Stellungnahme Vorstand final
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Stellungnahme Vorstand final
Pflichtveröffentlichung gemäß § 27 Abs. 3 i.V.m. § 14 Abs. 3 Satz 1 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes („WpÜG“) GEMEINSAME STELLUNGNAHME DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS DER CONSORS DISCOUNT-BROKER AG, HOF A.D. SAALE, ZUM ÖFFENTLICHEN ÜBERNAHMEANGEBOT DER BNP PARIBAS S.A., PARIS, GEMÄSS § 27 DES WERTPAPIERERWERBS- UND ÜBERNAHMEGESETZES („WpÜG“) Die BNP Paribas S.A. („BNP Paribas“) hat am 12. Juni 2002 die Angebotsunterlage für ihr Übernahmeangebot an die Aktionäre der Consors Discount-Broker AG („Consors“) zur Übernahme ihrer Aktien (Wertpapierkennnummer 542 700) zu einem Preis von € 12,40 pro Aktie veröffentlicht. Das Angebotsdokument wurde dem Vorstand der Consors am 12. Juni 2002 übermittelt. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Consors nehmen gemäß §27 WpÜG zu diesem Angebot wie folgt Stellung: Hintergrund des Angebotes Am 29. April 2002 haben BNP Paribas einerseits und SchmidtBank GmbH & Co. KGaA sowie SchmidtBank Beteiligungs Holding GmbH andererseits (gemeinsam nachfolgend „SchmidtBank“ genannt) eine Vereinbarung getroffen, in welcher die SchmidtBank Beteiligungs Holding GmbH ihre sämtlichen Aktien an Consors, die einem Anteil am Grundkapital von Consors von ca. 66,43% Anteil entsprechen, für einen Kaufpreis von € 9,08 pro Consors Aktie an die BNP Paribas verkauft. Dieser Kaufpreis unterliegt unter Umständen bestimmten Kaufpreiserhöhungen (i) für den Fall des Verkaufs der 53% Beteiligung an der Berliner Effektengesellschaft AG, Berlin, („BEG“) über einem festgelegten Preis durch Consors, (ii) je nachdem wie die unterschiedliche n Ansichten der Parteien im Hinblick auf die Anwendung von US GAAP Regeln durch einen unabhängigen Experten geklärt werden und (iii) wenn sich die Erträge der spanischen 2 Tochtergesellschaft von Consors in bestimmten, vertraglich festgelegtem Umfang entwickeln sowie etwaigen Reduzierungen, die sich bei Nicht- oder Schlechterfüllung von Gewährleistungen und anderen vertraglichen Pflichten der SchmidtBank ergeben können. Unmittelbar nach Abschluss und noch vor Vollzug dieses Vertrages über den Kauf der Consors Aktien hat BNP Paribas am 2. Mai 2002 ihre Entscheidung veröffentlicht, den freien Aktionären ein Übernahmeangebot zu machen. Nach Erwerb der Kontrolle über Consors am 7. Mai 2002 durch Vollzug des Kaufvertrages ist BNP Paribas nunmehr nach den Vorschriften des WpÜG verpflichtet, allen Aktionären der Consors ein Angebot zum Kauf der von ihnen gehaltenen Aktien vorzulegen. Mit Schreiben vom 21. Mai 2002 haben die ehemaligen Mitglieder des Aufsichtsrats der Consors, die Herren Dr. Paul Wieandt, Werner Michael Waldeck, Horst Rachinger und Dr. Reto Francioni ihr Amt als Mitglieder des Aufsichtsrats der Consors niedergelegt. Als neue Kapitalvertreter im Aufsichtsrat wurden per Beschluss des Amtsgerichts Hof vom 27. Mai 2002 die Herren Jean Clamon, Rueil Malmaison, Frankreich, Dr. Michel von Aufschnaiter, Oberursel-Oberstedten, Laurent Treca, Paris, Frankreich und Eric Martin, Frankfurt am Main, gemäß § 104 AktG bestellt. Mit einer Anteilsquote von 66,43% kann BNP Paribas schon heute einen maßgeblichen Einfluss auf Consors ausüben. Im Falle des Erreichens einer Anteilsquote von 75% im Wege des öffentlichen Übernahmeangebots könnte BNP Paribas einen Gewinnabführungs- und/oder Beherrschungsvertrag mit Consors abschließen, ab einer Beteiligungsquote von mehr als 95% einen „Squeeze-out“ der außenstehenden Aktionäre gemäß §§ 327 ff. AktG anstreben. BNP Paribas strebt an, die Geschäftsaktivitäten der Consors mit denen der von BNP Paribas gegründeten französischen Online Brokerage Tochter Cortal zu verbinden. Umfang und rechtliche Struktur einer solchen Verbindung werden derzeit in diversen Arbeitsgruppen erarbeitet, die sowohl mit Vertretern von Cortal als auch Consors besetzt sind. Hierzu kann noch keine abschließende Darstellung der Vorhaben gegeben werden. Ziel der angestrebten Integration der beiden Gesellschaften ist die Schaffung des führenden europäischen Online Brokerage Dienstleisters mit entsprechend starken Marktpositionen in den Kernmärkten Europas. Die folgenden Aspekte spielten bei der Beurteilung des Angebotes eine gewichtige Rolle. 