datenaustauschformate für elektronische ausschreibungsunterlagen

Transcription

datenaustauschformate für elektronische ausschreibungsunterlagen
DEPARTMENT FÜR BAUEN UND UMWELT
Universitätslehrgang
REAL ESTATE 2006/2008
DATENAUSTAUSCHFORMATE FÜR ELEKTRONISCHE
AUSSCHREIBUNGSUNTERLAGEN
IN
INTERNATIONALEN VERGABEVERFAHREN VON
BAULEISTUNGEN
Master Thesis zur Erlangung des akademischen Grades Master of
Science in Real Estate (MSc), eingereicht am Zentrum für Bauen und
Umwelt der Donau-Universität Krems
Harald Engelke
20.09.2008
MASTER THESIS
Department für Bauen und Umwelt
Abstract
Titel: Datenaustauschformate für elektronische
Ausschreibungsunterlagen in internationalen Vergabeverfahren
von Bauleistungen
Name Autor:
Harald Engelke
Name AutorIn:
Lehrgang/Jahrgang:
RE05 06/08
Lehrgang/Jahrgang:
Seitenanzahl: 119
Seitenanzahl:
Inhalt:
Hintergrund:
Im nationalen Vergabeverfahren werden die Ausschreibungsunterlagen zumeist in elektronischer
und, zumindest unterstützend, auch in elektronischer Form den Bieterfirmen übermittelt. Diese
können
über
national
genormte
Datenschnittstellen
die
Ausschreibungsdaten
in
Kalkulationsprogrammen einlesen und kostengünstig und zeiteffizient anbieten.
Nach Angebotslegung können die Kalkulationsdaten in elektronischer Form für die
Angebotsauswertung eingelesen werden. Preisspiegel können somit von der ausschreibenden
Stelle standardisiert und zeitnah erstellt werden.
Im internationalen Vergabeverfahren ist jedoch kein anerkannter Standard für den Datenaustausch
existent. Die Kalkulation erfolgt daher zumeist über Tabellenkalkulationen ohne einheitliche
Standards. Dies führt dann meist zu erhöhten Aufwendungen für die Erstellung der
Angebotsauswertungen, die aufgrund der unstrukturierten Datenübermittlung oft in einer
händischen Datenübernahme endet.
Hypothese:
Ein internationaler Standard für den Datenaustausch bei Ausschreibungsverfahren ist sachlich
nötig und technisch möglich.
Methode:
Vergleich der verschiedenen nationalen Standards und Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile
sowie Beurteilung der unterschiedlichen Datenstrukturen auf ihre Eignung im internationalen
Ausschreibungsverfahren.
Ergebnisse:
Aufzeigen eines möglichen Datenstandards für internationale Ausschreibungsverfahren.
Weitergabe gesperrt: nein
Datum:
20.09.2008
Betreuer:
Gerhard Spranz
Schlagwortkatalog:
Datenaustausch, Datenschnittstelle, Ausschreibung, AVA, GAEB,
ÖNORM B 2063, SIA 451, Standard Form of Cost Analysis, CITE, Master
Format, XML
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
Department of Building und Environment
Abstract
Title: Data Exchange Formats for Electronic Tender Documents in
International Procurement for Building Works
Name Author:
Harald Engelke
Name Author:
Course/Year:
RE05 06/08 Number of pages: 119
Course/Year:
Number of pages:
Content:
Background:
In national tendering procedures, the tender documents are usually shared in an electronic format
or at least additionally in an electronic format with the bidders. Thus, the bidder is able to import
the data via standardized data interfaces into their cost estimating programs and consequently to
offer the works with a higher efficiency in terms of cost and time.
After receiving an offer, the cost estimation data can be imported for analysis purposes. The
tenderer is now able to provide the cost analyses of the bid in a standardized way and in a short
period of time.
However, for international tendering procedures, there is no acknowledged standard for the
exchange of data. Therefore, the cost estimations are usually done with the help of spreadsheet
programs without uniform standards. This leads to an increase in costs and time when analyzing
bids, which are often done manually due to the non-structured data exchange.
Hypothesis:
An international standard for the exchange of data in procurement is objectively necessary and
technically possible.
Method and evidence:
Comparison of the different national standards and their advantages and disadvantages as well as
the evaluation of various data structures and their applicability to international procurement.
Results:
Describing possible standards for the data structure of international tendering procedures.
Transmission prohibited:
Date:
no
20.09.2008
Supervisor:
Gerhard Spranz
Subject catalogue:
data exchange, tender, procurement, GAEB, ÖNORM B 2063, SIA 451,
Standard Form of Cost Analysis, CITE, Master Format, XML
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
ERKLÄRUNG
ERKLÄRUNG
Ich versichere hiermit wahrheitsgemäß, dass diese Master Thesis bis auf die den Betreuern bereits
bekannten Hilfen selbständig angefertigt, alle Hilfsmittel vollständig und genau angegeben und alles
kenntlich gemacht zu haben, was aus der Arbeit anderer unverändert oder mit Änderungen
entnommen wurde.
Harald Engelke
Wien, 20.09.2008
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
1
INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
1
INHALTSVERZEICHNIS.................................................................................5
2
DANKSAGUNG ..............................................................................................9
3
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.6.1
3.6.2
3.7
3.8
3.9
3.10
3.11
3.12
3.13
4
4.1
4.2
4.3
4.3.1
4.3.2
4.4
4.5
4.5.1
4.5.2
5
5.1
5.2
5.2.1
5.2.2
5.2.3
5.3
5.3.1
5.3.2
5.3.3
6
6.1
6.2
6.2.1
6.2.2
6.2.3
6.2.4
6.2.5
Elementdefinition nach dem Building Cost Information Service (BCIS) ..............12
Die Bill of Quantity nach der CITE ......................................................................12
Datenschnittstellen in den Vereinigten Staaten von Amerika –
Leistungsbeschreibungen nach CSI/CSC..................................................12
Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der untersuchten
Datenschnittstellen .....................................................................................13
Bausoftwareprogramme .............................................................................14
Der derzeitige Stand internationaler Bemühungen für einheitliche
Datenschnittstellen .....................................................................................14
Zusätzliche Anforderungen an ein länderübergreifendes System .............14
Der Weg zu einer internationalen Norm.....................................................15
Schlussfolgerung........................................................................................15
EINLEITUNG.................................................................................................17
Problemstellung und Hintergrund...............................................................17
Zielsetzung der Arbeit ................................................................................18
Abgrenzung ................................................................................................18
Sachliche Abgrenzung ........................................................................................18
Lokale Abgrenzung .............................................................................................18
Über den Verfasser ....................................................................................19
Allgemeine Hinweise ..................................................................................19
Gendering ...........................................................................................................19
Zitierregeln..........................................................................................................19
DIE
PROJEKTPHASEN
UND
DER
DATENFLUSS
IM
ZUSAMMENHANG MIT DER AUSSCHREIBUNG ......................................20
Die Einbettung der Ausschreibungsphase in den Projektablauf ................20
Die Ausschreibungsphase..........................................................................20
Vorbereitung der Ausschreibung ........................................................................21
Durchführung der Ausschreibung und Auftragsvergabe .....................................21
Vertragsmanagement .........................................................................................21
Die Projektbeteiligten und der Informationsaustausch in der
Ausschreibungsphase ................................................................................21
Während der Vorbereitung der Ausschreibung...................................................22
Während der Durchführung der Ausschreibung und der Auftragsvergabe .........22
Für das Vertragsmanagement ............................................................................24
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND.........................................25
Austauschphasen nach GAEB ...................................................................25
Aufbau der Leistungsverzeichnisse nach GAEB........................................27
Los ......................................................................................................................27
Ordnungszahlen .................................................................................................27
Formen der Teilleistungsbeschreibung ...............................................................28
Besondere Positions- und Ausführungsarten......................................................32
Leistungsverzeichnis (LV)...................................................................................34
6.3
6.4
6.5
Visualisierungswerkzeuge (Viewer) ...........................................................35
Struktur für den elektronischen Datenaustausch .......................................35
Ausblick ......................................................................................................36
7.1
7.2
DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH.............................................37
Standardleistungsbeschreibungen nach ÖNORM B 2062.........................37
Der Datenaustausch nach ÖNORM B 2063 ..............................................38
7
Harald Engelke
KURZFASSUNG ...........................................................................................10
Problemstellung und Zielsetzung ...............................................................10
Projektphasen und Datenfluss während der Ausschreibung .....................10
Datenschnittstellen in Deutschland – GAEB ..............................................10
Datenschnittstellen in Österreich – ÖNORM B 2063 .................................11
Datenschnittstellen in der Schweiz – SIA 451............................................11
Datenschnittstellen in Großbritannien ........................................................12
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MASTER THESIS
INHALTSVERZEICHNIS
7.3
7.3.1
7.3.2
7.4
7.4.1
7.4.2
7.4.3
8
8.1
8.2
8.3
8.3.1
8.3.2
8.4
8.4.1
8.4.2
8.4.3
8.4.4
9
9.1
9.2
9.2.1
9.2.2
9.2.3
9.2.4
9.2.5
9.3
10
10.1
10.1.1
10.1.2
10.1.3
10.1.4
10.2
10.2.1
10.2.2
10.2.3
10.3
11
11.1
11.1.1
11.1.2
11.1.3
11.2
11.3
12
12.1
12.1.1
12.1.2
12.2
12.3
12.4
12.5
Harald Engelke
Aufbau der Leistungsverzeichnisse nach ÖNORM B 2063 .......................39
Positionsarten nach der ÖNORM B 2063 ...........................................................40
Aufschläge und Nachlässe .................................................................................45
Struktur für den elektronischen Datenaustausch – Datenträger nach
ÖNORM B 2063 .........................................................................................45
Der Datensatzaufbau ..........................................................................................45
Vor- und Nachteile ..............................................................................................46
Ausblick ..............................................................................................................47
DATENSCHNITTSTELLEN IN DER SCHWEIZ ...........................................48
Normpositionenkatalog NPK ......................................................................48
Die Austauschphasen nach der SIA 451 ...................................................48
Dateninhalte ...............................................................................................48
Allgemeines ........................................................................................................48
Datenfelder für den Datenaustausch ..................................................................49
Die Datenstruktur für den elektronischen Datenaustausch –
Austauschrecords nach SIA 451................................................................52
Headerrecord (logischer Beginn) ........................................................................53
Recordeinteilung (G-Records) ............................................................................53
Schlussrecord (logisches Ende) .........................................................................54
Vor- und Nachteile ..............................................................................................54
DATENSCHNITTSTELLEN
IN
GROSSBRITANNIEN
FÜR
ELEMENTE NACH BCIS..............................................................................55
Die Elementdefinitionen nach BCIS ...........................................................55
Aufbau der Leistungsverzeichnisse nach BCIS .........................................56
Allgemeine Informationen (Ancillary Information) ...............................................56
Kostenaufgliederung (Cost Analysis) ..................................................................57
Mengen der Elemente (Element Unit Quantities)................................................58
Technische Beschreibungen und Planungsgrundlagen (Specification and
Design Criteria)...................................................................................................58
Nennung des Projektteams (Credits) ..................................................................58
Struktur für den Elektronischen Datenaustausch – BCIS XMLSchema for Elemental Analyses ................................................................58
DATENSCHNITTSTELLE IN GROSSBRITANNIEN FÜR DIE BILL
OF QUANTITY DURCH DIE CITE................................................................59
Die CITE-ASCII-Schnittstelle......................................................................59
Control-Datei.......................................................................................................59
Notes-Datei.........................................................................................................60
Prelims-Datei ......................................................................................................60
Bill of Quantity-Datei ...........................................................................................60
CITE-XML-Schema ....................................................................................61
Dateninhalte........................................................................................................62
Dokumenttypen...................................................................................................62
Dokumentnamen ................................................................................................62
Vor- und Nachteile der CITE-Schnittstelle .................................................62
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEN VEREINIGTEN STAATEN VON
AMERIKA......................................................................................................63
Leistungsbeschreibungen nach dem Construction Specifications
Institute (CSI) und Construction Specifications Canada (CSC) .................63
Die Gliederung des CSI Master Formats 2004 ...................................................63
Die Datenstruktur des CSI Master Format 2004 .................................................64
Die Datenschnittstelle nach CSI Master Format 2004 ........................................65
Bill of Quantity ............................................................................................65
Vereinheitlichte Datenschnittstellen ...........................................................66
EIN VERGLEICH DER UNTERSCHIEDE UND GEMEINSAMKEITEN
DER DATENSCHNITTSTELLEN .................................................................67
Art des Dokumentenaufbaus......................................................................67
Leistungsverzeichnis vs. Bill of Quantity mit Technical Specifications................67
Die auszupreisenden Elemente ..........................................................................67
Unterschiedliche Austauschphasen ...........................................................67
Struktur der Positionsnummern..................................................................67
Positionsarten.............................................................................................68
Leistungsbeschreibungen ..........................................................................68
20.09.2008
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MASTER THESIS
INHALTSVERZEICHNIS
12.5.1
12.5.2
12.6
12.6.1
12.6.2
Mengen und Preise ....................................................................................69
Mengen...............................................................................................................69
Preise..................................................................................................................69
12.7
12.8
12.9
Grafische Informationen .............................................................................69
Datenaustauschformate .............................................................................69
Tabellarische Übersicht..............................................................................70
13
13.1
13.2
13.3
13.4
13.5
13.6
13.7
BAUSOFTWAREPROGRAMME..................................................................73
Mehrsprachigkeit ........................................................................................73
Bauelemente und Raumbuch.....................................................................73
Grafiken im Leistungsverzeichnis und in Mengenermittlungen..................74
Teilmengen (Mengensplitting) ....................................................................74
Mengenermittlung auf Positionsebene und Elementebene .......................74
Kostengruppen ...........................................................................................74
Nichtgenormte Schnittstelle........................................................................74
14
DER DERZEITIGE STAND INTERNATIONALER BEMÜHUNGEN ZU
EINHEITLICHEN DATENSCHNITTSTELLEN .............................................76
International Alliance for Interoperability (IAI) ............................................76
ISO – International Organization for Standardization ................................76
GAEB – Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen.....................77
14.1
14.2
14.3
15
15.1
15.1.1
15.1.2
15.1.3
15.2
15.3
15.3.1
15.3.2
15.4
15.4.1
15.4.2
ZUSÄTZLICHE
ANFORDERUNGEN
AN
EIN
LÄNDERÜBERGREIFENDES SYSTEM ......................................................78
Mehrsprachige Leistungsverzeichnisse .....................................................78
Die Notwendigkeit der Mehrsprachigkeit.............................................................78
Die Anzahl gleichzeitig verfügbarer Sprachen ....................................................79
Strukturelle Umsetzung.......................................................................................79
Internationale Standardleistungsbeschreibungen ......................................80
Strukturen der Leistungsverzeichnisse ......................................................81
Mehrere Strukturen für die Gliederung der Leistungsverzeichnisse ...................81
Positionsnummern und Positionsarten ...............................................................85
Mengen.......................................................................................................86
Weitergabe der Mengenermittlung......................................................................86
Mehrere Strukturen für die Gliederung der Mengenermittlungen........................86
15.5
15.6
Selektionskriterien für unterschiedliche Projektfunktionen.........................88
Kriterien nach ISO/CD 10845-2 .................................................................89
16
16.1
16.2
DER WEG ZU EINER INTERNATIONALEN NORM....................................90
Die Entstehung einer Europäischen Norm (EN) ........................................90
Die Umsetzung...........................................................................................91
17
ZUSAMMENFASSENDE
SCHLUSSFOLGERUNG
UND
AUSSICHTEN ...............................................................................................92
Mehrsprachigkeit und international gleiche Strukturen ..............................92
Eignung nationaler Schnittstellen für den internationalen Einsatz .............93
Ausblick ......................................................................................................93
17.1
17.2
17.3
18
GLOSSAR.....................................................................................................94
19
19.1
19.2
19.3
19.4
VERZEICHNISSE..........................................................................................95
Literaturhinweise ........................................................................................95
Abbildungsverzeichnis............................................................................. 102
Tabellenverzeichnis................................................................................. 102
Abkürzungsverzeichnis ........................................................................... 103
A
ANLAGE:
EINE
EINFÜHRUNG
IN
VORHANDENE
DATENFORMATE FÜR DATENSCHNITTSTELLEN ............................... 105
Text.......................................................................................................... 105
Extensible Markup Language – XML ...................................................... 106
A.1
A.2
A.2.1
A.2.2
A.2.3
B
Harald Engelke
Texte und Textstile .............................................................................................68
Sprachen ............................................................................................................68
Allgemeines ......................................................................................................106
Einblick in XML .................................................................................................106
XML-Schemata (XSD) ......................................................................................107
ANLAGEN ZUR ÖNORM B 2063.............................................................. 108
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MASTER THESIS
INHALTSVERZEICHNIS
B.1
B.2
B.3
B.4
ASCII PC-8 Zeichensatz ......................................................................... 108
Satzaufbau der Datensätze für die Standardform................................... 109
Satzaufbau der Datensätze für die freie Form ........................................ 110
Satzaufbau der Datensätze für die umnummerierte Standardform ........ 111
C.1
C.2
C.3
C.4
E-MAIL-KORRESPONDENZ..................................................................... 112
Ziegenrücker – Engelke zum Merkblatt 2005 zur SIA 451...................... 112
Edwards – Engelke zu HB 10161:1999 .................................................. 113
Thies – Engelke zum internationalen Einsatz der GAEB........................ 114
Ellmer – Engelke zur neuen ÖNORM B 2063......................................... 115
D.1
ANLAGEN ZUR STANDARD FORM OF COST ANALYSIS DER
BCIS ........................................................................................................... 116
Die Elementstruktur................................................................................. 116
C
D
E
E.1
E.1.1
E.1.2
F
F.1
Harald Engelke
ANLAGEN ZUM CITE-STANDARD .......................................................... 117
Beispiele für die Dateien nach der CITE Specification for ASCII Bill
of Quantity ............................................................................................... 117
Beispiel für eine Control-Datei ..........................................................................117
Beispiel für einen Kopfteil einer Bill of Quantity-Datei.......................................118
ANLAGEN ZUM CSI MASTER FORMAT 2004 ........................................ 119
Spezifikationen nach dem CSI Master Format 2004 .............................. 119
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MASTER THESIS
2
DANKSAGUNG
DANKSAGUNG
Viele Personen haben zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen.
Ich bedanke mich daher bei Herrn Heimo Ellmer vom Österreichischen Normungsinstitut
für die Hilfe, die er mir zu Teil werden ließ, um diverse Normen zu erhalten, und für die
weiteren Informationen zu neuen Normen. Herzlichen Dank auch an Herrn Klemens
Thies vom Gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB), Frau Astrid Kerbl
von der Auer Bausoftware GmbH, Herrn Wilhelm Veenhuis von der MWM Software &
Beratung GmbH und Herrn Hans-Dieter Muntzinger von der RIB Software AG für ihre
wertvollen Unterstützungen mit Dokumenten und Hinweisen zu weiterführender Literatur.
Ein Dankeschön auch an Frau Anna Caterina Rossi vom ISO Central Secretariat für ihre
wertvollen Informationen im Zusammenhang mit ISO-Normen.
Ebenso möchte ich Herrn Michael Tardif vom amerikanischen National Institute of
Building Sciences, der mir den Zugang zum AGCxml Project ermöglicht hat, und Herrn
John Whitehead von Snape Software, der mir wertvolle Hinweise zu den CITE-Standards
gegeben hat, erwähnen. Gleiches gilt für Frau Sonia Lallie vom Procurement for Network
Operations - Development Department, Highways Agency aus Großbritannien und Herrn
Roberto Arditi von der SINA S.p.A. in Italien. Herzlichen Dank.
Wichtige Informationen und Anregungen habe ich auch aus den Gesprächen mit
Vertretern der Bauindustrie und dem Baunebengewerbe erhalten. Ich bedanke mich
dafür bei Herrn Harald Görres von der Swietelsky International Baugesellschaft mbH,
Herrn Harald H. Gruber und Herrn Lester Heinrich, beide von der Alpine Bau GesmbH,
bei Herrn Dieter Karner und Herrn Thilo Molling von der Bilfinger Berger Baugesellschaft
mbH, Herrn Gerald Luza von der Austro Steel, Herrn Karl Nemecek von der Strabag SE,
bei Herrn Sven Hennig von der Heberger Constructii SRL aus Rumänien, Herrn Bernhard
Specht von der Ed. Züblin AG aus Deutschland und Herrn Gerhard Lipkovich-Arvatu von
der Leopold Jordan GmbH Building Solutions aus Rumänien.
Mit internationalen Kontakten versorgt hat mich auch Herr Karl Engelke von der Asfinag
Autobahn- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG. Herzlichen Dank.
Unterstützung ließ mir auch mein Arbeitgeber, die PREMIUMRED Real Estate
Development GmbH, zu Teil werden. Ich bedanke mich dafür bei dem gesamten Team
und besonders bei der Geschäftsführung, Herrn Ralph Bezjak und Herrn Leopold Deufl.
Aller herzlichster Dank gebührt Herrn Gerhard Spranz, nicht nur für die Betreuung
während der Erstellung der Arbeit, sondern auch für die überaus wertvollen Hinweise und
Anregung zum Inhalt, sowie der Lehrgangsleitung der Donau-Universität Krems, Herrn
Rupert Ledl und Herrn Jürg Bernet.
Mein besonderer Dank gilt meiner Partnerin, Andrea Mang, die mich nicht nur während
des Lehrgangs, sondern auch während der Erstellung meiner Master Thesis
außerordentlich unterstützt und viel Geduld aufgebracht hat, um diese nicht immer leichte
Zeit gemeinsam zu meistern.
Harald Engelke
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MASTER THESIS
KURZFASSUNG
3
KURZFASSUNG
3.1
Problemstellung und Zielsetzung
Österreich kommt in Südosteuropa eine führende Rolle bei den Auslandsinvestitionen zu.
Gemeinsam mit den Investoren ziehen Baufirmen, Planer, Projektsteuerer und
Konsulenten in diese boomenden Märkte ein. Projektteams setzen sich häufig aus
internationalen Projektpartnern zusammen, was zu interkultureller Kommunikation führt
sowie zu einem unterschiedlichen Verständnis in der Auslegung von
Ausschreibungsunterlagen.
Fehlende internationale Datenaustauschformate erschweren überdies die Handhabung
der Daten, sowohl in der Kalkulation der Bieter als auch in der Angebotsauswertung auf
Auftraggeberseite, sodass auf beiden Seiten Mehraufwendungen entstehen. Von Seiten
der Baufirmen wird daher die Forderung nach einer international vereinheitlichten
Datenschnittstelle für den Datenaustausch immer lauter wie auch nach vereinheitlichten
Standardleistungsbeschreibungen.
Die vorliegende Arbeit versucht, durch die Betrachtung einzelner nationaler Standards
eine Eignung für eine internationale Anwendung einerseits festzustellen und die
Anforderungen an eine international vereinheitlichte Datenschnittstelle für den
Datenaustausch im Ausschreibungsverfahren andererseits abzuleiten.
3.2
Projektphasen und Datenfluss während der Ausschreibung
In der Projektentwicklung schließt die Entwicklung mit der Ausschreibung ab. Die in der
Ausschreibungsphase gewonnenen Vertragsunterlagen und die Beauftragung an den
Auftragnehmer geben den Startschuss für die Errichtungsphase.
Innerhalb der Ausschreibungsphase sind die Vorbereitung sowie die Durchführung der
Ausschreibung und die Auftragsvergabe zu finden. Das Vertragsmanagement ist bereits
Bestandteil der Errichtungsphase, greift jedoch ebenfalls auf die Datenschnittstellen der
Ausschreibungsphase zurück, um Leistungsänderungen zu übermitteln.
Die Projektbeteiligten wechseln je nach Phase der Ausschreibung. In der Vorbereitung
der Ausschreibung erfolgt der Informationsaustausch hauptsächlich zwischen
Auftraggeber und Planungsteam, während in der Durchführung der Ausschreibung die
jeweiligen Bieter sowie die ausschreibende Stelle eingebunden sind. Das anschließende
Vertragsmanagement bindet wiederum alle bisherigen Akteure ein, um
Leistungsänderungen entsprechend zu bearbeiten.
3.3
Datenschnittstellen in Deutschland – GAEB
Die Schnittstelle für den Datenaustausch in der Ausschreibungsphase wird in
Deutschland nicht als Norm herausgegeben, sondern durch den Gemeinsamen
Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB). Wurden diese Schnittstellen in der
Vergangenheit noch auf Basis von ASCII-Schnittstellen definiert, so basiert die GAEBSchnittstelle seit 2007 auf der Extensible Markup Language (XML).
Die
GAEB
kennt
derzeit
sechs
unterschiedliche
Schnittstellen
(D81
Leistungsbeschreibung, D82 Kostenanschlag, D83 Angebotsaufforderung, D84
Angebotsabgabe, D85 Nebenangebot und D86 Auftragserteilung), die auf demselben
Prinzip beruhen, aber je nach Austauschphase unterschiedliche Teilmengen an
Informationen weitergeben. Weitere Schnittstellen sind in Vorbereitung.
Die oberste Hierarchiestufe in der Struktur der Leistungsverzeichnisse der GAEB sind
Lose, die in der örtlichen Abgrenzung Bauteile darstellen können, oder in einer fachlichen
Abgrenzung Fachlose. Die Losnummer ist Bestandteil der Positionsnummer, darf
maximal 14 Stellen aufweisen und beinhaltet neben den Stellen der Hierarchiestufen den
Harald Engelke
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MASTER THESIS
KURZFASSUNG
Positionszähler und den Positionsindex. Damit können bis zu fünf Hierarchiestufen
abgebildet werden.
Zudem kennt die GAEB vier Arten der Leistungsbeschreibung: die Normalposition,
Positionen mit Leit- und Unterbeschreibung, Positionen mit Bezug auf
Ausführungsbeschreibungen
und
Positionen
mit
Bezugsund
Wiederholungsbeschreibungen. Darüber hinaus können diese in fünf verschiedenen
Positions- und Ausführungsarten angewendet werden. Die Positions- und
Ausführungsarten sind: Pauschalpositionen, Grundausführung und alternative
Ausführung, Bedarfspositionen, Zuschlagspositionen und Teilleistungen mit „Freier
Menge“ (durch den Bieter ermittelt).
Infolge der Abkehr des GAEB von der ASCII-Schnittstelle ist es nun möglich, Grafiken im
Langtext sowie Textattribute (Schriftart, Schriftstil, Größe, Farbe, etc.) mit zu übertragen.
3.4
Datenschnittstellen in Österreich – ÖNORM B 2063
In Österreich werden die Schnittstellen für den Datenaustausch in der
Ausschreibungsphase durch Normen vorgegeben. Es handelt sich dabei um die
ÖNORM B 2062 und ÖNORM B 2063, die darauf abzielen, dass sowohl Ausschreiber als
auch Bieter die Standardleistungsbeschreibungen anwenden. Dies ist jedoch keine
bindende Voraussetzung.
Nach der ÖNORM B 2063 werden drei unterschiedliche Schnittstellen jeweils für das
Ausschreibungs-, Angebots- und Vertragsleistungsverzeichnisses unterschieden. Die
Gliederung erfolgt nach Hauptgruppen (HG), Obergruppen (OG), Leistungsgruppen (LG),
Unterleistungsgruppen (von Rang 1 und Rang 2, ULG1, ULG2) und Positionen
beziehungsweise Vertragsbedingungen. Die Positionsnummer kann maximal zwölf
Stellen umfassen, bildet jedoch ebenfalls bis zu fünf Hierarchiestufen ab.
Gemäß ÖNORM B 2063 können drei Positionsarten – Normalposition, Wahlposition und
Eventualposition – dargestellt werden. Für rechtliche Unterscheidungen sind auch die
Typen Regieposition und wesentliche Position definiert. Letztere weisen jedoch keine
datentechnische Eigenheit auf und können durch alle drei Positionsarten angegeben
werden. Die Art der Leistungsbeschreibung kann als Normalposition oder als
Normalposition mit Grund- und Folgetext erfolgen.
Für die Datenweitergabe wird eine reine Textdatei verwendet (ASCII-Datenträger).
Dadurch können zwar die textlichen Informationen der Ausschreibung vermittelt werden,
doch Grafiken oder Textformate können damit nicht übertragen werden. Mit der nächsten
Version der ÖNORM B 2063, die für Frühjahr 2009 angekündigt ist, wird ebenfalls auf
XML als Datenbasis umgestellt werden.
3.5
Datenschnittstellen in der Schweiz – SIA 451
Auch in der Schweiz erfolgt die Definition der Datenschnittstelle für die
Ausschreibungsphase über eine Norm, die SIA 451. Wie auch in Österreich erfolgt die
Definition
der
Datenschnittstelle
eng
verbunden
mit
den
Standardleistungsbeschreibungen, den so genannten Normpositionenkatalog (NPK Bau).
Die Schnittstelle nach SIA 451 wird für den Datenaustausch für die Ausschreibung, das
Angebot, Verträge, Nachträge und auch für die Abrechnung eingesetzt. Die Gliederung
erfolgt über eine dreistellige NPK-Nummer und eine sechsstellige Leistungsposition. Für
jede Ebene ist nur eine Stelle vorgesehen. Insgesamt können neun Ebenen dargestellt
werden.
Als Einziger der untersuchten Standards lässt die SIA 451 die Weitergabe von
Teilmengen neben der Gesamtmenge einer Position zu und unterstützt eine
Objektgliederung (wenn auch nur auf einer Ebene). Die Positionsarten sind neben der
Normalposition die Wahlposition (über Variantengruppen).
Harald Engelke
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MASTER THESIS
KURZFASSUNG
Die Datenweitergabe erfolgt ähnlich der ÖNORM über reine Textdateien (ASCIIDatenträger). Damit ergeben sich auch dieselben Vor- und Nachteile wie bei der
ÖNORM B 2063.
3.6
Datenschnittstellen in Großbritannien
Die Datenschnittstellen werden in Großbritannien nicht über Normen definiert. Hingegen
haben sich zwei Standards am Markt etabliert: zum einen die Elementdefinition nach
BCIS von RICS sowie die Definition für die Bill of Quantity nach der CITE.
3.6.1
Elementdefinition nach dem Building Cost Information Service (BCIS)
Die Elementdefinition der BCIS wendet sich bewusst von den Einzelpositionen ab.
Obwohl Einzelpositionen im Hintergrund stehen, erfolgt die Auspreisung der Angebote
auf der Ebene der Elemente. Die Gliederung ist bauteilorientiert und unterscheidet etwa
zwischen ober- und unterirdischen oder zwischen tragenden und umschließenden
Elementen.
Dieses System trägt der Denkweise der Planung Rechnung und wird in der
Ausschreibungsphase für die Weitergabe der Ausschreibung und der Angebote
eingesetzt. Zwei Hierarchieebenen werden unterstützt. Für die Leistungsbeschreibung
steht die funktionale Beschreibung im Vordergrund, während die Einzelposition verdrängt
wird.
Leistungen für Unvorhergesehenes werden in einer eigenen Elementgruppe erfasst.
Neben der GAEB unterstützt auch die BCIS die Weitergabe der Daten auf Basis von
XML. Allerdings ist die Weitergabe von Grafiken nicht vorgesehen.
3.6.2
Die Bill of Quantity nach der CITE
Dieser Standard wurde im Rahmen der Building Smart Alliance gemeinsam mit der
Construction Industry Trading Electronically (CITE) erarbeitet und dient zur Weitergabe
von Daten aus den Bills of Quantity (Mengenaufstellungen), Bewehrungstabellen,
Vorbemerkungen und allgemeinen Projektunterlagen (allgemeine Projektinformationen).
Die Weitergabe der Bill of Quantity ist dabei für die Ausschreibung, die Beauftragung und
die Abrechnung vorgesehen.
Seitens der CITE werden keine Vorgaben zur Gliederung der Bill of Quantity gemacht.
Lediglich eine Beschränkung der Positionsnummern auf zehn Stellen ist vorhanden. Die
Positionsnummern werden nach Erfordernis vergeben. Die Definition der
Datenschnittstelle richtet sich somit ausschließlich an die Datenweitergabe. Als
Datenformat wird für die Bill of Quantity das ASCII-Format in bis zu vier Textdateien
gewählt. Für die Weitergabe der allgemeinen Projektinformationen wird auf XML
zurückgegriffen, da damit unterschiedlichste Dokumente (einschließlich grafischen
Darstellungen) weitergegeben werden können.
Neben den Normalpositionen sind auch Eventualpositionen bekannt. Diese
unterscheiden sich jedoch von Normalpositionen nur darin, dass die Menge mit 0
angegeben wird.
Im Gegensatz zu anderen Standards kann die CITE mit unterschiedlichen Währungen
innerhalb einer Bill of Quantity umgehen. Darüber hinaus ist anzumerken, dass sich die
Schnittstellendefinitionen aus dem deutschsprachigen Raum besser für eine
internationale Vereinheitlichung der Datenschnittstellen eignen.
3.7
Datenschnittstellen in den Vereinigten Staaten von Amerika
– Leistungsbeschreibungen nach CSI/CSC
Für die Ausschreibung und Vergabe wurde durch das Construction Specifications
Institute (CSI) gemeinsam mit der kanadischen Construction Specifications Canada
Harald Engelke
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MASTER THESIS
KURZFASSUNG
(CSC) eine Standardleistungsbeschreibung erstellt. Entsprechend der Letztfassung aus
2004 wird dieser Standard als Master Format 2004 bezeichnet. Dabei handelt es sich um
technische Spezifikationen ohne Einzelpositionen.
Die Gliederung dieser technischen Spezifikationen erfolgt auf mindestens drei Ebenen,
die um zwei weitere Ebenen erweitert werden können. Somit können maximal fünf
Ebenen bei 13 Stellen definiert werden.
Zusätzlich wird die Struktur der textlichen Inhalte durch die CSI/CSC vorgegeben.
Die Weitergabe der elektronischen Daten erfolgt üblicherweise unter Zuhilfenahme
bereits existierender Datenformate, wie MS Word oder Adobe PDF.
Die zusätzlich notwendigen Bills of Quantity werden ebenfalls mit üblichen OfficePaketen erstellt (z.B.: MS Excel).
3.8
Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der untersuchten
Datenschnittstellen
Im Wesentlichen kann man eine Unterscheidung der sechs untersuchten Standards nach
dem deutschsprachigen Raum und den angloamerikanischen Sprachraum vornehmen.
Während in Ersterem das Leistungsverzeichnis als ein zusammenhängendes Dokument
vorherrscht, wird im angloamerikanischen Sprachraum mit Bills of Quantity gearbeitet,
die zusätzlich noch um Vorbemerkungen und technische Spezifikationen ergänzt werden.
Mit Ausnahme der Regelung nach BCIS erfolgt die Auspreisung positionsweise entweder
im Leistungsverzeichnis oder in den Bills of Quantity. Nach der BCIS erfolgt die
Auspreisung der Bauelemente. Dadurch werden starke Abweichungen infolge von
Umlagekosten erreicht und die Aussagekraft der Preisspiegel nimmt ab.
Die Austauschphasen beschränken sich hauptsächlich auf Ausschreibung, Angebot und
Vertrag. Lediglich durch die GAEB erfolgt eine detailliertere Unterscheidung.
Für die Strukturierung der Leistungsverzeichnisse werden meist neun bis 14 Stellen bei
fünf bis neun Ebenen verwendet. Lediglich die Regelung nach BCIS fällt hier mit nur zwei
Ebenen aus dem Rahmen. Die größte Vielfältigkeit in der Struktur weist die
Datenschnittstelle der GAEB auf.
Bei den unterschiedlichen Positionsarten ist wiederum eine Unterscheidung zwischen
dem deutschsprachigen Raum und dem angloamerikanischen Sprachraum gegeben.
Ersterer setzt wesentlich stärker auf unterschiedliche Positionsarten. Abermals kann die
GAEB als die zurzeit flexibelste Definition hervorgehoben werden.
Diese Flexibilität zeigt sich auch bei der bereits erfolgten Umstellung der
Datenschnittstelle auf XML. Dadurch lässt die GAEB neben unterschiedlichen
Textformaten auch die Weitergabe von Grafiken zu. Mehrsprachigkeit in den Daten wird
generell noch nicht unterstützt.
Durch die Möglichkeit, Teilmengen neben den Gesamtmengen je Position anzugeben,
hebt sich die Schweizer Datenschnittstelle vom Mitbewerb ab, denn alle anderen
untersuchten Standards unterstützen nur eine Gesamtmenge je Position (bzw. Element).
Die Mengenermittlung wird über die Datenschnittstellen für die Ausschreibung nicht
weitergegeben. Lediglich für die Abrechnungsphase ist die Weitergabe von
Mengenberechnungen vorgesehen.
Der datentechnische Standard der Schnittstellen reicht von reinem Text (ASCII) bei den
älteren Definitionen bis hin zu XML bei den jüngsten Datenschnittstellen (GAEB und
CSI/CSC). Allgemein geht der Trend zu XML. Es ist daher davon auszugehen, dass auch
die älteren Standards dahingehend umgestellt werden. Für die ÖNORM ist die
Umstellung bereits für das Frühjahr 2009 angekündigt.
Harald Engelke
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MASTER THESIS
3.9
KURZFASSUNG
Bausoftwareprogramme
Heute eingesetzte Bausoftwareprogramme für die Ausschreibung und Abrechnung
erfüllen bereits jetzt mehr Funktionen, als es die Datenschnittstellen zulassen. So ist eine
Mehrsprachigkeit in den Anwendungsprogrammen bei den Marktführern durchaus üblich.
Darüber hinaus ist bei der Software ein deutlicher Trend in Richtung Ausschreibung mit
Bauelementen und Raumbuch zu beobachten. Daraus leitet sich natürlich auch der
Bedarf nach einer Weitergabe der Bauelemente über eine einheitliche Datenschnittstelle
ab.
Grafische Darstellungen, sowohl im Langtext als auch in den Mengenermittlungen,
stellen derzeit ebenfalls den Stand der Technik dar und sind keineswegs
außergewöhnlich. Die Mengenermittlungen können auf Positionsebene ebenso wie auf
Elementebene erstellt und über Mengensplittingfunktionen, wenn auch nur auf einer
Ebene, gegliedert werden.
Das Arbeiten mit Kostengruppen ist ebenso möglich wie der häufige Einsatz von
nichtgenormten Schnittstellen zum Datenaustausch. Besonders häufig sind dabei
Schnittstellen über ASCII oder über MS Excel anzutreffen. Es wird zwar ein
standardisiertes Format verwendet, aber diese Schnittstellen sind noch nicht genormt.
Die Dateninhalte sind von Programm zu Programm nicht einheitlich geregelt.
3.10
Der derzeitige Stand internationaler Bemühungen für
einheitliche Datenschnittstellen
Ausgehend von Amerika wurde die International Alliance for Interoperability (IAI)
gegründet, die heute in zwölf Regionen weltweit tätig ist und den Fokus auf das
Bauwesen und das Facility Management gerichtet hat. Unter Einbindung der
Entwicklungen der International Organization for Standardization (ISO) arbeitet man am
Building Information Modeling (BIM), bei dem alle Daten aus dem Planungsumfeld für
den Austausch erfasst werden. Für die Ausschreibung ist zurzeit kein Standard
verfügbar. Der Datenaustausch erfolgt über XML.
Auf Seiten der ISO wird durch das Technical Committee 59 (ISO/TC 59) an der neuen
ISO 10845, Construction Procurement gearbeitet und wurde bereits im Status Committee
Draft vorgelegt. In dieser achtteiligen Norm wird in erster Linie der Prozess der
Ausschreibung
geregelt.
Eine
datentechnische
Schnittstelle
für
den
Informationsaustausch ist allerdings nicht inkludiert.
Seitens des GAEB ist man mit dem Normenausschuss Bauwesen der DIN (NABau) im
Spiegelgremium der ISO/TC 59 vertreten und verfolgt dort nationale wie internationale
Interessen.
3.11
Zusätzliche Anforderungen an ein länderübergreifendes
System
Als erste zusätzliche Anforderung an eine Schnittstellendefinition für den Datenaustausch
in der internationalen Ausschreibungsphase ist die Mehrsprachigkeit zu nennen.
International gültige Standardleistungsbeschreibungen, die in alle Sprachen der
Europäischen Union übersetzt werden und somit europaweit zur Verfügung stehen,
könnten mit nationalen Ergänzungsleistungsbeschreibungen auch auf lokale Eigenheiten
eingehen. Den Bietern die Ausschreibungen mehrsprachig zur Verfügung zu stellen
unterstützt auch die Forderung der europäischen Vergaberichtlinien, die versucht, die
Aufwendungen für die Bieter zu reduzieren.
Nach Ansicht des Verfassers sollten internationale Ausschreibungen mindestens in zwei
oder besser in drei Sprachen weitergegeben werden, wie etwa in der lokalen Sprache
und einer internationalen Sprache und optional auch die Sprache des Auftraggebers.
