DUisburg INFORMation

Transcription

DUisburg INFORMation
DUisburg
INFORMation
Ausgabe 02/2009
Kostenlos (für Mitglieder) - Erscheinungsweise vierteljährlich
Mitteilungsblatt
Bezirksgruppe Duisburg
der
Westdeutschen Gesellschaft
für Familienkunde e.V.
- Sitz Köln -
__________________________________________________________
Dinslaken
Duisburg
Emmerich
Mülheim/
Ruhr
Oberhausen
Rees
Voerde
Wesel
-2DUisburg INFORMation Ausgabe II/09
Impressum:
Vorstand der Bezirksgruppe
Leiterin:
Stellvertretender Leiter:
Stellvertretender Leiter:
Internetbeauftragter:
Kassenführer:
Schriftführer:
Verwaltung
elektronischer Medien
Mitgliederverwaltung:
Bibliotheksverwaltung:
Bankverbindung:
Karen Feldbusch, Münchener Str. 126, 47249 Duisburg
E-Mail: [email protected]
Peter Schmitter, Am Marienstift 1, 46519 Alpen
E-Mail: [email protected]
Hans Pettelkau, Hochstr. 77, 41379 Brüggen
E-Mail: [email protected]
Michael Rüweller, Nikolaus-Groß-Str. 2, 46119 Oberhausen
E-Mail: [email protected]
Daniel Panne, Straßburger Str. 142, 46047 Oberhausen
E-Mail: [email protected]
Michael Hartmann, Augustaplatz 3, 46537 Dinslaken
E-Mail: [email protected]
Christiane Hermann, Kremerstr. 59, 47051 Duisburg
E-Mail: [email protected]
Karen Feldbusch
Konto-Nr. 10257384 bei der Stadtsparkasse Oberhausen,
BLZ 365 500 00 (Kontoinhaber: M. Rüweller)
DU INFORM
Redaktion:
Barbara Püschel, Hans Pettelkau
Layout:
Barbara Püschel und Hans Pettelkau
Druck:
Hans Pettelkau
Versand:
Christiane Hermann
Unser Mitteilungsblatt erscheint vierteljährlich und ist für die Mitglieder der
Bezirksgruppe kostenlos. Nichtmitglieder zahlen jährlich den Selbstkostenpreis von €
5,00.
Die Bezirksgruppe im Internet:
Die Bezirksgruppe im Internet:
http://www.wgffbzgduisburg.de.ms
E-Mail-Adresse der Bezirksgruppe:
E-Mail: [email protected]
Die Bezirksgruppe:
Termine:
07.04.09 Genealogische Forscherstunde (Bitte ggfs. Unterlagen mitbringen über bisherige
Forschungsergebnisse. Dieser
Ahnenforscher.)
Arbeitsabend
eignet
sich
besonders
auch
für
unerfahrene
05.05.09 Themenabend - Familienmitglieder Schmitter im KZ – Referent: Peter
Schmitter
02.06.09 Vortragsabend: Quellen und Hinweise zu verschiedenen Archiven in NRW
...
-3DUisburg INFORMation Ausgabe II/09
Referentin: Monika Degenhard
Vorstellung des neuen Mitgliedes Heinz Werner Artelt:
Mein Name ist Heinz Werner Artelt, ich bin 65 Jahre alt (Jahrgang 1943) und seit
einem Jahr Rentner. Ich wohne zwar schon seit ca. 22 Jahren in Leverkusen, meine
Jugend verbrachte ich aber in Goslar am Harz, Ausbildungen in Burgsteinfurt und
Wiesbaden, Arbeitsstätten in Lünen, München und Köln.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich seit 2004 mit der Ahnenforschung, besser
gesagt Familiengeschichtsforschung. Ich lege Wert darauf, nicht nur die "nackten"
Zahlen zu erfassen, sondern auch die Hintergrundgeschichten zu entdecken.
Meine Großeltern mit den Nachnamen
Artelt – Wöll – Indefrey - Berke
wohnten alle in Nordrhein Westfalen, meistens im Ruhrgebiet, und speziell in
Bochum, Duisburg und Issum am Niederrhein.
Wegen dieser räumlichen Gegebenheiten bin ich Mitglied in der Westdeutschen
Gesellschaft für Familienforschung (WGfF) in Köln geworden und jetzt auch Mitglied
in der Bezirksgruppe Duisburg.
