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cmi WPV Modul 10_2013 07.10._cmi WPV Modul 11 – 02.11. 07.10.13 17:19 Seite 54 Zertifizierte Fortbildung Fortbildung 54 d e r n i e d e r g e l a s s e n e a r z t 1 0 / 2 0 13 unterstützt Qualität in der ärztlichen Fortbildung. Diabetisches Fußsyndrom Autoren: Katalin Nass Chefärztin des Zentrums für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie SCIVIAS Krankenhaus St. Josef Rüdesheim am Rhein Priv.-Doz. Dr. med. Markus Schubert Chefarzt für Innere Medizin SCIVIAS Krankenhaus St. Josef Rüdesheim am Rhein Einleitung Der Begriff diabetisches Fußsyndrom fasst verschiedene fußbezogene Krankheitsbilder zusammen, die sowohl im Rahmen eines Typ-1 als auch Typ-2 Diabetes mellitus auftreten können. Aufgrund der steigenden Erkrankungszahlen und der verlängerten Krankheitsverläufe spielt die Behandlung von Fußkomplikationen in der Therapie der Typ-1- und Typ-2-Diabetiker eine bedeutende Rolle. 18 – 28 % der über 60-Jährigen leiden an einem Diabetes mellitus, gleichzeitig erkranken immer mehr junge Menschen. Damit zählen der Typ-2 Diabetes mellitus und seine Komplikationen zu den häufigsten Diagnosen der hausärztlich tätigen Internisten und der Allgemeinmediziner [1]. Pathophysiologisch führen hohe Blutzuckerwerte und die begleitende diabetische Dyslipoproteinämie zu einer Schädigung der Gefäße und Kapillaren, insbesondere aber der Nerven (Neuropathie). Wir unterscheiden hier die sensible und die motorische Neuropathie, die in ihrer Kombination weitreichende Folgen haben. Die motorische Neuropathie führt zu einer vermehrten Fehlstellung der Zehen, in der Regel kommt es zu teils flexiblen, teils aber auch zu rigiden Beugefehlstellungen der Zehen DII-V. Diese Krallenoder Hammerzehenstellung löst durch pathologische Prominenzen mehr Druck aus, insbesondere bei Tragen von ungeeignetem Schuhwerk. Durch die fehlende Nozizeption bei vorliegender sensibler Neuropathie nehmen die Patienten Verletzungen an den Füßen häufig nicht mehr wahr. Krankhafte Veränderungen werden so oft erst in einem manifesten und damit fortgeschrittenen Stadium erkannt. Aus dem verzögerten Therapiebeginn resultieren häufig komplizierte Verläufe sowie Amputationen, und damit eine deutlich herabgesetzte Lebensqualität des Patienten. Mit einem Anteil von ca. 70 % aller Amputationen in Deutschland stellen die Diabetiker ein besonders vulnerables Risikokollektiv dar [2 – 3]. Eine optimale Prävention sowie zielgerichtete diagnostische und therapeutische Maßnahmen können Komplikationen des diabetischen Fußsyndroms verhindern und führen zu einer Steigerung der Lebenserwartung und der Lebensqualität von Diabetikern. Risikoklassifizierung für das Auftreten von diabetischen Fußkomplikationen Neben der körperlichen Untersuchung sollten in der Anamnese Parameter zur Risikoeinschätzung erhoben werden. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die wichtigsten Risikofaktoren für das Entstehen von Fußläsionen beim Diabetiker, die größtenteils einfach erfragt bzw. durch die anschließende Untersuchung ergänzt werden können. Auf diese Risikofaktoren sollten die Patienten auch im Rahmen der Patientenschulung (siehe unten) hingewiesen werden, um eine vom Patienten gesteuerte Prävention zu ermöglichen. cmi WPV Modul 10_2013 07.10._cmi WPV Modul 11 – 02.11. 