Naturwissenschaftlicher Experimentalunterrichtim Rahmen der IBS

Transcription

Naturwissenschaftlicher Experimentalunterrichtim Rahmen der IBS
Prof. Dr. Volker Wiskamp
Fachhochschule Darmstadt, Fachbereich Chemie- und Biotechnologie
Hochschulstr. 2, 64289 Darmstadt, Tel.: 06151-168215, E-Mail: [email protected]
Web-Seite: http://www.fbc.fh-darmstadt.de/homepages/Wiskamp/index.html
Naturwissenschaftlicher Experimentalunterricht
im Rahmen der Internationalen Begegnungsschule
Kurzvortrag beim Treffen der Rotarier am 8.6.2005 in Darmstadt
Wenn Wasser über dem Brenner erhitzt wird und zu sieden anfängt, ist es egal, ob der Lehrer
das Experiment kommentiert mit „Das Wasser kocht.“ oder „The water is boiling.“ Die
Kinder verstehen was geschieht, denn das Experiment spricht seine eigene Sprache.
An diesem Beispiel wird deutlich, dass der naturwissenschaftliche Experimentalunterricht
besonders einfach und effektiv bilingual oder ganz auf Englisch gehalten werden kann, sehr
viel einfacher als beispielsweise der Geschichts- oder Sozialkundeunterricht. Gerade deshalb
spielen die naturwissenschaftlichen Fächer in einem internationalen Bildungsangebot wie der
Internationalen Begegnungsschule Darmstadt (IBS) eine besonders große Rolle.
Bereits im Rahmen des Europaschulprogramms der Lichtenbergschule wurden Konzepte zur
Integration englischsprachiger Elemente in den Chemieunterricht der Mittel- und Oberstufe
entwickelt und erfolgreich erprobt [1]. Und auch der Sachunterricht in der Grundschule kann
problemlos auf Englisch gehalten werden, wie exemplarisch gezeigt wurde [2]. Die
existierenden Module können bei Bedarf in jeder Grund- und weiterführenden Schule genutzt
werden.
In den meisten Grundschulen und Kindertagesstätten muss jedoch vorab erst eine naturwissenschaftliche Experimentierkultur geschaffen werden. Wie dies geschehen kann, dazu
gibt es verschiedene erprobte und prämierte Konzepte [3]: Vorschlag für einen naturwissenschaftlichen Bildungskanon im Kindergarten, ausgearbeitete Skripten für Arbeitsgemeinschaften von Grundschul- und Hortkindern, Fortbildungsveranstaltungen für ErzieherInnen,
Wahlpflichtkurse für angehende ErzieherInnen, Lehrerfortbildung im Kollegenteam, Ringvorlesung über Methodik und Didaktik ausgewählter naturwissenschaftlicher Arbeitsgemeinschaften mit Kindern, Kinderuniversität und gemeinsames Aufarbeiten der dort vorgestellten
Lerninhalte von LehrerInnen und Professor im Regelunterricht.
Kinder sind die geborenen Wissenschaftler, sie sind unvoreingenommen und wollen alles
wissen. Ihr Begeisterung für naturwissenschaftliche Phänomene springt in der Regel auf Ihre
ErzieherInnen und LehrerInnen über. Eine gute Voraussetzung für einen verstärkten naturwissenschaftlichen Elementarunterricht, nicht nur in der Internationalen Begegnungsschule
Darmstadt.
Literatur
[1] V. Wiskamp: Englischsprachige Elemente im Chemieunterricht – Lingua Franca in Naturwissenschaft und
Technik. – Chemie in Labor und Biotechnik (CLB) 53 (2002), Heft 12, S. 457-460
[2] V. Wiskamp: How to Become a Little Scientist? – Ein Plädoyer für den Experimentalunterricht auf Englisch.
Sache – Wort – Zahl (SWZ) 71 (2005), im Druck
[3] V. Wiskamp: Naturwissenschaftliches Experimentieren – nicht erst ab Klasse 7 (inkl. CD-ROM). – Shaker
Verlag, Aachen 2004