Schweden - FIFA.com

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Schweden - FIFA.com
NR. 44/2015, 6. NOVEMBER 2015
DEUTSCHE AUSGABE
Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904
VR CHINA
DER MASTERPLAN
GRASSROOTS
DIE U17-WM IN CHILE
PFLEGT DEN NACHWUCHS
PARAGUAY
CERRO PORTEÑO UND
OLIMPIA IM DUELL
SCHWEDEN
DAS FUSSBALLMÄRCHEN
AUS NORRKÖPING
W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY
D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L
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Schweden
In der vergangenen Saison der BeinaheAbstieg, nach dieser Spielzeit Tabellenplatz 1:
Der IFK Norrköping schreibt ein kleines
Fussballmärchen.
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G rassroots-Festival in Chile
Parallel zur U17-WM sorgen Grassroots-­
Programme der FIFA für glückliche Kinder und
Jugendtrainer.
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Nottingham Forest
Der Kinofilm “I Believe in Miracles” erzählt das
Fussballwunder des englischen Klubs in den
späten 1970er-Jahren.
Der Masterplan
Unser Cover zeigt zwei der insgesamt
2400 Spieler, die in der Nachwuchs­
akademie von Guangzhou Evergrande
trainieren.
Kevin Frayer / Getty Images
The-FIFA-Weekly-App
The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA,
erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und
ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos
verfügbar. http://de.fifa.com/mobile
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T H E F I FA W E E K LY
Südamerika
10 Mitglieder
www.conmebol.com
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England
Chelseas Negativserie
in der Premier League
geht weiter. (Im Bild:
Coach José Mourinho)
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Paraguay
Olimpia oder Cerro Porteño:
Wer sichert sich die M
­ eisterschaft?
(Im Bild: Alejandro Silva)
Norberto Duarte / AFP, imago
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Nord- und Mittelamerika
35 Mitglieder
www.concacaf.com
Der Masterplan
Die Nachwuchsförderung geniesst in der
VR China einen hohen Stellenwert. Durch einen
50-Punkte-Plan wurde nun auch Fussball in den
Stundenplan integriert. Das Ziel: Der bislang
einzigen WM-Teilnahme der Nationalelf der
Männer im Jahr 2002 sollen weitere folgen.
Unsere R
­ edakteurin Sarah Steiner hat mit
Sven-Göran Eriksson, dem Trainer von Shanghai
SIPG, über die Entwicklung des chinesischen
Fussballs ­gesprochen.
D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L
Europa
54 Mitglieder
www.uefa.com
Afrika
54 Mitglieder
www.cafonline.com
Asien
46 Mitglieder
www.the-afc.com
Ozeanien
11 Mitglieder
www.oceaniafootball.com
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Bela Guttmann
Fluch und Segen: Wie der
ehemalige ungarische
Coach Benfica Lissabon
bis heute prägt.
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Tullio M. Puglia / Getty Images, Keystone / Hulton Archive / Getty Images
Gennaro Gattuso
“Ich bin äusserst streng”, sagt
der Weltmeister von 2006
und aktuelle Trainer von Pisa
im Interview.
FIFA U17-Weltmeisterschaft
17. Oktober – 8. November 2015, Chile
Spiele der Finalrunde
Achtelfinals · 28. / 29. Oktober
Spiel 37
Brasilien
Spiel 38
Mexiko
Spiel 39
Nigeria
Spiel 40
Republik Korea
Spiel 41
Kroatien
Spiel 42
Mali
Spiel 43
Russland
Spiel 44
Frankreich
Neuseeland
Chile
Australien
Belgien
Deutschland
DVR Korea
Ecuador
Costa Rica
1:0
4:1
6:0
0:2
2:0
3:0
1:4
0:0 (3:5 Pen.)
Viertelfinals · 1. / 2. November
Spiel 45
Brasilien
Spiel 46
Kroatien
Spiel 47
Ecuador
Spiel 48
Belgien
Nigeria
Mali
Mexiko
Costa Rica
Halbfinals · 5. November
Mali
Spiel 49
Spiel 50
Mexiko
Belgien
Nigeria
Spiel um den 3. Platz · 8. November
Spiel 51
Verlierer Spiel 49
Verlierer Spiel 50
Finale · 8. November
Spiel 52
Sieger Spiel 49
Sieger Spiel 50
0:3
0:1
0:2
1:0
T H E F I FA W E E K LY
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GRASSROOTS
FIFA inspiring girls and boys to play football
FIFA’s Grassroots programme is the core foundation of our development mission, aimed at encouraging girls and boys
around the world to play and enjoy football without restrictions. Grassroots focuses on the enjoyment of the game
through small-sided team games, and teaching basic football technique, exercise and fair play.
For more information visit FIFA.com
UNCOVERED
Ein Fussballtraum
D
as chinesische Fussballnationalteam der Frauen hat es vorgemacht: Seit
­Einführung der WM 1991 waren die Chinesinnen sechsmal beim Turnier
­dabei, 1999 wurden sie WM-Zweite und entfachten eine noch nie dagewesene
Fussball-Euphorie. Auch wenn bei der diesjährigen WM in Kanada bereits im
Viertelfinale für sie Schluss war, zählen die chinesischen Frauen nach wie vor
zur Weltspitze.
Dorthin möchte auch die Nationalmannschaft der Männer. Erst ein einziges
Mal durften sie WM-Luft schnuppern (2002), weitere Erfahrungen sollen nun
folgen. Mit gezielter Nachwuchsförderung ist nicht nur die regelmässige
WM-Teilnahme das Ziel, der Plan sieht in absehbarer Zeit auch die Ausrichtung
des Turniers vor.
Sven-Göran Eriksson, Trainer des chinesischen Meisterschaftszweiten
Shanghai SIPG, ist sicher, dass China erfolgreich sein wird. Im Interview spricht
er mit unserer Redakteurin Sarah Steiner über den chinesischen Fussball und
dessen grosses Potenzial (ab Seite 6). Å
Mario Wagner / 2Agenten
Annette Braun
T H E F I FA W E E K LY
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VR CHINA
“CHINA WIRD
ERFOLGREICH SEIN”
Seit 2013 ist Sven-Göran Eriksson als Trainer in der VR China engagiert.
Über das grosse Umdenken im chinesischen Fussball spricht er
im Interview mit Sarah Steiner.
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T H E F I FA W E E K LY
VR CHINA
Joel Marklunf/Bildbyrån/freshfoscus
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VR CHINA
Sven-Göran Eriksson, Fussball und die
VR China – wie passt das zusammen?
Sven-Göran Eriksson: China ent­w ickelt
sich fussballerisch rasant. Vor allem auf
Vereinsebene und was die Nachwuchsarbeit
betrifft. Entgegen allen Behauptungen ist es
nicht schwierig oder gar kompliziert, hier zu
arbeiten. Die Spieler sind motiviert, haben
Freude am Spiel. Zudem sind sie sehr fleissig
und diszipliniert. Sie möchten sich stetig
verbessern. Ich mag China sehr. Und man
spürt sehr genau: Der Fussball wird hier
immer besser. In 10 bis 15 Jahren wird der
chinesische Fussball einen grossen Schritt
weiter und ernsthaft konkurrenzfähig sein.
Gibt es denn konkrete Pläne, die darauf
abzielen?
Die Entwicklung, die der Sport zurzeit
durchläuft, ist gross. Und der Fussball ist
auch der Regierung wichtig. Staatspräsident
Xi Jinping hat sich zum Ziel gesetzt, China
zur ernstzunehmenden Fussballmacht
werden zu lassen. Ein riesiges Förderprogramm soll dabei helfen, diese Ziele zu
erreichen.
Mit Köpfchen zum Erfolg In China wird grösster Wert auf Talentförderung gelegt.
Die da wären?
Sich für eine Weltmeisterschaft zu
qualifizieren, ein solches Turnier auszutragen und einmal gar selbst Fussballweltmeister zu werden. Natürlich sind das ambitionierte Ziele, und es wird einige Jahre dauern,
um das eine oder andere zu erreichen. Aber
ich bin überzeugt, dass die Chinesen erfolgreich sein werden. Nicht über Nacht, aber
irgendwann. Sie dominieren viele andere
Sportarten, wieso sollen sie nicht auch gut
Fussball spielen können?
Was war bisher das Problem?
Es gab keinen Grassroots-Fussball. Das
heisst, Kinder zwischen sechs und zwölf
Jahren wurden nicht gefördert. Es existierten
keine Nachwuchsprogramme, keine
Möglichkeiten, überhaupt Fussball zu spielen.
Die Jungs und Mädchen praktizieren von
klein auf Basketball, Tischtennis und
Volleyball – die klassischen Sportarten, in
denen die Chinesen gut und erfolgreich sind
– aber sie haben nie Fussball gespielt.
Investition in die Zukunft Auf über 50 Trainingsplätzen trainiert Evergrandes Nachwuchs.
Das ist der wichtigste Punkt überhaupt.
Und er wird jetzt endlich umgesetzt.
Fussball wird nun in den öffentliche Schulen
integriert. Für die Chinesen ist der
akademische Erfolg sehr wichtig.
Sie fördern ihre Kinder ungemein. Wenn
Fussball nun ein Teil der Bildung wird,
hat er auch die Chance, zu etwas Grossem
zu werden.
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T H E F I FA W E E K LY
Im Zeichen des Fussballs Am Mittagessen nehmen berühmte Spieler teil — als Karikaturen an der Wand.
Kevin Frayer / Getty Images (3)
Ist Fussball denn in der Schule ein Thema?
VR CHINA
Die aktuelle wirtschaftliche Situation Chinas
ist schwierig. Hat sie Einfluss auf den Fussball?
Das wird sie wahrscheinlich haben, ja.
Aber nichtsdestotrotz werden die Investitionen in den Fussball weitergehen, davon bin
ich überzeugt. Denn Fussball ist der wichtigste und der am meisten beachtete Sport
der Welt. Es führt kein Weg an ihm vorbei.
Und die Leute sind bereit, dafür auch Geld
auszugeben.
“Kooperationen mit Real
Madrid und Chelsea
bringen den heimischen
Fussball ein grosses Stück
nach vorn ”
.
Wie sieht es auf Klubebene aus? Wie weit sind
die chinesischen Fussballvereine im Vergleich
zu ihren europäischen Pendants im Bereich der
Juniorenarbeit?
Kevin Frayer / Getty Images
Die Vereine investieren immer mehr in
den Nachwuchsfussball. Viele Klubs haben
ihre eigenen Nachwuchsakademien aufgebaut. Und sie haben sich im Ausland umgeschaut. Sie haben Kooperationen mit
grossen europäischen Vereinen wie Real
Madrid oder Chelsea gesucht, um aus deren
Erfahrungen zu lernen. Es sind viele solche
Projekte am Laufen, und der heimische
Fussball profitiert davon enorm. Es bringt
ihn ein grosses Stück nach vorn.
Seit 2014 stehen Sie nun an der Seitenlinie
von Shanghai SIPG, zuvor trainierten sie
Guangzhou R&F. Wie lebt es sich als Schwede
in China?
Taktikunterricht Chinesische Schüler lauschen gebannt den Erklärungen ihres Trainers.
Ich fühle mich zu Hause. Die Leute
vertrauen mir. Der einzige Stolperstein ist
die Sprache. Ich habe versucht, sie zu
lernen – und sollte dieses Projekt wieder
anpacken. Aber es ist extrem schwierig. Sie
hat so gar nichts gemein mit anderen
Sprachen, die ich kenne und spreche oder
verstehe. In der Zusammenarbeit und
Kommunikation mit der Mannschaft
arbeite ich deswegen mit Übersetzern.
Denn es ist unabdingbar, dass meine
­A nweisungen beim Team ankommen.
und neue Ideen sind immer eine Bereicherung. Und sie können manchmal auch den
Unterschied ausmachen.