Harald Engelke
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MASTER THESIS
KURZFASSUNG
Auf Basis internationaler Standardleistungsbeschreibungen könnte die Datenweitergabe
auf die Positionsnummern, Mengen, Mengeneinheiten und Preise (samt Angabe der
Währung) reduziert werden. Diese Dateninhalte sind dann sprachneutral. Andernfalls ist
eine Kennzeichnung der verwendeten Sprachen erforderlich. Zur Kennzeichnung kann
auf bereits in der ISO 639-1 definierte Sprachcodes zurückgegriffen werden.
Für Mengeneinheiten ist ebenfalls eine einheitliche Definition erforderlich. Unter
Verwendung der SI-Einheiten ist lediglich für davon abweichende Einheiten eine
Neuregelung notwendig (z.B.: Pauschalen, Verrechnungseinheiten, etc.).
Das Projektmanagement verlangt mehrere Strukturen innerhalb eines Bauprojekts. Als
relevant sind dabei Gliederungen nach Gewerken (für die Ausschreibung),
Kostengruppen, Bauelementen und dem Raumbuch (für die Planung und
Kostenverfolgung), der Objektstruktur (für die Projektorganisation), steuerlichen
Abschreibungsklassen (zur Steueroptimierung) und nach Verrechnungskreisen zu
nennen. Zusätzlich erachtet der Autor die Möglichkeit zur Gliederungen von Mengen in
Teilmengen ebenfalls als erforderliche Strukturierung. Nur so können Forderungen nach
Angaben von Kostengruppen erfüllt werden und gleichzeitig kann die mehrfache
Verwendung ansonsten gleicher Positionen vermieden werden.
Die Verwendung verschiedener Positionsarten und die verschiedenen Arten der
Leistungsbeschreibungen können aus bereits existierenden Definitionen (z.B.: GAEB
oder ÖNORM B 2063) übernommen werden.
Neben der Weitergabe der Mengenermittlungen aus der Abrechnung sollte diese Art der
Datenweitergabe auch für die Leistungsverzeichnisse nutzbar gemacht werden.
Mengenermittlungen sollten dabei auch Strukturen für eine gegliederte Darstellung
unterstützen.
Da Informationen immer umfangreicher werden, bedarf es einer zielgenauen Selektion
der benötigten Informationen. Eine Unterscheidung nach technischen, wirtschaftlichen,
rechtlichen und allgemeinen Informationen erscheint sinnvoll.
Durch die in Ausarbeitung befindliche ISO/CD 10845-2 werden unterschiedlichen
Dokumenteninhalten der Ausschreibungsunterlagen und später der Vertragsunterlagen
unterschiedliche Papierfarben zugeordnet. Um auch hier eine automationsunterstützte
Ausgabe über den Drucker zuzulassen, ist eine entsprechende Kennzeichnung für diese
Papierfarben erforderlich.
3.12
Der Weg zu einer internationalen Norm
Um nun die gewonnenen Erkenntnisse auch in eine europäische Norm umzusetzen, ist
zunächst ein Vorschlag notwendig, der durch ein Mitglied der CEN (European Committee
for Standardization) eingebracht wird. Nach Akzeptanz wird ein Technical Committee
(TC) mit der Erarbeitung einer Vornorm beauftragt. Nach der Veröffentlichung dieser
Vornorm durch die nationalen Normungsgremien und durch öffentliche Umfragen werden
die Rückmeldungen durch das TC eingearbeitet und somit die Endfassung der Vornorm
zur Abstimmung innerhalb der CEN vorgelegt. Nach Freigabe erfolgen die
Veröffentlichung in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch sowie die
Umsetzung in die nationalen Normen.
3.13
Schlussfolgerung
Es gibt bereits heute sehr gute Datenschnittstellen zur Weitergabe von
Ausschreibungsinformationen. Diese berücksichtigen internationale Bedürfnisse in der
Ausschreibung jedoch nur unzureichend, obwohl die nationalen Gremien, die diese
Standards definieren, auch in internationalen Interessensvereinigungen oder
Normungsgremien vertreten sind.
Zur Eignung als internationale Datenschnittstelle für den Austausch von
Ausschreibungsinformationen ist die Mehrsprachigkeit zwingend. Daneben ist aber auch
Harald Engelke
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die Erstellung
notwendig.
KURZFASSUNG
einer
internationalen
Standardleistungsbeschreibung
sinnvoll
und
Aus heutiger Sicht ist die Datenschnittstelle nach GAEB aus Deutschland am weitesten
fortgeschritten, denn sie unterstützt bereits die heute üblichen XML-Standards.
Harald Engelke
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EINLEITUNG
4
EINLEITUNG
4.1
Problemstellung und Hintergrund
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs an den Grenzen zu Osteuropa hat auch
Österreich seine Chancen genutzt und intensiv in die neuen Märkte investiert. Innerhalb
der Europäischen Union sind vor allem die Niederlande, Deutschland und Österreich die
Hauptträger der Foreign Direct Investments (FDI). In Südosteuropa kommt Österreich
dabei sogar die führende Rolle zu.1
Ein bedeutender Anteil dieser Investitionen wird durch die Immobilienentwicklung in
diesen Ländern beigebracht. Neben den internationalen Investoren haben aber auch
internationale Baufirmen, Planer, Projektsteuerer und Konsulenten diese Märkte für sich
entdeckt, zum einen weil sie mit den Investoren mitgezogen sind und zum anderen da sie
der Bauboom in diesen Regionen angelockt hat. In der Projektentwicklung in
Südosteuropa setzen sich die Projektteams neben den lokalen Partnern daher auch aus
internationalen Partnern zusammen.
Im Bucharest Business Park setzte der britisch-tschechische Entwickler eine deutsche
Baufirma mit einem rumänischen Planer und britischen Konsulenten als Projektteam
zusammen. Das America House, ebenfalls in Bukarest, wurde durch einen rumänischamerikanischen Architekten geplant und von einer türkischen Baufirma errichtet. Der
Projektsteuerer kam aus Großbritannien.
Die internationale Projektentwicklung steht immer auch in Verbindung mit internationalen
Projektteams und damit auch mit interkultureller Kommunikation. 2001 zeigte eine Studie
des GPM, Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V., die erfahrene Projektleiter
über deren Erkenntnisse in internationalen Projekten befragte, dass die Unterschiede in
den Arbeitskulturen die größte Herausforderung in internationalen Projekten darstellen.2
Vor diesem Hintergrund ist auch die Bedeutung für die Auftragsvergabe in internationalen
Projekten zu sehen. Die Kommunikation zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ist
hier hauptsächlich durch die Ausschreibungsunterlagen bestimmt. Sind diese in
nationalen Vergabeverfahren meist einheitlich strukturiert und werden von beiden Seiten
ähnlich verstanden, so fehlen im internationalen Vergabeverfahren einheitliche Vorgaben.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass unterschiedliche Arbeitskulturen hier zum
Teil völlig unterschiedliche Auffassungen vertreten können.
Neben diesem allgemeinen Kommunikationsproblem führt auch das Fehlen von
einheitlichen Datenschnittstellen zu zusätzlichen Komplikationen im Datenaustausch in
der Ausschreibungsphase. Können die Firmen in nationalen Regelungen auf einheitliche
Datenschnittstellen zurückgreifen, die es ihnen erlauben, die Leistungsbeschreibung in
ihre Kalkulationsprogramme einzulesen, so ist dies in internationalen Vergabeverfahren
infolge fehlender einheitlicher Strukturen und Schnittstellen nicht möglich. Entweder
wären die Ausschreiber gezwungen, ihre Ausschreibungen in möglichst vielen nationalen
Datenformaten zu veröffentlichen oder aber die Bieter müssten sich entsprechend
umfangreiche Softwarepakete anschaffen. Beides erscheint nicht zielführend, vor allem
auch da in Südosteuropa oft einheitliche Vorgaben für Strukturen und Datenschnittstellen
für die Leistungsbeschreibungen auf nationaler Ebene fehlen.
Die Konsequenzen daraus sind, dass die Ausschreibungsdaten nicht in
Kalkulationsprogramme eingelesen werden und die Kalkulation des Angebots zumeist in
Tabellenkalkulationen, wie Excel, erstellt wird. Dies führt auf Seite des Bieters zu einem
1
2
Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW): Foreign Direct Investment in Central, East and
Southeast Europe 2007-2008L decline to follow uneven growth; Presseaussendung vom 30.06.2008. - Wien, AT: Wiener
Institut
für
Internationale
Wirtschaftsvergleiche
(WIIW),
30.06.2008
-Online
im
Internet:
URL:
http://www.wiiw.ac.at/pdf/fdi_june08_press_release.pdf [Stand: 11.08.2008]
Hoffmann, Hans-Erland; Schoper, Yvonne-Gabriele; Fitzsimons, Conor John (Hrsg.): Internationales
Projektmanagement; Interkulturelle Zusammenarbeit in der Praxis. - München, DE: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2004 -Seite XVII
Harald Engelke
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EINLEITUNG
erhöhten Aufwand, um die Daten in der Tabellenkalkulation zu erfassen, sowie zu einer
aufwendigeren Preiskalkulation andererseits.
Auf der Seite der Ausschreiber entsteht wiederum ein Mehraufwand bei der Auswertung
der Angebote. Da unterschiedliche Bieter in den Tabellenkalkulationen auch
unterschiedliche Strukturen verwenden, ist ein Preisspiegel oft nur erschwert aufzustellen
und die direkte Vergleichbarkeit der einzelnen Preise kaum gegeben. Im schlimmsten
Fall führt dies zur manuellen Datenerfassung der Angebote.
Ausschreiber umgehen diese Problematik indem sie, besonders im internationalen
Bereich, Excel-Tabellen zur Auspreisung vorgeben. Dies führt jedoch auf Bieterseite oft
zum manuellen Ausfüllen dieser Excel-Tabellen, da nur selten eine Schnittstelle zum
Importieren dieser meist nicht nach einem Standard strukturierten Daten vorhanden ist.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass bei den Gesprächen mit Vertretern aus der
Bauwirtschaft, die im Zuge der Erstellung dieser Arbeit geführt wurden, von allen
Befragten
eine
international
vereinheitlichte
Datenschnittstelle
und
Standardleistungsbeschreibung gefordert werden.
4.2
Zielsetzung der Arbeit
Ziel ist es, die Vorteile einheitlicher Strukturen und Datenschnittstellen aus
unterschiedlichen nationalen Regelungen näher zu beleuchten und ihre Eignung für ein
internationales Ausschreibungsverfahren zu untersuchen.
Daraus sollen die Vorgaben für eine internationale Regelung für Datenstrukturen und
Datenschnittstellen erarbeitet werden. Darüber hinaus sollen auch weitere
Anforderungen, die nur im internationalen Verfahren eine Rolle spielen, untersucht und
eingearbeitet werden.
Nicht Aufgabe dieser Arbeit ist, die EDV-technischen Grundsätze für den
Datenaustausch zu erstellen. Hierzu wird auf die bereits international üblichen
Austauschformate aus anderen Bereichen verwiesen (z.B.: XML, vergleiche Punkt A.2,
Extensible Markup Language – XML, Seite 106). Vielmehr geht es um die strukturelle
Beschaffenheit der auszutauschenden Daten.
4.3
Abgrenzung
4.3.1
Sachliche Abgrenzung
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf den Datenaustausch für Bauausschreibungen
zwischen der Auftraggeber- und der Auftragnehmerseite vor dem Hintergrund der
Anwendung für einen international tätigen Projektentwickler in Osteuropa. Darüber
hinausgehende Datenschnittstellen im Bauwesen (etwa für das Beschaffungswesen im
Einkauf der Auftragnehmer) werden nicht weiter verfolgt.
Ebenso ist die inhaltliche Komponente der Daten nicht Gegenstand dieser Arbeit. In
unterschiedlichen Ländern werden unterschiedliche Textstandards verwendet. In
Deutschland ist dies etwa das Standardleistungsbuch für das Bauwesen. In Österreich
erfolgt diese textliche Standardisierung über einzelne Leistungsbücher (z.B.: LB-H:
Leistungsbuch Hochbau). Die Unterschiede in den Standardtexten werden nicht näher
untersucht, sondern einzig die Schnittstellen zum Austausch der Daten, welcher Art auch
immer, zwischen der Auftraggeber- und der Auftragnehmerseite.
4.3.2
Lokale Abgrenzung
Entsprechend den Erfahrungswerten, die der Autor gesammelt hat, konzentriert sich die
Arbeit einerseits auf den deutschsprachigen Raum, mit der Schweiz, Deutschland und
Österreich, und andererseits auf den angloamerikanischen Raum.
Harald Engelke
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4.4
EINLEITUNG
Über den Verfasser
Der Verfasser verfügt über eine mehr als 18-jährige Erfahrung im Bereich der
Projektvorbereitung und -durchführung. Als Projektleiter im In- und Ausland hat er sowohl
auf der Auftraggeber- als auch auf der Auftragnehmerseite gearbeitet und ist zurzeit als
gesamtverantwortlicher Projektleiter bei einem Immobilienentwickler tätig.
Der Autor hat in dieser Zeit sowohl Ausschreibungen erstellt als auch Angebote
bearbeitet. Er kennt die Datenschnittstellen nach GAEB in Deutschland und nach
ÖNORM B 2063 in Österreich aus eigener Anwendung. Daraus resultieren auch die
eigenen Erfahrungen mit den Problemen des Einsatzes von nationalen
Schnittstellendefinitionen im Bereich internationaler Projekte.
Durch die derzeitige Betätigung in der Immobilienprojektentwicklung in Rumänien begann
auch die Auseinandersetzung mit den Ausschreibungssystemen aus dem
angloamerikanischen Raum.
4.5
Allgemeine Hinweise
4.5.1
Gendering
In der vorliegenden Arbeit wird bewusst auf die Schreibweise mit dem Binnen-I
verzichtet, da einerseits keine rechtschriftliche Korrektheit3 bei dieser Schreibweise
vorliegt und andererseits das Lesen des Textes erschwert wird. Aus dem gleichen Grund
wird auch von der Schreibweise beider Geschlechter – etwa Nutzerinnen und Nutzer –
Abstand genommen. Alle ausschließlich geschlechterneutral verwendeten Begriffe sind
daher gleichermaßen für Männer und Frauen zu verstehen.
4.5.2
Zitierregeln
Die in der vorliegenden Arbeit vorhandenen Zitate verwenden die Zitierregeln nach
ÖNORM A 2658 Teil 14 und unterliegen daher folgende Grundstruktur:
Für selbständig erschienene Werke:
Urheber: Titel # Teil, Ausgabe. - Ort: Verleger, Jahr. Standardnummer -- sonstige Daten.
Für unselbständig erschienene Werke:
* Urheber: Titel # Teil -- sonstige Daten. In: Titel # Teil, Ausgabe, Fundstelle. - Ort:
Verleger, Jahr. Standardnummer -- sonstige Daten.
Für Zitate aus dem Internet werden die Internetadresse und das Abfragedatum im
Bereich sonstige Daten angegeben.
3
4
Wikipedia: Gendering. -- Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Gendering [Stand: 27.10.2007]
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM A 2658; Zitat; Grundsätze, #Teil 1. - o.O., AT: Österreichisches
Normungsinstitut (ON), 01.03.1989
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PROJEKTPHASEN
5
DIE PROJEKTPHASEN UND DER DATENFLUSS IM
ZUSAMMENHANG MIT DER AUSSCHREIBUNG
5.1
Die Einbettung
Projektablauf
der
Ausschreibungsphase
in
den
Entwicklungsprojekte lassen sich aus der Sicht eines Projektentwicklers allgemein in vier
Hauptphasen gliedern:
•
•
•
•
Akquisition
Entwicklung
Errichtung
Verwaltung
Dazu abgegrenzt ist die Vorprojektphase der Akquisition zu sehen. Die Vermietung und
Nutzung sowie deren Verwaltung sind als Nachprojektphase gegliedert, auch deshalb, da
die Vor- und Nachprojektphase nicht in der klassischen Projektmanagementorganisation
aufgenommen wird. Die nachfolgende Abbildung stellt hierzu die Phasen grafisch dar:
PROJEKT
AKQUISITION
Vorprojektphase
Abbildung 1:
ENTWICKLUNG
ERRICHTUNG
Projektphasen
VERWALTUNG
Nachprojektphase
Projektphasen in der Projektentwicklung
Die Entwicklungsphase beinhaltet neben der Gründung der Projektgesellschaft und dem
Ankauf der Liegenschaft auch die Auswahl und Beauftragung des Planungsteams sowie
der Konsulenten und endet mit der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen und der
Auswahl des ausführenden Unternehmers (meist Generalunternehmer).
Natürlich
gibt
es
darüber
hinaus
auch
andersartige
ablauftechnische
Phasengliederungen. Diese sind jedoch nicht Gegenstand dieser Arbeit und werden
daher nicht näher dargestellt. Vielmehr steht daher nun die Ausschreibungsphase im
Vordergrund.
5.2
Die Ausschreibungsphase
Das UK Office of Government Commerce (OGC) des HM Treasury teilt die
Ausschreibungsphase für komplexe Vorhaben in folgende Abschnitte ein (vergleiche
auch Abbildung 2 zur grafischen Erläuterung):5
•
•
•
5
Vorbereitung der Ausschreibung
Durchführung der Ausschreibung und Auftragsvergabe
Vertragsmanagement
OGC Office of Government Commerce: An Introduction to Public Procurement. - London, GB: OGC Office of Government
Commerce, 2008 -- Online im Internet: URL: http://www.ogc.gov.uk/documents/Introduction_to_Public_Procurement.pdf
[Stand: 13.08.2008]
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PROJEKTPHASEN
PROJEKT
AKQUISITION
ENTWICKLUNG
Vorprojektphase
ERRICHTUNG
Projektphasen
VERWALTUNG
Nachprojektphase
AUSSCHREIBUNGSPHASE UND VERTRAGSMANAGEMENT
VORBEREITUNG
AUSSCHREIBUNG
Abbildung 2:
5.2.1
AUSSCHREIBUNG
AUFTRAGSVERG.
VERTRAGSMANAGEMENT
Die Ausschreibungsphase in der Projektentwicklung
Vorbereitung der Ausschreibung
Die
Vorbereitung
der
Ausschreibung
beinhaltet
die
Erstellung
der
Ausschreibungsplanung sowie der technischen Spezifikationen. Ebenso ist in dieser
Phase die Ausschreibungsstrategie festzulegen.
Dies beinhaltet etwa die Frage nach dem Detaillierungsgrad der technischen Vorgaben,
die entweder sehr eng gesteckt sein können oder aber mit einem weiteren Bereich dem
Bieter auch mehr Möglichkeiten der Optimierung zur Verfügung stellt. Auch die Art der
Vertragsgestaltung kann damit gemeint sein.
Prinzipiell kann die Vergabe an einen Generalunternehmer oder aber auch in Teil- oder
Einzelgewerke erfolgen. Auch ist die Entscheidung zu treffen, ob freihändig, beschränkt
oder öffentlich ausgeschrieben werden soll.
Sind alle Parameter geklärt und die entsprechenden Unterlagen erstellt, geht es an die
Durchführung der Ausschreibung.
5.2.2
Durchführung der Ausschreibung und Auftragsvergabe
Nach Erfassung der Bieterliste erfolgt unter Umständen eine Präqualifikation und im
nächsten Schritt der Versand der Ausschreibungsunterlagen an die Bieterfirmen. Ab
diesem Zeitpunkt beginnt die Bieterfrist zu laufen, während der die Angebote erstellt
werden. Am Ende der Bieterfrist steht die Submission.
Nach Analyse der Angebote folgen die Erstellung des Preisspiegels sowie technische
Aufklärungsgespräche und Preisverhandlungen. Nach der Auswahl des Auftragnehmers
durch den Auftraggeber beginnen die Vertragsverhandlungen zu laufen, die im
Vertragsabschluss münden.
5.2.3
Vertragsmanagement
Unter Vertragsmanagement fallen in der Abwicklung die Leistungskontrolle (Überprüfung
auf vereinbarte Mengen und Qualitäten), die Terminkontrolle und die
Vertragsänderungen (Claim Management), aber auch die Pflege der Beziehung der
beiden Vertragspartner, um die Zusammenarbeit offen und konstruktiv zu erhalten und
mögliche Spannungen frühzeitig zu lösen. Die Datenschnittstellen aus der
Ausschreibungsphase werden auch hier für Leistungsänderungen angewendet.
5.3
Die Projektbeteiligten und der Informationsaustausch in
der Ausschreibungsphase
Während der Ausschreibungsphase arbeiten unterschiedliche Projektbeteiligte in
unterschiedlichen Intensitäten zusammen.
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5.3.1
PROJEKTPHASEN
Während der Vorbereitung der Ausschreibung
Während der Vorbereitung sind dies die Akteure des Auftraggebers sowie der Planer und
der Konsulenten (vergleiche auch Abbildung 3).
Projektleiter
Kaufmann
Techniker
Jurist
PROJEKTTEAM DES AUFTRAGGEBERS
Planer
Fachplaner
Konsulent
VORBEREITUNG
AUSSCHREIBUNG
Konsulent
KONSULENTEN
PLANUNGSTEAM
Abbildung 3:
Die Projektbeteiligten während der Vorbereitung der Ausschreibung
In dieser Phase werden folgende Informationen ausgetauscht:
•
•
•
•
•
Ausschreibungspläne
Leistungsbeschreibungen
Mengenansätze
Schätzkosten
Gliederung der LV-Struktur
Zusätzlich zur Planung wird mit der Leistungsbeschreibung die Qualität festgelegt und
damit auch der Preis. Da in dieser Phase die Einhaltung der Budgetvorgaben verfolgt
wird, sind dabei auch die Schätzkosten von Bedeutung. Bei Budgetüberschreitungen sind
Qualitäten und Mengen jene Stellschrauben, mit denen Projektkosten beeinflusst werden
können.
Die Gliederung der LV-Struktur wiederum ist eine notwendige Information im
Zusammenhang mit der strategischen Ausrichtung der Ausschreibung. Eine
Einzelgewerkvergabe benötigt eine andere Gliederung als eine Vergabe an einen
Generalunternehmer.
Zusätzlich sind mitunter andere Strukturen, wie etwa eine Gliederung für die spätere
Abschreibung der Investition, notwendig und sinnvoll. Beispielsweise schwanken in
Rumänien die Abschreibungsperioden für unterschiedliche Teilleistungen zwischen zwei
und 60 Jahren. Es ist daher ebenfalls auch von wirtschaftlichem Interesse, die Baukosten
auch abschreibungsorientiert zu gliedern.
5.3.2
Während der Durchführung
Auftragsvergabe
der
Ausschreibung
und
der
Die Beteiligten in dieser Teilphase sind hauptsächlich die Teammitglieder des
Auftraggebers sowie der jeweiligen Bieter. Das Planungsteam ist meist nur zur
Aufklärung von Unklarheiten in der Ausschreibung beziehungsweise später in
technischen Aufklärungsgesprächen mit den Bietern involviert (vergleiche auch
Abbildung 4).
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PROJEKTPHASEN
Projektleiter
Kaufmann
Techniker
Jurist
PROJEKTTEAM DES AUFTRAGGEBERS
Planer
Fachplaner
AUSSCHREIBUNG
AUFTRAGSVERG.
PLANUNGSTEAM
Projektleitung
Kalkulant
Kaufmann
Bauleitung
Jurist
Subunternehmer
PROJEKTTEAM DES BIETERS
Abbildung 4:
Die Projektbeteiligten während der Durchführung der Ausschreibung und Auftragsvergabe
Mit dem Versenden der Ausschreibungsunterlagen werden bereits alle wesentlichen
Informationen von der Auftraggeberseite an die jeweiligen Bieter übermittelt.
Üblicherweise werden in einer zweiten Verteilung an alle Bieter aufgetretene Fragen zur
Ausschreibung beantwortet.
Die Informationsweitergabe im Detail:
•
•
•
•
•
•
•
Ausschreibungsbedingungen
Vertragstext
Ausschreibungspläne
Allgemeine Vertragsbedingungen
Technische Vertragsbedingungen
Leistungsbeschreibungen
Mengen (sofern sie nicht durch den Bieter zu ermitteln sind)
Die Informationsweitergabe ist meist streng formell, um die Chancengleichheit für alle
Bieter zu wahren. Das Planungsteam kann zur Klärung von Unklarheiten bei der
Ausschreibung mithelfen, doch erfolgt hier die Informationsweitergabe von den Planern
zum Auftraggeber, der zumeist auch die ausschreibende Stelle ist, an die jeweiligen
Bieter.
Obgleich nicht unbedingt verpflichtend, ist im Regelfall auch die Übermittlung der
Angebote von den Bietern an den Auftraggeber eine formelle Informationsweitergabe.
Hier werden in erster Linie die folgenden Informationen weitergegeben:
•
•
•
Mengen (sofern sie durch die Bieter zu ermitteln waren)
Preise
Anmerkungen zum Angebot
Sollten zusätzlich Alternativangebote abgegeben werden, werden zusätzlich auch
folgende Daten weitergegeben:
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 23 / 119
MASTER THESIS
PROJEKTPHASEN
•
•
•
•
Alternative Planung (sofern erforderlich)
Alternative Leistungsbeschreibungen
Alternative Mengen
Alternative Preise
Mit dem Beginn der Vertragsverhandlungen ist der Informationsaustausch hauptsächlich
auf Vertragstexte beschränkt:
•
5.3.3
Kommentare und Änderungen zum Vertragstext
Für das Vertragsmanagement
Anstatt auf alle Aspekte des Vertragsmanagements einzugehen, sollen hier nur jener
Bereich beschrieben werden, der für die vorliegende Arbeit von Relevanz ist. Für einen
standardisierten Informationsaustausch sind Vertragsänderungen von Bedeutung, sei es
da durch den Auftraggeber zusätzliche Leistungen gewünscht werden oder aber weil der
Auftragnehmer Änderungen in seiner Leistungserbringung zum bestehenden
Vertragsverhältnis erkennt. Doch auch seitens der Planer kann es zur Änderung der
Leistung kommen.
In dieser Phase sind daher alle bereits genannten Akteure beteiligt (vergleiche Abbildung
5).
Projektleiter
Kaufmann
Techniker
Jurist
PROJEKTTEAM DES AUFTRAGGEBERS
Planer
Fachplaner
Konsulent
VERTRAGSMANAGEMENT
Konsulent
KONSULENTEN
PLANUNGSTEAM
Projektleitung
Kalkulant
Kaufmann
Bauleitung
Jurist
Subunternehmer
PROJEKTTEAM DES BIETERS
Abbildung 5:
Die Projektbeteiligten für das Vertragsmanagement
Vertragsänderungen aus einer Änderung der Leistungsschuld lassen sich wieder mit
jenen Informationsarten beschreiben, die auch in der Ausschreibung schon relevant
waren:
•
•
•
•
Harald Engelke
Pläne zur Leistungsänderung
Leistungsbeschreibungen
Mengen
Preise
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MASTER THESIS
6
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
In Deutschland wurde 1966 der Gemeinsame Ausschuss Elektronik im Bauwesen
gegründet, um für den Datenaustausch im Bauwesen einheitliche Standards zu
schaffen.6 In dieser Zeit hat sich der Datenaustausch von der Zeilenorientierung (GAEB
DA 1985, 1990) zur schlüsselwortorientierten Methode (GAEB DA 2000 und GAEB DA
XML) weiterentwickelt.7 Auf die zeilenorientierte Methode, wie sie in ähnlicher Form etwa
von der ÖNORM B 20628 und B 20639 noch verwendet wird, wird nachfolgend nicht mehr
eingegangen, da diese Regelungen durch die GAEB fachlich nicht mehr unterstützt
werden. Darüber hinaus hat die aktuelle Version des Standards GAEB DA XML Version
3.1 mit der Einführung der Auszeichnungssprache XML (vergleiche Kapitel A.2,
Extensible Markup Language – XML, Seite 106) einen wesentlichen Beitrag zur
Akzeptanz im nationalen und internationalen Bauwesen geleistet.10
6.1
Austauschphasen nach GAEB
Seitens des GAEB wurden verschiedene Austauschphasen entsprechend den
unterschiedlichen Austauschprozessen im Bauwesen definiert. Eine schematische
Übersicht über diese Austauschprozesse ist nachfolgend dargestellt:11
PLANUNG
AUSFÜHRUNG
D83
Angebotsaufforderung
Auftraggeber
(Bauherr)
PRODUKTE
D93
Bewerber
Preisanfrage
D84
Angebotsabgabe
D81
D82
Leistungsbeschreibung
Kostenanschlag
Nebenangebot
D94
Bieter
D86
Auftragserteilung
Unternehmer
D85
Preisangebot
D96
Bestellung
Hersteller
Handel
D87
Architekt
Fachingenieure
Auftragsbestätigung
D89
Auftragnehmer
Rechnung
Abbildung 6:
D97
Auftragsbestätigung
Die Austauschprozesse im Bauwesen nach GAEB
In der Planung erfolgt der Datenaustausch für Leistungsbeschreibungen und
Kostenanschlag zwischen dem Auftraggeber (Bauherrn) einerseits und den Planern
(Architekten und Fachingenieuren) andererseits. Hierzu stehen die Austauschphasen
D81 für die Leistungsbeschreibung und D82 für den Kostenanschlag zur Verfügung.
6
7
8
9
10
11
Veenhius, Wilhelm: Das Feie GAEB Buch; Informationen zum Thema GAEB; Datenträgeraustausch im Bauwesen,
Version 3.2. – Bonn, DE: MWM Software & Beratung GmbH, März 2008.
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des Austauschs von Informationen über die
Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. - Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
Institut für Normung e.V., 20.11.2007
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2062; Aufbau von Standardisierten Leistungsbeschreibungen unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des Austauschs von Informationen über die
Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. - Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
Institut für Normung e.V., 20.11.2007
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des Austauschs von Informationen über die
Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. – Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
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MASTER THESIS
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
Für den Datenaustausch zwischen den Planern und den ausführenden Unternehmen
wurden durch die GAEB vier weitere Austauschphasen definiert, die den Datenaustausch
für die Ausschreibung und Beauftragung abdecken. Dabei stellt die Austauschphase D83
die Angebotsaufforderung vom Planer an den Unternehmer dar. Der Unternehmer, in der
Rolle des Bieters, übergibt das Angebot sowie eventuelle Nebenangebote über die
Austauschphasen D84 und D85. Für die Auftragserteilung wird auf Auftraggeberseite die
Austauschphase D86 verwendet.
Zwei weitere Austauschphasen, D87 für die Auftragsbestätigung und D89 für die
Rechnungslegung, sind in Vorbereitung.
Die Austauschphasen und die jeweiligen Dateninhalte sind in nachfolgender Tabelle
zusammengefasst:12
Austauschphase
Datenaustauschbereich
D80
LV-Katalog
Z.B. neutrales, nach Fachgebieten oder Gewerken aufgestelltes AnwenderLeistungsverzeichnis als Quelle für objektbezogene Leistungsverzeichnisse.
Leistungsbeschreibung
Die Leistungsbeschreibung besteht aus der Baubeschreibung, dem LV und den
notwendigen Anlagen. Das LV besteht immer aus den nach Ordnungszahlen
geordneten Beschreibungen der Teilleistungen mit ihren Attributen. Es enthält in
der Regel keine Preise (Ausnahme: Zeitvertragsarbeiten).
Kostenanschlag
Der Kostenanschlag besteht aus dem Leistungsverzeichnis mit geschätzten
Preisen und dient den Vergabeentscheidungen. Er ist gleichzeitig bei
Fortschreibung Grundlage für die Kostenkontrolle während der Bauausführung.
Angebotsaufforderung
Nach fachlicher Abstimmung wird das Leistungsverzeichnis ohne Preise
(Ausnahme: Zeitvertragsarbeiten) den an der Ausführung der Bauleistung
interessierten Unternehmen mit der Aufforderung zur Angebotsabgabe zugeleitet.
Die Angebotsaufforderung kann sich auch auf Nachtragsleistungen erstrecken.
Angebotsabgabe
Die Bieter, die sich an dem Angebotsverfahren beteiligen, ergänzen das
Leistungsverzeichnis mit ihren Preisen, Bietertextergänzungen und freien Mengen
und senden es als Angebot an die ausschreibende Stelle zurück. Der Zeitpunkt
der Abgabe des Angebotes ist in der Angebotsaufforderung fest vorgegeben. Das
Angebot kann sich auch auf vom Auftraggeber angefragte Nachtragsleistungen
erstrecken.
Nebenangebot
Zusätzlich zum Hauptangebot kann der Bieter ein Nebenangebot mit alternativen
Ausführungsarten abgeben. Ob ein Nebenangebot zugelassen ist, entscheidet der
Auftraggeber. Das Angebot kann sich auch auf Nachtragsleistungen erstrecken,
die nicht vom Auftraggeber angefragt wurden.
Auftragserteilung
Auf der Basis der von den Bietern abgegebenen und durch den Auftraggeber
gewerteten Angebote wird der Auftrag zur Ausführung der Bauleistung dem Bieter
mit dem wirtschaftlichsten Angebot erteilt. Damit ist der Bauvertrag zwischen
Auftraggeber und Auftragnehmer geschlossen. Diese Phase beinhaltet auch ggf.
beauftragte Nachtragsleistungen.
Auftragsbestätigung
Der Inhalt dieser Austauschphase ist die Auftragsbestätigung des Auftragnehmers.
Diese Phase ist noch nicht definiert.
Rechnung
Die Rechnung wird mit den zugehörigen Leistungs- und Mengenansätzen
übergeben, ggf. einschließlich der Zahlungshistorie aus vorangegangenen
Rechnungen. Die Mengenansätze können auch an dieser Stelle durch Aufmaße
belegt werden (z.B. REB/GAEB-VB).
D81
D82
D83
D84
D85
D86
D87
(in Vorbereitung)
D89
(in Vorbereitung)
Tabelle 1:
Die Austauschphasen zum Austausch von LV-Daten nach GAEB
Darüber hinaus sind auch Austauschphasen zwischen den ausführenden Unternehmern
und den Produktherstellern beziehungsweise dem Handel definiert (D93 Preisanfrage,
D94 Preisangebot, D96 Bestellung und D97 Auftragsbestätigung). Die Erwähnung erfolgt
nur der Vollständigkeit halber, während eine nähere Betrachtung im Rahmen dieser
Arbeit nicht erfolgt.
12
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Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. – Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
6.2
Aufbau der Leistungsverzeichnisse nach GAEB
6.2.1
Los
Die GAEB definiert die oberste Hierarchiestufe als Los. Als Los wird dabei ein örtlich
abgegrenzter Bereich (Teillos) oder eine fachliche Abgrenzung (Fachlos) verstanden.
Nachfolgende Darstellung dient zur näheren Erläuterung:13
örtliche Abgrenzung
Fachliche Abgrenzung
Gewerk
Gewerk
Gewerk
Gewerk
Bauteil A
Erdarbeiten
Stahlbetonarbeiten
Zimmerarbeiten
Bodenbelagarbeiten
Teillos 1
Bauteil B
Erdarbeiten
Stahlbetonarbeiten
Zimmerarbeiten
Bodenbelagarbeiten
Teillos 2
Bauteil C
Erdarbeiten
Stahlbetonarbeiten
Zimmerarbeiten
Bodenbelagarbeiten
Teillos 3
Bauteil D
Erdarbeiten
Stahlbetonarbeiten
Zimmerarbeiten
Bodenbelagarbeiten
Teillos 4
Fachlos 1
Fachlos 2
Fachlos 3
Fachlos 4
Abbildung 7:
Gegenüberstellung Teillos – Fachlos
Anzumerken ist, dass nach GAEB die Losnummer Bestandteil der Ordnungszahl
(Positionsnummer) ist. Das Los stellt somit die oberste Ebene der Ordnungszahl dar. Es
ist daher schon mit dem Aufbau der Struktur der Ausschreibung die Entscheidung zu
treffen, ob nach Teil- oder nach Fachlosen ausgeschrieben wird. Eine gleichzeitige
Berücksichtigung ist nicht möglich, da nur eine Struktur der Ordnungszahlen zugelassen
ist. Eine höhere Flexibilität durch Zulassung mehrere Strukturen nebeneinander wäre
jedoch wünschenswert.
6.2.2
Ordnungszahlen
Im Wesentlichen wird die Struktur eines Leistungsverzeichnisses über die
Ordnungszahlen strukturiert. Diese kann nach GAEB maximal 14 Stellen aufweisen und
beinhaltet auch die Stellen für die Losbezeichnung. Im Detail beinhaltet die
Ordnungszahl:14
•
•
•
Die Stellen der Hierarchiestufen (einschließlich der Losbezeichnung)
Die Stellen der Positionszähler
Den einstelligen Positionsindex
Die Ordnungszahl kann folgende Werte beinhalten:15
•
•
13
14
15
Leerzeichen
Ziffern 0 bis 9
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Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. – Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
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MASTER THESIS
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
•
•
•
Großbuchstaben A-Z (ohne Umlaute und ß)
Unterstrich _
Kleinbuchstaben a-z (ohne Umlaute und ß)
Bis zu fünf Hierarchiestufen sind zulässig, aber nicht notwendig. Werden keine
Hierarchiestufen eingesetzt, bleibt lediglich die Teilleistung (die Positionen). Innerhalb der
Hierarchiestufen sind beliebig viele LV-Bereiche möglich. Die Summierung erfolgt je LVBereich. Nachfolgend ein Beispiel einer Ordnungszahl mit Los und weiteren vier
Hierarchiestufen:16
Index
Titel
Unterabschnitt
Positionszähler
L
Bauteil A
0
Rohbauarbeiten
LV-Inhalt
Abschnitt
Los
Hauptabschnitt
LV-Gliederung
1
0
Kellergeschoß
1
0
Mauerarbeiten
1
0
Außenwände
1
0
Teilleistung
0
0
1
0
Index
1
0
1
0
1
0
1
0
1
0
0
0
1
0
Ordnungszahl (OZ)
Abbildung 8:
6.2.3
Beispiel einer fünfstufigen Ordnungszahl
Formen der Teilleistungsbeschreibung
Nach GAEB werden Teilleistungen nach folgenden Formen unterschieden:17
•
•
•
•
6.2.3.1
Teilleistung als Normalbeschreibung
Die Teilleistung als Normalbeschreibung hat folgende Elemente definiert:18
•
•
•
•
•
•
•
•
•
16
17
18
Teilleistung als Normalbeschreibung
Teilleistung als Leit- und Unterbeschreibung
Teilleistung mit Bezug zur Ausführungsbeschreibung
Teilleistung als Bezugs- und Wiederholungsbeschreibung
Ordnungszahl
Menge (außer bei „Freie Menge“)
Einheit (Maßeinheit der Menge)
Vollständige Beschreibung mit standardisiertem oder freiem Text
Katalog- beziehungsweise Schlüsselnummer (bei standardisiertem Text)
Positionsart
Textergänzungen
Zusätzlichen Positionskennzeichen
Einheitspreis (EP)
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Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. – Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
•
•
Gesamtbetrag (GB) und
Einheitspreisanteil (EP-Anteilen)
Die nachfolgende Abbildung dient zur Veranschaulichung:19
Leistungsverzeichnis (LV)
Teilleistungsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.73
Teilleistungsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.72
Teilleistungsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.71
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Abbildung 9:
6.2.3.2
Ordnungszahl
Menge (außer bei „Freie Menge“)
Einheit (Maßeinheit der Menge)
Vollständige Beschreibung mit standardisiertem oder freiem Text
Katalog- beziehungsweise Schlüsselnummer (bei standardisiertem Text)
Positionsart
Textergänzungen
Zusätzlichen Positionskennzeichen
Einheitspreis (EP)
Gesamtbetrag (GB)
Einheitspreisanteil (EP-Anteilen)
Prinzipdarstellung der Normalposition
Teilleistung als Leit- und Unterbeschreibung
Neben der Normalbeschreibung erlaubt die GAEB auch eine Beschreibung der
Teilleistungen mit einer Leitbeschreibung und einer oder mehrerer Unterbeschreibungen.
Der Vorteil besteht in der höheren Übersichtlichkeit bei besonders umfangreichen
Leistungsbeschreibungen.
Die
Elemente
der
Normalposition
(vergleiche
6.2.3.1
Teilleistung
als
Normalbeschreibung, Seite 28) werden dabei der Leitbeschreibung zugeordnet. Die
Unterbeschreibungen werden mit Unterbeschreibungsnummern gekennzeichnet, die mit
01 beginnen, lückenlos aufsteigen und zweistellig definiert sind.
Die Leitbeschreibung beginnt mit der Kennzeichnung „Leitbeschreibung“ die
Unterbeschreibungen mit der Kennzeichnung „Unterbeschreibung“ und der laufenden
Unterbeschreibungsnummer (z.B.: „Unterbeschreibung 01“). Die Auspreisung erfolgt
zwingend auf der Ebene der Leitbeschreibung. Die Unterbeschreibungen können,
müssen jedoch nicht Teilmengen- und Teilpreisangaben ausweisen.
Das Prinzip wird nachstehend grafisch erläutert:20
19
20
Eigene Darstellung
Eigene Darstellung auf Grundlage von: Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des
Austauschs von Informationen über die Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. –
Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches Institut für Normung e.V., 20.11.2007. -- Seite 21
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
Leistungsverzeichnis (LV)
Teilleistungsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.73
Teilleistungsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.72
Teilleistungsbeschreibung
Leitbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.71
•
•
•
•
•
•
•
Abbildung 10:
6.2.3.3
Unterbeschreibung nn
Unterbeschreibung 02
Text der Leitbeschreibung
Menge
Einheit
Positionsart
Einheitspreis
(Gesamtbetrag)
(Zus. Positionskennz.)
