Die Schlümpfe feiern Geburtstag

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Die Schlümpfe feiern Geburtstag
Die Schlümpfe feiern Geburtstag
Gargamel jagt die Schlümpfe (Bild: Peyo)
Sie sind blau, tragen weiße Zipfelmützen und sind Gold wert. Die Schlümpfe kennt fast jedes Kind. Seit
Jahrzehnten läuft die Comic-Serie mit den kleinen Kobolden im Fernsehen. In den 80er Jahren lösten sie eine
regelrechte Schlumpf-Manie aus. Die Figuren fehlten damals in keinem Kinderzimmer. Nun werden die
Schlümpfe 50 Jahre alt. Von Altersschwäche aber keine Spur: In mehr als 30 Ländern verfolgen Kinder heute
noch ihre Abenteuer im Fernsehen. Nun erscheint auch ein neues Comic-Buch in französischer Sprache.
Außerdem soll noch in diesem Jahr ein neuer Film in die Kinos kommen.
Start als Nebenfiguren
Die Katze Azrael und ein Schlumpf (Bild:
Peyo)
Im Oktober 1958 traten die Schlümpfe zum ersten Mal als Nebenfiguren in dem Comic "Johann und Pfiffikus"
auf. Die Leser waren begeistert von den fröhlichen Gnomen. Mehrere Auftritte folgten, bis ihr belgischer
Erfinder Pierre Culliford alias Peyo ihnen schließlich eine eigene Reihe widmete. "Peyo hätte nie gedacht,
dass die Schlümpfe so ein Erfolg werden", sagt sein Sohn Thierry Culliford. Mit dem Film "Die Schlümpfe und
die Zauberflöte" begann 1975 der blau-weiße Siegeszug um die Welt. In den 80er Jahren folgte eine TV-Serie
mit 270 Episoden, die mehrere Emmy- Auszeichnungen erhielt. "Damals hatten die Eltern Angst, dass ihre
Kinder nicht ordentlich sprechen und schreiben lernen, wenn sie Comics lesen", so der Sohn des SchlumpfErfinders.
Von Salz zu Schlumpf
Peyo erweiterte den Wortschatz seiner Leser um den drolligen Begriff "Schlumpf" - "Schtroumpf" im
französischen Original. Auf diesen Namen kam er eher zufällig. Bei einem Mittagessen wollte der Comic-Autor
einen Kollegen bitten, ihm das Salz zu reichen. Doch ihm fiel das Wort für Salz nicht ein, also sagte er
stattdessen einfach "Schtroumpf". Auch in anderen Sprachen haben die Schlümpfe putzige Namen wie "I
Puffi" (italienisch), "Los Pitufos" (spanisch) oder "Strumparnir" (isländisch). Bis zu seinem Tod im Jahr 1992
arbeitete Peyo unablässig an neuen Zeichnungen, Szenen und Geschichten für seine Schlumpf-Serie manchmal Tag und Nacht. In heißen Phasen bekam ihn seine Familie selten zu Gesicht. "Er wollte nie etwas
delegieren. Er machte alles selbst", erzählt seine Witwe Nine Culliford. Sie führt Peyos Werk gemeinsam mit
Sohn und Tochter weiter.
Gibt es die Schlümpfe wirklich?
Papa Schlumpf und Schlumpfine. (Bild:
Peyo)
Sohn Thierry erinnert sich vor allem an eine Anekdote, die zeigt, wie wichtig die kleinen Kerlchen für Peyo
waren: Eines Tages habe ihn ein Mädchen gefragt: "Herr Peyo, gibt es die Schlümpfe wirklich?" Worauf er
antwortete: "Ja, natürlich." Wie wirklich die blauen Gnome sind, zeigen die Verkaufszahlen: "Mit
Schlumpfartikeln wurde weltweit bisher ein Umsatz von fünf Milliarden US-Dollar erzielt", sagt Geschäftsführer
Hendrik Coysman von IMPS, dem Lizenzgeber für alle Schlumpf-Produkte. "In Europa sind es im Jahr
zwischen fünf und zwölf Millionen Euro."
Unterstützung für Schlumpfine
Damit die Popularität erhalten bleibt, touren die Schlümpfe in ihrem Geburtstagsjahr durch Europa. In 20
Städten auf 15 Länder verteilt wollen die Veranstalter mehrere tausend weiße Schlumpf-Figuren verteilen, die
Kinder bemalen oder bekleben können. Außerdem wird es eine Jubiläums-Ausgabe der Sammelfiguren
geben, dazu Briefmarken, T-Shirts und eine Mini-Kollektion der bisherigen Bände. Doch nicht nur beim
Marketing gehen die Schlümpfe mit der Zeit. Dem Gesellschaftswandel seit 1958 wolle man Rechnung tragen,
kündigten die Designer von Peyo Créations an. In Zukunft soll es nicht mehr nur eine Schlumpfine im
Schlumpfdorf geben, sondern mehrere weibliche Zwerge.