ist hier die wiege der giganten?

Transcription

ist hier die wiege der giganten?
Deutsche Ausgabe 2014
Seit 1999
NAPHA
40
DIE ROTE KALAHARI WÜSTE
IST HIER DIE WIEGE
DER GIGANTEN?
DER RIESENKEILER
VON EKUJA
1974–2014
Vier Jahrzehnte der professionellen Trophäenjagd
N$/R 40.00 incl. VAT
HUNTiNAMIBIA | 2014
01
02
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HUNTiNAMIBIA | 2014
1
AUCH VON VENTURE PUBLICATIONS
Auch in Deutsch, Französich und Italienisch
Huntinamibia erscheint
jährlich in Zusammenarbeit
mit dem Namibia
Berufsjagdverband NAPHA
und mit der Unterstützung
des Ministeriums für
Umwelt und Tourismus.
2
Herausgeber
Venture Publications
Postfach 21593, Windhoek,
Namibia
www.huntnamibia.com.na
www.travelnewsnamibia.com
Chefredakteurin
Rièth van Schalkwyk
[email protected]
Anzeigenleiterin
Ute Caspary
[email protected]
Seitengestaltung
Carmen Begley
mit Apple Macintosh
Titelfoto
Hentie Burger
Druck
John Meinert Printers (Pty) Ltd
Übersetzungen
Ralf Kröling, Christina Rockstroh
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AUS DER REDAKTION
DIE POSITIVE AUSWIRKUNG
DER NACHHALTIGEN NUTZUNG
Keine Trophäenjagd heißt keine Hegegebiete, kein
Nutzeffekt für ländliche Gemeinschaften, kein Schutz
des Wildes.
A
uf der profiliertesten und größten
internationalen Tourismusveranstaltung,
die je in Namibia stattgefunden hat,
betonte die frühere Ministerin Netumbo
Nandi-Ndaitwah, dass Wildsammlung nicht
mit Vernichtung von Tierleben gleichgesetzt
werden dürfe.
Zum Welt-Tourismus-Abenteuergipfel im
Oktober 2013 waren Delegierte aus 35
Ländern angereist. Vor ihrem Publikum
aus Reiseveranstaltern, namhaften
Reiseschriftstellern und Redakteuren führender
Reisezeitschriften erklärte die Ministerin: “Wenn
in einem Land wie Namibia eines Tages die
Abschaffung der Trophäenjagd beschlossen
wird, dann wird auch den Hegegebieten
die Grundlage entzogen. Somit entfällt der
Nutzeffekt für die ländliche Bevölkerung, und
sie werden Elefanten, die ihre Wasseranlagen
zerstören, und Raubtiere, die ihr Vieh reißen,
kurzerhand töten. Ein Ende der Trophäenjagd
bedeutet das Ende der Hegegebiete.
Wenn wilde Tiere Probleme verursachen, wendet
sich die Hegegemeinschaft jetzt an die offiziellen
Stellen, die Abhilfe finden. Wild muss einen
Nutzen für die Menschen in den ländlichen
Gebieten haben, dann schützen sie es, statt es
zu töten. Die nachhaltige Nutzung natürlicher
Ressourcen bekommt Bedeutung, weil sie am
Nutzen teilhaben.”
Die Ministerin forderte ihre Zuhörerschaft
dringlich auf, die Trophäenjagd als Teil der
nachhaltigen Nutzung zu verstehen, und alle
Anwesenden zollten ihr stehenden Beifall.
In derselben Woche verteidigte ein prominenter
einheimischer Reiseveranstalter in einem
Leserbrief die Versteigerung einer Nashorntrophäe
auf einer Jagdtagung in den USA.
Positives Auftreten dieser Art ist begrüßenswert,
denn Druck von Außen und mangelnde interne
Kontrolle führen dazu, dass auf unserem
Kontinent ein Land nach dem anderen die Jagd
verbietet. Jeder Berufsjäger in Namibia sollte
dazu beitragen, dass es hier nicht ebenso geht.
Allen, die hierzulande und anderswo unseren
Sektor unterstützen, gebührt Dank, und wir
sollten es ihnen ermöglichen, sich für die
Trophäenjagd einzusetzen.
Unsere Glückwünsche an die NAPHA. Der
Verein hat einen guten Teil dessen bewirkt, was in
den vergangenen 40 Jahren erreicht worden ist.
Ein 40-jähriges Jubiläum ist für jede Organisation
eine Leistung. Sich seit vier Jahrzehnten in einem
Gewerbe zu behaupten, das ständig unter die
Lupe genommen wird und dessen ganzes Wesen
unaufhörlich verteidigt werden muss – das ist
schlichtweg bemerkenswert.
Die NAPHA hat sich behauptet, weil sie sich
beharrlich den Herausforderungen des Sektors
gestellt hat. Sie bestand seit 16 Jahren, als dieses
Land nach mehr als 100 Jahren Fremdherrschaft
die unabhängige Republik Namibia wurde. Der
dramatischste politische Wandel, der sich in einem
Land vollziehen kann. Nach der Unabhängigkeit
spielte der Verband eine noch größere Rolle,
nicht nur für den Jagdsektor, sondern er wirkte
auch auf den Tourismus im Allgemeinen ein, auf
Umweltschutz, Landwirtschaft, die soziale und
ländliche Entwicklung.
Der Hauptgrund, weshalb diese Organisation
40 erfolgreiche Jahre feiern kann, ist der nach
vorn gerichtete, langfristige Blick ihrer Führung
und ihrer Mitglieder. Die ersten 16 Farmer,
die den Verein bildeten, liebten die Jagd und
erkannten, dass sie dem Wild einen Wert
zuordnen mussten, wenn sie auch künftig jagen
wollten. Es war die richtige Entscheidung, lange
bevor nachhaltige Entwicklung ein Modewort
wurde. Die Weitsicht jener ersten Wegbereiter
und das Engagement nachfolgender NAPHAMitglieder schaffte die solide Grundlage für
die beste Vorgehensweise. Der Verein und seine
Führung haben immer Lösungen gefunden ohne
die ethischen Grundsätze zu kompromittieren.
Es ist wichtig, dass junge Mitglieder begreifen,
wie unverantwortlich es wäre, den Blick für das
Langfristige zu verlieren. Die nächste Generation
sollte erkennen, wie glücklich sie sich schätzen
kann, diejenigen als Mentoren zu haben, die Teil
der Geschichte sind und das positive Ergebnis
erlebt haben.
Es ist deutlich, dass die NAPHA seit der
Unabhängigkeit nicht nur vom Umwelt- und
Tourismusministerium , sondern auch von
zahlreichen internationalen Organisationen als
Partner geschätzt wird. Die Tatsache, dass der
Dallas Safari Club nur NAPHA-Mitgliedern die
Teilnahme an seinen Tagungen gestattet, spricht
für sich selbst. Warum würde ein Berufsjäger in
Namibia nicht der NAPHA angehören wollen?
Staatssekretär Tangeni Erkana gratulierte der
NAPHA im Jahr 2000 zur Gründung eines
Qualitätskontrollausschusses und bezeichnete
ihn als Beispiel für den Einsatz des Vereins
zur Aufrechterhaltung ethischer Maßstäbe.
Berufsjäger müssten sich darüber im Klaren sein,
dass sie einen Ruf zu bewahren haben, erklärte
er. Damit bezog er sich auf Regelwidrigkeiten,
zu denen es im ersten Jahr der Vergabe von
Großwildkonzessionen gekommen war.
Mehrere Jahre später, 2008, gratulierte der
damalige stellvertretende Umweltminister Leon
Jooste der NAPHA zu ihrer Beteiligung an
entscheidenden Umweltschutzprojekten und
anderen Themen von nationaler Bedeutung,
sowie ihrem Verhaltenskodex und der Förderung
ethischer Jagdpraktiken. Mit Bezug auf
schlechtes Jagdverhalten in anderen Teilen des
Kontinents erklärte er: “Wir haben bereits erlebt,
wie der Ruf eines Landes als Jagd-Destination
fast gänzlich zunichte gemacht werden kann,
wenn diese Grundsätze nicht befolgt werden.”
In den vergangenen 15 Jahren hat Venture
Publications die guten Neuigkeiten über die
Trophäenjagd in Namibia verbreitet. In dieser
Ausgabe haben wir wichtige Partner gebeten, ihre
Stimme hinzuzufügen. Bei der Trophäenjagd wird es
immer um Abenteuer und authentische Erlebnisse
gehen. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass
diese Botschaft weithin die Runde macht.
Rièth van Schalkwyk
Chefredakteurin
HUNTiNAMIBIA | 2014
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INHALT 2014
28
ARTIKEL
10 BOTSCHAFTEN EHEMALIGER NAPHA PRÄSIDENTEN
Rückblick auf die letzten 40 Jahre
12 NAPHA GESCHICHTE Vier Jahrzehnte NAPHA
14ZEITTAFEL Eine kurze Geschichte der letzten vierzig Jahre
20ELEFANTENJAGD Lucky 13
28SPRINGBOCK Jagen am Ursprung auf starke Namib-Böcke
32KUDU Der König des trockenen Buschlandes
und der schroffen Hänge
40 KUDUJAGD AM SCHAFRIVIER Ein Kudu wie eine Statue
46 ORYXJAGD – TSISEB Der Ritter der Einsamkeit
32
50 DIE JAGD ALS BERUF Wie wird man ein guter Berufsjäger?
52 ORYXJAGD – KALAHARI Ist hier die Wiege der Giganten?
56BOGENJAGD Der Keiler von Ekuja
58JAGDGEWEHRE Die Patrone für die Zukunft?
64HARTEBEESTJAGD Mein erstes afrikanisches Wild
66ELANDJAGD Ein unvergesslicher Morgen in Afrika
70HEGEGEMEINSCHAFTEN Durch Trophäenjagd
wird Wild wertvoll
50
72NACSO Der Wert des Wildes für ländliche Gemeinschaften
74 DAS RHINO CUSTODIANSHIP PROGRAMM
Für alle ein Gewinn
4
75 NAPHA NATURSCHÜTZER DES JAHRES 2013
Im Dienste des Nashorns
INHALT
74
REGELMÄSSIG
6 BOTSCHAFT DES MINISTERIUMS Wild, Jagd und
wirtschaftliche Entwicklung
8WILDARTEN Einheimische Wildarten Namibias und deren
natürliches Verbreitungsgebiet
9 BOTSCHAFT DES NAPHA PRÄSIDENTEN Wir feiern 40 Jahre!
76 NAPHA REGISTER Jagdunternehmen die beim Namibia
Berufsjagdverband registriert sind
66
DER WERT DES WILDES FÜR
LÄNDLICHE GEMEINSCHAFTEN
Hegegemeinschaften begreifen den Wert des
Wildes und lernen mit Verwaltungsstrukturen
umzugehen. Die Trophäenjagd hat enorm
zur Entwicklung der ländlichen Gegenden
beigetragen. Ein Großteil der Einnahmen
wird zur Bewirtschaftung der Hegegebiete
verwendet, beispielsweise für die Ausbildung
und Einstellung von Wildhütern. Denn
erfolgreiche Wildhege bedeutet Zuteilung
von Abschussquoten, die am Ende der
Jagdsaison die Kasse klingeln lassen. Die
Hegegemeinschaften wissen das.
72
HUNTiNAMIBIA | 2014
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BOTSCHAFT DES MINISTERIUMS
WILD, JAGD UND
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG
Die nachhaltige Nutzung der Ressource Wild ist in unserer
Verfassung verankert. Gute Naturschutzmaßnahmen und gute
Bewirtschaftung sind Voraussetzungen für den Jagdsport. Die
Trophäenjagd bietet sich als nachhaltige Nutzungsweise geradezu
an, denn sie betrifft typischerweise überzählige erwachsene
männliche Tiere.
G
emessen an ihrem Anteil am Bruttoinlandsprodukt,
der Schaffung von Arbeitsplätzen und dem Beitrag
zur Anhebung der Lebensumstände in den ländlichen
Gebieten, hat sich die Trophäenjagd zu einem unserer bedeutendsten
Wirtschaftszweige entwickelt.
Gesetzlich geregelt
In Namibia unterliegt die Trophäenjagd dem Gesetz. Das gilt auch
für die vier Jagdführer-Kategorien. Je nach Qualifikation sind die
einen zur Jagd in Konzessions- und Hegegebieten im ganzen Land
zugelassen, die anderen nur auf Jagdfarmen.
Alle Trophäenjagdanbieter sind beim Namibia Tourism Board und
beim Handels- und Industrieministerium registriert.
Die Resonanz kann sich sehen lassen. Auf insgesamt 100 000 km2
Staatsland sind 79 Hegegemeinschaften eingerichtet worden, an denen
mehr als 3 000 Menschen beteiligt sind. Die Wildbestände haben
sich in den Hegegebieten deutlich erholt. Abgesehen von der HegeArbeit werden auch Arten wiedereingeführt, die früher einmal in der
jeweiligen Gegend heimisch waren.
Die Fähigkeiten der Hegegemeinschaften haben sich im Laufe
der Zeit zusehends gesteigert. In Gegenden, in denen die
Subsistenzwirtschaft so gut wie die einzige Existenzmöglichkeit
war, sind Arbeitsplätze entstanden, wird Einkommen generiert.
Wildbewirtschaftung wird in zunehmendem Maße zur geschickten
Ergänzung anderer Formen der Landnutzung.
Das Gesetz gewährt Hegegemeinschaften das Recht zur
Bewirtschaftung des Wildes. Dieses Recht können sie zur Nutzung
wirtschaftlicher Möglichkeiten, wie Ökotourismus und die Jagd,
verwenden. Dadurch werden selbst in den ärmsten Gegenden
Einkommensquellen und Arbeitsplätze geschaffen. Die Einnahmen
werden zum Anreiz, die Quelle nicht versiegen zu lassen, und die
kluge Bewirtschaftung von Wild und anderen natürlichen Ressourcen
wird fortgesetzt. Es muss betont werden, dass sich Hegegebiete nicht
ausschließlich um Wild und Tourismus drehen. Die Gemeinschaft, die
diese Möglichkeiten nutzt, geht auch weiterhin ihren herkömmlichen
landwirtschaftlichen Tätigkeiten nach.
Erfolgselemente
Wir müssen uns fragen, wie diese Umkehr bewirkt worden ist und wie
der Trend fortgesetzt werden kann. Die Schlüsselelemente sind:
• Ein gesetzlicher Rahmen zur Wiederherstellung der Rechte auf
Wild und natürliche Ressourcen;
• Die Nutzung des wirtschaftlichen Wertes von Wild als Anreiz
zum Naturschutz;
• Die Verknüpfung von Umweltschutz, ländlicher Entwicklung
und Armutsbekämpfung, d.h. die Gleichstellung des
CBNRM-Programms als staatliche Umweltschutz- und
Entwicklungsstrategie;
• Die Förderung der Erholung dezimierter Wildbestände;
• Die Verankerung eines überzeugten Eigentümergefühls unter
Menschen im ländlichen Raum, die Wild als positiven Teil ihres
natürlichen Erbes verstehen;
• Solide Bestimmungen und Kontrollvorrichtungen zur
Nutzung der Ressource Wild, sei es für den eigenen oder den
kommerziellen Gebrauch.
Naturschutz am Menschen orientiert
Unser CBNRM-Programm gilt mittlerweile weithin als innovativer,
am Menschen orientierter Ansatz zum Naturschutz. In diesem Bereich
sind wir führend, denn wir haben den Naturschutz erfolgreich mit
ländlicher Entwicklung verknüpft.
Herausforderungen
Trotz aller Erfolge gibt es immer noch zahlreiche Herausforderungen.
Eine davon ist der Marktzugang, der für unsere Wildproduzenten
von größter Bedeutung ist. Eine weiterer ist der Konflikt zwischen
Mensch und Tier. Die Regierung ist sich darüber im Klaren,
Die Erfolgsgeschichte der Hege
Unser Programm zur Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen durch
ländliche Gemeinschaften (CBNRM) ist unser Erfolgsrezept. Seit
1996 verwirklichen wir diese Strategie durch die Einrichtung von
Hegegemeinschaften in ländlichen Gebieten.
6
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BOTSCHAFT DES MINISTERIUMS
dass die Koexistenz mit Wild oftmals ihren Tribut fordert. Wenn
die Wildbestände zunehmen und ihr Verbreitungsgebiet in
gemeinschaftliche und private Farmgebiete hineinreicht, kommt
es häufiger zu Konflikten. Vor allem Elefanten und Raubtiere
verursachen in manchen Gegenden Vieh- und Ernteeinbußen,
Schaden an Wasserinstallationen und in manchen Fällen auch den
Verlust von Menschenleben.
Namibia lädt Sie ein
In Namibia erwarten Sie großartige Jagdmöglichkeiten in freier
Wildbahn. Hinzu kommen freundliche Menschen, unterschiedliche
Kulturen, erstklassige Unterbringung, eine gehobene Küche,
vielfältige Aktivitäten und eine hervorragende Infrastruktur. Und
die Partnerschaft zwischen örtlichen Gemeinschaften und privaten
Unternehmen funktioniert ausgezeichnet.
Angesichts des Umfangs und der Dringlichkeit des Problems
haben wir umfassende Maßnahmen zur Handhabung solcher
Konflikte ausgearbeitet. Sie stehen mit Namibias Verpflichtung zum
Artenschutz in Einklang und berücksichtigen zugleich die Rechte und
Entwicklungsbedürfnisse der betroffenen Menschen.
Das Umwelt- und Tourismusministerium und der Namibia
Berufsjagdverband pflegen enge Kontakte. Über das Ministerium
ist die NAPHA ein wichtiger Partner der Regierung. Der daraus
resultierende Beschlussfassungsprozess kommt dem gesamten
Trophäenjagdsektor zugute.
Unsere Richtlinien sehen sogar vor, dass die Einnahmen aus einer vom
Ministerium genehmigten Trophäenjagd auf ein Problemtier direkt an
die Hegegemeinschaft ausgezahlt werden, oder in einen Fonds fließen,
aus dem Schäden ersetzt werden.
Colgar Sikopo
Direktor der Nationalpark- und Wildbewirtschaftung
Za m bi a
A n g ol a
Oshakati
Opuwo
(!
(!
(!
(!
(!
Outjo
(!
Khorixas
(!
Karibib
Otjiwarongo
(!
Windhoek
(!
Okahandja
(!
!.(
Bo ts w a na
Gobabis
Walvis Bay
(!
Rehoboth
(!
Hunting Contracts
in
Communal Conservancies
Rundu
Otavi
Kamanjab
(!
Katima Mulilo
Tsumeb
(!
(!
(!
(!
Lüderitz
Mariental
(!
Keetmanshoop
S ou th
Africa
Communal Conservancies with Hunting Contracts
Registered Communal Conservancies
State Protected Areas
Nakop
(!
State Protected Areas
(!
Noordoewer
South Africa
HUNTiNAMIBIA | 2014
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WILDARTEN
Einheimische Wildarten Namibias und deren natürliches Verbreitungsgebiet
Bitte beachten Sie, daß Wildfarmen nicht berücksichtigt wurden. Auf einigen wildsicher gezäunten Farmen kann eine größere Artenvielfalt und
auch nicht-einheimisches Wild bejagt werden. Bitte beachten Sie, daß einige Arten wie beispielsweise der Hyänenhund vollständig geschützt sind.
PAUL VAN SCHALKWYK
12Hartebeest
27Klippspringer
Vor allem im Osten des Landes
Lückenhaftes Vorkommen in felsigen Regionen
13Streifengnu
Isolierte Restpopulationen im Osten und Norden des Landes
37Tüpfelhyäne
Vor allem im Nordosten
38Schabrackenhyäne
Westen und Nordosten
39Hyänenhund
Nordosten
15Halbmondantilope
Kavango und Caprivizipfel
01
PAUL VAN SCHALKWYK
14Eland
Nördliches Namibia
40Schabrackenschakal
Landesweit
01 Elefant (CITES II)
16Gelbfußmoorantilope
Nördliches Namibia
Caprivizipfel
02Spitzmaulnashorn (CITES I)
Nördliches und nordwestliches Namibia
28 Damara Dik-Dik
Nördliche und nordwestliche Landesteile
CARMEN BEGLEY
CARMEN BEGLEY
03Flußpferd (CITES ll)
Caprivizipfel
04Kapbüffel
Caprivizipfel
31
29Bleichböckchen
Caprivizipfel
39
30 Nördliches Greißböckchen 22
09
CARMEN BEGLEY
PAUL VAN SCHALKWYK
PAUL VAN SCHALKWYK
Caprivizipfel
41 Streifenschakal 05Giraffe
Im äußersten Nordosten
Nördliches Namibia
17Großriedbock
31Warzenschwein
Caprivizipfel
Weit verbreitet in nördlichen und 42Kapfuchs
06Bergzebra (CITES II)
östlichen Landesteilen
In allen sandigen Bereichen
Randstufe und westliche 18Sitatunga
Gebirgszüge
Caprivizipfel
43Krokodil (CITES I)
Nördliche Grenzflüsse 07Flächenzebra
19Wasserbock
Nördliches Namibia
Caprivizipfel
44Pavian (CITES II)
Weitverbreitet in felsigen 08 Großer Kudu
20Springbock
Bereichen
Landesweit mit Ausnahme der Vor allem im Süden und Westen
Namib
des Landes, lückenhafte
45Breitmaulnashorn (CITES I)
Verbreitung anderswo
Nur in staatlichen und privaten 09Oryx
Schutzgebieten
Weit verbreitet im gesamten Land
32
21 Gewöhnlicher Impala Caprivizipfel
32Pinselohrschwein
22 Schwarzgesicht Impala (CITES)
Caprivizipfel
Nordwestliche Landesteile
33Löwe
23Litschi-Moorantilope (CITES II) Nördliches Namibia
Caprivizipfel
34Leopard (CITES I)
24 Chobe Buschbock Fast über das ganze Land Caprivizipfel
verbreitet
45
25Steinböckchen
35Gepard (CITES I)
Landesweit
Zentrale und nördliche 45Schwarzfusskatze (CITES I)
10Rappenantilope
Landesteile
In allen sandigen Bereichen
Caprivizipfel
26Kronenducker
Landesweit, außer den
36Wüstenluchs (CITES II)
11Pferdeantilope
Wüstengebieten
Landesweit
Kavango- und Caprivi Regionen
8
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BOTSCHAFT DES NAPHA PRÄSIDENTEN
WIR FEIERN
40 JAHRE!
Dies bedeutet zunächst einmal, dass unsere
Vereinigung sich sehr verdient darum gemacht
hat, dass Namibia aus sehr bescheidenen Anfängen
zu einem der beliebtesten Jagdländern Afrikas
geworden ist. Der Weg führte von einigen wenigen Jagdanbietern
in einem vergessenem, verschlafenem Land über den Ruf,
Namibia als Jagdland sei „das am besten gehütete Geheimnis
des Kontinents“ bis hin zu der unbestreitbaren Tatsache,
dass Namibia heute eines der wichtigsten und meistbereisten
Jagdländer für den internationalen Trophäenjäger geworden ist.
D
as dieser lange Weg erfolgreich beschritten wurde, ist zunächst
einmal einigen voraussehenden Idealisten zu verdanken,
die die Vereinigung aus der Taufe gehoben haben und einer
großen Zahl von Verantwortlichen, die sich im Laufe der Jahre für die
wachsenden Belange der NAPHA eingesetzt haben.
Etwa die Hälfte dieser Zeit lag vor der namibischen Unabhängigkeit.
Mit der Unabhängigkeit kam ein sehr großer Einschnitt und erst nach
der Unabhängigkeit wurde das Konzept der nachhaltigen Nutzung
natürlicher Ressourcen nicht nur in der Verfassung des Landes
verankert, sondern auch mit Nachdruck in die Tat umgesetzt. Besonders
das Programm der „Kommunalen Hegegebiete“ der Namibischen
Regierung, mit der Öffnung vieler attraktiver Großwildgebiete hat dafür
gesorgt, dass sich Namibia schließlich hervorragend im Konzert der
klassischen Afrikanischen Safariländer etablieren konnte.
Inzwischen ist jedoch eine wesentliche Komponente hinzugekommen, die
man vor vierzig Jahren kaum zu beachten brauchte. Von damals mehr als
dreißig afrikanischen Jagdländern sind heute kaum mehr als eine Handvoll
geblieben. Die Schließung vieler ehemaligen Jagdländer aus verschiedensten
Gründen, hat natürlich dazu beigetragen, dass Namibia immer stärker
in den Blickpunkt rückte. Politische Instabilität hat zur Schließung von
Ländern wie Angola oder kürzlich der Zentralafrikanischen Republik
für die Trophäenjagd geführt. Der Bevölkerungswachstum in anderen
Bereichen Afrikas, hat zum weitgehenden Verlust von ausreichendem
Lebensraum für Wildtiere geführt .
Namibia befindet sich im Vergleich dazu in einer äußerst
günstigen Lage. Das Land ist politisch sehr stabil und die geringe
Bevölkerungsdichte lässt viel Raum für naturbelassene Landschaften,
die darüber hinaus noch überaus spektakulär sind, und reiche
Wildbestände in hoher Trophäenqualität.
Die Voraussetzungen für weiteres Wachstum sind also gegeben. Doch es
ist ein sehr besorgniserregender Aspekt zu bedenken. Von der Schließung
Botswanas aus jagdfeindlichen, ideologischen Gründen und der unsicheren
Zukunft Sambias als Jagdland, erhoffen sich jagdfeindliche Gruppierungen
eine Signalwirkung auf benachbarte Länder im südlichen Afrika.
Wir hegen eine andere Hoffnung. Das erfolgreiche Konzept der
nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen, dass einen wesentlichen
Beitrag zum Naturschutz liefert und zu gesunden, wachsenden
Wildbeständen in Namibia geführt hat, sollte eine Signalwirkung auf
unsere Nachbarländer haben, zum Wohle der dortigen Natur. Dazu
ist es jedoch vor Allem erforderlich, dass die Jägerschaft stets einen
respektvollen und maßvollen Umgang mit der Kreatur praktiziert, der
bei der allgemeinen Öffentlichkeit nicht auf Ablehnung stößt. Und hier
ist nicht die NAPHA allein gefordert.
Mehr denn je ist auch die internationale Jägerschaft gefordert, zunächst
einmal bei der Wahl des Jagdanbieters sorgfältig zu recherchieren, und
bei der Jagdausübung stets nach ethischen Grundsätzen zu handeln und
im Zweifelsfall den Finger gerade zu lassen. Die Schließung der Jagd in
unseren Nachbarländern führt auch dazu, dass sich bisweilen dubiose
Anbieter aus anderen Ländern in Namibia zu etablieren suchen.
Es ist im Zweifelsfalle stets die beste Wahl, einem bei der NAPHA
registrierten, Namibischen Anbieter den Vorrang zu geben. Grundsätzlich
ist es unsere Pflicht, der aufgeschlossenen, neutralen Öffentlichkeit
zu beweisen, dass die Trophäenjagd eine respektvolle, naturnahe
und ursprüngliche Form des Öko-Tourismus sein kann. Wir haben
alle Voraussetzungen auf unserer Seite und in einer gemeinsamen,
verantwortungsbewussten Anstrengung von Jägerschaft und Anbietern,
können wir gewiss dem nächsten Jahrzehnt der NAPHA ruhig und gelassen
entgegenblicken – sehr zum Wohle der einzigartigen Natur unseres Landes.
Kai-Uwe Denker
HUNTiNAMIBIA | 2014
9
NAPHA PRÄSIDENTEN
Johann Vaatz
1992–1998
Die Zukunft der Trophäenjagd in Namibia liegt darin, dass wir uns
auf ihre Kernfragen konzentrieren - das ist die Rolle der NAPHA.
“Bildlich gesprochen haben wir die NAPHA-Mitglieder in meiner
Amtszeit, kurz nach der Unabhängigkeit, von der Schotterstraße
auf die Teerstraße gelotst. Nach wie vor bin ich davon überzeugt,
dass NAPHA die am besten organisierte touristische Vereinigung in
Namibia, wenn nicht gar im südlichen Afrika, ist.
Wir müssen den Weitblick von Volker Grellmann und seiner
Generation würdigen. Sie haben vor 40 Jahren Grundsätze wie die
Registrierung von Jagdführern eingeführt und den rechtlichen Boden
für die Trophäenjagd bereitet.
Frank Heger
1998–2005
Unsere größte Herausforderung besteht darin, die nächste Generation von
Jagdfachleuten zu motivieren, für die organisatorische Steite der NAPHA
tätig zu werden und künftige Führungsaufgaben zu übernehmen.
“Nach 26 Jahren wurde der gut organisierte Jagdsektor 1998 ein
bedeutender Partner der namibischen Regierung bei der Verwirklichung
der Vision, die natürlichen Ressourcen des Landes, und damit auch das
Wild, auf nachhaltige Weise zu nutzen. Der Namibia Berufsjagdverband
(Namibian Professional Hunters Association, NAPHA) war daran
Als ich mein Amt antrat, tauschte Barbara Röschlau, unsere Sekretärin,
ihre Schreibmaschine gegen einen Computer und richtete uns ein
modernes, gut funktionierendes Büro ein. Während meiner Amtszeit
proklamierten wir die ersten vier Hegegemeinschaften. Und wir setzten
uns das Ziel, alle unsere Systeme zu modernisieren, Prozesse zu straffen,
unsere Satzung zu aktualisieren und Regeln für den reibungslosen
Ablauf von Versammlungen - der Jahreshauptversammlung
beispielsweise - festzulegen. Auf diese Weise kamen Disziplin und
Professionalität in die Versammlungen, und damit wiederum gaben wir
anderen touristischen Vereinigungen im Lande ein Vorbild.”
Vaatz ist der Meinung, dass eine Vereinigung wie die NAPHA nur
dann etwas leisten kann, wenn sie eine solide finanzielle Grundlage
hat. Die NAPHA geht erfolgreich mit dieser Grundlage um. Die
Proklamierung der ersten vier Hegegebiete, die während der Amtszeit
von Vaatz erfolgte, waren das Ergebnis seiner Mitarbeit in einem
Unterausschuss des Umwelt- und Tourismusministeriums (MET), der
das Regelwerk aufstellte.
In der namibischen Gesellschaft hatte NAPHA mehr als nur eine
isolierte Rolle inne, denn die professionelle, kommerzielle Jagd
und das Aufkommen von Jagdfarmen trugen weiter dazu bei, den
Agrarsektor durch Diversifizierung zu stabilisieren. In einem Land
mit geringer Niederschlagsmenge ist das besonders wichtig, wie die
gegenwärtige Trockenperiode wieder einmal zeigt.
beteiligt, die Richtlinien für die Trophäenjagd zu entwerfen. Dieses
Dokument bildete die Grundlage für die einkommengenerierende
Komponente des kommunalen Hegeprogramms. Die Ergebnisse auf
Seite ... (Chris Weaver’s graph) zeigen den Erfolg dieser Zusammenarbeit
auf. Die Zahl der Hegegebiete ist seit 1998 von vier auf 69 (check)
angewachsen. In den ersten zehn Jahren nach der Unabhängkeit kamen
jährlich rund 2 500 Jagdgäste aus 35 Ländern nach Namibia. Seither hat
sich ihre Zahl auf 6 500 erhöht.
Im Laufe der Zeit warb NAPHA über die traditionellen Tourismusmärkte
hinaus für Namibia und sprach damit andere, ebenso wichtige
internationale Kunden an. Während meiner Amtszeit als Präsident spielte
NAPHA als einer der größten und am besten organisierten Verbände eine
wichtige Rolle im Dachverband der Namibischen Tourismusvereinigungen
(FENATA). Die Trophäenjagd war ein anerkannter Bestandteil des
Tourismus, und die Mitglieder von NAPHA akzeptierten, dass ihr Verein
ein bedeutsamer Partner war - spätestens nach der Gründung des Namibia
Tourism Board (NTB). Ebenso akzeptierte NAPHA, dass die Mehrheit
der Mitglieder Farmer und Landnutzer waren. Deshalb ist der Verband
seit jeher mit der Namibischen Landwirtschaftsunion verbunden.”
Die meisten Organisationen machen verschiedene Phasen des
Wandels durch. Als ich Präsident von NAPHA wurde, war klar,
dass strukturelle Änderungen im Verband fällig waren. Es war
an der Zeit, einen Hauptgeschäftsführer zu ernennen, der für die
reibungslose Organisation und die Umsetzung der Beschlüsse des
Exekutivausschusses verantwortlich sein und die Exekutivfunktionen
der NAPHA übernehmen würde.
Danie Strauss
2005–2006
10
Um den NAPHA-Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, ihre
Anliegen vorzubringen, hörte der Ombudsman ihre Vorschläge an.
Sie wurden dann in einem Workshop diskutiert. Dabei wurden
Leistungsindikatoren festgelegt, und alle anwesenden Mitglieder
konnten sich zu den Prioritäten des Verbandes äußern. Außerdem waren
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NAPHA PRÄSIDENTEN
Diethelm Metzger
2007–2010
Die Zukunft der Trophäenjagd in Namibia beruht auf der NAPHA als
Mittlerin und Vertrauenspartnerin der maßgeblichen Stellen im öffentlichen
und privaten Sektor; auf der Zusammenarbeit des Verbandes mit allen
relevanten Akteuren; auf einem wirkungsvollen Bewirtschaftungssystem
für das Wild und einem entsprechenden gesetzlichen Rahmen; und auf der
Bewahrung des guten Rufes, den der Sektor hat.
