Tabellarium - Camerata Vocale Heidelberg

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Tabellarium - Camerata Vocale Heidelberg
Johann Sebastian Bach
Die Brandenburgischen Konzerte
BWV 1046 bis 1051
Ein Tabellarium von ca. 200 Einspielungen der Konzerte
auf Schelllack-Platten, auf Vinyl- Langspiel-Platten,
auf CDs und SACDs, sowie in Rundfunkaufnahmen.
Aufnahmen von 1928 bis 2011.
Von Eckehard J. Häberle, Heidelberg
Oktober/ November 2010
Mit Ergänzungen bis Dezember 2012
Joh. Seb. Bach: die Brandenburgischen Konzerte, 1-6, BWV 1046-1051
Tabellarium von Einspielungen der Konzerte auf Schallplatten/ Langspielplatten bzw. CD seit 1928,
mit Ergänzungen bis Dezember 2011 und ausgewählten Nachträgen bis Dezember 2014
von Eckehard J. Häberle, München/Heidelberg
Dieses Tabellarium ist dem Gedenken an
Ernst Ludwig Waeltner (1926 – 1975),
Musikwissenschaftler und Mediävist, Heidelberg/ München
gewidmet.
Quellen:
Bernd Stremmel: Das Klassik-Prisma - siehe im Internet unter www.klassik-prisma.de – vom 28. Februar 2010.
Hinweisdienst Musik des Musik-Referates des Deutschen Rundfunkarchivs Frankfurt/M., im Internet, DRA 2000.
Eigene Recherchen im Internet, CDs und LPs im Eigenbesitz.
Vgl. auch in: „CD-Führer Klassik“, von Michael Wersin, Stuttgart, Reclam, 2. aktual. Aufl. 2009.
Literatur:
Charles Sanford Terry: Johann Sebastian Bach – Eine Biographie. Mit einem Geleitwort von Karl Straube. Leipzig: Insel, 1929.
Christoph Wolff: Johann Sebastian Bach, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt M., 2000, S. 184f., 255 ff.
2
Laurence Dreyfus: Bach and the Pattern of Invention. Cambridge (Ms), Harvard UP, 2004.
Rudolf Gerber: Bachs Brandenburgische Konzerte. Eine Einführung in ihre formale und geistige Wesensart. Kassel: Bärenreiter, 1951.
Elke Lang-Becker: Johann Sebastian Bach, die Brandenburgischen Konzerte. München: Fink, Meisterwerke der Musik, begründet von
Ernst Waeltner (Heidelberg/ München), H. 51, 1990.
Peter Schleuning: Johann Sebastian Bach – die Brandenburgischen Konzerte. Kassel: Bärenreiter, Bärenreiter Werkeinführungen, 2003.
Interpretationen der Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach in Einspielungen auf Langspielplatten bzw. CD,
bzw. in CD transformiert, teilweise in historischer Aufführungspraxis, bzw. (teilweise) mit Originalinstrumenten, veröffentlichte
Einspielungen seit 1928 bis 2010.
Die Wertungen und Beurteilungen aus Klassik Prisma von Bernd Stremmel gelten jeweils für das erste Konzert BWV 1046 und sind
mit KP gekennzeichnet.
Alle anderen Beurteilungen sind eigene Beurteilungen und gelten für alle Konzerte, soweit nicht anders angegeben. Der Schwerpunkt
meiner Beurteilungen liegt auf dem dritten Konzert BWV 1048, besonders auf dem dritten Satz. Die Liste bei Klassik-Prisma enthält
nur die Titel, die mit KP gekennzeichnet sind. Alle anderen Titel aufgrund eigener Recherchen wie angegeben. Die Zeitangaben gelten
für das erste Brandenburgische Konzert . Die Aufnahmen im eigenen Besitz des Autors hier sind mit „V“ = vorhanden
gekennzeichnet. Im Fachhandel aktuell erhältliche Aufnahmen sind mit „L“ gekennzeichnet.
Die Daten zu den Dirigenten, den Orchestern sowie zu den Labels sind gesondert im Anhang aufgeführt, soweit solche erreichbar sind.
Nachbesserungen hierzu sind laufend in Betracht zu ziehen. Erläuterungen zu diesem Tabellarium finden sich ebenfalls im Anahng am
Ende. Ebenfalls ganz am Ende dieses Tabellariums und der Anhänge sind Adressen zu Videos von Aufführungen der
Brandenburgischen Konzerte im Internet benannt. Diese können, wenn Online, direkt angewählt werden.
3
4
Johann Sebastian Bach: 200 Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte
auf CDs und LPs seit 1928 bis 2011:
Jahr: Label:
Orchester:
1.
1928
DRA
2.
1929
Archipel
3.
1929
4.
Dirigent:
Zeit:
Kommentar:
Philadelphia
Orchestra
Berliner
Philharmoniker
Stokowski
BWV 1047 Diese Aufnahme gilt als die erste SchallplattenEinspielung zu den Brandenburgischen Konzerten.
Wilhelm Furtwängler hat als einer der Ersten Schallplatten
Aufnahmen mit dem damals noch Philharmonisches Orchester
Berlin genannten Orchester gemacht. Siehe auch in 2006.
Eine der ersten Schallplatten-Einspielungen aller
Brandenburgischen Konzerte durch das KonservatoriumOrchester der Ecole Normale Paris.
DA
Orchestre de
Chambre de L‘Ecole
Normale Paris
Cortot
1930
DRA
Furtwängler
BWV 1048
5.
1931
DRA
Cortot
BWV 1051
6.
1933
DRA
Cortot
BWV 1046, 1047, 1048, 1049, 1050
7.
1933
DRA
Berliner
Philharmonisches
Orchester
Orchestre de
Chambre de l’Ecole
Normale de Paris
Orchestre de
Chambre de L’Ecole
Normale de Paris
Kammerorchester
Edwin Fischer
Fischer
BWV 1052
Furtwängler
5
8.
1933
DRA
9.
1934
DRA
10. 1934
Nn
11. 1935
Eterna
12. 1935
DRA
13. 1936
EMI
14. 1936
DRA
15. 1936
DRA
16. 1938
Electrola
17. 1938
DRA
18. 1938
DRA
Berliner
Philharmoniker
Berliner
Philharmoniker
Philharmonisches
Orchester Berlin
GewandhausOrchester Leipzig
Kammerorchester
Adolf Busch
Kammerorchester
Adolf Busch
Orchestre
Symphonique de
Paris
Kammerorchester
Edwin Fischer
Kammer Orchester
Paris der Ecole
Normale
Kammerorchester
Edwin Fischer
Orchester des
Reichssenders Köln
Melichar
BWV 1046, 1047, P. Spörri, Trompete, 1049,
Melichar
BWV 1050, 1051
Lehmann
Die Aufnahmen der sechs Brandenburgischen Konzerte mit dem
später als Berliner Philharmoniker benannten Orchesters datieren
von 1934 bis 1939, auf 78er Schelllack-Platten. Lehmann dirigiert
die Konzerte anstelle des Hausdirigenten Alois Melichor
Nur das 4. Konzert auf 5 78er Schelllack-Platten
Busch
BWV 1048, 1049, 1050
Busch
21‘46
Enescu
Streicher-betont, gute Balance sonst, zuletzt etwas nüchtern und
streng, mit Rudolf Serkin, Klavier (KP). Wieder neu ediert in 2008,
siehe dort.
Das Erste Konzert zusammen mit den beiden SoloViolinkonzerten. Violine: Yehudi Menuhin. Schelllack-Platten.
Fischer
BWV 1052
Cortot
Einspielung des Konzertes No. 2 auf Schelllack Platte.
Fischer
BWV 1052
SchulzDornburg
BWV 1050
6
19. 1941
DRA
20. 1943
DRA
21. 1943
DRA
22. 1944
DRA
23. 1944
DRA
24. 1944
DRA
25. 1945
Decca
26. 1945
Telarc
27. 1946
Vox
Gewandhaus
Kammer Orchester
Leipzig
Gewandhaus
Kammer Orchester
Leipzig
Kammer Musik Kreis
Scheck- Wenzinger
RRG Orchester Berlin
Schmitz
BWV 1049, 1051
Schmitz
BWV 1050
Wenzinger
BWV 1055
Heger
Großes Radio
Orchester Berlin
Wiener
Philharmoniker
Boyd Neel String
Orchestra
Boston Symphony
Orchestra
Pro Musica Orchester
Paris
Rother
BWV 1047, Karl Rucht, Trompete
Anmerkung hierzu: Karl Rucht war in den 50er Jahren GeneralMusikdirektor in Heidelberg und Chefdirigent des Heidelberger
Städtischen Orchesters. Er ging 1960 nach Buenos Aires,
Argentinien, als Chefdirigent des dortigen Symphonie Orchesters
auf die Position von Erich Kleiber. Siehe auch die eigene
Einspielung zweier Konzerte von Rucht von 1953, wiederveröff.
1983. Rucht war Kompositionsschüler bei Boris Blacher.
BWV 1048
Knappertsbusch
Neel
BWV 1048
20‘57
Koussevitzky
Klemperer
20‘40
7
Es läuft alles wie am Schnürchen, sehr akademisch, keine
Terassen-Dynamik (KP) Siehe auch die Neu-Edition in 2006.
Einspielung aller 6 Konzerte, dazu die Orchester-Suiten 1 – 3.
Neu herausgegeben auf CD 2007, siehe dort.
Klang stellenweise vernebelt, Klemperers eigener
Gestaltungswille zu deutlich, insgesamt ein etwas herber
Bach.(KP)
28. 1947
DRA
29. 1948
DRA
30. 1949
Columbia
31. 1950
DRA
Kammerorchester
Reiner
32. 1950
DG
Berliner
Philharmoniker
Furtwängler
33. 1950
DRA
Münchinger
34. 1950
MM
Stuttgarter Kammer
Orchester
Prades Festival
Orchestra
35. 1950
DRA
Reiner
36. 1950
DRA
Radio Sinfonie
Orchester Budapest
Schola Cantorum
Basiliensis
V Pablo Casals leitet das Prades Festival Orchestra, Konzert
No. 5, E. Istomin, Klavier, Joseph Szigeti, Violine, J. Wummer,
Flöte.
Die Aufnahmen sind überspielt auf CD durch Membran Music
Ltd, 2007, siehe dort
BWV 1050
Wenzinger
BWV 1051. Siehe auch die LP-Wieder-Veröffentlichung 1964.
Pro Musica Orchestra Klemperer
Paris
Solisten- Vereinigung Leitner
der Bachwoche
Ansbach
Columbia String
Reiner
Ensemble/ Ensemble
des Solistes
BWV 1047, 1048, 1049
BWV 1048
22‘27
Casals
8
V Konzerte 1,3,5,6, Wiedereinspielung auf CD bei artone,
membran music ltd inc, und bei TIM, 2003/ 2009, siehe dort. Eine
Einspielung aller 6 Konzerte, Violinen: Yehudi Menuhin und
George Enescu.
BWV 1046, mit H. Kolberg, Viol., W. Wilber, Hrn, R. Bloom, Ob.,
BWV 1047, W. Vacchiano,Trompete, BWV 1048, 1049, 1050,
1051
Zweite Einspielung von Brandenburgischen Konzerten durch
Furtwängler, diesmal in Salzburg 1950. Es handelt sich nur um
die Konzerte 3 + 5, sowie die Suite No. 3 in einer Aufnahme von
1948. Siehe auch in 2006.
BWV 1047
37. 1950
ORF
Wiener KammerOrchester
Mertin
38. 1950
Dutton
Malcolm
39. 1950
DRA
Stross
BWV 1049
40. n 1951
E
Decca
London Chamber
Orchestra
Kammerorchester
Wilhelm Stross
Stuttgarter KammerOrchester
Einspielung der Konzerte 3,4,6. Im Ensemble spielen mit
Harnoncourt, Leonhardt und Melkus. Die Aufnahmen 2005 neu
ediert.
Konzerte 1 – 6. Siehe auch die Neu-Edition in 2006.
Münchinger
41. 1952
Philips
Basler
Kammerorchester
Sacher
42. 1952
DRA
Schola Cantorum
Basiliensis
Wenzinger
43. 1952
DRA /
MM
Philharmonia
Orchestra London
Fischer
V Erste Veröffentlichung einer LP durch Decca in London auf
einer 25 cm LP mit den Brandenburgischen Konzerten No. 2 und
5. Die weiteren brandenburgischen Konzerte folgten alsbald,
darauf dann alle weiteren Vinyl-LPs bei Decca.
Trompeter im 2. Konzert: Adolf Scheerbaum.
V Eine frühe Minigrove Veröffentlichung durchPhilips der
Brandenburgischen Konzerte auf zwei getrennt veröffentlichten
LPs. Es handelt sich im wesentlichen um das gleiche KammerOrchester wie in 42, das dort als Schola Cantorum Basiliensis
benannt ist. In beiden Fällen handelt es sich um
Kammerorchester und Kammerchor aus Basel, 1926 von Paul
Sacher gegründet. Die beiden Aufnahmen in 41 und 42
unterscheiden sich dadurch, dass hier Paul Sacher selbst der
Leiter ist und zugleich Edgar Shann Oboist ist, während in 42
H.Winschermann Oboe spielt. Die übrigen Musiker sind in beiden
Aufnahmen die gleichen. Die näheren Gründe für die ParalellVeröffentlichungen sind mir vorerst nicht bekannt.
BWV 1046 R. Felicani, Vpiccolo, U. Baccelli, Hrn., H.
Winschermann Oboe, BWV 1047, 1048, 1049, 1050, 1051. Siehe
auch die Neu-Edition auf Stereo-LP 1964.
V BWV 1050 Edwin Fischer, selbst einer der bedeutenden
Interpreten der Bachschen Klavierwerke in den 30er und 40er
Jahren, hat das 5te Brandenburgische Konzert als Leiter und
zugleich am Klavier mit dem Philharmonia Orchestra London
20‘27
9
44. 1953
DRA
Radio Sinfonie
Orchester Berlin
Rucht
45. 1954
46. 1955
Archipel
Decca
Ensemble of Soloists
Stuttgarter KammerOrchester
Horenstein
Münchinger
47. 1955
DGA
Schola Cantorum
Basiliensis
Wenzinger
48. 1956
EMI
New Philharmonia
Orchestra
Klemperer
14:05
10
1952 aufgenommen. Mit diesem Orchester hat in gleicher Zeit
auch Furtwängler einige Aufnahmen gemacht. Diese Aufnahme
ist enthalten in einer Edwin-Fischer-Edition bei Membran Music
Ltd von 1952, die verschiedene Klavierwerke mit Edwin Fischer
von Bach, Mozart, Beethoven und Brahms enthält.
BWV 1048. Karl Rucht war zuvor Trompeter des Orchesters und
hat auch II,1,3, gespielt. Von ca. 1954 bis ca. 1961 war Karl
Rucht Generalmusikdirektor in Heidelberg. Danach Chefdirigent
des Symphonie Orchesters Buenos Aires, Argentinien. Siehe
auch die LP Aufnahmen in 1982.
Konzerte 1 – 6. Neu ediert auf 2 CDs in ADD 2004, siehe dort.
V Überspielung der Aufnahmen der Brandenburgischen
Konzerte auf Normalgröße LP bei Decca. LXT 5511 die Konzerte
2, 4 und 5 und auf LXT 5198/5512 die Konzerte 1, 3, und 6. Die
Aufnahmen mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter der
Leitung von Karl Münchinger galten seinerzeit als die
maßgebende Interpretation der Bachschen Instrumentalmusik.
Heute klingt alles ein wenig pädagogisch in unseren Ohren.
Eine besondere Aufnahme aller sechs Konzerte durch die in den
50er Jahren herausragende Schola Cantorum Basiliensis. Die
Aufnahmen datieren von 1953 bis 1954 und wurden 1964 erneute
durch das Label Heliodor in stereo-Qualität neu herausgeracht,
s.d. Die Aufnahmen sind 2013 auf CD neu herausgebracht durch
die Deutsche Grammophon/ Archiv-Produktion innerhalb einer
großen Edition von Aufnahmen im Rahmen der ArchivProduktion, insgesamt 55 CDs. Siehe in 2013.
Das zweite Brandenburgische Konzert, aufgenommen am 19. Juli
1956 bei einem Konzert in der Kingsway Hall London mit Werken
von Bach – Haydn – und Mozart. Die beiden Solisten mit
Trompete und Blockflöte sind nicht bekannt. Die Aufnahmen
wurden insgesamt 1992 auf CD gewandelt und von Disky
20‘57
49. 1958
Philips
Niederländisches
Kammer Orchester
Goldberg
50. 1959
WING
Stuttgarter Solisten
Couraud
51. 1959
EMI
Baath Bach Festival
Orchestra
Menuhin
52. 1960
Westminster
Orchester der Wiener
Staatsoper
Scherchen
25‘55
53. 1960
DGA
Festival Strings
Lucerne
Baumgartner
22‘36
54. 1961
Eurocord
Württembergisches
Kammerorchester
Faerber
11
Classics, Holland, neu verlegt. Eine schöne, jedoch eher
symphonische Aufnahme.
Sehr Streicher-betont, Oboen und Hörner zu sehr im Hintergrund,
etwas schwerfällig (KP)
V 2 LPs. Die Aufnahmen auf dem Label Wing leider nicht mehr
erhältlich. Neuedition in Stereo spezial der Fontana / Philips
1972, siehe dort. Eine erstklassige Einspielung aller 6 Konzerte
mit den Stuttgarter Solisten unter der Leitung des französischen
Dirigenten und Barock-Spezialisten Marcel Couraud. Couraud
war von 1954 bis 1967 Leiter des Bachchores und des
Bachorchesters in Stuttgart. Solisten sind Susi Lautenbacher
(Violine), Karl Friedrich Mess und Joachim Starke (Flöten), Adolf
Scherbaum (Trompete).
Die 6 Konzerte zusammen mit den beiden Violinkonzerten BWV
1042 und 1043. Violine und Leitung Yehudi Menuhin. Siehe auch
Neuedition in CD 2008.
Etwas zähe Einspielung, jedoch mit viel Ausdruck, fast schon
romantisch, im zweiten Konzert mit Adolf Scherbaum, Trompete
(KP). Die Aufnahmen entstanden in Wien 1959. Die Aufnahmen
sind auf CD 1996 in 20 bit remaster Technologie bei Universal
nochmals veröffentlicht. Siehe auch dort meine eigene
Beurteilung.
Streicher mit breitem Strich, Continuo ohne Ausdruck, Hörner
sehr im Hintergrund. (KP) Die neuerlichen Aufnahmen von 1978
bei Eurodisc, die ganz offensichtlich anders ausfallen als die
Aufnahmen von 1960, siehe in 1978.
V Alle 6 Konzerte in einer Doppel-LP auf Eurocord. Trompete
im zweiten Konzert: H. Schneidewind, manchmal jedoch etwas
55. 1962
EMI
New Philharmonic
Orchestra London
Klemperer
56. 1964
Teldec
Concentus Musicus
Wien
Harnoncourt
22‘42
57. 1964
Sony
Marlboro Festival
Orchestra
Casals
21‘28
58. 1964
DGG
Berliner
Philharmoniker
Karajan
26‘31
12
unsauber. Leitung in allen Konzerten: Jörg Faerber. Eine lebhafte
und musikantische Aufnahme der Brandenburgischen im
schwäbischen Kontext. Das Orchester bei diesen Aufnahmen ist
eigentlich solistisch, d.h. alle Instrumente sind nur einfach
besetzt. Alle Musiker werden auf der LP bei den einzelnen
Konzerten benannt. Im Vergleich zu modernen ‚historischen‘
Aufnahmen jedoch deutlich schwerfälliger und klanglich nicht
ganz ausgereift.