Unterbeschreibung 01
•
•
•
•
Text der Unterbeschreibung
(Einheit)
(Menge)
(Einheitspreis)
Prinzipdarstellung zur Leit- und Unterbeschreibung
Teilleistung mit Bezug zur Ausführungsbeschreibung
Der Vorteil in der Verwendung von Ausführungsbeschreibungen liegt darin, dass
gleichbleibende und umfangreiche Beschreibungen gekürzt werden. Mehrere sonst
gleichlautende Normalpositionen werden zu einer Ausführungsbeschreibung
zusammengefasst. Die Unterschiede in den einzelnen Positionen werden als
ergänzender Text, der zusätzlich zur übergeordneten Ausführungsbeschreibung zur
vollständigen Darstellung notwendig ist, angegeben. Die Verknüpfung mit der
Ausführungsbeschreibung erfolgt über die Nummer der Ausführungsbeschreibung.
Die Kennzeichnung für die Ausführungsbeschreibung ist „Ausführungsbeschreibung“ und
besteht aus folgenden Elementen:21
•
•
•
Numerische, maximal vierstellige Ausführungsbeschreibungsnummer (ist nicht
Bestandteil der Ordnungszahl)
Frei gewählte Bezeichnung der Leistung
Ausführungsbeschreibung (gleichbleibende Textteile)
Die
Positionen
verweisen
mit
der
Kennzeichnung
„Ausführung
gemäß
Ausführungsbeschreibung…“ (z.B.: „Ausführung gemäß Ausführungsbeschreibung
0001“) auf die Ausführungsbeschreibung. Danach folgt der ergänzende Text zur
vollständigen Beschreibung der Teilleistung.
Folgende Elemente verbleiben in den Teilleistungen:22
•
•
•
•
•
•
•
21
22
Ergänzender Text für die vollständige Beschreibung
Menge
Einheit
Positionsart
Einheitspreis (EP)
Gesamtbetrag (GB)
Zusätzliche Positionskennzeichen
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des Austauschs von Informationen über die
Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. – Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
Institut für Normung e.V., 20.11.2007. -- Seite 21f
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
Das Prinzip wird nachstehend grafisch dargestellt:23
Leistungsverzeichnis (LV)
Teilleistungsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.75
Teilleistungsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.74
Teilleistungsbeschreibung
Ausführungsbeschreibung
0001
Textteil
Ordnungszahl 1.5.73
Ordnungszahl 1.5.72
Ordnungszahl 1.5.71
Textteil
Ausführung gemäß
Ausführungsbeschreibung 0001
Textteil
•
•
•
•
•
•
Abbildung 11:
6.2.3.4
Ergänzender Text für
vollständige Beschreibung
Einheit
Menge
Positionsart (EP)
(Gesamtbetrag, GB)
(Zus. Positionskennzeichen)
Prinzipdarstellung zur Teilleistung mit Bezug zur Ausführungsbeschreibung
Teilleistung als Bezugs- und Wiederholungsbeschreibung
Als letzte Form wird die Teilleistung als Bezugs- und Wiederholungsbeschreibung
vorgegeben. Auch hier ist die Möglichkeit der verkürzten Beschreibung von Teilleistungen
gegeben. Die Teilleistungen, die als Bezugsbeschreibung dienen soll, wird mit der
Kennzeichnung „Bezugsbeschreibung“ eingeleitet.
Die Wiederholungsbeschreibung beginnt mit dem Zusatz „Wiederholungsbeschreibung
zu…, jedoch“. Die zusätzlichen Inhalte der Wiederholungsbeschreibung sind:
•
•
Eindeutiger Bezug zur Bezugsbeschreibung durch die Kennzeichnung
Gegenüber der Bezugsbeschreibung geänderter Wortlaut
Die Mengeneinheit darf sich gegenüber der Bezugsposition nicht ändern.
Eine wesentliche Unterscheidung zur zuvor genannten Form, Kapitel 6.2.3.3, Teilleistung
mit Bezug zur Ausführungsbeschreibung, Seite 30, ist hierbei, dass die Elemente der
Teilleistungen sowohl in der Bezugsbeschreibung (ist ebenfalls eine eigenständige
Teilleistung) als auch in der Wiederholungsbeschreibung (ist eine eigenständige
Teilleistung, die nur mehr die Textveränderung gegenüber der Bezugsbeschreibung
enthält) zu finden sind.24
Zur besseren Erläuterung dient die nachfolgende Grafik:25
23
24
25
Eigene Darstellung auf Grundlage von: Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des
Austauschs von Informationen über die Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. –
Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches Institut für Normung e.V., 20.11.2007. -- Seite 22
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des Austauschs von Informationen über die
Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. – Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
Institut für Normung e.V., 20.11.2007. -- Seite 22f
Eigene Darstellung auf Grundlage von: Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des
Austauschs von Informationen über die Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. –
Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches Institut für Normung e.V., 20.11.2007. -- Seite 22
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
Leistungsverzeichnis (LV)
Teilleistungsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.71
Teilleistungsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.72
Teilleistungsbeschreibung
Teilleistungsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.73
Bezugsbeschreibung
Ordnungszahl 1.5.74
Wiederholungsbeschreibung zu 1.5.73,
jedoch
•
•
•
•
•
•
•
Teilleistungsbeschreibung
Menge
Einheit
Positionsart
Bezugnahme
Einheitspreis (EP)
Gesamtbetrag (GB)
(Zus. Positionskennzeichen)
Abbildung 12:
6.2.4
•
•
•
•
•
•
•
Textveränderung gegenüber der
Bezugsbeschreibung
Menge
Einheit (keine Änderung
gegenüber der
Bezugsbeschreibung)
Positionsart
Einheitspreis (EP)
Gesamtbetrag (GB)
(Zus. Positionskennzeichen)
Prinzipdarstellung zur Teilleistung als Bezugs- und Wiederholungsbeschreibung
Besondere Positions- und Ausführungsarten
Grundsätzlich sind besondere Positions- und Ausführungsarten mit den jeweiligen
Kennzeichnern einzuleiten. Unterschieden werden folgende Arten:26
•
•
•
•
•
6.2.4.1
Pauschalposition
Nach GAEB hat eine Pauschalposition die Menge 1 oder sie kann entfallen. Eine Menge
≤ 1 wird nur in einem Leistungsverzeichnis für die Abrechnung zugestanden. Die Einheit
wird als „Pauschale“ angegeben. Mögliche Einheiten sind:
•
•
•
6.2.4.2
Pauschalpositionen
Grundausführung und alternative Ausführung
Bedarfsposition
Zuschlagsposition
Teilleistung mit „Freier Menge“
psch
PSCH
Psch
Grundausführung und alternative Ausführung
Als Grundausführung wird jene Ausführung verstanden, zu der der Auftraggeber eine
oder mehrere Alternativausführungen vorgesehen hat. Eine oder mehrere Teilleistungen
werden als „Grundposition“ gekennzeichnet.
Den Positionen der alternativen Ausführung wird der Kennzeichner „Alternativposition“
vorangestellt. Auch hier gilt, dass die alternative Ausführung durch eine oder mehrere
Teilleistungen beschrieben werden kann. Zusätzlich wird bei den Alternativpositionen der
Gesamtbetrag nicht ausgegeben. Er wird durch den Vermerk „Nur Einh.-Preis“ ersetzt.
Die nachfolgende Darstellung soll die vorhergehenden Erklärungen verdeutlichen:27
26
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des Austauschs von Informationen über die
Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. – Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
Institut für Normung e.V., 20.11.2007. -- Seite 27ff
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
Leistungsverzeichnis (LV)
Grundposition 1.100.30
Alternativposition 1.100.60
Zuordnungszahl 123.0
Zuordnungszahl 123.1
Grundposition 1.100.20
Alternativposition 1.100.50
Zuordnungszahl 123.0
Zuordnungszahl 123.1
Grundposition 1.100.10
Alternativposition 1.100.40
Zuordnungszahl 123.0
Zuordnungszahl 123.1
•
•
•
•
•
•
•
Teilleistungsbeschreibung
Menge
Einheit
Verknüpfung über
Positionsart
Zuordnungszahl
Einheitspreis (EP)
Gesamtbetrag (GB) und
(zus. Positionskennzeichen)
Grundausführung
•
•
•
•
•
•
•
Teilleistungsbeschreibung
Menge
Einheit
Positionsart
Einheitspreis (EP)
Gesamtbetrag (GB) und
(zus. Positionskennzeichen)
Alternativausführung 1
Alternativposition 1.100.90
Zuordnungszahl 123.2
Alternativposition 1.100.80
Verknüpfung über
Zuordnungszahl
Zuordnungszahl 123.2
Alternativposition 1.100.70
Zuordnungszahl 123.2
•
•
•
•
•
•
•
Teilleistungsbeschreibung
Menge
Einheit
Positionsart
Einheitspreis (EP)
Gesamtbetrag (GB) und
(zus. Positionskennzeichen)
Alternativausführung 2
Abbildung 13:
Prinzipdarstellung zu Grund- und Alternativausführung
Es können auch mehrere alternative Ausführungen erfasst werden.
Die Verknüpfung der Grundposition zu den alternativen Ausführungspositionen erfolgt
über Zuordnungszahlen (gekennzeichnet mit „ZZ“). Die Zuordnungszahl ist maximal
vierstellig. Die ersten drei Stellen sind dabei der Gruppennummer zur Kennzeichnung
zusammengehörender Grund- und alternativer Ausführungen gewidmet. Die vierte Stelle
ist für die Grundausführung 0. Für die unterschiedlichen alternativen Ausführungen
stehen die Ziffern 1-9 zur Verfügung. Hierbei tragen alle Alternativpositionen der
jeweiligen alternativen Ausführung die gleiche Ziffer (wtwa 1 für die erste Alternative, 2
für die zweite Alternative usw.).28
27
28
Eigene Darstellung auf Grundlage von: Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des
Austauschs von Informationen über die Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. –
Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches Institut für Normung e.V., 20.11.2007. -- Seite 22
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des Austauschs von Informationen über die
Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. – Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
Institut für Normung e.V., 20.11.2007. -- Seite 27f
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MASTER THESIS
6.2.4.3
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
Bedarfsposition
Mit einer Bedarfsposition (oder auch Eventualposition) wird eine Leistung beschrieben,
die nur im Bedarfsfall zur Ausführung gelangt. Die Kennzeichnung erfolgt durch die
Voranstellung von „Bedarfsposition“.
Die Bedarfsposition kann mit oder ohne Gesamtbetrag angegeben werden. Wird der
Gesamtbetrag nicht angegeben, wird er durch die Kennzeichnung „Nur Einh.-Preis“
ersetzt.29
6.2.4.4
Zuschlagsposition
Nach GAEB wird eine Zuschlagsposition wie folgt definiert:30
„Eine Zuschlagsposition ermöglicht einen prozentualen Zuschlag auf einzelne Positionen,
ganze LV-Bereiche oder Teilmengen von Positionen. Die Zuschlagsposition enthält
Angaben über:
•
•
•
•
die bezuschlagten Positionen,
die zu bezuschlagende Menge der einzelnen Positionen,
den prozentualen Zuschlag und
den Gesamtbetrag des Zuschlages.
Die Positionsart wird mit Zuschlagsposition gekennzeichnet.“
6.2.4.5
Teilleistung mit „Freie Menge“
Die Teilleistung mit „Freie Menge“ ist vorgesehen, um dem Bieter selbst die Möglichkeit
zu geben, die Menge zu ermitteln und anzubieten. Die GAEB nennt hierzu das Beispiel
für die Stahlmengen bei Spannverfahren nach Wahl des Bieters.
Der Kennzeichner für die Position lautet: „Menge vom Bieter einzutragen“.31
6.2.5
Leistungsverzeichnis (LV)
Das Leistungsverzeichnis kann in der GAEB als Langtext- oder als Kurztext-LV
ausgegeben werden. Enthält die Langtextfassung die Teilleistungen mit der ausführlichen
textlichen Beschreibung, beinhaltet der Kurztext lediglich die Bezeichnung zur
Kurzansprache der Teilleistungen (z.B. für die Rechnungslegung). Seit der Version 2000
der Datenschnittstellendefinition von GAEB ist auch die Darstellung von Grafiken im
Langtext möglich.32
Der Text selbst kann mit mehreren Attributen in Form, Farbe oder etwa der Ausrichtung
beliebig gestaltet werden. Diese Attribute haben mehrere Eigenschaften mit zugehörigen
Wertebereichen:33
29
30
31
32
33
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Institut für Normung e.V., 20.11.2007. -- Seite 29
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
Eigenschaft
Wertbereich
Erklärung
font-style
Italic
Normal
xx-small
x-small
small
medium
large
x-large
xx-large
smaller
nnpt
line-through
overline
underline
none
aqua
black
blue
fuchsia
gray
green
lime
maroon
navy
olive
purple
red
silver
teal
white
yellow
#rrggbb
Schriftstil kursiv
normaler Schriftstil
entspricht 3pt
entspricht 4.5pt
entspricht 6.5pt
entspricht 10pt
entspricht 15pt
entspricht 22pt
entspricht 34pt
(sichtbar kleiner als normal)
nn = Schriftgröße in Punkten
durchgestrichen
überstrichen
unterstrichen
normal
Cyan
Schwarz
Blau
Magenta
Grau
Grün
Hellgrün
Braun
Dunkelblau
Olivgrün
Violett
Rot
Silber
Blaugrün
Weiß
Gelb
Hexadezimalwert
rr = rotgg = grünbb = blau-Wert
(z.B.: #FF0000 = rot)
RGB-Anteile (0…255)
font-size
text-decoration
Color
rgb(r,g,b)
Tabelle 2:
6.3
Ausschnitt möglicher Attribute mit Wertebereich und Erklärung zur Erläuterung für die
Gestaltung des LV-Texts nach GAEB
Visualisierungswerkzeuge (Viewer)
Um bei allen Partnern die Daten am Bildschirm und im Druck gleich darzustellen, sind so
genannte Viewer als Visualisierungswerkzeuge vorgesehen. Damit sollen neben den
Druckfunktionen und der Bildschirmdarstellung auch Signierungskomponenten und
Ausfüllfunktionen (Erfassung der Bieterangaben) möglich sein.34
6.4
Struktur für den elektronischen Datenaustausch
Die Grundlage für den elektronischen Datenaustausch nach GAEB sind die Extensible
Markup Language, kurz XML (vergleiche Kapitle A.2, Extensible Markup Language –
XML, Seite 106), und die zugehörigen Schemadateien (.XSD). Diese Schemadateien
werden vom GAEB herausgegeben und dürfen nicht verändert werden.35
Der GAEB stellt zurzeit zwei Schemadateien kostenlos zur Verfügung. Es handelt sich
dabei um die Schemadatei GAEB_DA_XML.xsd36 für den Austausch von
Leistungsverzeichnisdaten (Austauschphasen D81 bis D88) und die Schemadatei
34
35
36
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Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. – Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
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Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Organisation des Austauschs von Informationen über die
Durchführung von Baumaßnahmen; GAEB-Datenaustausch XML, Version 3.1. – Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches
Institut für Normung e.V., 20.11.2007. -- Seite 36
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Schemadateien gaeb-da-xml 3.1 für DA 81-88; (Stand
2007-11-22). - Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches Institut für Normung e.V., 22.11.2007 -- Online im Internet: URL:
http://www.gaeb-da-xml.de/ [Stand: 13.07.2008]
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DEUTSCHLAND
GAEB_DA_XML_Order.xsd37 für den Austausch zwischen Ausführung und Hersteller
(Austauschphasen D93, D94, D96 und D97). Wie im Kapitel A.2.3 XML-Schemata (XSD),
Seite 107, näher ausgeführt, werden mit der Schemadatei die Datentypdefinitionen
vorgenommen, damit die Daten aus der XML-Datei richtig eingelesen und zugeordnet
werden können.
Zusätzlich zu den Schemata gelten auch noch Regeln für die unterschiedlichen
Austauschphasen, die die einzelnen Elemente und das gleichzeitige Vorhandensein mit
anderen Elementen steuern. Das Schema der XSD-Datei zeigt nachfolgende
Abbildung:38
Abbildung 14:
6.5
Struktur der Schemadatei nach GAEB
Ausblick
Seitens der GAEB wird an weiteren Datenschnittstellen gearbeitet. Dabei gehören zu den
Themenkreisen unter anderem die Mengenermittlung (D30/D31), allgemeine Kataloge
(D40), Baukostenkataloge (D50), die Kostenermittlung (D51), das Raumbuch (D61), die
Ablaufplanung (D71) und LV-Kataloge (D80).39
37
38
39
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Schemadateien gaeb-da-xml 3.1 für DA 93, 94, 96, 97;
(Stand 2007-11-12). - Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches Institut für Normung e.V., 12.11.2007 -- Online im Internet:
URL: http://www.gaeb-da-xml.de/ [Stand: 13.07.2008]
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7
DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
Im Gegensatz zu Deutschland sind in Österreich der elektronische Datenaustausch
sowie der Datenaufbau für Ausschreibungen von Bauleistungen durch Normen geregt.
Es gelten die ÖNORM B 2062, Aufbau von standardisierten Leistungsbeschreibungen
unter Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm40, und die
ÖNORM B 2063, Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter Berücksichtigung
automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm41.
Der für die vorliegende Arbeit untersuchte Datenaustausch ist in der ÖNORM B 2063
geregelt. Allerdings ist anzumerken, dass das Konzept der ÖNORM das Datenvolumen
für den Datenaustausch minimieren möchte. Die Regelungen in der ÖNORM B 2063
stellen daher eine Mindestanforderung an die Datenstruktur dar, da davon ausgegangen
wird, dass die standardisierten Leistungsbeschreibungen sowohl dem Ausschreiber als
auch dem Bieter zur Verfügung stehen.
7.1
Standardleistungsbeschreibungen nach ÖNORM B 2062
Bei Standardleistungsbeschreibungen handelt es sich um öffentlich publizierte
Standardtextsammlungen für die Beschreibung von Leistungen. Diese Textsammlungen
sind projektunabhängig und für verschiedene Gewerkegruppen erhältlich. Diese
Leistungsbeschreibungen werden teils kostenlos, teils gegen Entgelt durch Bund42,
Länder oder private Drittanbieter zur Verfügung gestellt. Nachfolgende Tabelle zeigt
einen Auszug vorhandener Standardleistungsbeschreibungen:
40
41
42
43
44
45
46
47
48
Sachgebiet
Aktuelle Version
Beschreibung
Hochbau
LB-HB17
Haustechnik
LB-HT07
ElektrotechnikErgänzungstexte
Beleuchtungstechnik
EDS-LB01
LB-BL05
Flussbau
LB-FB02
Siedlungswasserbau
LB-SW05
Brückenbau
LB-BU19
Standardisierte Leistungsbeschreibung für den Hochbau
– Baumeister und Professionisten
Standardisierte Leistungsbeschreibung für Haus-,
Installations- und Elektrotechnik
Ergänzungs-Leistungsbeschreibung zur LB-HT07 der
Elektro Daten Servicegesellschaft
Standardisierte
Leistungsbeschreibung
für
Beleuchtungstechnik
Standardisierte
Leistungsbeschreibung
für
den
Flussbau
Standardisierte
Leistungsbeschreibung
für
den
Siedlungswasserbau
Standardisierte
Leistungsbeschreibung
für
Brückenbauten
43
44
45
46
47
48
49
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2062; Aufbau von Standardisierten Leistungsbeschreibungen unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit: Standardisierte Leistungsbeschreibungen, Version 17. - o.O., AT:
Bundesministerium
für
Wirtschaft
und
Arbeit,
2005-04
-Online
im
Internet:
URL:
http://www.bmwa.gv.at/BMWA/Service/Bauservice/standard_lb.htm [Stand: 15.07.2008]
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit: Standardisierte Leistungsbeschreibung für HOCHBAU; LB-HB 17, Version
17. - o.O., AT:
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, 04-2005 -- Online im Internet: URL:
http://www.bmwa.gv.at/BMWA/Service/Bauservice/lb_hochbau.htm [Stand: 06.09.2008]
Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit: Standardisierte Leistungsbeschreibung für TECHNISCHE
GEBÄUDEAUSRÜSTUNG, Version 07_1. - o.O., AT: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, 05-2005 -- Online im
Internet: URL: http://www.bmwa.gv.at/BMWA/Service/Bauservice/lb_tga.htm [Stand: 06.09.2008]
"ELEKTRO" Daten Servicegesellschaft m.b.H.: Ergänzungs-LB 1. Ausgabe 06/2005 zur LB-HT, 7. Ausgabe 04/2005,
Version 01. - o.O., AT: "ELEKTRO" Daten Servicegesellschaft m.b.H., 06-2005 -- Online im Internet: URL:
http://www.eds.co.at/ [Stand: 06.09.2008]
Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie: Standardisierte Leistungsbeschreibung LB-Beleuchtungstechnik
FEEI: LB-BL, Version 05. - o.O., AT: Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, 04-2008 -- Online im Internet: URL:
http://www.feei.at/service/lb_bl_feei/?full=318 [Stand: 06.09.2008]
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW): Leistungsbeschreibung
Flussbau 02, Version 02. - o.O., AT: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
(BMLFUW), -- Online im Internet: URL: http://www.lebensministerium.at/article/articleview/20086/1/5718 [Stand:
06.09.2008]
Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr: LB SW 05 Leistungsbeschreibung
Siedlungswasserbau, Version 05. - o.O., AT: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr, 12-2005 - Online im Internet: URL: http://www.fsv.at/ [Stand: 06.09.2008]
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20.09.2008
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DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
Sachgebiet
Aktuelle Version
Beschreibung
Verkehrsinfrastruktur
LB-VI00 ENTWURF
Standardisierte
Leistungsbeschreibung
für
Verkehrsinfrastruktur
Standardisierte
Leistungsbeschreibung
für
Verkehrswege- und Straßenbau
Standardisierte
Leistungsbeschreibung
für
den
Tunnelbau
Standardisierte
Leistungsbeschreibung
für
den
Eisenbahnbau
Standardisierte Leistungsbeschreibung für den U-BahnBau der Stadt Wien
50
LB-VB02
52
LB-TU01
53
Eisenbahnbau
LB-EB05
54
U-Bahnbau
LB-U 07
Verkehrswegebau
Straße
Tunnelbau
Tabelle 3:
–
51
55
Auszug aus existierenden Standardleistungsbeschreibungen nach ÖNORM B 2062
Durch die Auswahl von einzelnen Positionen aus den Leistungsbeschreibungen werden
die projektbezogenen Leistungsverzeichnisse erstellt. Die Positionstexte, die unverändert
aus den Standardleistungsbeschreibungen ins Leistungsverzeichnis übernommen
werden, müssen daher nicht beim Datenaustausch weitergegeben werden, da sie bereits
dem Ausschreiber und dem Bieter zur Verfügung stehen. Somit werden die
Datenmengen deutlich reduziert.
Allerdings ist im internationalen Umfeld nicht davon auszugehen, dass allen Bietern alle
nationalen Leistungsbeschreibungen zur Verfügung stehen. Daher ist diese Funktionalität
im internationalen Umfeld von geringer Bedeutung. Glücklicherweise ist die Systematik
der ÖNORM nicht auf Standardleistungsbeschreibungen beschränkt, sondern kann auch
über die „Freie Form“ des Leistungsverzeichnisses unabhängig von den
Standardleistungsbeschreibungen verwendet werden.
7.2
Der Datenaustausch nach ÖNORM B 2063
Die ÖNORM B 2063 kennt drei Phasen beziehungsweise Stadien innerhalb des
Vergabeverfahrens, in denen ein Datenaustausch zwischen den Projektbeteiligten
notwendig ist. Demnach wird nach Ausschreibungs-, Angebots- und Vertrags-LV
unterschieden.
Die Strukturen dieser drei Leistungsverzeichnisse sind gleich. Eine Unterscheidung
besteht in den Inhalten der Ausschreiber- beziehungsweise Bieterlücken. Das
Ausschreibungs-LV lässt im Datenträger Platz für die Bieterangaben. Das Angebots-LV
ist durch den Bieter ausgefüllt. Das Vertrags-LV unterscheidet sich eventuell nur inhaltlich
vom Angebots-LV, sollten Alternativangebote berücksichtigt worden sein.56
Die unterschiedlichen Phasen im Vergabeverfahren sind nachfolgend bildlich dargestellt:
49
50
51
52
53
54
55
56
Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr: LBBU19 7B/8B Leistungsbeschreibung für
Brückenbauten, Version 19. - o.O., AT: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr, 28.02.2008 -Online im Internet: URL: http://www.fsv.at/ [Stand: 06.09.2008]
Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr: LB VI 00 Entwurf der Leistungsbeschreibung für
Verkehrsinfrastruktur. - o.O., AT: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr, 06-2008 -- Online im
Internet: URL: http://www.fsv.at/ [Stand: 06.09.2008]
Die Leistungsbeschreibung Verkehrsinfrastruktur ist eine Zusammenführung mehrerer Leistungsbeschreibungen aus dem
Bereich Straßenbau, Brückenbau, Tunnelbau und Landschaftsbau. Sie soll im Herbst 2008 von der Österreichischen
Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr als Standardwerk herausgegeben werden.
Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr: LB VB 02 Leistungsbeschreibung für
Verkehrswegebau-Straße, Version 02. - o.O., AT: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr, 022007 -- Online im Internet: URL: http://www.fsv.at/ [Stand: 06.09.2008]
Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr: LB TU 01 Leistungsbeschreibung für Tunnelbau,
Version 01. - o.O., AT: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene - Verkehr, 01.08.2004 -- Online im
Internet: URL: http://www.fsv.at/ [Stand: 06.09.2008]
ÖBB-Infrastruktur Bau AG: Standardisierte Leistungsbeschreibung LB-Eisenbahnbau (LB-EB), Version 05. - o.O., AT:
ÖBB-Infrastruktur Bau AG, 01-2007 -- Online im Internet: URL: https://oebb.agonto.com/files/infos/lb%20eb05.pdf [Stand:
06.09.2008]
Stadt Wien: Standardisierte Leistungsbeschreibung; LB U-Bahn-Bau, Version 07. - o.O., AT: Stadt Wien, 01-2007 -- Online
im Internet: URL: http://www.wien.gv.at/wirtschaft/auftraggeber-stadt/pdf/bu07.pdf [Stand: 06.09.2008]
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996. -- Seite 4, Punkt 4.3
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 38 / 119
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DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
PLANUNG
Ausschreibung
AUSFÜHRUNG
Ausschreibungs-LV
Auftraggeber
(Bauherr)
Angebotsaufforderung
Angebots-LV
Angebotsabgabe (ev. mit
Nebenangebot)
Bieter
Unternehmer
Angebot
Bewerber
Architekt
Beauftragung
Abbildung 15:
7.3
Fachingenieure
Vertrags-LV
Auftragserteilung
Auftragnehmer
Die Austauschprozesse nach ÖNORM B 2063
Aufbau der Leistungsverzeichnisse nach ÖNORM B 2063
Die ÖNORM B 2063 gliedert die Inhalte der Leistungsverzeichnisse wie folgt:57
•
•
•
•
•
•
Hauptgruppe (HG)
Obergruppe (OG)
Leistungsgruppe (LG)
Unterleistungsgruppe vom Rang 1 (ULG1)
Unterleistungsgruppe vom Rang 2 (ULG2)
Position beziehungsweise zusätzliche Vertragsbedingung
Dabei korrelieren die Leistungsgruppe, die Unterleistungsgruppe sowie die Positionen
beziehungsweise zusätzlichen Vertragsbedingungen mit der maximal siebenstelligen LBPositionsnummer. In der „Freien Form“ des Leistungsverzeichnisses kann jedoch die
Gliederung nach Ermessen des Ausschreibers frei gewählt werden.
Die LV-Positionsnummer ist jedoch immer zwölfstellig nach folgender Struktur
aufgebaut:58
•
•
•
•
Zwei Stellen für die Kennzeichnung der Hauptgruppe
Zwei Stellen für die Kennzeichnung der Obergruppe
Zwei Stellen für die Kennzeichnung der Leistungsgruppe
Fünf Stellen mit folgender Struktur:
o
Insgesamt maximal zwei Stellen für die Kennzeichnung der
Unterleistungsgruppen ersten und zweiten Ranges (ULG1, ULG2)
o
Weitere
Stellen
für
die
Kennzeichnung
der
zusätzlichen
Vertragsbestimmungen und Positionen, gegebenenfalls aufgeteilt in
Grund- und Folgetext.
In nachfolgender Abbildung wird die Struktur der LV-Positionsnummer zur besseren
Erläuterung dargestellt:
57
58
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063;
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm.
01.09.1996
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063;
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm.
01.09.1996. -- Seite 4, Punkt 4.3
Harald Engelke
20.09.2008
Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
Seite 39 / 119
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DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
Baumeisterarbeiten
0
Folgetext
Grundtext
Unterleistungsgruppe
(ULG)
1
0
Rohbauarbeiten
LV-Inhalt
Leistungsgruppe (LG)
Obergruppe (OG)
Hauptgruppe (HG)
LV-Gliederung
1
0
Mauer-und Versetzarb.
9
1
Mauerwerk
1
0
Mauerwerk 40cm HLZ
9
A
40cm HLZ-Mwk.M3-M10
0
1
0
1
0
9
1
1
0
9
A
Leistungsverzeichnis-Positionsnummer (LV-Pos.Nr.)
maximal fünf Stellen
Abbildung 16:
Beispiel einer LV-Positionsnummer
Darüber hinaus verlangt die ÖNORM B 2063 eine Kennzeichnung der Position für den
Fall, dass Texte nicht einer standardisierten Leistungsbeschreibung entnommen werden.
Dieser Kennzeichner, der Herkunftskennzeichner, ist in diesem Fall mit „Z“ anzugeben.
7.3.1
Positionsarten nach der ÖNORM B 2063
Die ÖNORM B 2063 unterscheidet folgende Positionsarten:59
•
•
•
Normalposition
Wahlposition
Eventualposition
Als weitere Positionsart wären noch die „Regieposition“ und die „wesentliche Position“ zu
nennen, die allerdings eine Sonderstellung einnehmen. Beide können Normal-, Wahlund Eventualposition sein.
Allen Positionsarten gemein ist, dass die unterschiedlichen Typen zu kennzeichnen sind.
7.3.1.1
Normalposition
Eine Normalposition beschreibt eine Leistung, die zur Ausführung vorgesehen ist. Der
Kennzeichner ist leer. Die Inhalte der Normalposition sind:60
•
•
•
•
•
•
•
•
59
60
LV-Positionsnummer
Kennzeichnung der Mehrfachverwendung (falls zutreffend)
Satzart „N“
Kennzeichen für die Positionsart (P)
Variantenkennzeichen (V, falls zutreffend)
Zuordnungskennzeichen (ZZ)
Kennzeichen für wesentliche Position (W)
Herkunftskennzeichen
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063;
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm.
01.09.1996. -- Seite 5, Punkt 4.5
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063;
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm.
01.09.1996. -- Seite 23, Punkt 5.2.22
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20.09.2008
Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
Seite 40 / 119
MASTER THESIS
DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Positionsstichwort (Kurztext)
Menge (MENGE)
Mengeneinheit (EH)
Kennzeichen für Regieposition (R)
Kennzeichen für Mengenbegrenzung bei Abrechnung (G)
Auftragsnummer (ANR)
Preisanteile
Einheitspreis (EP)
Positionspreis (PP)
Prinzipiell gilt für zusätzliche Vertragsbedingungen die gleiche Struktur wie für
Leistungspositionen. Allerdings finden folgende Felder keine Anwendung:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Kennzeichner für Positionsart (P)
Variantenkennzeichen (V, falls zutreffend)
Zuordnungskennzeichen (ZZ)
Kennzeichen für wesentliche Position (W)
Menge (MENGE)
Mengeneinheit (EH)
Kennzeichen für Regieposition (R)
Kennzeichen für Mengenbegrenzung bei Abrechnung (G)
Preisanteile
Einheitspreis (EP)
Positionspreis (PP)
Die nachfolgende Abbildung veranschaulicht die Normalposition:
Leistungsverzeichnis (LV)
Position
LV-Pos.-Nr.: 01 01 02 19 04 0
Position
LV-Pos.-Nr.: 01 01 02 11 14 0
Position
LV-Pos.-Nr.: 01 01 02 11 13 0
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Abbildung 17:
7.3.1.2
LV-Positionsnummer
Kennzeichnung der Mehrfachverwendung (falls zutreffend)
Kennzeichner (PVZZ, W, G)
Herkunftskennzeichen (Z)
Menge (MENGE)
Mengeneinheit (EH)
Auftragsnummer (ANR)
Preisanteile
Einheitspreis (EP)
Positionspreis (PP)
Prinzipdarstellung der Normalposition
Normalposition mit Grund- und Folgetext
Ebenso wie in der GAEB lässt auch die ÖNORM die Zusammenfassung gleichbleibender
Textteile zu. Statt Leit- und Unterbeschreibung verwendet die ÖNORM die Begriffe
Grundtext (GT) und Folgetext (FT).
Das Prinzip wird nachstehend grafisch dargestellt:
Harald Engelke
20.09.2008
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DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
Leistungsverzeichnis (LV)
Position
LV-Pos.-Nr.: 01 01 02 19 04 0
Position
LV-Pos.-Nr.: 01 01 02 11 14 0
Position
Grundtext (GT)
Folgetext (FT): Z
LV-Pos.-Nr.: 01 01 02 11 12
•
•
•
Folgetext (FT): B
LV-Positionsnummer
Text des Grundtextes
Herkunftskennzeichen (Z)
Folgetext (FT): A
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Abbildung 18:
7.3.1.3
LV-Positionsnummer
Text des Folgetextes
Kennzeichnung der
Mehrfachverwendung (falls
zutreffend)
Kennzeichner (PVZZ, W, G)
Herkunftskennzeichen (Z)
Menge (MENGE)
Mengeneinheit (EH)
Auftragsnummer (ANR)
Preisanteile
Einheitspreis (EP)
Positionspreis (PP)
Prinzipdarstellung zur Leit- und Unterbeschreibung
Wahlposition
Eine Wahlposition ist vom Ausschreiber als Teil einer Variante zur Normalausführung
vorgesehen. Der Kennzeichner ist „W“.61 Beispielsweise kann statt der Normalausführung
„Zinkblech“ die Variante „Kupferblech“ vorgesehen werden.62 Mit dem zweistelligen
Zuordnungskennzeichen können dabei, unabhängig der Gliederungsstruktur des
Leistungsverzeichnisses, mehrere Positionen zu einer Gruppe oder mehreren Gruppen
zusammengefasst werden. Zusätzlich mit der Variantennummer können auch mehrere
Varianten zu einer Zuordnungsgruppe erstellt werden. Hier spielen der Kennzeichner für
die Positionsart (P), der Variantenkennzeichner (V) und die Zuordnungskennzeichnung
(ZZ) zusammen. Der gesamte Kennzeichner ist somit aus PVZZ zusammengesetzt.
Wahlpositionen werden nicht mit einem Positionspreis versehen. Nachfolgendes Beispiel
dient der näheren Erläuterung:63
41.50.01
Z
Wetterschutz-Lamellengitter Z 30 / 60 / 30 mm, in Z-Rahmen flächenbündig eingelötet /
geschweißt, mit einem feinmaschigen Insektenschutzgitter hinterlegt, punktgelötet. Aus
Titanzink gemäß DIN EN 988, löt- und falzbar, mind. 1 mm dick. Montage mit
korrosionsbeständigen Schrauben und Dübeln im Stahlbetonmauerwerk, planeben mit der
Zinkblech-Fassadeverkleidung. Fabrikat RHEINZINK vorbewittert gemäß DIN EN 1179
o. glw.: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
41.50.01.A
01
Z
Wetterschutzgitter 1.000 / 1.000 mm Zink
5,00 Stk.
61
62
63
Lohn
€...............
Sonstiges € . . . . . . . . . . . . . . .
EHP
€...............
PP
€...............
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996. -- Seite 5, Punkt 4.5.2 und Punkt 4.8
Priebernig, Heinz: VO 04 · Normung / AVA-Programme / Datenaustausch / Leistungsbeschreibung / Angebotsprüfung. o.O., AT: 27.03.2006 -- Online im Internet: URL: http://www.priebernig.at/files/v04_lb_apfg._ava.pdf [Stand: 18.07.2008]
Priebernig, Heinz: VO 04 · Kostenberechnungsgrundlagen → Gliederung · Vertragsbestimmungen · Leistungsverzeichnis.
- o.O., AT: 09.11.2007 -- Online im Internet: URL: http://www.priebernig.at/files/v04_071109 _kostenberechnungsgrund
lagen.pdf [Stand: 18.07.2008]
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 42 / 119
MASTER THESIS
DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
41.50.02
Z
Wetterschutz-Lamellengitter wie in der Position 41.50.01 beschrieben, jedoch aus EdelStahl, Werkstoff-Nr. 1.4301 oder 1.4571, gebürstet und gebeizt.
41.50.02.A
101
Z
Wetterschutzgitter 1.000 / 1.000 mm Edelstahl
Sonst wie in der Position 41.50.01.A beschrieben.
o. glw.: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
W
5,00 Stk.
Lohn
€...............
Sonstiges € . . . . . . . . . . . . . . .
EHP
€...............
PP
xxxxxxxxxxx
(nicht auswerfen)
In diesem Beispiel sieht man frei textierte Positionen mit dem Herkunftskennzeichen „Z“,
die in Grund- (41.50.01 beziehungsweise 41.50.02) und Folgetext
(41.50.01.A
beziehungsweise 41.50.02.A) aufgespaltet wurden. Die Normalausführung ist den
Positionen
41.50.01
und
41.50.01.A
beschrieben
und
trägt
die
Zuordnungskennzeichnung ZZ = 01. In der Wahlposition 41.50.02.A wird eine alternative
Leistung beschrieben. Diese trägt den gleichen Zuordnungskennzeichner ZZ sowie den
Variantenkennzeichner V. Die gesamte Kennzeichnung ergibt sich somit zu VZZ = 101.
Der Kennzeichner der Positionsart beschreibt mit P = W die Wahlposition. Es ist noch
anzumerken, dass jede Variante prinzipiell auch die nichtersetzten Normalpositionen
enthält. Nachfolgend die zugehörige schematische Darstellung für den Umgang mit
Wahlpositionen:
Leistungsverzeichnis (LV)
Position 41.49.01.A
Wahlposition 41.50.02.C
Zuordnungskennzeichner (ZZ) 01
Zuordnungskennzeichner (VZZ) 101
Position 41.49.01.B
Wahlposition 41.50.02.B
Zuordnungskennzeichner (ZZ) 01
Zuordnungskennzeichner (VZZ) 101
Position 41.50.01.A
Wahlposition 41.50.02.A
Zuordnungskennzeichner (ZZ) 01
Zuordnungskennzeichner (VZZ) 101
•
•
•
•
•
•
•
Teilleistungsbeschreibung
Menge
Einheit
Verknüpfung über
Positionsart
Zuordnungskennz.
Einheitspreis (EP)
Gesamtbetrag (GB)
(Zus. Positionskennzeichen)
Normalausführung
•
•
•
•
•
•
•
Teilleistungsbeschreibung
Menge
Einheit
Positionsart
Einheitspreis (EP)
Gesamtbetrag (GB)
(Zus. Positionskennzeichen)
Alternativausführung 1
Wahlposition 41.50.03.C
Zuordnungskennzeichner (VZZ) 201
Wahlposition 41.50.03.B
Verknüpfung über
Zuordnungkennz.
Zuordnungskennzeichner (VZZ) 201
Wahlposition 41.50.03.A
Zuordnungskennzeichner (VZZ) 201
•
•
•
•
•
•
•
Teilleistungsbeschreibung
Menge
Einheit
Positionsart
Einheitspreis (EP)
Gesamtbetrag (GB)
(Zus. Positionskennzeichen)
Alternativausführung 2
Abbildung 19:
Harald Engelke
Prinzipdarstellung zu Normal- und Alternativausführung mit Wahlpositionen
20.09.2008
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DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
Die unterschiedlichen Kennzeichner für Positionsarten, Varianten und Zuordnungen sind
nochmals nach Tabelle 1, ÖNORM B 2063, zusammengefasst:64
Positionsart
Kennzeichen für
Positionsart
(P)
Variantenkennzeichen
(V)
Zuordnungskennzeichen
(ZZ)
Normalposition
leer
leer
leer
Normalposition
einer
Zusammengehörigkeitsgruppe
leer
leer
alphanumerisch
Wahlposition
W
numerisch
alphanumerisch
Eventualposition
E
leer
Leer
Eventualposition
einer
Zusammengehörigkeitsgruppe
E
leer
alphanumerisch
Tabelle 4:
7.3.1.4
Ausschnitt möglicher Attribute mit Wertebereich und Erklärung zur Erläuterung für die
Gestaltung des LV-Textes nach GAEB
Eventualposition
Die Eventualposition dient der Erfassung von Leistungen, die nicht unbedingt zur
Ausführung kommen müssen. Eventualpositionen müssen trotz Beauftragung vor
Ausführung durch den Auftraggeber angeordnet werden. Der Kennzeichner ist „E“.65
Ebenso wie die Wahlpositionen werden auch Eventualpositionen nicht in die
Normalangebotssumme aufgenommen. Ein Positionspreis ist daher nicht anzugeben und
die Stellen für den Positionspreis sind im Leistungsverzeichnis zu sperren.
