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Fotopraxis | Produktanwendung
Abenteuer
Outdoor
Outdoor-Fotografie. Hier geht es nicht nur um das einfache
Fotografieren in der freien Natur, sondern um Outdoor-Fotografie
unter erschwerten Bedingungen für Fotograf und Equipment.
Meist werden in unwirtlicher Umgebung extreme Strapazen in
Kauf genommen, um außergewöhnliche Naturfotos schießen zu
können. Die Fotoindustrie hat dafür eigens Ausrüstungen und
Spezialzubehör entwickelt, die das Fotografen­leben erleichtern
können oder bestimmte Aufnahmen überhaupt erst möglich
machen. Wir stellen Ihnen nützliche Outdoor-Zubehörteile vor
und zeigen ihre praktische Anwendung.
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www.colorfoto.de
Fotos: Maximilian Weinzierl (sofern nicht anders vermerkt), Produktabbildungen: Hersteller
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Tarnen
Produkte
Einige spezialisierte Hersteller haben sich auf Naturfotografen eingestellt und produzieren ausgetüfteltes Outdoor-Fotozubehör, erhältlich im Fotofach­handel oder bei
Spezialversendern. Manches Zubehör fürs Fotografieren draußen, zusammen mit
dem passenden Outfit für den Fotografen selbst, erhalten Sie auch beim Bergsportausrüster, im Jagdzubehörhandel oder im Fischereibedarf-Geschäft. Eine Auswahl an
nützlichem Outdoor-Fotozubehör haben wir hier für Sie zusammengestellt.
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Beim Fotografieren von scheuen Wildtieren ist eine effektive Tarnung unbedingte
Voraussetzung. Ein an das jeweilige Teleobjektiv angepasster Tarnmusterüberzug
aus wasserabweisendem Neopren ist nicht
nur ein Sichtschutz, der die Konturen des
Objektivs visuell auflöst, sondern auch ein
Schonbezug, der das wertvolle Objektiv in
der rauhen Umgebung vor Stößen und
Kratzern schützt. Zudem bietet der Bezug
bei extremer Kälte eine Isolationsschicht,
welche die Handhabung des Objektivs angenehmer macht. Solche Überzüge sind
auch für die Stativbeine erhältlich. Eine
Universal-Hülle aus wasserabweisendem
Teflon über die gesamte Kamera-ObjektivStativkopf-Einheit gestülpt, tarnt nicht nur,
sondern schützt zugleich vor Regen,
Schnee und Sand. Der Fotograf hinter der
Kamera tarnt sich am besten mit einem
Tarnnetz. Oder alternativ: Equipment und
Fotograf verschwinden zusammen in einem
Tarnzelt, das durch eine spezielle Falt­
konstruktion schnell aufzustellen ist. Bei
SLR-Kameras kann das Auslösegeräusch
ein Problem darstellen. Abhilfe: ein BlimpÜberzug zur Geräuschdämmung, entweder
als Softcover-Schalldämpfer oder als
speziell an das jeweilige Kamerasystem
angepasste Hartschale.
Schützen
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Extrembedingungen erfordern ein besonderes Augenmerk auf den Schutz der Ausrüstung. Ein Freihandschirm ist bei Regen und
in der prallen Sonne ideal; der extrem leichte Schirm lässt sich mit Halteclips am Rucksack montieren, und der Fotograf hat in der
Landschaft beide Hände frei zum Bedienen
der Kamera. Ein flexibler, zusammenfaltbarer Allround-Regenüberzug für DSLR-Kameras mit größeren Teleobjektiven findet in jedem Rucksack Platz. Fürs Fotografieren bei
andauerndem Starkregen gibt es die maßgeschneiderte Regenummantelung mit
Gummidichtungen und wasserfesten Reißverschlüssen. Equipment, das gerade nicht
verwendet wird, sollte in einem funktionalen
Fotorucksack sicher verwahrt sein. Dazu
eignet sich ein qualitativ hochwertiger Expeditions-Kamerarucksack mit ausgereiftem
Tragesystem, schaumstoffgepolstert und
wasserabweisend. Für DSLR-Kameras mit
angesetztem ganz großen Teleobjektiv gibt
es quasi als „Bereitschaftstasche“ den speziell konstruierten Rucksack mit weit zu öffnender Vorderlasche.