Diesem Verein möchte ich meine Forschungsergebnisse zur Verfügung stellen,
möchte aktiv mitarbeiten und gegebenenfalls anderen helfen, wenn es mir möglich
ist.
Erwartungen habe ich auch: Ich bin ja ein Neuling auf diesem Gebiet und erhoffe mir
Unterstützung bei meinen Forschungen. Natürlich arbeite auch ich mit einem
Computer, benutze das Ahnenprogramm „Family Tree Maker 2006“, bin aber noch
Laie auf diesem Gebiet, allerdings lernwillig.
Ich freue mich auf einen regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch, verbunden mit
Spaß und Freude.
Heinz Werner Artelt
Ophovener Str. 69
51375 Leverkusen
Tel.: 0214-8505650
email: [email protected]
homepage: www.Familie-Artelt.de
...
-4DUisburg INFORMation Ausgabe II/09
Abkürzungen, Symbole und Bezeichnungen in alten Akten und
Kirchenbüchern – Fortsetzung aus Heft I/09
(Vortrag von Frau Dr. Budde-Irmer für die WGfF BG Duisburg,
bearbeitet von M. Rüweller)
Da die Daten der Tabelle in der Tabelle in der vorigen Ausgabe nicht korrekt
dargestellt wurden, drucken wir die Tabelle an dieser Stelle nochmals ab. Die
Redaktion
Die Monatsnamen wurden geändert in
Vendémiaire
Lat. vindemia
Weinmonat
Brumaire
bruma
Nebelmonat
frimaire
frimas
Reifmonat
nivose
nivosua
Schneemonat
pluviose
pluria
Regenmonat
ventoae
frz. vent
Windmonat
germinal
germinare
Keimmonat
floréal
flos
Blütenmonat
prairial
prairie
Wiesenmonat
messidor
(griech.latein)
Erntemonat
thermidor
griech. thermo
Wärmemonat
fructidor
lat. fructus
Fruchtmonat (Ende August)
Ab hier Fortsetzung der Abschrift des Vortrages
Die Kürzel sen. und jun. sind uns eigentlich geläufig. Wenn Vater und Sohn den
gleichen Vornamen führten, so war der Alte eben der Senior, der Junge der Junior.
Früher war das aber gar nicht so selbstverständlich, dass dem so ist. Man
unterschied nicht nur zwischen Vater und Sohn, sondern auch zwischen –2Personen des gleichen Namens mit verschiedenem Alter. Es kam also die
Generation nicht in Betracht. Heinrich Croesen sen. und jun. konnten Vater und
Sohn, aber auch Onkel und Neffe sein, sie konnten sogar Brüder sein, in seltenen
Fällen sogar echte Brüder aus einem Bette. Das lag an dem Reglement der
Namensgebung. Der älteste Sohn erhält den Vornamen nach Vaters Vater, also
seinem Großvater väterlicherseits, z.B. Heinrich. Der nächste Sohn wurde nach
Mutters Vater, seinem Großvater mütterlicherseits, genannt. Hieß der auch Heinrich,
so erhielt das 2. Kind wieder den Namen Heinrich. Durch Hinzusetzung eines
zweiten Namens wurde manchmal einer Verwirrung damit gegengesteuert. Nun
konnte es geschehen, dass der Vater als Wittwer eine zweite Ehe einging, wobei der
Schwiegervater wieder Heinrich hieß. In diesem Fall dann hätten wir sogar zu den
zwei Brüdern Heinrich noch einen Stiefbruder gleichen Vornamens Heinrich.
In späterer Zeit kam das praktisch nicht mehr vor. Heute können wir sagen, ein
Name wird in der Familie bei den Kindern nur wiederholt, wenn der erste
Namensträger verstorben ist.
Zu den Paten muss ich noch eine kurze Bemerkung machen:
...
-5DUisburg INFORMation Ausgabe II/09
In unserer Gegend wurde dies wie folgt gehandhabt: bei einem Sohn stehen zwei
Paten und eine Patin. Der zweite (männliche) Pate ist aus der Familie der Ehefrau.
Bei einer Tochter stehen zwei Patinnen und ein Pate, von denen eine Patin aus der
väterlichen Sippe kommt.
Starb ein Kind, so waren diese Paten ihrer Verpflichtung ledig. Allerdings wurde
dieselbe Gruppe bei einer neuen Taufe wiederum eingesetzt.
