Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik
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Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik
Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik 50. Verkaufsausstellung 2011 Württembergischer Kunstverein Schloßplatz 2, Stuttgart Verband Deutscher Antiquare e.V. Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Verband Deutscher Antiquare e. V. Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Geschäftsstelle: Seeblick 1, 56459 Elbingen Telefon (0 64 35) 90 91 47 · Fax (0 64 35) 90 91 48 [email protected] · www.antiquare.de Vorstand: Eberhard Köstler, Vorsitzender Wolfgang Mecklenburg, stellvertretender Vorsitzender Michael Trenkle, Schatzmeister Ulrich Hobbeling und Christian Hesse, Beisitzer Katalogredaktion: Dr. Barbara Werner van Benthem Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Norbert Munsch, Geschäftsstelle Dr. Barbara Werner van Benthem Gesamtherstellung: AMDO GmbH & Co. KG, 91560 Heilsbronn 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 28. bis 30. Januar 2011 Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr Die Eintrittskarten für die Stuttgarter Antiquariatsmesse gelten gleichzeitig für die Antiquaria / Ludwigsburg Die Messe im Internet: www.antiquare.de und www.stuttgarter-antiquariatsmesse Losverfahren: Die im Messekatalog angezeigten Titel dürfen in den ersten 45 Minuten nach der Eröffnung nur reserviert, nicht aber verkauft werden. Alle Interessenten, die eines oder mehrere dieser Objekte erwerben möchten, füllen am Stand der Aussteller von der Messeleitung vorbereitete Karten aus. Eingetragen werden darauf der Titel aus dem Messekatalog, der Name des Interessenten und das Zeichen bzw. der Stempel des Ausstellers. Nach 45 Minuten entscheidet das Losverfahren anhand der (vollständig) ausgefüllten Loskarten. Wichtig: Der Interessent muss während der Auslosung am Stand sein. Pro Titel aus dem Messekatalog darf von jedem Interessenten nur eine Karte ausgefüllt werden. Die Karten müssen vollständig ausgefüllt und vom Aussteller abgezeichnet bzw. abgestempelt werden. Eingereichte (oder hingeworfene) Visitenkarten werden für die Auslosung nicht berücksichtigt. Aussteller dürfen am Losverfahren nicht teilnehmen. Ausstellerverzeichnis Name und Ort Stand Name und Ort Stand Abeceda, München 21 Linke, Günter, Berlin 16 Ahnert, Knut, Berlin 35 Löcker, Erhard, Wien (A) 26 Lörcher, Margot, Aystetten 75 Aix-la-Chapelle, Aachen 4 Banzhaf, Michael, Tübingen 54 Meindl & Sulzmann, Wien (A) 57 Bibermühle – H. Tenschert, Ramsen (CH) 63 Müller & Gräff, Stuttgart 45 Blank, Herbert, Stuttgart 58 Müller, Johannes, Salzburg (A) 17 Boerner, C.G., Düsseldorf 15 Neidhardt, F., Böblingen 61 Botanicum, Lynden (USA) 49 Nosbüsch, Manfred, Euskirchen-Kuchenheim 67 Braecklein, Wolfgang, Berlin 73 Patzer & Trenkle, Konstanz Brockhaus/Antiquarium, Kornwestheim 40 Perini, Verona (I) Büchel-Baur, Winnenden 13 Raab, Dr. Michael, München 66 Burgverlag, Wien (A) 25 Reiss & Sohn, Königstein 10 Carlsen, Holger, Kiel 30 Schmidt & Günther, Kelkheim 20 Donhofer, Norbert, Wien (A) 11 Die Schmiede, Amsterdam (NL) 55 Eckert & Kaun, Bremen 50 Schmitz, Hans-Martin, Köln Eigl, Ralf, Rosenheim 47 Schneideman, Sophie, London (GB) 43 Engel & Co., Stuttgart 53 Schreyer, Hanno, Bonn 14 44 69A 7 Schumann, Hellmut, Zürich (CH) 39 Földvári, Zoltán, Budapest (HU) 48 Schwarzfischer, Rosenheim 18 Fons Blavus, Renningen 42 Seidel + Richter, Berlin 28 Geisenheyner, Winfried, Münster-Hiltrup 24 Shapero, Bernard J., London (GB) 70 Gruber, Gerhard, Heilbronn 38 Siegle, Franz, Mühlhausen 24 Haas, Norbert, Bedburg-Hau 1 Solmi, Ozzano Emilia (I) 37 Fichter, H.W., Frankfurt 6 Haufe & Lutz, Karlsruhe 51 St. Gertrude, Hamburg Heckenhauer, J.J., Tübingen 27 Stargardt, J.A., Berlin 69 Inlibris, Wien (A) 23 Steinbach, Michael, München 57 Junk, Amsterdam (NL) 60 Stenderhoff, H., Münster 59 Kainbacher, Dr. Paul, Baden bei Wien (A) 65 Strehler, Sindelfingen 68 KaraJahn, Berlin 32 Struck, Nikolaus, Berlin Keune, Sabine, Duisburg 46 Trauzettel, Stolberg 64 Kiefer, Peter, Pforzheim 52 Tresor am Römer, Frankfurt 56 Klittich-Pfankuch, Braunschweig 12 Truppe, Matthäus, Graz (A) 31 Knigge, Meinhard, Hamburg 41 Turszynski, Uwe, München 19 Tusculum, London (GB) 34 62 Köstler, Eberhard, Tutzing 9 Kotte, Roßhaupten 22 Utzt, Inge, Stuttgart Laube, August, Zürich (CH) 72 Valentien, Stuttgart 3 5 2 LEG – Libreria Editrice Goriziana, Gorizia (I) 69A Voerster, J., Stuttgart 74 Lex Antiqua, Bologna (I) 36 Weinek, Dr., Salzburg (A) 33 Lindner, Hans, Mainburg 29 Wölfle, Robert, München 71 III Grußwort DER MINISTERPRÄSIDENT DES LANDES - 2 - BADEN- Landeshauptstadt zum wichtigsten Treffpunkt der Branche entwickelt. Rund 80 Antiquare aus Deutschland, Europa und den USA Mann bis hin zu Graphiken der Klassische werden im Jubiläumsjahr 2011 Glanzstücke der Buch-und Kulturgeschichte G r u ßzeigen: w o rvon t Exponate teilweiseHandschriften von unschätzba illuminiertensind mittelalterlichen über Erstausgaben bedeutender Autoren wie aber auchHölderlin beachtlichem materiellem Friedrich und Thomas Mann bis hin Wert. zu Graphiken der Klassischen Moderne. Die Zusammen mit der nur vier Jahre älteren InterExponate sind teilweise von unschätzbarem national Antiquarian Book Fair in London kulturellem,Antiquariatsmesse aber auch beachtlichem materielist die Stuttgarter Antiquariatsmesse die weltDie Stuttgarter findet 2011 z lem Wert. weit wichtigste Veranstaltung dieser Art für Den Initiatoren und Organisatoren dan alle Liebhaber der Buchkultur, für Händler, statt und kann aus diesem Anlass auf Den Initiatoren und Organisatoren danke ich Den H Sammler und Kunstinteressierte aus aller Welt. kontinuierlich großes Engagement. für ihr kontinuierlich großes Engagement. Die Antiquariatsmesse, die international auch Jahrhundert erfolgreichen Wirkens zurückbl Den Händlerinnen und Händlern für die Exzellenz des Kunst-und Kulturstand- Händlern wünsche ich wünsche den erwartete ich den erwarteten Erfolg, den Sammlerinnen ortes Baden-Württemberg steht, findet mitten Verantwortlichen gratuliere ich zu diesem Ju und Sammlern, dassund sie dasSammlern, eine oder anderedass sie im Herzen der traditionsreichen Buch-und Sammlerinnen Objekt ihrer Leidenschaft in Stuttgart entdecVerlegerstadt Stuttgart im Kunstgebäude am heiße die Aussteller sowie alle Besucherinnen un ken, und allen Besucherinnen und Besuchern, Schloßplatz statt. andere Objekt ihrer Leidenschaft in Stuttgar dass sie sich an den auf der Stuttgarter Antiherzlich in Stuttgart willkommen. quariatsmesse gezeigten Schätzen begeistern Für den Verband Deutscher Antiquare hat sich allen Besucherinnen und Besuchern, dass und sich lange an sie erinnern. die jährlich wiederkehrende Messe in unserer Die Stuttgarter Antiquariatsmesse findet 2011 zum 50. Mal statt und kann aus diesem Anlass auf ein halbes Jahrhundert erfolgreichen Wirkens zurückblicken. Den Verantwortlichen gratuliere ich zu diesem Jubiläum und heiße die Aussteller sowie alle Besucherinnen und Besucher herzlich in Stuttgart willkommen. auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse gez Zusammen mit der nur vier Jahre älteren begeistern und sich lange an sie erinnern. Antiquarian Book Fair in London ist die Antiquariatsmesse die weltweit wichtigste V dieser Art für alle Liebhaber der Buchkultur, Sammler und Kunstinteressierte aus aller Antiquariatsmesse, die international auch für d Stefan Mappus des Stefan Kunstund Kulturstandortes Baden-Württem Mappus Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg findet mitten im Herzen der traditionsreichen Ministerpräsident des Landes Baden-Württe Verlegerstadt Stuttgart im Kunstgebäude am S statt. IV Für den Verband Deutscher Antiquare hat sich wiederkehrende Messe in unserer Landeshau Grußwort Gerne und mit Freude habe ich die Schirmherrschaft zur Ausrichtung der 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse übernommen und dabei mit Erstaunen registriert, über einen welch langen Zeitraum hinweg sich diese Messe als feste kulturelle Veranstaltung für Lesebegeisterte alter, wertvoller Bücher etabliert hat. Es gilt, jenen Respekt zu zollen, die diese Messe aus der Taufe gehoben haben, drei überaus renommierte Stuttgarter Antiquare von Weltruf, nämlich Dr. Frieder Kocher-Benzing, Fritz Eggert und Fritz Neidhardt. Dem Vorbild der London International Antiquarian Book Fair folgend, wagte man 1962 im Gustav-SiegleHaus das Unternehmen – und wurde belohnt. Sie können mit Recht stolz sein auf diese lange Tradition, die unter Beweis stellt, dass Stuttgart neben London zu den wichtigsten Messen des internationalen Antiquariatsbuchhandels gehört. Wir Stuttgarter profitieren davon, denn das Branchentreffen, das mit dieser Messe verbunden ist, trägt dazu bei, Stuttgart als Verlagsstadt und als Mekka der Bibliophilie zu erleben. Es sind schon ganz besondere Menschen, die sich dieser speziellen Leidenschaft, dieser Schatzsuche nach alten, gut gemachten, künstlerisch herausragenden Büchern, Handschriften oder Originalbriefen hingeben. Es braucht das richtige Gespür, die vielfältige Vernetzung, die Pflege erworbenen Vertrauens zwischen Käufer und Verkäufer, es braucht aber auch einen Markt für diese Produkte. Die Stuttgar- ter Antiquariatsmesse hat sich über diese lange Zeit hinweg ein festes Publikum erarbeitet und so ist die Messe nicht nur Treffpunkt der Branche, sondern auch Treffpunkt für Gespräche und den Austausch über den Reiz wertvoller Bücher und Autographen. Intellektuelle Neugier und künstlerischer Sachverstand treffen aufeinander, bereichern sich und schöpfen Neues. Es freut mich, dass aus Anlass der 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse ein Buch des renommierten Buchwissenschaftlers Professor Dr. Ernst Fischer erscheinen wird, das dem Schicksal der Emigration von Verlegern, Buchhändlern und Antiquaren aus Deutschland und Österreich nach 1933 Stimme und Gesicht geben wird. Auch die Stuttgarter Verlage und Buchhandlungen verzeichnen hohe Verluste aus dieser Zeit, und nur zum Teil sind die Schicksale dokumentiert. Ich wünsche der 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse viele Besucherinnen und Besucher, viele interessante Gespräche zwischen Messeständen, aufregende Neuentdeckungen und einen erfolgreichen Verlauf. Dr. Wolfgang Schuster Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart V Individualisten auf Erfolgskurs 50 Jahre Stuttgarter Antiquariatsmesse „Antiquare und Graphikhändler gelten im Allgemeinen als Individualisten und sind nicht leicht zu bewegen, sich an Gemeinschaftsunternehmungen zu beteiligen. Diese Verkaufsmesse, die von einer Reihe von Mitgliedern des Verbands durchgeführt wird, stellt einen ersten Versuch dar, das Interesse einer breiteren Öffentlichkeit durch eine gemeinsame Ausstellung zu gewinnen.“ gekommen. Die Stuttgarter Antiquariatsmesse ist ein internationaler Treffpunkt, und auch wer ohne teure Einkäufe die Messe verlässt, empfindet den Besuch als Gewinn. Man spricht miteinander, registriert, was auf dem Markt ist, und genießt die Gelegenheit, so viele wertvolle Bücher und Graphiken ohne „Berührungsängste“ bewundern zu dürfen. Am Anfang stand diese eher verhaltene Prognose. Doch entgegen der Erwartung, die der damalige Vorstandsvorsitzende Günther Mecklenburg im Vorwort zum ersten Messekatalog äußerte, erwiesen sich die Antiquare als beständig und vor allem: als teamfähig. Bereits fünf Jahre später resümierte Dr. Frieder Kocher-Benzing: „Jene Skepsis gehörte durch den Erfolg schon der ersten Messe rasch der Vergangenheit an.“ Heute ist die Stuttgarter Antiquariatsmesse die älteste Antiquariatsmesse Deutschlands und neben der International Antiquarian Book Fair in London die zweitälteste in Europa. 2011 feiert sie ihr 50. Jubiläum. Das Gesicht der Stuttgarter Antiquariatsmesse hat sich verändert. 1962 waren 21 Aussteller bei der Premiere dabei, darunter L’Art Ancien (Zürich), Helmuth Domizlaff (München), Wolfgang Ketterer (Stuttgart), Haus der Bücher AG (Basel), Louis Loeb-Larocque (Paris), die Kurbuchhandlung Bernhard Krohn (Badenweiler), H. O. Hauenstein (München) oder das Kunstkabinett Elfriede Wirnitzer (Baden-Baden). 1973 war die Ausstellerzahl schon auf 53 angewachsen und das Gustav-Siegle-Haus zu klein geworden. Man zog in das stilvolle Ambiente des Württembergischen Kunstvereins am Schloßplatz um und begrüßte dort unter vielen anderen auch das von Walter Alicke geführte Antiquariat Interlibrum (Vaduz) und Ludwig Rosenthal’s Antiquariaat (Hilversum). 1958 veranstaltete die Antiquarian Booksellers’ Association (ABA) die erste Londoner Messe. Damals noch in den Räumen der National Book League dauerte sie 14 lange Tage vom 6. bis 21. Juni. 1960 folgte das Mid-Atlantic Chapter der ABAA mit der ersten Antiquariatsmesse in New York. Deren Erfolg brachte die Stuttgarter Antiquare Fritz Eggert, Fritz Neidhardt und Dr. Frieder Kocher-Benzing auf die Idee, eine deutsche Messe zu etablieren. Die Bedingungen dafür schienen ideal: Stuttgart war und ist kultureller und wirtschaftlicher Anziehungspunkt, eine Buch- und Verlagsstadt mit langer, beeindruckender Tradition und einer lebhaften Antiquariats- und Galerieszene. Der Vorstand des Verbandes um Günther Mecklenburg, Dr. Frieder Kocher-Benzing, Dr. Ernst L. Hauswedell, Helmuth Domizlaff und Dr. h.c. Eduard Trauscholdt unterstützte das Projekt. Vom 8. bis 11. Februar 1962 war es so weit: Die erste „Verkaufs-Messe des Verbandes Deutscher Antiquare, Autographen- und Graphikhändler“ fand im GustavSiegle-Haus statt. „Der eigentliche Sinn (der Messe) … soll die persönliche Begegnung mit Bücherfreunden und Sammlern, mit den Leitern der Bibliotheken, Museen und Archive und mit den Kollegen des In- und Auslandes sein“, hieß es 1962. So ist es VI In den ersten Messekatalogen wurden keine Preise genannt. Es sollte kein reiner „Verkaufskatalog“ sein, sondern ein Anreiz, nach Stuttgart zu reisen. Wie heiß umkämpft die Bücher, Autographen und Graphiken waren, zeigen die Randbemerkungen mancher Besucher und Kollegen in ihren Handexemplaren, hier ein Reisespezialist 1965: „Kohlhauer: Humboldt! Wieviel können wir zahlen?“ Legendär war viele Jahrzehnte der Run auf die Bücher bei Messeeröffnung, bei dem zuweilen Vitrinen, Regale, Treppenstufen und Sammlerkollegen um Haaresbreite nicht touchiert wurden. Erst 1973 setzte man Preise zu den Titelaufnahmen. Nur ein Jahr später entschuldigte sich der damalige Vorstandsvorsitzende Valentin Koerner im Messekatalog 1974 dafür, „nun leider – nach 12 Jahren – erstmalig“ Eintrittsgeld erheben zu müssen. Der Run auf die Messe objekte blieb bis 2008 bestehen. Seitdem gilt auch in Stuttgart das Losverfahren, wenn es mehrere Interessenten für einen Titel aus dem Messe katalog gibt. Von 1962 bis 1966 zierte „Helmert. Der deutsche Diogenes“ das Cover, in den Folgejahren wechselten sich Karikaturen und Miniaturen auf dem Katalogumschlag ab, bis sich der Messeausschuss 1970 für den „lesenden Tieck“ nach einem Scherenschnitt von Luise Duttenhofer entschied. Die Messeleitung hatte damals Jürgen Voerster inne, die Katalogredaktion übernahm für lange Jahre Carl-Ernst Kohlhauer. 1998 wurde es dunkel um den Stuttgarter Messekatalog mit dem elegant schwarz-blau stilisierten Buchschnitt. Zum 50. Jubiläum ist es Zeit, den traditionellen „lesenden Tieck“ in ein modernes typographisches Gewand zu kleiden. Seit 2002 laden die Stuttgarter Messe und die Antiquaria / Ludwigsburg zum Auftakt der Messewoche ins Literaturhaus. Zum 50. Stuttgarter und 25. Ludwigsburger Jubiläum treffen dort Denis Scheck und Rainer Moritz zusammen und fragen: „Wieviele Bücher braucht der Mensch?“ Viele Bücher, natürlich! Die Ausstellung zur 50. Stuttgarter Messe – mit Vernissage im Württembergischen Kunstverein – wird einem ganz besonderen Thema gewidmet sein. Der Verband Deutscher Antiquare gibt Ernst Fischers biographisches Handbuch „Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933“ heraus. Könnte es einen besseren und würdigeren Ort geben, diese immense wissenschaftliche Leistung der Öffentlichkeit vorzustellen? 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse – der Dinosaurier ist in die Jahre gekommen. Doch bei allen Veränderungen ist das Grundkonzept erhalten geblieben: Die Messe ist ein Marktplatz für den internationalen Handel, ein Mekka für Bibliophile und ein großes Ereignis in der Region, ein Ort der Begegnung für alle Buch- und Kunstinteressierten. Das Konzept ging – und geht – auf. 1962 nahmen 21 Antiquare, Autographenund Graphikhändler an der ersten Messe teil. 2011 werden 80 Aussteller aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, den USA, Italien und Großbritannien im Württembergischen Kunstverein vertreten sein. Fünf Antiquariate sind der Messe von Beginn an treu geblieben: C. G. Boerner (Düsseldorf), Fritz Neidhardt (Stuttgart), August Laube (Zürich), Schumann (Zürich) und J. A. Stargardt (damals Marburg, heute Berlin) waren schon 1962 im Gustav-Siegle-Haus vertreten. 1964 reiste sogar ein Kollege aus Tecklenburg im Teutoburger Wald an: H. D. v. Diepenbroick-Grüter zeigte „Porträts aller Nationen und Professionen, einfache und kostbare Blätter“. Einen wesentlich weiteren Weg hatte im selben Jahr der argentinische Antiquar Dr. J. Pablo Keins (Buenos Aires). Die Firma Keip ließ sich bei der Messepremiere durch Georg Sauer und das Antiquariat Sauer & Keip vertreten; später reiste für Keip das Hamburger Antiquariat mit Harald Wiermann an. 1964 debü- tierten die Galerie Valentien und das Antiquariat Müller & Gräff aus Stuttgart. 