V Neu überspielt auf CD 1992, nur das zweite Konzert in F-Dur,
BWV 1047. Eine etwas unentschiedene Einspielung zwischen
marcato und legato Achteln. Trompeten Einsätze etwas unsauber
und wenig präzise, Streicher manchmal etwas stapfend, von
überraschenden legato Kürzeln überlegt, unsystematische
Verzierungen folgen auf klare Linien
V Hörner zu leise, etwas trocken und akademisch belehrend
klingend, zudem schwerfällig in der Agogik, Achtelnoten klingen
gestampft, Violinen werden oft zugedeckt, zu streng am Notentext
(KP) Wird generell als eine etwas hölzerne Aufnahme
beschrieben, obwohl betont wird, dass die Historizität der
Instrumentierung gut heraus zu hören ist. Es handelt sich um eine
der ersten ‚historischen‘ Aufnahmen mit sog. OriginalInstrumenten. Harnoncourt gilt bis heute als strenger Befürworter
der sog. Historischen Einspielungs-Praxis. Siehe auch weiter
unten die Wiederveröffentlichungen im CD-Format.
Konzerte 1 – 6. Um Durchsichtigkeit bemüht, schöner Dialog
zwischen Oboe und Violine, insges. schwungvoll und
temperamentvoll. (KP) Siehe auch die Neuedition in 2004.
Längste Einspielung, teilweise verschlepptes Tempo. Akkurat,
jedoch kein barocker Geist, vielmehr Barock-Musik aus dem
Geist der Romantik, eindrucksvoller Klang (KP)
V Nach eigener Einschätzung zwar keine barocke Einspielung,
jedoch voluminös und sehr symphonisch; gerade wegen dieser
Historisierung herausragend. Jedoch ähnlich wie bei Furtwängler,
von dem ich meine, dass alles eher nach Beethoven klingt, so ist
mein Eindruck bei Karajan: es klingt alles eher nach Brahms: breit
ausgedehnt, mit einer richtigen Furcht vor dem typisch barocken
Marcato. Alles ist jedoch äußerst sorgfältig gespielt und
einstudiert. Ein Gefühl für Spontaneität fehlt völlig.
Die Aufnahmen Karajans und der Berliner Philharmoniker wurden
von Deutsche Grammophon auf CD weiter vermarktet: 1986,
1997 und wieder 2010, siehe zuletzt dort.
59. 1964
Aura
Orchestra delle
Svizzera Italiana
Sawallisch
60. 1964
Heliodor
Schola Cantorum
Basiliensis
Wenzinger
61. 1965
Philips
English Chamber
Orchestra
Leppard
V Es handelt sich um eine Einzel-Einspielunng des fünften
Konzertes BWV 1050 im Kursaal von Lugano am 04.06.1964,
das von Radiotelevisione della Svizzera Italiana gesendet wurde.
Veröffentlicht im Jahr 2000 von Aura Music, siehe dort.
V Neu Edition der Einspielungen der Konzerte 1,4,6 von 1953.
Die Aufnahmen gelten als erste Einspielungen auf historischen
Instrumenten, was 1953 noch als sehr ungewohnt galt. Die Neu
Edition ist mit ersten elektronischen Mitteln in stereo-Qualität
verbessert, behält aber ihren eher etwas dunklen Klang.
Zumindest das Erste Konzert klingt etwas schwerfällig und wenig
schön. Die Historisierung hat offenbar zu einem Verzicht auf helle
Klangfreude geführt.
V Einspielung der Brandenburgischen Konzerte zusammen mit
den Orchestersuiten Bachs auf drei Langspielplatten.
Herausragend mit Maurice André, Trompete, und Maria Teresa
13
62. 1966
DHM
Collegium Aureum
Leonhardt
21‘48
63. 1966
Scribendum
Schuricht
21‘59
64. 1966
Europa
Züricher Barock
Ensemble
Südwest-deutsches
Kammerorchester
Tilegant
21‘58
65. 1966
IGA
The Zürich Baroque
Ensemble
Schuricht
66. 1966
Philips
Radio Symphonie
Orchester Berlin
(RSO)
Maazel
67. 1966
DCM
Heidelberger
Kammer Orchester
Göttsche
14
Garatti, Cembalo, sowie Heinz Holliger, Oboe. Siehe auch weiter
unten die Wiederveröffentlichung im CD-Format.
V Trotz Original-Instrumenten eher philharmonischer
Streicherklang, etwas behäbige Einspielung, Hörner in den hohen
Passagen angestrengt (KP) Siehe die Wiederveröffentlichung
durch Sony/BMG in 2005. Siehe aber auch die Alternative
Aufnahme Leonhardts von 1976 in Haarlem/ Holland.
Zu sehr von Streichern beherrscht, obwohl insgesamt schön
gemacht doch etwas nüchtern (KP) siehe auch 1989 die CD.
V Konzerte 1 – 6 auf zwei LPs. Aufgenommen im Bertelsmann
Schallplattenring. Zu großer Streicherapparat, weniger
differenziert, etwas lustlos vor sich hin gefidelt oder geblasen
(KP). Sicher keine herausragende Einspielung, jedoch insgesamt
mit breitem barockem Klangbild, tatsächlich sehr dominante
Streicher.
V Überspielung der alten LPs auf CD durch das Istituto
Geografico de Agostini in Novara ca. 1995. Heute hört sich diese
Aufnahme etwas temperamentlos an, gelegentlich richtig
schläfrig.
Gesamtaufnahme der 6 Konzerte für die Serie ‚Klassik für
Millionen‘ bei Philips. Trompete: Maurice André. Radio
Symphonie Orchester Berlin, Leitung Lorin Maazel. Siehe auch
die verschiedenen Nacheditionen in 1970, 1979 und die CDEdition in 2005. Alles über Philips.
V
Konzerte 1 – 6. 2 Original LPs. Neu ediert in 2002. Eine
reichlich laienhafte Einspielung. Trompete in II,3 noch wenig
ausgebildet. Klangbild insgesamt ziemlich ungeordnet,
gelegentlich ein richtiges Tohuwabohu. Göttsche dirigiert nur die
Konzerte 1, 4-6. Konzert 2 dirigiert von J. von Websky, Konzert 3
ohne Dirigent.
68. 1967
DGA
Münchner- BachOrchester
Richter
69. 1967
DGA
Münchner- BachOrchester
Richter
70. 1968
Decca
English Chamber
Orchestra
Britten
19‘10
21‘30
15
Etwas zackig, noch etwas romantisierendes Spiel, kein kleines
Orchester der Barockzeit, nicht im Stil von Barockmusik, dichtes
Klangbild, weniger differenziert, schöne Polonaise. Es handelt
sich um die zweite Einspielung von 1967 für Deutsche
Grammophon, ohne Hedwig Bilgram und mit Otto Büchner
Violine. Richter selbst am Continuo. Sonst wie die HochschulEinspielung. Eine tatsächlich sehr schnelle, sogar rasante
Spielweise. (KP)
Die Aufnahmen wurden 1981 von Deutsche Grammophon
nochmals auf CD herausgebracht, zusammen mit zwei
Orchester-Suiten. Siehe dort.
V
Es handelt sich um Aufnahmen aller Konzerte im Rahmen
eines Forschungsprojektes an der Hochschule für Musik in
München. Alle Aufnahmen entstanden im großen Saal der
Musikhoch-schule in der Arcisstraße. Das zweite Konzert ist
besonders eindrucksvoll, Trompete: Pierre Thibaud, Violine: H.H.
Schneeberger, Oboe: Wolfgang Clement, Blockflöte: Hans Martin
Linde, Cembalo: Hedwig Bilgram.
Das Copyright für diese Aufnahmen liegt bei zwei Professoren
der Hochschule für Musik in München, laut Booklet der
Wiederausgabe auf CD durch Deutsche Grammophon GmbH.
Große Streicherbesetzung, dennoch gute Balance, zuletzt aber
doch etwas nüchtern (KP)
Neu auf CD herausgegeben 2008, siehe dort.
71. 1969
ML
Berliner
Philharmoniker
Karajan
72. 1970
BRCL
Consort of London
Clark
73. 1970
Philips
RSO Berlin
Maazel
74. 1971
Philips
Academy of St.
Martin in the Fields
Marriner
75. 1972
Fontana/
Philips
Stuttgarter Solisten
Couraud
21‘34
Live in Moskau – Barockmusik aus dem Geist der Romantik,
großer etwas pompöser Streicher-Apparat, Beschwörung einer
musik-historisch vergangenen Zeit (KP)
V Temperamentvolle und ausgeglichene Einspielung, mit
schönen Bläser-Stimmen und sauberen Streichern, wenig
Vibrato, in der Bach Gesamtwerke Edition bei Brilliant Classics
enthalten
V Die sechs Konzerte in einer Einspielung durch das Radio
Symphonie Orchester Berlin unter der Leitung von Lorin Maazel.
Trompete im zweiten Konzert: Maurice André. Siehe auch in
1979. Es handelt sich wahrscheinlich um die Aufnahmen von
1966 auf LP.
V 2 LPs. Erstaufnahme der Brandenburgischen Konzerte in der
sogenannten Urfassung. Die Aufnahmen entstanden unter der
Anleitung und nach der Anregung durch den englischen
Musikwissenschaftler Robert Thurston Dart († 1971). Dart ist
auch der Cembalist der Konzerte, insbesondere im großen Solo
für Cembalo des fünften Konzertes. Die Aufnahme wurde zur
Vorlage für alle späteren sogenannten historischen Aufnahmen.
Leider gibt es keine CD-Version dieser Aufnahmen. Siehe aber
die Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte durch die
Academy of St. Martin in the Fields von 1980, die später auch auf
CD bei Philips erschienen ist.
V 2 LPs in einer Neuedition der Aufnahmen von 1959 in Stereo
spezial der Fontana / Philips. Eine erstklassige Einspielung aller 6
Konzerte mit den Stuttgarter Solisten unter der Leitung des
französischen Dirigenten und Barock-Spezialisten Marcel
Couraud. Couraud war von 1954 bis 1967 Leiter des Bachchores
und des Bachorchesters in Stuttgart, danach Leiter des Chores
in ORTF Paris. Couraud hat sowohl Werke von Orlando und
16
76. 1973
BCL
77. 1974
Philips
78. 1976
Philips
Kammerorchester
Berlin
English Chamber
Orchestra
Koch
21‘34
Leppard
20‘24
Ensemble Sigiswald
Kuijken
Leonhardt
21‘34
17
Monteverdi als auch moderne Werke z.B. von Messiaen
aufgeführt und uraufgeführt. Solisten sind Susi Lautenbacher
(Violine), Karl Friedrich Mess und Joachim Starke (Flöten), Adolf
Scherbaum (Trompete).
Etwas akademisch ohne Pep, schwerfällig und etwas bullig (KP)
Hörner nur als Klanghintergrund, insgesamt aber wohl klingend
(KP) Siehe aber die Original-Veröffentlichung auf LP von 1965
(V). Insbesondere die Solisten André, Holliger, und Garatti dort
hervorragend.
V Mit Frans Brüggen Blockflöte. Siehe auch die Aufnahmen
Leonhardts von 1966 und deren Neu Edition in 2005. Hier handelt
es sich um eine Originalaufnahme aus Haarlem/Holland von1976
in der Edison – Edition bei Philips/ Orbis. Kuijken hat 1986 mit
seinen Solisten, die sich inzwischen ‚le petite bande‘ nennen,
nochmals alle Brandenburgischen Konzerte eingespielt,
wiederum auf ‚Original-Instrumenten‘, besonders mit
Naturhörnern, die 2010 bei accent auf SACD erschienen sind.
Siehe in 2010.
Ebenso wie (KP) bin ich der Auffassung, dass alles sehr sauber
und sorgfältig gespielt wird, durchaus mit großem Klang und
Ausdrucksbemühen. Insgesamt jedoch wirklich eine etwas
biedere und temperamentlose Aufnahme. Es scheint, das
Collegium um Sigiswald Kuijken und Gustav Leonhardt seien
allzu sehr bemüht, die Originalität der historisierenden Aufnahme
zum Ausdruck bringen zu wollen – Musik bleibt dabei etwas auf
der Strecke. Deutlich wird dies z.B. bei dem von mir immer zuerst
zum Vergleich herangezogenen dritten Satz des dritten
Konzertes: Leonhardt lässt sehr schnell spielen, ähnlich schnell
79. 1978
Eurodisc
Festival Strings
Lucerne
Baumgartner
80. 1979
Philips
RSO Berlin
Maazel
21‘32
18
wie Stryncl aus Prag (s.u. in 2010). Aber auch hier bleibt alles
etwas ausdruckslos, und das hohe Tempo wird nicht recht
verständlich. Die Aufnahmen Leonhardts scheinen mir deutlich zu
machen, dass Historizität als Zweck und Ziel einer musikalischen
Aufführung allenfalls pädagogisch-forschende Wünsche erfüllen
kann. Es sollte jedoch so sein, dass über alle Historizität hinaus
dem Hörer das Vergnügen eines schönen musikalischen
Erlebnisses belassen wird oder sogar erst recht ermöglicht wird.
Dazu siehe die auch von (KP) ganz herausragend beurteilte
Aufnahme mit Jacobs und der Berliner Akademie für Alte Musik.
(siehe in 1999).
V Überaus anmutig klingende Einspielung, weniger streng
klingend, als sonst von Baumgartner zu erwarten. Aufnahmen auf
2 LPs vom Mai und September 1978 in La Chaux-de-Fonds.
Deutlich schöner zu hören als die älteren Aufnahmen von 1960.
Mit Joseph Suk, Violine, Aurèle Nicolet, Flöte, Christiane
Jaccottet, Cembalo, Maurice Bourgue, Oboe, Guy Touvron,
Tromba, Günther Höller und Ulrich Thieme, Flauto a becco. Das
Festival Strings Lucerne Ensemble war 1956 von den beiden
Geigern Wolfgang Schneiderhan und Rudof Baumgartner
gegründet worden.
V Neu Edition der 6 Konzerte auf 2 LPs bei Sequenza/ Philips.
Eine eindrucksvolle Aufnahme im Kontrast zu den früheren
Aufnahmen durch H. v. Karajan. Insgesamt jedoch sehr
verhalten, feinfühlig gespielt und leicht romantisierend.
Rhythmisch zwar deutlich, aber etwas schematisch und zu
gerade. Erstedition 1966, siehe dort. Nachveröffentlichung auf
2CDs in 2005 ebenfalls durch Philips.
81. 1980
Philips
Academy of St.
Martin in the Fields
Marriner
19,37
82. 1980
Delta
Deutsche BachSolisten
Winschermann
21‘03
83. 1980
Delta
Neues Bachisches
Collegium Leipzig
Pommer
84. 1981
DGA
Münchner-BachOrchester
Richter
85. 1981
Teldec
Concentus Musicus
Wien
Harnoncourt
20‘11
19
Gute Balance zwischen Streichern und Bläsern, teilweise richtig
schön klingend, Stimmen tlwse mit Noten ergänzt. (KP) Mit
Henryk Szeryng, Pierre Rampal, Michala Petri
Gute Balance, frisches Musizieren (KP) Winschermann hat mit
den Deutschen Bachsolisten auch drei Orchestersuiten von Bach
aufgenommen: Orchestersuiten 1 – 3, 1980, reissue ca. 2001.
Diese Aufnahme sind ebenfalls sehr schön und modern
anzuhören, frisches Musizieren, auch die Basslinien sind deutlich
und rhythmisch klar. Helle klare Trompeten mit dem
Trompetenensemble Wolfgang Basch. Solovioline: Wolfgang
Hock.
V Reissue der gesamten Orchesterwerke Bachs in der Bach
Edition Leipzig, 1980 bis 1984. Eine Standard-Musik-Edition.
Darin enthalten die Aufnahmen der Branden-burgischen Konzerte
sowie der Orchestersuiten, eingespielt vom Neuen Bachischen
Collegium in Leipzig unter der Leitung von Max Pommer.Die
Brandenburgischen Konzerte in der Version von Max Pommer
liegen auch in einzelnen CD-Publikationen vor. Siehe dort.
V Es handelt sich um die Neuausgabe auf CDs der
Einspielungen von 1967 bis 1981 aus der Hochschule für Musik,
München, und aus dem Herkules-Saal, München, in gleicher
Besetzung wie dort. Die CDs enthalten zusätzlich das Konzert für
Oboe und Streicher BWV 1055 und ds Konzert für Violine, Oboe,
Streicher BWV 1060. Diese beiden Konzerte aufgenommen 1964
bzw. 1981.
Übersichtlicher als die Aufnahme Harnoncourts von 1964,
Violinen etwas dünn, Fagott ist lauter als die Celli, etwas
86. 1981
Musidisc
Europe
Orchestre de la
Chambre Baroque
Rampal
87. 1982
DGA
The English Consort
Pinnock
88. 1982
Accord
Orchestre de
Chambre de Radio
Berlin
Rucht
19‘57
20
plärrende Hörner, insgesamt nicht sehr viel besser als die
Aufnahme von 1964. (KP)
V die weiteren Aufnahmen 1984 und 1985, siehe auch unten.
Im Rahmen einer LP mit Veröffentlichungen von Flötenmusik der
Barockzeit hat Pierre Rampal auch das vierte Brandenburgische
Konzert eingespielt. Rampal spielt selbst eine der beiden Flöten
und hat die Leitung. Der zweite Titel dieser LP ist die Suite No. 2
für Flöte und Streicher von J.S. Bach. Es handelt sich um die LP
789 der ‚Collection Richesse Classique‘ bei Musidisc Europe, Les
Editions Blue Rivage, Montreal, Canada.
Intonation nicht immer sauber, Oboe zu sehr im Vordergrund,
etwas nüchterne Einspielung. (KP) Siehe auch die
Wiederveröffentlichung in 2011 und meine eigene Einschätzung
dort.
V Die sechs Brandenburgischen Konzerte in der ‚Collection
Richesse Classique‘ bei Musidisques Europes – Les Editions
Blue Rivage, Montreal/ Canada. Die Konzerte 1,2 und 6 auf LP
842, die Konzerte 3,4 und 5 auf LP 843. Diese Aufnahmen sind
eine Rarität. Das Orchester war eine Solistenvereinigung des
Radio Symphonie Orchesters Berlin. Laut DRA stammen die
Aufnahmen von 1953. Karl Rucht war seit den späten 30er
Jahren Solotrompeter der Berliner Philharmoniker. Später hat
Paul Hindemith ihn als den besten Trompeter Europas benannt.
Rucht hat schon in Berlin dirigiert, war dann von 1951 bis 1957
Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz
und von 1954 bis 1961 Generalmusikdirektor in Heidelberg. 1961
ging Rucht als Generalmusikdirektor nach Buenos Aires, wo er
Nach-Nachfolger von Erich Kleiber war. Von Rucht gibt es
lediglich zwei weitere LP-Einspielungen mit Rimsky-Korsakovs
Sheherazade und mit Werken von Katchaturian. Rucht war auch
Kompositionsschüler bei Boris Blacher in Berlin.
Diese Aufnahmen sind besonders beachtenswert. Zum einen
wählt Rucht deutlich andere Tempi, als zu seiner Zeit üblich,
nämlich lebhaft, wenn auch nicht wirklich schnell. Zugleich aber
pflegt er noch die weit ausgestrichenen Streicher, dadurch
gewinnt diese Lebhaftigkeit einen eigenen Charakter. Jedenfalls
noch nicht die rhythmusbetonte Spielweise,wie sie etwa nach
1990 zu beobachten ist. Insgesamt dürfen die Aufnahmen mit
Karl Rucht und dem RSO Orchester aber zu den musikalisch sehr
schönen Aufnahmen gerechnet werden.