Namibia muss eine attraktive Destination für internationale Jäger
sein. Während meiner Amtszeit als NAPHA-Präsident knüpften wir
Kontakte zu Schwesterorganisationen in den Nachbarländern und auch
zu internationalen Jagdgemeinschaften in den USA und in Europa.
Gemeinsam sind wir stark und können uns den Herausforderungen
stellen, denen Jäger und Jagdverbände gegenüberstehen.
Die neue Umwelt- und Tourismusministerin, Netumbo Nandi-Ndaithwa,
begleitete 2007 die namibische Delegation zur SCI Convention in den
USA. Diese Ehre erwies das Ministerium dem Sektor erst zum zweiten
Mal. Zuvor hatte Minister Nico Bessinger 1991, ein Jahr nachdem
Namibia unabhängig geworden war, eine Ansprache an die Convention
gehalten. Ich rechne nicht damit, dass die Bedeutung internationaler
Jagdmessen in absehbarer Zeit abnimmt. Der persönliche Kontakt wird
Jagdgästen immer wichtig sein, bevor sie sich entscheiden, mit wem sie auf
die Jagd zu gehen. Daher sind wir als Namibier gut beraten, weiterhin an
solchen internationalen Veranstaltungen teilzunehmen. Die Anwesenheit
hochrangiger Regierungsvertreter unterstreicht zudem die Bedeutung,
die unserem Sektor hierzulande beigemessen wird. Damit wird Vertrauen
geschaffen. Eine der großen Herausforderungen während meiner
Amtszeit war das Moratorium zur Jagd auf Leoparden. Verhandlungen
zwischen dem Umweltministerium und der NAPHA führten zur
Aufhebung des Moratoriums in der nächsten Saison.
Ein positive Wahrnehmung der Trophäenjagd und der Jagd insgesamt ist für
den Sektor von kritischer Bedeutung. Die Mitglieder der NAPHA spielen
dabei eine wichtige Rolle. Namibia hat sich konsequent an die korrekten
Vorgehensweisen gehalten und sich in Bezug auf Erfolge im Tierschutz und
den gesetzlichen Rahmen einen guten Namen erworben. Wenn Ausstatter
unserem Ruf schaden, sollten sie bestraft werden, und wer sich nicht an die
Regeln hält, sollte keine Jagdgenehmigung erhalten. Die volle Wucht von
solchem Fehlverhalten trifft letztendlich den gesamten Sektor.
sie in der Lage, die Amtsführung des Hauptgeschäftsführers und des
Vorstands zu beurteilen. Durch die verbesserte Kommunikation zu den
Mitgliedern stellte sich heraus, was die Prioritäten des Verbandes waren.
Die NAPHA verstärkte ihre Beziehungen zum Umwelt- und
Tourismusministerium. Der damalige stellvertretende Minister,
Leon Jooste, lud die NAPHA deshalb ein, am Entwurf von
Konzessionsbestimmungen und einem neuen Wildtier-Gesetz
mitzuarbeiten. Bei einer Zusammenkunft, die der WWF finanziert
und arrangiert hatte, diskutierten Vertreter kommunaler Hegegebiete
und Farmer, die über Jagdkonzessionen in diesen Gebieten verfügten,
ihre jeweilige Rolle und ihre Anliegen. Das Ergebnis waren erhöhtes
Verständnis und ein besseres Verhältnis zwischen beiden Seiten. In
Janneman Brand
2011–2013
Während meiner Amtszeit wirkten sich zahlreiche internationale
und örtliche Umstände auf die Entscheidungsfindung und die
hiesige Politik aus. Wir von der NAPHA setzten uns dafür ein,
dass Namibia seine Position als bevorzugte Jagd-Destination
beibehielt. Die NAPHA hat es sich zur Aufgabe gemacht,
dafür zu sorgen, dass Namibia seinen Wettbewerbsvorteil im
internationalen Jagdgeschäft behaupten kann.
Ich habe mein Verhältnis zu den NAPHA-Mitgliedern
und unseren Partnerorganisationen sehr geschätzt. Die
Kommunikationswege zu unserem Fachministerium, zu SCI,
DSC, CIC, AWCF, PHASA, örtlichen NGOs wie der WWF
und zur Namibischen Landwirtschaftsunion waren immer offen.
Diese Organisationen und ihre jeweiligen Mitglieder engagieren
sich für die Zukunft des Jagdwesens und fördern und schützen
zugleich unser Jagderbe. Meine Amtszeit fiel in eine Zeit der guten
Kommunikation und offenen Discussion. Dadurch konnten wir
auf nationaler und internationaler Ebene festen Boden für unsere
gemeinsamen Ziele gewinnen.
Tourismusministerin Nandi-Ndaithwah hatte immer ein offenes
Ohr für NAPHA. Wenn wir uns mit Themen befassten, die den
Jagdsektor herausforderten, war sie stets bereit, uns behilflich zu
sein und Lösungen zu finden. SCI haben den positiven Beitrag der
Ministerin zum Jagdsektor gewürdigt. Mit ihrer Unterstützung
konnten wir Änderungen am geplanten Wildtier-Gesetz bewirken,
um das Jagdwesen im In- und Ausland zu schützen.
Der grundlegende Zweck der NAPHA - und meine Aufgabe als
Präsident - bestand darin, eine organisatorische Infrastruktur
aufrecht zu erhalten und weiterzuentwickeln, die Mitgliedern der
Berufsjägerzunft, Kunden und anderen Interessengruppen dient. Wir
verfolgten das Ziel, ethisches Verhalten und die nachhaltige Nutzung
natürlicher Ressourcen zu gewährleisten und zu fördern, und das
Jagdgewerbe für jetzige und künftige Generationen zu sichern. Dazu
entwarfen wir eine kürzere Fassung des Verhaltenscodex, die von
allen NAPHA-Mitgliedern unterzeichnet werden soll.
dieser Zeit nahm die Trophäenjagd in den kommunalen Hegegebieten
stark zu. Somit konnte internationalen Kunden ein besseres
Produkt geboten werden, und die direkten finanziellen Vorteile der
Hegegemeinschaften wurden größer.
Während meiner Amtszeit funktionierten die Unterausschüsse sehr gut.
Insbesondere die drei Unterausschüsse Großwild, Bildung und Anleitung
von Jägern. Organisatorische Transparenz und gute Beziehungen
zu den Verantwortlichen in der Regierung und zu nichtstaatlichen
Organisationen waren wesentliche Themen im Exekutivausschuss.
Außerdem bemühten wir uns, den Mitgliedern bewusst zu machen, wie
wichtig ein positives Image für die Trophäenjagd ist, und wie schädigend
es ist, wenn Jäger sich unethisch verhalten.”
HUNTiNAMIBIA | 2014
11
NAPHA GESCHICHTE
VIER JAHRZEHNTE NAPHA
Im März 2014 feiert der Namibia Berufsjagdverband sein
40. Jubiläum. Riéth van Schalkwyk unterhielt sich mit Volker
Grellmann über die Anfänge.
E
ine Gruppe von Farmern, die den
Wert von Wild zu schätzen wussten,
kam vor 40 Jahren im Berg Hotel in
Windhoek zusammen, um einen Verein zur
Förderung der kommerziellen Trophäenjagd
auf privaten Farmen zu gründen. In den
Sechziger Jahren gehörte alles Wild dem
Staat. Für den Eigenbedarf durften Farmer in
den Wintermonaten Oryx-Antilopen, Kudus
und Springböcke erlegen. Nach der gängigen
Auffassung war das Wild eine Plage, weil es
dem Nutzvieh die Weide wegfraß. In einer
inzwischen berühmten Zeitungsanzeige wurde
als besonderer Vorzug einer Farm, die zum
Verkauf stand, angepriesen, dass es auf dem
gesamten Gelände keinerlei Wild gab.
Die Einstellung, dass Wild wertlos sei, rief
eine lebhafte Auseinandersetzung in den
Leserbriefspalten der Zeitungen hervor.
Marga Vaatz auf Düsternbrook brachte die
Debatte ins Rollen. Die Farmersfrau verfocht
als eine der ersten die nachhaltige Nutzung
von Wild. Ihr Leserbrief wurde unter dem
Titel ‘Was kostet ein Kudu’ veröffentlicht
und beim jährlichen Windhoeker Karneval
verspottet! Dabei gab es bereits überall im
Land Farmer, die ausländische Jagdgäste
aufnahmen, darunter auch Carl-August
Schlettwein auf Otjitambi bei Outjo. 1959
wurde die erste Trophäenjagdsafari im
damaligen Südwestafrika veranstaltet. Der
bekannte amerikanische Jäger Elgin Gates
wollte in der Kalahari Oryx-Antilopen jagen.
Basie Maartens, ein versierter Schütze und
Jäger, war sein Jagdführer.
In der Zeitschrift Outdoor Life veröffentlichte
Gates einen Artikel über diese berühmte
Safari. Er endete mit dem Satz: “Künftig
werden noch viele Amerikaner dort jagen
gehen, es ist eine einzigartige Region.”
Volker Grellmann 1974 mit Max Schmeling. Der legendäre deutsche Boxer wurde von
der frisch gebackenen Berufsjägervereinigung eingeladen, um das außergewöhnliche
Trophäenjagdpotenzial des Landes aus erster Hand kennenzulernen.
12
Im Lande selbst war die kommerzielle Jagd
jedoch weiterhin verpönt. Die Abteilung
Naturschutz vertrat den Standpunkt, ‘die
knappen Wildbestände sollten nicht an
Ausländer verschachert werden’. Sie war
sogar der Ansicht, dass Tourismus für die
Einheimischen sei. Ausländischen Besuchern
wurde wenig Bedeutung beigemessen,
Jagdgästen schon gar nicht. Immerhin
wurden internationalen Filmemachern
und Wissenschaftlern ausgedehnte
Arbeitsaufenthalte im Etosha Nationalpark
gestattet. Die daraus resultierenden
Dokumentarfilme machten Naturfreunde
in aller Welt mit dem Tierreichtum und der
urtümlichen Natur unseres Landes bekannt.
Einen Wandel in der Haltung der
Behörde bewirkte Dr. Eugene Joubert,
der Chef des Forschungsbereichs bei der
Abteilung Naturschutz. Er ließ von einem
Elgin Gates, der erste internationale Jäger, der 1959 eine Jagdsafari im damaligen
Südwestafrika buchte. Sein Artikel erschien 1963 in der Zeitschrift Outdoor Life erschien und
machte das Land als Jagd-Destination weithin bekannt.
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NAPHA GESCHICHTE
Wissenschaftler feststellen, ob es Farmer
gab, die am Wild auf ihrem Grundbesitz
Interesse hatten. Zur allgemeinen
Überraschung ergab die Studie, dass vielen
Farmern sehr wohl am Wild gelegen war,
obgleich es dem Staat gehörte.
Nun schlossen sich dreißig Farmer Volker
Grellmanns Jagdorganisation ANVO an,
und damit waren die Voraussetzungen zum
Ausbau der Trophäenjagd geschaffen. Sie
alle waren ausgezeichnete Schützen, kannten
das Veld und waren mit dem Verhalten der
verschiedenen Tierarten vertraut. Allerdings
„ Im Lande selbst war
die kommerzielle
Jagd jedoch weiterhin
verpönt. Die Abteilung
Naturschutz vertrat den
Standpunkt, ‘die knappen
Wildbestände sollten
nicht an Ausländer
verschachert werden’.“
hatten sie keinerlei Erfahrung im Umgang
mit Jagdgästen aus Ländern, wo die
Trophäenjagd eine lange Tradition hatte.
Zur Lösung des Problems organisierte
Volker mehrere Workshops. Bei der
ersten Veranstaltung am 16. März 1974
hielt Reiseleiter Helmut zur Strassen
einen Vortrag über Tourismus, und Graf
zu Castell-Rüdenhausen machte die
Anwesenden mit den Grundsätzen deutscher
Waidgerechtigkeit bekannt.
Bereits einige Zeit zuvor hatte der
österreichische Professor Ernst Zwilling,
ein Afrikaforscher, der gerne zur Jagd nach
Namibia kam, geäußert, dass die Gründung
einer Berufsjägervereinigung im besten
Interesse des Wildes und der Jagd wäre.
Zwar gab es zu Beginn der Siebziger Jahre
nur einen einzigen Berufsjäger im Land
und keinerlei gesetzliche Richtlinien für
Jagdführer, aber nach dem Workshop im Berg
Hotel befürwortete die Mehrheit der ANVOMitglieder einen Jagdverein. In Anlehnung
an die Ostafrikanische Jägervereinigung
setzten Volker Grellmann und Rechtsanwalt
Götz Wholers ein Protokoll auf, das der
Verein später als Satzung übernahm. Zum
ersten Vorsitzenden der South West African
Hunting & Guiding Association wurde Kurt
Steinmeister gewählt.
Die Vermarktung der neuen Idee
“Eines Morgens klingelte mein Telefon”,
erzählt Volker. “Es war Dieter Metzger. ‘Max
Schmeling ist in Südafrika, ich habe ihn
gerade im Radio gehört,’ rief er.
Wir wussten beide, dass dies die Chance
war, Jagdkunden in Deutschland auf uns
aufmerksam zu machen. Wenn wir nur
Max zu einer Jagdsafari einladen konnten!”
Vom Redakteur der Rundfunksendung
bekamen sie den Namen des Hotels, in dem
Schmeling wohnte, und riefen ihn einfach
an. Der legendäre deutsche Boxer nahm die
Einladung sofort an.
Er jagte in verschiedenen Teilen des Landes
und traf Mitglieder des neuen Vereins. Zuletzt
sorgte Volker dafür, dass Schmeling zu einer
Ratssitzung der damaligen Landesverwaltung
eingeladen wurde.
“Wir meinten, dass jemand aus der
internationalen Gemeinschaft am besten
geeignet wäre, den Beamten klarzumachen, wie
wertvoll die Wildbestände sind, und dass sie
durch Trophäenjagd geschützt werden können.”
Und so kam es dann auch. 1974 wurde
die Naturschutzverordnung geändert,
1976 wurden Bestimmungen über die
Trophäenjagd erlassen.
LINKS: Basie Maartens wurde
von der Abteilung Naturschutz
offiziell als der erste Berufsjäger
registriert, um Elgin Gates zu
führen. Soweit bekannt, war
es die erste kommerzielle
Trophäenjagd-Safari.
RECHTS: Auf der Farm
Mecklenburg erlegt Oberst
Whitney-Ashbridge mit
Gründungsmitglied Hans Denk
einen kapitalen Kudu mit einer
Hornlänge von 61 Zoll.
HUNTiNAMIBIA | 2014
13
ZEITTAFEL
1976
1980
Paul Klotsch wird
Vorsitzender.
Basie Maartens
übernimmt den Vorsitz.
Die Vereinigung hat
jetzt 166 Mitglieder.
Basie Maartens bewirkt
die Mitgliedschaft in der
IPHA (Internationale
Berufsjägervereinigung) in
den USA.
1982
Dieter Aschenborn entwirft
das erste Vereinszeichen.
1984
Die Bestimmungen über
die Trophäenjagd werden
angenommen.
Volker Grellmann
tritt die erste seiner
vier Amtszeiten als
Vorsitzender an.
Auf der Farm Mecklenburg
erlegt Oberst WhitneyAshbridge mit
Gründungsmitglied Hans
Denk einen kapitalen Kudu
mit einer Hornlänge von
61 Zoll.
Dieter Metzger wird
Vorsitzender.
Der Titel
‘Meisterjagdführer’
wird als Qualifikation
eingeführt.
Diethelm & Dieter
Metzger
Ein Hartebeest mit
einer Weltrekord­
trophäe von 27 1/4
Zoll wird auf der Farm
Orumbungo erlegt.
1975
Das Wildtiergesetz
erscheint im Amtsblatt.
14
Die Zahl der Jagdgäste
steigt um 40% auf 1 800
an.
Der Verband
und Vertreter der
Naturschutzabteilung
betreuen einen
Informationsstand auf der
National Convention of
Safari Club International
in Las Vegas.
Der Verhaltenscodex
wird finalisiert.
1974
Am 16. März wird
in Windhoek die
erste Vereinigung
für professionelle
Trophäenjäger
gegründet. Kurt
Steinmeister wird der
erste Vorsitzende
des Verbands der
SWA Berufsjäger
& Jagdführer. Die
Mitgliedschaft kostet
20 Rand.
1987
1977
Das erste vollzeitliche
Sekretariat der NAPHA wird
eingeweiht.
Für 300 Jagdfarmen sind
275 Jagdführer und 48
Berufsjäger registriert; 1.862
Jagdgenehmigungen werden
erteilt.
Der Verband stellt erstmals auf
der Messe in Dortmund aus.
Die erste NAPHA-Medaille wird
E. Svenson überreicht, einem
Jagdgast von Peter Sohrada.
Volker Grellmann
Die 38 Mitglieder
zählende Vereinigung
lehnt die Einladung
zur Mitarbeit in der
Naturschutzbehörde ab.
Volker Rodenwoldt wird
Vorsitzender.
1989
1988
1986
Die Regierung
finanziert einen
Informationsstand
auf einer Jagdmesse
in München. NAPHA
wird durch Heini
Rusch vertreten.
Peter Sohrada
präsentiert auf einer
Jahreshauptversammlung
den Entwurf einer
NAPHA-Medaille.
Großwildkonzessionen
werden im
Buschmannland und im
Ost-Caprivi gewährt.
Der Verband ist
mit Delegierten auf
den Jagdmessen in
Dortmund, Ulm und
München vertreten.
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1996
1990
Namibia erlangt die Unabhängigkeit. Im
Kabinett von Präsident Sam Nujoma wird Nico
Bessinger Umwelt- und Tourismusminister.
Der Verband der SWA Berufsjäger &
Jagdführer nennt sich jetzt NAPHA, der
Namibia Berufsjagdverband.
Tourismusminister Bessinger lädt den
Verband zur Teilnahme an der Nationalen
Tourismuskonferenz ein.
Der Verband hat 203 Mitglieder; 94% sind
Berufsjäger.
1993
Gert Hanekom
wird Umwelt- und
Tourismusminister.
In den Konzessions­
gebieten im Caprivi
werden zwei Büffel
zur Jagd freigegeben,
um die Vermarktung
des Großwildangebots
zu unterstützen.
Registrierte Berufs­
jäger können sich um
die beiden Abschuss­
genehmigungen
bewerben.
In die Naturschutz­
verordnung Nr. 4 von
1975 wird die Einrichtung
von kommunalen Hege­
gebieten aufgenommen,
die ländlichen
Gemeinschaften Rechte
für Wildwirtschaft
und Tourismus erteilt.
Als erstes wird die
Hegegemeinschaft
Nyae Nyae im Amtsblatt
veröffentlicht.
Das Afrika-Büro von
Safari Club International
gründet das African
Wildlife Consultative
Forum AWCF
(Wildberatungsforum).
ZEITTAFEL
1997
CITES genehmigt den Export von
100 Leopardentrophäen pro Jahr.
Später wird die Quote auf 150 erhöht.
Insgesamt werden 3.200
Jagdlizenzen an 400 Veranstalter
vergeben, die im Durchschnitt je
acht Jagdgäste betreuen.
NAPHA Executive Committee 2000
1994
1991
Die NAPHA ist
Gründungsmitglied
von FENATA,
dem Dachverband
der Namibischen
Tourismusvereinigungen.
1992
Minister Bessinger nimmt
an einer Sitzung der
PHASA (Berufsjägervereini­
gung von Südafrika) in Sun
City teil.
Hanno Rumpf erhält als
erster die Auszeichnung
‘NAPHA Conservationist
of the Year’ (Naturschützer
des Jahres).
Konzessionen für die
Großwildjagd werden
im offenen und fairen
Wettbewerb per Tender
vergeben.
Johann Vaatz löst
Volker Grellmann nach
achtjähriger Amtszeit als
NAPHA-Präsident ab.
Der Verband feiert
sein 30-jähriges
Bestehen und
Präsident Sam
Nujoma eröffnet
die Jahreshaupt­
versammlung. Die
Präsidenten der
Jagdvereinigungen
im südlichen Afrika
werden zur Feier des
Jubiläums eingeladen.
Sie findet in einem
großen Zelt in der
Parkanlage vor dem
Tintenpalast in
Windhoek statt.
1998
1992 wird Namibia der
108. Unterzeichner
von CITES, dem
Washingtoner Arten­
schutzabkommen
von 1973. Als letztes
unterzeichnet 2013
Angola. Von den nun­
mehr 179 Ländern
befinden sich 53 in Afrika.
CITES (Übereinkommen
über den internationalen
Handel mit gefährdeten
Arten freilebender
Tiere und Pflanzen)
ist ein internationales
Abkommen zwischen
Regierungen. Es hat das
Ziel, dafür zu sorgen,
dass der internationale
Handel mit wild lebenden
Tier- und Pflanzenarten
nicht deren Überleben
gefährdet.
Konzessionen für die Trophäenjagd
werden Hegegemeinschaften
zuerkannt und an Berufsjäger
für die Jagd mit internationalen
Gästen versteigert.
Die NAPHA hat mittlerweile
400 Mitglieder. Frank Heger
wird Präsident und hat das Amt
sieben Jahre lang inne. Der
Verein verabschiedet seine neue
Satzung. Sonderausschüsse, wie
der Disziplinarausschuss, und der
Ombudsmann nehmen ihre Tätigkeit
auf. Die NAPHA bezieht ihre
eigenen Räumlichkeiten.
Die Bogenjagd wird in Namibia
legalisiert. Aus Deutschland, Namibias
traditionellem Quellmarkt, wird
Einspruch erhoben. In Deutschland ist
die Bogenjagd verboten.
Registrierte Jagdgehilfen werden
NAPHA-Mitglieder.Registered
Hunting Assistants become
members of NAPHA.
HUNTiNAMIBIA | 2014
15
2004
Frank Heger wird
Vorstandsmitglied des
Namibia Tourism Board.
ZEITTAFEL
2001
Der Namibia Tourism Board (NTB) wird mit dem Auftrag
gegründet, das Tourismusgewerbe zu regulieren und
Namibia international als Destination zu vermarkten.
Die NAPHA ist an der Ausarbeitung der NTBBestimmungen für die Trophäenjagd maßgeblich beteiligt.
Die NTB-Bestimmungen schreiben Mindestgrößen für
Trophäen vor. Diese Art von Qualitätskontrolle zum
Schutz des Genpools können nur wenige afrikanische
Länder vorweisen.
Karl Fischer erlegt in der Khaudum-Konzession
einen 100-Pfünder.
Das Parlament verabschiedet eine Gesetzesänderung,
wonach beim Export die Mehrwertsteuer auf
Jagdtrophäen entfällt. Die Grundlagen eines gesetzlichen
Gremiums werden mit den Behörden besprochen.
Volker Grellmanns Jagdakademie Eagle’s
Rock erhält von der NAPHA den Zuschlag
zur Ausbildung von Jagdführern mit sozial
benachteiligtem Hintergrund.
Der Terrorangriff in den USA am 11. September
wirkt sich weltweit auf die Beförderung von Waffen,
Devisenbestimmungen und die internationale
Reisetätigkeit aus.
1999
Namibia empfängt
5.363 internationale
Jagdgäste, davon 1.123
aus den USA.
Die NAPHA nimmt
erstmals am Dallas Safari
Club teil. Ab 2009 dürfen
dort nur noch NAPHAMitglieder ausstellen.
CITES genehmigt den
jährlichen Abschuss
von fünf schwarzen
Nashörnern in Namibia
und erhöht die LeopardenExportquote auf 250.
In Zusammenarbeit mit
dem Dallas Safari Club
wird “Hunters Support
Education” (Jäger fördern
Bildung) gegründet.
Im Hegegebiet
Nyae Nyae wird ein
115-Pfünder erlegt.
Die Anwohnervereini­
gung Kayaramacan
wird gebildet, um von
zwei Jagdgebieten im
Bwabwata National Park
zu profitieren.
Das Umweltministerium
veröffentlicht den “Large
Carnivore Atlas” (Atlas
der großen Raubtiere).
2000
Die NAPHA nimmt
unter anderem an der
SCI Jagdmesse in den
USA teil, um nach der
Rezession in Europa auf
dem US-Markt für Namibia
zu werben.
Das Umweltministerium
stimmt dem Antrag zu, angehende Jagdführer
mit sozial benachteiligtem Hintergrund mündlich
zu prüfen. Im folgenden Jahr bestehen sie alle
ihren Kurs an der Jagdakademie Eagles Rock.
Registrierte Jagdlagergehilfen werden NAPHAMitglieder.
Die erste Ausgabe der Huntinamibia,
herausgegeben von Venture Publications,
erscheint.
Eagle’s Rock
2002
2003
Die Jagdakademie Eagle’s
Rock bildet die ersten
Berufsjagdführer aus.
Das Umweltministerium
gibt Namibias Strategie
zum Schutz des
schwarzen Nashorns
bekannt.
Die NAPHA führt die
renommierte Game Fields
Medaille ein. Sie wird für
große Trophäen vergeben,
die von alten, längst nicht
mehr fortpflanzungsfähigen
Tieren stammen.
Titus Hilifilua
2005
Danie Strauss übernimmt
das Präsidentenamt der
NAPHA.
Jörn Widow wird der
erste Hauptgeschäfts­
führer des Verbandes.
16
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2010
Die Jagd mit Hunden wird in Namibia
verboten; ein einjähriges Moratorium zur
Trophäenjagd auf Leoparden tritt in Kraft.
2006
Almut Kronsbein wird
Hauptgeschäftsführerin.
Das Umweltministerium beginnt eine
landesweite Bestandaufnahme von Leoparden.
Zur Förderung der
Transparenz legt der
NAPHA-Disziplinar­
ausschuss erstmals
Fälle vor, mit der sich
die Jahreshauptver­
samm­lung bei einer
geschlossenen Sitzung
befasst hat.
Janneman Brand wird NAPHA-Präsident.
Tourismusministerin Nandi-Ndaitwah hält vor
dem Europäischen Parlament in Brüssel eine
Ansprache über die nachhaltige Nutzung
natürlicher Ressourcen.
Die NAPHA nimmt an der CITES-Konferenz
in DOHA teil.
Das KavangoSambesi-TransfrontierProjekt zwischen den
fünf Nachbarländern
Namibia, Angola,
Botswana, Sambia und
Zimbabwe wird in die
Wege geleitet.
Im Amtsblatt werden neue Bestimmungen
über die Trophäenjagd auf Geparden, Löwen
und Leoparden veröffentlicht.
Im Hegegebiet Nyae-Nyae erlegt Thomas
Oechsner einen 100-Pfünder.
2008
Almut Kronsbein
ZEITTAFEL
2012
Tourismusministerin NandiNdaitwah gewinnt den “SCI
Legislator of the Year Award”. Bei
einer Kabinettsumbesetzung wird
sie von Vize-Minister Uahekua
Herunga abgelöst.
Nach 14 Jahren im Dienste der
NAPHA tritt Almut Kronsbein als
Hauptgeschäftsführerin zurück.
Der “CIC Markhor Award” wird
für hervorrragende Leistungen
im Umweltschutz an das
Umweltministerium und NACSO
vergeben.
In der Naukluft erlegt Zoltan
Pecsi, geführt von Leo Sauber,
einen Weltrekord-Springbock.
In Omaruru wird das Erongo
Record Book vorgestellt, das
einen neuen Standard für
Trophäenrekorde weltweit setzt.
In Windhoek findet der
erste TrophäenjagdWorkshop für angehende
Farmer statt.
Das vorgeschlagene Verbot der
Jagd auf afrikanische Löwen kann
auf der CITES COP Konvention
nicht durchgesetzt werden.
Kai Uwe Denker wird NAPHAPräsident.
2007
2009
2011
Der 1907 proklamierte
Etosha National Park
feiert sein 100-jähriges
Bestehen.
Auf die Trophäenjagd
entfallen 14% des Anteils,
den der Tourismus zum
BIP beiträgt.
Die NAPHA wird
einer der ersten
bevorzugten
Umweltpartner des
Dallas Safari Club.
Die NAPHA nimmt
an einer CITESKonferenz in Den
Haag teil.
Es werden keine
Genehmigungen für die
Jagd auf Leoparden und
Geparden ausgestellt.
Tourismusminister
Willem Konjore hält
vor dem Europäischen
Parlament in Brüssel
eine Ansprache über
nachhaltige Nutzung.
Ein russischer
Trophäenjäger erlegt das
erste schwarze Nashorn
am Waterberg.
Diethelm Metzger wird
NAPHA-Präsident und
hat das Amt vier Jahre
inne.
Die Felskunst von
Twyfelfontein wird
Namibias erste
Welterbestätte.
Ein Regelwerk zum Konflikt
zwischen Mensch und Wild
wird eingeführt.
In Windhoek findet zum
Thema “ökologische und
wirtschaftliche Vorteile
der Jagd” eine Konferenz
des Welt-Forums über die
Zukunft des Schießsports
statt.
Das Umweltministerium
versteigert erstmals Büffel
und schwarze Nashörner.
Alle afrikanischen
Berufsjäger­vereini­gungen unterzeichnen
bei einer AWCFSitzung in Swasiland
ein Protokoll zur
grenzüberschreiten­
den Jagd.
Minister Nandi-Ndaitwah
Das Moratorium zur Trophäenjagd
auf Leoparden wird aufgehoben. Auf
einem Symposium in Windhoek werden
Bestimmungen zur Jagd auf Raubtiere und
deren Zukunft diskutiert.
Das Welt-Forum über die Zukunft des
Schießsports überreicht Ministerin Netumbo
Nandi-Ndaitwah und NAPHA-Exekutivmitglied
Marina Lamprecht den “Ambassador’s Award”.
Das namibische Kabinett heißt eine
Gesetzesänderung zur Erhöhung des
Strafmaßes bei Verstößen gegen das
Wildtiergesetz gut.
WeltrekordSpringbock
2013
In den USA wird nach 30 Jahren
erstmals wieder die Trophäe eines
schwarzen Nashorns importiert.
Dietlinde Müller wird Haupt­
geschäftsführerin der NAPHA.
Die NAPHA nimmt am African
Wildlife Conservation Forum in
Sambia teil.
Im Amtsblatt wird die 70. Hege­
gemeinschaft bekannt­­gegeben;
43 Hegegemeinschaften verfügen
über Trophäenjagdkonzessionen.
HUNTiNAMIBIA | 2014
17
18
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HUNTiNAMIBIA | 2014
19
ELEFANTENJAGD
LUCKY 13
Ein seltsamer Titel für einen Jagdbericht, aber zum guten Schluss wird man
seine Bedeutung verstehen … Von Andreas Rockstroh
E
ine besondere Passion verbindet Uli
und mich: alte, starke Elefanten.
Und als er seine zweite Jagd im
namibischen Buschmannland plante, fragt
er mich, ob ich ihn begleiten wolle. 2007
hatte er mit Kai-Uwe Denker hier einen
alten Elefanten erlegt, doch die Dickhäuter
lockten wieder. Begeistert sagte ich zu, und
auch Felix Marnewecke, der Berufsjäger,
war einverstanden. 2012 auf der Messe in
Dortmund machten wir alles perfekt.
Die Nyae Nyae Conservancy, „unser“
Jagdgebiet im Buschmannland, genießt
einen exzellenten Ruf unter erfahrenen
Elefantenjägern. Kai-Uwe Denker hatte sie
zehn Jahre lang bis 2011 bejagt und mit
20
seinen Jägern unter anderem zwei 100-, zwei
90- und neun 80-Pfünder erbeutet. 2012
übernahmen Felix Marnewecke und ein
zweiter Berufsjäger die rund 900.000 Hektar
große Konzession. Sie grenzt im Osten an
Botswana und im Norden an den KhaudumNationalpark. Zentrum ist das Städtchen
Tsumkwe. Die Zahl der im Nationalpark und
dem benachbarten Buschmannland lebenden
Elefanten wird auf 2.500 bis 3.000 geschätzt,
Tendenz steigend. Die Quotenvergabe
ist mit sechs Trophäenelefanten und vier
Non-Trophy-Dickhäutern erfreulich
zurückhaltend und nachhaltig.
In der Conservancy leben etwa 1.000
Ju/‘hoansi, mittlerweile vorwiegend
sesshaft. Die Buschleute, heute „politisch
korrekt“ oft „San“ genannt, bestimmen in
Zusammenarbeit mit den Berufsjägern,
dem nationalen Naturschutz sowie dem
WWF, wie ihr Gebiet jagdlich genutzt
und die Wildbestände geschützt werden.
Traditionelle Jagd mit Giftpfeilen und Fallen
ist ihnen per Quote erlaubt und wird von
vielen weiterhin ausgeübt.
