Unterägeri – Singapur
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Unterägeri – Singapur
Unterägeri – Singapur Die «alte Dame» und der Besuch an der Schule Es war exakt 22.38 Uhr, als wir fünf Schüler aus Unterägeri letzten Freitag mit dem neuen Airbus A340 der Swiss in Richtung Singapur abgereist sind. Überpünktlich landeten wir rund zwölf Stunden später am Changi-Airport in Singapur. Danach mussten wir uns ein erstes Mal trennen. Jeder ist von seinen Gasteltern abgeholt und anschliessend in sein neues Zuhause gefahren worden. Das war am Samstagabend, Singapurer Zeit. Frau von Dürrenmatt Am Tag darauf war eine Begrüssungsfeier in der Schweizerschule angesagt. Und am Montag hatten wir dann unsere ersten Schulstunden. Die Schule hier ist ziemlich klein. Im Moment sind es rund 130 Schüler. Und die gesamte Oberstufe besteht nur aus 18 Schülern – inklusive uns fünf. Gestern hatte an der Schule eine szenische Lesung des Buches «Der Besuch der alten Dame» von Friedrich Dürrenmatt stattgefunden. Seine Witwe war bei diesem Anlass anwesend und hat das Schauspiel kommentiert. An der Schule werden wir vor allem von unserem Klassenlehrer Kurt Nüssli und Rektor Johannes Furrer, betreut. Aber auch die anderen Lehrpersonen und die Mitschülerinnen und Mitschüler zeigen sehr viel Verständnis für uns und helfen uns gerne. Unter den Schülern sprechen wir meistens Schweizerdeutsch, je nach Schulstunde Englisch oder Schriftdeutsch. Auch das Zuhause ist es nicht bei allen gleich. Der eine Elternteil von Darios Gastfamilie beispielsweise spricht nur Englisch. Und Lukas spricht in seiner Familie Hochdeutsch. Zur Schule gelangen wir übrigens mit Schulbussen. Sie laden uns direkt vor der Haustüre auf und bringen uns nach dem Unterricht auch wieder nach Hause zurück. Martina wohnt aber so nah an der Schule, dass sie problemlos mit dem Fahrrad fahren kann. Minus 2 Grad im Ägerital Wir haben inzwischen schon einige Tage hinter uns und dürfen sagen, dass wir uns wirklich gut eingelebt und akklimatisiert haben. Zudem ist es ein schöner Gedanke, sich ein Ägerital bei -2 Grad vorzustellen, während wir bei 32 Grad am Pool sitzen – obwohl wir wissen, dass gestern die Fasnacht begonnen hat. Dafür können wir nach der Schule im nahe gelegenen Swiss Club baden gehen. Für die kommenden Wochen haben wir ein volles Programm: Geplant ist unter anderem eine Besichtigung des Singapore Rivers, ein Flohmarktbesuch mit anschliessendem Film-Open-Air, ein Besuch der Insel Sentosa, die Bundesjugendspiele mit der Deutschen Schule Singapur und eine Besichtigung von Hewlett Packard. Die fünf Sekundarschüler aus dem Oberstufenschulhaus Schönenbüel in Unterägeri berichten bis zum 19. März einmal wöchentlich von ihren Erlebnissen in Singapur. Sie besuchen dort die Swiss School Singapur, von welcher Zug der Patronatskanton ist. Seite 1 Unterägeri – Singapur Wirklich eine tadellose Sauberkeit Nun neigt sich bereits die zweite Woche hier in Singapur langsam dem Ende zu, und uns wird klar, dass fünf Wochen definitiv zu wenig für uns sein werden. Den letzten Samstag verbrachten wir zusammen mit einigen Mitschülerinnen und Mitschülern auf Sentosa, einer Insel im Süden von Singapur, die das Ziel vieler Touristen ist. Es gibt drei Strände auf Sentosa, die sich sehr gut zum Baden eignen. Nebst den Stränden gibt es aber unter anderem auch Museen, die Underwater World, den Dragon Trail, die HighTech-Show Musical Fountain, den Sentosa Orchid Garden oder den Butterfly Park. In Images of Singapore werden an Hand von Wachsfiguren verschiedene Szenen aus der Geschichte von Singapur dargestellt. Nur unauffällig kauen Auf Sentosa durften wir auch eins zu eins erleben, was passiert, wenn man sich nicht an die jeweiligen Gesetze hält. Als wir abends den Strand verlassen wollten, mussten wir feststellen, dass uns ein Mobiltelefon gestohlen worden war. Die herbeigerufene Polizei nahm die Sache sehr ernst, so dass schlussendlich um die zehn Polizisten nach den Tätern suchten. Sie fanden diese schliesslich auch und führten sie mit Handschellen