Catalog 2016 - Zipora Rafaelov

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Catalog 2016 - Zipora Rafaelov
ZIPORA RAFAELOV
GEZEICHNETES LICHT
Preisträgerin des
Rheinischen Kunstpreises
des Rhein-Sieg-Kreises
laureate of the
Rhineland Art Award
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Gabriele Uelsberg
VORWORT
Im Jahr 2014 wurde Zipora Rafaelov die Preisträgerin
des Rheinischen Kunstpreises des Rhein-Sieg-Kreises
und wird nun in einer Einzelausstellung dafür hier im
LVR-LandesMuseum in Bonn präsentiert und ausgezeichnet.
ist, von einer Dramaturgie der Räume zu sprechen. Die
Farbigkeit in ihren Arbeiten ist fast ausschließlich Weiß,
selten Schwarz, aber immer ist es das Licht, das in ihren
Arbeiten mit thematisiert wird und hier die unterschiedlichen Akzente setzt.
Der Rheinische Kunstpreis ist eine Initiative des RheinSieg-Kreises und des Landschaftsverbandes Rheinland.
Die Anerkennung, die dabei ausgesprochen wird, gilt
einer künstlerischen Position der zeitgenössischen
Kunst. Dass es einen solchen Rheinischen Kunstpreis
gibt, ist vor allen Dingen der Qualität geschuldet, die
die bildende Kunst im Rheinland besitzt. Deren Stellenwert ist weit über das Rheinland, international in
Kunstakademien, Kultureinrichtungen, Kunstinstituten
und einer Vielzahl zeitgenössischer Kunstmuseen begründet.
Zipora Rafaelov hat – wie immer in ihrem Werk – extra
für das LVR-LandesMuseum in Bonn eine neue Konzeption mit unterschiedlichen Werkreihen und eigenständigen Installationen konzipiert. Auch hier wandelt
sich der Raum in ein lichterfülltes und sich scheinbar
bewegendes Kontinuum, das sie mit ihren filigranen
Reliefs und hauchdünn ausgeschnittenen Bildzeichnungen akzentuiert.
Die Entwicklung der Ausstellung für das LVR-LandesMuseum war von großer Spannung getragen, denn die
Künstlerin ist keine Unbekannte im Museum, sondern
hatte bereits im Jahr 2003 – damals im Ausweichquartier der Altern Rotation in Bonn – eine Einzelausstellung
in der seit 1998 laufenden Ausstellungsreihe »Szene
Rheinland«. Damals beherrschte eine große Lichtsäule die besonderen Räumlichkeiten in dem ehemaligen
Druckhaus des General Anzeigers in Bonn. An unzähligen spinnenwebfeinen Schnüren tanzten Objekte und
Gegenstände im Licht und wurden gleichzeitig vom
Dunkel fast verschluckt. Über eine Strecke von 9,40
Meter ragte diese Installation auf einer vergleichsweise
kleinen Basis von nur 1 m x 1 m in die Höhe. In der jet­
zigen Ausstellung nun ist es möglich, deutlich mehr Akzente dieser besonderen Künstlerin im Museum auszubreiten, und wir erleben wieder in einem Wechselspiel
von unterschiedlichen Werkreihen und Installationsaufbauten eine Künstlerin, die es meisterlich versteht, mit
Licht und Schatten umzugehen.
Die Internationalität der rheinischen Kunst bezeugt
sich auch in der vielfältigen Herkunft der Künstlerinnen
und Künstler dieser Region. Zipora Rafaelov ist in Israel
geboren und lebt und arbeitet seit 30 Jahren in Düsseldorf, wo sie an der Kunstakademie ihre Ausbildung
abschloss. Sie ist national und international bekannt
aufgrund ihrer unverwechselbaren Bildsprache, in der
sie skulpturale und grafische Elemente miteinander in
Beziehung setzt und diese zum Teil in großen Raum­
installationen umsetzt. Sie schafft dabei mit Licht und
Schatten Werke großer Imagination, die den Betrachtern Welten der Erinnerung vor Augen führen.
Zipora Rafaelovs Bildsprache ist dabei individuell und
keiner Modeströmung der Kunst unterworfen. Diese
ungewöhnliche Selbstständigkeit zeigte sich in ihrem
Werk von Anfang an und ist bis heute ein unverwechselbares Charakteristikum ihrer Arbeiten, die in vielen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt wurden. Immer
wieder versteht es Zipora Rafaelov, die Räume und die
Orte der Präsentationen so in ein dramatisches Lichtund Schattenerlebnis umzuwandeln, dass man geneigt
Zipora Rafaelovs plastische Bilder, so muss man sie fast
nennen, sind allesamt Umsetzungen von Zeichnungen
in die Dreidimensionalität des Raumes. Viele dieser
Zeichnungen sind aber auch insgesamt in dreidimen-
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sionale Formen umgesetzt, da sie – oftmals aus Platten gesägt – Zeichnung und Objekt zur gleichen Zeit
sind. Die Arbeitsschritte in ihrem Werk sind immer von
zwei Faktoren geprägt: zum einen von der peniblen
und akkuraten Umsetzung der handwerklichen Vorgabe und zum anderen von der Entwicklung einer ganz
freien kreativen Auseinandersetzung mit assoziativen
Erinnerungen und gleichzeitig mit den Bedingungen
von Räumen und Maßstäblichkeiten. Die Holzplatten,
aus denen Zipora Rafaelov ihre Zeichnungen heraussägt, sind flach, so dass die Zeichnungen ihrem Volumen nach entsprechend als flache Vertiefungen oder
als dünne Scheibenelemente umgesetzt sind. In den
letzten Jahren tritt auch immer stärker die Technik des
Scherenschnittes in ihren Arbeiten auf, mit denen sie –
wie eine Spitzenklöpplerin des Papieres – ganz feine
und hauchzarte Geschichten und Ereignisse zu bezeichnen weiß.
In Zipora Rafaelovs Werken findet sich daher nichts,
was man nicht auch in der Realität finden könnte, und
dennoch können wir ihre Rätsel nicht entschlüsseln. Wir
sind in den Installationen und Bildern in einer Welt gefangen, die sich aus immer neuen Assoziationen speist,
und fühlen uns vielleicht manchmal wie die »Alice im
Wunderland«, die dem weißen Kaninchen in eine andere und poetischere Welt folgt.
Die Formen und Gegenstände, die Zipora Rafaelov
dabei immer wieder zu neuen Bildfindungen, Installationen oder Objektbildern zusammensetzt, bezieht sie
aus der täglichen Wahrnehmung, aber auch aus den
Erinnerungen, die sie in eine zurückliegende Zeit versetzen. Gegenstände des Alltags tauchen auf, Objekte,
die offensichtlich ganz aus ihren persönlichen Assoziationen und der Vertrautheit im Umgang mit ihnen
entwickelt sind, und lassen Dinge sichtbar werden wie
Tassen, Bügeleisen, Kannen, Feuerzeuge, Tische oder
Flaschen, wie Werkzeuge, Tiere, Pflanzen und Blumen.
Immer gibt es neue Elemente und alte, die wiederholt
werden. Eine Liste aller möglichen Gegenstände, die
wir in den Bildskulpturen von Zipora Rafaelov finden,
ist eine unabgeschlossene Liste, wenngleich wir immer
wieder mit vertrauten Objekten und mit vertrauten Zeichen konfrontiert werden.
In diesem Kontext freuen wir uns sehr, dass wieder eine
ganz eigene, individuelle Präsentation im LVR-LandesMuseum in Bonn entstanden ist, die wieder einmal
mehr die hohe Qualität dieser Künstlerin zum Ausdruck
bringt. Wir danken ihr an dieser Stelle ganz ausdrücklich für die Ausstellung und die Realisation des vorliegenden Buches und wir danken dem Rhein-Sieg-Kreis
und seinen verschiedenen Gremien, dass sie einen
solch wichtigen Kunstpreis in der heutigen Zeit möglich
machen und damit sowohl Künstlerförderung wie auch
Künstlerbestätigung betreiben.
Gerade auch bei den Installationen lernen wir jedoch
sehr deutlich, dass nichts in Zipora Rafaleovs Werk dem
Zufall überlassen ist. So spielerisch und leicht ihre Arbeiten wirken, so sind sie einem sehr strengen und
methodischen Ansatz verpflichtet, der sich sowohl auf
den Raum wie auf die Machart der einzelnen Elemente
bezieht und der genau plant, welche Strukturen in der
Arbeit mit angelegt und umgesetzt sein müssen und
welche eben nicht.
Die Zeichnungen, die im Umriss definiert sind, sind einfach und in ihrer Erkennbarkeit bewusst deutlich. Wie
mit einem einzigen Strich allein aus dem Umriss heraus
sind sie definiert. Dabei kommt ein fast karikaturhafter
Strich in die Arbeiten von Zipora Rafaelov hinein, der
eine gewisse humoristische Auseinandersetzung mit
diesen Objekten zum Ausdruck bringt. Die Dinge, die
sie dann in ihren Zeichnungen miteinander in Verbindung bringt, wirken wie die Elemente einer Sprache,
die sie zu Sätzen und Geschichten zusammenfügt, die
jedoch nicht romanhaft erzählen, sondern eine Enzyklopädie von Welt, Leben und Wahrnehmung darstellen.
LICHT-SÄULE 2003
Installation
940 x 100 x 100 cm
Holz, Faden, Acryl
LVR-LandesMuseum Bonn,
Alte Rotation
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Gabriele Uelsberg
PREFACE
In 2014, Zipora Rafaelov won the Rheinischer Kunst- the phenomenon of light and its various emphases that
preis (Rhineland Art Award) for the Rhein-Sieg region her works address.
and will now present her work in a solo exhibition here
As is always the case in her work, Zipora Rafaelov has
in the LVR LandesMuseum in Bonn.
come up with a new concept especially for the LVRThe Rhineland Art Award is an initiative of the Rhein- LandesMuseum in Bonn with different series of works
Sieg county and the Landschaftsverband Rheinland and standalone installations. She has again turned the
(Rhineland Regional Authority). The award reflects the space into a light-filled and seemingly moving continuhigh status accorded to the artist’s work in the con­ um that she accentuates with her delicate reliefs and
temporary art field. The existence of this Rhineland Art razor-thin cutouts.