Chinese Super League 2015
Schlusstabelle
Doch viele dieser Spieler bleiben nicht lange in
China.
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Viele Altstars haben bereits in China gespielt.
Didier Drogba, Nicolas Anelka, Robinho …
Bringen oder brachten diese Spieler der Liga
wirklich etwas?
Das Ziel der Klubbesitzer ist es, die Liga
zu verbessern. Und dafür werden diese ausländischen Spieler auch geholt. Frischer Wind
Das stimmt so nicht ganz. Darío Conca ist
ein gutes Beispiel dafür. Mit CD Universidad
Católica wurde er in Chile Meister, mit Fluminense in Brasilien. Er wurde 2010 zum Fussballer des Jahres in Brasilien gewählt. Dann
kam er nach China und gewann 2013 die
AFC-Champions-League mit Guangzhou
Evergrande. Nach diesem Erfolg kehrte er
zurück zu Fluminense. Doch es gefiel ihm in
Südamerika nicht mehr. Heute ist er wieder in
China und spielt in meinem Team.
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Mannschaft
Guangzhou Evergrande FC
Shanghai SIPG
Shandong Luneng
Beijing Guo’an
Henan Jianye
Shanghai Shenhua
Shijiazhuang Ever Bright
Chongqing Lifan
Jiangsu Sainty
Changchun Yatai
Hangzhou Greentown
Liaoning Whowin
Tianjin Teda
Guangzhou R&F
Guizhou Renhe
Shanghai Shenxin
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VR CHINA
DER STEINIGE WEG ZUR WM
Die VR China will sich nach 2002 zum zweiten Mal in ihrer Geschichte für eine WM qualifizieren.
Als Hoffnungsträger des Teams gelten die beiden Stürmer Yang Xu und Yu Dabao.
Glücksbringer
Yu Dabao ist der Mann für
die wichtigen Tore in der
chinesischen Nationalelf.
10
T H E F I FA W E E K LY
nac hzudenken. Daher weis s ic h meine Einsät ze je t z t umso mehr zu
sc hät zen.” Mit gro s ser Ent sc hlo s senheit kämpf te sic h der A ngreif er
zur ück . In der A FC - C hampions - L eague gehör te er bis zum f r ühen Aus scheiden von Shandong mit sechs Toren zu den er f olgreichs ten Tor jä ger n. In der chine sischen Super L eague hat er deren sieben er zielt und
schlos s mit seinem Team auf Rang 3 ab.
Ein vielseitiger Angreifer
Doc h die c hine sisc he Super L eague 2015 is t Ge sc hic hte. Nun gilt e s,
sich mit voller Konzentration dem chine sischen Nationalteam und der
Qualif ika t ion f ür die W M in Rus sland zu w idmen. Die c hine sis c he
Mannsc haf t s teht zur zeit auf dem 3. P lat z der Gr uppe C . Das reic ht
f ür ein Weiter kommen noc h nic ht aus, denn nur die ac ht Gr uppensie ger und die v ier be s ten Gr uppenz weiten ziehen in Runde 3 ein, in der
die def initiven W M - P lät ze ausge spielt wer den. Doc h C hina hat als
einzige s Te am der Gr upp e er s t v ier Spiele ab s ol v ier t und mit dr ei
Punk ten Rüc k s tand auf den 2. P lat z noc h alle C hanc en.
Gegen Bhutan begann f ür die Mannsc haf t im Juni die se s Jahre s
die Qualif ikation. Yang Xu er inner t sic h ger ne an die se s Spiel, denn
mit einer herausragenden L eis tung bewie s er eindr uc k s voll, das s auf
seinen Tor r iec her Ver las s is t . Gleic h mit 6:0 gewann die Volk srepub lik gegen den Fus sballz werg. Xu er zielte einen Hat tr ic k und bereite te
imago
V
R China s te c k t mi t ten in der Qualif ika t ion f ür die FIFA Fus s ball - Weltmeis ter sc haf t Rus sland 2018™. In der Gr uppe C der
A FC - Qualif ikation mus s sic h das Team von C oac h A lain Per r in
mit Katar, Hongkong, den Malediven und Bhutan me s sen. Zwei Spie ler, die im c hine sis c hen Tr aum eine Haupt r olle einnehmen, sind
Yang Xu und Yu ­D abao. Gemeinsam haben sie in der lauf enden Qua lif ikation sec hs der neun Tore er zielt .“Ein gute s Schwer t mus s ge schlif f en werden, um seine K linge zu schär f en” – die se s chine sische
Spr ichwor t hat f ür den Nationalspieler Yang Xu eine ganz be sonde r e Bedeutung. Der ­S tür mer von Shandong L uneng hat te noc h vor
einem Jahr wenige L ic htblic ke in seinem f us sballer isc hen Dasein.
Auf gr und von Ver let zungen und einer For mschwäche kam er nur we nige Male zum Einsat z, bevor er sogar ganz auf der Er sat zbank lan dete. Sein K lub lieh ihn dann an den C han­g chun Yatai FC aus, er s t
zur lauf enden Spielzeit kehr te er wieder zur ück nach Jinan. Doch Xu
bek lagt sich nicht . Im Gegenteil. “Rück blickend mus s ich sogar dankbar f ür die se Z eit sein, denn ich habe wer t volle L ek tionen geler nt ”,
sagt er mit beeindr uckender A bgek lär theit . “Jet z t is t mir noch v iel
bewus s ter, das s e s auf dem Weg zum Er f olg keine A bkür zungen gibt,
sonder n das s nur har te A r beit zum Z iel f ühr t . Ich wus s te, die C han c e würde mir entgehen, wenn ich nicht ver suchen würde, sie zu nutzen. Ich habe angef angen, über die Vergangenheit und die Z ukunf t
VR CHINA
dazu einen Tref f er f ür sein Team vor. Er hat je t z t 17 L änder spieltore
auf seinem Konto, und dank seiner dy namisc h - k raf t vollen Spielweise
vor dem gegner isc hen Tor wurde Xu nac h seinen jüngs ten L eis tungen
sogar mit C hinas Rekor dtor sc hüt zen Hao H
­ aidong ver glic hen. “Ic h
werde in le t z ter Z eit of t darauf ange sproc hen”, so der Stür mer. “Mei ne A nt wor t is t immer die gleic he: Die Z­ eiten ­h aben sic h geänder t .
W ir leben nic ht mehr in einer Z eit, in der ein einzelner gro s sar tiger
Spieler eine ganze Ä r a s y mb olisier en kann. Fr üher gab e s die Ä r a
Hao. Doc h heute kommt an er s ter Stelle die Mannsc haf t . W ir brau c hen eine ganze Gr uppe ­g uter Spieler, um den Spr ung auf die näc hs te Stuf e zu sc haf f en.”
Lehrjahre in Lissabon
Einer davon is t Yu Dabao. Gegen Bhutan war auc h er mit seinen z wei
Toren am Sieg beteiligt . Der 27- jähr ige Stür mer nimmt bei den Fans
einen hohen Stellenwer t ein. Mehr als nur einmal ver half er seinem
Te am mit w ic ht igen Tor en zum Er f olg, zule t z t im S eptemb er b eim
WM - Qualif ikations spiel gegen die Malediven. Mit seinen z wei Tref fer n
sic her te er der Mannsc haf t wic htige drei Punk te auf dem Weg nac h
Rus sland. Dabao will aber nic ht s davon wis sen, ein Glüc k sbr inger zu
sein. “A ls Spieler mus s t du har t ar beiten, damit du bereit bis t, den
Er war tungen zu genügen, wenn deine C hanc e kommt .” Er weis s auc h,
das s er seine Nominier ung dem neuen Trainer verdank t . “Ich habe mir
das Auf gebot sic her lic h verdient, aber mein Dank gebühr t Per r in.”
Fus sball gehör t f ür Dabao seit f r ühe s ter K indheit zu seinem ­L eben.
Rasc he For t sc hr it te ver half en dem Stür mer bereit s mit 11 Jahren zur
Einber uf ung ins Jugendteam von Qingdao. Auch den Verant wor tlichen
f ür die Nationalmannsc haf t f iel sein Talent sc hon f r üh auf. 20 0 4 wur de er ins c hine sisc he Team geholt, mit welc hem er die A FC - U16 - Meis ter sc haf t gewann und sic h f ür die U17- WM in Per u qualif izier te. “E s
war eine tolle Er f ahr ung, bei die sem Tur nier zu spielen”, er zählt er.
“E s hat mir die Augen geöf f net . Ich hat te zum er s ten Mal die Gelegen heit, mit den talentier te s ten Nac hwuc hs spieler n der Welt zu spielen.
W ir h
­ aben geler nt, das s e s als Spieler nicht nur darauf ankommt, har t
zu ar beiten, sonder n auc h darauf, den Kopf zu benut zen.”
20 07 unter s c hr ieb Dab ao als er s ter c hine sis c her Spieler üb er haupt in Por tugal. “Mit 18 wec hselte ic h zu Benf ic a L is sabon. In den
v ier Jahren, die ich dor t ver brachte, habe ich meine Mentalität, meine
Prof e s sionalität und meine Tec hnik ver be s ser t . Ic h habe geler nt, ein
Spiel zu le sen. Die se Er f ahr ungen haben mir bei meiner Rüc k kehr in
die c hine sisc he L iga sehr geholf en.”
Keine Angst vor Katar
Auch Xu durchlief eine ber ühmte Fus sballschule. In der renommier ten
Dongbei - Schule in der Fus sballhochburg Dalian (wo unter anderem der
je t zige Nationaltor hüter Wang Dalei und A siens E x - Fus sballer in de s
Jahre s Ma X iaoxu zu seinen Kameraden gehör ten), machte er ­s eine er s ten fussballer ischen Schr it te. Und auch er er regte bei der AFC - U16 - Meis ter schaf t 20 04 er s tmals inter nationale Aufmer ksamkeit: Er er zielte drei
Tr ef f er und ver half C hina damit zum T itelgew inn. A n sein er s te s FI FA -Tur nier er inner t er sich ganz genau: “ W ir reis ten z war als amtieren der A sienmeis ter zur WM, doch er s t dor t wurde uns k lar, wie s tar k die
Gegner aus den anderen Teilen der Welt waren. Das bedeute te eine
Er weiter ung unsere s Hor izont s von der kontinentalen auf die globale
Per spek tive. W ir haben geler nt, das s wir noch eine Menge A r beit vor
uns haben, um mit den be s ten Teams der Welt mithalten zu können.”
Ein Jahr zehnt später bietet sic h nun also eine weitere C hanc e zur
Teilnahme an einem FIFA -Tur nier. Für Xu könnte e s keine b e s s er e
­G elegenheit geben, er s tmals seit 20 02 wieder die le t z te Runde der
A sien - Qualif ikation zu er reic hen. In der Gr uppe mit Katar, Hongkong,
Bhutan und den Malediven mus s seiner Meinung nac h der 1. Plat z
das Z iel sein. “Um ehr lic h zu sein, läuf t e s in der Gr uppe auf einen
Zweikampf z wisc hen C hina und Katar hinaus”, meint er. “ W ir haben
von Beginn an Katar als unseren gef ähr lic hs ten Rivalen ange sehen.
Doc h natür lic h dür f en wir auc h die anderen Konkur renten nic ht un ter sc hät zen und müs sen ver suc hen, gegen sie die ma x imale Punk tausbeute zu holen.”
Pflichtaufgabe er füllen
E s sollte je do c h ander s kommen, denn ge gen Hongkong kam sein
Team nic ht über ein 0:0 hinaus. Die Mannsc haf t aus der c hine sisc he
Sonder ver waltungs zone hat sic h als er ns t zunehmender Gegner er wie sen. Umso wichtiger wäre da ein Sieg gegen Katar gewe sen. Doch
C hina mus s te sic h in Doha k napp 0:1 ge sc hlagen geben. Und das,
obwohl Dabao vor dem Spiel noc h über zeugt war, das s sein Team
siegreic h vom Plat z gehen würde. “Sie sind nic ht be s ser als wir. W ir
haben in der Vergangenheit jeweils aus p s yc hologisc hen Gr ünden
gegen sie ver loren. A ber wir haben keine A ngs t vor Katar.”