An Plainsgame-Arten kommen vor: Eland,
Giraffe, Roan, Kudu, Oryx, Ducker, Red
Hartebeest, Streifengnu, Springbock und
Steinböckchen; an großem Raubwild: Löwe
(selten, zurzeit keine Quote), Leopard und
Tüpfelhyäne (beide bejagbar) und der streng
geschützte Wildhund. Das sehr trockene
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ELEFANTENJAGD
Gebiet ist geprägt von sandigen Böden,
Baum- und Grassavanne, Dickbuscharealen
und großen Salzpfannen. In regenreichen
Jahren bilden sie riesige Wasservogelparadiese
mit idealen Flamingobiotopen. Die Nyae
Nyae-Pfanne ist die größte in der Konzession
und namensgebend. Soweit die Fakten zum
besseren Verständnis.
Klassisch auf der Fährte
Die Anreise nach Namibia ist im Vergleich
zu vielen anderen afrikanischen Jagdländern
einfach, ja fast komfortabel: pünktliche
Flüge, unkomplizierte Einreisebestimmungen
und gute Infrastruktur im Lande. Nur sieben
Stunden brauchten wir mit Theresa, unserer
ovambischen Camp-Managerin und ihrem
Mann von Windhoek per Bus ins Camp,
30 Kilometer südöstlich von Tsumkwe. Das
Camp liegt traumhaft unter einem riesigen,
uralten Baobab.
Felix jagt wie sein Vorgänger Kai-Uwe
klassisch auf der Fährte der großen
Dickhäuter. Das bedeutet an den meisten
Tagen strammes Laufen zwischen fünfzehn
und 30 Kilometern, und unsere drei
erfahrenen Buschmann-Tracker, Dam,
Robert genannt, Kashe und Kxao, legten
ein strammes Tempo vor, wenn sie die
Elefantenfährte leicht halten konnten.
Und das war meist der Fall! An zwei Tagen
„knackten“ wir die konditionsfressende 40
Kilometer-Marke. Meine „Batterien“ waren
dann leer. Doch, um nicht allzu sehr als
Aufschneider zu gelten: Zum Fährtensuchen
auf den Pisten und an den Wasserlöchern
nahmen wir den Toyota.
19. Juni, unser erster Jagdtag: Viel Wild
sahen wir an diesem Morgen, als wir nach
Elefantenfährten suchten: Gnus, Roans,
Kudus, Strauße und Elefantenkühe mit
„ Felix jagt klassisch auf
der Fährte der großen
Dickhäuter. Das bedeutet
an den meisten Tagen
strammes Laufen
zwischen fünfzehn und
30 Kilometern, und
unsere drei erfahrenen
Buschmann-Tracker
legten ein strammes
Tempo vor.“
HUNTiNAMIBIA | 2014
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ELEFANTENJAGD
jungen Kälbern. Um 9 Uhr fanden wir die
starke Fährte eines alten Bullen und bereits
nach einer Stunde hatten wir ihn eingeholt:
einen guten 70-Pfünder mit einem zahnlosen
Begleiter. Bei den meisten Elefantenjagden
hätte es jetzt geknallt, doch Uli und Felix
hatten sich höhere Ziele gesteckt.
wir zwei Stunden folgten. Sie führte uns an
einen alten 50 Pfünder, was uns glauben
ließ, Elefantenjagd hier sei leicht. Doch man
muss auch an den Rückweg denken: Beim
„Sundowner“ im Camp resümierten wir rund
20 Kilometer Tagesstrecke zu Fuß. „Gutes
Training zum Einlaufen“, meinte Felix trocken.
Nachmittags fanden wir die Reste eines
Leopardenrisses. Geier wiesen uns den Weg,
aber als wir am Riss ankamen, war schon
alles aufgefressen. Doch gegen halb drei
nahmen wir nochmals eine Fährte auf, der
Der afrikanische Winter erweist sich
zwischen Sonnenuntergang und -aufgang als
recht kühl; die Nachttemperaturen liegen
nicht weit vom Gefrierpunkt, sodass das
frühe Aufstehen mit „Katzenwäsche“ im
Zelt nicht immer leicht fällt. Aber wenn sich
mittags auf der Fährte das Thermometer
Richtung 30 Grad C bewegt, sehnt man sich
nach der morgendlichen Kühle.
„ Nachdem wir zwei
Wasserlöcher
ergebnislos untersucht
hatten, kam er uns am
dritten freudig grinsend
mit erhobenem
Daumen entgegen:
„Wir haben ihn! Er war
in der Nacht hier.“
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Die folgenden Tage verschafften uns
einmalige Erlebnisse mit fast täglichem
gutem Anblick. Wegen der niedrigen
Abschussquoten sind die Elefanten im
Buschmannland vertrauter als in Gebieten
mit höherem Jagd- bzw. Wildereidruck.
Bekamen die Dickhäuter allerdings Wind,
verschwanden sie schnell und meist fast
lautlos; und besonders über Mittag küselte
der Wind oft. Auch auf ungeschickt
verursachte Geräusche reagierten sie
empfindlich, flüchteten aber meist „nur“ fünf
oder sechs Kilometer, um sich dann wieder
zu beruhigen. In Zeiten der kommerziellen
Elfenbeinjagd vor über 100 Jahren waren die
Fluchtstrecken deutlich weiter, zumindest
liest man es so in der alten Literatur.
Am nächsten Morgen, dem 20. Juni, fanden
wir sehr früh die frischen Fährten von
mehreren Bullen, die wir schon nach zwei
Stunden eingeholt hatten: vier junge - einer
trug bereits Stoßzähne von etwa 65 Pfund und ein alter 70-Pfünder.
Own use Elephants
Dass alte Elefanten längst nicht immer starke
Zähne tragen, erfuhren wir drei Tage später.
Wieder nahmen wir morgens die Fährten
zweier alter Bullen „mit großen Füßen“ auf,
die wir kurz vor Mittag eingeholt hatten. Alt
waren sie zweifellos, die Stoßzähne aber kurz
und dünn. Es gelangen Aufnahmen auf unter
20 Meter, als ob die „Senioren“ wüssten,
dass wir sie nur beobachteten. „Solche alten,
schwachen Bullen, aber auch solche mit
kurzen abgebrochenen Zähnen, lasse ich gern
als „Fleischelefanten“ erlegen“, erläuterte
Felix. „Die Jagd ist fast genau so reizvoll wie
auf starke, alte Tusker, kostet aber nicht mehr
als eine Büffeljagd. Der Jäger kann allerdings
die Stoßzähne nicht ausführen. Sie bleiben
beim Naturschutz im Lande. Von diesen
alten, schlecht veranlagten Bullen könnten
wir ohne Schaden für den Bestand ruhig ein
paar mehr erlegen. Es gibt genug davon. Das
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ELEFANTENJAGD
Der Elefant war alt
und trug lange, dicke
Stoßzähne, doch über
Gewichte wollte vorläufig
keiner spekulieren.
LINKS: Scheinangriff eines jungen Bullen.
RECHTS: Kashe, Uli, Robert und Kxao mit kapitaler Beute.
ist alle Male besser, als junge 60-Pfünder tot
zu schießen.“ Abends auf dem Weg ins Camp
entdeckten wir neben einigen jungen Bullen
einen sehr alten Single Tusker. Der linke
Zahn wog wohl so um die 75 Pfund, rechts
war nichts zu erkennen.
Der 24. Juni – ich berichte hier nur von den
herausragenden Erlebnissen – begeisterte
uns alle. Auch die Buschmänner mussten
lachen. Erst kurz vor Mittag nahmen wir die
Fährte eines einzelnen, vermeintlich starken
Bullen auf. Nach eineinhalb Stunden fanden
wir ihn: im Tiefschlaf schnarchend. Wer es
für Jägerlatein hält, ich habe ihn so liegend
fotografiert. Irgendetwas muss er aber doch
vernommen haben, denn als wir uns etwas
laut zurück zogen, sprang er plötzlich auf
und sondierte „verschlafen“ die Lage. Doch
da wir uns nicht rührten, bemerkte er uns
nicht. „Beruhigt“ tat er sich wieder nieder
und schnarchte weiter. Das haben die meisten
auch im kolonialen Afrika nicht erlebt!
Ausnahmsweise hatten wir am nächsten
Tag keine interessanten Fährten gefunden,
obwohl wir südlich des Khaudum Parks
fast bis an die Grenze zu Botswana gefahren
waren. Doch auf dem Heimweg ins Camp
entdeckten wir auf weite Entfernung einen
Bullen in einer kleinen Gruppe, der unseren
Pulsschlag erhöhte. Schon nach einer viertel
Stunde hatten wir ihn eingeholt: ein auch im
Körperbau riesiger Elefant mit langen, dicken
ebenmäßigen Stoßzähnen: wahrscheinlich ein
80-Pfünder! Erstmalig hatte Uli durchgeladen.
Wir fotografierten eifrig. Felix sprach den
Bullen akribisch an und diskutierte mit Robert
und Kashe über das Alter. Schließlich sagte er
ruhig: „Wir lassen ihn ziehen, er ist zu jung
und hat das Potenzial zum 100-Pfünder.“
Alle stimmten zu und entspannten sich. Wir
genossen den traumhaften Anblick. Schließlich
zogen wir uns leise zurück. Chapeau, Felix,
eine nicht alltägliche Entscheidung!
„Nicht morgen, übermorgen!“
Drei Tage später – wir waren stundenlang
ausnahmsweise hinter jungen Bullen
hergelaufen – entdeckten wir auf dem
Rückweg zum Camp auf weite Entfernung
einen sehr starken Elefanten. Den wollten
wir uns näher ansehen, doch diesmal waren
wir entweder zu laut oder der Wind hatte
geküselt. Er war einfach verschwunden. Die
Buschmänner zeigten uns die Fluchtfährte;
der Bulle wusste, dass er gemeint war. 17
Uhr, zu spät, um die Fährte heute noch
aufzunehmen. Nachdenklich trotteten wir
Richtung Wagen. Bei einer kurzen Pause
fragte Felix gespannt: „Kashe, kriegen wir
den morgen? Der Buschmann grübelte kurz:
„Nicht morgen, übermorgen!
Gespannt brachen wir tags darauf in
der Frühe auf und folgten der Fährte
voller Tatendrang. Sie führte in dichte
Dickbuschareale, und der Boden wurde
immer steiniger. Bisher hatten die Tracker
die Fährten noch nie verloren, doch hier
auf dem harten Boden kamen sie nach einer
Stunde nicht weiter. Viele Fährten anderer
Dickhäuter erschwerten die Arbeit zusätzlich.
Die Buschmänner baten uns zu warten,
legten das Gepäck ab und schwärmten aus.
Robert hielt am längsten durch: Nach fünf
Stunden kam auch er zurück. Die Drei hatten
die Fährte endgültig verloren. Erstmalig
waren wir alle sechs enttäuscht, doch Felix
munterte uns auf: „Es gibt hier in der Nähe
drei Wasserlöcher. Vielleicht säuft er in der
kommenden Nacht an einem. Wir werden die
Wasserstellen morgen früh kontrollieren. Das
ist unsere einzige Chance.“
Felix‘ Strategie ging am nächsten Tag auf.
Nachdem wir zwei Wasserlöcher ergebnislos
untersucht hatten, kam er uns am dritten
freudig grinsend mit erhobenem Daumen
entgegen: „Wir haben ihn! Er war in der
Nacht hier.“ Heute ließ sich die Fährte gut
halten; Robert, Kashe und Kxao machten
jetzt Tempo, eine Gangart unter Laufschritt.
Schon nach zwei Stunden hatten wir den
Bullen eingeholt. Ein grandioser Anblick!
Der Kapitale äste völlig vertraut im offenen
Gelände. Wieder ließen wir uns Zeit beim
Ansprechen. Felix beriet sich mit den
Buschmännern. Schließlich der erlösende
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JAGEN IM NORDEN NAMIBIA’S
Für ein einzigartiges Jagderlebnis
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ELEFANTENJAGD
Satz: „Er ist alt.“ Als wir auf 70 Meter heran
waren, übernahm Felix die Führung, die
Fährtensucher blieben zurück, ich hielt etwa
20 Schritt Abstand zum Fotografieren. Jetzt
bloß keinen Fehler machen! Der Bulle zog
nun langsam von uns weg, aber bald hatten
die Beiden ihn eingeholt.
Der seitliche Gehirnschuss saß etwas zu
hoch, aber es gelangen Uli hier im offenen
Gelände noch zwei Kammerschüsse auf den
nun flüchtenden Elefanten aus seiner .416
Rigby anzubringen. Wir waren uns also
sicher, nach ein paar hundert Metern würde
der Bulle liegen. Doch nach einem kurzen
Sprint sahen wir ihn langsam auf 800 Meter
im dichten Busch verschwinden. Ohne viel
zu sprechen, erhöhten wir das Tempo; im
Busch wurden wir zwangsläufig langsamer.
Bei einer kurzen Trinkpause murmelte Uli: Es
ist meine 13. Afrika-Jagd und heute unser 13.
Jagdtag!“ Felix konterte: „Er hat mehrere gute
Kammertreffer. Weit kommt er nicht!“ „Und
noch ist es nicht 13 Uhr“, ergänzte ich kurz.
Charge
Im Dickbusch verlangsamten die Tracker das
Tempo und Felix flüsterte: „Vorsicht jetzt,
er ist hier in der Nähe!“ 70 Schritt vor uns
entdeckten wir ihn kurz darauf im dichtesten
Busch spitz von vorn. Leise schoben wir uns
nach rechts, um aus dem Blickfeld des Bullen
und in eine bessere Fangschussposition zu
kommen. Felix signalisierte den Fährtensuchern
und mir, wir sollten zurück bleiben, doch als
der PH und Uli 50 Schritt weiter gepirscht
waren, zogen wir wie junge Jagdhunde
vorsichtig nach. Sehen konnte ich den Bullen
nicht. Und dann fielen, wie ich meinte, zwei
Fangschüsse … und alle rannten um ihr Leben.
Als wir uns wieder gesammelt und einige Male
durch geschnauft hatten, berichtete Felix: „Uli
hat auf 30 Schritt einen Herz-Lungenschuss
angebracht, worauf der Bulle blitzartig angriff.
Unsere zwei gleichzeitigen Schüsse aufs Haupt
auf 15 Schritt brachten ihn nur zum leichten
Abdrehen, aber Wegrennen war trotzdem
höchste Zeit. Selbst mit einer Doppelbüchse
hätte man keinen zweiten Schuss rausgebracht.“
Wir setzten uns auf den Boden und tranken
ein paar Schlucke lauwarmes Wasser. Kurz
nur war die Pause. Wir mussten die Jagd
nun zu Ende bringen. Und, ob Sie es nun
glauben oder nicht, verehrte Leser, es war
kurz vor 13 Uhr, als wir den Bullen verendet
in der Fährte fanden. Lucky 13!
Wir hatten uns nicht getäuscht: Der Elefant
war alt und trug lange, dicke Stoßzähne,
doch über Gewichte wollte vorläufig keiner
spekulieren. Wir hockten uns in den
Schatten und genossen den Ausklang.
Erst am nächsten Tag, beim großen Schlachten
mit den Buschleuten aus den benachbarten
Dörfern, fing Felix an zu messen. Zahnlänge
knapp zwei Meter, Umfang rund 52
Zentimeter. Drei Tage später flogen Uli und
ich zurück. Felix musste zu einer anderen
Großwildjagd in den Caprivi und kam erst
Anfang August ins Buschmannland zurück.
Drei spannende Wochen. Endlich zog er die
bis dahin im Schädel verbliebenen Stoßzähne:
86 und 84 Pounds (abgerundet), Zahnlänge
193 und 184 Zentimeter. Ulis Traum war
wahr geworden.
Gekürzt aus JAGEN WELTWEIT 6/2013
Der Autor mit Gumtsa bei einer
Reise 2012 in Nord-Namibia.
NAMIBIA-SÜCHTIG!
Erlauben Sie mir, verehrte Leser, einige
kurze persönliche Anmerkungen zu
Namibia als Reise- und Jagdland. 1991 –
ich war damals frisch gebackener JAGEN
WELTWEIT-Chefredakteur - lud mich
Volker Grellmann, der das Jagdwesen
in Namibia maßgeblich mitgestaltet hat,
zu einer ersten Rundreise durch das
ehemalige Südwestafrika ein. Er wollte
mich offensichtlich „ankirren“, was ihm
vollständig gelungen ist: Der „Bacillus
africanus“ hat mich seitdem im Griff.
Danke Volker!
des Prinzips der nachhaltigen Nutzung ist
dabei fast überall gelungen, ja Namibia
kann eine Vorreiterrolle für viele andere
afrikanische Staaten übernehmen. Nur
wenn Wildtiere einen Wert für die örtliche
Bevölkerung besitzen, wird es zukünftig
gelingen, Wildnisgebiete mit ihrer Flora
und Fauna zu erhalten: „Use it or lose it!
Kenia hat seit dem Verbot der Jagd vor
35 Jahren mehr als Dreiviertel seiner
Wildtiere verloren. Wider besseres
Wissen geht man nun in Botswana
denselben falschen Weg.
Seit 1991 habe ich die meisten
Länder Afrikas, in denen man heute
jagen kann, bereist, 25mal insgesamt.
Achtmal davon jagte ich in Namibia, die
hier geschilderte Elefantenjagd nicht
mitgezählt. In keinem afrikanischen
Land war ich öfter, und bei jeder Reise
habe ich Neues entdeckt: Freundliche
Menschen, herrliche Naturlandschaften
und atemberaubende Jagden auf
Farmen, in Conservancies und
Großwildkonzessionen. Die Umsetzung
Nach meinem Eindruck haben sich
die Wildbestände in Namibia in den
reichlich 20 Jahren, in denen ich hier
jage, durch zahlreiche Hegemaßnahmen
(damit meine ich nicht das Aussetzen
von nicht autochthonen Wildarten auf
gezäunten Farmen) eher verbessert,
ja nachhaltige Jagd bietet vielen
Menschen besonders in abgelegenen
Regionen Lebensunterhalt. Ich hoffe,
dass das so bleibt
Andreas Rockstroh
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SPRINGBOCKJAGD
PAUL VAN SCHALKWYK
SPRINGBOCK:
JAGEN AM URSPRUNG
AUF STARKE NAMIB-BÖCKE
Der Landrover schaukelt dröhnend durch die Nacht. Endlich blinzelt ganz
in der Ferne der rote Schein eines Lagerfeuers. Nach 400 km Fahrt sind wir
da, im Wüstencamp am Brandberg. Als der Wagen verstummt, dringt eine
überwältigende Stille auf uns ein. Endlich wieder in der Wüste!
Von Ulrich Herzog
D
er Mond gießt sein bläuliches Licht
über die flachen Schotterebenen.
Es ist eiskalt – und wir sind froh,
dass Hagen und die Jagdhelfer aus der
Tsiseb-Conservancy am Vortag die Zelte
aufgebaut und das Camp hergerichtet haben.
Im Eisentopf über der Glut dampft das
Stew. Wir sitzen am Feuer und feiern den
langen Tag bei einer Dose Bier. Insgesamt
bin ich jetzt bereits 30 Stunden auf Reise
und habe 11.000 Kilometer hinter mich
gebracht. Und habe mein Bankkonto
geplündert. Ein Riesenaufwand, der noch
getoppt wird von den Mühen meines
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Jagdfreundes Kai-Uwe Denker. Denn der hat
in seiner Wüstenkonzession am Brandberg,
zusammen mit seinem Sohn Hagen und
vier Damara-Helfern, das Camp aufgebaut.
Auch das erfordert viel Action und etliche
hundert Kilometer mit zwei Landrovern,
vollgepackt mit Zelten, Wassertank,
Lebensmittelvorräten…
Was für Anstrengungen! Und alles nur, um
in the middle of nowhere einen starken
Territorialbock zu jagen. Oder vielleicht
zwei. Ja, das ist verrückt. Entsprechend
waren die Kommentare meiner Freunde.
„Springbock in Namibia? Und was jagst
du richtig, als Hauptwild?“ Oder auch:
„Eine Safari für einen Springbock – ist das
nicht etwas daneben?“ Berechtigte Frage.
Antidorcas marsupialis springt schließlich
überall in Namibia durch den Busch, schon
40 km vom Flughafen Windhuk entfernt.
Springbockjagd, komfortabel und stressfrei
– mit Unterkunft in exklusiven Bungalows
mit Pool und Weinkeller oder luxuriösen
Camps mit Strom und Wäschedienst. Bei
Abschussgebühren zwischen 150 und 380
Euro ist der Springbock eine attraktive
Mitnahmetrophäe. In Ordnung, aber
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SPRINGBOCKJAGD
„ Ich will jagen am
Ursprung, alle Sinne
fokussiert auf einen
alten territorialen Bock,
der sich unter harten
Bedingungen durchs
Leben gekämpft hat.
Seit ich auf Kai-Uwes
einsamer Farm die
spektakulären Trophäen
aus dem Damaraland
in der Hand hielt, habe
ich mich auf das Zelt
unterm Kameldornbaum
gefreut.”
für mich zu einfach. Ich will jagen am
Ursprung, alle Sinne fokussiert auf einen
alten territorialen Bock, der sich unter harten
Bedingungen durchs Leben gekämpft hat.
Seit ich auf Kai-Uwes einsamer Farm die
spektakulären Trophäen aus dem Damaraland
in der Hand hielt, habe ich mich auf das Zelt
unterm Kameldornbaum gefreut.
Wüstenpirsch
Die letzten Sterne leuchten noch, als wir
am Feuer den Morgenkaffee schlürfen.
Ein Keks dazu, das muss reichen für den
ersten Marsch in die Weite. Nachts hatten
sich blasse Nebelbänke vom Atlantik her
herbeigeschlichen. Jetzt hängen die Bäume
und Dornen, Sträucher und Gräser voll
blinkender Tautropfen. Nur sie machen es
möglich, dass die Springböcke in der kargen
Halbwüste ihre Fährten ziehen. Irgendwo
draußen in den Trockentälern, stelle ich mir
vor, pflücken sie jetzt ihr saftiges Frühstück
von den Halmen ... Wir brechen auf. Der
harte, kristalline Boden macht das Laufen
zum Vergnügen. Als die Sonne aufgeht,
blitzen Millionen weiße Quarzkiesel hell auf.
Der majestätische Brandberg breitet blaue
Schattenteppiche aus. Außer den Rufen
einiger Rüppell-Trappen und dem leisen
Klirren der Steine unter unseren Sohlen ist es
vollkommen still. Da, ein Löffelhund – wie
wir auf Morgenpirsch. Ein paar gebleichte
Straußenknochen: Hier machte ein Gepard
Beute. Giraffenfährten in einem Trockental,
winzige Lerchennester unter winzigen
Grasbüscheln – die Wüste lebt.
Nach wenigen Kilometern bietet sich
uns der erste Anblick. Weit in der Ferne
taucht ein Trupp von acht Springböcken
hinter einer Anhöhe auf und zieht, ohne zu
verhoffen, seines Weges. Mehrere Gruppen
sehen wir in den nächsten Stunden, immer
in großer Distanz. Und endlich ein Stück,
bei denen das Anpirschen lohnt. Wir prüfen
den Wind und hasten los, um uns im großen
Bogen anzunähern. Der Pulsschlag steigt.
Die Patrone gleitet in die Kammer. Schnell
sind wir auf 400 Meter dran. Und Kai-Uwe
meint lakonisch: „Voll im Saft, aber nicht,
was wir suchen.“
Später, von einem flachen Hügel aus,
glasen wir ein verzweigtes Trockental ab.
So grenzenlos und einsam das Panorama
erscheint, immer wieder gibt es etwas zu
entdecken. Eine Riesentrappe, ein Oryx, ein
Paar Kampfadler. Winzig und doch in der
reinen Wüstenluft glasklar auszumachen.
Direkt vor meinem Schuh liegt eine schwarze
Pfeilspitze. Ich hebe sie auf und grüße im
Stillen den Jäger, der genau hier, genau wie
wir, nach dem Wild spähte. Wie nach dem
Bock, der jetzt in dem fernen Rivier hinter
einem Strauch erscheint. Ich fixiere das
winzige Ziel. Alles in mir brennt darauf,
loszulaufen. Ich will ihn überlisten, und
wenn ich den ganzen Tag marschieren muss!
Aber mein Jagdführer bleibt relaxt. Die steile
Hornstellung und die etwas ruckartigen
Bewegungen verraten – auch dieser Bock ist
noch Jugendklasse.
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SPRINGBOCKJAGD
Gehörnte Visionen
Jeden Tag streifen wir 15 bis 20 Kilometer
durch die minimalistische Landschaft – fast
unmerklich gewellt, mit flachen Senken und
Rinnen. Hier gibt es weder saftiges Grün
noch bunte Blüten. Doch je länger man
in der Halbwüste wandert, desto schöner
erscheinen ihre zarten, hellen Farben. Immer
sehen wir Springböcke. Taxieren ihren
Kopfschmuck, den Körperbau, Verhalten
und Bewegungsmuster. Insgesamt bestimmt
80 oder 100. Mal sind es Visionen in der
flimmernden Hitze, wenn das Schneeweiß
ihrer Bäuche mit dem Sand verschwimmt
und ihre zierlichen Körper, ockerfarben
über dem schwarzen Flankenstrich, über
dem Boden zu schweben scheinen. Mal
entdecken wir durchs Fernglas im Schatten
eines Strauches einen wiederkäuenden Bock.
Gruppen weiblicher Tiere äsen vor der Kulisse
des mächtigen Brandbergs. Ab und zu sind
sie in Gesellschaft eines Junggesellen. Ich
hätte öfter schießen können. Doch nie ist der
„ Zu unseren Füßen
erstreckt sich ein
schier unendliches
Panorama. Kleine
Trockentäler mit ihren
spärlichen Sträuchern
ziehen sich wie
blassgrüne Fäden
durch die Ebene.
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Richtige dabei. Muss man verrückt sein, um
trotzdem jeden Augenblick dieser puristischen
Jagd zu genießen?
Der Perfekte
Eines Morgens pirschen wir in einem
hügeligen Gelände mit Rinnen und Senken.
Man kann sich gut annähern, allerdings ist
das Wild hier auch erheblich wachsamer,
denn außer uns suchen auch Geparden und
Schakale ihre Chance. Behutsam bewegen
wir uns an den Hügelflanken, vermeiden die
Kuppen und peilen die Lage. Plötzlich – ein
elektrisierender Anblick. Drei weibliche
Stücke ziehen in der Mulde nordwärts,
gefolgt von einem starken Bock. Eine knappe
Handbewegung von Kai-Uwe lässt mich
umgehend in Deckung gehen. Da kommt
der Richtige!
Wir rutschen auf dem Bauch rückwärts
außer Sichtweite. Dann hetzen wir los, um
ihnen den Weg abzuschneiden. Im Laufen
lade ich durch. Schnell haben wir den
Hügel umrundet. 50 Meter entfernt liegt
ein kniehoher Stein, perfekt um anzulegen.
Tief geduckt und lautlos nähern wir uns
an. Doch nach nur ein paar Schritten
erstarrt Kai-Uwe, setzt sich in Zeitlupe auf
den Boden. In Deckung seines Rückens
schiebe ich mich vorsichtig heran und lege
die Winchester auf seine Schulter. Keine
Sekunde zu früh: Am Hang sind die drei
Springbockgeißen erschienen. In 160 Meter
Entfernung stehen sie und haben uns
bereits wahrgenommen.
Die älteste, eine magere Matrone mit
langen dünnen Hörnern, ist bereits äußerst
misstrauisch. Lange halten die nicht aus.
Aber verdammt, wo ist der Bock? Jetzt
erscheinen seine Hornspitzen hinter dem
Geröll, ziemlich weit querab. So kann
ich auf keinen Fall schießen, so rücke ich
hinter Kai-Uwes Rücken und korrigiere
den Schusswinkel. Der Bock bummelt,
unerträglich langsam. Jetzt ist das Haupt
mit den Hörnern sichtbar. Doch denen
schenke ich keinen Blick. Jetzt steuert
alles auf den einen Moment zu, wo der
Bock frei steht. Aus dem Augenwinkel
nehme ich fast unbewusst wahr, dass die
clevere alte Geiß weiß, was los ist. Der
Hals wird immer länger, der Kopf bewegt
sich ein Stück zur Seite, ihre Augen sind
gebannt auf uns gerichtet. Jede Sekunde
wird sie abspringen. In dieser Dramatik
bildet die Gelassenheit des Bocks, der jetzt
ruhig hervorkommt, einen unglaublichen
Kontrast. In diesem Moment verfliegt meine
Erregung. Ich empfinde nur noch intensive
Konzentration in vollendeter Ruhe. Die drei
Geißen drehen sich in Fluchtrichtung. Der
Bock steht frei. Ein Wimpernschlag, ein
halber Atemzug, eine Fingerkuppe sanft auf
dem Abzug. Mit dem Donner des Schusses
federn die drei Geißen schwerelos durch
den Himmel – spektakuläre Sätze, wie
in Zeitlupe. Springböcke schreiben ihren
Namen in die Luft …
Der Bock liegt. Ein prachtvoller Herrscher
in seinem Wüstenreich. Sein starkes, fein
ziseliertes Gehörn verrät Alter, Kraft und
Kämpfe. Es ist harmonisch gegliedert,
zeigt die perfekten Schwünge. Wie poliert
schimmern die schwarzen Hornspitzen.
Aus dem Rücken des Bocks entfaltet sich
die schneeweiße Prunkmähne. Ich sauge
den Duft in mich ein, das unvergleichliche
Aroma von Blüten und Zimt, Kuchen und
Kräutern. Dann endet das verwunschene
Schauspiel, die Prunkhaare verschwinden
für immer. Das Wüstenparfüm aber ist
unvergesslich wie die Jagd auf meinen ersten
Namib-Springbock.
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SPRINGBOCKJAGD
Der Bock liegt.
Ein prachtvoller
Herrscher in seinem
Wüstenreich. Sein
starkes, fein ziseliertes
Gehörn verrät Alter,
Kraft und Kämpfe.
OBEN LINKS: Die wundervolle
Landschaft am Brandberg.
LINKS: Ulrich mit seinem
Namib-Springbock.
Der Alte
Zwei Tage später kommt es zu einer
weiteren packenden Begegnung. Wir haben
auf einem kleinen Höhenrücken Posten
bezogen. Zu unseren Füßen erstreckt
sich ein schier unendliches Panorama.
Kleine Trockentäler mit ihren spärlichen
Sträuchern ziehen sich wie blassgrüne Fäden
durch die Ebene. Knapp zwei Kilometer
entfernt äsen drei Springböcke. Weiter
abseits ein Einzelner. Das sei einer, den man
sich ansehen sollte, stellt mein Freund fest.
Über Stunden sitzen wir unter brennender
Sonnen und verfolgen wir geduldig, wie sie
sich langsam in unsere Richtung bewegen.
So lange wir abgewartet haben, so flink sind
wir auf einmal auf den Füßen.
Unten in der Ebene findet Kai-Uwe mit
traumwandlerischer Sicherheit den Punkt,
wo sich unser Weg mit dem der Springböcke
schneidet. Und wieder geht am Ende alles
ganz schnell. Auf einmal sind sie da! Der
Bock kommt in flotter Bewegung über einen
Grat auf uns zu. Mein Schuss kommt zu
hastig. Leicht getroffen, verhofft der Bock
einen winzigen Moment, da trifft schon
die zweite Kugel. Ein uralter Bock ist es
mit eisgrauem Gesicht. Das Gehörn ganz
untypisch; wie bei einem jungen Bock weisen
die Hornspitzen leicht nach vorn. Aber
was für Hörner! Dick, mit abgekämpften
Enden. Eine traumhafte Trophäe. Der Alte
hat knallharte Kämpfe ausgetragen, hat sich
unter härtesten Bedingungen behauptet und
seine Sieger-Gene an viele Springbock-Kitze
weitergegeben. Ich bin restlos glücklich.
Voller Bewunderung für den alten Kämpfer,
voll Dankbarkeit für diese Jagd und meinen
Jagdführer. Das ist Jagen am Ursprung in
einem traumhaften Land. Die nächste Reise
nach Namibia? Sobald wie’s geht!
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KUDU
DER KÖNIG DES TROCKENEN
BUSCHLANDES UND DER
SCHROFFEN HÄNGE
HELGE DENKER
Im ganzen Wesen auf Tarnung ausgelegt Von Kai-Uwe Denker
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KUDU
KAI-UWE DENKER
I
m Jahre 1908 unternahm Dr. Arthur
Berger gemeinsam mit seinen
langjährigen Freunden, Hauptmann Roth
und Freiherr von Donner, eine ausgedehnte
Jagd- und Forschungsreise nach Ostafrika.
Auf einer zehnmonatigen Fußsafari mit 100
schwarzen Trägern durchquerten die drei
Deutschen das damals Englisch-Ostafrika
genannte Kenia. Berger gelang etwas, was
den meisten Safaris der damaligen Zeit
versagt blieb: er konnte auf dem LeikipiaPlateau einen Großen Kudu erlegen – noch
dazu einen hochkapitalen Bullen von 151
cm Stangenlänge (59,5 Zoll).