07.10.13 17:19 Seite 55 Zertifizierte Fortbildung d e r n i e d e r g e l a s s e n e a r z t 1 0 / 2 0 13 Tabelle 1: Risikofaktoren für diabetesassozierte Fußläsionen Hauptrisikofaktoren Neuropathie Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) Alter des Patienten Fehlende Compliance Weitere Risikofaktoren BMI ≥ 35 Immunsuppression Bewegungseinschränkungen (z. B. Athropathie, Paresen, Amputation) Visuseinschränkung Barfußlaufen und ungeeignetes Schuhwerk Hornhautschwielen tervall der nächsten Kontrolluntersuchung wird dabei anhand der Risikoeinstufung festgelegt (siehe Tabelle 4), sie erfolgt aber mindestens einmal jährlich. Bei akuten Veränderungen (mit oder ohne Trauma) sollte beachtet werden, dass eine schwere Komplikation zugrunde liegen könnte, welche einer sofortigen weiteren Diagnostik bzw. Therapie bedarf. Zu den akut behandlungsbedürftigen Komplikationen zählen ein akuter Gefäßverschluss, eine Infektion oder eine diabetische Neuroosteoarthropathie (DNOAP, Abb. 1). Hierbei sollten sich umgehend weitere diagnostische Maßnahmen anschließen (siehe unten). Hinweise auf einen akuten Gefäßverschluss ergeben sich aus einem fehlenden Puls, einem erniedrigten ABI-Index (= Ankle-Brachial-Index, Bestimmung und Interpretation siehe unten) sowie akut aufgetretenen Schmerzen (allerdings bei der diabetischen Polyneuropathie eingeschränkt). Hilfreich können dabei auch die sogenannten „6-Ps“ sein: Pain = Schmerz, Pulselessness = Pulslosigkeit, Paleness = Blässe, Prostration = Schock, Paralysis = Lähmung, Mangelnde/falsche Fußpflege Psychosoziale Faktoren Rauchen Alkoholabusus Bei der körperlichen Untersuchung sollte vor allem auf das Vorhandensein einer sensorischen Neuropathie sowie auf das Vorliegen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und auf Fußdeformitäten geachtet werden. Die klinische Untersuchung erfolgt seitenvergleichend und beinhaltet die Erfassung des peripheren Pulsstatus und des Vibrationsempfindens mit dem Stimmgabeltest bzw. der Berührungssensibilität mittels 10 g Monofilament sowie der Temperaturempfindung mit einem Thermotip. Gleichzeitig sollte die Beurteilung der Hautintegrität, trophischer Störungen sowie Fußfehlstellungen erfolgen. Tabelle 2 gibt eine Zusammenfassung der wichtigsten Untersuchungspunkte und dient als Hilfestellung zur systematischen Befunderhebung (WagnerStadien, Tabelle 3). Die aktuellen Befunde sollten stets dokumentiert werden und bei anschließenden Kontrolluntersuchungen zum Vergleich herangezogen werden. Besteht bereits eine Fußläsion im Sinne eines Ulkus oder einer Fußdeformität empfiehlt es sich, für weitere Verlaufskontrollen eine Fotodokumentation zu erheben. Das in Tabelle 4 dargestellte Schema dient der Zuordnung des Patienten in Risikoklassen anhand der erhobenen Befunde. Das In- Tabelle 2: Untersuchungsbefunde Inspektion Wunden (Blasen, Ulcera) 55 Abbildung 1: Beginnende diabetische Neuroosteoarthropathie (Charcot Fuß) Paraesthesia = Missempfindungen. Bei Verdacht auf eine akute Infektion sollte nach einer Hautläsion bzw. Eintrittspforte gesucht werden. Hierbei handelt es sich oft um Mikroläsionen im Rahmen einer Tinea pedis, meist ausgelöst durch eine Dermatophyten-Infektion. Eine akute DNOAP sollte in Erwägung gezogen werden bei Vorliegen einer (schmerzlosen) Rötung, Schwellung, Erwärmung und eventuell einer bereits bestehenden Deformität des untersuchten Fußes, wobei umgehend eine Immobilisierung und eine weitere Diagnostik veranlasst werden müssen. trophische Störungen Verfärbungen Patientenschulung Hyperkeratosen Nagelerkrankungen Fußdeformitäten (Hallux valgus; Krallen-/Hammerzehen) Durchblutung (Pulsstatus) A. femoralis A. poplitea Die regelmäßige Selbstuntersuchung kann wesentlich zur Vorbeugung von Fußläsionen oder deren Verschlimmerung beitragen [4 – 5] und ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung von Amputationen [6 – 7]. In den Schulungsprogrammen sollten Tabelle 3: Klassifikation diabetischer Fußläsionen nach Wagner A. dorsalis pedis A. tibialis posterior Nervensystem Vibrationsempfinden (x/8) – D1 (Basis) – Malleolus lateralis und medialis – Tuberositas tibiae 0 keine Läsion, ggf. Fußdeformation 1 oberflächliche Ulzeration 2 tiefes Ulkus bis zur Gelenkkapsel, zu Sehnen oder Knochen 3 tiefes Ulkus mit Abszedierung, Osteomyelitis, Infektion der Gelenkkapsel 4 begrenzte Nekrose im Vorfußoder Fersenbereich 5 Nekrose des gesamten Fußes ASR (Achillessehnenreflex) Berührung Temperatur cmi WPV Modul 10_2013 07.10._cmi WPV Modul 11 – 02.11. 