ProSound 06-2010

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ProSound 06-2010
Um auch überregional deutlich zu machen, dass Düsseldor:
nicht nur ein Treffpunkt der Modebranche, sondern aucl:
selbst kreatives Zentrum ist, wurde die Veranstaltung "Voice:
of Fashion" ins Leben gerufen, in deren Rahmen sich die ortsansässigen Modeschöpfer und Studios präsentieren können.
Am Vorabend der offiziellen Eröffnung lud das Organisationskomitee zu einer Auftaktveranstaltung im Düsseldorfe:
Schauspielhaus ein. Diese Veranstaltung fand im Foyer de:
Schauspielhauses statt und umfasste unter anderem auch Lir-emusik und DJ-Auftritte. In beschallungstechnischer Hinsich:
ist das Foyer nicht ganz unproblematisch, weil es architektonisch - und mithin auch raumakustisch - wesentlich durch da:
Material Beton mit seinen relativ schallharten Eigenschaften
geprägt ist (siehe Panoramabild unten), die einer problem-
losen oder auch nur zufriedenstellenden Beschallung nich:
unbedingt zuträglich sind. Vor dem Hintergrund dieser bereit:
im Vorfeld bekannten, potentiell problematischen akustischen
Randbedingungen beauftragten die Organisatoren die Firma
DGT (Der Gute Ton) Veranstaltungstechnik aus Neuss unte:
Leitung von Michael Buchholz als Beschallungstechnik-Dienstleister mit der tontechnischen Betreuung der Veranstaltung.
Michael Buchholz setzte für diese herausfordernde BeschalIungsaufgabe die neuen Axys Target Line-Array-Systeme de:
Alles unter Kontrolle
Axys Target Systeme bei derAuftaktveranstaltung von
"Voices of Fashion" im Düsseldorfer Schauspielhaus
Dieter Michel
Düsseldorf hat ja eine lange Tradition als Stadt der Mode, unter anderem durch die Modemesse und das Fashion-House, ist
also ein Treffpunkt in der internationalen Modeszene. Weniger bekannt, und auch in den lokalen Medien weniger verbreitet ist die Tatsache, das Düsseldorf nicht nur eine Drehscheibe
der internationalen Modeszene ist, sondern dass es auch in
Düsseldorf selbst viele ortsansässige Modeschöpfer gibt, die
eigentlich weniger bekannt sind.
niederländischen Herstellers Duran Audio ein, die sich insbesondere durch ein elektronisch steuerbares Abstrahlverhalten
auszeichnen. Zum Einsatz kamen hier zweimal sechs Targe:
U-16 Mid/Hi-Einheiten, hier als Ground-Stacks links unc
rechts der Bühne mit je zwei Target 8215 Tieftonelementen
kombiniert.
Technisch basieren die neuen Target Systeme auf der DigitalDirectivity Synthesis (DDS) Technologie, die bereits in den
Zeilen- und Kreisscheiben-Lautsprechersystemen von Duran
Audio zum Einsatz kommt, wie sie in verschiedenen Bahnhöfen und Flughäfen bereits erfolgreich eingesetzt wurde.
Der Kerngedanke der DDS Technologie ist der Ansatz, die übIiche Arbeitsweise bei der Konzeption der elektroakustischen
Versorgung eines Raums quasi umzukehren. Üblicherweise, so auch im vorliegenden Fall, bekommt man als Planer
oder Dienstleister einen Raum vorgesetzt, mit der Aufgabe,
bestimmte Bereiche möglichst optimal zu versorgen, andere
Bereiche eher ruhig zu halten und natürlich, einen möglichst
guten Sound abzuliefern. Letzteres bedeutet normalerweise
auch, bauliche Strukturen, die unerwünschte akustische Wirkungen haben könnten, mit der Beschallungsanlage möglichst
gar nicht erst anzuregen. Auch das ist im vorliegenden Fall so,
denkt man nur an die verschiedenen Wand- und Deckenflächen aus Beton, auf denen man fast schon das Wort "Echo"
geschrieben lesen kann.
Das normale Vorgehen besteht darin, dass man sich überlegt,
welche Lautsprecher mit welcher Abstrahlcharakteristik man
wo autbauen beziehungsweise installieren und wie ausrichten
muss, um dem gewünschten Ergebnis möglichst nahe zu kommen. Nach dem Autbau hört man sich das (Zwischen-)Ergebnis
an und nimmt dann gegebenenfalls noch Korrekturen vor,
um das Ergebnis zu optimieren. Die Vorgehensweise ist aber
vom Lautsprecher zur Hörfläche - das heißt, man überlegt sich
zunächst, wo und wie der Lautsprecher sein muss und prüft
dann anschließend, ob das Konzept auf den Hörerflächen nach
Wunsch funktioniert.
Die DDS Technologie von Duran Audio geht hier genau umgekehrt vor. Ausgangspunkt ist das gewünschte Ergebnis, nämlich zum Beispiel die gewünschte Pegelverteilung auf den verschiedenen Hör-'bzw. Publikumsflächen. Die Grundgeometrie
des Raumes und die Lage der Hörflächen sowie die Wunschpositionen der Lautsprecher werden dabei in ein Computer-
Beim Ortstermin in Düsseldorf: Uli Ritter von Duran Audio (1.) und
Michael Buchholz (r.) von DGT Veronstoltungstechnik
Mechanisch bleiben die Lautsprecher Systeme dabei übrigens
unangetastet. Dies hat, so Michael Buchholz, auch den Vorteil,
dass man mit der Steuersoftware Axys WinControl während
die Veranstaltung bereits läuft, zum Beispiel die Schalldruckpegel in den verschiedenen Publikumsbereichen noch verändern
kann, ohne die Lautsprechersysteme auch nur anfassen zu
programm, die Digital Directivity Analysis (DDA) Software
von Duran Audio, eingegeben. Ebenfalls in der Software gibt
müssen.
der Anwender die gewünschten Schalldruckpegel in den verschiedenen Publikumsbereichen vor. Daraufhin errechnet die
DDA-Software, wie die Richtcharakteristik der Target-Lautsprechersysteme über eine individuelle Ansteuerung der einzelnen
Komponenten nach Betrag und Phase mittels des eingebauten
DSPs eingestellt werden muss/ um die gewünschte Versorgung
der Zielgebiete zu erreichen. Die Ansteuerung, die die DDASoftware im Rahmen eines Optimierungverfahrens ermittelt,
kann dabei durchaus für die einzelnen Lautsprecher sehr komplex sein. Für den Anwender ist das kein Problem, weil die
erforderlichen Signalverarbeitungsparameter automatisch von
der Software in den DSP das jeweiligen Lautsprechersystems
Übrigens beschränken sich die Optimierungsmöglichkeiten der
DDA-Software nicht allein auf das Vorgeben von Pegelverteilungen. Vielmehr sind auch Frequenzgänge und Sprachverständlichkeit an den verschiedenen Hörorten über diese Software beeinflussbar. Es wäre beispielsweise denkbaq dass es bei
einer Veranstaltung einen Kern-Publikumsbereich gibt, für den
guter Klang und oder gute Sprach-Verständlichkeit unbedingt
erforderlich ist, während es vielleicht andere Bereiche gibt, in
denen das Publikum nicht unbedingt dem Programm konzentriert folgen möchte, sondern vielleicht nur etwas Hintergrundmusik mit geringeren Qualitätsansprüchen braucht. Auch diese
unterschiedlich gelagerten Interessen können bei der Optimierung mit der DDA-Software berücksichtigt werden.
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