1965 kam Hanno Schreyer aus Bonn zum ersten Mal nach Stuttgart; sein Sohn setzt die Tradition fort. Seit 1966 zählten das Kunstantiquariat Siegfried Brumme aus Frankfurt und die Karl Pfankuch AG (später Klittich-Pfankuch) aus Braunschweig zu den Teilnehmern. Nach dem Zusammenschluss von Vereinigung und Verband 1968 fanden das Brockhaus/Antiquarium (Stuttgart, später Kornwestheim) und das Münchener Antiquariat Robert Wölfle den Weg nach Stuttgart. Weitere Händler kamen und gingen: Goldschmidt & Co (London), Gunnar Kaldewey (Hamburg), Dr. Hans Schneider (Tutzing), Martin Breslauer (London), Günter Leisten (Köln), Jean Rousseau Girard (Paris), Thulin’s Antiquariat (Österbymo), Hans Marcus (Düsseldorf), das Commerz Cabinett (Hamburg), Dr. Ernst L. Hauswedell (Hamburg), Hans-Horst Koch (Berlin), Maggs Bros. (London), Bernard Quaritch (London) sowie die Kolleginnen und Kollegen aus Kopenhagen von Branners Bibliofile Antikvariat und Rosenkilde and Bagger. Heribert Tenschert ist ebenso unter den jährlichen Stuttgarter Ausstellern wie Herbert Blank, Reiss & Sohn, Th. Stenderhoff, Tresor am Römer und zahlreiche ILAB Kollegen wie Inlibris aus Wien, Botanicum (Lynden, USA) und Bernard J. Shapero aus London. Das alles spricht für eine bemerkenswerte Kontinuität. Neben die Tradition ist die Innovation, neben die Aussteller von 1962 sind eine Reihe von Kollegen getreten, die in Stuttgart reüssiert und die Messe bereichert haben. Auch wenn die Messelandschaft seit den Neunzigern vielfältiger geworden ist: In Stuttgart scheint man das Kunststück zu vollbringen, sich eine gewisse Unverwechselbarkeit zu erhalten. Das alles wäre ohne Fritz Eggert, Fritz Neidhardt und Dr. Frieder Kocher-Benzing sowie all jene Kolleginnen und Kollegen, die sich in fünf Jahrzehnten für die Messe engagiert haben, nicht möglich gewesen. Vor allem aber nicht ohne die vielen Sammler und ohne die Aussteller, die Jahr für Jahr im Januar den Weg nach Stuttgart finden. Rolf Schwing und Paul Haas, die erst kürzlich verstorben sind, wären 2011 wieder dabei gewesen. Und würde Fritz Eggert noch unter den Antiquaren weilen, ließe er sich die Teilnahme an „seiner“ Messe sicher nicht entgehen. Ihnen wie allen damaligen und heutigen Ausstellern ist die 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse gewidmet. Eberhard Köstler Vorsitzender des Verbandes Deutscher Antiquare e.V. VII Fair information Messehinweis Place: Württembergischer Kunstverein, Schloßplatz 2, Stuttgart Opening hours: Friday, 28th January – Sunday, 30th January 2011 Friday 11 a.m. – 7.30 p.m. Saturday, Sunday 11 a.m. – 6 p.m. Admission fee: Euro 5,– Children up to 12 years free Conditions of sale: All the objects displayed in this catalogue will be available for sale on the stands at the opening of the fair. If there is more than one customer who wants to buy an item from the catalogue there will be a decision by lot 45 minutes after the opening. Customers have to fill in an official card prepared by the book fair organization and must be at the booth when the decision takes place. No exhibitor may sell or reserve an item beforehand. Orders by phone or written orders directly to the exhibitors cannot be considered until the second day of the fair. All prices are in Euro and include the legally required value added tax except the objects marked with an asterisk (*). All exhibitors guarantee the incontestable origin and correct description of their merchandise. Catalogue price: Euro 10,– Phone during the fair: +49 (0)6435 909147 Internet: www.antiquare.de and www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de Ort: Württembergischer Kunstverein, Schloßplatz 2, Stuttgart Öffnungszeiten: Freitag, 28. Januar bis Sonntag 30. Januar 2011 Freitag 11 bis 19.30 Uhr. Samstag, Sonntag 11 bis 18 Uhr Eintrittspreis: Euro 5,– Kinder bis 12 Jahre frei Verkaufsbedingungen: Alle Angebote dieses Kataloges sind bei Messeeröffnung an Anwesende verkäuflich. Gibt es mehrere Interessenten für ein Objekt aus dem Messekatalog, entscheidet 45 Minuten nach der Eröffnung das Losverfahren. Bei der Auslosung werden nur die vorbereiteten ausgefüllten Loskarten berücksichtigt, die Interessenten müssen am Stand anwesend sein. Telefonische oder schriftliche Bestellungen direkt an die Aussteller können erst am zweiten Messetag berücksichtigt werden. Die Katalogpreise sind in Euro und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. Ausgenommen sind diejenigen Objekte, die von den Ausstellern margenbesteuert angeboten werden. Sie sind im Katalog mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Alle Aussteller garantieren die einwandfreie Herkunft und korrekte Beschreibung ihrer Waren. Katalogpreis: Euro 10,– Telefon während der Messe: +49 (0)6435 909147 Internet: www.antiquare.de und www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de ILAB Statement Erklärung der Ilab This Antiquarian Book Fair is officially endorsed by the largest professional association of Antiquarian Booksellers (ILAB). This means: Purchasers can rely upon the experience and expertise of the merchants as well as the authenticity of the merchandise. All books, manuscripts, autographs and prints have been thoroughly examined, authenticated and fully bibliographed. Any defects will be listed, and particularly valuable objects usually come with an individual, detailed description. Please read this description carefully. Any purchase may be returned for a full refund if the object is found to have significant, not previously described defects or has been incorrectly identified in the bibliography. Any returns must be requested within 30 days from the end of the Fair, and the object must be returned in the same condition as it was at the time of the purchase. All members of ILAB are required to offer this warranty. In case of violation of these warranty terms, that merchant can be expelled from the association. Diese Antiquariatsmesse wird offiziell von dem weltweit größten Berufsverband für Antiquare, der Internationalen Liga der Antiquariatsbuchhändler (ILAB), empfohlen. Dies bedeutet: Der Käufer kann sich auf die Erfahrung und die Sachkenntnis der Aussteller sowie die Echtheit des Angebotes verlassen. Alle Bücher, Manuskripte, Autographen und Graphiken sind entsprechend ihrem Wert eingehend geprüft und bibliographisch bearbeitet. Etwaige Mängel sind angeführt, wertvollere Objekte zumeist mit einer separaten, detaillierten Beschreibung versehen. Bitte lesen Sie diese Erläuterung sorgfältig. Jeder Kauf wird rückgängig gemacht und der Preis erstattet, wenn das Objekt wesentliche, nicht beschriebene Mängel aufweist oder bibliographisch unrichtig beschrieben ist. Die Reklamation muss innerhalb von 30 Tagen nach der Messe erfolgen und das Objekt muss bei der Rückgabe in dem Zustand sein, in dem es sich zum Zeitpunkt des Kaufes befunden hat. Alle ILAB-Mitglieder müssen sich an diese Gewährleistungspflicht halten. Bei eventueller Nichteinhaltung kann der Aussteller aus dem Verband ausgeschlossen werden. Anfragen sind zu richten an den Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1, 56459 Elbingen Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1, 56459 Elbingen, Germany Katalog Abeceda Stand 21 Christof Groessl Lilienstraße 73 · 81669 München Telefon +49 (0)89 23 07 74 99 · Fax +49 (0)89 23 07 75 04 · Mobil +49 (0)179 29 43 921 E-Mail: [email protected] Literatur und Kunst der Moderne Grosz, George (Illustrationen) und Richard Hülsenbeck. Doktor Billig am Ende. Ein Roman. Mit acht Zeichnungen von George Grosz. K. Wolff, München, 1921. 8°. 128 S., 2 Bll. Orig.-Halbleinenbd. und Orig.-Schutzumschlag. € 800,– Bülow 29. Göbel 532. Verkauf 179. Raabe / Autoren 132.10. Vgl. Bergius, S. 106f. – Erste Ausgabe. – „Huel senbeck deckte in Dr. Billig die Nachtseite des Bürgertums auf, die auch Grosz in seinen Zeichnungen thematisierte, und entlarvte die Normen und die Moral des Bürgertums als verlogen und doppelbödig. Dr. Billig war der ‚wildgewordene Spießer‘ mit dem vaterländischen Ehrgefühl, dessen Wünsche und Sehnsüchte der Dschungel der Stadt travestierte , verkörpert durch die Hure Margot (…) Wobei Huelsenbeck mit Dr. Billigs sinnlichem Ausbruch aus bürgerlicher Normalität die ‚brutale Buntheit des Lebens‘ darzustellen beabsichtigte und Grosz in seinen Illustrationen die Erscheinungsformen von Dr. Billigs Sinnenlust als bürgerliches Produkt der Verdrängung satirisch aufs Korn zu nehmen versucht.“ (Bergius, S. 106–7). – Umschlag, bes. am Rücken gebräunt u. mit kleineren, fachmännisch ergänzten Fehlstellen (ohne Textverlust) Vorsätze etwas stockfleckig. – Exemplar mit dem äußerst seltenen Schutzumschlag! Kafka, Franz. Betrachtung. Leipzig, Rowohlt, 1913 (recte 1912). Gr.-8°. 4 Bll., 99 S. Orig.-Halblederbd. mit goldgepr. Rückentitel, Lederecken. € 9800,– Dietz 17. Göbel 91. Mitchell Coll. 3 u. 4. – Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung Kafkas. Eines von 800 (richtig: weniger als 300) handschriftl. nummerierten Exemplaren. – Von der Druckauflage von 800 Exemplaren konnten zunächst vermutlich weniger als 300 Exemplare abgesetzt werden. Kurt Wolff, der nach der Trennung von Rowohlt alleiniger Verlagsinhaber war, ließ 1915 für die Restauflage ein anderes Titelblatt mit der neuen Verlagsangabe ‚Kurt Wolff‘ drucken, eine Nummerierung war nicht mehr vorgesehen. – Dass die ‚Betrachtung‘ zunächst kein großer kommerzieller Erfolg war, belegt auch die Zahl der verkauften Exemplare in Kafkas Heimatstadt Prag: „Von den 800 Exemplaren der Erstausgabe (Der Betrachtung) war fünf Jahre später noch mehr als die Hälfte an Lager. Kafka selbst merkt an, daß die Prager Buchhandlung André insgesamt elf Exemplare verkauft habe. Den Verbleib von 10 Exemplaren konnte er sich leicht erklären, da er sie selbst erworben hat, aber es blieb ihm ein Rätsel, wer das elfte Buch gekauft hat.“ (Pawel, Das Leben Franz 2 Kafkas, S. 312). – Einband etwas berieben. Die ersten u. letzten Blätter an den Ecken leicht gedunkelt. – Gutes Exemplar der äußerst selten Halblederausgabe! I-10. Internationale Revue. Hrsg. von A. Müller Lehning. Jahrgang I, Nr. 1–12 und Jahrgang II, Nr. 13–22. Amsterdam, De Tijdstroom, 1927–1929. 4°. 22 in 19 Heften (alles Erschienene), beiliegend 4 Bll. Index. Mit zahlreichen, tls. ganzseitigen Abb., Skizzen u. Plänen. Textbeiträge in Deutsch, Englisch, Französisch u. Niederländisch. Farbige Orig.-Umschläge. € 14 500,– Bolliger IV, 362. – Seltene komplette Folge der bedeutenden holländischen Avantgardezeitschrift. Sie erschien zwischen 1927 u. 1929 in insges. 22 Nummern und gibt einen hervorragenden Überblick zu den modernistischen Tendenzen in Architektur, Fotografie, Bildender Kunst u. Literatur der Zeit. Mitherausgeber waren J. J. P. Oud und L. Moholy-Nagy (zuständig für Architektur bzw. Fotografie u. Film). – Mit Bild- u. Textbeiträgen von H. Arp, W. Benjamin, E. Bloch, M. Breuer, C. Domela, L. von Ebneth, I. Ehrenburg, N. Gabo, W. Gropius, V. Huszar, W. Kandinsky, G. Kiljan, B. van der Leck, El Lissitzky, L. Moholy-Nagy, P. Mondriaan, J. J. P. Oud, G. Rietveld, M. van der Rohe, K. Schwitters, M. Stam, Vordemberge-Gildewart u. v. a. – Der Herausgeber der Zeitschrift Müller Lehning berichtet im Vorwort zur Reprint-Ausgabe von i10 (Amsterdam 1979; aus dem Englischen übersetzt) über die schwierigen Anfänge: „Wir suchten nach einem Titel, der nicht übersetzt werden musste. Bei einem dieser Gespräche wurde deutlich, dass, wer sich zur Mitarbeit erklärt hatte, nicht notwendigerweise auch M. Schwichtenberg in allem weiteren mit einem anderen derselben Ansicht war. In Anbetracht dieser Situation, meinte jemand, würden wir uns der 10. Internationalen nähern: daher i10. Wenn ich mich nicht irre, schlug das Lucia Moholy vor. (…) Die finanzielle Basis war von Anbeginn wacklig. Die erste Nummer, Januar 1927, hatte rund 100 Subskribenten. Bei der letzten Nummer waren es wohl 300.“ – Einige Hefte leicht randgebräunt u. mit minimalen Gebrauchsspuren, insges. von guter Erhaltung. (Siehe Abbildung) Widmungsexemplar Rilke, Rene Maria. Wegwarten, Bd. II: „Jetzt und in der Stunde unseres Absterbens …“ Scene. Prag, Selbstvlg., (1896). 15 S. € 1200,– Ritzer E 55. Hunich 15. – Eins von 300 Ex. der ersten Ausgabe. – Gedruckt bei Gebrüder Stiepel in Reichenberg. – Eine der frühesten Veröffentlichungen Rilkes aus der Zeit des Jurastudiums, hier noch unter dem ursprünglichen Namen Rene Maria Rilke. – Spiegel mit eigenhändiger Widmung und Unterschrift: „Herrn Adolf Donath ergebenst, Rene Maria Rilke“. – Der aus Böhmen stammende Schriftsteller A. Donath (1876– 1937) war zunächst Mitarbeiter der „Neuen Presse“, ab 1905 in Berlin Kunstkritiker und Kunstredakteur des „Berliner Tageblatt“ und Herausgeber der Halbmonatsschrift „Der Kunstwanderer“. – Umschlag gebräunt u. fleckig, Rücken u. Ecken mit kleineren, fachmännisch ergänzten Fehlstellen. Design‘ in der Frühzeit der Reklamekunst. 1920 zieht sie nach Berlin und heiratet den Künstlerkollegen Willy Robert Huth. Sie tritt dem Werkbund bei und wird Mitglied der revolutionären Novembergruppe. Zu dieser Zeit steht das Künstlerpaar unter starkem Einfluss des einige Jahre älteren Malerkollegen Karl SchmidtRottluff. 1921 und 1922 verbringt Schwichtenberg die Sommermonate bei Schmidt-Rottluff in Jershöft in Pommern – für beide eine äußerst produktive Phase. Vor allem in den zeichnerischen u. graphischen Arbeiten dieser Zeit ist ein direkter Einfluss des Brücke-Malers unverkennbar. Einige der in Pommern entstanden Werke erschienen 1923 als graphische Mappe, herausgegeben von der Hannoveraner Kestner-Gesellschaft, zuvor waren dort in der gleichen Reihe Mappen von Kaus, Lissitzky, Moholy-Nagy und Schmidt-Rottluff erschienen. – Florian Karsch verweist in der beiliegenden Echtheitsbestätigung (siehe unten) auf die stilistische und thematische Nähe des vorliegenden Blattes mit den Graphiken aus der Kestnermappe. 1933 emigriert Schwichtenberg nach Südafrika, wo bei einem Hausbrand ihr gesamtes, dort gelagertes Werk vernichtet wird. 1939 kehrt sie zu einem privaten Besuch nach Deutschland zurück und wird in München vom Kriegsausbruch überrascht, der eine Rückkehr nach Südafrika verhindert. Sie stirbt 1945 völlig verarmt und vergessen. Im Jahre 2008 würdigt das Sprengel Museum Hannover im Rahmen der Ausstellung „Die Mappen der Kestner-Gesellschaft“ auch ihr Werk. Provenienz: Galerie Nierendorf Berlin, Katalog Herbst 1986, Nr. 291. – Privatsammlung Berlin. – Dabei: Echtheitsbestätigung der Galerie Nierendorf (Florian Karsch), dat. 10. 9. 1986. (Siehe Abbildung) Schwitters, Kurt (Umschlagzeichnung) und Melchior Vischer. Sekunde durch Hirn. Ein unheimlich schnell rotierender Roman. Hannover u. a., Steegemann (1920). Illustrierte Orig.-Borschur. € 980,– Raabe/Autoren 318.1. Meyer 42. Schwitters-Archiv 2208, 59/61. – Erste Ausgabe des programmatischen dadaistischen Romans. – Die Silbergäule Bd. 59–61. – Aus dem Besitz des Schriftstellers u. Publizisten Wolfgang Frommel (1902–1986), mit dessen Namenszug auf dem Titelblatt. – Vorderumschlag leicht berieben, hinterer Umschlag leicht fleckig u. gebräunt. Insges. gutes Exemplar. (Siehe Abbildung) Schwichtenberg, Martel (Justine A. Martha). (Hannover 1896 – Sulzburg/Baden 1945). „Frauen bei der Ernte“. Aquarell über Zimmermannsbleistift, um 1922. 442 x 580 mm. € 3800,– Die Malerin und Graphikerin M. Schwichtenberg studierte zunächst an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf und ging dann nach Hagen, damals eine Provinzmetropole für moderne Kunst. Sie stand u. a. in Kontakt mit Christian Rohlfs und stellte im FolkwangMuseum aus. Neben ihrer künstlerischen Arbeit war sie als Leiterin der Graphikabteilung von Bahlsen für das Produktdesign und alle Werbeauftritte der Firma zuständig, eines der ersten Beispiele von ‚Corporate 3 Knut Ahnert Stand 35 Sybelstraße 58 · 10629 Berlin (Charlottenburg) Telefon +49 (0)30 324 09 07 · Fax +49 (0)30 323 97 54 E-Mail: [email protected] · Internet: www.ahnert.com Moderne Literatur und Kunst · Architektur · Photographie · Rowohlt Verlag Bachmann, Ingeborg. eigenhändiger Telegrammentwurf (München, 60er Jahre), 1 S., 4°, 5 Zeilen, Adresse u. Unterschrift Ingeborg Bachmanns ‚Sempre Ingeborg‘ € 850,– Text in italienischer Sprache für ein Neujahrstelegramm an den unglücklich geliebten Hans Werner Henze. Telefonnummer von fremder Hand. Bauhaus. Staatliches Bauhaus Weimar 1919– 1923. Weimar, Mnch., Bauhausverlag 1923, 225 S. m. 9 Origin.-Farblithos u. 10 (v. 11) Farbtaf. u. 147 Abb., Gr.-8°, farb. ill. OHLwd. v. Herbert Bayer € 3200,– Erstausgabe. In 2000 Ex. gedruckt (+ 300 russ. + 300 engl.). Typographische Anordnung v. Moholy-Nagy. Aufsätze v. Schlemmer, Grunow, Klee, Kandinsky, Schmidt, Schleifer, Bayer u. Breuer. Exemplar des Bauhausschülers und Mitarbeiters von Gropius, Walter Tralau. Vorsatz mit Widmung von Tralau an seine Frau Elly von 1926; Titelblatt von Tralau signiert. 4 Beiliegt ein Origin.-Foto und ein eigenhänd. Entwurf Tralaus für einen Beitrag über seine Zeit als Schüler von Josef Albers in Dessau 1926; 2 S., 4°, auf Briefpapier des anfragenden (31.10.1972) Bauhäuslers Georg Adams-Teltscher, dem Herausgeber der Schrift über die Albers-Klasse. Rücken ersetzt, Hinterdeckel an den Ecken berieben. Borchert, Wolfgang. eigenhänd. Ansichtskarte (St. Clara-Spital in Basel) mit Unterschrift, 19 Zeilen, eng beschrieben, Basel 18. X. (1947) € 1500,– An den Regisseur Wolfgang Liebeneiner, der Borcherts berühmtes Stück ‚Draußen vor der Tür‘ an den Hamburger Kammerspielen inszenierte und den Stoff 1948 unter dem Titel ‚Liebe 47‘ verfilmte. Borchert war 1945 aus französischer Kriegsgefangenschaft nach Hamburg geflohen. Dort schrieb er – bereits schwerkrank – in kaum 2 Jahren, sein literarisches Werk nieder. Durch Vermittlung des Verlegers Henry Goverts kam er am 22. September 1947 in ein Basler Spital, wo er am 20. November 1947 starb. ‚…Viel Erfreuliches kann ich allerdings nicht berichten, da ich mein Bett überhaupt nicht verlassen darf…leider kenn ich hier keinen Menschen, der mich geistig (oder materiell) versorgt… Wenn ich Geld hätte, würde ich ihm (Goverts) schreiben, aber es langt kaum für Post an meine Eltern…Ich vermisse sehr Ihren wöchentlichen Besuch…Wie ist es mit meinem Drehbuch?…‘ An wenigen Stellen die Tinte leicht verwischt. Grau Sala, Emilio. Visages de Paris. Dix eaux-fortes originales en coleur. Paris 1940, 1 Doppelbl. u. 10 handkolorierte u. v. Emilio Grau Sala signierte Original-Radierungen (Plattengröße 17,8 x 13 cm), 4°, lose in farb. ill. OMappe € 2500,– Erstausgabe. Zyklus von Pariser Impressionen des span.-franz. Malers (1911–1975). Eines v. 200 num. u. im Impressum signierten Exemplaren (gesamt 210) auf papier rives. Die Radierungen in der Platte und im Rand mit Bleistift nummeriert u. signiert. Haarhaus, Julius R. Maculaturalia. Ein Märchen für Bücherfreunde. Mnch., Hans von Weber 1919, 72 S. m. Federzeichnungen von Wilhelm Heise, 1 Bl., blindgeprägt. OLdr. (sign. K.Ebert München) mit handgefertigten Bundpapiervorsätzen, dreiseit. Goldschnitt € 300,– Ebert-Geburtstagsausgabe anlässlich des 50. Geburtstages des Münchner Buchbinders Karl Ebert. Eines von 75 num. Ex. der ersten Bindequote (gesamt 100) auf starkem Hadernpapier; im gleichen Jahr erschienen noch 600 unnummerierte Exemplare. Schöner Handeinband des Jubilars. Karl-Hofer-Gesellschaft. 30 Jahre Karl-Hofer-Gesellschaft 1955–1985. Hrsg. vom Freundeskreis der HdK. Bln. 1985, Gr.-Folio-Mappe mit 10 signierten Original-Graphiken (davon 1 farb.) € 700,– Eines von 60 num. Exemplaren. Original-Radierungen von Peter Ackermann, Max Kaminski, Matthias Koeppel, Marwan, Michael Schoenholtz, Angelika von Schwedes u. Peter Sorge. 1 Original-Lithographie v. Johannes Grützke. 1 Linolschnitt v. Helmut Middendorf. 1 Origin.-Farbserigraphie v. Manfred Schling. Alle Blätter signiert und in sehr gutem Zustand. Jandl, Ernst. bestiarium. Origin.-Gedichttyposkript auf Durchschlagpapier, 4°, 4 S., gefaltet u. gelocht. € 450,– Seite 4 mit eigenhändiger, freundschaftlicher Widmung Jandls für den englischen Poeten und Übersetzer Christopher Middleton ‚1.juni 65‘. Jordan, Hermann und Eugen Michel (Hrsg.) Die künstlerische Gestaltung von Eisenkonstruktionen. Im Auftrage der Königlichen Akademie des Bauwesens in Berlin. 2 Bde. Text- und Tafelband. Bln., Heymanns 1913, X.,182 S., 1 Bl., Tafelband VIII S. u. 88 Bll. m. 223 Abb. u. 2 Einschlagtafeln, Kl.