07.10.13 17:19 Seite 56 56 Zertifizierte Fortbildung d e r n i e d e r g e l a s s e n e a r z t 1 0 / 2 0 13 Tabelle 4: Risiokoklassifizierung der „International Working Group on the Diabetic Foot“ und Nachuntersuchungsintervalle Kategorie Befunde Untersuchungen Risikoeinstufung keine sensorische Neuropathie 1 mal pro Jahr niedriges Risiko sensorische Neuropathie 2 mal pro Jahr 2 sensorische Neuropathie und Zeichen einer peripheren artiellen Verschlusskrankheit und/oder Fußdeformität alle 3 Monate 3 früheres Ulkus alle 1 bis 3 Monate 0 1 das Problembewusstsein der Betroffenen geschärft werden und Kenntnisse über Prophylaxe, Fußpflege und Schuhversorgung vermittelt werden. Die Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft empfiehlt folgende Maßnahmen zur selbst durchgeführten Prävention: Die tägliche Reinigung mit lauwarmen Wasser, das Einreiben mit Feuchtigkeitscreme, die sachgerechte stumpfe Nagelpflege, die Beseitigung von Schwielen sowie die Versorgung mit bzw. das Tragen von geeignetem Schuhwerk. erhöhtes Risiko hohes Risiko Weiterführende Diagnostik bei Gefäßkomplikationen und diabetischer Neuroosteoarthropathie Neben der sachgerechten Fußpflege sollte dem Patienten ebenfalls die Verwendung protektiver Schuhe nahegelegt werden, da dies sowohl zur Prävention der Erstmanifestation eines Fußulkus als auch zu dessen Rezidivprophylaxe beiträgt [10 – 12]. Beachtet werden sollte hierbei, dass der verordnende Arzt gemeinsam mit dem Orthopädieschuhmachermeister die entsprechende Versorgungsart auswählen sollte und beide deren Passgenauigkeit und Einlaufphase kontrollieren. Trotz Versorgung des Patienten mit geeignetem Schuhwerk ist eine regelmäßige Kontrolle der Füße und Schuhe nötig. Die arterielle Minderdurchblutung stellt den Hauptrisikofaktor für die Majoramputationen der Beine dar und sollte daher stets während der körperlichen Untersuchung mit abgeklärt werden. Hierbei gilt die Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (ABI = „Ankle-Brachial-Index“) als orientierende Untersuchung, bei der der Verschlussdruck über der A. dorsalis pedis und A. tibialis posterior am liegenden Patienten mit Hilfe einer Blutdruckmanschette und eines akustischen Dopplers bestimmt werden und durch den systolischen Blutdruck über der A. brachialis (Mittelwert aus beiden Arm-Blutdruckmessungen, wenn Seitendifferenz < 10 mmHg; Maximalwert, wenn Seitendifferenz ≥ 10 mmHg) geteilt werden. Die Verwendung des höchsten Fußarteriendruckes gilt als Maß für die periphere Kompensation wohingegen die Verwendung des niedrigsten Fußarteriendruckes den Nachweis oder Ausschluss einer pAVK erbringt. Darüber hinaus stellt ein erniedrigter ABI (< 0,9) einen zuverlässigen Indikator für eine generelle systemische Arteriosklerose dar und weist somit auch auf das Vorliegen weiterer (kardio-)vaskulärer Erkrankungen hin. Der ABI kann durch periphere Ödeme oder aufgrund einer Mediasklerose verfälscht sein, wobei Werte über 1,3 unter Ausschluss anderer Ursachen auf eine Mediasklerose hinweisen [13 – 14]. Neben dem erhöhten ABI-Index ist eine flache Dopplerpulskurve mit reduzierter systolischer und erhöhter diastolischer Amplitude charakteristisch für die Mediasklerose. Eine Interpretation der ABI-Werte