Auszug ÖKO-INVEST-Nr. 574.indd
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Inhalt Inhalt Inhalt Seite Seite Seite * Boden 2-5 * Boden 2-5 * Microlending 2-4 * Update 5-7 * Update 5-7 * Vorschau 3/4 * Indices nx-25 / PPVX 7 * Indices nx-25 / PPVX 7 * Neu im PPVX 4/5 * Öko-Depot, Dispositionen * Öko-Depot, Dispositionen 8/9 8/9 * Update 5-7 * Medienspiegel, Impressum **Medienspiegel, Indices nx-25 /Impressum PPVX 7 10/11 10/11 * Öko-Depot, Dispositionen * Vorschau 11 * Vorschau 11 8/9 Nr.574/15 574/15 Nr. 544/14 Nr. 25. Jahrgang, Nr. 11 24.Jahrgang, Jahrgang, Nr. Nr.11 5 25. Montag, 15. Juni 2015 Montag, 15. 10.März 2014 Montag, Juni 2015 Land Unternehmen/Fonds Land Unternehmen/Fonds Land Unternehmen/Fonds NL Accell Group NV D ABO Invest AG CrowdEner.gy GmbH DDD ABO Invest AG Agrar Invest Romania AG Daqo New Energy DCN Invest Romania AG D Agrar Agrarius AG DDD Agrarius AGeG i.G. DMI Deutsche BioBoden DD BioBoden i.G. Mikroinvest GmbH BioBodeneG Gesellschaft DD BioBoden Gesellschaft Econeers mbH &GmbH Co. KG mbH & Co. KGAG USA First Solar D Energiekontor DCAN AG Flexcoin D Energiekontor GTS DA GTS GetBucksInvest GmbH Landwirtschaftsfonds I/II Landwirtschaftsfonds USA Green D KTGMountain Agrar SECoffee I/II DAD KTG Agrar Green RocketSE GmbH Murphy&Spitz DI Murphy&Spitz Gruppo Green Power Green Capital AG Capital AG USA GT Advanced Technologies D Green Natcap Agrarbetrieb DCN Natcap Agrarbetrieb LDK Solar GmbH & Co. KG GmbH & KG DD NMI New Co. Energy Naturstrom AG DCH Naturstrom AG Holz GmbH & Co. KG Oliveda Switzerland CH Oliveda NL Oikocredit AG i.L.Switzerland i.L.Technologies USA Ormat A AG Österr. Hagelversicherung AGB Österr. Hagelversicherung Shared Interest D realkapital KGaA DDD realkapital KGaA SeniVita gGmbH SMA SolarSozial Technology AG DDD SeniVita Sozial gGmbH Stiftung Aktion Solar World AG Kulturland DUSA Stiftung Aktion Sunwin SteviaKulturland Int. USA Tesla Motor USA Sunwin Stevia Int. D/NL Tenne T-Holding A Verbund AG D/NL Tenne TeslaT-Holding Motors DUSA Tesla voestalpine AG USA CN Windwärts TrinaMotors Solar D GmbH CN Solar A Trina Verbundgesellschaft Youbisheng Green Paper AG AD Verbundgesellschaft P.b.b. Nr. 356260W93E P.b.b.Nr. Nr.356260W93E 356260W93E P.b.b. Verlagspostamt A-1130 Wien VerlagspostamtA-1130 A-1130Wien Wien Verlagspostamt Liebe Leserinnen und Leser, LiebeLeserinnen Leserinnenund undLeser, Leser, Liebe „buy land, they’re not making it any more.“ So Mark Twain, beimland, heutigen Schwerpunktthema geht es „buy they’re not making it any„Mikrolending“ more.“ So Mark Twain, der schon damals die Attraktivität von Investitionen in Boden umschon kleinedamals Darlehen, von 100 Dollar die berühmte der die Attraktivität vonfür Investitionen inNähmaBoden erkannte. Der Bodenmarkt tickt anders als andere Märkte. schine, mit derBodenmarkt sich jemand in einem armen eine Existenz erkannte. Der tickt anders alsLand andere Märkte. Auch Zentraleuropa kann sich den Megatrends nicht entzieaufbauen kann, bis zu 50.000 Dollar, die bei Banken in Auch Zentraleuropa kann sich den Megatrends nicht entziehen, die künftig eine zunehmende Schere zwischen dem manchen reichen Ländern auch noch unter diezwischen Rubrik „Kleinhen, die künftig eine zunehmende Schere dem Angebot und der Nachfrage nach Land erzeugen werden. Die kredit“ fallen. Stark im Kommen ein paarwerden. Jahren auch Angebot und der Nachfrage nach sind Landseit erzeugen Die globale Nachfrage nach Land wird schon wegen der ca. 3 „Crowdfunding“-Plattformen, über die bestehende globale Nachfrage nach Land wird schon wegen derUnterca. 