-Folio, OLwd. € 340,– Standardwerk zum Brücken- und Hochbau der Zeit. I Geschichtliche Entwicklung. II Kritische Würdigung. III Erörterung der weiteren Entwicklungsfähigkeit des Eisenbaues in ästhetischer Beziehung. Von bester Erhaltung. Lasker-Schüler, Else. Das Peter Hille-Buch. Bln., Cassirer 1919, handkolorierte Zeichnung der Verfasserin als Frontispiz (Bildnis Peter Hilles), 109 S., 1 Bl., 4°, handgebund. OHalbwildlederband mit goldgeprägtem Rückentitel, Japanbuntpapierbezug, im OSchuber € 2800,– Luxuriöse Vorzugsausgabe. Eines von 100 num. und von der Autorin im Impressum signierten Exemplaren. Großzügiger Druck auf kräftigem van Geldern-Bütten. Unbeschnitten. Mynona. Laotse: Taoteking. Das Buch des Alten. Vom Sinn und Leben. Aus dem Chinesischen verdeutscht u. erläutert v. Richard Wilhelm. Jena, Diederichs 1915, 3. u. 4. Tsd., 1 Taf., XXXII,118 S. m. chines. Originaltitelblatt, 2 Bll., ill. Doppeltitel v. F.H.Ernst Schneidler, gelbe OLwd. m. ill. OU. € 450,– Mit eigenhänd. Widmung des Sinologen Richard Wilhelm für den Philosophen und Schriftsteller Salomo Friedlaender. Mit Origin.-Stempel ‚Dr. S. Friedlaender Berlin Halensee‘ u. großem, illustrierten Ex LibrisStempel von Paul Scheerbart u. eigenhändiger Signatur ‚Mynona‘ (Pseud. Friedlaenders) auf dem Titelblatt. Tausend und eine Nacht. Die Erzählungen aus den tausendundein Nächten. Vollständige deutsche Ausgabe in sechs Bänden. Zum ersten Mal nach dem arabischen Urtext der Calcuttaer Ausgabe aus dem Jahre 1839 übertragen von Enno Littmann. Einleitung v. H.v.Hofmannsthal. Wiesbaden, Insel 1953 1.-5. Tsd., 771, S., 863 S., 837 S., 1 Bl., 837 S., 1 Bl., 778 S., 1 Bl., 775 S., hellbraunes OLdr. m. floraler Rückenvergoldung u. Kopfgoldschnitt, Schuber € 650,– Schöne Dünndruckausgabe. Orientalische Vorsätze. Titel in Grün und Schwarz. Tadelloses Exemplar. Vasarely, Victor. Geh durch den Spiegel. Folge 7, 1956, Victor Vasarely. Katalog. Begleittext Curt Schweicher. Köln, Galerie der Spiegel 1956, 1 Doppelblatt m. 2 Dessins u. 2 signierte, farb. OriginalSiebdrucke ( 37,5 x 25,8 cm) von Victor Vasarely, lose in farb. OKart.-Mappe € 550,– Erstausgabe. Katalog zur ersten Ausstellung Vasarelys in Deutschland. Mit Kurztexten vom Künstler in franz. Sprache. Auflage 100 Exemplare. Die Graphiken im Rand 2 cm gebräunt (nicht die Bildflächen). Weiss y Sanchez, Joaquin. Arquitectura cubana colonial. Colección de fotografias de los principales y mas caracteristicos edificios erigidos en Cuba durante la dominación española, precedida de una reseña historica arquitectònica. La Habana Cultural SA. 1936, Frontispiz, 56 S. u. 158 Taf., 1 Bl., 4°, OLwd. € 220,– Erstausgabe. Standardwerk zur Architekturgeschichte der Karibik. Einband leicht berieben, gutes Exemplar. 5 Antiquariat Aix-la-Chapelle Stand 4 Eberhard B. Talke Markt 36 · 52062 Aachen Telefon +49 (0)241 308 72 · Fax +49 (0)241 207 86 E-Mail: [email protected] · Internet: www.aix-rarebooks.com Inkunabeln · Altphilologie · Naturwissenschaften · Jura · Reisen · Moderne Weltatlas – Mercator, Gerard und Jodocus Hondius. Historia Mundi: or Mercator’s Atlas. Containing his Cosmographicall Description of the Fabricke and Figure of the World… beautified and enlarged with new Mappes and Tables; By the studious industry of Iodocus Hondy. Englished by W[ye] S[altonstall]. London: printed by T. Cotes for Michael Sparke and Samuel Cartwright 1635. 11 (von 12) nn. Blatt, 56 (recte 58) Seiten, 1 nn. Blatt, 930 (recte 912) Seiten, 16 nn. Blatt, mit 182 ganzseitigen Karten (eine gefaltete Karte auf Seite 818 eingefügt), 5 Text-Holzschnitten und 1 Tabelle, Kalbsleder der Zeit (Rücken fachmännisch erneuert), folio (28 x 18 cm). € 28 500,– Der seltene erste Druck der ersten Ausgabe; vgl. STC 17824.5; Phillips 451 & 4255; Sabin 47885 (Variante, fehlerhafte Kartenzahl); vgl. Burden 244. Mit einer doppelten Karte von New Spain (Hhhh3 recto) anstelle der 6 später erschienenen Karte von Virginia von Ralph Hall: „there is no Map for Virginia in regard there is a more exact Map drawing in that Country, whose Platforme is not yet come over, but when it comes, every buyer of the Booke shall have it given him gratis“ (vgl. Errata auf letztem Blatt verso). Die Verse auf dem ersten Blatt verso sind bezeichnet ‚M.S‘[parke]. 141 der Karten sind aus Hondius’s Atlas Minor, die anderen wurden von R. Hall, Peter van der Keere und J. van Loon für dieses Werk gestochen. Es fehlt das gestochene Frontispiz, Blatt Mm4 (weiß) und die extrem seltene Karte von New England im neunten Zustand von John Smith, die sich in wenigen Exemplaren findet, sowie das weiße Blatt zwischen der letzten Textseite und ‚Table‘ (Kkkk4). Lediglich ein vollständiges Exemplar dieser Variante in der Cambridge University Library ist für uns nachweisbar. Stellenweise minimal gebräunt und fleckig, Provenienz: John Hull (1620–1683), first working silversmith in North America. (Siehe Abbildung) Atlas – Charles de Saint-Paul. (Charles Vialart Bischof von Avranches). Geographia Sacra sive notitia antiqua dioecesium omnium… veteris ecclesiae. Amsterdam: Franciscus Halma 1704. Gestochener Titel, schwarz-rot gedruckter Titel mit gestochener Vignette, zwei gestochenen Widmungsblatt mit einem Portrait-Medaillon von Lucas Holstenius, 4 nn. Bll., 332 Seiten, 72 S., mit großem gestochenen Kopfstück, einer gestochenen Initiale und mit 11 gefalteten doppelblattgroßen Kupferstich-Karten, Ganzleder der Zeit mit Rückenschild und reicher ornamentaler Rückenvergoldung, groß folio (45 x 29,5 cm). € 3850,– Tobler S. 211; Brunet IV, 447: ‚Ouvrage estimée‘; Graesse V, 172; Koemann II, 125; Ebert 20228: alle Bibliographien kennen nur die Ausgabe von 1703 mit 10 Karten. Die erste Ausgabe (noch ohne Karten) erschien 1641 in Paris, die Anmerkungen von Lucas Holstenius 1666 in Rom. Die Karten mit prachtvollen, teils floral oder mit landschaftlichen Szenerien geschmückten großen Kartuschen, zeigen: Europa, Italien (mit Beikarten Sizilien und Sardinien/Korsika), Nordafrika, Frankreich, Britannien, Spanien, Griechenland, Türkei, Ägypten/Libyen, Palästina, Antiochien/ Arabien. 2. Auflage (mit den Karten) des berühmten Werks; um die Karte Ägyptens und das Dedicationsblatt an Ezechiel Spanheim vermehrte Ausgabe (allen Bibliographien un- bekannt geblieben). Charles Vialart, Cistercienser war Bischof zu Auranches in der Normandie (vgl. Jöcher III, 1319). 4 Textblatt im weißen Oberrand alt hinterlegt (ohne Textberührung) und teils braunfleckig. Ansonsten tadellos fleckenfreies und breitrandiges Exemplar auf starkem Papier. Kokoschka – Pound, Ezra. The Seafarer. From the Anglo-Saxon. With a Portrait of the Poet by Oskar Kokoschka. Frankfurt am Main: Verlag Ars Librorum, Gotthard de Beauclair 1965. XIII Seiten, 1 nn. Blatt, 1 weißes Blatt, mit einer signierten, nummerierten und datierten Original-Lithographie von Kokoschka, lose Blatt in Original Karton-Mappe mit aufgezogener Druckermarke, groß folio (51 x 40 cm). € 4800,– Erste Ausgabe. Gallup A 82; Wingler-Welz 293; Spindler 40.31. Nr. 41 von 195 Exemplaren auf Velin d’Arches ebenfalls signiert von Ezra Pound. Die Original-Lithographie nummeriert und datiert XII/64 von Kokoschka. Pounds berühmte Übersetzung der ersten 99 Zeilen des Gedichts aus dem Exeter Buch in das moderne Englisch. Pound besuchte Kokoschka 1963 in seinem Atelier, wo die Zeichnungen entstanden. Kleiner Widmungsaufkleber auf dem Innendeckel der Mappe datiert Weihnachten 1965. Die Mappe leicht aufgehellt. XI. Ars librorum Druck. Schönes Exemplar. (Siehe Abbildung) 7 Antiquariat Banzhaf Stand 54 Moempelgarder Weg 17 · 72072 Tübingen Telefon +49 (0)7071 55 23 14 · Fax +49 (0)7071 55 23 15 E-Mail: [email protected] Illustrierte Bücher · Photographie · Naturwissenschaften · Buchwesen Graf, Andreas Christoph. Der höfliche Schüler, oder poetische Anweisung, wie sich ein Schüler vor, in, und nach der Schule, zu Hause, in der Kirche, auf den Gassen, bey Besuchungen, und in Gesellschafft anderer, wie auch bey dem Spazieren-Gehen Fahren und Reiten gebührend-höflich und geschickt aufzuführen. Seinen lieben Schülern, die seine Privat-Stunde besuchen, zu besserm Behalt der mündlichen Anweisung zur Höflichkeit ehedessen in die Feder dictiret, nunmehro aber auf Verlangen zum Drucke befördert … Zweyte und vermehrte Auflage. Augsburg, zu finden bey dem Auctore 1735. Gest. Front. in Rötel von und nach Elias Baeck, 47 (1) Seiten. Marmorierte Kartonage d. Zeit. Berieben, Rückenbezug mit kleinen Fehlstellen. € 1600,– Vgl. Brüggemann-Brunken 334 und Wegehaupt I, 812 (beide dritte Auflage von 1745). Zweite Ausgabe, noch im Jahr der Erstausgabe (mit nur 32 Seiten) erschienen. Auf dem Titelblatt verso werden alle Schüler von Graf, die zu der Zeit an seinem Privatinstitut lernten, namentlich aufgezählt. „In zwölf Lektionen werden Schülern Verhaltensregeln an die Hand gegeben, die alle Situationen von der Schule über Kirche, Elternhaus, Freizeit … berücksichtigen“ (Slg. Brüggemann II, 400 zur Ausgabe von 1860). Das hübsche Frontispiz mit vier allegorischen Gartenszenen. Sehr seltene Ausgabe dieses bis ins 19. Jahrhundert gedruckten Werkes. Über KVK kein Exemplar dieser Ausgabe in Bibliotheken nachweisbar. Gering fleckig, Spiegel mit wenigen zeitgenössischen Schreibübungen. Keye, Johann. Kalligraphisches Manuskript auf Papier. Stadt Brandenburg 1683. Zus. 27 lose Bll. davon 20 Bll. beidseitig illustriert in brauner Federzeichnung und 7 Bll. beidseitig illustriert in farbiger Federzeichnung teils mit Goldhöhung. Jeweils ein religiöser Text mit großer reich verschnörkelter Zierinitiale eingefasst von breiten fein gegliederten Rahmenbordüren; sieben Bll. mit annähernd ganzseitigen Illustrationen zu religiösen Themen in etwas naiver Ausführung. Lose in moderner Pappmappe. Quer Imperial-Folio (ca 600 x 500 mm). Kleinere Randläsuren, vereinzelt kleinere Hinterlegungen, ansonsten schöne Sammlung. Einige Blatt im weißen Unterrand signiert „Johann Key(e) in der Neuen Stadt Brandenburg(k) 1683“. € 9000,– Beeindruckend großformatige Schreibproben in reich 8 gegliederten Rahmen, zumeist Bandwerk in verschiedenster Ausführung. (Siehe Abbildung) Kornhäusel, Joseph. Schloss Weilburg bey Baden, erbaut auf Anordnung Seiner Kaiserlichen Hoheit des Erzherzoges Karl in den Jahren 1821 und 1822 von dem Architecten Joseph Kornhäusel. Wien, (Lithographisches Institut) 1825. Mit 12 teils beikolorierten lithographierten Tafeln von Ernst Karl Frühwirth und Johann Josef Schindler nach Joseph Kornhäusel und Franz Jaschke. Grauer lithogr. Originalumschlag. Quer Imperial- Folio (780 x 600 mm). Umschlag mit kleineren Randeinrissen. € 7000,– Nebehay-W. 642; Thieme-B. XXI, 316 ff. Schwarz, Lithographie in Österreich S. 96 (zu Frühwirth) und S. 167 (zu Schindler). Erste sehr seltene Ausgabe. Das Werk wurde als Privatdruck wohl nur in geringer Auflage auf Kosten von Erzherzog Karl gedruckt und herausgegeben. Die Folge beginnt mit vier kreidelithogr. Ansichten des Schlosses und des Parks (Nordosten, Norden, Osten und Süden), gefolgt von vier Grundrissen und einem Plan, der die gesamte Anlage am Eingang in das Helenenthal zeigt, abschließend noch drei kreidelithogr. Darstellungen mit Figurengruppen aus dem Parkbereich und der Eingangshalle. Kornhäusel (1782–1860), gilt neben Hardtmuth und Nobile als einer der künstlerisch bedeutendsten Vertreter des Wiener Klassizismus. „Er hat das Wiener Stadtbild durch viele Züge bereichert (und) Baden bei Wien den Stempel der Franziszeischen Stilrichtung aufgeprägt“. In Baden, wo er mit den ersten großen Bauausführungen betraut wurde, entwarf er das Rathaus und beinahe zeitgleich die Weilburg und den Sauerhof, danach noch das kleine, aber durch feine Verhältnisse ausgezeichnete Engelsbad. Schloss Weilburg gilt, neben dem Bibliothekssaal im Wiener Schottenstift, als sein bedeutendster Bau. Die imposante Anlage des Schlosses Weilburg wurde kurz vor Kriegsende beschädigt und anschließend abgerissen. Schönes, ungemein gut erhaltenes Exemplar, fleckenfrei und äußerst breitrandig. Das vorliegende Exemplar war immer plano aufbewahrt, hat also trotz des übergroßen Formates keinerlei Knick- oder Faltstellen. Die Tafeln mit den Ansichten und Grundrissen auf geglättetem Papier, die Tafeln mit den Figurengruppen auf körnigerem Papier gedruckt. (Siehe Abbildung) Langenbucher, Jacob. Manuskript auf Papier. Beschreibung einer Electrischen Maschine so nach besondern Grundsäzen gebaut ist von dem Anfertiger Jacob Langenbucher in Augspurg 1779 (Nota: Davon weitlaüffer Beschreibung wird im J. 1780 zu Augsburg gedruckt). 12 handschriftlich num. Seiten. – dazu – Langenbucher, Jacob. Deutliche Anweisung zu dem Gebrauche des neuen elektrischen Werkzeuges, welches von seinem Erfinder dem Cavallieri di Volta den Namen Elektrophor erhalten … Den Liebhabern gewidmet, welche sich dergleichen Elektrophor mit allem Zubehör anzuschaffen Belieben tragen sollten. Ohne Ort, ohne Druck, ohne Jahr. (Augsburg, Selbstverlag (?) 1780). 12 handschriftlich num. Seiten, eine gefalt. Kupfertafel. Rückenbroschüre. Kl- 4to. € 4000,– Feuer-Bürste; die phosphorisirte Schlange; die VexierBlumen). Die Tafel mit Darstellung der verschiedenen Experimente. Diese mit stärkerem Plattenschmutz, ansonsten sehr gut erhalten. (Siehe Abbildung) Lalonde, (Richard) de. Oeuvres diverses de Lalonde décorateur et dessinateur. Contenant un grand nombre de dessins pour la décoration intérieure des appartements, à l’usage de la peinture et de la sculpture, en ornemens, des meubles du plus nouveau goût, des pièces d’orfévrerie et de serrurerie & c. Ce recueil utile aux artistes et aux personnes qui veulent décorer avec goût, est divisé en deux parties. … Contenant cahiers de six feuilles chacun. Zwei Teile in einem Band. Paris, chez Chereau ohne Jahr (um 1780). Zwei gest. Titelbll. in architektonischer Umrahmung von Foin nach Lalonde. 26 fortlaufend num. Hefte mit je 6 Kupfertafeln; 13 num. Hefte mit je 6 Kupfertafeln. Zusammen 233 (von 234) Kupfertafeln von Foint, de St. Morien und Delagardette nach Lalonde. Beigebunden 6 weitere Hefte von Caillouet (4) und Salembier (2). Halblederband im Stil d. Zeit. Folio. € 9000,– Cohen-Ricci 324. Lewine 288. Guilmard I, 241–242. Vgl. Ornamentstichkatalog Berlin 1269 (mit nur 26 Heften). Erste Sammelausgabe. Prachtvolles Vorlagenwerk. Wenige Tafeln gering stockig, ansonsten schönes breitrandiges Exemplar. Die dreizehn Hefte im zweiten Teil zeigen ausschließlich Entwürfe für diverse Möbel. Sie setzen sich aus zwei kompletten Folgen zusammen: I. Cahiers de meubles et d’ébénistes (4 Hefte). II. Cahiers d’ameublement (9 Hefte). Zu den Beibindungen: I. Caillouet. I.er (- IV.eme) cahiers de serrureries. 4 Hefte mit zus. 24 Kupfertafeln (= alles Erschienene). Paris, Chereau ohne Jahr. Ornamentstichkatalog Berlin 1373. II. Salembier. Zwei Hefte. Cahier de frises und cahier d’arabesques. Mit zus. 10 (statt 12) Kupfertafeln. Paris, chez Chéreau ohne Jahr. Ornamentstichkatalog Berlin 491. Sieben weitere Kupfertafeln beigebunden. Die beiden Folgen von Salembier und Caillouet scheinen ab und zu dem Werk von Lalonde beigebunden worden zu sein, gehören aber nicht zum Bestand des Werkes. Bis auf die fehlende Tafel 6 im ersten Heft komplettes und innen schönes Exemplar dieses umfangreichen Ornamentwerkes. Poggendorff I, 1369. Vgl. Motteley S. 389 (Anmerkung). Nicht in Wheeler Gift. Manuskript des Augsburger Silberschmieds Langenbucher (? – 1791), der einen Großteil seines Vermögens auf die Verbesserung von elektrischen Apparaten verwandte. Diese Beschreibung seines elektrischen Apparates nicht bei Poggendorff. In der gedruckten Version beschreibt er zunächst seinen Apparat, um dann 19 verschiedene zumeist belehrend-unterhaltende Anwendungen der „elektrischen Zauberkräfte“ zu erläutern. (darunter der elektrische Tanz; das Regnen und Schneyen vorzustellen; die leuchtende Schrift; die schöne Blitz-Scheibe; das elektrische Glockenspiel; das elektrische Pferderennen; die 9 Bibermühle – Heribert Tenschert Bibermühle 1 · 8262 Ramsen, Schweiz Telefon +41 52 742 05 75 · Fax +41 52 742 05 79 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-bibermuehle.ch Illuminierte Manuskripte · Schöne und seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts 10 Stand 63 Eine monumentale „Bible Historiale“ mit 51 großen Illustrationen Bible Historiale d.i. Petrus Comestor, Historia scholastica, in französischer Übersetzung von Guiart des Moulins. Französische Handschrift auf Papier, in Buchkursive. Flandern oder Nordfrankreich, um 1470 € 1 450 000,– Mit 51 großen, mit zwei Ausnahmen doppelspaltigen Miniaturen, einer großen achtzeiligen Prachtinitiale in Farben auf Blattgold mit feiner Binnenzeichnung in Weiß und Gold, sowie über 60 meist sechszeiligen Initialen in Blattgold auf rosafarbenen und blauen Flächen mit Binnenzeichnung in Weiß. 328 Blätter, komplett. Zu 45 Zeilen in zwei Kolumnen; ohne Reglierung, durchgehend rubriziert. Groß-Folio (Blattgröße 382 × 287 mm, Textspiegel 250 × 210 mm). Originaler Holzdeckelband mit dunklem Kalblederbezug, Deckel von Streicheisenlinien gerahmt, in der Deckelmitte ein gerautetes Feld mit blindgeprägten Blütenstempeln in den Schnittpunkten. Deckel jeweils mit fünf runden Messingbeschlägen, Schließen (Rücken erneuert). Eine monumentale Bible historiale aus der Zeit um 1470 mit 51 großen Illustrationen hoher Qualität, die etwas später teils zum Muster für die Bebilderung der volkssprachlichen Bibelausgaben der Frühdruckzeit wurden. Der Band enthält die französische Textfassung, die Guiart des Moulins zwischen 1289 und 1297 nach der sogenannten Historia scholastica des Petrus Comestor erstellte. Das Manuskript weicht vom üblichen Illustrationsstil der spätmittelalterlichen Bilderbibeln dadurch ab, dass hier nicht wie sonst üblich spaltenbreite Miniaturen das Geschehen verdeutlichen, sondern große, die gesamte Blattbreite einnehmende Bilder. Solche Bilderbibeln waren grundsätzlich in der Volkssprache gehalten und diesem Charakter ist auch der Schöpfer der großformatigen Bilder verhaftet. Der verantwortliche Künstler gestaltete durch sein erzählerisches Geschick in diesem Werk einen Höhepunkt der spätgotischen Bibelillustration. Der bewegliche Figurenstil wie auch die verwendeten Bildmuster erinnern an ein Atelier, dessen Künstler – aus Flandern stammend – sich um 1450–60 in der französischen Hauptstadt niederließen: Es handelt sich um die über mindestens drei Generationen für den französischen Hochadel tätige Künstlertrias Meister des Dreux Budé, Coëtivy-Meister und Meister der Apokalypsenrose der Sainte-Chapelle. Der Stil der lavierten Federzeichnungen weist indes nach Norden und stammt wohl von einer Hand, die in der Nähe des Meisters des Champion des Dames und des Wavrin-Meisters anzusiedeln ist. Ausgehend von Bibelhandschriften wie der vorlie- genden entwickelten sich kurze Zeit später die ersten gedruckten und mit Holzschnitten illustrierten volkssprachigen Bibelausgaben. Der Kölner Bibeldruck von 1478 und die Lübecker Bibel setzen offenbar eine Tradition fort, zu der auch diese Bible historiale gehört, die wohl im heutigen Grenzgebiet zwischen Frankreich und Belgien zu lokalisieren ist. Die 51 großen Miniaturen illustrieren die biblischen Geschichten des Alten Testaments und einiger apokrypher Texte, am Ende finden sich vier eindrucksvolle Bilder zur Apokalypse. Die Bildfolge: Erschaffung Evas (fol. 4), Arche Noah (fol. 16), Lot und seine Töchter (fol. 25), Abraham und Isaak (fol. 27), Jakobs Traum (fol. 33), Josephsgeschichte (fol. 39v), Geschichte von Moses am Sinai (fol. 63), Moses in der Stiftshütte (fol 96), Prophet Bileam (fol. 100), Gott erscheint Josua vor Jericho (fol. 121v), Juda unterwirft König Adoni Besek (fol. 129v), Buch der Richter (fol. 131), Jael tötet Sisera (fol. 131v), Jephta kehrt heim (fol. 135v), Simson mit dem Löwen (fol. 137), Simson erschlägt die Philister mit einem Eselskiefer (fol. 138), Simsons Ende (fol. 138v), Geschichte vom Leviten, der seine geschändete Frau zerhackt (fol. 140), Raub der Bundeslade (fol. 143v), David und Goliath (fol. 151v), Tod Sauls (fol. 157v), David empfängt Sauls Krone (fol. 158v), Joab tötet Absalom (fol. 167), König David als Greis (fol. 172), Salomos Urteil (fol. 175v), Königin von Saba (fol. 184), Isebel und Ahab im Weinberg (fol. 192), Elia läßt Feuer vom Himmel fallen (fol. 194v), Tod der Königin Isebel (fol. 201), Sanherib wird von seinen Söhnen getötet (fol. 209), Manasses Götzendienst und der Tod des Jesaja (fol. 211), Geschichte des Propheten Hiob (fol. 218v), Tobiasgeschichte (fol. 231), Tod Gedaljas (fol. 236v), Martyrium des Ezechiel (fol. 239), Nebukadnezars Traum (fol. 240), Nebukadnezars Schändung (fol. 242), Susanna im (fol. 247), Daniel in der Löwengrube (fol. 249), Kindheit des Cyrus (fol. 251), Tod des Cyrus (fol. 252), Holofernes verwüstet Israel (fol. 253), Tod des Holofernes (fol. 257v), Ahasver rettet Ester (fol. 263v), Hamans Tod (266v), Alexander vor den Toren Jerusalems (fol. 270v), Buch Makkabäer (fol. 274v und 289v), Johannes auf Patmos (fol. 300), Vision des Apokalyptischen Weibs (fol. 311), Der Drache und die Große Hure (fol. 317), Die Seelen der Enthaupteten (fol. 321). Das Manuskript ist vollständig und bestens erhalten, dazu breitrandig und im originalen Einband. Ein Meisterwerk der franko-flämischen Buchmalerei, stilistisch anzusiedeln zwischen dem Meister des Champion des Dames und dem Wawrin-Meister. Aus der Sammlung Arnold Mettler, St. Gallen (Auktion, Amsterdam 22.11.1929, Nr. 30). Rauch (Genf), Katalog 4 (1952), Nr. 94. 