Wissenswertes zu Linux
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Wissenswertes zu Linux
Juni 2002 Christoph Maiworm, mailto:[email protected] Wissenswertes zu Linux Linux = Linus Torvalds & UNIX Linus Torvalds hat Mitte der 90er Jahre einen (open) Unix1-Kernel so kompiliert, dass er auf einem gewöhnlichen Heimcomputer einsetzbar wurde. Gleichzeitig gewann das Internet immer mehr an Popularität, so dass dieser „offene Kernel” durch das Medium kostenlos verteilt werden konnte. Ende der 90er Jahre hat sich dann der Vertrieb als Distribution immer mehr durchgesetzt. Dies ist eine Softwarezusammenstellung, in dem eine Kernelversion und (fast) alle vorhandenen Programme für diesen Kernel als sogenanntes „Paket” vorhanden sind. Der Preis für diese Distribution ist ein Entgelt für die Handbücher und den Support2. Die Software unterliegt der General Public License (GNU) und ist Allgemeingut. Sämtliche Programme für Linux sind ohne kommerzielles Interesse und zumeist in der Freizeit programmiert worden. Aufgrund der Herkunft aus der Unix-Umgebung sind die Performance und die Netzwerkfähigkeit kaum zu übertreffen. Zudem ist es kostenlos! Bekannte Distributionen sind Suse, MandrakeSoft, und Red Hat3. Die Suse AG hat ihren Hauptsitz in Deutschland. Der Support ist ab einer gewissen Netzwerkgröße das Hauptkriterium für oder gegen eine Distribution. Dies ist der Grund, warum die öffentliche Verwaltung (z.B. auch der Bundestag) zu SUSE Linux migriert.4 Ein weiterer Vorteil von Linux ist der offene Quellcode. (Die Programme liegen unkompiliert vor). Dies macht die Software transparent und auch sicher. Merke: Linux ist schnell und zum Arbeiten ideal. Die graphische Präsentation und gewisse Unterhaltungskomponenten werden langsam vorangetrieben. Linux ist nicht intuitiv wie Windows. Manche nachträgliche Parametereinstellung ist unerlässlich. Linux ist ohne Handbuch fast wertlos! Bei der Suse Distribution 7.3 ist das Handbuch als PDF-Datei auf CD Nr. 1 im Verzeichnis docu zu finden. Auf diese Distribution beziehen sich die nachfolgenden Hinweise speziell. Wer es versuchen will, dem sei folgendes mitgegeben: Es gibt zwei verschiedene Installationen die sinnvoll erscheinen.5 1. Um Linux optimal zu nutzen sollte man 3 Partitionen auf den Festplatten in einem Computersystem verwenden. / (genannt ROOT oder Hauptverzeichnis) /swap (Auslagerungsdatei des RAM => sollte doppelte RAM-Größe haben) /boot (Bootpartition, Bedingungen des BIOS beachten bzgl. des Ortes und der max. Größe! – muß am Anfang der HDD liegen. –Passt aber fast nie, da dort schon eine große Windows Partition installiert ist). 1 Betriebssystem das es als „Freeware“ und in geschützten Versionen gibt. Anwenderunterstützung für eine gewisse Zeit nach der Registrierung. 3 Diese drei Distributionen sind in der CHIP-Bestenliste 02/2002 (S.140) mit Spitzenklasse bewertet worden. 4 Lesenswerter Artikel in c`t, 15/2002 (Seite 22) zur Lizenzpolitik von Microsoft. 5 Man kann Linux auch in ein Verzeichnis Installieren. Die Geschwindigkeit ist aber dann indiskutabel. 2 1 Juni 2002 2. Man kann Linux zusätzlich zu einem vorhandenen OS6 installieren Es benötigt dann nur 2 Partitionen auf den Festplatten in einem Computersystem. / /swap (ROOT) (Auslagerungsdatei) Das System bootet LINUX von Diskette mit dem sogenannten Bootloader, -LILO genannt. (Linux Loader) Ist die Diskette nicht eingelegt, so startet das ursprüngliche Betriebssystem. Dieser Loader liest nur die Informationen zum Start des KERNELS. Das dauert nicht wesentlich länger, als wenn man direkt von der Festplatte bootet. Das Laufwerk A: muss dann noch ggf. im BIOS in der Bootreihenfolge vor die Festplatte gesetzt werden (-ist normalerweise auch so). Der Bootloader (LILO) fragt nach dem zu startenden Betriebssystem. (-sofern Windows, DOS, OS2, ... vorhanden). Von der