Letzte Ausstellung des Jahres in der „Alten Schule“

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Letzte Ausstellung des Jahres in der „Alten Schule“
LOKALES
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Letzte Ausstellung des
Jahres in der „Alten Schule“
Nr. 38
15. September 2004
CD-TIPPS
Fotos von Alfred Junker werden in Bad Endbach ausgestellt
W
ir haben verlernt, die
Augen auf etwas ruhen zu lassen – deshalb erkennen wir so wenig.“
Das sagte der französische
Schriftsteller Jean Giono, der
von 1895 bis 1970 lebte. Am
Freitag, 17. September, wird
um 19.30 Uhr, organisiert
durch den Kunst- und Kulturkreis Gladenbach / Bad Endbach, die letzte Ausstellung des
Jahres in den Räumen des
Kunst- und Kulturhauses „Alte
Schule“ eröffnet. Von November an macht das Kunst- und
Kulturhaus Pause, bevor es
Mitte Dezember über Weihnachten und Neujahr wieder
öffnet.
Mit seinen „Fotowerken“
will Alfred Junker darauf aufmerksam machen, wieder mit
offenen Augen durchs Leben zu
gehen und in unserer schnelllebigen Welt das zu erkennen,
was wirklich wichtig ist. Und
das sind oftmals die kleinen
Dinge im Leben, die unscheinbaren Momente, die so vieles
ausmachen. Und die man bei einigen Fotos erst auf den zweiten Blick erkennt.
Auf den Fotos findet man
auch alltägliches wieder. Doch
Cowboy Junkies:
One soul now
Für Margo, Michael und Peter Timmins sowie
Alan Anton aus Toronto/Kanada waren die Aufnahmen zu ihrem aktuellen Album Neuland.
Sonst legten die Cowboy Junkies bei den Proben
nur die grobe Form ihrer Songs fest, um sie im
Studio auszufeilen. Diesmal liefen die Bänder
schon im Proberaum mit, viele Stücke der CD atmen diese Atmosphäre des Unfertigen, Spontanen. Und dennoch klingt die Band wie immer.
Ein wenig entrückt, fast flüsternd, melancholisch und doch harmonisch, umfließt die Mischung aus minimalistischer Rockinstrumentierung, schlichter Begleitgitarre, Countryblues
und viel Gefühl in der Stimme die Ohren und
hinterlässt einen seelenpflegenden Schutzfilm.
Glücklich kann sich fühlen, wer beim Kauf auch
noch eins der limitierten Exemplare mit der Bonus-EP „neath your covers“ erwischt. Selten gab
es so einfühlsam dargebrachte Versionen des
Springsteen-Klassikers „Thunder road“, des
Cure-Epos „17 seconds“ oder von Neil Youngs
„Helpless“. Doch auch das Hauptwerk überzeugt,
selbst wenn es nachdenklich, manchmal fast
grüblerisch erscheint. Die Songs handeln von
Veränderung, von Lebensphasen, in denen nicht
alles so läuft wie gewohnt oder in denen man
nicht allem gewachsen scheint: Trennung, Verlust, Kinder, finanzielle Sorgen, aber auch die
Energie, mit der man sich aus diesen Tiefs wieder herausziehen kann. Zum Schaudern schön.
Zwei der Bilder, die vom Künstler
Alfred Junker in der „Alten Schule“
in Bad Endbach ausgestellt werden.
Privatfotos
sehen wir dieses in unserem
Alltag auch noch? Ruht der
Blick im Alltag noch für eine
Minute – oder zieht alles wie im
Rausch an uns vorbei? Mit diesen Themen beschäftigt sich
der Künstler.
Durch das Fotografieren hat
Alfred Junker schon vor Jahren neu sehen gelernt. Er beschäftigt sich mit selbst gestellten Themen und arbeitet
diese Themen fotografisch auf.
So ist auch seine meist beachtete Serie mit den Schaufensterpuppen möglich geworden. Am
liebsten fotografiert er jedoch
Menschen, wie sie sind, wie sie
sich geben, Alltagsszenen.