7.3.1.5
Regiepositionen
Bei Regiepositionen handelt es sich um Positionen, die eine Leistung gemäß
ÖNORM B 211266 (beziehungsweise der ihr nachgefolgten ÖNORM B 211067)
beschreiben. Regiepositionen können Normal-, Wahl- oder auch Eventualpositionen
sein.68
7.3.1.6
Wesentliche Positionen
Die ÖNORM B 2063 kennt auch den Begriff der wesentlichen Position. Hier handelt es
sich weniger um eine eigene Positionsart als viel mehr um einen zusätzlichen
Kennzeichner für alle Positionsarten. Mit der Kennzeichnung „W“ ist eine Position als
wesentliche Position im Sinne der ÖNORMEN A 205069 und A 205170.
64
65
66
67
68
69
70
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996. -- Seite 6, Tabelle 1
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996. -- Seite 5, Punkt 4.5.3
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2112; Regieleistungen im Bauwesen; Werkvertragsnorm . - o.O.,
AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.04.1990 -- nicht mehr gültig, wurde am 01.03.2000 zurückgezogen und
durch die ÖNORM B 2110 ersetzt
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2110; Allgemeine Vertragsbestimmungen für Bauleistungen Werkvertragsnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.03.2002
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996. -- Seite 5, Punkt 4.6
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM A 2050; Vergabe von Aufträgen über Leistungen; Ausschreibung,
Angebot, Zuschlag; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.11.2006
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM A 2051; Vergabe von Aufträgen über Leistungen im Bereich der
Wasser-, Energie- und Verkehrsversorgung sowie der Postdienste; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag;
Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.05.2005
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
Für derart gekennzeichnete Positionen hat der Bieter anzugeben, ob diese an
Subunternehmer weitergegeben werden sollen, und er hat diese Unternehmer zu
benennen.71
Im Anwendungsfall der ÖNORM A 2051 ist eine vertiefte Angebotsprüfung
durchzuführen, wenn in wesentlichen Positionen zu hohe oder zu niedrige Einheitspreise
festgestellt werden.72
7.3.2
Aufschläge und Nachlässe
Ebenso wie die GAEB erlaubt auch die ÖNORM B 2063 die Anwendung von Aufschlägen
(ohne Vorzeichen angegeben) und Nachlässen (mit negativem Vorzeichen angegeben).
Aufschläge und Nachlässe können sowohl auf den Angebotspreis als auch auf einzelnen
Positionen angewendet werden. Prinzipiell können Aufschläge und Nachlässe als
Prozentsatz oder als Beträge angegeben werden.
Kommen mehrere Aufschläge oder Nachlässe zur Anwendung, so sind diese von der
untersten Hierarchieebene aus aufsteigend kumulativ zu berücksichtigen.73
7.4
Struktur für den elektronischen
Datenträger nach ÖNORM B 2063
Datenaustausch
–
Der elektronische Datenaustausch nach ÖNORM B 2063 ist über einen Datenträger
definiert, der vom Ausschreiber an den Bieter übergeben wird. Das Angebot wiederum
wird entweder durch einen überarbeiteten Datenträger (um die Preise ergänzt) oder über
einen neu erstellten Datenträger an den Ausschreiber übergeben.74
Der Datenträger selbst ist eine einfache Textdatei, die aufgrund des geringen
Datenvolumens einfach weitergegeben werden kann.
7.4.1
Der Datensatzaufbau
Der zu verwendende Zeichensatz ist der leicht eingeschränkte ASCII PC-8 Zeichensatz.
Dieser Zeichensatz gestattet zwar Umlaute der deutschen Sprache, aber darüber
hinausgehend keine anderen nationalen Sonderzeichen (siehe auch: Tabelle 10:
Codewerte und ihre Bedeutung als darstellbare Zeichen, Seite 108).
Die einzelnen Daten werden in Datensätze, die streng nach der LV-Positionsnummer
aufsteigend sortiert sind, in eine Textdatei ausgegeben. Der Satzaufbau umfasst
einheitlich 90 Stellen. Die Stellen 1 bis 18 dienen dem Ordnungsbegriff, der sich aus
folgenden Teilinformationen zusammensetzt:
Stellen 1 und 2:
Stellen 3 und 4:
Stellen 5 und 6:
Stellen 7 und 8:
Stellen 9 und 10:
Stelle 11:
Stelle 12:
Stelle 13:
Stelle 14:
71
72
73
74
Hauptgruppe
Obergruppe
Leistungsgruppe
Unterleistungsgruppe
Grundtext
Folgetext
Kennzeichnung „M“, falls eine Mehrfachverwendung vorliegt
Kennzeichnung der Satzarten
Kennzeichnung der Positionsart (P)
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM A 2050; Vergabe von Aufträgen über Leistungen; Ausschreibung,
Angebot, Zuschlag; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.11.2006 -- Seite 20, Punkt
6.2.6
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM A 2051; Vergabe von Aufträgen über Leistungen im Bereich der
Wasser-, Energie- und Verkehrsversorgung sowie der Postdienste; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag;
Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.05.2005 -- Seite 32, Punkt 7.3.9 (2)
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996. -- Seite 7, Punkt 4.16
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996. -- Seite 8, Punkt 5
Harald Engelke
20.09.2008
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DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
Stelle 15:
Stelle 16 und 17:
Stelle 18:
Variantenkennzeichnung (V)
Zuordnungskennzeichnung (ZZ)
Kennzeichnung für Wahlposition (W)
Die 19. Stelle bleibt immer leer und wird nicht verwendet. Ab der 20. und bis zur 62.
Stelle werden die allgemeinen Textinformationen eingetragen. Diese sind:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Ausschreiber
Planer, Projektverfasser
Bauvorhaben
Überschrift Ergänzungsleistungsbeschreibung
Leistungsbeschreibung
Ständige Vertragsbedingung Leistungsbeschreibung
Überschrift Hauptgruppe
Überschrift Obergruppe
Überschrift Leistungsgruppe
Ständige Vertragsbedingung Leistungsgruppe
Überschrift Unterleistungsgruppe1
Ständige Vertragsbedingung Unterleistungsgruppe1
Überschrift Unterleistungsgruppe2
Ständige Vertragsbedingung Unterleistungsgruppe2
Grundtext
Texterweiterung Grundtext
Positionsstichwort
Positionstext
Texterweiterung Positionstext
Ausschreiberangabe
Bieterangabe
Die einzelnen Preisanteile sowie die unterschiedlichsten Zwischensummen
Gliederungsebene werden von der 20. Stelle bis zur 79. Stelle angegeben.
je
Die Angabe der Menge erfolgt ab der 63. Stelle bis zur 73. Stelle mit zwei
Nachkommastellen. Die darauffolgenden beiden Stellen 74 und 75 beinhalten die Einheit
der Menge. Hiermit sind auch die wesentlichsten Dateninhalte des Datenträgers benannt.
Auf weitere Informationen, die ebenfalls mittels des Datenträgers übergeben werden, wie
etwa das Submissionsdatum, die Preisbasis oder die LV-Version, soll nicht näher
eingegangen werden, um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen. Diese
Informationen können entweder direkt der ÖNORM B 2063 oder dem Anhang (siehe
Abbildung 32 bis Abbildung 34, Seiten 109 bis 111) entnommen werden.
7.4.2
Vor- und Nachteile
Der Vorteil des geringen Datenvolumens wurde bereits erwähnt. Dieser Vorteil lässt sich
noch weiter steigern, wenn standardisierte Leistungsbeschreibungen verwendet werden.
In diesem Fall genügt die Weitergabe der Positionsdatensätze ohne
Positionsbeschreibung. Dadurch entfallen für alle Standardpositionen wesentliche
Datenmengen. Lediglich frei textierte Positionen (Herkunftskennzeichnung „Z“) sind noch
mit dem Positionstext weiterzugeben.
Andererseits muss allerdings auch erwähnt werden, dass die Datenmengen heutzutage
nicht mehr so ins Gewicht fallen, wie dies vor wenigen Jahren noch der Fall war. Ebenso
ist
zu
bedenken,
dass
keine
international
gültigen,
standardisierten
Leistungsbeschreibungen existieren. Im internationalen Ausschreibungsverfahren sind
daher diese Reduzierungen der Datenvolumina nicht anwendbar.
Darüber hinaus führt die Weitergabe von Leistungsverzeichnissen, die nur mehr den
Langtext der Z-Positionen beinhalten, zu zusätzlichem Aufwand, um vollständige
Langtexte des Leistungsverzeichnisses wiederherzustellen. Von Seiten der Bauindustrie
wird darauf hingewiesen, dass bei Subunternehmern oft keine automationsunterstützte
Harald Engelke
20.09.2008
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DATENSCHNITTSTELLEN IN ÖSTERREICH
Bearbeitung von Ausschreibung erfolgt und daher die Weitergabe vollständiger Texte
zwingend ist.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil lässt das gewählte Datenträgerformat erkennen. Die
ausschließliche Weitergabe von Textinformationen erlaubt keine Einbindung von Grafiken
in die Leistungsverzeichnisse oder die Gestaltung mit unterschiedlichen Textstilen oder
-farben.
7.4.3
Ausblick
Seitens des Österreichischen Normungsinstitutes wird an der Neuauflage der
ÖNORM B 2064 gearbeitet. Bislang ist bekannt, dass für den Datenträger nun ebenfalls
auf die XML-Struktur umgestellt werden soll. Mit einem Entwurf wird bis zum Frühjahr
2009 gerechnet.75
75
Ellmer, Heimo; Engelke, Harald: Master These: Die neue ÖNORM B 2063. - Wien, AT, 08.09.2008 15:50 – vergleiche
Kapitel C.4, Ellmer – Engelke zur neuen ÖNORM B 2063, Seite 115
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
8
DATENSCHNITTSTELLEN IN DER SCHWEIZ
DATENSCHNITTSTELLEN IN DER SCHWEIZ
In der Schweiz wird durch den Schweizerischen Ingenieur- und Architekten-Verein die
Empfehlung SIA 451, Informatik; Datenformate für Leistungsverzeichnisse76,
herausgegeben. Diese ist eine eingetragene Norm der Schweizerischen NormenVereinigung SNV.
Zusammen mit dem Merkblatt 200577 wird damit die letztgültige Schnittstelle für den
Datenaustausch für Leistungsverzeichnisse mit Stand 1992 definiert.78 Es ist allerdings
anzumerken, dass das Merkblatt 2005 nie veröffentlicht wurde, da die Schweizerische
Zentralstelle für Baurationalisierung CRB auf eine Publikation verzichtet hat.79
Zusätzlich zur SIA 451 wurde mit dem Merkblatt 2004, Merkblatt zur Empfehlung SIA 451
„Informatik - Datenformate für Leistungsverzeichnisse“80, eine vereinfachte Schnittstelle
im Rahmen der Empfehlung SIA 451 festgelegt, um auch noch ältere Standards (z.B.:
IfA 89) zu unterstützen.
8.1
Normpositionenkatalog NPK
Auch in der Schweiz werden Standardtexte für die Leistungsbeschreibungen, der
Normpositionenkatalog „NPK Bau“, zur Verfügung gestellt. Veröffentlicht wird der
Normpositionenkatalog durch die Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung
(CRB), die ebenfalls die Informationen für Anwender, Ausgabe 1992 (IfA 92) publiziert.81
Ebenso wie in Deutschland und Österreich ist auch in der Schweiz die Verwendung des
NPK Bau nicht zwingend notwendig, um die Datenschnittstelle nach der SIA 451
anzuwenden.
8.2
Die Austauschphasen nach der SIA 451
Die Schnittstelle eignet sich für den Datenaustausch aus folgenden Bereichen:
•
•
•
•
•
Ausschreibung
Angebote
Verträge
Nachträge
Rechnungen
8.3
Dateninhalte
8.3.1
Allgemeines
Da auch die Schweiz Standardtexte, den Normpositionenkatalog, verwendet, ist der
Austausch der Texte der Leistungsbeschreibungen von Normpositionen nicht sinnvoll
und auch nicht notwendig. Es genügt auch hier nur die Weitergabe der
Katalogidentifikation und des betreffenden Positionscodes.
76
SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein: SIA 451; Informatik; Datenformate für Leistungsverzeichnisse.
- Zürich, CH: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein, 11/1992
77
SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein: Merkblatt 2005. -- wurde nie veröffentlicht
78
SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein: SIA 451; Informatik; Datenformate für Leistungsverzeichnisse.
- Zürich, CH: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein, 11/1992 – Seite 3f
79 Ziegenrücker, Sven; Engelke, Harald: E-Mail - SIA 451 und Merkblatt 2005. - Zürich, CH - Wien, AT, 12.08.2008 09:28
und 09.08.2008 11:26. – vergleiche Kapitel C.1, Ziegenrücker – Engelke zum Merkblatt 2005 zur SIA 451, Seite 112
80
SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein: Merkblatt 2004; Merkblatt zur Empfehlung SIA 451 "Informatik
- Datenformate für Leistungsverzeichnisse". - Zürich, CH: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein, März
1992 -- nicht mehr gültig, hat nach der 3-jährigen Frist die Gültigkeit im März 1995 verloren
81
Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB: 1004D/92; Informationen für Anwender. - Zürich, CH:
Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB, 1992
Harald Engelke
20.09.2008
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DER SCHWEIZ
Lediglich für frei formulierte
Leistungsbeschreibungen.82
8.3.2
Texte
erfolgt
auch
der
Austausch
der
Datenfelder für den Datenaustausch
Gemäß der SIA 451 sind folgende Dateninhalte auszutauschen:83
8.3.2.1
Recordart
Die Recordart bestimmt die Art und die Einteilung des Datensatzes. Hierbei werden
folgende Unterscheidungen getroffen:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
A ...... Header Record (logischer Beginn) mit Dokumenteninformation
B ...... Sekundärgliederungen
C ...... Konditionen
D ...... Reserve für spezielle Bedürfnisse
E ...... Reserve für spezielle Bedürfnisse
F....... Reserve für spezielle Bedürfnisse
G ...... Standardrecord für Leistungsverzeichnisse nach NPK Bau
U ...... Reserve für spezielle Bedürfnisse
V ...... Reserve für spezielle Bedürfnisse
W ..... Reserve für spezielle Bedürfnisse
X ...... Reserve für spezielle Bedürfnisse
Y ...... Reserve für spezielle Bedürfnisse
Z....... Schlussrecord (logisches Ende) mit Dokumenteninformation
Die Datenlänge ist mit einer Stelle definiert.
8.3.2.2
Katalog
Der Katalog wird mittels sechsstelligen Codes angegeben, die neben dem Katalog mit
Kapitelnummer auch das Jahr und das Ausgabejahr angeben.
Nachfolgende Darstellung erläutert dies anhand eines Beispiels:84
1
Baumeisterarbeiten
3
Beton- und Stahlbetonarbeiten
1
Deutsch
1989
3
Abbildung 20:
82
83
84
Ausgabejahr
Sprachcode
Kapitel
3
Rohbauarbeiten
Code-Inhalt
Kapiteluntergruppe
Kapitelgruppe
NPK-Gliederung
1
3
1
8
9
8
9
Beispiel für den Katalog Code der NPK Bau
SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein: SIA 451; Informatik; Datenformate für Leistungsverzeichnisse.
- Zürich, CH: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein, 11/1992 – Seite 4
SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein: SIA 451; Informatik; Datenformate für Leistungsverzeichnisse.
- Zürich, CH: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein, 11/1992 – Seite 5ff
Eigene Darstellung nach dem Beispiel aus: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein: SIA 451;
Informatik; Datenformate für Leistungsverzeichnisse. - Zürich, CH: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein,
11/1992 – Seite 5
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
DATENSCHNITTSTELLEN IN DER SCHWEIZ
Positiv fällt hier die Tatsache auf, dass auf unterschiedliche Sprachen eingegangen wird.
Allerdings ist die Sprache je Leistungsverzeichnis einmal festzulegen. Das
Leistungsverzeichnis kann daher nur einsprachig erstellt werden.
Leistungsposition
Die Leistungspositionen tragen eine sechsstellige Nummer. Drei Stellen sind für die
Hauptposition und drei Stellen für die Unterposition reserviert.85 Zusammen mit der
Kapitelnummer aus dem Normpositionenkatalog ergibt sich somit eine neunstellige
Codierung für die einzelnen Leistungsverzeichnispositionen, die nachfolgend grafisch
erläutert wird:86
Kapitel
Hauptposition
Leistungsposition
2
Tief- und Untertagebauarbeiten
4
Rohbauarbeiten für Kunstbauten
LV-Inhalt
Kapiteluntergruppe
Kapitelgruppe
NPK
Unterposition
8.3.2.3
1
Ortbetonbau
2
Schalung für Streifenfundamente, Riegel und …
1
4
1
Typ 1
1
Konstante Höhe
2
Schalhöhe m 0,26 bis 0,50
2
4
1
2
1
4
1
1
2
Leistungsverzeichnisposition
Abbildung 21:
8.3.2.4
Beispiel für die Struktur einer Leistungsverzeichnisposition
Variablennummer
Einen wesentlichen Vorteil zeigt die Schnittstellendefinition der SIA 451 im Bereich der
Übergabe von Mengen. Zwar werden die Mengenermittlungen nicht übertragen;
allerdings können zu den Gesamtmengen einer Position auch Teilmengen angegeben
werden.
Beim Auftreten mehrerer Mengenarten (vergleiche auch Kapitel 8.3.2.12, Mengenart,
Seite 51) dient die Verwendung von Variablennummern zur Unterscheidung innerhalb der
gleichen Art.
8.3.2.5
Zeilennummer
Die Zeilennummer ist bei mehrzeiligen Dateninhalten der Felder Leistungsposition und
Variablen zu verwenden. Die Zeilennummer ist zweistellig und hat bei jeder neuen
Variablen oder Leistungsposition wieder mit 01 zu beginnen.
8.3.2.6
Objektgliederung
Mit der Objektgliederung kann eine weitere Struktur für die Gliederung größerer oder
komplexerer Bauvorhaben verwendet werden. Die Objektgliederung ist ein maximal
sechsstelliges, alphanumerisches Feld. Die einzelnen Teilleistungen können damit
unterschiedlichen Objekten zugeordnet werden. Beispielsweise könnte ein
multifunktionales Projekt mit folgenden Objektcodes gegliedert werden:
85
86
Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB: Bauleistungen Beschreiben und Baukosten ermitteln. Zürich, CH: Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB, 2007 -- Seite 75
Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB: Bauleistungen Beschreiben und Baukosten ermitteln. Zürich, CH: Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB, 2007
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
DATENSCHNITTSTELLEN IN DER SCHWEIZ
•
•
•
8.3.2.7
HOTEL
OFFICE
RETAIL
Positionslage
Die Positionslage erlaubt die Angabe des Ortes der Ausführung einer Teilleistung.
Beispielsweise:
•
•
•
UG ... Untergeschoß
EG.... Erdgeschoß
OG ... Position mit Festmenge des Unternehmers
Das Feld ist auf maximal sechs Stellen begrenzt und nur bei Verwendung von
Teilmengen zulässig.
8.3.2.8
Variantengruppe
Die Variantengruppe ist ein dreistelliger Code zur Bezeichnung unterschiedlicher
Ausführungsvarianten.
8.3.2.9
Variante innerhalb der Gruppe
Innerhalb einer Variantengruppe können mit diesem ebenfalls dreistelligen Feld
alternative Ausführungsvarianten angezeigt werden.
8.3.2.10
Verbandskalkulation
Die Verbandskalkulation beinhaltet Angaben zu Kalkulationswerten Schweizer Verbände
(z.B.: VSEI, SSIV oder VSHL). Das Feld ist mit sechs Stellen begrenzt.
8.3.2.11
Recordtyp
Der Recordtyp bezeichnet die Art des Datensatzes. Die SIA 451 definiert beispielsweise
folgende Typen:
•
•
•
A ...... Headerrecord
G ...... Positionsrecord
Z....... Schlussrecord
In Kapitel 8.4, Die Datenstruktur für den elektronischen Datenaustausch –
Austauschrecords nach SIA 451, Seite 52, wird auf diese Recordtypen noch im Detail
eingegangen.
8.3.2.12
Mengenart
Die Mengenart ist ein einstelliges Feld, das den Mengenartencode enthält. Dieser Code
ist bei Verwendung von Teilmengen zwingend anzugeben und beinhaltet folgende
Informationen: 87
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
87
A ...... Position mit Vorausmaß des Planers
B ...... Position mit Festmenge des Planers
C ...... Position mit Festmenge des Unternehmers
J ....... Eventualposition (einzurechnen) mit Vorausmaß des Planers
K ...... Eventualposition (einzurechnen) mit Festmenge des Planers
L....... Eventualposition (einzurechnen) mit Festmenge des Unternehmers
Q ...... Eventualposition (nicht einzurechnen) mit Vorausmaß des Planers
R ...... Eventualposition (nicht einzurechnen) mit Festmenge des Planers
S ...... Eventualposition (nicht einzurechnen) mit Festmenge des Unternehmers
W ..... Per Position Preisanfrage ohne Mengenangabe
SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein: Merkblatt 2004; Merkblatt zur Empfehlung SIA 451 "Informatik
- Datenformate für Leistungsverzeichnisse". - Zürich, CH: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein, März
1992 -- nicht mehr gültig, hat nach der 3-jährigen Frist die Gültigkeit im März 1995 verloren
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DER SCHWEIZ
8.3.2.13
Vorzeichen Menge
Die Vorzeichen werden mit + für positive Mengenangaben und – für negative
Mengenangaben erfasst.
8.3.2.14
Menge
Die Menge wird auf 13 Stellen ohne Kommastellen und Tausenderteilungen angegeben.
Von den 13 Stellen sind zehn Vor- und drei Nachkommastellen.
8.3.2.15
Mengeneinheit
Die Mengeneinheiten werden zweistellig, alphanumerisch für jene Positionen angegeben,
die keine Normpositionen sind.
8.3.2.16
Vorzeichen Preis
Die Vorzeichen werden mit + für positive Preise und – für negative Preise erfasst.
8.3.2.17
Preis
Auch für den Preis gilt, dass keine Kommas oder Tausenderteilungen verwendet werden.
Der Preis wird in Rappen angegeben. Vor der 13. Stellen stehen zehn Vor- und 3
Nachkommastellen zur Verfügung.
8.3.2.18
Laufnummer
Die Laufnummer ist mit Prüfziffern versehen und auf sieben Stellen begrenzt. Sie dient,
vor allem bei komplexeren Bauvorhaben, der einfacheren Auffindung von
Leistungspositionen.
8.3.2.19
KAG-Code
Mit dem KAG-Code können Nummern für eine Kostenartengliederung als mögliche
Gliederung des Leistungsverzeichnisses übernommen werden; etwa aus dem
Baukostenplan BKP oder einer anderen Kostenartengliederung.
8.3.2.20
Elementcode
Der Elementcode ist ein sechsstelliger Code für die Elementkostengliederung, die
Baukostenplanung und -überwachung oder andere analoge Gliederungen.
8.3.2.21
Positionstext
Der Positionstext kann pro Zeile bis zu 30 Zeichen enthalten und ist nur bei jenen
Positionen zu übertragen, die nicht dem Normpositionenkatalog entnommen worden sind.
Die Textierung ist grundsätzlich völlig frei zu gestalten und nicht fest codiert.
8.3.2.22
Spezielle Codierungen
Für die spezielle Codierung wird seitens SIA 451 auf das nie veröffentlichte
Merkblatt 2005 und die Felder 24a-d verwiesen. Mit 134 Stellen wird hierfür auch ein
wesentlicher Teil in der Recordeinteilung des Typs „G“ reserviert. Leider bleiben sowohl
die SIA 451 als auch das Merkblatt 2004 die eigentliche Idee hinter diesem Feld schuldig.
8.4
Die Datenstruktur für den elektronischen Datenaustausch –
Austauschrecords nach SIA 451
Prinzipiell erfolgt der Datenaustausch nach SIA 451 nach einem textbasierten System,
ähnlich der ÖNORM B 2063. Als Zeichensatz wird ebenfalls der ASCII-Zeichensatz
verwendet. Die Datenrecords werden zeilenweise in die Textdatei geschrieben und
jeweils mit einer CR/LF-Sequenz abgeschlossen. Jede Zeile stellt einen Datensatz (einen
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DATENSCHNITTSTELLEN IN DER SCHWEIZ
Record) dar und wird mit der Recordart eingeleitet (vergleiche auch Punkt 8.3.2.11,
Recordtyp, Seite 51). Dabei werden im Wesentlichen drei Arten unterschieden.88
8.4.1
Headerrecord (logischer Beginn)
Diese Recordart wird mit „A“ gekennzeichnet
Stellenbelegungen sehen wie folgt aus:
Stelle 1:
Stelle 2:
Stelle 3:
Stelle 4:
Stelle 5:
Stellen 6 und 7:
Stellen 8 bis 10:
Stelle 11:
Stelle 12:
Stelle 13:
Stelle 14:
Stelle 15:
Stellen 16 bis 18:
Stelle 19:
Stelle 20:
Stellen 21 und 22:
Stelle 23:
Stellen 24a bis d:
Stelle e:
Stelle f:
Stelle g:
Stelle h:
8.4.2
und
eingeleitet.
Die
„A“
Erstellungsdatum (Dokument)
Schnittstellenversion
Fehlerstufe (reserviert für Prüfprogramme)
Durchgeführte Prüfung (reserviert für Prüfprogramme)
Bauherren-Kurzbezeichnung
Dokumenten-Urheber
Sprachcode (nach lfA 92)
Stellung zur Vorversion (A= Änderung; B= Nachtrag,
Ergänzung)
Dokumenten-Code (A= Ausmaß; B= Ausschreibung; C=
Angebot; D= Vertrag; E= Teilrechnung; F= Situationsrechnung)
Dokumenten-Status (A= Entwurf; B= provisorisch gültig; C=
gültig; D= Storno)
Vergabe-Einheit (Nr./Code)
Hilfsnummerierung (z.B.: Nachtragsnummer bei Verträgen,
Rechnungsnummer innerhalb von Verträgen)
Datenträger-Nummer
Dokumentenversion
Projekt-Identifikation (Kurzbezeichnung)
Projektbezeichnung
Dokumenten-Identifikation
Vergabe Einheit (Bezeichnung)
Name Software Hersteller
Telefonnummer Software-Hersteller
Programmversion
Recordeinteilung (G-Records)
Die G-Records beinhalten im Wesentlichen die Informationen
Leistungsbeschreibungen. Die einzelnen Stellen sind folgendermaßen belegt:
Stelle 1:
Stellen 2 bis 4:
Stelle 5:
Stellen 6 und 7:
Stellen 8 bis 13:
Stellen 14 und 15:
Stellen 16 und 17:
Stellen 18 bis 23:
Stellen 24 bis 29:
Stellen 30 bis 32:
Stellen 33 bis 35:
Stellen 36 bis 41:
Stelle 42:
Stelle 43:
Stelle 44:
Stelle 45:
Stellen 46 bis 58:
Stellen 59 und 60:
Stelle 61:
Stelle 62:
88
weiteren
zu
den
„G“
Kapitelnummer
leer
Ausgabejahr
Leistungsposition (Positionsnummer)
Variablennummer
Zeilennummer
Objektgliederung
Positionslage
Variantengruppe
Variante innerhalb der Gruppe
Verbandskalkulation
Recordtyp
leer
Mengenart
Vorzeichen Menge
Menge
Mengeneinheit
leer
Vorzeichen Preis
SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein: SIA 451; Informatik; Datenformate für Leistungsverzeichnisse.
- Zürich, CH: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein, 11/1992 – Seite 5ff
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Stellen 63 bis 74:
Stellen 75 bis 81:
Stellen 82 bis 86:
Stellen 87 bis 92:
Stellen 93 bis 122:
Stellen 123 bis 256:
8.4.3
DATENSCHNITTSTELLEN IN DER SCHWEIZ
Preis
Laufnummer
KAG-Code
Elementcode
Positionstext
Spezielle Codierungen
Schlussrecord (logisches Ende)
Die Kennzeichnung des Schlussrecords erfolgt mit „Z“ und beinhaltet allgemeine Daten
zum Verfasser, dem Projekt und etwa Bezugsdokumente. Stellenbelegungen sind
folgendermaßen:
Stelle 1:
Stelle 2:
Stelle 3:
Stelle 4:
Stelle 5:
Stellen 6 und 7:
Stellen 8 bis 10:
Stellen 11 bis14:
Stelle 15:
Stellen 16 und 17:
Stelle 18:
Stelle 19:
Stelle 20:
Stellen 21 und 22:
Stelle 23:
Stellen 24a bis d:
Stelle e:
Stelle f:
Stelle g:
Stelle h:
8.4.4
„Z“
Datum Export (TTMMJJ)
Erstellungsdatum Export (TTMMJJ)
leer
leer
Absender (Kurzbezeichnung)
Urheber Bezugsdokument (Kurzbezeichnung)
leer
Anzahl Austauschrecords (inkl. Header- und Schlussrecord)
leer
Fortsetzung, (+ = weitere Datei; - = letzte Datei)
Datenträger-Nummer
Version Bezugsdokument
Projekt-Identifikation
Projektbezeichnung
ldentifikation Bezugsdokument
Sachbearbeiterfirma (Absender)
Telefonnummer Sachbearbeiter
Name Sachbearbeiter
leer
Vor- und Nachteile
Wie auch für die Datenschnittstelle nach der ÖNORM B 2063 gilt auch für die
Definitionen nach SIA 451, dass aufgrund des gewählten Datenformats, eine reine
Textdatei auf Basis des ASCII-Zeichensatzes, die übertragenen Datenmengen gering
gehalten werden können; obgleich dieser Vorteil heute nicht mehr so entscheidend ist
wie früher.
Gleichzeitig beschränkt aber genau diese Art der Schnittstelle die Verwendung von
Grafiken oder unterschiedlichen Textformaten, wie sie zeitgemäße XML-Dateien möglich
machen würden.
Strukturell besticht die Schweizer Lösung der Datenweitergabe durch die Verwendung
mehrerer Strukturen sowie durch die Möglichkeit, die Mengen in Teilmengen zu zerlegen.
Es wird auch auf unterschiedliche Sprachen Rücksicht genommen. Jedoch ist eine
gleichzeitige Verwendung von zwei oder mehreren Sprachen auch nach SIA 451 nicht
vorgesehen.
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9
DATENSCHNITTSTELLEN IN GROSS BRITANNIEN - BICS
DATENSCHNITTSTELLEN IN GROSSBRITANNIEN
FÜR ELEMENTE NACH BCIS
Seitens des Britischen Normungsinstitutes, dem British Standards Institute, wurde mit der
BS HB 10161:1999, Tenders and Contracts for Building, 3rd edition89, das gleichnamige
Handbuch von The Aqua Group as Norm herausgebracht und mit 01.03.2004 wieder
zurückgezogen, jedoch durch kein anderes Werk seitens dem British Standards Institute,
ersetzt.90
Inhaltlich werden darin die Grundprinzipien der Ausschreibung von der Konzeptionierung
über die Vertragsverhandlungen bis zum Vertragsmanagement behandelt. Eigenständige
Datenstandards für einen elektronischen Datenaustausch zwischen den Parteien werden
jedoch nicht definiert.
Allerdings gibt die RICS, The Royal Institution of Chartered Surveyors, in Großbritannien
über ihre Handelsfirma, das BCIS, Building Cost Information Service, weiterführende
Standards vor: das Standard-BCIS-Format „Standard Form of Cost Analysis“.91 In diesem
Standard werden zwei wesentliche Bereiche definiert:
•
•
9.1
Elementdefinitionen
XML-Schema für den Datenaustausch
Die Elementdefinitionen nach BCIS
Mit der Elementdefinition wendet sich das BCIS bewusst von der Einzelposition ab und
hin zum Element. Ein Element ist in diesem Sinne aus einer Gruppe von Einzelpositionen
gebildet. Die Einzelpositionen (Teilleistungen) werden jedoch kostenmäßig nicht mehr
bewertet, sondern dienen lediglich der Beschreibung des Elements. Nachfolgend ist der
Zusammenhang zwischen Element und Teilleistung beispielhaft dargestellt:
Elementgruppe: External Walls
Code: 2E
Element: External Enclosing Walls
Code: 2E1
Element: External Wall Finishes
Code: 2E2
Element: Basement Walls
Code: 2E4
•
•
•
•
•
•
•
Abbildung 22:
89
90
91
Teilleistung Schalung
Teilleistung Arbeitsfugen schalen
Teilleistung Aussparungen schalen
Teilleistung Bewehrung Wände, Durchmesser bis 8 mm
Teilleistung Bewehrung Wände, Durchmesser ab 8 mm bis 24 mm
Teilleistung Beton Wände
Teilleistung Betonnachbehandlung
Prinzipdarstellung des Elementaufbaus nach BCIS
The Aqua Group: Tenders and Contracts For Building, 3. Ausgabe. - Oxford, GB: Blackwell Science, 01.03.1999 -- nicht
mehr gültig, wurde am 01.03.2004 zurückgezogen und nicht mehr ersetzt
Edwards, Joanne; Engelke, Harald: E-Mail - HB 10161:1999. - London, UK - Wien, AT, 25.07.2008 15:08 und 25.07.2008
13:22 -- vergleiche Kapitel C.2, Edwards – Engelke zu HB 10161:1999, Seite 113
BCIS - Building Cost Information Service: Standard Form of Cost Analysis; Principles, Instructions and Definitions, 3.
Ausgabe. - London, GB: BCIS, 2008
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DATENSCHNITTSTELLEN IN GROSS BRITANNIEN - BICS
Die Erfassung der Kosten erfolgt auf der Elementebene. Die Kosten des Bauwerks
werden ermittelt, indem man die Kosten aller Elemente addiert.
Die Struktur der Bauelemente der BCIS ist nach einer funktionalen Struktur geordnet und
unterscheidet etwa nach oberirdischen und unterirdischen Elementen, nach tragenden
oder umschließenden Elementen (siehe auch Tabelle 11: Elemente nach BCIS bis zur
zweiten Ebene, Seite 116). Die bei uns übliche Gliederung nach den Einzelgewerken
(z.B.: Mauerarbeiten, Beton- und Stahlbetonarbeiten, Holzbauarbeiten, etc.) wird bewusst
nicht verwendet. Als Begründung wird hierzu der Einfluss der Architekten (die in
Funktionen denken) und der „Quantity Surveyors“ (der in Großbritannien eigenständige
Beruf des Bauökonomen) genannt. Besonders Letztere haben in den letzten Jahrzehnten
die Elementmethode zur Kostenermittlung in Großbritannien etabliert.92
9.2
Aufbau der Leistungsverzeichnisse nach BCIS
Im Gegensatz zu den Strukturen nach GAEB und der ÖNORM B 2063 sind die
Informationen für den Datenaustausch wesentlich allgemeiner gehalten. Die
Inhaltschwerpunkte werden nachfolgend dargestellt.
9.2.1
Allgemeine Informationen (Ancillary Information)
Generell fordert die BCIS in ihrer Standard Form of Cost Analysis, dass die folgenden
Inhalten angegeben werden sollten:93
9.2.1.1
Projektdetails (Project Details)
Zu den Projektdetails zählen allgemeine Informationen, wie:
•
•
•
•
•
•
•
9.2.1.2
Projektname
Ort
Name des Ausschreibers
Gebäudetyp
Datum der Preisbasis, Angebotseröffnung, Bindefrist, Übergabe des Bauplatzes
Projektbeschreibung
Allgemeine Konditionen
Gebäudedetails (Details of Building)
Speziell für komplexere Bauprojekte wird hier die nähere Beschreibung zum Gebäude
beziehungsweise zu den Gebäuden verstanden. Darunter fallen Angaben zur
Gebäudeform (z.B.: Geschoßflächen, Geschoßzahl, Geschoßhöhen, Raumkubaturen,
etc.), aber auch die Funktionalbeschreibung zur näheren Bezeichnung der
Leistungsschuld und der zu erbringenden Qualitäten.
Speziell hier ist zu erkennen, dass die Definition nach BCIS vor allem auf
Generalunternehmerausschreibungen abzielt. Die funktionale Beschreibung steht im
Vordergrund und verdrängt die Einzelposition.
9.2.1.3
Ausschreibungsdetails (Procurement Details)
In den Ausschreibungsdetails sind allgemeine Informationen zu den Marktkonditionen
(etwa Verfügbarkeit von Arbeitskräften und Materialien, spezielle Vertragsbemerkungen,
etc.), aber auch sehr detaillierte Angaben enthalten:
•
•
•
•
92
93
Datum der Preisbasis
Vertragstypus
Angaben zu den Ausschreibungsunterlagen
Verfahrensbeschreibung zur Auslobung
BCIS - Building Cost Information Service: Standard Form of Cost Analysis; Principles, Instructions and Definitions, 3.
Ausgabe. - London, GB: BCIS, 2008. -- Seite 3
BCIS - Building Cost Information Service: Standard Form of Cost Analysis; Principles, Instructions and Definitions, 3.
Ausgabe. - London, GB: BCIS, 2008. -- Seite 9f
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DATENSCHNITTSTELLEN IN GROSS BRITANNIEN - BICS
•
•
•
•
•
•
9.2.2
Vertragsdauern (Vorgaben seitens des Ausschreibers, aber auch
Abweichungen des Bieters, sofern vorhanden)
Anzahl der Angebote (sowohl der Anfragen als auch der Angebotseingänge)
Angaben zu den Angebotsauswertungen
Kostenaufgliederung getrennt nach dem Leistungsumfang der auszuführenden
Arbeit, einer Vorsorgepauschale, Kosten aus den Forderungen der
Vorbemerkungen, Kosten für Eventualitäten, Kosten für Planung (sofern es sich
um einen Design and Build Contract handelt) und nach der Auftragssumme
Liste der Bieter mit den abgegebenen Angebotssummen
Anhänge zu den Angeboten, wie etwa Begleitschreiben
Kostenaufgliederung (Cost Analysis)
Neben der groben Kostengliederung aus den Ausschreibungsdetails werden natürlich
auch die detaillierten Kosten auf der Elementebene und den Ebenen darüber erfasst94
(vergleiche Kapitel D.1, Die Elementstruktur, Seite 116).
9.2.2.1
Elementkosten (Element Costs), Code: 1-6
Hier sind alle Einzelkosten des jeweiligen Elements und Subelements erfasst. Die Kosten
der Subelementen sind in die Elemente zu summieren, die Kosten der Elemente in die
Auftragssumme ohne Kosten für Vorbemerkungen (Preliminaries), Kosten für
Eventualitäten (Contingencies) und Planungskosten (Contractors’ Design Fees).
9.2.2.2
Vorbemerkungen (Preliminaries), Code: 7
In dieser Gruppe sind die Kosten für die Forderungen des Auftraggebers aus den
Vorbemerkungen anzugeben. Die BCIS spricht hierbei von einer Angabe als Prozentsatz
auf Basis der Auftragssumme ohne Kosten für Vorbemerkungen, Eventualitäten und
Planungskosten.
9.2.2.3
Eventualitäten (Contingencies), Code: 8
Die Kosten für Eventualitäten sind zwar als eigene Kostengruppe aufzunehmen, werden
jedoch nicht als Leistungen beauftragt. Diese Arbeiten sind gesondert durch den
Auftraggeber abzurufen.
Alternativen, wie in den Strukturen nach GAEB oder der ÖNORM B 2063, sind hiermit
jedoch nicht möglich.
9.2.2.4
Planungskosten des Auftragnehmers (Contractors’ Design Fees), Code: 9
Sofern durch den Unternehmer auch Planungsleistungen zu erbringen sind, sind diese
gesondert auszuweisen und in der Gruppe der Planungskosten darzustellen.
9.2.2.5
Gebäudekosten je Einheit (Cost of Building per Unit)
Neben der Kostendarstellung nach der Elementgliederung werden die Kosten auch auf
Basis von Kenngrößen umgelegt. Als Kenngrößen dienen hier Geschoßflächen oder
funktionale Einheiten, wie etwa Zimmer im Hotelbereich.
Hierbei wird zu Recht angemerkt, dass die Umlage der Kosten für die Außenanlagen
(external works) zu Verfälschungen im Ergebnis führen und daher nicht mitberücksichtigt
werden soll. Auch die Kosten der Vorbemerkungen sind lediglich anteilig für die
Elementgruppen 1 bis 5 zu berücksichtigen.
9.2.2.6
94
Elementkosten je Einheit (Cost of Element per Unit)
Ähnlich wie bei den Gebäudekosten werden die Kosten auch auf der Ebene der
Elemente zu den Kenngrößen (z.B.: je Flächeneinheit oder je funktionaler Einheit) in
Bezug gesetzt. In diesem Fall ist jedoch anzugeben, ob die Kosten aus den
Vorbemerkungen enthalten sind oder nicht.
