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Fotopraxis | Produktanwendung Abenteuer Outdoor Outdoor-Fotografie. Hier geht es nicht nur um das einfache Fotografieren in der freien Natur, sondern um Outdoor-Fotografie unter erschwerten Bedingungen für Fotograf und Equipment. Meist werden in unwirtlicher Umgebung extreme Strapazen in Kauf genommen, um außergewöhnliche Naturfotos schießen zu können. Die Fotoindustrie hat dafür eigens Ausrüstungen und Spezialzubehör entwickelt, die das Fotografenleben erleichtern können oder bestimmte Aufnahmen überhaupt erst möglich machen. Wir stellen Ihnen nützliche Outdoor-Zubehörteile vor und zeigen ihre praktische Anwendung. 66 ColorFoto 1/2012 www.colorfoto.de Fotos: Maximilian Weinzierl (sofern nicht anders vermerkt), Produktabbildungen: Hersteller ColorFoto 1/2012 67 Fotopraxis | Produktanwendung Tarnen Produkte Einige spezialisierte Hersteller haben sich auf Naturfotografen eingestellt und produzieren ausgetüfteltes Outdoor-Fotozubehör, erhältlich im Fotofachhandel oder bei Spezialversendern. Manches Zubehör fürs Fotografieren draußen, zusammen mit dem passenden Outfit für den Fotografen selbst, erhalten Sie auch beim Bergsportausrüster, im Jagdzubehörhandel oder im Fischereibedarf-Geschäft. Eine Auswahl an nützlichem Outdoor-Fotozubehör haben wir hier für Sie zusammengestellt. 1 2 Beim Fotografieren von scheuen Wildtieren ist eine effektive Tarnung unbedingte Voraussetzung. Ein an das jeweilige Teleobjektiv angepasster Tarnmusterüberzug aus wasserabweisendem Neopren ist nicht nur ein Sichtschutz, der die Konturen des Objektivs visuell auflöst, sondern auch ein Schonbezug, der das wertvolle Objektiv in der rauhen Umgebung vor Stößen und Kratzern schützt. Zudem bietet der Bezug bei extremer Kälte eine Isolationsschicht, welche die Handhabung des Objektivs angenehmer macht. Solche Überzüge sind auch für die Stativbeine erhältlich. Eine Universal-Hülle aus wasserabweisendem Teflon über die gesamte Kamera-ObjektivStativkopf-Einheit gestülpt, tarnt nicht nur, sondern schützt zugleich vor Regen, Schnee und Sand. Der Fotograf hinter der Kamera tarnt sich am besten mit einem Tarnnetz. Oder alternativ: Equipment und Fotograf verschwinden zusammen in einem Tarnzelt, das durch eine spezielle Falt konstruktion schnell aufzustellen ist. Bei SLR-Kameras kann das Auslösegeräusch ein Problem darstellen. Abhilfe: ein BlimpÜberzug zur Geräuschdämmung, entweder als Softcover-Schalldämpfer oder als speziell an das jeweilige Kamerasystem angepasste Hartschale. Schützen 3 5 68 ColorFoto 1/2012 6 4 7 Extrembedingungen erfordern ein besonderes Augenmerk auf den Schutz der Ausrüstung. Ein Freihandschirm ist bei Regen und in der prallen Sonne ideal; der extrem leichte Schirm lässt sich mit Halteclips am Rucksack montieren, und der Fotograf hat in der Landschaft beide Hände frei zum Bedienen der Kamera. Ein flexibler, zusammenfaltbarer Allround-Regenüberzug für DSLR-Kameras mit größeren Teleobjektiven findet in jedem Rucksack Platz. Fürs Fotografieren bei andauerndem Starkregen gibt es die maßgeschneiderte Regenummantelung mit Gummidichtungen und wasserfesten Reißverschlüssen. Equipment, das gerade nicht verwendet wird, sollte in einem funktionalen Fotorucksack sicher verwahrt sein. Dazu eignet sich ein qualitativ hochwertiger Expeditions-Kamerarucksack mit ausgereiftem Tragesystem, schaumstoffgepolstert und wasserabweisend. Für DSLR-Kameras mit angesetztem ganz großen Teleobjektiv