3 Mrd. Menschen steigen, um die die Weltbevölkerung in den nehmen – meiststeigen, start-ups – die Kleinbeträge von oft nur 100 bis Mrd. Menschen um die Weltbevölkerung in den kommenden 35 Jahren wachsen wird. 1.000 Euro von der „crowd“, Masse kleiner Anleger, kommenden 35 Jahren wachsender wird. Zudem ist dringend eine Dekarbonisierung der globalen Wirtschaft nötig. Die Energie, einsammeln, weil dies einfacher ist, als der einen Gross-Investor suchen. nach Zudem ist dringend eineoft Dekarbonisierung globalen Wirtschaftzunötig. DieFrei Energie, die bislang unterhalb der Erdoberfläche in äußerst kompakter fossiler Form lagerte, dembislang genossenschaftlichen Motto „Was der nicht allein fossiler vermag,Form das vermögen die unterhalb der Erdoberfläche inEinzelne äußerst kompakter lagerte, muss in Zukunft verstärkt durch erneuerbare Energien ersetztzusammenfinden werden, die oberhalb der viele“ dank verstärkt des Internets können so vieleEnergien Gleichgesinnte undder für muss inund Zukunft durch erneuerbare ersetzt werden, die oberhalb Erde nur mit hoher Flächeninanspruchnahme produziert werden können. Bis 2050 ein bestimmtes Projekt spenden bzw. investieren.produziert In letzterem Fall nennt man das Erde nur mit hoher Flächeninanspruchnahme werden können. BisCrowd 2050 könnte der Anteil des Landes, der für die Produktion von Agro-Treibstoffen benötigt Funding auch Crowd Imfür Charity-Bereich US-Spenden-Plattforkönnte der Anteil des Investing. Landes, der die Produktionsammelten von Agro-Treibstoffen benötigt wird,wie biswww.firstgiving.com um das Zehnfache steigen. Flächenkonkurrenz ergibt sich zudeminhinsichtmen sogarFlächenkonkurrenz dreistellige Millionensummen, der USwird, bis um das Zehnfache steigen. ergibt sichebenso zudem hinsichtlich der global zunehmenden Siedlungsund Verkehrsflächen. Alleinsich deswegen istzur bis Politik: das enorm hohe Wahlkampfbudget von Barack Obama setzte ungefähr lich der global zunehmenden Siedlungs- und Verkehrsflächen. Allein deswegen ist bis 2050 ein Verlust an Agrarflächen in einer Größenordnung der Fläche Frankreichs zu Hälfte aus Millionen Kleinspendeninvon bisGrößenordnung zu 200 Dollar zusammen. 2050 ein Verlust an Agrarflächen einer der Fläche Frankreichs zu erwarten. Geld spenden und Geld verleihen kann jeder sehr leicht, der welches hat. Beides kann erwarten. der zunehmende Fleischkonsum v.a. in den Schwellenländern braucht zusätz–Auch nichtder nurzunehmende beim online-Banking - in Sekundenschnelle vor sich gehen. braucht Doch in zusätzder Zeit Auch Fleischkonsum v.a. in den Schwellenländern liche Flächen. Um 1 Kilogramm Rindfleisch zu produzieren, sind 7 Kilogramm Getreide danach gibt es einen grossen Unterschied: der geliehene Betrag soll – meist mit Zinsen liche Flächen. Um 1 Kilogramm Rindfleisch zu produzieren, sind 7 Kilogramm Getreide Aufgrund dieser Trends wirdbis die Nachfrage nach Getreide bis 2050 um –notwendig. wieder zurück bezahlt werden, undwird zwar einem bestimmten Fälligkeitsdatum. notwendig. Aufgrund dieser Trends die zu Nachfrage nach Getreide bis 2050 um 100% steigen. Bei alldem gilt es die Primärwälder zu bewahren, die in ihrenum ökologiBei „Crowd“und Mikrolending-Anlage-Angeboten geht es zwar sehr 100% steigen. Bei alldem gilt es die Primärwälder zu bewahren, die in meist ihren ökologischen Funktionen nur beschränkt durch Nutzwälder zu ersetzen sind. Auf der kleineFunktionen Summen, dafür aber nicht selten hohe Risiken, was die Rückzahlungsschen nur beschränkt durchum Nutzwälder zu ersetzen sind. Auf der Angebotsseite muss jedoch die Chancen Intensivlandwirtschaft in Gestalt von abnehmenden fähigkeit angeht. zu die den und Risiken in einiger Öko-Mikro-LendingAngebotsseite mussMehr jedoch Intensivlandwirtschaft Gestalt von abnehmenden Ertragszuwächsen der um sich greifenden Bodendegradation und den Folgen des Möglichkeiten auf