In dem Buch “In Afrikas Wildkammern”
berichtet Berger von dieser Jagd: “der
Kudu liebt bergiges Terrain (…) in
einem guten Tagesmarsch erreichten wir
das Rivier (…) unser Lager befand sich
am Fuße von Reihen verschieden hoher
Hügelketten, die eine ganz abscheuliche
Bodenbeschaffenheit hatten. Aller Schutt
Afrikas schien hier zusammengetragen und
zu Bergen geformt zu sein (…) außer auf
der Insel Kwalö im nördlichen Norwegen,
wo ich Rentiere jagte, habe ich nie so
unangenehm zu klettern gehabt (…) hier
gehörte wirklich Passion dazu längere Zeit
zu jagen. Immer ging es bergauf, bergab,
halb gleitend, halb fallend. Totenstille lag
über der Natur, den kleinsten Laut gaben
die gegenüberliegenden Wände wieder.
Erst hatte ich den kühnen Gedanken,
Kudus lebend zu fotografieren, nach
dreitägiger erfolgloser Kletterei gab ich
„ Seither haben Jäger
aus dem deutschem
Sprachraum, denen
die Hirschjagd als
die Krone edlen
Waidwerks gilt, den
Kudu, seine bedächtige
majestätische Art,
immer wieder mit dem
Rothirsch verglichen.“
ihn auf, ich wollte mit dem erlegten edlen
Wild zufrieden sein (…) Dies sollte mir
endlich am 15. Oktober gelingen (…)
Vorsichtig wurde jeder Hang, jedes Tal
mit dem Glas abgesucht. Die Kudus
haben eine so wunderbar zur Umgebung
passende Farbe, dass es unglaublich schwer
ist, sie auszumachen (…) ich habe genug
von der Kraxelei. Nur noch dies eine Tal
wollen wir einsehen. Vorsichtig kriechen
wir an den Rand, um hinabzuspähen. Da
packt mich auch schon mein Jäger am
Arm: ‘Malo [Kudu]’ flüstert er, ein Wort
das meine Pulse schneller schlagen macht.
Jetzt sehe ich ihn auch, deutlich hebt sich
die Silhouette des im Schatten stehenden
mächtigen Tieres gegen das von der Sonne
grell beleuchtete trockene Gras ab. Hat der
Kerl ein paar Korkenzieher auf dem Haupt!
Ein eigentümliches Tier, von der Seite
gesehen: in der Gestalt ganz Hirsch und
dazu dieses eigentümliche Gehörn (…) Nun
wandte er das Haupt. Welch ganz anderer
Anblick. Jetzt stand ein wahres Hochwild
vor uns (…)
Donnernd, vielfach wiederhallend
rollte der Schuss in das stille Tal. Da
zeichnet der Hirsch (denn so möchte
ich den männlichen Kudu nennen),
dumpfer Schlag, die Kugel sitzt gut (…)
schwerkrank, sich langsam fortschleppend
verschwindet der Kapitale im Gebüsch (…)
ich habe eine der schönsten afrikanischen
Trophäen erbeutet, die mir so viel Wert ist
wie ein Löwe oder Elefant.”
Seither haben Jäger aus dem deutschem
Sprachraum, denen die Hirschjagd als die
Krone edlen Waidwerks gilt, den Kudu,
OBEN: Schroffes Bergland im Erongogebirge innerhalb
der namibischen Ranstufe - idealer Lebensraum des
Großen Kudu.
seine bedächtige majestätische Art, immer
wieder mit dem Rothirsch verglichen.
Das mag eine gewisse Berechtigung
haben, doch liegt darin auch eine
gewisse Anmaßung. Denn Afrika ist so
völlig anders als Europa, der Kudu in
seinem ganzen Wesen so unvergleichlich,
dass nur derjenige, der Afrika wirklich
versteht – seine große Ruhe, seine
bizarre Großartigkeit, den Staub und die
Trockenheit mit ihren Luftspiegelungen –
den Kudu völlig versteht.
Ein Kudu würde in einem gepflegten
Hochwald oder in einem Stangenholz ganz
krank werden.
Der Kudu liebt das wilde Chaos einer
urwüchsigen Landschaft, das Durcheinander
verschlungener Dornendickichte und
knorriger Bäume, die spröde Schönheit
einer trockenen Felsenwildnis. Hier wird
er zum schemenhaften grauen Gespenst,
das sich in wunderbarer Anpassung von
Farbe und unauffälliger, langsamgleitender
Bewegungsart unsichtbar machen kann:
die gestaltgewordene Verschmelzung von
stattlicher Wucht und vollendeter Eleganz
und Würde, die Verkörperung sanfter
Schönheit und Anmut.
Hier – und dem, der wie der Kudu in
dieser Lanschaft heimisch ist – wirkt
sein herrlich geschraubtes Gehörn nicht
mehr eigentümlich, es ist die Vollendung
eines wunderbaren Geschöpfes und der
Anpassung an die geschwungenen Linien
unverfälschter Natur.
HUNTiNAMIBIA | 2014
33
KUDU
Über weite Bereiche Afrikas erstrecken
sich Landschaftsformen trockenen,
unübersichtlichen Buschlandes. Diese Buschoder Dornensteppe ist in einigen Bereichen
die rauheste, von der Hitze am meisten
betroffenen Gegend des Kontinents. Nichts
ist hier mehr zu spüren von der freundlichen
Atmosphäre der offenen Landschaft mit ihren
grasbewachsenen Ebenen, den Schirmakazien
und den großen Wildherden der Serengeti,
des Massai Mara oder des Amboseli Gebietes
am Fuße des Kilimandscharo.
Wo diese Landschaften flach sind,
mögen sie auf den ersten Blick eintönig
und völlig reizlos, ja wegen der vielen
Dornen sogar abschreckend erscheinen.
In anderen Bereichen, wo die Landschaft
leicht gewellt oder von isolierten Hügeln
und einzelnen Bergzügen durchzogen ist,
wirkt sie reizvoller und dort wo sich das
Buschland über felsige Gebirge und schroffe
Randstufen erstreckt, bisweilen sogar
überaus spektakulär. Dennoch wirken die
dornenstarrenden Sträucher, Büsche und
Bäume, besonders zur Trockenzeit, staubig,
grau und abweisend. Der steinige Boden
und die felsigen Hänge vieler Bereiche
machen das Gehen zur Qual.
Fast immer aber geht mit dieser Landschaft
ein geheimnisvoller Zauber einher. Und
dieses unwirtliche Reich der Dornen ist die
ureigene Heimat einiger der schönsten und
anmutigsten Wildtiere unseres Planeten;
des Großen und des Kleinen Kudus, der
Giraffengazelle und der Dik Diks und
darüberhinaus auch das Reich der Vögel.
34
Die Buschsteppe erstreckt sich vor
allem am Horn von Afrika über Teile
der Länder Äthiopien, Somalia, Kenia,
Tansania und Nordost Uganda. Sie wird
von den Einheimischen Ostafrikas Njika
genannt, was soviel wie wildes, einsames
Land bedeutet. Außerdem setzt sich die
Dornensteppe im Süden des Kontinents, von
Südwest Angola über Namibia, Botswana
und Teile von Zambia, Zimbabwe und
Südafrika fort. Hier wird die Dornensteppe
Buschveld genannt.
Die beiden Regionen, die heute durch
die ausgedehnte Miombo-Waldlandzone
getrennt werden, waren vor etwa
Zwanzigtausend Jahren, als das Klima
in ganz Afrika trockener war als heute,
miteinander verbunden.
Das Buschland geht in vielen Bereichen
in Miombo-Waldland über oder ist von
offenen Savannen durchzogen. In ihrer
unvergleichlich typischen Ausstrahlung
wird die Dornensteppe vor allem in zwei
weit voneinander getrennten Gegenden
augenscheinlich: einmal in den legendären
Northern Frontier Districts von Kenia. Hier
wird die halbwüstenartige, öde Landschaft
immer wieder von plötzlich aus der Steppe
aufragenden, isolierten schroffen Bergrücken
unterbrochen, die von den Massai Ol’Donyo
genannt werden. Noch heute, mehr als
dreißig Jahre nach der Schließung der
Trophäenjagd in Kenia, haben Gegenden
wie Samburu oder Marsabit einen nahezu
mystischen Klang unter Afrikakennern.
Gebiete von ähnlicher Anziehungskraft
befinden sich in der Karamoja Provinz
Ugandas oder im Massailand Tansanias.
Außerdem – und owohl diese Gebiete nie
die legendäre Popularität genossen haben
wie die schroffen Buschsteppen im Osten
des Kontinents – in jenem Land, das als das
Kuduland schlechthin bezeichnet werden
muss: in Namibia. Schon in den Bereichen
KAI-UWE DENKER
„ Dann zieht das
stattliche Tier in
langsam gleitender
Harmonie wieder los
und verschwindetinmitten des Spiels
von Licht und Schatten
zwischen dem Wirr-warr
aus Fels und Dornen.“
Einige Akazienarten wie zum Beispiel die
Hakendornakazie oder die Rotrindenakazie
bilden nahezu undurchdringliche,
ineinander verflochtene niedrige Dickichte,
die wie ein ausgedehnter Dornenverhau
wirken und in denen die vielfätigen,
wunderschönen Astrildenarten Schutz
finden, darunter der zauberhafte, winzige
Elfenastrild. Webervögel bringen während
der kurzen, intensiven Regenzeit ihre
charakteristischen Nester an den ausladenen
Ästen der Schirmakazien an und beleben das
sich plötzlich begrünende Buschland, das
für viele Monate des Jahres wie ausgestorben
dalag, mit ihrem zeternden Gesang.
Überhaupt ist der Kontrast zwischen
der langen Trockenzeit, während der die
Dornensteppe in stoischem Schweigen
gelassen ausharrt und der kurzen,
intensiven Regenzeit, wenn die bislang
hitzeflimmernde, von Staubfahnen
durchwanderte Landschaft sich plötzlich
in ein nach Akazienblüten duftendes,
von lärmenden Vögeln belebtes Paradies
verwandelt, ein besonderes Merkmal dieser
Landschaft, in der rote Termitenhügel und
den Dornbusch majästetisch überragende
Affenbrotbäume einer Welt, die dem
europäischen Reisenden zunächst fremdartig
anmutet, einen besonderen Akzent setzen.
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KUDU
KAI-UWE DENKER
Der Kudu liebt
das wilde Chaos
einer urwüchsigen
Landschaft, das
Durcheinander
verschlungener
Dornendickichte und
knorriger Bäume, die
spröde Schönheit
einer trockenen
Felsenwildnis.
des zentralen Hochlandes von Namibia
findet man eine Landschaft vor, die, wenn
auch lägst nicht mehr unberührt, so doch
eine sehr änliche Ausstrahlung besitzt wie
die berühmten Northern Frontier Districts.
Einsam aus dem Dornenmeer aufragende
Bergzüge wie etwa der Etjo, könnten ebenso
in der Samburu-Steppe stehen.
Und kommt man schließlich an die
Randstufe, wo das zentrale Hochland
zur Namibwüste hin abbricht, so findet
man hier eine Landschaft, die in ihrer
Erhabenheit nicht ihresgleichen hat.
Auch wenn man bedenkt, dass weite Teile
der namibischen Randstufe lange als native
homelands oder als Diamanten Sperrgebiete
nicht zugänglich waren, so ist es dennoch
erstaunlich, dass eine derart spektakuläre
Landschaft, die sich in einigen Bereichen
durchaus mit den Semien Cliffs Äthiopiens
messen kann und die in Ausdehnung und
Einsamkeit sogar die Northern Frontier
Districts übertrifft, so wenig Beachtung
gefunden hat.
Ein Jäger, der hier in einem mühsamen
Aufstieg jene Hänge überwunden hat, von
denen Arthur Berger einst berichtete, sie
wirken als sei aller Gesteinsschutt Afrikas hier
zu Bergen aufgeschüttet worden, mag die
abscheuliche Bodenbeschaffenheit innerlich
verflucht haben. Doch dem sinnlichen
Betrachter, der sich nun befreit ausatmend auf
einen Felsblock niederlässt, um die Gegend
sorgfätig abzuglasen, weitet sich die Brust,
denn er überblickt eine grandiose Kulisse.
Er weiß, dass die Bewältigung rauher
Wegstrecken nicht nur jagdlich, sondern
überhaupt die Essenz eines lohnenden
Weges sind. Die große Ruhe der Landschaft
breitet sich langsam auch in seinem
Innersten aus, während von unten,
aus dem Talboden, das Murmeln der
Senegaltauben zu ihm hinaufdringt und
von den gegenüberliegenden Hängen der
auf- und abschwellende, kehlige Ruf der
Monteiros Tokos und der schrille Schrei der
Hartlaubfrankoline herüberhallt.
Und nach langem, sorgfältigem Abglasen
wird irgendwann plötzlich ein über alle
Maßen herrliches Tier an einer Stelle,
über die das Glas schon hundert Mal
gewandert war, reglos verhoffend in das Tal
hinabsichern, während sich das Sonnenlicht
in den Windungen des wunderbaren
Gehörns reflektiert. Die großen Lauscher
sind angespannt nach vorne gerichtet
und nur der lange Kehlbart wird von
einer leichten Brise bewegt. Dann zieht
das stattliche Tier in langsam gleitender
Harmonie wieder los und verschwindetinmitten des Spiels von Licht und Schatten
zwischen dem Wirr-warr aus Fels und
Dornen. Und die wilde, schroffe Landschaft,
die für einen Moment von wunderbarster
Harmonie belebt wurde, liegt wieder in
stoischem Gleichmut da.
Der südafrikanische Dichter F.I.J. van Rensburg
hat diesen Moment so in Worte gefasst:
Kudu
Er verhofft
und das Licht einen vollen Tages
kommt auf seiner glänzend-braunen Decke
spiegelnd zum Gleichgewicht,
er geht
und das delikate Verhalten eines ganzen
Buschveldtages
fließt wie Wasser von ihm ab.
Der Große Kudu ist nach dem Eland die
zweitgrößte Antilope. Sein Verbreitungsgebiet
erstreckt sich über weite Teile des südlichen
und östlichen Afrika und entlang der Sahelzone
sogar westwärts bis in den nördlichen
Tschad. Wichtigste Vorraussetzung für sein
Vorkommen ist ausreichende Deckung und
der Zugang zu Trinkwasser. Der Kudu kann
jedoch zur Not mehrere Tage ohne Trinkwasser
auskommen und vor Allem die Bullen verlassen
in der Trockenzeit in einem mehrtägigem
Rythmus immer wieder ihre Eintstände, um
weit entfernte Wasserstellen aufzusuchen.
Auf diese Weise kann der Kudu, wie auch der
Spießbock, in öden Trockenzonen existieren,
solange ausreichende Deckung in der Form von
schroffen Hängen oder dichtem Busch besteht.
Der Kudu ist fast ausschließlich Laubäser.
Er lebt in kleinen Familienverbänden, die
aus weiblichen Tieren und deren Nachwuchs
bestehen. Spätestens ab dem Alter von
drei Jahren verlassen die jungen Bullen die
Familienverbände und fristen ihr Leben
nun als Einzelgänger oder schließen sich zu
lockeren Junggesellenverbänden zusammen.
HUNTiNAMIBIA | 2014
35
DIRK DE BOD
KUDU
Nur in der Brunft stoßen die erwachsenen
Bullen wieder zum Rudel. Kudus sind
nicht territorial, sie haben jedoch ein
festes Streifgebiet, in dem sich ein
Familienverband regelmäßig aufhält.
Nach der Brunft ziehen sich die Bullen
in meist auch jahreszeitlich variierende
eigenene Streifgebiete zurück, die sich oft in
abgelegenen bergigen Regionen befinden.
Obwohl sie nicht territorial sind, handhaben
die Bullen innerhalb ihrer Streifgebiete
eine ausgeprägte Hierarchie. Die in der
Fachliteratur oft zu findende Ansicht, dass
es bei den Kudus kaum zu ernsthaften
kämpferischen Auseinandersetzungen kommt,
ist nicht zutreffend. Schon in den Monaten
vor Einsetzen der Brunft (diese liegt in
Namibia in den Monaten Mai bis Juli) kommt
es unter den Bullen zu heftigen und bisweilen
lang anhaltenden Hierarchiekämpfen. Auf
diese Weise sichern sich die dominanten
Bullen ihre Brunftstreifgebiete und zwingen
andere ausgereifte Bullen zur Abwanderung in
andere Bereiche. Bei diesen Kämpfen kommt
es bisweilen zu tödlichem Ausgang, weil sich
die Gehörne der Kontrahenten unlösbar
ineinander verkeilen, sodass beide Bullen
schließlich verenden, und seltener auch zu
tödlichen Verletzungen durch Forkelstiche.
So kommt es während der Brunft zu
einer Situation, bei der sich in einem
Streifgebiet von bis zu tausend Hektar oft
nur ein dominanter Bulle, jedoch mehrere
Familienverbände aufhalten. Der dominante
Bulle zieht nun bei auf- und abflammenden
Brunftbetrieb von einem Familienverband
zum anderen, in deren Umgebung sich meist
mehrere jüngere Bullen aufhalten, die der
Platzbulle bei seinem Auftauchen durch reines
Dominiergehabe sofort auf Distanz hält. Aus
diesem Umstand resultiert vermutlich die
36
nicht zutreffende Beobachtung, dass es unter
den Kudus kaum zu ernsthaften Kämpfen
käme. Zum Höhepunkt der Brunft kann der
dominante Bulle nicht alle weiblichen Rudel
bedienen und so kommen zu dieser Zeit auch
jüngere, nicht ausgereifte Bullen zum Zuge
oder es wandern bei entsprechend hoher
Bullendichte alte Bullen aus benachbarten
Streifgebieten ein. Zum Ende der Brunft
und in der Nachbrunft sammeln sich dann
jedoch bisweilen mehrere dominante Bullen
bei einem Rudel, sodass es zu dieser Zeit
mitunter wieder heftige Kämpfe um die
letzten brunftigen Stücke gibt.
Ebenso muss die in einigen Fachbüchern
geäußerte Ansicht, dass es bei der
Kudubrunft und den Kämpfen zu umfangreichen Lautäußerungen kommt, mit
Vorsicht betracht werden. Ob wiederum die
Anlehnung an den Rothirsch bei einigen
Authoren zu dieser Meinung geführt hat,
mag dahin-gestellt bleiben. Im Allgemeinen
ist die Kudubrunft mit Sicherheit –
abgesehen vom Ineinanderknallen der
Gehörne beim Kampf – leise.
Dennoch sind die Kudus zu unterschiedlichen
Lautäußerungen wie muhenden und
schnalzenden Geräuschen und vor allem einem
sehr lauten, explosiven Schrecklaut fähig.
Kudus scheinen für diverse Krankheiten
anfälliger zu sein als andere Antilopen. So
haben sie offenbar unter der Rinderpestepidemie gegen Ende des 19. Jahrhunderts
schwerer gelitten als andere Antilopen und
in den ostafrikanischen Verbreitungsgebieten
nie wieder richtig erholt. In Namibia kommt
es in einem Rythmus von etwa 20 Jahren
zu schweren Seuchenzügen, bei den die
Kudupopulation drastisch reduziert wird.
Auch sonst treten räudeähnliche Krankheiten
oder krankhafter Hufwuchs (nicht
biotopbedingt) auf, an denen die befallenen
Tiere schließlich eingehen. Diese Krankheiten
haben mit Sicherheit ihren Ursprung
in einer durch Überhege verursachten
Überpopulation, denn im Allgemeinen ist
der Kudu äußerst anpassungsfähig. Er ist
in seinem ganzen Wesen völlig auf Tarnung
eingestellt und die Bestandszahlen werden
grundsätzlich (vor allem von oberflächlichen
Beobachtern) unterschätzt.
Die Bejagung eines Wildes, das dicht
bewachsenes schroffes Terrain bevorzugt
und in seinem ganzen Wesen auf Tarnung
eingestellt ist, verspricht von vornherein
spannend zu sein. Wenn dieses Wild
darüberhinaus noch von besonderer
Schönheit und majestätischer Würde ist und
sich hieraus ein eindrucksvoller Kontrast
zu seiner rauhen Umwelt ergibt, so sind die
Zeichen gesetzt, für großes Jagen.
Grundsätzlich lässt sich der Kudu auf
zwei Arten waidgerecht bejagen: wo
immer der Biotop es erlaubt, begibt man
sich auf eine erhöhte Position, die gute
Übersicht über das Gelände erlaubt. Hier
richtet man sich bequem ein und beginnt
nun das unübersichtliche Gelände mit
aller Sorgfalt abzuglasen. Geduld ist von
allergrößter Wichtigkeit, denn die Kudus
sind ausgezeichnet getarnt, bewegen sich in
unauffällig langsamer Weise und sind wegen
des dichten Bewuchses oft völlig unsichtbar.
Wiederholt habe ich es erlebt, dass ein
irgendwo im Gegenhang stehender
Kudubulle seine Anwesenheit durch einen
rauhen Schreckruf verriet, wenn bei dem
Aufstieg in eine aussichtsreiche Position
eine leichte Unruhe entstand. Erst nach
mehrstündigem intensiven Abglasen, gelang
es mir schließlich den alten Bullen zu finden.
Hat man einen reifen alten Bullen
ausgemacht, so gilt es diesen anzupirschen.
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KUDU
Dabei ist folgendes wichtig: zügiges
raumgreifendes Vorgehen, solange man
sich über die Position des Bullen im Klaren
ist und äußerste Vorsicht, wenn das Wild
irgendwo untergetaucht ist – und dies
passiert ständig. Der Kudu zieht ein wenig,
verhofft und sichert, zieht weiter und verhält
lange äsend an einer Stelle, dabei immer
wieder aus der Deckung heraus sichernd.
Dieser Umstand bewirkt nervenaufreibendes
Pirschen mit angehaltenem Atem und
wildem Herzklopfen. Sobald man das
Wild aus den Augen verloren hat, beginnt
stets von Neuem ein Zitterspiel: ist man
unvorsichtig läuft man auf das sichernde
Wild auf – ein heiserer Schrecklaut und
vielleicht noch der Anblick eines kurz über
den Dornbusch davonwippenden herrlichen
Gehörns, beenden die Pirsch. Wartet man zu
lange, verliert man den Anschluss und der
Bulle taucht unauffindbar irgendwo unter.
In völlig flachem Buschland, wo die
Möglichkeit des intensiven Abglasens nicht
gegeben ist, pirscht man am Besten am
frühen Morgen und am späten Nachmittag
mit äußerster Vorsicht und immer wieder
anhaltend und lauschend, durch das
Buschland in der Hoffnung auf einen guten
Bullen zu stossen.
Vertraut äsende Kudubullen verursachen
beim Äsen häufig Geräusche, wenn sie mit
dem Gehörn Laub und Schoten von den
Bäumen herunterschlagen, das sie anders
nicht erreichen können.
Keine andere Jagd – kein Hundertpfünder,
kein Marco Polo Widder, kein Leopard und
kein Büffel – hat mich je in diesen Zustand
der vollständig entfesselten Leidenschaft
bei angehaltenem Atem und alle Sinne
betörenden Herzklopfen versetzt, wie das
Anpirschen eines zuvor ausgemachten und
im dichtem Buschland untergetauchten,
wirklich kapitalen Kudubullen.
Wenn man sich unter allerhöchster
Aufmerksamkeit, auf vor Aufregung zitternden
Zehenspitzen, durch den Dickbusch tastet
und plötzlich die durch eine kleine weiße
Rückenmähne umrahmte Kontur des Bullen
im Wirrwarr von Dornen und Sträuchern
und bizarren Ästen und Licht und Schatten
ausmacht. Dem wilden Adrenalinstoß
folgt ein abrupter Halt und die jubelnde
Erkenntnis, dass der Bulle einen noch nicht
bemerkt hat. Und dann zieht der Bulle mit
bedächtigen, leicht schwankenden Schritten,
das Haupt und den mächtigen Träger tief
haltend und das wunderbar gewundene
Gehörn weit über den Rücken zurück- und
hinausschwingend, schräg auf einen zu.
Und verhofft plötzlich gleichfalls reglos
erstarrend zu jenem Moment, den van
Rensburg in ein paar Worten trefflicher
Prosa festgehalten hat.
Begeisterte Hirschjäger mögen es mir
nachsehen, wenn ich an dieser Stelle
den Spieß einmal umdrehe und aus
der Perspektive Afrikas heraus – jenes
Kontinentes, der alle herkömmlichen
Vorstellungen grandioser Natureindrücke
sprengt – behaupte, dass der Rothirsch
in einigen Aspekten seines stattlichen,
majestätischen Gebarens durchaus an den
einzigartigen Großen Kudu erinnert.
GROSSER KUDU
JOFIE LAMPRECHT PHOTOGRAPHY
Tragelaphus strepsiceros
Schulterhöhe:
140 bis 160 cm
Gewicht:
275 bis 400 kg, 120 bis 210 kg
Lebenserwartung: 12 bis 16 Jahre
Nahrung:
Hauptsächlich Laub, Schoten, Früchte,
etwas junges Gras
Brunft:
In südlichen Afrika die Wintermonate,
im äquatorialem Bereich am Ende der
Regenzeit
Tragzeit:
9 Monate, 1 Kalb
Verbreitung:
Von Südafrika über Namibia, Botswana,
Angola, Zambia, Zimbabwe, Mosambik,
Malawi, Tansania, Nordost Uganda,
Kenia, Somalia. Äthiopien, Sudan,
Zentralafrika und Tschad
Ansprechen:
Bulle sehr viel größer, Kühe hornlos
und ohne Bart. Alter Bulle wuchtig, massiger waagerecht getragener
Träger, blau-graue Färbung, dunkles,
mitunter kohlschwarzes Gesicht.
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KUDUJAGD AM SCHAFRIVIER
EIN KUDU
wie eine Statue
Wir haben die Spur verloren… Merde! Ich drehe mich um und sehe in das
bleiche Gesicht meines Jagdgast Patrick aus dem Norden Frankreichs. Es ist der
zweite Tag und die Spätwinter Sonne hat sein Gesicht noch nicht verbrannt.
Der Schweiss perlt sich auf der Stirn. Ich wende mich wieder nach vorn, den
Boden anstarrend, versuchen die Spur des Grossen Kudus wieder zu finden,
welchen wir vor einer knappen Stunde beobachten konnten. Von René Krafft
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KUDUJAGD AM SCHAFRIVIER
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KUDUJAGD AM SCHAFRIVIER
Patrick ist ein
passionierter Jäger,
er will hart arbeiten,
zu Fuss, beobachten,
pirschen, auf allen
vieren, er will erleben,
er will jagen auf den
alten Grossen Kudu.
RECHTS OBEN: Auf der
Quartzkuppe
RECHTS: Bick in den Kameldornbaumwald
NÄCHSTE SEITE: Jagdgast
Patrick Isaert mit Autor Rene
Krafft
E
r war plötzlich aufgetaucht,
und genauso schnell wieder
verschwunden, aber lange genug für
mich sichtbar um seine gewaltige Trophäe
zu bestaunen. „Patrick, sieh her, schnell,
dass ist der Kudu den Du schon lange
haben möchtest“. Patrick ist zum vierten
Mal zur Jagd angereist, einen guten Kudu
hat er bereits erfolgreich erlegt. Aber er ist
ein passionierter Jäger, er will hart arbeiten,
zu Fuss, beobachten, pirschen, auf allen
vieren, er will erleben, er will jagen auf den
alten Grossen Kudu und ich habe mich
entschlossen diesen grauen Geist unseres
Busches zu überlisten. Aber jeder der schon
mal hinter diesem Geist her war weiss, wie
schwer es werden kann ihm auf den Fersen
zu bleiben.
Und jetzt scheint es wieder so weit zu sein.
Der Kudu ist weg, seine Spur hat sich in
ein nichts aufgelöst. Aber ich kenne das
Gelände hier auf Ibenstein bei Dordabis am
Schafrevier wie meine Hosentasche, jeden
Hügel, jedes Tal. Und der Trockenfluss
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spendet unterirdisch genug Wasser für den
Kameldornbaum Wald. Viele riesige Bäume
spenden zu dieser Jahreszeit viel Futter da
ihre grauen, halb Mond förmigen Schoten
reif sind und zu Boden fallen. Alle Tiere
machen sich in dieser Trockenheit auf um
diese Nahrung zu finden da sie einen grossen
Teil des Eiweiss Bedarf decken.
Dieser Wald ist etwa 2 km von uns entfernt
und der Kudu ist in seine Richtung
unterwegs. Ich hatte gehofft, das Tier
eher stellen zu können, da der Wald von
vielen Tieren heimgesucht wird. Und da
es kein Gras und Gebüsch dort gibt wird
das Pirschen fasst unmöglich! Aber diese
Herausvorderung haben wir gesucht. Ein
Quarzit Hügel ragt auf halben Weg aus dem
roten Kalahari Boden heraus. Das ist unser
nächstes Ziel
Stumm bedeute ich Patrick mir zu folgen,
in raschen Schritten schreiten wir die
Wildwege entlang, gleiten leise durch das
Dornengebüsch, es ist heiss geworden,
und trocken, sehr trocken, aber ich
kann jetzt keine Rücksicht nehmen, der
Wagen mit kaltem Wasser steht 2 bis 3
Kilometer hinter uns auf dem Berg von
wo aus wir den Grossen Kudu erspäht
haben. Plötzlich eine Bewegung in meinem
Augenwinkel! Elen Antilopen, die Riesen
sind wohl auch auf dem Weg zu den Eiweiss
spendenden Schoten. Schnell ein Foto
bevor sie krachend durch den grauen Busch
verschwinden. Weiter!
Auf dem Hügel angekommen kauern wir
uns zwischen die weissen Felsen und glasen
den weit erstreckten Wald unter uns ab.
Springböcke, viele, Strausse, Gnus, Oryx
und Giraffen sind zu sehen, alle um sich
einen teil des Futters zu sichern. Aber wo ist
der graue Geist, wo ist der Kudu?
Dann sehen wir ihn, gerade vor uns hat er
sich fasst unsichtbar in den Schatten der
grossen Bäume gestellt und wittert seitlich
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KUDUJAGD AM SCHAFRIVIER
weg. Etwa 800 Meter weit Er und wir
beobachten was das andere Wild macht,
wenn wir gewittert werden und das Wild
abspringt dann wird der Kudu auch nicht
verweilen. Aber wir haben keine Eile, es
ist fast Mittag, die Sonne senkrecht, der
Weg führt uns von Schatten zu Schatten,
langsam, erst aufrecht, dann gebückt, Patrick
dicht hinter mir. Ich habe mir die Stelle gut
eingeprägt. Da, schnell runter, ein Strauss
kommt von links, wir müssen warten bis er
vorbei zieht. Wir können auch nicht weiter
nach rechts da sich dort auf einer Lichtung
drei Streifen Gnus nieder getan haben. Und
dann zieht auch noch ein Springbock schräg
auf uns zu. Ich bedeute Patrick sich nieder
zu kauern in dem spärlichen Schatten eines
kleinen Busches, wir haben Geduld.
Und riesen Glück, wir werden nicht wahr
genommen, die Tiere sind ruhig und ziehen
ihres Weges, es geht weiter, aber nun geht
es nur noch auf allen Vieren weiter, von
Baum zu Baum, von Schatten zu Schatten,
langsam, die kleinen Steinchen jetzt spüren
an den Knien, und vorsichtig die langen
Dornen der herunter gefallenen Asten zu
umgehen. Dann wieder anhalten und nach
dem Kudu ausschau halten. Er steht wie
eine Statue, gross und mächtig zwischen
den Bäumen, sein Gehörn durch die Aste
verdeckt, aber ich kann die langen weissen
Spitzen erkennen, sie sind nach aussen
gedreht, ein Zeichen des Alters ist auch der
dunkle Nacken, die Schulterblätter ragen
über den Wiederriss, der Rücken gesenkt,
jetzt nur keinen Fehler mehr machen!
Selbst nach unzähligen Jagden auf dieses
herrliche Tier klopft das Herz doch ein
wenig schneller.
Patrick! Preparer! Calme! Ne bouche pas!
und zu mir selbst: bleib ruhig! Ich glase in
alle Richtungen, die Gnus liegen noch am
selben Platz, der Strauss ist zwischen den
Bäumen verschwunden und der Springbock
hat sich in sicherer Entfernung nieder getan.
Wir schieben uns vorwärts, auf dem Gesäss,
ich voran, dann Patrick, die Waffe quer
über den Schoss gelegt, dann Sina meine
Dalmatiener Hündin, die uns langsam folgt
aber immer hinter uns, oder knapp seitlich
von mir bleibt. Sie kennt das Ziel!
Etwa 150 meter trennen uns noch von dem
Kudu, eine gute Schuss Entfernung, es
gibt keine Deckung mehr aber ein dicker
Baum verdeckt das Blatt, also müssen wir es
nochmal wagen ein paar Meter nach rechts
in die Sonne zu schieben, langsam. Dann ist
es so weit. Ein letzter zufriedener Blick in
die Runde, es ist ruhig, still, und Patrick hat
auf meiner linken Schulter aufgelegt! Da der
Kudu etwas abgewinkelt steht muss Patrick
knapp hinters Blatt zielen!