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Arbeitserleichterung
Die Weiterentwicklung des guten alten „Bohnensacks“, ist das Bohnensack-Stativ mit
einer stabilen Plattform (Aluplatte) zur Befestigung des Stativkopfs. Die neue U-Form
bietet dabei einen besonders sicheren Halt
auf dem Autofenster oder Ähnlichem – auf
die flache Seite gedreht auch auf einer Motorhaube oder auf dem Boden. Ein OutdoorStativkopf muss zuverlässige Kontrolle der
Bewegungsabläufe gewährleisten, um eine
reaktionsschnelle Neuausrichtung der Kamera zu ermöglichen. Ein hoch belastbarer
zentrischer Kugelkopf ist meist die beste
Wahl, er sollte nicht allzu schwer sein und
widerstandsfähig gegenüber Natureinflüssen. Wenn er dann auch noch farblich ins
Tarnkonzept passt, umso besser. Die Anforderungen an das Outdoor-Stativ: leicht, kompakt und trotzdem stabil und schwingungsfrei. Es sollte zudem unempfindlich gegen
eindringendes Wasser und gegen Sand
sein, bei Bedarf sogar salzwasserfest aus
korrosionsfreiem Material. Um das ganz
große Tele über lange Zeit hinweg auf dem
Stativ ermüdungsfrei bedienen zu können
(z. B. bei der Vogelbeobachtung), empfiehlt
sich ein kardanisch gelagerter Schwenkund Neigekopf. Ein Einbeinstativ hat dort
seine Berechtigung, wo es gilt, mit langen
Brennweiten schnell und mobil zu sein, wo
man aber die Kamera mit dem großen Tele
aus Gewichtsgründen nicht allzu lange freihand stemmen kann.
Objektivtarnung: Maßgefertigte Überzüge
Universalhülle: Tarnung und Regenschutz
Kopfnetz mit Gummizug für den Fotografen
Soft-Blimp und Hard-Cover-Blimp mit passendem Objektivtubus zur Schalldämpfung
5 Stativbeinpolster: Tarnung und Schutz
6 Tarnschal, verhüllt Kamera und Fotograf
7 Schnell aufzubauendes Tarnzelt
8 Freihandschirm gegen Regen und Sonne
9 Regenschutz für Kameras mit angesetztem großen Teleobjektiv
10 Idealer mittelgroßer Rucksack für den
sicheren Transport der Ausrüstung
11 Spezialrucksack zum Transport der Kamera mit angesetztem großen Teleobjektiv
12 Vielseitiges Bohnensackstativ in U-Form
mit stabiler Alu-Montageplatte
13 Leichter, hoch belastbarer Kugelkopf für
die Vogelbeobachtung und Naturfotografie
14 Stativ mit wasserfesten Beinabschlüssen,
unempfindlich gegenüber Natureinflüssen
15 Edelstahlstativ für Extrembedingungen
auch in Salzwasser, Sand und Schlamm
16 Stativkopf speziell fürs große Tele: weiches,
ausbalanciertes Drehen und Schwenken
17 Einbeinstativ als Stütze, um mit schweren
Objektiven aus der Hand zu fotografieren
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■ Produkttipps:
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• LensCoat: maßgefertigte Objektivüberzüge
in verschiedenen Tarnmustern ab 70 Euro (a)
• LensCoat: Universal-Tarnhüllen für Kamera
und Objektiv ab 80 Euro (a)
• Tatonka: Moskito Kopfnetz ca. 8 Euro (c)
• Camera Muzzle: Soft Blimp zur Geräuschdäm-
mung für DSLR-Kameras, 130 Euro (a)
• AquaTech: Sound Blimp, Hartschale mit
passendem Objektivtubus ab 986 Euro (b)
• LegCoat: Stativbeinpolster aus Neopren in ver-
schiedenen Tarnmustern ab 43 Euro (a)
• BW: Tarnnetze, Schals, Überwürfe ab 15 Euro (c)
• WWS: Profitarnzelt aus Polyester 275 Euro (a)
• Swing: Freihandschirm 50 Euro (e)
• ThinkTank: Photo Hydrophobia, Regenschutz für Kamera und lange Objektive ab 50 Euro (b)
• AquaTech: Profi-Regenschutz für Canon und
Nikon-Kameras auch mit 4/600-, 4/500- oder 2,8/400-Objektiv, Gummiabdichtungen 203 Euro (b)
• Tamrac: Expedition Fotorucksack ab 155 Euro
• Lowepro: Lens Trekker 600 AW II für Kameras mit angesetztem großen Teleobjektiv 220 Euro (b)
• Apex: Profi-„Bohnensack“ ab 85 Euro (a)
• Gitzo: Safari Kugelkopf GH1780FQR 270 Euro
• Gitzo: Safari Stativ, Serie 1, Carbon6X 750 Euro
• Gitzo: Ocean Traveler Kit Edelstahl 1313 Euro
• Eki: Pro MF Teleschwenker 780 Euro (d)
• Manfrotto: 680B Einbeinstativ 68 Euro (b)
hier mit MPA-1 Manfrotto Neiger mit integrierter
Kirk-Schwalbenschwanz-Kupplung 95 Euro (a)
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Bezugsquellen:
(a) www.augenblicke-eingefangen.de
(b) www.isarfoto.com
(c) Outdoor-Military-Fachgeschäft
(d) www.eki-foto.com
(e) www.foto-walser.biz
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Praxis
Verschiedene Einsatzgebiete erfordern unterschiedliches Spezial­
zubehör. Dieses kann – abhängig vom jeweiligen Fotovorhaben – entweder das Fotografendasein in den betreffenden Situationen erleichtern oder bestimmte Aufnahmen überhaupt erst möglich machen, wie
die nachfolgenden Beispiele aus der Praxis zeigen.