Ganz andere Regeln fand ich in der Schweiz. Für alle Kinder waren immer jeweils
Paten genannt. Und dieses Patenpaar war bei allen Kindern das gleiche. Eine
Änderung trat nur ein, wenn ein Pate starb und durch einen anderen ersetzt wurde.
Auch wenn ein Pate abwesend war, wurde er durch einen anderen vorübergehend
ersetzt, steht aber nach seiner Rückkehr wieder bei den jüngeren Kindern als Pate
an seinem Platz.
Bei den hugenottischen Kirchenbüchern in Sedan gab es eine andere Regelung.
Lebten die Großeltern des Täuflings, so traten sie immer paarweise auf. Beim ersten
Kind Vaters Eltern, beim zweiten die Eltern der Mutter, oder auch Geschwister der
Eltern mit ihrem Ehepartner.
Vornamen werden in Urkunden und Kirchenbüchern gerne abgekürzt. So hat ein
Joes schon manche Verwirrung gestiftet. Hier haben wir es nicht mit einem Josef
sondern mit einem Johannes zu tun. Schwieriger wird es, wenn statt des Vornamens
ein großes „X“ steht, und dahinter finden sich noch einige oft schlecht leserliche
Buchstaben. Dieses große „X“ steht für das griechische „Chri“, und das steht
wiederum für Christ. Bei “X“ mit angehängtem an oder ph heißt der Täufling also
Christian bzw. Christoph.
Familiennamen hatten früher auch nicht so eine feste Form wie heute, sie wandelten
sich mit der Weiterentwicklung unserer Sprache, aber auch, wenn jemand studierte
und seinen Namen latinisierte. Man hing dann an seinen herkömmlichen Namen ein
„ius“ an. Einer der aus Essen stammte, nannte sich „Essenius“, ein „Barth“ wurde zu
„Barthius“. Da nun dies „ius“ wieder viel Platz wegnahm, griff man zu einem Kürzel;
und das sah wie ein kleines geschriebenes „g“ oder „ng“ aus.
So wurde in einem mir zugesandten Kirchenbuchauszug der Name „Barthius“
fälschlich mit „Barthing“ angegeben. Auch der Name „Potinius“ erschien in dem
gleichen Schreiben als „Poting“. Ich habe den Schreiber schleunigst über seinen
Lesefehler aufklären müssen, denn er arbeitete gerade an einem Ortsippenbuch und
hatte alle diese latinisierten Namen falsch interpretiert.
Und jetzt müssen wir uns noch mal mit den Jahreszahlen befassen. Sie werden oft
als römische Zahlzeichen geschrieben. Also
M = tausend = mille
D = fünfhundert
C = hundert = centum
L = fünfzig
...
-6DUisburg INFORMation Ausgabe II/09
X = zehn
V= fünf
I = eins
Aus diesen Zeichen lassen sich alle Jahreszahlen zusammenstellen.
Im 15. und frühen 16. Jahrhundert habe ich im Duisburger Lagerbuch aber eine ganz
andere Schreibweise für die Jahreszahlen gefunden. Da schrieb man z.B. 1500 mit
deutschen Buchstaben. Also erst ein kleines deutsches
mit folgendem
arabischen 10, das hieß erst einmal 15. Dann folgte ein hochgestelltes lateinisches
C, was ja hundert bedeutet.
Dreihundert schrieb man auf die gleiche Art, nämlich –3- kleine arabische“i“, wobei
das dritte i einen deutlichen geraden Abstrich nach unten hat „ iij“ und das
hochgestellte C. Das letzte „i“ von den dreien muss man sich sehr genau ansehen,
denn wenn der Strich nicht gerade heruntergeführt ist, sondern sich zu einer Schleife
umbiegt - damit sieht es einem „j“ ähnlich - dann bedeutet es, dass das dritte „i „bzw.
die dritte „1“ nur halb zu zählen ist. Es heißt also 2 1/2 oder deutlicher „dritthalbe“
(das Dritte halb).
So, und nun wollen wir es des grausamen Spiels genug sein lassen. Ich will mich auf
das Ihnen hier Geschriebene beschränken.
Man kann noch viel über Symbole und Kürzel und andere Kniffligkeiten berichten.
Da wären z.B. noch die Münzen und Gewichte zu nennen. Ich habe Ihnen nur das
gebracht, was mir im Laufe von 65 Jahren in der Familienforschung so alles
begegnet ist.
Wenn Sie sich eingehender mit diesen Dingen befassen wollen, so nehmen Sie den
„Ribbe - Henning "Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung" zur Hand.
