Erfahrungsbericht Auslandssemester in Valencia, SS 2016 I
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Erfahrungsbericht Auslandssemester in Valencia, SS 2016 I
Erfahrungsbericht Auslandssemester in Valencia, SS 2016 I. Vorbereitung Vor meinem Auslandssemester habe ich mich über die Website des International Office der Hochschule informiert, welche Partnerhochschulen im spanisch sprachigen Bereich zur Verfügung standen. Ich studiere Tourismusmanagement im 6. Semester. Da ich bereits Auslandserfahrung in den USA vor meinem Studium sammeln konnte, wollte ich nun die Gelegenheit nutzen, meine Spanischkenntnisse zu verbessern. Auch wollte ich gerne im EU- Ausland mein Austauschsemester absolvieren, da ich so das Erasmus Programm nutzen konnte. Schnell fiel meine Wahl auf die Universitat de Valencia, da ich die Stadt bereits von einem Besuch einer Freundin einige Jahre vorher kannte und damit sehr gute Erinnerungen verband. Außerdem erfüllte diese Stadt alle meine gewünschten Kriterien, sie lag im EU- Ausland, in Spanien und am Meer. Die Bewerbung über die neue Bewerbungsmaske der Hochschule verlief ohne Probleme und war sehr einfach. Bei Fragen konnte man sich jederzeit an Frau Fritz wenden, die auch während des Auslandssemesters immer sehr schnell, hilfreich und freundlich per Email antwortete. Nach Ablegen des Sprachtests bei Herrn Prof. Juarez, in welchem sowohl Landeskundliche Themen, als auch Sprachkenntnisse abgefragt wurden, begann die Wartezeit. Die Universität in Valencia antwortete sehr zeitnah und so hatte ich schnell meine Zusage und konnte das kommende Auslandssemester planen. Das Proof of recognition erstellte ich, nachdem man sich online auf der Website der Universitat de Valencia einloggen konnte und somit Zugriff auf alle angebotenen Kurse hatte. Die Übersicht der Kurse war etwas unübersichtlich, da man immer sehr genau darauf achten musste, welche Kurse im Sommer und/ oder nur im Wintersemester angeboten wurden. Auch die entsprechenden Kurse zu finden war etwas kompliziert, da man anhand der Kursbeschreibung nicht immer gut erkennen konnte, was der inhaltliche Schwerpunkt war und ob dies infolge die Inhalte des Kurses an der Hochschule Heilbronn abdecken würde. Im weiteren Schritt hatte ich Glück, da bereits mein erstes Proof of recognition genehmigt wurde und ich so nicht mehrmals alles ändern musste, wie dies bei einigen meiner Kommilitonen der Fall war. Der Austausch und die Informationen mit der Partnerhochschule waren stets gut und so war es auch kein großes Problem, dass ich erst 1,5 Wochen nach Semesterbeginn an der Partnerhochschule beginnen konnte, da die Prüfungsphase in Heilbronn sich mit dem Semesterbeginn in Valencia überschnitt. II. Unterkunft Bei der Suche nach einer geeigneten Unterkunft hatte ich das große Glück, einen Freund aus Valencia zu kennen, der seit mehreren Jahren schon in Deutschland lebt. Dieser hörte sich bei seinen Freunden in der Heimat um und stellte so den Kontakt mit einer seiner Bekannten her, die eine Wohnung zur Zwischenmiete anbieten konnte. Die Wohnung lag im schönen Stadtteil Benimaclet, das bei Studenten und Familien beliebt ist. Die meisten Studenten wohnen allerdings an einer der Hauptstraßen, der Blasco Ibanez. Sollte man direkt in der Nähe der Uni und vielen Bars, Restaurants und Clubs wohnen wollen, ist dies sicher die beste Adresse. Mein Stadtteil Benimaclet, liegt jedoch auch