M
itunter kann sich die Annäherung an ein
heimisches Wildtier wie Reh, Feldhase
oder Graureiher viel schwieriger gestalten
als die nahe Begegnung mit Gnu, Zebra oder
Strauß in der Savanne. Die heimischen
Wildtiere sind meist extrem scheu. Kamera,
Riesentele und Stativ und dazu der herum­
hantierende Fotograf, das sind auffällige
Fremdobjekte in der freien Natur. Und jeder
ungewohnte Gegenstand im Lebensumfeld
der Wildtiere unserer Region, jedes unge­
wohnte Geräusch, lässt das Tier die Flucht
ergreifen.
Getarnt auf die Lauer legen
Der engagierte Naturfotograf und Bilder­
jäger wird schnell auf die Idee kommen, sich
gut getarnt auf die Lauer zu legen, meist ein
Langzeitprojekt: Tagelang vorher Zeit und
Erscheinungsstelle des Tiers auskundschaf­
ten, dann zeitig vor dem Tier dort anwesend
sein und beim Fotografieren unsichtbar und
unhörbar bleiben.
Um nicht wahrgenommen zu werden, ge­
nügt manchmal schon die visuelle Auflösung
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des Equipments durch einen CamouflageÜberwurf (Abb. A: Netztarnschal) oder einen
Überzug für Kamera, Objektiv und Stativ­
beine, der auch noch als Regenschutz dient
(Abb. B). Dies gilt vor allem dann, wenn sich
der Fotograf selbst unauffällig in Grün- und
Brauntönen kleidet und sein Gesicht nicht
erkennbar ist. Ein Kopfnetz (Abb. A) tarnt
nicht nur das Gesicht, es schützt gleichzeitig
vor Mücken- und Fliegenattacken. Dieses
nützliche Utensil, das nur wenige Gramm
wiegt, ganz klein zusammenlegbar und dazu
noch sehr preisgünstig ist, sollte in keiner
Naturfotografen-Kameratasche fehlen. Es hat
mir sogar in der Wüste gute Dienste erwie­
sen, als ich an einem Rastplatz von Fliegen­
schwärmen überfallen wurde.
Versteck im Zelt und Auto
Für tagelanges Ansitzen ist am besten ein
mobiles Tarnzelt geeignet (Abb. C); es ver­
schmilzt visuell gänzlich mit der Umwelt
und verdeckt auch die Bewegungen des
Foto­grafen. Außerdem bietet es einen Schat­
tenplatz, schützt vor leichtem Regen und
(durch Gazebespannung an den Luftöffnun­
gen) vor allem, was da in der Natur sonst
noch ankriecht und anfliegt. Den zusätzli­
chen Schallschutz (Blimp) gegen das Aus­
lösegeräusch benötigen Sie bei relativ nahen
Entfernungen zum scheuen Motiv.
Eine weitere gute und mobile Tarnmöglich­
keit ist in unseren heimischen Gefilden das
Auto. Die Aufnahme von den Rehen (oben)
habe ich aus dem Auto heraus „geschossen“.
Ich habe festgestellt, dass die Tiere weniger
scheu und schreckhaft reagieren, wenn man
auf Feldwegen langsam mit dem Auto auf sie
zufährt, als wenn man sich zu Fuß nähert.
