Meine Standorte - Fensterbankorchideen

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Meine Standorte - Fensterbankorchideen
Fensterbankorchideen
Markus Maier
Inhaltsverzeichnis
Einleitung................................................................................................................................3
Meine Standorte.....................................................................................................................4
Wohnzimmerfenster...............................................................................................................4
Schlafzimmerfenster..............................................................................................................5
Vitrine.....................................................................................................................................6
Alles über Auswahl, Kauf und Pflege der Orchideen.............................................................6
Standortansprüche.................................................................................................................6
Hinweise anhand der Wurzeln...............................................................................................6
Hinweise anhand der Blätter..................................................................................................7
Allgemeine Pflegetipps...........................................................................................................8
Nährstoffversorgung...............................................................................................................9
Literaturhinweis....................................................................................................................10
Pflanzenkauf........................................................................................................................10
Allgemeines..........................................................................................................................10
Hinweise für die Umstellung von Neuzugängen..................................................................11
Geeignete Arten und Hybriden.............................................................................................12
Arten und Hybriden..............................................................................................................13
Umtopfen und Vermehrung..................................................................................................13
Tipps zum Umtopfen............................................................................................................14
So wird's gemacht................................................................................................................14
Welches Substrat?...............................................................................................................15
Vermehrung..........................................................................................................................17
Probleme..............................................................................................................................19
Pflegefehler..........................................................................................................................19
Schädlinge...........................................................................................................................19
Verschiedenes......................................................................................................................20
Fotografieren von Orchideenblüten.....................................................................................20
Meine Ausrüstung................................................................................................................20
Die nachfolgenden Bilder zeigen ein paar Aufnahmen, die mit dem USB Mikroskop
gemacht wurden...................................................................................................................24
Nützliche Links zum Thema Orchideen...............................................................................26
Ein paar Bilder meiner Orchideen........................................................................................27
Fensterbankorchideen, Markus Maier
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Einleitung
Auf den folgenden Seiten versuche ich, auf einfache Weise meine Erfahrungen mit der
Pflege von Orchideen auf der Fensterbank weiter zu geben. Es gibt in Büchern und im Internet sehr viele Informationen zum Thema Orchideen. Ich möchte diese Informationen
durch meine Erfahrungen mit der Haltung von Orchideen auf der Fensterbank ergänzen,
da ich den Eindruck gewonnen habe, dass es dazu noch zu wenige praxisnahe Infos gibt.
Meine Informationen sollen vor allem Anfängern bei der Auswahl von geeigneten Pflanzen
und deren Kultur helfen.
Da die erfolgreiche Pflege von vielen Faktoren abhängt, sind meine Erfahrungen natürlich
nicht absolut, und es ist durchaus möglich, dass andere Pfleger andere Ergebnisse erzie len.
Wenn diese Seiten aber etwas dazu beitragen können, dass ein "Fensterbänkler" nicht
Pflanzen kauft, welche für seinen Kulturraum völlig ungeeignet sind (und folglich früher
oder später eingehen werden) oder Pflanzen durch falsche Kultur verliert, haben sie ihr
Ziel erreicht.
Diese Seiten können auch Personen helfen, welche eine Orchidee geschenkt bekommen
haben und die Pflanze möglichst lange behalten wollen.
Übergeordnetes Ziel
Die Orchideen sind eine faszinierende Pflanzenfamilie. Leider sind viele Gattungen in der
Natur durch die zunehmende Zerstörung ihres Lebensraumes und durch die Sammeltätigkeit des Menschen vom Aussterben bedroht. Ein Ziel aller Orchideenliebhaber muss folglich die Erhaltung der Orchideen an ihren Naturstandorten sein.
Das Mindeste, was wir dazu beitragen können, ist, dass wir nicht Pflanzen (insbesondere
Naturformen) kaufen, welche unter unseren Kulturbedingungen einem sicheren Tod geweiht sind. Es wird auch so leider immer wieder vorkommen, dass wir gelegentlich Pflanzen durch Kulturfehler oder Krankheiten verlieren.
Wenn es einem Liebhaber gar gelingt, seine Pflanzen zu vermehren, und andere Interessierte damit zu versorgen, dann ist dies schon ein aktiver Beitrag (wenn auch nur ein kleiner) zur Erhaltung der Orchideen. Dies ist bei geeigneten Pflanzen sogar auf der Fenster bank durchaus möglich.
Wie anhand des Namens meiner Seite zu vermuten ist, pflege ich meine Orchideen hauptsächlich auf den Fensterbänken unseres Reihenhauses.
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Meine Standorte
Wohnzimmerfenster
Das Fenster ist gegen Westen ausgerichtet. Darüber befindet sich ein Balkon, so dass die
Pflanzen erst am späteren Mittag etwas Sonne bekommen. Das Fensterbrett wurde auf
mehr als das Doppelte verbreitert, um mehr Platz zu haben. Die Pflanzen stehen auf
Kunststoffschalen, in welche das überschüssige Wasser abtropfen kann. Früher habe ich
die Schalen mit Wasser gefüllt, um die Luftfeuchtigkeit lokal zu erhöhen. Da das Wasser in
den Schalen aber mit der Zeit unangenehm riecht, sich darin Bakterien und Springschwänze ansiedeln, und die Schalen mühsam zum Reinigen sind, habe ich aufgehört, sie mit
Wasser zu füllen. Im Winter wird im Wohnraum ein Luftbefeuchter betrieben, um die
Feuchtigkeit im Wohnraum auf 50 % bis 60 % zu erhöhen. Unter dem Fensterbrett sieht
man eine Elektrospeicherheizung. Da diese Fensterbank im Wohnbereich liegt, herrschen
das ganze Jahr über relativ konstante Bedingungen. Pflanzen, welche zur Blühinduktion
eine kühle Ruhephase benötigen, kommen hier nicht zur Blüte. Dies ist mein Hauptstandort für die Pflege von Orchideen. Die anderen Standorte sind eher "Ausweichstandorte" für
besondere Fälle.
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Schlafzimmerfenster
Dieses Fenster ist gegen Osten gerichtet, und die Pflanzen erhalten etwas Morgensonne.
Die Pflanzen stehen in Kunststoffschalen, die ich nicht mehr mit Wasser fülle. Unter dem
Fensterbrett hat es auch hier eine Elektrospeicherheizung. Da der linksseitige Fensterflü gel meist gekippt ist, passt sich die Temperatur auf dieser Fensterbank stärker der Aussentemperatur an. Durch die darunter liegende Heizung und den in der Nacht herunter gelassenen Rollladen, sinkt die Temperatur in den Winternächten aber nicht auf gefährlich
tiefe Werte ab. Pflanzen welche auf der Wohnzimmerfensterbank nicht gut wachsen, da
sie kühlere Bedingungen bevorzugen, landen auf dieser Fensterbank. Auch Pflanzen, wel che zur Blühinduktion kühlere Bedingungen brauchen, werden vorübergehend hier platziert. Ich kaufe nie bewusst Pflanzen für diesen Standort! Bei Hybriden, welche man kauft
oder erhält, sind die Standortansprüche aber nicht immer so einfach ersichtlich, so dass
sich immer wieder einmal eine Pflanze, die sich im kühleren Bereich wohler fühlt, bei mir
einschleicht.