Empfehlenswert ist auch noch der Grotefend "Taschenbuch der Zeitrechnung“. Mit
diesen beiden Büchern ausgerüstet und einem etwas geländegängigen Gehirn kann
man dann die meisten Klippen umschiffen.
Wir gratulieren zum Geburtstag:
Krisam
Raßbach
Ströher
Meyer
Feldbusch
Ufermann
Friedrich
von Laar
Gablonsky
Frielinghaus
Rüweller
Herbert H.
Peter
Heinrich-Johann
Dieter
Karen
Hermann
Klaus
Hermann Heinrich
Hans Georg
Hans-Helmut
Michael
07.04.
14.04.
27.04.
07.05.
11.05.
01.06.
03.06
08.06
12.06.
19.06.
29.06.
...
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Suchanzeige
Uns erreichte die folgende Anfrage. Wer kann hier helfen? Infos bitte an die
Redaktion. Vielen Dank!
"Einer meiner Vorfahren wurde am 4. Januar 1778 in Duisburg getauft.
Die Taufe ist registriert im Registerband "Taufen" der Johanniskirche in Duisburg.
Nach Auskunft aus dem Stadtarchiv Duisburg hat es in Duisburg eine Johanniskirche
gegeben, die im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Ich habe aus dem Stadtarchiv eine
Kopie dieser Kirche erhalten, allerdings ist nur ein kleiner Teil der Kirche mit einem
Nebeneingang zu sehen. (Bild aus der "Geschichte der Stadt Duisburg - Günter von
Roden )
Meine Frage: Existiert ein Bild dieser Kirche, auf dem die Kirche komplett zu
sehen ist?"
Karen Feldbusch
______________________________________________________________
Aus der Bibliothek
Im Dezember 2008 fand in unserer Bibliothek ein umfangreicher Büchertausch mit
der WGfF in Köln statt. Wir konnten z.B. dadurch unseren Bestand an Büchern mit
Bezug zu unserem Einzugsgebiet erhöhen, dafür haben wir viele Bücher abgegeben,
die keinen regionalen Bezug haben. Neue Bücher, die nicht aus diesem Tausch
stammen sind
Veröffentlichungen der WGfF e. V.
- Band 235. Alfons Tapp: Die katholische Pfarrei St. Quiracus und Auctor in TabenRodt 1677-1899 mit Hamm 1803-1899. Familienbuch.
- Band 236. Friedrich Felgenheier: Die Familien im Kirchspiel Nievern 1708-1874
- Band 237. Peter Daus: Die evgl. Gemeinde Wittlich-Daun vor 1907
- Band 238. Ingo Löhken: Die ref. Gemeinde Linnep 1682-1790
- Band 239. Hans-Jürgen Geiermann: FB der kath. Pfarrei St. Margaretha Ormont
(mit Neuenstein) 1700-1899
- Band 240. Johannes Stöber: Die Kölner Generalvikariatsprotokolle, Bd. XII 17861790
- Band 241. Peter Buchholz: Bibliotheksverzeichnis der WGfF 2008
- Band 242. Karl-Josef Tonner: FB der kath. Pfarrei St. Luzia in Uess 1686-1899
- Band 243. Renate Dorweiler/Ilse Kuhnert: Die Familien der kath. Pfarrei St. Niko-
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-8DUisburg INFORMation Ausgabe II/09
laus in Leverkusen-Steinbüchel 1770-1809
- Band 244. Herbert Weffer: Rheinische Friedhöfe 21. Heft: Der Friedhof zu Endenich
(heute Bonn)
sowie
- Bärbel Essers: Volkszählung 1861 auf den Spuren der Mülheimer Familien Band 1
Speldorf (Buchspende)
- Horst Naumann (Hrsg.): Das große Buch der Familiennamen (Buchspende)
- Gens Germana, Mededelingen van de Werkgroep Genealogisch Onderzoek
Duitsland, Juni 2008
- Die Laterne – Bonner Familienkunde, Mitteilungsblatt der WGfF-Bezirksgruppe
Bonn Nr. 4/2008
- Schichtwechsel-Journal für die Geschichte Oberhausens, Nov. 2008-Apr. 2009
Einige Exemplare des Jahrbuch 2008 der WGfF e. V. sind noch für 9,00 € (12,00 €)
bei uns zu erwerben.