gibt es quasi als „Bereitschaftstasche“ den speziell konstruierten Rucksack mit weit zu öffnender Vorderlasche. www.colorfoto.de Arbeitserleichterung Die Weiterentwicklung des guten alten „Bohnensacks“, ist das Bohnensack-Stativ mit einer stabilen Plattform (Aluplatte) zur Befestigung des Stativkopfs. Die neue U-Form bietet dabei einen besonders sicheren Halt auf dem Autofenster oder Ähnlichem – auf die flache Seite gedreht auch auf einer Motorhaube oder auf dem Boden. Ein OutdoorStativkopf muss zuverlässige Kontrolle der Bewegungsabläufe gewährleisten, um eine reaktionsschnelle Neuausrichtung der Kamera zu ermöglichen. Ein hoch belastbarer zentrischer Kugelkopf ist meist die beste Wahl, er sollte nicht allzu schwer sein und widerstandsfähig gegenüber Natureinflüssen. Wenn er dann auch noch farblich ins Tarnkonzept passt, umso besser. Die Anforderungen an das Outdoor-Stativ: leicht, kompakt und trotzdem stabil und schwingungsfrei. Es sollte zudem unempfindlich gegen eindringendes Wasser und gegen Sand sein, bei Bedarf sogar salzwasserfest aus korrosionsfreiem Material. Um das ganz große Tele über lange Zeit hinweg auf dem Stativ ermüdungsfrei bedienen zu können (z. B. bei der Vogelbeobachtung), empfiehlt sich ein kardanisch gelagerter Schwenkund Neigekopf. Ein Einbeinstativ hat dort seine Berechtigung, wo es gilt, mit langen Brennweiten schnell und mobil zu sein, wo man aber die Kamera mit dem großen Tele aus Gewichtsgründen nicht allzu lange freihand stemmen kann. Objektivtarnung: Maßgefertigte Überzüge Universalhülle: Tarnung und Regenschutz Kopfnetz mit Gummizug für den Fotografen Soft-Blimp und Hard-Cover-Blimp mit passendem Objektivtubus zur Schalldämpfung 5 Stativbeinpolster: Tarnung und Schutz 6 Tarnschal, verhüllt Kamera und Fotograf 7 Schnell aufzubauendes Tarnzelt 8 Freihandschirm gegen Regen und Sonne 9 Regenschutz für Kameras mit angesetztem großen Teleobjektiv 10 Idealer mittelgroßer Rucksack für den sicheren Transport der Ausrüstung 11 Spezialrucksack zum Transport der Kamera mit angesetztem großen Teleobjektiv 12 Vielseitiges Bohnensackstativ in U-Form mit stabiler Alu-Montageplatte 13 Leichter, hoch belastbarer Kugelkopf für die Vogelbeobachtung und Naturfotografie 14 Stativ mit wasserfesten Beinabschlüssen, unempfindlich gegenüber Natureinflüssen 15 Edelstahlstativ für Extrembedingungen auch in Salzwasser, Sand und Schlamm 16 Stativkopf speziell fürs große Tele: weiches, ausbalanciertes Drehen und Schwenken 17 Einbeinstativ als Stütze, um mit schweren Objektiven aus der Hand zu fotografieren 1 2 3 4 ■ Produkttipps: 8 • LensCoat: maßgefertigte Objektivüberzüge in verschiedenen Tarnmustern ab 70 Euro (a) • LensCoat: Universal-Tarnhüllen für Kamera und Objektiv ab 80 Euro (a) • Tatonka: Moskito Kopfnetz ca. 8 Euro (c) • Camera Muzzle: Soft Blimp zur Geräuschdäm- mung für DSLR-Kameras, 130 Euro (a) • AquaTech: Sound Blimp, Hartschale mit passendem Objektivtubus ab 986 Euro (b) • LegCoat: Stativbeinpolster aus Neopren in ver- schiedenen Tarnmustern ab 43 Euro (a) • BW: Tarnnetze, Schals, Überwürfe ab 15 Euro (c) • WWS: Profitarnzelt aus Polyester 275 Euro (a) • Swing: Freihandschirm 50 Euro (e) • ThinkTank: Photo Hydrophobia, Regenschutz für Kamera und lange Objektive ab 50 Euro (b) • AquaTech: Profi-Regenschutz für Canon und Nikon-Kameras auch mit 4/600-, 4/500- oder 2,8/400-Objektiv, Gummiabdichtungen 203 Euro (b) • Tamrac: Expedition Fotorucksack ab 155 Euro • Lowepro: Lens Trekker 