BCIS - Building Cost Information Service: Standard Form of Cost Analysis; Principles, Instructions and Definitions, 3.
Ausgabe. - London, GB: BCIS, 2008. -- Seite 11f
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DATENSCHNITTSTELLEN IN GROSS BRITANNIEN - BICS
Falls die Kosten der Vorbemerkungen enthalten sind, sind diese, wie schon bei den
Gebäudekosten, nur anteilig zu berücksichtigen.
9.2.3
Mengen der Elemente (Element Unit Quantities)
Natürlich werden nicht nur die Gesamtkosten der Elemente erfasst, sondern auch die
Kosten des jeweiligen Elements bezogen auf die Leitmenge.95 Unter Leitmenge ist hier
jene Menge zu verstehen, die die Leistung des Elements am besten beschreibt. Dies soll
anhand folgenden Beispiels erläutert werden:
Das Element Teppichboden könnte etwa aus folgenden Teilleistungen bestehen:
•
•
•
•
•
Lieferung als Pauschalsumme
Untergrundvorbehandlung in m²
Teppichbelag in m²
Sockelleisten in m
Abschlussprofile in Türbereichen in Stk.
In diesem Beispiel sind vier unterschiedliche Einheiten für die Teilleistungen des
Elements Teppichboden genannt (m, m², Stk. und psch). Die preisbestimmenden
Teilleistungen sind jedoch flächenbezogen und daher in m² angegeben. Für das Element
Teppichboden wird daher nur die Einheit m² in Frage kommen.
Für Lüftungsanlagen empfiehlt es sich, als Leitmenge m³ zu verwenden.
9.2.4
Technische Beschreibungen und Planungsgrundlagen (Specification
and Design Criteria)
In den technischen Beschreibungen und den Planungsgrundlagen erfolgt die eigentliche
Dokumentation der Leistung. Obwohl prinzipiell möglich, empfiehlt das BCIS in den
Standard Form of Cost Analysis, die Leistung tunlichst für jedes einzelne Element zu
beschreiben und nicht in den Gruppenelementen.
Zusätzlich gibt das BCIS in den Standard Form of Cost Analysis für jedes Element eine
Ceckliste für jene Informationen an, die unbedingt enthalten sein sollten. 96
9.2.5
Nennung des Projektteams (Credits)
Abschließend sind noch die Kontaktdaten des Projektteams (Auftraggeber, Planer und
Konsulenten, etc.) anzugeben.
9.3
Struktur für den Elektronischen Datenaustausch – BCIS
XML-Schema for Elemental Analyses
Zusätzlich zur Standard Form of Cost Analyses stellt das BCIS auch ein XML-Schema
öffentlich zur Verfügung, um den Datenaustausch zwischen unterschiedlichen
Computerprogrammen zu ermöglichen und auch zu fördern.97
Das BCIS hat damit ein ähnlich wirkungsvolles Werkzeug für den Datenaustausch
gewählt wie der GAEB. Allerdings erfolgt die Nutzung nicht ebenso vielfältig wie in der
Definition nach GAEB. So sind etwa die Weitergabe von Grafiken oder unterschiedliche
Formatierung für Texte nicht vorgesehen.
95
96
97
BCIS - Building Cost Information Service: Standard Form of Cost Analysis; Principles, Instructions and Definitions, 3.
Ausgabe. - London, GB: BCIS, 2008. -- Seite 12
BCIS - Building Cost Information Service: Standard Form of Cost Analysis; Principles, Instructions and Definitions, 3.
Ausgabe. - London, GB: BCIS, 2008. -- Seite 12 und 17ff
BCIS - Building Cost Information Service: BCIS XML-Schema for Elemental Analyses. - o.O.: BCIS -- Online im Internet:
URL: http://www.bcis.co.uk/xml/analyses_v10.xsd [Stand: 03.08.2008]
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DATENSCHNITTSTELLEN IN GROSS BRITANNIEN - CITE
DATENSCHNITTSTELLE IN GROSSBRITANNIEN
FÜR DIE BILL OF QUANTITY DURCH DIE CITE
Parallel zu den Regelungen der BCIS wird durch das UK Chapter der Building Smart
Alliance (vergleiche auch Kapitel 14.1, International Alliance for Interoperability (IAI),
Seite 76) gemeinsam mit der Construction Industry Trading Electronically (CITE) ein
eigener Standard für die Weitergabe von den Bills of Quantity herausgegeben.
Die im angloamerikanischen Sprachraum übliche Bezeichnung Bill of Quantity ist nur ein
Teil des im deutschen Sprachraum gebräuchlichen Leistungsverzeichnisses und ist
daher
noch
um
technische
Spezifikationen
(Technical
Spezifications,
Leistungsbeschreibungen ohne Einzelpositionen und Mengenangaben) und eventuelle
Vorbemerkungen (Preliminaries) zu ergänzen. Erst beide Dokumente zusammen bilden
die vollständige Beschreibung der Leistungen.
Durch die CITE wurden drei Standards definiert:
•
•
•
ASCII-Schnittstelle
XML-Schema
EDIFACT
Da die EDIFACT-Schnittstelle der Vereinten Nationen für branchenübergreifenden
Warenverkehr und nicht für die Datenweitergabe im Ausschreibungsverfahren im
Bauwesen entwickelt wurde, wird in weiterer Folge darauf nicht mehr eingegangen
werden.
10.1
Die CITE-ASCII-Schnittstelle
Die CITE-ASCII-Schnittstelle übermittelt die Daten der Mengenaufstellung (Bill of
Quantity, kurz BoQ) sowie der Bewehrungstabellen (dieser Datenaustausch wird
nachfolgend nicht weiter behandelt) und allgemeine Projektinformationen.98
Der Standard lässt die Übertragung von ausgepreisten oder aber auch
nichtausgepreisten Bills of Quantity zu. Dabei enthält eine Datei mit unausgepreisten Bills
of Quantity bereits Leerstellen, um später die Preisinformation aufzunehmen. Dadurch ist
auch durch einen simplen Texteditor die Eintragung der Preise möglich, obgleich die
Sinnhaftigkeit dieser Option zu hinterfragen ist, denn schließlich möchte man die Vorteile
durch die Verwendung von Kalkulationssoftware nutzen.
Die ausgepreisten Bills of Quantity werden mit dem gleichen Datenformat an die
ausschreibende Stelle retourniert.99 Die Datenweitergabe für die Bill of Quantity erfolgt
dabei mittels vier Dateien:
•
•
•
•
10.1.1
Control-Datei (Dateiendung: .ebc)
Notes-Datei (Dateiendung: .txt)
Prelims-Datei (Dateiendung: .pre oder ein anderes proprietäres Format)
BoQ-Datei (Dateiendung: .ebq)
Control-Datei
Die Control-Datei besteht aus reinem ASCII-Text und beinhaltet Informationen, die von
den Anwendungsprogrammen benötigt werden, um die weiteren Daten richtig einlesen zu
können sowie optionale Daten in allgemeine Projektinformationen.100
98
99
100
Construction Industry Trading Electronically: Standards. - o.O., UK: Construction Industry Trading Electronically, -Online im Internet: URL: http://www.cite.org.uk/ [Stand: 01.09.2008]
Construction Industry Trading Electronically: CITE Bills of Quantities Standard - Version 4.2. - o.O., UK: Construction
Industry Trading Electronically, -- Online im Internet: URL: http://www.cite.org.uk/ [Stand: 01.09.2008]
Construction Industry Trading Electronically: Specification for ASCII Bill of Quantity Version CITE4.2, Version 4.2. o.O., UK: Construction Industry Trading Electronically, 02-2000 -- Online im Internet: URL: http://www.cite.org.uk/ [Stand:
01.09.2008]
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DATENSCHNITTSTELLEN IN GROSS BRITANNIEN - CITE
Ein Beispiel für eine Control-Datei ist im Anhang, Kapitel E.1.1, Beispiel für eine ControlDatei, Seite 117, angeführt.
10.1.2
Notes-Datei
Die Notes-Datei ist eine optionale Datei und muss nicht zwingend der Datenübermittlung
angefügt werden. Für Besonderheiten in der Ausschreibung, die zusätzlich zu den
Control- und Bill of Quantity-Dateien angegeben werden, müssen diese Informationen
entweder in der Notes-Datei enthalten sein oder zumindest ein Verweis auf ein
Druckwerk oder eine Internetadresse.
Darüber hinaus sind noch weiterführende Hinweise für die Behandlung von
Vorbemerkungen anzugeben, wenn dies nicht schon in der Control-Datei geschehen ist.
Ebenfalls sind Informationen über die Verwendung von mehr als einer Währung für die
Auspreisung in der Notes-Datei anzugeben.101
10.1.3
Prelims-Datei
Nach den Definitionen der CITE ist die Übermittlung von Vorbemerkungen oder
technischen Spezifikationen auch außerhalb der Regelung für den Datenaustausch
zulässig. So wird die Bill of Quantity entsprechend dem CITE-Standard übertragen, die
zuvor genannten Dokumente aber in einem PDF-, MS Word- oder ähnlichem
Dateiformat.
Auch wenn die Vorbemerkungen und technischen Spezifikationen im ASCII-Format
übertragen werden sollen, so verweist die CITE auf die Verwendung von
Textverarbeitungsprogrammen. Darüber hinaus ist die Weitergabe auch innerhalb der Bill
of Quantity-Datei möglich. 102
10.1.4
Bill of Quantity-Datei
Die Bill of Quantity-Datei enthält die eigentliche Information der Mengenaufstellung.
Neben den allgemeinen Angaben (im Kopfteil), etwa der verwendeten Währung, der
Methode der Mengenermittlung oder der Definition des Dezimaltrenners (Komma oder
Punkt) – um nur einige zu nennen – sind vor allem die Positionsnummern, die
Mengenangaben sowie die Preise je Leistungsumfang enthalten.103
Ein Beispiel für einen Kopfeintrag einer Bill of Quantity-Datei ist im Anhang, Kapitel E.1.2,
Beispiel für einen Kopfteil einer Bill of Quantity-Datei, Seite 118, abgedruckt.
Die Positionsnummern sind numerisch und können maximal zehn Stellen aufweisen,
werden allerdings nur für auszupreisende Leistungen angegeben. Gruppenüberschriften
müssen keine Positionsnummer aufweisen.
Der Aufbau der ASCII-Datei sieht folgendermaßen aus:104
Stelle 0:
Stellen 2 bis 11:
Stellen 13 bis 62:
101
102
103
104
Informationskennzeichner
Referenzcode (= Positionsnummer)
Text (für Gruppen, Untergruppen oder jede andere Art von
Text)
Construction Industry Trading Electronically: Specification for
o.O., UK: Construction Industry Trading Electronically, 02-2000 -01.09.2008] -- Seite 11
Construction Industry Trading Electronically: Specification for
o.O., UK: Construction Industry Trading Electronically, 02-2000 -01.09.2008] -- Seite 12
Construction Industry Trading Electronically: Specification for
o.O., UK: Construction Industry Trading Electronically, 02-2000 -01.09.2008] -- Seite 17
Construction Industry Trading Electronically: Specification for
o.O., UK: Construction Industry Trading Electronically, 02-2000 -01.09.2008] -- Seite 20ff
Harald Engelke
20.09.2008
ASCII Bill of Quantity Version CITE4.2, Version 4.2. Online im Internet: URL: http://www.cite.org.uk/ [Stand:
ASCII Bill of Quantity Version CITE4.2, Version 4.2. Online im Internet: URL: http://www.cite.org.uk/ [Stand:
ASCII Bill of Quantity Version CITE4.2, Version 4.2. Online im Internet: URL: http://www.cite.org.uk/ [Stand:
ASCII Bill of Quantity Version CITE4.2, Version 4.2. Online im Internet: URL: http://www.cite.org.uk/ [Stand:
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MASTER THESIS
Stellen 64 bis 74:
Stellen 67 bis 79:
Stellen 81 bis 90:
Stellen 92 bis 104:
Stellen 106 bis 108:
Stellen 110 bis 120:
Stellen 122 bis 124:
Stelle 126:
Stellen 128 bis 138:
DATENSCHNITTSTELLEN IN GROSS BRITANNIEN - CITE
Menge
Einheit der Menge
Einheitspreis der Position
Positionspreis
Preiskennzeichner
Reserve 1
Währungskennzeichner
Währungscode
Reserve 2
Ist der Text länger als die maximal 50 Stellen je Zeile, so wird mit Fortsetzungszeilen
gearbeitet. Der Text beginnt wieder mit der 13. Stelle. Die Stellen davor werden mit
Leerzeichen aufgefüllt.
Mengen sind immer in die letzte Zeile des Textes zu stellen und werden, falls erforderlich,
mit negativem Vorzeichen und Dezimaltrenner (Punkt oder Komma) angegeben.
Eventualpositionen sind mit der Menge 0 zu kennzeichnen.
Der Einheitspreis kann in der Zeile angegeben werden, die auch eine Menge und eine
Einheit enthält. Wird eine eigene Währung für diese Position angegeben, so gilt der
Einheitspreis in der angegebenen Währung. Andernfalls gilt die Referenzwährung, die im
Kopfteil angegeben wird.
Der Positionspreis ist in einer ausgepreisten Bill of Quantity-Datei als Produkt von Menge
mal Einheitspreis anzugeben. Für den Positionspreis gilt dieselbe Regelung zur
Währungsangabe wie für die Einheitspreise.
Der Preiskennzeichner dient zur Kennzeichnung jener Anteile, die in einer
Pauschalsumme (L01 für die erste Gruppe, L02 für die zweite Gruppe, usw.) zu erfassen
sind, oder um anzugeben, dass ein Positionspreis in einer anderen Position erfasst ist.
Ebenso können damit Angaben darüber gemacht werden, dass eine Position nicht
auszupreisen ist oder dass vom Ausschreiber bereits ein vorläufiger Betrag eingetragen
wurde.
Die
Spalte
Reserve 1
dient
unterschiedlichen
Verwendungen
durch
Anwendungsprogramme oder auch zur Angabe der Berechnungsart der Mengen. Die
Verwendung dieser Spalte ist im Kopfteil zu definieren. Eventuell sind auch
weiterführende Informationen in der Notes-Datei anzugeben.
Über den Währungscode können Alternativen in anderen Währungen angeboten werden.
Die Spalte Reserve 2 kann für zusätzliche Querverweise aus der Notes-Datei genutzt
werden.
10.2
CITE-XML-Schema
Das CITE-XML-Schema wird für die elektronische Ausschreibung entwickelt und soll die
Daten der Bill of Quantity und der allgemeinen Projektinformationen um allgemeinere
Ausschreibungsunterlagen ergänzen. Diese Unterlagen können Pläne, technische
Spezifikationen, Terminpläne oder auch Vertragsinformationen sein.105
Wie der Name schon vermuten lässt, ist das Datenformat in XML (vergleiche Kapitel A.2,
Extensible Markup Language – XML, Seite 106) gehalten.
105
Construction Industry Trading Electronically: CITE-PIX Standard; Project Information Exchange Standard, Version 1.1. o.O., UK: Construction Industry Trading Electronically, 02-2000 -- Online im Internet: URL: http://www.cite.org.uk/ [Stand:
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Harald Engelke
20.09.2008
Seite 61 / 119
MASTER THESIS
10.2.1
DATENSCHNITTSTELLEN IN GROSS BRITANNIEN - CITE
Dateninhalte
Die wesentlichen Dateninhalte sind
•
•
•
•
•
10.2.2
Dokumentenkennzeichner
Codierte Angaben der Unternehmen und Personen (einschließlich der
Kontaktdaten)
Angaben, wer an wen sendet
Währungsangabe
Autorisierungen und elektronische Freigaben (auch mit digitaler Signatur)
Dokumenttypen
Der CITE XML Standard kennt fünf Dokumenttypen:
•
•
•
•
•
10.2.3
Anweisungen
Anfragen
Abrechnung
Notizen (und Zertifikate)
Sonstige
INS (Instructions)
QUE (Queries)
VOU (Vouchers)
NOT (Notices)
OTH (Others)
Dokumentnamen
Zusätzlich zu den Dokumenttypen werden auch Dokumentnamen verwendet. Zum
Beispiel könnte eine Anweisung des Architekten INSAI (INS = Instruction, AI = Architects
Instruction) lauten.
10.3
Vor- und Nachteile der CITE-Schnittstelle
Im Vergleich mit den Schnittstellen nach GAEB oder der ÖNORM B 2063 zeigt die
Regelung der CITE weniger Möglichkeiten in den Strukturen und in der Handhabung. Es
gibt keine klare Gliederung der Positionsnummern. Vielmehr ist hier dem Ausschreiber
die Freiheit der Wahl gelassen. Dadurch wird allerdings die Möglichkeit der Nutzung von
Standardtexten genommen.
Die Teilung der Leistungsverzeichnisse in technische Spezifikationen einerseits und den
Bills of Quantity andererseits ist typisch für den angloamerikanischen Sprachraum. Hier
wird für den Aufbau und sogar für die Datenweitergabe eine hohe Wahlmöglichkeit
zugelassen. Auch dies widerspricht dem Gedanken der Vereinheitlichung und der damit
verbundenen strikteren Vorgaben.
Die datentechnische Umsetzung der Schnittstelle scheint für die Bill of Quantity nicht
mehr zeitgemäß. Auch wenn dafür keine Belege gefunden wurden, so ist doch damit zu
rechnen, dass früher oder später eine Umstellung auf XML erfolgen wird; schon deshalb,
da mit dem jetzt schon vorhandenen CITE-XML-Schema ein sehr vielfältiges Werkzeug
für die Datenweitergabe vorhanden ist, wenn auch nur für allgemeine
Projektinformationen.
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
11
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEN USA
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEN VEREINIGTEN
STAATEN VON AMERIKA
In der Vereinigten Staaten von Amerika wird zurzeit daran gearbeitet, eine
Vereinheitlichung des gesamten Datenaustausches während den unterschiedlichsten
Projektphasen und Prozessschritten bis hin zur Nutzungsdauer einer Immobilie zu
erstellen: der so genannte National BIM Standard (NBIMS)106. Dieser Standard wird
durch das Facilities Information Council (FIC) des National Institute of Building Sciences
(NIBS) unter Einbeziehung unterschiedlichster Teilstandards erarbeitet. Neben den
gängigen amerikanischen Instituten, wie etwa der American Society for Testing and
Materials (ASTM) oder der American National Standards Institute (ANSI) werden auch
Regelungen der International Standards Organization (ISO) oder aber auch der Building
Smart Alliance (vergleiche auch Kapitel 14.1, International Alliance for Interoperability
(IAI), Seite 76) übernommen.
An dieser Stelle sollen jedoch nur die für die gegenständige Arbeit relevanten Bereiche
der Ausschreibung beschrieben werden.
11.1
Leistungsbeschreibungen
nach
Specifications
Institute
(CSI)
Specifications Canada (CSC)
dem
und
Construction
Construction
Das Construction Specifications Institute (CSI) hat gemeinsam mit dem kanadischen
Construction Specifications Canada (CSC) eine Standardleistungsbeschreibung erstellt,
die sowohl in den Vereinigten Staaten von Amerika als auch in Kanada Gültigkeit
besitzt.107 Dieser seit 2004 überarbeitete Standard wird als „Master Format 2004“ (oder
auch CSI Master Format 2004) bezeichnet.108 Seit Oktober 2005 liegt auch die
aktualisierte Neuauflage vor.109 Das Vorgängerformat von 1995 ist auch unter der
Bezeichnung „CSI-Format“ (oder auch „CSI Section Format“) bekannt.
11.1.1
Die Gliederung des CSI Master Formats 2004
Grundsätzlich erfolgt eine Gliederung nach Divisions. Mehrere Divisions sind dabei zu
Subgroups zusammengefasst und nach oben weiter zur „Procurement and Contraction
Requirements Group“ beziehungsweise zur „Specifications Group“ verdichtet. Die Groupund die Subgroup-Ebene weisen dabei keinen numerischen Code auf. Erst die einzelnen
Divisions sind codiert. Zur näheren Erläuterung ist im Anhang, Kapitel F, Anlagen zum
CSI Master Format 2004, Seite 119, die Gliederung nach Group – Subgroup – Division
dargestellt.
Die Strukturierung einer Division sieht drei Ebenen vor, die bei Bedarf um zwei weitere
Ebenen erweitert werden können. Bis zur vierten Ebene ist die Codierung zweistellig
numerisch. Die fünfte Stelle ist nach zwei numerischen Stellen um drei alphanumerische
Stellen erweiterbar:110
106
107
108
109
110
National Institute of Building Sciences - Facility Information Council: National Building Information Modeling Standard;
Version 1- Part1: Overview, Principles and Methodologies; Transforming the Building Supply Chain Through Open and
Interoperable Information Exchange #Teil 1, 1. Ausg. - o.O., US: National Institute of Building Sciences, 18.12.2007 -Online im Internet: URL: http://www.facilityinformationcouncil.org/bim/pdfs/NBIMSv1_p1.pdf [Stand: 30.08.2008]
CSI Construction Specifications Institute and CSC Construction Specifications Canada: Master Format 2004 Edition;
2007 Implementation Assessment. - o.O., US: CSI Construction Specifications Institute and CSC Construction
Specifications Canada, 04.09.2007-- Online im Internet: URL: http://www.csinet.org/s_csi/docs/14900/14844.pdf [Stand:
30.08.2008]
CSI Construction Specifications Institute and CSC Construction Specifications Canada: Master Format 2004 Edition:
master list of numbers and titles for the construction industry. - o.O., US: CSI Construction Specifications Institute and CSC
Construction Specifications Canada, 2004
CSI Construction Specifications Institute and CSC Construction Specifications Canada: Master Format 2004 Edition;
Errata. - o.O., US: CSI Construction Specifications Institute and CSC Construction Specifications Canada, Oktober 2005 -Online im Internet: URL: http://www.csinet.org/s_csi/docs/12600/12570.pdf [Stand: 30.08.2008]
Eigene Darstellung nach CSI Construction Specifications Institute and CSC Construction Specifications Canada: Master
Format 2004 in Ten Easy Lessons. - o.O., US: CSI Construction Specifications Institute and CSC Construction
Specifications Canada, 2004 -- Online im Internet: URL: http://www.csinet.org/s_csi/docs/10800/10706.pdf [Stand:
30.08.2008] -- Seite 1
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 63 / 119
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEN USA
3
5
Lightweight Concr. Roof Insul.
Inhalt
Medium Scope
Broad Scope
Division
0
Concrete
Mögliche Erweiterung nach CSI
Master Format 2004
Narrow Scope (If
Needed)
Gliederung nach CSI Master
Format 2004
User Defined (If
Needed)
MASTER THESIS
2
1
Lightw. Insulating Concrete
6
. 1
Lightw. Cellular Insul. Concr.
3
not used in this element
num. num. alph. alph. alph.
0
3
5
2
1
6 . 1
3
num. num. alph. alph. alph.
Section Number nach CSI Master Format 2004
Abbildung 23:
11.1.2
Beispiel der Gliederung nach dem CSI Master Format 2004
Die Datenstruktur des CSI Master Format 2004
Im Unterschied zu den im deutschsprachigen Raum verwendeten Spezifikationen handelt
es sich hier nicht um Einzelpositionen, sondern um Texte für eine generelle
Leistungsbeschreibung, die eher unseren Vorbemerkungen ähneln.
Grundsätzlich erfolgt dabei eine Einteilung des Texts in drei Abschnitte:
•
•
•
Part 1 – General
Part 2 – Products
Part 3 – Execution
Im nachfolgenden Beispiel wird eine Spezifikation für ein Schalterfenster zum besseren
Verständnis des Textaufbaus vorgestellt:111
SECTION 08 56 19
PASS WINDOWS
PART 1 - GENERAL
1.1 DESCRIPTION
This section specifies sliding glass counter mounted pass windows.
1.2 RELATED WORK
A.
Color of factory finish: Section 09 06 00, SCHEDULE FOR FINISHES.
B.
Pass window opening: Section 08 33 13, COILING COUNTER DOORS.
C.
Glass and Glazing: Section 08 80 00, GLAZING.
1.3 APPLICABLE PUBLICATIONS
A.
Publications listed below form a part of this specification to extend referenced.
Publications are referenced in text by basic designation only.
B.
American Society for Testing and Materials (ASTM):
B221/221M-06
Aluminum and Aluminum- Alloy Extruded Bars,
Rods, Wire, Shapes and Tubes (Metric)
C509-06
Elastomeric Cellular Preformed Gasket and Sealing Material
C.
American Society of Mechanical Engineers (ASME):
B18.6.4-98(R2005) Thread Forming and Thread Cutting Tapping
Screws and Metallic Drive Screws
D.
Master Painters Institute (MPI):
MPI #18
Organic Zinc Rich Coating
E.
National Association of Architectural Metal Manufacturers (NAAMM):
AMP 500 Series
Metal Finishes Manual
AMP 500
Introduction to Metal Finishing
111
United States Department of Veterans Affairs: Master Construction Specifications Index (PG-18-1). - o.O., US: United
States Department of Veterans Affairs, -- Online im Internet: URL: http://www.va.gov/facmgt/standard/spec_idx.asp [Stand:
30.08.2008]
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 64 / 119
MASTER THESIS
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEN USA
AMP 501
Finishes for Aluminum
PART 2 - PRODUCTS
2.1 MATERIAL
A.
Aluminum Extrusions:
1. ASTM B 221 M.
2. Alloy and temper recommended by window manufacturer for strength,
corrosion resistance, and application of required finish, but not
less than 150 MPa (22,000 psi) ultimate tensile strength, and yield
of 110 MPa (16,000 psi).
3. Aluminum alloy used for colored anodic coating as required to
produce specified color.
B.
Paint: MPI #18.
C.
Glazing Gaskets: ASTM C 509.
2.1 SLIDING GLASS PASS WINDOWS, COUNTER MOUNTED
A.
Fabricate sliding glass sash and frames of extruded aluminum with
corners mitered.
B.
Fabricate sash to receive 6 mm (1/4 inch) thick glass.
C.
Fabricate sliding sash of "H" channel molding at bottom edges including
concealed nylon rollers at bottom set on track and guides at top set
into track.
D.
Provide sash with pin tumbler lock and two keys.
E.
Provide sash with finger slot on vertical edge.
F.
Fabricate frame with channel sash slot, bottom roller track, and top
guides.
G.
Sash may be factory or field glazed using glazing gaskets.
H.
Use concealed screws in assembly.
I.
Finish:
1. Comply with NAAMM AMP 500 Series.
2. Clear anodic coating, Class II Architectural 0.4 mills thick, AAC22A41.
3. Colored anodic coating, Class II, Architectural, 0.4 mills thick,
AA-C22A42.
PART 3 - EXECUTION
3.1 INSTALLATION
A.
Install in pass window opening level and plumb.
B.
Secure with screws to opening; ASME B18.6.4.
1. Screw within 100 mm (4 inches) of ends.
2. Space screws not over 600 mm (24 inches) between end screws.
C.
Coat aluminum in contact with steel with one coat of MPI No. 18.
D.
Clean unit of dust and markings.
3.2 OPERATION
A.
Adjust to roll smoothly and stay in position where stopped.
B.
Demonstrate to Resident Engineer operation and locking.
C.
Turn keys with key tags over to Resident Engineers.
--END---
11.1.3
Die Datenschnittstelle nach CSI Master Format 2004
Diese Spezifikationen werden üblicherweise als Textdokument weitergegeben. Aufgrund
seiner weiten Verbreitung bedient man sich oft des MS Word-Dateiformats von Microsoft
(Dateiendung: .doc) oder des Adobe PDF-Formats (Dateiendung: .pdf). Eine eigene
Datenschnittstelle existiert zurzeit nicht, ist bei diesen Dateninhalten aber auch nicht
notwendig.
11.2
Bill of Quantity
Vergleicht man die Leistungsbeschreibungen aus dem deutschsprachigen Raum mit den
in den Vereinigten Staaten von Amerika üblichen Spezifikationen, so fällt auf, dass die
Mengenansätze und die Gliederung nach Teilleistungen fehlen.
Diese Informationen werden in den Vereinigten Staaten von Amerika (aber auch im
angloamerikanischen Sprachraum) in einem eigenen Dokument, der so genannten Bill of
Quantity, erfasst.
Die Erfassung der Teilleistungen und auch die Mengenermittlung erfolgt mit
Unterstützung von einschlägigen Softwarepaketen, die die Daten zur Weitergabe
üblicherweise in den Formaten MS Word oder MS Excel zur Verfügung stellen.
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 65 / 119
MASTER THESIS
DATENSCHNITTSTELLEN IN DEN USA
Ein mit der GAEB oder ÖNORM B 2063 vergleichbarer Standard existiert in dieser Form
nicht.
11.3
Vereinheitlichte Datenschnittstellen
Wie bereits eingangs erwähnt, wird in den USA an einer Vereinheitlichung für den
Datenaustausch während des gesamten Lebenszyklus einer Immobilie gearbeitet.112
In diesem Zusammenhang haben die Associated General Contractors of America (AGC)
das National Institute of Building Sciences mit der Entwicklung des AGCxml-Projekts
beauftragt. Ziel ist, zusätzlich zu dem National BIM Standard (NBIMS) ein eigenes Set
von XML-Schemata (vergleiche auch Kapitel A.2, Extensible Markup Language – XML,
Seite 106) zu entwickeln.
Setzt der National BIM Standard (NBMIS) auf den elektronischen Austausch und die
tatsächlichen Verwendung von Informationen während des gesamten Lebenszyklus einer
Immobilie, so möchte das AGCxml-Projekt Standards für den reinen Datenaustausch
zwischen den Projektbeteiligten während der Planungs- und der Errichtungsphase
entwickeln. Somit konzentriert sich das AGCxml-Projekt auf den Bauablauf und schränkt
sich nicht nur auf die Ausschreibung und Abrechnung ein. Dabei wird auch das Ziel
verfolgt, andere weltweite Bemühungen zu vereinheitlichten Standards mit
einzubeziehen.113 So sind auch europäische Softwareentwickler in dem Projekt
beteiligt.114
Zum 31.08.2008 war das Projekt noch nicht abgeschlossen. Sobald die Entwicklung des
XML-Schemas beendet ist, sollen die Definitionen durch die AGC veröffentlicht und
unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.115
112
113
114
115
National Institute of Building Sciences - Facility Information Council: National Building Information Modeling Standard;
Version 1- Part1: Overview, Principles and Methodologies; Transforming the Building Supply Chain Through Open and
Interoperable Information Exchange #Teil 1, 1. Ausg. - o.O.: National Institute of Building Sciences, 18.12.2007 -- Online im
Internet: URL: http://www.facilityinformationcouncil.org/bim/pdfs/NBIMSv1_p1.pdf [Stand: 30.08.2008]
Building Smart Alliance: About the AGCxml Project. - Washington DC, US: National Institute of Building Sciences, The
Associated General Contractors of America -- Online im Internet: URL: http://www.buildingsmartalliance.org/agcxml/
about.php [Stand: 31.08.2008]
Building Smart Alliance: AGCxml Technical Team. - Washington DC, US: National Institute of Building Sciences, The
Associated
General
Contractors
of
America
-Online
im
Internet:
URL:
http://www.buildingsmartalliance.org/agcxml/software.php [Stand: 31.08.2008]
Building Smart Alliance: About the AGCxml Project. - Washington DC, US: National Institute of Building Sciences, The
Associated General Contractors of America -- Online im Internet: URL: http://www.buildingsmartalliance.org/agcxml/
about.php [Stand: 31.08.2008]
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 66 / 119
MASTER THESIS
VERGLEICH DATENSCHNITTSTELLEN
12
EIN VERGLEICH DER UNTERSCHIEDE UND
GEMEINSAMKEITEN DER DATENSCHNITTSTELLEN
12.1
Art des Dokumentenaufbaus
12.1.1
Leistungsverzeichnis vs. Bill of Quantity mit Technical Specifications
Die Arten des Dokumentenaufbaus der sechs untersuchten Standards lassen sich in den
deutschsprachigen Raum und in den angloamerikanischen Sprachraum unterteilen.
Während in Ersterem das Leistungsverzeichnis als ein zusammenhängendes Dokument
vorherrscht, wird im angloamerikanischen Sprachraum hingegen mit Bills of Quantity
gearbeitet, die zusätzlich noch Vorbemerkungen und technische Spezifikationen
beinhalten, um die Leistungen erschöpfend zu beschreiben.
Um hier eine grenzüberschreitende Vereinheitlichung zu erreichen, müsste eine Seite
von den gewohnten Gepflogenheiten ablassen oder es müsste ein System gewählt
werden, das beide Arten zulässt. Aus der Sicht des Autors ist es nur wichtig, dass ein
vereinheitlichtes System die Daten in einer Datenbank erfasst und zu jeder Position die
technischen Spezifikationen sowie die Mengen und Preise erfasst werden. Die Erstellung
der entsprechenden Dokumente als ein Leistungsverzeichnis oder als getrennte Bill of
Quantity mit den Technical Specifications ist dann nur noch eine Frage der Steuerung der
Druckausgabe beziehungsweise der Datenextraktion.
Ein vereinheitlichtes System der Datenschnittstellen kann daher auch in diesem Bereich
erfolgreich sein.
12.1.2
Die auszupreisenden Elemente
Den Leistungspositionen im deutschsprachigen Raum stehen die Positionen der Bill of
Quantity als die auszupreisenden Elemente gegenüber. Als Ausnahme ist hier nur die
Regelung der BCIS zu nennen, bei der die Auspreisung der Angebote nicht auf der
Positionsebene, sondern auf der Ebene der Bauelemente erfolgt.
Dies ist eine stark planungsorientierte Struktur, die den Nachteil mit sich bringt, dass
Preisspiegel nur auf der nach oben verdichteten Ebene erfolgen können (Ebene der
Bauelemente). Die Aussagekraft dieser Preisspiegel muss kritisch beurteilt werden. In
unterschiedlichen Kalkulationen werden mehr oder weniger Kostenanteile auf die
Positionen umgelegt. Ist, wie hier, das auszupreisende Element bereits nur grob erfasst,
erfolgt auch die Kostenumlage entsprechend grob. Der Vergleich der unterschiedlichen
Angebotspreise eines Bauelements kann daher mehr oder weniger Umlagekosten
enthalten und so die Aussagekraft dementsprechend verfälschen.
Bei dieser Gelegenheit ist ebenfalls anzumerken, dass dieses Problem grundsätzlich
auch für die Einzelpositionen vorhanden ist. Jedoch ist es hier besser möglich, die
Umlagekosten in getrennte Positionen zu erfassen und somit eine bessere
Vergleichbarkeit der Einzelpositionen im Preisspiegel zu erlangen.
12.2
Unterschiedliche Austauschphasen
Im Bereich der unterschiedlich definierten Austauschphasen innerhalb des Bauprozesses
sticht die Regelung der GAEB hervor. Hier sind zurzeit sechs Phasen für die
Ausschreibungsphase und eine weitere für die Abrechnung definiert. Andere Regelungen
sehen zwar ebenfalls mehrere Austauschphasen vor, sind aber nicht so detailliert wie die
GAEB.
12.3
Struktur der Positionsnummern
Die Positionsnummernstrukturen sind einerseits sehr stark geregelt (vor allem im
deutschsprachigen Raum) und andererseits völlig frei gestellt (z.B. in der Regelung der
CITE). Die Anzahl der möglichen Ebenen zur Gliederung bewegt sich dabei zwischen
zwei (BCIS in Großbritannien) und neun (SIA 451 in der Schweiz).
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 67 / 119
MASTER THESIS
VERGLEICH DATENSCHNITTSTELLEN
In der Schweiz ist allerdings je Ebene nur eine Stelle zugelassen; somit sind nicht mehr
als neun Einträge je Ebenen möglich. Um alle notwendigen Informationen entsprechend
gliedern zu können, ist die Notwendigkeit gegeben, in die Tiefe zu gehen.
In Österreich und Deutschland begnügt man sich mit sechs Ebenen, verwendet aber
gleichzeitig mehr Stellen je Ebene. Diese Strukturen gehen daher mehr in die Breite, als
dies in der Schweiz der Fall ist.
Die GAEB in Deutschland stellt mit insgesamt 14 Stellen (bei sechs Ebenen) die größte
Flexibilität zur Strukturierung zur Verfügung und lässt gleichzeitig eine Verschiebung der
Stellenanzahl je Ebene zu. Zum besseren Verständnis: Der Hauptabschnitt kann eine
Stelle zu Gunsten des Abschnittes an diesen abtreten. Der Hauptabschnitt hätte damit
nur mehr eine Stelle und der Abschnitt dann drei.
Aus einer vereinheitlichten Datenschnittstelle ist somit die Regelung der GAEB den
anderen Standards vorzuziehen.
Allerdings ist für alle untersuchten Datenschnittstellen anzumerken, dass es hier noch
einen Bedarf an zusätzlichen Strukturen zu befriedigen gilt (vergleiche auch Kapitel
15.3.1, Mehrere Strukturen für die Gliederung der Leistungsverzeichnisse, Seite 81).
12.4
Positionsarten
Auch bei den Positionsarten zeigt die GAEB die meisten unterschiedlichen Möglichkeiten.
Aber auch die ÖNORM B 2063 und die SIA 451 arbeiten mit unterschiedlichsten
Positionsarten, die in den Bills of Quantity aus dem angloamerikanischen Sprachraum
nur mehr zum Teil umgesetzt sind.
Auch gilt: Wenn ein internationaler Standard die höchste Flexibilität zulässt, ist es dem
Anwender freigestellt, ob er sie nutzen möchte oder nicht. Für die internationale
Vereinheitlichung sollte man sich daher an den Regelungen der GAEB orientieren.
12.5
Leistungsbeschreibungen
12.5.1
Texte und Textstile
Alle Standards arbeiten bei den Leistungsbeschreibungen mit Langtext und Kurztext.
Allerdings wird bei der CITE die Textart nicht unterschieden. Lang- und Kurztext stehen
in der gleichen Datenspalte und sind nur visuell als solche zu unterscheiden. Der
Datensatz kennt keinen Unterschied.
Aufgrund der Verwendung von der heute nicht mehr zeitgemäßen ASCII-Schnittstelle in
Österreich, der Schweiz und Großbritannien, können unterschiedliche Formate, wie
Schriftarten, -größen oder -farben, nur in jenen Schnittstellen verarbeitet werden, die auf
das XML-Schema setzen, was bei der GAEB der Fall ist. Seitens der Amerikaner wird
daran gearbeitet und Österreich hat eine Umstellung auf die XML-Schnittstelle für die
nächste Revision der ÖNORM B 2063 angekündigt.
12.5.2
Sprachen
Generell wird bei den Schnittstellen nur eine Sprache unterstützt. In der Schweiz erfolgt
zumindest
eine
Kennzeichnung
der
verwendeten
Sprache
für
die
Standardleistungsbeschreibungen. Die Weitergabe der Ausschreibungsdaten in
mehreren Sprachen ist zurzeit jedoch noch nicht umgesetzt.
Hier ist Handlungsbedarf für die internationale Vereinheitlichung gegeben (vergleiche
Kapitel 15.1, Mehrsprachige Leistungsverzeichnisse, Seite 78).
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 68 / 119
MASTER THESIS
12.6
Mengen und Preise
12.6.1
Mengen
VERGLEICH DATENSCHNITTSTELLEN
Im Bereich der Mengen hebt sich die Schweizer Regelung der SIA 451 von den anderen
untersuchten Standards positiv ab. Die SIA 451 lässt eine Strukturierung der Mengen in
Teilmengen je Objekt und Gesamtmengen zu. Somit können hier die Mengen zumindest
auf zwei Ebenen gegliedert werden.
Zukünftig ist eine stärkere Gliederungsmöglichkeit jedoch wünschenswert (vergleiche
Kapitel 15.4, Mengen, Seite 86).
Die Mengenermittlung wird leider mit keiner Schnittstellendefinition für die Ausschreibung
weitergegeben. Dies wird zwar von allen gängigen Softwareprogrammen unterstützt,
doch da es keine Schnittstellendefinition gibt, werden die Mengenermittlungen lediglich
als Ausdruck oder als PDF-Dokument weitergegeben. Für die Abrechnung hingegen sind
Schnittstellen für die Weitergabe von Mengenermittlungen sehr wohl existent.
12.6.2
Preise
Dem Autor ist bislang noch kein Beispiel bekannt, indem es notwendig gewesen wäre, in
einem Angebot unterschiedliche Währungen zu mischen. Dennoch ist nach der Regelung
der CITE eben dies möglich. Nur hier kann die Währungsangabe von Position zu Position
variieren.
12.7
Grafische Informationen
Heute lassen alle gängigen Softwarepakete die Einbindung von Grafiken nicht nur in der
Leistungsbeschreibung, sondern auch in den Mengenermittlungen zu. Allerdings sehen
die meisten Datenschnittstellen, vor allem wenn sie mit der ASCII-Schnittstelle arbeiten,
keine Weitergabe von Grafiken mit dem Datenaustausch vor.