Nun dar f sic h C hina keinen Ausr ut sc her mehr er lauben. Gegen
Bhutan mus s am 12. November die P f lic htauf gabe er f üllt ­w er den.
Höc hs te Z eit, um wieder Fahr t auf zunehmen.
tfw
AFC-QUALIFIKATION
Runde 1: Mär z 2015
Die z wöl f am schlecht es t en plat zier t en Teams (basierend au f der
F IFA /C oc a - C ola - Welt r anglis t e) spielt en in sechs P aar ungen
gegeneinander.
Runde 2: Juni 2015 bis Mär z 2016
Die Gewinner von Runde 1 (Indien, Jemen, Os t timor, K ambodscha,
Chinese Taipei und Bhut an) t ret en mit den ver bleibenden 34 Ver bän den in acht Gr uppen gegeneinander an. Die acht Gr uppensieger und
die vier bes t en Gr uppen z weit en ziehen in Runde 3 ein.
Runde 3: Augus t 2016 bis S ept ember 2017
Die z wöl f Teams werden in z wei Gr uppen gelos t . Die beiden Gr uppen sieger und die beiden Gr uppen z weit en qualif izieren sich f ür die W M.
Die dr it t plat zier t en Teams der Gr uppen ziehen in Runde 4 ein.
Runde 4: Ok t ober 2017
Der Gewinner zieht in das int er kontinent ale Playof f ein.
Int er kontinent ale Playof f s: November 2017
Der Sieger der Runde 4 t r if f t au f den V ier t plat zier t en der
C ONC AC A F - Qualif ik ation. Der Gewinner qualif izier t sich f ür die W M.
In der A F C - Qualif ik ation sind 4,5 Plät ze f ür die W M 2018 zu vergeben.
T H E F I FA W E E K LY
11
VR CHINA
» FORTSETZUNG VON SEITE 9
Ebenfalls in ihrem Team spielt seit diesem
Sommer Asamoah Gyan. Er kam für mehr als
15 Millionen Euro nach Shanghai. Wie geht es
ihm und wie zufrieden sind Sie mit seiner
Leistung?
Ich bin wirklich sehr, sehr glücklich, ihn
zu meinem Team zählen zu dürfen. Wir waren
in Kontakt mit vielen Spielervermittlern. Und
es fielen Namen wie Balotelli oder Tévez.
Plötzlich war die Rede von Asamoah. Und er
hat unterschrieben. Er ist ein grossartiger
Spieler, der uns noch weit bringen wird.
Unglücklicherweise war er lange Zeit verletzt,
ist jetzt aber wieder vollkommen fit und hat
auch die letzten Partien gespielt. Er hat sich
gut eingelebt, hat in Shanghai ein Haus
gefunden. Ich denke, er ist glücklich hier.
Sie haben in Ihrem Team aber auch vielversprechende chinesische Talente. Wen zählen
Sie da zu den grössten?
Da ist sicher Wu Lei. Er war der jüngste
Spieler, der je in einem Profispiel in China
eingesetzt wurde. Er war damals noch nicht
einmal 15 Jahre alt. Heute ist er 23 und ein
wirklich herausragendes Talent. Er ist schnell,
schiesst viele Tore. Auch in der Nationalmannschaft nimmt er eine führende Rolle
ein. Ebenfalls in der Nationalauswahl sind Yu
Hai, Cai Huikang und unser Torhüter Yan
Junling.
Glauben Sie, diese Spieler hätten auch in
Europa eine Chance?
Ich hoffe natürlich, dass sie alle in meiner
Mannschaft bleiben werden. Aber ich wäre
nicht überrascht, den einen oder anderen
eines Tages in Europa zu sehen.
Wenn man Ihr Team mit europäischen Spitzenteams vergleicht, fällt auf, dass nicht viele
junge Spieler unter 20 im Aufgebot stehen.
Wieso?
Sie haben mit ihrem Team die Meisterschaft
nur ganz knapp nicht gewonnen. Zwei Punkte
trennten Sie von Meister Guangzhou Evergrande. Sind Sie enttäuscht?
12
T H E F I FA W E E K LY
Torgarant Der ghanaische Stürmer Asamoah Gyan (m.) vom Vizemeister Shanghai SIPG.
imago
In Europa ist es an der Tagesordnung,
dass 17- oder 18-jährige Talente schon zur
Stammformation eines Teams gehören. Das
ist hier sicher anders. Die jüngeren Spieler
werden eher im Reserveteam eingesetzt und
machen da ihre Erfahrungen. Wir werden sie
dann nach und nach ins erste Team integrieren. Das liegt aber auch an der angesprochenen Situation im chinesischen Fussball. Und
es wird sich, wie erwähnt, auch mit Sicherheit
ändern.
VR CHINA
Natürlich war da ein wenig Enttäuschung.
Vor allem weil wir es in den eigenen Händen
hatten. Aber wenn du wichtige Spiele v
­ erlierst,
dann musst du dich am Ende mit dem 2. Platz
begnügen.
Sie sprechen auf die Partie gegen Evergrande
an?
Ja. In der fünftletzten Runde trafen wir
auf den Klub aus Guangzhou. Wir waren
Tabellenführer, hatten einen Punkt
­Vorsprung. Und dann verloren wir 0:3.
Ein klares Ergebnis.
In der Tat. Sie waren in diesem Spiel
schlichtweg das bessere Team. Aber man darf
nicht vergessen, dass wir uns mit dem
2. Platz für die AFC-Champions-League
qualifiziert haben. Das war immer unser
erklärtes Saisonziel und der Traum aller im
Verein, und den haben wir uns erfüllt. Wir
können stolz auf diese Spielzeit sein und uns
freuen, nächste Saison international spielen
zu dürfen.
Welches sind ihre weiteren Ziele mit Shanghai
SIPG, und welches sind ihre persönlichen?
Das grösste Ziel haben wir mit der
­ ualifikation zur Champions League erreicht.
Q
Nun wollen wir uns da mit den Topklubs aus
Japan, Australien und Korea messen und den
chinesischen Fussball gut repräsentieren.
Wir haben die besten Voraussetzungen,
denn der neue Besitzer des Vereins hat
eine klare Mission: SIPG soll eines der besten
Teams Asiens werden. Und ich persönlich?
Ich bin sehr glücklich hier. Und mein
Vertrag läuft noch sicher ein Jahr. Was
danach kommt, wird sich zeigen. Å
Eine Runde weiter Chinas Frauennationalelf freut sich über den WM-Viertelfinaleinzug 2015.
Name
Sven-Göran Eriksson
Geburtsdatum, Geburtsort
5. Februar 1948, Torsby, Schweden
Stationen als Coach
1977–1978 Degerfors IF
1979–1982 IFK Göteborg
1982–1984 Benfica Lissabon
1984–1987 AS Rom
1987–1989 AC Florenz
1989–1992 Benfica Lissabon
1992–1997 Sampdoria Genua
1997–2001 Lazio Rom
2001–2006 England
2007–2008 Manchester City
2008–2009 Mexiko
2010 Elfenbeinküste
2010–2011 Leicester City
2012 BEC-Tero Sasana
2013–2014 Guangzhou R&F F.C.
seit 2014 Shanghai SIPG
Mehr zur Person:
http://tinyurl.com/ob9f5qf
Todd Korol / Getty Images, Johannes Eisele / AFP
DER 50-PUNKTE-PLAN ZUR FÖRDERUNG DES FUSSBALLS
Im März 2015 wurde vom St aatsrat der VR China das neue Programm zur Fussballförderung vorgestellt . Ziel ist es, den Fussball at traktiver zu gest alten und vermehr t
junge Talente anzuziehen. Der 50 - Punkte - Plan, der von St aat spräsident Xi Jinping
persönlich unterstüt z t wird, umfasst die chinesische Nationalmannschaf t, die professionelle Fussball-Liga sowie professionelle und lokale Vereine.
Bis 2025 soll die Zahl der Fussballplät ze zunehmen. Zwei Trainingszentren sind
geplant, und 50 000 chinesische Schulen sollen gezielte Fussballtrainings anbieten.
Ausserdem soll der Fussballverband unabhängig werden von der Politik .
QR-Codes und 3-D-Darstellungen
China scheint gut aufgestellt für die nächsten Jahre. Der Reformplan enthält vor allem
praktische Punkte. Der Fussball soll von den Kindern und Jugendlichen vor wär ts gebracht
werden. Dafür hat er endlich auch Einzug in die Stundenpläne der Schulen erhalten. Zudem
wurden Lehrbücher konzipier t, die nicht nur den Spielern, sondern auch den Trainern
Hilfestellungen bieten sollen. Insgesamt sieben Bände mit grundlegenden Anleitungen
zur Ballbehandlung oder Beispiele zum of fensiven Stellungsspiel wurden dabei ent wi-
ckelt. Dazu gibt es QR-Codes für Smar tphones und sogar 3-D-Darstellungen der Übungen.
Die Zahl der Fussballakademien soll von aktuell 5000 in fünf Jahren auf 20 000 und
in zehn Jahren auf 50 000 steigen. Da diese Fussballschulen bis jet z t vor wiegend von
den Vereinen getragen werden, sind nun auch die lokalen Behörden aufgerufen worden,
Investoren für den Jugendfussball zu f inden.
Erst die Frauen, dann die Männer
China ver folgt dabei einen dreistuf igen Ansat z. Kurz fristige Ziele sind unter anderem
die Optimierung des Umfeldes und der Atmosphäre rund um die fussballerische Entwicklung und die Vereinheitlichung des Fussball-Management-Systems. Mit telfristig
möchte China eine deutliche Erhöhung der Spieleranzahl im Jugendfussball erreichen.
Zudem soll die Frauennationalmannschaf t in die Topgruppe zurück f inden. Und dann
natürlich das S ahnehäubchen: L angfristig will China für eine Fussball-Weltmeisterschaf t kandidieren, und das Männer team soll zu einer der Topfussballnationen werden
– Xi Jinping träumt vom Titel im eigenen L and. Und das, obwohl im Plan auch die Mahnung enthalten ist, dass das “ Volk vernünf tige Er war tungen” hegen soll.
T H E F I FA W E E K LY
13
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# B E T H E D I F F E R E N C E
BLICK IN DIE LIGEN
I
N
England: Premier League
Jo s é Mo u r i n h o
i n N ot
Annette Braun ist Redakteurin
bei The FIFA Weekly.
Einsatz und Bemühen konnte
man den Spielern des Chelsea
FC bei der Partie gegen
Liverpool nicht absprechen. Sie waren engagiert, sie kämpften, sie gingen sogar durch
Ramires (4.) in Führung. Doch wieder erlitt
die Mannschaft eine Niederlage – bereits die
sechste in dieser Saison. Es fehlt das Selbstvertrauen, es fehlt der Glaube an die eigene
Stärke. Der amtierende Meister kommt nicht
in Tritt. José Mourinho hadert mit den
Schiedsrichtern, die Spieler hadern mit sich
selbst, und die Tabellensituation spricht ihre
eigene Sprache. Nach elf Partien liegt der
Klub auf Rang 15 – mit nur elf Punkten.
Ian Walton / Getty Images
Jürgen Klopp scheint dagegen nach einem
anfänglichen Remis-Festival auf einem
S
I
guten Weg in Liverpool zu sein. Gegen
Chelsea drehte Philippe Coutinho (45., 74.)
das Spiel, bevor Christian Benteke für die
Entscheidung und die ersten drei
Klopp-Punkte sorgte. Wie gross die Erwartungen an den neuen Trainer sind, zeigte
nicht nur seine Vorstellung, die den gesamten Verein und seine Anhänger euphorisierte. Die Ansprüche wurden auch durch die
Reaktionen nach der gewonnenen Partie
deutlich. Ob jetzt der Angriff auf den Titel
starte, wurde Klopp auf der Pressekonferenz gefragt. “Seid ihr verrückt?!”, antwortete er in seiner unnachahmlich flapsigen
Art. Das zeugt von einer rationalen Einschätzung der Situation. Aber auch vom
veränderten Stellenwert des Chelsea FC.