600 AW II für Kameras mit angesetztem großen Teleobjektiv 220 Euro (b) • Apex: Profi-„Bohnensack“ ab 85 Euro (a) • Gitzo: Safari Kugelkopf GH1780FQR 270 Euro • Gitzo: Safari Stativ, Serie 1, Carbon6X 750 Euro • Gitzo: Ocean Traveler Kit Edelstahl 1313 Euro • Eki: Pro MF Teleschwenker 780 Euro (d) • Manfrotto: 680B Einbeinstativ 68 Euro (b) hier mit MPA-1 Manfrotto Neiger mit integrierter Kirk-Schwalbenschwanz-Kupplung 95 Euro (a) 9 10 Bezugsquellen: (a) www.augenblicke-eingefangen.de (b) www.isarfoto.com (c) Outdoor-Military-Fachgeschäft (d) www.eki-foto.com (e) www.foto-walser.biz 11 12 14 15 17 13 16 ColorFoto 1/2012 69 Fotopraxis | Produktanwendung Praxis Verschiedene Einsatzgebiete erfordern unterschiedliches Spezial zubehör. Dieses kann – abhängig vom jeweiligen Fotovorhaben – entweder das Fotografendasein in den betreffenden Situationen erleichtern oder bestimmte Aufnahmen überhaupt erst möglich machen, wie die nachfolgenden Beispiele aus der Praxis zeigen. M itunter kann sich die Annäherung an ein heimisches Wildtier wie Reh, Feldhase oder Graureiher viel schwieriger gestalten als die nahe Begegnung mit Gnu, Zebra oder Strauß in der Savanne. Die heimischen Wildtiere sind meist extrem scheu. Kamera, Riesentele und Stativ und dazu der herum hantierende Fotograf, das sind auffällige Fremdobjekte in der freien Natur. Und jeder ungewohnte Gegenstand im Lebensumfeld der Wildtiere unserer Region, jedes unge wohnte Geräusch, lässt das Tier die Flucht ergreifen. Getarnt auf die Lauer legen Der engagierte Naturfotograf und Bilder jäger wird schnell auf die Idee kommen, sich gut getarnt auf die Lauer zu legen, meist ein Langzeitprojekt: Tagelang vorher Zeit und Erscheinungsstelle des Tiers auskundschaf ten, dann zeitig vor dem Tier dort anwesend sein und beim Fotografieren unsichtbar und unhörbar bleiben. Um nicht wahrgenommen zu werden, ge nügt manchmal schon die visuelle Auflösung 70 ColorFoto 1/2012 des Equipments durch einen CamouflageÜberwurf (Abb. A: Netztarnschal) oder einen Überzug für Kamera, Objektiv und Stativ beine, der auch noch als Regenschutz dient (Abb. B). Dies gilt vor allem dann, wenn sich der Fotograf selbst unauffällig in Grün- und Brauntönen kleidet und sein Gesicht nicht erkennbar ist. Ein Kopfnetz (Abb. A) tarnt nicht nur das Gesicht, es schützt gleichzeitig vor Mücken- und Fliegenattacken. Dieses nützliche Utensil, das nur wenige Gramm wiegt, ganz klein zusammenlegbar und dazu noch sehr preisgünstig ist, sollte in keiner Naturfotografen-Kameratasche fehlen. Es hat mir sogar in der Wüste gute Dienste erwie sen, als ich an einem Rastplatz von Fliegen schwärmen überfallen wurde. Versteck im Zelt und Auto Für tagelanges Ansitzen ist am besten ein mobiles Tarnzelt geeignet (Abb. C); es ver schmilzt visuell gänzlich mit der Umwelt und verdeckt auch die Bewegungen des Fotografen. Außerdem bietet es einen Schat tenplatz, schützt vor leichtem Regen und (durch Gazebespannung an den Luftöffnun gen) vor allem, was da in der Natur sonst noch ankriecht und anfliegt. Den zusätzli chen Schallschutz (Blimp) gegen das Aus lösegeräusch benötigen Sie bei relativ nahen Entfernungen zum scheuen Motiv. Eine weitere gute und mobile Tarnmöglich keit ist in unseren heimischen Gefilden das Auto. Die Aufnahme von den Rehen (oben) habe ich aus dem Auto heraus „geschossen“. Ich habe festgestellt, dass die Tiere weniger scheu und schreckhaft reagieren, wenn man auf Feldwegen langsam mit dem Auto auf sie