Diskette sollte man sich anschließend einige Duplikate erstellen! -Ist die Diskette weg, dann ist auch Linux weg! (Es kann aber auch erwünscht sein, denn man merkt nichts von Linux auf einer solchen Windows Maschine). Linux kann die eigenen Daten und die Daten des DOS/Windows-Formates FAT und FAT32 lesen und schreiben. (NTFS kann ab SuSE Linux 8.0 gelesen werden!). Windows kann die Linux Daten nicht lesen. Sollte man auch Windows oder DOS im selben Rechner benutzen, so gilt zwingend: Immer erst die anderen Betriebssysteme vor Linux installieren. DOS und Windows Programme lassen sich unter Linux nicht ausführen.7 (Schade!) DOS/Windows spezifische Viren und Würmer sind deshalb unschädlich. Unter Linux haben die Laufwerke folgende Bezeichnungen: hda, hdb, hdc, hdd, hde... hda0 hda1 hda2 hda3 1. Partition des ersten Laufwerkes am ersten Controller. (vermtl. Windows C:) 2. Partition des ersten Laufwerkes am ersten Controller. (z.B. Windows E:) 3. Partition des ersten Laufwerkes am ersten Controller. (z.B. Windows F:) 4. Partition des ersten Laufwerkes am ersten Controller. (z.B. Windows G:) hdb0 1. Partition des zweiten Laufwerkes am ersten Controller. (z.B. Windows D:) hdb1 2. Partition des zweiten Laufwerkes am ersten Controller. (z.B. Windows H:) hdb2... hdc0 1. Partition des ersten Laufwerkes am zweiten Controller. (vermtl. CD-ROM) 1. Partition des zweiten Laufwerkes am zweiten Controller. (vermtl. Brenner) hdd0 Das Arbeitsverzeichnis lautet dann z.B. „/“ oder „/user/“ oder „/user/home/“. 6 7 Windows (alle Versionen); OS2, DOS ... Ein kommerzielles Zusatzprogramm soll existieren welches dies ermöglichen soll. 2 Juni 2002 Merke: Keine Laufwerksbuchstaben unter LINUX! Linux kennt nur Verzeichnisbäume und weiß selbst, auf welcher Festplatte das gesuchte Verzeichnis zu finden ist. Befehlssyntax: http://www.suse.de/de/support/howto/commands_advanced/index.html Die Installation erfolgt weitestgehend automatisch mit YAST2. (YAST1 ist DOS ähnlich aufgebaut). Um die vorgeschlagene Partitionierung durch das Installationsprogramm sollte man sich jedoch einige Gedanken machen! Linux nimmt sich u.U. mehr Speicherplatz auf den Laufwerken als nötig. Vorschlag bei Standardinstallation: / = 10 GB /swap = 500 MB /boot = 10 MB (Habe nicht selbst getestet wie “klein” diese Partition sein darf). Die Partitionstabelle sollte demnach Benutzerdefiniert verändert werden. Dies sollte nur jemand tun, der weiß was er da tut.8 Im Installationsprogramm (YAST) sollte nicht unnötig vor und wieder zurück gewechselt werden. Mabe schon öfter erlebt, dass sich YAST dabei “aufgehangen” hat und man kann nochmal ganz von vorne anfangen. Als Dateisystem verwende ich immer noch ext2 und nicht wie vorgeschlagen ReiserFS. Aus eigener Erfahrung kann ich nur folgendes sagen: Nach einem Stromausfall während des Betriebes habe ich mit ReiserFS beim Wiederanfahren des Systems eine derartige Wiederherstellungszeit benötigt, daß ich Linux neu mit ext2 installiert habe. Wer allerdings auf “Nummer Sicher” gehen will, soll ReiserFS verwenden. Mir dauert das Recovery von ReiserFS zu lange.9 Die Installationszeit beträgt bei Standard < 1 Stunde. Eine Vollinstallation (alles) unter 7.0 hat bei mir auch schon mal 12 Stunden gedauert (8 GB). Die graphische Oberfläche unter Linux heißt KDE. (Es gibt auch GNOME und viele andere...) Programme, die speziell für KDE geschrieben sind, beginnen mit einem „k“. Programme, die speziell für GNOME geschrieben sind, beginnen mit einem „g“. (z.B. gimp, kedit oder kdial). Man gewöhnt sich schnell daran, den ersten Buchstaben zu überlesen. Die Programme laufen auf allen Oberflächen, entfalten jedoch nicht unbedingt ihren vollen Funktionsumfang. Mit Beginn einer Sitzung legt man das Aussehen von Linux durch die Wahl der Oberfläche fest. Sollte sich das System mit einer graphischen Oberfläche10 nicht mehr herunterfahren lassen, so kann man auch „shutdown –h now“ im Terminalfenster11 eingeben12. 