Früher zählte man nach einem Sieg an der
Stamford Bridge zu den Titelanwärtern.
Heute gelten andere Mannschaften als
Gradmesser.
Manchester City und Arsenal London zum
Beispiel, die punktgleich mit 25 Punkten an
der Spitze der Tabelle stehen. Man City
gewann in der elften Runde gegen Norwich
2:1, Arsenal gegen Swansea 3:0. Beim Sieg
D
E
der Londoner spielte ein Mann eine wichtige Rolle, den man schon gar nicht mehr mit
dem Verein in Verbindung gebracht hat. Joel
Campbell wurde von Arsène Wenger vor
vier Jahren verpflichtet, dann jedoch nach
Frankreich, Spanien und Griechenland
ausgeliehen. Gegen Swansea machte der
23-jährige ­C osta-Ricaner nun sein Startelfdebüt in der Premier League und krönte
seinen starken Auftritt mit einem Treffer.
Die Überraschung der Saison ist Leicester
City, nach dem 3:2-Sieg gegen West Bromwich weiterhin auf Platz 3. Die Mannschaft
hat schon 13 Punkte mehr geholt als zum
gleichen Zeitpunkt in der vergangenen
Spielzeit. Für Coach Claudio Ranieri aber
kein Grund, in Träumereien zu verfallen.
Ziel bleibe die 40-Punkte-Marke und der
Nichtabstieg, so der Italiener.
Die Erfolgsgeschichte von Ranieri und
Leicester wird man auch bei Chelsea registrieren. Klubbesitzer Roman Abramowitsch
hatte sich 2004 vom damaligen Blues-Coach
Ranieri getrennt und einen Portugiesen als
Nach­folger verpflichtet – José Mourinho. Å
Matchwinner
Mitspieler beglück­
wünschen Liverpools
Philippe Coutinho (m.)
zum ersten seiner
insgesamt zwei Tore
gegen Chelsea.
T H E F I FA W E E K LY
15
Paraguay: Primera División
G r o s s a r t i ge s D u e l l
Nu m m e r 41 3
Sven Goldmann ist Fussball­experte
beim “Tagesspiegel” in Berlin.
Eine Ergebniskrise zur
schlechtesten Zeit sorgt für
Irritationen beim Club Cerro
Porteño. Am 17. Spieltag des Torneo Clausura
gab es die zweite Niederlage innerhalb einer
Woche und das auch noch gegen den alten
Lieblingsfeind, den Club Olimpia. Das 1:3 im
Clásico del Fútbol Paraguayo sorgte für einen
Wechsel an der Tabellenspitze der Primera
División und im ewigen Machtspiel der
beiden Klubs aus der Hauptstadt Asunción.
Es führt nun Olimpia mit 37 Punkten vor
Cerro Porteño (35).
Fünf Spieltage stehen noch aus, und wenn es
so weitergeht wie in der jüngsten Vergangen­
heit, dann wird es für Cerro Porteño nichts
mit einer Verschönerung des Brief­kopfes.
Bisher sind dort 31 Meisterschaften notiert,
die jüngste ist erst ein halbes Jahr alt und
wurde im Mai beim Torneo Apertura gewon­
nen. Der Vorsprung auf Olimpia hatte damals
stolze 17 Punkte betragen.
Cerro Porteño bezeichnet sich selbst gern als
Club del Pueblo, als Verein des Volkes. Ein Sieg
des Tabellenführers hätte schon eine Vorent­
scheidung im Kampf um die Meisterschaft
16
T H E F I FA W E E K LY
Euphorischer Moment
Das Team Olimpia und deren Anhänger bejubeln die Führung gegen Erzfeind Cerro Porteño.
bedeuten können. Der Druck lag auf dem
Herausforderer Olimpia, und dieser kam
überraschend gut damit zurecht. Die Mann­
schaft von Trainer Francisco Arce hatte das
Spiel von Anfang an im Griff und ging schon
nach zehn Minuten durch Claudio Vargas in
Führung. Jonathan Santana, der 34 Jahre alte
Routinier von Cerro Porteño, schaffte zwar
schnell den Ausgleich, aber auch davon liess
sich Olimpia nicht nachhaltig beeindrucken.
Das Spiel war noch keine halbe Stunde alt, da
traf Pablo Daniel Zeballos Ocampos nach
einem perfekten Konter zur erneuten Füh­
rung. Der uruguayische Verteidiger Alejan­d ro
Silva beseitigte Mitte der zweiten Halbzeit mit
dem dritten Tor alle Zweifel am Sieg.
“Das war eine annähernd perfekte Partie von
meiner Mannschaft”, befand Olimpias
Trainer Francisco Arce. Für ihn war es ein
ganz besonderer Tag. Der frühere paraguayi­
sche Nationalspieler hatte seine Karriere
beim Club Cerro Porteño begonnen, bevor er
sich auf die Wanderschaft nach Brasilien
machte. Mit Grêmio Porto Alegre und
­Palmeiras aus São Paulo gewann der
­Freistossspezialist insgesamt elf Titel,
darunter zweimal die Copa Libertadores.
2013 holte Arce seine erste Meisterschaft als
Trainer – mit seiner alten Liebe Cerro
­Porteño! Ein Kunststück, das er in ein paar
Wochen nur zu gern mit dessen Lieblings­
feind ­Olimpia wiederholen würde. Å
Norberto Duarte / AFP Paraguays Rekordmeister Olimpia kommt
sogar auf 39 Titel, zehrt dabei aber von den
Meriten einer schon etwas weiter zurück­
liegenden Vergangenheit. In diesem Jahr­
tausend hat es erst zu zwei Meisterschaften
gereicht, zuletzt vor vier Jahren. Es ist also
mal wieder an der Zeit, und selten standen die
Zeichen dafür so gut wie nach dem jetzt
gewonnenen Clásico. Es war Duell Nummer
413 zwischen Cerro Porteño und Olimpia, das
erste datiert von 1913 (2:2), und die Bilanz
könnte nicht ausgeglichener sein. Beide Klubs
kommen auf je 145 Siege, 123 Spiele endeten
unentschieden. Rot-Blau (Cerro Porteño) und
Schwarz-Weiss (Olimpia) sind in Paraguay
mehr als nur Farbkombinationen, sie stehen
für fussballaffine Glaubensfragen und
­polarisieren die Öffentlichkeit ähnlich wie
Boca und River in Buenos Aires, Fluminense
und Flamengo in Rio de Janeiro oder Nacional
und Peñarol in Montevideo.
Schweden: Allsvenskan
Vo m A b s t i e g s k l u b
z u m Me i s te r
Alan Schweingruber ist
Redakteur bei The FIFA Weekly.
Als in Schweden der Frühling Einzug hielt, ahnte die
Konkurrenz von IFK Göteborg nichts Gutes. Es war Freitag, der 8. Mai
2015. Die Temperaturen hatten bereits die
20-Grad-Marke erreicht, da gewann der
18-fache Meister auswärts gegen Kalmar FF
2:0 und setzte sich an die Tabellenspitze der
Allsvenskan. Der Sieg war souverän und die
Ansage unmissverständlich: Auf dieser
Position wollte der IFK Göteborg bis zum
Ende der Saison bleiben.
imago
Die Befürchtungen der Gegnerschaft erwiesen sich nicht als unberechtigt. Der zwei­
fache UEFA-Cup-Sieger aus den 80er-Jahren
(1982 und 1987) eilte danach von Sieg zu Sieg
und schenkte seinen Fans viele traumhafte
Sommerabende. Fünf Monate am Stück
führte IFK Göteborg die Rangliste in Schweden an. Doch dann, als die Blätter schon
von den Bäumen fielen und das Saisonende
nahte, kam die unverhoffte Wende: IFK
spielte zu Hause gegen Halmstads BK nur
1:1 und musste die Tabellenführung an das
aufstrebende IFK Norrköping abgegeben.
Vier Runden später war auch die Meisterschaft verloren: Norrköping hatte die
­Spitzenposition nicht mehr abgegeben.
Das schwedische Schlussprogramm bot
viel Spannung. Drei Klubs hätten am 30.
und letzten Spieltag noch Meister werden
­können. Neben Göteborg hoffte auch die
AIK Solna auf einen Ausrutscher des
­Leaders. Aber der Klub aus der Provinz
Östergötland schlug Malmö FF, immerhin
aktueller UEFA-Champions-League-Teil­
nehmer, auswärts 2:0.
Man sagt, im Stadion von Malmö sassen
schon die Talentspäher europäischer Spitzenklubs auf den Rängen. Solche O
­ ffensiven
ist man in Norrköping nicht gewohnt. Letzte
Saison wäre der Klub fast abgestiegen. Dann
ging man mit dem gleichen Team in die neue
Saison und verbesserte das eigene Spiel
kontinuierlich. Es ist ein wahres Fussballmärchen, das Jan Andersson und Peter Hunt
da geschaffen haben.
Jan Andersson, so heisst der Trainer von
Norrköping. Er hatte vor seinem Engagement vor fünf Jahren schon Halmstads BK
zum Erfolg geführt. Entscheidend für
seinen jüngsten Coup aber dürfte das
Vertrauen des Präsidenten gewesen sein.
Peter Hunt, 63, Textilunternehmer, ist kein
Mann für halbe Sachen. Er rettete seinen
Herzensverein 2009 vor dem Bankrott.
Und letzte Saison nun, in der grossen Krise,
hielt er trotz Kritik von aussen an seinem
Trainer fest.
Halmstads BK übrigens, der Klub, der
IFK Göteborg mit dem überraschenden 1:1
aus dem Meisterschaftsrennen genommen
hatte, ist aus der Allsvenskan abgestiegen. Å
Nach Jahren am Ziel
Norrköpings Meistertrainer Jan Andersson
lässt sich feiern.
T H E F I FA W E E K LY
17
DAS INTERVIEW
“Ich bin jetzt kein Schüler mehr”
Gennaro Gattuso, Mittelfeldlegende der AC Milan, ist als Trainer in Pisa unter Vertrag.
Wie schätzt sich der italienische Weltmeister als Coach ein?
Herr Gattuso, wie gefällt es Ihnen in Pisa?
Gennaro Gattuso: Ich fühle mich hier sehr
wohl. Ich arbeite für einen renommierten
Klub, der viele Jahre lang fantastische Zeiten
erlebt hat. Die Stadt ist sehr schön und sie
lebt und atmet Fussball.
Wie erleben Sie die Leitung eines Spiels von
der Trainerbank im Vergleich mit Ihrer
­früheren Position als Mittelfeldregisseur,
mitten im Geschehen?
Das sind zwei völlig verschiedene Auf­
gaben. Es ist sicher hilfreich, wenn man ein
guter Spieler war, doch der Trainerjob ist
viel komplexer. Ich bin jetzt kein Schüler
mehr. Jetzt bin ich an der Reihe und muss
Fussball lehren.
Sie wurden als überaus leidenschaftlicher,
einsatzfreudiger und entschlossener Spieler
respektiert. Machen diese Eigenschaften Sie
auch als Trainer aus? Wie würden Sie Ihren
Umgang mit den Spielern charakterisieren?