zufährt, als wenn man sich zu Fuß nähert. Hier (Abb. D) ist das ganz große Teleobjektiv mit dem Burzynski-Scheibenstativ zur Ar beitserleichterung an die Autoscheibe mon tiert; die größte Arbeitserleichterung aber bietet beim langen Ansitzen mit ständigen Motivverfolgungen (z. B. Vogelbeobachtung) ein Teleschwenker. Der eki-pro MF Tele schwenker (Abb. E) ermöglicht butterwei ches Drehen und Schwenken des komplet ten Systems; da die Kamera-Objektiveinheit ausbalanciert ist – fast ohne Kraftaufwand www.colorfoto.de Foto: Helmut Meindl A Foto: Christian Lübke B Foto: Christian Lübke C Foto: Alfred Krappel D und ermüdungsfrei. Eine Alternative zum Scheibenstativ ist das universelle Bohnen sackstativ, ob als einfaches selbstgenähtes Kissen oder in der Luxusausführung in UForm aus strapazierbarem starken Polyester zwirn mit stabiler Alu-Plattform, auf der so gar ein Stativkopf befestigt werden kann (Apex Bean Bag). Gefahr für Leib und Leben Freilich können Sie sich und Ihre Fotoaus rüstung nicht einfach tarnen und dann in den nächsten Wald hinausziehen, um auf Wildtiere anzusitzen. Denn schließlich wer den unsere Wälder bewirtschaftet: Bäume werden umgesägt, Tiere abgeschossen. Jede Abweichung vom vorgegebenen Spazier weg, vor allem zu unüblichen Tageszeiten, kann eine Gefahr für Leib und Leben be deuten. Zudem ist das Besteigen von jegli chen Jagdeinrichtungen wie etwa die Ansitz kanzeln der Jäger verboten. Auch gibt es sogenannte Wildäcker, speziell angepflanzte Anfütterungsplätze und eigene regelmäßig befüllte Futterkrippen – beides Stellen, an denen Beobachter auch nicht ger ne gesehen sind, könnten sie doch das Wild, vor allem jetzt im Winter, von der Nahrungs aufnahme abhalten. Wenn Sie also im Wald in einem getarnten Ansitz fotografieren möchten, muss das in jedem Fall mit dem Jagdpächter abgespro chen werden. Kontaktieren Sie Leute, die sich auskennen, im besten Fall die Jäger des betreffenden Waldgebiets. In eini gen Fällen, z. B. wenn es sich um ein Naturschutzgebiet handelt (Falkenbrutplatz etc.), kann sogar die Ge nehmigung der Natur schutzbehörde notwendig sein. Lohnende Foto-Ansitzplätze gibt es bei uns auch in den privaten Gärten (Singvögel und Kleintiere wie Marder und Eichhörnchen), an Flußläufen (Wasservögel, wie Graureiher und Rohrdommel) und am Feldrand (Rehe, Wildschweine und Hasen). An Badeweihern, auch außerhalb der Sai son, und in der Nähe von Parkplätzen riskie ren Sie als Spanner verdächtigt zu werden, wenn Sie getarnt im Gebüsch sitzen. Fotos in Wüste und Savanne Über 40 Grad und kein Schatten – das ist Wüste. Kann sich der Mensch noch einiger maßen durch Verhüllen vor Sonneneinstrah lung schützen, wird die (schwarze) Kamera samt Objektiv extrem aufgeheizt. Ein proba tes Mittel, um Fotograf und Kamera vor Son ne zu schützen ist, sich den Schatten sel ber zu machen und einen Schirm mitzuführen. Was zunächst recht ulkig aussieht (Abb. F), hat sich in der Praxis durchaus bewährt, wie z. B. hier beim Sinai- E Fotopraxis | Produktanwendung gen; gut für die Rundumsicht, schlecht für den Fotografenrücken. Hier ist ein Einbein stativ erforderlich (im Bild das höchst stabile und unverwüstliche Manfrotto 680B), um die schwere Kamera-Teleobjektiv-Kombination in bequemer Arbeitshöhe zu halten. Für ein Dreibein-Stativ ist meist kein Platz im Wa gen, oder es ist zu unhandlich. Küste und Regenwald F Foto: Eberhard Boyen Trekking in der Mittagshitze. Der SwingFreihand-Schirm mit stufenlos verstellbarem