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Vitrine
Im Büroraum im Kellergeschoss habe ich noch diese Vitrine. Es ist eigentlich ein Terrarium, welches ich als Vitrine benutze. Ein Lüfter sorgt tagsüber für ständige Luftbewegung.
Die Beleuchtung habe ich innen montiert um mehr Licht und grössere Tag/Nacht-Temperaturunterschiede zu erhalten. Die zwei Leuchtstoffröhren werden jährlich ausgewechselt.
Damit die Lichtstärke bei Auswechseln der Röhren nicht zu stark ändert, ersetze ich die
beiden Röhren um ein halbes Jahr versetzt. Als Untergrund habe ich eine Schicht Blähton
eingebracht. Überflüssiges Wasser fliesst in den Blähton und erhöht die Luftfeuchtigkeit etwas.
Alles über Auswahl, Kauf und Pflege der Orchideen
Standortansprüche
Hinweise anhand der Wurzeln
An vielen Pflanzen geben die Wurzeln Hinweise auf die Pflege:
 Behaarte Wurzeln (z.B. Paphiopedilum) lassen auf einen terrestrischen Standort
schliessen. Solche Pflanzen müssen in Substrat kultiviert werden.
 Dicke, glatte Wurzeln (6 mm und mehr) (z.B. Vanda), die sich nur wenig verzweigen, deuten auf helle, trockene Standorte hin. Die Pflanzen bekommen ihr Wasser
meist durch Tau morgens und abends, selten durch Niederschläge. Diese Pflanzen
sollten am besten aufgebunden kultiviert werden, was auf der Fensterbank schwierig ist. Wenn man sie in einen Topf pflanzt, muss man sehr grobes Substrat verwenFensterbankorchideen, Markus Maier
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den, da die Wurzeln sonst absterben.
 Mitteldicke Wurzeln (3-6 mm) (z.B.
Phalaenopsis) stammen von Pflanzen, die öfter dem Regen ausgesetzt sind. Sie verzweigen sich stärker und bilden dichte Wurzelbüsche.
Diese Pflanzen kultiviert man im
Topf in einem groben Substrat.
 Dünne Wurzeln (1-3 mm) (z.B. Oncidium) sitzen an Pflanzen, die aus
feuchten und kühleren Gebieten
stammen. Sie werden im Topf in einem mittleren Substrat gepflegt.
 Ganz dünne Wurzeln (1 mm und
weniger) (z.B. Restrepia) lassen auf
einen fast nassen und kühlen
Standort schliessen. Diese Pflanzen werden in einem feinen Substrat kultiviert. Häufig sind dies aber
Pflanzen, die eher sehr feuchte und
kühlere Bedingungen benötigen, was auf einer Fensterbank schwierig ist.
Stellen die Wurzeln trotz gleich bleibender Pflege das Wachstum ein, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass die Pflanze eine Ruhepause in der Kultur benötigt.
Der Zustand der Wurzeln ist wichtig, er sagt bei Orchideen viel über das Befinden der
Pflanze aus.
Hinweise anhand der Blätter
Auch die Blätter geben dem Pfleger einige Hinweise zur Herkunft und Pflege einer Orchi dee:
 Harte Blätter weisen immer auf trockene und sehr lichtintensive Standorte hin. Je
weicher die Blätter sind, je geringer ist in der Regel die Lichtintensität am Naturstandort.
 Grossflächige Blätter deuten auf Lichthunger hin. Solche Pflanzen stehen meist an
halbschattigen Standorten und versuchen, von dem noch zur Verfügung stehenden
Licht möglichst viel einzufangen. Für optimales Wachstum benötigen auch sie viel
Licht, dürfen aber nicht in der prallen Sonne stehen.
 Dicke (sukkulente) Blätter sind ein Anhaltspunkt dafür, dass sie als Wasserspeicher
dienen. Diese Pflanzen sind in der Natur oft einer längeren Trockenzeit ausgesetzt
und zehren dann von ihren Vorräten.
 Dünne Blätter werden meist von Pflanzen hervorgebracht, die in kühleren und
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feuchten Regionen wachsen. Diese Pflanzen brauchen weniger Licht und eine
gleichmässige Wasserversorgung.
 Peitschenartige Blätter findet man bei Pflanzen, die stärkster Sonnenbestrahlung
ausgesetzt sind. Diese Pflanzen erhalten auf einer Fensterbank häufig zu wenig
Licht.
 Eher vielblättrige Arten wachsen an geschützten Standorten, wenigblättrige sind
meist grösserer Unbill ausgesetzt.
Trotz allen Regeln ist es möglich, dass es bei der Beurteilung zu Fehleinschätzungen
kommt. Eine gute Beobachtungsgabe ist daher mehr wert als jedes Buch oder jeder Tipp
und Trick.
Allgemeine Pflegetipps
Auf die richtige Pflanzenzusammenstellung achten, die Pflanzen müssen für die vorgegebenen Bedingungen geeignet sein!
Richtiges Giessen erhöht die Lebensdauer. Als Faustregel bei gut durchlässigem Substrat gilt: Während der
Wachstumszeit einmal in der Woche
kräftig durchgiessen, aber nicht im
Wasser stehen lassen. Im Zweifelsfall
lieber noch einen Tag warten. Die Gattung Phragmipedium braucht deutlich
mehr Wasser, von der gelegentlich
empfohlenen Haltung mit Wasser im
Untersetzter möchte ich aber abraten,
da dies auch bei dieser Gattung nicht
alle Pflanzen vertragen. Bei mir werden
die Phragmipedien wenn nötig zwei Mal pro Woche gegossen.
Viele Orchideen benötigen eine Ruhezeit. Stellt eine gesunde Pflanze ihr Wachstum ein,
was am besten an den Wurzelspitzen erkennbar ist, ist dies der Beginn der Ruhezeit. In
dieser Zeit muss das Giessen und Düngen reduziert oder ganz eingestellt werden. Die
Pflanzen sollten nur so viel gegossen werden, dass sie nicht zu stark schrumpfen. Im Winter etwa alle zwei Wochen giessen. Beginnt die Pflanze wieder zu wachsen, kann wieder
normal gegossen und gedüngt werden.
Meine Giessintervalle durch das Jahr:
 März bis Oktober ein Mal pro Woche
 Februar und November alle 10 Tage
 Januar und Dezember alle 2 Wochen
Zum Giessen verwendet man am besten sauberes frisches Regenwasser. Ist man nicht si Fensterbankorchideen, Markus Maier
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cher, ob das Wasser sauber ist, oder ist das Wasser schon lange gestanden, kann man es
mit "KATADYN MICROPUR FORTE" desinfizieren. Vor der Verwendung muss man das
behandelte Wasser einige Zeit belüften, damit das Chlor entweicht.
Sofern vorhanden, kann man auch Wasser aus elektrischen Luftentfeuchtern verwenden.