11 Herbert Blank Stand 58 Melonenstraße 54 · 70619 Stuttgart Telefon +49 (0)711 47 21 30 · Fax +49 (0)711 47 84 08 · Mobil +49 (0)177 747 21 30 Literatur in Erstausgaben · Philosophie · Autographen · Illustrierte Bücher Beckett, Samuel. En attendant Godot. Pièce en deux actes. Paris, Éditions de Minuit, 1952. 163 S., 2 Bl. Orig.-Broschur. € 2500,– Kafka, Franz. Das Urteil. Eine Geschichte. In: Arkadia. Ein Jahrbuch für Dichtkunst (S. 54–65). Leipzig, Wolff, 1913. 241 S. Orig.-Pappband. € 2000,– Erste Ausgabe, selten. Das Bühnenstück erlebte einen der größten Erfolge der Nachkriegszeit; die Faszination, die von ihm ausgeht, ist bis heute ungebrochen. – Federman/Fletcher 259. Erstdruck der frühen Erzählung, deren Entstehung Kafka als Durchbruch zum eigentlichen Schreiben erlebte. – Einband etwas fleckig; innen frisches Exemplar. – Dietz 20. Benn, Gottfried. Ausgewählte Gedichte 1911– 1936. Stuttgart-Berlin, Deutsche Verlags-Anstalt, (1936). 108 S. Orig.-Leinen. € 2200,– Mann, Thomas. Herr und Hund. Ein Idyll. München, 1919. 95 S. auf Zanders-Bütten. Text- und Einbandillustrationen von Emil Preetorius. € 7500,– Erste Ausgabe, zweiter Druck vom November 1936, sehr selten. Vom ersten Druck (März 1936) mussten fünf Gedichte (aus „Morgue“) weggelassen werden; sie wurden durch den Erstdruck von sieben neuen Gedichten ersetzt. – Frisches Exemplar. – Lohner/Zenner I. 83. Bernhard, Thomas. Unter dem Eisen des Mondes. Gedichte. Köln, Kiepenheuer & Witsch, (1958). 63 S. Orig.-Pappband mit Umschlag. € 1600,– Erste Ausgabe der dritten Veröffentlichung, sehr selten. – Frisches Exemplar. – Wilpert/Gühring 2. Char, René. Le Marteau sans maître. Paris, Éditions Surréalistes, 1934. 143 S. Orig.-Broschur. € 2000,– Erste Ausgabe, sehr selten. Mit handschriftlicher Widmung des Autors für Sigmund Freud: „A Siegmund Freud / son admirateur / reconnaissant / R. Char“. Freud, Sigmund. Gesammelte Schriften. 12 Bände. Leipzig, Wien und Zürich, Psychoanalytischer Verlag, 1924–1934. Orig.-Leinen. Gr.-8°. € 1800,– Erste Gesamtausgabe, von Freud selbst, Anna Freud, A. J. Storfer und R. Waelder herausgegeben. Mit dem meist fehlenden Band 12, dessen Auflage größtenteils von den Nazis vernichtet wurde. George, Stefan. Das Jahr der Seele. Berlin, Verlag der Blätter für die Kunst, 1897. 50 ungezählte Seiten auf Holländisch Bütten. Druck in Schwarz, Blau und Rot. Ausstattung von Melchior Lechter. Orig.Samtbüttenumschlag. € 6000,– Erste Ausgabe, sehr selten; erschienen in nur 200 Exemplaren. Sehr schönes Exemplar des ersten von Melchior Lechter für George ausgestatteten Buches, das sich in Format, Verteilung und Farbigkeit der Titel- und Zeilenanfänge an das Manuskript Georges anschließt. – Landmann 89. 12 Sehr seltene erste Ausgabe, erschienen in nur 120 vom Autor signierten Exemplaren. – Schönes Exemplar, frisch erhalten. – Potempa E 27.1. Nabokov, Vladimir. Lolita. 2 Bände. Paris, The Olympia Press, 1955. 190, 224 S. Orig.-Kartonagen in Halblederkassette mit Rückentitel und Schuber. € 3500,– Erste Ausgabe, sehr selten. – Field 793. Rilke, Rainer Maria. Das Buch der Bilder. Berlin, Juncker, (1902). 48 Bl. auf Bütten. Orig.-Pappband. € 500,– Erste Ausgabe, erschienen in 500 Exemplaren. Gutes Exemplar, Rücken beschädigt. – Ritzer E 4. Wolfskehl, Karl. Bücher, Bücher, Bücher, Bücher. Elemente einer Bücherliebeskunst. München, Beck, 1932. 106 S. auf Zanders-Bütten. Orig.-Pappband in Schuber. € 950,– Erste Ausgabe, erschienen in 225 Exemplaren als 51. Buch der Rupprecht-Presse. – Schlösser A 17. Woolf, Virginia. Orlando. A Biography. London, The Hogarth Press, 1928. Titelbild, 299 S. Orig.Leinen mit illustriertem Umschlag. € 1250,– Erste Ausgabe, sehr selten. – Kirkpatrick A1 1a. Der Ziegelbrenner. (Heft 2–8 mit Untertitel: Kritik an Zuständen und an widerwärtigen Zeitgenossen). Schriftleitung: Ret Marut, d.i. B. Traven. Nr. 1–34 (von 40). München, 1. 9. 1917–30. 4. 1920. In zwei schlichten Halbleinenbänden, die Orig.-Umschläge beigebunden. € 3000,– Sehr seltene anarchistische Zeitschrift, unregelmäßig erschienen; 1919 verboten, bis 1921 illegal erschienen. Ende 1921 erschien noch ein Heft (Nr. 35–40), das meist fehlt. – Seywald 1165. Carus, C(arl) G(ustav). Neun Briefe über Landschaftsmalerei, geschrieben in den Jahren 1815– 1824. Zuvor ein Brief von Goethe als Einleitung. Leipzig, Fleischer, 1831. 208 S. Pappband im Stil der Zeit mit Rückenschild. € 800,– Erste Ausgabe. Gutes Exemplar, kleiner Namenszug auf Titel. – Zaunick 22a. (Goethe, J. W.). Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Ein Schauspiel. Ohne Ort, 1773. Lederband im Stil der Zeit mit Rückenschild und -vergoldung. € 19 000,– Erste Ausgabe, von großer Seltenheit, anonym von Goethe und Merck im Selbstverlag herausgegeben. Der „Götz“ wurde zum „Panier“ des Sturm und Drang, Goethe erlebte den Durchbruch als Dramatiker und wurde zum Wortführer der Geniebewegung. – Gutes Exemplar, gering gebräunt, mit altem Besitzvermerk. – Hagen 46. ( – ) Neueröfnetes moralisch-politisches Puppenspiel. Leipzig und Frankfurt, (Weygand), 1774. 96 S. Pergamentband im Stil der Zeit mit farbigem Rückenschild. € 3500,– Sehr seltene erste Ausgabe, anonym erschienen. – Gutes Exemplar. – Hagen 47. – Clavigo. Ein Trauerspiel von Göthe. Leipzig, in der Weygandschen Buchhandlung, 1774. 100 S. Lederband im Stil der Zeit mit Rückenschild und -vergoldung. € 3500,– Das erste unter Goethes Namen veröffentlichte Werk. Sehr seltener erster Druck der ersten Ausgabe. Frisches Exemplar. – Hagen 64 D1. – Egmont. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Von Goethe. Ächte Ausgabe. Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1788. Titel, 198 S. Lederband im Stil der Zeit mit Rückentitel. € 2500,– Erste Einzelausgabe. Druck auf besserem Papier. – Schönes, fleckenfreies Exemplar. – Hagen 187. – Torquato Tasso. Ein Schauspiel. Von Goethe. Ächte Ausgabe. Leipzig, bey Georg Joachim Gö schen, 1790. 222 S. Lederband im Stil der Zeit mit reicher Rückenvergoldung. € 2500,– Erste Einzelausgabe. Frisches Exemplar auf besserem Papier. – Hagen 200. – Faust. Ein Fragment. Von Goethe. Ächte Ausgabe. Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1790. 168 S. Pappband der Zeit, in Lederkassette mit Rückenschild und -vergoldung. € 18 000,– Erste Ausgabe ohne Kupfer und Bogennorm. Eines der ganz wenigen Exemplare ohne die Zeilenwiederholung auf S. 145, was nach den Untersuchungen von Schulte-Strathaus, Hagen und Boghardt als Kennzeichen des wirklichen ersten Drucks nachgewiesen wurde. – Hagen 204. Fröbel, Friedrich Wilhelm August. Die Menschenerziehung, die Erziehungs-, Unterrichts- und Lehrkunst, angestrebt in der allgemeinen deutschen Erziehungsanstalt zu Keilhau, dargestellt von dem Stifter, Begründer und Vorsteher derselben. Erster Band. Bis zum begonnenen Knabenalter. (Alles Erschienene). Keilhau, 1826. 2 Bl., 498 S., 1 Bl. Orig.-Broschur. € 6000,– Erste Ausgabe, sehr selten. – Gutes, unbeschnittenes Exemplar von Fröbels theoretischem Hauptwerk. – Heiland 7 – Borst 1587. – Mutter- und Kose-Lieder. Dichtung und Bilder zur Edlen Pflege des Kindheitlebens. Ein Familienbuch. Mit Randzeichnungen, erklärendem Texte und Singweisen. Blankenburg bei Rudolstadt, Anstalt zur Pflege des Beschäftigungstriebes der Kindheit und Jugend, (1844). Radiertes Titelblatt, Drucktitel, 77 Bl. mit 50 gestochenen Illustrationen von Friedrich Unger. Pappband, illustrierter Umschlag aufmontiert. 4°. € 4000,– Erste Ausgabe, sehr selten. – 1837 eröffnete Fröbel in Blankenburg seine erste Kinderschule, der bald sein erster Kindergarten folgte. Auf eigene Kosten veröffentlichte er die „Mutter- und Kose-Lieder“ mit den Illustrationen Ungers, der ein Schüler Fröbels in Keilhau war. – Gut erhaltenes Exemplar mit allen Seidenblättern vor den Illustrationen. Vorsatz mit Bleistift-Notizen. – Hauswedell/Voigt I, 103. Loder, Justus Christian. Tabulae anatomicae quas ad illustrandam humani corporis fabricam. (Weimar, Industrie-Comptoir), 1794–1803. Textband: 5 Bl., 648 S., 42 S. Index; Tafelband: 192 Kupfertafeln. Halblederbände im Stil der Zeit. 2°. € 4000,– Erste Ausgabe, sehr selten. – Schmid, Goethe und die Naturwissenschaften, 183. – Gutes Exemplar, teils etwas gebräunt. – Loder (1753–1832), Professor der Anatomie und Medizin in Jena (1778–1803), später in Halle und Königsberg, ab 1810 in Moskau, zählt zu Goethes wissenschaftlichem Freundeskreis. Goethe besuchte gerne Loders Vorlesungen und betrieb mit ihm gemeinsam anatomische Studien. Loder hat als Erster auf Goethes Entdeckung des Zwischenkieferknochens hingewiesen. Luden, Heinrich. Rückblicke in mein Leben. Jena, Friedrich Luden, 1847. XII, 290 S., 1 Bl. Pappband der Zeit. € 450,– Erste Ausgabe, S. 1–132 mit den Erinnerungen an Goethe. 13 C.G. Boerner GmbH Stand 15 Kasernenstraße 13 · 40213 Düsseldorf · Telefon +49 (0)211 13 18 05 · Telefax +49 (0)211 13 21 77 C.G. Boerner LLC · 23 East 73rd Street · New York, NY 10021, USA Telefon +1 212 772 73 30 · Fax +1 212 772 73 34 E-Mail: [email protected] · Internet: www.cgboerner.com Druckgraphik und Handzeichnungen alter und neuer Meister Ostade, Adriaen van (1610 – Haarlem – 1685). Der Brillenverkäufer, ca. 1646. Radierung auf Büttenpapier. 100 x 86 mm. Bartsch 29, Davidsohn, Godefroy, Hollstein II (von VI). Wasserzeichen: Phoenix im Kreis. Provenienz: Karl Eduard von Liphart, Dorpart/Bonn/Florenz (Lugt 1687); Thomas Graf, Berlin (Lugt 1092 a); Dr. H. Fleischer, Berlin (vgl. Lugt 1362 b); C.G. Boerner, Neue Lagerliste 40, Düsseldorf 1965, Nr. 93, beschrieben als: „Ausgezeichneter und seltener Frühdruck mit der links 14 verdoppelten Einfassung und feinen Schraffen auf Fensterscheiben und Fensterladen“; Dr. S. William Pelletier, Athens in Georgia (nicht bei Lugt); Versteigerung seiner Sammlung: Sotheby’s London, 2. Dezember 2004, Nr. 102; Privatbesitz Deutschland. € 12 000,– Mit Gratwirkung der Kaltnadelarbeit an den Weinlaubblättern links, wie für erstklassige Exemplare dieses Zustands beschrieben. Godefroy klassifiziert ihn als „très rare“. Berg, Albert (1825 Berlin – Hallstadt/Salzkammergut 1884). Point de Galle, Ceilon, 1860. Bleistift auf Velinpapier, 382 x 558 mm. Eigenhändig bezeichnet und verso monogrammiert. € 2800,– Albert Berg gehört zu den Landschaftskünstlern aus dem Umkreis Alexander von Humboldts. Auf zahlreichen Reisen durch die Welt hielt er mit großer Präzision die landschaftlichen Gegebenheiten fest. Humboldts Tropen-Beschreibung hatte ihn 1849/50 zu einer Südamerikareise motiviert, deren Ergebnisse er nach seiner Rückkehr publizierte und die bei Humboldt Anerkennung fanden. Er machte daraufhin König Friedrich Wilhelm IV. auf Berg aufmerksam, der in der Folge Aufträge der preußischen Regierung erhielt. So war er 1853 in offizieller Mission auf Rhodos. 1860–62 begleitete er eine preußische Expedition nach Ostasien, um als Maler die Reise zu dokumentieren. Auf unterschiedlichen Wegen gelangten die Schiffe der Gesandtschaft nach Singapur, von wo aus im Sommer 1860 Japan angesteuert wurde. Berg war dabei über Suez und Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, nach Singapur gereist. Die vorliegende Zeichnung entstand in Galle an der Süd- westküste Sri Lankas. Seit langer Zeit ein bedeutender Seehafen, errichteten die Niederländer hier 1663 eine Festung und bestimmten Galle zur Hauptstadt Niederländisch-Ceylons. Berg hielt auf der Zeichnung nicht die Stadt mit ihren Kirchen und der Festung fest, sondern, wie in anderen Reisestudien aus den Tropen auch, die exotische Vegetation am Rande der Stadt, auf die immerhin noch einzelne Hütten hinweisen. Er hatte den Anspruch, die Vegetation so genau wiederzugeben, dass es kundigen Betrachtern möglich war, die Pflanzen zu benennen, die er im wesentlichen als Umrisszeichnungen ausführte. Nach Beendigung der Expedition wurden ihr Verlauf, die wissenschaftlichen Erkenntnisse und politischen Ergebnisse ab 1864 in mehreren Bänden veröffentlicht. Neben den Publikationen der Fachgelehrten, die separat publiziert wurden, war Berg die Aufgabe zugefallen, den allgemeinen Reisebericht zu verfassen. Er erschien unter dem nüchternen Titel „Die Preußische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen“. Bergs auf der Reise entstandene Zeichnungen sind von hohem dokumentarischen und künstlerischen Wert, da er viele Gegenden erstmals festhielt und der Nachwelt überlieferte. 15 Antiquariat Botanicum Stand 49 Inhaber Eugene L. Vigil 1113 Bridgeview Dr. · Lynden, Washington 98264 WA, USA Telefon +1 360 354 75 13 · Fax +1 360 354 75 13 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariatbotanicum.com Botanik · Gartenarchitektur · Mathematik · Medizin · Naturwissenschaften · Reisen und Entdeckungen Ampère, André Marie. Mémoires sur l’action mutuelle de deux courans électriques, sur celle exise entre un courant électrique et un amiant ou le globe terrestre, et celle de deux aimans l’un sur l’autre. Annales de Chimie et de Physique. Tome XV & XVI, Paris: Crochard, 1820–21. Ex Libris. 8vo (20.0 x 12.5 cm). Contemporary quarter sheep with marble boards. Collation: Ampère: Vol 15-pp. 59–76; 170– 218 + 5 copper engraved plates; Vol. 16- pp.119–129 + 1 folding copper engraved plate. The latter is reply to commentary by Mr. Berzelius’s Lettre to M. Berthollet sur l’Etat magnétique des crops qui transmettent un courant d’électricité. This letter (Vol. 16- pp. 113–119) precedes Ampère’s letter to Agaro (op.cit. 113–119). € 4500,– This is the seminal paper by Ampère on development of electromagnetism which he called electrodynamics. „Since the pattern of magnetic force around a currentcarrying wire was circular, it was one great step for Ampère,… to visualize the resulting force if the wire were coiled into a helix… What Ampère had done was to present a new theory of magnetism as electricity in motion.“ (DSB 1, 143–44) The two articles in volume 15 are Ampère’s discovery illustrated with 5 plates. Volume 16 (1821) has Ampère’s reply letter with folding plate to Arago for Bezelius’ letter to Berthollet. – Dibner 62; Norman 64; Sparrow 33. [Anonymous – Manuscript] Elémens de Géométrie. N.d. (ca. early to later 1700’s) Folio (31.6 x 20.3 cm). Modern calf with raised bands; gilt panels with floral design in center; leather label with gilt title in upper panel. Collation: [456]pp. with numerous drawings and diagrams, some with watercolor washes. Watermarks on paper indicate that the paper used is from early 1700’s, „ProPatria“ listed as from 1724–26. € 9000,– The manuscript covers „Demandes oû Suppositions“ and „Axiomes oû Vérités claires“, 19 „Théorémes“, Properties of Circles and Polygons inside Circles, a short abridgement of Algebra, Arithmetic Proportions and Geometric Proportions, Proportions of Figures and Proportions of Lines, Surface of Solids and Internal Space of Solids, Trigonometry and Applications (Measuring natural terrain and fortifications), Conics – Parabola, Ellipses, and Hyperbola, an abridgement of Mechanics including mathematical lemma, use of levers, pulleys, different machines with pulleys or gears, use of 16 springs, movement of Heavy Bodies, and ends with use of levels and application in making measurements in mountainous areas. This is a fine treatise on theoretical and practical mathematics, following Euclidean geometry with Tacquet’s interpretations including algebra and formulation of mathematical equations. Meibom, Markus. Consiliarii Regii, De Proportionibus Dialogus. Ad Serenissimum Principem, Fridericum III, Daniæ, Norvegiæ, Vandalorum, Gotthorumque Regem, &c Hafniae [Kopenhagen]: Typis Melchioris Martzani, 1655. Contemporary vellum. Text block red. Collation: [xx], 204 pp. + several in text engravings. € 4300,– Meibom was a philologist and mathematician and librarian. He is noted for his publications on music. The current book is his comparative analysis of proportion as presented by Greek mathematicians. Pallas, Peter Simon. Icones Insectorum praesertim Rossiae Sibiriaeque peculiarium, quae collegit et descriptionibus illustravit P. S. Pallas. . I-III + Part IV. 6 folded handcoloured engraved plates. 2 vol. 2 vol. Erlangae:Wolfgang Waltheri, 1781–1806. 2 vol. 4to. The first three (3) parts in later green cloth binding with red gilt lettered spine labels. Soiled binding. Exlibris. Second volume with Part IV (facsimile) in recent marbled paper binding with black, gilt lettered, label on front board. Text plus 2 plates, all in facsimile. The 6 folded handcoloured engraved plates for Parts 1-III are clean and crisp.The illustrators and engravers for the plates are D.R. Nitschmann, J. Nussbiegel and J.G. Sturm € 4300,– Pallas was a German zoologist who worked and traveled extensively in Russia after being invited by Cathrine II to be professor at the St. Petersburg Academy of Science in 1767. Between 1768 and 1774 he led expeditions to the Russian provinces collecting specimens as he travelled. Complete copies of the Icones Insectorum… are very scarce. Reil, Johann Christian. Exercitationum Anatomicarum Fasciculus Primus De Structura Nervorum, Tribus Tabulis Aeneis Illustratus. Halae Saxonum: in Officinal Curtiana Venalis, 1796. Folio (53.4 x 41.6 cm). Modern black morocco spine and contemporary marble boards. Collation: [vi], 32 pp. + 3 copper engraved plates. There is hand coloring of some nerve fibers in plate 3. The plates were drawn from nature by G. Eherhard and engraved by F. Berger dated 1795 (plates 1 & 2), 1796 (plate 3). € 5500,– Reil was professor of Medicine at Halle and later Berlin. This is one of Reil’s earliest neuroanatomical studies; the book contains his first description of the „island of Reil“ in the cerebral cortex. He is noted for his investigations into the causes and cures of insanity and was one of the first to advocate humane treatment for the mentally afflicted. Reil also made important strides in ophthalmology and neuroanatomy. Roll, Timotheus von. Newes Blumen-Buchlein: Angebend Die Manier wie alle Blumen insgemein vnnd jede insonderheit natürlich müsse gepflantzt werden was jeder deren Saamen Wurtze Zwibel etc. Vor Erden Wasser Lufft Sonnen Zeit vnd Zeichen zu säen und versetzen erfordere. So dann die Handgriff alle sonderlich die Nägelein-Blumen grösser vnd gefüllt zumachen. Nit weniger auch ihnen die Farben zugeben. Mit Mehrerem Kraut- vnd Zwey-Garten Anhang geoffenbahret. Costantz: J. C. Breni, 1669. 