Teleskop-Fiberglasschaft ist äußerst leicht und flexibel; durch Halteclips am Rucksack gurt befestigt, wird er schon bald gar nicht mehr wahrgenommen und kann sogar beim Reiten auf dem Kamel als Schattenspender Foto: Bernd Gerlach verwendet werden. In unseren Breitengraden schützt er dann vor Regen. Ist man outdoor mit einer etwas umfangreicheren Fotoaus rüstung zu Fuß unterwegs, so kommt dem richtigen Rucksack die größte Bedeutung zu. Einerseits soll die Ausrüstung sicher verwahrt und doch sofort verfügbar sein, andererseits muss auf Tragekomfort höchster Wert gelegt werden, damit der Fotograf die Aktion ohne Muskelzerrungen und Rückenschmerzen übersteht. Am besten: ein Fotorucksack mit Tragegestell, Rückenpolster und Hüftstützen, der individuell auf jede Körpergröße einstell bar ist (unbedingt vor dem Outdoor-Aben teuer einstellen und eintesten). Ein Rucksack aus der Tamrac-Expedition-Serie (Abb. G, hier bei einem Inseltrekking auf Santa Fe, G Galapagos) lässt bezüglich Funktion und Komfort kaum Wünsche offen. Taschenspezialist fürs lange Tele Manchmal ist es notwendig, ein großes Tele objektiv über weite Strecken zu transportie ren, wie hier das Nikon 4/600 im Dead-Vlei in Namibia (Abb. I). Beste Erfahrungen habe ich dabei mit dem einzigartigen Lowepro LensTrekker 600 AW II (wurde eigens für große Teleobjektive entwickelt) gemacht; praktischer Rundumschutz für die Profi-Ka mera mit einem angesetzten langen Teleob jektiv. Der weit zu öffnende Reißverschluß des Hauptfachs erlaubt einen schnellen Zu griff von oben, und der LensTrekker ist somit eine Art Bereitschaftstasche für große Kamera-Teleobjektiv-Kombinationen. Auf Wildlife-Fotosafaris im Jeep oder Land cruiser, wie hier im Etosha-NP, Namibia (Abb. H), stützt man das lange Teleobjektiv normalerweise mit Bohnensack auf die Fens terkonsole. Je nach Bauart sind aber manch mal die Fenster sehr weit nach unten gezo H Foto: Bernd Gerlach 72 ColorFoto 1/2012 Das Stativ an Küste oder Strand im Über gangsbereich von Wasser zu Land aufzu stellen, birgt immer die Gefahr, dass die Stativbeine in den nassen Boden eindrin gen und beschädigt werden – z. B. hier, an einem Flamingo-See auf den GalapagosInseln (Abb. J), wo es sich auch noch um ein ätzendes Natron-Salz-Wasser-Gemisch han delt. Das Ocean Traveler von Gitzo ist ein Edelstahlstativ und für solche Herausforde rungen gebaut; es ist wasserdicht und kor rossionssicher. Auch die Stative aus der Gitzo-Natur-Serie haben wasserfeste Bein abschlüsse und sind weitgehend unemp findlich gegenüber Natureinflüssen. Im Amazonas-Regenwald (Abb. K) regnet es nicht ständig, meist sind es nur kurze, aber sehr ergiebige Schauer, die sich über den Tag verteilen. Aber irgendwie tropft immer mal Wasser in größeren Mengen von den Bäumen, und deshalb ist immer alles nass. Ist man hier – z. B. um Urwaldvögel zu foto grafieren – längere Zeit mit einem großen Teleobjektiv unterwegs, reicht eine bloße Plastiktüte zum Schutz des Equipments nicht mehr aus – ein professioneller Regen schutz ist angesagt. Der AquaTech-Überzug aus wasserdichtem, dreilagigem Material, hat verschweißte Nähte, Gummidichtun gen und wasserdichte Reißverschlüsse. Er ist vor allem auch für die Kamera mit langem Teleobjektiv geeignet. Wäre doch zu schade, wenn sich der Urwald durch das ins Objek tiv eindringende Wasser in Schmutzschlie ren auf den Linsen verewigen würde. Maximilian Weinzierl I Foto: Hugo Bugl www.colorfoto.de J K ColorFoto 1/2012 73