Ich stelle hohe Anforderungen an mich
selbst, ich bin regelrecht pedantisch und vor
allem gehe ich mit einer sehr professionellen
Einstellung an meine Aufgaben heran und
will sie optimal erledigen. Ausserdem bin ich
äusserst streng, und diesen Makel, wenn man
es denn so nennen will, habe ich wohl auch
noch als Trainer. Doch ich habe in den letzten
Jahren meine Einstellung in Bezug auf die
Spieler verändert. Früher war ich zu ihnen
sehr hart, doch jetzt geht es mir in erster
Linie darum, das Team bestmöglich vorzube­
reiten. Nachdem die Arbeit getan ist, lasse ich
den Spielern ihre Freiräume. Ich sitze ihnen
nicht den ganzen Tag im Nacken.
Sie haben unter einigen wirklich grossen
Trainern gespielt. Gibt es einen bestimmten,
von dem Sie am meisten gelernt haben? Oder
einen, der Ihrem Stil am nächsten kommt?
Mit meiner Persönlichkeit ist es schwie­
rig, jemanden zu kopieren oder bestimmte
Herangehensweisen zu übernehmen. Ich habe
meine ganz eigenen Vorgehensweisen und
18
T H E F I FA W E E K LY
Vorstellungen, die ich den Spielern vermitteln
muss. Ich hatte als aktiver Fussballer das
grosse Glück, für Spitzenklubs zu spielen.
Wenn ich irgendwo hin kam, wusste ich stets
genau, wie ich mich zu verhalten und was ich
zu tun habe. Als Trainer arbeite ich jetzt
hingegen mit vielen sehr jungen Spielern,
von denen einige direkt aus den Nachwuchs­
mannschaften kommen. Diesen Spielern
gegenüber kann ich nicht so auftreten,
wie meine Trainer mir gegenüber auftraten.
Ich muss dafür sorgen, dass sie begreifen,
wie wichtig die richtige, professionelle
Arbeitseinstellung ist, wenn man es nach
ganz oben schaffen will.
Viele italienische Spieler und Trainer bleiben
während ihrer gesamten Karriere in Italien.
Sie hingegen haben mehrere Male im Ausland
gespielt, zum ersten Mal schon im Alter von
19 Jahren, als Sie zu den Glasgow Rangers
gingen. Haben Sie das Gefühl, dass Sie von
Ihren Erfahrungen in Schottland, der Schweiz
und in Griechenland profitiert haben?
Auf jeden Fall. Diese Erfahrungen haben
mich sehr stark und sehr positiv beeinflusst.
Wer mich auf dem Spielfeld sieht, erkennt
sofort, dass meine Spielweise sich von der
typisch italienischen durchaus unterscheidet.
Sie ist dem englischen Stil näher. Ich arbeite
beispielsweise gern mit einem sehr intensiven
Rhythmus und ziehe es vor, am Tag nach
einem Spiel sofort wieder ins Training einzu­
steigen. Die Zeiten im Ausland haben mich
als Spieler und auch als Trainer bereichert.
Erzählen Sie uns etwas über die FussballWeltmeisterschaft in Deutschland 2006.
Woran erinnern Sie sich am besten?
Was war der Schlüssel zu Italiens Erfolg?
Ich habe sehr viele Erinnerungen an
dieses WM-Abenteuer. Für mich war es schon
immer etwas ganz Besonderes, das National­
trikot zu tragen. Als ich dort in der Mitte des
Platzes stand und die Nationalhymne hörte,
bekam ich eine Gänsehaut und dachte zurück
an die wunderschöne Zeit meiner Kindheit.
Doch die eindrücklichste Erinnerung dieser
Weltmeisterschaft war wohl unsere Ankunft
im Trainingslager in Duisburg. In meinen
zwölf Jahren in der Nationalmannschaft
war dies das einzige Mal, dass das Hotel in
unserem Trainingslager keine fünf Sterne
hatte – und vielleicht war das tatsächlich
einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Der
Schlüssel zu unserem Erfolg war jedenfalls
definitiv Marcello Lippi: Er war unsere
Führungsfigur, wir verliessen uns auf ihn,
er hatte Charisma und gab uns das Gefühl,
geschätzt und beschützt zu sein. Er war
definitiv der A
­ rchitekt dieses WM-Triumphs.
Zlatan Ibrahimovic hat einmal über Sie gesagt:
“Er gibt jedem die nötigte Motivation. Auf dem
Platz ist er ein Tier – ohne ihn können wir es
nicht schaffen.” Bräuchten die AC Milan und
Italien heute wieder ein solches Tier?
Ich denke, dass Daniele De Rossi diese
Rolle in der Nationalmannschaft übernehmen
kann. Er ist schon seit vielen Jahren dabei,
ein Champion, der stets mit Herz und Seele
bei der Sache ist und grossen Respekt ver­
dient. Bei der AC Milan gefällt mir Nigel de
Jong besonders gut: Im Gegensatz zu mir ist
er ein eher leiser Anführer, aber er verfügt
über alle Stärken, um ein Schlüsselspieler zu
werden.
Sie gelten als einer der grössten Mittelfeld­
spieler Ihrer Zeit. Welcher aktuelle Spieler
gefällt Ihnen auf Ihrer Position am besten?
Mir gefällt Radja Nainggolan sehr gut.
Wir ähneln uns zwar nicht allzu sehr, denn er
ist technisch definitiv besser als ich. Ich halte
ihn jedenfalls für einen der stärksten Spieler
in dieser Rolle. Er schafft es, die defensiven
und die offensiven Phasen des Spiels auf
ausgeglichene Weise zu verknüpfen. Å
Mit Gennaro Gattuso sprach
Stephen Sullivan
Name
Gennaro Ivan Gattuso
Geburtsdatum, Geburtsort
9. Januar 1978,
Corigliano Calabro, Italien
Position
Defensives Mittelfeld
Stationen als Spieler
1995–1997 AC Perugia
1997–1998 Glasgow Rangers
1998–1999 Salernitana Calcio
1999–2012 AC Milan
2012–2013 FC Sion
Stationen als Coach
2013 US Palermo
2014 OFI Kreta
seit 2015 AC Pisa
imago
Nationalteam Italien
73 Einsätze, 1 Treffer
T H E F I FA W E E K LY
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20
T H E F I FA W E E K LY
First Love
O r t : P o r t- au - P r i n c e , H a i t i
Datu m: 15. Januar 2011
U hrzeit: 10.41 Uhr
Fotog ra f: Jon at h a n Tor gov n i k
Getty Images
T H E F I FA W E E K LY
21
BELA GUT TMANN
Schön locker bleiben Benfica-Coach Bela Guttmann gibt seinem Team die Aufwärmübungen vor.
22
T H E F I FA W E E K LY
EIN FOLGENSCHWERER ABGANG
Getty Images
BELA GUT TMANN
Eigenwillig,
konsequent,
erfolgreich –
Bela Guttmann
­hinterliess bei seinen
Trainerstationen in
Europa und
Südamerika Spuren.
Manchmal mit
ungeahnten Folgen,
schreibt
Annette Braun.
T H E F I FA W E E K LY
23
BELA GUT TMANN
W
anderlustig. Dieses Attribut könnte man Bela Guttmann getrost
zusprechen. Denn in den sechs Jahrzehnten, die er als Spieler und
Trainer auf der illustren Fussballbühne verbrachte, war er in
13 Ländern Europas, Nord- und Südamerikas aktiv. Getrieben
schien er, kompromisslos war er. Länger als zwei Jahre hielt es
der Ungar als Coach an keinem Ort aus. “Die dritte Saison ist
fatal.” Diese Meinung vertrat er vehement. Auf Zugeständnisse wollte er
sich nicht einlassen, dann kehrte er den Vereinen lieber den Rücken.
Bela Guttmann war einzigartig. Da kam es schon einmal vor, dass er
als Gehalt nicht Geld forderte, sondern wegen der Lebensmittelknappheit Gemüse. Überliefert ist ausserdem die Geschichte, die sich während
Guttmanns Zeit als Trainer von Honved zutrug. Er war so unzufrieden
mit der Leistung eines Spielers, dass er ihn zur Halbzeit nach draussen
schickte, obwohl er damit ein Unterzahlspiel seiner Mannschaft in Kauf
nahm. Die Teamkameraden des Ausgebooteten waren sauer auf den
Coach, in der Pause gab es verbale Auseinandersetzungen. Guttmann
setzte sich für die zweiten 45 Minuten auf die Tribüne, fuhr nach der
Partie mit der Strassenbahn nach Hause und kehrte nie wieder zum
Verein zurück.
1899 wurde Guttmann in Budapest geboren. In den 1920er-Jahren
galt er als talentierter Spieler, der unter anderem in der ungarischen
Olympiamannschaft und in den rein jüdischen Hakoah-Teams weltweit für Aufsehen sorgte. 1926 machte er sogar einen Abstecher in die
USA und spielte nicht nur in New York Fussball, sondern wurde auch
Teilhaber einer Bar, mit der er ein kleines Vermögen anhäufte.
Der Geldregen hielt jedoch nicht lange an: Durch den Schwarzen
Freitag 1929 war der Grossteil der Einkünfte bereits wieder verloren.
Über seine Zeit während des Nationalsozialismus ist nur wenig bekannt. Aber eines ist klar: Guttmann musste ums Überleben kämpfen
und familiäre Verluste verkraften. Bestärkten ihn diese Erfahrungen,
später seinen Weg konsequent zu verfolgen? Nicht nach rechts und
nach links zu blicken, sondern seine Linie zielbewusst durchzuziehen?
Ungarischer Import
Bei seinen Trainerstationen wandte er unkonventionelle Praktiken an,
feierte damit aber Erfolgsgeschichten und hinterliess Erfolgsmodelle.
So wie das 4-2-4-System, das er zusammen mit seinen Landsmännern
Marton Bukovi (als Trainer von MTK Hungaria Budapest) und Gusztav
Sebes (als Trainer der ungarischen Nationalelf) salonfähig machte. Es
war eine neue, offensivere Ausrichtung als das 2-3-5-System, das zu
jener Zeit weit verbreitet war. Eine Spielweise, die mehr Raum für
­Flexibilität bot und an den totalen Fussball erinnert, den Ajax Amsterdam viele Jahre später zelebrieren sollte. Die englische Nationalelf
bekam das Offensivfeuerwerk 1953 besonders deutlich zu spüren, als
sie im Wembley-Stadion 3:6 gegen die ungarische Auswahl verlor. Im
Rückspiel ein Jahr später wurde die Niederlage sogar noch klarer: In
Budapest unterlag das Team von der Insel 1:7.
Bela Guttmann hat die Spielweise nicht erfunden, er war bei den
glanzvollen Siegen der Ungarn nicht einmal dabei, aber ihm ist es zu
verdanken, dass das 4-2-4 die Grenzen Europas verliess und sich in Brasilien etablierte. Anfang der 1950er-Jahre war er als Trainer in São Paulo
tätig. Das System, das er auch hier vermittelte? Natürlich den ungarischen
Import, das 4-2-4. Dass die Brasilianer überzeugt wurden, beweist ihre
Umsetzung dieser angriffsbetonten und kreativen Taktik. Und der Erfolg
ging damit einher: 1958 freute sich die Seleção über den ersten Gewinn
eines Weltmeistertitels, der zweite und dritte folgte 1962 bzw. 1970.
Von Brasilien zog es Bela Guttmann schliesslich nach Portugal. Zunächst übernahm er das Traineramt beim FC Porto und wurde mit dem
24
T H E F I FA W E E K LY
Erfolgstrainer bei der Arbeit
Vor dem Rückspiel des Europapokals der
Landesmeister bei Tottenham Hotspur 1962
steht Bela Guttmann den Journalisten Rede
und Antwort und treibt dabei seine Spieler
beim Warmlaufen an. Lissabon verlor
die Partie 1:2, erreichte aber aufgrund
des 3:1-Hinspiel-Erfolgs das Finale
gegen Real Madrid, das 5:3 zugunsten
der Portugiesen endete.