1st Edition. 12 mo. Contemporary vellum from a leaf of a 15th century manuscript. Collation: 190 pp. + woodblock frontispiece, 8 pp. with 16 woodblocks of garden parterres, [1pp.-colophon which lists Überlingen, 1669]. The text and woodcuts have overall light brown color from age and occasional light foxing and spotting. € 8000,– This is a posthumous publication of Timotheus von Roll (1607–1659) who was a monk in Zug. The book is divided into two parts, concerning the design and disposition of gardens (with 16 garden parterres at rear which illustrate an Italian influence for more noble places than monasteries) and cultivation and preservation of flowers. There are separate sections on the cultivation of flowers and a chapter on the vegetable garden, with many suggestions on cultivation of vegetables like garlic and onions. In the section on cultivation of flowers there are individual chapters for maintaining flowers, sowing of seeds, cultivation of plants, as well as sections on various flowering plants i.e Ranunculus, Anemone, tulips, cloves, and peony. This is a very scarce early work on flower gardening. Thunberg, Carl Peter. Fauna Novae Hollandia; Fauna Japonica I-II; Fauna Surinamensis; Fauna Cayenensis; Fauna Brasiliensis; Fauna Guineensis; Fauna America Meridionalis I-III; and Fauna Chinensis. Upsala: Regiae Academie Typographie or Palmblad et C., 1822–23. Lg. 8vo. Modern half black morocco, gilt on spine, paper boards.. € 9000,– Rare, complete suite of Carl Peter Thunberg’s Faunas from all of his travels. Thunberg, a student of Linneaus, studied natural history and medicine. He visited the Dutch colonies, Japan and the Americas. Each of the Faunas is a student dissertation he presided over. Voet, J. E.; Panzer, G. W. F. Symbolae Entomologicae. Beyträge zur Geschichte der Insekten. Mit zwölf Kupfertafeln. Erlangen: Johann Jacob Palm, 1802. 4to.(24.4 x 20.2 cm). Contemporary quarter calf binding. Collation: [viii], [1]-114 + engraved beetle at top of p.1, scarab on p. 56 and 12 hand colored engraved plates at rear. € 3200,– The current treatise was done by Panzer at the request of Voet. The text consists of a complete scientific description of the individual beetles in Latin that includes appropriate citation for first identification and anatomical details for identification. This is followed by a commentary on the different species in German, noting any significant qualities and differences not mentioned in previous publications. The excellent engraved plates were done by Jacob Sturm and Valentine Bischoff (plates 2–5). The remaining plates, done by Sturm, are not labeled as such. -Hagen II, p. 27; Nissen ZBI 4260. Walter, Johann Gottlieb. Tabulae nervorum thoracis et abdominis. Berlin: Litteris Georgii Jacobi Deckeri, 1783. Folio (63.1 x 44.6 cm) Contemporary yellow boards. Collation: [6] 17 pp. +4 copper engraved plates, each accompanied by duplicate outline plate. € 2500,– „A skilled anatomist and dissectionist, Walter was a skilled anatomist and dissectionist who held the chair of anatomy at Frankfurt am Main and founded a huge anatomical museum later purchased by the University of Berlin. The present work deals with developmental anomalies, such as conjoined twins, supernumerary limbs, and abnormalities in blood vessels and viscera. The nine large engravings are drawn from original dissections.“ (Heirs) – Cushing W30 [1804 ed.]; Heirs, 1016. Weber, Moritz Ignaz. Erklärung des Anatomischen Atlasses(Text) and Anatomischer Atlas des menschlichen Körpers…(Plates) Düsseldorf, Arnz & Co., [1830–33]. 8vo (Text) & Folio (Atlas). Collation: Text- [iv], 16,(duplicate 15–16) 17–196 [2], [197–198]-286, [287–289]-361, [5], [362–364]-434, [2- Ads]pp. Text includes 6 separate titles for 7 parts. Folio- [ii- folding title page], + 40 folding plates and 5 supplemental folding plates Text modern marble paper on boards. Text block with some edge soiling and paper with marginal minor foxing. Atlas contemporary calf on black pebble cloth boards. € 2500,– Weber was a physician and professor of comparative and pathological anatomy at University of Bonn. The lithograph plates have detail and accurate rendering of all anatomical components in the human body. There were two large plates of the entire human body issued separately for which there is description in the first part of text. These are lacking in this copy. – Grasse 6, p. 426. 17 Wolfgang Braecklein Stand 73 Dickhardtstraße 48 · 12159 Berlin-Friedenau Telefon +49 (0)30 851 66 13 · Fax +49 (0)30 859 23 69 E-Mail: [email protected] · Internet: www.braecklein.eu Deutsche Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts · Reisen · Kulturgeschichte · Illustrierte Bücher Berliner Original-Bilderbuch. 2 Bde. Mit zahlreichen Abb. auf 37 (22 kolor.) lithogr. Tafeln von Th. Hosemann (18) u. a. Quer-Gr.-4°. OPpbd. Berlin (1831–1832). € 2000,– Hobrecker, Seebaß u. a. unbekanntes Kinderbuch. Cervantes Saavedra, M. de. Moralische Novellen. 2 Bde. HLdr d. Z. Ansbach 1779. € 550,– Sehr seltene erste deutsche Ausgabe. (Ernesti, Joh. H. Gottfr.). Die wol-eingerichtete Buchdruckerey. Mit Porträts, Musiknoten, Schriftmustern sowie Mustern v. Zierleisten. Quer-4°. Prachtvoller barocker Lederbd m. Blindprägung u. Messingschließen. Nürnberg 1733. € 3500,– Erweiterte Ausgabe des Lehr- und Schriftmusterbuchs. Goethe, Joh. W. v. Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. 6 Bde. Schöne HLdrbde d. Z. Stuttgart u. Tübingen 1811–1822. € 3500,– Vollständiges Exemplar der ersten Ausgabe. – Die Wahlverwandtschaften. 2 Bde. HLdr d. Z. Tübingen 1809. € 1300,– – (Mitverf.: M. v. Willemer). West-oestlicher Divan. Maroquinbd. Stuttgart 1819. € 4500,– Erste Ausgabe. Eins der wenigen erhaltenen Exemplare mit den Seiten 7–10 in beiden Fassungen. Lyrische Anthologie. (Hrsg. von Fr. v. Matthisson). 20 Bände. Sehr schöne Halblederbde d. Z. Zürich 1803–1807. € 3000,– Erste Ausgabe, vollständiges Exemplar. (Morelly). Grundgesetz der Natur von Diderot nebst einer Zugabe v. E. M. Arndt. Orig.-Broschur. Leipzig 1846. € 1800,– Sehr seltene erste deutsche Ausgabe der zuerst 1750 erschienenen Staats- und Sozialutopie. (Musäus, J. K. A.). Volksmährchen der Deutschen. 5 Bde in 3. HLdr d. Z. Gotha 1782–1787. € 3000,– Erste Ausgabe der ersten großen deutschen Märchenu. Volksbuchsammlung. Novalis. Schriften. Hrsg. Schlegel u. Tieck. 2 Bde. Pp. im Stil d. Z. Berlin 1802. € 5500,– Erste Ausgabe eines der berühmtesten Bücher d. dt. Romantik, mit dem ‚Heinrich von Ofterdingen‘. Vaenius, O. Amorum emblemata. Mit 124 emblemat. Kupfern von C. Boel. Quer-kl.-4°. Pergt d. Z. Antwerpen 1608. € 6500,– Eines der schönsten Emblembücher des Frühbarock. (Voltaire, Fr. M. de). Der Mann von vierzig Thalern. Brosch. (Leipzig) 1768. € 1500,– Erste deutsche Ausgabe, sehr selten. – Ueber Kunst und Alterthum. (Hrsg. v. Goethe). 18 Hefte (alles) in Orig.-Umschlägen. HLederkassetten um 1900. Stuttgart 1816–1832. € 6000,– Wettstreit in drey Priapischen Oden dargestellt von B-r V-s und v. St-g. Pergt um 1900. Neapel (um 1795). € 8000,– Klassizistisches Journal, vollständig im Orig.-Zustand. Rarissimum der deutschen Literatur. Die wirkliche Erstausgabe des unflätigen Machwerks, noch vor den bekannten Drucken mit dem Titel: ‚Phantasien …‘. (Siehe Tafel 1) Heine, H. De la France (u.) De l’Allemagne 1 u. 2 (Oeuvres IV-VI). 3 Bde. Prachtvolle HMaroquinbde von Ch. Lanoë. Paris 1833–1835. € 4500,– 20 Jahre vor der ersten dt. Ausgabe erschienen. Hölderlin, Fr. Sämmtliche Werke. Hrsg. v. Schwab. 2 Bde in 1. Schöner Halb-Kalblederbd d. Z. Stuttgart u. Tübingen 1846. € 1800,– Die Jahreszeiten. Ein Cyclus romantischer Dichtungen von Fr. de la Motte Fouqué. 4 Hefte. HMaroquinbd d. Z. Berlin 1811–1814. € 3400,– Komplette Erstausgabe der romantischen Zeitschrift, mit dem Erstdruck der ‚Undine‘. (Siehe Tafel 1) 18 (Wezel, Joh. K.). Peter Marks. Eine Ehestandsgeschichte. Leipzig, 1779. – Beigeb.: (Ders.). Die wilde Betty. Pappbd d. Z. a. d. Bibl. der Franziska von Hohenheim. Leipzig 1779. € 1750,– Zwei Erstausgaben mit zus. 10 Kupfertafeln. Zesen, Ph. v. Moralia Horatiana: Das ist Die Horatzische Sitten-Lehre. 2 Tle in 1 Bd. Mit 103 gr. Textkupfern. 4°. Schöner Schweinslederbd d. Z. mit 2 Schließen. Amsterdam 1656. € 3500,– Seltene erste deutsche Ausgabe des Emblembuchs. Aus der Bibliothek F. Georg Miller, Teil V Alamanni, Luigi. La coltivatione. Prachtvoller roter Maroquinbd des 18. Jahrhunderts. Paris, Robert Estienne, 1546. € 3400,– Erstausg., in der eleganten „Cancellaresca“ gedruckt. Aléman, Mateo. Der Landstörtzer Gusman Von Alfarche oder Picaro genandt … durch Aegidium Albertinum. Pergt. um 1900. Frankfurt 1670. € 1200,– Der erste Picaro-Roman in Deutschland. Boccaccio, G. Fiammetta. Lederbd d. 19. Jahrh. (Florenz, Philippo di Giunta, 1517). € 1700,– Seltene erste Giunta-Ausgabe. Brevio, G. Rime et prose volgari. Schöner roter Maroquinbd d. 19. Jahrh. mit reicher Vergoldung (F. Bedford). Rom, Blado, 1545. € 4000,– Äußerst seltene erste Ausgabe, enthält auch die sensationelle Geschichte vom doppelten Inzest. (Colonna, Fr.). Le tableau des riches inventions couvertes du voile des feintes amoureuses. Mit 181 tls ganzs. Holzschnitten. Gr.-4°. Pergt d. Z. Paris 1600 (nach 1610). € 6500,– Dritter Druck der ersten Ausgabe des phantastischen Liebestraums. Mit der bekannten Priapus-Darstellung in unretuschiertem Zustand. Cyrano de Bergerac, S. de. Les Œeuvres. 2 Bde. Ldr d. Z. mit Vergoldung. Paris 1676. € 2200,– Erste Gesamtausgabe des „Meisters der Sprachkomik“. (Longus). Les amours pastorales de Daphnis et Chloé. Mit 28 KTaf. von Audran. Kl.-4°. Nachtblauer Maroquinbd d. Z. mit reicher Vergoldung. (Paris) 1745. € 3400,– Vorzugsausgabe in Quart m. d. schönen Illustrationen Philipps Herzog von Orléans. (Siehe Tafel 1) (Marivaux, Pierre C. de). Der emporgekommne Landmann. Neu übersetzt (von Mylius u. Lotich). 2 Bde. Pappbde. d. Z., Berlin, Rellstab, 1787. € 1800,– Psychologischer Realismus bis dahin unbekannter Art. Milton, John. Allegro und Penseroso … übers. v. O. H. von Gemmingen. 31 S. Mit 8 Vignetten nach Kobell. Gr.-8°. Prachtvoller Maroquinbd d. Z. Mannheim 1782. € 4000,– Äußerst seltener Privatdruck und eins der schönsten deutschen illustrierten Bücher. (Panckoucke, A.-J.). L’art de desoppiler la rate. 2 Bde. Maroquinbde d. Z. mit reicher Vergoldung. Gallipoli de Calabre (1754–1757). € 1600,– Erste und beste Ausgabe der Sammlung von Erzählungen und Anekdoten, mit dem meist fehlenden 2. Band. Rabelais, F. Les œuvres. 2 Bände. 12°. Schöne Maroquinbde d. Z. mit reicher Vergoldung. (Amsterdam, Daniel Elzevier), 1666. € 1500,– Restif de la Bretonne, N. E. Die Väter-Schule a. d. Französ. (von J. A. Engelbrecht). 3 Bde. HLdr d. Z. Berlin 1781–1782. € 1600,– Dante Alighieri. La comedia con la nova espositione di Alessandro Vellutello. Mit 87 gr. Textholzschn. 4°. Pergt d. 18. Jh. Venedig, Marcolini für Vellutello, Juni 1544. € 4800,– Erste deutsche und erste vollständige Ausgabe. Erste Vellutello-Edition und erste mit prachtvollen modern-realistischen Holzschnitten illustrierte Ausgabe. Sehr seltene erste deutsche Ausgabe. Scarron, Paul. Comischer Roman. 3 Tle in 1 Bd. Ldr d. Z. Hamburg 1752–1753. € 900,– (Furetière, A.). Le roman bourgeois. Ldr d. Z. mit Vergoldung. Paris, Barbin, 1666. € 2400,– Sorel, Charles. De la connoissance des bons livres, ou examen de plusieurs autheurs. Pergt d. Z. Amsterdam 1672. € 1200,– Erste Ausgabe des berühmten Romans. Kritische Darstellung der Gegenwartsliteratur. (Guarini, Giovanni Battista). Der Pastor Fido. Mit 42 Radierungen v. Melchior Küsell nach W. Baur. Quer-kl.-8°. Ldr d. Z. Augsburg 1671. € 3000,– Seltene Illustrationsfolge zu Guarinis Erfolgsstück. (Sterne, Laurence). Yoricks empfindsame Reise durch Frankreich und Italien. Übers. von J. J. Chr. Bode. 4 Bde in 2. HLdr d. Z. Hamburg u. Bremen 1768–1769. € 1200,– (Laugier de Porchères, H.). Cent lettres d’amour écrites d’Érandre à Cléanthe. Mit 15 Emblemkupfern in je 2 Varianten (zus. 30). Pergt d. Z. Paris, Augustin Courbé, 1646. € 2000,– Voltaire, Fr. M. A. de. Kandide. Neue Auflage. 2 Tle in 1 Bd. Mit 5 KTafeln von Chodowiecki. Ldr d. Z. Berlin, Himburg, 1782. € 900,– Erste Ausgabe, übervollständiges Exemplar. Von Mylius besorgte Übersetzung. Erste deutsche Ausgabe der kongenialen Übersetzung. 19 Brockhaus / Antiquarium Stand 40 Kreidlerstraße 9 · 70806 Kornwestheim Telefon +49 (0)7154 13 27 51 · Fax +49 (0)7154 13 27 13 · Mobil +49 (0)171 474 41 74 E-Mail: [email protected] · Internet: www.brockhaus-antiquarium.de Alte Reisen in ferne Länder · Reisebeschreibungen · Reiseführer · Geographie · Völkerkunde Burckhardt, Johann Ludwig. Reisen in Syrien, Palästina und der Gegend des Berges Sinai. Aus dem Englischen. Hrsg. und mit Anmerkungen begleitet von Wilhelm Gesenius. 2 Bände. Weimar, LandesIndustrie-Comptoir, 1823/24. Mit 2 gestochenen Faltkarten, 3 gestochenen Faltplänen und 2 gestochenen und gefalteten Schrifttafeln sowie einigen Abbildungen im Text. X, X, 1104 S. Schwarze Pappbände der Zeit. € 4000,– Erste deutsche Ausgabe. – Burckhardt (1784–1817), bedeutender Schweizer Orient-Reisender, gilt als „Erschließer syrisch-palästinensischer Landschaften und Ruinenstätten, Eröffner der Nubien-Kunde, Erforscher des Hedjas“ (Henze). Euting, Julius. Tagbuch einer Reise in Inner-Arabien. Band II hrsg. von Enno Littmann. 2 Bände in 1. Leiden, Brill, 1896/1914. Mit Frontispiz, 1 Karte, 22 Kartenskizzen im Text und über 200 Textabbildungen. VIII, 251 S., 1 Bl.; XIII, 304 S. Groß-Oktav. Etwas späterer Halblederband. € 2500,– Selten! Euting, bedeutender schwäbischer Orientalist (1839 in Stuttgart geboren, gestorben 1913 in Straßburg), bereiste 1883–84 vorwiegend zu archäologischen und epigraphischen Studien Nord- und Zentral-Arabien. Sein Tagebuch, dessen II. Teil erst nach seinem Tode erschien, brachte „eine Fülle kulturgeschichtlicher Mitteilungen und naturwahrer Schilderungen von Land und Leuten“ (P. M. 62. Jg, p. 426). Golownin, (Wasilij Michailowitsch). Begebenheiten des Capitains von der Russisch-Kaiserlichen Marine Golownin, in der Gefangenschaft bei den Japanern in den Jahren 1811, 1812 und 1813, nebst seinen Bemerkungen über das japanische Reich und Volk und einem Anhange des Capitains Rikord. Aus dem Russischen. 2 Bände. Leipzig, Fleischer, 1817/18. Mit Porträt-Frontispiz, 1 mehrfach gefalteten Kupferkarte und 5 gefalteten Kupferplänen. 480 S.; IV, 268 S. Braune Halblederbände im Stil der Zeit. € 4500,– Erste deutsche Ausgabe dieser wichtigen Japan-Quelle zwischen Engelbert Kaempfer und Ph. F. von Siebold vor der Öffnung Japans für den Westen. – Golownin, bedeutender russischer Seefahrer, dem man die erste zusammenhängende Aufnahme der mittleren und südlichen Kurilen verdankt, geriet bei der Insel Kunaschiri 1811 in japanische Gefangenschaft und konnte erst 1813 20 wieder befreit werden. Band 2 enthält ab S. 173 den „Bericht des Flott-Capitains Rikord von seiner Fahrt an den japanischen Küsten (…) und von seinen Unterhandlungen mit den Japanern.“ Hügel, Carl (Alexander Anselm) Freiherr von. Kaschmir und das Reich der Siek. 4 Bände. Stuttgart, Hallberger, 1840–1844. Mit gestochenem Porträt, 33 lithographischen Tafeln, 1 großen, mehrfach gefalteten, gestochenen Karte und 113 xylographischen Textabbildungen. Groß-Oktav. Schöne Halblederbände der Zeit mit dunkleroten, goldgeprägten Rückenschildern. € 5000,– Erste Ausgabe dieser ersten umfassenden, wissenschaftlichen Darstellung des Kaschmir-Hochtales. Aus einem dreimonatigen Aufenthalt daselbst entstand dieses umfangreiche Werk, welches gleichzeitig Hügels Hauptwerk und einzige größere Publikation ist. Kaempfer, Engelbert. Amoenitatum exoticarum politico-physico-medicarum fasciculi V, quibus continentur variae relationes, observationes & descriptiones rerum Persicarum & ulterioris Asiae … Lemgo, Meyer, 1712. Mit 1 gestochenen Frontispiz, Titelvignette, 62 (55 ganzseitigen) Kupfern, 12 (8 ganzseitigen) Holzschnitten und 16 gefalteten Kupfertafeln. 9 Bll., 912 S., 16 Bll. Klein-Quart. Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. € 8000,– Erste Ausgabe des einzigen Werkes Kaempfers, das er selbst herausgegeben hat. Die übrigen erschienen erst nach seinem Tode. – „K. war ohne Zweifel einer der gelehrtesten und geistig bedeutendsten Männer seiner Zeit, der Humboldt des 17. Jahrhunderts.“ (ADB XV, 62 ff.). Niebuhr, Carsten. Beschreibung von Arabien. Aus eigenen Beobachtungen und im Lande selbst gesammelten Nachrichten abgefasset. Kopenhagen, Möller, 1772. Mit 1 gestochenen Titel- und 1 gestochenen Textvignette, 6 gefalteten Karten (davon 1 mehrfach gefaltet und grenzkoloriert), 17 (2 gefalteten) Kupfertafeln, 2 farbigen, gefalteten Schrifttafeln und 1 gefalteten Stammtafel. XLVIII, 432 S. Quarto. Schöner, moderner Halblederband im Stil der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückenschildchen. € 3800,– Erste Ausgabe dieses klassischen Reiseberichts. – „Durch ihn begann die neuzeitliche Kenntnis vom Orient.“ (Henze III, 602 ff.) – Niebuhr (1733–1815) wurde mit anderen Gelehrten 1761 vom dänischen König auf eine Expedition nach Arabien gesandt. Seine Reisegefährten starben jedoch bald, und er setzte allein seine kühne Fahrt fort. Er bereiste Palästina, Syrien, Persien, Kleinasien und kehrte 1767 mit reichem Material zurück. delt. Der Abschnitt umfasst ca. 30 Seiten und gründet sich auf die persönlichen Beobachtungen des Autors. – Das Werk enthält sehr schönes Bildmaterial mit Kostümdarstellungen, Landschaften, Schriftzeichen, Musikinstrumenten, kultischen Handlungen, Tänzen und Spielen; der 2. Band wird durch Vogel- und Pflanzendarstellungen dominiert. Sonnerat, Pierre. Reise nach Ostindien und China, auf Befehl des Königs unternommen vom Jahr 1774 bis 1781. 2 Bände. Zürich, Orell, Geßner, Füßli und Kompagnie, 1783. Mit 2 gestochenen Titelvignetten und 140 (21 gefalteten) Kupfertafeln. XII, 268 S., 1 Bl.; X, 214 S., 1 Bl. Quarto. Halbleder der Zeit mit goldgeprägten Rückenschildern. € 4400,– Zauberbücher der Batak. 