der den um nächsten Seiten! Ertragszuwächsen sich greifenden Bodendegradation und den Folgen des Klimawandels Tribut zollen. Pro Woche geht allein durch Bodendegradation eine Fläche AbschliessendTribut noch ein kleiner Rückblick eigener Sache: vor 17 Jahren eine habeFläche ich im Klimawandels zollen. Pro Woche gehtinallein durch Bodendegradation in der Größenordnung von New York City, Tokio oder Singapur verloren (ca. 35.000 Auftrag der Monatsmagazins Natur-Aktien-Index der am 1. in der2 Größenordnung von NewNatur Yorkden City, Tokio oder Singapurentwickelt, verloren (ca. 35.000 km2 ).1997 mit 1.000 Punkten gestartet ist (damals unter der Marke „NAX“, die später April km ). Bereits heute der werden konventionell, und erst recht ökologisch wirtschaftende Landwirte auf Betreiben Deutschen Börse AG angeblich zu grosser Ähnlichkeit mit dem Bereits heute werden konventionell, undwegen erst recht ökologisch wirtschaftende Landwirte v.a. durch Veredelungsbetriebe undInzwischen Energiebauern in die Zange genommen, die„nx-25“ Pachten DAX gelöscht werden musste). steht der seit genommen, Mai 2003 als v.a. durch Veredelungsbetriebe und Energiebauern in die Zange die Pachten und Bodenpreise auch in Zentraleuropa in die Höhe treiben. Nachhaltige Investments – weitergeführte Seite 7!)inschon fasttreiben. bei 10.000 PunktenInvestments und hat den und BodenpreiseIndex auch in(siehe Zentraleuropa die Höhe Nachhaltige – die trotz Orientierung an hohen ökologischen und sozialen Standards nicht aus dem „konventionellen“ MSCI-Weltaktienindex umund mehr als 400 Prozentpunkte sich die trotz Orientierung an hohen ökologischen sozialen Standards nichthinter aus dem Markt herausgedrängt werden – werden zugleich immer notwendiger und Indeximmer gelassen. Vielleicht findet sich schon bald die erste Fondsgesellschaft, die einen Markt herausgedrängt werden – werden zugleich immer notwendiger und immer schwieriger. Kreative Betriebskonzepte und -formen sind gefragt, zumal man auf Fonds oder ETF auf den nx-25 anbietet, hofft, mitgefragt, zunehmend mehr schwieriger. Kreative Betriebskonzepte und zusammen -formen sind zumal manÖkoauf staatliche Unterstützung, z.B. in Form von geeigneten „Schutzräumen“ durch LandInvest-Leser(innen), staatliche Unterstützung, z.B. in Form von geeigneten „Schutzräumen“ durch Landnutzungsplanung, nicht setzen darf. nutzungsplanung, nicht setzen darf. Ihr Chefredakteur Prof.Deml Dr. Dirk Löhr Max Prof. Dr. Dirk Löhr Professor für Steuerlehre und Ökologische Ökonomik Professor für Steuerlehre und Ökologische Ökonomik Hochschule Trier / Umwelt-Campus Birkenfeld Hochschule Trier / Umwelt-Campus Birkenfeld Foto: Privat Privat Foto: Foto: Privat * Medienspiegel, Impressum 10/11 Öko Invest 574/15 BODEN 15. Juni 2015 oder heftigere Naturkatastrophen im Zuge des Klimawandels leiden, weist z.B. in einer Anzeigenserie auf die Kampagne „Stopp dem Bodenverbrauch“ hin: „täglich werden in Österreich derzeit 22,4 Hektar Boden - das ist die Größe eines durchschnittlichen heimischen Bauernhofs - verbaut. Das Verbauen und Versiegeln von wertvollem Acker- und Grünland für Verkehrs-, Industrie- und Siedlungszwecke hat negative ökologische und wirtschaftliche Folgen“. Seit 2011 unterstützt die Versicherung auch den Österreichischen Klimaschutzpreis von ORF und Lebensministerium. Zur Frage, inwieweit die Rücklagen der Versicherung (schätzungsweise an die 70 Mio Euro) auch im Sinne von „Bodenschutz“Investments angelegt sind, erhielt die Öko-Invest-Redaktion jedoch noch keine Antwort. Beim Thema „Boden“ bieten sich viele Aspekte an, die es wert wären, näher besprochen zu werden, z.B. das immer mehr – vor allem in Afrika - um sich greifende „Land Grabbing“. Wir haben dieses Thema