Da dieses Wasser absolut gar nichts enthält, und dessen PH-Wert daher nicht stabil ist,
empfiehlt es sich, etwas Leitungswasser beizumischen. Von der Verwendung des Kondenswassers aus Wäschetrocknern wird mit der Begründung, dass sich darin noch
Waschmittelrückstände befinden können, allgemein abgeraten. Da ich dies selbst noch nie
versucht habe, kann ich dies weder bestätigen noch widerlegen.
Für die meisten in unserem Klima gezogenen Hybriden kann auch abgestandenes Leitungswasser verwendet werden, die Pflanzen müssen dann aber öfter umgepflanzt werden, da sich Kalk und andere Mineralien im Substrat ablagern, was Orchideen nicht schätzen. Für die empfindlicheren Naturformen auf jeden Fall teilweise Regenwasser oder entmineralisiertes Wasser verwenden.
Giesst man eine grössere Anzahl Pflanzen mit dem gleichen Wasser, z.B. beim Tauchverfahren, steigt mit der Zeit der PH-Wert des Wassers an, da aus dem Substrat Huminsäure
ausgespült wird. Dadurch kann der PH-Wert des Giesswassers Werte erreichen, die den
Wurzeln der Pflanzen nicht mehr zuträglich sind. Daher nicht zu viele Pflanzen mit dem
gleichen Wasser giessen und genügend kalkhaltiges Leitungswasser beifügen, da der
Kalk den PH-Wert stabilisiert.
Die Pflanzen gewöhnen sich an einen Standort. Daher sollte man sie nicht unnötig verstellen.
Die Pflanzen nicht während der heissen Tageszeit sprühen. Der Temperaturschock durch
kaltes Wasser und die Verdunstungskälte des Wassers auf den Blättern haben keine positive Wirkung auf die Pflanzen.
Die Pflanzen während der Mittagszeit nie dem direkten Sonnenlicht aussetzen, da dies bei
den meisten zu Verbrennungen führt. Bei empfindlichen Arten kann selbst Abendsonne zu
Verbrennungen auf den Blättern führen!
Frischluft ist in jedem Fall positiv, Zugluft gilt es zu vermeiden. Hat man zu viele Pflanzen,
und diese stehen eng auf dem vorhandenen Raum zusammen, wird die Luftzirkulation
zwischen den Pflanzen behindert, was zu Problemen mit Pilzbefall führen kann.
Alle Orchideen in eher kleine Töpfe setzen. Vanda-artige brauchen für ihre sperrigen Wurzeln etwas grössere Töpfe, dafür sollte das Substrat besonders grob und durchlässig sein.
Die Blütenbildung ist bei vielen Orchideen an Temperatur- und Lichteinflüsse gebunden.
Dabei können eine längere kühle und/oder trockene Ruheperiode, ein grosser Tag-/Nachtunterschied in der Temperatur oder eine Phase mit kürzeren Tagen für den Blütenansatz
notwendig sein.
Nährstoffversorgung
Ich empfehle regelmässig aber schwach zu düngen. Die Verwendung eines Orchideen Fensterbankorchideen, Markus Maier
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düngers lohnt sich auf jeden Fall. Keine zu grossen Gebinde kaufen, da man nur wenig
braucht und der Inhalt der Flasche mit den Jahren nicht besser wird.
Eine gesunde Düngung ist an kräftigen und gesunden Wurzeln zu erkennen. Eine Mangelerscheinung zeigt sich eventuell durch auffällig starkes Wurzelwachstum, die Wurzeln sind
unnatürlich dünn und lang. Eine eher hohe Düngung ist an starren, dicken unflexiblen
Wurzeln zu erkennen. Diese sind ausserdem recht kurz und weisen bei einigen Arten eine
leicht rötliche oder bräunliche Färbung auf.
Achtung: Eine zu hohe Düngerkonzentration führt zum Absterben der Wurzeln!
Die Versorgung der Pflanzen mit Dünger muss der Jahreszeit angepasst werden.
Literaturhinweis
Die Abschnitte "Standortansprüche" und "Allgemeine Pflegetipps" lehnen sich an das nachfolgend angegebene Buch an, welches ich als weiterführende Literatur empfehle, das aber offenbar
nicht mehr erhältlich ist.
Lutz Röllke
Das praktische Orchideen-Buch
ULMER Verlag
ISBN: 3800147432
Pflanzenkauf
Allgemeines
Durch die Kulturbedingungen auf der Fensterbank (z.B. zu wenig Luftfeuchtigkeit und/oder
Frischluft) ist die Auswahl der Pflanzen eingeschränkt.
Als "Fensterbänkler" sollte man nie spontan Pflanzen kaufen, nur weil einem die
Blüten so gut gefallen!!!
Es ist absolut notwendig, vorher zu wissen bzw. abzuklären, ob man die Pflanze unter den
gegebenen Bedingungen überhaupt halten kann. Der Verkäufer bestätigt dies gerne ein mal (zu schnell), da er ja etwas verkaufen will. Unter "Arten & Hybriden" weiter unten fin det man eine Aufstellung von möglichen Gattungen und Hybriden, welche auf der Fenster bank eine Überlebenschance haben, die erste Anhaltspunkte geben kann.
Kauft man Pflanzen, welche die Bedingungen des eigenen Standorts nicht ertragen, sind
sie einem mehr oder weniger schnellen Tod geweiht. Man hat schlussendlich auch wenig
Freude an einer derartigen Pflanze, da sie kaum mehr zur Blüte kommt, bald nicht mehr
schön aussieht und anfällig für Schädlinge wird.
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Solange man noch wenig Erfahrung in der Haltung und Pflege von Orchideen hat, ist es
auch nicht empfehlenswert, speziell teure Pflanzen zu kaufen, da das Risiko eines Verlusts noch zu gross ist.
Alle Pflanzen, welche man kauft, müssen sich zuerst an den neuen Standort gewöhnen.
Bei grösseren Unterschieden zwischen dem alten und neuen Standort (z.B. Treibhaus zu
Fensterbank), hat die Pflanze auch mehr Probleme mit der Umstellung. Die verschiedenen
Orchideengattungen und sogar verschiedene Arten innerhalb einer Gattung reagieren dabei unterschiedlich stark auf solche Umstellungen. Hybriden sind oftmals leichter zu halten, als Naturformen.
Hinweise für die Umstellung von Neuzugängen
Zu diesem Thema gibt es sehr unterschiedliche Meinungen, welche zwischen den Extremen "Alle Pflanzen sofort umtopfen" bis "Pflanzen so lange wie möglich im Originalzustand belassen" liegen. Ich möchte dazu nachfolgend etwas differenziertere Empfehlungen abgeben.