ist in Tabelle 5 dargestellt. Neben der Schulung des betroffenen Diabetikers sollten die an der Behandlung beteiligten Personen über durchzuführende Maßnahmen und das individuelle Risiko sowie das Behandlungsziel unterrichtet werden [4]. Bei pathologisch erniedrigten ABI-Werten oder bei Verdacht auf Mediasklerose sollte eine weitere angiologische Abklärung stattfinden. Hierfür stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung, die sich vor allem in Die verletzungsfreie Fußpflege und die regelmäßige Entfernung von Hornhautschwielen spielt hierbei eine zentrale Rolle [8]. Kann eine verletzungsfreie Fußpflege nicht durch den Patienten selbst sichergestellt werden, ist die Verordnung einer qualifizierten podologischen Behandlung indiziert. Die podologische Fußpflege kann insbesondere bei Hochrisikopatienten das Auftreten weiterer Fußläsionen verhindern sowie die Anzahl stationärer Aufenthalte reduzieren [9]. ihrer Verfügbarkeit, der Darstellbarkeit der zu untersuchenden Gefäße und der Strahlenbelastung für den Patienten unterscheiden. Die Farbkodierte Duplexsonographie (FKDS) gilt als diagnostische Methode der Wahl zur Untersuchung der Becken- und Beinarterien. Ihre Vorteile bestehen in der nicht vorhandenen Strahlenexposition, der flächendeckenden Verfügbarkeit und der beliebig wiederholbaren Echtzeit-Darstellung der Gefäße, die sowohl die Morphologie als auch den Fluss des Gefäßes beurteilbar macht. Limitationen der Methode ergeben sich aus der Abhängigkeit von der Patientenkonstitution, der Erfahrung des Untersuchers sowie der Artefaktanfälligkeit (Überlagerungen, Bewegungen) und schlechter Dokumentierbarkeit. Aus diesen Gründen ist die FKDS schlechter für eine interdisziplinäre Therapieplanung geeignet als zum Beispiel die intraarterielle digitale Subtraktionsangiographie (i. a. DSA) oder die Kontrastmittel(KM)-verstärkte Magnetresonanz Angiographie (MRA). Die i. a. DSA gilt nach wie vor als Goldstandard bezüglich der Genauigkeit bzw. Ortsauflösung und ermöglicht auch an Unterschenkel und Fuß eine hochauflösende Gefäßdarstellung. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit einer direkten Intervention in Form von Dilation, Rekanalisation oder Stentversorgung. Nachteile dieser Methode liegen in der Strahlenbelastung, Invasivität (Arterienverletzung, Nachblutungsgefahr) und dem notwendigen Einsatz jodhaltigen Kontrastmittels (Nierenschädigung, Allergien, Hyperthyreose). Aufgrund der Kontrastmittelbelastung sollten vor der Durchführung unbedingt die Laborwerte in Hinblick auf Nieren- und Schilddrüsenfunktion untersucht werden. Eine chronische Niereninsuffizienz oder latente Hyperthyreose sind keine absoluten Kontraindikationen für eine i. a. DSA, benötigen aber ein gutes periinterventionelles Management in Form einer guten Hydrierung oder thyreostatischen Therapie um eine Exazerbation zu vermeiden. Wichtig zu beachten ist zum einen, dass die Angio-CT keine Vorteile sondern erhöhte Kontrastmittel- und Strahlenbelastung für den Patienten darstellt. Des Weiteren darf die Häufigkeit der kontrastmittelinduzierten Nierenschädigung gerade bei Diabetikern nicht unterschätzt werden (bis zu 50 %) [15] und kann unter Umständen irreversibel sein [16]. Bei klinischem Verdacht auf eine diabetische Neuroosteoarthropathie (DNOAP, siehe oben, Abb. 1 ) sollte zunächst ein Nativröntgen des betroffenen Fußes in drei Ebenen erfolgen. Dies ermöglicht in der Regel eine Einteilung des Befallmusters [17]. Wenn möglich sollten cmi WPV Modul 10_2013 07.10._cmi WPV Modul 11 – 02.11. 