8 Siehe Laufwerks-Tabelle oben. Gemeint ist ein Zeitraum von durchaus 10 Stunden. 10 Oft nur als X11 bezeichent. 11 Symbol in der Leiste, öffnet ein Fenster; ähnlich der DOS-Eingabeaufforderung unter Windows. 12 ROOT-Anmeldung erforderlich. 9 3 Juni 2002 Tipp: Wenn man ein Fenster unbedingt schließen möchte, kann man auch auf Strg, Alt und Esc drücken und mit dem entstehenden Totenkopf das darunter liegende Fenster „gnadenlos abschießen“ indem man mit der Maus navigiert und mit der linken Maustaste schießt. Niemals die Reset-Taste drücken oder einfach ausschalten Wenn absolut nichts mehr geht, dann kann man ausschalten wenn die Festplatte mehr als 15 Sekunden ohne Zugriff war (-und Hände falten). Solch eine radikale Maßnahme ergreife ich erst nach ca. 30 Minuten. Dies kommt aber sehr sehr selten vor!!! Zum Drucker noch einen Hinweis: Eine Installation mit YAST213 ist kein Problem. Im Star Office nicht auch noch den Drucker installieren. Dort ist die Einstellung „generischer Drucker” zu wählen. Abgebrochene oder nicht mehr benötigte Druckvorgänge müssen aus der Warteschlange14 gelöscht werden.15 Drucker oder Computer ausschalten nutzt nichts. Es geht beim nächsten Einschalten exakt nach dem letzten gedruckten Zeichen weiter. Im Linux gibt es einen User mit dem Namen ROOT. Dies ist der sogenannte Superuser mit einem eigenen Passwort. (vgl. Admin) Nur dieser hat alle Rechte im System. Vorsicht: Man sollte sich nur als ROOT anmelden, wenn man tatsächlich administriert Sollte der Rechner in einer Root-Sitzung abstürzen, ist der Ärger besonders groß! Das System kann in Zukunft instabil sein. (In meiner Wohnung melde ich mich nur als Root an, wenn alle Großverbraucher wie Waschmaschine, Spülmaschine, Durchlauferhitzer und Wäschetrockner ausgeschaltet sind. Ich erinnere mich schmerzlich an den Tag zurück als...). Root-Menues sind in Version 7.3 immer in englischer Sprache geschrieben. (Damit man sieht, dass man als ROOT angemeldet ist). Die gesamte Brennersoftware unter Linux (Suse) unterstützt nur SCSI-Laufwerke. ATAPIBrenner werden über ein Emulationsprogramm als SCSI-Brenner angesprochen. Der Vorteil des Brennens unter Linux ist, dass die bislang bekannten Kopierschutzprogramme wirkungslos sind. Zudem sind Fehler beim Brennen extrem selten! Als Brenn-Programm ist CD-Roast ist zu empfehlen. Die Eintellungen hierzu sind im Suse Linux 7.0 Handbuch gut beschrieben. (-Später dann nicht mehr, da die Entwickler davon ausgehen, dass man jedes „Update“ mitmacht und sich deshalb schon auskennt). CD Roast muß auch als Paket nachinstalliert werden, denn es ist nicht im Standart-Paket; YAST2 aufrufen und los gehts. BUG: Zum Installieren von CD-Roast unter Linux 7.3 benötigt man noch ein Patch von der Suse Homepage, da CD-Roast die Seriennummer des Linux-Kernels prüft und dort eine zu hohe Seriennummer vorfindet. 13 yet another software tool (2.Version). Im Terminalfenster mit den entsprechenden Rechten! 15 Die Syntax im Handbuch nachschlagen da bei der Installation der Name der Warteschlange zu wählen ist. 14 4 Juni 2002 Der Linux Kernel ist sozusagen die Genetik der vorliegenden Linux-Version (Nummer 2.4.2...). Sollte man sich eine zusätzliche Software kaufen, so muss man peinlich genau auf die angegebene Kernelversion achten. Es gibt ein Corel-Office mit Wordperfect als Textverarbeitung. Das Telefonbuch der Telekom ist auch für Linux kompiliert. Eine ganze Enzyklopädie kann aus dem Internet geladen werden. Für die meisten Anwender ist der Inhalt der Distribution (alles) auf den 7 CD´s durchaus ausreichend. Der Inhalt ist bei der Standartinstallation u.U. noch nicht entpackt =>Pakete nachinstallieren mit YAST2. Es wird an verschieden Orten an neuen Kernel herumgebastelt und es ist