___________________________________________________________________
Scharfrichter
Aus dem Buch:
Beiträge zur Geschichte des Niederrheins mit besonderer Berücksichtigung der
Kirchen- und Klostergeschichte und der Geschichte einzelner Adelsgeschlechter von
Johann von Trostorff, 1. Teil, Jüchen 1898
Allgemeines aus der Geschichte unserer Vorfahren nebst einigem über ihre
Lebensweise.
4. Vom Scharfrichter
L o h n d e s S c h a r f r i c h t e r s z u S i e g b u r g.
Stadtrechung von 1510.
Für
"
Rädern
Aufhängen
4 Schillinge
10
"
...
-9DUisburg INFORMation Ausgabe II/09
Vom Viertheilen
12
"
"
Aufrichten der Viertheilen
2
"
"
Pfahlen
4
"
"
Köpfen
10
"
"
Aufhängen mit Würgen
10
"
"
Ohrenabschneiden
4
"
"
Handabhauen
6
"
"
Foltern durch alle Grade
8
"
"
einfachen Torturen
6
"
mehr
Der abteiliche Henker vollzog die Exekution unter Bewachung des adeligen
Schöffengerichts. Der Platz befand sich vor der Stadt am Berge. Im Jahre 1630
besorgte der Scharfrichter Hansen sein Amt „mit Auszeichnung“. Der Hexenverfolger
Dr. Franz Buirmann brachte die meisten Unglücklichen zur Stelle. (S. Hexenzeit).
(Landesbibliothek Düsseldorf.)
D e r S c h a r f r i c h t e r i n A a c h e n.
Im 17. Jahrh. erhielt der Scharfrichter zu Aachen nach der Stadt-Taxe
Für einen Kerl auf die Tortur zu bringen
Darzu kommen, ohn Anzurachen
Vor einen Kerl zu visitiren, ob er schon brandmarken hatt
5
rthlr.
2 1/2
"
2
"
"
einen Kerl auszustreichen
5
"
"
einen Kerl zu brandmarken
5
"
...
- 10 DUisburg INFORMation Ausgabe II/09
"
einen Kerl zu strangulieren
10
"
"
einen Kerl den Kopf abzuschlagen
15
"
"
einen Leichnahm auf das Rad zu legen
5
"
"
den Kopf auf eine Stange zu setzen
5
"
"
einen zu rabachen
15
"
"
demselben den Kopf mit Beyl abschlagen
5
"
"
so einer einfach gewürgt wird
5
"
"
Hand abhauen
5
"
"
so einer verbrannt wird
25
"
(Aachener Geschichtsverein)
Lohn für den Scharfrichter aus den Stadtkassen
z u B o n n u n d K ö l n i m 1 7. u n d 1 8. J a h r h.
Meister Duhr, zeitlicher Scharfrichter für Köln und Bonn, soll erhalten für sein Amt an
festen Gehaltslohn 50 rthlr. und und fünfzich schlechter Daler und dan noch 12
Malder Korn aus der Kellerei Brüel. Auch soll er von gedem Köpfen – henken –
verdrenken oder würgen oder lebendig begraben vier Thaler und von gedem brenne,
radtbrechen oder viertheilen fünf Thaler zu Lohn haben, und so er aus der Stadt
Cöllen richten wurde, allsdann solle ihm von gedem Köpfen, henken, verdrenken
oder lebendig zu vergraben zwei Dahler bis drittenhalben Dahler und acht Maassen
Weins, deren ersich gedoch nicht missbrauchen solle, gegeben werde.
Wien, 13. Juli 1704
Franz Wilhelm Graf zu Salm
Gräfliches Insiegel.
(Aus dem Archiv Cöln.)
Fortsetzung folgt…..
___________________________________________________________________________
Ausstellungshinweis
...
- 11 DUisburg INFORMation Ausgabe II/09
Im Westen viel Neues:
Als Nordrhein-Westfalen preußisch war
3. Mai – 30. August 2009
im
Preußen-Museum Nordrhein-Westfalen, Wesel
An der Zitadelle 14–20
46483 Wesel
Wir sind Preußen.