BELA GUT TMANN
Team Meister. Dann wechselte er zu Benfica Lissabon, wo er neben zwei
gewonnen nationalen Titeln auch zweimal im Europa­pokal der Landesmeister triumphierte. 1961 schlug sein Team im Finale den FC Barcelona
3:2, 1962 Real Madrid 5:3.
Real Madrid gestoppt
In jenem hochklassigen Spiel, das der Real-Ära der 1950er-Jahre, in der
die Königlichen den internationalen Titel fünfmal gewinnen konnten,
zunächst einmal ein Ende bereitete, lag Benfica 0:2 und dann nochmals
2:3 zurück. Sorgen bereitete das dem Coach nicht. Er sagte einmal: “Mich
beunruhigt es nicht, wenn der Gegner trifft, denn ich glaube immer
­d aran, dass wir ein Tor mehr als er erzielen können.” Im Finale 1962
waren es am Ende zwei Treffer mehr, beide Male vollstreckte Eusébio
und drehte damit das Spiel.
“Benfica wird die nächsten
100 Jahre keine europäischen
Titel mehr gewinnen.”
Bela Guttmann, 1962
Getty Images (2), imago
Zwei Jahre dauerten Bela Guttmanns Trainergastspiele in der
­ egel nur – mit einer Ausnahme. Bei Benfica blieb der Ungar ganze
R
drei Spielzeiten und konnte auch am Schluss grosse Erfolge feiern.
Seine Aussage, die dritte Saison sei fatal, trifft in dieser Hinsicht also
nicht zu. Als fatal für den Verein könnte eher Guttmanns Abgang
bezeichnet werden. Der verlief nämlich nicht reibungslos. Streitpunkt war das Geld. Auf eine geforderte Bonuszahlung konnten sich
die beiden Parteien nicht einigen. Zum Abschluss liess sich Guttmann
zur Aussage verleiten, Benfica werde die nächsten 100 Jahre keine
europäischen Titel mehr gewinnen. So oder so ähnlich sollen die
Worte tatsächlich gefallen sein. Und wahrscheinlich wäre die Aussage, die Guttmann vor über 50 Jahren – enttäuscht über die Streitigkeiten – tätigte, schon längst in Vergessenheit geraten, wenn, ja wenn
sie nicht bis heute Gültigkeit hätte.
Benfica und der Fluch
Acht Finals auf europäischer Ebene spielte Benfica seitdem, achtmal
konnte die Mannschaft keinen Sieg verbuchen – zuletzt 2014 in der
Europa League gegen den FC Sevilla. Nach einem torlosen Remis
­u nterlag die Mannschaft den Spaniern im Elfmeterschiessen 2:4. Die
Aussage Guttmanns wurde zur bösen Vorahnung, die sich zum Fluch
entwickelte. Ist Benfica in Endspielen tatsächlich zum Verlieren verdammt? Der Aberglaube ging in Lissabon sogar so weit, dass sich
Eusébio, der Star der siegreichen Mannschaft von 1962, vor dem
­Finale der Champions League 1990 gegen die AC Milan in Wien, aufmachte, das Grab von Bela Guttmann zu besuchen. Er hatte ihn
um seinen Segen gebeten. Genützt hat es nichts, Benfica verlor auch
dieses Finale.
Bela Guttmann, der 1981 verstarb, war definitiv ungewöhnlich.
Sein Erbe scheint es auch zu sein – und das sehr zum Leidwesen aller
Benfica-Anhänger. Å
T H E F I FA W E E K LY
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FOOTBALL
FOR HOPE
Football for Hope ist unser weltweites Bekenntnis, mithilfe des Fussballs eine bessere Zukunft zu gestalten.
Bislang haben wir über 550 lokale Projekte unterstützt, die sich mit dem Fussball verantwortungsvoll für soziale
Anliegen einsetzen und so Jugendlichen und ihrem Umfeld ein besseres Leben und neue Perspektiven eröffnen.
Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik Nachhaltigkeit auf FIFA.com.
AN T I - DOPING INI T I AT IV E
PRESIDENTIAL NOTE
FIFA-Aufklärungs­kampagne ­
“11 Regeln zur Dopingprävention”
Der Stolz ­
Syriens und des
Fussballs
A
E
FIFA
iner der Pfeiler der FIFA-Strategie im Kampf gegen Doping ist
Prävention durch Aufklärung. Als weitere Massnahme zum
Schutz des Fussballs vor Doping startet die FIFA eine Kampagne,
die Spielern zeigt, warum sie sauber bleiben sollen und wie sie Doping
vermeiden können.
Mit den Postern “11 Regeln zur Dopingprävention im Fussball”
will die FIFA junge Athleten, Trainer, Ärzte, Lehrer und Eltern auf
die Gefahren und Folgen von Doping aufmerksam machen. Elf einfache von Dopingexperten zusammen mit der Welt-Anti-Doping­Agentur (WADA) ausgewählte Botschaften geben wichtige grund­
legende Tipps wie: Liste der verbotenen Wirkstoffe beachten, auf
Gesellschaftsdrogen verzichten, bei Nahrungsergänzungsmitteln
vorsichtig sein und, falls nötig, medizinische Ausnahmegenehmigungen (MAG) einholen.
Die FIFA ruft alle Mitgliedsverbände auf, die Poster an ihre Klubs
und Nationalteams aller Stufen zu verteilen. Die Poster sollen ausgedruckt und in Fussballanlagen im ganzen Land aufgehängt werden,
insbesondere dort, wo Jugendliche spielen und trainieren.
Über ihre digitalen Plattformen und Kanäle in den sozialen Medien wendet sich die FIFA auch direkt an die Fans und Spieler rund
um die Welt. Die Poster können einfach heruntergeladen und zwecks
Dopingaufklärung verteilt werden. Mit jedem Spieler, den wir für die
Gefahren von Doping sensibilisieren, mindern wir das Risiko, dass
Spieler unwissentlich verbotene Wirkstoffe einnehmen.
Die Initiative richtet sich in erster Linie an junge Athleten. Zur
Lancierung der Initiative und als klares Signal an die globale Fussballgemeinschaft haben sich der Kampagne auch die Viertelfinalisten
der FIFA U17-Weltmeisterschaft in Chile, und somit einige der grös­
sten Talente der Welt, angeschlossen.
Die erste Botschaft der Kampagne ist klar und einfach: “Doping
ist Betrug. Respektiere deine Teamkameraden, deinen Sport und vor
allem dich selbst. Nur wer ehrlich spielt, ist ein wahrer Gewinner.” Å
n FIFA-Turnieren ereignen sich aussergewöhnliche Dinge. Begebenheiten, die uns inspirieren und daran erinnern, welche Kraft
der Fussball hat. So gelang es dem syrischen U17-Nationalteam,
sich trotz aller aktuellen Probleme im Land für die FIFA U17-Weltmeisterschaft in Chile zu qualifizieren.
Im Namen der FIFA und der gesamten internationalen Fussballgemeinde möchte ich der Mannschaft zu diesem Erfolg gratulieren.
Diese jungen Menschen vermochten es, in der Qualifikation und anschliessend in der Vorbereitung konzentriert und entschlossen zu
bleiben, um ihren Landsleuten etwas zu geben, worauf sie in diesen
schweren Zeiten stolz sein können.
Obgleich sie nicht über die Gruppenphase hinausgekommen sind,
haben sie sich den Respekt und die Bewunderung aller Spieler, Fans
und Offiziellen verdient, denen sie begegnet sind. Wir wünschen
­i hnen für ihre Zukunft alles Gute und hoffen, dass sie ihr Land weiterhin stolz machen werden. Auch uns bei der FIFA inspiriert die
Geschichte dieser jungen syrischen Mannschaft. Sie zeigt, was dank
des Fussballs alles möglich ist, wenn man sich auf das Wesentliche
konzentriert.
Für die FIFA bedeutet dies, das Engagement und die Leidenschaft
dieser – und vieler anderer – jungen Männer durch eine muster­
gültige, ethische und verantwortungsvolle Führung zu würdigen, die
sich auf ihre Mission konzentriert, den Fussball zu entwickeln und
zu fördern, indem sie auf der ganzen Welt aussergewöhnliche Turniere organisiert. Dank des Fussballs und insbesondere unserer
Wettbewerbe schaffen wir Chancen für andere, aber auch für uns.
Wie bei allen unseren Turnieren freuen wir uns, auch in Chile ein
positives fussballerisches Vermächtnis zu hinterlassen und viele
­junge Menschen für den Fussball zu begeistern.
Im Rahmen dieses Vermächtnisses für Chile haben wir Trainer
für den Basisfussball ausgebildet und Festivals organisiert, um den
Fussball unter Kindern weiter zu verbreiten. Wir bilden in ganz
­Südamerika Jugendtrainer aus, um das Niveau aller jungen Menschen zu erhöhen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr Potenzial
zu entfalten.
Jetzt, da wir für die kommenden Jahre eine neue, stärkere FIFA
aufbauen, ist es von grundlegender Bedeutung, dieses Vermächtnis
ins Zentrum unserer Wettbewerbe zu rücken.
Ihr Issa Hayatou
tfw
T H E F I FA W E E K LY
27
FIFA- ENT WICKLUNGSPROGR AMME
JETZT BIN
ICH EIN
FUSSBALLER
Unbekümmert Fussball
spielen – das macht am
meisten Spass.
Das FIFA-GrassrootsFestival in Santiago
machte Hunderte
Kinder glücklich.
28
T H E F I FA W E E K LY
D
ie FIFA U17-WM in Chile geht in ihre
­E ndphase und im ganzen Land ist die
Begeisterung für Fussball zu spüren.
­Parallel zur 16. Ausgabe des ­Turniers
war es der FIFA ein grosses Anliegen,
den jüngeren Kindern im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren das Fussball­
spiel grundsätzlich näherzubringen.
Dafür bot der Weltverband einerseits
viele Kurse für Jugendtrainer an und
organisierte insgesamt acht Grassroots­
Festivals in den verschiedenen Städten
La Serena, Coquimbo, Viña del Mar, Talca,
Chillan, Concepción, Puerto Montt und
Santiago. Das erste ging am 30. Oktober in
Santiago über die Bühne. Es war ein grosser
Erfolg.
In den Gesichtern der jungen Fussballerinnen und Fussballer sah man die Vorfreude schon früh morgens. So sassen einige am
­Boden und liessen sich die Schuhe von ihren
Eltern schnüren. Keine Schule, keine Hausaufgaben – das Grassroots-Festival stand
an, ein Anlass, auf den sich die Kinder seit
­Wochen gefreut hatten.
Die Sonne schien angenehm in Santiago,
und nun, als die spielerischen Einheiten
auf dem R
­ asen endlich begannen, war die Ner-
vosität wie weggeblasen. Die Kinder strahlten
auf einmal. “­ Diese Stimmung war sagenhaft”,
erzählt FIFA-Grassroots-­In­struktor Mauricio
Marques später. “Überall wo ich hinschaute,
sah ich nur glückliche Kinder und Eltern. Am
Schluss des Festivals wollte keiner nach Hause
gehen. Das macht Freude.”
Zusammenhalt spüren
Mit Spass und Unbekümmertheit das Fussballspiel kennenlernen, Freunde finden, den
Zusammenhalt spüren, die ersten technischen Übungen bewältigen. Genau das ist
der Sinn der acht Grassroots-Festivals, die
Als die spielerischen
Einheiten auf dem Rasen
endlich begannen,
war die Nervosität bei
den Kindern wie weggeblasen.
Sie strahlten auf einmal.
Martin Rose / FIFA via Getty Images (3), FIFA
FIFA- ENT WICKLUNGSPROGR AMME
Grosser Tag
Chilenische Kinder
beim GrassrootsFestival in Santiago.