Der Schuss kracht durch die Mittagshitze,
der graue Geist ist getroffen, aber etwas zu
weit hinten, etwas hoch, aber gut genug,
trotzdem springen wir auf und gehen am
nächsten Baum in Anschlag. Sina ist schon
hinter den hoch flüchtigen Kudu hinterher,
er strauchelt, dann geht er zu Boden. Wir
haben ihn, den Grossen Kudu, und was
für eine Jagd, genau was Patrick erleben
wollte! Er kann sein verschwitztes, staubiges
Gesicht kaum abwenden! Wir sind beide
Stolz als er einen spärlichen Ast dem Kudu
ins Maul legt!
„ Ein letzter zufriedener
Blick in die Runde,
es ist ruhig, still,
und Patrick hat auf
meiner linken Schulter
aufgelegt!“
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ORYXJAGD – TSISEB
PAUL VAN SCHALKWYK
DER RITTER
der Einsamkeit
Dem Jäger, der noch nicht hier gejagt hat, ist sie kaum zu beschreiben, die
unfassbare Weite und die unberührte Schönheit, mit der die uralte Wüste den
Fremden konfrontiert. von Sigurd Hess
C
arl hatte eine Jagd in der Wüste, in
der Tsiseb Conservancy gebucht.
Ganz oben auf seiner Liste stand der
Oryx, der „Ritter der Einsamkeit“. Der Oryx
ist bekannt für seine Härte und auch dafür,
eine Menge Blei zu vertragen, wenn der erste
Schuss nicht optimal sitzt. Das sollte Carl als
erstes erfahren.
Am siebten von acht Jagdtagen stiegen wir
auf einen Berg mit Felsformationen, die
wie die Schuppen auf dem Rücken eines
riesigen Drachens aussahen. In den letzten
Tagen hatten wir einige Oryx in Anblick
gehabt, jedoch ausschließlich Kühe oder
Gruppen von jungen Tieren. Mit großen
Anstrengungen und einer Portion Glück
hatte Carl bisher ein Berg-Zebra und einen
braven alten Springbock erlegen können.
46
Danach allerdings hatte uns das Glück
verlassen und die ersehnte Beute machte
einen großen Bogen um uns. Während wir
die Gegend abglasten, erschien ein Oryx
wie aus dem Nichts auf einem parallel
verlaufenden Rücken. Es war fast Mittag und
kaum hatten wir ihn erblickt, da verschwand
er auf der abgewandten Seite der Hügelkette.
Die Entfernung dorthin schätzten wir auf
ungefähr drei Kilometer.
Meine Sorge galt der nahen, nur rund sieben
bis zehn Kilometer entfernten Grenze zum
Dorob Nationalpark auf der anderen Seite der
Hügelkette, genau in der Richtung, in die der
Oryx gezogen war. So ist das Leben! Man jagt
in einer fast eine Million Hektar umfassenden
Konzession und dann ist sie anscheinend zu
klein! Ich sagte zu Carl: „Wenn überhaupt,
dann ist das unsere Chance!“ Rund zehn
Kilometer vom Auto entfernt, mit knapp
werdendem Wasser, ging es jetzt ums Ganze.
„Ich kann dir noch nicht mal sagen, ob
es ein Bulle war oder ob er alt genug ist.
Aber, er zieht allein, und das ist immer ein
gutes Zeichen“. Carl zuckte nur mit den
Achseln und antwortete in seinem breiten
texanischen Akzent: “welllll, let‘s go!“ Die
Eile, Erwartung und Aufregung trieben uns
an und machten uns zu Laufmaschinen. Elias
und Eric, unsere beiden Tracker, Carl und
ich schafften die Strecke zu der Stelle, wo wir
den Oryx gesehen hatten in Rekordzeit. Dazu
das Gefühl, bei steigender Pulsfrequenz einen
Baumwollbausch im Mund zu haben. Der
heulende, trockene Nord-Ostwind erschwerte
das Laufen zusätzlich und Sandkörner
brannten auf Armen, Beinen und im Gesicht.
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ORYXJAGD – TSISEB
Am siebten von acht
Jagdtagen stiegen
wir auf einen Berg mit
Felsformationen, die wie
die Schuppen auf dem
Rücken eines riesigen
Drachens aussahen.
Während wir die Gegend
abglasten, erschien
ein Oryx wie aus dem
Nichts auf einem parallel
verlaufenden Rücken.
Unterhalb des Bergrückens hielten wir
kurz, um unsere trockenen Kehlen mit
einem Schluck warmen Wasser aus unseren
Feldflaschen zu spülen. Gespannt pirschten
wir vorsichtig auf den Rücken, nach allen
Seiten in die Hänge, Schlote und die Ferne
spähend. Aber nichts war in Sicht.
„Verflixt, wo zum Teufel ist der Oryx“
fluchte Carl. Mir ging ein ähnlicher
Gedanke durch den Kopf, da entdeckten
wir die typisch graue Farbe des Oryx, der
den Hang der nächsten Hügelkette in etwa
einem Kilometer Entfernung hinauf trottete.
Diesmal aber war eindeutig erkennbar, dass
wir tatsächlich einen großen, alten Bullen
mit langen Hörnern vor uns hatten.
Der Oryx hatte uns nicht bemerkt. Wir
warteten, bis er über den Rücken verschwand
und folgten dann schnell, fast im Laufschritt,
die nächste Hügelkette hinauf. Ich drängte
HUNTiNAMIBIA | 2014
47
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Carl alles zu geben, um diese Chance auf einen reifen Bullen nicht
zu vergeben. Er blieb dicht hinter mir. Direkt unterhalb des Rückens
stoppten wir um Atem zu schöpfen und damit Carl seine .30-06 fertig
laden konnte. Hintereinander pirschten wir ganz vorsichtig die letzten
Meter hinauf und blickten über den Rücken. Da stand er, der Ritter
der Einsamkeit, auf 160 Meter, den Blick in die weite Ebene gerichtet,
den Schweif vom Wind zur Seite geweht. Wir legten uns auf die
Felsen, die jetzt, zwei Stunden nach Mittag, so heiß waren, dass man
Eier darauf hätte braten können. Der Rucksack diente als Auflage für
die Büchse. „Carl, der Bulle ist gut, du kannst schießen, aber kalkulier‘
den Wind ein!“ flüsterte ich. Der Schuss donnerte viel schneller als
ich erwartet hatte und der Oryx zeichnete mit Auskeilen nach hinten
– das war gar kein gutes Zeichen, denn erfahrungsgemäß bedeutete
das einen weichen Schuss. Carl lud sofort nach, aber bevor er einen
zweiten Schuss anbringen konnte ging der Oryx hochflüchtig ins Tal
ab und verschwand aus unserer Sicht. Wir sprangen auf und setzten
dem Oryx nach, bekamen ihn wieder in den Blick, warfen uns zu
Boden um wieder schießen zu können. Die Entfernung zwischen uns
und dem Oryx wurde schnell größer. Carl zielte und schoss - daneben!
Er feuerte wieder, jetzt strauchelte der Bulle, lief noch vierzig Meter
weiter und setzte sich auf die Keulen. Langsam näherten wir uns dem
Bullen und Carl konnte ihm jetzt den Fangschuss antragen.
Die ganze Achterbahnfahrt an Gefühlen überkam uns noch mal
und noch mal. Erschöpft, aber erleichtert und glücklich saßen
wir bei dem Bullen. Tage wie diese machen uns stolz als Jäger und
gleichzeitig dankbar auf diese Weise in einem Gebiet wie diesem
jagen zu können.
Aber dies ist nicht das Ende der Jagd. Zunächst mussten wir das
Auto so nah wie möglich an den Oryx heran manövrieren und erst
als das ganze Fleisch aufgeladen war, fuhren wir zurück ins Camp.
Die Sonne ging gerade
unter und setzte einen
Schlusspunkt unter eine
grandiose Woche auf der
Jagd mit wunderschönen
Erinnerungen.
DIE UNBERÜHRTE WÜSTE
Vor dem Hintergrund hoher Gebirgszüge, deren Farben mit
den Tageszeiten wechseln, liegen gewaltige Granitblöcke
verstreut in der Weite der Schotterflächen der Wüste am
westlichen Rande Namibias. Die Läufe alter Trockenflüsse, die
sich in Millionen von Jahren durch Bergketten gegraben haben,
Quellen, die überraschend Wasser haben. Oft sogar durch viele
Trockenzeiten hindurch. Aus diesen grünen Oasen, dem Nebel,
der von der Küste her landeinwärts kriecht und dem seltenen
Regen entsteht der Kern des überraschend üppigen Lebens, das
in dieser trockenen Landschaft existiert. Die Flora und Fauna,
die hier heimisch ist, hat sich über Jahrtausende hinweg an
die Bedingungen in dieser kargen Welt angepasst und überlebt
hier nicht nur, sondern gedeiht. Natürliche Auslese, bizarre
Anpassungen sind die Gründe dafür, dass die Evolution das
Leben in dieser Gegend möglich gemacht hat.
In dieser weiten Wüste gejagt zu haben und zu jagen gehört
sicher zu den ganz besonderen Privilegien des Lebens. Keine
Kamera kann die Großartigkeit dieser Landschaft einfangen.
Endlose Kilometer in der Hitze des Mittags auf der Jagd
nach einem einzelnen alten Springbock durch diese Wüste
zu wandern, das gleißende Licht so stark in der Hitze flirrend,
dass das Ansprechen durch das Fernglas schier unmöglich ist,
lässt mich ebenso wie meinen Gast in tiefer Demut verharren.
Man begreift, dass wir Jäger nur eine Nanosekunde existieren,
verglichen mit der Ewigkeit, die diese Wüste schon besteht und
wie lang sie noch bestehen wird. Oft spürt man nach einem
langen Jagdtag, dass diese Wüste tatsächlich lebendig ist,
ich möchte sogar soweit gehen zu sagen, man bekommt ein
Gefühl dafür, dass die Wüste viele Geheimnisse in sich trägt
und hier vielleicht sogar der Ursprung des Lebens liegt.
Was für ein überwältigender Eindruck ist es doch, einen Oryx
Bullen, der in dem ihm eigenen, geradezu majestätischen Gang
über die Schotter-Ebene zieht, zu beobachten. Man gewinnt
den Eindruck, dass er die Hitze überhaupt nicht bemerkt. Das
Wedeln des Schweifs ist nur ein Zeichen tiefster Zufriedenheit.
Selbstsicher zieht er seine Bahn, niemals kommt er aus dem
Tritt oder ändert seine Geschwindigkeit. Selten bleibt er stehen
um mit erhobenem Haupt rundum zu sichern. Mir erscheint
er als der Ritter der Einsamkeit. Er lebt in vollkommener
Harmonie mit der Wüste und dem Alleinsein.
OBEN: Carl und sein Tracker mit dem Oryx
HUNTiNAMIBIA | 2014
49
DIE JAGD ALS BERUF
WIE WIRD MAN EIN
GUTER BERUFSJÄGER?
Ich habe das große Glück in Namibia, dem Land der
Aufrechten, geboren zu sein. Dazu gehören eine ganze
Menge Vorteile, die unsere Kultur mit sich bringt.
Die Möglichkeit Berufsjäger zu werden gehört dazu.
von Danene van der Westhuyzen
D
ie Anforderungen, sich für diesen
Beruf zu qualifizieren, sind in
Namibia vergleichsweise hoch.
Zur Zeit sieht das System vor, dass man
sich zunächst als Jagdführer und MeisterJagdführer qualifizieren muss, um an der
Berufsjäger-Prüfung teilnehmen zu können.
Bevor ich Sie mit zu vielen Details langweile,
will ich einfach sagen, dass jeder, der diese vier
Jahre Ausbildung absolviert, Respekt verdient.
erinnere mich dabei ständig daran, dass ein
großer Teil Professionalität aus Erfahrung
entsteht. Folglich werde ich immer zum
Schwamm, wenn ich die „old Boys“ treffe.
Zuhören, zwischen den Zeilen lesen, mit
ihnen in den Bergen schuften und einfach
ihre Gesellschaft genießen, hat sicher zu
meiner eigenen Entwicklung als Berufsjäger
beigetragen. Und ich hoffe, ich kann mich
auf diese Weise noch weiter entwickeln.
In meiner Position habe ich das Vergnügen
viele Berufsjäger bei der Arbeit beobachten
zu können und jedes mal ertappe ich mich
dabei, dass ich jeden von ihnen immer wieder
auf‘s neue beurteile. Ich denke, ich lege den
Maßstab dabei auch immer an mich an - und
Die Fallstricke und Herausforderungen,
die auch aus der Jagdkultur, in der wir
aufgewachsen sind, entstehen, sind mir auf
dem Weg ebenfalls nicht verborgen geblieben.
„ Bleib‘ dir selbst treu
und treffe deine
Entscheidungen richtig,
auch wenn es nicht
immer einfach ist. “
50
Zu den vorgeschriebenen Kenntnissen
eines Berufsjägers in Namibia gehören
selbstverständlich profunde Kenntnisse aller
namibischen Wildarten, ihrer Lebensweise
und Anatomie. Er muss einen Kursus in erster
Hilfe nicht nur absolviert haben, sondern die
erworbenen Kenntnisse auch in der Praxis
anwenden können. Der sichere Umgang mit
Schusswaffen und umfassende Kenntnis der
unterschiedlichen Kaliber und Geschossarten
gehört natürlich auch zur Ausbildung. Er muss
sich in mindestens zwei Sprachen verständigen
können, Trophäen fachgerecht vorbereiten
können und mit den jeweils aktuellen
Vorschriften zur Viehseuchen Kontrolle vertraut
sein. Nicht zuletzt muss er die Vorschriften
und Verordnungen zum Wildmanagement und
einschlägige Vorschriften zu Tourismus und
Beherbergung kennen.
Unterscheiden von Spuren nach Spezies und
Geschlecht, Fährten lesen und Wild erfolgreich
anzupirschen. Trophäenstärke präzise
ansprechen und den Gast in eine Position zu
führen, aus der er das Wild mit einem Schuss
sauber erlegen kann, gehört zum Kern seiner
Fähigkeiten. Auch muss er selbstverständlich
selbst ein sicherer Schütze sein, wissen, wie
man ein Safari Camp aufschlägt und betreibt,
mit Jägern unterschiedlichster Herkunft
umgehen und körperlich fit sein. Aber das
sind nur die vom Gesetzgeber verlangten
Kenntnisse und Fähigkeiten. Darüber hinaus
gibt es ein paar zusätzliche Qualitäten, mit
denen man, meiner Meinung nach, zu einem
noch besseren Berufsjäger werden kann.
Ein guter Berufsjäger ist ein Jünger Afrikas.
Seiner Menschen, seiner Gebräuche, seiner
Fahne. Respekt für die Plätze zu denen man
kommt, jene, die man dort trifft, und alles,
was man jagt. Achtung vor allem was uns
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DIE JAGD ALS BERUF
Ein guter Berufsjäger
hat ein reines Gewissen
und ein intaktes
Wertesystem und wird
damit für die Jahrzehnte,
die vor uns liegen, zur
Nachhaltigkeit in der
Wildbahn beitragen.
die Natur in ihrer Vielfalt gibt, gehört zu
den Merkmalen und Stärken eines guten
Berufsjägers. Ein guter Jäger sollte niemals
manipulierend eingreifen um zu mehr oder
einfacherem Erfolg für den Menschen zu
kommen. Unsere Geschichte gibt uns die
Erkenntnis einer Regel, die uns nur die Natur
lehren kann, das Prinzip der natürlichen
Auslese. Wenn wir dieses Prinzip nicht in
seinem ursprünglichen Sinne respektieren
können, können wir nicht in Anspruch
nehmen, Schützer und Jünger Afrikas zu sein.
Kommunikation in allen ihren Formen
umgibt den Jäger und macht Afrika zu
seiner zweiten Heimat. Mit unseren Kunden
umgehen zu können beinhaltet viele
Merkmale, wie Selbstachtung, Disziplin,
Leidenschaft und Eifer für afrikanisches Wild
und Natur. Auch müssen wir das Erlebnis
dem Gast richtig vermitteln. Wir müssen
den kleinen Dingen, die so oft übersehen
werden, ihren Wert geben, weil sie auch
Erlebnisse großartig machen. Wir müssen die
Großartigkeit und die Grausamkeit der Natur
akzeptieren und wertschätzen, ebenso wie die
Schöpfung. Wenn man dies seinem Jagdgast
erfolgreich vermitteln kann, hat man nicht
nur das Vertrauen des Gastes gewonnen,
sondern aus der Jagd auch schon einen Erfolg
gemacht. Sei in dieser Hinsicht bescheiden,
und der Jagdgast wird dir immer vertrauen.
Bleib‘ dir selbst treu und treffe deine
Entscheidungen richtig, auch wenn es
nicht immer einfach ist. Lass‘ den 56“er
laufen, wenn er noch nicht reif ist. Das ist
sicher die schwerste Entscheidung für einen
Berufsjäger, und vielleicht der wichtigste
Charakterzug eines guten Berufsjägers.
Einen kapitalen Kudu Bullen (ebenso wie
irgend eine andere Trophäe) zu finden
verlangt Ausdauer, Beharrlichkeit und viel
Geduld. Und...am Ende einer Jagd nachdem
man viele starke Bullen angepirscht hat und
schließlich diesen kapitalen in perfekter
Schussposition vor sich hat und erkennen
muss, dass er noch nicht reif ist...ihn dann
laufen zu lassen ist eine Entscheidung, vor
der ich größten Respekt habe.
Erziehe und umerziehe deinen Kunden.
In der Situation, in der die Jagd heute
ist, müssen wir Abstand gewinnen
und nüchtern überdenken, was wir
erreichen wollen. Ich weiß, dass ein guter
Berufsjäger ein reines Gewissen und ein
intaktes Wertesystem hat und damit
für die Jahrzehnte, die vor uns liegen,
zur Nachhaltigkeit in der Wildbahn
beiträgt. Informiere deinen Gast über
die Zusammenhänge. Erkläre ihm immer
wieder, welche Trophäen die richtigen sind,
das manipulierte Gene verwerflich sind.
Das jedes Tier, egal was es ist, den gleichen
Wert hat und sein Leben ebenso verdient
wie das nächste. Leite ihn an, die richtigen
Entscheidungen zu treffen und ein faires
Jagdunternehmen zu wählen.
Ich glaube, dass ein wichtiges Element,
das einen guten Berufsjäger auszeichnet,
oft übersehen wird: Schönheit. Jeden Tag
etwas von atemberaubender Schönheit zu
erleben, jeden Tag mit der Entdeckung,
Wiederentdeckung, Schöpfung von Schönheit
konfrontiert zu sein, ist etwas, ohne das kein
Berufsjäger leben und gesund bleiben kann.
Wir leben in einem wundervollen und
einzigartigen Land, aber bedauerlicherweise
oft mit hässlichen Dingen konfrontiert...
falschen Entscheidungen, Neid zwischen
Jagdunternehmen und Jägern, Fehlplanungen
und Unwissen über Trophäenjagd,
Bestechung, um einige zu nennen.
Die Gegenwart der Schönheit erinnert uns
an unsere Unschuld, Hoffnung, Demut
und Chancen. Sie hilft uns, wieder einen
klaren Blick zu bekommen. Ein alter
Baum, fließendes Wasser, die winterlichen
Sternennächte, der Ruf der Francoline am
Morgen oder am späten Nachmittag, das
gewaltige Brüllen des Löwen und die hastige
Flucht der Erdmännchen in ihren Bau
machen aus einem Arbeitstag ein Wunder.
Dies wahrzunehmen und deinem Jagdgast
richtig zu vermitteln kostet keinen Pfennig
extra, nur etwas guten Willen und Ausdauer.
HUNTiNAMIBIA | 2014
51
ORYXJAGD – KALAHARI
Unser Titelfoto
wurde auf
dieser Farm
fotografiert.
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Bullen.
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ORYXJAGD – KALAHARI
Ist hier die Wiege
DER GIGANTEN?
Da, wo ich herkomme, wäre die Antwort auf die Frage, wo man wirklich
große Oryx findet, ganz klar: „...in der roten Kalahari“! Das ist vielleicht
subjektiv, jedenfalls aber nah an der Wahrheit. von Jean van Rooyen
W
enn man über die roten
Dünen wandert, wird man
unweigerlich einige der
großartigsten Exemplare der Art in
Anblick bekommen. Es ist auch eine
Tatsache, dass gelegentlich drei der
Top 20 SCI und Rowland Ward Oryx
Trophäen von einer einzigen Farm –
Langvlakte – stammen. Man fragt sich
natürlich, wie das in einem Land, das so
groß und unbewohnt ist wie Namibia,
möglich ist. Der amerikanische Jäger
Randy Zwagerman, der hier im Mai
2013 einen 45 2/8 Zoll (114,6 cm)
Oryx erlegt hat, kommentierte, es sei
nicht der größte gewesen, den er im
Zielfernrohr hatte. „Einer der Gründe,
den wir für ursächlich dafür halten,
ist, dass wir keine Trophäen-Kühe
auf dieser Farm schießen,“ meint
Berufsjäger Hendrik Kotzé.
Eine weiterer Grund liegt vielleicht in der
Tatsache, dass auf der Farm Langvlakte
niemals kommerzielle Viehzucht
betrieben worden ist. Immer war dies eine
Wildfarm ohne interne Zäune, mit gut
gehegtem Wildbestand und Trophäenjagd.
Ich erinnere mich gerne an meine
Jugend, als ich die Schulferien bei
meinem Großvater Jan auf Langvlakte
verbracht hat. Wir saßen jeden
Abend draußen am Feuer unter dem
Sternenhimmel und lauschten den
Erzählungen des Großvaters von
Jagdabenteuern vergangener Zeiten.
In den zwanziger Jahren des letzten
Jahrhunderts begann mein Großvater
als junger Händler Handelsreisen nach
Mier, in der Nähe von Rietfontein
im Nord-Kap, bei Hakskeenpan und
Philandersbron, wo er später auch eine
Farm erwarb und eine Handelsstation
eröffnete, zu unternehmen. Einmal im
Monat machte er sich auf den langen Weg,
der über Upington, direkt am anderen
Ufer des Orange, führte, wo er vor allem
Horn und Häute gegen Grundbedarf wie
Maismehl, Zucker, Salz und Medikamente
für seine Handelsstation einhandelte. Er
berichtete uns von einer Gegend in der
roten Kalahari, die, wie erzählte, sich
von Januaries Kop bis zu den Pfannen
von Uigenap erstreckte und wo sich die
„King George -“ oder „Post-Office-Bake“
befindet. Zu jener Zeit gab es keine Zäune
und diese Baken waren die einzigen
Orientierungspunkte auf einer Jagdreise.
Er erzählte weiter, dass man in dieser
Gegend immer eine Anzahl spezieller
Oryx Herden fand, die die längsten
Hörner trugen, die man sich überhaupt
vorstellen konnte. Anscheinend haben sie
diese Gegend niemals verlassen.
Viele Jahre später, nach dem 2.
Weltkrieg, kaufte sein Sohn, mein Vater
Basson, Professor für Augenheilkunde
am Tygerberg Hospital in Kapstadt,
zusammen mit Partnern Langvlakte.
1962 wurde er alleiniger Eigentümer.
Es war mein Vater, der mir von einem
50 Zoll (127 cm) Bullen erzählte, den er
erlegt hatte und dessen Hörner nicht weit
von der Uigenap Salzpfanne vergraben
waren. Zu der Zeit grassierte die Maul
und Klauenseuche und es war verboten
Häute oder Hörner über die Grenze zu
bringen. Die Hörner sollten also zu einem
späten Zeitpunkt geborgen werden.
Bis zu seinem Tode 1999 ließ
ihn der Gedanke nicht los, diese
Ausnahmetrophäe wiederzufinden
und seine Behauptung zu beweisen.
Immer wieder sprach er davon eine
systematische Suche zu unternehmen,
aber es kam am Ende niemals dazu.
Vielleicht wird der Wind die Hörner
eines Tages freilegen und wir finden
die Bestätigung für seine legendäre
Geschichte. Vorausgesetzt, die Termiten
waren am Ende nicht schneller.
Kürzlich abgehaltene Versteigerungen
auf der Wild für Farmer aus anderen
Gegenden Namibias angeboten wurde,
machte das außergewöhnliche genetische
Potential dieser Oryx-Population deutlich.
Ich bin überzeugt, dass die Einführung
dieses erstklassigen Erbguts in ihre
Zuchtherden nicht nur zu nachhaltigem
Naturschutz durch Trophäenjagd gehört,
sondern dass auf diese Weise der GenPool typisch namibischer Wildarten auch
verbessert wird.
Oben auf einer roten Düne in der
Kalahari zu liegen und vertraute
Herden von Oryx zu beobachten
gehört wahrscheinlich zu den
ganz besonderen Augenblicken im
Leben eines Jägers. Es obliegt uns
Wildfarmern in Namibia, diesen Schatz
zu hüten, damit auch unsere Enkel
sich noch an der Jagd auf die Giganten
unter den Oryx erfreuen können.
HUNTiNAMIBIA | 2014
53
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HUNTiNAMIBIA | 2014
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HENTIE BURGER
BOGENJAGD
DER KEILER von Ekuja
Die Farm Ekuja, 140 km nordwestlich von Windhoek gelegen, ist ein echtes
Paradies für Bogenjäger. Mit einem artenreichen und starken Wildbestand
weiß man nie so ganz, was einen hinter einem Busch erwartet. Auch die
Pflanzenwelt ist in ihrer ganzen Vielfalt vertreten, vom dichten SchwarzdornAkazien Busch bis zur offenen Steppe. Zwischendurch findet man ausgedehnte
mit Kampfer Büschen bewachsene Strecken, in denen sich sehr schön pirschen
lässt. Der Kampfer ist tatsächlich ideal dafür, weil er immergrün ist und das
ganze Jahr über Deckung gibt. von Christiaan Bean
A
uf einer früheren Jagd hatten wir beschlossen, an einer
natürlichen Wasserstelle einen Hochsitz in einem Baum zu
bauen. Seinerzeit waren wir auf der Jagd auf Steppen Zebra
und die Fährten bestätigten uns, dass sie regelmäßig hier zur Tränke
kamen. Da es in der unmittelbaren Umgebung der Wasserstelle
fast keine Deckung gab, bot der große Kameldorn Baum direkt am
Wasser die einzige Möglichkeit für einen Ansitz. Wir benutzten
ein altes Türblatt, das stabil und groß genug war um zwei Personen
sitzend oder stehend zu tragen. Der Baum selbst bot auch nicht allzu
viel Deckung, so dass wir uns sehr leise und ruhig verhalten mussten
um vom Wild nicht bemerkt zu werden.
56
Tatsächlich konnten wir hier einen großartigen alten Zebra Hengst
erlegen, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Aber, es war
während des Ansitzes auf das Zebra, als ich zum ersten Mal den
riesigen Warzenschwein Keiler in Anblick bekam. Wir warteten
schon einige Stunden auf dem Hochsitz und es war ziemlich ruhig,
bis auf die gelegentlichen Bachen mit ihren Frischlingen, die zur
Tränke und zum Suhlen kamen. Wenn ich nach Süden blickte
irritierte mich etwas zu meiner Rechten. Langsam drehte ich
meinen Kopf. Wir hatten nordöstlichen Wind und die von Südwest
her kommenden Bachen bekamen schon den ganzen Nachmittag
unseren Wind. Ich erwartete aus dieser Richtung also eigentlich
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BOGENJAGD
nichts. Schon gar nichts Spektakuläres. Außerdem waren wir ja nicht
auf Warzenschwein aus. Aber, was nun kam, ließ Brad schnell seine
Meinung ändern. In dem Moment, als er fertig war, bekamen der
Keiler und die Bache aber leider unseren Wind und beschlossen, dass
sie überhaupt nicht mehr durstig waren und verschwanden.
Heute, ungefähr drei Wochen später, waren wir an der gleichen
Stelle und saßen still auf dem alten Türblatt. Auch heute stand
Warzenschwein nicht auf der Liste. Brian Maher, mein Jagdgast
aus Australien hatte schon an einem der ersten Jagdtage ein starkes
Schwein geschossen. Ich erinnere mich, dass ich Brian von dem
Monster Keiler, den ich auf der vorherigen Jagd gesehen habe, erzählte,
als wir auf den Baum kletterten. Ich fügte auch hinzu, dass es ziemlich
unwahrscheinlich war, dass uns dieser ausgeschlafene alte Bursche
eine Chance auf einen Schuss geben würde. Er kam immer gegen den
Wind um sicher zu sein, dass am Wasser die Luft auch wirklich rein
war. Er ist nicht so alt geworden, weil er dumm ist, schloss ich.
Diesmal waren wir direkt nach dem Mittagessen auf dem Baum. Um
vier Uhr rief ich meinen Spurenleser über Funk, dass er uns abholen
könne - wir hatten die ganze Zeit nicht ein einziges Stück Wild in
Anblick bekommen, das zum Wasser ziehen wollte. Gerade hatte ich
das Funkgerät wieder abgesetzt, als ich das typische Warzenschwein
grunzen hörte. Und da kam er, wieder aus Südwest, genau wie beim
UNTEN: Dieser kapitale
Warzen Keiler, 11 cm Umfang
und 36 cm Länge, wurde von
Brian Maher auf der Farm
Ekuja von Drikus und Danita
Swanepoel erlegt.
letzten Mal, als wir ihn von unserem behelfsmäßigen Hochsitz
aus gesehen haben. Diesmal aber folgte er zwei Bachen, die seine
Aufmerksamkeit offensichtlich so in Anspruch nahmen, dass er auf
den Wind nicht achtete. Glücklicherweise hatten wir heute einen
leichten, mehr östlichen Wind, so dass er unsere Witterung vielleicht
ohnehin nicht bekam. Ich versicherte Brian, dass dies sein Lebenskeiler
war, eine Gelegenheit, die man einfach nicht verstreichen lassen kann.
Seine Entscheidung war in Sekunden gefallen. Einen Augenblick später
hatte er die Sehne bereits voll ausgezogen. Ein paar bange Momente
vergingen, bis er schließlich schießen konnte, denn die beiden Bachen
deckten den Keiler jeweils von der Seite ab. Endlich machte der Keiler
ein paar Schritte vorwärts in Richtung Wasser und Brian bekam seine
Chance. Das Adrenalin schüttelte ihn wie Espenlaub, aber es gelang
ihm mit seinem Mathews Monster Bogen mit 15 Kilo Zug einen
sauberen Kammerschuss zu platzieren. Auf den Treffer zeichnete der
Keiler mit einem Satz vorwärts, drehte nach rechts und ging flüchtig
ab. Nach nur knapp zwanzig Metern war die Flucht zu Ende.
Brian freute sich ekstatisch - und ich mich noch mehr. Dabei erkannten
wir erst als wir den alten Kämpen erreichten, was für gewaltige Waffen er
trug. Der Keiler war sehr alt und von der rechten Waffe waren ungefähr
fünf Zentimeter abgebrochen, vielleicht in Folge eines Kampfes, oder
durch zu heftiges Graben nach Wurzeln. Wie auch immer, es tat der
Pracht dieser Trophäe keinen Abbruch. Mit 11 cm Umfang und 36 cm
Länge, woraus sich 47 Punkte nach der SCI Mess-Methode ergeben, war
dies ganz gewiss ein Lebenskeiler. Erlegt mit einem Bogen! Noch wussten
wir nicht, dass diese Trophäe nicht nur zu den Top-Ten der jemals in
Namibia mit dem Bogen erlegten Warzenkeiler gehörte, sondern es sogar
auf Platz 5 dieser Liste schaffte! Aufgrund des Alters qualifizierte diese
Trophäe Brian sogar für die prestigeträchtige Hege-Medaille der NAPHA!
„ Der wahre Trophäen-Jäger ist
Perfektionist mit Selbstdisziplin, auf der
Suche nach einem einzelnen Tier, dem
betagten Patriarchen, der seine beste
Zeit weit hinter sich hat und oft schon
von seiner Art verstoßen ist...Wenn ihm
Erfolg zuteil wird, wird er der Trophäe
an einem Ehrenplatz huldigen. Das ist
ein würdigeres und passenderes Ende
als an einem verlorenen und einsamen
Felsen zu verenden, wo die Aasfresser
seine Knochen verschleppen und seine
großartigen Hörner verwittern und für
immer verloren sind.“
Elgin Gates
HUNTiNAMIBIA | 2014
57
JAGDGEWEHRE
DIE PATRONE für
die ZUKUNFT?
Es ist etwas magisches an einem Lagerfeuer. Mehr als nur die Flammen, die
um ein paar Scheite Hartholz züngeln und das gelegentliche Nachlegen, um
die nächtliche Kälte von denen, die im Kreis darum herum sitzen, fern zu
halten. Seit den frühesten Tagen der Menschheit bietet das Lagerfeuer einen
Andachtsort für Jäger, an dem der Tag Revue passieren kann und darüber
sinniert wird, wie sich die Ausrüstung während der Herausforderungen des
Tages bewährt hat. Von Dr. Jürgen Hoffmann
E
ine Diskussion am Lagerfeuer
über Jagdgewehre folgt ihren
eigenen Gesetzen. Hier werden
Glaubensgrundsätze über Kaliber in
Stein gemeißelt bis zur dogmatischen
Binsenweisheit. Eine Diskussion, auf
die man sich besser nicht einlässt, wenn
man nicht bereit ist, sich im Kreise zu
drehen bis das Kreuz des Südens hinter
dem Horizont versinkt. Eine kritische
Anmerkung zu einer gelobten Waffe/
Kaliber Kombination hat schon so mancher
Freundschaft Risse beigebracht.
