Mit militärischem Drill bis an die Grenzen: die härtesten

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Mit militärischem Drill bis an die Grenzen: die härtesten
Fitness | 15.11.2016
Kokoro-Camp, GoRuck, Drill-Day, Tough Mudder
Die härtesten Bootcamps und Drill Camps:
Schuften wie im Militär
Freiwilliges Extremtraining für die Fitness
Bild: Thinkstock
Harter Drill hat seinen Reiz: Bootcamps gehören zur Fitness-Szene zahlreicher Großstädte in
Deutschland. Tausende Sportler sind bereit, sich für eine, zwei oder auch drei Stunden pro Woche
drillen zu lassen – als wären sie beim Militär. Wir stellen Bootcamp-Varianten in Deutschland und
den USA vor.
Die Leidenschaft fürs Leiden: Hart muss es zugehen, sonst macht die Sache mental und
körperlich keinen Sinn. Wer allerdings den Vergleich zu den härtesten Bootcamps und Drill Camps
weltweit sucht, wird auf zwei Welten treffen.
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Bootcamp Kokoro-Camp „Es ist die Hölle“
50 Stunden lang trainieren, ohne Pause, ohne Schlaf, bis zur absoluten Erschöpfung – wer will
das schon? Viele, lautet die Antwort – immerhin wird das Kokoro-Camp als härtestes Bootcamp
der Welt bereits zum 45. Mal angeboten. Kosten pro Teilnehmer: 1.995 US-Dollar.
Kokoro wird mehrmals im Jahr in Kalifornien veranstaltet, unter der Führung von Mark Divine,
einem ehemaligen Commander der US Navy Seals, der härtesten Spezialeinheit des
amerikanischen Militärs. Schon optisch ist Devine ein Drill-Instructor wie aus dem Bilderbuch.
2011, nach seiner Entlassung vom Militär, machte er sich mit Sealfit selbständig.
Das Kokoro-Camp ist das extremste Angebot seines Unternehmens, das ausschließlich mit USMilitärs als Trainern arbeitet. Der Drill, erklärt Divine im Interview mit der „Welt“, helfe auch
Zivilisten, physisch und psychisch stärker zu werden. „Es ist das härteste Camp, das wir anbieten.
50 Stunden Training ohne Pause. Die Teilnehmer bereiten sich teilweise ein Jahr darauf vor. Es
ist die Hölle.“
Fit fürs Fitnessprogramm im Bootcamp
Das Kokoro-Camp setzt auf ganzheitliches Fitnesstraining, Kampfsport, Ausdauertraining plus
Krafttraining mit Gewichten. Als Voraussetzung für dieses Bootcamp wird von den Teilnehmern
eine Fitness erwartet, die der Leistungsfähigkeit eines Marathonläufers entspricht.
Zum Überwinden der eigenen Grenzen setzen die Ausbilder auf spezielle StressbewältigungsÜbungen der Navy Seals, wobei Atem- und Entspannungstechniken eine große Rolle spielen.
Physische Stärkung erhalten die Teilnehmer auch durch die sogenannte Paläo-Diät, die
ausschließlich auf Proteine aus Fisch, Wild und Geflügel sowie die Ernährung mit Gemüse setzt.
Seine Zielgruppe für Sealfit und speziell das Kokoro-Camp beschreibt Divine so: „Das Training
passt für Profisportler und Hobbyathleten, die ihre Leistung durch ein ganzheitliches Training und
eine neue Art zu denken pushen wollen.“
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Militär-Drill made in USA: GoRuck
Eines der härtesten Bootcamps der Welt außerhalb der Armee bietet GoRuck an, ebenfalls ein
US-Unternehmen, das sich mit Militärveteranen um die zivile Ertüchtigung verdient machen will.
GoRuck wurde schon 2008 von Jason McCarty gegründet, nachdem er aus der 10. Spezialeinheit
der Army ausgeschieden war.
McCarty baut zunächst eine Firma auf, die extrem belastbare Rucksäcke aus kriegserprobten
Material mit lebenslanger Haltbarkeitsgarantie produzierte. Schon zwei Jahre später kam die Idee
auf, mit den Rucksäcken als zusätzlichem Gewicht auf dem Rücken zu trainieren. Bis zu dreimal
mehr Kalorien werden dadurch bei der gleichen Distanz verbrannt.
In sogenannten GoRuck Challenges werden seither Menschen dazu motiviert, mit Gewichten hart,
härter und noch härter zu trainieren. Als Kombination aus Fitness-, Ausdauer- und Krafttraining
finden GoRuck Challenges unter US-Flagge auf allen Kontinenten statt, in Europa 2016 zum
Beispiel in Wien.
Von der Premiere in Zürich 2013 berichtete „20min.ch“: „Quasi zum Aufwärmen machten sie drei
Stunden lang Push-ups, Kraftübungen, Sit-ups – mit einem mit 15 Kilo Ziegelsteinen gefüllten
Rucksack.“ Danach seien die Schweizer Teilnehmer der GoRuck Challenge noch acht Stunden
lang durch die Stadt gerannt und gerobbt.
Das Leiden im Team habe bis auf einen alle 14 Männer und eine Frau durchhalten lassen, ein
Teilnehmer wurde anschließend mit den Worten zitiert: „Wir schleppten Steine mit, Baumstämme
und auch ein Möbel, das am Strassenrand stand.“
Noch extremer sind nur die 36 stündige Heavy-Ausführung der GoRuck Challenge und die
GoRuck Selection. Dort „kümmern sich“ um jeden einzelnen Teilnehmer gleich mehrere DrillSergeants.
Bootcamp made in Germany: Drill-Day
Man muss nicht extra in die Wälder Russlands oder an die Strände Thailand reisen, auch In
Deutschland werden extrem harte Bootcamps – meist speziell für Männer als Gruppen-Event mit
Militär-Touch – veranstaltet; inklusive Uniform, Trillerpfeife und Tarnmaskierung. Als Drill-CampTournee reist inzwischen beispielsweise der britische Hindernislauf-Veranstalter Tough Mudder
durch deutsche Städte und lässt willige Legionäre für circa 100 Euro einen 16 bis 18 Kilometer
langen Hindernisparcours im Schlamm absolvieren.
Ohne Matsch und Kriegsbemalung, aber dafür beinahe jeden Monat einmal, bietet „CampSpezialist“ in Regenstauf bei Regensburg einen „Drill-Day“ an. Für 98 Euro können sich bis zu 20
Teilnehmer dort von Wasilios Wamwakithis, Firmengründer und Drill-Instructor von Bigbrother,
einen Tag lang persönlich bis an ihre Grenzen bringen lassen, mit Zirkel-Training nach Vorbild der
Navy Seals, mit „Warriortraining“ und Bodyweight auf dem hauseigenen Hindernisparcours.
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Ein Zitat aus der Drillday-Werbung: „Full Metal Jacket in echt erleben!?!?? OK, wir werden Sie
nicht persönlich angreifen und beleidigen oder körperlich misshandeln. ABER wenn Sie nicht
bereit sind beim Drillday alles zu geben und sich den Bedingungen anzupassen und zu 100% bei
der Sache zu sein, dann machen wir SIE rund! ... Schweinehund ich mach dich rund, ich trete dir
in den A.. du wirst dich übergeben, um Gnade wirst du flehen! ...", Zitat Ende.
Der Überlebenskampf namens „Drillday“ in Regenstauf endet planmäßig mit einem gemeinsamen
Grillabend. Das dürfte definitiv der angenehmste Teil dieses Drill Camps sein.