sehr zentral, ca. 15 min mit dem Fahrrad zur Uni und 15 min zum Stadtzentrum. Außerdem gibt es eine gute Anbindung an die Metro und die Tramvía, die Straßenbahn. Auch hier gibt es viele günstige Bars, Cafés und Restaurants und natürlich sehr gute Einkaufsmöglichkeiten, der nächste Supermarkt war z.B. nur zwei Häuser entfernt und die nächste Metrostation in 2 Minuten zu Fuß zu erreichen. Die Wohnung ist eigentlich für 3 Bewohner ausgelegt, da sie 3 Schlafzimmer, 1 großes Wohnzimmer, Küche und 2 Badezimmer hat. Ich wohnte jedoch nur mit einer deutschen Kommilitonin zu zweit in der Wohnung. Die Mietkosten beliefen sich auf 340€ im Monat, was für Valencia schon eher teuer war, jedoch hatte ich ein großes Zimmer, ein eigenes Badezimmer und vor allem eine sehr gepflegte und moderne Wohnung in einem schönen Stadtteil, was mir persönlich sehr wichtig war. Günstigere Zimmer gibt es schon ab ca. 200€, jedoch darf man nicht immer den gewohnten deutschen Standard erwarten. Sollte man nicht über Kontakte an eine Wohnung schon im Voraus kommen, sind diese sehr einfach über das International Office der Universität zu finden oder auch zu Beginn des Semesters direkt vor Ort, da überall auf der Straße oder in der Uni Wohnungen über Flugblätter etc. angeboten werden. Es ist also auch gut möglich ohne Zimmer nach Valencia zu fliegen und sich dann vor Ort erst nach einer Unterkunft umzuschauen. III. Studium an der Gasthochschule Da ich wie erwähnt erst 1 Woche nach Vorlesungsbeginn an der Universitat de Valencia ankam, war der Beginn etwas stressig und ich würde generell empfehlen, wenn möglich pünktlich zum Semesterbeginn an der Gasthoschule zu sein, da es viele Einführungsveranstaltungen gibt und auch hier schon viele Kontakte mit anderen Erasmus Studenten geknüpft werden. Nach der Anmeldung beim International Office im Stadtzentrum von Valencia, erhielt ich an meiner Fakultät für International Business, die sich am Campus Tarongers befindet, meinen finalen Stundenplan. Die Kurse hatte man wie schon erwähnt, bereits über das Online Portal gewählt. Die Mitarbeiter des International Office prüften nun, ob es in allen gewählten Kursen noch Plätze gab und ob sich diese im Stundenplan nicht überschnitten. Auf dies hatte man jedoch bei der Kurswahl online schon selbst achten müsse, jedoch gab noch einige Änderungen im Stundenplan, sodass sich in meinem Fall 2 Kurse um eine Stunde überschnitten. Aufgrund meiner späten Ankunft, konnte ich jedoch keine Kurse mehr wechseln oder tauschen, sodass ich diese Überschneidung eben hinnehmen musste. Auch die anderen Kurse konnte ich leider nicht mehr wechseln, da alle Kurse voll belegt waren und die Wechselfrist zudem nur 2 Wochen beträgt. Lediglich denselben Kurs in einer anderen Sprache, konnte man noch wechseln und so tauschte ich beispielsweise Economia de Espana y Valencia von Spanisch auf Englisch, da die Materie doch sehr anspruchsvoll erschien und ich neben des verpassten Stoffes auch sämtliche VWL Fachbegriffe noch hätte nachholen müssen. Letztendlich belegte ich 3 Kurse in Spanisch und 2 Kurse in Englisch. Mein liebster Kurs, war Cross Cultural Management (auf Englisch), da es hier sehr viele Erasmus und spanische Studenten gab und man so neben dem sehr interessanten Unterricht auch viele Kontakte knüpfen konnte. Zudem hatte ich einen Sprachkurs Espanol profesional, Niveau B2, Marketing touristico und Geografía del