allerdings schon vor Jahren (im Heft Nr. 492 Anfang 2012) als Schwerpunkt behandelt. Auch zur „Freiland“-Bewegung gibt es schon ein Heft (Nr. 169 aus dem Jahr 1998), und über den ersten GTS Landwirtschaftsfonds haben wir z.B. schon kurz nach dem Start 1992 berichtet. Neben börsennotierten Gesellschaften im Bereich Landwirtschaft können sich Investoren inzwischen auch relativ leicht Acker- oder Forstflächen kaufen oder sich an einzelnen Betrieben wie z.B. der AIG Agrar Investment GmbH & Co KG mit Sitz in Schwerin beteiligen (allerdings erst ab 300.000 Euro, weswegen wir solche Angebote nicht näher behandeln). In den letzten Jahren kamen auch zahlreiche Plantagen- bzw. Wald-Fonds auf den Markt. Die Natcap Agrarbetrieb GmbH & Co. KG wurde mangels Vertriebserfolg wieder liquidiert, die SilviRom Forest 2 GmbH & Co. KG konnte als „Nordcapital Waldfonds 2“ (Laufzeit 2009-2021) über 36 Mio Euro einsammeln, hat aber inzwischen ein anderes existenzielles - Problem: laut Zeitungsberichten vor einigen Monaten hat die rumänische Forstbehörde Romsilva Ansprüche auf mehr als 5.000 Hektar Wald (Forst Gura Teghii in den Ostkarpaten) angemeldet, die der Fonds im Juni 2011 für rund 22 Mio Euro von der rumänischen Millionärsfamilie Ceteras gekauft hat – gutgläubig, denn laut der Nationalen AntiKorruptionsbehörde gehörten diese Wälder der Familie gar nicht (wie es beim Rechtstreit aktuell steht, hat uns die Hamburger Nordcapital-Zentrale noch nicht mitgeteilt). Die Braunschweiger realkapital KGaA – sie legt in Immobilien, davon 50% als Zielgrösse auch in Agrarflächen, an – wies laut Bilanz 2013 rund 2,77 Mio Euro Eigenkapital, 1,75 Mio Euro Verbindlichkeiten und 0,1 Mio Euro Bilanzverlust auf. 2014 fand die letzte Kapitalerhöhung (zum Ausgabepreis von 1,15 Euro je Aktie) statt, weitere „sind aufgrund der im vergangenen Jahr durch den Gesetzgeber verabschiedeten regulatorischen Hürden (AIFM-Richtlinie) für alternative Investmentfondslösungen zunächst nicht absehbar“, so dass künftig kaum Chancen auf Wachstum und damit höhere Wirtschaftlichkeit bestehen. Bevor wir zu einigen börsennotierten Unternehmen kommen, noch ein Blick auf sonstige „Landschafts“-Aktivitäten (siehe z.B. www.weltbodentag.de oder die Konferenz „Save Our Soils“ (www.saveoursoils.com) vom 26.-29. Juni in Amsterdam) und -Investmentmöglichkeiten im Bereich Boden, dem 2015, im UNO-Jahr des Bodens, zunehmend mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Auf der Homepage des Osnabrücker Vereins European Land and Soil Alliance (ELSA, www.soil-alliance.org) ist der neue interessante Bodenatlas 2015 herunter zu laden bzw. kann als PrintVersion bestellt werden. Die Schon seit 1961 engagieren sich die GLS Treuhand und die GLS Bank im Bereich ökologischer Landwirtschaft, hier einige Beispiele: die 1992/3 aufgelegten GTS Landwirtschaftsfonds I und II (mit zusammen rund 2,0 Mio Euro) dienen der Finanzierung von Landwirtschaftsbetrieben in gemeinnütziger Trägerschaft, wobei es sich um Schenkungen „mit lebenslangem Niessbrauch und Widerrufsrecht“ handelt. Der Niessbrauch bestand in einem Naturalertrag bzw. einer jährlichen Rendite von rund 2%. Beide Fonds werden derzeit regionalisiert, d.h. die Finanzierung wird direkt auf die einzelnen Höfe übertragen. Seit 2009 gibt es die BioBodenGesellschaft mbH & Co. KG Sie finanziert Landerwerb schwerpunktmässig in Brandenburg und refinanziert sich vor allem über Genussscheine „mit ewiger Laufzeit“, die einen Ertrag von 2,5% liefern. Rund 600 Zeichner haben sich hier mit rund 10 Mio Euro beteiligt. Die zu DDR-Zeiten „volkseigenen“ Acker-, Wiesenund Forstflächen der BBG sind heute im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin mit 2.500 Hektar „Teil des grössten