Die preußischen Kerngebiete in NRW 1609 – 2009
Schon seit 1609 gehörten bedeutende Gewerberegionen auf dem Boden des
heutigen Nordrhein-Westfalens zu Brandenburg und später zu Preußen. Diese
Neuerwerbungen im Westen – das Herzogtum Kleve, die Grafschaften Mark
und Ravensberg und seit 1648 auch das Fürstentum Minden – bildeten den
Kern Preußens in Rheinland und Westfalen. Oft waren gerade diese Gebiete
Schrittmacher der Modernisierung für Preußen insgesamt. Bis heute ist das
Bewusstsein vor allem in den westfälischen Regionen durch die mehr als
dreihundertjährige Zugehörigkeit zu Brandenburg und Preußen geprägt. An
vielen sichtbaren, aber auch versteckten Spuren lässt sich diese besondere
Vergangenheit ablesen. Grund genug für fünf Museen an sechs Standorten im
preußischen Kern Nordrhein-Westfalens, die spannende, aber auch
spannungsreiche Geschichte Preußens in diesem Raum in eigenen
Ausstellungen zu erzählen.
Weitere Informationen unter:
http://www.1609-nrw.de/index.php?id=12
___________________________________________________________________
Totenzettel heute
Während umfangreiche Totenzettel in Deutschland aus der Mode gekommen und
nur noch selten in dieser Form gedruckt werden, lebt diese Tradition z.B. in den USA
bis heute fort. Wie dort an den Verstorbenen erinnert wird, sehen wir an der Anzeige
für den am 2. Juli 2008 verstorbenen Dick Whitmus.
Lincoln Journal Star, Nebraska:
Richard "Dick" Marshall Whitmus 67, Fremont, Calif., died Wednesday (7/2/08). Dick
was born in Lincoln, Neb. on December 19, 1940 to Harold and Gladys Whitmus. He
graduated from Lincoln Southeast in 1958 and attended the University of Nebraska
...
- 12 DUisburg INFORMation Ausgabe II/09
until he was drafted into the U.S. Army. He was stationed in Germany for several
years. Upon discharge from the Army, he moved to California where he worked for
the City of Hayward supervising public works contracts. He met and married Janis
Olson in June, 1966. They moved to Fremont, Calif. and had a son, David, in 1973.
Dick and Janis loved to travel and went on many cruises from both the East and
West coasts. Dick was also interested in genealogy and contributed to the Whitmus
family tree information records. He liked photography and was an avid Husker Football fan.
He is survived by his wife, Janis; son and daughter-in-law, David and Darla, Reno,
Nev.; sister, Sheryl Cobb, Plattsmouth, Neb.; many cousins and friends in Lincoln
and California.
He dearly loved the San Francisco "bay area" as well as the pacific coast and the
Caribbean islands. Cremation. No services at this time. Memorial service at sea at a
later date.”
Richard Marshall “Dick” Whitmus, 67, Fremont, Kalifornien starb am Mittwoch, den
2.7.09. Dick wurde seinen Eltern, Harold und Gladys Whitmus, am 19. Dezember
1940 in Lincoln, Nebraska geboren. Er beendete erfolgreich die Lincoln Southeast
[Schule] und besuchte die Universität von Nebraska bis er zur U.S. Armee
eingezogen wurde. Er war einige Jahre in Deutschland stationiert. Nach seiner
Entlassung aus der Armee zog er nach Kalifornien wo er für die Stadt Hayward, wo
er für die Überwachung der Vergabe öffentlicher Bauaufträge zuständig war. Er traf
und heiratete Janis Olson im Juni 1966. Sie zogen nach Fremont, Kalifornien und
bekamen 1973 einen Sohn, David. Dick und Janis liebten es zu reisen und bereisten
sowohl die Ost- als auch die Westküste. Dick war außerdem an Ahnenforschung
interessiert und unterstützte die Whitmus Familienstammbaum Aufzeichnungen. Er
liebte es zu fotografieren und war ein großer Husker Fußballfan.
Es überlebten ihn seine Frau Janis, Sohn und Schwiegertochter David und Darla aus
Reno, Nebraska, Schwester Sheryl Cobb aus Plattsmouth, Nebr., viele Cousins und
Freunde in Lincoln und Kalifornien.
Er liebte die Bucht von San Francisco sehr, genauso wie die Pazifische Küste und
die Karibik.
Einäscherung ohne Feier. Gedenkfeier auf See zu einem späteren Zeitpunkt.
Ich kannte Dick nicht persönlich, sondern bin, wie er es war, Nachkomme der
Wittmüß Familien auf Rügen und unterstütze die Wittmüß Forschung.
Schade eigentlich, dass die Tradition solcher Totenzettel bei uns nicht mehr gepflegt
wird. Alles über Totenzettel kann man lesen bei
http://de.wikipedia.org/wiki/Totenzettel , wo es auch weiterführende Links zu
Sammlungen gibt.
Karen Feldbusch
...