07.10.13 17:19 Seite 57 Zertifizierte Fortbildung d e r n i e d e r g e l a s s e n e a r z t 1 0 / 2 0 13 Tabelle 5 Interpretation des ABI 0,0 – 0,4 hochgradige Gefäßstenose/ Minderung der Durchblutung (kritische Ischämie) 0,4 – 0,7 mittelgradige Gefäßstenose / Minderung der Durchblutung 0,7 – 0,9 geringgradige Gefäßstenose/Minderung der Durchblutung 0,9 – 1,0 Grenzbereich > 1,0 Normalbereich > 1,3 Verdacht Mediasklerose (beim Diabetiker häufig) die Aufnahmen im Stehen unter Belastung erfolgen, da hierdurch funktionelle Veränderungen des Fußskeletts eher in Erscheinung treten. Da in der Frühphase der DNAOP noch keine Röntgenveränderungen vorhanden sein können, bietet sich ggf. eine MRT zur frühzeitigen Diagnose einer Knochenbeteiligung sowie zur Darstellung von Abszessoder Gelenkemphysembildung im Rahmen einer bakteriellen Infektion an [18 – 19]. Therapeutische Maßnahmen Die Behandlung von Druckstellen und Ulzera sieht zum einen die vollständige Druckentlastung sowie das Abtragen avitalen Gewebes (Debridement) vor. Neben Bettruhe, Gehstützen und Rollstuhl kommen zur Entlastung der Fußläsion sowohl maßgefertigtes Schuhwerk, zum Beispiel in Form eines Entlastungsschuhs, als auch der Vollkontaktgips („Total Contact Cast“) und Orthesen zum Einsatz. Vorteile der Abheilgeschwindigkeit scheinen nicht abnehmbare Druckentlastungsmaßnahmen zu haben [20 – 22]. Allerdings sollten diese nicht abnehmbaren Techniken nur durch erfahrenes Personal angewandt werden, da die Gefahr neuer Ulzerationen besteht. Bei der DNAOP ist ein operativer Eingriff indiziert, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, eine Abszessentlastung notwendig ist um aufsteigenden Infekten vorzubeugen, oder aber wenn zur Ausheilung eine Stabilisierung bei bestehender Instabilität oder Luxation erforderlich ist [18]. Avitales, infiziertes und schlecht heilendes Gewebe sollte immer entfernt werden (= Debridement) im Sinne einer beschleunigten Abheilung und um eine anschließende adäquate Lokaltherapie zu ermöglichen [23]. Dabei kann das Debridement mechanisch, enzymatisch oder biologisch erfolgen. Die angiologische Abklärung angiologische Abklärung Effektivität des chirurgischen (mechanischen) Debridement zur Beschleunigung der Abheilung konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden [23 – 24]. Das autolytische Debridement in Form von körpereigenen Enzymen und einem Okklusionsverband dient vor allem der Wundreinigung [25]. Eine signifikant verkürzte und erhöhte Heilungsrate konnte in mehreren Studien unter Anwendung der Madentherapie (= biomechanisches Debridement) gezeigt werden [26 – 27], teilweise sogar mit verminderter Amputationsrate bei Patienten mit ischämischer Fußläsion [27]. Die lokale Wundbehandlung sieht die Anwendung feuchter Wundbehandlungsverfahren bei chronischen nichtischämischen Wunden vor. Einzige Ausnahme bildet die trockene Gangrän bei pAVK und Diabetes mellitus. Bei jedem Verbandwechsel sollte eine Reinigung der Wundoberfläche erfolgen, wobei bei infektfreien Ulzerationen keine antiseptische Behandlung gerechtfertigt ist [24]. Zur feuchten Wundbehandlung stehen unterschiedliche Produktgruppen (z. B. Folien, Polymerschäume, Hydrokolloidverbände, Alginate, Hydrogele) zur Verfügung. Bislang besteht keine ausreichende Evidenz zur Bevorzugung einer speziellen Auflage zur Wundbehandlung bei diabetischen Ulzera [28 – 29]. Der kurzfristige Einsatz einer VACTherapie kann zu einer beschleunigten Granulation und Wundheilung führen [30 – 31]. Ist die Konditionierung erfolgreich im Sinne einer beginnenden Granulation der Wunde kann durch eine autologe (Spalt-)Hauttransplantation ein schneller und zuverlässiger Wundverschluss erreicht werden [32 – 33], ggf. in Kombination mit einer VAC-Therapie. Sind lokale Verfahren zum Beispiel aufgrund einer Exposition funktioneller Strukturen