Hier (Abb. D) ist das ganz große Teleobjektiv
mit dem Burzynski-Scheibenstativ zur Ar­
beitserleichterung an die Autoscheibe mon­
tiert; die größte Arbeitserleichterung aber
bietet beim langen Ansitzen mit ständigen
Motivverfolgungen (z. B. Vogelbeobachtung)
ein Teleschwenker. Der eki-pro MF Tele­
schwenker (Abb. E) ermöglicht butterwei­
ches Drehen und Schwenken des komplet­
ten Systems; da die Kamera-Objektiveinheit
ausbalanciert ist – fast ohne Kraftaufwand
www.colorfoto.de
Foto: Helmut Meindl
A
Foto: Christian Lübke
B
Foto: Christian Lübke
C
Foto: Alfred Krappel
D
und ermüdungsfrei. Eine Alternative zum
Scheibenstativ ist das universelle Bohnen­
sackstativ, ob als einfaches selbstgenähtes
Kissen oder in der Luxusausführung in UForm aus strapazierbarem starken Polyester­
zwirn mit stabiler Alu-Plattform, auf der so­
gar ein Stativkopf befestigt werden kann
(Apex Bean Bag).
Gefahr für Leib und Leben
Freilich können Sie sich und Ihre Fotoaus­
rüstung nicht einfach tarnen und dann in
den nächsten Wald hinausziehen, um auf
Wildtiere anzusitzen. Denn schließlich wer­
den unsere Wälder bewirtschaftet: Bäume
werden umgesägt, Tiere abgeschossen. Jede
Abweichung vom vorgegebenen Spazier­
weg, vor allem zu unüblichen Tageszeiten,
kann eine Gefahr für Leib und Leben be­
deuten. Zudem ist das Besteigen von jegli­
chen Jagdeinrichtungen wie etwa die Ansitz­
kanzeln der Jäger verboten.
Auch gibt es sogenannte Wildäcker, speziell
angepflanzte Anfütterungsplätze und eigene
regelmäßig befüllte Futterkrippen – beides
Stellen, an denen Beobachter auch nicht ger­
ne gesehen sind, könnten sie doch das Wild,
vor allem jetzt im Winter, von der Nahrungs­
aufnahme abhalten.
Wenn Sie also im Wald in einem getarnten
Ansitz fotografieren möchten, muss das in
jedem Fall mit dem Jagdpächter abgespro­
chen werden. Kontaktieren Sie Leute, die
sich auskennen, im besten Fall die Jäger des
betreffenden Waldgebiets. In eini­
gen Fällen, z. B. wenn es sich
um ein Naturschutzgebiet
handelt (Falkenbrutplatz
etc.), kann sogar die Ge­
nehmigung der Natur­
schutzbehörde notwendig
sein.
Lohnende Foto-Ansitzplätze gibt
es bei uns auch in den privaten Gärten
(Singvögel und Kleintiere wie Marder und
Eichhörnchen), an Flußläufen (Wasservögel,
wie Graureiher und Rohrdommel) und am
Feldrand (Rehe, Wildschweine und Hasen).
An Badeweihern, auch außerhalb der Sai­
son, und in der Nähe von Parkplätzen riskie­
ren Sie als Spanner verdächtigt zu werden,
wenn Sie getarnt im Gebüsch sitzen.
Fotos in Wüste und Savanne
Über 40 Grad und kein Schatten – das ist
Wüste. Kann sich der Mensch noch einiger­
maßen durch Verhüllen vor Sonneneinstrah­
lung schützen, wird die (schwarze) Kamera
samt Objektiv extrem aufgeheizt. Ein proba­
tes Mittel, um Fotograf und Kamera vor Son­
ne zu schützen ist, sich den Schatten sel­
ber zu machen und einen Schirm
mitzuführen. Was zunächst recht
ulkig aussieht (Abb. F), hat sich in
der Praxis durchaus bewährt,
wie z. B. hier beim Sinai-
E
Fotopraxis | Produktanwendung
gen; gut für die Rundumsicht, schlecht für
den Fotografenrücken. Hier ist ein Einbein­
stativ erforderlich (im Bild das höchst stabile
und unverwüstliche Manfrotto 680B), um die
schwere Kamera-Teleobjektiv-Kombination
in bequemer Arbeitshöhe zu halten. Für ein
Dreibein-Stativ ist meist kein Platz im Wa­
gen, oder es ist zu unhandlich.