Pflanzen aus Grossgärtnereien
In Grossgärtnereien werden die Pflanzen unter möglichst optimalen Bedingungen, mit
möglichst geringem Personalaufwand und möglichst schnell zu einer blühfähigen Grösse
herangezogen. Dies hat die Konsequenz, dass die Pflanzen oft in einem Substrat stehen,
welches für die Pflege auf der Fensterbank ungeeignet ist, und dass die Pflanzen beim
Standortwechsel grössere Änderungen in den Umgebungsbedingungen zu verkraften haben. Dazu kommt erschwerend, dass man derartige Pflanzen meist bei Grossverteilern
kauft, wo sie während der Zeit, in der sie im Geschäft stehen, meist (viel) zu nass gehalten
werden, so dass die Wurzeln oft schon geschädigt sind. Pflanzen die bereits fast aus dem
Topf fallen (keine gesunden Wurzeln mehr) oder die bereits Fäulniserscheinungen zeigen,
sollte man ohnehin nicht kaufen.
Pflanzt man eine derartige Pflanze nach dem Kauf gerade noch um, besteht die Gefahr,
dass sie durch den Schock der Umstellung (neuer Standort + Umtopfen) im Wachstum
stark zurückgeworfen wird oder gar eingeht. Lässt man sie im Originalsubstrat und giesst
normal weiter besteht die Gefahr, dass einem die Pflanze durch Fäulnis zu Grunde geht.
Ich empfehle daher folgendes Vorgehen:
Nach einer Kontrolle auf Schädlinge wird die Pflanze an ihren zukünftigen Standort gestellt
und nicht mehr gegossen, bis das Substrat abgetrocknet ist. Danach wird im normalen
Giessrhythmus gegossen aber nur so viel, dass die Pflanze bis zum nächsten Giessen sicher wieder abgetrocknet ist. Lieber zu wenig als zu viel Wasser; dies fördert die Bildung
neuer Wurzeln. Zur Unterstützung der Umstellung kann man die Pflanze morgens eventuell leicht besprühen, so dass die Blätter feucht (aber nicht tropfnass!) sind. Dies hilft vor allem Pflanzen welche keine oder zu wenige gesunde Wurzeln haben.
Stellt man an der Pflanze Fäulnisanzeichen fest, wird sofort umgetopft und alle FäulnissFensterbankorchideen, Markus Maier
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telle gründlich entfernt.
Sieht man, dass die Pflanze neues Wachstum zeigt und neue Wurzeln bildet, ist ein günstiger Zeitpunkt für das Umtopfen gekommen. Die Pflanze sollte dann umgetopft werden,
wenn die neuen Wurzeln bereits eine gewisse Länge (1 cm - 2 cm) erreicht haben aber
bevor die Wurzeln so lange sind, dass beim Umtopfen die Gefahr besteht, dass man sie
gerade wieder abbricht, was man dringend vermeiden sollte!!!
Nach dem Umtopfen braucht die Pflanze eine gewisse Zeit, bis sie im neuen Substrat ge nügend neue Wurzeln gebildet hat. In dieser Zeit kann es, bei Pflanzen, die fast keine
Wurzeln haben, notwendig sein, dass man sie morgens leicht übersprüht. Nach wenigen
Wochen sollte die Pflanze im neuen Substrat angewachsen sein und mit der normalen
Pflege zu Recht kommen.
Pflanzen von Kleinbetrieben/Privaten
Je nach Herkunft der Pflanze, sind diese
in einem sehr unterschiedlichen Zustand.
Den Pflanzen ist aber gemeinsam, dass
sie nicht unter derart stark optimierten Bedingungen gehalten wurden, wie die
Pflanzen in den Grossgärtnereien, so
dass die Umstellung durch den Standortwechsel meist nicht so gravierend ist. Oft
stehen die Pflanzen auch in einem für die
Fensterbankkultur besser geeigneten
Substrat.
Für diese Pflanzen empfehle ich folgendes Vorgehen:
Ist das Substrat zersetzt, zu dicht, verkalkt, mit Moos bewachsen oder hat man
eine Pflanze "geerbt", welche sich in einem schlechten Zustand befindet, topft
man sie besser gleich um.
Machen Substrat und Pflanze einen gesunden Eindruck, kann man die Pflanze, nach einer
Kontrolle auf Schädlinge, an ihren zukünftigen Standort stellen und normal pflegen. Zeigt
die Pflanze nach einiger Zeit doch Probleme, oder bleibt das Substrat bei der eigenen
Giessmethode zu lange nass, sollte man die Pflanze bei nächster Gelegenheit umtopfen.
Geeignete Arten und Hybriden
Zuerst nochmals die wichtige Regel:
Als "Fensterbänkler" sollte man nie spontan Pflanzen kaufen, nur weil einem die
Blüten so gut gefallen!!!
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Durch die Kulturbedingungen auf der Fensterbank (z.B. meist zu wenig Luftfeuchtigkeit) ist
die Auswahl der Pflanzen eingeschränkt.
Auf einer nach Westen gerichteten Fensterbank eines bewohnten Raumes, in welchem
die Luft im Winter durch einen Luftbefeuchter auf einen, für den Menschen behaglichen
Wert, zwischen 50 % und 60 % befeuchtet, und das Klima für die Orchideen durch Wasserschalen unter den Pflanzen eventuell zusätzlich verbessert wird, können nach meinen
bisherigen Erfahrungen die nachfolgend aufgeführten Orchideengattungen und Hybriden
gepflegt werden.
Arten und Hybriden










Ascocenda
Ascocentrum (z.B. miniatum) bei genügend Licht
Brassocattleya (z.B. binosa)
Cattleya (z.B. bowringiana, Hybriden)
wärmeliebende Dendrobien (z.B. biggibum, aphyllum, phalaenopsis)
Doritaenopsis (z.B. Queen Beer, Bonita)
Doritis pulcherrima
Epidendrum (z.B. ciliare, viviparum)
Laeliocattleya
wärmeliebende Paphiopedilum (oft marmorierte Blätter z.B argus, callosum, Hybriden)
 Phalaenopsis (Naturformen sind bedeutend empfindlicher als Hybriden)
 Phragmipedium
 Kleinere Vanda bei genügend Licht
Die Pflanzen werden dabei in Plastiktöpfen in einem gut durchlässigen Substrat gehalten
und während der Wachstumszeit ca. einmal pro Woche gegossen. Im Winter wird nur etwa
alle 10 bis 14 Tage Wasser gegeben. Pflanzen, die eine strenge Ruhezeit benötigen, werden nur so viel gegossen, dass ihre Bulben nicht zu stark schrumpfen und nötigenfalls ans
kühlere Schlafzimmerfenster gestellt.
Die Pflege von aufgebundenen Exemplaren auf der Fensterbank ist sehr schwierig,
aufwändig und damit nicht empfehlenswert!
Umtopfen und Vermehrung
Zuerst eine wichtige Regel:
Wenn nicht zwingende Gründe vorliegen, sollte man nie in gesundes Pflanzengewebe schneiden. Sollte dies trotzdem einmal notwendig sein, z.B. zu Vermehrungszwecken oder um faulende Stellen zu beseitigen, sind die Schneidewerkzeuge vor jedem Schnitt zu desinfizieren, entweder durch Abflammen oder durch Reinigung mit
Alkohol!!
