Ein Besuch, der uns Kraft gibt Jane Goodall – ein Leben für den
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Ein Besuch, der uns Kraft gibt Jane Goodall – ein Leben für den
MITTWOCH, 30. JANUAR 2008 DAS TAGESTHEMA SEITE 18 Akte Tier Lachen verbindet: Jane Goodall und der Schimpanse Buhati verstehen sich ohne Worte. Ihr ganzes Leben hat die Britin daran gearbeitet, unsere tierischen Verwandten zu erforschen Michael Aufhauser Foto: ap Leben lieben. Aiderbichl och 1960, das muss man sich mal vorstellen, haN ben die Menschen über das Leben der Affen beklagenswert wenig gewusst. Affen waren so gut wie unerforscht. Damals machte sich, 23-jährig, Jane Goodall auf nach Tansania, um viele Jahre mit Schimpansen im Dschungel zu verbringen. Was sie dabei ent- ne ihrer Erkenntnisse, mit Tieren gelebt und kommuniziert wird. Es war ihr ausdrücklicher Wunsch, einige Stunden mit Kindern zu verbringen. Deshalb haben wir für Freitag Vormittag alle Schüler der Hauptschule von Henndorf eingeladen. Gerade die künftige Generation hat ein Recht darauf, von älteren, Ein Besuch, der uns Kraft gibt Jane Goodall – ein Leben für den Tierschutz Darum habe ich Hoffnung s wäre so einfach zu verzweifeln angesichts der ENotlage vieler Menschen und Tiere und des Elends auf der Welt. Doch eine wird die Hoffnung nie aufgeben: Die britische Schimpansenforscherin Jane Goodall (73) ist überzeugt, dass jeder einzelne von uns zählt und etwas bewirken kann. In einem offenen Brief nennt sie die Gründe zum Mut haben. ■ Das menschliche Gehirn: „Nachdem wir endlich verstanden haben, welche Probleme unser Überleben auf der Erde gefährden, können und werden wir unsere Fähigkeiten nutzen, sie zu lösen.“ Das ist ihr Leben I A ls ich die Notlage der Schimpansen erkannte, in der Freiheit ebenso wie in Gefangenschaft, wusste ich, dass ich mein Waldparadies verlassen und um die Welt reisen musste, um den Menschen davon zu berichten und sie auch über die Notlage unseres geschundenen Planeten aufzuklären. JANE GOODALL Familienfoto: Jane Goodall mit ihrem ersten Ehemann Hugo von Lawick und ihrem Sohn Foto: ap ■ Schimpansen benutzen schon seit 4300 Jahren Werkzeuge: Dass stellte ein Archäologe der Uni Calgary fest, als er bei Ausgrabungen in Westafrika geknackte Nüsse und die dazugehörigen Knacksteine fand. Typisch ier ■ Genetisch unerscheiden sich Schimpansen und Menschen nur in 1,3 Prozent ihrer Gene, allerdings werden die Erbinformationen anders genutzt, das heißt es sind jeweils andere genetische Informationen aktiv. Im Gehirn ist dieser Unterschied allerdings am Geringsten! ■ Wie alle Menschenaffen haben Schimpansen keinen Schwanz. hre Arbeitsmethoden galten als höchst unwissenschaftlich. Als Jane Goodall 1960 als junge Frau im Dschungel von Tansania die dort lebenden Schimpansen zu beobachten begann, gab sie den Tieren Namen statt Nummern. Die Hochachtung vor der früheren Sekretärin und Kellnerin wuchs erst, als sie bahnbrechende Entdeckungen machte. Die heute 73-Jährige beschrieb als Erste, dass Schimpansen Werkzeuge benutzen: Zweige, um die schmackhaften Termiten aus Löchern zu angeln; Steine, um damit Nüsse zu knacken. Jane Goodall entdeckte auch, dass Schimpansen Fleisch fressen und gemeinsam Jagd auf Artgenossen machen. Wegen ihrer Leistungen als Verhaltensforscherin durfte Jane Goodall 1965 in Cambridge promovieren, ohne je studiert zu haben. Das von ihr gegründete Jane Goodall Institut setzt sich für den Erhalt des Lebensraums der Schimpansen ebenso ein, wie für bedrohte Tierarten und in Projekten für den Umwelt- und Tierschutz auf der ganzen Welt. Mehr Infos unter www.janegoodall.de ■ Die Jugend: „Sobald Kinder und Jugendliche erfahren, welche Umweltschäden und sozialen Probleme zu ihrem Erbe gehören, wollen sie etwas dagegen unternehmen. Diese Kinder werden einmal in verantwortliche Positionen nachrücken und können ihre Pläne dann in die Tat umsetzen.“ ■ Unser Überlebenswille: „Bei meinen Reisen habe ich auf der ganzen Welt bemerkenswerte Menschen getroffen, die sich mit ganzem Herzen für eine Sache einsetzen. Diese Menschen wirken inspirierend auf andere.