DIE FIFA UND GRASSROOTS
Die Grassroots-Initiative ist Teil unseres Engagements, Mädchen und Jungen zum Fussballspielen zu animieren. Die Initiative bildet das Herzstück unserer Entwicklungsprogramme und zielt darauf ab, Mädchen und
Jungen rund um die Welt zu ermuntern, den Spass am Fussballspielen und die sich daraus ergebenden Vorteile zu geniessen, von einer gesünderen Lebensweise bis hin zum Wissen um Fair Play. Im Rahmen der
Grassroots-Initiative versucht die FIFA, möglichst vielen Mädchen und Jungen die Chance zu geben, ohne
Einschränkungen Fussball zu spielen. Als Teil unseres zentralen Anliegens, den Fussball überall und für alle
zu entwickeln, planen und sichern wir eine intakte Zukunft des weltweiten Fussballs, indem wir junge Menschen animieren, sich dem Fussball zuzuwenden.
•Das Grassroots-Programm wird in Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedsverbänden in Form von Aktivitäten für Sechs- bis Zwölfjährige in Schulen, Klubs und Gemeinden unter Leitung von Trainern oder Ausbildern durchgeführt.
•Die FIFA hat von 2011 bis 2014 insgesamt 14,9 Millionen US-Dollar in Jugend- und Grassroots-Aktivitäten
­wischen dem 30. Oktober und dem
z
7. November stattfinden.
Ein Ziel dieser eintägigen Veranstaltungen in Chile ist es auch, die Trainer längerfristig für eine kontinuierliche Jugendförderung zu motivieren. J
­ orge Diaz-Cidoncha
Garcia, Grassroots-Manager der FIFA, sagt:
“So ­können die teilnehmenden Coaches in
Absprache mit dem chilenischen Fussballverband künftig selbstständig Kurse organisieren.” Das kommt wiederum vielen anderen Kindern aus anderen Landes­teilen
zugute, die nicht an einem Grassroots-­
Festival teilnehmen konnten.
investiert, wovon 83 Prozent in Grassroots-Kurse flossen. Von 2015 bis 2018 sind insgesamt 88 Millionen
US-Dollar für technische Entwicklungsprojekte einschliesslich Grassroots vorgesehen.
•In den Schulungen werden zwölf grundlegende Fussballtechniken behandelt, von der Ballannahme bis hin
zum Volley.
•Die Grassroots-Aktivitäten konzentrieren sich auf Spiele mit kleinen Teams auf kleineren Feldern, die
Kindern mehr Spass machen. Die Spielerinnen und Spieler haben mehr Ballkontakte und können sich in
verschiedensten Spielsituationen bewähren.
tfw
Grassroots weltweit
Bis 2018 sollen 140 000 Kinder an den FIFA-Programmen teilnehmen.
Neue Affinität für Fussball
Am 8. November wird in Viña del Mar um
19 Uhr das U17-WM-Finale ausgetragen. Vor
den Fernsehgeräten wird an diesem Abend
mit Sicherheit auch ein grosser Teil der
jüngsten Fussballer im Land sitzen. Sie werden dann mit einer neu gewonnen Affinität
für Fussball die technischen Tricks und
Feinheiten der Stars genau beobachten,
­d amit sie eines Tages ­v ielleicht selbst in einem Klub oder sogar in einem Nationalteam
spielen können. Å
tfw
T H E F I FA W E E K LY
29
Überall, wo Sie sein wollen
Wo möchtest du sein?
3 Welttitel, 3 Tore im Finale der FIFA WMTM und ein
Ticket nach Brasilien. Und das ist erst der Anfang. Visa
unterstützt voller Stolz Carli Lloyd und ihre Träume.
In der Weltspitze.
©2015 Visa. All rights reserved.
FREE KICK
SPOTLIGHT ON
ALLGEMEINE
INFORMATIONEN
Land:
Färöer
FIFA-Kürzel:
FRO
Konföderation:
UEFA
Kontinent:
Europa
Hauptstadt:
Tórshavn
Imagepflege
GEOGR APHISCHE
INFORMATIONEN
Landesfläche:
1 396 km²
Höchster Punkt:
Slattaratindur 882 m ü. M.
Alan Schweingruber
Mario Wagner / 2Agenten
E
s gibt Dinge im Leben, die tut man besser
alleine. Ein grosses, lautes Motorrad fahren zum Beispiel. Es sieht zwar herrlich
romantisch aus, wenn hinten eine Dame in
den Wind lächelt und den neidischen Passanten zuwinkt. Aber lässig und tief legt man
sich doch lieber alleine in die Kurven. Rebellen pflegen ihr Image. Ausser Steve McQueen
natürlich, der seine Wildheit aus einem inneren Gefühl heraus lebte.
McQueens schwedische Kollegin Anita
Ekberg gab sich privat weniger rebellisch.
Aber wie sie da einst alleine im Trevi-Brunnen in Rom badete, im Film “La Dolce Vita”
von Federico Fellini, stimmt einen heute
noch ein bisschen wehmütig. Gerade wurde
der Brunnen restauriert, was die Medien natürlich umgehend dazu nutzten, alle möglichen Ekberg-im-Trevi-Brunnen-Bilder von
1960 um die Welt zu schicken. Man stiege,
bei so viel Nostalgie, am liebsten selbst mit
ins Wasser.
Aber eben. Es geht den Rebellen auch um
Imagepflege und darum, der Versuchung der
Symbiose zu widerstehen. James Bond, auch
so ein einsamer Wolf, zelebriert dies ja meisterhaft. Wer war denn nun das beste Bond-­
Girl aller Zeiten? Ursula Andress? Carey
­Lowell? Oder Monica Bellucci? Einer müsste
es eigentlich wissen, doch den fragt man nie:
James Bond selbst. Das hat vielleicht damit
zu tun, dass Agenten nicht gern klammern.
Sie sind verschwiegen und ziehen am Schluss
glücklich alleine d
­ avon.
Ach ja. Im Fussball gibt auch ganz viele
Rebellen. Pro Kader etwa einen. Am Anfang
ihrer Karriere geben sie sich normal, dann
mausern sie sich heimlich zum Superrebellen. Man erkennt sie daran, dass sie kein
­Facebook-Konto besitzen und nur ein einzelnes verlorenes Tattoo auf dem Körper tragen.
Ihr Kinn ist glattrasiert, und schiessen sie
mal ein Tor, dann bricht der Jubel wie bei
einem Pastor nur innerlich aus. Ihre Analysen sind messerscharf. Und zwischendurch
räumen sie – etwas verräterisch schon – in
Interviews mit Klischees auf. Oft übrigens
auch, ohne sich während der Antwort nachdenklich am Ohr zu kratzen. Å
Nachbarmeere und -ozeane:
Atlantik,
Europäisches Nordmeer
FUSSBALL MÄNNER
FIFA-Ranking:
89. Rang
Weltmeisterschaften:
Bisher keine Teilnahmen
FUSSBALL FR AUEN
FIFA-Ranking:
88. Rang
Weltmeisterschaften:
Bisher keine Teilnahmen
LET Z TE RESULTATE
Männer:
Färöer - Rumänien 0:3
11. Oktober 2015
Frauen:
Malta - Färöer 2:4
9. April 2015
FIFA-INVES TITIONEN
Seit 2000:
Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion
USD 4 568 150
T H E F I FA W E E K LY
31
ZEITSPIEGEL
T
H
E
N
Genua, Italien
1934
Bob Thomas / Popperfoto / Getty Images
Das brasilianische Team auf dem Weg zur WM-Endrunden-Partie gegen Spanien (1:3). Die Niederlage bedeutete das WM-Aus für Brasilien.
32
T H E F I FA W E E K LY
ZEITSPIEGEL
N
O
W
Barcelona, Spanien
2015
Joan Valls / Cordon Press / freshfocus
FC-Barcelona-Coach Luis Enrique pflegt auf diesem Bus von Zeit zu Zeit das Training seiner Spieler zu beobachten.
T H E F I FA W E E K LY
33
FIFA PARTNER
THE ART OF FOOTBALL
Das Wunder von Nottingham
Z I TAT E DER WOC HE
“Was die persönliche Bilanz angeht,
steht dieser Orden in einer Reihe mit
meinen Erfolgen auf dem Platz und
meinen Titeln mit Chelsea sowie mit
der Ehre, für mein Land zu spielen.
Dass ich eine solche Auszeichnung
inmitten all dieser sehr ausser­
gewöhnlichen Menschen erhalte,
erfüllt mich mit Demut.”
Frank Lampard erhielt im Buckingham Palace
den Order of the British Empire (OBE)
aus den Händen des Duke of Cambridge
Hanspeter Kuenzler
Nick Kidd / Sporting Pictures (UK) Ltd
J
ohn Robertson beteuert, das stimme nicht.
Ein-, zweimal vielleicht, aber sonst nie. Die
Legende weiss es – will es! – anders. In der
Pause, das besagt selbige Legende, habe
­Robertson gern auf die traditionellen Orangenschnitze verzichtet, um sich auf der Toilette
eine kleine Zigarette zu gönnen. Es erstaunt,
dass man ihm nicht auch noch ein Pausenbier
nachsagt. Nein, der Schotte Robertson, Jahrgang 1953, war nicht der Typus Fussballer, den
man heute in den höheren Ligen oft antrifft.
Er war nicht besonders gross, nach seinem
­genauen Gewicht wollte man ihn gar nicht erst
fragen. Fleiss war nicht seine Stärke. Er spielte
für die Drumchapel Amateurs, als er 1970 von
­Nottingham Forest angeheuert wurde.
Dort dümpelte er am Rande des Kaders
eher schlecht als recht dahin, bis er Anfang
1975 auf die Transferliste gesetzt wurde. Nottingham Forest, das zu der Zeit im Mittelfeld
der zweiten Spielklasse ein eher bescheidenes
Dasein fristete, hatte 1898 und 1959 den FA Cup
gewonnen – und sonst nichts. Dann, am 6. Januar 1975, kam Brian Clough in Nottingham an.
Als Trainer hatte er Derby County erstmals in
seiner Geschichte zum Titel geführt, hatte
dann aber weder in Brighton noch in Leeds
gros­se Stricke zerrissen.
Publikum und Medien liebten zwar Cloughs
freche Scherze, aber beim Establishment kam
seine antiautoritäre Art schlecht an. Auch seine Methoden waren ungewöhnlich. “Spielt, wie
es euch Spass macht”, sagte er, “der Rest folgt.”
Das Training beschränkte sich oft auf einen
Trab am River Trent entlang, wobei die Brennnesseln nicht gemieden werden durften. Und
ausgerechnet in der Randfigur John Robertson
witterte Clough die Perle im Kader. Kenny
Burns, ebenfalls ein Verteidiger, erinnert sich
an folgende Order: “Wenn du den Ball kriegst,
gib ihn schnell an den kleinen Dicken am linken Flügel weiter – der kann spielen, du nicht.”
Und siehe da: Zwischen Dezember 1976 und Dezember 1980 stand Robertson 243-mal ununterbrochen in der Startaufstellung von Forest. In
dieser Zeit stieg man in die höchste Spielklasse
auf (1977), gewann den Meistertitel (1978), zweimal den Liga-Cup (1978, 1979) und zweimal den
Europa-Cup. 1979 gegen Malmö schlug Robertson den Pass, der zum Siegtreffer führte. 1980
gegen Hamburg traf er gleich selber.
Der 90-minütige Kinofilm “I Believe in
Miracles” erzählt die Geschichte eines echten
Fussballwunders. Zeitgenössisches Filmmaterial von Spielen und Interviews verströmt die
Patina ferner Tage: Die Spiele finden auf feisten
Äckern statt, die roten Leibchen sind nicht poppig rot, sondern blutrot – und erst die Frisuren!