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Tipps zum Umtopfen
Der Umtopfrhythmus sollte etwa bei zwei/drei Jahren liegen.
Der beste Umpflanzzeitpunkt liegt bei Beginn des neuen Wachstums. Dies ist auf der
Fensterbank bei den meisten Pflanzen im Frühjahr der Fall. Man pflanzt am besten dann
um, wenn die Pflanzen bereits kurze neue Wurzeln gebildet haben, diese aber noch nicht
so lange sind, dass sie beim Umtopfen abbrechen, was unbedingt vermieden werden
muss. Das Umpflanzen während der Ruhezeit ist nicht empfehlenswert.
Zeigt eine Pflanze ernsthafte Krankheitszeichen, sollte sie unabhängig von der aktuellen
Jahreszeit umgetopft werden. Lieber eine gerettete Pflanze, welche nach dem Umtopfen
etwas länger braucht, bis sie sich erholt hat, als einen Totalverlust. Wenn man die weni gen, oben genannten Tipps beachtet und etwas Verständnis für die Pflanze besitzt, ergibt
sich der Zeitpunkt fast von selbst.
So wird's gemacht
Die Pflanze wird vorsichtig aus dem Topf
herausgenommen. Frisch gegossene
Pflanzen lösen sich leichter aus dem Topf
als trockene. Das alte Substrat sollte
möglichst vollständig entfernt werden. An
Wurzeln festgewachsene und nicht zersetzte Substratstücke belässt man besser
an den Wurzeln, als diese zu verletzen.
Danach werden faule, matschige und
ganz vertrocknete Wurzeln und Pflanzenteile entfernt. Normalerweise sollten es
die ältesten Wurzeln und Bulben sein, die
entfernt werden müssen. Die neuen Wurzeln dürfen dabei nicht beschädigt werden.
Die Grösse des neuen Topfes sollte so
gewählt werden, dass die verbleibenden
Wurzeln in den Topf hineinpassen. Lieber
einen zu kleinen als einen zu grossen
Topf wählen, da das Substrat in zu grossen Töpfen oft zu lange nass bleibt, und die Wurzeln zu faulen beginnen.
Die Orchideen, welche an einem Rhizom jährlich einen neuen Trieb bilden (z.B. Cattleya,
Dendrobium), werden mit dem Neutrieb gegen die Mitte des Topfes gesetzt so, dass die
Pflanze möglichst zwei Jahre wachsen kann, ohne am Topfrand anzukommen oder gar
darüber hinaus zu wachsen. Unter Umständen kann ein grösserer Topf notwendig sein.
Orchideenarten, welche an einer Sprossachse immer weiter in die Höhe wachsen (z.B. AsFensterbankorchideen, Markus Maier
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cocentrum, Phalaenopsis, Paphiopedilum, Vanda), werden in die Mitte des Topfes gesetzt.
Bei ausgewachsenen Pflanzen kann, nach einer gründlichen Reinigung, meist der gleiche
Topf weiter verwendet werden.
Um die Gefahr von Staunässe zu vermindern, ist, vor allem bei hohen Töpfen, eine Dränage unten im Topf sinnvoll. Als Material kann man Tonscherben, Blähton und ähnliches ver wenden. Anschliessend wird das frische Substrat in den Topf gefüllt. Es muss dabei zwischen die alten Wurzeln gelangen. Auch hierbei dürfen die neuen Wurzeln nicht beschädigt werden. Leichtes Schütteln und Klopfen fördert das Hinunterfallen des Materials.
Wenn die alten Wurzeln zusammengedrückt werden, können sie zu faulen beginnen. Es
muss möglichst sorgfältig gearbeitet werden.
Häufigster Fehler beim Umtopfen ist, dass die Pflanze zu hoch oder zu tief gesetzt wird.
Bei Pflanzen mit gut sichtbarem Rhizom sollte dieses bündig mit der Substratoberfläche zu
liegen kommen. Bei allen anderen Pflanzen sollte der Wurzelhals gerade mit Pflanzstoff
bedeckt sein. Falls die Pflanzen nicht gut stehen, stützt man sie mit Stäben, bis sie im
neuen Substrat angewachsen sind.
Beim Umtopfen kann es leicht zu Beschädigungen der Wurzeln kommen. Durch offene
Wunden finden Krankheitserreger (Bakterien und Viren) leicht Eintritt in die Pflanze. Da
dieser Vorgang fast nur mit Hilfe von Wasser möglich ist, sollte man frisch umgetopfte
Pflanzen in den ersten paar Tagen nicht giessen. Die Pflanzen erholen sich schneller und
wachsen leichter an, wenn sie nach dem Umtopfen gelegentlich morgens leicht übersprüht
werden.
Welches Substrat?
In Gartenzentren und gelegentlich auch im Verkaufsprogramm von Grossverteilern findet
man Fertigmischungen für Orchideen. Bisher habe ich aber nur selten eine derartige Mi schung gefunden, welche meiner Meinung nach für eine längere, erfolgreiche Kultur von
epiphytischen Orchideen auf der Fensterbank geeignet gewesen wäre. Zudem ist der
Preis dieser Mischungen meist recht hoch. In letzter Zeit hat mir die Orchideenerde der
Wyss Gartencenter den besten Eindruck gemacht. Da sie aber relativ viel feines Material
enthält, bleibt sie relativ lange nass, was nicht allen Orchideen gefällt. Gegebenenfalls
kann man das Substrat durch Beigabe eines nicht wasserspeichernden Bestandteiles, z.B.
Korkschrot, etwas auflockern.
In spezialisierten Orchideengärtnereien kann man oft auch Substrat zum Umtopfen seiner
Pflanzen kaufen. Je nach Kulturmethode dieser Orchideengärtnerei, kann ein solches
Substrat durchaus geeignet sein. Man muss vor allem darauf achten, dass das Substrat zu
den eigenen Giessgewohnheiten passt. Hat man eine grössere Menge Pflanzen, welche
man umtopfen muss, wird die Beschaffung des Substrates in der Orchideengärtnerei aber
oft recht teuer.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich sein Substrat selbst herzustellen. In praktisch
jedem Orchideenbuch findet man eine Auflistung der verschiedenen Bestandteile, welche
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man zur Herstellung eines Substrates verwenden kann. Ich habe die Erfahrung gemacht,
dass es nicht allzu viele Bestandteile braucht. In Gartenzentern gibt es verschiedene Abdeckmaterialien auf Rindenbasis. Findet man eines das sauberes, nicht fermentiertes,
nicht chemisch behandeltes und nicht durchnässtes Rindenmaterial (nicht Fichte und
Holzschnitzel) enthält, ist dies eine gute Basis für eine eigene Mischung. Diese Rinde wird
wenn nötig getrocknet. Anschliessend wird sie mit einem Sieb mit Maschen von 5 mm bis
10 mm Durchmesser (z.B. ein altes Salatsieb) gesiebt, damit das ganz feine Material ent fernt ist. Das feine Material kann man in Blumenerde mischen oder in Gartenbeete einar beiten. Das saubere und vor allem trockene Rindenmaterial kann in den ursprünglichen
Sack zurück gefüllt werden. Je nach Grösse des verarbeiteten Sacks reicht diese Rinde
mehrere Jahre.