tourismo, alles in spanischer Sprache. Den zuvor erwähnten Kurs Economia de Espana y Valencia verlies ich nach einigen Stunden, da es sich hierbei um einen sehr anspruchsvollen VWL Kurs aus höheren Semestern handelte und ich mir sicher war, diesen nicht mit einem zufriedenstellenden Ergebnis beenden zu können. Die anderen Kurse waren jedoch alle sehr gut machbar und auch das Spanische war nach einigen Stunden kein Problem mehr, da man sich an das Sprachtempo gewöhnt hatte. Mein Sprachausgangsniveau war B1 und ich würde dieses Ausgangsniveau auch für ein Auslandssemester empfehlen. Generell gefielen mir die Kurse auch alle gut, jedoch ist das spanische System an der Universitat de Valencia für mein Empfinden sehr schulisch, da jeder Kurs in einen Theorie und Praxis teil unterteilt ist und vor allem bei den Praxisteilen Anwesenheitspflicht herrscht. IV. Alltag und Freizeit Das Freizeitangebot in Valencia ist unbeschreiblich groß und neben dem Angebot von z.B. ESNErasmus Student Network und anderen Erasmus Organisationen wie Happy Eramsus, hat die Stadt selbst schon so viele Attraktionen und Events zu bieten. Das Office der ESN befindet sich am Campus Tarongers und bietet über das Semester verteilt viele Reisen, Ausflüge und Events für Erasmus Studierende an. Diese sind sehr günstig und eine tolle Möglichkeit neue Leute kennenzulernen. Zu den Highlights im Sommersemester zählten hier die Wochenendausfahrt nach Sevilla zum National Event, ein Riesenevent mit allen Erasmus Studierenden aus ganz Spanien, Paella Kurse, Ibiza Reise, Ausflug in die Bergstadt Teruel uvm. In Valencia selbst gab es viele tolle Events wie z.B. die berühmten Fallas, das größte Volksfest in Valenica, das 1 Woche im März stattfindet und währenddessen keine Uni stattfindet. Hier gab es jeden Tag Feuerwerk, mobile Diskotheken und viel Essen und Party in den Straßen Valenicas. Auch weiteres tolles Event war die Noche de San Juan im Juni, bei der es hunderte von Lagerfeuern und mobile Diskotheken am Starnd von Valencia gibt und die Menschen bis in den Morgen am Strand feiern und wer sich traut ein nächtliches Bad im Meer nimmt. Aber auch außerhalb der Events bietet Valencia für Studierende ein riesen Angebot an günstigen Bars und Restaurants, Partys, Clubs und tollen Stadtteilen zum Erkunden. Besonders in den Sommermonaten sind Meer und Strand, welcher mit der Metro oder dem Valenbisi- ein Vermietungssystem von Fahrrädern mit Stationen in der ganzen Stadt (sehr empfehlenswert!!) sehr gut zu erreichen ist, ein absoluter Pluspunkt für Valencia. V. Fazit Final kann ich sagen, dass Valencia DIE perfekte Stadt für ein Erasmus Jahr ist, da das Klima toll ist, es sehr viele Erasmus Studierende hier gibt, das Preis- Leistungs- Verhältnis absolut super ist, es viele Angebote und Aktivitäten gibt usw. Ein schlechtes Erlebnis hatte ich ganz ehrlich gesagt nicht. Hätte ich etwas zu kritisieren, dann wäre dies eventuell das Uni System und die Unterrichtsform, da diese manchmal für mein Empfinden etwas kompliziert und wenig effektiv waren. Gute Erlebnisse hatte ich dafür jede Menge und zu meinen Highlights zählt neben Valencia- als Stadt selbst mit seinen tollen Ecken und seinem Flair- bestimmt mein Roadtrip zum Ende des Semesters zusammen mit meinen Erasmus Freundinnen, durch Andalusien mit Stops in Granada, Tarifa, Gibraltar, Marbella und Málaga. Fallas 2016 Blick über Valencia Strand von Valencia