Award is first and foremost down to the quality of the
fine arts present in the Rhineland. The importance of There has been great excitement surrounding the dethe region’s art is based on its reputation beyond the velopment of the exhibition for the LVR LandesMuseborders of the Rhineland, stretching internationally to um because the artist is no stranger to the museum –
art schools, cultural institutions, art institutions and a going back as far as 2003 in the temporary quarters
of the Alte Rotation in Bonn she had a solo exhibi­tion
host of contemporary art museums.
in the “Scene Rheinland” exhibition series, running
The internationality of Rhineland art testifies to the di- since 1998. Her exhibit featured a huge light column
verse origin of the artists living in this region. Zipora dominating the special rooms in the former printing
Rafaelov was born in Israel. She has lived and worked house of the General-Anzeiger newspaper in Bonn. On
in Düsseldorf for 30 years and is a graduate of the countless threads resembling finely spun spider webs,
Kunstakademie Düsseldorf art academy. She is a na­ objects danced in the light while simultaneously almost
tionally and internationally renowned artist whose works disappearing into the darkness. This installation soared
possess a unique visual language which links sculptural 9.4 metres upward from a relatively small base measuand graphic elements, often forming large spatial in- ring 1m². The current exhibition allows the museum to
stallations. She creates hugely imaginative works that present the facets of this special artist on a grander scause light and shadows, relaying worlds of memory to le. And once again we see an artist masterfully combining light and shade in an interplay of different series of
the viewer.
works and installations.
Zipora Rafaelovs visual imagery is individual and does
not follow any kind of artistic trend. The artist adopted Zipora Rafaelov’s plastic pictures, as they effectively dethis unusual independent approach right from the mand to be described, are all drawings which are inoutset and it remains a distinctive characteristic of her corporated in the three-dimensionality of space. Many
works, which have been shown in numerous exhibitions of these drawings are turned into three-dimensional
at home and abroad. Zipora Rafaelov continually trans- forms simply because they are drawings and objects in
forms the rooms and locations hosting her art into a equal measure, in many cases sawn-off boards. Two facdramatic light and shadow experience, such that one tors invariably inform the artist’s working method. Firstcan almost talk of a stage set incorporating both art- ly, her meticulous and accurate implementation of the
work and the room itself. The colour used for her works technical aspect of her works, and also her unfolding
is almost solely white, very rarely black but it is always of a completely free, creative confrontation with both
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cal approach that relates both to the space they inhabit
and to the design of the individual elements, and which
plans exactly which structures are to be created and implemented in the works and which are not.
associative memories and the scope provided by the
room and dimensions of the exhibit space. The wood
panels from which Zipora Rafaelov saws her drawings
are flat, so the drawings are, according to their volume,
created as flat depressions or as thin disc elements. In
recent years, Zipora Rafaelov has increasingly used the
technique of silhouetting in her work and resembling
a skilled lacemaker turning their hand to paper she
weaves fine and delicate depictions of stories and
events.
In this context, we are delighted that the LVR-LandesMuseum in Bonn is hosting another highly unique individual exhibition that once more highlights the outstanding quality of this artist. We would like to take this
opportunity to sincerely thank Zipora Rafaelov for this
exhibition and the publication of this book, and we also
thank the Rhein-Sieg district and its various bodies who
make an important art prize such as this one possible in
this day and age, and in doing so greatly aid the ongoing promotion and recognition of artists.
The shapes and objects that Zipora Rafaelov puts together to create new pictorial inventions, installations
or object images all reference things we perceive day
to day but also stem from memories that locate them in
a previous time. Everyday objects emerge, objects that
are obviously designed entirely from the artist’s person­
al associations and familiarity with them and which let
things become visible, such as cups, irons, cans, lighters, tables or bottles, as well as tools, animals, plants
and flowers. New elements always appear, and old
ones that are repeated. A list of all the items that we
might see in the picture sculptures of Zipora Rafaelov
would be an unfinished list, although we, the viewers,
are repeatedly confronted with familiar objects and
with familiar figures.
The drawings, which are defined in outline, are simple
and deliberately recognizable. Definition comes as if
with a single stroke stemming solely from the outline.
And an almost caricature-like vein enters the works of
Zipora Rafaelov, expressing a certain humorous treatment of these objects. The things that Rafaelov then
brings together in her drawings act almost like elements
of a language which she assembles into sentences and
stories that don’t relate novel-like narratives but instead
present an encyclopaedia of world, life and perception.
So Zipora Rafaelov’s works contain nothing that you
could not find in the real world, and yet we can not decipher their mystery. In the installations and pictures we
are caught in a world that is born out of constantly new
associations and which at times feels like Alice in Wonderland following the White Rabbit into a separate and
poetic realm.
LICHT-SÄULE 2003
However, particularly through her installations, we learn
very clearly that nothing is actually left to chance in
Zipora Rafaleov’s work. As playful and light as her works
may appear, they adhere to a very strict and methodi-
Installation
940 x 100 x 100 cm
Holz, Faden, Acryl
LVR-LandesMuseum Bonn,
Alte Rotation
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CALA 2012 Cutout 120 x 150 cm Tusche, Pergament (Ausschnitt)
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WAL 2014
Cutout
113 x 91,5 cm
Papier
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AMOR 2014
Cutout
91,5 x 113 cm
Papier
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SCHILF 2014
Cutout
113 x 91,5 cm
Papier
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LIEGENDE 2014
Cutout
91,5 x 113 cm
Papier
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RAUM-SCHWANENSEE 2001
Skulptur
210 x 70 x 70 cm
Holz, Faden, Acryl
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SCHWEBENDE DINGE-PALME 2001
Objekt
210 x 240 x 6 cm
Holz, Faden, Acryl (Ausschnitt)
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GLOCKE I–IV 2000 –2001
Objekt
ca. 17 x 21 cm
Papier, Glas, Holz
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GEGENSTÄNDE-KARPFEN 1998
Objekt
120 x 120 x 4,5 cm
Holz, Acryl
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RAUM-TUNNEL 2005
Skulptur
210 x 70 x 70 cm
Holz, Faden, Acryl
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REGALE-TISCH-STUHL 1995
Objekt
je 70 x 80 cm
Holz, Acryl
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GLAS-HAUS 2006
Installation
425 x 400 x 220 cm
Holz, Faden, Acryl
Kunstverein Neckar-Odenwald,
Altes Schlachthaus, Mosbach
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RAUM-LICHT 1999
Installation
700 x 267 x 366 cm
Holz, Faden, Acryl
Flottmann-Hallen, Herne
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Oliver Zybok
ZIPORA RAFAELOV –
BILDSCHNITT UND PLÖTZLICHKEIT
Von aIters her nimmt das Licht eine lebensspendende
und daseinserhellende Rolle im Leben der Menschen
ein. Das Licht ist ein Urphänomen und Ursymbol der
Religionen und Mythologien fast aller Zeiten und Völker. Ihm wird eine elementare schöpferische Qualität
zugeschrieben: Licht ist die Bedingung von Leben,
bedeutet Sichtbarmachen von Seiendem und Erkennen von Welt. Das Licht, das die Welt sichtbar macht,
ist selbst unsichtbar. Erst wenn Licht auf ein Objekt fällt,
kann es gesehen werden. Licht entscheidet über Sichtbarkeit, ihm verdankt sich die Erscheinung von Farben.
Für die in Düsseldorf lebende Künstlerin Zipora Rafaelov
ist Licht der entscheidende Faktor für ihre künstlerische
Auseinandersetzung. Ihre Objekte und raumgreifenden
Installationen bestehen aus weiß gefassten Holzminiaturen, die durch eine klare Motivik gekennzeichnet sind. Es
handelt sich zum Beispiel um Darstellungen von Alltagsgegenständen wie Küchenutensilien oder Kleidungsstücke, um Elemente aus der Natur und architektonische
Bezüge. Als Einzelfigur entfalten sie kaum Wirkung, erscheinen durch ihre einfache Kontur stark reduziert. Im
Gesamtverbund, als Arrangement entwickeln die Elemente eine skulpturale Dimension, mit dem Eindruck eines bewegten Bildes. In ihren Wandobjekten verbindet
Rafaelov in einem vorgefertigten Rahmen die Holzminiaturen durch akribisch gespannte Schnüre, so dass sie alle
auf einer Ebene angeordnet sind. Durch den Lichteinfall
werfen die einzelnen Elemente Schatten auf die Wände
und geben dem Objekt eine Tiefenwirkung mit holographischem Charakter. Da die Miniaturen einfarbig weiß gehalten sind, wird der Blick auf die Einfachheit ihrer Formen
konzentriert und nicht durch farbliche Expressivität irritiert.
Rafaelovs Rauminstallationen, wie zum Beispiel die Arbeit
Tunnel, die sie 2004 für die Städtischen Kunstsammlungen Augsburg konzipiert hat, entfalten zusätzliche skulpturale Komponenten: Die Aspekte des Schwebens und
der Transparenz, die sich durch die präzise linienartige
Verspannung der unauffälligen Schnüre im Raum ergeben, bewirken zusätzliche visuelle Herausforderungen an
den Betrachter. Ist die Schattenbildung bei den Wandobjekten noch auf den inneren Bereich der Rahmung
beschränkt, dehnt sie sich bei den Installationen uneingeschränkt auf den Raum aus. Je nach Stärke des Lichteinfalls ergeben sich immer wieder neue Bildkompositionen
mit unterschiedlicher individueller Wahrnehmungsmöglichkeit: das Licht als Auslöser für Erkenntnis.
Bereits in der griechischen Lichtmetaphysik verwandelten sich die Erscheinungen der Sonnen- und Lichtgötter zu Sinnbildern der Erkenntnis. Das Sein wurde dem
Licht gleichgesetzt, im Licht manifestierte sich die Geordnetheit der Welt. Durch die Luzidität, die Transparenz
schaffende Kraft des Lichtes wurde die Welt greifbar und
begreifbar. Der Flug des Ikarus zur Sonne und das Eindringen des Prometheus in den Bereich des Göttlichen
versinnbildlichten den Wunsch des Menschen, sich dem
Licht zu nähern und es in Besitz zu nehmen. Zugleich entwickelten die Menschen Heilserwartungen gegenüber
dem Himmel und seinen Lichterscheinungen. Im Christentum symbolisierte insbesondere der Sonnenstrahl
die Emanation des Göttlichen. Mit der wissenschaftlichen Erforschung des Lichtes durch Christiaan Huygens
und Isaac Newton setzte im 17. Jahrhundert allmählich
eine Säkularisierung ein. Im Zuge der europäischen Aufklärung wurden Lichtmetaphern auf Rationalität und Vernunftdenken bezogen. Gleichwohl blieb die magische
Anziehungskraft von Licht- und Himmelserscheinungen
erhalten. Licht und Schatten, Hell und Dunkel blieben
Zeichen elementarer menschlicher Erfahrungen.