zusammenhängenden Bio-Ackergürtels Europas“, daneben gibt es weitere 1.200 Hektar BBG-Land, das künftig ebenfalls ökologisch bewirtschaftet wird. Das als Bio-Bodenfonds GmbH & Co. KG gegründete und von Uwe Greff geleitete Unternehmen weist per Ende 2013 300.000 Euro als Kommanditanteile aus, inkl. der Rücklagen und eines Jahresüberschusses von rund 10.000 Euro beträgt das Eigenkapital rund 0,32 Mio Euro, dem Verbindlichkeiten von rund 28 Mio Euro gegenüberstehen. Ganz neu – erst in Eintragung - ist die ebenfalls aus dem GLS-„Stall“ kommende und Ende April 2015 gegründete BioBoden Genossenschaft eG Ihr Zweck besteht im Kauf von Land zur Verpachtung und Betrieb von Landwirtschaft (www.bioboden.de). Rund 100 Genossenschaftsmitglieder haben sich bereits (mit im Schnitt 3 Anteilen á 1.000 Euro) beteiligt: diese 3 Anteil (3000 Euro) entsprechen jenen 2.000 Quadratmetern landwirtschaftlicher Nutzfläche, die weltweit pro Kopf zur Verfügung stehen.. Mit Slogans wie „Ackerland in Bürgerhand. Aus gutem Grund“ wendet man sich vor allem an solche Anleger(innen), „die mit Österreichische Hagelversicherung, ein Versicherungsverein (www.hagel.at) auf Gegenseitigkeit, dessen Versicherte unter höheren Schäden durch häufigere 2 15. Juni 2015 BODEN Öko Invest 574/15 ihrem Handeln eine hohe ökologische und soziale Wirkung erzielen wollen“ … und „auf einen finanziellen Ertrag verzichten können oder mittelfristig mit einem moderaten finanziellen Ertrag zufrieden“ sind, als „Teil einer gesunden Zukunft in einer starken Gemeinschaft“. Über die gezeichneten Genossenschaftsanteile hinaus besteht – auch in stürmischeren Zeiten - keine Nachschusspflicht, kündigen kann man die Anteile mit einer Frist von 5 Jahren. Bei der Generalversammlung hat jedes Mitglied eine Stimme. Noch altruistischer orientiert ist die Stiftung Aktion Kulturland Die Ende 1988 - durch die Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg – gegründete „Gemeinnüzige Stiftung für Landwirtschaft und Ökologie“ verwaltet inzwischen ein Vermögen von über 2,2 Mio Euro, dass vor allem in Immobilien (ca. 82%) und Wertpapieren (13%) steckt. Senden und Zustiftungen sind jederzeit möglich, Beteiligungsmöglichkeiten im engeren Sinn gibt es am Rande, z.B. zur Finanzierung von Einzelinvestitionen wie einem Solardach, ohne dass deswegen die Gemeinnützigkeit des Hofes angetastet wird. Die Verwaltungskosten der Stiftung sind aufgrund der ehrenamtlichen Tätigkeit von Vorstand und Geschäftsführung sehr gering, so dass die Spenden und Zuschüsse (z.B. des Landes Schleswig Holstein von jeweils mehr als 200.000 bzw. 100.000 Euro in den Jahren 2011 und 2012) fast zur Gänze der Projektförderung zugute kommen. Kalkulierbare Erträge liefern Pachteinnahmen und Kapitalerträge, die 2012 zusammen rund 100.000 Euro ausgemacht haben. Die Stiftung erwirbt Nutzflächen, Biotope und ganze land- und forstwirtschaftliche Betriebe und stellt sie „Dritten in gemeinnütziger Weise für eine umweltschützende Bewirtschaftung zur Verfügung“. Diese sind vertraglich verpflichtet, „Grund und Boden nicht zu veräussern oder zu beleihen“ und müssen Grund und Boden an die Stiftung zurückübertragen, wenn die Zielsetzungen nicht weiter verfolgt werden. Auf der Homepage (www.aktion-kulturland.de) sind mehr als ein Dutzend Höfe wie z.B. der Mirandahof näher beschrieben. Nun zu börsennotierten „Boden-Aktien“: KTGAgrarSE Quelle: comdirect AGRARIUS AG Mit knapp 30 Beschäftigten (grossteils in Rumänien) führt Vorstand Ottmar Lotz die Bewirtschaftung von eigenen und gepachteten Ackerflächen (dzt. über 4.700 Hektar). 