3 1. Art und Höhe der angebotenen Gegenleistung Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Consors sind der Auffassung, dass der durch die BNP Paribas in bar zu entrichtende Angebotspreis von € 12,40 pro Aktie angemessen ist. 1.1 Der Angebotspreis stellt eine Prämie von 36,6% gegenüber dem der SchmidtBank gezahlten Preis von € 9,08 pro Aktie dar. Die BNP Paribas hat in ihrem Angebotsdokument versichert, dass eventuelle Erhöhungen des der SchmidtBank gezahlten Preises in keinem Falle zu einem Preis führen werden, der €12,40 pro Aktie übersteigt. Damit entspricht der angebotene Preis den Vorgaben des § 4 WpÜG-Angebotsverordnung. 1.2 Der Angebotspreis von € 12,40 pro Aktie liegt über dem von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht („BAFin“) errechneten Mindestangebotspreis von €12,31 pro Aktie. Er entspricht somit auch den Vorgaben des § 5 WpÜG-Angebotsverordnung. Der Mindestangebotspreis berechnet sich auf Basis des volumengewichteten Durchschnittskurses der Consors Aktie während dreier Monate vor dem Tag der Veröffentlichung der Entscheidung zur Abgabe des Angebots durch BNP Paribas vom 2. Mai 2002. 1.3 Selbst wenn auch andere optimistische Szenarien der künftigen Marktentwicklung vorstellbar sind, die in Zukunft einen höheren Aktienkurs von Consors rechtfertigen könnten, reflektiert der Angebotspreis unter Berücksichtigung des schwierigen Marktumfeldes mit einer negativen Entwicklung aller wichtigen Indizes und deutlich rückläufigen Transaktionszahlen in einem vertretbaren Umfang die heutigen Kurspotentiale der Consors Aktie. 1.4 Consors steht auch im laufenden Geschäftsjahr unter dem Einfluss des anhaltend schwachen Börsenumfeldes. Der erfreuliche Verlauf des 4. Quartals 2001 hat nicht wie erhofft eine anhaltende Belebung der Kapitalmärkte mit sich gebracht. Trotz Reduktion der Verluste im laufenden Geschäftsjahr konnte die Gesellschaft noch nicht in die Gewinnzone zurückfinden. Die Erreichung dieses Ziels wird voraussichtlich weitere Restrukturierungsmaßnahmen erfordern, die 4 typischerweise zunächst zu weiterem Aufwand bei der Gesellschaft führen werden. Der Vorstand weist ferner darauf hin, dass auf Basis der nach US GAAP vorgesehenen regelmäßigen Überprüfung der Beteiligungsansätze im Rahmen des nächsten Quartalsabschlusses weitere Abschreibungen auf die Beteiligungsbuchwerte erforderlich werden könnten. Der Vorstand weist zusätzlich darauf hin, dass sich durch den eventuell angestrebten Verkauf oder die Schließung einzelner Tochtergesellschaften oder Beteiligungen, insbesondere der BEG Beteiligung, im Hinblick auf die derzeit geltenden Gegebenheiten, zusätzliche Verluste ergeben können. Die vorstehenden Erwägungen könnten zur Folge haben, dass sich das Eigenkapital der Consors reduziert. 1.5 Die Mehrzahl der Aktienanalysten, die die Consors Aktie abdecken, empfehlen den Aktionären von Consors, das Angebot anzunehmen. Eine Fairness Opinion der J.P. Morgan plc, die im Auftrag des Vorstands der Consors erstellt wurde, bestätigt, dass der Angebotspreis von € 12,40 je Consors Aktie aus wirtschaftlicher Sicht fair und angemessen ist. 2. Voraussichtliche Folgen eines erfolgreichen Angebotes für Consors, die Arbeitnehmer von Consors und ihre Vertretungen, die Beschäftigungsbedingungen und die Standorte der Consors 2.1 PLÄNE DER BNP PARIBAS BEZÜGLICH DER CONSORS Wie in dem von BNP Paribas veröffentlichten Angebotsdokument beschrieben, werden zur Zeit in diversen Arbeitsgruppen Pläne für die zukünftige Verbindung der Consors mit Cortal innerhalb des BNP Paribas Konzerns erarbeitet. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind noch keine endgültigen Pläne von BNP Paribas bezüglich Consors bekannt, die in diesem Dokument kommentiert werden könnten. Es wird erwartet, dass sich die Integration der Consors in einen kapitalkräftigen internationalen Finanzkonzern zum Vorteil der Consors auswirken wird. Auf die Möglichkeiten, dass die BNP Paribas abhängig von der Annahmequote den Abschluss eines Beherrschungs- und/oder 5 Gewinnabführungsvertrages oder eines „Squeeze-outs“ der außenstehenden Aktionäre anstreben könnte, wird nochmals hingewiesen. Für Aktionäre, die das Angebot von BNP Paribas nicht annehmen möchten, besteht ferner das Risiko, dass die Handelsvolumina der Consors Aktie nach Abschluss des Übernahmeangebotes signifikant niedriger liegen als heute, wodurch die Preisbildung und Handelbarkeit der Aktie beeinträchtigt werden könnte. 2.2 PLÄNE DER BNP PARIBAS BEZÜGLICH DER ARBEITNEHMER VON CONSORS, IHRER VERTRETUNGEN UND BESCHÄFTIGUNGSBEDINGUNGEN In dem veröffentlichten Angebotsdokument sichert BNP Paribas dem Vorstand vorbehaltlos zu, ihn in seinen Bemühungen zur Konsolidierung des Unternehmens und in seinen Anstrengungen zur Wiedererlangung der Profitabilität zu unterstützen. Der Vorstand und der Aufsichtsrat erwarten, dass sich für die Mitarbeiter, deren Beschäftigungsbedingungen und die Mitarbeitervertretungen keine zusätzlichen wesentlichen Veränderungen ergeben, die sich nicht auch im Falle eines unabhängigen Weiterbetriebs der Consors ergeben würden. Im Hinblick auf das derzeitige negative Marktumfeld hat der Vorstand der Consors beschlossen, das Fit for Future Programm zu intensivieren. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Consors sind zuversichtlich, dass die Zugehörigkeit zu einem globalen Finanzkonzern die Möglichkeiten der Mitarbeiter verbessern wird. 2.3 PLÄNE DER BNP PARIBAS bezüglich DER STANDORTE DER CONSORS In dem durch die BNP Paribas veröffentlichten Angebotsdokument weist die BNP Paribas darauf hin, dass sie derzeit beabsichtigt, die Handlungsoptionen bezüglich aller Aktivitäten oder Abteilungen der Consors zu prüfen; der Standort Nürnberg soll erhalten bleiben. BNP Paribas hat im vorgelegten Angebotsdokument ihre Absicht publiziert, einen bestmöglichen Verkauf des von Consors gehaltenen 53% Anteil an der Berliner Effektengesellschaft AG, an interessierte Dritte zu befürworten. In diesem Zusammenhang sollte ein Prozess für einen möglichen Verkauf so organisiert werden, dass daraus nach Möglichkeit keine nachteiligen Folgen für die Consors entstehen. Hinsichtlich der anderen Tochtergesellschaften plant Cortal, jede einzelne Tochtergesellschaft hinsichtlich ihrer jeweiligen Kompatibilität mit dem 6 unternehmerischen Konzept einer integrierten Unternehmensgruppe zu analysieren. Resultat dieser Analyse kann eine Integration in die Unternehmensgruppe, aber auch der Verkauf oder die Schließung einzelner Aktivitäten sein. 3. Beurteilung der von BNP Paribas mit dem Angebot verfolgten Ziele Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Consors, begrüßen die Tatsache, dass Consors mit BNP Paribas einen neuen, finanzstarken, langfristig orientierten Hauptaktionär gewonnen hat. Die geplante Kombination der Consors mit Cortal schafft ein Unternehmen, das in Bezug auf Zahl der Kunden, Marktpräsenz in Europa, Qualität der technologischen Plattform und Breite des Produktspektrums in Europa eine klar führende Position gegenüber seinen Wettbewerber einnimmt. 4. Absicht der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats, das Angebot anzunehmen Alle Mitglieder des Vorstands, mit Ausnahme des Vorstandmitglieds Kay Dapper, sowie alle Mitglieder des Aufsichtsrats beabsichtigen, das Übernahmeangebot für sämtliche Aktien der Consors Discount-Broker AG, die ihnen gehören, anzunehmen. Herr Kay Dapper hat entschieden, das Angebot im Hinblick auf die von ihm gehaltenen Consors Aktien nicht anzunehmen. Dies vorausgeschickt, nehmen Vorstand und Aufsichtsrat der Consors zu dem öffentlichen Übernahmeangebot der BNP Paribas wie folgt Stellung: Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Consors empfehlen den Consors-Aktionären, das Übernahmeangebot der BNP Paribas anzunehmen. Nürnberg/Hof an der Saale, den 22. Juni 2002 Consors Discount-Broker AG Der Vorstand und der Aufsichtsrat