Rafaelovs Arbeiten weisen eine Nähe zu dem Prinzip des
Dioramas auf, einem auf durchsichtigem Untergrund
zweiseitig bemalten Bild, dessen Darstellung sich ändert, wenn die Rückseite beleuchtet wird. Das Diorama
gehörte im Zuge der Popularisierung inszenierter, veränderbarer Bilder bereits zu den frühen Alltagsmedien
des 18. Jahrhunderts. Der Wechsel zwischen zwei Bild­
szenen durch Lichtmanipulation war im Bereich der Gebrauchs- und Spielmedien freilich nicht auf Zeitdehnung
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und Bewegungsabläufe hin konzipiert, sondern vor allem auf Komik, Überraschung und Plötzlichkeit, um den
Spiel- und Unterhaltungscharakter zu betonen. Hinterleuchtspiele in Kartenform gab es bereits um 1700. Die
Karten mit zunächst nur einer auf der jeweils linken Seite
sichtbaren Szene erzählten über Bild und Text von erotischen, moralischen oder heiteren Alltagsszenen. Das
„Fehlen“ der rechten Bildszene ließ bereits Erwartungen
auf die Fortsetzung der kleinen Episoden entstehen, die
dann beim Hochhalten gegen eine Lichtquelle befriedigt wurden. Durch das unvermittelte, aber zeitlich doch
versetzte Aufscheinen einer zweiten Bildszene ergibt
sich bei diesen Hinterleuchtkarten bereits der Eindruck
einer Art filmischen Montage, eines indirekten Schnittes
zwischen zwei Bildern, die durch die Trennung erst in
einen erzählerischen Dialog gebracht werden. Ähnlich
stellt Rafaelov ihre einzelnen Motive zusammen, deren
Art der Aneinanderreihung wie einzelne Bildschnitte wirken. Dabei ist nicht vorhersehbar, wo die einzelnen Miniaturen ihre Schatten an die Wand werfen. Sie erscheinen
unterschiedlich groß, perspektivisch versetzt und erhalten dadurch den Charakter eines bewegten Bildes. Auch
bei Rafaelov stehen Überraschung und Plötzlichkeit im
Vordergrund der Betrachtung.
Der Faktor Licht spielt bei den Scherenschnitten der
Künstlerin ebenfalls eine gewichtige Rolle. Sie werden
in einer Doppelverglasung mit geringem Abstand zur
Wand präsentiert, sodass ein Schattenspiel an der Wand
entsteht. Dadurch entfalten die Arbeiten einen raumgreifenden, also plastischen Charakter. Man kann den
Scherenschnitt durchaus als eine von zahlreichen Ausdrucksweisen der Zeichnung betrachten, ist doch die
Linie als primäres kompositorisches Element vorherrschend. Die möglichen Funktionen der Linie in einem
Scherenschnitt sind derart vielfältig wie ihre Erscheinungsformen: Als mimetische Linie, als verkürzte Linie
der Abstraktion, als redundante Linie, die ein Eigenleben
entwickelt, als Ausdruckslinie, die das Unsichtbare nach
außen kehrt und schließlich als die sich jeder definitorischen Funktion verweigernde Linie vollzieht sie jeweils
spezifische Aufgaben. Im Unterschied zur gezeichneten Linie muss die geschnittene meistens einen höheren Materialwiderstand überwinden, ob mit der Schere
oder mit dem Messer ausgeführt. Die geschnittene Linie
ist zudem irreversibel, das heißt es besteht keine Möglichkeit des Korrektivs, im Gegensatz zur gezeichneten,
die durch entsprechende Hilfsmittel ausgelöscht oder
durch Überlagerungen verdeckt werden kann.
Die skulptural anmutenden Papierschnitte von Rafaelov vereinen zwei entscheidende ästhetische Faktoren:
zum einen die dem Scherenschnitt zugeschriebene
Präzision, zum anderen ein großes Maß an Ausdruckskraft. Eine derartige produktive Allianz scheinbar widersprüchlicher Grundlagen erinnert an die US-amerikanische Tänzerin und Choreographin Trisha Brown, die in
ihren Performances Bewegung in Zeichnung und Zeichnung in Bewegung umgesetzt hat, ohne dabei den Rahmen einer kontrolliert choreographierten Bewegung
zugunsten totaler Improvisation aufzugeben. In dieser
Hinsicht vereinen Rafaelovs Scherenschnitte alle oben
aufgeführten Erscheinungsformen. Es sind die Rundungen von weiblichen Körpern zu erkennen, florale Elemente, dann nicht genau definierbare Linienstrukturen,
abstrakte Gebilde. Sobald der Betrachter glaubt, etwas
zu erkennen, löst sich das Gesehene in undefinierbare
Kompositionen auf. Rafaelov erschafft aus geschnittenem Papier bühnenhafte Arrangements aus Licht und
Schatten, zwischen Transparenz und Opazität, in denen
sich Liniengeflechte bündeln, kreuzen, verwirren und
prismatisch zerstreuen. Ihre plastische Präsenz vermittelt
dem Betrachter eine körperliche Erfahrung.
Mit Blick auf Rafaelovs Objekte, raumgreifende Installationen und Scherenschnitte lässt sich abschließend
konstatieren, dass das Erleben von Zeit an stehenden
und bewegten Bildern sich stets in widersprüchlichen,
aber doch immer aufeinander bezogenen Erfahrungen
vollzogen hat. Zwischen dem schweifenden Blick mit
Muße und dem ungeduldigen Blick, der den schnellen Bildwechsel sucht, gibt es vielfältige technische, apparative, physiologische und psychologische Bezüge.
Rafaelov setzt genau an diesen Schnittstellen der Wahrnehmung an. Der Augenblick des Verweilens und die
Flüchtigkeit des Blickes markieren in der Diskussion um
das »Verschwinden der Bilder« immer noch zwei scheinbar konträre Positionen, auch wenn wir heute, im Zeitalter der Bildfragmentierung und Bildbeschleunigung,
wieder stärker nach der Langsamkeit des Blickes suchen, nach der Leerstelle, nach der Blickintensivierung,
nach einer selbstbestimmten Zeit der Betrachtung. Der
langsame, genussvolle Blick auf ein Kunstwerk und das
ungeduldige Zappen zwischen den TV-Programmen
stehen sich aber nur scheinbar unversöhnlich gegenüber. Denn auch das Zappen, also das zufällige Schneiden und Montieren von parallel laufenden Bildern, Szenen und Sequenzen, ermöglicht im Prinzip wieder die
Entdeckung der Langsamkeit – also letztendlich auch
die von Zipora Rafaelov erhoffte Intention.
BAMBUS 2013 Cutout 113 x 90 cm Tusche, Pergament
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RAUM-LICHT 1999
Installation
700 x 267 x 366 cm
Holz, Faden, Acryl
Flottmann-Hallen, Herne
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Oliver Zybok
ZIPORA RAFAELOV –
CUTTING AND SUDDENNESS
Since time immemorial, the role of light has been to
give and illuminate life. Light is a primeval phenomenon and primordial symbol in religions and mythologies of almost all times and peoples. It is attributed an
elementary creative quality: light is the condition for life,
it means the visualization of that which is and the cognition of the world. The light that renders the world visible
is itself invisible. Only when light falls on an object can
it be seen. Light enables visibility; it brings forth colour.
For the Düsseldorf artist Zipora Rafaelov light is the
decisive factor in her art. Her objects and installations
are composed of white wooden miniatures, characterized by distinctive motifs. We find, for example, representations of everyday objects such as kitchen utensils
or items of clothing, elements from nature, and architectural references. Taken in isolation, these elements
have little impact, being strongly reduced to simple
contours. Assembled in arrangements, they develop a
sculptural dimension, producing the impression of moving pictures. In her wall objects, Rafaelov links wooden
miniatures in a set frame by meticulously taut threads,
so that they are ranged on one level. The light falling on
them throws their individual shadows on the wall and
lends the objects depth, similar to a holograph. Since
the miniatures are all in white, the eye concentrates on
the simplicity of their forms and is not distracted by the
expressiveness of colour. Rafaelov’s spatial installations,
like the work Tunnel, which she created in 2004 for the
Municipal Art Collections of Augsburg, display addi­
tional sculptural components. The aspects of hovering
and of transparency, produced by the precise tautening
of inconspicuous threads in space, pose further visual
challenges for viewers. Whereas in the wall objects,
shadow formation is contained within a frame, in the
installations it extends without limit to the space as a
whole. Depending on how strong the light is, ever new
pictorial compositions emerge to offer shifting perceptual possibilities: light generates impressions.
Already in the light metaphysics of the Greeks, the mani­
festations of the sun and light gods became symbols of
knowledge. Being was equated with light; the orderliness of the world showed itself in light. The lucidity,
that is the power of light to create transparency, made
the world discernible and conceivable. Icarus’s sunward
flight and Prometheus’s intrusion into the preserve of
the gods symbolize the desire of humanity to em­brace,
to take possession of light. At the same time, peo­ple
came to anticipate salvation from the heavens and
heavenly light. In Christianity, in particular, the rays of
the sun symbolized the divine. With the scientific investigation of light by Christiaan Huygens and Isaac Newton in the seventeenth century, secularization gradually
gained ground. The European Enlightenment used
light metaphors to address rationality and reason. But
the magic attraction of light and heavenly phenomena
remained. Light and shadow, light and dark continued
to symbolize elementary human experiences.
Rafaelov’s works recall the principle of the diorama, an
image on a transparent surface which changes when
lit from behind. The diorama had been an early every­
day media in the eighteenth century as set change­
able images grew in popularity. However, such popular
entertainment media that used light to switch between
two scenes were concerned not with extending time
and sequencing movement but primarily with producing comic effects, with surprise and suddenness in order to enhance the amusing and entertaining aspect.
There had already been backlit games in card form in
around 1700. The cards with a scene initially visible only
on the left side used image and text to present erotic,
moral or amusing everyday scenes. The “missing” righthand scene raised expectations that the little episode
would have a sequel, which were then met by holding
the card up to a light. With these backlit cards, the
abrupt switch to a second scene can be seen as a sort
of filmic montage before its time, of an indirect cut
from one image to another, which constituted a nar-
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rative dialogue only in their separate existence. In similar fashion, Rafaelov assembles her individual motifs,
whose sequencing gives the effect of individual cuts.
And there is no knowing where each miniature will cast
its shadow on the wall. They differ in size and perspective, thus taking on the nature of moving pictures. In
Rafaelov’s work, too, surprise and sudden change are
to the fore.