Für den laufenden Verbrauch füllt man eine kleinere Menge der Rinde in einen kleineren
Sack, gibt die weiteren Bestandteile des Substrates bei und befeuchtet dieses Substrat.
Als weitere Teile verwende ich Seramis oder Perlit als Wasser speicherndes Element mit
einem Anteil von ca. 10 % und Kork und eventuell Holzkohle mit einem Anteil von je ca. 5
%. Diese Mischung kann für die meisten epiphytischen Orchideen verwendet werden. Da
die Mischung nicht homogen ist, kann man bei Pflanzen, welche wenig Nässe an den
Wurzeln ertragen, eher gröbere Teile nehmen und bei Pflanzen, welche etwas mehr
Feuchte lieben, eher feineres Material heraussuchen. Eventuell muss man die Rindenstücke auch noch etwas zerkleinern.
Für Pflanzen, welche ihre Wurzeln gar nicht gerne in einem Substrat haben (z.B. Aerides,
Ascocentrum, Vanda), kann man dem Substrat zusätzlich Material beigeben, welches kein
Wasser speichert (z.B. Styropor, zerkleinerte Korkzapfen).
Für Frauenschuhorchideen und andere terrestrisch lebende Pflanzen ist es oft notwendig,
zusätzliches Wasser speicherndes Material (z.B. grobfaseriger Torf oder zerkleinertes
Sphagnum) beizufügen. Dieses Vorgehen kann unter Umständen auch bei epiphytisch lebenden Pflanzen (z.B. Phalaenopsis) notwendig sein, falls die Töpfe zu rasch austrocknen.
Auf diese Weise kann man sich ein eigenes Substrat herstellen und dieses durch verändern der Anteile der verschiedenen Bestandteile den Bedürfnissen der Pflanzen und den
eigenen Kulturgewohnheiten anpassen. Sicher bedeutet dies einen gewissen Aufwand,
man ist dafür aber unabhängig von einem Lieferanten und hat nicht das Problem, dass
man unter Umständen jedes Mal eine ganz andere Mischung erhält.
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Vermehrung
Bei Cattleya und ähnlichen Orchideen muss man als Fensterbänkler oft die Rückbulben (älteste Bulben) abnehmen, damit die
Pflanzen nicht zu gross werden.
Die Pflanze sollte danach aber
immer noch aus 4-5 Bulben bestehen. Wenn das abgetrennten
Stücke aus 4-5 Rückbulben besteht und ein kräftiges, schlafendes Auge (ist die Stelle einer
Pflanze, an der ein Neutrieb entstehen kann) hat, bestehen gute
Chancen, dass dieses Auge austreibt und ein neuer Trieb entsteht. Auf diese Weise kann
man diese Pflanzen vermehren und an andere Liebhaber weitergeben.
Mit etwas Erfahrung sieht man beim Umtopfen einer Pflanze meist gut, ob und wo sie geteilt werden kann.
Bei monopodial wachsenden Orchideen können ausreichend grosse Kopfstücke mit genügend Luftwurzeln abgetrennt und neu gesetzt werden. Das Kopfstück darf dabei nicht zu
klein gewählt werden, und die Pflanze muss gesund sein. Der alte Unterteil bleibt möglichst unberührt im alten Pflanzgefäss und treibt mit etwas Glück neu aus, womit man die
Pflanze vermehrt hat.
Dies funktioniert prinzipiell auch bei den monopodialen Phalaenopsen, auch wenn dies in
der Literatur nicht erwähnt wird. Das Problem liegt bei dieser Gattung darin, dass die
Sprossachse recht langsam wächst, und man so normalerweise immer nur einen Kopfteil
hat. Die alten Wurzeln und auch das Stammstück sterben (faulen) normalerweise ab.
Wenn man aber als Hobby-Vermehrer von seiner Lieblings-Phalaenopsis unbedingt ein
zweites Exemplar haben möchte, kann man dies mit folgender Methode probieren. Grundlage für diesen Versuch ist eine Pflanze, welche mehrere Jahre in gut durchlässigem Substrat gestanden hat, so dass sie eine längere gesunde Sprossachse hat und die älteren
Pflanzenteile (Stamm und Wurzeln) noch vorhanden sind. Den Vermehrungsversuch wie
bei den anderen monopodialen Orchideen durchführen, indem man den Kopfteil abtrennt
und das Rückstück im alten Topf belässt. Um dem Rückstück etwas mehr Licht zu geben,
und um zu sehen, wo ein ev. Neuaustrieb erfolgt, ist es empfehlenswert aus dem Topf
einen Teil des Substrates zu entfernen. Falls das Rückstück kräftig genug ist und ruhende
Augen hat, wird es wieder austreiben. Der abgetrennte Kopfteil wird normal eingepflanzt,
wobei ein gut durchlässiges Substrat gewählt werden muss, da man vorwiegend Luftwurzeln in das Substrat bringt, welche sich zuerst an diese Lebensweise gewöhnen müssen.
Unter Umständen ist es vorteilhaft, die untersten Blätter vorsichtig zu entfernen, damit man
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das Kopfstück besser eintopfen kann.
Es ist dringend zu beachten, dass das blattlose Rückstück nur wenig Wasser braucht.
Wenn zu viel gegossen wird, faulen die Wurzeln rasch ab, und der Versuch ist gescheitert.
Mit Giessen muss man sich so lange zurückhalten, bis sich ein neuer Trieb zu bilden beginnt und dieser selbst neue Wurzelspitzen bildet. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die
Pflanze mehr Wasser sucht.
Da diese Methode bei Phalaenopsis nicht sehr zuverlässig funktioniert, ist man gut beraten, wenn man immer darauf achtet, dass der Kopfteil eine überlebensfähige Grösse behält!
Einige Orchideen bilden oben an den Bulben (Dendrobium) oder an den Blütenstielen
(Phalaenopsis) kleine Pflänzchen (Keikis, Kindel) aus. Wenn diese zu einer lebensfähigen
Grösse herangewachsen sind (mehrere Blätter und Wurzeln haben), können sie abgenommen und eingepflanzt werden. Dies ist die einfachste Art der Vermehrung. Je nachdem, wie und wo das Kindel an der Mutterpflanze wächst, muss man entscheiden, ob man
es abschneidet oder einfach von der Pflanze abdreht.
Mit dem Vermehren sollte man aber zurückhaltend sein. Wenn man Pflanzen in zu kleine
Stücke unterteilt, brauchen sie nachher meist sehr lange, bis sie wieder einmal blühen.
Viel zu kleine Stücke haben oft nicht mehr genügend Kraft, um einen Neutrieb auszubilden
und gehen schlussendlich ein.
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Probleme
Zuerst eine wichtige Erkenntnis:
Die meisten kultivierten Orchideen sterben an zu viel Wasser!!