2014 stieg der Umsatz (bei einer Erntemenge von 20.242 Tonnen) des seit 2008 börsennotierten Unternehmens (www.agrarius.de) von 794 Euro auf 959 Euro pro Hektar bzw. insgesamt um 31% auf 3,4 Mio Euro. Das Konzernergebnis drehte (von einem 1,8-Mio-Euro-Verlust 2014) auf KTG Agrar SE KTG Agrar (www.ktg.ag) mit über 1.000 Mitarbeitern gilt als grösste deutsche „Bauernhof“-Aktie. Mit einer Privatplatzierung Ende Mai 2015 (0,5 Mio junge Aktien zu 14,33 Euro) erhöhte sich die durch Investitionen 2014 (Umsatz 234 Mio Euro, +42%, Gewinn 6,4 Mio Euro nach 0,7 Mio Euro Verlust in 2013) auf unter 16% abgesunkene Eigenkapitalquote wieder „auf deutlich über 20%“. Zudem schlummerten laut CEO Siegfried Hofreiter „erhebliche stille Reserven“ von über 100 Mio Euro in den rund 6.000 ha eigenen Flächen. Bei 6,75 Mio Aktien und einem aktuellen Kurs von fast 15 Euro beträgt der Börsenwert rund 100 Mio Euro, das geschätzte KGV rund 10. Der Grossteil der rund 45.000 ha Ackerland (auch in Litauen) wird konventionell bewirtschaftet, die KTG Agrar SE zählt inzwischen zu den Marktführern bei gentechnikfreiem Soja, das 2015 auf über 8.000 Hektar geerntet wird. AGRARIUS AG Quelle: comdirect 3 Öko Invest 574/15 BODEN 0,33 Mio Euro Gewinn, die Eigenkapitalquote stieg auf knapp 60% – vor allem dank eines Buchgewinns von 0,57 Mio Euro durch einen Flächenverkauf. Im Geschäftsbereich „Agrar Investment Services“ bietet man u.a. die Vermittlung von (hochwertigen) Ackerböden samt Pachtvertrag mit der Agrarius AG, wobei der Pachterlös als fester Pachtzins und/oder teilweise in Abhängigkeit von Agrarpreisen vereinbart werden kann. Derzeit kostet ein Hektar gutes Ackerland (Schwarzerde, Westrumänien) rund 5.000 bis 6.000 Euro, in 10 Jahren dürfte der Preis schätzungsweise doppelt so hoch sein. Agrar Invest Romania AG Das im August 2010 von Schweizer Initiatoren wie Theodor Häni – er hält als Vorstand auch selbst Aktien - in Deutschland gegründete Unternehmen hat sich der biologischen Landwirtschaft (nach Bio-Suisse-Richtlinien) verschrieben. D.h. bei den in Rumänien erworbenen Ackerflächen bzw. Beteiligungen kommen keine Kunstdünger, Pestizide oder Herbizide zum Einsatz. Damit spart man nicht nur laufende Kosten und Energie, sondern kann mittelfristig auch mit einem höheren Wertzuwachs der Böden rechnen als es ohnehin bei konventioneller Bewirtschaftung der Fall ist. Über die Beteiligungen werden Landwirtschaftsflächen erworben, Lebensmittel produziert und verkauft, sowie Farmen und Maschinen betrieben. Ziel des Unternehmens ist es, „durch nachhaltige Bewirtschaftung und Aufwertung der Landwirtschaftsflächen eine Wertsteigerung zu erreichen sowie Erträge durch landwirtschaftliche Dienstleistungen zu generieren“. Neben der steigenden Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln sollten auch geringere Kosten bei der Anschaffung und Wartung der nötigen Maschinen das Risiko reduzieren helfen. Da die AG geringe Personalkosten hat (2014 knapp 55.000 Euro) und fast ausschliesslich mit Eigenkapital arbeitet - das Land gehört den Beteiligungsgesellschaften – und laufende Erträge durch Zinsen (bisher meist 5% p.a.) aus Darlehen erhält, ist die Agrar Invest Romania AG relativ gut gegen unerwartete Entwicklungen abgesichert. Es besteht allerdings – wie im Börsenprospekt (www.agrarinvest.com) angeführt - ein SchlüsselpersonenRisiko (neben dem ausgezeichneten „Bio“-Netzwerk des Alleinvorstands Theodor Häni sind auch die Erfahrungen und die Kontakte der Aufsichtsratsmitglieder wichtig) sowie ein politisches Länderrisiko, auch wenn Rumänien nun schon seit vielen Jahren der EU angehört. In Rumänien werden derzeit rund 9,4 Mio Hektar Ackerfläche bewirtschaftet (in Deutschland sind es rund 11,2 Mio ha), über 60% der Landfläche dienen der Landwirtschaft. Theo Häni war insgesamt 22 Jahre bei der Credit Suisse tätig, davon 5 Jahre in den Vereinigten