Zwischen den Rückblenden entpuppen sich
Spieler wie Burns, Clark und Archie Gemmill
auch drei Dekaden später noch als grandiose
Erzähler. Darüber hinaus ist der Film ein fussballerisches Festmahl. Nottingham Forest
spielte nur dann englisch derb, wenn es hinten
brenzlig wurde. Der Erfolg beruhte auf der
­Fähigkeit, sich mit Tempo und präzisen Pässen
nach vorn zu spielen. Das sorgte für glorioses
Spektakel. Ein Spektakel, dessen euphorisierende Wirkung auch über die Kinoleinwand
ansteckend wirkt. Å
“Nach intensiven Überlegungen und
vielen Gesprächen mit Freunden,
Familienmitgliedern, Mitspielerinnen
und Trainern habe ich die Entscheidung getroffen, meine Fussball­
karriere zu beenden. Wir haben im
amerikanischen Fussball noch viel
Arbeit vor uns, aber nachdem wir im
Sommer den Weltmeistertitel wieder
in die USA holen konnten, bin ich im
Hinblick auf die Zukunft unseres
Sports sehr zuversichtlich.”
Abby Wambach
“Danach ist wohl meine Leidenschaft
mit mir durchgegangen. Wer mich
kennt, der weiss, dass ich kein guter
Verlierer bin. In dieser Situation war
ich einfach extrem aufgeregt.”
Jermaine Jones erklärt seine Reaktion,
nachdem Schiedsrichter Mark Geiger
New England Revolution in der Schlussphase
einer Partie der MLS-Playoffs einen
vermeintlichen Elfmeter verweigerte.
“Gebt eure Träume nicht auf. Es mag
sehr schwierig sein, sie zu erreichen,
doch diese Lektion muss gelernt
werden! Macht weiter, Jungs!”
Claudio Bravo, Torhüter der chilenischen
A-Nationalmannschaft, nach dem Ausscheiden
der U17-Auswahl bei der WM im eigenen Land
“Was für eine Freude! Mein Vater
hat es geschafft, FaceTime ohne
fremde Hilfe zu nutzen! ”
“I Believe in Miracles”, Regie: Jonny Owens, Universal,
DVD/Blue-Ray ab dem 16. November 2015 erhältlich.
Diego Maradonas Tochter Dalma freut
sich auf Twitter darüber, dass ihr Vater
sein Smartphone richtig bedienen kann,
sodass sie ihm alles Gute zum
55. Geburtstag wünschen konnte.
T H E F I FA W E E K LY
35
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W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R
Belgien (plus 2)
Österreich (10, plus 1)
Wales (15, minus 7)
172
Äthiopien (5 Spiele)
Türkei (plus 224 Punkte)
Tschad (plus 39 Ränge)
Wales (minus 163 Punkte)
Sudan (minus 44 Ränge)
Spitzenreiter
Aufsteiger in die Top 10
Absteiger aus den Top 10
Spiele insgesamt
Team mit den meisten Spielen
Grösster Aufsteiger nach Punkten
Grösster Aufsteiger nach Rängen
Grösster Verlierer nach Punkten
Grösster Verlierer nach Rängen
Rang Team
+/- Punkte
Rang Team
Letzte Aktualisierung:
5. November 2015
+/- Punkte
Rang Team
1 Belgien
2 1440
55 DR Kongo
5
587
109 Simbabwe
2 Deutschland
0 1388
56 Finnland
8
586
3 Argentinien
-2 1383
57 Ägypten
-6
4 Portugal
0 1364
57 Peru
5 Chile
4 1288
59 Nigeria
6 Spanien
0 1287
60 Australien
7 Kolumbien
-2 1233
61 Jamaika
8 Brasilien
-1 1208
61 Israel
-14
559
115 Aserbaidschan
9 England
1 1179
63 Mali
-1
552
117 Belize
10 Österreich
1 1130
64 Slowenien
-18
547
11 Schweiz
1 1073
65 Panama
12 Uruguay
8 1051
66 Bulgarien
+/- Punkte
Rang Team
+/- Punkte
0
305
163 Liechtenstein
-7
110 Zentralafrikanische Republik
16
302
164 Samoa
-2
152
583
111 Georgien
-1
301
165 Amerikanisch-Samoa
-1
145
-7
583
112 Aruba
3
299
166 Malediven
10
141
-7
582
113 Libyen
-8
297
167 Grenada
-8
137
-2
573
114 Äthiopien
-6
294
168 Gambia
-7
135
-4
559
115 Bahrain
8
293
169 Cook-Inseln
-3
132
-10
293
170 Puerto Rico
-5
129
1
292
171 Malaysia
0
127
118 Madagaskar
9
290
172 Indien
-5
122
154
0
515
118 Namibia
7
290
173 Mauritius
-5
117
12
497
120 DVR Korea
9
288
174 Indonesien
-3
108
13 Italien
4 1040
67 Vereinigte Arabische Emirate
3
495
121 Sierra Leone
0
281
175 Dominica
-1
104
14 Rumänien
-1 1039
68 Uganda
7
491
121 Turkmenistan
34
281
176 Laos
3
90
15 Wales
-7 1032
69 Äquatorial-Guinea
-2
487
123 Litauen
-7
279
177 Komoren
16 Niederlande
-2
70 Belarus
28
479
124 Kirgisistan
22
277
6
-18
976
17 Tschechische Republik
-2
974
71 Usbekistan
3
477
125 Kenia
18 Türkei
19
941
71 Sambia
0
477
125 Mosambik
16
89
178 Amerikanische Jungferninseln
0
88
274
179 Jemen
1
81
274
180 Bangladesch
2
80
19 Kroatien
-3
924
73 Haiti
4
470
127 Armenien
-36
271
180 Neukaledonien
-11
80
20 Bosnien und Herzegowina
10
923
73 Gabun
-8
470
128 Sudan
-44
267
180 Bhutan
-7
80
21 Ecuador
10
921
75 Südafrika
-2
461
129 St. Vincent und die Grenadinen
-7
262
183 Kambodscha
3
78
22 Elfenbeinküste
-1
890
76 Zypern
38
444
130 Swasiland
5
258
184 Suriname
-3
77
76
23 Russland
3
885
77 Bolivien
-10
442
131 Kasachstan
11
256
185 Pakistan
-8
24 Mexiko
3
881
78 Montenegro
-6
426
132 Syrien
-9
254
186 Brunei Darussalam
1
74
24 Frankreich
-2
881
79 Marokko
1
422
133 Kuwait
-5
252
187 Chinese Taipei
-4
71
26 Algerien
-7
872
80 Saudiarabien
8
417
134 Südsudan
10
246
188 Montserrat
-4
67
27 Slowakei
-9
857
80 Antigua und Barbuda
3
417
135 Tansania
1
245
189 Seychellen
-5
60
28 Ukraine
-4
806
82 Jordanien
17
411
136 Tschad
39
240
190 Fidschi
-1
59
29 Nordirland
6
797
83 Venezuela
-14
408
137 Philippinen
-3
236
191 Tahiti
-3
56
30 Ghana
-5
793
84 VR China
-3
403
138 Palästina
-8
233
192 Nepal
-2
51
31 Island
-8
792
85 Katar
7
397
139 EJR Mazedonien
-7
230
193 Cayman-Inseln
-2
49
32 Kap Verde
9
762
86 Liberia
9
394
140 Libanon
0
228
194 Sri Lanka
-3
45
33 Ungarn
0
759
87 Irak
-2
392
141 Guinea-Bissau
6
216
195 Macau
-2
44
33 USA
-4
759
88 Togo
-9
386
142 Barbados
12
206
196 San Marino
0
35
35 Dänemark
-7
743
89 Färöer
-4
385
143 St. Lucia
-4
204
197 Turks- und Caicos-Inseln
0
33
36 Albanien
-4
723
90 Estland
-3
370
144 Thailand
1
202
198 Britische Jungferninseln
1
27
37 Griechenland
7
718
91 Guatemala
-9
367
145 Hongkong
8
199
199 Salomon-Inseln
-2
26
38 Polen
5
712
92 Oman
10
365
146 Luxemburg
-4
197
200 Tonga
0
17
39 Senegal
-1
678
93 Burkina Faso
-17
363
147 Vietnam
2
193
201 Vanuatu
0
13
40 Costa Rica
2
671
94 El Salvador
0
361
147 Lesotho
41 Tunesien
-5
668
95 Honduras
-6
359
149 Dominikanische Republik
42 Republik Irland
12
659
96 Ruanda
-3
356
43 Iran
-4
651
97 Malawi
4
44 Schottland
-4
649
98 Angola
45 Schweden
0
647
99 Lettland
46 Norwegen
-12
637
47 Paraguay
14
5
48 Republik Korea
49 Serbien
-7
193
202 Eritrea
0
8
-30
187
203 Mongolei
0
6
150 Curaçao
2
182
203 Somalia
0
6
351
151 Bermuda
-13
181
205 Andorra
0
5
-1
344
152 Guyana
-15
179
206 Papua-Neuguinea
0
4
4
342
152 Singapur
5
179
207 Anguilla
1
0
100 Nicaragua
-5
341
154 Moldawien
-22
177
207 Bahamas
1
0
610
101 St. Kitts und Nevis
11
340
155 Guam
-5
170
207 Dschibuti
-1
0
606
102 Kanada
2
335
156 Afghanistan
-6
168
14
605
103 Benin
-3
333
157 São Tomé und Príncipe
36
165
50 Japan
5
603
104 Mauretanien
-15
328
158 Malta
-1
164
51 Kamerun
-3
597
105 Niger
15
327
159 Neuseeland
-11
163
52 Kongo
-3
593
105 Botsuana
6
327
160 Tadschikistan
0
159
53 Guinea
2
589
107 Burundi
6
321
161 Myanmar
2
157
54 Trinidad und Tobago
5
588
108 Kuba
9
312
162 Osttimor
8
155
http://de.fifa.com/worldranking/index.html
T H E F I FA W E E K LY
37
PUZZLE
Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den
Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie
in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.
Eine Wochenpublikation der
Fédération Internationale de Football Association (FIFA)
Geschäftsführender Präsident
Issa Hayatou
1
3
6
1
Geschäftsführender Generalsekretär
Markus Kattner
4
4
8
5
7
4
1
2
8
2
4
6
9
5
7
8
4
6
2
Ständige Mitarbeitende
Ronald Düker, Matt Falloon, Luigi Garlando, Sven Goldmann,
Andreas Jaros, Jordi Punti, David Winner, Roland Zorn
9
4
3
1
2
5
1
5
8
Mitarbeit an dieser Ausgabe
Hanspeter Kuenzler, Stephen Sullivan
9
Redaktionsassistenz
Alissa Rosskopf
3
8
9
6
Produktion
Hans-Peter Frei
8
4
Projektmanagement
Bernd Fisa, Christian Schaub
1
4
5
7
1
7
5
3
6
6
8
3
SCHWER
1
Druck
Zofinger Tagblatt AG
9
7
6
4
5
9
3
3
Internet
www.fifa.com/theweekly
Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht
werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.
8
1
9
2
6
MIT TEL
Korrektorat
Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach
Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly,
auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und
unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt.
Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte
Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das
FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen.
In der Schweiz hergestellt und gedruckt.
3
3
Art Direction
Catharina Clajus
Kontakt
[email protected]
9
2
Redaktion
Alan Schweingruber (Stv. Chefredakteur),
Annette Braun, Sarah Steiner
Übersetzung
www.sportstranslations.com
9
2
7
Chefredakteur
Perikles Monioudis
Layout
Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli
8
1
5
Direktor Kommunikation
und Öffentlichkeitsarbeit
Nicolas Maingot (a. i.)
Bildredaktion
Peggy Knotz, Christiane Ludena (13 Photo; Vetretung)
4
LEICHT
6
1
5
6
7
7
6
9
8
4
9
2
2
8
8
4
6
T H E F I FA W E E K LY
Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku
Herausgeberin
FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich
Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878
39
Football breaks down barriers
Football builds bridges. It has a unique power to inspire friendship, respect and equality.
FIFA’s Say No To Racism campaign is part of our commitment to tackle all forms of discrimination in football.
Everyone should have the right to play and enjoy football without fear of discrimination. Say no to racism.
For more information visit FIFA.com