Pflegefehler
Die
meisten
Orchideen
vertragen absolut keine nassen
Füsse, das heisst, nie Wasser in
einem Untersetzter oder Übertopf stehen lassen. Viele epiphytische Orchideen vertragen es
schlecht, wenn ihre Wurzeln immer nass sind. Es macht aber
den meisten wenig bis gar
nichts, wenn das Substrat einmal kurze Zeit völlig trocken ist.
Viele Orchideen benötigen im
Winter eine Ruhepause, in welcher sie kühler und trockener
gehalten werden müssen. Wird die Ruhepause nicht eingehalten, wachsen einige Arten
zwar weiter, bilden aber schwache Triebe und kommen nie zur Blüte. Andere Pflanzen faulen bei Nichteinhalten der Ruhepause rasch und gehen einem ein.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit und stehende Luft, z.B. durch einen zu dichten Stand der Pflan zen, führt bei vielen Orchideen zu Problemen mit Pilzbefall. Mit Sprühen und Nebeln sollte
daher vorsichtig umgegangen werden, ich mache keines von beiden! Meine Schalen unter
den Orchideen werden auch nicht mehr mit Wasser gefüllt.
Klebrige Ausscheidungen an den Unterseiten der Blätter deuten manchmal auf einen (für
diese Pflanze) zu grossen Tag-/Nachtunterschied in der Temperatur oder aus saugende
Insekten hin.
Bei Paphiopedilum deutet die Bildung von übermässig vielen Jungtrieben oft auf Probleme
im Wurzelbereich hin.
Schädlinge
Spinnmilben- und Schmier-/Schildlausbefall deuten immer auf zu warme Haltungsbedingungen und/oder zu wenig Luftfeuchtigkeit hin. Wenige Schmier-/Schildläuse kann man
durch regelmässiges gründliches Ablesen im Griff behalten. Sonst muss man sie chemisch
bekämpfen, z.B. mit Paraderil von Maag. Bei Spinnmilben und im Topf lebenden Weich hautmilben hilft meist nur noch eine chemische Behandlung, z.B. mit Spomil von Maag.
Dabei müssen die Anwendungsvorschriften genau eingehalten werden. Die betroffenen
Pflanzen müssen mindestens drei Mal im empfohlenen Abstand behandelt werden, um ErFensterbankorchideen, Markus Maier
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folg zu haben. Werden die Haltungsbedingungen für die betroffenen Pflanzen nicht verbessert, treten die Schädling meist bald wieder auf.
Asseln und Tausendfüssler findet man gelegentlich in den Töpfen speziell, wenn die Pflanzen einen Aufenthalt im Freien hinter sich haben. Obwohl diese Tierchen bei vereinzeltem
Auftreten keinen grossen Schaden anrichten, sollte man versuchen, sie wieder los zu wer den. Eine chemische Bekämpfung ist etwas schwierig. Häufig hilft es schon relativ gut, die
Töpfe für einige Zeit zu tauchen. Da die lieben Tierchen unter Wasser nicht überleben können, flüchten sie Richtung Wasseroberfläche oder ertrinken. In beiden Fällen stören sie jedenfalls nicht mehr im Topf. Sonst hilft Umtopfen, die Tiere los zu werden.
Verschiedenes
Fotografieren von Orchideenblüten
Es ist nicht die gute Kamera die tolle Fotos macht, es ist der Fotograf der seine Ausrüstung beherrscht und zur rechten Zeit am rechten Ort ist.
Meine Ausrüstung
Von 2004 bis Mitte 2008 habe ich mit einer Sony DSC-F828 Kamera und dem Ringlicht
Sony HVL-RLA fotografiert.
In den Jahren 2009 und 2010 mit einer Canon SX100IS und 2011 und 2012 mit einer Ca non SX20IS.
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Beim Umstieg von der analogen auf die digitale Fotografie habe ich mir die Sony DSCF828 Kamera gekauft. Sie diente mir als allgemeine Ausrüstung in allen Lebenslagen und
stellte damit immer auch ein Kompromiss dar. Nachdem ich Jahre lang einen schweren
Fotorucksack mit mehreren Wechselobjektiven mit mir herumgeschleppte, hatte ich mit
dieser Kamera beim Umstieg auf Digital meine Ausrüstung deutlich verkleinert. Mit der CANON SX100IS ist die Ausrüstung dann nochmals kleiner geworden. Zwischen September
2010 und Ende 2012 hatte ich eine Canon Power Shot SX20IS, welche wieder etwas
grösser war; die Qualität des 20-fach Zoomobjektivs hat mich aber nicht überzeugt.
Seit Anfangs 2013 habe ich eine Canon Power Shot G15.
Die Kamera ist, wie alle digitalen Kompakt- und Bridekameras, nicht sonderlich
gut für Makroaufnahmen geeignet, für die
Aufnahmen von Orchideenblüten mit
grossen und mittelgrossen Blüten reicht
es aber. Da in diesen Kameras kleine
Sensoren mit hoher Pixeldichte eingebaut
sind, haben sie eine grosse Tiefenschärfe. Für die gestalterische Fotografie ist
dies zwar weniger erwünscht, für Makroaufnahmen ist es aber vorteilhaft.
Beim Fotografieren arbeite ich meist mit
der automatischen Scharfeinstellung und
versuche, auf einen Blütenteil scharf zu
stellen, der distanzmässig etwa in der Mitte der Blüte liegt. Bei Blüten mit einer grossen Tiefe ist es oft schwierig, den richtigen Fo kuspunkt zu finden. Wegen der grossen Tiefenschärfe der Digitalkameras und der beschränke Auflösung des Bildschirms ist die manuelle Scharfeinstellung leider auch schwierig. Oftmals braucht es mehrere Versuche, bis man ein befriedigendes Bild hat.
Das grösste Handicap aller digitalen Kompakt- und Bridekameras ist der Umstand, dass
Makroaufnahmen mit einem brauchbaren Abbildungsmassstab nur bei der kürzesten
Brennweiteneinstellung möglich sind. Dies ist der Punkt, wo die Objektivkonstruktion den
kürzesten Auszug hat. Für die Aufnahme von kleinen Blüten muss man damit recht nahe
an das Objekt heran, und die Beleuchtung stellt eine grössere Herausforderung dar. Bei
Verwendung des internen Blitzgeräts wird meist ein Teil des Motivs durch das Objektiv abgeschattet, was zu unbrauchbaren Bildern führt.
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Nach einigem Experimentieren habe ich
aber eine einfache Möglichkeit gefunden,
zu einer brauchbaren Ausleuchtung zu
kommen. Bei der Aufnahme halte ich im
vorderen Bereich des Objektivs ein weisses Blatt vor den Blitz; siehe nebenstehendes Bild.
Der Blitz bestrahlt nun das Blatt, welches
als grossflächiger Strahler wirkt. Das Blatt
darf dazu nicht zu dick und muss weiss
sein, um Farbverfälschungen zu vermeiden. Das Blatt muss so gehalten werden,
dass der Blitz nicht stellenweise neben
dem Blatt durch leuchtet. Um eine bessere Abschirmung des direkten Blitzlichts zu
erreichen, kann das Papier entsprechend
zugeschnitten werden. Die Beleuchtung
über die grössere Blattfläche gibt ein weicheres Licht, als ein direkter Blitz. Diese
Methode ist zwar sicher nicht perfekt, bezüglich Kosten-/Nutzenverhältnis aber kaum zu überbieten.