2 Pustaha (Zauber bücher), davon 1 reich illustriert, und 2 beschriebene Bambuszylinder. Ende 19. Jahrhundert. Das illustrierte Werk enthält 24 beidseitig beschriebene Bambusrinden-Blätter, als Leporello gebunden, mit neuen Deckeln im alten Stil. Das andere besteht aus 54 beidseitig beschriebenen Blättern, ohne Deckel. € 3000,– Erste deutsche Ausgabe in der Übersetzung von J. Pezzl. – Der französische Verfasser (1749–1814) besuchte die Koromandelküste, das Kap der Guten Hoffnung, die Philippinen, die Molukken, Neu-Guinea und 1776 China. Sein Reisebericht erschien zuerst 1782 unter dem Titel ‚Voyage aux Indes Orientales et à la Chine‘ in Paris. China wird im 2. Band neben Pegu, Madagaskar, den Philippinen usw. ausführlich behan- Ein hochinteressantes, ungewöhnliches Konvolut, welches den hohen Kulturstand dieses kannibalistischen Volkes demonstriert. Die beiden Pustaha enthalten in Ritualsprache geschriebene Texte. Sie dienten den Zauberpriestern als Nachschlagewerk bzw. Notizbuch. Einer der beiden Bambuszylinder ist ein Drohbrief, der andere Teil eines Kalenders. 21 Antiquariat Büchel-Baur Stand 13 Urban Büchel · Robert-Koch-Weg 9 · 71364 Winnenden Telefon +49 (0)7195 977 20 28 · Fax +49 (0)7195 977 20 29 E-Mail: [email protected] · Internet: www.buechel-baur.de Inkunabeln · Alte Drucke · Historische Einbände · Erstausgaben · Geisteswissenschaften/Theologie · Juridica · Naturwissenschaften · Musik Exemplar aus dem Besitz des Ferrareser Humanisten Daniele Fini in einem venezianischen Einband Strozzi, (Ercole & Tito „Vespasiano“). Strozii poetae pater et filius. Venedig, Aldus & Asolanus 1513 (nach venezianischem Kalender; nach sonst in Europa gültigem 1514). 8°. (8), 99 Bll., (1) Bl., 152 Bll. Mit Aldus-Druckermarke (Fletcher Nr. 11) auf Titel und letztem Bl. verso. Goldgeprägter venezianischer Pergamenteinband d. Zt. (nachgedunkelt, fleckig, berieben [auch die Goldauflage], in späterer Zeit neu aufgebunden und mit neueren Vorsätzen versehen), ohne die Bindebänder. € 14 000,– Erste Aldus-Ausgabe, erste Werkausgabe. Die zweigeteilte Ausgabe enthält zunächst die Lieder und Epigramme des Ercole, im Anschluss daran die Schriften seines Vaters Tito „Vespasiano“ (6 Bücher Erotica, 3 Bücher Aeolosticha, 1 Buch Sermones). Ähnlich wie bei der Erstausgabe von Bembos „Asolani“ eröffnet der während seiner Studien in Ferrara (bis 1482) ebenfalls dem dortigen Humanistenkreis zugehörige Aldus Manutius auch diesen Druck mit einer Vorrede an Lucrezia Borgia. Beide Strozzi gehörten zum Kreis des Ferrareser neulateinischen Humanismus und – wie Pietro Bembo – zu den Bewunderern Lucrezia Borgias. Provenienz: Titel verso mit einem handgeschriebenen Sechszeiler auf die beiden Strozzi von Daniel Finus, auf Bl. A8 verso ebenfalls von ihm ein längeres Lobgedicht auf Aldus Manutius. Im ersten vergleicht er diese Werkausgabe mit einem vielfarbigen Blumengewinde und beschreibt, wie sich die Texte von Vater und Sohn Strozzi gegenseitig ergänzen. Im zweiten bezeichnet Finus den Drucker Aldus als jemand, der sich um das Fürstengeschlecht der d’Este in Ferrara und um die Borgias (Cesare und Lucretia) verdient gemacht hat. Ebenso wichtig seien seine Leistungen für die drei Sprachen, in denen er gedruckt hat (Latein, Griechisch, Hebräisch), und er bedankt sich mit diesem Lobgedicht für einen Widmungsbrief des Aldus an ihn. Nach unseren Recherchen ist das erste Gedicht unveröffentlicht, und von dem zweiten findet sich kein Druck aus dem 16. Jahrhundert. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um das Widmungsexemplar von Aldus Manutius an Fini, in das der die Gedichte eintrug. Der auf S. 134 verso beginnende Sermon des älteren Strozzi ist D. Finus gewidmet. Bl. 95 verso unten ein weiterer zeitgenössischer handschriftlicher Eintrag: Ein Zweizeiler aus der Sicht der Lucrezia Borgia, in dem möglicherweise 22 auf ihre erste Ehe mit Giovanni Sforza angespielt wird, und im Inhaltsverzeichnis /Fol. A III verso) ist ein Verweis auf dieses nachgetragene Gedicht mit Seitenzahl angebracht sowie die Angabe: „In Saxum paraenetice in ultima charta“. Ein Hinweis, dass dieses Gedicht in Hercules Strozza, In Saxum paraenetice, Ferrara: Laurentius de Rubeis, nicht vor 1499 [BSB/Inc. S-600; BMC VI, 614], auf dem letzten Blatt abgedruckt worden war. (Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frau Prof. Dr. H. Spilling von der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart für die Transkription und Übersetzung der handschriftlichen Texte sowie für Hilfe bei der Literaturbeschaffung und -auswertung, und bei Signora Mirna Bonazza von der Biblioteca Communale Ariostea in Ferrara für die Überlassung von Vergleichsmaterial). Zeitgenössisch gebundene Aldinen sind von großer Seltenheit. Censimento 16 CNCE 37457; Renouard / Ald. I, 98; Fletcher S. 111; Adams S 1956; BMSTC (Italian Books) 650; Ebert 21848. (Siehe Abbildung) In einem Einband des Heidelberger Blumenstock-Meisters Gratian(us). Decretum aureum … cum suo apparatu… Paris, Tilman Kerver und J. Petit, Lyon, J. Schabeler 1510. 4°. 582 röm. numm. Bll. (letztes Bl. fälschlich mit „CCCCLXXXII“ nummeriert), (45) Bll. Mit Holzschnitt-Druckermarke Kervers (Ren. Nr. 499) und drei Textillustrationen (zwei in Metallschnitt; Gratian im Kreis der Kirchenväter, Stammbäume), davon 2 blattgroß. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Zt. über Holzdeckeln (berieben, nachgedunkelt und fle ckig, Kratzspuren, Ecken und Kanten stellenweise mit kleinen Bezugsdefekten, Kapitale mit Läsuren, auf VD einzelne Teile der Prägung geschwärzt) mit aufgeprägtem Titel „decretum“ (Prägung geschwärzt), zwei Schließenhafte. € 4500,– Eine seltene Ausgabe dieses ersten Teils des Corpus iuris canonici. Literatur zum Blumenstock-Meister: Kyriss Nr. 142; S-S II, S. 114; Schunke (Palatina) S. 11 + Abb. II; Spandel-Krafft (Würzburg) S. 86; EBDB w000110. Referenzliteratur zur Ausgabe: Moreau / Ren. I, 1510:65. Auf der Messe bieten wir einen weiteren Heidelberger Einband an; dieser stammt vom sog. Katharinenmeister und umschließt eine Inkunabel mit Heidelberger/Schwäbisch Haller Provenienz. In signierten Einbänden des Wittenberger Buchbinders Franz Lind(e)ner Cicero, Marcus Tullius. Opera quae aedita sunt hactenus omnia, in tomos distincta quatuor … Basel, Herwagen 1534. Vier Teile in zwei Bänden. Folio (364 x 240 mm). (8) Ss. (2. weiß), 318 Ss., (1) Bl. (weiß); (8) Ss. (2. weiß), 595 Ss., (1) S. (weiß); (12) Ss., 418 Ss., (1) Bl. (weiß); (20) Ss., 403 Ss., (1) S. (weiß), (60) Bll. Mit 9 Holzschnitt-Druckermarken (3 verschiedenen) und vielen Holzschnitt-Initialen. Zwei uniforme blindgeprägte Schweinslederbände d. Zt. über Holzdeckeln (stärker beschabt und etwas fleckig, Ecken, Kanten sowie Kopf und Fuß der Rücken restauriert) aus der Werkstatt des Wittenberger Buchbinders Franz Lind(e)ner mit einer aus dem Jahr 1536 datierten Rolle (vgl Haebler I, 260/1 und EBDB w 004031). 4 originale intakte Schließen, zwei spätere Rückenschildchen. € 7800,– 5. bei Schweiger verzeichnete Werkausgabe. So vollständig sehr selten. Bd. I: Rhetorische Schriften. Bd.II: Reden. Bd. III: Briefe. Bd. IV: Philosophische Schriften und Fragmente. Beide Bände mit je zwei kleinen Exlibris des gleichen Vorbesitzers auf vorderem Spiegel. Vorderer Vorsatz Bd. 1 recto und verso mit handschr. Notizen besetzt, hinterer Vorsatz fehlt, Bd. 2 ohne Vorsätze; hinterer Spiegel Bd. 1 mit älteren handschr. Notizen. Beide Bände mit alten Pergamentbll. als Falzverstärkung. Bd. 1 mit – teilw. radiertem – handschr Besitzereintrag des 17. Jh.s auf Titel recto, ca. 6 Bll. stärker gebräunt. Marginalien. IA 137.908; VD 16, C 2815; Schweiger II, S. 103; Ebert 4254; so nicht bei Adams; kein vollst. Ex. in BL (Online-Cat.). In einem Einband aus dem Umkreis J. Krauses Fulgentius von Ruspe. Opera … in vetustißimo codice conscripta, nuper apud Germanos inventa … nunc denuo impressa. Item opera Maxentii Johannis, pulcra vetustatis monumenta, in eodem codice reperta. Köln, Alopecius für Hittorp 1526. Zwei Werke in 1 Bd. 8°. 4 Bll., (1) S., 414 Ss., (1) S. (weiß); 3 Bll., 148 Ss. Mit zwei Holzschnitt-Titelbordüren von Anton Woensam v. Worms (Merlo, A.v.Worms, 436 und 427 mit einer Leiste aus 430; Merlo kennt die vorliegende Ausgabe nicht, sein Beleg für die erste Einfassung ist deutlich später) und zahlreichen figürlichen Holzschnitt-Initialen. Schweinslederband wohl aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts mit reicher Blindpressung und Monogramm über Holzdeckeln (etwas berieben und fleckig, Ecken bestoßen, Rücken mit grauer Ölfarbe übermalt) mit handschriftlichem Rückentitel; zwei ziselierte Schließen. € 1480,– Zweite Ausgabe. Der schöne und außerordentlich gut erhaltene Einband trägt auf dem Vorderdeckel eine Platte mit dem Wappen Kursachsens, auf dem Rückendeckel eine mit dem Wappen Brandenburgs. Beide sind mit „G G“ monogrammiert und Haebler (I, 142/3) weist dieses Monogramm einer um 1560–1580 tätigen Binderei zu, Rabenau (Nr. 32) setzt sie in den Umkreis Krauses und in die Region Brandenburg. Vordergelenk angerissen. 1. Titel mit Namensstempel und ergänztem Blattfehlstreifen unten (weder Titeleinfassung noch Text tangiert), gegen Ende des 2. Textes leichter Wasserrand. Durchgehend ganz gering gebräunt und unbedeutend fleckig (1. Titel etwas mehr). Insgesamt ein sauberes Exemplar in einem attraktiven und außerordentlich gut erhaltenen Einband. VD 16, F 3356; BMSTC (German Books) 327; Adams F 1137. De-luxe-Exemplar mit gedruckter und handschriftlicher Widmung an Gemma Bellincioni Verdi, G(iuseppe). Otello. Dramma lirico in quattro atti, versi di Arrigo Boito… Prima rappresentazione: Milano, Teatro alla Scala, 5 Febbraio 1887. Opera completa per canto e pianoforte. Edizione da Bibliofili di cento esemplari… [Klavierauszug]. Mailand, Ricordi (nicht nach Februar 1887). 4°. (5) Bll. (statt 6: Reproduktion des Verdi-Portraits von G. Boldini; Schmucktitel in Farblithographie, Titel in Rot und Schwarz, Personenverzeichnis [mit den Sängern der Uraufführung], Inhaltsübersicht, 1 Leerblatt [statt 2]), 364 Ss. Roter Verlags-Leineneinband (bestoßen, Rücken stark ausgebleicht) mit goldgepr. Titel und ebensolcher Rückenbeschriftung; Rückendeckel mit goldgeprägtem Verlagssignet. € 1700,– Exemplar Nr. 30 mit gedruckter Widmung an die Sängerin Gemma Bellincioni. Drucktitel verso mit knapp halbseitiger handschriftlicher Widmung an sie, datiert 2. (?) Febr.1887. Die Bellincioni war eine der großen Operndiven des ausgehenden 19. Jahrhunderts; aus ihrem Vorbesitz. Hopkinson 63 A (a); Chusid S. 135. 23 Antiquariat Burgverlag Stand 25 Inhaber Robert Schoisengeier Burgring 1 + 3 · 1010 Wien, Österreich Telefon +43 1 587 73 11 · Mobil +43 664 263 07 44 · Fax +43 1 586 22 79 E-Mail: [email protected] · Internet: www.burgverlag.com Alte Drucke · Naturwissenschaften · Kunst · Geographie · Graphik Baudelocque, J[ean] L[ouis]. L’Art des Accouchemens. 5me. éd. revue, corrigée et augmuntée. Paris, Méquignon 1815. 2 Bll., 16, XLVII (1) 694; 2 Bll., VII (1) 582, 8 S. (Instruction sur la Vaccine). Mit 16 gefalt. Kupfertaf. u. 3 gefalt. Tab. Ldr. d. Zt. m. Rückengoldpräg. u. Rückensch. Exlibris. € 1600,– Mit eh. Signatur des Verf. a. d. Vortitel. Baudelocque (1745–1810), französ. Arzt, erhob als Erster die Geburtshilfe zu einer wissenschaftlichen Disziplin in Frankreich. Die Kupferstiche zeigen neben anatom. Ansichten des weibl. Körpers, chirurgische Operationsbestecke u. -instrumente. „Baudelocue invented a pelvimeter and advanced the knowledge of pelvimetry and of the mechanism of labour. The external conjugate diameter is known as ‚Baudelocque‘s diameter’“ (Morton 6255) Canetti, Elias. Die Blendung. Roman. Wien/Lpz./ Zch., Reichner 1936. 8°. 560 S. OLn. m. zweifarb. Einbandill. v. Alfred Kubin. EA € 1000,– W.-G.² 4; Sternfeld-T. 89; Horodisch 163; Marks A 167 – Erste Ausgabe der ersten selbständigen Veröffentlichung des einzigen Romans Canettis. Canova – The works of Antonio Canova in sculpture and modelling engraved in outline by Henry Moses; with descriptions from the Italian of the Countess Albrizzi and a Biographical Memoir by Count Cicognara. 2 vols. London, Septimus Prowett 1824. gr.-4°. (27 x 38 cm). 6 Bll., XL S., 52 Taf. u. 47 Texttbll. 1 Bl.; 45 Taf. u. 56 Textbll. Mit gest. Frontisp. HLdr. d. Zt. Mit goldgeprägt. Rückentit. Tlw. stockfleckig € 1500,– Brunet I, 1547 – Seltene Großquart-Ausgabe. – Frontisp. in Stahlstich von William Henry Worthington nach Francois-Xavier Fabre. Die Tafeln in Umrissradierungen von H. Moses nach Zeichnungen Canovas darunter eine Taf. nach der unmittelbar nach dem Tod Antonio Canovas von Luigi Azimonte angefertigten Zeichnung. Ein dritter Supplementbd. erschien 1828. Fermin, Philipp. Abhandlungen von der Surinamischen Kröte oder Pipa, und dem völlig entdeckten Geheimniß ihrer Erzeugung, aus dem Französischen übersetzt, und mit der Beschreibung eines sehr schönen Exemplars des Herzogl. Naturalienkabinets in Braunschweig, wie auch einer kurzen Geschichte der Pipa begleitet von Jahann [!] August Ephraim Goeze. Braunschweig, Vlg. d. Fürstl. Waisenhaus-Buchh. 1776. 75 (1) S. u. 4 mehrf. gefalt. 24 Kupfertaf. (dav. 1 handkolor.). Pbd. d. Zt. m. Rückensch. EA € 880,– Fromm 9054; Nicht bei Nissen ZBI u. Sabin – Seltene Beschreibung der nur in Surinam vorkommenden Wabenkröte. Gessner, Salomon. Schriften. 2 Bde. in 1 geb. Zch., beym Verfasser 1777–78. 4°. 191; 194 S.Mit 2 gest. Tit., 40 rad. Textvign. u. 20 Kupfertaf. HLdr. d. 19. Jhdts. EA € 2000,– Rümann 329; Goed. IV/1, 82, 11 – Erste und einzige deutsche Quartausgabe. „Dieses Werk bildet […] ein einzigartiges Druckerzeugnis in dem sich Dichter, Illustrator, Drucker u. Verleger in einer Person vereinigen und so ein überaus harmonisches, vobildliches Ganzes geschaffen haben. Die Auflage war nur klein.“ (Leemann-v. Elck) Gorki, Maxim. Drei Menschen. Roman. Bln., Deutsche Buchgemeinschaft (1926). 8°. 418 S., 3 Bll. OHLdr. Mit Rückengoldpräg. In sehr gutem Zustand. € 1200,– Mit eigenh. Unterschrift Maxim Gorkis, dat. 1927. Josephus Flavius. Histoire des juifs, ecrite par Flavius Joseph, Sous le Titre de Antiquitez judaiques, traduite sur l’Original Grec reveu sur divers Manuscrits, par Monsieur Arnauld d’Andilly. Edition nouvelle, enrichie de quantité de figures en tailledouce. 2 Tle. in 1 Bd. Amsterdam, Schippers & Wetstein 1681. gr.-4°. Gest. Tit., 11 Bll., 464 S., 10 Bll., S. 477–758, 11 Bll. (Index). Mit 228 gr. Textkupfern. HLdr. d. 18. Jhdts. auf 6 Bünden. Mit Rückengoldpräg. Tit. staubl. Kl. Fehlstellen u. Randrisse am gest. Tit. unterlegt. Mehrere Risse geklebt. € 1200,– Graesse III, 483; Brunet III, 572 – „Edition recherchee“. Diese Ausgabe folgt jener, welche zuvor in Paris erschien. Lechter – Kempen, Thomas von. Die vier Bücher von der Nachfolge Christi. Auf Grundlage der Goerresschen Uebertragung durchgesehene Ausgabe. Mit Symbolen von Melchior Lechter. Bln., Einhorn-Presse (O. v. Holten) 1922. 2°. 327 S., 3 Bll. Mit ill. Doppeltit., 4 Zwischentit., 114 Initialen u. 27 Vignetten u. Bordüren. (Druck in Rot u. Schwarz auf Bütten). OPbd. (Pflanzenstoffeinband). ill. Rü. blindgeprägt. Vorsatz etw. stock- bzw. feuchtigkeitsfleckig (Opus IV der Einhorn-Presse) € 1000,– Rodenberg 151 – Eines v. 1005 v. Melchior Lechter eh. num. u. signierten Expl. Aufwendig gestaltetes Werk an dem Lechter ab 1914 arbeitete. – Mit eh., ganzseitiger, 13-zeil., kalligraphischer Widmung aus der Hand Lechters für Elisabeth Hartmann im Auftrag derer Kinder Augusta und Heinrich Hartmann anlässlich des Weihnachtsfestes 1922. Mann, Thomas. Buddenbrooks.Verfall einer Familie. Bln., Dt. Buchgemeinsch. o. J. [ca. 1930]. 728 S., 3 Bll. OHLdr. m. Rückengoldpräg. Gelenke gelockert. Erste Bll. stellenw. braunfleckig. € 800,– Mit eigenh. Signatur Thomas Manns a. d. Vortitel. Robley, Horatio Gordon (Major-General). Moko; or Maori Tattooing. London, Chapman and Hall 1896. 4°. XXI, 216 S. with 180 illustr. and photographs. Ln. Mit Goldpräg. Vors., Tit. u. Schlussbl. gestemp. EA. € 2500,– Erste Ausgabe. – Horatio Gordon Robley (1840–1930) war Offizier der britischen Armee. Im Jahr 1866/67 befand er sich in Neuseeland im Einsatz gegen die Maori. Schrank, Francisus de Paula. Enumeratio insectorum Austriae indigenorum. Augsburg, Klett et Franck 1781. 8°. 12 Bll., 548 S., 2 Bll., 4 gefalt. Kupfertaf. Pbd. d. Zt. m. Rückensch. Taf. wasserrandig. € 800,– vgl. de Backer/S. VII, 915, 6; Horn-Schenkling 19735 – Frühes, seltenes Werk des deutschen Jesuiten und Entomologen Franz von Paula Schrank (1747–1835). Nach Reisen in Brasilien versuchte er als Erster eine Auflistung der in Österreich vorkommenden Insekten zu erstellen. Tarsia, Pablo Antonio de. Tumultos de la civdad y reyno de Napoles, en le año de 1647. Lyon, Imp. Claudio Burgea 1670. 4°. 4 Bll., 195 S., 13 Bll. (Indice). Mit gest. Titelvign., 2 Schlußvign. in Holzschn. u. Kopfstücken. Tit. in Rot u. Schwarz. Ldr.-Bd. d. 18. Jhdts. m. Rückengoldpräg. Einige Textanstreich. m. Bleist. € 1000,– Zweispaltiger Druck. Über die kurzlebige neapolitanische Republik in den Jahren 1647–48, die nach dem Masaniello-Aufstand von 1647 entstand. Ver Sacrum. Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs. 1. Jg. Hefte 1–12 u. Sonderheft. Wien, Gerlach & Schenk 1898. quadr.-gr.-4°. OHefte in OHLdr.-Mappe. € 2500,– Nebehay, Wien 1975; Schlawe I, 59; Kat. Hermesvilla 1983 – Der komplette erste Jahrgang in den Orig.-Heften mit allen Umschlägen und Beilagen in der seltenen illustr. Jahresmappe. (Siehe Abbildung) Walser, Robert. Kleine Dichtungen. Lpz., Wolff 1914. 8°. 311 (1) S. Mit Einbdillustr. v. Karl Walser. OPbd. Rücken restaur. Schabstelle am Vorderdeckel. EA. € 700,– W.-G.² 8 – Mit eigenh. Signatur von Robert Walser a. d. Vortitelbl. Wietz, F. K. Abbildungen sämmtlicher geistlichen Orden männlich- und weiblichen Geschlechts in der katholischen Kirche. Herausgegeben von Peter Bohmanns Erben, geordnet und mit einem kurzen Text von J. K. Wietz. 3 Bde. Prag, Sommer 1821. 8°. Mit 234 handkolor. Kupfertaf. HLdr. d. Zt. m. Rückensch. EA. € 1800,– Lipperh. Od 6; Colas 3082–234 fein gestochene, handkolorierte Kupfertafeln mit Darstellungen männlicher Orden in Bd. 1 und weiblicher Ordenstrachten in Bd. 2. Bd. 3 trägt den Titel „Abbildungen sämmtlicher geistlichen und weltlichen Ritter- und Damenorden“. 25 Antiquariat H. Carlsen Stand 30 Clausewitzstraße 5 · 24105 Kiel Telefon +49 (0)431 888 84 60 · Fax +49 (0)431 888 84 70 E-Mail: [email protected] ‚Unpublished Account of a Journey in Turkey and Persia in the Years 1699 and 1700‘ Les Memoires du General Comte de Harrsch, Seigneur de Ste Marguerite aux maret. &. Conseiller Aulique de Guerre, General del’Artillerie, et Commandant en Chef Pour Sa Majeste Imple. Et cathole. a Fribourg en Brisgau. &. Escrits depuis Sa naissance, jusque’en M.DCC.XIII. Manuskript in französischer Sprache, Titel, 800 Seiten, 28 Blatt ausführliches Register, Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung, 32,5 x 22 cm, (durchgestrichen) „Donnes Gratis pr. esrte inprimes M.D.CC.XX“, wohl Österreich, 1720. Einband etwas berieben und bestoßen, einige kleinere Abschabungen, oberes Gelenk etwas angebrochen, Ecken bestoßen, dort teils mit Verlust des Lederbezuges, innen etwas gebräunt, insgesamt gut erhalten. € 26 000,– Vorliegend die bisher ungedruckten „Memoires“ des kaiserlichen Generals Ferdinand Amadeus Graf von Harrsch (1661 bis 1722). Sie enthalten die Beschreibung seiner militärischen Laufbahn und die seiner Reise durch das Osmanische Reich und Persien. Harrsch nahm bereits in jungen Jahren als Freiwilliger an dem Feldzug des Jahres 1686 gegen die Türken in Ungarn teil, 1687 dann als Leutnant an den Feldzügen der Venetianer in Griechenland, dort wurde er bei der erfolglosen Belagerung der türkischen Festung Negroponte (1688) schwer verwundet (Seite 1 bis Seite 26). Bereits 1690 stand er wieder im Kriegsdienst, im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688 bis 1697) kämpfte er erst als Adjutant Friedrich Karl von Württemberg, später als Generalquartiermeister Ludwig von Badens gegen die Franzosen in Südwestdeutschland (Seite 27 bis 321). 