Arabischen Emiraten und 3 Jahre in Luxemburg als Leiter der Abteilung Investment-Beratung und Asset Management für private und institutionelle Kunden. Er hat einige international tätige Agrargesellschaften mit aufgebaut und betreibt nun (zusammen mit seiner Frau und den Familien seiner Kinder) einen eigenen Bio-Landbaubetrieb in Rumänien. Bei rund 19,18 Mio Aktien – wovon Ende 2014 rund 392.000 Stück im Eigenbestand waren – und einem aktuellen Kurs von 4 15. Juni 2015 1,03 Euro beträgt der Börsenwert der Agrar Invest Romania AG knapp 19,8 Mio Euro, liegt also knapp unter der Summe, die bisher von den Aktionären (Streubesitz rund 95%) einbezahlt worden ist: 2011 wurde das Kapital (von 50.000 Euro) auf über 12 Mio Euro erhöht, der Ausgabepreis lag bei 1,00 Euro je Aktie. 2012 folgte die zweite Kapitalerhöhung (von 7,18 Mio Inhaber-Stückaktien zu 1,11 Euro je Aktie). Nach vorläufigen Zahlen wurde 2014 ein Rekord-Reingewinn von rund 1,02 Mio Euro erwirtschaftet – nach Anlaufverlusten und einem kleinen Gewinn (rund 32.000 Euro) im Jahr 2013. Damit beträgt das KGV weniger als 20. Der „net asset value“ (NAV) pro Aktie wurde per 31.3.2015 mit 1,15 Euro berechnet – die stillen Reserven sind darin allerdings nicht enthalten. Der Grossteil (rund 15,9 Mio Euro bzw. 77%) der Aktiva bestand Ende 2014 aus Anteilen an verbundenen Unternehmen (4,1 Mio), Ausleihungen an diese (4,2 Mio Euro, nach 7,3 Mio in 2013), Beteiligungen (4,7 Mio Euro) und sonstige Ausleihungen (2,9 Mio Euro, nach 1,6 Mio). Die Barreserve lag Ende 2014 – fast unverändert - bei rund 1,3 Mio Euro. Grösste Positionen sind aktuell die Beteiligungen an der Agroinvest Romania Ltd. (25,9%), der S.C. Agrarinvest Products SRL (100%), der S.C. Agro Primula SRL (100%) und der S.C. Alsace Land Service SRL (100%). Insgesamt gehören dem Konzern über 3.600 Hektar zu 100%, an weiteren Flächen von rund 7.500 Hektar ist man aliquot (zu über 25% über die Agroinvest Romania) beteiligt, so dass insgesamt eine grössere Fläche als z.B. bei der rein konventionell wirtschaftenden Agrarius AG (unter 5.000 ha) zur Verfügung steht. Die hohe Steigerung des Gewinns wurde 2014 vor allem durch den Verkauf der Tochtergesellschaft Zarand Estate S.R.L. ermöglicht, die im Frühjahr 2012 (im Raum Foeni, ausserhalb der Kernregion der Agrar Invest Romania AG) 601 ha Land gekauft und seither verpachtet hatte. Durch den Preisanstieg für Agrarböden in Rumänien konnte eine hohe Wertsteigerung – über 50% in nicht einmal 3 Jahren – realisiert werden. Laut Vorstand Theo Häni beweist diese Transaktion von Ende 2014, „dass im Flächen-Portfolio von Agrar Invest Romania AG beträchtliche stille Reserven liegen“. Der Erlös aus dem Verkauf wird nun in ein neues Logistikzentrum investiert, das neben Silos für Bio-Getreide auch entsprechende Kapazitäten für Reinigung und Trocknung bietet. Damit ist sichergestellt, dass die Käufer den Weg des Bio-Getreides bis zum Produzenten zurückverfolgen können, was in Rumänien bisher kaum möglich war. Ausserdem werden an anderen Stellen (z.B. im Murestal) weiterhin kleinere Flächen zwecks Arrondierung der Bestandsflächen zugekauft, was in der Regel – und nach Eintragung ins Grundbuch - den Gesamtwert dieser Flächen steigert. Erheblich wertvoller werden neu zugekaufte Flächen auch durch die Bio-Zertifizierung, wobei der Umstellungsprozess mindestens 3-4 Jahre in Anspruch nimmt. In den letzten 12 Monaten schwankte der Kurs – die Aktie wird nur an der Börse Düsseldorf und bisher mit durchschnittlichen Tagesumsätzen von wenigen tausend Stück dünn gehandelt – in einer relativ engen Spanne zwischen 0,91 BODEN 15. Juni 2015 Euro und 1,13 Euro. Von den heute im Öko-Invest besprochenen börsennotierten „Boden-Aktien“ erscheint