Eine andere, teurere Möglichkeit ist die Verwendung eines externen und mit einem Kabel
abgesetzten Blitzes, falls die Kamera einen Blitzschuh hat und ein passendes Blitzgerät
und Synchronkabel erhältlich sind. Dabei wird das Blitzgerät am besten so positioniert,
dass das Licht von oben und etwas von vorne auf die Blüte auftritt. Das Blitzgerät sollte,
bei automatischer Belichtungssteuerung, nicht zu nahe bei der Blüte sein, da sonst überbelichtete Bilder entstehen können. Ein Diffusor auf dem Blitzgerät schafft ein etwas weicheres Licht.
Da die Bilder für ins Internet ohnehin verkleinert werden müssen, kann ich alternativ zur
Verkleinerung auch einen Bildausschnitt benutzen, was für kleine Blüten zusätzliche Möglichkeiten bietet. Die Bilder für die Homepage werden gegenüber den Originalen auf etwa
1/4 verkleinert. Somit habe ich auch die Möglichkeit, einen Ausschnitt von 1/4 des Originalbildes zu benutzen, und erhalte, im Vergleich zum Vorgehen mit dem ganzen Bild, eine "4mal grössere Abbildung" mit vergleichbarer Qualität.
Neben der Kamera braucht es natürlich noch etwas Zubehör. Das Nützlichste ist wohl ein
Stativ. Ich verwende ein Manfrotto 055CB mit einem Neigekopf, das ich schon mit meiner
analogen Ausrüstung hatte.
Damit die Bilder der verschiedenen Orchideenblüten ähnlich aufgenommen sind, richte ich
auf meinem Schreibtisch immer den gleichen Aufbau ein. Der einfarbige Hintergrund hat
den Vorteil, dass keine unnötigen Elemente den Bildaufbau stören. Aktuell benutze ich
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einen anthrazitfarbenen Hintergrundkarton, ich habe aber auch schon mit grünem und
schwarzem Hintergrund gearbeitet.
Zum Aufnehmen von sehr kleinen Blüten,
kann man sich auch ein sogenanntes USB
Mikroskop anschaffen. Die meisten Modelle haben eine integrierte Beleuchtung mit
LEDs. Beim Fotografieren hat man das
Problem, dass mit zunehmendem Abbildungsmassstab die Tiefenschärfe abnimmt. Beim Aufnehmen von sehr kleinen
Blüten, z.B. mit dem USB Mikroskop, kann
unter Umständen nicht mehr die ganze
Blüte scharf abgebildet werden. Man muss dann entscheiden, wo die Schärfeebene liegen
soll. Um die Schärfeebene etwas besser einstellen zu können, ist die Verwendung eines
Einstellschlittens empfehlenswert.
Das Bild zeigt, das Reflecta USB Mikroskop auf einem Einstellschlitten montiert.
Mit so einem USB Mikroskop können natürlich auch andere Aufnahmen gemacht
werden. Zum Beispiel können Blattschäden oder Schädlinge etwas genauer angesehen werden. Man kann auch Einzelheiten von Blüten grösser darstellen, was teilweise faszinierende Bilder ergibt. Zu Beginn braucht das Arbeiten mit so einem
Gerät aber etwas Geduld, bis man den
Umgang damit etwas im Griff hat.
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Die nachfolgenden Bilder zeigen ein paar Aufnahmen, die mit dem USB Mikroskop
gemacht wurden.
Phalaenopsis Antherenkkappe
Phalaenopsis Lippe
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Phalaenopsis Lippendetail
Paphiopedilum Pollinium
Die Bildqualität des USB Mikroskops ist zwar deutlich schlechter, als diejenige der Canon
Kamera, für den Einsatzzweck, kleine Dinge überhaupt zeigen zu können, reicht es aber.
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Alle auf diesen Seiten veröffentlichten Orchideenbilder habe ich selbst aufgenommen. Die
Blüten der Pflanzen sind dabei bei mir gewachsen und wurden nicht nach dem Kauf der
blühenden Pflanze aufgenommen. Die abgebildeten Orchideen bekomme ich also bei mir,
mehr oder weniger regelmässig, wieder zum Blühen.
Bildbearbeitung
Um den Aufwand bei der Bildbearbeitung auf ein Minimum zu reduzieren, versuche ich
wenn immer möglich, den Bildausschnitt und die Belichtung bereits bei der Aufnahme rich tig festzulegen. Da man bei der Digitalfotografie ohne Kostenfolgen auch mehrere Bilder
machen und nur die Besten weiterverwenden kann, mache ich Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen und Ausschnitten und suche mir danach am Computer das beste Bild aus. Wie ich weiter oben schon beschrieben habe, müssen die Bilder
für ins Internet verkleinert werden. Dies erledige ich mit dem Freewareprogramm IrfanView
(http://www.irfanview.com/), das ich hiermit gerade empfehlen möchte.
Nützliche Links zum Thema Orchideen
 SOG
http://www.orchideen.ch/
 AGEO Aarau
http://www.ageo.ch/
 RHS-Hybridensuche
http://apps.rhs.org.uk/horticulturaldatabase/orchidregister/orchidregister.asp
 Orchidspecies
http://orchidspecies.com/
 Ladyslipper
http://www.ladyslipper.com/
 Barkeria / Aussaatlabor
http://www.barkeria.ch/
 Orchidarium
http://orchidarium.ch/
 RA-Orchid
http://www.orchideen-amsler.ch/
 Roellke-Orchideen
https://www.roellke-orchideen.de/index.php
 Orchid Palace
http://www.orchideenshop.de/
 Orchideenforum
http://www.orchideenforum.de/
 Orchideenaussaat
http://www.orchideenvermehrung.at/deutsch.htm
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Ein paar Bilder meiner Orchideen
Phalaenopsis Ever Spring King Lee
Phalaenopsis Pink Panther
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Dendrobium Nobile-Hybride
Epidendrum viviparum
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Doritaenopsis Bonita
Cattleya bowringiana
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29
Angraecum calceolus
Restrepia antennifera
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Dendrobium Phalaenopsis-Hybride
Epidendrum ciliare
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Paphiopedilum Maudiae x sukhakulii
Cattleya walkeriana
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Paphiopedilum Delophyllum
Paphiopedilum Hybride
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Brassocattleya Binosa
Diacattleya Chantilly Lace Hildos
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Paphiopedilum Yospur
Doritaenopsis Purple Gem 'Blue'
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Paphiopedilum Hybride
Paphiopedilum Ma Belle
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36
Maxillaria tenuifolia
Cattleya Hybride
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37
Paphiopedilum Hybride
Cattleya Hybride
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Paphiopedilum Hybride
Paphiopedilum Hybride
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