1699 begann Harrsch seine große Reise durch Teile des 26 Osmanischen Reiches nach Persien, über Malta, Zypern, Syrien, Aleppo und Erzerom, weiter über Erivan und Täbris kam er schließlich nach Isphahan (halbjähriger Aufenthalt). Im Mai 1700 trat er seine Rückreise an, über Täbris führte ihn sein Weg nach Trapzon, wo er sich nach Konstantinopel einschiffte. Nach einigen Wochen Aufenthalt am Bosporus schloss Harrsch sich der Gesandtschaft des Grafen von Öttingen an, die in Konstantinopel Grenzziehungsmodalitäten auf Grundlage des Friedens von Karlowitz aushandelte. Anfang 1701 erreichte er nach dreimonatiger Rückreise durch den Balkan Wien (Seite 322 bis Seite 544). Von Ende 1701 bis zum Jahre 1707 finden wir Harrsch auf verschiedenen Schlachtfeldern des Spanischen Erbfolgekrieges, am Rhein, in Schwaben und in Italien (Schlacht von Cassano, 1705) (Seite 545 bis 573). 1707 erfolgte seine Berufung zum Kommandanten der Festung und Stadt Freiburg im Breisgau. 1713 kam es zur letzten großen militärischen Bewährungsprobe seiner Laufbahn, als das französische Heer unter Villars die Stadt belagerte, nach zähem Kampf musste Harrsch Freiburg Ende November auf Befehl des Prinzen Eugen an die Franzosen übergeben. Für seine Verdienste wurde er vom Kaiser zum Reichsgrafen erhoben (Seite 574 bis Seite 800), auch wurde er nach der erfolgten Rückgabe Freiburgs durch die Franzosen erneut zum Kommandanten Freiburgs ernannt. – Neben den interessanten und ausführlichen Schilderungen von den europäischen Kriegsschauplätzen steht die Beschreibung seiner Reise durch Teile des Osmanischen Reiches und Persien im Vordergrund, viele Berichte aus der Zeit gibt es nicht, gerade in Bezug auf Persien existieren nur eine Handvoll schriftliche Aufzeichnungen. Er sieht die fremde Welt mit den Augen eines höheren Offiziers, neben den üblichen Betrachtungen über Land, Leute und Kultur gilt seine Aufmerksamkeit militärischen Dingen, dies macht seinen Bericht außergewöhnlich. – Als Hauptakteur der letzten großen militärischen Auseinandersetzung des Spanischen Erbfolgekrieges auf deutschem Boden erlangte Harrsch eine gewisse Bekanntheit, die entsprechenden Auflagen der großen Enzyklopädien des 18. Jahrhunderts (Moreri, Iselin, Zedler usw.) widmen seiner militärischen Laufbahn und seiner Reise ausführliche Beschreibungen. Als Grundlage dieser Beschreibungen dienten die vorliegenden „Memoires“, die den Herausgebern des „Grand Dictionnaire Historique“ (Moreri) zur Einsichtnahme vorgelegen haben: „Cet article est tiré des mémoires Mss. du Comte de Harrsch.“ (Band IV, Seite 452). Der betreffende Artikel im „Grand Dictionnaire Historique“ wiederum war Grundlage für spätere Interpretationen (Iselin, Zedler usw.). Im Laufe der Jahrhunderte dünnte der Eintrag zu Harrsch immer mehr aus (ADB, Wurzbach), Neues kam nicht hinzu, Altes wurde unwichtig. – In all diesen Artikeln wird Bezug genommen auf das vorliegende Manuskript (Zedler: „Mit seiner Gemahlin hat er 2. Söhne, Ferdinandum und Philppum, … von denen … wird eine Ausgabe derer Memoires ihres Vaters, welche er auf seinen Reisen gesammelet, erwartet“, noch 1879 schreibt Wilhelm von Janko in der ADB: „Ueber diese, über seine Feldzüge, die Vertheidigung Freiburgs und weite, von ihm unternommene Reisen hinterließ er ein werthvolles Manuscript“. – Tatsächlich wurde eine Veröffentlichung wohl schon von Harrsch selbst ins Auge gefasst „Donnes Gratis pr. esrte inprimes M.D.CC.XX“, der entsprechende Eintrag auf dem Titelblatt wurde jedoch durchgestrichen, das Interesse an einer Veröffentlichung schien abgeflaut. – Es handelt sich bei dem Text wohl um eine diktierte Arbeit oder um eine Ausarbeitung mit Korrekturen und Ergänzungen, diese ebenfalls wohl nicht von Harrsch persönlich (eine Handschriftprobe Harrschs aus dem Freiburger Stadtarchiv stützt diese Vermutung). In Archiven von Wien, Freiburg und Überlingen lagernde Berichte (Belagerung von Freiburg) sind ebenfalls nicht von Harrsch persönlich niedergeschrieben worden, auch die „Tagebücher“ im Stuttgarter Stadtarchiv sind Übertragungen aus dem 19. Jahrhundert. – Eduard Freiherr von Feuchtersleben hegte 1837 in der Österreichischen Zeitschrift für Geschichte und Staatskunde die Befürchtung: „… und vielleicht ist auch diese, für die Zeitgeschichte wichtige Schrift von hundertjährigem Staube bedeckt, oder für immer verloren“. – Dieser Staub und der von weiteren 170 Jahren wurde entfernt und die „Memoires“ hiermit vor dem Vergessen bewahrt. ben, Titel mit kleinem Loch mit minimalem Buchstabenverlust, innen sauber. Ein beschädigter Zettel mit biographischen Angaben des Verfassers liegt bei. € 950,– Brünig, Gustav. „Kriegstagebuch über den deutsch-französischen Feldzug 1870–71“. Nach den im Felde aufgezeichneten Notizen zusammengestellt. Deutsche Handschrift auf Papier, ca. 400 beschriebene Seiten, goldgeprägter Lederband der Zeit mit dreiseitigem Goldschnitt, 22,5 x 15,5 cm, wohl Braunschweig, ca. 1875. Einband etwas berie- Ausführliche Darstellung des Gefreiten Leopold Feuerstein über den Weg und die Kämpfe des InfanterieRegiments Großherzog von Sachsen (5. Thüringisches) Nr. 94 bis zu seiner Rückkehr aus Frankreich im September 1871. Beteiligt war das Regiment an den Schlachten von Wörth, Sedan, Orleans und Le Mans, sowie an der Einschließung und Belagerung von Paris. Originalmanuskript aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges von Gustav Brünig, weiland Vizefeldwebel im Herzoglich Braunschweigischem Infantrie Regiment 92. Das Regiment nahm u.a. an der Belagerung von Metz und den Schlachten von Orleans (3.4. Dezember 1870) und Le Mans (10.12. Januar 1871) teil. Interessanter und detaillierter Bericht eines „einfachen“ Soldaten von den Kämpfen und dem Soldatenleben im Felde. Roth, Franz Anton. „Bei den Fahnen der Grossherzoglich Badischen Division.“ Ernste und heitere Kriegsbilder aus dem Tagebuche eines freiwilligen Unteroffiziers des 5. Badischen Infanterie-Regiments im Feldzuge 1870–1871. Deutsche Handschrift auf Papier, mit 6 (1 große gefalteten Übersichtskarte, 3 (handgezeichnete) Karten, 6 Blatt, 349 beschriebene Seiten auf 349 Blatt (die gegenüberliegenden Seiten sind leer), Halblederband der Zeit, 33 x 22,5 cm, Karlsruhe, 1892. Gut erhalten. € 950,– Originalmanuskript des gleichnamigen 1895 bei Reiff in Karlsruhe erschienenen Buches über die Kämpfe des 5. Badischen Infanterie-Regiments im Deutsch-französischen Krieg. Das Regiment nahm an der Belagerung und Einnahme von Straßburg, der Schlacht und Einnahme von Dijon sowie der Schlacht von Belford (15./17. Januar 1871) teil. Feuerstein, Leopold. „Erinnerungen aus Frankreich 1870/71“. Deutsche Handschrift auf Papier, ca. 600 beschriebene Seiten, Halblederband der Zeit, 32 x 22 cm, wohl Thüringen, ca. 1885. Gut erhalten. € 950,– 27 Norbert Donhofer Stand 11 Renngasse 4 · 1010 Wien, Österreich Telefon +43 1 535 53 16 · Fax +43 1 535 53 16 20 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-donhofer.at Seltene und wertvolle Bücher · Landkarten und Städteansichten · Dekorative Graphik Cervantes Saavedra, Miguel de. Primera y segunda parte del ingenioso hidalgo don Quixote de la Mancha, compuesta por Miguel de Ceruantes Saauedra. Dirigida al Duque de Beiar, Marques de Gibralcon, Conde de Benalcacar, y Banares, Vizconde de la Puebla de Alcocer, Senor de las villas de Capilla, Curiel, y Burguillos. 2 Bände. Madrid, Francisco Martinez: a costa de Domingo Goncalez, mercador de libros, 1637 (1636). (6), 232 ff; (1), ff 234–480. Gr. 8°. Zeitgenössische, flexible Pergamenteinbände. € 26 000,– Rius I,17; Sune 18; Seris 16; Rio y Rico 39; Givanel I,81; Simon Diaz VIII,195; Palau II,143f. Sehr seltene und frühe Ausgabe beider Teile des Don Quijote, Teil eins war erstmalig 1605, Teil zwei 1615 erschienen. Nach Erscheinen des ersten Teiles bei Juan de la Cuesta in Madrid dauerte es nur wenige Monate, um Don Quijote und Sancho Pansa zu bewunderten Volkshelden werden zu lassen. Ihrem Schöpfer trug das Werk bleibenden Ruhm ein. Miguel de Cervantes Saavedra hatte bereits ein mehr als abenteuerliches Leben hinter sich, als er – wohl im Gefängnis – mit der Niederschrift seines Meisterwerkes begann. Aus der simplen Satire auf die öden Ritterromanzen jener Zeit war bald ein umfassendes Panorama der spanischen Gesellschaft geworden, und diese bunte Vielfalt, die Springlebendigkeit und die spöttischen Seitenhiebe auf die Großen und Berühmten machten das Buch umgehend berühmt. Binnen kürzester Zeit erschienen zwei rechtmäßige und drei unrechtmäßige Ausgaben. Zur Niederschrift des zweiten Teils wurde Cervantes auch dadurch angespornt, dass 1614 ein ihm unterschobener 2.Band herauskam; sein eigener zweiter Teil war ein noch größerer Erfolg als der erste. Als Cervantes am 23.April 1616 starb, am gleichen Tag wie auch William Shakespeare, waren die Geschichten seiner beiden Helden in ganz Europa bekannt. Und, ehrlich, wer kommt sich nicht gelegentlich selbst vor wie Don Quijote im Kampf mit den Windmühlen oder wie Sancho Pansa im Wirtshaus? Beide Bände in einem spanischen Einband aus flexiblem Pergament und mit Rückentitel, mehrere ältere Besitzeinträge zu Beginn, durchgehend gebräunt, aber angesichts der miserablen Papierqualität dieser Zeit in Spanien durchaus noch gut. Das fehlende Blatt 102 in Band eins wurde durch eine Kopie auf altem Papier ergänzt. Delgado, José („Pepe Hillo“). Tauromaquia o arte de torear a caballo y a pie. Obra escrita por el célebre profesor Josef Delgado (vulgo) Hillo. Cor- 28 regida y aumentada con una noticia histórica sobre el origen de las fiestas de toros en Espana. Adamada con treinta láminas que representan las principales suertes. Madrid, Imprenta de Vega y Cia, 1804. Mit 30 altkolorierten Umrissradierungen. (8), 103 SS. Kl. 8°. Signierter roter Maroquineinband mit dreiseitigem Goldschnitt. € 8500,– Palau 70064. Zweite Ausgabe der Tauromaquia des Pepe Hillo, die erste mit Illustrationen. Die 30 altkolorierten Umrissradierungen zeigen detailliertest die Vorgänge beim Stierkampf. Absolut vollständiges und exzellent erhaltenes Exemplar eines der gesuchtesten Bücher zum Thema überhaupt. Der prachtvolle rote Maroquineinband mit reichster Deckel- und Rückenvergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung, Vorsätzen aus blauer Seide, stammt vom wichtigsten spanischen Einbandkünstler des 20.Jahrhunderts: A. Palomino (Signaturstempel auf dem fliegenden Vorsatz). Das Buch ist der Klassiker der spanischen Stierkampf-Literatur. Es wurde und wird bis heute nachgedruckt und es verwundert nicht, wenn eine der schönsten Ausgaben des 20.Jahrhunderts von Pablo Picasso illustriert wurde. Hernández de Morejón, Sebastián. Desenganos sobre las preocupaciones del dia. Discursos polemicos entre un Americano, y un Espanol, sobre la Libertad, Gobiernos, revoluciones, y Religion. 2 Teile in einem Band. Rom (?), o.Dr., 1796. (14), 126; 171 SS. Kl. 8°. Hldr.d.Zt.mit reicher Rückenvergoldung. € 1200,– Palau III,36 („Parece impresion clandestina hecha en Espana“); nicht bei Sabin. Erste Ausgabe des seltenen Werkes mit den fiktiven Gesprächen zwischen dem Amerikaner Gaston und dem Spanier Prudencio über die „Entäuschungen über die täglichen Sorgen“, „über Freiheit, die Regierung, Revolutionen usw.“, wohl von dem spanischen Aufklärer Sebastián Hernández de Morejón verfasst. Der Verfasser ist durch einige andere Werke (Oracion funebre a los illustres martires del dos de mayo – 1808, Triunfo de la Razon sobra las funestas ilusiones… – 1809) sowie durch seine Mitwirkung an der gegen Napoleon gerichteten Schrift „El tirano de la Europa Napoleon I…“ (1808) fassbar. Hier verbirgt er sich hinter den Initialen P.D.S.H.P. Titel mit altem handschriftlichen Vorbesitzereintrag (J.de Moreno), Innenspiegel mit dem bekannten Holzstichexlibris der Bibliothek Hammer in Stockholm (Streitwagen mit vier steigenden Pferden, der von dem geflügelten Gott Thor mit Hammer in der erhobenen Linken gelenkt wird, darunter das Motto: En avant toujours en avant). Dekorativer Halbledereinband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und zwei verschiedenfarbigen Rückenschildchen. Hierro, Balthasar. Libro y primera parte, de los victoriosos hechos del muy valeroso cavallero don Alvaro de Baca: senor de las villas dl. Viso, y sacta Cruz. Capita(n) general del mar Oceano. (New York), (De Vinne Press), 1903. 72 Bll. 8°. Weinrotes Maroquin d.Zt.mit Rvg., Gold- und Blindprägung auf den Deckeln und Spiegeln, vorwiegend Schiffchen und Sternchen, Kopfgoldschnitt. € 4200,– Eines von 3 Exemplaren auf Pergament dieses Privatdrucks für Archer M.Huntington. Mit gedruckter Widmung a.d.fliegenden Vorsatz: To Raimundo de Madrazo is dedicated this small volume in facsimile from the literature of Spain. Nicht bei Brown. Das Original auch nicht bei Church, Palau, Streeter und Sabin. Das einzige Exemplar des ansonsten verschollenen Originaldruckes befindet sich in der von Archer M.Huntington gegründeten Bibliothek der Hispanic Society of America. Die 3 Exemplare auf Pergament wurden wohl ausschließlich für den persönlichen Gebrauch Huntingtons gedruckt, das vorliegende widmete er dem spanischen Schriftsteller, Politiker und Geschäftsmann Vicente Blasco Ibanez (1867–1928) auf dem fliegenden Vorsatz: „To Vicente Blasco Ibanez with the cordial regards Archer M.Huntington, PLeasance XMas 1919“. Karl V. – Sandoval, Prudencio de. Primera (y segunda) parte de la vida y hechos del Emperador Carlos Quinto Max.Fortissimo. Rey de Espana, y de las Indias, Islas, y Tierrafirme del mar Oceano. Al catolico Rey Don Felipe III. deste nombre nuestro senor. 2 Bände. Valladolid, Sebastian de Canas, 1604–06. (20), 782, (26); (6), 812, (16) SS. Folio. Hldr. bde.d.Zt. € 9800,– Palau VI,441 („Primera edicion, rara!“); Hamann 200 ff. Erste, sehr seltene Ausgabe der Monographie Kaiser Karl V. und seiner Zeit. Der Sohn von König Philipp dem Schönen und Johanna, Erbin der spanischen Königreiche, Enkel des Kaisers Maximilian I., sollte seinem Wahlspruch „Plus ultra“ – Mehr, weiter – nie untreu werden. In seinem Reiche, in dem die Sonne nie unterging, wurde nichts weniger als der Versuch unternommen, die Weltherrschaft („Dominium mundi“, „Monarchia universalis“) zu verwirklichen, wenngleich die Fragen nach Regierung und Verwaltung in diesem bedeutenden, wenn auch heterogenen Komplex, nie in einem gesamtstaatlichen Sinne gelöst werden konnten. Mit den Niederlanden, den spanischen Königreichen (einschließlich der Überseegebiete), Süditalien und den von Maximilian I. ererbten und 1521/22 an seinen jüngeren Bruder Ferdinand übergebenen österreichischen Ländern, musste der Kaiser auf die familienrechtlichen Verklammerungen zurückgreifen, um ein geordnetes Regieren überhaupt möglich zu machen. Karl fungierte als Chef des Hauses Habsburg und setzte seine Verwandtschaft für Regierungs- und Verwaltungsaufgaben ein. Nicht alle Herrschaftsgebiete hatten für ihn allerdings den gleichen Stellenwert. Während er bei- spielsweise, der Tradition der aragonesischen Politik folgend, während der Türkenkriege sein Hauptaugenmerk auf den mediterranen Kriegsschauplatz im westlichen Mittelmeer legte, brachte er der Türkenabwehr in Ungarn und auf dem Balkan nur wenig Verständnis entgegen. Auch in der Religionsfrage unterlag er einer krassen Fehleinschätzung, als er die Bedeutung und die politischen und soziokulturellen Folgewirkungen der Reformation unterschätzte. Die Zahl der Konflikte mit den Reichsfürsten, Frankreich und dem Papst wuchs jedenfalls dramatisch an und ließen das Experiment supranationaler Herrschaft scheitern. Karl V. dankte ab und verzichtete auf die Kaiserkrone. Vor seinem Tod, am 21.9.1558 in San Jeronimo de Yuste, musste er noch erleben, dass die Aufteilung seines Weltreichs unter Philipp II. und Ferdinand I. vollzogen wurde. – Unser Exemplar ist komplett, breitrandig, fleckenfrei und ungebräunt. Fliegende Vorsätze fehlen, mehrere ältere Exlibris in den vorderen Innenspiegeln. Der bedeutendste ältere Besitzeintrag findet sich in dem Exlibrisstempel der Bibliothek des Viktor Stasyna (Lemberg) auf dem Titelblatt verso und Seite 17 recte. Dessen legendäre Bibliothek wurde erst während der Wirren des Zusammenbruchs der Sowjetunion von seinen Erben veräußert. Einbände von einem Vorbesitzer fachmännisch restauriert. Leopold I. – Roncaglia, C. Admirables efectos de la providencia sucedidos en la vida, e imperio de Leopoldo Primero invictissimo emperador de Romanos. Reduzelos a anales historicos la verdad. Nueva impression. 3 Bände. Mailand, Imprenta Real por Marcos Miguel, 1734. Mit 26 prachtvoll gestochenen Kupfertafeln. 6 Bll., 190 SS., 1 Bl.; 3 Bll., 331 SS.; 3 Bll., 353 SS. 2° Pgmt.bde.d.Zt. € 4200,– Palau 277881; Sturminger 1162; Apponyi 2338; vgl. Maggs, Spanish Books 7. Zweite, erweiterte Auflage dieser graphischen Schilderung der historischen Ereignisse während der Lebenszeit des Kaisers Leopold I. Die prachtvollen Tafeln, gestochen von A.Reinhardt, J.Müller, J.U.Kraus und Johanna S.Kraus nach J.A. Thelot und J.J. Waldmann, mit Schlachtenszenen und Belagerungen von Budapest, Philippsburg, Sinsheim, Trier, Wien, Esztergom, Fünfkirchen etc. Durchgehend etwas gebräunt, Tafeln davon weniger betroffen. Insgesamt gutes und vollständiges Exemplar des seltenen Werkes. Ward, Bernardo. Proyecto Economico, en que se proponen varias providencias, dirigidas á promover los intereses de Espana, con los medios y fondos necesarios para su plantificacion: escrito en el ano de 1762. Opera postuma. Madrid, Joachin Ibarra, 1779. (4), XXVIII, 400 SS. Gr. 8°. Ldr.d.Zt.mit Rs. € 2000,– Kress B 243; Palau 373988; Sabin 101282. Seltene erste Ausgabe des vielleicht besten Buches zum Thema, das in Spanien im 18.Jahrhundert erschienen war. Wie seine Vorgänger ließ Ward kein gutes Wort an den teilweise absurden Steuern, die das Land über 200 Jahre lähmten. Ab Seite 225 beschäftigt er sich mit dem Handel in und mit Mittel- und Südamerika. Hervorragend erhaltenes Exemplar. 29 Antiquariat Eckert & Kaun Stand 50 Am Wall 171 · 28195 Bremen Richtweg 4 · 28195 Bremen (Ladengeschäft) Telefon +49 (0)421 722 04 · Fax +49 (0)421 70 76 58 E-Mail: [email protected] · Internet: www.eckert-kaun.de Literatur · Illustrierte Bücher · Kunst · Architektur · Fotografie · Philosophie Eichendorff, Joseph von. Dichter und ihre Gesellen. Novelle. Berlin, Duncker u. Humblot 1834. 