ab. Polizeiaktionen sind immer mit viel Papierkram verbunden, so auch in unserem Fall. Nachdem zahlreiche Formulare ausgefüllt waren, liessen sie uns um 2 Uhr morgens gehen. Das Problem war nur, dass es ziemlich schwer ist, um diese Zeit Sentosa zu verlassen, da keine Verkehrsmittel mehr fahren. Also war ein längerer Fussmarsch angesagt, und so kamen wir «etwas» zu spät nach Hause. Unser Erlebnis war eine Ausnahme und nicht alltäglich. Normalerweise halten die strengen Gesetze einen davon ab, etwas Verbotenes zu tun. Die tadellose Sauberkeit ist wirklich auffällig. Kaugummi wird hier tatsächlich nicht verkauft. Und wenn, dann heisst es: Nur sehr unauffällig Seite 2 Unterägeri – Singapur kauen. Es wimmelt von Verbotsschildern, die auch gleich auf die Folgen aufmerksam machen. Gutes Schulklima Morgen werden an der Schweizer Schule ein Flohmarkt und weitere Attraktionen durchgeführt. Für den Abend haben wir ein Open Air organisiert. Mit dem verdienten Geld werden wir einen Teil der Kosten des bevorstehenden Klassenlagers decken. An der Schule finden wir uns sehr gut zurecht. Die Schweizer Schule wird oft als grosse Familie umschrieben, was wir nur bestätigen können. Es herrscht ein sehr gutes Klima unter den Lehrpersonen und der Schülerschaft. Die Schule hat bei der letzten Beurteilung im Herbst durch Schulinspektor Stephan Schär sehr gut abgeschnitten. Am folgenden Montag werden wir mit der gesamten Klasse nach Sentosa fahren und die Museen besichtigen. Hoffentlich werden wir dieses Mal verschont… Flohmarkt für das Klassenlager in Malaysia Eine weitere Woche mit vielen Höhepunkten ist wieder verflogen. Letzten Samstag fand der Flohmarkt zu Gunsten des Klassenlagers in Malaysia statt. Viele Attraktionen und Stände unterhielten die Leute, es waren vor allem Eltern. Der Zweck des Flohmarkts ist, so viel Geld wie möglich zu sammeln, damit das Lager in Malaysia für die Schüler und Schülerinnen billiger wird. Dies gelang auch zum grössten Teil. Schöne Unterwasserwelt Am Abend startete das Film-Open-Air in der Swiss School. Für die Erwachsenen lief der Film «Anna Göldin – Die letzte Schweizer Hexe». Die Kinder bekamen mit «Jimmy Gringo» einen eher lustigeren Film zu sehen, der vor allem vom Fussball handelt. Nach harter Arbeit konnten wir mit gutem Gewissen sagen: Es hat sich gelohnt! Montagmorgen stand ein weiterer Besuch von Sentosa, der Nachbarinsel von Singapur, auf dem Spiel. Dieses Mal aber mit der ganzen Klasse. Zuerst hiess es: Abfahrt zum Mount Faber. Von dort stiegen wir in die Gondeln, die aus der Schweiz stammen, und schwebten hinüber nach Sentosa. Dort angekommen, schauten wir uns die Seite 3 Unterägeri – Singapur Multivisionsshow «Legends of the sea» an. Anschliessend begaben wir uns ins Museum Images of Singapore und staunten vor allem, was Singapur früher war und heute noch ist. Mit der Monorail ging es dann weiter zur «Underwater World». Wir genossen die Besichtigung des riesigen Aquariums in vollen Zügen. Zur Abkühlung gingen wir weiter an den Siloso Beach, wo wir ja auch schon waren. Wir vertrieben unsere Zeit mit Volleyballspielen und Beachsoccerspielen. Es war wirklich ein wunderbares Erlebnis.Am Mittwoch durften wir endlich unseren Vortrag über das Ägerital halten. Er ist wirklich gut angekommen, und Schüler und Lehrer von Singapur wissen jetzt ein wenig mehr vom Ägerital. In der fünften Woche können wir unseren Vortrag noch einmal den Gastfamilien halten, was uns allen doppelte Freude bereitet. Die Teilnahme an den Bundesjugendspielen mit der deutschen Schule Singapur ist wegen uns abgesagt worden. Zum ältesten Regenwald Diesen Freitag steht die Besichtigung von Hewlett Packard, einem riesigen grossen Computerkonzern, auf unserem Programm. Die ganze Klasse und wir fünf Austauschschüler freuen uns sehr auf diesen Besuch. Nun rückt auch das Klassenlager in Malaysia immer näher. Am kommenden Sonntag fahren wir mit dem Zug nach Taman Negara, dem ältesten Regenwald der Welt. Die Vorbereitungen laufen noch auf Hochtouren. Wir freuen uns sehr auf den Dschungel. Seite 4