The factor of light plays an important role in the silhouettes of the artist, as well. They are presented under
double glazing hung close to the surface of the wall,
producing a play of shadows. This lends the works spatial depth and hence a plastic aspect. The silhouette
can be regarded as one of the numerous expressions
of the drawing, since the line is the primary compositional element. The possible functions of the line in a
silhouette are just as diverse as the forms it can take:
it performs specific tasks as mimetic line, as reduced
line of abstraction, as a redundant line that takes on a
life of its own, an expressive line that turns the invisible
outwards, and finally as a line that eludes any defined
function. In contrast to the drawn line, the cut line usually has to overcome greater material resistance, whether
made by scissors or knife. Furthermore, the cut line is
irreversible: there is no way to correct it, unlike its drawn
counterpart, which can be deleted or covered over by
various means.
With regard to Rafaelov’s objects, installations, and
silhouettes, we can say in conclusion that in still and
moving pictures time is always experienced in contradictory but nevertheless related encounters. There are
a multitude of technical, physiological, and psychological relations between roving, leisurely perusal and the
impatient glance flitting from image to image. Rafaelov sets out from these interfaces of perception. In the
discussion on the “disappearance of images,” the lingering moment and the transient glance still mark two
seemingly contrary positions, even though now, in the
age of image fragmentation and acceleration, we tend
to seek the slow look, the empty space, the intensification of seeing, a self-determined time of observation.
The slow, appreciative scrutiny of a work of art and impatient zapping from channel to channel only seem to
be irreconcilable. Zapping, rapidly cutting and assembling parallel images, scenes, and sequences, enables
slowness to be rediscovered, and thus ultimately to
real­ize Zipora Rafaelov’s intentions.
Rafaelov’s sculptural paper cutouts unite two decisive
aesthetic factors: the precision associated with the silhouette and great expressiveness. Such a productive alliance of seemingly contradictory fundamentals recalls
the American dancer and choreographer Trisha Brown,
who in her performances integrated movement in drawing and drawing in movement without abandoning
the framework of controlled choreographic movement
in favour of total improvisation. In this respect, Rafaelov’s
silhouettes combine all of the factors above. The curves
of the female anatomy are to be discerned, floral elements, as well as scarcely definable linear structures,
abstract forms. As soon as viewers believe they have
recognized something, it dissolves before their eyes
into indefinable compositions. From cut paper, Rafaelov
creates arrangements resembling stage sets of light
and shadow, between transparency and opacity, in
which webs of lines gather, cross, tangle, and scatter
prismatically. Their plastic presence gives the viewer a
corporeal impression.
40
FASAN 2013
Cutout
113 x 90 cm
Tusche, Pergament
41
42
43
44
TUNNEL 2004
Installation
230 x 140 x 425 cm
Holz, Faden, Acryl
Städtische Kunstsammlungen Augsburg, Neue Galerie im Höhmannhaus
45
46
47
AMI WE TAMI 2012
Cutout
113 x 90 cm
Tusche, Pergament
48
49
50
MEERESPFLANZE II 2004
Cutout
49 x 42 cm
Pergament
51
GINGIT I 2012
Cutout
130 x 90 cm
Tusche, Pergament
52
53
54
EVA 2008–2010
Cutout
90 x 105 cm
Tusche, Pergament
55
RON 2012
Cutout
113 x 90 cm
Tusche, Pergament
56
57
58
NESHIKA 2012
Cutout
90 x 113 cm
Tusche, Pergament
59
GINGIT II 2012
Cutout
130 x 90 cm
Tusche, Pergament
60
61
62
63
64
EVA-ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE 2007
Installation
200 x 130 x 2240 cm
Holz, Faden, Acryl
Kunstverein Aichach, Kreuzgratgewölbe
65
66
67
SHIRA 2011
Cutout
160 x 90 cm
Tusche, Pergament
68
YONA 2011
Cutout
160 x 90 cm
Tusche, Pergament
69
BOSMAT 2011
Cutout
160 x 90 cm
Tusche, Pergament
70
CHEFZIBA 2011
Cutout
160 x 90 cm
Tusche, Pergament
71
ISAAK 2013
Cutout
113 x 90 cm
Tusche, Pergament
72
73
74
SARAH 2009
Cutout
104 x 140 cm
Tusche, Pergament
75
ADINA 2013
Cutout
113 x 90 cm
Tusche, Pergament
76
77
STILLLEBEN-FASAN 2012
Cutout
69,9 x 59,5 cm
Tusche, Pergament
78
79
MEERESPFLANZE I 2004
Cutout
67 x 80 cm
Pergament
80
Antje Buchwald
LINIE, SCHATTEN, RAUM
WEGE AUS PLATONS HÖHLE
ÜBER ZIPORA RAFAELOVS CUTOUTS
UND INSTALLATIONEN
Wie kann man mit einer Linie eine Form darstellen, die dreidimensional aussieht?
Zipora Rafaelov
SCHERENSCHNITT – CUTOUT
Poetisch und traumversunken sind sie: die Cutouts und
Installationen von Zipora Rafaelov. Sie gewähren gleichermaßen einen Zugang und Blick in die Innenwelten
der Künstlerin. Ein langsamer Prozess des Erkennens
setzt ein. Denn oft sind es weiße Silhouetten vertrauter
Dinge, die mal auf einer Holzplatte montiert sind, mal
an Schnüren im Raum zu schweben scheinen, Schatten werfend. Oder aus einem schwarzen Liniendickicht
schält sich langsam ein Frauenakt heraus.
Zipora Rafaelov ist Bildhauerin und Zeichnerin. Es war
nur folgerichtig, dass sie die Technik des Scherenschnitts
für sich entdeckte, vereint doch der Scherenschnitt sowohl das Skulpturale als auch das Grafische. Wie bei
der Skulptur entsteht eine Form aus dem Entfernen
von Material, aus der Überwindung eines Widerstands.
Der Schnitt an sich ist ein aggressiver Akt, der verletzt,
aber auch Bruchstellen frei legt. Die geschnittene Linie
ist absolut irreversibel im Gegensatz zur zeichnerischen,
die korrigiert werden kann. Bei einem Scherenschnitt
bzw. Cutout müssen zudem die Linien wie bei einem
Netzwerk miteinander verbunden sein, sonst würde das
Schnittbild auseinanderfallen. Es können positive und
negative Formen in ein zweidimensionales Material geschnitten werden. Als Erweiterung des Zeichnungsbegriffs erobert der Scherenschnitt heute den Raum, wird
zum skulpturalen Objekt oder zur Installation.1
Während ihrer Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie inspirierte sie ein Film über die Höhlenmalerei von
Lascaux. Und sie war fasziniert von den Draht-Akrobaten des Circus von Alexander Calder (1898–1976). Sie
gehört zu den Künstlerinnen und Künstlern, die schon
früh das Potenzial dieser ›Kleinkunst‹ erkannt haben
und die endlich für ihre künstlerische Arbeit öffentlich
gewürdigt wurde: 2014 erhielt sie den Rheinischen
Kunstpreis. Zipora Rafaelovs großes Verdienst ist es,
in ihrer Kunst den Cutout konsequent weiter zu ent­
wickeln. Ihre Bildsprache ist unverwechselbar.
POSITIV-NEGATIV-RELIEFS
Thematisch kreisen ihre Arbeiten um die Ergründung
des Wesens und der Grundlage der Dinge. Im He­
bräischen bezeichnet der Begriff »Haweia« so viel wie
»das Sein«.2 Rafaelov sucht die hiermit verknüpften
abstrakten Begriffe visuell umzusetzen. So tauchen in
ihren frühen Arbeiten weiße Silhouetten von Dingen
des Alltags auf. Es sind Dinge des täglichen Gebrauchs
wie Kaffeekannen, Tassen, Bügeleisen, Wäscheklammern, Scheren; es sind Tiere wie Katze, Maus, Möwe,
Elefanten; es sind Pflanzen wie Palmen oder Zweige; es
sind Obst und Gemüse wie Äpfel, Birnen, Granatapfel,
Mohrrüben. Es sind Dinge aus ihrer Kindheit in Israel,
an welche die Künstlerin erinnert. Es sind Dinge und
Objekte, die für sie eine bestimmte Bedeutung haben
und die sie ganz persönlichen Assoziationen folgend
entwickelt. Die Formen sind einfach und allein aus
Zipora Rafaelovs Schnittkunst entwickelte sich aus meh- der Kontur heraus gezeichnet. Sie wirken in ihrer Linien­
reren Erlebnissen: Als Kind liebte sie es, Schattenspiele führung verspielt und anachronistisch.
an die Wand zu werfen, wenn der Strom in Israel ausfiel.
81
Die Silhouetten der Dinge werden aus einer grundierten
Holzplatte mit einer Dekopiersäge herausgesägt und
auf einen Haufen gelegt. Zurück bleibt eine Fläche mit
negativen Silhouetten und Stegen, die keinesfalls Abfall
ist, sondern ein eigenständiges Werk. Keine Form geht
verloren; sie findet stets ihren Platz im Bilderkosmos. Die
positiven Silhouetten werden nun zufällig auf eine weiß
bestrichene Holzplatte gestreut und in einem Abstand
zu ihr montiert. Sie wirken aus der Ferne wie Muster, die
die Fläche in einem All-Over bespielen. Licht und Schatten, Davor und Dahinter, Positiv und Negativ lassen musterartige Strukturen entstehen. Erst aus der Nähe zeichnen sich die Umrisse deutlicher ab, die nie allein, sondern immer als Teile eines Netzwerkes fungieren. Es ist
eine archaische Bildsprache, die Zipora Rafaelov entwirft.
Sind die Formen zwar eindeutig lesbar, erzählt die
Künstlerin jedoch keine unwiderruflich festgelegten
Geschichten. Vielmehr lassen sich die Piktogramme zu
immer neuen Bildzusammenhängen arrangieren. Das
Prinzip der Wiederholung der Bildzeichen ist in diesem
Kontext besonders wichtig: Gleichartige Zeichen tauchen an unterschiedlichen Stellen immer wieder auf
und werden, wie Sprachelemente, durch die jeweilige
Kontextualisierung neu gelesen.3 Oder sie tauchen wie
Traumbilder blitzlichtartig auf.
FADEN-FORM-OBJEKTE – INSTALLATIONEN
Nicht nur als Reliefs, sondern auch als Skulptur bzw. Installation, finden die positiven Silhouetten Verwendung.