Was die Bauindustrie anbelangt, so ist diese der einhelligen Meinung, dass es
wünschenswert wäre, dies zukünftig zu ermöglichen.
Die GAEB hat dieser Forderung bereits Rechnung getragen und in ihrer Schnittstelle die
Weitergabe von Grafiken ermöglicht, allerdings nur in der Leistungsbeschreibung. Da die
Mengenermittlung nicht übertragen wird, erfolgt natürlich auch keine Weitergabe von
eingebetteten Grafiken in der Mengenermittlung (außer in den Ausdrucken oder den
PDF-Dateien).
12.8
Datenaustauschformate
Bei den Datenaustauschformaten gibt es im Grunde zwei Varianten: die heute eher
schon veraltete ASCII-Schnittstelle und die XML-Schnittstelle. Darüber hinaus zeigt die
Praxis auch, dass viele Informationen auch über PDF-Dateien oder die gängigen Dateien
aus Microsoft Office weitergegeben werden. Dies sind zwar Dateistandards, aber keine
genormten Schnittstellen, um in anderen Kalkulationsprogrammen Informationen
einzulesen.
Die GAEB hat bereits mit November 2007 die XML-Schnittstelle freigegeben. In den
Anwendungsprogrammen ist sie jedoch noch eher selten umgesetzt. Die gängigen
Programme arbeiten noch mit GAEB 2000. Mit einer baldigen Aktualisierung ist allerdings
zu rechnen.
Der Trend geht eindeutig in Richtung XML (vergleiche auch Kapitel A.2, Extensible
Markup Language – XML, Seite 106). Entweder wird schon an der Umsetzung gearbeitet
oder die Einbindung des XML-Standards ist zumindest bereits angekündigt.
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 69 / 119
Tabelle 5:
Harald Engelke
20.09.2008
D84
D85
D86
D11
Angebotsabgabe
Nebenangebot
Auftragserteilung
Rechnungen
13+1= 14
8. Ebene (Stellenanzahl)
9. Ebene (Stellenanzahl)
Gesamtzahl der Stellen
z
-
7. Ebene (Stellenanzahl)
Stellenanzahl zwischen den Ebenen
verschiebbar
Titel (2)
4. Ebene (Stellenanzahl)
Positionszähler (4+1)
Unterabschnitt (2)
3. Ebene (Stellenanzahl)
6. Ebene (Stellenanzahl)
Abschnitt (2)
2. Ebene (Stellenanzahl)
5. Ebene (Stellenanzahl)
Los (1)
Hauptabschnitt (2)
1. Ebene (Stellenanzahl)
Struktur der Positionsnummern
D83
D82
Kostenanschlag
Angebotsaufforderung
D81
Leistungsbeschreibung
Austauschphasen
Position
-
Vorbemerkungen, technische Spezifikationen
und Bill of Quantity sind getrennte Dokumente
Auszupreisendes Element
z
Ein vollständiges Leistungsverzeichnis
GAEB
teilweise
11
-
-
-
Folgetext (1)
Grundtext (2)
Unterleistungs-gruppe (2)
Leistungs-gruppe (2)
Obergruppe (2)
Hauptgruppe (2)
z
Vertrags-LV
-
Angebots-LV
Ausschreibungs-LV
-
-
Position
-
z
ÖNORM
B 2063
-
9
Unterposition 3 (1)
Unterposition 2 (1)
Unterposition 1 (1)
Hauptgruppe 3 (1)
Hauptgruppe 2 (1)
Hauptgruppe 1 (1)
Kapitel (1)
Kapitelunter-gruppe (1)
Kapitelgruppe (1)
z
z
-
z
z
-
-
Position
-
z
SIA 451
-
2
-
-
-
-
-
-
-
Ebene 2 (1)
Ebene 1 (1)
-
-
-
z
z
-
-
Bauelement
z
-
BCIS
nicht geregelt
10
nicht geregelt
z
-
-
z
z
-
-
Bill of Quatity
z
-
CITE
-
13
-
-
-
-
User definded (2+3)
Narrow Scope (2)
Medium Scope (2)
Broad Scope (2)
Division (2)
-
-
z
z
-
-
Bill of Quatity
z
-
CSI/CSC
12.9
Art des Dokumentaufbaus
Eigenschaft
Regelwerk
MASTER THESIS
VERGLEICH DATENSCHNITTSTELLEN
Tabellarische Übersicht
Tabellarische Übersicht über die Schnittstellen – Teil 1
Seite 70 / 119
Tabelle 6:
Harald Engelke
2
Anzahl möglicher Strukturen
20.09.2008
z
z
Zuschlagsposition
Teilleistung mit "Freier Menge"
z
z
z
1
Unterschiedliche Textstile
Unterschiedliche Textfarben
Grafische Darstellungen möglich
Anzahl gleichzeitig möglicher Sprachen
Unterschiedliche Mengenarten
-
z
Langtext und Kurztext
Mengen und Preise
z
Standardleistungstexte vorhanden
Leistungsbeschreibungen
-
z
Bedarfsposition / Eventualposition
Bauelement
z
z
Grundausführung und alternative Ausführung /
Wahlposition
-
z
Pauschalposition
-
z
Bezugs- und Widerholungsbeschreibung
Regieposition
z
Bezug zur Ausführungsbeschreibung
Wesentliche Position
-
z
Leit- und Unterbeschreibung (bzw. Grund- und
Folgetext)
-
1
-
-
-
z
z
-
z
-
z
z
z
-
-
z
z
z
2
über Kostengruppen
ÖNORM
B 2063
Normalposition
Positionsarten
über Kostengruppen
GAEB
Mehrere Strukturen möglich
Eigenschaft
Regelwerk
z
1
-
-
-
z
z
-
-
-
z
-
-
z
z
-
-
-
z
3
über Positonslage und
Kostengruppen
SIA 451
-
1
-
-
-
nur im Bauelement
-
z
-
-
-
-
nur im Bauelement
-
-
-
-
-
-
1
-
BCIS
-
1
-
-
-
1
z
z
z
z
-
z
-
-
-
-
-
-
z
-
z
-
-
-
z
1
-
CSI/CSC
ja, aber keine
Unterscheidung
-
-
-
z
-
z
-
z
-
-
-
z
1
nur über Reservefelder
CITE
MASTER THESIS
VERGLEICH DATENSCHNITTSTELLEN
Tabellarische Übersicht über die Schnittstellen – Teil 2
Seite 71 / 119
Tabelle 7:
Harald Engelke
-
Übergabe der Mengenermittlung im LV
Leitmengen
Grafische Darstellungen möglich
Unterschiedliche Währungen
Ohne Standard über PDF, DOC, XLS, etc.
XML Schemata
ASCII-Texte
möglich
z
ältere Versionen
-
Datenaustauschformat
-
Unterschiedliche Mengenarten
GAEB
Mehrere Strukturen
Eigenschaft
Regelwerk
möglich
in Vorbereitung
z
-
-
-
-
-
-
ÖNORM
B 2063
möglich
-
z
-
-
-
-
z
über Objektgliederung
SIA 451
möglich
z
-
-
-
z
-
-
-
BCIS
möglich
nur für andere Dokumente
z
z
-
-
-
-
-
CITE
ausschließlich
in Vorbereitung
-
-
-
-
-
-
-
CSI/CSC
MASTER THESIS
VERGLEICH DATENSCHNITTSTELLEN
Tabellarische Übersicht über die Schnittstellen – Teil 3
20.09.2008
Seite 72 / 119
MASTER THESIS
13
BAUSOFTWAREPROGRAMME
BAUSOFTWAREPROGRAMME
Gängige Bausoftwareprogramme für die Ausschreibung, wie AUER, ABK, Sidoun
WinAVA oder ARRIBA, stellen heute wesentlich mehr Funktionen und Informationen im
Datensatz zur Verfügung, als über die Datenschnittstellen weitergegeben werden
können.
Obgleich hier keine Softwareevaluierung vorgestellt werden soll, so ist es für eine
international vereinheitlichte Datenschnittstelle sinnvoll, jene Softwarefunktionen und
Datensatzinformationen zu berücksichtigen, die bei den Marktführern bereits etabliert
sind.
13.1
Mehrsprachigkeit
Bereits heute wird von einigen Marktführern die Verwendung von zwei Sprachen für die
Leistungsbeschreibungen unterstützt. Wahlweise kann zwischen der einen oder der
anderen Sprache umgeschaltet werden. Ausdrucke können auch in beiden Sprachen
erstellt werden.
13.2
Bauelemente und Raumbuch
Bei Gesprächen mit Vertretern der Softwarehersteller wird wiederholt geäußert, dass der
Trend mehr und mehr zum Arbeiten mit Bauelementen beziehungsweise Raumbüchern
geht. Dies ist aus Sicht des Bauprozesses auch verständlich. Seitens der Planung
werden Wände, Fenster, Türen, etc. arrangiert und daher wird in Bauelementen gedacht
und nicht in Einzelpositionen, wie Schalung, Bewehrung, Beton, etc.
Erst die Erstellung des Leistungsverzeichnisses zwingt die Zerlegung der geplanten
Bauelemente in Einzelpositionen gleichartiger Leistung. Streng genommen erfolgt nur
durch den Kalkulanten die reine Betrachtung auf der Positionsebene. Bereits bei der
Ausführung erfolgt wieder die Errichtung nach Bauelementen, die dann sehr wohl aus
den einzelnen Teilleistungen bestehen, die in den Positionen erfasst sind.
Die Bauteilbetrachtung kann dabei bereits in der Arbeitsvorbereitung hilfreich sein, da der
Blick auf die wesentlichen Teilleistungen mit den zugehörigen Teilmengen gerichtet ist.
Die nachfolgende Abbildung zeigt eine Mengenermittlung, die aus einer
Elementberechnung generiert wurde. Je Element sind die Teilmengen abzulesen:116
Abbildung 24:
116
Die Mengenermittlung aus einer Elementberechnung für eine Position
Ausschnitt der Mengenermittlung aus dem Musterprojekt aus der Schulversion der Sidoun WinAVA
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 73 / 119
MASTER THESIS
BAUSOFTWAREPROGRAMME
Darüber hinaus ist eine Qualitätssteigerung der Ausführung zu erwarten, da die Arbeiten
besser innerhalb der Projektbeteiligten kommuniziert werden können.
Die spätere Abrechnung erfolgt ebenfalls wieder bauteilorientiert.
Diesem Trend folgend bieten alle gängigen Ausschreibungsprogramme die
Unterstützung von Bauteilelementen an. Es ist jedoch zu beobachten, dass auf Seiten
der Baufirmen diese noch kaum eingesetzt werden.
Dennoch ist die Weitergabe der Daten aus den Bauelementen und Raumbüchern sinnvoll
und daher auch für eine zukünftige Datenschnittstelle als Anforderung zu sehen.
13.3
Grafiken im Leistungsverzeichnis und in Mengenermittlungen
Die Einbindung von Grafiken sowohl im Leistungsverzeichnis als auch in den Mengenermittlungen ist heute ebenfalls eine weitverbreitete Eigenschaft unter den
Bausoftwareprogrammen.
Sofern nicht schon geschehen (z.B.: GAEB). ist zu erwarten, dass auch die zukünftigen
XML-Definitionen diese Eigenschaften in den kommenden Schnittstellenstandards
übernehmen werden.
13.4
Teilmengen (Mengensplitting)
Eine Funktion, die Mengensplitting oder auch Massensplitting genannt wird, unterstützt in
vielen Programmen die Eingabe von Teilmengen. Dabei kann durch unterschiedliche
Kriterien auf einer zusätzlichen Ebene eine Teilmenge berechnet werden.
Der Grundgedanke dahinter ist die Zuteilung von Mengen an unterschiedliche Geldgeber
in einem Projekt. Die Art der Umsetzung ist jedoch generell dafür geeignet, Mengen
zumindest über zwei Ebenen zu gliedern. Die oberste Ebene ist die Gesamtmenge je
Position (oder auch Element). Die zweite Ebene wird durch die unterschiedlichen
Teilmengen belegt.
13.5
Mengenermittlung auf Positionsebene und Elementebene
Alle Anwendungsprogramme unterstützen eine Mengenermittlung, zumindest auf
Positionsebene. Werden Bauelementeberechnungen unterstützt, so gilt dies auch auf der
Elementebene. Über die nationalen Abrechnungsschnittstellen lassen sich
Abrechnungsmengen weitergeben. Die Weitergabe der ermittelten Mengen in der
Ausschreibungsphase ist meist noch nicht möglich.
Dies ist allerdings sinnvoll und wird vor allem von Seiten der Baufirmen begrüßt.
13.6
Kostengruppen
Die Angabe von Kostengruppen auf der Ebene der Positionen wird von vielen
Programmen geboten und kann ebenfalls als üblich angesehen werden. Die Felder der
Kostengruppen beinhalten dabei die Bezeichnung derselben.
Eine hierarchische Umsetzung für eine gegliederte Darstellung erfolgt innerhalb des
Programms und ist nicht im Datensatz erfasst.
13.7
Nichtgenormte Schnittstelle
Viele Programme bieten neben den genormten nationalen Schnittstellen auch
Datenaustauschformate in nichtgenormten, aber internationalen Formaten an. In diesem
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
BAUSOFTWAREPROGRAMME
Zusammenhang tauchen sehr oft ASCII-Schnittstellen oder auch die Ausgabe in
MS Excel auf.
MS Excel ist hier sicherlich ein international verbreitetes Datenformat. Die
Datenweitergabe muss jedoch als nichtgenormt bezeichnet werden, da unterschiedliche
Softwarepakete auch unterschiedliche Feldinhalte ausgeben. So gibt etwa Auer Success
NG mit seinem Export der Daten nach MS Excel auch Langtexte weiter, während Sidoun
WinAVA lediglich den Kurztext der Leistungsbeschreibung weitergibt.
Darüber hinaus liefern unterschiedliche Anwenderprogramme unterschiedliche Felder in
diesem Export. Da aber die wesentlichsten Felder, wie Positionsnummern, Kurztext,
Mengen, Einheit und Preis, bei den gängigsten Programmen weitergegeben werden, ist
zu vermuten, dass ein beschränkter Datenaustausch zwischen unterschiedlichen
Projektbeteiligten möglich sein wird. Dies ist jedoch im Einzelfall von der jeweils
verwendeten Software abhängig.
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 75 / 119
MASTER THESIS
STAND INTERNATIONALER DATENSCHNITTSTELLEN
14
DER DERZEITIGE STAND INTERNATIONALER BEMÜHUNGEN ZU EINHEITLICHEN DATENSCHNITTSTELLEN
14.1
International Alliance for Interoperability (IAI)
Ausgehend von zwölf nordamerikanischen Softwarefirmen, die 1994 das Zusammenspiel
unterschiedlichster Software optimieren wollten, wurde 1995 die International Alliance for
Interoperability (IAI) in den Vereinigten Staaten von Amerika gegründet. Wurde anfangs
der Schwerpunkt noch auf CAD-Anwendungen gelegt, so wurde der Fokus schnell auf
das gesamte Bauwesen und das Facility Management gerichtet.
Noch im gleichen Jahr wurden eine Ortsgruppe (Chapters) im deutschen Sprachraum
und 1996 für Großbritannien eingerichtet. Heute sind insgesamt zwölf Regionen weltweit
mit Chapters in der IAI vertreten117:118
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
North American Chapter
German Speaking Chapter
UK Chapter (einschließlich Irland)
Japanese Chapter
Singaporean Chapter
Nordic Chapter
French Speaking Chapter
Australasian Chapter
Korean Chapter
Iberian Chapter
Italian Chapter
China Chapter
Durch die Einbindung der ISO-Normen wurden bereits viele internationale Standards
übernommen und nicht parallel entwickelt. Heute wird ebenfalls die Datenschnittstelle
über das XML-Format bedient.119 Allerdings liegt hier der Schwerpunkt im Bereich des
Building Information Modeling (BIM). Es geht also hauptsächlich um
Bauwerksinformationen aus der Planung. Diese sind in den so genannten Industry
Foundation Classes (IFC) definiert und in der ISO/PAS 16739:2005, Industry Foundation
Classes, Release 2x, Platform Specification (IFC2x Platform), dokumentiert.120
Dies lässt zwar einen Mengenauszug aus den computergenerierten Zeichnung zu, führt
aber noch nicht zu einem einheitlichen Format für den Datenaustausch im
Vergabeverfahren.
Abschließend sei noch erwähnt, dass die Alliance for Interoperability (IAI) auch unter der
Bezeichnung Building Smart Alliance auftritt.
14.2
ISO – International Organization for Standardization
Die International Organization for Standardization (ISO) arbeitet zurzeit an der Erstellung
der neuen Norm ISO/CD 10845, Construction procurement121. Diese Norm widmet sich in
117
118
119
120
121
International Alliance for Interoperability: A Short History of the IAI and the IFC Information Model. - Highett, AU:
International Alliance for Interoperability, -- Online im Internet: URL: http://www.iai-international.org/About/History.html
[Stand: 01.09.2008]
International Alliance for Interoperability: IAI Chapters. - Highett, AU: International Alliance for Interoperability, -- Online
im Internet: URL: http://www.iai-international.org/Organisation/IAIChapters.shtml [Stand: 01.09.2008]
International Alliance for Interoperability: A Short History of the IAI and the IFC Information Model. - Highett, AU:
International Alliance for Interoperability, -- Online im Internet: URL: http://www.iai-international.org/About/History.html
[Stand: 01.09.2008]
ISO International Organization for Standardization: ISO/PAS 16739:2005 Industry Foundation Classes, Release 2x,
Platform Specification (IFC2x Platform), 1. Ausg. - Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 19.04.2008
ISO International Organization for Standardization: ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 1: Processes,
methods and procedures #Teil 1. - Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 13.03.2008 -- in
Ausarbeitung: Status Commitee Draft
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 76 / 119
MASTER THESIS
STAND INTERNATIONALER DATENSCHNITTSTELLEN
acht Teilen der Ausschreibungs- und Vergabephase. Allerdings ist darin keine
Schnittstelle für einen Datenaustausch geregelt, sondern der organisatorische Prozess
der Durchführung der Ausschreibung und Vergabe sowie die Art der Vertragsgestaltung.
Auf Teil 2 der ISO/CD 10845 soll jedoch gesondert eingegangen werden. Die
ISO/CD 10845-2, Construction procurement – Part 2: Formatting and compilation of
procurement documentation, schlägt für das Zusammenstellen der unterschiedlichen
Ausschreibungsunterlagen unterschiedliche Papierfarben vor:122
Papierfarbe
Dokument
Nummer Titel
Weiß
Rosa
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Weiß
Weiß
Gelb
Gelb
Blau
Grün
T1.1
T1.2
T2.1
T2.2
C1.1
C1.2
C1.3
C1.4
C2.1
C2.2
C3
C4
Tabelle 8:
Bekanntgabe der Ausschreibung und Einladung zur Angebotsabgabe
Ausschreibungsdaten
Liste der zu retournierenden Unterlagen
Zu retournierende Unterlagen
Form von Angebot und Angebotsannahme
Vertragsdaten
Form der Sicherheiten
Form der Schiedsklauseln
Kalkulationsgrundlagen
Leistungsverzeichnis
Leistungsbeschreibung
Angaben zur Baustelle
Tabelle 4 der ISO/CD 10845 (eigene Übersetzung)
Da die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen automationsunterstützt erfolgt, ist die
Verwendung eines Kennzeichners für die Datensätze erforderlich, um den Ausdruck
entsprechend steuern zu können. Daraus leitet sich eine zusätzliche Anforderung an eine
vereinheitlichte Datenschnittstelle ab.
14.3
GAEB – Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen
Seitens dem GAEB liegen keine Informationen über den internationalen Einsatz der
GAEB-Schnittstelle vor. Bekannt ist zumindest, dass sie auch außerhalb von
Deutschland eingesetzt wird. Eine Kompatibilität zu anderen europäischen Ländern ist
zurzeit nicht gegeben. Allerdings arbeitet der GAEB im Normenausschuss Bauwesen
(NABau) der DIN mit. Dort wurde ein Spiegelgremium des Technical Committees 59
(Building Construction) der ISO, ISO/TC 59, eingerichtet. Das TC 59 beschäftigt sich
unter anderem mit dem Themenkreis Ausschreibung im Bauwesen (Construction
Procurement). Somit ist für eine Vertretung des GAEB innerhalb der ISO gesorgt.123
122
123
ISO International Organization for Standardization: ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 2: Formatting and
compilation of procurement documentation #Teil 2. - Genf, CH: ISO International Organization for Standardization,
14.07.2008 -- in Ausarbeitung: Status Committee Draft
ISO International Organization for Standardization: ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 3: Standard
conditions of tender #Teil 3. - Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 10.07.2007 -- in Ausarbeitung:
Status Committee Draft
ISO International Organization for Standardization: ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 4: Standard
conditions for the calling for an expression of interest #Teil 4. - Genf, CH: ISO International Organization for
Standardization, 10.07.2007 -- in Ausarbeitung: Status Committee Draft
ISO International Organization for Standardization: ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 5: Participation of
targeted entreprises #Teil 5. - Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 10.07.2007 -- in Ausarbeitung:
Status Committee Draft
ISO International Organization for Standardization: ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 6: Participation of
targeted partners in joint ventures in contracts #Teil 6. - Genf, CH: ISO International Organization for Standardization,
10.07.2007 -- in Ausarbeitung: Status Committee Draft
ISO International Organization for Standardization: ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 7: Participation of
targeted enterprises and targeted labour (local resources) in contracts #Teil 7. - Genf, CH: ISO International Organization
for Standardization, 10.07.2007 -- in Ausarbeitung: Status Committee Draft
ISO International Organization for Standardization: ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 8: Participation of
targeted labour in contracts #Teil 8. - Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 10.07.2007 -- in
Ausarbeitung: Status Committee Draft
ISO International Organization for Standardization: ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 2: Formatting and
compilation of procurement documentation #Teil 2. - Genf, CH: ISO International Organization for Standardization,
14.07.2008 -- in Ausarbeitung: Status Committee Draft -- Seite 14
Thies, Klemens; Engelke, Harald: E-Mail - Internationaler Einsatz der GAEB. - Bonn, DE - Wien, AT, 17.06.2008 11:41
und 13.06.2008 17:34 -- vergleiche Kapitel C.3, Thies – Engelke zum internationalen Einsatz der GAEB, Seite 114
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
ANFORDERUNGEN LÄNDERÜBERGREIFENDES SYSTEM
15
ZUSÄTZLICHE ANFORDERUNGEN AN EIN LÄNDERÜBERGREIFENDES SYSTEM
15.1
Mehrsprachige Leistungsverzeichnisse
In der Europäischen Union ist es üblich, alle Veröffentlichungen in allen Amtssprachen
der Mitgliedsländer zu tätigen. Es sind somit alle Dokumente in 23 Sprachen zu
übersetzen. Es ergibt jedoch keinen Sinn, dieses Prinzip auch auf Ausschreibungen
anzuwenden, denn der erhöhte Aufwand steht in keinem Verhältnis zum erzielten
Nutzen. Keine Gültigkeit hätte diese Aussage jedoch, wenn es europaweit einheitliche
Standardtexte geben würde. Da dies jedoch auch einheitliche rechtliche
Rahmenbedingungen voraussetzt, ist in naher Zukunft nicht mit einer entsprechenden
Umsetzung zu rechnen.
Alternativ wäre die Einführung eines europaweit einheitlichen Standardleistungstextes
denkbar, der über Ergänzungsleistungsbeschreibungen an lokale Gegebenheiten
angepasst werden kann. Die Standardleistungsbeschreibungen würden dann in allen
Sprachen
der
Europäischen
Union
vorliegen.
Die
nationalen
Ergänzungsleistungsbeschreibungen sollten neben der nationalen Sprache auch ein bis
zwei internationale Sprachen aufweisen. Analog zu den Veröffentlichungen der ISO
könnten diese Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch sein. Dadurch wäre es
möglich, eine internationale Vereinheitlichung schon früher zu erreichen.
15.1.1
Die Notwendigkeit der Mehrsprachigkeit
Es ist zu erwarten, dass ein Unternehmen, das einen Auftrag im Zielland anbietet, auch
über genügend entsprechend qualifiziertes Personal verfügt, um die Abwicklung der
Baumaßnahme in der Landessprache durchführen zu können. Anders sieht es jedoch
beim Management aus. Es ist nicht davon auszugehen, dass auf der Ebene der
jeweiligen Entscheidungsträger eines international tätigen Baukonzerns alle Sprachen
jener Länder, in denen dieses Unternehmen auch tätig ist, auch gesprochen werden. Es
ist somit klar, dass Übersetzungen erstellt werden müssen.
Da es nicht sinnvoll ist, dieselbe Übersetzung oftmalig durch unterschiedliche Bieter
auszuführen, ist die einmalige Übersetzung durch den Ausschreiber vorzuziehen.
Gleichzeitig erfüllt man dadurch eine Forderung nach Reduzierung der Vorarbeiten für
die Bieter, die in den nationalen Umsetzungen der Vergaberichtlinie der Europäischen
Union124 (in der aktualisierten Fassung von 2007125) oft erhoben wird; in Österreich etwa
durch das Bundesvergabegesetz 2006 (BVergG 2006, § 79 (3), in der Fassung von
2008)126:
„Die Ausschreibungsunterlagen sind so auszuarbeiten, dass die Vergleichbarkeit der
Angebote sichergestellt ist und die Preise ohne Übernahme nicht kalkulierbarer Risken
und – sofern nicht eine funktionale Leistungsbeschreibung gemäß § 95 Abs. 3 erfolgt ohne umfangreiche Vorarbeiten von den Bietern ermittelt werden können.“
In Deutschland erfolgt ein ähnlicher Appell durch die VOB/A (DIN 1960, §9 Pkt. 1.)127:
124
125
126
127
Europäisches Parlament und der Rat der Europäischen Union: Richtlinie 2004/18/EG des Europäischen Parlaments
und des Rates vom 31. März 2004 über die Koordinierung der Verfahren zur Vergabe öffentlicher Bauaufträge,
Lieferaufträge und Dienstleistungsaufträge. - Luxemburg, LU: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen
Gemeinschaften, 31.03.2004 -- Online im Internet: URL: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri
=OJ:L:2004:134:0114:0240:DE:PDF [Stand: 23.08.2008]
Europäisches Parlament und der Rat der Europäischen Union: Verordnung (EG) Nr.1422/2007 der Kommission vom 4.
Dezember 2007 zur Änderung der Richtlinien 2004/17/EG und 2004/18/EG des Europäischen Parlaments und des Rates im
Hinblick auf die Schwellenwerte für Auftragsvergabeverfahren. - Wien, AT: Bundeskanzleramt Österreich, 04.12.2007 -Online im Internet: URL: http://www.austria.gv.at/DocView.axd?CobId=26326 [Stand: 23.08.2008]
Bundesrepublik Österreich: Bundesgesetz über die Vergabe von Aufträgen (Bundesvergabegesetz 2006 – BVergG
2006). - Wien, AT: Bundeskanzleramt Österreich, 2006 -- Online im Internet: URL: http://www.ris2.bka.gv.at/Geltende
Fassung.wxe?QueryID=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20004547 [Stand: 23.08.2008]
DIN Deutsches Institut für Normung e. V.: DIN 1960: VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil A:
Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen. - Berlin. DE: Beuth Verlag, 2006-05 -- Online im Internet:
URL: http://www.vob-online.de/cmd?level=tpl-volltext&artid=30020277&pageid=10 [Stand: 23.08.2008]
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 78 / 119
MASTER THESIS
ANFORDERUNGEN LÄNDERÜBERGREIFENDES SYSTEM
„Die Leistung ist eindeutig und so erschöpfend zu beschreiben, dass alle Bewerber die
Beschreibung im gleichen Sinne verstehen müssen und ihre Preise sicher und ohne
umfangreiche Vorarbeiten berechnen können.“
Die Ausschreibung mehrsprachig zur Verfügung zu stellen ist somit sinnvoll und
unterstützt die Bieter bei der Angebotserstellung, indem auf den Aufwand der
Übersetzung verzichtet werden kann und somit neben den Kosten auch Zeit gewonnen
wird.
Darüber hinaus ist aus der Sicht des Verfassers auch eine Qualitätssteigerung im
Projektablauf zu erwarten, wenn die Leistungsbeschreibungen nicht nur in der
internationalen Sprache, sondern auch in der Landessprache zur Verfügung stehen. Die
Inhalte der technischen Spezifikationen können somit auch von lokalen Mitarbeitern in
ihrer Muttersprache gelesen werden und müssen nicht, wie sonst üblich, mit
entsprechenden Übermittlungsfehlern mündlich übersetzt und weitergegeben werden.
15.1.2
Die Anzahl gleichzeitig verfügbarer Sprachen
Nach Ansicht des Verfassers sollten mindestens zwei Sprachen für die Texte zur
Verfügung gestellt werden. Eine Sprache sollte die Landessprache und die zweite
Sprache eine internationale Sprache sein, wobei die internationale Sprache von Region
zu Region variieren kann. Denkbar wären auch drei Sprachen, um neben der lokalen und
der internationalen Sprache auch die Sprache des Auftraggebers abzubilden. Dies wird
im Projektalltag auch sicherlich ausreichend sein.
15.1.3
Strukturelle Umsetzung
15.1.3.1
Sprachcode
Bei Verzicht auf einheitliche Standardleistungsbeschreibungen ist zur Kennzeichnung der
jeweils verwendeten Sprache der Texte ein Sprachcode unerlässlich. Hierfür bietet sich
der Alpha-2 Code nach ISO 639-1128 an. Die Sprachkennung wird hier durch zwei
Buchstaben vorgenommen. Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Ausschnitt aus der
Codierung nach ISO 639-1:
Abkürzung
Sprache
Abkürzung
Sprache
bg
cs
da
de
el
en
es
et
eu
fi
fr
hr
hu
is
it
iw
ka
kk
lt
Bulgarisch
Tschechisch
Dänisch
Deutsch
Griechisch
Englisch
Spanisch
Estisch
Baskisch
Finnisch
Französisch
Kroatisch
Ungarisch
Isländisch
Italienisch
Hebräisch
Georgisch
Kasachisch
Litauisch
Lv
Mk
Mt
nl
no
pl
ps
pt
rm
ro
ru
sh
sk
sl
sq
sr
sv
tr
uk
Lettisch
Mazedonisch
Maltesisch
Niederländisch
Norwegisch
Polnisch
Paschtu
Portugiesisch
Rätoromanisch
Rumänisch
Russisch
Serbokroatisch
Slowakisch
Slowenisch
Albanisch
Serbisch
Schwedisch
Türkisch
Ukrainisch
Tabelle 9:
15.1.3.2
128
Auszug aus Sprachcodes nach ISO 639-1
Sprachgruppen
Die Einführung mehrerer Sprachen in den Datensatz betrifft nun mehrere Datenfelder.
Dabei ist es sinnvoll, diese Datenfelder, die die Daten in der jeweiligen Sprache
beinhalten, zu einer Sprachengruppe zusammenzufassen. So kann die Sprachgruppe 1
aus den Feldern Sprachcode_1, Positionsstichwort_1 und Positionstext_1 bestehen.
ISO International Organization for Standardization: ISO 639-1:2002 Codes for the representation of names of languages
-- Part 1: Alpha-2 code. - Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 18.07.2002
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Beinhaltet z.B. der Sprachcode_1 den Wert „en“ (für Englisch), so sind sinngemäß auch
die Inhalte des Positionsstichwortes_1 und des Positionstextes_1 in Englisch anzugeben.
Bei der Nutzung der Daten kann dann durch die einfache Auswahl der Sprachgruppe die
Information in der gewünschten Sprache zur Verfügung gestellt werden.
15.1.3.3
Positionsstichwort (Kurztext)
Wie bereits erwähnt, sind für das Positionsstichwort oder Kurztext nun für jede Sprache
eigene Datenfelder einzuführen. Das Datenfeld „Positionsstichwort“ vervielfältigt sich
somit
zu
den
Datenfeldern
„Positionsstichwort_1“,
„Positionsstichwort_2“,
„Positionsstichwort_3“ bis „Positionsstichwort_nn“.
15.1.3.4
Positionstext (Langtext)
Für den Positionstext oder Langtext gilt die Aussage für das Positionsstichwort
sinngemäß. Auch hier erfolgt eine Vervielfachung der Datenfelder. Da dieses Datenfeld
auch mengenmäßig die meisten Daten beinhaltet, kommt es durch die Einführung der
Mehrsprachigkeit naturgemäß auch zu einer bedeutenden Erhöhung der Datenmengen.
Dieser Nachteil muss heute jedoch nicht mehr als schwerwiegend angesehen werden, da
der Trend ohnehin zur Verwendung von Ausschreibungsplattformen im Internet geht.
Beispielsweise seien hier TED Tenders Electronic Daily129, die Ausschreibungsdatenbank
der EU, oder der Infodienst-ausschreibung.at130, eine Ausschreibungs-Datenbank im
deutschsprachigen Raum, genannt.
15.1.3.5
Mengeneinheiten
Gegenwärtig werden sogar im ausschließlich deutschsprachigen Raum unterschiedliche
Bezeichnungen für Mengeneinheiten verwendet. Dennoch muss eine Übersetzung der
Einheiten als nicht notwendig erachtet werden. Verwendet man die SI-Einheiten, kann
man auf bereits vorhandene und internationale Regelungen zurückgreifen. Lediglich für
davon abweichende Einheiten, wie Pauschalen (psch, PA) oder Verrechnungseinheiten
(VE), sind neue, internationale Definitionen einzuführen.
15.2
Internationale Standardleistungsbeschreibungen
Obwohl sich diese Arbeit auf den elektronischen Datenaustausch in der
Ausschreibungsphase
konzentriert
und
sich
dabei
klar
von
Standardleistungsbeschreibungen abgrenzt, ist doch zu beobachten, dass es mehr
standardisierte Texte als Datenschnittstellen in Europa gibt. Zwar ist der Verfasser der
Meinung, dass die Entwicklung einer einheitlichen Datenschnittstelle zum elektronischen
Datenaustausch den ersten Schritt zu einer international gültigen Datenschnittstelle
darstellt; doch in weiterer Folge ist auch an eine international vereinheitlichte
Standardleistungsbeschreibung zu denken. Zumindest innerhalb der Europäischen Union
sollte dieses Ziel mittelfristig erreichbar sein.
Diese Entwicklung der unterschiedlichen nationalen Standardtexte trägt, wie bereits unter
15.1.1, Die Notwendigkeit der Mehrsprachigkeit, Seite 78, beschrieben, der Forderung
Rechnung, den Aufwand für die Bieter möglichst zu reduzieren.
Sollten einmal international einheitliche Standardleistungsbeschreibungen zur Verfügung
stehen und somit auch immer einheitliche Strukturen für die Positionsnummerierung
verwendet werden, können Übersetzungen in beliebigen Sprachen erstellt werden. Der
Bieter und der Ausschreiber tauschen nur mehr sprachneutrale Informationen, wie die
Positionsnummern, Mengen, Einheiten und Preise (unter Angabe der Währung), aus.
129
130
TED Tenders Electronic Daily: Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union. - o.O., LU: Amt für amtliche
Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften. -- Online im Internet: URL: http://ted.europa.eu/ [Stand: 23.08.2008]
alles-ausschreibungen.de KHI GMBH: Größte Ausschreibungs-Datenbank online: Aufträge aus dem gesamten
deutschsprachigen Raum. - o.O., AT: alles-ausschreibungen.de KHI GMBH, -- Online im Internet: URL:
http://www.infodienst-ausschreibungen.at/ [Stand: 23.08.2008]
Harald Engelke
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Es sollte daher in einer internationalen Definition einer Datenschnittstelle darauf
Rücksicht genommen werden. Entsprechende Datenfelder zur Kennzeichnung der
Textquellen und der zugehörigen Codestrukturen sollten daher ebenso vorhanden sein,
wie die Kennzeichnung für Ergänzungstexte.
Können einmal unterschiedliche nationale Standardleistungsbeschreibungen mit einer
international vereinheitlichten Datenschnittstelle eingelesen werden, so werden die
Unternehmer zumindest in die Lage versetzt nationale Standardkalkulationen zu
erstellen. Auch diese wäre schon ein wesentlicher Schritt zur Rationalisierung.
Nach Meinung des Autors wird sich darüber hinaus auch früher oder später ein national
übergreifender Standard für die Texte der Leistungsbeschreibungen etablieren, obwohl
dem heute noch national unterschiedliche Gesetzgebungen widersprechen (z.B.:
unterschiedlich gestaffelte Tiefenstufen für Grabensicherung in Abhängigkeit
arbeitsschutzrechtlicher
Vorschriften).
Aber
auch
dies
könnte
über
Ergänzungsleistungsbeschreibungen den lokalen Nuancen angepasst werden. Wichtig ist
nur, dass die Strukturen die gleichen bleiben.
15.3
Strukturen der Leistungsverzeichnisse
15.3.1
Mehrere Strukturen für die Gliederung der Leistungsverzeichnisse
Im Zuge der Realisierung eines Bauprojekts werden in den unterschiedlichen Phasen
unterschiedliche Strukturen zur Gliederung unterschiedlichster Daten verwendet.
Angewendet auf die für die Ausschreibungsphase (einschließlich der Kostenschätzung
durch den Planer und die Abrechnung) relevanten Bereiche ergeben sich zumindest
folgende Gliederungen:
•
•
•
•
•
•
•
Gliederung nach Gewerken (Gewerkestruktur)
Gliederung nach Kostengruppen
Gliederung nach Bauelementen (Elementestruktur)
Gliederung nach Raumbuch
Gliederung nach Objektstruktur
Gliederung nach steuerlichen Abschreibungsklassen
Gliederung nach Verrechnungskreisen
In den derzeitig vorhandenen Systemen für die Ausschreibung werden unterschiedliche
Gliederungen nur unzureichend unterstützt. Über die Struktur der Positionsnummer
werden Gewerkestrukturen abgebildet und nach oben auf Bauteile oder Lose verdichtet.
Es ist jedoch notwendig, unterschiedliche Strukturen auf unterschiedlichen Ebenen
ansetzen zu lassen. Daher soll zunächst auf die einzelnen Strukturen eingegangen
werden, um deren Unterschiede besser zu verdeutlichen.
15.3.1.1
Die Gewerkestruktur
Die Gewerkestruktur stellt die übliche Gliederung der Leistungsverzeichnisse im
deutschsprachigen Raum dar. Sie unterstützt eine einfache Aufteilung der Leistungen
nach unterschiedlichen Subunternehmern. Die Angebotspreise werden von den
Positionen über die Positionsgruppen und Gewerke zum Gesamtpreis addiert. Das
kleinste Element innerhalb der Gewerkestruktur ist daher die Position. Beispiele für
Gewerke sind etwa:
•
•
•
•
•
•
•
•
Harald Engelke
Erdarbeiten
Mauerarbeiten
Beton- und Stahlbetonarbeiten
Dachdeckerarbeiten
Trockenbauarbeiten
Tischlerarbeiten
Fliesenleger
etc.
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100
200
300
400
500
600
700
Grundstück
Herrichten und Erschließen
Bauwerk — Baukonstruktionen
310
Baugrube
320
Gründung
330
Außenwände
340
Innenwände
350
Decken
360
Dächer
361
Dachkonstruktionen
362
Dachfenster, Dachöffnungen
363
Dachbeläge
364
Dachbekleidungen 8)
369
Dächer, Sonstiges
370
Baukonstruktive Einbauten
390
Sonstige Maßnahmen für Baukonstruktionen
Bauwerk — Technische Anlagen 9)
Außenanlagen
Ausstattung und Kunstwerke
Baunebenkosten
710
Abbildung 25:
Ebene 3
Ebene 2
Gliederung nach Kostengruppen
Für die Ermittlung von Kostenschätzungen, die bereits vor der Erstellung der
Ausschreibungsunterlagen berechnet werden, sind meistens Gliederungen nach
Kostengruppen vorgesehen. Kostengruppenstrukturen sind dabei meist nach
Bauelementen gegliedert. Sehr ähnliche Vorgaben für solche Gliederungen geben etwa
die ÖNORM B 1801, Teil 1, Kosten im Hoch- und Tiefbau - Kostengliederung131, oder
auch die DIN 276, Kosten im Bauwesen – Teil 1: Hochbau132. Für Planer findet diese
Gliederung auch Anwendung in Honorarordnungen.
Ebene 1
15.3.1.2
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Bauherrenaufgaben
720
Vorbereitung der Objektplanung
730
Architekten- und Ingenieurleistungen
740
Gutachten und Beratung
741
Thermische Bauphysik
742
Schallschutz und Raumakustik
743
Bodenmechanik, Erd- und Grundbau
744
Vermessung
745
Lichttechnik, Tageslichttechnik
749
Gutachten und Beratung, Sonstiges
750
Kunst
760
Finanzierung
770
Allgemeine Baunebenkosten
790
Sonstige Baunebenkosten
Beispiel einer Kostengliederung mit Detaildarstellung für Dächer und Gutachterkosten
Die Kostengliederungen nach ÖNORM B 1801 und DIN 276 konzentriert sich stark auf
Bauwerkskosten mit Baunebenkosten. In der Projektentwicklung sind mitunter darüber
131
132
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 1801; Kosten im Hoch- und Tiefbau - Kostengliederung, #Teil 1. o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.05.1995
DIN Deutsches Institut für Normung e. V.: DIN 276-1: Kosten im Bauwesen - Teil 1: Hochbau. - Berlin. DE: Beuth Verlag,
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hinausgehende Strukturen vorstellbar, die beispielsweise die Finanzierungs- oder
Vermarktungskosten besser verfolgen lassen.