89. 1983
Delos
90. 1983
ERD
Lincoln Center
Chamber Music
Society
Amsterdam Baroque
Orchestra
Shiffrin
Koopman
Complete Brandenburg Concerti 1 - 6
20‘06
21
Continuo spielt auch bei Solo-Stellen in voller Lautstärke weiter,
gemütliches Tempo in III, Polonaise zu schnell, sonst schöne
Aufnahme (KP)
Bei diesen Aufnahmen spielt Pierre Rampal die Flöte. Siehe auch
unter 2004 die Neu Edition auf CD.
Koopmans Barock-Interpretationen immer sehr sauber und
präzise, jedoch gewissermaßen protes-tantisch- nüchtern.
Violinen mit sparsamem oder ohne Vibrato, Bläser etwas im
Vordergrund, Cembalo zu heftig.
91. 1984
CA
Neues Bachisches
Collegium Musicum
in Leipzig
Pommer
20‘14
92. 1984
CA
Pommer
13‘34
93. 1984
Decca
Hogwood
13‘30
94. 1984
DGG
Neues Bachisches
Collegium Musicum
in Leipzig
The Academy of
Ancient Music
Concentus Musicus
Wien
95. 1984
Sony
Kapp
96. 1985
Eterna
Philharmonia Virtuosi
New York
Bachorchester des
Gewandhauses zu
Leipzig
Harnoncourt
Bosse
20:35
22
Farbenreiches Spiel, zwischen den Gruppen gut ausgewogen,
Hörnerklang verleiht den Menuetten Festlichkeit. (KP)
V In der Bach Edition- Leipzig enthalten.
Diese Aufnahmen sind wie die älteren Aufnahmen in München
von 1967 mit Forschungsbegleitung entstanden. Dies galt wohl
vorrangig den Urfassungen der Konzerte. Die Aufnahmen fanden
statt in der Paul Gerhardt Kirche in Leipzig 1984.
Erstveröffentlichung durch die VEB Deutsche Schallplatten in der
DDR. Zeitgleich von Delta auf dem Label Capriccio übernommen.
V Urfassung des 1. Konzerts Sinfonia F-Dur BWV 1046a,
barocke Prachtentfaltung. (KP)
Ebenfalls in der Bach- Edition Leipzig enthalten
Urfassung des 1. Konzerts Sinfonia F-Dur BWV 1046a, sehr
farbiges Orchesterspiel (KP)
V Die neueren Aufnahmen Harnoncourts mit seinem Concentus
Musicus Wien datieren 1981 bis 1985.. Insgesamt eleganter als
die Aufnahme von 1964, jedoch ist die Historizität der Instrumente
nicht mehr so deutlich heraus zu hören.
Konzerte 1 – 6. Neu ediert 2010 auf 2 CDs.
V 2 LPs bei Eterna im VEB Detusche Schallplatten Berlin DDR.
Die Aufnahmen entstanden im Rahmen der SchallplattenProduktionen zum Bach-Jahr 1985 in der DDR. Die Aufnahmen
klingen über LP alle sehr klangvoll und kräftig, zugleich sehr
sorgfältig. Die Aufnahmen machen einen eher frühbarocken
Eindruck, d.h. es fehlt noch ganz die ‚Leichtigkeit des Seins‘, wie
dies mit dem Einfluss des späteren 18. Jahrhunderts üblich
wurde. Vielleicht könnte man diesen Aufnahmen ab und zu etwas
mehr Spannung und Dramatik wünschen. Die Aufnahmen
97. 1985
CBC
Vancouver Orchestra
Bernardi
98. 1985
SU
Munclinger
99. 1986
DGA
Ars Redivivia
Ensemble Prag
Musica Antiqua Köln
100. 1987
MM
Faerber
101. 1987
Virgin
102. 1987
103. 1988
NX
HM
Württembergisches
Kammer Orchester
Orchestra of the Age
of Enlightment
Capella Istropolitana
Akademie für Alte
Musik
104. 1988
Novalis
Wiener Akademie
Haselböck
Goebel
Goodwin
scheinen doch deutlich vom Bemühen um Stetigkeit, Gleichklang,
und um das Vermeiden jeglichen revolutionären Anklingens
bemüht zu sein.
Einspielung der 6 Konzerte auf 2 CDs in DDD Qualität. Die
Einspielungen klingen jedoch eher konventionell ohne besondere
Eigentümlichkeiten.
Trompeter im zweiten Konzert: Maurice André. Diese Aufnahmen
sind evtl. in Prag noch verfügbar.
18‘15
19’25
Warchal
Jacobs
20‘32
23
Trotz schnellem Tempo nicht forciert, schmetternde Hörner bei
Solostellen, Oboe mit Verzierungen, barocke Prachtentfaltung
(KP) Deutsche Grammophon Archiv LP, neu auf CD 1986, siehe
dort. Enthält auch die Orchestersuite BWV 1066. Betonung liegt
auf Dynamik und Rhythmik.
Neuedition der Aufnahmen aller 6 Konzerte von 1961 aus der LP
Eurocord. Siehe dort.
Hörner etwas hell, schönes klares Klangbild (KP)
L Konzerte 1, 3, 5 auf 1 CD, neu ediert in 2007, siehe dort.
Erste Einspielung der sechs Brandenburgischen Konzert durch
die Akademie für Alte Musik, noch ausgehend von den Auftritten
der Akademie in Ost-Berlin. Die neueren Einspielungen von 1997
siehe dort und die Gesamt-CD von 1999 siehe dort.
Hörner manchmal zu sehr im Hintergrund, mehr gemütliche
Aufnahme, 2. Satz klingt am besten. (KP)
Die Aufnahmen wurden 2008 nochmals aufgelegt. Alle Konzerte
sind auf alten Instrumenten eingespielt.
105. 1989
Virgin
Taverner Players
Parrott
106. 1989
IGA
Zürich Barock
Ensemble
Schuricht
107. 1989
Aurophon Camerata Romana
Duvier
108. 1990
DGG
Chamber Orchestra
of Europe
Boyd
109. 1990
Collins
Consort of London
Clark
110. 1991
BLCL
Virtuosi Saxoniae
Güttler
18‘23
20‘29
24
Die 6 Konzerte und das Concerto in C – Transskription der
Sonate für Viola da Gamba und Cembalo BWV 1029. Die
Orchestersuiten 1 – 4 werden gespielt vom Boston Early Music
Festival Orchestra unter der Leitung von Andrew Parrott, diese
Aufnahmen sind von 1993. Alles in einer Vierer-Box von 1993.
Siehe auch die Wiederveröffentlichung in 1999 und der
Kommentar dort.
V Einspielung aller 6 Konzerte von 1966, neu auf CD hg. durch
das Istituto Geografico de Agostini. Die Aufnahme auf CD ist sehr
gut im Remaster. Musikalisch durchaus eine sehr schöne
Einspielung, wenn auch tatsächlich etwas zu beflissen und
dadurch etwas nüchtern. Eine richtige Begeisterung stellt sich
nicht ein.
V Eine Aufnahme aus Rumänien. Anmutig und nicht zu schnell.
Schöne Sologeige, schöne Flöten (moderne Silber-Quer-Flöten).
Generell auf modernen Instrumenten gespielt, was einen hellen,
freundlichen, modernen Klang ergibt. Manche Streicherpassagen
klingen jedoch etwas nach Dorfmusikanten-Fröhlichkeit.
Zu viele Streicher, sonst zu deutliche Oboen, 2001 auf CD neu
eingespielt. (KP)
V enthält auch 3 Oboen-Konzerte. In der Kritik als weniger
spannend beschrieben.
Alle sechs Brandenburg Concerti. Wieder ediert in der Bach
Edition ‚Gesamtwerke‘ bei Brilliant Classics 2001, siehe dort.
L Die 6 Konzerte in der Einspielung durch Ludwig Güttler, sonst
selbst Bach-Trompete. Die Aufnahmen wurden 2010 neu ediert.
Eine insgesamt sehr schöne und ausgeglichene Einspielung.
Siehe auch die Neu-Edition durch Edel /Berlin Classics von 2010.
111. 1993
Warner
Music
Württembergisches
Kammerorchester
Faerber
112. 1993
DECCA
Kammerorchester
Carl Philipp Emanuel
Bach
Schreier
16‘10
113. 1994
DHM
La petite Bande
Kuijken
20‘03
114. 1994
HN
Rilling
20’25
115. 1994
Austrophon
116. 1994
Telarc
Oregon Bach Festival
Chamber Orchestra
Hamburgisches Bach
Orchester
Boston Baroque
Orchestra
Nur das zweite Konzerte im Rahmen einer CD „Trumpet
Voluntary“ mit verschiedenen Musikstücken für Trompete und
Orchester, zumeist aus dem 18. Jahrhundert. Trompete: Maurice
André. André hat nach 1962 mehrfach mit dem
Württembergischen Kammerorchester, dann mit dem Zusatz
Heilbronn im Namen, konzertiert. Die Aufnahme stammt von
1965.
Siehe die Neu-Edition im CD-Format in 2011. Interessant ist,
dass die Aufnahmen mit Peter Schreier gleich datieren mit der
Veröffentlichung der Aufnahmen von Andrew Parrott. Beide
Aufnahmen haben eine gewisse Ähnlichkeit: Unkompliziert und
unprätentiös gespielt, hell klingend, rhythmisch nicht allzusehr
betont, die tiefen Stimme eher etwas im Hintergrund, insgesamt
aber wohlklingend, elegant und geschmeidig. Beide Aufnahmen
ganz im Gegensatz zu den zumeist etwas herben Einspielungen
im ‚historischen Kontext‘, z. B. durch Neville Marriner oder Jacobs
mit der Academy of St. Martin in the Fields oder der Berliner Alten
Akademie. Siehe den Kommentar in der Neuedition von 2011.
L Hörner etwas zu leise, zu schnelles Andante, sonst gut. (KP)
Diese Aufnahmen erstmals 1986 auf LP, neu ediert auf CD.
Als SACD neu ediert in 2010, siehe dort.
Hörner tlwse verdeckt, viel Vibrato, viele Verzierungen.
Einspielung der Konzerte 2,5, sowie der Orchestersuite No. 3.
Etwas gestelzt gespielt aber sonst sauber.
Einspielung aller 6 Konzerte in DDD Qualität. Trompeten und
Hörner sind sehr im Vordergrund. Trompete dabei im zweiten
Konzert etwas unsauber. Insgesamt etwas schematisch gespielt
und nicht ganz taktrein.
Pearlman
25
117. 1994
PCM
Philharmonica
Slavonica
Brazda
118. 1994
Teldec
Concentus Musicus
Wien
Harnoncourt
119. 1995
Decca
English Chamber
Orchestra
Britten
120. 1995
Strato
Philharmonisches
Orchester von
Lubljana
Lizzio
121. 1995
DGA
Musica Antiqua Köln
Goebel
V
Einspielung aller 6 Konzerte durch das Slowakische
Orchester, die durch die Firma Pilz Classic Masterseries in den
90er Jahren vermarktet wurden. Die Aufnahmen sind durchaus
hörenswert und mit Temperament gespielt. ‚A fine, though not
outstanding recording.‘
L V
Breite barocke Spielweise, noch völlig unbeeinflusst
durch Rokoko-Manieren oder klassizistische Gefühlsreduktion. So
etwa muss das Klangbild des Hochbarock gewesen sein, den
schweren Stuck-Impressionen in hoch-barocken Kirchen
Österreichs vergleichbar.
Erste CD Überspielung der Aufnahmen von 1968 aller 6
Konzerte. Mit enthalten sind das Violin-Oboen-Konzert sowie ein
Flöten-Konzert, gespielt von der Academy of St. Martin in the
Fields mit Neville Marriner (BWV 1060 und BWV 1056).
Die Aufnahmen klingen sehr sauber, jedoch etwas akademisch.
Es fehlt deutlich an Emphase.
V Die Konzerte 2, 4, 6. Eine sicherlich ordentliche Einspielung
für eine breite Käuferschicht. Zu den Einspielungen durch Alberto
Lizzio gibt es unterschiedliche Auffassungen: Es wird behauptet,
in Wirklichkeit verberge sich hinter Lizzio der Wiener Dirigent
Hans Swarowski. Dessen Schüler Alfred Scholz habe
Aufnahmen seines Lehrers unter dem Namen Lizzios auf CD
veröffentlicht. Dabei habe er auch das Orchester Süddeutsche
Philharmonie eingeführt. Es wird jedoch auch gegengehalten und
gesagt, dass diese Thesen kaum haltbar seien. Nach meiner
eigenen Einschätzung trifft letzteres eher zu, zumal es Alberto
Lizzio wirklich gibt. Siehe hierzu im Internet zu Hans Swarowski in
Wikipedia.
L Einspielung aller 6 Konzerte von 1986, siehe dort. Eine
lebhafte Einspielung, manchmal sehr rasant, gelegentlich aber
unsauber gespielt. Die Aufnahmen fanden überwiegend ein sehr
26
122. 1996
1
Universal
Vienna State Opera
Orchestra
positive Echo, vielleicht gerade wegen der bei Aufführungen der
Bachschen Musik weniger oft zu hörenden Lebhaftigkeit. Es gibt
inzwischen eine CD-Box der Musica Antiqua Köln mit
verschiedenen Aufnahmen Bachscher Ochesterwerke, darin
enthalten die Brandenburgischen Konzerte.
V Die Einspielung aller sechs Konzerte entstand 1959 in Wien.
Sie liegen hier in einer Neuedition im 20 bit remastering system
bei Universal auf zwei CDs vor. Alle Konzerte, das erste
besonders, sind deutlich langsam aufgeführt, mit breitem Klang
besonders auch der Bläser und im ersten Konzert der Hörner. Die
Einspielung ist so langsam, dass sie schon deshalb als ganz
außergewöhnlich gelten kann. Romantisch, wie KH meinte, kann
ich diese Art der Einspielung jedoch nicht nennen. Dafür fehlen
doch deutlich die typisch romantischen Aufführungsmerkmale:
Tempovariationen, Variationen des Ausdrucks, Gefühlsbetonte
Interpretation. Scherchen interpretiert zwar langsam, aber
modern: Geradlinig, klanggerade, ohne Pointierung einzelner
Expressionen, Ausgleich der Instrumente, alles mutet geradezu
geometrisch umrissen an.
Jedoch: Wir sind heute die schnelleren Tempi gewohnt, auch
wenn es nicht immer gleich im Tempo etwa von Pinnock,
Antonini oder Gardiner sein muss (siehe jeweils bei diesen). Das
deutlich langsame Tempo Scherchens verlangt vom Hörer eine
auch besondere Aufmerksamkeit und insbesondere Geduld –
eine Eigenschaft des Hörens, die vor lauter Jazz- Pop- und
ähnlicher Musik offenbar verloren geht. Nur wer genau hinhört,
weiß, dass auch Jazz-Musik eigentlich eine langsame Musik ist.
Es gilt also auch hier in der Musik, hört man Scherchens
Einspielung der Bachschen Brandenburgischen Konzerte, die
„Entdeckung der Langsamkeit“ als einer Eigenschaft des Hörens
und dann auch der Lebensweise selbst zu machen.
Scherchen
27
123. 1996
Ariola
124. 1996
Teldec
London Festival
Orchestra
Il Giardino Armonico
Es sei nachgetragen, dass Hermann Scherchen, ursprünglich
Bratschist, als Dirigent frühzeitig aufregende und eigentlich gar
nicht langsame Einspielungen der Symphonien Beethovens
vorgelegt hat. Darüberhinaus war er einer der ersten
Protagonisten der Symphonien Gustav Mahlers, und hat sich
intensiv für die Aufführung zeitgenössischer Komponisten
eingesetzt.
Einspielung aller 6 Konzerte durch Arte Nova Classics auf 2 CDs.
Pople
Antonini
18‘02
28
Allegro molto!, schmetternde Hörner, Andante ohne Tiefsinn, eher
italienischer Barockstil. (KP)
Ich bin hier doch vollkommen anderer Auffassung als der Autor in
Klassik Prisma: Die Aufnahmen mit Giovanni Antonini, die tlwse
auch im Internet in einer Aufnahme von 1997 zu sehen sind, halte
ich, in etwa vergleichbar mit den sehr viel späteren Aufnahmen
von Stryncl (siehe in 2010), für die entschiedensten,
gewissermaßen komromisslosesten: wuchtig, temperamentvoll,
klanglich eindringlich, dynamisch enorm differenziert, ohne jede
Schläfrigkeit, wie eine solche sich seit den Aufnahmen von Reiner
oder Karajan eingeschlichen hat, fern jeder Klassik-Tümelei. Ich
zähle diese Aufnahmen daher mit zu den besten
Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte auf
Tonträgern, tatsächlich überzeugender als selbst die
Einspielungen von Pablo Casals. Diese Aufnahmen neu ediert in
2004, siehe dort. Einspielungen Antoninis darüberhinaus
zusammen mit der Sängerin Cecilia Bartoli können ebenfalls im
Internet angehört und eingesehen werden. Z.B. über google:
Cecilia Bartoli Francesco Araia.
125. 1996
ABL
Barocchisti
Fasoli
126. 1996
Hyp
Brandenburg Consort
Goodman
127. 1996
DGG
Treukner, Speidel
128. 1997
HM
Akademie für Alte
Musik Berlin
Jacobs
129. 1997
Ultima
Concentus Musicus
Wien
Harnoncourt
130. 1997
Decca
Academy of Ancient
Music
Hogwood
131. 1997
Point
Philharmonia
Slavonica
Pribil
20‘10
19‘47
29
Siehe bei der Neu-Edition der Aufnahmen in 2006. Eine sicherlich
inzwischen klassische Aufnahme der 6 Konzerte; italienisch
barockes Klangbild.
Einspielungen der Konzerte 1 – 6 von 1991 neu auf 2 CDs ediert.
Zwar schön gespielt, aber Einzelinstrumente gelegentlich
ungenau. Trompete in II,3 eher schwach.
Die Brandenburgischen Konzerte für zwei Pianoforte arrangiert
von Max Reger. Piano Treukner und Speidel. Auf 2 CDs. Etwas
gewöhnungsbedürftig.
Für die höchste Bewertung fehlt das letzte Quentchen, d.h. eine
der besten Einspielungen überhaupt. (KP) Siehe auch in 1988
und in 1999 und meine eigene Einschätzung der Jacobsschen
Aufnahmen dort.
Sonderveröffentlichung der alten Einspielungen Harnoncourts von
1964 auf 2 CDs des Labels Ultima, Wien. Enthalten sind auch die
Orchestersuiten 2 + 3.
Einspielung der Konzerte 1 – 6 nach der sog. Köthener
Urfassung. Aufnahmen von 1984 bis 1990. Dazu Konzert für
Violine und Oboe, Konzert für 2 Cembali BWV 1062 und Konzert
für 3 Violinen nach BWV 1064. Eine schöne gleichmäßige
Einspielung mit leichten Temperamenten. Trompete in II,3 leider
etwas unruhig im Ton.
V
Einspielung der sechs Konzerte auf zwei CDs. Für ein
breites Publikum gedacht. Schön gespielt, vielleicht etwas zu breit
und manchmal etwas schwerfällig. Die Einspielungen mit
Orchestern aus den ehem. Sozialistischen Staaten Tchechien,
132. 1998
Sony
The Brandenburg
Collegium
133. 1998
Philips
I Musici di San Marco
di Venezia
134. 1998
LC
135. 1998
Pilz
Philharmonische
Vereinigung Sinfonica
Orchestra da Camera Zanetti
dell‘ Arte
136. 1998
Delos
137. 1998
Line
138. 1999
HM
Chamber Music
Society of Lincoln
Center New York
Orchestra da Camera
dell Arte
Akademie für Alte
Musik
Newman
20‘17
Slowakei, Rumänien, Slovenien wurden ab Anfang der 90er
Jahre durch Pilz vertrieben. Classical Masterworks bei Point
Classics, London.