“ ■ Heilungsfähigkeit der Natur: „Ich habe Nagasaki besucht, Schauplatz des zweiten Atombombenabwurfs, der den Zweiten Weltkrieg beendete. Wissenschaftler hatten vorhergesagt, dass dort 30 Jahre lang nichts wachsen würde. Doch überraschenderweise wurde es sehr schnell wieder grün. Ein Baum, der fast verbrannt war, konnte sich erholen und weiter wachsen. Er ist innen ganz schwarz, doch er bekam neue Blätter. Eins dieser Blätter trage ich immer bei mir als Zeichnung der Hoffnung.“ ■ Die Arme der Schimpansen sind länger als die Beine. Hände und Füße enden in fünf Fingern bzw. Zehen. ■ Schimpansen sind im mittleren Afrika beheimatet. ■ Die Affen leben in Großgruppen zusammen, die sich jedoch oft in Untergruppen aufspalten. ■ Die Tiere sind langlebig und werden in menschlicher Obhut leicht 50 Jahre alt. Cheeta, der Schimpanse aus den Tarzan-Filmen, wurde im vergangenen Jahr 75 Jahre alt und bekam einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde! Der Hollywood-Veteran lebt jetzt in Palm Springs (Kalifornien). Der Neffe des früheren Tiertrainers der TarzanFilme hat den Affen adoptiert. Fotos: ap ■ Schimpansen sind zwar Allesfresser, ernähren sich aber überwiegend von Pflanzen, Früchten und Nüssen. ■ Es ist nicht genau bekannt, wie viele Tiere in freier Wildbahn leben. Ihr Lebensraum jedoch wird immer weiter eingeschränkt und ist stark zerstückelt. deckt hat, bedeutet nicht nur eine Chance für Schimpansen, sondern für alle Tiere. Sie waren nicht nur als Mitgeschöpfe erkannt, mehr noch: als Verwandte des Menschen. Wer hätte gedacht, dass zwischen Menschen und Schimpansen Bluttransfusionen möglich sind. Da gefriert einem doch das Blut in den Adern, wenn man sich daran erinnert, was wir diesen Tieren alles angetan haben. Und jetzt kommt es noch viel schlimmer. Aus wirtschaftlicher erfahrenen Menschen etwas zu lernen über das Leben auf unserem wunderbaren Planeten. Es geht vor allen Dingen um das Miteinander, das Teilen, auch der Lebensräume, und gegenseitigen Respekt. An zwei Abenden, Freitag, den 8. und Samstag, den 9. Februar, jeweils ab 17 Uhr, hält Jane Goodall Vorträge auf Gut Aiderbichl. Die Eintrittsgelder (25 Euro pro Person) gehen direkt als Spende an die Jane Goodall Stiftung. An diesem Abend haben Jane Goodall setzt auf die Kinder, überall auf der Welt versucht sie, mit ihnen in Kontakt zu kommen F: R. Ratzer Not jagt die einheimische Bevölkerung Schimpansen, um ihr Fleisch entweder selbst zu essen oder es als „Buschfleisch“ zu verkaufen. Jane Goodall setzt sich jetzt vehement für die Beendigung dieser katastrophalen Fehlentwicklung ein und sorgt gerade bei Kindern für Aufklärung vor Ort. Wenn Jane Goodall von ihren Mentoren spricht, von denen sie am meisten gelernt hat, verweist sie auch immer wieder auf ihren Hund Rusty, der sie durch Kindheit und Jugend begleitet hat. Tierbesitzer können das verstehen, weil sie selber in den Jahren ihres Zusammenlebens von den Fähigkeiten ihrer Tiere überrascht wurden. Jane Goodall hat daraus die Konsequenz gezogen und mit ihnen einen Teil ihres Lebens verbracht. Jetzt kommt Jane Goodall nach Gut Aiderbichl und wird an dem Ort sprechen, an dem ganz im Sin- Sie auch die Möglichkeit Fragen zu stellen und sich Ihre Bücher signieren zu lassen. Mit der Eintrittskarte für Jane Goodall haben Sie schon vorher die Möglichkeit, Gut Aiderbichl bei einer Führung oder selbstständig kennen zu lernen. Als ich sie das letzte Mal hörte, war schon der Beginn ihres Vortrags eine Ermunterung: „Es ist Zeit, wir können noch etwas verändern. Wir müssen nur damit beginnen.“ Mit diesem Gefühl endete ihr aufrüttelnder Vortrag dann auch, der mir persönlich unglaublich viel Kraft gab. Ja, es ist nie zu spät, und es gibt immer mehr Menschen, die zum Umdenken bereit sind. ■ Karten können Sie unter [email protected] oder unter der Telefonnummer: 00 43 / 662 / 62 53 95 bestellen. Der Vortrag findet in Gut Aiderbichl Henndorf bei Salzburg statt. MONTAG DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FREITAG SAMSTAG Lifestyle Zukunft Alter Akte Tier Multimedia Medizin Garten