C HRIS GUTEK A NST
Wo immer Jäger zusammenkommen
ist die Diskussion, welches die perfekte
Jagdpatrone ist, lebendig. Im Zeitalter
globalen Flugverkehrs ist es anscheinend
dringend nötig, ein bestimmtes Kaliber
auf das goldene Podest der unerreichten
Überlegenheit und des geradezu
unvermeidlichen Jagderfolgs unter allen nur
denkbaren Bedingungen zu hieven.
58
Diskussionen wie diese waren sicher immer
eine treibende Kraft hinter der Entwicklung
von Jagdwaffen - von der Vorzeit bis
zur Gegenwart mit der Einführung des
rauchlosen Pulvers 1884.
Dieses Datum markiert den Schritt
zur Einführung von kleineren Kalibern
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JAGDGEWEHRE
Wir sollten uns
vielleicht unserer
vorgeschichtlichen
Wurzeln erinnern, die
die Jagd legitimieren.
Eher unsere
jagdlichen Fähigkeiten
perfektionieren, als uns
von Flugbahndaten,
Geschwindigkeit und
anderen technischen
Details ablenken zu
lassen.
Horst Holst liess mehrmals den Finger gerade als er jüngere
Elandbullen vorhatte. Nach mehrmaligen Anlauf erlegte er diesen alten
Bullen mit einer maßangefertigten Mauser 9x64 Hoffmann & Holst.
mit geringerem Hülsenvolumen. Die
Einführung der französischen 8x50R Lebel
Patrone setzte 1886 neue Standards in der
Ballistik, die 1887 mit der .303 British
und 1888 mit der 8x57J Mauser noch
deutlicher akzentuiert wurden. Aus der
Letzteren entstand durch Umformen der
Hülse eine ganze Familie von Kalibern,
6mm (und sogar bis 5,6mm) bis zu
10,75mm. 1906 folgte die ehrwürdige .3006 Springfield, die ebenfalls zu zahlreichen
Variationen der Hülsenform animierte. Die
meisten dieser Kaliber setzten die Annahme
um, dass eine langsame, schwere Kugel das
Optimum sei.
Bereits vor 1940 waren einige
Hochgeschwindigkeits-Patronen, wie die
.220 Swift, .270 Winchester. .300 Holland
& Holland Magnum, sowie einige von
deutschsprachigen Entwicklern wie Halbe
& Gerlich, Brenneke und vom Hofe auf
dem Markt. Diese Kaliber fanden jedoch
keine nennenswerte Verbreitung, bis
Roy Weatherby mit einer meisterhaften
Marketing-Kampagne die jagdliche Welt
davon überzeugte, dass ein „hydrostatischer
Schock“ von einem rasanten Geschoss
beim Auftreffen im Ziel das Nervensystem
in Folge einer Druckwelle im
wasserhaltigen Gewebe ausschaltet. Auf der
Basis der Power-Miller Venturi Free Bore
Patronen mit Schulter und Doppelradien
schuf er, auf seine Theorie setzend, seine
eigene, beeindruckende Magnum Reihe
mit Gürtelhülse.
Die Theorie vom hydrostatischen Schock
wird von vielen kontrovers diskutiert,
besonders afrikanisches Wild reagiert
auf Schüsse mit Magnum Kalibern oft
nicht so wie die Werbung verspricht.
Trotzdem kamen die „Magnums“ in der
jagdlichen Welt in Mode, da unter anderem
durch die gestrecktere Flugbahn größere
Schussentfernungen unproblematischer
wurden. In diesem Zuge entstanden Kaliber
wie die .264 Winchester Magnum, 7mm
Remington Magnum, .300 Winchester
Magnum während in der deutschsprachigen
Welt der Stern der 7x64 auf Kosten der
7x57 aufging. Die Idee „Schneller ist
besser“ bescherte auch der 8x68S ihren
Erfolg und schickte so alte Gefährten
wie die 8x57JS, 8x60S und 8x64S mit
weniger beeindruckender Papierform in den
vorzeitigen Ruhestand. Schließlich schob
die 8mm Remington Magnum die Leistung
noch weiter nach oben.
Die Hochgeschwindigkeits-Anhänger
begrüßten stürmisch neue Hülsen-
Designs mit noch größerer Kapazität.
Die 7mm Shooting Times Westerner
(eine 8mm Rem. Mag. mit eingezogenem
Hülsenmund) von Layne Simpson ist ein
Beispiel. Die finnischen Unternehmen
Lapua und Sako entwickelten gemeinsam
mit British Accuracy International
die 1988 als Militärpatrone für große
Einsatzentfernungen vorgestellte .338
Lapua Magnum. Aubrey White hielt den
Ball im Spiel mit der 1989 präsentierten
„Imperial Hunting Series“ auf der Basis der
.404 Jeffrey Hülse, die auf verschiedene
Kaliber eingezogen wurde. In Anlehnung an
diese Designs brachte Remington 1999 die
Remington Ultra Magnums auf den Markt.
Dies löste das Erscheinen der hochpräzisen
„Bean Field Rifles“ aus, gedacht dafür, einen
Hirsch am anderen Ende eines texanischen
Bohnenfelds, jenseits der 600 Meter Marke,
zu erlegen. Firmen wie A-Square, Dakota,
Weatherby, Lazzaroni und Sabi Arms aus
Südafrika mit der .338 Voschol (einer
eingezogenen .500 Jeffrey) befassten sich
ebenfalls mit dem Konzept.
Die Hersteller von Zielfernrohren taten das
ihre, um hoch vergrößernde Instrumente mit
bis zu sechzig-facher Vergrößerung, teilweise
mit integrierten Laser Entfernungsmessern,
anzubieten, damit diese Lauf-fressenden
HUNTiNAMIBIA | 2014
59
Rückstoß-Monster auf unglaubliche Entfernungen zielgenau
abgefeuert werden können.
Um nicht den Anschluss zu verlieren, führte Winchester im
Jahr 2000 das von Lazzeroni inspirierte Short Magnum Konzept
ein. Remington und Ruger folgten alsbald. Eine gekürzte .404
Jeffrey Hülse wurde mit dem Argument, dass der Verzicht auf
eine Gürtelhülse Vorteile bei der Patronenzufuhr und dem
Verschlussabstand mit sich bringe, verwendet. Außerdem
solle die kürzere und dickere Pulversäule gegenüber den
konventionellen Magnum Designs Vorteile bei der Präzision
bieten. Von den Befürwortern des Konzepts wird auch immer
wieder ins Feld geführt, dass ein Kurzsystem immer mit
Gewichtsersparnis einhergeht und dabei auf Leistung aber nicht
verzichtet werden muss. Neuere Entwicklungen, wie die .375
Ruger von 2007 und diverse Blaser Designs von 2009 folgen
ebenfalls dem Konzept hoher Leistung aus einem Kurz- oder
Standard-System kombiniert mit einer Hülse ohne Gürtel.
Entwicklungen wie die .376 Steyr, .338 Federal, .45 Blaser und
8,5x63 Reb wenden sich von der High-Speed-Hype ab, wurden
vom Markt aber nur verhalten aufgenommen.
Die maßangerfertigte Mauser 8,5x63 (338 JH Express) spiegelt ausgewogene Balance
und individuelle Eleganz wieder. Dieses Kaliber ist für alle namibischen Antilopen geeignet.
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JAGDGEWEHRE
Die Jagdgehilfen posen mit Büffel und Impala die Werner Hoffmann 1936 in den Okavangosümpfen mit einer Mauser 9,3x62
über offene Visierung erlegte. Dieses Kaliber ist noch immer sehr beliebt und für sämtliches afrikanisches Wild geeignet, es
müssen jedoch die jeweiligen Gesetze in den Jagdgebieten berücksichtigt werden.
Was bedeutet diese Situation für den
anspruchsvollen Jäger von heute?
Führt bei der Entscheidung für eine
Jagdwaffe kein Weg an den modernen
Hochgeschwindigkeits-Kalibern vorbei?
Der spanische Philosoph Ortega y Gasset
(1883 - 1955) teilt in seinem Buch
„Meditationen zur Jagd“ 1942 seine
Gedanken dazu - fundamentale Einsichten,
natürlich aus einer anderen Zeit und
Epoche, die aber sehr wohl der Betrachtung
wert sind.
„ Die Wahl des Kalibers ist
immer eine persönliche
Entscheidung, die nicht
nur auf technischen
Daten basieren sollte.
Die altbewährten
Kaliber bieten alle mal
genug Leistung auch
in der heutigen Zeit vorausgesetzt, die Regeln
der Waidgerechtigkeit
finden Beachtung.“
Y Gasset hat bereits die Entwicklung von der
Erweiterung der eigenen Fähigkeiten hin zu
technischen und gesetzlichen Bedingungen
und Überlegungen vorhergesehen. Er führt
aus: „Die erwachsene Vernunft wendet sich
anderen Geschäften und nicht der Jagd
zu. Wenn sie sich mit dieser befasst, so
bekümmert sie sich mehr um Fragen die ihr
vorangehen oder am Rande liegen.Sie wird
sich sehr ernsthaft darum bemühen, mit
wissenschaftlichen Mitteln die geeigneten
Tierarten zu pflegen und zu schützen, die
Hunderassen auszuwählen, gute Jagdgesetze
herauszubringen, die Gehege gut zu
organisieren und sogar Waffen herzustellen,
die innerhalb sehr enger Grenzen
zuverlässiger und wirksamer sind. Aber bei
all dem wird ein Gedanke vorherrschen: zu
verhindern, dass die Ungleichheit zwischen
Wild und Jäger allzu groß wird;“
Man kann interpretieren, dass sich der
Mensch immer weiter von der Natur
entfernt und dabei seine jagdlichen
Fähigkeiten zunehmend einbüsst. Das
Wesen der Jagd an sich hat sich folglich
über Jahrhunderte hinweg nicht verändert,
davon abgesehen, dass der Erfolg des Jägers
heute in zunehmendem Maße von der
Qualität seiner Ausrüstung denn von seinen
jagdlichen Fähigkeiten abhängt.
Wir sollten uns vielleicht unserer
vorgeschichtlichen Wurzeln erinnern, die
die Jagd legitimieren. Eher unsere jagdlichen
Fähigkeiten perfektionieren, als uns von
Flugbahndaten, Geschwindigkeit und
anderen technischen Details ablenken zu
lassen, und uns so wieder von den UrInstinkten, die den Jäger ausmachen, leiten
zu lassen. Bestimmt wird ein Jäger, der
praxisgerecht übt, auch ein treffsicherer
Schütze und erfolgreicher Jäger, ohne
auf Hochgeschwindigkeits-Patronen und
optische High-Tech Instrumente angewiesen
zu sein. Die tiefere Bedeutung der Jagd, wie
y Gasset so treffend formuliert, sollte nicht
verloren gehen:
„Man jagt nicht um zu töten; im Gegenteil,
man tötet um gejagt zu haben...würde
man einem Jäger den Tod des Tieres zum
Geschenk machen, er würde ablehnen.
Was er sucht ist die Herausforderung
es zu erlegen, es durch seine eigenen
Anstrengungen und Fähigkeiten zu besiegen,
mit allem was dazu gehört: das Eintauchen
in die Landschaft, die Natürlichkeit seines
Tuns, der Ablenkung von seiner Arbeit.“
Namibia bietet großartige Möglichkeiten
diese gesamte Erfahrung zu erleben,
einschließlich der unterschiedlichsten
einsamen Landschaften, die oft nur die
Jahreszeiten als einzige Veränderung
erleben. Die Wahl des Kalibers ist
immer eine persönliche Entscheidung,
die nicht nur auf technischen Daten
basieren sollte. Die altbewährten Kaliber
bieten alle mal genug Leistung auch in
der heutigen Zeit - vorausgesetzt, die
Regeln der Waidgerechtigkeit finden
Beachtung. Kameradschaft und eine
verlässliche, präzise Büchse sind Teil der
wertvollen Erfahrung der Natur unter
dem afrikanischen Sonnenuntergang. Die
nachhaltige Jagd beschert einem Erlebnisse
und Begegnungen, die es wert sind am
Lagerfeuer erzählt zu werden, selbst wenn
die Mühen der Jagd nicht zum Erfolg
geführt haben.
Y Gassets Annahme legt nahe, dass das
Prinzip der Waidgerechtigkeit Bestand
hat. Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der
Diskussion über Kaliber. Ist die Praxis,
Wild auf große Entfernung zu schießen
noch Jagd, oder doch eher schießen auf
lebende Ziele?
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KAI-UWE DENKER
HARTEBEEST JAGD
Mein erstes
AFRIKANISCHES WILD
Als ich müde und ziemlich erschöpft aus der
Maschine stieg, wusste ich noch nicht, welch
großartige Erlebnisse mich hier in Namibia
erwarten werden. Ich hatte diese Jagdreise
zusammen mit meinem Vater angetreten,
der bereits 12 Jahre zuvor auf einer äußerst
erfolgreichen Jagdreise in Namibia gewesen war.
von Dr Eva Maria Braun
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HARTEBEEST JAGD
Als wir schließlich ans
Stück herangetreten
waren, konnte ich es
kaum glauben, ich hatte
mein erstes afrikanisches
Wild auf der Pirsch
erlegt und hatte einen
wirklich alten, kapitalen
Hartebeestbullen
geschossen.
D
amals hatte er bereits auf derselben
Farm einen Springbock erlegt und
ich erinnere mich heute noch an
seine begeisterten Erzählungen. Nun war
ich also an der Reihe und war, diesmal mit
meinem Vater als Begleitperson, für eine
Woche auf Weideland zu Gast.
Bereits nach unserer ersten Revierausfahrt
noch an diesem Vormittag wurde mir
klar, in welchem wildreichen Paradies
ich die nächsten Tage jagen würde. Wir
bekamen unzählige Oryx-, Springbock- und
Hartebeestherden und Warzenschweine in
Anblick. Besonders beeindruckend für mich
war die unendliche Weite des 22.000 Hektar
großen Jagdgebiets, auf dem sich das Wild
völlig unbehindert und ohne Zäune oder
sonstige Barrieren bewegen konnte.
Wir waren um 7 Uhr mit unserem Pickup
aufgebrochen um an diesem Tag auf
Hartebeest oder Springbock zu jagen. Unser
Jagdführer Claus Düvel und mein Vater saßen
wie üblich im Führerhaus und ich hatte mich
hinten auf der Ladefläche auf der erhöhten
Sitzbank mit meiner Waffe platziert. Auch
Joseph, einer der Farmarbeiter, der uns jeden
Tag zur Jagd begleitete, war wieder hinten auf
die Ladefläche des Autos aufgesprungen und
beobachtete von einer leicht erhöhten Position
die Umgebung. Wir waren ungefähr zwanzig
Minuten unterwegs, als Joseph plötzlich gegen
die Seitenwand des Wagens klopfte. Dies war
das Zeichen, dass er etwas entdeckt hatte und
so wandten wir uns alle vorsichtig zu Joseph
um. Dieser zeigte nur in Richtung eines
Busches und flüsterte: „Hartebeest, big bull!“
Nahezu geräuschlos versuchten wir vom Auto
zu steigen, mein Vater blieb im Auto zurück
um nicht unnötig zusätzliche Unruhe zu
verursachen. Weder Claus noch ich wussten
wie weit der Hartebeestbulle von dem Busch
entfernt war. Claus pirschte vorsichtig in der
Deckung des Gestrüpps voran, dicht gefolgt von
mir und dahinter Joseph mit dem vierbeinigen
Pirschstock. Als wir schließlich nahe genug
an den Busch herangekommen waren,
konnten wir links daran vorbei auf die offene
Steppenlandschaft blicken. Ungefähr 80 Meter
entfernt äste ein alter einzelner Hartebeestbulle,
der zwischendurch immer wieder sein Haupt
hob um die Umgebung zu sichern. Schon da
flüsterte mir Claus zu: „Alter Bulle, hat schon
zurückgesetzt, den kannst du schießen“.
Unheimlich angespannt und sehr aufgeregt
trat ich noch einen Schritt aus der Deckung
heraus um meine Browning auf den
Prischstock aufzulegen, den Claus bereits
zuvor, exakt auf meine Größe und das Ziel
ausgerichtet, platziert hatte. Noch einen
Moment musste ich warten, um freie Sicht auf
das Blatt zu bekommen und ließ schließlich
fliegen. Sofort zeichnete der Bulle, stürmte
jedoch augenblicklich nach rechts davon. Ich
hatte in meiner Aufregung zwar sein Zeichnen
gesehen, konnte jedoch nicht einschätzen
wo ich abgekommen war. Plötzlich, in etwa
350 Meter Entfernung, verlangsamte der alte
Bulle schlagartig seine Flucht und ging direkt
neben einem Kameldornbaum ins Wundbett.
„Komm, wir pirschen näher, ich glaube du
bist etwas zu weit hinten abgekommen!“ hörte
ich Claus sagen und schon näherten wir uns
langsam der vermeintlichen Stelle unter dem
Kameldornbaum. Alle 20-30 Meter hielten
wir kurz inne und verweilten einige Minuten,
ich meine Büchse auf den Pirschstock
aufgelegt um sofort zur Stelle zu sein, sollte
der Bulle erneut hoch werden. Je näher wir
kamen, desto deutlicher konnte man die
Enden des Gehörns erkennen, die sich hin
und her bewegten, und desto deutlicher
und schneller konnte ich meinen eigenen
Herzschlag spüren.
Als wir schließlich auf fast 50 Meter an das
angeschweißte Stück herangekommen waren,
verweilten wir erneut in unserer Position.
Plötzlich ging eine heftige Bewegung durch
das Haupt des Hartebeestbullen. Er begann
sich erneut aufzurichten und wäre beinahe
auf die Läufe gekommen, als mein zweiter
Schuss ihn am Blatt traf und er noch im Knall
zusammenbrach. „Waidmannsheil!“ hörte
ich Claus sagen. Als wir schließlich ans Stück
herangetreten waren, konnte ich es kaum
glauben, ich hatte mein erstes afrikanisches Wild
auf der Pirsch erlegt und hatte einen wirklich
alten, kapitalen Hartebeestbullen geschossen.
Für mich zählt die Zeit auf Weideland bei
Claus und Heidi Düvel zu meinen schönsten
Jadgerlebnissen. Natürlich war es für mich
auch eine zusätzliche Freude, dass alle
meine 6 Trophäen mit einer Goldmedaille
ausgezeichnet wurden.
Am meisten beeindruckt hat mich jedoch der
enorme Bestand von frei lebendem Wild, der
würde- und pietätvolle Umgang mit Wild und
Jagd und die verantwortungsvolle Entnahme
von ausschließlich reifen Stücken.
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JOFIE LAMPRECHT PHOTOGRAPHY
ELANDJAGD
EIN UNVERGESSLICHER
MORGEN IN AFRIKA
Auf der Fährte unseres Wildes mit den gedrehten Hörnern blieb mein
Jagdhelfer plötzlich und abrupt stehen - genau wie ich selbst. Es gehört
zu den schönen Erfahrungen zu erleben, wie man nach Tagen, Wochen
und Jahren, die man mit einem Jagdhelfer im Feld verbringt, sich quasi
synchronisiert und ein Gespür für die Bewegungen und Körpersprache des
anderen entwickelt. von Jofie Lamprecht
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ELANDJAGD
Die Minuten vergingen
in lähmender
Langsamkeit. Kam
der Bulle etwa näher
oder hörte sich das
Knie-Klicken jetzt nur
lauter an, weil unser
Herzschlag jetzt zur
Ruhe kam und unsere
Ohren das Klicken gerne
lauter hören wollten?
T
wSeit ungefähr zwanzig Minuten
waren wir jetzt auf der Fährte
eines großen Eland Bullen. Ganz
offensichtlich strich er um eine große Herde
herum und wir hofften sehr, ihn, bevor er in
der Menge der Herde verschwand, genauer
in Augenschein nehmen zu können. Der
Spurenleser und ich selbst gingen voraus, der
Jäger und der Wildwart folgten. Sekunden
später flitzte der Wildwart vorbei und stellte
auf dem Weg zum nächsten Baum einen
neuen Weltrekord im 50 Meter Sprint auf.
Ich konnte nur seinen entsetzten Ausruf
„Nashorn!“ aufschnappen.
Ich drehte mich Albert, meinem Jagdgast
zu: „Hinterher“, kommandierte ich und
versuchte gleichzeitig zu erkennen, woher die
Gefahr denn kam. Der Jäger läuft
in Richtung des Baums, an dem mein
Spurenleser und der Wildwart schon wie
Weihnachtsschmuck hingen. „Rauf“, sagte
ich schnell. Albert fing an auf den Baum zu
klettern, stieß aber bald an das Hinterteil des
Spurenlesers. „Rauf“, wiederholte ich. Albert
nahm seine entladene Büchse und stieß
den Spurenleser damit in den Hintern. Die
Aktion zeigte den gewünschten Effekt und
der Spurenleser stieg höher über die dünnen
Äste in die Spitze des nicht so besonders
großen Baumes. Schließlich warteten wir alle
vier, jeder an einem zerbrechlich wirkenden
Ast hängend, auf das Nashorn. Wir hörten
ein Schnauben und das Brechen von Zweigen
und einen abschließenden Furz, und schon
rauschte unser Haken-lippiger Angreifer an
uns vorbei und verschwand im Busch.
Es brauchte eine Weile bis wir unsere
Fassung wieder gefunden hatten und vom
Baum herunter kamen um unser eigentliches
Vorhaben fortzusetzen.
Langsam pirschten wir vorwärts, als ich es
plötzlich hörte. Ich signalisierte dem Jagdgast
und dem Spurenleser still zu stehen, schloss
meine Augen und peilte, wie ein Radar,
diesen eigentümlichen Ton an, der ein
bisschen klingt wie Holz- und Metall-Klötze,
die fest zusammengeschlagen werden. Man
kann versuchen, diesen Ton nachzumachen,
es wird einem aber nicht gelingen. „Ping,
ping, ping“ ging es die ganze Zeit. Albert
verstand nicht, was wir anderen hörten.
Sein Gesichtsausdruck änderte sich von
angespannt zu verwirrt. Natürlich hörte
er das Geräusch auch, konnte aber seine
Bedeutung nicht einordnen. Wir stellten
die Richtung aus der das Klicken kam fest.
Anscheinend bewegte es sich nach rechts,
fast in unsere Richtung. Wir bewegten uns in
der gleichen Richtung und bezogen Position
in einer offenen, ungefähr 40 Meter langen
Gasse, die freies Schussfeld bieten würde.
Der „blaue“ Eland Bulle war auf dem Weg zu
dem schütteren Schatten einer Weidenblatt
Akazie zu unserer Rechten und würde uns in
20 bis 30 Meter Abstand passieren.
Die Spannung in der Luft ist fast
mit Händen greifbar und unsere
Adrenalindrüsen arbeiten im Akkord, wenn
auch nicht ganz so stark wie vor zwanzig
Minuten, als uns das Nashorn Beine
gemacht hat.
Die Waffe entsichert, warten wir in
Bereitschaft. Warten auf das „Ja“ oder
„Nein“ Kommando, da wir ja die Trophäe
noch nicht richtig ansprechen konnten.
„Ping“, „Ping“ - nichts. Fast war er da.
„Ping“. Ein alter Herr trat heraus, ein rotes,
acht Zentimeter dickes Haarbüschel auf
der Stirn, fast wie ein Punk. Sein langer,
fast haarloser, blau-grauer Träger war
ausgestreckt, die Wamme schwang vor und
zurück und eine schwere Last drückte auf
seine runden Hufe. Die Streifen auf den
Flanken waren verblichen, kahl und ledern.
„Nicht schießen“! Wies ich den Jäger leise
an. Mit einem Ausdruck des Bedauerns hob
er seinen Kopf vom Schaft „Es wird mir
sicher noch leid tun, diesen Schuss nicht
gemacht zu haben“.
Der Bulle war großartig. Er hatte alles,
was man in einem Eland sucht. Aber leider
waren seine Hörner - in einer geraden Linie
gemessen - abgenutzt bis auf weniger als
40 cm. Kurze Stumpen von dem Gebrauch
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JOFIE LAMPRECHT PHOTOGRAPHY
ELANDJAGD
DER BESONDERE
KLICK DER ELAND
Der eindrucksvolle Eland Bulle warnt
Rivalen auf ganz einzigartige Weise,
nämlich durch lautes Klicken mit den
Kniegelenken. Mit diesem Klicken
signalisieren männliche Eland Gegnern
deutliche Überlegenheit. Die dänischen
Forscher Jakob Bro-Jorgensen von
der zoologischen Gesellschaft London
und Torben Dabelsteen von der
Universität Kopenhagen machten diese
Beobachtung in Kenia in Ostafrika.
Erzeugt wird das Klicken beim laufen
durch das gleiten / rutschen / schnappen
einer Sehne über die Beinknochen.
Dr. Bro-Jorgensen erläutert:
„Die Sehne verhält sich in diesem Fall
wie eine Saite, die gezupft wird, und die
Frequenz des Tons einer Saite verhält
sich umgekehrt zu ihrem Durchmesser
und ihrer Länge. Daher nimmt, und das
ist ganz wichtig, die Tiefe des Tons mit
zunehmender Größe des Skeletts zu,
so dass aus diesem Zusammenhang
direkt auf die Körpergröße geschlossen
werden kann.“
Je größer das Tier, desto lauter der
Ton...er kann bis zu 100 Meter
weit zu hören sein. Die Forscher
fragen sich, wie sich das Klicken im
Laufe der Evolution entwickelt hat.
Vielleicht werden auf diese Weise
Kämpfe, die immer Verletzungsgefahr
bedeuten, vermieden.
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über all die Jahre. Der Bulle erstarrte
als er der Eindringlinge in seine Welt
gewahr wurde. Dann drehte er in seinem
kilometerfressenden Trott - reife Eland
Bullen können wegen ihres Gewichts kaum
in Galopp fallen - unbeirrbar ab, als ob er
unsere Gedanken lesen könnte.
Wir waren von dieser nahen Begegnung
aufgekratzt. Es war wieder ein denkwürdiger
Morgen in Afrika. Da waren wir also:
schweißgebadet in der sengenden Hitze
an diesem vorletzten Tag der namibischen
Jagdsaison Ende November. Nach Plan
war es unser letzter Jagdtag auf Eland.
„Mittagessen, ein Schläfchen, dann machen
wir weiter“ sagte ich der Jagdgesellschaft.
Nach einem leichten Imbiss an einem Platz,
von dem aus man das mit roten, versteinerten
Sanddünen Felsen übersäte Tal unter dem
blau weißen Himmel überblicken konnte,
machten wir uns einmal mehr auf um die
Jagd fortzusetzen. Ende der Jagdsaison,
das bedeutet, dass die Eland Bullen mit
den Herden ziehen und im Wettstreit
um ihre Größe und ihr Gewicht und ihr
Imponiertalent stehen. Es ist die Zeit, in der
sich sehr große Herden sammeln. In Gegenden
mit starker Eland Population umfassen diese
Herden mitunter hunderte von Tieren. Und
hunderte mal zwei ergibt die Anzahl der
Augen, die nach Raubwild Ausschau halten. In
diesem Fall sollten sie unsere Beute sein, also
hielten sie nach uns Ausschau.
Wir erspähten eine große Herde im
Busch und passierten sie ganz ruhig um
aus sicherem Abstand unseren Anlauf
zu starten. Von unserem Ausgangspunkt
aus liefen wir in einem Halbkreis um vor
dir Herde zu kommen und den Wind im
Gesicht zu haben. An unserer Position
kletterte ich auf eine Weiden Akazie um mir
einen besseren Überblick zu verschaffen.
Von nun an warteten wir. Ein paar junge
- und dumme - waren schon ins offene
ausgetreten, aber die alten, lebenserfahrenen
blieben noch im Schatten bis sich die
Mittagshitze auf ein angenehmeres Niveau
abgekühlt hatte. Über eine Stunde saßen
wir einfach da und beobachteten. Dies war
unsere letzte Gelegenheit und die wollten
wir sinnvoll nutzen.
Als ob ein stiller Alarm ausgelöst worden sei,
kam plötzlich Leben und Bewegung in den
dichten Busch vor uns als die Tiere sich ins
Offene bewegten. Hastig wanderten unsere
Ferngläser hin und her, überwältigt von
der riesigen Zahl der Körper, Hörner und
Farben, alle gleichzeitig in einem Rahmen.
Konzentration war jetzt entscheidend. Die
Richtung des Angehens würde über Erfolg
oder Misserfolg entscheiden. Auf dieser
grundlegenden Stufe ist die Jagd auf Eland
nicht anders als die auf Kaffernbüffel - bis zu
dem Punkt an dem der Schuss fällt. Wie beim
Eland packt einen diese unbeschreibliche
Sensation auf dem Höhepunkt des
Erlebnisses - sofern man gut trifft, sollte ich
wohl ergänzen - und wenn der Fangschuss
angetragen ist und die Gefahr vorüber ist.
Ein stark konturierter Körper stach plötzlich
deutlich und groß aus der Menge heller und
rotbrauner Tiere hervor. Ein großes, dunkles,
graues Tier mit einem fast schwarzen
Träger, einem roten Haarschopf auf der
Stirn und dicken Hörner trottete ungefähr
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ELANDJAGD
in unserer Richtung. Viele Eland befanden sich
zwischen uns und dem Bullen und wir wussten, wir
mussten schnell und leise vorgehen um in Position
zu kommen, und falls wir sie rechtzeitig erreichten
würde uns nicht viel Zeit bleiben. Nachdem wir die
Richtung unserer Pirsch festgelegt hatten, liefen und
joggten wir tief gebückt, so gut es ging, durch den
tiefen Sand der Kalahari. Rechts und links von uns
ästen Eland, und das Geräusch unseres Herzschlags
in den Ohren kannten wir inzwischen ja auch gut.
Abrupt stoppen wir und lassen uns auf die Knie
fallen und warten. Das Knie-Klicken kam aus der
erwarteten Richtung.
Vorsichtig, und ohne Aufmerksamkeit zu erregen,
richtete ich mich auf um zu versuchen den Bullen
ins Fernglas zu bekommen. Er war noch nicht zu
sehen, die Sicht war versperrt von Eland-Körpern.
Ich konzentrierte mich jetzt auf mögliche SchussSchneisen, die sich von unserer Position aus nutzen
ließen. Die schulterhohen Rosendornbüsche würden
uns ausreichend Deckung geben, leider ist ihre
Höhe auch ziemlich störend für einen waidgerechten
Schuss. Eine Schuss-Schneise zu finden ist eine Sache,
allerdings muss das Wild dabei auch mitspielen und
in diese Schneisen ziehen. Die Minuten vergingen in
lähmender Langsamkeit. Kam der Bulle etwa näher
oder hörte sich das Knie-Klicken jetzt nur lauter
an, weil unser Herzschlag jetzt zur Ruhe kam und
unsere Ohren das Klicken gerne lauter hören wollten?
Gedankenspiele. Die jungen und dummen waren
links und rechts von uns, vollkommen ahnungslos
von unserer Gegenwart.
Wie ein Schiff, das aus dem Nebel auftaucht, war
er plötzlich da. Das Haupt tief, eine Kuh auf ihre
Brünftigkeit prüfend. Langsam zog er von links nach
rechts, und hoffentlich würde er durch eine unserer
Schneisen ziehen. Und das an unserem letzten Tag,
der letzten Stunde, der letzten Chance! Es war ein
kapitaler alter Bulle. Seine Hörner waren abgewetzt,
sie würden eine prächtige Trophäe abgeben und diese
Jagd eine geschätzte Erinnerung werden.
Schnell den Schiessstock aufgestellt, der Jäger schob
die .300 Win. Mag. entsichert in die Gabel. Das war
es. Der Bulle machte einen Schritt in die Schneise,
gerade 40 Meter vor uns. Ein leises „Hey“ ließ ihn
kurz in seiner Kreisbahn verhoffen. Im gleichen
Augenblick brach der Schuss. Er sprang fast senkrecht
in die Luft, fast drei Meter hoch. Mit dem bloßen
Auge war erkennbar, das er einen guten Treffer hatte.
Das Krachen der Büsche an der Stelle, an der er
aufschlug übertönte das Getöse der Herde, die von der
Bühne floh. Die Störung währte nur kurz, denn die
Eland beruhigten sich schon nach 100 Metern wieder
und setzten in aller Ruhe das Äsen fort.
„ER IST EIN BISSCHEN SCHWERHÖRIG...
UND DU BIST EIN BISSCHEN LAUT“.
Ernest Hemingway
Wenn ich in einen Raum voller Jäger komme,
amüsiert mich oft, dass ihre Stimmen
eindeutig die von „sonnenverbrannten-alteBüffel PH“ sind, was bedeutet, dass der
Geräuschpegel einige Dezibel höher ist als
bei einer vergleichbar großen Gruppe von
Nicht-Jägern.