Etwas kompakt, Violinen tlwse zurückhaltend, eine sehr gut
gelungene Einspielung. (KP)
Wiederveröffentlichung der älteren LP-Aufnahmen von ................
mit den Solisten Maurice André, Felix Ayo, Severino Gazzeloni,
Heinz Holliger. Dazu das Konzert für Violine und Oboe BWV
1060. Auf 2 CDs.
Konzerte 2 + 5, Suite No. 3
Shiffrin
Nur die Konzerte I und III auf einer Sammel-CD zusammen mit
dem Flöten/Cembalo-Konzert BWV 1044, gespielt vom Münchner
Kammer Ensemble unter der Leitung von Henry Adolph.
Einspielung aller 6 Konzerte seit 1995 auf 2 CDs.
Zanetti
Konzerte 1 – 6. Etwas dünner Klang, zu schwache Geigen.
Jacobs
V Siehe die erste Ausgabe der Jacobsschen Aufnahmen aus
1988 und von 1997. Siehe auch die Neu-Edition in 2003.
Es handelt sich um die Einspielungen der sechs
Brandenburgischen Konzerte von 1997 in Berlin-Schöneweide. In
dieser CD-Sammlung sind mit aufgenommen 2 CDs mit den
Suiten für Orchester BWV 1066 bis 1069. Diese Aufnahmen
datieren von 1995. Die Aufnahmen durch Jacobs werden in
Kreisen der Bach-Kennerschaft als herausragend qualifiziert,
30
139. 1999
Virgin
140. 1999
Virgin/
EMI
classics
Orchestra of the Age
of Enlightment
Taverner Players
gelegentlich sogar als die schlechthin maßgeblichen
Einspielungen bezeichnet. Nach eigener Auffassung kann ich
mich dem nicht ganz anschließen. Sicher sind diese
Einspielungen hervorragend einstudiert und bieten einen ganz
eigenen Klangcharakter. Im Vergleich mit neueren Aufnahmen,
besonders aus Italien, Tchechien und England aber machen
diese Aufnahmen auf mich einen allzu ‚Prostantisch-Preußischen‘
Eindruck: Festgefügt ist das Klanggebäude, nahezu trotzig
klingen die Hörner, die Rhythmik macht einen fast stationären
Eindruck und bleibt teilweise außen vor. Die heitere, fröhliche
Spielweise der Einspielungen besonders aus Italien und England
geht diesen Einspielungen durch Jacobs vollkommen ab. Aber es
gibt nunmehr eine Einspielung aus dem deutschen Bach-Umfeld,
welche alle die bei Jacobs von mir vermissten Eigenschaften in
ganz heraus-ragender Weise enthält: Siehe die neueste CDEdition durch DECCA in 2011 mit dem Kammerorchester Carl
Philipp Emanuel Bach unter der Leitung von Peter Schreier!
Sehr schöne und ausgewogene Einspielung, vielleicht etwas zu
ruhig.
V Zählt zu den herausragenden Aufnahmen der brandenburgischen Konzerte aus England aus den Jahren 1980 bis 1999.
Die Aufnahmen datieren von 1993, siehe dort. Das Consortium
Taverner Players /Taverner Choir unter der Leitung von Andrew
Parrott wurde 1973 gegründet und hat sich umfassend mit der
Chor- und Orchestermusik des 17. Und 18. Jahrhunderts befasst.
Zahlreiche Einspielungen liegen vor. Die Vierer-Box enthält auf
zwei CDs die vier Orchestersuiten und das Concerto für Flöte,
Violine und Harfe BWV 1044, gespielt vom Boston Early Music
Goodwin
Parrott
31
141. 2000
TACET
142. 2000
Ars
Vivendi
143. 2000
Edel
Stuttgarter Kammer
Orchester
Bachorchester des
Gewandhauses
Leipzig
Virtuosi Saxoniae
Hudson
18’40
Bosse
Güttler
Festival Orchestra unter der Leitung von Andrew Parrott. Diese
Vierer-Box ist leider im Handel nicht mehr erhältlich, und kann
allenfalls im Second-Hand-Handel noch gefunden werden. Die
Sammlung der Aufnahmen zusammen mit den Orchestersuiten
und Flötenkonzerten fällt durch eine deutlich klingende
Hochtönigkeit auf. Das Klangbild ist sehr geschmeidig und
fließend. Rhythmisch allerdings bleiben diese Aufnahmen
gewissermaßen noch ohne Jazz-Einflüsse, die bei späteren
Aufnahmen auch aus England deutlicher werden. Ganz
offensichtlich ist das neue rhythmische Bewusstsein, aus der
Jazz-Musik herkommend, bei diesem Consortium noch nicht
angekommen. Das bedeutet auch, dass Cello und Basso
Continua eher im Hintergrund bleiben – die angesprochene
Hochtönigkeit wird hierdurch verstärkt. Dennoch: diese
Enspielungen sind gerade wegen ihrer Geschmeidigkeit, ihrer
Eleganz und ihrem leichten Dahinfließen sehr schön zu hören
und dürfen sicherlich mit zu den herausragenden Aufnahmen
gerechnet werden.
2 SACDs, d.h. in Surround-Qualität aufgenommene Videos der
6 Brandenburgischen Konzerte.
Neueinspielung mit den Bachsolisten aus dem GewandhausOrchester Leipzig
Neu-Edition der Konzerte 4,6, und 2a auf 1 CD. Dirigent ist der
Bach Trompeter Ludwig Güttler, der noch in den DDR-Zeiten
vielfach die Solotrompete im zweiten Konzert gespielt hat. Die
Aufnahmen stammen aus den Jahren ............ der DDR-
32
144. 2000
NX
Kölner Kammer
Orchester
English chamber
Orchestra
Orchestra delle
Svizzera Italiana
Müller-Brühl
145. 2000
Philips
146. 2000
Aura
147. 2001
DGG
Boyd
BrCl
Chamber Orchestra
of Europe
Consort of London
148. 2001
149. 2001
NX
Capella Istropolitana
Warchal
150. 2001
NX
Warchal
151. 2001
Ambitus
Slovak Chamber
Orchestra
The Parisian Consort
152. 2002
EA
Pro Musica Orchester Klemperer
Schallplatten VEB. Die Aufnahmen wurden 2010 nochmals neu
herausgegeben durch Edel/ Berlin Classics. Siehe dort.
Konzerte 4 + 5. Aufnahmen aus 1995 und 1999. Trompeten
werden mit Flöten gespielt.
Die 6 Konzerte zusammen mit den Suiten 1 – 4 auf 2 Cds.
Leppard
V Siehe die Originalen Rundfunksendungen von 1964.
Veröffentlichung dieser durch aura music. Die CD enthält das
ganze Konzert vom 04.06.1964: Brandenburgisches Konzert No.
5, Franz Schubert: Symphonie No. 3, und Ludwig van Beethoven:
Symphonie No. 4.
Neueinspielung auf digital-CD durch DGG der Aufnahmen von
1990.
V
Neu-Edition der Aufnahmen von 1990 bei Collins Classics
in: Brilliant Classics, Bach – Das Gesamtwerk. Eine sehr schöne
Gesamtaufnahme, die durch Brilliant Classics eine weite
Verbreitung gefunden hat.
Einspielung der Konzerte 1-3 auf DVD aus dem Jahr 2000
Sawallisch
Clark
Konzerte 1 – 6, Aufnahmen von 1991 (4 – 6) und 1997 (1 -3 ).
Eher etwas zu langsam, gelegentlich sogar träge.
Konzerte 4 + 5. Alte Musik neu interpretiert, lautet der Anspruch
dieser Neuedition auf CD. Die Aufnahmen sind von 1998.
Zusammen mit der zweiten Orchestersuite.
Re-issue der Aufnahmen von 1950 auf 2 CDs
33
153. 2002
Weltbild
Südwest Studio
Orchester
Münchner
154. 2002
DCM
Göttsche
155. 2002
Sony
156. 2003
HM
Heidelberger
Kammer Orchester
Academy of St.
Martin in the Fields
Collegium Aureum
157. 2003
DGA
Münchner- BachOrchester
Richter
158. 2003
Teldec
Münchner
Kammerorchester
Richter
159. 2003
DGG
Berliner
Philharmoniker
Karajan
160. 2003
TIM
Ensemble des Solistes du Orchestre
Symphonique de
Paris
Reiner
V
Die Konzerte 5 + 6. Dazu die Violinkonzerte 1 + 2 mit den
Musici di San Marco, Venedig. Francesco Macei und Alberto
Tozzi, Violinen.
Konzerte 1 – 6. Neu Edition der Einspielungen von 1966. Eine
wenig empfehlenswerte Einspielung. Siehe in 1966.
Re-issue durch Sony für das Konzert No. 5, zusammen mit
anderen Musikstücken verschiedener Epochen. Eine Sampler-CD
Reissue der LP von 1976. Es bleibt bei dem etwas biederen
Gesamteindruck aus der alten LP.
Es handelt sich um die Aufnahmen von 1967 bis 1981 der
Deutschen Grammophon jetzt auf DVD übertragen. Bei diesen
Aufnahmen, die tlwse im internet enthalten sind, fehlt Hedwig
Bilgram, Violine spielt Otto Büchner. Richter spielt selbst
Continuo. Trompete Pierre Thibaud. Diese Einspielung wird mit
alten Instrumenten und Naturhörnern gespielt. Eine tlwse sehr
schnelle sogar rasante Spielweise
V Es handelt sich um die LP-Aufnahme von 1958, von Teldec
neu als CD herausgebracht. Nur das zweite Konzert in Stereo,
Trompete im zweiten Konzert: Adolf Scherbaum. Die Aufnahmen
klingen doch noch reichlich träge und ein wenig vor sich hin
gedudelt.
L V Neuüberspielung der LPs von 1964 in digital reissue auf 2
CDs durch DGG. Immer noch klangvolle Einspielung, wenn auch
nicht mehr dem aktuellen Verständnis einer Wiedergabe der
Bachschen Musik entsprechend.
L V Aufnahmen von 1949 neu auf CD ediert. Es handelt sich
um die Konzerte 1 – 6, sowie die beiden Violinkonzerte a-moll
und E-Dur. Letztere gespielt von Yehudi Menuhin, Orchestre
Symphonique de Paris, Ltg. George Enescu. Reiner lässt sehr
unterschiedlich spielen. Beispiel 3. Konzert, 3. Satz: relativ
schnell, aber die Violinen richtig spitz, nahezu Gitarren-ähnlich
Perahia
Leonhardt
34
161. 2003
HM
Akademie für Alte
Musik Berlin
Jacobs
162. 2003
CR
Mainzer KammerOrchester
Kehr
163. 2003
DGA
The English Concert
Pinnock
gespielt. Jedoch rhythmisch deutlich, Bässe vielleicht etwas zu
breit relativ zu den Violinen. Der Eindruck der Reinerschen
Aufnahmen ist heute eher etwas ‚altmodisch‘, d.h. zu sehr auf
einen rhythmus- und basso-continuo-freien Klang gerichtet. Man
vergleiche diese Aufnahmen mit den Aufnahmen Abbados von
2007!, vielleicht am besten am Beispiel des sechsten Konzertes.
L V Neuauflage auf CD der Aufnahmen von 1997.
Sehr schöne Aufführung, wohl klingend, aber vielleicht ein wenig
zu ‚brav‘, obwohl zumeist sehr schnell gespielt. Klingt ein wenig
nach fröhlicher Blockflötenmusik. Insgesamt aber perfekt
musiziert ohne anstrengend zu wirken, sehr angenehm zu hören.
Der etwas zu lockere Klangeindruck entsteht vielleicht durch die
zu geringe rhythmische Betonung, z.B. im Gegensatz zu den
Aufnahmen der Musica Florea aus Prag von 2010, siehe dort.
Dies, obwohl z.B. der dritte Satz des dritten Konzertes bei
Jacobs sogar noch eine Idee schneller gespielt ist als bei Stryncl!
Aber Stryncl spielt mit einer deutlich stärkeren Rhythmik, dadurch
der impressive Eindruck dort gegen den spielerischen Eindruck
bei Jacobs. René Jacobs gilt als einer der ersten BarockInterpreten mit Richtung historischer Originalität. Jacobs ist
gebürtiger Flame. Siehe auch die Notierungen in 1988, in 1997
und in 1999. Es bietet sich an, die Aufnahmen von Jacobs mit
den Neuaufnahmen der Academy of Ancient Music mit Richard
Egarr zu vergleichen. Vgl. dort in 2009.
Die 6 Konzerte und 4 Orchestersuiten auf 3 CDs. Eine eher etwas
zu langsame Einspielung, aber sauber gespielt, zugleich
ausdruckslos. II,3 sehr lebhaft und sauber, im Ton zu kurz. Die
Orchestersuiten werden vom Württembergischen
Kammerorchester unter der Leitung von Jörg Faerber gespielt.
Konzerte 1 – 6, auf 2 CDs. Neuedition der Aufnahmen von 1979
bzw. 1982. Siehe auch die Wiederveröffentlichung in 2011.
35
164. 2003
DGG
Chamber Orchestra
of Europe
Boyd
165. 2004
Elatus
Il Giardino Armonico
Antonini
166. 2004
Naive
Concerto Italiano
Alessandrini
20‘45
36
Konzerte 1 – 6, und die Oboen-Konzerte.
Marieke Bleukestigen, Violine, Thierry Fischer, Flöte, Douglas
Boyd, Oboe.
Wiederveröffentlichung der 6 Brandenburgischen Konzerte durch
Giovanni Antonini mit dem Il Giardino Armonico. Erläuterungen zu
dieser Einspielung siehe 1996 und wieder in 2007 die
Wiederveröffentlichung bei Decca/ Teldec.. Es war wohl Antonini
mit seiner enorm temperamentvollen Dirigierweise der barocken
Musik, z.T. in Zusammenarbeit mit der Koloratur-Sängerin
Caecilia Bartoli, der das neue rhythmische Denken an die Musik
Bachs herangetragen hat, und damit die alte romantisierende
Spielweise der Musik Bachs beendet hat. Die Einspielungen
Antoninis, soweit ich diese bisher hören konnte, überzeugen mich
vollständig und haben für mich direkte paradigmatische
Bedeutung für Vergleiche mit anderen Einspielungen der
Brandenburgischen Konzerte. Antonini, Alessandrini, auch das
Mozart Orchestra Bologna mit Abbado, aber auch Chailly oder
Jacobs und Gardiner spielen die Musik Bachs inzwischen doch
mit einem ganz anderen Zeit- und Gestaltungsgefühl, als dies für
die romantischen Dirigenten (von Furtwängler und Reiner bis
Schuricht und Karajan) noch gegolten hatte.
Neue Einspielung der Konzerte 1 – 6 auf 2 CDs durch Concerto
Italiano. Klang ist nicht sehr gut aufgefächert, etwas dunkel
klingende Hörner, Solo-Violine ist zu leise, Polonaise wenig
klangvoll. (KP)
Allessandrini gilt als hervorragender Interpret der italienischen
Barock-Musik, besonders Scarlatti, Vivaldi u.a. Siehe auch im
Internet die Video-Einspielungen mit Erläuterungen Alessandrinis
(auf französisch). Die Brandenburgischen Konzerte hier in eine
sehr eleganten und temperamentvollen Einspielung. Ausgewogener Klang zwischen Streichern und Bläsern, wunderbares
167. 2004
ASV
Northern Sinfonia of
England
Amsterdam Baroque
Orchestra
Malcolm
168. 2004
Teldec
169. 2004
apex
Orchestre de
Chambre
Paillard
170. 2004
Sony
Marlboro Festival
Orchestra
Casals
171. 2004
Archipel
Ensemble of Soloists
Horenstein
172. 2004
Sony
Lamon
173. 2005
MM
Tafelmusik Jeanne
Lamon
Württembergisches
Kammerorchester
174. 2005
DGA
The English Concert
Pinnock
Cembalo-Spiel durch Alessandrini selbst. Insofern bin ich auch
hier anderer Auffassung als der Autor bei Klassik Prisma. Die
Aufnahmen Alessandrinis können sicher mit denen von Antonini
zu den herausragenden Aufnahmen der Brandenburgischen
Konzerte gerechnet werden. Alessandrini war Schüler von Ton
Koopman.
Einspielung aller 6 Konzerte von ....................in ADD auf 2 CDs.
Koopman
Neu-Edition der Aufnahmen aller 6 Konzerte auf CD. Mit Pierre
Rampal, Flöte. 2 CDs. In II,3, die Trompete eher etwas unsauber,
alles klingt etwas gerade und wenig dynamisch.
Einspielung mit der Koopmanschen Barockstilistik. Die
Trompeten im zweiten Konzert klingt etwas gezerrt. Insgesamt
aber keine besonders schöne Einspielung der Konzerte. Dazu
zwei Flötenkonzerte BWV 1059 und 1035.
V
Konzerte 1 -6, mit Rudolf Serkin, Klavier und Alexander
Schneider, Violine. Mit Aufnahmen aus den Proben. Neu ediert
auf 2 CDs. Eine der schönsten und eindrucksvollsten Aufnahmen, auch wenn Casals eher etwas zu breit spielen lässt.
Neu Edition der Aufnahmen von 1954, Konzerte 1 – 6, auf 2 CDs.
Eine insgesamt etwas schläfrige Einspielung.
Eine CD Sampler für die gute Unterhaltung, enthält die Konzerte
1 -3.
V Alle 6 Konzerte im Rahmen eine Sammel-CD-Mappe
veröffentlicht durch Membran Music Ltd. Es handelt sich um die
Aufnahmen von 1961 bei Eurocord. Siehe dort.
Wird generell als eine der besten Einspielungen der
Brandenburgischen Konzerte beschrieben. Enthält auch die vier
Faerber
37
175. 2005
ERD
Amsterdam Baroque
Orchestra
Koopman
176. 2005
SKY
Hudson
177. 2005
NX
Stuttgarter Kammer
Orchester
Kölner Kammer
Orchester
178. 2005
NX
Kölner Solisten
Müller-Brühl
18‘40
Müller-Brühl
38
Orchester-Suiten. In meiner Sicht ehe etwas schleppend und
schwerfällig. Siehe aber die Einschätzungen unten in 2007,
insbesondere eine Kritik zu einer Live-Aufführung im
Herkulessaal der Münchner Residenz von 2007.
V L Neue Einspielung der Brandenburgischen Konzerte mit
Ton Koopman und seinem Amsterdam Baroque Orchestra auf
CD. Relativ strenger Stil, aber wohlklingend und nicht zu schnell.
Schöne Naturhörner.
Überspielung der SACDs aus 2000 aufMP3 Format durch Skyline
(im Internet unter mp3skyline.com).
L V Die 6 Brandenburgischen und das Concerto BWV 1044.
Wird generell als ordentlich, aber nicht erstrangig beschrieben.
Alles in einer Gesamtbox bei Naxos mit allen Orchesterwerken
J.S. Bachs, eingespielt durch das Kölner Kammerorchester unter
der Leitung von Helmut Müller-Brühl. Die Einspielungen stammen
aus den Jahren von ca. 2001 bis 2005, und wurden durch
Deutschland Radio Köln organisiert und gesendet.