Ist die Gewerkestruktur noch rein auf die Position bezogen, so ist dies bei der
Kostenstruktur nicht mehr so eindeutig. Es ergibt sich nämlich folgende Problematik:
Durch den Gesetzgeber wird die Forderung nach einer Leistungsbeschreibung erhoben,
die unter einer Positionsnummer nur Leistungen gleicher Art und Preisbildung aufweist
(vergleiche z.B. BVergG 2006, § 97 (3) 1133). Andererseits sollen auch die
Kostengliederungen für die Kostenschätzungen angewendet werden. Um nun die
durchgängige Vergleichbarkeit der Kosten von der Kostenschätzung bis zur
Schlussabrechnung zu erhalten, ist es notwendig, die Kostengliederung auf die
Positionen anzuwenden.
In der Praxis bedeutet das, dass ein und dieselbe Leistung mehrmals in Abhängigkeit der
Kostengruppe vorkommt. Dies führt etwa dazu, dass eine Bewehrungsposition, also eine
Position gleicher Art und Leistung, für jede Kostengruppe aufgespaltet werden muss.
Zum besseren Verständnis eine Darstellung am Beispiel von Bewehrungspositionen
(unter Verwendung der LB-HB17):
Leistungsverzeichnis (LV)
Bewehrung Stabstahl Bet.Fundament
LV-Pos.-Nr.: 07.01.05V
KGR: 2C.03 - Flachgründungen
Bewehrung Stabstahl Betonwand H3,2m
LV-Pos.-Nr.: 07.02.01V
KGR: 2E.01 - Außenwände
Bewehrung Stabstahl Decke/Kragpl.H3,2m
LV-Pos.-Nr.: 07.03.01V
•
•
•
•
•
Abbildung 26:
KGR: 2D.01 - Deckenkonstruktionen
Menge
Mengeneinheit
Preisanteile
Einheitspreis
Positionspreis
Prinzipdarstellung von Bewehrungspositionen für unterschiedliche Kostengruppen
Gleichzeitig wird durch die ausführenden Unternehmen eine feinere Abstufung der
Leistungsbeschreibungen gefordert. Beim schon bisher verwendeten Beispiel Bewehrung
bedeutet dies eine Aufspaltung nach unterschiedlichen Durchmessergruppen (z.B.:
∅ 8 bis 12 mm, ∅ 14 bis 20 mm, ∅ 26 bis 30 mm, ∅ 36 bis 40 mm):
133
Bundesrepublik Österreich: Bundesgesetz über die Vergabe von Aufträgen (Bundesvergabegesetz 2006 – BVergG
2006). - Wien, AT: Bundeskanzleramt Österreich, 2006 -- Online im Internet: URL: http://www.ris2.bka.gv.at/Geltende
Fassung.wxe?QueryID=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20004547 [Stand: 23.08.2008]
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Leistungsverzeichnis (LV)
Bewehrung Stabstahl Bet.Fundament,8-12mm
LV-Pos.-Nr.: 07.01.05V
KGR: 2C.03 - Flachgründungen
Bewehrung Stabstahl Bet.Fundament,14-20mm
LV-Pos.-Nr.: 07.01.05W
KGR: 2C.03 - Flachgründungen
Bewehrung Stabstahl Bet.Fundament,26-30mm
LV-Pos.-Nr.: 07.01.05X
KGR: 2C.03 - Flachgründungen
Bewehrung Stabstahl Betonwand H3,2m,8-12mm
LV-Pos.-Nr.: 07.02.01V
KGR: 2E.01 - Außenwände
Bewehrung Stabstahl Betonwand H3,2m,14-20mm
LV-Pos.-Nr.: 07.02.01W
KGR: 2E.01 - Außenwände
Bewehrung Stabstahl Betonwand H3,2m,26-30mm
LV-Pos.-Nr.: 07.02.01X
KGR: 2E.01 - Außenwände
Bewehrung Stabstahl Decke/Kragpl.H3,2m,8-12mm
LV-Pos.-Nr.: 07.03.01V
KGR: 2D.01 - Deckenkonstruktionen
Bewehrung Stabstahl Decke/Kragpl.H3,2m,14-20mm
LV-Pos.-Nr.: 07.03.01W
KGR: 2D.01 - Deckenkonstruktionen
Bewehrung Stabstahl Decke/Kragpl.H3,2m,26-30mm
LV-Pos.-Nr.: 07.03.01X
•
•
•
•
•
Abbildung 27:
KGR: 2D.01 - Deckenkonstruktionen
Menge
Mengeneinheit
Preisanteile
Einheitspreis
Positionspreis
Prinzipdarstellung für Bewehrungspositionen für unterschiedliche Kostengruppen bei
gleichzeitiger Aufgliederung nach unterschiedlichen Durchmessergruppen
Bei diesem einfachen Beispiel ist bereits zu erkennen, dass die Anzahl der Positionen
explodiert. Leistungsverzeichnisse werden dadurch unnötig aufgeblasen und
unübersichtlich in der Handhabung.
Wenn wir uns nun überlegen, aufgrund welcher Motivation wir unterschiedliche
Strukturen einführen wollen, kommen wir zur Erkenntnis, dass uns die Verdichtung der
Preis- und Kosteninformationen nach oben über unterschiedliche Gliederungen
interessiert. Da nun aber auf der untersten Ebene der Positionspreis aus der
Multiplikation von Einheitspreis mit der Menge entsteht, ist es naheliegend, nicht die
Position, sondern die Menge als unterste Ebene heranzuziehen.
Der Autor erhebt daher die Forderung, die Gliederung für die Kostengruppen (oder auch
Bauelemente) nicht den einzelnen Positionen zuzuordnen, sondern Teilmengen. Die
Summe aller Teilmengen je Position ergibt die Positionsmenge. Die SIM 451 lässt dies
unter Verwendung von Teilmengen und Positionslagen (vergleiche auch 8.3.2.7,
Positionslage, Seite 51) heute schon zu. Allerdings möchte er in seiner Forderung einen
Schritt weitergehen. Es genügt nicht, nur die Menge in Teilmengen zu zerlegen und der
jeweiligen Teilmenge eine eindimensionale Kostengruppe zuzuordnen. Vielmehr ist es
notwendig, auch hier eine strukturierte Gliederung der Teilmengen (mit entsprechenden
Zwischensummen bei der Verdichtung nach oben) zuzulassen.
Harald Engelke
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Leistungsverzeichnis (LV)
Bewehrung Stabstahl 8-12mm
LV-Pos.-Nr.: 07.01.01U
Bewehrung Stabstahl 14-20mm
LV-Pos.-Nr.: 07.01.01V
Bewehrung Stabstahl 26-30mm
LV-Pos.-Nr.: 07.01.01W
•
•
•
•
•
Abbildung 28:
Menge
o
Teilmenge 1
o
Teilmenge 2
o
Teilmenge 3
Mengeneinheit
Preisanteile
Einheitspreis
Positionspreis
KGR: 2C.03
KGR: 2E.01
KGR: 2D.01
Flachgründungen
Außenwände
Deckenkonstruktionen
Prinzipdarstellung für Bewehrungspositionen nach unterschiedlichen Durchmessergruppen
und Teilmengen für unterschiedliche Kostengruppenzuordnungen
Wird dieses System darüber hinaus auch für die Abrechnung konsequent angewendet,
hilft dies, schon frühzeitig mögliche Mengenüberschreitungen zu erkennen.
15.3.1.3
Elementstruktur, Raumbuch, Objektstruktur
Da die Kostengliederung zumeist bauteilorientiert ist, ist die Gliederung nach
Bauelemente als eine Erweiterung der Kostenstruktur nach unten zu sehen. Allerdings
entfallen dabei Kostenanteile für Planung, Grundstück, etc. Für die Gliederung der
Leistungsverzeichnisse ist dies ohnehin nicht notwendig.
Ähnliches gilt auch für eine Gliederung nach einem Raumbuch oder nach einer
Objektstruktur. Diese Strukturen sind vom grundsätzlichen Prinzip der Gliederung nach
Kostengruppen ähnlich. Die Ausführung aus Punkt 15.3.1.2, Gliederung nach
Kostengruppen, Seite 82, sind daher sinngemäß anzuwenden.
Zu beachten ist dabei jedoch, dass ein vereinheitlichtes internationales System für den
Datenaustausch mehrere unterschiedliche Strukturen gleichzeitig zulassen sollte. Für die
technische Umsetzung ist daher eine ausreichende Anzahl (z.B.: fünf) von
alphanumerischen Codefeldern vorzusehen.
15.3.1.4
Die Gliederung nach Abschreibungsklassen
In unterschiedlichen Ländern existieren unterschiedliche Regelungen für die steuerliche
Abschreibung von Immobilien. In Rumänien ist eine Abschreibungsdauer in Abhängigkeit
vom jeweiligen Bauelement zwischen zwei und 80 Jahren möglich. Es ist daher im
Interesse des Projektentwicklers, möglichst all jene Leistungen herauszufiltern und
entsprechend zu strukturieren, um möglichst kurze Abschreibungsdauern anwenden zu
können.
Für diese Anforderung ist es notwendig, auf der Positionsebene eine strukturierte
Codierung einzuführen. Die technische Umsetzung erfolgt wieder über alphanumerische
Codefelder je Positionsdatensatz. Aufgrund der ausreichenden Flexibilität ist auch hier
davon auszugehen, dass es mehrere Codefelder sein sollten. Auch hier dürften fünf eine
vernünftige Größenordnung darstellen.
15.3.2
Positionsnummern und Positionsarten
Die bereits jetzt in den nationalen Vorgaben für die Strukturierung der Positionsnummern
und der Positionsarten verfügbaren Regelungen (etwa nach GAEB oder
Harald Engelke
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ÖNORM B 2063) sind ausreichend flexibel und gut anwendbar. Es bedarf lediglich der
Vereinheitlichung, um von den kleineren nationalen Unterschieden loszukommen und ein
länderübergreifendes System etablieren zu können.
15.4
Mengen
Im Bereich der Mengen sind
Datenschnittstellen zu nennen:
•
•
15.4.1
zwei
Schwerpunkte
für
eine
Erweiterung
der
Ermöglichung
der
Weitergabe
der
Mengenermittlungen
mit
den
Leistungsverzeichnissen
Zusätzliche Strukturen für die Gliederungen der Mengenermittlungen und
Ausweisung von Teilmengen
Weitergabe der Mengenermittlung
Alle Programme für Ausschreibungen oder Kalkulationen unterstützen auch die
Erstellung von Mengenermittlungen. Darüber hinaus sind auch nationale Regelungen für
den Austausch von Mengenermittlungen für die Abrechnung auf elektronischem Wege
verfügbar. Ich möchte in diesem Zusammenhang auf die ÖNORM B 2114,
Vertragsbestimmungen bei automationsunterstützter Abrechnung von Bauleistungen –
Werkvertragsnorm134, oder auf die Verfahrensbeschreibungen für die elektronische
Bauabrechnung, GAEB-VB 23.004, Allgemeine Bauabrechnung135 (für die Umstellung auf
die Datenschnittstelle XML liegt bereits der Entwurf der GAEB-VB 23.005 XML136 vor),
hinweisen.
Wünschenswert ist nun die Weitergabe der Mengenermittlungen mit den
Leistungsbeschreibungen als ermittelte Mengenansätze. Zusätzlich mit einer strukturellen
Gliederung führt dies zu mehr Transparenz in der Ausschreibung, was ebenfalls eine
Forderung der Vergaberichtlinie der Europäischen Union darstellt137.
15.4.2
Mehrere Strukturen für die Gliederung der Mengenermittlungen
Werden durch den Planer die Mengen ermittelt, so erfolgt dies immer strukturiert. Auch
wenn bewusst keine Struktur angewendet werden sollte, sind die Ermittlungen zumindest
je Plan erfasst. Nachdem die Planung geschoßweise erfolgt, ist somit die
Mengenermittlung zumindest auch geschoßweise gegliedert, in diesem Fall eine
Objektgliederung.
Warum sollte man nun darauf verzichten, diese Strukturen auch entsprechend
anzuwenden? Jede Investitionsentscheidung über Qualitäten und Kosten greift zumeist
auf Mengenansätze zurück, um daraus die entsprechenden Teilkosten zu ermitteln.
Darüber hinaus spielen Mengen auch in der Terminplanung eine bedeutende Rolle, da
unter Einbeziehung von Ressourcen und Kapazitäten Dauern ermittelt werden können.
Nicht unbegründet findet daher auch die Elementmethode zur Ermittlung von Mengen
und Kosten zunächst in der Kostenberechnung immer größere Verbreitung.138 In der
134
135
136
137
138
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2114; Vertragsbestimmungen bei automationsunterstützter
Abrechnung von Bauleistungen - Werkvertragsnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.09.1996
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Verfahrensbeschreibungen für die elektronische
Bauabrechnung; GAEB-VB 23.004; Allgemeine Mengenberechnung. - Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches Institut für
Normung e.V., März 1999
Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB): Verfahrensbeschreibungen für die elektronische
Bauabrechnung; GAEB-VB 23.005 XML; Allgemeine Mengenberechnung; Entwurf vom 06.02.2006. - Bonn, DE: GAEB
durch DIN Deutsches Institut für Normung e.V., 26.02.2007
Europäisches Parlament und der Rat der Europäischen Union: Richtlinie 2004/18/EG des Europäischen Parlaments
und des Rates vom 31. März 2004 über die Koordinierung der Verfahren zur Vergabe öffentlicher Bauaufträge,
Lieferaufträge und Dienstleistungsaufträge. - Luxemburg, LU: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen
Gemeinschaften, 31.03.2004 -- Abs. (2) -- Online im Internet: URL: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri
=OJ:L:2004:134:0114:0240:DE:PDF [Stand: 23.08.2008]
Röthlisberger, Hans: Günstiger Bauen: Der wohltemperierte Ratgeber für schlaue Bauherren und solche, die es werden
wollen (gekürzte Internet-Fassung). - Kiesen, CH: Verlag Hans Röthlisberger 1999 -- Online im Internet: URL:
http://www.roeplaner.ch/buch/text/k_10_3.htm [Stand: 26.08.2008]
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EDV-technischen Umsetzung werden die einzelnen Elemente aus Leistungspositionen
zusammengesetzt. Die einzelnen Mengen werden immer auf die Leitmenge des
eigentlichen Elements bezogen. Beispielsweise ist für das Element Bodenbelag in m²
auch die Sockelleiste in m enthalten. Die Menge der Sockelleiste wird daher mit einem
Faktor auf die Leitmenge (in diesem Beispiel mit der Einheit m/m²) ermittelt. Die
Auswertung der Elementberechnung führt zu einer Sammlung von Positionen, dem so
genannten Grob-Leistungsverzeichnis.
Mann spricht hier von einem Grob-Leistungsverzeichnis, da noch nicht die notwendige
Detailschärfe einer endgültigen Ausschreibung vorhanden ist und Vertragstexte sowie
Vorbemerkungen noch fehlen. Allerdings erhält man auf diesem Wege eine
Mengenermittlung, die aus den Teilmengen der einzelnen Elemente gebildet wird. In der
Mengenermittlung sind damit sehr aussagefähige Aufstellungen zu erzielen, da zur
Gesamtmenge auch jede Teilmenge mit der genauen Elementbezeichnung angegeben
wird.
Aus der Sicht des Verfassers ist daher ein entsprechend genaues und strukturiertes
Mengengerüst die wichtigste Voraussetzung, um ein Projekt entsprechend elektronisch
modellieren zu können. Daraus wiederum lassen sich fundierte Grundlagen für
Investitionsentscheidungen ableiten.
Im Wissen um diese Bedeutung ist es nun naheliegend, auch für die Mengenermittlungen
mehrere Strukturen zuzulassen. Folgende Gliederungen erscheinen dabei sinnvoll:
•
•
•
•
•
Gliederung nach Kostengruppen
Gliederung nach Bauelementen (Elementstruktur)
Gliederung nach Raumbuch
Gliederung nach Objektstruktur
Gliederung nach Verrechnungskreisen
Die Gliederung nach Gewerken ist hier nicht mehr angeführt, da diese Gliederung nur auf
der Positionsebene Sinn ergibt. Ebenso findet sich in dieser Aufzählung nicht mehr die
Gliederung nach Abschreibungsklassen, da auch diese leistungsorientiert sind und damit
ausschließlich der Positionsebene zuzuordnen sind.
Die Gliederung nach Kostengruppen, Bauelementen, Raumbuch und Objektstruktur
wurden bereits in den Kapiteln 15.3.1.2, Gliederung nach Kostengruppen, Seite 82, und
15.3.1.3, Elementstruktur, Raumbuch, Objektstruktur, Seite 85, besprochen und sind
sinngemäß anzuwenden.
15.4.2.1
Gliederung nach Verrechnungskreisen
Eine Gliederung nach Verrechnungskreisen ist für die Teilung der Projektkosten durch
verschiedene Investoren notwendig und kann daher auch losgelöst von einer
Objektstruktur Anwendung finden.
Als Anwendungsbeispiel möchte ich hier die Teilung der Kosten nach Investitionskosten
durch den Projektentwickler und Mieterausbaukosten, die der Mieter zu tragen hat,
nennen. Über die entsprechende Zuordnung der Mengen ist eine eindeutige
Kostenteilung gewährleistet.
Ebenso sinnvoll ist die Trennung nach Investitionskosten und Betriebskosten in der
Nutzungsphase eines Objekts.
Die Gliederung selbst muss mehrstufig erfolgen, um Auswertungen sowohl auf der
Mengen- als auch auf der Kostenseite über mehrere Ebenen zu erhalten. Kombinationen
mit anderen Strukturen sind durchaus sinnvoll.
Nachfolgend wird eine Struktur für verschiedene Verrechnungskreise beispielhaft
vorgestellt:
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Code: P
PROJEKT
Code: P.E
Code: P.M
ENTWICKLUNG
MIETERAUSBAU
Code: P.E.I1
Code: P.E.I2
Investor I1
Code: P.M.M1
Investor I2
Code: P.M.M2
Mieter M1
Ebene:
Ebene:
Ebene:
Ebene:
Ebene:
Ebene:
Ebene:
Ebene:
01
02
03
01
02
03
01
02
Code: P.E.I1.01
Mieter M2
Ebene:
03
Code: P.M.M2.03
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
01.01
02.01
03.01
01.01
02.01
03.01
01.01
02.01
03.01
Code: P.E.I1.01.01
Code: P.M.M2.03.01
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
01.02
02.02
03.02
01.02
02.02
03.02
01.02
02.02
03.02
Code: P.E.I1.01.02
Code: P.M.M2.03.02
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
01.03
02.03
03.03
01.03
02.03
03.03
01.03
02.03
03.03
Code: P.E.I1.01.03
Code: P.M.M2.03.03
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
Raum:
01.04
02.04
01.04
02.04
01.04
02.04
Code: P.E.I1.01.04
Abbildung 29:
15.5
Beispiel einer Gliederung nach Abrechnungskreisen mit kombinierter Objektstruktur
Selektionskriterien für unterschiedliche Projektfunktionen
Ausschreibungsunterlagen und Projektinformationen werden immer umfangreicher.
Werden in internationalen Projekten die Unterlagen zweisprachig zur Verfügung gestellt,
erhöht sich die Datenmenge zusätzlich. Eine Anforderung für eine zusätzliche Selektion
nach Informationsgehalten ist daher sinnvoll und notwendig, um eine verdichtete
Informationsweitergabe zu ermöglichen.
Wie bereits in Kapitel 5.3, Die Projektbeteiligten und der Informationsaustausch in der
Ausschreibungsphase, Seite 21, dargestellt, sind verschiedene Fachbereiche in der
Ausschreibungsphase
involviert.
Diese
verschiedenen
Fachbereiche
legen
unterschiedliche Schwerpunkte auf unterschiedliche Informationstypen.
Grundsätzlich können die Informationen, die in der Ausschreibungsphase weitergegeben
werden, in folgende Bereiche eingeteilt werden:
•
•
•
•
Technische Informationen
o
Technische Vertragsbedingungen
o
Leistungsbeschreibungen
o
Ausschreibungspläne
Wirtschaftliche Informationen
o
Finanzierung
o
Bürgschaften
o
Zahlungsfluss und Zahlungsziele
Rechtliche Informationen
o
Vertragstexte
o
Allgemeine Vertragsbedingungen
Allgemeine Informationen
Um Informationen nun gezielt weitergeben zu können, ist eine Kennzeichnung der
Informationen nach Kriterien notwendig, die zumindest vertragsrechtliche und
wirtschaftliche Informationen als solche ausweist. Dadurch könnte man dem Juristen
lediglich die relevanten vertragsrechtlichen Informationen weiterleiten, ohne dass er
gezwungen ist, sich durch die gesamten Ausschreibungsunterlagen zu kämpfen.
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
ANFORDERUNGEN LÄNDERÜBERGREIFENDES SYSTEM
Darüber hinaus wäre die Verwendung dieses Kennzeichners auch für andere Zwecke,
die dann in den Ausschreibungsunterlagen definiert werden müssten, denkbar. In diesem
Zusammenhang soll auf die wesentlichen Positionen und die Regiepositionen der
ÖNORM hingewiesen werden. Diese Positionstypen sind aus rein vertragsrechtlichen
Unterscheidungen notwendig und könnten so in eine international vereinheitlichte
Datenschnittstelle aufgenommen werden.
15.6
Kriterien nach ISO/CD 10845-2
In Kapitel 14.2, ISO – International Organization for Standardization, Seite 76, wurde
bereits auf die in Ausarbeitung befindliche ISO/CD 10845-2, Construction procurement –
Part 2: Formatting and compilation of procurement documentation, hingewiesen. Darin
wird für die Zusammenstellung der Ausschreibungsunterlagen und später der
Vertragsdokumente eine Farbcodierung für das verwendete Papier vorgeschlagen
(vergleiche Tabelle 8:
Tabelle 4 der ISO/CD 10845 (eigene Übersetzung), Seite 77).
Da die Erstellung der Dokumente automatisiert erfolgen soll, ist eine Kennzeichnung
notwendig, um während des Ausdrucks auf die jeweils vorgesehene Papierfarbe zu
wechseln. Alternativ ist auch die farbige Kennzeichnung mittels Aufdruck vorstellbar.
Zur Umsetzung dieser Möglichkeit ist ein Feld für den Kennzeichner des Papierfarbcodes
notwendig. Nachdem seitens der ISO/CD 10845-2 fünf verschiedene Farben
vorgeschlagen werden, wird ein einstelliges Datenfeld für diese Zwecke ausreichend
sein.
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
16
DER WEG ZU EINER INTERNATIONALEN NORM
DER WEG ZU EINER INTERNATIONALEN NORM
Wie sehen nun die nächsten Schritte von der Idee bis zur Realisierung einer
internationalen Norm aus? Ich möchte dazu am Beispiel der Europäischen Normen (EN)
den Weg zur Erstellung einer Norm kurz beschreiben.
16.1
Die Entstehung einer Europäischen Norm (EN)
Die europäischen Normen werden durch das CEN, European Committee for
Standardization, herausgegeben. Die Mitglieder des CEN sind die nationalen
Normungsgremien (z.B.: DIN Deutsches Institut für Normung e.V. oder Österreichisches
Normungsinstitut ON).
Im Gegensatz zum Österreichischen Normungsinstitut können Vorschläge für neue
europäische Normen nicht von jedem eingebracht werden. Dies ist den CEN-Mitgliedern
vorbehalten. Wird ein Vorschlag für eine EN durch eines der nationalen
Normungsgremien eingebracht und durch die CEN akzeptiert, wird ein Technical
Committee (TC) mit der Erstellung des Normentwurfs (prEN) beauftragt. Das TC wird
dabei aus den Reihen der nationalen Normungsgremien besetzt (Grundprinzip der
neutralen Gemeinschaftsarbeit).
Nach Vorlage des Normentwurfs erfolgt die öffentliche Umfrage (public consultation). Der
Normentwurf wird zu diesem Zweck in drei Sprachen (Deutsch, Englisch und
Französisch) als prEN herausgegeben. Die Begutachtung dieses Normentwurfs erfolgt
auf der nationalen Ebene.
Alle zurückkommenden Kommentare werden im TC beraten und entsprechend den
erzielten Ergebnissen in den Normentwurf eingearbeitet und somit die Endfassung
ebenfalls in den drei Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch erstellt.
Eines der wesentlichsten Grundprinzipien bei der Erstellung einer Norm ist der Konsens.
Es erfolgt daher eine Abstimmung über die Endfassung durch die Mitglieder des CEN.
Danach wird die Norm als EN in drei Sprachen (Deutsch, Englisch und Französisch)
veröffentlicht und es erfolgt die Umsetzung auf den nationalen Ebenen (Grundprinzip der
Publizität).139
TC
TC
CEN
Mitglieder
CEN
Mitglieder
Zeitrahmen 3 Jahre
Vorschlag
Vornorm
Erstellung
Vornorm
Abbildung 30:
der
EN Norm
Öffentliche
Umfrage
Einarbeitung
der
Kommentare
Formale
Abstimmung
Nationale
Umsetzung
Die schematische Darstellung der Entstehung einer EN
Die Mitgliedschaft der nationalen Normengremien im CEN verpflichtet sie, auch alle
nationalen Normen, die einer EN widersprechen, zurückzuziehen. Dadurch werden
Widersprüche auf nationalen Ebenen vermieden (Grundprinzip der Widerspruchsfreiheit).
139
CEN European Committee for Standardization: Hands on guide to standardization. - Brüssel, BE: CEN European
Committee for Standardization, Mai 2008 -- Online im Internet: URL: http://www.cen.eu/cenorm/workarea/handson/
handsonguide1.pdf [Stand: 12.09.2008]
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
DER WEG ZU EINER INTERNATIONALEN NORM
Erfreulicherweise verfolgt die CEN auch das Ziel, internationale Standards einzuhalten.
Zu diesem Zweck hat die CEN eine Kooperationsvereinbarung mit der ISO
abgeschlossen (die Wiener Vereinbarung)140. Diese sieht vor, dass
•
•
•
die CEN verfügbare ISO-Standards übernimmt,
die ISO verfügbaren CEN Standards übernimmt oder
ein gemeinsamer Standard unter Leitung einer der beiden Organisationen
entsteht. So ist es nicht verwunderlich, dass auch innerhalb der ISO nach ähnlichen
Prozeduren verfahren wird, um ISO-Normen zu erstellen.
16.2
Die Umsetzung
Nachdem nun mit dieser Arbeit ein Anstoß gegeben wurde, bleibt zu hoffen, dass sich
innerhalb der CEN-Mitglieder genügend Anhänger finden, die die Erstellung einer
international gültigen Norm für den standardisierten Datenaustausch in der
Ausschreibungsphase unterstützen wollen. Nach den überaus positiven Rückmeldungen
von diversen Baufirmen ist eine sehr hohe Nachfrage an einem international
vereinheitlichten Datenaustausch gegeben.
Dass diese Aussage nicht nur für die Ausschreibung gültig ist, zeigen diverse
internationale Bemühungen zum Datenaustausch im Bauwesen. So sei in diesem
Zusammenhang etwa auf die Building Smart Alliance oder das agcXML Project
verwiesen.
140
ISO International Organization for Standardization; CEN European Committee for Standardization: AGREEMENT
ON TECHNICAL CO-OPERATION BETWEEN ISO AND CEN; (Vienna Agreement). - Genf, CH: ISO International
Organization for Standardization; CEN European Committee for Standardization, 20.09.2001-- Online im Internet: URL:
http://isotc.iso.org/livelink/livelink.exe/fetch/2000/2122/3146825/4229629/4230450/4230458/01__Agreement_on_Technical_
Cooperation_between_ISO_and_CEN__Vienna_Agreement_.pdf?nodeid=4230688&vernum=0 [Stand: 12.09.2008]
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
17
ZUSAMMENFASSENDE SCHLUSSFOLGERUNG
ZUSAMMENFASSENDE SCHLUSSFOLGERUNG
UND AUSSICHTEN
Die Betrachtung der nationalen Datenschnittstellen für den Austausch von Informationen
in der Ausschreibungsphase hat gezeigt, dass es auf lokaler Ebene mehrere sehr gute
Standards gibt, um die Informationen zwischen den Projektbeteiligten auszutauschen. Je
nach Alter der Schnittstellendefinition sind die heutigen datentechnischen Möglichkeiten
bereits eingearbeitet oder stehen vor einer Einarbeitung in eine Neuauflage der
Schnittstellendefinition.
Die Erstellung der nationalen Datenschnittstellen für die Ausschreibungsphase erfolgt
entweder durch Interessensgemeinschaften, wie etwa durch den Gemeinsamen
Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB) in Deutschland, oder durch die nationalen
Normungsgremien, wie dies in Österreich oder der Schweiz der Fall ist.
Teilweise werden nationale Schnittstellendefinitionen auch bereits in internationalen
Projekten verwendet (z.B.: GAEB). Dies ist allerdings meist nur dann der Fall, wenn
mindestens einer der Projektpartner die eigene nationale Schnittstellendefinition im
Projekt anwendet. Die Abhängigkeit ist hier durch die verwendete Ausschreibungs/Kalkulationssoftware gegeben. Die Schnittstelle, die die Anwendung zur Verfügung stellt,
wird verwendet. Dabei ist zu beobachten, dass fasst alle Marktführer im
deutschsprachigen Raum GAEB gleichzeitig mit der ÖNORM B 2063 unterstützten. Die
Schweizer SIA 451 ist weit seltener vertreten.
Auch im angloamerikanischen Sprachraum ist eine weitere Verbreitung der CITESchnittstelle zu beobachten (z.B.: Südafrika, Indien, Neuseeland). Diese Verbreitung
dürfte sich jedoch eher auf die Commonwealth-Staaten beschränken.
Trotz der teilweise internationalen Anwendung der Schnittstellen gibt es zurzeit keine
Schnittstelle, die die Bedürfnisse in der internationalen Projektentwicklung vernünftig
zufrieden stellen kann.
17.1
Mehrsprachigkeit und international gleiche Strukturen
Die wichtigste Voraussetzung für eine international vereinheitlichte Datenschnittstelle ist
die Weitergabe mehrsprachiger Informationen sowie ein gemeinsames Verständnis der
Strukturierung der Leistungsverzeichnisse, um eine einheitliche Summierungsvorschrift
zu erhalten. Die Positionsnummer stellt dabei die wichtigste Gemeinsamkeit für eine
internationale Datenschnittstelle dar.
Auf eine mehrsprachige Weitergabe der Ausschreibungsinformationen kann nur
verzichtet werden, wenn international auf eine Standardleistungsbeschreibung
zurückgegriffen werden kann. Nur in diesem Fall ist die Weitergabe von
Positionsnummer, Mengen, Mengeneinheiten und Preise (samt Angabe der Währung)
ausreichend. Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn übergreifend die gleiche Struktur
angewendet wird.
Dennoch werden nationale Ergänzungsleistungsbeschreibungen notwendig sein, um
lokale Gegebenheiten und gesetzliche Vorschriften abbilden zu können. So ist in Europa
zwar der Beton schon einheitlich geregelt, für den Bewehrungsstahl ist jedoch zurzeit
noch keine Vereinheitlichung verfügbar.
Darüber hinaus ist nicht anzunehmen, dass auch in Zukunft auf freie Textierungen in den
Ausschreibungen (den sogenannten Z-Positionen) verzichtet werden kann, womit wieder
eine mehrsprachige Weitergabe der Leistungsbeschreibungen zwingend erforderlich ist.
Zusätzlich sind Herkunftskennzeichner sowie Kennzeichner für den Sprachcode
innerhalb der Datensätze erforderlich.
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
ZUSAMMENFASSENDE SCHLUSSFOLGERUNG
Vorstellbar ist hier, dass eine Gliederung der obersten Ebenen (z.B.: Los, Hauptabschnitt,
Abschnitt, Unterabschnitt und Titel) international geregelt ist und erst auf der
Positionsebene nationale Ausprägungen angewendet werden.
International gleiche Standardleistungsbeschreibungen sind sinnvoll und von der
Bauindustrie gewünscht. Nur so ist auch im internationalen Bereich die gleiche
Effizienzsteigerung in der Erstellung von Angeboten gegeben, wie dies auf nationaler
Ebene schon der Fall ist.
Vor Erstellung der internationalen Standardleistungsbeschreibungen ist eine Definition
der Struktur des Leistungsverzeichnisses erforderlich.
Beide zusammen würden auch einen erheblichen Betrag zur Verbesserung der
interkulturellen Kommunikation im Projekt bewirken.
17.2
Eignung nationaler Schnittstellen für den internationalen
Einsatz
Sowohl die deutsche Schnittstelle nach GAEB als auch die britische Schnittstelle nach
CITE werden länderübergreifend eingesetzt. Beide sind jedoch nicht für den
internationalen Einsatz ausgelegt. Der GAEB fehlt die Mehrsprachigkeit der
Datenweitergabe und die CITE ist nicht nur datentechnisch veraltet, sondern auch
strukturell nicht geeignet.
Dennoch vertritt der Autor die Auffassung, dass unter Berücksichtigung der jetzigen
Gegebenheiten die Datenschnittstelle nach GAEB die zurzeit ausgereifteste und
flexibelste Schnittstelle ist. Datentechnisch ist eindeutig ein Trend zu XML festzustellen.
Dies wird bereits heute durch die GAEB-Schnittstelle erfüllt.
17.3
Ausblick
Aus Sicht des Autors ist für folgende Bereiche zusätzlicher Entwicklungsbedarf
erforderlich:
•
•
•
•
Harald Engelke
Definition einer international einheitlichen Struktur für Leistungsbeschreibungen
Internationale Standardleistungsbeschreibungen
Nationale Ergänzungsleistungsbeschreibungen
Definition einer Datenschnittstelle zur Weitergabe von Bauelementen und
Raumbüchern
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MASTER THESIS
18
141
142
143
GLOSSAR
GLOSSAR
ASCII
ASCII steht für den „American Standard Code for Information
Interchange“. Es handelt sich dabei um eine Sieben-BitZeichenkodierung. Jedes Bit kann zwei Werte (0 und 1)
annehmen. Somit stehen 27 = 128 verschiedene Bitmuster (0
bis 127) zur Abbildung von Zahlen und Buchstaben zur
Verfügung.141
CSV
CSV steht für Comma-Separated Values und bezeichnet den
Aufbau zur Speicherung von Daten in einer Textdatei.
BCIS
Der „Building Cost Information Service“ ist der führende
britische Anbieter für Kosten und Preisinformationen im Bauund Immobilienwesen. Die BCIS ist der Handelsableger der
RICS.142
NPK Bau
Der Normpositionenkatalog der Schweiz, herausgegeben
durch die Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung
CRB.
RICS
Die „Royal Institution of Chartered Surveyors” ist die
hervorstechendste Organisation dieser Art in der Welt. Als
solche repräsentiert sie alles, was für Liegenschaftsgeschäfte
gut ist. Ihre Mitglieder bieten Dienstleistungen in einem
breitgestreuten Bereich im Immobiliengeschäft, Bauwesen
and zugehörige ökologische Themen. Die RICS versteht ihre
Rolle darin, Standards zu setzen und zu pflegen sowie
Regierungen und Politiker mit unabhängigem Rat zur Seite zu
stehen.143
Wikipedia: American Standard Code for Information Interchange. o.O.: -- Online im Internet: URL:
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Harald Engelke
20.09.2008
Seite 94 / 119
MASTER THESIS
VERZEICHNISSE
19
VERZEICHNISSE
19.1
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Harald Engelke
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Specification for ASCII Bill of Quantity Version CITE4.2, Version 4.2.
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CSI Construction Specifications
Institute and CSC Construction
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Harald Engelke
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DIN Deutsches Institut für
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Seite 96 / 119
MASTER THESIS
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Gemeinsamer Ausschuss
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- Bonn, DE: GAEB durch DIN Deutsches Institut für Normung e.V.,
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Seite 97 / 119
MASTER THESIS
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ISO International Organization
for Standardization
ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 6: Participation of targeted
partners in joint ventures in contracts #Teil 6.
- Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 10.07.2007
-- in Ausarbeitung: Status Committee Draft
ISO International Organization
for Standardization
ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 7: Participation of targeted
enterprises and targeted labour (local resources) in contracts #Teil 7.
- Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 10.07.2007
-- in Ausarbeitung: Status Committee Draft
ISO International Organization
for Standardization
ISO/CD 10845 Construction procurement -- Part 8: Participation of targeted
labour in contracts #Teil 8.
- Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 10.07.2007
-- in Ausarbeitung: Status Committee Draft
ISO International Organization
for Standardization
ISO 639-1:2002 Codes for the representation of names of languages -- Part
1: Alpha-2 code.
- Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 18.07.2002
ISO International Organization
for Standardization
ISO 8879 Information processing - Text and Office Systems - Standard
Generalized Markup Language (SGML), 1. Ausg.
- Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 15.10.1986
ISO International Organization
for Standardization
ISO/PAS 16739:2005 Industry Foundation Classes, Release 2x, Platform
Specification (IFC2x Platform), 1. Ausg.
- Genf, CH: ISO International Organization for Standardization, 19.04.2008
ISO International Organization
for Standardization; CEN
European Committee for
Standardization
AGREEMENT ON TECHNICAL CO-OPERATION BETWEEN ISO AND CEN;
(Vienna Agreement).
- Genf, CH: ISO International Organization for Standardization; CEN
European Committee for Standardization, 20.09.2001
-- Online im Internet: URL: http://isotc.iso.org/livelink/livelink.exe/fetch/2000/
2122/3146825/4229629/4230450/4230458/01__Agreement_on_Technical_C
ooperation_between_ISO_and_CEN__Vienna_Agreement_.pdf?nodeid=4230
688&vernum=0 [Stand: 12.09.2008]
National Institute of Building
Sciences - Facility Information
Council
National Building Information Modeling Standard; Version 1- Part1: Overview,
Principles and Methodologies; Transforming the Building Supply Chain
Through Open and Interoperable Information Exchange #Teil 1, 1. Ausg.
- o.O., US: National Institute of Building Sciences, 18.12.2007
-- Online im Internet: URL:
http://www.facilityinformationcouncil.org/bim/pdfs/NBIMSv1_p1.pdf [Stand:
30.08.2008]
ÖBB-Infrastruktur Bau AG
Standardisierte Leistungsbeschreibung LB-Eisenbahnbau (LB-EB), Version
05.
- o.O., AT: ÖBB-Infrastruktur Bau AG, 01-2007
-- Online im Internet: URL: https://oebb.agonto.com/files/infos/lb%20eb05.pdf
[Stand: 06.09.2008]
OGC Office of Government
Commerce
An Introduction to Public Procurement.
- London, GB: OGC Office of Government Commerce, 2008
-- Online im Internet: URL:
http://www.ogc.gov.uk/documents/Introduction_to_Public_Procurement.pdf
[Stand: 13.08.2008]
Österreichische
Forschungsgesellschaft Straße
- Schiene - Verkehr
LB SW 05 Leistungsbeschreibung Siedlungswasserbau, Version 05.
- o.O., AT: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene Verkehr, 12-2005
-- Online im Internet: URL: http://www.fsv.at/ [Stand: 06.09.2008]
Österreichische
Forschungsgesellschaft Straße
- Schiene - Verkehr
LB TU 01 Leistungsbeschreibung für Tunnelbau, Version 01.
- o.O., AT: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene Verkehr, 01.08.2004
20.09.2008
Seite 98 / 119
MASTER THESIS
VERZEICHNISSE
-- Online im Internet: URL: http://www.fsv.at/ [Stand: 06.09.2008]
Harald Engelke
Österreichische
Forschungsgesellschaft Straße
- Schiene - Verkehr
LB VB 02 Leistungsbeschreibung für Verkehrswegebau-Straße, Version 02.
- o.O., AT: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene Verkehr, 02-2007
-- Online im Internet: URL: http://www.fsv.at/ [Stand: 06.09.2008]
Österreichische
Forschungsgesellschaft Straße
- Schiene - Verkehr
LB VI 00 Entwurf der Leistungsbeschreibung für Verkehrsinfrastruktur.
- o.O., AT: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene Verkehr, 06-2008
-- Online im Internet: URL: http://www.fsv.at/ [Stand: 06.09.2008]
Österreichische
Forschungsgesellschaft Straße
- Schiene - Verkehr
LBBU19 7B/8B Leistungsbeschreibung für Brückenbauten, Version 19.
- o.O., AT: Österreichische Forschungsgesellschaft Straße - Schiene Verkehr, 28.02.2008
-- Online im Internet: URL: http://www.fsv.at/ [Stand: 06.09.2008]
Österreichisches
Normungsinstitut (ON)
ÖNORM A 2050; Vergabe von Aufträgen über Leistungen; Ausschreibung,
Angebot, Zuschlag; Verfahrensnorm.