Schon zu Beginn meiner Laufbahn als Berufsjäger habe ich auf mein Gehör
geachtet. Das hat mir schon ein paar Mal meinen Balg gerettet - vor einer
Leoparden Attacke, einer Tüpfel Hyäne, die ihre Nase neugierig in den
Leoparden Schirm steckte, dem nahekommenden Elefanten im dichten
Busch oder einem angreifenden Spitzmaul Nashorn, um nur ein paar
haarige Situationen zu nennen. Wie die Tiere die wir jagen, sind die Sinne
eines Jägers auf der Jagd auf einer höheren Empfindlichkeitsstufe. Das
Sehen, Riechen, die Wahrnehmung von Wind auf der unbedeckten Haut
(und ja, kurze Hosen helfen da beträchtlich) und das Hören der leisesten
Geräusche wenn man in der Nähe der Beute ist.
Nichts ist dem letzten Angehen auf einer Pirsch vergleichbar: geräuschlos
anpirschen, wilde Tiere in ihrem Element hören und riechen können, ohne
das man entdeckt wird, hören, wie sie atmen und sich durch Gras bewegen.
Zunächst benutzte ich angepasste Ohrstöpsel, vor kurzem habe ich mir
aber professionellen Gehörschutz geleistet. Ich habe mir so mein Gehör
und meine Haut gerettet und obendrein meinen Jagderfolg gesteigert. In 50
Meter Umkreis entgeht mir auf der Jagd nichts und kann alle offenen Fragen
klären bevor der Jagdgast schießt. Außerdem habe ich die Hände frei und
kann dem Jäger helfen oder das Wild im Schuss im Fernglas beobachten
und dabei meine Büchse bereithalten, sollte etwas schief gehen.
Ganz am Anfang meiner Berufsjäger Karriere habe ich auf Ohrstöpsel
verzichtet, weil ich fürchtete, einen meiner Sinne in einer eventuell
lebensgefährlichen Situation blockiert zu haben. Statt dessen klingelten
meine Ohren noch Tage nach einer erfolgreichen Jagd und den Schüssen
großkalibriger Büchsen. Der Gedanke, das Schädigungen an meinem Gehör
nicht mehr zu reparieren seien, hat mich niemals losgelassen. Nachdem
ich zum ersten Mal die „elektronischen Ohren“ auf der Jagd verwendet
habe, trage ich sie mehr als 220 Tage im Jahr. Heute, nach 3 1/2 Jahren
bei jedem Wetter, Schmutz und Staub, Blut Schweiß und Tränen, haben sie
fast tausend Tage Jagd in Afrika hinter sich. Ihre Leistung, den Knall der
schwersten Büchsen auf praktisch null zu bringen und dabei immer noch
in der Lage zu sein den Kugelschlag zu hören, beeindruckt mich jedes Mal
aufs Neue. Sie haben das alles ohne Beeinträchtigung ausgehalten.
Wenn Sie also wissen möchten, ob ihre Ausrüstung etwas aushält, geben
sie sie für eine Saison einem Berufsjäger in Afrika...
HUNTiNAMIBIA | 2014
69
N$ (millions)
25
Hunting
Joint Venture Tourism
20
15
10
5
0
1998
1999
2000
2001
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2007
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2009
2010
2011
Conservancy benefits
Für ländliche Hegegemeinschaften
ist die Trophäenjagd seit jeher
die wichtigste Einnahmequelle.
Sie schafft zwar nicht die meisten
Arbeitsplätze, aber sie bringt die
Mittel ein, um Hegegebiete zu
betreiben. von Chris Weaver
N$ (millions)
16
Hunting
Joint Venture Tourism
14
DURCH
TROPHÄENJAGD
wird
WILD WERTVOLL
12
10
8
6
4
2
0
1998
1999
2000
2001
2002
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2010
2011
Conservancy cash income
N$ (millions)
7
Meat
6
5
D
ie Einnahmen aus der Trophäenjagd kommen der
ländlichen Entwicklung zugute: Schulen, medizinische
Einrichtungen, Transportmöglichkeiten und die
Wasserversorgung können damit verbessert werden. Das bewirkt
einen Wandel in der Einstellung der örtlichen Bevölkerung
gegenüber Problemtieren wie Elefanten, Löwen, Hyänen,
Leoparden und Geparden. Die Haltung wird toleranter, denn es
wird erkannt, dass diese Tiere für das Wohl der Gemeinschaft
wertvoll sind.
4
Der Nutzeffekt zeigt sich, sobald die ersten Einnahmen erzielt
werden. Die Wilderei nimmt ab, die Wildbestände vergrößern
sich. Vier oder fünf Jahre später ist das Hegegebiet gefestigt und
Tourismusbetriebe beginnen sich zu entwickeln.
3
2
1
0
1999
2000
2001
2002
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2004
2005
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2008
2009
2010
2011
Meat distribution
N$ (millions)
12
Hunting
Joint Venture Tourism
10
Das geschieht jedoch nicht von heute auf morgen, und die
Bareinnahmen halten sich in Grenzen, auch wenn die Vorteile
breiter gefächert sind. Im Laufe der Jahre hat sich gezeigt,
dass sich die Hegegemeinschaften den konsumptiven und den
nicht-konsumptiven Tourismus zunutze machen müssen, damit
Naturschutz zu einer wettbewerbsfähigen Form der Landnutzung
wird (siehe Diagramm).
Joint-Venture-Tourismus und Hegegemeinschaften ergänzen
einander. Beide tragen zum Erfolg des Naturschutzprogramms
bei. Die Trophäenjagd bringt Geld und Fleisch ein, Joint-Ventures
schaffen Arbeitsplätze.
8
6
4
2
0
1998
1999
2000
2001
Household income
70
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
Die Gesamtkapitalrentabilität der vergangenen 20 Jahre lag bei
20%. Aus wirtschaftlicher, finanzieller und naturschützerischer Sicht
hat sich das CBNRM-Programm (die Bewirtschaftung natürlicher
Ressourcen durch ländliche Gemeinschaften) in Namibia gut
bewährt. Der Nutzeffekt wird ständig größer.
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HEGEGEMEINSCHAFTEN
Bertus, ein Wildwart der
Hegegemeinschaft Puros,
unterhält sich mit Chris.
Namibia kann sich glücklich schätzen, dass eine Organisation
wie der Namibia Berufsjagdverband (NAPHA) den Jagdsektor
vertritt. NAPHA engagiert sich mit ungeheurem Einsatz für den
Naturschutz, für Entwicklungsinitiativen und die Verbesserung der
Lebensumstände von sozial benachteiligten Namibiern.
Mitglieder der NAPHA werden zur Rechenschaft gezogen, wenn
sie gegen den Verhaltenscodex oder die ethischen Prinzipien ihres
Vereins verstoßen. So werden die Qualität und der gute Ruf des
Jagdsektors aufrechterhalten. Wir ziehen es grundsätzlich vor,
ausschließlich mit NAPHA-Mitgliedern zusammenzuarbeiten.
NAPHA fördert hohe Maßstäbe, Integrität und Ethik
Die NAPHA ist für den Naturschutz und den Jagdsektor in
Namibia von entscheidender Bedeutung. NAPHA-Berufsjäger
sind meistens besser qualifiziert als ihre Kollegen in anderen
afrikanischen Ländern. Die Maßstäbe, die von der NAPHA gesetzt
werden, und die Integrität, die sie im Jagdgewerbe schafft, sind
von unschätzbarem Wert für die öffentliche Wahrnehmung des
Jagdwesens.
Halten Sie sich an unsere Regeln
Was die Verknüpfung von Umweltschutz und Jagdethik betrifft, ist
die NAPHA dem restlichen Afrika meilenweit voraus. Im Gegensatz
zu Südafrika beruhen Qualifikationen in Namibia auf Sachkenntnis
und Kompetenz. Jedes Land hat seine eigenen Jagdbestimmungen.
„ Joint-Venture-Tourismus und
Hegegemeinschaften ergänzen
einander. Beide tragen zum Erfolg
des Naturschutzprogramms bei.
Die Trophäenjagd bringt Geld und
Fleisch ein, Joint-Ventures schaffen
Arbeitsplätze.”
Wir haben unsere Maßstäbe, und wir möchten für die ganze Welt
ein Beispiel sein. Also halten Sie sich bitte an unsere Regeln, wenn
Sie zur Jagd herkommen. Berufsjäger, die unserem Sektor keine Ehre
machen, dürfen nicht geduldet werden.
Die kurzzeitige Sicht
Wenn Landbesitzer ihr Wild nur des Geldes wegen nutzen, mag
sich das kurzfristig lohnen, aber die ethischen Grundsätze und der
Beitrag zum Umweltschutz gehen dabei vermutlich verloren. Der
nächste Schritt wäre womöglich die Jagd auf zahme Löwen, weil man
damit noch mehr verdienen kann.
Um das zu vermeiden, brauchen wir eine Organisation, die
Maßstäbe setzt und verfechtet. Ich kann nicht genug betonen, wie
wichtig der Einsatz für den Naturschutz auf lange Sicht ist. Auf
ethische Weise. Das Absinken in die kurzfristige Ausbeutung ist es,
die den Jagsektor in Verruf bringt.
HUNTiNAMIBIA | 2014
71
FRANS LANTING
NACSO
DER WERT DES WILDES
FÜR LÄNDLICHE GEMEINSCHAFTEN
“Der Trophäenjagdsektor leistet hervorragende
Arbeit. Ich möchte seinen Mitgliedern zu dem
Wirtschaftszweig gratulieren, den sie aufgebaut
haben. Er wird nicht nur verantwortungsvoll
geführt, sondern schafft auch Arbeitsplätze
und Verdienstmöglichkeiten für die ländlichen
Gemeinschaften.” Das sagt Maxi Louis, die
Direktorin von NASCO.
D
ie Trophäenjagd war bereits gut
organisiert als wir erstmals mit
dem Konzept Bekanntschaft
machten. Die Hegegemeinschaften, die
daran interessiert waren, konnten sich an
eine Vereinigung mit einem etablierten
Verhaltenscodex wenden und sich über
72
die Komplexität des Sektors informieren.
Außerdem stand ihnen die NAPHA als
Plattform zur Verfügung, auf der sie sich mit
anderen Beteiligten austauschen konnten,
ohne Mitglied sein zu müssen. Weiterhin
hatten wir das Glück, dass wir die Strukturen
des Jagdverbandes nutzen konnten.
In Namibia ist die Trophäenjagd eng mit
dem Thema ‘nachhaltige Nutzung von
Ressourcen’ verknüpft. Unsere Jagdkunden
kommen meist aus Ländern, die vor
größeren Herausforderungen in Sachen
Umwelt stehen als wir. Sie sehen Namibia
als ein noch intaktes Naturparadies, zu
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NACSO
PAUL VAN SCHALKWYK
dessen Erhaltung sie beitragen wollen.
Meiner Ansicht nach sind internationale
Jäger echte Naturschützer, denn sie
verstehen die Natur.
Anfänglich gab es viele Fragen zum
CBNRM-Programm, das heisst, zur
Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen
durch ländliche Gemeinschaften. Wie
lange würden wir damit bestehen
können? Wie sah es mit Kontrolle
und der Aufrechterhaltung der hohen
Maßstäbe aus? In den 20 Jahren, die
seither vergangen sind, entstanden gute
Partnerschaften zwischen NAPHAMitgliedern und Hegegemeinschaften –
viele davon aus eigener Initiative. Durch
ihre Partner lernten die Gemeinschaften,
dass Jagdkonzessionen viel Geld kosten
und dass es ein langwieriges Verfahren ist,
bevor endlich der erste Jagdgast eintrifft.
Sie lernten auch, dass die Trophäenjagd ein
konjunkturabhängiges Geschäft ist.
„ Ich bin seit 20 Jahren
an diesem Programm
beteiligt. Vor 10
Jahren konnte ich
sehen, wie weit wir
gekommen waren, und
ich wusste, was dazu
nötig gewesen war.
Jetzt, nach insgesamt
20 Jahren, ist der
Wandel unverkennbar.
In den Menschen, mit
denen ich damals
zusammengearbeitet
habe, hat das
Programm sichtbare
Veränderung bewirkt.”
Vor allem Naturschützer äußerten in den
ersten Jahren Bedenken, ob es uns gelingen
würde, die Trophäenjagd unter Kontrolle
zu behalten. Es bestand die Sorge, dass die
Vergabe von Konzessionen möglicherweise
nicht einwandfrei verlaufe und die
Hegegemeinschaften am Ende das Nachsehen
haben könnten. Ich denke, dass Namibia
inzwischen ein Beispiel dafür geworden ist,
wie bedeutend die Vorteile für die ländlichen
Gemeinschaften sein können. In anderen
Ländern in Afrika gibt es so etwas nicht.
Dabei geht es jedoch nicht nur um die
finanziellen Vorteile. Hegegemeinschaften
begreifen den Wert des Wildes und lernen
mit Verwaltungsstrukturen umzugehen. Die
Trophäenjagd hat enorm zur Entwicklung
der ländlichen Gegenden beigetragen.
Ein Großteil der Einnahmen wird zur
Bewirtschaftung der Hegegebiete verwendet,
beispielsweise für die Ausbildung und
Einstellung von Wildhütern. Denn
erfolgreiche Wildhege bedeutet Zuteilung
von Abschussquoten, die am Ende der
Jagdsaison die Kasse klingeln lassen. Die
Hegegemeinschaften wissen das.
Unsere Trockengebiete unterliegen
Dürreperioden. Dort ist es besonders
wichtig, dass der Lebensunterhalt nicht
nur von der Landwirtschaft abhängig
ist, die obendrein die Natur belastet.
Wildwirtschaft und Trophäenjagd
bieten sich als Alternative an. Ländliche
Gemeinschaften können sich auf diese
Weise ihre natürlichen Ressourcen zu
eigen machen. Wild wird als Eigentum
verstanden und deshalb gehegt. Sie nehmen
in Kauf, dass Elefanten ihre Wasserstellen
zerstören, weil sie wissen, dass die Elefanten
ihr Kapital sind. Die Hegegemeinschaften
sehen eine Zukunft für ihre Kinder und
wissen die natürlich Ressource Wild deshalb
zu schätzen. Das ist eine entscheidende
Entwicklung, die ihre Zeit brauchte.
Ich bin seit 20 Jahren an diesem Programm
beteiligt. Vor 10 Jahren konnte ich sehen,
wie weit wir gekommen waren, und ich
wusste, was dazu nötig gewesen war. Jetzt,
nach insgesamt 20 Jahren, ist der Wandel
unverkennbar. In den Menschen, mit denen
ich damals zusammengearbeitet habe, hat das
Programm zur Bewirtschaftung natürlicher
Ressourcen durch ländliche Gemeinschaften
eine sichtbare Veränderung bewirkt. Meistens
dauert eine solche Entwicklung über
Generationen an. Hier in Namibia hatten wir
das Glück, dass sich die Situation in relativ
kurzer Zeit entscheidend geändert hat.
Der Erfolg des Programms hängt von den
Menschen ab. Sie müssen geistig darauf
eingestellt sein, in die Zukunft blicken zu
wollen. Ihr Credo muss lauten: Unsere
Zukunft liegt in unseren Ressourcen, und
unsere Ressourcen sind die Zukunft. Der
Haken ist in diesem Fall, dass Wild die
Ressource ist. Tagtäglich mit Wild zu leben
ist leichter gesagt als getan, denn man zahlt
einen Preis dafür. Glücklicherweise wiegt die
Belohnung den Preis auf. Ich hoffe, dass auch
die nächste Generation diesen Weitblick hat.
HUNTiNAMIBIA | 2014
73
PAUL VAN SCHALKWYK
DAS RHINO CUSTODIANSHIP PROGRAMM
FÜR ALLE EIN GEWINN
Schwarze Nashörner kommen jetzt wieder in ganz Namibia vor. Vom tiefen
Süden bis in den äußersten Nordwesten. Das ist dem Rhino Custodianship
Programm der Regierung zu verdanken, das 1993 mit dem Ziel eingeführt
wurde, Nashörner wieder in ihren einstigen Verbreitunggebieten im ganzen
Land anzusiedeln und die Öffentlichkeit intensiv an ihrem Schutz zu
beteiligen. von Jana-Mari Smith
D
as Programm ist eine Partnerschaft zwischen dem
Umweltministerium und den „Nashorn-Sachwaltern“.
Letztere sind Hegegemeinschaften und private
Landbesitzer. Die Sachwalter nehmen Nashörner sozusagen in Pflege
und übernehmen damit die Verantwortung für den Schutz der
gefährdeten Tiere. „Auf diese Weise setzen wir nicht alles auf eine
Karte“, erklärt Pierre du Preez, der leitende Nashorn-Koordinator im
Umweltministerium. „Anfangs befürchteten viele, dass die Risiken für
den Nashornbestand dadurch noch weiter erhöht würden. Doch das
Gegenteil ist der Fall. Ein Drittel unserer schwarzen Nashörner werden
mittlerweile im Rahmen des Custodianship Programms betreut.“
Bisher sind insgesamt 208 Nashörner in verschiedene Landesteile
umgesiedelt worden. Damit hat Namibia den weltweit größten
Bestand an schwarzen Nashörnern außerhalb staatlicher Wildparks.
Und die Aussichten auf Vermehrung sind gut.
74
Ein Drittel der gegenwärtig 39 Sachwalter sind Hegegemeinschaften.
Natürlich müssen angehende Sachwalter strikte Auflagen erfüllen,
bevor ihnen Nashörner anvertraut werden. Das neue Habitat muss
mindestens 10 000 Hektar groß und nashornsicher eingezäunt sein.
Außerdem verpflichten sich die Sachwalter, ihren Bestand sorgsam zu
beobachten, dem Ministerium Sterbefälle und Geburten zu melden
und die Tiere vor allem gegen Wilderer zu schützen.
Zu Beginn der Achtziger Jahre führten Naturschützer einen noch
schier aussichtslos erscheinenden Kampf gegen Nashornwilderei.
Tatkräftige Einzelpersonen wie Blythe Loutit – die den Save the
Rhino Trust (SRT) mitbegründete ¬– und für den Naturschutz
engagierte nichtstaatliche Organisationen sorgten mit unermüdlichem
Einsatz dafür, dass sich das Blatt schließlich wendete. Schon
damals wurde geplant, Nashörner wieder in ihrem ursprünglichen
Verbreitungsraum anzusiedeln.
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NAPHA NATURSCHÜTZER DES JAHRES ‘13
Die Rechnung ist aufgegangen. Nach Angaben von Du
Preez kamen in den vergangenen zehn Jahren nur vier Fälle
von Nashornwilderei vor Gericht. Das unterstreicht die
Wirksamkeit des ausgedehnten Schutzsystems. Außerdem habe
das Programm maßgeblich dazu beigetragen, die Bemühungen
um den Erhalt des schwarzen Nashorns in das nationale und
internationale Bewusstsein zu rücken, sagt Du Preez.
Was aber veranlasst private Landbesitzer und
Hegegemeinschaften, die Verantwortung für eine bedrohte
Art zu übernehmen und aufwendige Voraussetzungen für
ihren Schutz zu schaffen?
„Nashörner haben ungeheuren Wert im Tourismusgeschäft“,
erklären Birgit Kötting, die Kontaktperson im Rhino
Custodianship Programm, und Pierre du Preez. Die
Sachwalter können ihren Gästen ein einmaliges Erlebnis
bieten: die hautnahe Begegnung mit den urzeitlich
anmutenden grauen Kolossen. Das ist unbezahlbar. Für
manche Hegegemeinschaften ist das Vermitteln des NashornErlebens die beste Einnahmequelle. Entsprechend hoch
ist der Einsatz für die Sicherheit der Tiere. „Bei uns gehen
unzählige Anträge ein“, sagt du Preez. “Sachwalter zu sein
hat mittlerweile ein gewisses Prestige, denn man wird von
staatlicher Seite und von der Öffentlichkeit als Naturschützer
anerkannt.“ Zunehmend greift auch die Erkenntnis um sich,
dass Ausrottung sich nicht rückgängig machen lässt.
Das Rhino Custodianship Programm hat weitere positive
Nebenwirkungen. Wildhüter und Touristenführer werden
ausgebildet und finden Anstellung und Einkommen,
Wissenschaftler können Nashörner in unterschiedlichen
Habitats erforschen und da im Nashornschutzgebiet nicht
gejagt wird, erholen sich auch andere Wildarten.
Mit der Unterstützung nichtstaatlicher Organisationen wie
dem SRT ist es der Regierung gelungen, durch das Rhino
Custodianship Programm das öffentliche Bewusstsein für den
Schutz des Nashorns zu schärfen. „Dass im Süden des Landes
ein fortpflanzungsfähiger Bestand angesiedelt werden konnte,
ist der größte Erfolg des Programms“, sagt Birgit Kötting.
„ Bisher sind insgesamt 208
Nashörner in verschiedene
Landesteile umgesiedelt worden.
Damit hat Namibia den weltweit
größten Bestand an schwarzen
Nashörnern außerhalb
staatlicher Wildparks.
IM DIENSTE DES NASHORNS
Sie hat einen Beruf, von dem viele
träumen. Andere würden ihn um nichts
in der Welt haben wollen. Seit bald
15 Jahren arbeitet Birgit Kötting im
Busch, um das vom Aussterben bedrohte
schwarze Nashorn zu retten. Ihr Zuhause
ist der Etosha Nationalpark.
Birgits Arbeit in Namibias berühmtestem
Tierpark begann 1997 im Management.
Drei Jahre später wechselte sie an
das ökologische Institut in Okaukuejo
über. Seither engagiert sie sich mit Leidenschaft für den Schutz der
Nashörner, die sie als „unglaublich empfindsame und intelligente
Geschöpfe“ bezeichnet.
Das Rhino Custodianship Programm des namibischen Umwelt- und
Tourismusministeriums hat Birgit hautnah mit den dickhäutigen
Hornträgern zusammengebracht. Von 2006 bis 2011 leitete sie die
Fang- und Umsiedelungsaktionen, die im Rahmen dieses Programms
zum Schutz von Nashörnern durchgeführt werden. Mit ihrem Team war sie
dazu wochenlang im Busch, unter extremen Bedingungen. Keine Dusche,
auch sonst keinerlei Annehmlichkeiten. Meistens war sie die einzige Frau
bei dieser entbehrungsreichen Knochenarbeit. Eine Selbstverständlichkeit
für Birgit Kötting: „Wenn man seine Arbeit mag, und wenn es einem
wirklich darum geht, den Fortbestand einer gefährdeten Art zu sichern,
dann nimmt man auch die widrigsten Umstände in Kauf.“
Am widgristen waren die Frostgrade bei einer Fangaktion mitten im
Winter, erinnert sich Birgit. Das Team verbrachte wieder mehrere Wochen
im Busch und übernachtete in Zelten. Nachts fielen die Temperaturen
auf minus 15 Grad. Auch ein Einsatz im Waterberg Plateau Park machte
ihr zu schaffen. Ursprünglich sollte er sechs Wochen dauern, doch
schließlich zog er sich auf zwei Monate hin. „Solche unerwarteten
Verzögerungen können auf das Gemüt schlagen“, sagt Birgit. „Aber wenn
man mit Leidenschaft dabei ist, lassen sich solche Herausforderungen
und Frustrationen ertragen. ”
Das Rhino Custodianship Programm wurde 2011 dezentralisiert,
regionale Manager leiten jetzt die einzelnen Gebiete. Birgit Kötting
fungiert als Vertrauensperson zwischen den Managern und den
Sachwaltern umgesiedelter Nashörner.
In Namibia hat die Nashorn-Wilderei glücklicherweise noch nicht die
verheerenden Ausmaße angenommen wie im Nachbarland Südafrika.
„Die Durchführung von Anti-Wildereimaßnahmen in Namibia ist dennoch
unerlässlich”, betont Birgit. Sie verabscheut die Wilderei zutiefst. Das
Abhacken von Hörnern trifft sie im Innersten. “Es ist traurig, dass sich
Menschen gegen die Schönheit eines lebendigen Tieres verschließen
können und nur darauf aus sind, sich das zu beschaffen, was sie meinen
haben zu müssen. Ohne Rücksicht auf das Tier, das nach Tagen qualvoll
verendet. Das ist einfach widerlich“.
In Namibia gibt es bereits eine Reihe von Gesetzen, die den Schutz
des Nashorns unterstützen. „Nun muss das Augenmerk darauf gerichtet
werden, Bedrohungen zuvorzukommen“, erklärt Birgit. „Dadurch bleibt
auch die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten – darunter
die Regierung, nichtstaatliche Organisationen und die lokalen
Gemeinschaften – fest und zielgerichtet.“
HUNTiNAMIBIA | 2014
75
NAPHA REGISTER
Jagdunternehmen die beim
Namibia Berufsjagdverband registriert sind
NAME
ADDRESSE
TEL NO
E-MAIL
NAME
ADDRESSE
TEL NO
E-MAIL
Ahlenstorf, R
Box 2630, Windhoek
061 233645
[email protected]
Denk, H C
Box 721, Windhoek
062 560059
[email protected]
Ahrens, E
Box 86163, Windhoek
061 238292
[email protected]
081 2014867
[email protected]
Ahrens, S
Box 232, Windhoek
061 251225
[email protected]
Denker, K-U
Box 240, Omaruru
Erongo Safaris (S 39)
Ahrens, V
Box 30013, Windhoek
061 261641
[email protected]
Denker, H
Box 240, Omaruru
081 2067682
[email protected]
Albat, S
Box 1763, Otjiwarongo 067 307220
[email protected]
Derr, J
USA
979 574 5915
[email protected]
Alberts, C J
Box 30, Witvlei
062 570141
[email protected]
Diekmann, G
Box 363, Okahandja
062 518091
[email protected]
Alberts, N G
Box 551, Grootfontein
067 232635
[email protected]
P/Bag 2101, Otjiwarongo 067 306633
[email protected]
Badenhorst, N J
Box 1089, Grootfontein 067 232666
[email protected]
Diekmann, W G
Hamakari (S 81)
Badenhorst, C
Box 341, Windhoek
062 581 431
[email protected]
Dietterle, D
Box 104, Okahandja
061 229142
[email protected]
Bahr, H-J
Box 951, Otjiwarongo
067 306646
[email protected]
Dietz, H
Box 352, Omaruru
064 570 927
[email protected]
Barnard, C H R
Box 1367, Gobabis
062 568936
[email protected]
Dóman, J
Box 1135, Otjiwarongo 067 306231
[email protected]
Bartlett, D D
Box 1422, Tsumeb
067 229125
[email protected]
Dörnhöfer, W
Box 60, Kalkfeld
067 90158
[email protected]
Bastos, J L
Box 954, Walvis Bay
064 204129
[email protected]
Dressel, E G
Box 287, Grootfontein
067 240329
[email protected]
Bauer, A K
Box 355, Otavi
081 2530947
[email protected]
Dresselhaus, H
Box 588, Windhoek
061 257151
[email protected]
Beckers, P V
Box 78, Otjiwarongo
067 290144
[email protected]
Dreyer, D
South Africa
+2721 8809800 [email protected]
Berrade, E G
Argentina
+54 11 43044979 [email protected]
du Plessis, J A
Box 146, Kamanjab
081 3252372
[email protected]
Beukes, B F
Box 90974, Windhoek
062 581669
[email protected]
du Plessis, P J
Box 9121, Windhoek
062 581883
[email protected]
Binding, H W H
Box 11215, Windhoek
062 549088
[email protected]
du Toit, A
Box 208, Mariental
063 240777
[email protected]
Bishop, J
USA
0097 08790933
[email protected]
du Toit, H A
Box 11725, Windhoek
061 307550
[email protected]
Böckmann, H
Box 258, Otjiwarongo
067 290109
062 560002
[email protected]
Böhmcker, A
Box 65, Okahandja
081 2524156
[email protected]
Düvel, C W
Box 5937, Windhoek
Jagdfarm Weideland (S 38)
Böhmcker, P C H
Box 65, Okahandja
062 501717
[email protected]
[email protected]
Box 9609, Windhoek
062 560000
[email protected]
Düvel, K I
Box 11172, Windhoek
Namibia Hunting Impressions (S 30)
062 560004
Bohn, K-H
Boldt, K H
Box 520, Grootfontein
067 231568
Düvel, U V
Box 1010, Grootfontein 067 240332
[email protected]
Boshoff, B
Box 252, Grootfontein
067 232626
[email protected]
Eckart, R E
Box 1776, Otjiwarongo 067 301009
[email protected]
Boshoff, W C
Box 270, Outjo
067 312125
[email protected]
Egerer, M
Box 6440, Windhoek
061 217111
[email protected]
Botha, D S
Box 90589, Windhoek
061 257164
[email protected]
Eggert, B
Box 80, Otavi
067 234465
[email protected]
Brand, J J
Box 439, Gobabis
062 571769
[email protected]
Eggert, H B
Box 80, Otavi
067 234465
[email protected]
Brand, J P
Box 18, Aranos
063 683173
[email protected]
Eiaseb, I
P/Bag 13050, Windhoek 061 681055
[email protected]
Brandt, R
Box 215, Outjo
[email protected]
Eichhoff, K E
Box 526, Okahandja
062 518086
[email protected]
Bräuer, Dr. U
Box 21112, Windhoek
062 581409
[email protected]
Eichhorn, F A
Box 86451, Windhoek
061 308335
[email protected]
Breedt, P G
Box 533, Grootfontein
067 232634
[email protected]
Emmel, H
Box104, Okahandja
062 500761
[email protected]
Briedenhann, J H
Box 1446, Windhoek
061 235694
[email protected]
Engelbrecht, J
Box 795, Gobabis
062 563706
[email protected]
Briedenhann, S J
Box 40257, Windhoek
061 2965800
[email protected]
Engelbrecht, T W
Box 66, Tsumeb
067 232050
[email protected]
Brits, J
Box 10, Otavi
AfriHunt Safaris (S 24)
067 234031
[email protected]
Engelhard, G
Box 77, Kalkfeld
Georg Ferdinandshöhe (S 80)
067 290187
[email protected]
Burger, A L
Box 369, Outjo
081 2624373
[email protected]
Engelhard, H G
Box 31, Swakopmund
064 400902
Bussey, L W
Box 295, Otavi
067 234758
[email protected]
Enslin, P
Box 21150, Windhoek
062 581222
Blauwkamp, T
USA
(616) 8966500
[email protected]
Epler, C F G
Box 1506, Otjiwarongo 067 304845
[email protected]
Baumann, H.