wie Sehnen, Knochen oder Gelenkkapseln nicht mehr möglich so kann auf mikrochirurgische Maßnahmen zurückgegriffen werden um 57 eine Amputation zu verhindern. Hierbei können lokale oder freie Lappenplastiken eingesetzt werden. Lokale Lappenplastiken haben den Vorteil eines geringeren Ausmaßes des Eingriffes und sind limitiert durch die Notwendigkeit der lokalen Perfusionsbedingungen, bieten jedoch einen schnellen und stabilen Wundverschluss. Freie Lappenplastiken zeigen eine Einheilungsrate von über 90 % [34 – 37] und können auch in Kombination mit gefäßchirurgischen Eingriffen durchgeführt werden, z. B. im Sinne eines Anschlusses an einen Bypass [38 – 40]. Dieses Vorgehen ist jedoch Einzelfällen vorbehalten und setzt eine uneingeschränkte Durchblutungssituation voraus. Es gibt keine einheitlichen Empfehlungen zur antibiotischen Therapie einer infizierten Fußläsion. Die Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft empfiehlt derzeit nur eine Antibiotikatherapie bei relevanten Infektionen, d.h. in erster Linie bei Infektionen, die mit systemischen Reaktionen wie Fieber, Schüttelfrost, Tachykardie, Hypotonie, Verwirrtheit, Erbrechen, Leukozytose, Azidose, Stoffwechselentgleisung oder Azetonurie einhergehen. Die Therapie sollte nach empirischen Kriterien begonnen werden und ggf. dem Antibiogramm angepasst werden. Bei schweren Infektionen sollte eine parenterale Antibiotikatherapie im Rahmen einer stationären Behandlung erfolgen [41]. Bei Diabetikern stellt die pAVK den Hauptrisikofaktor für das Ausbleiben einer Wundheilung und somit für eine Amputation dar [42]. Daher sollte für den einzelnen Patienten individuell in einer multidisziplinären Besprechung entschieden werden, welche Therapie wann für ihn in Frage kommt (Tabelle 6). Je nach Strecke und Lokalisation der Stenose stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung. Interventionell können die perkutane transluminale Angioplastie (PTA) und/oder das Einbringen eines Stents durchgeführt werden. Gefäßchirurgisch wird vor allem die Bypass-Operation durchgeführt sowie eine Thombendarteriektomie (TEA). Die exzellente gefäßchirurgische Therapie erzielt höhere Offenheitsraten, allerdings zeichnet das interventionelle Vorgehen eine deutlich niedrigere periinterventionelle Morbidität aus [43]. Insgesamt stellt das Diabetische Fußsyndrom ein multifaktorielles Geschehen dar und bedarf der engen interdisziplinären Diagnostik und Therapie. Hier ist eine Kooperation von Hausärzten, Diabetologen, Fußchirurgen, Radiologen, Angiologen, Podologen und Orthopädieschumachern unabdingbar für die langfristig erfolgreiche Betreuung des Patienten. cmi WPV Modul 10_2013 07.10._cmi WPV Modul 11 – 02.11. 07.10.13 17:19 Seite 58 58 Zertifizierte Fortbildung d e r n i e d e r g e l a s s e n e a r z t 10 / 2 013 Tabelle 6: Zuordnung der Versorgungsbereiche zu den Schweregraden der Fußbefunde Wagner-Grad ➝ 0 1 2 3 4 5 ➝ Armstrong-Stadium A keine Infektion, keine Ischämie B Infektion C Ischämie D Infektion + Ischämie Die Farbkodierung ordnet den verschiedenen Kombinationen aus Stadien und Schweregraden Versorgungsstufen zu: Bereich der Grundversorgung Bereich der problembezogenen Versorgung (z.B. ambulante Fußbehandlungseinrichtung) Bereich der Kompetenzzentren oder vergleichbaren Einrichtungen (z.B. stationäre Behandlung) Literatur 1. Wittchen HU. [“Hypertension and diabetes screening and awareness” -- (HYDRA) study]. 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Management of peripheral arterial disease (PAD). TransAtlantic Inter-Society Consensus (TASC). Int Angiol 2000; 19:I-XXIV, 1-304. 