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.11.2006
Österreichisches
Normungsinstitut (ON)
ÖNORM A 2051; Vergabe von Aufträgen über Leistungen im Bereich der
Wasser-, Energie- und Verkehrsversorgung sowie der Postdienste;
Ausschreibung, Angebot und Zuschlag; Verfahrensnorm.
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.05.2005
Österreichisches
Normungsinstitut (ON)
ÖNORM A 2658; Zitat; Grundsätze, #Teil 1.
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.03.1989
Österreichisches
Normungsinstitut (ON)
ÖNORM B 1801; Kosten im Hoch- und Tiefbau - Kostengliederung, #Teil 1.
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.05.1995
Österreichisches
Normungsinstitut (ON)
ÖNORM B 2062; Aufbau von Standardisierten Leistungsbeschreibungen
unter Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren;
Verfahrensnorm.
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.09.1996
Österreichisches
Normungsinstitut (ON)
ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm.
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.09.1996
Österreichisches
Normungsinstitut (ON)
ÖNORM B 2110; Allgemeine Vertragsbestimmungen für Bauleistungen Werkvertragsnorm.
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.03.2002
Österreichisches
Normungsinstitut (ON)
ÖNORM B 2112; Regieleistungen im Bauwesen; Werkvertragsnorm .
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.04.1990
-- nicht mehr gültig, wurde am 01.03.2000 zurückgezogen und durch die
ÖNORM B 2110 ersetzt
Österreichisches
Normungsinstitut (ON)
ÖNORM B 2114; Vertragsbestimmungen bei automationsunterstützter
Abrechnung von Bauleistungen - Werkvertragsnorm.
- o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON), 01.09.1996
Priebernig, Heinz
VO 04 · Kostenberechnungsgrundlagen → Gliederung ·
Vertragsbestimmungen · Leistungsverzeichnis.
- o.O., AT: 09.11.2007
-- Online im Internet: URL:
http://www.priebernig.at/files/v04_071109_kostenberechnungsgrundlagen.p
df [Stand: 18.07.2008]
Priebernig, Heinz
VO 04 · Normung / AVA-Programme / Datenaustausch /
Leistungsbeschreibung / Angebotsprüfung.
- o.O., AT: 27.03.2006
-- Online im Internet: URL:
http://www.priebernig.at/files/v04_lb_apfg._ava.pdf [Stand: 18.07.2008]
RICS - The Royal Institution of
Chartered Surveyors
About Us.
- o.O.: RICS
-- Online im Internet: URL: http://www.rics.org/Aboutus/ [Stand: 03.08.2008]
Röthlisberger, Hans
Günstiger Bauen: Der wohltemperierte Ratgeber für schlaue Bauherren und
solche, die es werden wollen (gekürzte Internet-Fassung).
- Kiesen, CH: Verlag Hans Röthlisberger1999
-- Online im Internet: URL: http://www.roeplaner.ch/buch/text/k_10_3.htm
20.09.2008
Seite 99 / 119
MASTER THESIS
VERZEICHNISSE
[Stand: 26.08.2008]
Schweizerische Zentralstelle für 1004D/92; Informationen für Anwender.
Baurationalisierung CRB
- Zürich, CH: Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB,
1992
Schweizerische Zentralstelle für Bauleistungen Beschreiben und Baukosten ermitteln.
Baurationalisierung CRB
- Zürich, CH: Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung CRB,
2007
SIA - Schweizerischer
Ingenieur- und ArchitektenVerein
Merkblatt 2004; Merkblatt zur Empfehlung SIA 451 "Informatik Datenformate für Leistungsverzeichnisse".
- Zürich, CH: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein, März
1992
-- nicht mehr gültig, hat nach der 3-jährigen Frist die Gültigkeit im März 1995
verloren
SIA - Schweizerischer
Ingenieur- und ArchitektenVerein
Merkblatt 2005.
-- wurde nie veröffentlicht
SIA - Schweizerischer
Ingenieur- und ArchitektenVerein
SIA 451; Informatik; Datenformate für Leistungsverzeichnisse.
- Zürich, CH: SIA - Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein,
11/1992
Stadt Wien
Standardisierte Leistungsbeschreibung; LB U-Bahn-Bau, Version 07.
- o.O., AT: Stadt Wien, 01-2007
-- Online im Internet: URL: http://www.wien.gv.at/wirtschaft/auftraggeberstadt/pdf/bu07.pdf [Stand: 06.09.2008]
TED Tenders Electronic Daily
Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union.
- o.O., LU: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen
Gemeinschaften,
-- Online im Internet: URL: http://ted.europa.eu/ [Stand: 23.08.2008]
The Aqua Group
Tenders and Contracts For Building, 3. Ausgabe.
- Oxford, GB: Blackwell Science, 01.03.1999
-- nicht mehr gültig, wurde am 01.03.2004 zurückgezogen und nicht mehr
ersetzt
Thies, Klemens; Engelke,
Harald
E-Mail - Internationaler Einsatz der GAEB.
- Bonn, DE - Wien, AT, 17.06.2008 11:41 und 13.06.2008 17:34
United States Department of
Veterans Affairs
Master Construction Specifications Index (PG-18-1).
- o.O., US: United States Department of Veterans Affairs,
-- Online im Internet: URL: http://www.va.gov/facmgt/standard/spec_idx.asp
[Stand: 30.08.2008]
Das Freie GAEB Buch; Informationen zum Thema GEAB,
Datenträgeraustausch im Bauwesen, Version 3.2.
- Bonn, DE: MWM Software & Beratung GmbH, März 2008
Veenhuis, Wilhelm
W3Schools
An Example XML Document.
- o.O.: W3Schools
-- Online im Internet: URL: http://www.w3schools.com/xml/xml_tree.asp
[Stand: 12.06.2008]
Wiener Institut für Internationale Foreign Direct Investment in Central, East and Southeast Europe 2007Wirtschaftsvergleiche (WIIW)
2008L decline to follow uneven growth; Presseaussendung vom 30.06.2008.
- Wien, AT: Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW),
30.06.2008
-- Online im Internet: URL:
http://www.wiiw.ac.at/pdf/fdi_june08_press_release.pdf [Stand: 11.08.2008]
Harald Engelke
Wikipedia
American Standard Code for Information Interchange.
- o.O.:
-- Online im Internet: URL:
http://de.wikipedia.org/wiki/American_Standard_Code_for_Information_Inter
change [Stand: 18.07.2008]
Wikipedia
Extensible Markup Language.
- o.O.:
-- Online im Internet: URL:
http://de.wikipedia.org/wiki/Extensible_Markup_Language [Stand:
12.06.2008]
Wikipedia
Gendering.
20.09.2008
Seite 100 / 119
MASTER THESIS
VERZEICHNISSE
- o.O.:
-- Online im Internet: URL:
http://de.wikipedia.org/wiki/Extensible_Markup_Language [Stand:
27.10.2007]
Harald Engelke
Wikipedia
Internationales Einheitensystem.
- o.O.:
-- Online im Internet: URL:
http://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Einheitensystem#cite_note-0
[Stand: 23.08.2008]
Wikipedia
Textdatei.
- o.O.:
-- Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Textdatei [Stand:
29.08.2008]
Wikipedia
XML Schema.
- o.O.:
-- Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/XML_Schema [Stand:
12.06.2008]
World Wide Web Consortium
XML in 10 Punkten.
- o.O.: World Wide Web Consortium,
-- Online im Internet: URL: http://www.w3c.de/Misc/XML-in-10-points.html
[Stand: 12.06.2008]
Ziegenrücker, Sven; Engelke,
Harald
E-Mail - SIA 451 und Merkblatt 2005.
- Zürich, CH - Wien, AT, 12.08.2008 09:28 und 09.08.2008 11:26
20.09.2008
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MASTER THESIS
19.2
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7:
Abbildung 8:
Abbildung 9:
Abbildung 10:
Abbildung 11:
Abbildung 12:
Abbildung 13:
Abbildung 14:
Abbildung 15:
Abbildung 16:
Abbildung 17:
Abbildung 18:
Abbildung 19:
Abbildung 20:
Abbildung 21:
Abbildung 22:
Abbildung 23:
Abbildung 24:
Abbildung 25:
Abbildung 26:
Abbildung 27:
Abbildung 28:
Abbildung 29:
Abbildung 30:
Abbildung 31:
Abbildung 32:
Abbildung 33:
Abbildung 34:
19.3
Projektphasen in der Projektentwicklung ....................................................................................20
Die Ausschreibungsphase in der Projektentwicklung..................................................................21
Die Projektbeteiligten während der Vorbereitung der Ausschreibung.........................................22
Die Projektbeteiligten während der Durchführung der Ausschreibung und Auftragsvergabe .....23
Die Projektbeteiligten für das Vertragsmanagement...................................................................24
Die Austauschprozesse im Bauwesen nach GAEB ....................................................................25
Gegenüberstellung Teillos – Fachlos ..........................................................................................27
Beispiel einer fünfstufigen Ordnungszahl....................................................................................28
Prinzipdarstellung der Normalposition.........................................................................................29
Prinzipdarstellung zur Leit- und Unterbeschreibung ...................................................................30
Prinzipdarstellung zur Teilleistung mit Bezug zur Ausführungsbeschreibung.............................31
Prinzipdarstellung zur Teilleistung als Bezugs- und Wiederholungsbeschreibung .....................32
Prinzipdarstellung zu Grund- und Alternativausführung..............................................................33
Struktur der Schemadatei nach GAEB........................................................................................36
Die Austauschprozesse nach ÖNORM B 2063...........................................................................39
Beispiel einer LV-Positionsnummer ............................................................................................40
Prinzipdarstellung der Normalposition.........................................................................................41
Prinzipdarstellung zur Leit- und Unterbeschreibung ...................................................................42
Prinzipdarstellung zu Normal- und Alternativausführung mit Wahlpositionen.............................43
Beispiel für den Katalog Code der NPK Bau...............................................................................49
Beispiel für die Struktur einer Leistungsverzeichnisposition .......................................................50
Prinzipdarstellung des Elementaufbaus nach BCIS....................................................................55
Beispiel der Gliederung nach dem CSI Master Format 2004......................................................64
Die Mengenermittlung aus einer Elementberechnung für eine Position .....................................73
Beispiel einer Kostengliederung mit Detaildarstellung für Dächer und Gutachterkosten............82
Prinzipdarstellung von Bewehrungspositionen für unterschiedliche Kostengruppen ..................83
Prinzipdarstellung für Bewehrungspositionen für unterschiedliche Kostengruppen bei
gleichzeitiger Aufgliederung nach unterschiedlichen Durchmessergruppen...............................84
Prinzipdarstellung für Bewehrungspositionen nach unterschiedlichen Durchmessergruppen
und Teilmengen für unterschiedliche Kostengruppenzuordnungen ............................................85
Beispiel einer Gliederung nach Abrechnungskreisen mit kombinierter Objektstruktur................88
Die schematische Darstellung der Entstehung einer EN ............................................................90
Ausschnitt aus einer Textdatei für den Datenträgeraustausch nach ÖNORM B 2063 .............105
Standardform, Aufbau der Datensätze eines Leistungsverzeichnisses ....................................109
Freie Form, Aufbau der Datensätze eines Leistungsverzeichnisses ........................................110
Umnummerierte Standardform, Aufbau der Datensätze eines Leistungsverzeichnisses .........111
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Harald Engelke
VERZEICHNISSE
Die Austauschphasen zum Austausch von LV-Daten nach GAEB .............................................26
Ausschnitt möglicher Attribute mit Wertebereich und Erklärung zur Erläuterung für die
Gestaltung des LV-Texts nach GAEB .........................................................................................35
Auszug aus existierenden Standardleistungsbeschreibungen nach ÖNORM B 2062................38
Ausschnitt möglicher Attribute mit Wertebereich und Erklärung zur Erläuterung für die
Gestaltung des LV-Textes nach GAEB .......................................................................................44
Tabellarische Übersicht über die Schnittstellen – Teil 1..............................................................70
Tabellarische Übersicht über die Schnittstellen – Teil 2..............................................................71
Tabellarische Übersicht über die Schnittstellen – Teil 3..............................................................72
Tabelle 4 der ISO/CD 10845 (eigene Übersetzung) ...................................................................77
Auszug aus Sprachcodes nach ISO 639-1 .................................................................................79
Codewerte und ihre Bedeutung als darstellbare Zeichen .........................................................108
Elemente nach BCIS bis zur zweiten Ebene.............................................................................116
Gliederung der Spezifikationen nach CSI Master Format 2004 ................................................119
20.09.2008
Seite 102 / 119
MASTER THESIS
19.4
VERZEICHNISSE
Abkürzungsverzeichnis
AG................................. Auftraggeber
AGC .............................. Associated General Contractors of America, engl. für Vereinigung der
Generalunternehmer von Amerika
AN ................................. Auftragnehmer
ANSI.............................. American National Standards Institute, engl. für Amerikanisches Nationale Institut für
Normungen
ASCII............................. American Standard Code for Information Interchange
ASTM ............................ American Society for Testing and Materials, engl. für Amerikanische Gesellschaft für
Materialprüfungen und Materialien
AVA............................... Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung
b .................................... Platzhalter für Dezimalziffer im Bereich 0 bis 255 für Blauanteil
bb .................................. Platzhalter zweistellige Hexadezimalziffer für Blauanteil
BCIS.............................. Building Cost Information Service
bg .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Bulgarisch
BIM................................ Building Information Modeling, engl. für Modellierung von Bauwerksinformationen
BKP............................... Baukostenplan nach CRB-Norm SN 506 500
BoQ............................... Bill of Quantity; engl .für Mengenlisten
CAD .............................. Computer Aided Design, engl. für Rechnerunterstützte Konstruktion
CD................................. Commitee Draft; engl. für Komiteesentwurf
CEN .............................. European Committee for Standardization, engl. für Europäisches Komitee für Normung
CR/LF............................ Carriage return / line feed, engl. für Wagenrücklauf und Zeilenschaltung
(Schreibmaschine). Im Bereich der EDV wird damit eine Textzeile abgeschlossen.
CRB .............................. Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung
cs .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Tschechisch
CSV............................... Comma-Separated Values, engl. für durch Komma getrennte Werte
da .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Dänisch
de .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Deutsch
EDIFACT....................... United Nations Electronic Data Interchange For Administration, Commerce and
Transport, engl. für den internationalen Standard der Vereinten Nationen für den
Austausch elektronischer Daten im Geschäftsverkehr
EDS-LB ......................... Ergänzungs-Leistungsbeschreibung zur LB-HT07
el ................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Griechisch
en .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Englisch
EN ................................. Europäische Norm des CEN
es .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Spanisch
et ................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Estisch
EU ................................. Europäische Union
eu .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Baskisch
FDI ................................ Foreign Direct Investment, engl. für Ausländische Direktinvestitionen
fi .................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Finnisch
FIC ................................ Facilities Information Council, engl. für Komitee für Informationen für Betriebsanlagen
fr.................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Französisch
g .................................... Platzhalter für Dezimalziffer im Bereich 0 bis 255 für Grünanteil
GAEB ............................ Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen mit Sitz in den Gebäuden des
144
Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung in Bonn
gg .................................. Platzhalter zweistellige Hexadezimalziffer für Grünanteil
ggf. ................................ gegebenenfalls
GPM.............................. Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.
hr................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Kroatisch
hu .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Ungarisch
is ................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Isländisch
it .................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Italienisch
iw................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Hebräisch
ka .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Georgisch
KAG .............................. Kostenartengliederung
kk .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Kasachisch
LB.................................. Leistungsbereich
LB-BL01 ........................ Standardisierte Leistungsbeschreibung für Beleuchtungstechnik
LB-EB03........................ Standardisierte Leistungsbeschreibung für den Eisenbahnbau
LB-FB02........................ Standardisierte Leistungsbeschreibung für den Flussbau
LB-HB17 ....................... Leistungsbuch Hochbau mit über 5.000 vorkalkulierten Schätzpreisen für die
Baumeistergewerke
LB-HB17 ....................... Standardisierte Leistungsbeschreibung für den Hochbau – Baumeister und
Professionisten
LB-HT07........................ Standardisierte Leistungsbeschreibung für Haus-, Installations- und Elektrotechnik
LB-SW05....................... Standardisierte Leistungsbeschreibung für den Siedlungswasserbau
LB-T7 ............................ Standardisierte Leistungsbeschreibung für den Tunnelbau
LB-VB02........................ Standardisierte Leistungsbeschreibung für Verkehrswege- und Straßenbau
lfA 92............................. Informationen für Anwender des Normpositionenkatalogs NPK Bau, Ausgabe 1992
LG ................................. Leistungsgruppe
144
Veenhius, Wilhelm: Das Feie GAEB Buch; Informationen zum Thema GAEB; Datenträgeraustausch im Bauwesen,
Version 3.2. - Bonn: MWM Software & Beratung GmbH, März 2008.
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 103 / 119
MASTER THESIS
VERZEICHNISSE
lt .................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Litauisch
LV.................................. Leistungsverzeichnis
lv ................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Lettisch
LV-Pos.-Nr. ................... Leistungsverzeichnis-Positionsnummer
mk ................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Mazedonisch
mt .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Maltesisch
NABau........................... Normenausschuss Bauwesen der DIN
NBIMS........................... National Building Information Modeling Standard, eng. für Nationaler Standard für
Informationen im Bauwesen
NIBS.............................. National Institute of Building Sciences, engl. für Nationales Institut für
Gebäudewissenschaften
nl ................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Niederländisch
nn .................................. Platzhalter für Ziffer
no .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Norwegisch
NPK Bau ....................... Normpositionenkatalog der Schweiz für Bauleistungen
o.O. .............................. ohne Ort
OZ ................................. Ordnungszahl
PA ................................. pauschal, Mengeneinheit
pl ................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Polnisch
prEN.............................. preparatory European Norm, engl. für Europäischer Norm-Entwurf der CEN
ps .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Paschtu
psch .............................. pauschal, Mengeneinheit
pt ................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Portugiesisch
r..................................... Platzhalter für Dezimalziffer im Bereich 0 bis 255 für Rotanteil
RICS ............................. Royal Institution of Chartered Surveyors
rm.................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Rätoromanisch
ro................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Rumänisch
rr.................................... Platzhalter zweistellige Hexadezimalziffer für Rotanteil
ru................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Russisch
sh .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Serbokroatisch
SI................................... système international d’unités, franz. für Internationales Einheitensystem (durch das
145
Internationale Maß- und Gewichtsbüro BIPM)
SIA ................................ Schweizerischer Ingenieur- und Architekten-Verein
sk .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Slowakisch
sl ................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Slowenisch
sq .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Albanisch
sr ................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Serbisch
SSIV.............................. Schweizerischer Spenglermeister- und Installateur-Verband
sv .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Schwedisch
TC ................................. Technical Committee, engl. für Technisches Komitee
tr.................................... Sprachcode (nach ISO 639-1) für Türkisch
TTMMJJ ........................ Formatierungskennzeichnung für Datum: Zwei Stellen für Tag, zwei Stellen für Monat
(MM) und zwei Stellen für Jahr (JJ)
uk .................................. Sprachcode (nach ISO 639-1) für Ukrainisch
ULG............................... Unterleistungsgruppe
USA............................... Vereinigte Staaten von Amerika
VE ................................. Verrechnungseinheit, Mengeneinheit
VSEI.............................. Verband Schweizer Elektro-Installationsfirmen
VSHL............................. Verband Schweizer Heizungs- und Lüftungsfirmen
XML............................... Extensible Markup Language (englisch für „erweiterbare Auszeichnungssprache“)
XSD............................... XML-Schema-Definition
145
Wikipedia: Internationales Einheitensystem. - o.O.: -- Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_
Einheitensystem#cite_note-0 [Stand: 23.08.2008]
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 104 / 119
MASTER THESIS
ANHANG A
A
ANLAGE: EINE EINFÜHRUNG IN VORHANDENE
DATENFORMATE FÜR DATENSCHNITTSTELLEN
A.1
Text
Eine bislang weitverbreitete Art der Datenweitergabe bei Datenschnittstellen
unterschiedlichster Programme ist die Weitergabe in Form von ASCII-Dateien. Hierbei
handelt es sich um eine reine Textdatei, die im Gegensatz zu einer Binärdatei auch ohne
eine spezielle Software lesbar ist.
Je ein Datensatz wird in eine Zeile geschrieben. Die Datenfelder im Datensatz wiederum
sind entweder durch Komma separiert (daher auch die Bezeichnung CSV für CommaSeparated Values) oder durch die Spaltenposition im Text (durch Startposition und
Endposition) definiert. Für diese Art der Datenweitergabe muss für jede Spalte die Breite
bekannt sein.146
Will man keiner Längenbeschränkung, vor allem für die Langtexte der
Leistungsbeschreibungen, unterliegen, so bietet sich die Verwendung einer konstanten
Anzahl von Zeichen je Spalte an. Ist die Spaltenbreite für die Erfassung des gesamten
Dateninhalts zu kurz, werden einfach weitere Datensätze verwendet, die die
nachfolgenden, aber noch zusammengehörenden Daten beinhalten. Um während des
Einlesens der Daten zu erkennen, dass die aktuellen Daten zu einem vorangegangenen
Datensatz gehören, wird ein Datensatzkennzeichner verwendet. Dieser Kennzeichner ist
ebenso reiner Text und muss von der Software interpretiert werden.
Der folgende Ausschnitt für die Datenweitergabe zeigt eine Datenträgerdatei nach
ÖNORM B 2063147:
0111
011111
011111
011111A
011111A
011111A
011111A
011111B
011111B
011111B
011111B
011111B
011111B
011111U
011111U
011111U
011111U
011111U
011111U
011111U
H
LT
LT
N
OT
OT
OT
N
OT
OT
OT
OT
OT
N
OT
OT
OT
OT
OT
OT
Abbildung 31:
BAUSTELLENEINRICHTUNG O.BW.
001 BAUSTELLENEINRICHTUNG O.BW.
002 Baustelleneinrichtung offene Bauweise.
BAUSTELLENEINRICHTUNG O.BW.A.
001 Die Zahlung des Pauschales f r die
002 Baustelleneinrichtung offene Bauweise
003 erfolgt laut Vertragsbedingungen.
BAUSTELLENEINRICHTUNG O.BW.B.
001 Zahlung des Pauschales f r die
002 Baustelleneinrichtung offene Bauweise
003 erfolgt nach folgenden Zahlungsplan:
004 + 1. Baumonat 60 %.
005 + 2. Baumonat 40 %.
BAUSTELLENEINRICHTUNG O.BW.U.
001 Die Zahlung des Pauschales f r die
002 Baustelleneinrichtung offene Bauweise
003 erfolgt nach folgenden Zahlungsplan:
004 + 1. Baumonat 40 %,
005 + 2. Baumonat 40 %,
006 + 3. Baumonat bis 6. Baumonat je 5 %.
PA
PA
PA
Ausschnitt aus einer Textdatei für den Datenträgeraustausch nach ÖNORM B 2063
Deutlich erkennbar sind die unterschiedlichen Spalten. Stellen ohne Inhalt sind mit
Leerzeichen aufgefüllt.
Tatsächlich hat sich diese Art der Datenschnittstelle für Ausschreibungsprogramme weit
verbreitet (z.B.: in der Schweiz, in Deutschland und Österreich) und wird erst nach und
nach durch das fortschrittlichere XML-Format ersetzt.
146
147
Wikipedia: Textdatei. - o.O.: -- Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Textdatei [Stand: 29.08.2008]
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 105 / 119
MASTER THESIS
ANHANG A
A.2
Extensible Markup Language – XML
A.2.1
Allgemeines
Extensible Markup Language (englisch für „erweiterbare Auszeichnungssprache“),
abgekürzt XML, ist eine durch das World Wide Web Consortium (W3C) spezifizierte
Sprache zur Beschreibung strukturierter Daten.148 Diese können beispielsweise
Kalkulationstabellen, Adressbücher oder Konfigurationsparameter sein. Mit XML wird ein
Werkzeug zur Verfügung gestellt, um solche Daten zu strukturieren und sie mittels
Computer generieren oder lesen zu können.149
XML-Daten werden dabei von einer Software, dem XML-Prozessor, gelesen. Dieser
XML-Prozessor wiederum wird durch die Anwendungssoftware gesteuert. Vereinfacht
dargestellt: Der XML-Prozessor weiß, wie die Daten zu lesen sind, und die
Anwendungssoftware nutzt die zur Verfügung gestellten Daten entsprechend den
Nutzeranforderungen.150
A.2.2
Einblick in XML
XML ist eine Spezialisierung der international standardisierten Auszeichnungssprache
SGML (Standard Generalized Markup Language) und ist daher zu dieser kompatibel.
SGML ist nach der ISO 8879:1986151 geregelt.152 Sowohl SGML als auch XML stellen
international gültige Standards dar.
In XML werden Kennungen (durch ‚<’ und ‚>’ geklammerte Wörter) und Attribute (der
Form name = „wert“) verwendet. Die Kennungen werden zur Abgrenzung der Daten
benutzt. Eine XML-Datei ist selbst eine reine Textdatei. Sie kann daher mit jedem
beliebigen Texteditor gelesen werden, was noch nicht bedeutet, dass auch die Daten
entsprechend verarbeitet werden können. Dazu ist der bereits erwähnte XML-Prozessor
vorgesehen.153
Die Entscheidung für reine Textdateien wurde bewusst getroffen, da so ein
plattformunabhängiger Standard geschaffen werden konnte. Dem steht natürlich der
Nachteil gegenüber, dass Textdateien wesentlich mehr Speicherplatz benötigen als
Binärdateien. Allerdings ist heutzutage der Plattenplatz weniger kostspielig als früher und
Textdateien lassen sich sehr gut komprimieren. Ein weiterer Vorteil: XML ist lizenzfrei.154
Mit nachfolgendem Beispiel soll die Struktur von XML-Dateien verdeutlicht werden:155
<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1"?>
<note>
<to>Tove</to>
<from>Jani</from>
<heading>Reminder</heading>
<body>Don't forget me this weekend!</body>
</note>
148
149
150
151
152
153
154
155
Wikipedia: Extensible Markup Language. - o.O.: -- Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Extensible_Markup
_Language [Stand: 12.06.2008]
World Wide Web Consortium: XML in 10 Punkten. - o.O.: World Wide Web Consortium, -- Online im Internet: URL:
http://www.w3c.de/Misc/XML-in-10-points.html [Stand: 12.06.2008]
Bray, Tim (Textuality Netscape); Paoli, Jean (Microsoft); Sperberg-McQueen, C. M. (W3C); Maler, Eve (Sun
Microsystems, Inc.); Yergeau, François: Extensible Markup Language (XML) 1.0 (Fourth Edition). - o.O.: World Wide
Web Consortium, 29.09.2006 -- Online im Internet: URL: http://www.w3.org/TR/2006/REC-xml-20060816/#sec-origin-goals
[Stand: 12.06.2008]"
ISO International Organization for Standardization: ISO 8879 Information processing - Text and Office Systems Standard Generalized Markup Language (SGML), 1. Ausg. - Genv, CH: ISO International Organization for Standardization,
15.10.1986
Bray, Tim (Textuality Netscape); Paoli, Jean (Microsoft); Sperberg-McQueen, C. M. (W3C); Maler, Eve (Sun
Microsystems, Inc.); Yergeau, François: Extensible Markup Language (XML) 1.0 (Fourth Edition). - o.O.: World Wide
Web Consortium, 29.09.2006 -- Online im Internet: URL: http://www.w3.org/TR/2006/REC-xml-20060816/#sec-origin-goals
[Stand: 12.06.2008]"
World Wide Web Consortium: XML in 10 Punkten. - o.O.: World Wide Web Consortium, -- Online im Internet: URL:
http://www.w3c.de/Misc/XML-in-10-points.html [Stand: 12.06.2008]
World Wide Web Consortium: XML in 10 Punkten. - o.O.: World Wide Web Consortium, -- Online im Internet: URL:
http://www.w3c.de/Misc/XML-in-10-points.html [Stand: 12.06.2008]
W3Schools:
An
Example
XML
Document.
o.O.:
W3Schools-Online
im
Internet:
URL:
http://www.w3schools.com/xml/xml_tree.asp [Stand: 12.06.2008]
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 106 / 119
MASTER THESIS
ANHANG A
Die erste Zeile enthält die XML-Deklaration. Damit wird die XML-Version 1.0 und die
Textcodierung (nach ISO 8859, Latin-1/West European) definiert. Jedes XML-Dokument
besitzt genau ein Wurzelelement, hier <note>. Es handelt sich also um eine Notiz, die mit
<note> begonnen und mit </note> (in der letzten Zeile) beendet wird. In den nächsten
vier Zeilen sehen wir die dem Wurzelelement untergeordneten Elementen (to, from,
heading und body). In unserem Beispiel wird also eine Notiz von Tove an Jani dargestellt,
die eine Erinnerung beinhaltet.
A.2.3
XML-Schemata (XSD)
Zusätzlich zu XML hat das Word Wide Web Consortium (W3C) auch Schemata kreiert,
um nicht nur die Daten, sondern auch die Datentypen zu beschreiben. Diese XMLSchemata werden mit XSD (XML-Schema-Definition) abgekürzt.156
Das nachfolgende Beispiel soll den Zusammenhang zwischen XML und XSD
verdeutlichen. Zunächst sehen wir uns das XML-Dokument an:157
<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1"?>
<my_band>
<Bandname>Nero's Delight</Bandname>
<musicians>
<musician>
<name>Michael</name>
<instrument>Trumpet</instrument>
<lives_in>
<Town>Bonn</Town>
</lives_in>
</musician>
<musician>
<name>Heidrun</name>
<instrument>Trombone</instrument>
<lives_in>
<Town>Köln</Town>
</lives_in>
</musician>
<!-- and so on
-->
</musicians>
</my_band>
Die dargestellten Daten zeigen einen Auszug aus einer Bandliste mit den jeweils
zugehörigen Musikern, deren Instrumente und Wohnorte.
Die zugehörige XSD-Datei könnte folgendermaßen aussehen:158
<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1"?>
<schema xmlns="http://www.w3.org/2001/XMLSchema">
<element name="Bandname" type="string"/>
<element name="Town" type="string"/>
<element name="instrument" type="string"/>
<complexType name="lives_inType">
<sequence>
<element ref="Town"/>
<element ref="Street"
minOccurs="0" maxOccurs="1"/>
</sequence>
</complexType>
<complexType name="musiciansType">
<sequence>
<element name="musician"
type="musicianType" minOccurs="1"
maxOccurs="unbounded"/>
</sequence>
</complexType>
Wir erkennen hierin die Definitionen unterschiedlicher Elemente und deren Datentypen
(z.B.: String). Die XSD-Datei gibt also lediglich Definitionen für die Daten der XML-Datei
vor, nicht die Dateninhalte selbst.
156
157
158
Wikipedia: XML Schema. o.O.: -- Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/XML_Schema [Stand: 12.06.2008]
Birkenbihl, Klaus: XML-Architektur; Tutorial. - o.O.: World Wide Web Consortium, -- Online im Internet: URL:
http://www.w3c.de/PubPraes/XML%20-%20Architektur%20Tutorial%20-%20gen.html [Stand: 12.06.2008]
Birkenbihl, Klaus: XML-Architektur; Tutorial. - o.O.: World Wide Web Consortium, -- Online im Internet: URL:
http://www.w3c.de/PubPraes/XML%20-%20Architektur%20Tutorial%20-%20gen.html [Stand: 12.06.2008]
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20.09.2008
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MASTER THESIS
ANHANG B
B
ANLAGEN ZUR ÖNORM B 2063
B.1
ASCII PC-8 Zeichensatz
Codewert
DEZ
HEX
10
13
26
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
Tabelle 10:
159
0AH
0DH
1AH
20H
21H
22H
23H
24H
25H
26H
27H
28H
29H
2AH
2BH
2CH
2DH
2EH
2FH
30H
31H
32H
33H
34H
35H
36H
37H
38H
39H
3AH
3BH
3CH
3DH
3EH
3FH
40H
41H
42H
43H
44H
45H
46H
47H
48H
49H
4AH
4BH
Zeichen
ASCII
LF
CR
EOF
b/
!
"
#
$
%
&
´
(
)
*
+
,
.
/
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
:
;
<
=
>
?
@
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
Codewert
DEZ
HEX
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
4CH
4DH
4EH
4FH
50H
51H
52H
53H
54H
55H
56H
57H
58H
59H
5AH
5BH
5CH
5DH
5EH
5FH
60H
61H
62H
63H
64H
65H
66H
67H
68H
69H
6AH
6BH
6CH
6DH
6EH
6FH
70H
71H
72H
73H
74H
75H
76H
77H
78H
79H
7AH
Zeichen
ASCII
Codewert
DEZ
HEX
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
[
\
]
^
_
`
a
b
c
d
e
f
g
h
i
j
k
l
m
n
o
p
q
r
s
t
u
v
w
x
y
z
Codewerte und ihre Bedeutung als darstellbare Zeichen
123
125
129
132
142
148
153
154
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
235
236
237
240
241
242
243
248
7BH
7DH
81H
84H
4EH
94H
99H
9AH
E0H
E1H
E2H
E3H
E4H
E5H
E6H
E7H
E8H
E9H
EAH
EBH
ECH
EDH
F0H
F1H
F2H
F3H
F8H
Zeichen
ASCII
{
}
ü
ä
Ä
ö
Ö
Ü
a
b
G
p
S
s
m
t
F
q
W
d
¥
Æ
º
±
³
£
°
159
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996 – Seite 9, Tabelle 2
Harald Engelke
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MASTER THESIS
B.2
Satzaufbau der Datensätze für die Standardform
Abbildung 32:
160
ANHANG B
Standardform, Aufbau der Datensätze eines Leistungsverzeichnisses
160
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996 – Seite 10, Bild 1
Harald Engelke
20.09.2008
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MASTER THESIS
B.3
Satzaufbau der Datensätze für die freie Form
Abbildung 33:
161
ANHANG B
161
Freie Form, Aufbau der Datensätze eines Leistungsverzeichnisses
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996 – Seite 11, Bild 2
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20.09.2008
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MASTER THESIS
B.4
Satzaufbau der
Standardform
Abbildung 34:
162
ANHANG B
Datensätze
für
die
umnummerierte
Umnummerierte Standardform, Aufbau der Datensätze eines Leistungsverzeichnisses
162
Österreichisches Normungsinstitut (ON): ÖNORM B 2063; Ausschreibung, Angebot und Zuschlag unter
Berücksichtigung automationsunterstützter Verfahren; Verfahrensnorm. - o.O., AT: Österreichisches Normungsinstitut (ON),
01.09.1996 – Seite 12, Bild 3
Harald Engelke
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Seite 111 / 119
MASTER THESIS
ANHANG C
C
E-MAIL-KORRESPONDENZ
C.1
Ziegenrücker – Engelke zum Merkblatt 2005 zur SIA 451
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 112 / 119
MASTER THESIS
C.2
Harald Engelke
ANHANG C
Edwards – Engelke zu HB 10161:1999
20.09.2008
Seite 113 / 119
MASTER THESIS
C.3
Harald Engelke
ANHANG C
Thies – Engelke zum internationalen Einsatz der GAEB
20.09.2008
Seite 114 / 119
MASTER THESIS
C.4
Harald Engelke
ANHANG C
Ellmer – Engelke zur neuen ÖNORM B 2063
20.09.2008
Seite 115 / 119
MASTER THESIS
ANHANG D
D.1
Die Elementstruktur
Code Element
Total 3
Substructure
2
Superstructure
2A
Frame
2B
Upper floors
2C
Roof
2D
Stairs
2E
External walls
2F
Windows and external doors
2G
Internal walls and partitions
2H
Internal doors
3
Internal finishes
3A
Wall finishes
3B
Floor finishes
3C
Ceiling finishes
4
Fittings
5
Services
5A
Sanitary appliances
5B
Services equipment
5C
Disposal installations
5D
Water installations
5E
Heat source
5F
Space heating and air treatment
5G
Ventilating systems
5H
Electrical installations
5I
Gas installations
5J
Lift and conveyor installations
5K
Protective installations
5L
Communications installations
5M
Special installations
5N
Builder's work in connection
5O
Builder's profit and attendance
6
External works
6A
Site works
6B
Drainage
6C
External services
6D
Minor building works
6E
Demolition and Work Outside the Site
7
Preliminaries
8
Contingencies
9
Design Fees
Tabelle 11:
163
Total 2
Elemente nach BCIS bis zur zweiten Ebene
Contract sum
1
Total 1
Total (less Contingencies and Design Fees)
ANLAGEN ZUR STANDARD FORM OF COST
ANALYSIS DER BCIS
Building sub-total
D
163
BCIS - Building Cost Information Service: Standard Form of Cost Analysis; Principles, Instructions and Definitions, 3.
Ausgabe. - London, GB: BCIS, 2008
Harald Engelke
20.09.2008
Seite 116 / 119
MASTER THESIS
ANHANG E
E
ANLAGEN ZUM CITE-STANDARD
E.1
Beispiele für die Dateien nach der CITE Specification for
ASCII Bill of Quantity
E.1.1
Beispiel für eine Control-Datei
Für die genaue Belegung der Variablen wird auf die Spezifikation von CITE verwiesen:164
VER=CITE42
PROJID=NewBridge401AD
CONTID=CTR194B
CONTNAME=A401 New Foot Bridge at Bridgeton
TRDATE=200011281200
NAME001=NB401.EBQ
SIZE001=45891
DESC001=A401 New Foot Bridge BoQ file
ODATE001=200012161440
RDATE001=
PTOTS001=N
PCOLLS001=N
PRE001=NB401.LWP
PFORM001=Lotus WordPro/97
PPRI001=FILE
NAME002=NB401.TXT
SIZE002=3520
DESC002=A401 New Foot Bridge Notes file
ODATE002=200011261245
RDATE002=
PTOTS002=N
COLLS002=N
PRE002=N
PFORM002=N
PPRI002=N
MSPARTY=JDA Ltd
MSCON=Mike Cox
MSPOS=Partner
MSPHONE=01211212209
MSFAX=01212541256
[email protected]
MSADD1=JDA House
MSADD2=Bigham Rd.
MSADD3=W. Mids
MSADD4=
MSPCODE=B76 9UU
MSCOUN=GB
MRPARTY=Bridge Ltd
MRCON=Dan Adams
MRPOS=Manager
MRPHONE=02073433335
MRFAX=02074554444
[email protected]
MRADD1=4 Wide St.
MRADD2=London
MRADD3=
MRADD4=
MRPCODE=NE2 8UH
MRCOUN=GB
TRPARTY=Client Ltd
TRCON=Pete Digger
TRPOS=Estates Mngr
TRPHONE=02073432222
TRFAX=
TREMAIL=
TRADD1=Client Quad
TRADD2=London
TRADD3=
TRADD4=
TRPCODE=EC2 8UH
TRCOUN=GB
01PARTY=Other Ltd
01CON=D.R. Smith
01POS=Consultant
01PHONE=01212251515
01FAX=01212251516
[email protected]
01ADD1=1 Ash Lane
01ADD2=Howning
01ADD3=W. Mids
164
Construction Industry Trading Electronically: Specification for ASCII Bill of Quantity Version CITE4.2, Version 4.2. o.O., UK: Construction Industry Trading Electronically, 02-2000 -- Online im Internet: URL: http://www.cite.org.uk/ [Stand:
01.09.2008]
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MASTER THESIS
ANHANG E
01ADD4=
01PCODE=B79 5YU
01COUN=GB
RFF1001=Drawing No. B012 Applies
END OF FILE
E.1.2
Beispiel für einen Kopfteil einer Bill of Quantity-Datei
Für die genaue Belegung der Variablen wird auf die Spezifikation der CITE verwiesen:165
VER=CITE42
CFR=BWM5001.EBC
CUX=GBP
REF=F/P/N
MOM=SMM7
DEC=.
QSR=BR00123
QSN=Bridge Widening M5 J12
CBR=AABR011
PAN=1
SP1=NONE
SP2=NONE
<PAGEBREAK> (Form Feed, ASCII Code 12 (decimal)
<BILL ITEMS>
END OF BOQ
QHT=1353
RHT=0
EHT=0
END OF FILE
<PAGEBREAK> (Form Feed, ASCII Code 12 (decimal)
165
Construction Industry Trading Electronically: Specification for ASCII Bill of Quantity Version CITE4.2, Version 4.2. o.O., UK: Construction Industry Trading Electronically, 02-2000 -- Online im Internet: URL: http://www.cite.org.uk/ [Stand:
01.09.2008]
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Seite 118 / 119
MASTER THESIS
ANHANG F
F
ANLAGEN ZUM CSI MASTER FORMAT 2004
F.1
Spezifikationen nach dem CSI Master Format 2004
Tabelle 12:
166
Gliederung der Spezifikationen nach CSI Master Format 2004
166
CSI Construction Specifications Institute and CSC Construction Specifications Canada: Master Format 2004 Edition;
Numbers & Titles. - o.O., US: CSI Construction Specifications Institute and CSC Construction Specifications Canada,
Oktober 2005 -- Online im Internet: URL: http://www.csinet.org/s_csi/docs/9400/9361.pdf [Stand: 30.08.2008]
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