Die weißen Formen werden an parallel verlaufenden
Fäden befestigt, die entweder in einem weißen Gestell
bzw. baldachinartigen Raum oder im architektonischen
Raum selbst verspannt werden. Eine flirrende Leichtigkeit
durchfließt die Silhouetten. Wie Schneeflocken scheinen
sie im Raum zu tanzen. Die Farbe Weiß veranlasst den
Betrachter, sich ohne Ablenkung auf die reinen Formen
und deren Aussagen zu konzentrieren. Weiß symbolisiert für Zipora Rafaelov Poesie und Unendlichkeit.4 Weiß
symbolisiert aber auch Unschuld und Reinheit. Es nimmt
die Farbe bzw. das Licht der Umgebung auf und reflektiert sie. Der schwarze oder graue Schlagschatten überführt alle Werke der Künstlerin in die dritte Dimension
der Räumlichkeit. Die durch natürliches oder künstliches
Licht von den miniaturhaften Silhouetten produzierten
Schatten lösen sich von ihren Körpern und wandern auf
Wände oder Fußböden. Der Schatten ist nicht nur Abbild der Skulptur bzw. der Installation, sondern er wird zu
deren neuer, eigentlicher Begrenzung.5 Diese Begren-
zung ist variabel, hängt sie doch von den Lichtverhältnissen im Verlauf des Tages, von Position und Bewegung
des Betrachters ab. Im Bewegungsprozess wird die Trennung von Objekt und Raum letztlich vollständig aufgehoben. Was ist realer Raum, was ist Illusion?
LINIENBILDER
Neben den Dingen des Alltags entstehen seit einigen
Jahren Schnitte zum Bild der Frau. Tragen viele dieser
Frauengestalten Namen aus der Tora, wie Eva, Esther,
Ruth, Judith, so sind sie doch auch als sinnbildliches
Porträt Zipora Rafaelovs zu verstehen. Diesen biblischen
Frauen leiht sie sogar manchmal ihr eigenes Schatten-Porträt wie in der Arbeit Eva (2008). Sie nimmt sich
auch selbst direkt zum Thema wie in dem Cutout Zipora
mit Cockerspaniel (2007). Alle Frauenfiguren strahlen
eine gewisse Sinnlichkeit aus. Erstaunlich ist: Die prägnante Sinnlichkeit dieser Schönheiten entspringt aus
dem aggressiven Akt des Schneidens. Im Gegensatz zu
den früheren Werken dominiert in dieser Werkgruppe
die Nichtfarbe Schwarz und die autonome Linie. Aus
einer Kombination von Kontrolle und Zufall, Zeichnen
mit der Feder und dem Skalpell entstehen Cutouts, die
zwischen Figuration und Abstraktion changieren.
Zunächst zeichnet die Künstlerin mit schwarzer Tusche
und Feder auf Filmpolyesterfolie (Pergament); manchmal pustet sie auch die Tusche. Der Zufall ist am Prozess
der Formen beteiligt. Der Linienverlauf des Aktes steht jedoch fest. Hand und Gedanken sind kontrolliert und frei
zugleich. Kein Widerstand hält die Bewegung der Tusche
auf. In einem nächsten Schritt zeichnet Zipora Rafaelov
mit dem Skalpell in das Pergament. Sie hält sich nicht
präzise an die Tuschzeichnung, sondern fügt auch weiße
Stege ein, wenn es die Komposition erfordert. Sie reagiert
auf die Linien und entmaterialisiert die Fläche, die nicht
auseinanderfallen darf. Abschließend wird das filigrane
Schnittbild zwischen zwei Glasscheiben fixiert, so dass
auch hier ein Licht- und Schattenspiel die Arbeit buchstäblich animiert und erst komplettiert. Die Zeichnung
wird räumlich. Licht wird zum bildhauerischen Material.
Die geschnittene Lineatur bildet Volumen aus und steigert die ästhetische Wirkkraft. Weist bereits das Schnittbild ein Gewirr aus Linien vor, potenziert der Schatten der
Linien das Gewirr und kann beim Betrachten aus der Ferne eher Verwirrung stiften als zur Klärung des Bildgegenstands beitragen. Erst aus der Nähe lassen sich aus den
Formverschlingungen Frauenakte identifizieren. Sie sind
82
GEGENSTÄNDE-BESEN 1999
Objekt
32 x 27 cm
Holz, Acryl
83
ORELIAN 2013
Cutout
113 x 90 cm
Tusche, Pergament
84
mal liegend, mal stehend in Flora und Fauna eingebettet. Die Linien scheinen nahezu ein Eigenleben zu führen: Sie schlängeln sich mäanderartig über die Fläche,
verdichten sich zu Arabesken; sind mal hauchfein, mal
grob, bilden Flecken oder scheinen sich fast aufzulösen.
Schatten, zur Sonne und zu den nicht-philosophierenden Mitmenschen.7 Für Platon sind die Menschen unbeweglich in einer unterirdischen Höhle gefesselt, so
dass sie nur auf eine dem Eingang gegenüberliegende
Wand blicken können. Auf dieser Wand findet ein Schattentheater statt: Die Gefangenen sehen nur Schatten von
Gegenständen, Bildern, Figuren und Statuen, die hinter
ihrem Rücken im Schein eines Feuers auf einer Mauer
entlang bewegt werden. Sie schauen auf die Schattenbilder, die nichts sind als Abbilder von Abbildern, und
nehmen das Sichtbare als das Wirkliche hin. Verlässt nun
einer die Höhle, tritt ans Tageslicht und erblickt die Sonne der Erkenntnis und des Wissens, dann erntet er nach
seiner Rückkehr nur Spott von den Zurückgebliebenen,
die von einer besseren Welt nichts wissen wollen. Er vermag nicht zu überzeugen, da seine ans Licht gewöhnten
Augen zunächst einmal blind sind und sich die Wahrheit
des Lichts in der Höhle keine Geltung verschaffen kann.
Interessanterweise verzichtet Rafaelov in dieser Werkgruppe auf die Silhouette, die besonders zur Goethezeit zu einem Massenmedium avancierte, nicht zuletzt
wegen der Pseudowissenschaft der Physiognomik des
Zürcher Pfarrers Johann Caspar Lavater (1741–1801).
Sie löst stattdessen die Konturlinie der Frauenakte fast
auf und verwebt sie mit vegetabilen Formen, als ob das
Feigenblatt Evas die Fläche überwuchern will. Auch
wenn die Frauengestalten Namen aus dem Alten Testament tragen, ihre Geschichten werden jedoch nicht
zwingend erzählt. Vielmehr stehen sie exemplarisch für
viele noch zu denkende Geschichten. Es ist das tradierte Bild der Frau, das Zipora Rafaelov an die Schwelle
des Fassbaren zu bringen sucht. Die schwarzen Linien So wie der antike Philosoph will Zipora Rafaelov die Augen
verleihen den Figurationen Stärke und Beständigkeit, öffnen für das, was eigentlich und essenziell ist. Erkennen
als ob sie sagen wollten: Seht her, hier bin ich!
ist analog zum Sichtbarmachen zu begreifen. »Das Wesentliche ist als Unsichtbares gedacht und der Wissenserwerb vor die Aufgabe gestellt, durch die Verbergungen
LICHT UND SCHATTEN – PLATONS HÖHLE
des Sinnlichen hindurch zum Ideenschauplatz vorzudrinZipora Rafaelovs Kunst ist eine personenbezogene. Sie gen.«8 Bei Platon und auch bei Zipora Rafaelov ist Erverrät einen emotional-assoziativen Zugang zur Welt. kennen als Erinnertes konzipiert. Der Schatten als Abbild
Persönliche Erlebnisse, Erinnerungen, kulturelle Traditio- eines Abbilds ist als optisches Trugbild unverzichtbar, um
nen und Religion verarbeitet die Künstlerin wie in einem ein Licht auf die Relation von Sinnenwelt und Ideenwelt
Tagebuch. Ihre Kunst entwickelt sie aus diesem Kosmos zu werfen. Spielerisch versucht uns Zipora Rafaelov an die
des Ichs. Sie folgt keinen Moden. Ihre Arbeiten haben Hand zu nehmen und uns aus der Höhle zu führen. Sie
etwas Verspieltes und Kindliches an sich. Gleichsam wie schafft Bildräume der Erkenntnis und der Seele.
in einem Traum tauchen Bilder auf und verschwinden
wieder. Sie fordert den Betrachter auf, innezuhalten und 1 Ausführlich hierzu die Autorin in ihrer Dissertation über das Bild­konzept
von Scherenschnitt und Schattenriss in Geschichte und Gegenwart an
die Formen zu studieren, um Erkenntnis zu erlangen. Die
der Goethe Universität Frankfurt am Main.
meditative Technik Scherenschnitt scheint sich auch auf 2 Interview. In: Zipora Rafaelov. Ausstellungsprojekt in ehemaligen
den Zugang ihrer Werke übertragen zu haben. Rafaelovs
Synagogen. Rendsburg u.a. 2003, S. 28.
Vgl.
Gabriele Uelsberg: Poesie des Alltäglichen. In: Zipora Rafaelov.
3
Bilder können als Sinnbild für den Reichtum der SchöpAusst.-Kat. Kunstmuseum Gelsenkirchen, Museum Alte Post, fung gelesen werden. Sie lässt den Betrachter teilhaben
Mülheim an der Ruhr. Bönen 2000, S. 6–7.
an ihrem Kosmos. Wie der Maler und Scherenschneider 4Vgl. Interview. In: Zipora Rafaelov. Ausstellungsprojekt in ehemaligen
Synagogen. Rendsburg u.a. 2003, S. 31.
Philipp Otto Runge (1777–1810) scheint Zipora Rafaelov 5 Vgl. Thomas Elsen: Tunnel. Eine Installation von Zipora Rafaelov.
»in jedem Ding den Zusammenhang des menschlichen
Zipora Rafaelov. Tunnel. Städtische Kunstsammlungen Augsburg –
6
Neue Galerie im Höhmannhaus (Faltblatt). Augsburg 2004.
Lebens« ergründen zu wollen.
Zipora Rafaelovs Cutouts und Installationen setzen einen
Erkenntnisprozess in Gang. Wie der Philosoph in Platons
Werk Der Staat versucht die Künstlerin eine Ideenkenntnis zu generieren. In Platons berühmtem Höhlengleichnis, das sich in der besagten Schrift befindet, geht es um
die Rolle des Philosophen und sein Verhältnis zu den
6 P
hilipp Otto Runge. Hinterlassene Schriften, hg. von Daniel Runge.