L V Die Konzerte 1 – 6 und das Konzert BWV 1044 durch die
Solisten des Kölner Kammer Orchesters unter der Leitung von
Helmut Müller-Brühl. Eine sehr sensible und feinfühlige, wenn
auch nicht besonders temperamentvolle Einspielung, gerade im
Vergleich zu der Einspielung des Giardino Armonico. Müller-Brühl
legt offensichtlich besonderen Wert auf die sehr saubere
Spielweise der Instrumentalisten. Rhythmisch bleiben die
Aufnahmen noch in der eher romantischen Diktion z.B. Karajans
stehen und können einen Vergleich mit den neuesten
Einspielungen z.B. aus Leipzig, Berlin, London oder aus Italien
nicht mithalten. Die Aufnahmen der Kölner Kammer- Solisten mit
179. 2005
WE
Camerata Academica
Würzburg
Reinartz
180. 2005
Sony
Collegium Aureum
Leonhardt
181. 2005
Philips
Radio Symphonie
Orchester Berlin
Maazel
182. 2005
Sony/
BMG
Collegium Aureum
Leonhardt
Müller- Brühl entstanden im Rahmen einer Gesamtaufführung der
Orchesterwerke Bachs und wurden vom Deutschland Radio Köln
in den Jahren 2003 folgende im öff. Radioprogramm gesendet.
V Diese Aufnahmen der Konzerte 3, 5, 6 wurden an
Weihnachten 2009 durch Aldi-Süd vertrieben,
breites barockes Klangbild.
Einspielung aller 6 Konzerte von 1976/77. Franz Brüggen,
Blockflöte. Auf 2 CDs. Eine sicherlich sehr schöne und
gelungene, leichte Einspielung. ADD
V Neuedition der ursprünglichen Aufnahmen von 1966 bei
Philips auf 3 CDs, zusammen mit den Orchestersuiten 2 und 3.
Siehe die verschiedenen Editionen auf LPs in 1966, 1970 und
1979. Die Aufnahmen mit Maazel sind sicher als sehr schön und
gelungen zu kennzeichnen, auch wenn sie nicht mehr dem
moderneren mehr auf Tempi und Dynamik angepassten
gegenwärtigen Aufführungsstil der Bachschen Musik
entsprechen.
L V Wiederveröffentlichung der Aufnahmen aller sechs
Konzerte von 1965 bis 1967. Siehe in 1966 den Kommentar zum
ersten Konzert. Das Collegium Aureum spielt auf historischen
Instrumenten. Insgesamt eine sehr schöne und dem barocken
Musikempfinden wahrscheinlich sehr nahe kommende Aufnahme.
Aus meiner Sicht – nach langen anschaulichen Studien barocker
Kunstwerke in Baiern und Ober- und Niederösterreich – eine
frühbarock anmutende Aufnahme: alles klingt klangvoll, breit,
wuchtig und in klanglicher eindringlicher Anschaulichkeit – dem
Gesamteindruck z.B. des Klosters Kremsmünster ähnlich. Wer
auf der Suche ist nach dem authentischen barocken Klang, kann
mit diesen Aufnahmen vielleicht eine kleine Wegstrecke weiter
finden.
39
183. 2006
NAXOS
Swiss Baroque
Soloists
Andrés
Gabetta
184. 2006
BRCL
Musica Amphion
Belder
185. 2006
DGA
Berliner
Philharmoniker
Furtwängler
186. 2006
SU
Musica Florea
Stryncl
17‘38
40
V L Konzerte 1 – 6 und Trio sonate in C-moll BWV 1079 und
Concert-Tansskript für Flöte und Streicher nach BWV 1056.
Auifnahmen von 2005 in der Kirche St. Jean, Muelhouse, Elsass/
Frankreich. Sehr lebhaft und sauber gespielt, auf alten
Instrumenten und Travers-Flöten. Insgesamt dennoch ein etwas
zu leichter Gesamteindruck. Auffällig die vielen Zeitversetzungen
und allzu häufige Ritardandi, insbesondere im großen CembaloSolo des fünften Konzertes. Dort wirken diese Ritardandi eher
störend. Es fällt deutlich auf, dass die Schweizer Baroque
Solisten den sonst zu bemerkenden Trend auf Übernahme einer
gewissen Jazz-Rhythmik nicht mitmachen. Insgesamt aber
wegen des schönen Klanges und der sauberen Intonation doch
eine sehr gefallende Einspielung der Konzerte.
V L Die 6 Konzerte in einer Einspielung herausgegeben für die
Gesamtedition Bach bei Brilliant Classics. Lebhaft gespielt,
jedoch nicht ganz taktrein und die einzelnen Instrumente
manchmal nicht ganz tonrein. Rhythmisch nicht überzeugend.
Besonders die Celli und der Kontrabass zu breit gestrichen, daher
nur schwaches Marcato. Das Orchester wird geleitet von dem
Blockflötisten Pieter-Jan Belder, die Aufnahmen werden direkt
geleitet von dem Geiger Rémy Baudet.
Neu Edition der Einspielungen Furtwänglers aus Salzburg von
1950. Auf 1 CD.
Es ist sicher schwierig, zu Furtwängler ein Urteil abzugeben.
Jedoch ist meine Einschätzung, dass diese Aufnahmen weniger
nach Bach, vielmehr nach Beethoven klingen. Furtwängler war
wohl nicht der richtige Dirigent für die Aufführung barocker Musik.
Allegro molto!, Hörner klingen zu hektisch, Satz II fast bestens,
zuletzt ein Geschwindigkeits-Menuett. (KP)
Die Aufnahmen von 2006 sind seit August 2010 im internet frei
zugänglich durch tschechischen Radiosender Prag. Siehe zur
Bedeutung dieser Aufnahmen in 2010.
187. 2006
188. 2006
Challenge
Classics
Sony
Combattimento
Consort Amsterdam
De Vriend
The Brandenburg
Collegium
Münchner –BachOrchester
Newman
189. 2006
DGG
190. 2006
TDK
Freiburger BarockOrchester
Von der Goltz
191. 2006
TACET
Stuttgarter KammerOrchester
Hudson
192. 2006
Elatus
Barocchisti di Lugano
Fasolis
Es handelt sich um eine Re-Edition der Aufnahmen on 1995 und
1996 aller 6 Konzerte auf 2 CDs. Sehr flüssig gespielt, jedoch
klanglich vielleicht etwas zu schmal.
Neueste Einspielung durch Newman und das Brandenburg
Collegium aller 6 Konzerte
L Alle 6 Konzerte in einer DVD-Einspielung aus dem Jahr 1981,
wahrscheinlich noch im Januar, spätestens Anfang Februar 1981
aufgenommen, Richter starb am 15. Februar 1981 an
Herzversagen. Die Aufnahmen sind tlwse im Internet unter
Google-Video/ Youtube einsehbar.
L Die DVD Aufnahme von 2000 neu bei TDK ediert. Die
Aufnahme gilt als besonders originär-historistisch. Es handelt sich
um eine Einspielung im Schloss von Köthen, in DVD mit schöner
Anschaulichkeit. Kann auch im Internet über Video-Google
eingesehen werden.
Es handelt sich um Aufnahmen der 6 Brandenburgischen
Konzerte von 1999, dazu einzelne weitere Aufnahmen: Chaconne
für Viola, Partita in D, Largo und Fuge BWV 526 in der
Bearbeitung durch Mozart, Kunst der Fuge, Musikalisches Opfer,
4 Orchestersuiten.
In der CD-Version handelt es sich um 5 CDs von 2005. Siehe
auch in 2010. Eine sehr frische und anmutige Aufnahme.
Richter
L Die 6 Konzerte auf 2 CDs neu ediert aus den Aufnahmen von
1996. „2SACDs. Dazu das Tripelkonzert BWV 1044. Eine sehr
flüssig und temperamentvoll gespielte Aufnahme. Die Hörner
41
193. 2006
Berlin
Classics
Kammer Orchester
Berlin
Koch
194. 2006
Quartz
Uhlig
195. 2006
Dutton
196. 2006
Private
Aufnahme
London Conchord
Ensemble
The Boyd Neel String
and London Chamber
Orchestra
Acroma animata –
junges Kammerorchester
197. 2007
NX
Capella Istropolitana
Warchal
198. 2007
MM
Mainzer Kammer
Orchester
Kehr
199. 2007
Telarc
Boston Symphony
Orchestra
Koussevitzky
200. 2007
EMI
Classics
Academy of St.
Martin in the Fields
Marriner
201. 2007
Avie
European
Brandenburg
Ensemble
Pinnock
etwas vorlaut , sonst aber lebhaft und klangvoll. II,3 ist vielleicht
etwas zu lebhaft und die Trompete etwas spitz. Sehr schnell.
Einspielung aller 6 Konzerte auf 2 CDs. Nicht überzeugend.
Besonders der dritte Satz des zweiten Konzertes klingt sehr in die
Länge gezogen.
Mit dem Violinkonzert für zwei Violinen, den Brandenburgischen
Konzerten 2, 4, 6, sowie 3 Orchestersuiten. 2 CDs.
Konzerte 1 – 6, und Cemabalo Konzert BWV 1058 und
Violinkonzert BWV 1042. Neuedition der Aufnahmen von 1945
bis 1950 auf 2 CDs.
Malcolm
Matthias
Bartsch und
Aki Schmitt
Eine private CD-Einspielung des Jungen Kammerorchesters,
nicht im Handel erhältlich. Das Junge Kammerorchester tritt
regional in Deutschland mit Konzerten insbesondere zur Musik
des 18. Jahrhunderts, aber auch mit modernen Werken auf.
V Konzerte 1, 3, 5, neu ediert aus der Aufnahme von 1987, 1
CD.
Einspielung aller 6 Konzerte auf 2 CDs. Insgesamt etwas träge
mit stampfenden Celli. Tempi sind gezogen und vielfach zu
langsam. Aber sonst ordentlich gespielt.
L V Neu-Edition der Aufnahmen aller 6 Konzerte mit den drei
Orchester-Suiten von 1945 bis 1949 auf 3 CDs. Die Aufnahmen
klingen doch sehr bedächtig und breit gedehnt.
L V Neu-Edition der klassischen Marriner Aufnahmen aller 6
Konzerte von 1984/85 zusammen mit den drei Orchestersuiten
auf 3 CDs. Eine sehr saubere und sorgfältige Einspielung, nicht
zuschnell, jedoch etwas zu wenig an Dynamik.
L V Neueinspielung von Trever Pinnock. Der ‚Pinnock-sound‘
(„drahtig“) nicht mehr so sehr im Vordergrund. Eine
kammermusikalische, leichtfüßige und engagierte Aufnahme.
Findet generell große Zustimmung. Wohlklingend und gut
balanciert, nicht zu schnell, aber mit Temperament. Siehe auch
42
202. 2007
MM
Prades Festival
Orchestra
Casals
203. 2007
Decca
Il Giardino Armonico
Antonini
24‘36
43
im Internet eine Musikkritik einer Aufführung der
Brandenburgischen Konzerte durch Pinnock und das Ensemble
im Herkulessaal in München von 2007: Die Aufführung wurde als
ganz außerordentlich eindrucksvoll bezeichnet, auch wenn
gelegentlich etwas die Grundierung durch Kontrabass und Celli
zu schwach ausfällt. Hierin scheint Pinnock ähnlich wie Andrew
Parrott zu denken. Siehe die Aufnahmen von Parrott in 1999 mit
den Taverner Players.
L V Überspielung der Aufnahmen der Konzerte beim
Prades Festival von 1950 auf CD der Fa. Membran Music Ltd.
Leitung Pablo Casals, mit E. Istomin, Klavier, Joseph Szigeti,
Violine, J. Wummer Flöte, u.a. Die Einspielungen mit Casals sind
insgesamt eher etwas langsam und in die Breite gezogen.
Die Gesamtaufnahmen in der Überspielung durch Membran
Music Ltd enthalten auch das Doppelkonzert BWV 1043 mit Isaac
Stern und Alexander Schneider, Violinen.
L Konzerte 1 – 6, die Aufnahmen von 1996 nochmals
herausgegeben durch Decca/ Teldec. Lebhaft und sehr
geschmeidig gespielt. Eine besonders hinsichtlich des
Spieltemperamentes und der Dynamik herausragende
Einspielung. Für traditionale deutsche protestantische Gemüter
vielleicht etwas zu temperamentvoll. Antonini hat in letzter Zeit
Video-Aufnahmen mit der Sängerin Cecilia Bartoli gemacht.
Diese sind hinsichtlich des Temperamentes der Bartoli und des
Giardino Armonico durchaus gleichgewichtet! Das könnte kaum
ein anderes Barock-Orchester überhaupt so hinkriegen. Die CD
war 2004 bereits bei elatus veröffentlicht. Siehe dort. Siehe auch
eine Video Aufnahme , Jahr unbekannt, mit dem letzten Satz des
dritten Brandenburgischen Konzertes durch Il Giardino Armonico
im Internet. Diese Einspielung, aufgenommen in einem leer
stehenden Industrie-Loft, ist besonders eindrucksvoll hinsichtlich
204. 2007
SF
Mozart Orchestra
Bologna
Abbado
205. 2007
Decca
Chailly
206. 2008
MED
Gewandhaus
Orchester Leipzig
Mozart Ochestra
Bologna
207. 2008
HM
Hogwood
208. 2008
NX
The Academy of
Ancient Music
Swiss Baroque
Soloists
209. 2008
EMI
Baath Bach Festival
Orchestra
Menuhin
Dynamik und Klang. Siehe die Internet-Adresse für die VideoAufnahme am Schluss des Anhanges.
Eine Aufzeichnung des Schweizer Fernsehens vom 21. April
2007 der Festaufführung in Memoriam Carlo Maria Bandini aller 6
Brandenburgischen Konzerte mit dem berühmten Mozart
Orchester Bologna und Claudio Abbado, Dirigent. Blockflöte:
Michala Petri, Violine: Giuliano Carmignola, Oboe: Lucas M.
Navarro, Trompete: Reinhold Friedrich. Das Besondere dieser
Aufzeichnung, die vollständig im Internet eingesehen werden
kann, ist für uns, dass im zweiten Konzert der Heidelberger
Trompeter Reinhold Friedrich spielt. Insgesamt im Sinne von
Klassik Prisma die vollkommen überzeugende Einspielung der
Brandenburgischen Konzerte. Die Aufnahmen können im Internet
eingesehen werden mit Google-Video unter Claudio Abbado –
Brandenburg Concerts.
Live Aufnahmen aus dem Gewandhaus zu Leipzig vom
November 2007. 2 CDs Original. Noch keine Beurteilung.
L Veröffentlichung der oben beschriebenen Aufnahmen aus
dem Theatro Valli in Reggio Emilia von 2007 durch Medici TV in
DVD. Diese Aufnahme zähle ich zu den schönsten Aufnahmen
überhaupt. Siehe unten in 2010 die CD Edition.
Neu-Edition der Aufnahmen von 1997 auf 2 CDs.
Abbado
Gabetta
21‘24
44
In der Kritik mäßig beschrieben. Bläser werden als tlwse
unerträglich ‚schräg‘ charakterisiert. Es dirigiert und spielt Gabetta
zusammen mit seiner Schwester Sol Gabetta, Cello.
Alle sechs Konzerte, dazu die drei Violinkonzerte. CD-Reedition
der LPs von 1959 und 1960 der Aufführungen beim Baath-BachMenuhin Festival in England. Violine und Leitung Yehudi
Menuhin.
Busch Chamber
Players
Bach Collegium
Japan
Busch
21‘46
Suzuki
20‘14
Decca
English Chamber
Orchestra
Britten
213. 2008
Pandora
Advent Chamber
Orchestra
Goldstein
214. 2009
SDG
English Baroque
Soloist
Gardiner
210. 2008
EMI
211. 2008
BIS
212. 2008
18‘53
45
Eine sehr auf Menuhin ausgerichtete Einspielung. Insgesamt
deutlich Streicher-betont. Bässe sind etwas im Hintergrund. Die
Aufnahmen sind jedoch gerade wegen der deutlichen ViolinBetonung durchaus schön und anregend zu hören. Menuhin lässt
im Vergleich zu Aufnahmen seiner Zeit (späte 50er Jahre!) lebhaft
aufspielen. Neu ediert durch Membran Music Ltd. In 2011, siehe
dort.
L Neu Edition der Aufnahmen von 1935/36. Konzerte 1 -6 und
vier Suiten für Orchester. Auf 3 CDs.
Hörner klingen gepresst, Oboen zu sehr im Vordergrund,
Wiederholungen sind gleichklingend, insgesamt konventioneller
Eindruck (KP)
L Neu-Edition der Aufnahmen von 1968. Insgesamt klingen die
Aufnahmen mit Benjamin Britten dennoch etwas langweilig und
eher spröde. Es fehlt etwas die barocke Begeisterung zur Musik.
Einspielung aller 6 Konzerte vom Februar 2008. Die Aufnahmen
repräsentieren wohl einen in den USA sehr verbreiteten Standard
zur Musik J.S. Bachs in den verschiedenen kirchlichprotestantischen Kreisen der USA. Die Aufnahmen sind im
internet einhörbar. Sicherlich sorgfältig und mit Ausdruckswillen
gespielt, im Vergleich aber zu den modernen Bach-Einspielungen
in Europa doch etwas träge.
L Dramatisch zugespitzte Einspielung, eindrucksvoller wuchtiger
Klang, insgesamt fast zu schnell. (KP)
Das ist wirklich zu schnell gespielt, wenn auch sehr penibel und
sehr sauber. Bei einem Besuch eines Konzertes in der Megaro
Musici Athynon in Athen im Dezember 2010 konnte man die
Einspielungen Gardiners im Musikladen des Megaro Musici
fortlaufend hören. Nach Rückfrage im Laden erhielt ich zur
Antwort, dass sich die Aufnahmen der Bachschen Musik (sowohl
die Brandenburgischen Konzerte und Orchestersuiten als auch
die Kantaten besonders in den Einspielungen durch Gardiner)
sich derzeit in Athen besonders großer Beliebtheit erfreuen
können.
215. 2009
BIS
Bach Collegium
Japan
Suzuki
216. 2009
MM
Columbia String
Orchestra/ Ensemble
des Solistes
Reiner
217. 2009
MEL
Solisten der
Moskauer
Philharmoniker
Oistrach
218. 2009
HM
Academy of Ancient
Music
Egarr
L Neu-Edition der Aufnahmen von 2008 auf 3 SACDs. Die
Brandenburgischen Konzerte auf solche Art in Japan eingespielt,
das ist schon sehr bemerkenswert. Es bleibt jedoch bei der oben
schon dargestellten Beurteilung.
V Es handelt sich um die Aufnahmen der Konzerte 1, 3, 5, 6
von 1949 durch Columbia mit A. Reiner. Auf CD übernommen
von Membran Music Ltd. Die Aufnahmen mit Reiner hören sich
heute etwas altmodisch an. Reiner, maßgeblicher Dirigent der
40er Jahre, hat wohl die relativ verhaltene Spielweise bei den
Brandenburgischen Konzerten zum Maßstab für spätere
Einspielungen in den 50er Jahren gemacht.
Neu Edition der 6 Brandenburgischen Konzerte von Aufnahmen
noch aus der Sowjetzeit (ca. 1965) mit Igor Oistrach, Leitung und
Violine. II,3 etwas gewöhnungsbedürftig. Die Trompete hört sich
an, wie ein Storch im Wasserteich.