nie absehbar, welcher Kernel vom „großen Meister” Linus Torvalds als der offizielle neue Linux-Kernel zugelassen wird (Linux ist sein geschütztes Markenzeichen). Neue Kernel sind wegen neu entwickelter PC-Hardware notwendig.16 Ein Update ist nur eine verbilligte Version für registrierte Nutzer der Vorversion, mit nur einem Handbuch über Änderungen. Die Software des Update ist eine Vollversion. Der Unterschied zwischen der Personal- und der Professional-Version ist im Wesentlichen folgendes: In der Professional-Version hat man mehr Programme zur Auswahl gegenüber der PersonalVersion. Man kann dann z.B. zum Abspielen einer CD, statt zwischen 4 Programmen zwischen 12 Programmen (alles was es für Linux gibt) wählen. Außerdem sind die Programme, die Netzwerkadministratoren benötigen, in der Professional-Version enthalten. In der Professional Version ist mySQL, Konqueror Web Browser, kMail, Mozilla, Netscape u.v.m. integriert. StarOffice 5.2 ist in beiden Versionen integriert. (-voll MS-Office 2000 kompatibel). Ein Problem ist in Verbinding mit Star Office und S3 Grafikkarten bekannt. (Fast alle Notebooks besitzen eine solche, bzw. emulieren eine solche). Der Bildschirm wird immer langsamer, bzw. bleibt stehen. Linux friert sozusagen ein! Problemlösung: Hompage von Suse aufsuchen , ->Supportdatenbank, ->Hardware, Problembehebungsanweisungen per e-mail anfordern.17 Supportdatenbank: http://sdb.suse.de/de/sdb/html/key_form.html ! ! ! 16 17 USB wird unterstützt. DVD wird unterstützt (-auch brennen!!) -Laufwerke aller Hersteller. DSL wird unterstützt (nicht selbst getestet). Linux-Versionen für Macintosh und Alpha-PC sind ebenfalls erhältlich. Kostenlos auch für nicht registrierte Nutzer. 5 Juni 2002 Nachteile von Linux: ! Es gibt kaum Gratissoftware als Beilage in Zeitungen, oder zu verschiedenen elektronischen Unterhaltungsgeräten, die sich mit dem Computer koppeln lassen. (DigitalKamera, -Camcorder, Bildbearbeitung...). ! Es dauert eine gewisse Zeit, bis ein Programmierer ein Programm (meist für seine selbst benutzte Hardware) geschrieben hat und dieses dann auch der Allgemeinheit zur Verfügung stellt. Wenn es geschieht, hat es einen Effekt zur Folge: ! Die Linux Distributionen wachsen immer weiter an. ( ca. 5 GB auf 7 CDs). ! Für viele Hersteller ist die Portierung ihrer Software auf Linux uninteressant.18 ! Einen DVD Software Player gibt es nur im Internet zum Download. ! PDA werden nicht, bzw. nur eingeschränkt unterstützt (Palm und EPOC). Bevor man Linux installiert, kann man bei SuSE auf der Homepage nachschauen, welche Hardwarekomponenten nicht unterstützt werden. Suche nach unterstützten Hardwarekomponenten bei Suse: http://hardwaredb.suse.de/easySearch.php?LANG=de_DE&PHPSESSID=c8da7373667d9dd7 4c20b4886c7b0f13 Hierbei können kritisch sein: -Modem -CD-Laufwerke (-unbedeutender Hersteller) -TV Karten -allerneueste Druckermodelle -Scanner Eine Besonderheit wird den Einsteiger wundern. Es gibt sehr viele chinesische Programmierer. Das hat seinen Grund darin, dass in China fast nur Linux PC’s betrieben werden. (Microsoft und die Rechteverwertung in China, dass ist ein anderes Kapitel...) Linux Tuning: Mehr Hauptspeicher! Nicht auf Prozessor-Taktraten achten. Minimum bei Suse 7.3 sollten 256 MB Hauptspeicher sein (Pentiun 233 MHz reicht schon aus). Tipps und Anregungen: http://www.suse.de/de/support/howto/index.html Haftungsausschluß Die enthaltenen Informationen wurden von mir mit großer Sorgfalt verfasst. Ich übernehme selbstverständlich keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben. Die genannten Produkte sind Warenzeichen der jeweiligen Rechteinhaber. Sollte ein Leser einen Fehler entdecken, so bitte ich um eine Nachricht an obige Mailadresse. Gruß, Christoph Maiworm 18 http://www.maiworm.com Linux ist im Multimedia und Privatbereich zu wenig vertreten. 6