Box 3578, Swakopmund 063 293240
[email protected]
Erni, E W
Box 208, Maltahöhe
063 293329
[email protected]
Chapman, J W
Box 1100, Gobabis
062 563700
[email protected]
Erpf, G
Box 443, Otjiwarongo
067 302229
[email protected]
Cilliers, A D
Box 214, Grootfontein
067 232676
[email protected]
Erpf, H
Box 443, Otjiwarongo
067 302229
[email protected]
Cilliers, W
Box 214, Grootfontein
067 232676
[email protected]
Esterhuizen, A
Box 1967, Otjiwarongo 081 127 7765
Clausen, K P
Box 324, Omaruru
067 290170
[email protected]
Etzler, Dr. J
Box 2558, Windhoek
Cloete, G
Box 1102, Otjiwarongo 081 2857104
[email protected]
Faber, P N
Box 372, Okahandja
062 501455
[email protected]
Coomber, R E
Box 46, Kamanjab
081 1249324
[email protected]
Falk, W A
Box 1, Otavi
081 2421146
[email protected]
Cooper, Z D
Box 6437, Windhoek
Mahonda Hunting Safaris (S 60)
062 572136
[email protected]
Fechter, M
Box 20667, Windhoek
081 2405364
[email protected]
Fietz, A
Box 11630, Windhoek
061 227440
[email protected]
Cordes, C H
Box 11821, Windhoek
081 1272946
[email protected]
Fischer, H H
Box 84, Okahandja
062 502993
[email protected]
Cramer,E L
Box 11730, Windhoek
062 561424
[email protected]
Fourie, I
Box 90252, Windhoek
061 257107
[email protected]
de Bod, D
Box 90079, Windhoek
061 221038
[email protected]
Frey, H E
Box 11429, Windhoek
062 560088
[email protected]
de Sousa, C
Box 75, Kamanjab
067 330234
[email protected]
Freyer, H W
Box 6, Kombat
067 231083
[email protected]
Deloch, H G
Box 276, Windhoek
061 233903
[email protected]
Friedensdorf, K
Box 19, Kalkfeld
067 290009
[email protected]
Deloch, H P
Box 11685, Windhoek
061 235698
[email protected]
Friedensdorf, S
Box 19, Kalkfeld
067 290009
[email protected]
Delport, P J
Box 31549, Windhoek
081 1273832
[email protected]
Friederich, H H
Box 372, Grootfontein
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected] / www.whyhuntnamibia.com
76
WWW.HUNTNAMIBIA.COM.NAWWW.TRAVELNEWSNAMIBIA.COM
NAPHA REGISTER
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ADDRESSE
TEL NO
E-MAIL
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ADDRESSE
TEL NO
E-MAIL
Jacobs,F B
Box 4626, Swakopmund
Jacobs, S M
Box 601, Grootfontein
067 232678
[email protected]
Box 244, Omaruru
067 290079
[email protected]
Frormann, Dr. jnr D Germany
Fug, G
Box 11567, Windhoek
+49 2111671182 [email protected]
[email protected]
067 312104
Fuleda, H
+49236566828
[email protected]
Box 22221, Windhoek
Garbade, T B H
Box 850, Windhoek
Onduno Hunting (S 82)
061 232628
[email protected]
061 231054
[email protected]
Janse van
Gladis, I
Box 40, Karibib
064 550890
[email protected]
Jansen van
Gladis, H
Box 11178, Windhoek
061 237400
[email protected]
Vuuren, L
Box 445, Outjo
081 1400984
[email protected]
Gorn, M W K A
Box 21068, Windhoek
061 232236
[email protected]
Jansen, I J
Box 493, Okahandja
081 2360833
[email protected]
Gray, W D M
Box 1135, Okahandja
081 2774385
[email protected]
Jansen, J A B
Box 493, Okahandja
062 518333
[email protected]
Grellmann, V
Box 90161, Windhoek
062 540423
[email protected]
Jensen, G M
Box 5289, Windhoek
061 251313
[email protected]
Günzel, G G T
Box 143, Grootfontein
061 245170
[email protected]
Jensen, J E
Box 57, Grootfontein
067 243391
[email protected]
Günzel, H G
Box 230, Windhoek
081 1245007
[email protected]
Jochen, H
Box 1169, Gobabis
062 568106
[email protected]
Haag, A G F
Box 841, Okahandja
081 2351755
[email protected]
Jupke, P
Germany
+49725183175
[email protected]
Haase, H P
Box 72, Okahandja
062 503827
[email protected]
Kaiser, U J A
Box 86, Otjiwarongo
067 302808
[email protected]
Haase, R W
Box 641, Okahandja
062 503977
[email protected]
Kasch, N
Box 11950, Windhoek
062 503742
[email protected]
Hakenjos, G
Box 24575, Windhoek
062 561441
P/Bag 13050, Windhoek 061 247024
P/Bag 13050, Windhoek 061 247024
[email protected]
Kellner, P
Box 11303, Windhoek
[email protected]
Kemp, C
Box 285, Okahandja
062 503901
[email protected]
[email protected]
Kemp, D
Box 285, Okahandja
062 503901
[email protected]
[email protected]
Kibble, M W
Box 41, Airport
062 560033
[email protected]
Happel, F
Box 8547, Swakopmund 081 1463693
Box 226, Okahandja
062 503711
Kibble, P D
Box 6984, Windhoek
061 234257
[email protected]
Happel, F R
Box 226, Okahandja
081 1273835
[email protected]
061 232625
[email protected]
Happel, M
Box 266, Okahandja
062 503711
[email protected]
Kieckebusch, H H Box 40132, Windhoek
Kinnear, J
Box 30589, Windhoek
081 2588214
[email protected]
Hassenpflug, S H H P/Bag 2402, Otjiwarongo 067 306677
Hauffe, W E G
Box 86153, Windhoek 062 581406
Heger, F J
Box 202, Okahandja
[email protected]
Kleemann, G J
Box 249, Swakopmund
064 530809
[email protected]
[email protected]
Klotzsch, P W
Box 22712, Windhoek
061 242023
[email protected]
[email protected]
Koekemoer, A
Box 526, Gobabis
062 568880
[email protected]
Heger, G E
Box 202, Okahandja
062 503778
[email protected]
062 682026
[email protected]
Heger, N
Box 202, Okahandja
062 503778
[email protected]
Koekemoer, (Jnr) G Box 526, Gobais
Kossmann, H
Box 221, Outjo
067 312000
[email protected]
Henckert, R
Box 81184, Windhoek
061 235851
[email protected]
Kotze, D J
Box 460, Okahandja
062 518331
[email protected]
Hennig, O W
Box 30770, Windhoek
061 272163
[email protected]
Kotze, H
Box 86417, Windhoek
081 2590770
[email protected]
Henniges, A
Box 365, Outjo
081 1477434
[email protected]
Kotze, H
Box 26, Koes
063 683238
[email protected]
Hennings, D H
Box 21044, Windhoek
Khomas Highland Hunting (S 81)
061 232633
[email protected]
Kotzé, (Jnr) J C
Box 290, Okahandja
062 518358
[email protected]
Kotzé, (Snr) J C
Box 290, Okahandja
062 518358
[email protected]
Hennings, S P
Box 21044, Windhoek
061 232633
[email protected]
Kotze, J H
Box 139, Aroab
063 683211
[email protected]
Hertzig, H D
Box 442, Swakopmund 064 404561
Box 336, Omaruru
064 570555
[email protected]
Kotze, M
Box 139, Aroab
063 683211
[email protected]
[email protected]
Krafft, M
Box 20, Dordabis
062 573507
[email protected]
[email protected]
Krafft, R
Box 88, Dordabis
062 573535
[email protected]
Kratzer, E
Germany
Garbade,G W
Halenke, H
Halenke, R
Hall, T
Herzog, H
Janse van
Rensburg, J D
Rensburg, J
Hess, S
Box 33, Dordabis
Zighenzani Safaris (S 54)
062 573568
Herbst, H
Box 23556, Windhoek
062 503966
Heuttner, F
Germany
Hillermann, M
Box 511, Okahandja
Hinterholzer, K H
Box 291, Omaruru
[email protected]
[email protected]
Box 11363, Windhoek
[email protected]
[email protected]
Kreiner, H A
Box 1064, Otjiwarongo 067 290006
067 687113
Box 149, Kamanjab
[email protected]
Kretzschmar, K
Box 235, Otjiwarongo
067 290105
[email protected]
062 500590
[email protected]
Kretzschmar, U
Box 235, Otjiwarongo
067 306288
[email protected]
064 570850
[email protected]
Kröling, R T
Box 620, Henties Bay
064 501333
[email protected]
Hinterholzer, P E M Box 291, Omaruru
081 2525583
Hobohm, H G
Box 1167, Otjiwarongo 067 235002
Hoffmann, W W
Box 21251, Windhoek 062 549106
Holtzhausen, L
Box 229, Outjo
081 1272571
[email protected]
Kronsbein, C
Box 34, Omitara
062 560243
[email protected]
Kronsbein, K
Box 34, Omitara
062 560243
[email protected]
061 234437
[email protected]
Horenburg, M
Box 11482, Windhoek
062 561415
[email protected]
Horn, R L
Box 527, Windhoek
062 572322
Horsthemke, B
Box 6140, Windhoek
062 561445
[email protected]
Horsthemke, H W
Box 6140, Windhoek
062 561445
[email protected]
Labuschagne, P W Box 161, Otavi
Lambrechts, E L
Box 54, Kalkrand
Horsthemke, W
Box 6140, Windhoek
062 561445
[email protected]
Lamprecht, M
Huber, A H
Box 347, Grootfontein
067 243925
[email protected]
Hufnagl, W H
Box 4400, Windhoek
IFN Airfreight Logistics (S 45)
061 249400
[email protected]
Lamprecht, (Sen) J Box 1443, Windhoek
Lamprecht, (Jnr) J Box 22755, Windhoek
081 1298765
[email protected]
Le Roux, B
Box 377, Outjo
067 313121
[email protected]
Le Roux, G
Box 473, Omaruru
064 570858
[email protected]
[email protected]
Kruger, (Snr) J J N Box 9453, Windhoek
Kruse-Scholtissek,
HH
Laborn, E
Box 1458, Otjiwarongo 067 290136
Box 194, Otjiwarongo 067 306688
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
067 234418
[email protected]
063 264141
[email protected]
[email protected]
Box 1443, Windhoek
[email protected]
Hüning, E
Germany
Hurt, R A
Box 6908, Windhoek
081 6200937
[email protected]
Lenz, H
Box 86861, Windhoek
063 683312
[email protected]
Imsland, O
Norway
+47 90196870
[email protected]
Leuschner, L I
Box 90298, Windhoek
062 561435
[email protected]
Jackson III, J
USA
01504 8371233
[email protected]
Levin, J
Box 166, Windhoek
062 561401
[email protected]
062 560220
[email protected]
Leyendecker, H J
Germany
+496781901470 [email protected]
Lichtenberg, C
Box 1424, Gobabis
062 563877
Jacobi H S
Box 90248, Windhoek
Nossob Jagd (S 45)
[email protected]
[email protected] / www.whyhuntnamibia.com
HUNTiNAMIBIA | 2014
77
NAPHA REGISTER
NAME
ADDRESSE
TEL NO
E-MAIL
NAME
ADDRESSE
TEL NO
E-MAIL
Liedtke, M
Box 186, Karibib
062 503983
[email protected]
Odendaal, G H
Box 515, Gobabis
062 56 8933
[email protected]
Liedtke, G P
Box 186, Karibib
Okondura Nord (S 80)
062 503983
[email protected]
Oelofse, A
Box 81, Kalkfeld
067 290012
[email protected]
Oelofsen, B
Box 24, Outjo
081 1273196
[email protected]
Liedtke, R
081 7809630
[email protected]
Olivier, Dr A
Box 23633, Windhoek
061 248447
[email protected]
Linder-Lozinsek, B A Box 6826, Windhoek
062 549122
[email protected]
Olivier, G
Box 86678, Windhoek
081 2595612
[email protected]
Ling, R W
Box 575, Rehoboth
062 581414
[email protected]
Oosthuizen, A J
Box 24, Swakopmund
+27829051366
[email protected]
Lopes, J F
Box 386, Tsumeb
067 222754
[email protected]
Opperman, G J
Box 265, Grootfontein
081 1255202
[email protected]
Loubser, J T
Box 667, Mariental
063 242150
[email protected]
Osborne, T
Box 22, Okaukuejo
081 1245202
[email protected]
Lüeke, M
Box 511, Okahandja
062 500590
[email protected]
Otto, C K
Box 95, Maltahöhe
063 293512
[email protected]
Luesse, H G
Box 2992, Windhoek
061 257468
[email protected]
Otto, V
Box 433, Mariental
063 683499
[email protected]
Lühl, H I
Box 11420, Windhoek
081 2926010
[email protected]
Pack, H
Box 16, Witvlei
062 570327
[email protected]
Lühl, R
Box 3556, Windhoek
061 257245
[email protected]
Pape, I G
Box 96394, Windhoek
061 232840
[email protected]
Lung, J C
Box 419, Otjiwarongo
067 306770
[email protected]
Pascual -Navarro,
Lüsse, D
P/Bag 746, Windhoek
062 581611
[email protected]
Box 4584, Walvis Bay
062 573649
[email protected]
MacKinnon, D
Box 31356, Windhoek
081 1271269
[email protected]
Phelan, P I
South Africa
+27333302231
[email protected]
Maloney, J D
Box 254, Tsumeb
067 222883
[email protected]
Pienaar, J H
Box 2105, Gobabis
062 568995
[email protected]
Mans, W F
Box 483, Karasburg
063 683056
[email protected]
Pienaar, S W
Box 717, Gobabis
062 568412
[email protected]
Manusakis, D
Box 11926, Windhoek
062 58144
[email protected]
Powell, J R M
Box 508, Swakopmund 064 404795
Marais, S
Box 351, Grootfontein
081 1270903
[email protected]
[email protected]
Marker, L
Box 1755, Otjiwarongo 067 306225
[email protected]
Preschel, H
Box 22795, Windhoek 061 227700
Namibia Safari Services (S 83), Smart Dip Namibia (S 55)
Marnewecke, F
Box 90331, Windhoek
[email protected]
Pretorius, F K
Box 467, Outjo
067 313061
[email protected]
Matter, Dr. H P
Box 1407, Otjiwarongo 081 3034412
[email protected]
Redecker, F W
Box 31, Okahandja
062 503769
[email protected]
[email protected]
Redecker, G A
Box 31, Okahandja
062 503769
[email protected]
Reinhardt, P M
Box 1708, Otjiwarongo 081 2585887
[email protected]
Reiser, K H W
Box 11908, Windhoek
061 264207
[email protected]
Ritter, M
Box 289, Okahandja
062 518075
[email protected]
Box 289, Okahandja
062 518075
[email protected]
Box 186, Karibib
081 2602405
JM
[email protected]
Matthaei, J F E
Box 6286, Windhoek
Namibia Safari Connection (S 81)
062 570312
Mc Donald, A
Box 80266, Windhoek
081 1286821
Meiburg, J H
Box 5604, Windhoek
061 238770
Meier, T
Box 40520, Windhoek
061 255195
[email protected]
Ritter, R D
Mentrup, C
RL Farm (S 82)
Box 170, Omaruru
064 570657
[email protected]
Ritzdorf, W T (S 24) Box 9, Otavi
067 234353
[email protected]
Robertson, K
Box 35399, Windhoek
081 1465449
[email protected]
Metzger, (Jnr.) D
Box 9818, Windhoek
062 682155
[email protected]
Rode, A
Germany
Metzger, (Sen) D
Box 3873, Windhoek
062 504741
[email protected]
062 503719
[email protected]
Metzger, K
Box 9818, Windhoek
062 682155
[email protected]
Rogl, A
Box 297, Okahandja
Otjiruze Hunting (S 44)
Meyer, P H
Box 124, Karibib
Safari West (S 63)
062 503363
[email protected]
Rogl, B
Box 297, Okahandja
062 503719
[email protected]
Rogl, M
Box 297, Okahandja
062 503106
[email protected]
Michaels, R
Box 486, Omaruru
064 570729
[email protected]
Rogl, W
Box 297, Okahandja
081 6096292
[email protected]
Michels, S
Box 247, Otjiwarongo
067 306292
[email protected]
Rohrmann, D
Box 2489, Swakopmund 064 461895
[email protected]
Moolman, J
Box 82, Aranos
063 275057
[email protected]
Rossouw, A
Box 146, Maltahöhe
063 293204/5
[email protected]
Morris, K
Box 495, Outjo
067 312117
[email protected]
Rousseau, J P
Box 90682, Windhoek
081 2156557
[email protected]
Mostert, P
Box 314, Outjo
067 313620
[email protected]
Rousseau, A
Box 90682, Windhoek
081 2599660
[email protected]
Mousley, D B
Box 6908, Windhoek
081 1479033
[email protected]
061 222800
[email protected]
Muhle, S
Box 364, Otavi
067 234759
[email protected]
Rowland, R W
Box 86163, Windhoek
Ronnie Rowland Hunting Safaris (S 48)
Muller, D A
Box 3041, Windhoek
061 234328
[email protected]
Rumpf, E J
Box 9984, Windhoek
062 561422
[email protected]
Muller, G
Box 521, Okahandja
062 518372
[email protected]
Rusch, M
Box 1022, Windhoek
061 233543
[email protected]
Muller, G E
Box 5590, Windhoek
062 560609
[email protected]
061 233345
[email protected]
Muller, L P
Box 1824, Otjiwarongo 067 312926
[email protected]
Rusch, R E F
Box 2992, Windhoek
Panorama Hunting Ranch (S 82)
Müller, R
[email protected]
Rust, H G W
Box 129, Omaruru
064 571086
[email protected]
Nakel, Dr. V
Germany
+49 3917447337 [email protected]
Rust, V
Box 5698, Windhoek
061 233931
[email protected]
Namene, R K
Box 3647, Windhoek
061 236983
[email protected]
Sack, B
Box 45, Otavi
067 234332
[email protected]
Nebe, J F C
Box 104, Okahandja
062 500760
[email protected]
Sallai, T
Box 392, Okahandja
+36302274283
[email protected]
Neethling, C C
Box 316, Okahandja
081 1493838
[email protected]
Sauber, E
Box 97457, Windhoek
063 693371
[email protected]
Neethling, T J
Box 316, Okahandja
081 1493838
[email protected]
Savoldelli, N
Box 5093, Windhoek
062 682096/7
[email protected]
Nel, P A L
Box 21068, Windhoek
061 232236
[email protected]
Schaepe, P
Box 86730, Windhoek
060 1101770
[email protected]
Nel, S W B
Box 52, Grootfontein
067 232321
[email protected]
Schauff, U
Germany
+492595/5993
[email protected]
Ness, E
Canada
+14038772706
[email protected]
Scheidt, R
Box 198, Okahandja
062 518383
[email protected]
Neubrech, J G
Box 684, Swakopmund
064 402011
[email protected]
Schickerling, J F
Box 22929, Windhoek
062 572219
[email protected]
Neumann, J
USA
[email protected]
Box 580, Outjo
067 687140
[email protected]
Niel, N
Austria
+436644142202 [email protected]
Schlettwein, J C
Otjitambi (S 54)
Nietmann, G
Germany
+49/462121820
Schlettwein, W
Box 104, Okahandja
062 500760
[email protected]
Nolte, F W M
Box 113, Omaruru
067 290112
[email protected]
Schlosser, G H
Box 11149, Windhoek
061 233501
[email protected]
Nolte, N
Box 611, Omaruru
064 570888
[email protected]
Schmidt, A M
Box 278, Okahandja
062 503883
[email protected]
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78
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NAPHA REGISTER
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Schmidt, W F R
Box 49, Omaruru
064 570849
[email protected]
Schmitt, C
Box 11864, Windhoek
062 682070
[email protected]
van der
P/Bag 2208, Otjiwarongo 067 302223
[email protected]
van der
Scholz, E G
Box 11685, Windhoek
061 235698
[email protected]
Schubert, C F
Box 40199, Windhoek
062 503728
[email protected]
Schultz, A
Box 1910, Otjiwarongo 067 304453
[email protected]
van Heerden, B H
Box 30208, Windhoek
Schünemann, H
Box 40511, Windhoek
062 570312
[email protected]
van Niekerk, H H
P/Bag 13066, Windhoek 063 265364
[email protected]
Schütze-Buzello, B Box 634, Otjiwarongo
060 8006865
[email protected]
van Rooyen, A
Box 508, Outjo
067 312063
[email protected]
Schwalm, G (S 24) Box 151, Otavi
067 234336
[email protected]
van Rooyen, Dr J A Box 8832, Windhoek
061 239217
[email protected]
Box 151, Otavi
067 234336
[email protected]
van Zyl, A J L
Box 98509, Windhoek
081 2440401
[email protected]
[email protected]
van Zyl, M
Box 14, Gochas
063 252424
[email protected]
Veldsman, J F
Box 564, Outjo
081 1283105
[email protected]
Schneider-Waterberg, H
Schwalm, R
NAME
ADDRESSE
TEL NO
E-MAIL
Box 514, Outjo
081 1284011
[email protected]
Box 9222, Windhoek
062 560055
[email protected]
Westhuyzen, G N Box 9222, Windhoek
062 560055
[email protected]
van Heerden, P W J Box 596, Grootfontein
067 248004
[email protected]
081 1274155
[email protected]
Westhuizen, J
Westhuyzen, D
Box 11990, Windhoek
Schwarz, F
Ondjou Safaris (S 63)
Scott, P
Box 125, Otjiwarongo
067 290131
[email protected]
Viglietti, F
Box 162, Kamanjab
067 687172
[email protected]
Seefeldt, M
Box 86860, Windhoek
062 560200
[email protected]
Visser, J H
Box 661, Windhoek
062 560007
[email protected]
Sellers, J
USA
[email protected]
Visser, M
Box 661, Windhoek
062 560007
[email protected]
Sentefol, R
Box 86877, Windhoek
061 305821
[email protected]
Vogel, I
Box 61, Omaruru
064 570925
[email protected]
Serfontein, W
Box 84, Gobabis
062 564331
[email protected]
Vogl, M
Germany
+4989907134
[email protected]
Shepherd, B
Box 83, Outjo
067 313733
[email protected]
Voigts, R W
Box 62, Windhoek
062 540407
[email protected]
Sibold, E G
Box268, Omaruru
064 570832
[email protected]
Voigts, U D
Box 2630, Windhoek
061 233645
[email protected]
Sibold, W A
Box 22334, Windhoek
062 503735
[email protected]
von Gossler, O
Box 8, Kalkfeld
067 290119
[email protected]
Slaney, W H
Box 11013, Windhoek
061 234157
[email protected]
von Hacht, F W
Box 11713, Windhoek
062 561436
[email protected]
Smit, D J (S 24)
Box 217, Otavi
067 309012
[email protected]
von Hacht, H-J
Box 11713, Windhoek
062 561459
[email protected]
Smith, W
USA
5705680102
[email protected]
von Koenen, S A
Box 899, Okahandja
062 518335
[email protected]
Sohrada, G
Box 1428, Otjiwarongo 067 307907
[email protected]
von Leipzig, D E
Box 6049, Windhoek
062 560221
[email protected]
Sohrada, P
Box 422, Otjiwarongo
067 304334
[email protected]
von Leipzig, H K E Box 22, Otavi
067 234413
[email protected]
Spangenberg, J J
Box 54, Kalkrand
063 264141
[email protected]
von Rumohr-
Stechmann, H J
Box 361, Otjiwarongo
067 301091
Steenkamp, W J
Box 25, Aroab
063 280650
[email protected]
von Schumann, H W Box 3850, Windhoek
062 561469
[email protected]
Stein, A
Germany
+4922638090
[email protected]
Von Seydlitz, H S
Box 382, Omaruru
067 290190
[email protected]
Sternagel, H
Box 20758, Windhoek
061 244268
[email protected]
von Seydlitz, F W
Box 250, Omaruru
067 290177
[email protected]
Sternagel, W
Box 20758, Windhoek
061 244268
[email protected]
Box 382, Omaruru
067 290090
[email protected]
Box 250, Omaruru
067 290177
[email protected]
067 290321
[email protected]
Rundhof, W
Germany
+4946432225
067 234280
[email protected]
Immenhof (S 81)
Von Seydlitz, S
Stout, W
USA
2148023790
[email protected]
Von Seydlitz, W
Strauss, D
Box 9625, Windhoek
062 581558
[email protected]
Strauss, J
Box 9625, Windhoek
062 581558
[email protected]
Box 358, Outjo
Wagner, R
Jagdfarm Moselle (S 80)
Stumpfe, K
Box 32061, Windhoek
081 1285416
[email protected]
Wagner, T L
USA
+2532798583
[email protected]
Svenblad, H
Finland
+358 1841413
[email protected]
Walter, M
Box 404, Omaruru
064 570364
[email protected]
061 235715
[email protected]
Wamback, J R
Box 11647, Windhoek
081 1288373
[email protected]
Wanke, A
Box 80338, Windhoek
061 400423
[email protected]
[email protected]
Stolzenberg, F (S 24) Box 179, Otavi
Box 9222, Windhoek
Swanepoel, A
Aru Game Lodges (S 18)
Swanepoel, D B
Box 90081, Windhoek
062 561400
[email protected]
Westdyk, J H
Box 5344, Windhoek
081 3815935
Teubner, H H
Box 180, Windhoek
061 238758
[email protected]
Wenske, H-J
Box 715, Otjiwarongo
067 302084
Thiessen, J P
Box 765, Okahandja
062 549060
[email protected]
Wilckens, H
Box 1043, Windhoek
061 231229
[email protected]
Todtenhöfer, U
Box 7, Otjiwarongo
067 290104
[email protected]
Wilckens, I
Box 492, Otjiwarongo
067 306555
[email protected]
Traut, E
Box 1430, Grootfontein 067 232710
[email protected]
Wilckens, S
Box 11467, Windhoek
062 560234
[email protected]
Traut, J
Box 4890, Rehoboth
067 232710
[email protected]
Wölbling, G
Box 890, Otjiwarongo
067 306527
[email protected]
Trümper, B
Box 90690, Windhoek
081 1241240
[email protected]
Woortman, D
Box 270, Okahandja
067 306655
[email protected]
Box 90690, Windhoek
Trümper, U
Airport Jagd- und Gästefarm (S 80)
081 1288288
[email protected]
Woortman, H C
Box 270, Okahandja
067 306655
[email protected]
067 306655
[email protected]
Tubbesing, Dr U H Box 50533, Windhoek
061 234996
[email protected]
Woortman, V H H Box 270, Okahandja
Omatako Woortman (S 82)
062 540411
[email protected]
Box 40285, Windhoek
061 225961
[email protected]
Wright, R
Box 9658, Windhoek
Box 90354, Windhoek
Utz, G
African Safari Trails (p 26)
062 682088
[email protected]
Wright, W K
Box 853, Swakopmund 081 1293177
Zander, G P
Box 9479, Windhoek
062 503709
Utz, (Snr) W
Box 11319, Windhoek
062 500303
[email protected]
Zigann, G
Box 612, Omaruru
064 570633
[email protected]
van den Berg, I
Box 344, Outjo
067 312121
[email protected]
Ziller, H
Box 90252, Windhoek
061 257107
[email protected]
van den Berg, J
Box 344, Outjo
067 312121
[email protected]
van der Linde, W
South Africa
+27532040042
[email protected]
van der Merwe, R
Box 698, Omaruru
064 570821
[email protected]
van der Walt, G
Box 30231, Windhoek
081 2528291
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Uffindell, A
[email protected]
van der
[email protected] / www.whyhuntnamibia.com
HUNTiNAMIBIA | 2014
79
Postfach 90690, Windhoek, Namibia
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Da der internationale Flughafen direkt auf unserer Farm gelegen ist, wird
Ihnen eine lange Anreise erspart und Sie sind in 10 Minuten im Jagdrevier.
Das leicht hügelige Gelände unserer Farm bestehend aus Gras und
Baumsavanne bietet gute Jagdbedingungen und gleichzeitig ein herrliches
Klima für Ihre Erholung. Auf unserer eigenen 10 000 Hektar nicht wild­
sicher eingezäunten Farm, mitten im 120 000 Hektar großen Namatanga
Hegegebiet, haben wir frei in der Steppe ziehendes Wild. Gehen Sie mit
uns auf die Pirsch. Gerne teilen wir mit Ihnen unsere jahrelange Erfahrung
in der Tierbeobachtung und der Spurendeutung verschiedener Tiere. Wir
legen großen Wert auf eine ethische Jagd. Für uns steht das Jagderlebnis
und das Erlegen von reifen Trophäen im Vordergrund. Neben der herkömm­
lichen Büchsenjagd bieten wir auch die Jagd mit Pfeil und Bogen an.
Ursprüngliche Farmjagd mit
bodenständigen Jägern
Willkommen als Jagdgast auf
unserer­Wild- und Rinderfarm (seit
1908). Inmitten 13 000 ha einmalig
schöner und abwechslungsreicher
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ge, Granitkuppen und
vielen Wasserstellen), werden sie
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betreut. Sie haben ausgezeichnete
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80
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HUNTiNAMIBIA | 2014
81
Rund 240 km nordwestlich von Windhoek, auf
der C33 zwischen Karibib und Omaruru liegt die
15000ha große RL-Jagd- und Gästefarm, ein
kleines Wildparadies östlich des 2300m hohen
Erongogebirges. Die Farm wurde Anfang der 90er
Jahre von einer Rinderfarm zu einem offenen
Wildreservat umstrukturiert. Heute beheimatet das
Gebiet über 20 verschiedene Wildarten und bietet
sowohl für den Naturfreund als auch für den Jäger
viele Möglichkeiten abenteuerlicher Entspannung.
Tel +264 (0)64 57 0657 • Fax +264 (0)64 57 0658
[email protected] • www.rl-farm.de
82
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HUNTiNAMIBIA | 2014
83
W W W.PAULVANS .CO M
Das Land in Fakten
Allgemeines
Fläche: 824.268 km2
Hauptstadt: Windhoek
Unabhängigkeit: 21. März 1990
Präsident: Hifikepunye Pohamba
Mehrparteiensystem
Demokratische Verfassung
Gewaltenteilung zwischen Exekutive,
Le­­gis­­lative und Judikative
Säkularer Staat mit Religionsfreiheit (90% Christen)
Presse- und Meinungsfreiheit
Natur
Naturreservate: 15% der Fläche Nami­bias (105.559 km2 )
Höchster Berg: Brandberg 2.579 m
Weitere markante Berge:
Spitzkoppe 1.728 m und 1.584 m,
Moltkeblick 2.480 m, Gamsberg 2.349 m
Flüsse: Oranje – südlicher Grenzfluss zu Südafrika; Kunene,
Okavango, Sambesi und Kwando/Linyanti/Chobe – nördliche
Grenzflüsse zu Angola, Sambia und Botswana
Periodisch fließende Flüsse (u.a.):
Fischfluss, Kuiseb, Swakop und Ugab
Einreisebestim­mungen
Reisepass, der noch sechs Monate über das Einreisedatum
hinaus gültig ist.
Bürger der folgenden Staaten benötigen kein Einreisevisum
für Namibia, wenn sie als (bona fide) Touristen einreisen:
Angola, Australien, Belgien, Botswana, Brasilien,
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Island, Irland,
Italien, Japan, Kanada, Kenia, Kuba, Lesotho, Liechtenstein,
Lux­­­­­­em­­­burg, Malawi, Malaysia, Mosam­bik, Niederlande,
Neuseeland, Öster­reich, Portugal, Russland, Sambia, Skan­
dinavien, Simbabwe, Singapur, Spanien, Südafrika, Schweiz,
Swasiland, Tansania und USA.
Weitere Informationen erhalten Sie vom Innenministerium
Tel (++264 61) 292 2102
Infrastruktur
5.450 km Teerstraße
37.000 km Schotterstraße
Wichtigste Häfen: Walvis Bay, Lüderitz
Flughäfen: außerhalb Windhoeks - Hosea Kutako
Internationaler Flughafen; Windhoek Stadt - Eros Flughafen
Landebahnen: 46
Schienennetz: 2.382 km Schmalspur
6,2 Telefonanschlüsse pro 100 Einwohner
Direktwahl in 221 Länder möglich
Mobilfunksystem: GSM
Vereinbarungen mit 117 Ländern / 255 Netzen
Postverkehr ist angeschlossen an den Weltpostverein
Wirtschaft
Hauptzweige: Bergbau, Fischerei,
Touris­mus und Landwirtschaft
Größter Arbeitgeber:
Landwirtschaft mit 46%
Wirtschaftszweig mit dem größten Wachstum: Tourismus
Bergbau: Diamanten, Uran, Kupfer, Blei, Zink, Magnesium,
Cadmium, Arsenik, Pyrit, Silber und Gold, Lithium-Mineralien,
Gesteine wie Granit, Marmor, blauer Sodalith und viele
Halbedelsteine.
Brutto-Inlandsprodukt pro Kopf:
N$11.736
Soziale Infrastruktur
Ein Arzt pro 3.650 Einwohner
Windhoek: Zwei Privatkrankenhäuser
Intensivstationen
Ärzte auf internationalem Niveau
Ärztliche Notversorgung rund um die Uhr
Flora
14 Vegetationszonen
120 Baumarten
200 endemische, nur in Namibia heimische Pflanzenarten
100 Flechtenarten
Lebende Pflanze aus der Vorzeit:
Welwitschia mirabilis
Klima
Durchschnitts-Temperatur:
Februar
16˚C - 30˚C
April
13˚C - 29˚C
Juni
7˚C - 22˚C
August
9˚C - 24˚C
Oktober
12˚C - 30˚C
Dezember
16˚C - 30˚C
In Namibia scheint die meiste Zeit des Jahres die Sonne.
Hinweis: Tragen Sie im Freien immer einen Hut und eine
Sonnenbrille und benutzen Sie Sonnencreme.
Die jährliche durchschnittliche Niederschlagsmenge variiert
zwischen 50 mm an der Küste über 350 mm im zentralen
Hochland und 700 mm im Nordosten.
Bevölkerung
2.1 Millionen Einwohner
Dichte: 2,2 Einwohner pro km2
13 Regionen
Windhoek: 240.000 Einwohner
(15% der Gesamtbevölkerung)
Offizielle Landessprache: Englisch
13 Volksgruppen
16 Sprachen und Dialekte
Les- und schreibkundige
Erwachsene: 80%
Wachstumsrate: 2,6%
1672 Schulen
Fauna
Großes Wild: Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel, Gepard, Leopard,
Giraffe
20 Antilopenarten
240 Säugetierarten (davon 14 endemisch)
250 Reptilienarten
50 Froscharten
+/- 630 Vogelarten
Endemische Vögel: Namibschnäpper, Damara-Felsenspringer,
Damarasee­schwalbe, Schreiseeadler, Monteirotoko
Ausländische Vertretungen
Mehr als 50 Länder unterhalten ein Kon­sulat oder eine
Botschaft in Windhoek. Genaue Informationen erhalten
Sie vom Außenministerium (Ministerium für Äußere
Angelegenheiten, Informationen und Rundfunk) Tel (++264
61) 282 9111.
Steuern & Zoll
Die Preise aller Waren und Dienstleistungen beinhalten 15%
Mehrwertsteuer (VAT), die Sie zurückfordern können.
Telefonieren nach Namibia
Sie wählen vom Ausland nach Namibia die internationale
Vorwahl ++264, dann die Ortswahl, wobei Sie die “0”
weglassen, dann den gewünschten Anschluss. Wählen Sie
die “0” der Ortswahl mit, wenn Sie innerhalb Namibias
telefonieren möchten.
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NTB Germany – Frankfurt
NTB United Kingdom – London
Channel Life Tower, Post Street Mall
Schiller Strasse 42–44
c/o Hills Balfour Synergy
M2 – second floor, Windhoek
60313 Frankfurt am Main
Colechurch House, 1 London Bridge Walk
Tel (++264 61) 290 6000
Tel (++49 69) 1337 360
London, SE1 2SX
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