Menschbilder zeigte er auch
zur Eröffnung des Kunst- und
Kulturhauses „Alte Schule“ in
Bad Endbach im Mai 1998.
Die Ausstellung „Fotowerke“ zeigt zum einen Themen bezogene Arbeiten, wie beispielsweise Menschen, Landschaften
der Toskana, das Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Kunst und
Natur oder Schaufensterpup-
pen.
Zum anderen gibt es bei den
Fotowerken auch Gegensätzliches. Die Stadtansicht von Paris steht neben dem Kornfeld
bei Hülshof. Oder ein Berg von
Bekleidung im Ausverkauf
steht in unmittelbarer Nähe zur
Schaufensterpuppe, die die
neuste und teuerste Mode zeigt.
Die Ausstellung wird vom
18. September bis zum 30. Oktober jeweils mittwochs, freitags,
samstags und sonntags von 15
bis 18 Uhr im Kunst- und Kulturhaus
„Alte
Schule“,
Kirchweg 4, Bad Endbach, zu
besichtigen sein. Der Eintritt
ist frei.
David Knopfler:
Ship of dreams
Im allgemeinen weit weniger beachtet als sein
Bruder Mark geht David Knopfler seinen Weg im
Business. Zurückgezogen, abseits von den Parties der Branchensternchen. Sicher, es ist leichte Pop-Musik eines angenehm unaufdringlichen
Geschichtenerzählers, die der Dire Straits-Mitbegründer heutzutage abliefert. Aber sie ist nicht
anspruchslos. Und nicht nur, weil der Altmeister
des Weichspüler-Rock auch auf „Ship of dreams“
mit der Slide Guitar hantiert, erinnert Knopflers
Liedersammlung durchaus an die frühen Werke
von Chris Rea.
Dazwischen schimmert immer mal wieder der
typische Dire Straits-Sound durch - die markante
Stimme lässt sich eben nicht verändern, ebensowenig verleugnet David Knopfler seine Vorliebe
für ausgeklügelte Gitarrenarrangements, die seiner früheren Gruppe zu Weltruhm verhalfen. Und
gibt Jule Neigel auf „Tears fall“ einen schönen
Gesangspart.
JoJo: JoJo
13 Jahre alt und schon eine große Hoffnung der
Plattenfirma: Joanna Levesque alias JoJo aus
Massachusetts lässt mit ihrem Debütalbum aufhorchen. Feine „schwarze“ R&B- und HipHopStücke von einem weißen Teenager. Ein schönes
Album, unter anderem produziert von Vince Herbert (Aaliyah, Toni Braxton), tanzbar, frisch,
nicht zu angepasst, klasse eingesungen, nur
manchmal vielleicht noch etwas zu hektisch.
Pausen kosten das Kindergeld
A
uch für volljährige Kinder zahlt der Staat Kindergeld, sofern diese
sich noch in der Ausbildung befinden. Dies gilt jedoch nicht
mehr, wenn der Sprössling
nach dem Schulabschluss erstmal eine längere Auszeit
nimmt. Dauert die Pause zwischen Schule und Ausbildung
länger als vier Monate, kann
für diese Zeit das Kindergeld
gestrichen werden.
Sogar eine unfreiwillige
Pause kann zum Ausbleiben der
Kindergeldzahlungen führen.
In einem konkreten Fall bewarb sich ein Schulabgänger
um eine Ausbildungsstelle bei
der Bundeswehr. Als der junge
Mann sich für zwei Jahre verpflichtete, bekam er die Zusa-
ge. Der Beginn der Ausbildung
verzögerte sich jedoch, so dass
zwischen Schule und Ausbildungsstart fast sechs Monate
lagen. Zu lang, entschied das
Finanzgericht Köln und verwehrte das Kindergeld. Daran
ändere auch die Tatsache
nichts, dass sich der Ausbildungsbeginn verschoben hatte
(FG Köln, AZ 10 K 1859/03).