L V Einspielung aller 6 Konzerte. 2 Superaudio CDs vom März
2009. Es handelt sich um eine Neueinspielung der
Brandenburgischen Konzerte durch die Academy of Ancient
Music bei Harmonia Mundi USA, zugleich für eine USA –
Konzert-Tournee in 14 Städten der USA. Im Internet kann eine
Einführung zu diesen Neuaufnahmen durch Richard Egarr
angehört und eingesehen werden: http://vimeo.com/15626596,
die anempfohlen sei. Egarr erläutert dort insbesondere sein
Konzept der tonalen Herabstufung um einen Halbton auf das
46
219. 2009
internet
Orchester Helmut
Brandt Menden
Brandt
220. 2009
ALPHA
Ensemble Café
Zimmermann
Daniela
Baroni
französische Barock-Niveau der Stimmung. Das dadurch
entstehende Klangbild weicht in der Tat von den meisten
Einspielungen bisher ab; der entstehende Klangeindruck ist
wohltuend, manchmal allerdings etwas schwerfällig. Zugleich
nimmt Egarr die Tempi etwas zurück. Er lässt ohne Kontrabass
spielen, stattdessen nur mit Barock-Cello/ Violone. Dadurch wird
der Gesamtklang etwas heller, obwohl in der tonalen
Herabstufung gespielt. Eine detaillierte Erläuterung zu diesen
Neueinspielungen wird für dieses Tabellarium noch vorbereitet.
Eine Aufführungs-Aufnahme des zweiten Brandenburgischen
Konzertes ‚live‘ in der Heiliggeist-Kirche in Menden bei Dortmund
vom 10. Mai 2009, die durchaus gefällt. Die Aufnahmen können
im internet eingesehen und gehört werden. Solisten sind: Antje
Pollmann (Violine), Claudia Lahage (Oboe), Antje Heinemann
(Blockflöte), Jörg Segtrop (Trompete) und Helmut Brandt
(Cembalo). Alle Solisten spielen sehr sorgfältig und musikantisch,
eine insgesamt ausgewogene und dennoch sehr anmutende
Einspielung. Es handelt sich um ein regionales Barock-Ensemble,
das aber mit solchen Einspielungen durchaus in weiterem
Rahmen auftreten sollte.
L V Es handelt sich um ein CD – Paket von 6 CDs. Darin
enthalten Instrumentalwerke von J.S. Bach, darunter auch die
Violinkonzerte, und eben die 6 Brandenburgischen Konzerte. Die
Brandenburgischen Konzerte sind unterschiedlich auf die 6 CDs
verteilt. Man muss also das ganze Paket kaufen, wenn man alle
Konzerte hören will. Das Ensemble Café Zimmermann spielt im
Barock-Modus nach dem Vorbild des Berliner Ensembles unter
47
der Leitung von R. Jacobs. Eine eigene Kommentierung folgt
später.
221. 2009
Internet
German Brass
Eine Einspielung des zweiten Brandenburgischen Konzertes
durch das Ensemble German Brass. Dabei handelt es sich um
eine Vereinigung von Blech-Bläsern, von der Trompete, über
Posaunen, Hörner bis hin zur großen Tuba. Eine überaus
anregende und durchaus außergewöhnliche Einspielung. Alles ist
im Internet einhörbar und einsehbar. CD-Veröffentlichungen von
German Brass gibt es, zu den Brandenburgischen Konzerten ist
hier aber noch nichts bekannt.
Der erste und zweite Satz aus dem zweiten Konzert in einer
Video-Aufnahme aus 1967 aus dem Schloss-Oberschleißheim
bei München, im Internet über Google einsehbar. Gleiche
Besetzung wie in den LP Aufnahmen von 1967, jedoch ohne
Hedwig Bilgram stattdessen Richter selbst am Cembalo und
Leitung, mit Otto Büchner, Solo- Violine, Besetzung sonst wie
1967, bes. Pierre Thibaud.
Einspielung der 6 Konzerte dazu das Flötenkonzert No. 4 von
....... Es handelt sich um Aufnahmen noch aus der DDR-Zeit.
222. 2010
internet
Münchner- BachOrchester
Richter
223. 2010
SSS
Brandenburgisches
Konsortium
Bosse
224. 2010
Sony
Kapp
Konzerte 1 – 6, auf 2 CDs. Aufnahmen von 1984 neu ediert.
225. 2010
TACET
Philharmonia Virtuosi
New York
Stuttgarter KammerOrchester
Hudson
L Eine neuerliche Vinyl-Produktion: 3 LPs, 2010 neu durch Tacet
veröffentlicht. Es handelt sich um Aufnahmen der 6
Brandenburgischen Konzerte offenbar aus 2005, zusammen mit
Chaconne für Viola, und BWV 526 in der Bearbeitung durch
Mozart.
48
226. 2010
Avie
Apollos Fire Baroque
Orchestra
Sorrell
227. 2010
Decca
Universal
Gewandhaus
Orchester Leipzig
Chailly
Eine Einspielung aller 6 Konzerte auf historischen Instrumenten
von 1999 bis 2005. Dazu das Violinkonzert BWV 1052 und die
Cembalo-Konzerte BWV 1052 und 1056.
L V Wiederveröffentlichung der Original-CDs von 2008. Diese
Aufnahmen aller 6 Brandenburgischen Konzerte werden vielfach
zu den schönsten Einspielungen auf Tonträgern gerechnet. Und
in der Tat, auch nach unserer Auffassung sind diese Aufnahmen
ganz herausragend: klar, deutlich, sauber intoniert, ohne
angestrengte ‚Historisierung‘, ganz herausragende Solisten, so
ganz besonders der Trompeter Sommerlander im zweiten
Konzert. Chailly lässt mit einer zugleich gelassenen Eleganz als
auch mit kompromissloser Eindeutigkeit spielen, und zustande
kam eine zugleich moderne Einspielung, die dennoch den
Eindruck von Bachscher Originalität vermittelt. So z.B. ist der
Eindruck des ersten Satzes aus dem dritten Konzert einfach
berauschend: Keine andere Aufnahme kann den kurzen Blick in
die Tiefe am Ende des Satzes so dramatisch spielen, wie das
Gewandhaus Orchester in dieser Aufnahme, und das, ohne dass
dabei der Kontrabass über die Maßen in Anspruch genommen
würde. Dem folgt ein sensibles kurzes Solo der Violine von
Sebastian Breuninger, und dann folgt der berühmte dritte Satz:
Auch dieser temperamentvoll und rhythmisch prägnant, aber nicht
zu schnell. Die langsamen Tempi der Furtwängler-Zeit sind nun
endgültig Vergangenheit, aber ohne dass dabei überhaupt nur
der Eindruck von Eile oder gar zu schnellen Tempi entstünde.
Alles ist ausgewogen in Tempi, Intonation, Ausgleich der
Instrumente, und gerade in dieser Ausgewogenheit entsteht ein
Gefühl der aufmerksamen Anspannung, darüber nämlich mehr
und mehr, ob tatsächlich eine solche Konzeption über alle sechs
Konzerte hinweg gelingen kann: Es kann, so viel sei verraten.
Das Zuhören macht an der häuslichen Musikanlage ein enormes
Vergnügen ohne irgendeine Einschränkung.
49
Le Concert des
Nations
Le Petite Bande
Savall
L Konzerte 1 – 6. 2 SACDs.
Kuijken
HM
Akademie für Alte
Musik Berlin
Jacobs
231. 2010
DG
Berliner
Philharmoniker
Karajan
232. 2010
BLCL/
Edel
Virtuosi Saxoniae
ensemble
233. 2010
Internet
Musica Florea
Stryncl
L Konzerte 1 – 6, auf Naturhörnern. Aufnahmen von 1986 neu
ediert auf 2 SACDs.
L V Neu-Edition der älteren CDs von 2003, siehe dort, in neuer
24bit Technologie. Es bleibt jedoch bei dem für die BarockInterpretationen von Jacobs charakteristischen Klangbild, das
vielleicht etwas zu breit ist. Man könnte auch sagen, etwas
‚spöckig‘ gespielt, zu wenig klangvoll.
L V Neuedition der alten Aufnahmen von 1964 mit neuer CDTechnologie durch Deutsche Grammophon auf 2 CDs. Die
frühere Einschätzung der LP-Einspielungen von 1964 (siehe dort)
bleiben allerdingsbestehen, obwohl diese Einspielungen gerade
im Gegensatz zu den im Jahr 2010 allzu häufig vorgestellten
‚originalen barocken Einspielungen‘ ein durchaus anderes
Hörprofil anbieten und damit die ‚barocke Einseitigkeit’
gegenwärtiger Aufführungen etwas modifiziert. Die CDEinspielungen wurden bereits 1986 und 1997 von Deutsche
Grammophon auf den Markt gebracht.
L V Neu- Edition der Aufnahmen von 1991. Eine sehr schöne
Einspielung, in größter Sorgfalt. Diese Einspielung kann sicherlich
mit zu den schönsten Aufnahmen gerechnet werden.
Aber beachten: Inhalt und Nummern der beiden CDs sind
vertauscht. Im zweiten Konzert spielt Ludwig Güttler selbst das
Corno da caccia, d.h. eine tiefere, dem Kornett ähnlich klingende
Tromba. Dennoch klingt alles sehr beschwingt. Sonst ebenfalls
mit alten Instrumenten, insbesondere sehr schöne Blockflöte.
Siehe auch in 1991 zur Erstveröffentlichung der Aufnahmen.
L V Diese Gesamtaufnahme der Brandenburgischen Konzerte
ist seit August 2010 im Internet frei zugänglich, eingestellt durch
das Tschechische National Radio in Prag. Es handelt sich, soweit
ich das beurteilen kann, offenbar um die Einspielungen, die bei
228. 2010
MV
229. 2010
Accent
230. 2010
17:38
50
2006 bereits benannt sind, jedenfalls ist für das Erste Konzert
genau die gleiche Zeitdimension angeben. Im Gegensatz zur
Einschätzung im Klassik Prisma bin ich der Auffassung, dass es
sich bei diesen Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte
um ganz wunderbare Aufnahmen handelt: deutliches BarockMarcato kennzeichnet die Spielweise, klangvolle Blockflöten,
sehr saubere Violinen, ebenmäßig fundierende Bässe, ohne
jedes Brummeln, wohl klingende Oboen, sehr sorgfältig und
dennoch impressiv gespielte Hörner, eine saubere klare
Trompete etc., fein differenzierte und wirklich gut wahrnehmbare
Dynamik des gesamten Spiels, dabei wird durchaus nahezu alles
in lebhaftem Tempo gespielt, der neuerdings wieder diskutierten
möglichen originären Tempo-Auffassung sowohl des Barock als
auch der Klassik entsprechend. Ich möchte deshalb diese
Einspielungen aus meiner Sicht mit zu den eindrucksvollsten
Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte bisher nennen.
234. 2011
DECCA
Kammerorchester
Carl Philipp Emanuel
Bach
Schreier
16‘10
51
L V Peter Schreier kann heute sicherlich als einer der ganz
großen Interpreten der Musik von Johann Sebastian Bach gelten,
nicht zuletzt auch, seitdem er die Leitung des Münchner Bach
Chores innehat. Zuvor hatte er die Leitung des
Kammerorchesters Carl Philipp Emanuel Bach, und mit diesem
hatte er schon 1993 die Brandenburgischen Konzerte eingespielt.
Diese Aufnahmen liegen nun in einer neuen Doppel-CD,
herausgebracht durch Universal Music – DECCA, vor, wobei auf
je einer der CDs je ein Tripel-Konzert zusätzlich enthalten ist.
Schreier und sein früheres Bach-Orchester spielen alles auf
wunderbar musikantische Weise: herzhaft, froh, temperamentvoll,
klangvoll, zügig, und gelegentlich auch mutig, so z.B. das zweite
Konzert mit dem norwegischen Trompeter Hardenberger. Diese
Aufnahmen möchte ich als die für meinen Eindruck besten und
235. 2011
DGG/
Sony
The English Concert
Pinnock
236. 2011
Membran
Music Ltd
Baath Festival
Orchestra
Menuhin
schönsten Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte
überhaupt kennzeichnen, jedenfalls soweit ich selbst einen
Vergleich mit anderen Aufnahmen anstellen kann. Die
Aufnahmen im Vergleich sind in diesem Tabellarium mit ‚V‘
gekennzeichnet. Im Klassik Prisma hatte B. Stremmel die
Aufnahmen von Jacobs als die für ihn schönsten gekennzeichnet,
bei welchen nur noch ein kleines Schlusspünktchen für die
allerhöchste Wertung fehlte. Zu den Aufnahmen Schreiers
möchte ich sagen, dass ein solches Pünktchen nicht mehr fehlt,
sie also die allerhöchste Wertung erreichen.
L V Wiederveröffentlichung der klassisch zu nennenden
Aufnahmen des Orchesters ‚The English Concert‘ unter der
Leitung und Anleitung von Trevor Pinnock. Die Aufnahmen
datieren von 1982, siehe dort. Im Wiederhören dieser Aufnahmen
ist doch die große Bach-Begeisterung dieser Musiker und
zugleich deren überaus eindrückliche Souveränität im Umgang
mit barocker Musik, der Musik Johann Sebastian Bachs
insbesondere, zu erleben. Gerade im Vergleich mit den neuesten
Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte nach 2003 fällt
immer noch die überaus frische und temperamentvolle, zugleich
äußerst sorgfältige Musizierweise dieses Ensembles auf. Trevor
Pinnock und das English Concert dürfen sicherlich immer noch zu
den besten Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte
gerechnet werden.
V L Es handelt sich um die Aufnahmen Menuhins von 1959 mit
dem Baath Festival Orchestra. Siehe dort. Die Aufnahmen
wurden bereits 2008 durch EMI auf CD herausgebracht, siehe
dort. Die hier vorliegende CD-Veröffentlichung durch Membran
zeichnet sich wie bei Membran üblich durch eine herausragende
technische Überarbeitung aus, die für voll Klangreinheit und
Instrumenten-genaue Übertragung garantiert. Das Klangbild ist
demjenigen der LP-Edition durchaus ranggleich einzuschätzen.
52
237. 2012
Edel
Freitagsakademie
Bern
238. 2014
Harmonia
Mundi
Freiburger
Barockorchester
L Es handelt sich um eine ‚erfundene‘ Mitternachtsparty, die
1723 angeblich in Köthen stattgefunden haben soll, und zu deren
Zweck die Brandenburgischen Konzerte aufgeführt worden sein
sollen. Die Freitagsakademie ahmt ein solches Projekt aktuell
nach. Das Ganze ist eine Aufführungsidee des Labels Winter &
Winter. Abgesehen von den Party-Effekten (Vogelzwitschern,
Pferdehufe, Feuerwerkskracher, Rufen und Klatschen des
Publikums und Ähnliches) handelt es sich offenbar um eine
irgendwie sehr oberflächliche Aufnahme, die zudem allzu sehr
nur in den Höhen klingt, eine Fundierung durch basso fehlt
gänzlich. Einige Passagen der Soloinstrumente mögen ganz
akzeptabel sein, insgesamt jedoch eine sehr gewöhnungsbedürftige Einspielung, auch wenn die Freitagsakademie aus
Bern, gegründet nach einem Vorbild gleichen Namens aus Berlin
im frühen 19. Jahrhundert im Jahr 1993, eigentlich eine
renommierte Barock-Kapelle ist. Aus einer Kritik im Kulturradio
bei Arte von Peter Uehling (Sept.2012) darf folgendes zitiert
werden: „Das Berner Ensemble Die Freitagsakademie spielt
solistisch und auf ordentlichem Niveau, allerdings in der sehr
kalten und halligen Akustik einer Kirche, bei der man sich den
Klang eines Festsaals mit Marmor und Spiegeln sehr gut
vorstellen kann – aber man wünscht es sich oft wärmer und
direkter. Die Violin- oder Oboensoli fallen eher schwach aus,
wenig Farben, aber viel kratzendes Saitenmaterial zeigen die
Bratschen im 6. Konzert, gut sind die sehr offensiv gespielten
Hörner und die virtuose Trompete, sehr gut der Cembalist Vital
Julian Frey im 5. Konzert.“
Winter
L V Eine Neuaufnahme aller 6 Konzerte im Ensemble. Eine
Kommentierung steht noch aus. Siehe aber den Bericht von
53
239. 2014
Berlin
Classics
Volker Hagedorn in: Die Zeit, Nr. 49, vom 27. November 2014, S.
71, online direkt in: www.volker-hagedorn.de/wp/?p=1687
L V Eine Neuaufnahme aller 6 Konzerte im Ensemble.
Eine Kommentierung steht noch aus. Siehe aber den Bericht von
Volker Hagedorn in: Die Zeit, Nr. 49, vom 27. November 2014, S.
71, online direkt in: www.volker-hagedorn.de/wp/?p=1687
Concerto Köln
54
ANHANG:
1. Die Labels:
Accent
Accord Musidisc
ALPHA
Ambitus
apex
Archipel
Ariola
Ars Vivendi
Austrophon
Aura music sri
Aurophon
Avie Universe
BCI
BCL Berlin Classics
BIS records Sweden
BRCL Brilliant Classics
CA Capriccio/ Delta
CB Calif. Baptist University
CBC COLUMBIA
Challenge Classics
Collins Classics London
DECCA, siehe auch Universal
Music
DCM Da Camera Magna
Delos international N.Y.
Delta von Electrola
DGA Deutsche Grammophon Archiv Produktion
DGG Deutsche Grammo
phon Gesellschaft
DHM Deutsche Harmonia
Mundi
DRA Deutsches Rundfunk
Archiv Frankfurt/M.
Dutton Vocalion (historic)
Edel Berlin - München
Elatus (Warner)
Electrola His Maters
Voice
EMI Electrola/
His Masters Voice
ERD Erato Disques
Eterna
EURODISC
HBL Portland Oregon
Heliodor
HM Harmonia Mundi
HYP Hyperion
HN Hänssler
IGA Istituto Geografico de
Agostini
LC
Line
MED Medici tv
MEL Melodiya (Deutsche
Grammophon)
Membran Music Ltd. London
MM Membran Music Ltd.