die Agrar Invest Romania AG wegen der 100%-Bio-Philosophie für ÖkoInvestoren am interessantesten – und aus finanzieller Sicht noch unterbewertet. Der Öko-Invest nimmt die Agrar Invest Romania AG in das Öko-Invest-Musterdepot auf, und zwar mit zwei Kauflimits von 1,05 Euro und 0,98 Euro, jeweils mit dem Gewichtungsfaktor 2. Agrar Invest Romania AG Quelle: comdirect Öko Invest 574/15 Das im Leitartikel erwähnte Zitat vom Boden, der nicht mehr hergestellt wird, stammt vom Schriftsteller Mark Twain, der übrigens mehr als 2 Jahre auch in Wien gelebt hat. Von ihm stammt auch der bekannte Spruch „Oktober. Dies ist einer der besonders gefährlichen Monate, um am Aktienmarkt zu spekulieren. Die anderen sind Juli, Januar, September, April, November, Mai, März, Juni, Dezember, August und Februar.“ Er erschien im Jahr 1894 - nachdem in den USA hunderte Banken pleite gegangen waren - in Mark Twains „The Tragedy of Pudd’nhead Wilson“. Im selben Jahr ging auch Mark Twain (mit 59 Jahren) selbst pleite, weil er sich verspekuliert hatte: er verlor an die $ 300.000 – nach heutigen Wert rund $ 6 Mio - bei seinem Investment in eine automatische Setzmaschine („Paige Compositor“), die die Druckindustrie revolutionieren sollte. Der Erfinder Paige jedoch wartete noch 14 Jahre, um sie zu perfektionieren – doch die Konkurrenz kam - mit preisgünstigeren und besseren Maschinen - vorher auf den Markt. UPDATE ABO Invest AG Die 2010 gegründete ABO Invest AG hat inzwischen rund 4.000 Aktionäre, von Privatanlegern bis zu Stiftungen und Genossenschaften. Sie konnte 2014 den Umsatz um 17% auf 18,4 Mio Euro steigern, blieb jedoch damit um rund 9% hinter den Prognosen zurück, weil es sich um ein sehr schwaches Windjahr handelte: fast alle Standorte – als einzige Ausnahme lag der südwestfranzösische Park Cuq 8% über Plan - blieben mehr oder weniger stark unter dem langjährigen Durchschnitt, im Südwesten Deutschlands (Windzonen 19, 22, 23) z.B. mehr als 15%. ABO Invest hat 2014 die WindenergieProduktionskapazität um rund 27% auf 98 MW erhöht, inzwischen sind es – bei 60 Windkraftanlagen - rund 125 MW Leistung. ABO Invest AG Euro, weil „Windparkprojekte in den ersten Betriebsjahren aufgrund der Abschreibungen und des anfänglich hohen Kapitaldienstes üblicherweise keine bilanziellen Gewinne erwirtschaften“. Auf der Ebene der AG wurde ein Jahresüberschuss von rund 0,49 Mio Euro erzielt (nach 0,62 Mio Euro in 2013, als ältere Windkraftanlagen mit gutem Gewinn verkauft worden sind. Zur Finanzierung des ersten finnischen Windparks (11,7 Mio Euro) hat der 25%-Aktionär ABO Wind AG 3,75 Mio neue ABO-Invest-Aktien zum Preis von 1,40 Euro - knapp über dem Börsenkurs - gezeichnet. Auf Basis der neuen Stückzahl errechnet sich ein Börsenwert von rund 57 Mio Euro. Laut der neuesten Barwertprognose (auf Basis „der zu erwartenden Liquiditätszuflüsse aus aktuellen und künftig zu erwerbenden Windparks“) – publiziert auf www.buergerwindaktie.de – wurde der ABO-Invest-Aktienwert zum Jahresende 2015 auf rund 1,47 Euro hochgerechnet. Neben dem schwachen Windjahr 2014 gab es dabei Abschläge auch aufgrund der „wegen der niedrigen Inflation geringer als kalkuliert ausgefallene Tarifanpassung in Frankreich und Irland“. Abo Wind AG Quelle: comdirect Das bereinigte EBITDA erhöhte sich 2014 um rund 17% auf 13,5 Mio Euro, wodurch die EBITDA-Marge weiterhin bei 73% des Umsatzes lag. Unter dem Strich blieb allerdings – wie schon 2013 - ein Konzern-Verlust von rund 4,1 Mio Quelle: comdirect Auszug aus dem Öko-Invest-Börsenbrief, Ausgabe Nr. 574/15 vom 15. Juni 2015, mit freundlicher Genehmigung des Verlags. 5 Impressum: Öko-Invest Verlags-GmbH, Schweizertalstr. 8-10/5/1, A-1130 Wien, Tel. 0043/1/8760501, [email protected]