Küste und Regenwald
F
Foto: Eberhard Boyen
Trekking in der Mittagshitze. Der SwingFreihand-Schirm mit stufenlos verstellbarem
Teleskop-Fiberglasschaft ist äußerst leicht
und flexibel; durch Halteclips am Rucksack­
gurt befestigt, wird er schon bald gar nicht
mehr wahrgenommen und kann sogar beim
Reiten auf dem Kamel als Schattenspender
Foto: Bernd Gerlach
verwendet
werden. In unseren Breitengraden
schützt er dann vor Regen. Ist man outdoor
mit einer etwas umfangreicheren Fotoaus­
rüstung zu Fuß unterwegs, so kommt dem
richtigen Rucksack die größte Bedeutung zu.
Einerseits soll die Ausrüstung sicher verwahrt
und doch sofort verfügbar sein, andererseits
muss auf Tragekomfort höchster Wert gelegt
werden, damit der Fotograf die Aktion ohne
Muskelzerrungen und Rückenschmerzen
übersteht. Am besten: ein Fotorucksack mit
Tragegestell, Rückenpolster und Hüftstützen,
der individuell auf jede Körpergröße einstell­
bar ist (unbedingt vor dem Outdoor-Aben­
teuer einstellen und eintesten). Ein Rucksack
aus der Tamrac-Expedition-Serie (Abb. G,
hier bei einem Inseltrekking auf Santa Fe,
G
Galapagos) lässt bezüglich Funktion und
Komfort kaum Wünsche offen.
Taschenspezialist fürs lange Tele
Manchmal ist es notwendig, ein großes Tele­
objektiv über weite Strecken zu transportie­
ren, wie hier das Nikon 4/600 im Dead-Vlei
in Namibia (Abb. I). Beste Erfahrungen habe
ich dabei mit dem einzigartigen Lowepro
LensTrekker 600 AW II (wurde eigens für
große Teleobjektive entwickelt) gemacht;
praktischer Rundumschutz für die Profi-Ka­
mera mit einem angesetzten langen Teleob­
jektiv. Der weit zu öffnende Reißverschluß
des Hauptfachs erlaubt einen schnellen Zu­
griff von oben, und der LensTrekker ist so­­mit eine Art Bereitschaftstasche für große
Kamera-Teleobjektiv-Kombinationen.
Auf Wildlife-Fotosafaris im Jeep oder Land­
cruiser, wie hier im Etosha-NP, Namibia
(Abb. H), stützt man das lange Teleobjektiv
normalerweise mit Bohnensack auf die Fens­
terkonsole. Je nach Bauart sind aber manch­
mal die Fenster sehr weit nach unten gezo­
H
Foto: Bernd Gerlach
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Das Stativ an Küste oder Strand im Über­
gangsbereich von Wasser zu Land aufzu­
stellen, birgt immer die Gefahr, dass die
Stativbeine in den nassen Boden eindrin­
gen und beschädigt werden – z. B. hier, an
einem Flamingo-See auf den GalapagosInseln (Abb. J), wo es sich auch noch um ein
ätzendes Natron-Salz-Wasser-Gemisch han­
delt. Das Ocean Traveler von Gitzo ist ein
Edelstahlstativ und für solche Herausforde­
rungen gebaut; es ist wasserdicht und kor­
rossionssicher. Auch die Stative aus der
Gitzo-Natur-Serie haben wasserfeste Bein­
abschlüsse und sind weitgehend unemp­
findlich gegenüber Natureinflüssen. Im
Amazonas-Regenwald (Abb. K) regnet es
nicht ständig, meist sind es nur kurze, aber
sehr ergiebige Schauer, die sich über den
Tag verteilen. Aber irgendwie tropft immer
mal Wasser in größeren Mengen von den
Bäumen, und deshalb ist immer alles nass.
Ist man hier – z. B. um Urwaldvögel zu foto­
grafieren – längere Zeit mit einem großen
Teleobjektiv unterwegs, reicht eine bloße
Plastiktüte zum Schutz des Equipments
nicht mehr aus – ein professioneller Regen­
schutz ist angesagt. Der AquaTech-Überzug
aus wasserdichtem, dreilagigem Material,
hat verschweißte Nähte, Gummidichtun­
gen und wasserdichte Reißverschlüsse. Er ist
vor allem auch für die Kamera mit langem
Teleobjektiv geeignet. Wäre doch zu schade,
wenn sich der Urwald durch das ins Objek­
tiv eindringende Wasser in Schmutzschlie­
ren auf den Linsen verewigen würde.
Maximilian Weinzierl
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Foto: Hugo Bugl
www.colorfoto.de
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