London
MV
Naïve Classics
NAX Naxos
Novalis
ORF Wien
PARNASS
PHILIPS
Pilz
Point Classics London
Quartz (Birmingham)
Scribendum
SDG
SF Schweizer Fernsehen
SKY Skyline.com
SONY
SU Supraphon Prag
SSS Sans Souci Studios
55
Berlin
Strato
SUP Supraphon Prag
TACET Stuttgart
TDK
Telarc
TELDEC
TIM The International
Music Company
Ultima
Universal Music, siehe
auch DECCA
Virgin
VOX
Warner Music
Weltbild
WE Weton
WING
Winter & Winter
WM Westminster
2. Die Orchester / Ensembles:
The Academy of Ancient Music, London
Academy of St. Martin in the Fields, London
Akademie für Alte Musik Berlin
Amsterdamer Barock Orchester
Apollos Fire = The Cleveland Baroque
Orchestra
Ars Redivivia Ensemble Prag
Baath Bach Festival Orchestra
Bach Collegium Japan
Bach Orchester des Gewandhauses Leipzig
Bach Orchester Pforzheim
Barocchisti di Lugano
Basler Kammerorchester
Berliner Philharmoniker, zuvor:
Philharmonisches Orchester Berlin bis 1929
Boston Baroque Orchestra
Boston Early Music Festival Orchestra
Boston Symphony Orchestra
The Boyd Neel String Orchestra and London
Chamber Orchestra
The Brandenburg Collegium
Brandenburg Consort
Camerata Academica Würzburg
Camerata Romana
Capella Istropolitane Lubljana
Chamber Music Society of Lincoln Center New
York City
Chamber Orchestra of Europe
Cleveland Baroque Orchestra
Combattimento Consort Amsterdam
Collegium Aureum
Columbia String Ensemble New York
Concentus Musicus Wien
Consort of London
Le Concert des Nations, Paris
Concertino Italiano
Deutsche Bach Solisten Ansbach
English Baroque Soloists
English Chamber Orchestra
The English Consort
Ensemble Café Zimmermann
Ensemble des Solistes du Orchestre
Symphonique de Paris
Ensemble Sigiswald Kuijken, Haarlem
European Brandenburg Ensemble
Festival Strings Lucerne
Freiburger Barock Orchester
Freitagsakademie Bern
Gewandhaus Kammer Orchester Leipzig
Hamburgisches Bach Orchester
Il Giardino Armonico
Kammer Musik Kreis Scheek-Wenzinger
Kammer Orchester Adolf Busch
Kammer Orchester Berlin
Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach
Kammer Orchester Edwin Fischer
Kammer Orchester Wilhelm Stross
Kölner Kammer Orchester Müller-Brühl
Kölner Solisten des Kölner Kammer
Orchesters Müller-Brühl
Lincoln Center Chamber Music Society
London Chamber Orchestra
London Conchord Ensemble
London Festival Orchestra
Mainzer Kammer Orchester
Marlboro Festival Orchestra
Mozart Orchestra Bologna
Münchner Bach Orchester
Münchner Kammer Ensemble
Münchner Kammer Orchester
Musica Amphion
Musica Antiqua Köln
Musica Florea
I Musici die San Marco di Venezia
Neues Bachisches Collegium Musicum
in Leipzig
New Philharmonic Orchestra London
Niederländisches Kammer Orchester
Northern Sinfonia of England
Orchester des Reichssenders Köln
Orchester der Wiener Staatsoper
Orchestra of the Age of Enlightment
Orchestra da Camera dell’Arte
Orchestra della Svizzera Italiana
Orchestre de Chambre de l’Ecole Normale
de Paris, Alfred Cortot
Orchestre de Chambre Baroque de la Sarre
Orchestre de Chambre de Radio Berlin
Orchestre Symphonique de Paris
Oregon Bach Festival Chamber Orchestra
The Parisien Consort
La Petite Bande
Philharmonia Orchestra London
Philharmonia Slavonica
Philharmonia Virtuosi New York
57
Philharmonische Vereinigung Sinfonica
Philharmonisches Orchester Berlin,
bis 1929, dann: Berliner Philharmoniker
Philharmonisches Orchester von Lubljana
Prades Festival Orchestra
Pro Musica Orchester Paris
Großes Radio Orchester Berlin
Radio Symphonie Orchester Berlin
Radio Sinfonie Orchester Budapest
RRG Orchester Berlin
Schola Cantorum Basiliensis
Slovak Chamber Orchestra
Solisten der Moskauer Philharmoniker
Solistenvereinigung der Bachwoche Ansbach
Stuttgarter Kammer Orchester
Stuttgarter Solisten
Südwest Studio Orchester
Südwestdeutsches Kammer Orchester
Swiss Baroque Soloists
Tafelmusik Jeanne Lamon
Taverner Players
Vancouver Orchestra
Vienna State Opera Orchestra
Virtuosi Saxoniae Leipzig
Wiener Akademie
Wiener Kammer Orchester
Wiener Philharmoniker
Württembergisches Kammerorchester
(Heilbronn)
Zürich Barock Ensemble
58
3. Die Dirigenten: (zu den Dirigenten mit den Lebensdaten gibt es biografische Artikel in Wikipedia)
Claudio
Abbado
1933
Henry
Adolph
Rinaldo
Alessandrini
1960
Giovanni
Antonini
1965
Daniela
Baroni
Rudolf
Baumgartner
1917 – 2002
Pieter-Jan
Belder
1966
M.
Bernardi
Gerhard
Bosse
1922
Douglas
Boyd
1959
Karel
Brazda
Benjamin
Britten
1913 - 1976
59
Adolf
Busch
1891 – 1952
Pablo
Casals
1876 – 1973
Ricardo
Chailly
1953
Robert Haydon
Clark
1943
Alfred
Cortot
1877 – 1962
Marcel
Couraud
1912 – 1986
Eugen
Duvier
Richard
Egarr
George
Enescu
1881 – 1955
Jörg
Faerber
1929
Diego
Fasolis
Edwin
Fischer
1886-1960
Wilhelm
Furtwängler
1886 - 1954
Andrès
Gabetta
Sol
Gabetta
60
John Eliot
Gardiner
1943
Severino
Gazzelloni
1919 – 1992
Reinhard
Goebel
Goldberg
Gottfried von der
Goltz
Roy
Goodman
1951
Paul
Goodwin
1956
Heinz Markus
Göttsche
1922
Ludwig
Güttler
1943
Nikolaus
Harnoncourt
1929
Martin
Haselböck
1954
Robert
Heger
Christopher
Hogwood
1941
Jascha
Horenstein
1989 – 1973
Benjamin
Hudson
1950
61
René
Jacobs
1946
Richard
Kapp
Herbert von
Karajan
1908 – 1989
Günther
Kehr
1920 – 1989
Erich
Kleiber
1890 – 1956
Otto
Klemperer
1888 - 1965
Hans
Knappertsbusch
1885 - 1973
Helmut
Koch
1908 – 1975
Ton
Koopman
1944
Sergei
Alexandrowitsch
Sigiswald
Koussevitzky
1874 - 1951
Kuijken
1944
Jeanne
Lamon
1949
Fritz
Lehmann
1904 – 1956
Ferdinand
Leitner
1912 - 1996
Gustav
Leonhardt
1928
62
Raymond
Leppard
1927
Alberto
Lizzio
Lorin
Maazel
1930
George
Malcolm
1917 – 1997
Neville
Marriner
1924
Alois
Melichar
1896 - 1960
Yehudi
Menuhin
1916 – 1999
Ulrich
Mertin
Helmut
Müller-Brühl
1933
Karl
Münchinger
1915 – 1990
Heribert
Münchner
Milan
Munclinger
Boyd
Neel
Anthony
Newman
1941
Igor
Oistrach
1931
1923 – 1986
63
Jean-Francois
Paillard
1928
Andrew
Parrott
1947
M.
Pearlman
Murray
Perahia
1947
Trevor
Pinnock
1946
Max
Pommer
1936
Ross
Pople
1945
Rudolf
Pribil
Jean-Pierre
Rampal
Josef
Rees
Hanns
Reinartz
Fritz
Reiner
1888 - 1963
Karl
Richter
1926 – 1981
Helmuth
Rilling
1933
Artur
Rother
1922 - 2000
64
Karl
Rucht
Paul
Sacher
1906 - 1999
Jordi
Savall
1941
Wolfgang
Sawallisch
1923
Hermann
Scherchen
1891 – 1966
P.
Schmitz
Peter
Schreier
Rudolf
Schulz-Dornburg
Carl
Schuricht
David
Shiffrin
Jeannette
Sorell
Leopold
Stockowski
1882 - 1977
Wilhelm
Stross
1907 – 1966
Mareck
Stryncl
Masaaki
Suzuki
1880 – 1967
1954
65
Friedrich
Tilegant
Florian
Uhlig
1974
Jan Willem de
Vriend
1959
Bohdan
Warchal
1930 – 2000
August
Wenzinger
1905 – 1996
Helmut
Winschermann
1920
Luigi
Zanetti
66
4.
Einige Bemerkungen zu nicht vorhandenen Tonträgern:
Es gibt natürlich noch einige Einspielungen mehr auf Tonträgern, die mir nicht bekannt sind. Recherchen aber ergaben, dass einige spezielle
Orchester die Brandenburgischen Konzerte nicht eingespielt haben: Große Symphonie-Orchester (die ‚Berliner Philharmoniker‘ ausgenommen)
ohnehin nicht, aber auch spezielle Orchester für die Musik des 18. und 19. Jahrhunderts: so etwa das Orchestre des Champs Èlysees, Paris. Es
scheint, dass Philipp Herreweghe, der mit letztgenanntem Orchester sehr verbunden war, und der so viele Einspielungen der Bachschen Kantaten
und Oratorien vorgelegt hat, keine Aufnahme mit den Brandenburgischen Konzerten gemacht hat. Hierin anders als Helmut Rilling oder Ton
Koopman, ebenfalls große Interpreten der Bachschen Vokal-Werke, die sich intensiv auch um die Orchesterwerke, die Brandenburgischen
Konzerte besonders, besorgt haben. Einige der älteren Aufnahmen, soweit solche beim Deutschen Rundfunkarchiv lagern, sind nicht als öffentliche
Tonträger erreichbar, jedoch können dort Kopien angefordert werden. Im Tabellarium werden solche Aufnahmen unter dem Label DRA benannt.
5. Sonstige weitere Anmerkungen und Bemerkungen:
Die Internet –Video Aufnahme des zweiten Konzertes, BWV 1047, leider nur die Sätze 1 und 2, mit dem Münchner Bachorchester und Karl
Richter im Schloss Oberschleißheim bei München kann im Internet (G00gle-Video) eingesehen und gehört werden: (Münchner Bach Orchester
Bach Brandenburg Concert No. 2 in F major BWV 1047 – 1. Allegro – 2. Andante). Darüberhinaus können über Youtube alle Einspielungen des
Münchner Bachorchesters unter der Leitung von Karl Richter im Schloss Oberschleißheim eingesehen und angehört werden. Insbesondere die
Einspielung des 6. Brandenburgischen Konzerts in solistischer Streicherbesetzung mit Continuo ist mit dem Hintergrund der barocken SchlossRäume von Schleißheim eindrucksvoll und sei zur Anhörung anempfohlen. Die Deutsche Grammophon Archiv Produktion hat die Aufnahmen des
Münchner Bach Orchesters in einer CD neu herausgegeben, wobei die Aufnahmen aus der Zeit von 1964 bis 1981 ausgewählt wurden. Die
Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte sind von 1967, alle aufgenommen in der Hochschule für Musik in der Arcisstraße München. (Die
67
Aufnahmen in München konnte ich persönlich mithören). Zusätzlich gibt es die Konzerte für Oboe und für Oboe und Violine, aufgenommen 1964
bzw. 1981. Diese Aufnahmen sind in der Tabelle in 1981 notiert. Hinsichtlich der Beurteilung sei angemerkt: Richter mit diesen Aufnahmen fällt
deutlich aus dem allgemeinen Temporaster: Er lässt deutlich temperamentvoller und schneller spielen, als der seit Reiners Einspielungen üblichen
langsamen, manchmal sogar schläfrigen Tempi. Dennoch sind die Aufnahmen Richters nicht übertrieben schnell. Die für 2007 genannte
Einspielung mit Claudio Abbado kommt in den Tempi übrigens den Richterschen Vorgaben nahe. Lediglich Gardiner, auch Marriner lassen
ähnlich lebhaft spielen. Alle aber werden übertroffen von der Einspielung der Musica Florea aus Prag, die in der Tabelle als letzte für 2010 genannt
wird. Wenn man diese Aufnahmen gehört hat, dann hat man wirklich das Gefühl, dass die meisten Einspielungen zuvor an zu langsamen Tempi
leiden, wie gesagt, manchesmal richtig schläfrig wirken. Aber nicht nur die Tempi entscheiden: Die Dynamik der verschiedenen Aufnahmen ist
auffallend unterschiedlich. Auch hier habe ich den Eindruck, dass Marek Stryncl am entschiedensten die Ausdifferenzierung der Dynamik (d.h. der
Mischung aus crescendi, diminuendi, aus forte und piani) erarbeitet hat, und dass er und sein Orchester auch den Mut hat, derartig deutlich und
differenziert zu spielen, gewissermaßen alle ältere auf Klassizität und Religionsverträglichkeit gerichtete Einspielungen hinter sich lassend. Aus
meiner Sicht sind diese Aufnahmen vielleicht nicht die schönsten – dieses Lob kommt Abbado und dem Mozart Orchester Bologna zu, aber die
eindruckvollsten. Für mich also sind die wuchtigeren, wacheren, temperamentvollen Einspielungen gegenüber den eleganten, klassischen, formal
und tonal vollkommen ebony-mässigen Einspielungen vorrangig. Ich halte daher insbesondere die Einspielungen von Antonini (1996/97) und
Stryncl (2006/2010) für die eindrucksvollsten Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte, hinter denen selbst die Hochschul-Einspielungen
von Karl Richter von 1967 doch zurückbleiben müssen.
Gesamtbeurteilung und eigene Vorlieben: Für meinen (E.H.) Musikgeschmack sind drei Aufnahmen der Konzerte besonders herausragend: Karl
Richter, die ‚Forschungsaufnahmen‘ von 1967 in der Musikhochschule in München, Claudio Abbado mit dem Mozart Orchester Bologna (diese
Aufnahme war dem Autor von Klassik-Prisma natürlich noch nicht bekannt), und die Aufnahmen mit Marek Stryncl und der Musica Florea. Die
Aufnahmen von Nikolaus Harnoncourt als auch die eher unbekannte Aufnahme der Academia Würzburg empfinde ich als eigentlich barock,
durchaus vergleichbar den Aufnahmen mit René Jacobs. Gerade der Kontrast zur Aufnahme mit Koopman macht deutlich, dass dieser (wie auch
vielfach die Musikkritik) Barock mit Rokoko verwechselt, wobei Rokoko- Aesthetik zugleich jene übertriebene Verspieltheit als auch
68
empfindungsreduzierte Vorklassik widerspiegelt, gegen welche Mozart so sehr rebelliert hatte. Die englischen Aufnahmen, besonders St. Martin
in the Field, überzeugen durch Sorgfältigkeit und klangliche Schönheit. Einige Aufnahmen, so z.B. die Aufnahme mit Gardiner, fallen klanglich
etwas oberflächlich aus, so auch die Aufnahmen mit dem Consort of London und Robert Haydon Clark. Die Aufnahmen mit Jacobs und Goodwin
sind sehr schön und eher ruhig, aber kräftige Streicher dominieren. Eigentümlich sind die Prades-Aufnahmen mit Casals, aber besonders
eindrücklich, so auch die zweite Einspielung von Casals mit dem Marlboro Festival Orchestra. Die in Klassik-Prisma besonders herausgehobenen
Aufnahmen mit der Urfassung des Konzertes, aber auch die anderen Aufnahmen des Leipziger Collegiums mit Pommer als Dirigent sind in
allgemeiner Einschätzung neben der Goebelschen Einspielung mit die besten Tonträger mit den Brandenburgischen Konzerten. Und in der Tat,
diese ‚Leipziger‘ Brandenburgischen Konzerte sind wohlklingend und anregend zugleich – weder veraltet, noch ‚modern‘, vielmehr eine
Grundmusikalität vermittelnd, welche den Hörer angesichts der Vielzahl der Einspielungen mit den Brandenburgischen Konzerten zu einer ruhigen
Gelassenheit finden lässt. Einen vorrangigen Vergleich genießen die Aufnahmen von Max Pommer mit dem Neuen Bachischen Collegium in
Leipzig noch aus DDR Zeiten, und das Münchner-Bach-Orchester mit Karl Richter in der Hochschule für Musik in München von 1967, publiziert
1968. Beide Aufnahmen sind sicher hervorragend und können durchaus als zwei der besonders eindrucksvollen Einspielungen der
Brandenburgischen Konzerte überhaupt verstanden werden. Ich persönlich empfinde die Aufnahmen aus München weitaus frischer und
temperamentvoller als die Leipziger Aufnahmen. Letztere scheinen wie von einem melancholischen Tau belegt zu sein und können diese
neugierige Frische aus München nicht erreichen. Das wuchtige Temperament der Aufnahmen Stryncls aus Prag scheint den Leipziger BachEnthusiasten völlig fremd zu sein. Angemerkt sei auch, dass insbesondere die Trompeten- Parts, in München gespielt von Pierre Thibaud,
gegenüber der Leipziger Einspielung weitaus deutlicher und klarer geraten sind, wie überhaupt das Thibaudsche Trompetenspiel von kaum einer
anderen Einspielung erreicht wird. Auch nicht von der Aufnahme aus Prag durch die Musica Florea. Die Aufnahme mit Maurice André aus Prag ist
mir bis dato allerdings nicht bekannt. Die allerdings schönste und perfekteste Einspielung des zweiten Konzertes gerade hinsichtlich des
Trompeten-Parts ist jetzt die Einspielung mit Abbado und dem Mozart Orchester Bologna. Die Trompete spielt, wie im Tabellarium schon gesagt,
der Heidelberger Trompeter Reinhold Friedrich. Und er spielt die Trompete in einer von keinem der anderen Trompeter erreichten Klarheit und
Fehlerfreiheit. Freilich kann das Trompetenspiel von Karl Rucht aus den Jahren vor 1950 nicht mehr gehört werden, hatte doch Paul Hindemith
69
gesagt, Rucht sei (bis ca. 1953) der beste Trompeter Europas gewesen. Und Rucht hatte selbstverständlich auch das zweite Brandenburgische
Konzert auf der Trompete gespielt. Erst 1953 hat er dann die genannte LP, eine der ganz frühen LPs überhaupt, aufgenommen – als Dirigent.
Im nachfolgenden Artikel aus Klassik Prisma wird zuletzt gesagt, dass der Autor dort eine restlos zufriedenstellende Aufnahme in seiner
Sammlung nicht gefunden habe. Ich möchte nun hier auf eine Aufnahme verweisen, die auch ich erst nach weiterer Suche im Internet aufgefunden
habe (obwohl schon mehr als 50tsd Aufrufe zu dieser Aufnahme im Internet verzeichnet sind). Es ist die für das Jahr 2007 genannte Aufführung
der Brandenburgischen Konzerte im Teatro Municipale Valli in Reggio Emilia in Italien vom 21. April 2007. Dabei handelt es sich um eine
Festaufführung in memoriam Carlo Maria Bandini. Es spielt das Mozart Orchester Bologna unter der Leitung von Claudio Abbado, Solisten sind
u.a. Michala Petri, Blockflöte, Lucas M. Navarro, Oboe, Giuliano Carmignola, Violine und, für uns Heidelberger oder sogar Wieblinger besonders
hervorzuheben: Reinhold Friedrich, Trompete. Im Internet können in Google-Video alle 6 Konzerte eingesehen werden, was im Rahmen des
Teatro Valli von besonderer Eindrücklichkeit ist. Das Konzert wurde mit dem zweiten Brandenburgischen beendet, und nach einem wunderbaren
fröhlichen Applaus mit einem richtigen Blütenregen von den Balkonen hinunter zum Podium spielen die Musiker den letzten Satz des zweiten
Konzertes nochmals, Michala Petri diesmal mit der Piccolo-Blockflöte – einfach herrlich. Reinhold Friedrich setzt den Schlusspunkt, indem er, der
Piccolo-Flöte entsprechend, den letzten Ton in der Oktav-Erhöhung spielt und diesen auch in schönster Reinheit und Klarheit trifft. Er hat sich
sichtlich selbst darüber gefreut – und ebenso erfreut selbst das Zusehen über den Bildschirm. Ich glaube schon, diese Aufführungen überzeugen
restlos und sind mit das Beste, was zu den Brandenburgischen Konzerten im Vergleich mit der obigen Liste gehört werden kann. Eine solch schöne
und vollkommene Aufführung der Musik Bachs konnte und musste wohl einem so großen Dirigenten, wie Claudio Abbado es ist, gelingen, gerade
auch in seinem inzwischen doch hohen Alter.
70
6. Die Darstellung und Diskussion zu den Brandenburgischen Konzerten im Internet Label ‚Klassik Prisma‘
vom 28. Februar 2010, von Bernd Stremmel:
Johann Sebastian Bach: Die Brandenburgischen Konzerte 1-6, BWV 1046 bis 1051
(aus: www.Klassik-Prisma.de, vom 28. Februar 2010, Autor: Bernd Stremmel, Berghausen)
Die berühmten 6 Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach entstanden während seiner Zeit als Kapellmeister des Fürsten Leopold von
Anhalt-Köthen (1717-1723). Dort wurden sie auch von der Hofkapelle sowie zusätzlichen Musikern (z.B. Hornisten) aufgeführt. Auftraggeber war
nicht Bachs Dienstherr, sondern Markgraf Christian Ludwig von Brandenburg, der jüngste Sohn von Friedrich Wilhelm, dem „Großen Kurfürsten".