Hamburg 1840/1841 (Faksimiledruck Göttingen 1965), Bd. II, S. 81
(Runge an Böhndel im September 1801).
7 Platon: Der Staat. Darmstadt 1990, 7. Buch, S. 514a–518d. Zum Höhlengleichnis vgl. Thorsten Sadowsky: Von Schatten, Doppelgängern
und Höhlen. In: Kunsthalle Bradts Klaedefavrik (Hg.): Schattenspiel.
Schatten und Licht in der zeitgenössischen Kunst. Eine Hommage
an Hans Christian Andersen. Ausst.-Kat. Heidelberg 2005, S. 19–24,
hier S. 21.
8 Sadowsky 2005, S. 22.
85
TURM 2014
86
Installation
440 x 100 x 100 cm
Holz, Faden, Acryl
Schloss Agathenburg, Stade
Antje Buchwald
LINE, SHADOW, SPACE
ESCAPING PLATO‘S CAVE
ZIPORA RAFAELOV‘S CUT-OUTS AND INSTALLATIONS
How can you create a form with a line that looks three-dimensional?
Zipora Rafaelov
SCHERENSCHNITT – CUT-OUT
Poetic and lost in a world of dreams: the cut-outs and installations of Zipora Rafaelov. They offer the viewer access
to, and insight into, the inner worlds of the artist. A slow
process of recognition begins. The artworks often consist
of white silhouettes of familiar objects that are sometimes
mounted on a wooden board or floating on threads
suspended in space, creating shadows. Or the figure of
a female nude emerges slowly out of a mass of black
lines.
Zipora Rafaelov is a sculptor, a technical tracer, a drafter.
So, her discovery of the cutting technique was only logical combining cutting with both the sculptural and the
graphic. As in sculpture, a form arises from the removal
of material, from the overcoming of resistance. The cutting itself is an aggressive act: it violates, but also releases ruptures that form patterns. In contrast to the drawn
line, which can be corrected, a cut line is absolutely irreversible. With a silhouette or cut-out, the lines must also
be connected as in a network otherwise the cut image
would fall apart. Both positive and negative forms can be
cut into two-dimensional material. Extending the concept of drawing, the silhouette/cut-out takes over the
space, becoming a sculptural object or an installation.1
Zipora Rafaelov‘s cut-out art has evolved from several
personal experiences: As a child in Israel she loved to
make shadows on the wall whenever there was a power
cut. While studying at the Düsseldorf Kunstakademie, she
was inspired by a film about the cave paintings of Lascaux.
And she was fascinated by the wire acrobats in the Circus
by Alexander Calder (1898-1976). She is one of the artists
who recognized the potential of this ’Kleinkunst‘, or art in
miniature, early on and who has finally won public recognition for her art work, receiving the Rhineland Art Award
(Rheinischer Kunstpreis) in 2014. Zipora Rafaelov‘s great
achievement is in her constant development of the cutout in her art. Her imagery is unique.
POSITIVE-NEGATIVE RELIEFS
The theme of her works revolves around the exploration of the essence and fundamental basis of things,
of objects. In Hebrew, the term ’Haweia‘ translates
approximately as ’the state of being‘.2 Rafaelov looks
to visually depict the abstract terms linked to this idea.
Her early work for example contains white silhouettes of
everyday objects. These objects include things such as
coffee pots, cups, clothes irons, clothes pegs, scissors;
or animals such as a cat, mouse, seagull, elephants;
also plants such as palm trees, or branches; and fruit
and vegetables such as apples, pears, pomegranate,
carrots. There are things that the artist remembers from
her childhood in Israel. All are things and objects which
have a special meaning for her and which she develops
based on the highly personal associations she has with
them. The forms are simple and drawn from the con­
tour alone. Their lines seem anachronistic and playful.
The silhouettes of the objects are cut out from a primed
wood panel with a fret saw and placed in a pile. This
leaves a flat piece which has negative silhouettes and
crosspieces. Far from being something to dispose of,
this is a separate work in itself. No form is ever lost; each
finds its way into this artist‘s pictorial cosmos. The positive
87
silhouettes are now randomly scattered onto a white
painted wood panel and then mounted at a distance
from it. Seen from further away, they look like patterns
playing on the surface in an all-over. Light and shadow, in
front and behind, positive and negative enable patternlike structures to be form. It is only when viewed close up
that the outlines become clearer; they always function
as part of a network, never alone. This visual language
devised by Zipora Rafaelov is an archaic one.
The forms are clearly readable but the artist does not
relate stories that always have to remain the same. Instead, her pictograms can be constantly rearranged to
form new visual constellations. The principle of repeating pictorial icons is particularly important in this context: similar icons appear again and again in different
places and, as with elements of language, are read
differently in their new context.3 Alternatively, they flash
into view, like images in a dream.
THREAD-BASED OBJECTS – INSTALLATIONS
Positive silhouettes are used by Rafaelov not only as
reliefs but also as sculptures or installations. The white
forms are attached to threads running parallel to one
another and which are pulled taut in a white frame or
canopy-like space or in the architectural space itself. A
shimmering lightness flows through the silhouettes;
they seem to dance in the space like snowflakes. The
colour white allows the viewer to focus undistracted on
the pure forms and their statements. For Zipora Rafaelov white symbolizes poetry and infinity.4 But it also symbolizes innocence and purity. It absorbs the colour and
respectively the ambient light and reflects them. The
black or grey drop shadow takes all the artist‘s works
into a spatial three-dimensionality. The shadows of the
miniature silhouettes produced by natural or artificial
light break away from their bodies and walk on walls or
floors. The shadow not only represents the sculptures
or installations: it constitutes their new, actual point of
limitation.5 This limitation is variable, and depends on
the lighting conditions in the course of the day, and on
location and the movement of the viewer. The process
of movement in the end completely removes the separation of object and space. What is real space, and what
is illusion?
PICTURES WITH LINES
Alongside everyday objects, Zipora Rafaelov‘s works
of the past few years have featured cut-outs revealing
images of women. Many of these female figures have
names from the Torah, such as Eva, Esther, Ruth or Judith and are intended as symbolic portraits of Zipora
Rafaelov. The artist sometimes gives these women from
the Bible her own shadow portrait, for example in Eva
(2008). Rafaelov also makes herself a direct subject, as in
the cut-out Zipora with Cocker Spaniel (2007). All female figures exude a certain sensuality. It is an astonishing
thought that the distinctive sensuality of these beautiful
women arises from the aggressive act of cutting. In contrast to the earlier works, the ’non-colour‘ black and the
autonomous line dominate this group of works. From
a combination of control and coincidence, drawing by
the pen and the scalpel, cut-outs emerge that oscillate
between figuration and abstraction.
The artist first uses black ink and pen to draw on film
polyester foil (parchment), sometimes she is also blowing the ink. Coincidence plays a part in the forming
process. However, the lines depicting the nude are the
established element. Hand and thoughts are both controlled and free at the same time. The movement of the
ink does not encounter any resistance. The next stage
sees Zipora Rafaelov ’draw‘ in the parchment with the
scalpel. Without strictly adhering to the ink drawing she
inserts white crosspieces that is what the composition
requires. She responds to the lines and dematerializes
the surface, which is not allowed to fall apart. Finally, the
delicate cut image is fixed between two panes of glass
so that also here the work is animated -- literally -- and
then completed by an interplay of light and shadow.
The drawing is given spatial depth. Light becomes a
sculptural material.
The cut lines create volume and enhance the aesthetic
effect. With the cut image already presenting a maze of
lines, the shadow of the lines increases this tangle even
more and, when viewed from a distance, can confuse
rather than clarify the image. A close-up look is required in order to make out the female nudes from the
blurred mass. Some are recumbent while others stand
amidst flora and fauna. The lines almost seem to lead
a life of their own: They meander across the surface,
consolidating into arabesques; at times extremely fine
and at others rough, forming blurs or almost seeming
to dissipate.
Interestingly, in this collection of works Rafaelov shuns
the silhouette, which especially in Goethe‘s era was fast
becoming a mass medium due in no small part to the
pseudo-science of the physiognomy as advanced by
the Zurich pastor Johann Kaspar Lavater (1741–1801).
Instead Rafaelov almost dissolves the contour of the
88
89
90
female nudes and interweaves it with vegetal forms,
as if the fig leaf of Eve seeks to overrun the surface.
Although the female characters have names from the
Old Testament, their stories are not told in a coercive
way. Instead they are examples of many stories yet to
be conceived. It is the traditional image of women that
Zipora Rafaelov seeks to bring to the threshold of the
tangible. The black lines lend the figurations strength
and permanence as if they want to say: Look, here I am!
LIGHT AND SHADOW – PLATO‘S CAVE
Zipora Rafaelov‘s art relates to the personal. It reveals
an emotional, associative approach to the world. The
Zipora Rafaelov‘s art relates to the personal. It reveals
an emotional, associative approach to the world. The
artist uses personal experiences, memories, cultural
traditions and religion, similar to maintaining a diary.
Her art is developed from this cosmos of the ego. It
follows no fashions. Her works of art have something
playful and childlike. Images appear and then disap­
pear again, almost as if in a dream. The artist calls on the
viewer to stop and study the forms in order to obtain
insight and awareness. The meditative technique used
in the cutting process seems to have transferred to the
way of accessing her works. Rafaelov‘s pictures can be
read as an allegory for the wealth of creation. She lets
the viewer participate in her cosmos. Zipora Rafaelov‘s
aim seems to align with the notion expressed by painter and paper cut-out artist Philipp Otto Runge (1777–
1810) in wanting to comprehend “the connection with
human life in everything.”6
Zipora Rafaelov‘s cut-outs and installations set off a recognition process. Similar to the philosopher in Plato‘s
The Republic, the artist tries to generate awareness of
an idea. Plato‘s Allegory of the Cave, contained in The
Republic, deals with the role of the philosopher and his
relationship to shadow, the sun and his non-philosophising fellow human beings.7 Plato describes people
constrained in an underground cave so that they are
only able to look straight ahead at the wall opposite
the cave entrance. A form of shadow theatre is shown
on this wall. The prisoners only see shadows of objects,
images, figures and statues made to move along a wall
in the glow of a fire by more people sitting behind. They
watch the stories played out by the shadows, which simply represent images of images, and believe what they
see to be real. One prisoner leaves the cave, goes into
the daylight and sees the sun, granting him the power
of awareness and knowledge. On returning to the cave
he is met by ridicule from those still inside, who do not
want to know of a better world. He is unable to enlight­
en them because his eyes, now accustomed to light,
no longer allow him to believe, as those still in the cave
do, that the light of the fire in the cave is the sole reality.