43. Bettmann MA, Dake MD, Hopkins LN, et al. Atherosclerotic Vascular Disease Conference: Writing Group VI: revascularization. Circulation 2004; 109:2643-2650. cmi WPV Modul 10_2013 07.10._cmi WPV Modul 11 – 02.11. 07.10.13 17:19 Seite 59 Interne Codierung: Lernerfolg Barcode-Etikett (oder EFN-Nummer) Arztadresse / Stempel Frau Herr Titel /akademischer Grad Vor- und Nachname Straße cmi · Institut für certifizierte medizinische Information und Fortbildung e. V. Alte Ziegelei 2 – 4 PLZ/Ort Praxis-Telefon -Fax 51491 Overath E-Mail-Adresse Ich versichere, alle Fragen ohne fremde Hilfe beantwortet zu haben. Bitte ausgefüllt faxen an: 0 22 04 / 97 31-111 oder per Post zurücksenden. Datum/Unterschrift Stempel bei Postversand bitte an der grauen Linie falzen Fragen zur strutkturierten Fortbildung „Diabetisches Fußsyndrom“ Es ist immer nur eine Antwort richtig. Schicken oder faxen Sie bitte nur den ausgefüllten Fragebogen an die oben genannte Adresse. Bei 7, 8 oder 9 richtigen Antworten schicken wir Ihnen das Fortbildungszertifikat „Diabetisches Fußsyndrom“ mit 1 cme-Punkt, bei 10 richtigen Antworten mit 2 cme-Punkten. 1. Welche Aussage ist richtig? □ a) Die Zahlen der Neuerkrankungen an Typ-2 Diabetes sind die letzten Jahre konstant geblieben. □ b) Typ-2-Diabetes ("Altersdiabetes") betrifft ausschließlich Patienten über 50 Jahre. □ c) Das diabetische Fußsyndrom tritt ausschließlich bei Typ-2-Diabetikern auf. □ d) Aufgrund des langjährigen chronischen Verlaufs sind auch immer mehr junge Menschen vom diabetischen Fußsyndrom betroffen. □ e) Die Blutzuckereinstellung hat keine Auswirkungen auf das Auftreten diabetischer Fußläsionen. 2. Welche Aussage ist falsch? □ a) Einer der Hauptrisikofaktoren für das diabetische Fußsyndrom ist die diabetische Polyneuropathie. □ b) Aufgrund der Neuropathie nehmen Patienten Verletzungen häufig nicht wahr. □ c) Aufgrund der Neuropathie kommt es seltener zu Fehlstellungen der Zehen. □ d) Ein verzögerter Therapiebeginn resultiert häufig in Amputationen. □ e) Ca. 70 % aller Amputationen in Deutschland werden bei Diabetikern durchgeführt. 3. Welche Aussagen sind richtig? Wichtige Präventionsmaßnahmen im Rahmen der patientengesteuerten Vorbeugung stellen dar:. a) Tägliche Reinigung der Füße mit lauwarmen Wasser. b) Das Einreiben mit Feuchtigkeitscreme. c) Sachgerechte stumpfe Nagelpflege. d) Großzügige Desinfektion der Füße z. B. mit Octenisept. e) Schwielen möglichst zum Schutz des darunter liegenden Gewebes belassen. Bitte markieren Sie die richtige Antwort! c Nur Aussagen a) und b) sind richtig. c Nur Aussagen d) und e) sind richtig. c Nur Aussagen b) und d) sind richtig. c Nur Aussagen a), b) und c) sind richtig. c Nur Aussagen a), c) und e) sind richtig. 4. Welche Aussagen sind richtig? Zur Beurteilung einer diabetischen Polyneuropathie sollten bei jeder Untersuchung folgende Parameter oder Qualitäten beurteilt werden: a) Das periphere Vibrationsempfinden (in Achteln) b) Bizepssehnenreflex c) Berührung d) Temperatur e) Fallneigung im Romberg-Versuch Bitte markieren Sie die richtige Antwort! c Nur Aussagen a) und b) sind richtig. c Nur Aussagen d) und e) sind richtig. c Nur Aussagen b) und e) sind richtig. c Nur Aussagen a), c) und d) sind richtig. c Alle Aussagen sind richtig. ✃ 5. Welche Aussage ist falsch? Zeichen einer hochgradigen Gefäßstenose einer Beinarterie können sein: □ a) Schmerzen □ b) Gerötete und gespannte Haut □ c) Eine kühle Extremität □ d) Aufgehobene Fußpulse □ e) Lähmung der betroffenen Extremität Lernerfolgskontrolle gültig bis Oktober 2014. Zur Zertifizierung eingereicht bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe cmi WPV Modul 10_2013 07.10._cmi WPV Modul 11 – 02.11. 