M 45 Die Plejaden - Volkssternwarte Schriesheim

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M 45 Die Plejaden - Volkssternwarte Schriesheim
M 45 Die Plejaden
Geschrieben von: Peter Wright
Mittwoch, den 23. September 2009 um 00:00 Uhr
Der auch als Siebengestirn bekannte, im Sternbild Stier gelegene Sternhaufen findet bereits in
frühen Kulturen und Aufzeichnungen Erwähnung, so beispielsweise auch in Homers Odyssee.
In Japan war er der Namensgeber der Automarke Subaru.
Der Name Plejaden läßt sich sehr wahrscheinlich auf die sieben Töchter des Atlas und der
Pleione, die laut griechischer Mythologie vom Jäger Orion verfolgt und schließlich vom
Göttervater Zeus an den Himmel versetzt wurden, zurückführen. So sind die sieben hellsten
Sterne nach den Töchtern Alcyone, Asterope (ein Doppelstern), Electra, Maia, Merope, Taygeta
and Celaeno benannt. In der Regel wird man mit bloßem Auge meist sechs Sterne erkennen,
unter guten Sichtbedingungen jedoch auch zwischen neun oder einem dutzend Sterne. In guten
Teleskopen oder sogar bereits mit sehr guten Ferngläsern kann man erkennen, daß die Sterne
in schwache Nebel eingebettet sind. 1859 wurde um den Stern Merope der erste Nebelfetzen
entdeckt. Auf Fotografien treten die Nebel deutlich zu Tage. Die blaue Farbe der Nebel läßt sie
als sogenannte Reflexionsnebel erkennen. Anders als bei den durch die Strahlung heißer
leuchtstarker Sterne zum Eigenleuchten angeregte Nebel wie zum Beispiel der bekannte
Orionnebel reflektieren die Reflexionsnebel das Licht der Sterne.
Bis dato hat man dem Sternhaufen rund fünfhundert Sterne, die sich scheinbar auf ein
Himmelsareal des vierfachen Monddurchmessers verteilen, zuordnen können. Auch sind
bereits einige Braune Zwerge, aber auch Weiße Zwerge entdeckt worden.
Die Existenz letzterer konnte wissenschaftlich noch nicht vollständig erklärt werden. Denn
normalerweise ist ein Weißer Zwerg der ausglühende Überrest eines langlebigen Sternes wie
der Sonne. Das Alter der Plejaden beträgt jedoch "nur" etwa 100 Millionen Jahre.
Da die Plejaden nahe der Ekliptik, also der scheinbaren Bahn der Sonne und der Planeten,
liegt, kommt es relativ häufig zu Bedeckungen des Sternhaufens durch den Mond. So wird es
2007 fünf solcher Bedeckungen geben, und zwar am 27. Januar 2007, am 24. Februar 2007
(00:45 Uhr MEZ), am 7. August 2007 (01:30 Uhr MESZ), am 28. Oktober 2007 (01:00 Uhr
MESZ) und am 21. Dezember 2007 (22:45 Uhr MEZ). Weitere Bedeckungen folgen in den
Jahren 2008 und 2009. Danach allerdings erst wieder im Jahre 2024.
Das oben gezeigte Bild wurde in zwei Nächten der Vorweihnachtszeit des vergangenen Jahres
aufgenommen. Leider war der Himmel durch die Weihnachtsbeleuchtung stark aufgehellt, und
so musste das Bild fast drei Stunden mit einer digitalen Spiegelreflexkamera belichtet werden
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