Similar to the ancient philosopher Plato‘s message,
Zipora Rafaelov wants to open our eyes to reality and
what is really essential. Cognition is analogous to grasping the meaning of what is visualised. “The essence of
everything is meant to be invisible, and the acquisition
of knowledge is set the task of penetrating through the
concealments of the sensual to the stage where ideas
are played out.”8 In Plato and also in Zipora Rafaelov‘s
work, cognition is conceived as what is remembered.
Shadow as the image of an image is indispensable as
an optical illusion in order to shed light on the relation­
ship between the sensory or material world and the
world of ideas. Zipora Rafaelov‘s work playfully attempts
to take us by the hand and lead us out of the cave and
into the light. It creates pictorial spaces of realization
and of the soul.
1The author expounds on this topic in detail in her dissertation on the
visual concept of cut-outs and silhouettes throughout the past and
the present at the Goethe University Frankfurt am Main.
2See interview. In: Zipora Rafaelov. Exhibition project in former
synagogues. Rendsburg 2003, p. 28.
3See Gabriele Uelsberg: Poesie des Alltäglichen (Engl: Poetry of
every­day life.) In: Zipora Rafaelov. Exhibition catalogue of
Kunstmuseum Gelsen­kirchen, Museum Alte Post, Mülheim
an der Ruhr. Bönen 2000, pp. 6–7.
4See interview. In: Zipora Rafaelov. Exhibition project in former
synagogues. Rendsburg 2003, p. 31.
5See Thomas Elsen: Tunnel. An installation by Zipora Rafaelov Zipora
Rafaelov. Tunnel. Urban art collections Augsburg – new gallery in the
Höhmannhaus (flyer). Augsburg 2004.
6Philipp Otto Runge. Hinterlassene Schriften [Posthumous Writings],
Daniel Runge, ed. Hamburg 1840/1841 (printed facsimile, Göttingen
1965), fig. II, p. 81 (Runge to Böhndel in September 1801).
7Plato: The Republic. Darmstadt 1990, 7th Book, pp. 514a–518d.
On the allegory of the cave, see Thorsten Sadowsky: Of Shadows,
Doppelgangers and Caves. In: “Kunsthalle Brandts Klaedefabrik”
museum (ed.): Shadow Play. Shadow and Light in Contemporary
Art. A Homage to Hans Christian Andersen. Exhibition catalogue.
Heidelberg 2005, pp.19–24, here p. 21.
8 Sadowsky 2005, p. 22.
91
WATERFALL 2004
Installation
425 x 700 x 60 cm
Holz, Faden, Acryl
Dallas Center for Contemporary Art
92
93
SCHIFF 2004
Cutout
85 x 63 cm
Pergament
94
ENTE 2004
Cutout
85 x 72 cm
Pergament
95
LEWANA 2012
Cutout
130 x 90 cm
Tusche, Pergament
96
97
98
CHAWA 2008
Cutout
120 x 140 cm
Tusche, Pergament
99
TROMPETE 2003
Cutout
30 x 25 cm
Pergament
100
101
102
HONI HA-MA’AGEL 2013
Installation
795 x ∅ 126 cm
Faden, Reagenzgläser, Aqualinos, Samen
Städtische Galerie Rosenheim
103
104
105
106
107
WECKER 2003
Cutout
65 x 47 cm
Pergament
108
109
GARTEN I 2011
Cutout
48 x 56 cm
Tusche, Pergament
NOTEN 2011
Cutout
48 x 56 cm
Tusche, Pergament
110
GARTEN II 2011
Cutout
48 x 56 cm
Tusche, Pergament
111
LIEGENDE 2010
Cutout
95 x 130 cm
Tusche, Pergament
112
113
KIDDUSCH-BECHER 2004
Cutout
80 x 63 cm
Pergament
114
115
GEWAND 2015
Installation
370 x 700 x 420 cm
Faden, Kunststoffringe
Skulpturen von Cornelius Andreas Donett (1682–1748)
Stadtmuseum Düsseldorf 116
117
118
119
MOHNBLUME 2003
Cutout
88 x 67 cm
Pergament
120
121
BAT-SHEVA 2007
Cutout
50 x 42 cm
Tusche, Pergament
122
123
AHUVA 2011
Cutout
160 x 90 cm
Tusche, Pergament
124
125
ISABELL MIT TRICHTERWINDE 2007
Cutout
77 x 97 cm
Tusche, Pergament
126
ISABELL MIT HIBISKUS 2007
Cutout
77 x 97 cm
Tusche, Pergament
127
HÄNDE 2008
Cutout
60 x 44 cm
Tusche, Pergament
128
129
VERBORGENES HERZ 2010
Cutout
66 x 100 cm
Tusche, Pergament
131
ROLLE III, IV, V 2002
Cutout
je 350 x 58 cm
Pergament
Museum Ratingen
132
133
CHAWA 2008–2010
Cutout
90 x 105 cm
Tusche, Polyester
135
LATERNA MAGICA 2014
Installation
135 x 150 x 410 cm
Faden, Nägel
Kunstverein Heinsberg
136
137
BIOGRAFIE BIOGRAPHY
w w w. r a f a e l o v. c o m
1954 geboren in / born in Beer-Sheva, Israel
1973–75 Studium / studies der Journalistik und Ökonomie an der Universität Tel Aviv
1976–80 Abendstudium / studies am Institut für Schöne Künste, Bat-Yam, Israel
1981–87 Studium / studies an der Kunstakademie Düsseldorf
1986
Meisterschülerin / degree master of art
1988
Arbeitsstipendium / scholarship der Hedwig und Robert Samuel-Stiftung, Düsseldorf
2014
Preisträgerin / winner of the art award »Rheinischer Kunstpreis«
lebt und arbeitet in / lives and works in Düsseldorf und Tel-Aviv
EINZELAUSSTELLUNGEN
SOLO EXHIBITIONS
2016
Kunstverein Hockenheim – »Mit dem Skalpell gezeichnet«
Kunstmuseum der Stadt Albstadt – »DIALOG MIT DIX: ZIPORA RAFAELOV – Frauen, Kinder, Blumen« (K)
Galerie Schloss Neersen, Willich – »Zipora Rafaelov – Objekte und Installationen« (K)
Galerie Weise, Chemnitz
LVR-LandesMuseum Bonn – »Gezeichnetes Licht« (K)
Weithorn Galerie, Düsseldorf – »Zimchia«
2015
Kunstverein Nümbrecht – »Adina«
Meeraner Kunstverein – »Leviathan«
Galerie Abteigasse 1, Amorbach – »Cutout«
Kunstverein zu Rostock – »Yael«
Pumpwerk, Kunstverein Rhein-Sieg-Kreis – »Rheinischer Kunstpreis«
2014
Galerie Art Engert, Eschweiler – »Schatten-Spiele«
Kunstverein Ebersberg – »Spirit«
Kunstverein Hattingen – »Ahuva«
Bankhaus Sal. Oppenheim, Düsseldorf
Kunstverein Landshut – »Na’ama«
Kunstverein Heinsberg – »LICHTDURCHFLUTET«
2013
Galerie #23, Velbert-Langenberg
Gewölbekeller Kloster Kamp, Kamp-Lintfort – »Gingit«
2012
Kunstmuseum Siegburg – »Bosmat« (K)
2011 sweet home, private art space, Berlin
THE BOX, Düsseldorf
Kunstverein Paderborn – »Tamar«
2009 Galerie Ralf Seippel, Köln
2008 Neuer Kunstverein Regensburg – »Serimat-Or«
Galerie Michael Schmalfuß, Museumsnacht, Marburg – »Schatten Licht«
Kulturhistorisches Museum, Görlitz – »Schimmerndes«
Katolickie Centrum Kultury, Kraków, PL – »Fragment Edenu« (K)
Rietschelkapelle in der Nicolaikirche zu Pulsnitz – »Keren-Or«
2007 Kunst aus NRW, Ehemalige Reichsabtei, Aachen-Kornelimünster »Traumversunken« (K)
Kunstverein Münsterland, Coesfeld – »Tagträume« (K)
138
STERNENZELT 2007
Installation
206 x 350 x 235 cm
Holz, Faden, Acryl
Galerie Arteversum, Düsseldorf
139
140
2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1998 1996 1994 1993 1992 1991 1990 1985 Galerie Carola Weber, Wiesbaden – »Ein Fest für die Sinne«
Kunstverein Aichach – »Eva – Zwischen Himmel und Erde«
Katholisches Stadthaus Wuppertal – »Weiße Schatten«
Museum der Stadt Ratingen – »Eva‘s Welt«
Kunstverein Neckar-Odenwald, Altes Schlachthaus, Mosbach – »Glas-Haus«
Bautzener Kunstverein, Galerie Budissin, Bautzen – »Morgenlicht«
Niederrheinischer Kunstverein, Wesel – »Licht von Osten«
Cultureel Centrum de Weijer, Boxmeer, NL – »Licht uit het Oosten«
Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf – »blühweiss«
Neue Galerie im Höhmannhaus, Städtische Kunstsammlungen Augsburg – »Tunnel« (K)
Verein Kultur und Denkmal, Wasserturm, Merzenich – »Licht-Turm«
Galerie AO, Emsdetten – »IN WEISS UND WEISS«
Ehemalige Synagoge Wittlich – »Licht-Spiele« (K)
Evangelische Kirche in Gemünd – »Ende! Aus! Vorbei?« Dialog Kirche-Kunst-Museum (K)
LVR-LandesMuseum Bonn, Alte Rotation – »Licht-Säule« (K)
Kunst:Raum Sylt-Quelle, Rantum/Sylt – »Licht-Punkte«
Museum Synagoge Gröbzig – »Himmelsrichtungen« (K)
Galerie Peter Zimmermann, Mannheim
Jüdisches Museum Rendsburg + Dr. Bamberger-Haus, Rendsburg – »Morgenstern« (K)
Ehemalige Synagoge Drensteinfurt – »MILCHSTRASSE« (K)
Ehemalige Synagoge Grevenbroich-Hülchrath – »Licht­quelle« (K)
Atelier am Eck, Salzmannbau, Düsseldorf – »LICHT«
Galerie Seippel, Köln