07.10.13 17:19 Seite 60 ✃ Lernerfolg Diabetisches Fußsyndrom 6. Welche Symptomkonstellation deutet am ehesten auf das Vorliegen einer DNOAP hin? a) (schmerzlose) Rötung b) Schwellung c) Pulslosigkeit d) Überwärmung e) Deformität des Fußes Bitte markieren Sie die richtige Antwort! c Vorliegen von a), b) und c) c Vorliegen von b), d) und e) c Vorliegen von b) und d) c Vorliegen von a), b), d) und e) c Vorliegen von a)-e) 7. Zur feuchten Wundbehandlung der diabetischen Fußläsion stehen zur Verfügung: a) Folien b) Polymerschäume c) Hydrokolloidverbände d) Alginate e) Hydrogele Bitte markieren Sie die richtige Antwort! c Nur Aussagen a) und b) sind richtig. c Nur Aussagen d) und e) sind richtig. c Nur Aussagen b) und e) sind richtig. c Nur Aussagen a), c) und d) sind richtig. c Alle Aussagen sind richtig. 8. Welche Aussage ist falsch? □ a) Schmerzen können ein schlechter Indikator für eine Ischämie beim Diabetiker sein. □ b) Diabetes mellitus Typ 2 ist einer der wesentlichen Risikofaktoren für Amputationen in Deutschland. □ c) Eine diabetische Polyneuropathie ist durch Medikamente heilbar. □ d) Bei einer DNOAP wird der betroffene Fuß in der Regel entlastet. □ e) Die Behandlung des diabetischen Fußsyndroms ist sehr häufig interdisziplinär. 9. Welche Aussage ist richtig? □ a) Diabetes mellitus Typ 1 ist heute durch orale Antidiabetika behandelbar. □ b) Kompliziertere Fälle des diabetischen Fußsyndroms werden heute fast immer in Kompetenznetzwerken behandelt. □ c) Die Durchblutungssituation des Fußes ist bei der Behandlung des diabetischen Fußsyndroms praktisch nie von Bedeutung, da die Ursache häufig die diabetische Polyneuropathie ist. □ d) Durch die bessere Prävention sinkt die Inzidenz des Diabetes mellitus Typ 2 in Deutschland. □ e) Praktisch alle Fälle des diabetischen Fußsyndroms haben ihre Ursache in der pAVK. 10. Welche Aussage ist falsch? □ a) Der Diabetes mellitus Typ 2 wird heute in multimodalen Therapiekonzepten behandelt. □ b) Das Debridement von infiziertem oder nekrotischem Material spielt beim Diabetischen Fußsyndrom keine Rolle. □ c) Diabetes mellitus ist mit erheblichen Wundheilungsstörungen assoziiert. □ d) Hausmittel, wie z. B. die Wundbehandlung mit Honig, sollten beim diabetischen Fußsyndrom nicht verwendet werden. □ e) Diabetes mellitus Typ 1 kann wie der Diabetes mellitus Typ 2 ein diabetisches Fußsyndrom verursachen. Strukturierte interaktive Fortbildung (Neutralitätserklärung des Autors liegt vor.) Bitte kreuzen Sie folgende Zahlen zur Bewertung an: 1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend, 4 = ausreichend, 5 = mangelhaft, 6 = ungenügend 1. Meine Erwartungen hinsichtlich der Lernziele und Inhalte des Fortbildungsbeitrags haben sich erfüllt. c 1 c 2 c 3 c 4 c 5 c 6 2. Die Bearbeitung des Fortbildungsbeitrags hat sich für mich gelohnt, weil ich etwas dazugelernt habe. c 1 c 2 c 3 c 4 c 5 c 6 3. Der Fortbidlungsbeitrag hat Relevanz für meine praktische ärztliche Tätigkeit. c 1 c 2 c 3 c 4 c 5 c 6 4. Bitte beurteilen Sie die didaktische Aufbereitung und die Güte der präsentierten Inhalte des Fortbildungsbeitrags. c 1 c 2 c 3 c 4 c 5 c 6 5. Durch die Lernerfolgskontrolle wurden das erworbene Wissen in angemessener Weise abgefragt. c 1 c 2 c 3 c 4 c 5 c 6 6. Bitte beurteilen Sie, ob produkt- oder firmenbezogene Werbung den Inhalt des Fortbildungsbeitrags beeinflusst hat. Beeinflussung feststellbar c Keine Beeinflussung feststellbar c 7. Wie sind Sie auf diesen Fortbildungsbeitrag aufmerksam geworden? 8. Wieviel Zeit in Minuten haben Sie für die Bearbeitung des Fortbildungsbeitrags benötigt? c bis 10 c 11 – 20 c 21 – 30 c 31 – 40 c 41 – 50 c 51 – 60 c über 61 9. Weitere Bemerkungen: cmi e.V. verpflichtet sich, die Bestimmungen des Bundesdatenschutz-Gesetzes einzuhalten.