Die Bezeichnung „Brandenburgische Konzerte" geht übrigens nicht auf Bach selbst zurück, sondern auf seinen ersten Biographen Philipp Spitta, der
in seinem Werk immer wieder von den „Brandenburgischen" schreibt, um sie von anderen Konzerten aus Bachs Feder abzuheben. Die Musik des groß
besetzten ersten Konzerts schätzte Bach in besonderem Maße, einzelne Sätze entnahm er und fügte sie umgeformt und anders instrumentiert in andere
Werke ein.
Die dem Markgrafen übereignete Druckfassung stellt keineswegs die Urfassung der Konzerte dar. Bei Nr.1, 2 und 5 greift Bach auf einige Jahre
früher entstandene Kompositionen zurück. Max Pommer hat sie 1984 für die Schallplatte eingespielt. Die Frühfassung des 1.Konzerts, noch „Sinfonia"
genannt, ist weniger umfangreich als die bekannte spätere, sowohl in der Anzahl der Sätze als auch in der Instrumentation. In der Frühfassung fehlt der
3.Satz. Das Menuett enthält schon die beiden Trios, jedoch nicht die Polonaise (Polacca) für die Streicher. Außerdem sind die Stimmen für Violinen
und Bratschen mit den drei Oboen im Notentext zusammengefasst, sie spielen also identische Noten. Die Verwendung einer Violine piccolo, die um
eine kleine Terz höher gestimmt ist, fehlt auch in der Frühfassung, ihr Part wird von der 1.Violine übernommen. Im zweiten Trio des Menuetts
erklingen beide Hörner, aber nicht die Oboen, sondern Violinen 1 und 2 mit einer anderen Stimme als die der Oboen in der bekannten späteren
Version. Neben Max Pommer hat auch Christopher Hogwood die Frühfassung aufgenommen.
71
Das 1.Konzert stellt quasi ein Lehrstück dar, wie ein Komponist (der Barockzeit) ein Konzert für Instrumente herrichtet: a) Gruppenkonzert:
verschiedene Instrumentengruppen wechseln einander ab (1.Satz), b) Solokonzert für 1, 2, 3 oder 4 Instrumente (2. und 3.Satz), c) Concerto grosso:
eine Gruppe von meist 3 Instrumenten (Soli) wechseln sich mit dem restlichen Orchester (ripieno) ab (4.Satz). Einige Musikologen erkennen im 4.Satz
bzw. im ganzen Stück den Typus der „Suite", in der sich nach einer Eröffnung= Ouvertüre Tanzsätze abwechseln.
Wie auf einen Knopfdruck hin beginnt der 1.Satz und endet ohne einmal inne zu halten nach 84 Takten. Er ist nicht in thematisch gebundene Teile
konzipiert, wie z.B. das 2. oder 4.Konzert, sondern folgt eher einer freien Polyphonie (Heinrich Besseler), wobei sich Streicher, Oboen und die beiden
Hörner (Corni da caccia) am „Gespräch" beteiligen. Für den Dirigenten besteht die Aufgabe darin, über die Balance zwischen den Gruppen zu wachen,
Einsätze zu markieren sowie das Tempo vorzugeben und zu halten. Bei einigen Aufnahmen werden die Hörner in tutti-Stellen, wenn alle spielen, ganz
oder teilweise zugedeckt (z.B. Schuricht, Busch, Goldberg, Tilegant, Rilling, Harnoncourt-64, Kuijken, Haselböck). Bei Suzuki und Gardiner klingen
die Jagdhörner sehr gepresst, zu hektisch bei Stryncl, bei Leppard zu zurückhaltend, scheu, fast nicht konzertierend sondern eher als Klangfarbe im
Hintergrund zu verstehen. Bei vielen vor allem älteren Aufnahmen werden statt der Corni da caccia, die erst wieder mit der Besinnung auf historische
Aufführungspraxis gebaut wurden, die gebräuchlichen Waldhörner eingesetzt. Bei diesen Aufnahmen wird der Orchesterklang, auch bei
Kammerorchestern, meist vom Streicherkörper beherrscht (Busch, Schuricht, Britten, Karajan, Goldberg, Tilegant, Baumgartner). Sehr gelungen ist
der 1.Satz bei der Akademie für Alte Musik, die auch noch ein aufmerksames Continuo-Trio aus Cembalo, Cello und Violone, dem Vorläufer des
Kontrabasses, vorweisen kann.
Im 2.Satz konzertiert die 1.Oboe mit der schon erwähnten Violine-piccolo. Man kann drei Abschnitte zu je 8 Takten unterscheiden, nach denen
jeweils das Continuo, hier noch durch das Fagott verstärkt, eine mehr (Leppard, Winschermann, Newman) oder weniger (Baumgartner, Gardiner)
ausdrucksvolle fallende Achtelbewegung ausführt. Leider ist in vielen Aufnahmen die Balance zugunsten der Oboe verschoben, da meint man fast den
langsamen Satz eines Oboenkonzerts zu hören (Karajan, Britten, Pommer, Chamber Orch.of Europe, Allessandrini, Suzuki). Ausdrucksvoll erklingt
der Satz bei Scherchen, Leonhardt, Neel, Koch, bei Goldberg wird bei den Solisten nicht mit vibrato gespart, bei Tilegant spielen sie zu laut, die
Streicher sind da nur Stütze im Hintergrund. Etwas besonderes hat sich Harnoncourt in seiner ersten Aufnahme gedacht: die begleitenden Achtel der
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Streicher werden in den ersten drei Takten jeweils so lang gezogen, das der Hörer meint, es seien ganztaktige Noten vorgeschrieben, entspricht das
Bachs Absicht?
Nun zum 3.Satz, einem frischen Allegro, der viele Solopassagen für die Violine-piccolo enthält. Nicht immer stimmt die Balance zwischen dem
Orchester und dem im Vergleich zart klingenden Streichinstrument (Rilling, Harnoncourt-64, Alessandrini, Suzuki). In Takt 80/81 bleibt die Musik
fast unvorbereitet stehen, die Solo-Violine spielt eine kurze Kadenz, dann geht es wie zuvor weiter. In einigen Aufnahmen verziert der Solist hier seine
Stimme (Pommer, Gardiner, Akademie für Alte Musik).
Der Verlauf des letzten Satzes ist wie folgt: Menuett (zweiteilig), ganzes Orchester; Trio I (zweiteilig), 2 Oboen, Fagott; Menuett; Polonaise
(zweiteilig), Streicher; Menuett; Trio II (zweiteilig), 2 Hörner, Oboen unisono; Menuett. Letzteres erscheint also viermal im Wechsel mit anderen
Instrumenten. Die meisten Dirigenten führen es immer wieder auf die gleiche Art und Weise aus, abgesehen von den ausgelassenen Wiederholungen,
ein wenig einförmig. Etwas fantasievoller gehen Schuricht, Scherchen, Leppard, Marriner, Rilling, Newman und Haselböck ans Werk. Diese
Dirigenten lassen z.B. die Wiederholungen leiser bzw. lauter spielen, oder lassen im 2. und 3. Menuett nur die Streicher, bzw. nur die Oboen
erklingen. Andere wählen in den Trios sowie der Polonaise meist schnellere Tempi, das bringt Abwechslung in das Stück. Eine Aufnahme, die restlos
zufriedenstellt, konnte ich bisher noch nicht ausmachen, es ist jedoch denkbar, dass Leser diesbezüglich anders urteilen.
Erwähnt werden sollte noch am Schluss, das bekannte Musiker bei Kollegen mitspielen:
Adolf Busch: Rudolf Serkin, Klavier als Continuo, Aubrey Brain, Horn (Vater von Dennis Brain)
Jascha Horenstein: Nikolaus Harnoncourt am Cello, Walter Schneiderhan (Bruder von Wolfgang) Solo-Violine
Otto Klemperer-WP: Walter Weller, Solo-Violine
Pablo Casals: Rudolf Serkin, Klavier als Continuo, Alexander Schneider, Solo-Violine, Joseph Szigeti, Violine
Boyd Neel: Dennis Brain und Norman Del Mar, Horn
Rudolf Baumgartner: Wolfgang Schneiderhan, Solo-Violine und Helmut Winschermann, Oboe
Herbert von Karajan: Alan Civil, Horn,
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Karl Richter: Hermann Baumann und Werner Meyendorf, Hörner, Pierre Thibaud, Trompete, Otto Büchner, Violine
Max Pommer: Ludwig Güttler, Corno da caccia
Reinhard Goebel: Andreas Staier, Cembalo
7. Einige abschließende Erläuterungen zur Konzeption und Ausführung dieses Tabellariums:
Das Tabellarium entstand angeregt durch die ähnliche jedoch sehr viel kürzere Darstellung in Klassik Prisma von Bernd Stremmel. Hier habe ich
versucht, soweit als möglich vollständig alle Tonträger-Veröffentlichungen der Brandenburgischen Konzerte darzustellen. Rein private und örtliche
Aufnahmen, die heute mithilfe der CD, früher mithilfe von Tonbandgeräten möglich waren und sind, können hier nicht berücksichtigt werden. Bernd
Stremmel in Klassik Prisma hatte das erste Konzert aller seiner dort genannten Aufnahmen selbst gehört. Das ist in vorliegendem Tabellarium natürlich
nicht mehr möglich, obwohl ich mich bemüht habe, vor allem die älteren Aufnahmen, die heute doch teilweise im Internet hörbar gemacht sind,
anzuhören. Darüberhinaus besitze ich 30 Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte, mal alle sechs Konzerte, oder auch nur eine Auswahl von 2 bis
4 Konzerten, selbst in Form von LPs oder CDs, die ich natürlich alle gehört habe. Einige der genannten Orchester bzw. Dirigenten habe ich seit meiner
Jugendzeit in Heidelberg live gehört, beginnend mit einer Aufführung von Karl Rucht mit Musikern des damaligen Heidelberger städtischen
Orchesters, bis hin zu Karl Richter und seinem Münchner Bachorchester in München noch in den 60er Jahren, dazu Konzerte mit Kammerorchestern im
74
Rhein-Neckar-Raum und in München, die bisher mit den Brandenburgischen keine Tonträger eingespielt haben. Einmal habe ich als Schüler in einem
Heidelberger Schüler-Orchester ca. 1960 selbst das dritte Konzert in der zweiten Violin-Stimme mitgespielt. Das Tabellarium soll sowohl Kenntnis über
vorhandene Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte auf Tonträgern vermitteln, als auch eine gewisse Orientierung hinsichtlich Charakter und
Qualität dieser Einspielungen geben. Letzteres muss jedoch rein subjektiven Wertungen unterliegen und kann deshalb nicht den Anspruch allgemeiner
Gültigkeit erheben. Darüberhinaus würde ich mich freuen, wenn die Idee für ein solches Tabellarium, die auf den Autor des Klassik Prisma
zurückreicht, weitere Freunde und dann auch Nachahmer für andere wichtige Werke der klassischen Musikliteratur findet. Dieses Tabellarium ist sicher
nicht fehlerfrei. Für Korrekturen, Ergänzungen und Erweiterungen zu dem Tabellarium bin ich dankbar. Sie dienen letztlich weiteren Nutzern und
Lesern. Eine Nachricht dazu erbitte ich auf meine e-mail Adresse im Rahmen dieser Internet-Seite.
8. Drei Tableaus zu den Brandenburgischen Konzerten:
Die nachfolgenden drei Tableaus wurden von Schülern der gymnasialen Oberstufe des Gymnasiums BZN in Reutlingen / Baden Württemberg erstellt.
Diese Tableaus sind im Internet eingestellt. Es sei ausdrücklich vermerkt, dass diese Tableaus hier unverändert als Anhang übernommen werden; die
Originalität dieser Arbeiten von Schülern des Gymnasiums BZN Reutlingen soll dadurch nicht beeinträchtigt werden. Es ist nicht ganz klar, aus
welchem Jahr diese Tableaus stammen, jedoch sei hier angenommen, dass es sich um neue Arbeiten handelt, also um das Jahr 2010.
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Das erste Tableau zeigt eine Gesamtübersicht zu den sechs Brandenburgischen Konzerten. Das zweite Tableau befasst sich ausschließlich mit dem
ersten Satz des zweiten Konzertes. Das dritte Tableau enthält einige Internet-Adressen mit Zugängen zu Seiten über Johann Sebastian Bach generell.
Dieses letzte Tableau wird voraussichtlich im Laufe der Zeit auch hier Ergänzungen erhalten.
1: Eine Übersicht zu allen sechs Brandenburgischen Konzerten:
Nr. /
Tonart
BWV
Satzfolge
Besetz
-ung
Nr. 1, F-Dur
BWV 1046
Allegro - Adagio - Allegro
Menuetto - Trio I Menuetto
Polacca
Menuetto - Trio II Menuetto
2 Hörner, 3 Oboen, Fagott,
konzertierende Quartgeige,
Streichorchester und
Continuo
Nr. 2, F-Dur
BWV 1047
Nr. 3, G-Dur
BWV 1048
Nr. 4, G-Dur
BWV 1049
Nr. 5, D-Dur
BWV 1050
Nr. 6, BDur
BWV 1051
Allegro - Andante Allegro assai
Allegro - Adagio Allegro
Allegro - Andante Presto
Allegro - Affettuoso
- Allegro
Allegro Adagio ma non
troppo Allegro
konzertierende
Trompete, Flöte, Oboe
und Violine, Streichorchester und
3 Violinen,
3 Violen,
3 Violoncelli,
Kontrabass
und Cembalo
Solovioline,
2 Blockflöten,
Streichorchester
und Cembalo
Querflöte,
Solovioline,
konzertieren-des
Cembalo und
Streich-orchester
2 Violen,
2 Gamben,
Violoncello,
Kontrabass und
Cembalo
76
Violoncello mit
Cembalo
Vielsätzigkeit
andere (schnell - langsam - schnell
Merk- + Anhang von Tanzstücken
male nach Art der Suite) Horn
stimmen vermutlich für
reisende Virtuosen
geschrieben (statt licher
Instrumentalapparat) In seiner Struktur
sowohl Concerto Grosso als
auch dreichöriges Werk.
Prototyp des
eigentlichen Concerto
Grosso:
eine Gruppe von 4
Soloinstrumenten
(Concertino) wird dem
Ripieno gegenüber
gestellt.
Reine Streicherbesetzung in der Art
des mehrchörigen
Konzerts des
Frühbarock, wobei
mehrere
Instrumentalchöre
wetteifernd musizieren, ohne dass
Instrumenten-gruppen
oder einzelne
Instrumente solistisch
hervortreten.
77
Concerto Grosso in
Richtung Solokonzert; dominant ist
die Solovioline mit
deutlich virtuosem
Charakter.
Spätere Überarbeitung in ein
Konzert für Cembalo
und Orchester in
F-Dur.
Das Concertino wird
vom Cembalo be
herrscht;
durch gehend
solistische
Behandlung dieses
Instrumentes; man
könnte es fast als
"Klavierkonzert"
bezeichnen.
Mehrchörige
Form mit reiner
Streicherbesetzung;
interes-sant:
gedeckte
Klang- färbung
durch die
fehlenden
Violinen
2: J.S.Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 2, F-Dur (BWV 1046), 1-Satz:
a) Formale Anlage
Teile
E
F
G
A'
Thematik
Instrumente
tonaler Verlauf
Takte
Solo-Thematik
Concertino
B - g - Es - c
60 - 67
Tutti-Thematik
Tutti und Concertino
c-g
68 - 83
Tutti-Thematik
Tutti und Concertino
g-d-a
84 - 102
Tutti-Thematik
Tutti und Concertino
F[]F
103 - 118
Teile
A
B
C
D
Thematik
Instrumente
tonaler Verlauf
Takte
Tutti-Thematik
Tutti und Concertino
F
1-8
Solo- und Tutti-Thematik
Tutti und Concertino
F-C-F
9 - 30
Tutti-Thematik
Tutti und Concertino
d-d
31 - 39
Tutti-Thematik
Tutti und Concertino
d-C-B
40 - 59
78
b) Symmetrisch angelegte Rahmenform:
Abschnitte
Takte
Symmetrie
A
8
8
B
22
+
C
D
9
51 Takte
E
20
8
8
F
16
+
G
19
51 Takte
3: Internet Adressen zu Johann Sebastian Bach:
http://www.uni-leipzig.de/bach/bachges.htm
Neue Bachgesellschaft e.V.
http://www.uni-leipzig.de/bach/
Bach-Archiv Leipzig
http://www.bachhaus.de/bachhaus/home.htm
Johann Sebastian Bach in Eisenach: Biographie,
Museum, Werk, Kalender
http://members.aol.com/bachwoche/index.htm
Bachwoche Ansbach
http://www.tile.net/tile/bach/
JSB Home-Page
http://classicalmus.com/composers/bach.html
Biography
http://www.libertynet.org/~bach/
Bach Society and Festival of Philadelphia
http://www.prs.net/bach.html
Bach MIDI files
79
16
A'
9.
http://www.unpronounceable.com/bach/index.html
Dave's JS Bach Page
http://www.unpronounceable.com/bcs/linkindex.html
Bach Central Station (many links)
http://www.emu.edu/units/music/bach/bach.htm
Shenandoah Valley Bach Festival
http://www.voicenet.com/~hohmann/bach/index.html
Alexandre Hohmann's Bach Page
http://student-www.uchicago.edu/users/mao2/bwv.html
University of Chicago (BWV listing)
http://jan.ucc.nau.edu/~tas3/meer.html
Not Bach, but Meer
http://www.basistech.com/Scripts/bachqcgi.exe?
Bach Quiz (Beipiel)
http://www.basistech.com/bach/
Bach - FAQs (frequently asked questions)
http://odur.let.rug.nl/Linguistics/diversen/bach/map.html
Johann Sebastian Bach's life
http://www.jsbach.org/
The J.S. Bach Home Page
Video-Adressen zu den Brandenburgischen Konzerten:
Academy of Ancient Music/ Richard Egarr: http://www.vimeo.com/15626596
Il Giardino Armonico/ Giovanni Antonini: http://www.youtube.com/watch?v=oSNH3z7Udy8
Concerto Italiano/ Rinaldo Alessandrini: http://www.youtube.com/watch?v=Jy4VkgoifMY
Mozart Orchestra Bologna/ Claudio Abbado: http://www.youtube.com/watch?v=eia9wEhqc_U
Musica Florea Prag/ Marek Stryncl: http://www2.rozhlas.cz/podcast/braniborskekoncerty.rss
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Diese Adressen können, wenn Online, unmittelbar geöffnet werden. Dort können dann insbesondere die weiteren
Aufnahmen mit dem Mozart Orchestra Bologna im Teatro Municipale Reggio Emilia zu allen 6 Brandenburgischen
Konzerten angehört und angesehen werden. Ich nenne diese drei Videos, weil gerade diese drei KammerorchesterEnsembles mit den genannten italienischen Dirigenten nach meinem Empfinden die zur Zeit schönsten und lebendigsten
Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte sind. Die im Tabellarium ebenfalls vorrangig benannte Einspielung der Musica
Florea aus Prag kann im Internet nur angehört werden, eine Video Einspielung liegt leider nicht vor. Die Videos mit
Alessandrini und Egarr sind zugleich Erläuterungen zu den Brandenburgische Konzerten durch diese beiden Dirigenten.
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