Kunstverein – Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt
Glashaus im Brückenkopf-Park, Jülich – »Schwebende Gegenstände«
Ehemalige Synagoge Hemsbach (K)
Kunstmuseum Alte Post, Mülheim an der Ruhr – »Ganz in Weiß« (K)
Kunstmuseum Gelsenkirchen – »Leukos – hell, weiß, licht« (K)
Galerie Konrad Mönter, Meerbusch – »Licht und Schatten«
Galerie Pim de Rudder, Assenede, BE
Galerie Roswitha Tittel, Köln – »Blau-Weiß«
Galerie Seippel (mit Werner Mally), Köln
Flugsteig B-54, Flughafen Düsseldorf
Galerie Begasse, Düsseldorf – »Junges Programm« (K)
Kunsthaus Mettmann Galerie Trinsenturm, Ratingen
Galerie Begasse (mit B. Müller-Dannhausen), Düsseldorf
Station Kunst, Ratingen
GRUPPENAUSSTELLUNGEN
GROUP EXHIBITIONS
2016
2015
2014
Israel Museum, Jerusalen »Chutim we Kscharim« (K)
Dat Galerie, Berlin – »Positions«
Wasserschloss, Dornum – »23. Kunsttage Dornum« (K)
Museen der Stadt Deggendorf – »Papier Global 3 Paper« (K)
Stadtmuseum Düsseldorf – »IDENTITÄTS METAMORPHOSEN«
Neuer Kunstverein Aschaffenburg – »papier=kunst 8« (K)
Kunstverein Eislingen – »6. Biennale der Zeichnung – Strich um Strich« (K)
Dominikanerkirche, Regensburg – »Zwischen Himmel und Erde« (K)
Schloss Agathenburg – »geschnitten – Räume mit der Schere gezeichnet«
141
2013
2012
2011 2010 2009 2008 2007 2006 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 Städtische Galerie Rosenheim – »ganz klar.Wasser« (K)
Deutsches Klingenmuseum, Solingen – »Randscharf Scherenschnitt Heute« (K)
Frauenmuseum, Bonn – »Evo – Frauen in den Weltreligionen« (K)
Gallery Tova Osman, Tel-Aviv, IL – »All black ?«
MEWO Kunsthalle Memmingen – »das alphabet« (K)
Städtische Galerie Fürth – »Cut. X« (K)
Frauenmuseum, Bonn – »Gabriele Münter Preis« (K)
Städtische Museen Heilbronn – »Mit Ecken und Kanten – Scherenschnitt heute«
Kunstverein Glückstadt – »10 Jahre – Palais für aktuelle Kunst« (K)
Martin-Gropius-Bau, Berlin – »Gabriele Münter Preis« (K)
Museum Kunstpalast, Düsseldorf – »Große Kunstausstellung NRW« (K)
Anna Troner Art Consulting, Düsseldorf – »Übers Sofa II«
TUI-Stiftung, Hannover – »Sommerfrische – Die Sehnsucht nach dem Paradies«
The Bible Museum, Tel-Aviv, IL – »The faces of Eve« (K)
Museum Kunstpalast, Düsseldorf – »Große Kunstausstellung NRW« (K)
Galerie Arteversum, Düsseldorf – »24/7 twentyfour hours seven days a week« (K)
Altes Museum/BIS-Zentrum, Mönchengladbach – »connected.«
Halle 6 – Galerie Christine Hölz, Düsseldorf – »Format 13 x 18 - 60 x 45«
Gallery Godo, Seoul, KR (K)
plan.d., Düsseldorf – »Spring-Zeit«
Flottmann-Hallen, Herne – »Über Kopf« (K)
Städtisches Museum, Wesel – »25 Jahre Niederrheinischer Kunstverein« (K)
Galerie am Schweizer Platz, Frankfurt/Main – »FLOWERS«
Kunstverein Bad-Salzdetfurth – »Lend Me Your Ear« (K)
Hans-Thoma-Gesellschaft, Kunstverein Reutlingen – »Schwerelos 11 Positionen«
Frauenmuseum Bonn – »Gabriele Münter Preis« (K)
Museum Hafnarborg, Hafnarfjördur, IS – »Stefnbumót Hafnarfjördur & Düsseldorf«
Galerie AO, Emsdetten
Kunstmuseum in der Alten Post, Mülheim an der Ruhr – »Schachteln-Kunst«
The Dallas Center for Contemporary Art, Dallas, USA – »Piece Work: fiber & multiples« (K)
Martin-Gropius-Bau, Berlin – »Gabriele Münter Preis« (K)
Eifelmuseum Blankenheim – »Ende! Aus! Vorbei?« – Dialog Kirche-Kunst-Museum (K)
Museum Bochum – »Das Recht des Bildes... Jüdische Perspektiven in der modernen Kunst« (K)
BNC Gallery, Dae Jeon, KR
Halle 6 – Galerie Christine Hölz, Düsseldorf – »Tierische Begegnungen« (K)
Sek-pa Gallery, Busan, KR
MAGallery, Fukuoka, JP (K)
Busan International Enviroment Air Festival, Busan, KR
Galerie Münsterland e.V., Emsdetten – »Ambivalenzen« (K)
Frauenmuseum Bonn – »Ambivalenzen« (K)
Visual Gallery Godo, Seoul, KR (K)
Galerie Peter Zimmermann, Mannheim
Kutscherhaus, Recklinghausen – »Preis des Vestischen Künstlerbundes« (K)
Projekt – »Kunstpfade«, Ratingen
Städtisches Museum Seoul, KR – »Deutsch-Koreanische Ausstellung« (K)
Galerie Fabian Speicher, Düsseldorf – »DERWEGISTDASZIEL«
B.A.U.S. Box Art Museum, Tanumshede, S
Flottmann-Hallen, Herne – »räumlicht« (K)
Ateliers Höherweg e.V., Düsseldorf – »Kunst in Schachteln«
Kunsthaus Langenberg – »Tuchfühlung« (K)
Altes Arbeitsamt, Düsseldorf – »Weißes Rauschen – Künstlerräume« (K)
Landtag NRW, Düsseldorf – »Mifgash – Begegnungen« 1997
Galerie Pim de Rudder, Assenede, BE
Deutsches Klingenmuseum, Solingen – »Bergische Kunstausstellung« (K)
Kunstverein Recklinghausen – »DIN A 4« (K)
142
1994 Goethe-Institut, Rotterdam, NL
LVR-LandesMuseum Bonn
Kunsthaus Langenberg – »Grundsteinkiste« (K)
ExpoHenk, Rotterdam, NL – »The Happy Room«
1993 Ballhaus, Düsseldorf – »Rotterdam-Düsseldorf«
Hygienemuseum, Dresden – »100 Jahre Odol« (K)
1992 Galerie Trinsenturm, Ratingen
1991 Galerie Begasse, Düsseldorf
1990 Galerie 68 elf, Köln – »Schwarz-Rot-Gold«
1986–89 Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloß Gottorf, Schleswig (K)
Deutsches Goldschmiedehaus, Hanau (K)
Stadtmuseum Düsseldorf (K)
Galerie Pels-Leusden, Villa Griesebach, Berlin (K)
Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg – »Gold: Art+Design« (K)
1986 Städtische Galerie, Kaarst – »Junge Künstler«
1983 Galerie Kwok, New York, USA – »Laprima«
ARBEITEN IN ÖFFENTLICHEN SAMMLUNGEN
PUBLIC COLLECTIONS
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Kunstmuseum Gelsenkirchen
Kunstmuseum in der Alten Post, Mülheim an der Ruhr
Sammlung des Landes NRW, Ehemalige Reichsabtei, Aachen-Kornelimünster
Ministerium für Städtebau, Kultur und Sport, Düsseldorf
LVR-LandesMuseum Bonn
Museum Synagoge, Gröbzig
Nordisches Haus, Reykjavík, IS
Volksbank Weinheim eG
Stiftung Kunst:Raum Sylt-Quelle, Rantum/Sylt
Museum der Stadt Ratingen
Galerie der Roland Versicherung, Köln
Städtische Museen Heilbronn
The Israel Museum Jerusalem, IL
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Sprengel Museum Hannover
143
IMPRESSUM IMPRINT
HERAUSGEBER PUBLISHER
Dr. Gabriele Uelsberg, LVR-LandesMuseum Bonn
GEZEICHNETES LICHT 15. 04. –12. 06. 2016
www.landesmuseum-bonn.lvr.de
IN KOOPERATION MIT IN COOPERATION WITH
Kunstmuseum der Stadt Albstadt
DIALOG MIT DIX: ZIPORA RAFAELOV 25. 09. 2016 – 07. 01. 2017
www.kunstmuseumalbstadt.de
Emschertal-Museum der Stadt Herne
ZIPORA RAFAELOV – CUTOUT 03. 02.–19. 03. 2017
www.emschertal-museum.herne.de
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG
WITH THE FRIENDLY ASSISTANCE OF
Philipp Otto Runge Stiftung, Hamburg
www.philipp-otto-runge-stiftung.de
AUTOREN AUTHORS
Dr. Gabriele Uelsberg
Dr. Oliver Zybok
Antje Buchwald M. A.
FOTOGRAFIE PHOTOGRAPHY
Olaf Bergmann, Witten
Wim Cox, Köln
Frank Jankowski, Köln
Tim Krieger, Mosbach
Klaus Lipa, Diedorf
Marc Monteza, Dallas
Martin Weiand, Rosenheim
Uli Klose, Berlin
Manfred Wigger, Hamburg
ÜBERSETZUNG TRANSLATION
Rhodes Barret, Berlin
Ian McGarry, Köln
LEKTORAT DEUTSCH / ENGLISCH
COPY-EDITING GERMAN / ENGLISH
Monika Ochel, Ralph Ochel
GESTALTUNG DESIGN
Anne Kettler, Bönen
AUFLAGE EDITION
1000
COPYRIGHT
2016 VG Bild-Kunst, Bonn für die Werke von Zipora Rafaelov
und die Autoren: Dr. Gabriele Uelsberg, Dr. Oliver Zybok,
Antje Buchwald M. A.
GESAMTHERSTELLUNG PRODUCTION
Druckerei Kettler, Bönen
ERSCHIENEN IM PUBLISHED IN
Verlag Kettler, Dortmund
www.verlag-kettler.de
ISBN 978-3-86206-561-5
DANK THANKS TO
Vielen Dank an alle, die geholfen haben den Katalog zu realisieren:
Dr. Gabriele Uelsberg, Rhein-Sieg-Kreis und seine verschiedenen Gremien,
Dr. Veronika Mertens, Dr. Oliver Doetzer-Berweger, Vorstand Philipp Otto
Runge Stiftung, Hamburg, Ulrike Runge, Tim Kistenmacher, Monika Ochel,
Ralph Ochel, Carolin Ochel