2 Bll., 380 S.Modernes marmoriertes Hldr m. goldgeprägtem Rückentitel. € 1000,– Erste Ausgabe. – Goedeke VIII,189,23. – „Das Werk ist ein Musterbeispiel des romantischen Romans, in dem sich um eine leitende Idee, (…), eine Fülle von Nebenereignissen, Episoden und philosophischen Betrachtungen rankt“ (KNLL V, S. 74). – Rücken etwas geblichen u. leicht fleckig. Gutes nahezu fleckenfreies Exemplar. Grimm, Wilhelm Carl. Altdänische Lieder, Balladen und Märchen übersetzt von Wilhelm Carl Grimm. Heidelberg, Mohr und Zimmer 1811. Gestochener Titel, XL,545 (1) S. (und angebunden:) Derselbe: Drei altschottische Lieder in Original und Uebersetzung aus zwei neuen Sammlungen. Nebst einem Sendschreiben an Herrn Professor F.D. Gräter. Angehängt sind Zusätze und Verbesserungen zu den altdänischen Heldenliedern, Balladen und Märchen. Heidelberg, Mohr und Zimmer 1813. 56 S., Leineneinband um 1860. € 900,– Erste Ausgabe der ersten und zweiten Veröffentlichung. – WG. 1 und 2; Slg. Borst 1133, 1177. – Titel v. Ludwig Emil Grimm nach Vorlagen von A. Dürer. Ursprünglich als vierter Band von ‚Des Knaben Wunderhorn‘ gedacht. – Durchgehend etwas, teils auch stärker stockfleckig, wenige Korrekturen und Anmerkungen von alter Hand. (Siehe Abbildung) Kant, Immanuel. Critik der practischen Vernunft. Riga, Hartknoch 1788. 292 S. Neuer Halbpergament. € 1800,– Erste Ausgabe. – Warda 112. – Vorsatz mit einer montierten Abbildung von Kant u. Notizen, einige Seiten 30 mit Anmerkungen, überwiegend mit Bleistift. Leicht gebräunt u. sehr vereinzelt gering fleckig. Gutes Exemplar des zweiten Hauptwerks von Kant. Müller, Friedrich. Mahler Müllers Werke. 3 Bände. Heidelberg, Mohr und Zimmer 1811. 2 Bl., 374 S., 1 Bl.; 3 Bl., 410 S., 1 Bl.; 1 Bl., 420 S., 1 Bl. Halblederbände der Zeit mit Rückentitel und dezenter Rückenvergoldung. € 800,– Erste Ausgabe der ersten Werkausgabe. – Goed. IV, 1, 900, 19a; Schulte-Strathaus 235. – Ohne die bei SchulteStrathaus erwähnten zwei Kartonblatt. – Rücken minimal berieben, schönes und fast fleckenfreies Exemplar. Andersen, H. C. Gesammelte Märchen und Geschichten. 4 Bände. Nach der Originalübersetzung durchgesehen und zum Teil neu übertragen von Etta Federn. Die Initialen und Bilder zeichnete Gudmund Hentze. Jena, Eugen Diederichs 1909. 391; 374; 356; 348 S. mit ganzseitigen Zeichnungen und zahlreichenTextvignetten. OHldr. mit Goldverzierung. € 480,– Erste Ausgabe. – Eines von 50 handschriftlich nummerierten, auf echtem Büttenpapier abgezogenen Exemplaren. – Ein Band mit leichtem Lichtrand, sonst nur minimalste Bereibungen, ein Blatt m. kleinem Fleck. – Sehr schönes Exemplar. Beckett, Samuel. Fin de partie suivi de Acte sans Paroles. Paris, Éditions de Minuit 1957. 122 S., 3 Bll. Orig.-Broschur. € 1200,– Erste Ausgabe der Normalausgabe. – Auf Vortitel eigenhändige Widmung von Samuel Beckett an seinen schwedischen Übersetzer Carl Gustaf Birger Bjurström, datiert Paris 1957. – Papierbedingt gebräunt, Block etwas schief. Blass, Ernst. Über den Stil Stefan Georges. Heidelberg, Richard Weissbach 1920. 27 S. Orig.-Pergament auf 4 durchgezogenen Bünden. € 300,– Erste Ausgabe. – WG.5; Landmann 483; Raabe/Hannich-Bode 31.5. – (= 2. Druck des Argonautenkreises). – Eines von 150 nummerierten u. signierten Exemplaren. Druck bei Drugulin, Leipzig in blau und schwarz auf Zanders-Bütten. – In der besseren Ausstattung in Ganzpergament (Einband sign.: O. Heinisch, Heidelberg). – Vorsätze leicht stockfleckig, kleines Exlibris im Innendeckel. Jansen, F. M. Menschen von Gestern. Achtzehn Holzschnitte. Vorwort v. Eberhard Peters. Bremen, Michael Hertz 1947. 4°, 2 Bll. Text, 18 OHolzschn. in Passepartout montiert, in OHln.-Mappe. € 700,– Eines von 150 Exemplaren, jeder Holzschnitt vom Künstler signiert. – Mappe etwas angestaubt und eine Ecke gering bestoßen. (Siehe Abbildung) Jünger, Ernst. Der Friede. Ein Wort an die Jugend Europas. Ein Wort an die Jugend der Welt. Korrektur-Abzug. Hamburg, Hanseatische Verlagsanstalt 1945. 50 (1) S. Orig.-Heftung. € 800,– Des Coudres B 15a. – Zweiter von vier nur in geringster Auflage hergestellten Korrekturabzügen des Verlages mit dem geänderten Untertitel „Ein Wort an die Jugend Europas. Ein Wort an die Jugend der Welt“ und dem Geleitwort Kirchhorst bei Hannover, den 4. April 1945. Jüngers Friedensschrift wurde bereits 1944 in maschinenschriftlichen Durchschlägen verteilt, dieses wäre die erste Druckfassung geworden. Auf Grund des Publikationsverbotes in Deutschland erschien der erste offizielle Druck erst 1945 in Amsterdam. – Titel und die letzten drei Seiten etwas knickspurig und mit kleinen Einrissen und einem kleinen Eckabriss. Jung, Franz. Das Trottelbuch. Berlin – Wilmersdorf, Verlag der Wochenschrift Die Aktion (Franz Pfemfert) 1918 (eigentlich Leipzig, Gerstenberg 1912). 122 S. Orig.-Leinen mit farbiger Einbandzeichnung von Franz Henseler. € 550,– Erste Ausgabe des Erstlingswerkes von Franz Jung mit einem neuen Titelblatt des Verlags Die Aktion. – Raabe/ Hannich-Bode 145.1. – Einband etwas angestaubt und gering fleckig, Name auf Titel. (Siehe Abbildung) Scheerbart, Paul. Kometentanz. Astrale Pantomime in zwei Aufzügen. Leipzig, Insel 1903. Kl.-8°. 64 S. illustr. Orig.-Brosch. € 380,– Erste Ausgabe. – WG. 13; Sarkowski 1435; Raabe/Hannich-Bode 260, 13. – Der empfindliche Umschlag mit schwachem Lichtrand und minimalst fleckig, schönes unbeschnittenes Exemplar. (Siehe Abbildung) Schwitters, Kurt. Anna Blume. Dichtungen. Hannover, Steegemann 1922. 82 S., 3 Bll. Anzeigen, Orig.-Broschur. € 2800,– 11. – 13. Tausend. – Veränderte Neuauflage von Schwitters’ berühmtester Veröffentlichung. – Meyer 85; Raabe/Hannich-Bode 273.1; Bolliger, Dokumentati- ons-Bibliothek I,59. – Auf Vorblatt schöne eigenhändige Widmung von Schwitters an den Galeristen und Künstler Richard Haizmann „meinen großen Gönner, den Merzgelehrten“, datiert 25.11.1922. – Richard Haizmann arbeitete 1920/21 in der Galerie Garvens, Hannover, in der auch Kurt Schwitters ausstellte. 1922 eröffnete Haizmann in Hamburg eine Galerie. – Umschlagrücken sauber restauriert, papierbedingt leicht gebräunt, durchgehender leichter Feuchtigkeitsrand und teils etwas fleckig. (Siehe Abbildung) Sisyphos-Presse – Fühmann, Franz. Dreizehn Träume. Mit sechs Originallithographien von Nuria Quevedo. Hrsg. von Elmar Faber. Hamburg, Hoffmann & Campe 1985. gr.-4°, 50 S. mit 6 signierten Orig.-Grafiken, Opp. in bedrucktem Schuber und Orig.-Pappkassette. € 400,– Erste Ausgabe, Parallel-Ausgabe für die BRD. – Eines von 300 nummerierten Exemplaren, alle Graphiken von der Künstlerin signiert. – (= 1. Druck der Sisyphos -Presse). – Spindler 66.1. – Druck der Graphiken auf Hahnemühle-Kupferdruckbütten. Der Einband wurde in der Dorfner-Werkstatt Leipzig von Hand gefertigt. Sturm – Der Sturm. Monatsschrift. Herausgeber Herwarth Walden. 16. Jahrgang 1925. Heft 1–12 in 10 Heften. Berlin, Verlag der Sturm 1925. 4°, 176 S. (durchpaginiert) mit vielen Abbildungen, einige davon auf Kunstdruckpapier und 20 (teils auf Umschlag wiederholten) Orig.-Grafiken von Oskar Nerlinger, Jozef Peeters, Lothar Schreyer, Waldemar Eckertz, G. den Decker, Ernst Oscar Albrecht, Hans Mattis-Teutsch, Pierre Floquet, Karl Heinz Kroll, Illustr. Orig.-Umschlag. € 2000,– Vollständiger Jahrgang mit 2 Doppelheften. – Mit vielen Texten von Rudolf Blümner, Lothar Schreyer, Herwarth Walden, Hans Arp (Weisst du schwarzt du) Schwitters (Fam. Hahnepeter III, Merfüsermär), Otto Nebel u.v.a. Sowie ein Foto von Man Ray (Photo Adolf Loos). – Die Rückenkanten mit einigen kleineren Läsuren und teils etwas rostender Klammerheftung, wenige alte Feuchtigkeitsränder, insgesamt gut erhaltener Jahrgang der legendären Kunstzeitschrift des Expressionismus. Wagner, Friedrich Wilhelm. Irrenhaus. Ein Cyclus von 20 Gedichten. Hannover, Der Zweemann Verlag 1920. kl.-8°, 26 S. OKart. m. gelbem Deckeltitel. € 350,– Erste Ausgabe. – Raabe/Hannich-Bode 321.4. – Vorderdeckel mit leichter Lichtspur, kleiner, zeitgenössischer Namenseintrag auf Vorsatz. – Jungfrauen platzen männertoll. Hannover, Steegemann 1920. 17 (1) S. und 3 Bll. Verlagsanzeigen, Ill.OKart. mit Einbandzeichnung von J. V. Kuron. € 300,– Erste Ausgabe. – Raabe/Hannich-Bode 321.5; Meyer 44. – (= Die Silbergäule 48–49). – Zwei schwache Flecken auf Vorderdeckel, kleiner zeitgenössischer Besitzeintrag auf Titel. 31 Antiquariat Ralf Eigl Stand 47 Schmellerstraße 1 · 83022 Rosenheim Telefon +49 (0)8031 335 04 · Fax +49 (0)8031 129 11 E-Mail: [email protected] · Internet: www.AntiquariatEigl.de Reisen und Expeditionen · Geographie · Völkerkunde · Tafelwerke 1–4 (Voyage) und dann weiter von 6–10 (Physique) – so korrekt und komplett! Der Zoologie-Band hat weder auf dem Titel noch auf dem Rücken eine Nummerierung. € 89 000,– Eines der seltensten Pazifik-Werke Du Petit-Thouars, (Abel Aubert). Voyage autour du monde sur la frégate la Vénus, pendant les années 1836–1839. 14 Bände (10 Textbände 8vo, 4 Atlanten, davon 3 in Groß-Folio 54,5 x 36,5 cm, 1 in ImperialFolio 69 x 51,5 cm). Wie immer, ohne Bd. 11 (‚Botanique‘), der nur 34 Seiten umfasst und erst 1864 erschien. Paris, Gide, 1840–44 & 1855. Mit zusammen 177 (91 handkolorierten) Tafeln (einschl. 1 kol. Faltkarte) und 19 weiteren Karten in den Atlasbänden sowie 17 Tabellen und 2 gef. Karten in den Textbänden (Detailkollation auf Anfrage). Dekorative Halblederbände der Zeit mit je 2 roten (im letzten Textbd. orangen) Rückenschildern und Rückenvergoldung. Nur vereinzelte Tafeln im Atlas Pittoresque minimal braunfleckig, lediglich eine Handvoll Tafeln ‚Oiseaux‘ etwas gebräunt, sonst ein sehr sauberes Set in schönen, zeitgenössischen Einbänden, Rücken des Atlas Hydrographique fachmännisch unter Verwendung der Original-Rückenschilder erneuert. Rücken der Textbände mit kleinen Aufklebern am unt. Ende, Atlanten leicht berieben. Ein sehr gutes, attraktives Set! Atlas Pittoresque irrtümlich vom Buchbinder mit Band-Nr. „1“ versehen. Vortitel und folglich auch Buchrücken der Textbde. überspringen Bd. 5. Die Nummerierung geht von 32 In dieser Vollständigkeit und Erhaltung von größter Seltenheit! Ein ausgezeichnetes Werk mit hervorragenden Tafeln, einschl. Ansichten von Hawaii, Neuseeland, Sydney, Tahiti, Kalifornien, Mexiko, den Oster- und Galapagosinseln, etc. und einer Anzahl schöner, handkolorierter Tafeln von Einheimischen in ihren typischen Trachten, Pflanzen und Tieren. Überaus wertvoll sind die exzellenten Karten im Atlas Hydrographique – ‚a magnificent and very rare atlas of Pacific maps‘ (Forbes 1526). – Du Petit Thouars’ (1793–1864) Reise ging zunächst an die Küste Südamerikas und weiter nach Hawaii. Er setzte die Reise nach Kamtschatka und weiter nach Kalifornien fort. ‚Du Petit‘s account of his stay there is one of the most important and complete records of the Mexican period in California’ (Hill). Bancroft, (History of the Pacific States of North America) berichtet: ‚From no other single work could be obtained so complete and accurate an account of the country, its people, and its institutions.‘ Es folgten Forschungen in Acapulco, auf den Osterinseln, in Chile, Peru und auf den Galápagos-Inseln. Über die Marquesas und Tahiti ging es nach Neuseeland, Sydney und schließlich über Mauritius zurück nach Europa. – Sabin 21354, Forbes 1198, 1333, 1568, 1526; Chadenat 5964; Hill 518 (nur 4 Textbände und Atlas Pittoresque); O’Reilly/Rietman 968–971; Sabin, 21354 (does not know the ‚Botanique‘ text volume), Henze 136/37, Bankroft IV, 147–149 (Siehe Abbildung) Hervorragende Tafeln über die Türkei Raczynski, Graf Eduard. Dziennik podrózy do Turcyi odbytey w roku MDCCCXIV. – W Wroclawiu drukiem Grassa Bartha I Kompanii, 1821. 1 Bl., VII, 204, VIII Seiten. Mit 81 (47 ganzseitigen, 2 gefalteten) Abbildungen auf 63 Tafeln, nummeriert von 1–82. Wie immer bei diesem Werk, wurden die Abbildungen Nr. 20 und 45 übersprungen, dafür ist eine Tafel mit der Nr. 28 bis enthalten – alles so komplett! Neuer Halblederband auf Bünden und mit goldgeprägtem Rückenschild. Folio (48,5 x 36,5 cm). Einige Textseiten minimal(!) braunfleckig, ansonsten sehr frisches (evtl. gereinigt?), gutes und breitrandiges Exemplar mit eindrucksvollen Tafeln. € 12 800,– Erstausgabe! Ein herausragendes Werk über die Türkei mit einer großen Zahl sehr schöner Tafeln, die durch das Folioformat und die breiten Ränder sehr gut zur Geltung kommen! „L’ouvrage le plus magnifique qui ait encore paru en Pologne“ (Brunet). Raczynski (1786– 1846) bereiste von Juli bis November 1814 Kleinasien und die Türkei. Über Odessa zog er nach Konstantinopel und von da weiter durch Troas und Kleinasien. – Die Abbildungen zeigen Küstenszenen, die Einheimischen in ihren typischen Trachten, Landschaften mit Personenstaffage, Marktszenen, religiöse Zeremonien, etc. – Graesse VI/1, 15, Brunet IV, 1084, Blackmer 1375 Roberts’ ‚Holy Land‘: die gesuchte, handkolorierte Ausgabe Roberts, David. The Holy Land, Syria, Idumea, Arabia, [Egypt & Nubia]. From Drawings Made on the Spot by David Roberts, R.A. With Historical Descriptions by the Revd. George Croly, LL. Lithographed by Louis Haghe. London, F. G. Moon, 1842/43. 18 Original-Halblederportfolios. Mit 120 handkolorierten, lithographischen Tafeln, 1 Karte, 1 lithogr. Porträt und 3 handkolorierten Titelblättern. Titel zu Teil 3 (ohne die Ziffer ’3’, wie erschienen!) und Karte erschienen erst 1849, das vorliegende Werk war ursprünglich auf 2 Bände mit nur 2 Titelblättern und ohne Karte vorgesehen. Text: 4 Bl., 30 S., 1 Bl., 1 Bl., 60 Bl. (Details auf Anfrage). Ohne die 2 Bl. Subskribentenliste. Lose, wie erschienen, in den 18 Original-Halblederportfolios mit dekorativem, vergoldetem Titel und goldgepr. Wappen von Jerusalem auf den Vorderdeckeln. Groß-Folio (63 x 45 cm). Einbände nur minimal berieben und bestoßen, die meisten Tafeln sehr sauber und frisch, 19 Tafeln stärker braunfl., weitere 20 nur sehr gering braunfl. Insgesamt ein sehr gutes Set des großartigen Werkes! € 92 000,– Die gesuchte handkolorierte Subskribentenausgabe von Roberts’ ‚Holy Land‘ in groß-Folio, äußerst selten in den Original-Portfolios und mit Ausnahme der 2 Bl. Subskribentenliste vollständig! Die Tafeln in feinstem Handkolorit und auf Trägerkartons aufgezogen. Dieses Exemplar vor Abdruck der Titelunterschriften. Roberts’ ‚Holy Land‘ ‚was one of the most important and elaborate ventures of nineteenth-century publishing, and it was the apotheosis of the tinted lithograph.‘ (Abbey). Day & Son schrieben über eine Ausstellung von Roberts’ Tafeln im Jahr 1840: ‚…these prints are of excellence unsurpassed in Europe.‘ – Roberts bereiste den Orient 1838–39. Nach seinem Aufenthalt in Ägypten ging er über Suez, den Berg Sinai, das Katharinenkloster und Akaba nach Petra, dem Ort, der ihn am meisten faszinierte. Besuche in Gaza, Jaffa und Jerusalem schlossen seine Reise ab. – Abbey, Travel, 385, Blackmer (Sale) 958 (getönte Ausgabe), Gay 25, Ibrahim-Hilmy 176/77 (Siehe Abbildung) 33 Engel & Co. GmbH Stand 53 Alexanderstraße 11 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 04 13 · Fax +49 (0)711 236 00 21 E-Mail: [email protected] · Internet: www.buch-engel.com Naturwissenschaften · Geographie/Völkerkunde · Philosophie · Anthroposophie · Religion · Literatur · Kunst Autograph – George Gershwin. George Gersh win’s Song-Book. Simon and Schuster, New York 1932. 167 S. mit 1 Porträt u. zahlr. illustr. v. Constantin Alajalov. 4°. Ln. Einband unter Verwendung des Orig.-Einbandes meisterhaft restauriert. € 2800,– Mit 3-zeiliger handschriftlicher Widmung Gershwins auf dem Porträt. Baden-Württemberg – Crusius, M. Schwäbische Chronick, Worinnen zu finden ist, was sich von Erschaffung der Welt an biß auf das Jahr 1596 in Schwaben, denen benachbarten Gegenden, auch vieler anderer Orten, zugetragen … übersetzt und mit einer Continuation vom Jahr 1596 biß 1733 auch einem Vollständigen Register versehen. Nebst einer Vorrede, dem Leben des Autoris und einer Alphabethischen Nachricht von mehr dann tausenden gedruckt- und ungedruckten Schriften … Ausgefertiget von Joh. Jac. Moser. 2 Bände. Metzler u. Erhard, Frankfurt 1733. 8 Bll., 912 S., Sp. 913–920, S. 921–963; 1 Bl., 738 S., 96 S., 43 Bl. Folio. Hldr. d. Zt. Stärker berieben u. bestoßen, Gelenke etwas locker, teils etwas fleckig. – Erste deutsche Ausgabe. € 1900,– „Die „Schwäbische Chronick“ gehört zu den Hauptwerken des Altphilologen M. Crusius (1490–1553), worin „mit riesigem Fleiß … eine Unsumme von Material zusammengetragen (wurde); dadurch ist das Werk, so unverarbeitet es auch sein mag, noch heute willkommen“. Übersetzt u. fortgesetzt wurde das Werk von dem Rechtswissenschaftler, Politiker u. Reichspublizisten Joh. Jac. Moser, der vor allem durch seine Schriften zum Völkerrecht bekannt wurde. „Niemand der sich mit der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches befasst, kann sich seinem Werk entziehen“ (NDB III, 433 u. XVIII, 177). Bergbau-Sammelband – Rößler, B. Speculum metallurgiae politissimum. Oder: Hell polierter Berg-Bau-Spiegel, darinnen zu befinden: Wie man Bergwerck suchen, ausschürffen… dabey alles Gestein und Ertze gewinnen, fördern, rösten, schmeltzen und zu gut machen soll. In Druck gegeben durch … J. C. Goldbergen. Winckler, Dresden 1700. 1 Bl., 168 S., 27 Bl. mit 25 Kupfertafeln. Vorgebunden: Span, Sebastian. Speculum juris metallici, oder Berg-Rechts-Spiegel, darinnen zu finden was jedweder dem Bergwesen zugethaner Hohen, Mittlern und Niedern Person … zu Pappier gesetzten 34 zweyen Land-Bergwercks-Ordnungen im Königreiche Böhmen. Winckler, Dresden 1698. 7 Bl., 422 (recte 426) S., 10 Bl. mit gest. Titelvign. – Nachgebunden: Schönberg, A.: Ausführliche Berg-Information, Zur dienlichen Nachricht vor Alle, Die Bey dem Berg- und Schmeltzwesen zu schaffen … Mit einem vollkommenen Register, und Anhang aller beym Berg- und Schmeltzwerck gebräuchlichen, und über 1200. Stück sich belauffenden RedensArten, sambt deren recht eigentl. und deutlichen Erklärung. 2 Tle. in 1 Bd. Fleischer, Lpz. 1693. 2 Bl., 240 (recte 190) S., 19 Bl., 134 S., 1 Bl. ohne den gefalt. Kupfertitel. Folio. Pergament der Zeit. Fleckig. u. etwas berieben. € 2400,– Gutes Exemplar dieser 3 wichtigen Bergwerksschriften. Zu I: Erste Ausgabe. Praktisches Werk über Bergbau und Metallurgie. Die Kupfer zeigen Hebezeuge, Förderschnecken, Schmelzöfen u.a. Zu II: Einzige Ausgabe. Abhandlung zu den Rechten und Pflichten aller im Bergbau tätigen Personen. Zu III: Erste Ausgabe. Botanik – Curtis, William. Flora Londinensis; or, plates and descriptions of such plants as grow wild in the environs of London; with their places of growth and times of flowering; their several names according to Linnaeus and other authors: with a particular description of each plant in Latin and English. To which are added, their several uses in medicine, agriculture, rural oeconomy, and other arts. 2 Bände. Printed for the author, London 1777–1798. Mit gest. Titelvign. u. 384 (3 mit Doppelbild) handkolorierten Kupfertafeln (von 432) mit je 1 Bl. Beschreibung. Folio. Bd. I: Leder der Zeit (Rücken restauriert) mit reicher Rückenvergoldung u. ornamentaler Gold- u. Blindpräg. auf beiden Deckeln. Etwas berieben, stellenweise leicht nachgedunkelt, Ecken bestoßen. Marmorpapier-Vorsätze. Bibl.-Zettel auf Innendeckel, kleiner Bibl.-Stempel auf Titel. Bd. II: Neuer Lederband meisterhaft nachgebunden in Stil v. Bd. I. Marmorpapier-Vorsätze. Handschriftlicher Titel. Einige wenige Taf. leicht stockfleckig, meist aber fleckenfrei. 1 Taf. unten knapp beschnitten (ohne Bild- bzw. Textverlust). Einige wenige Bl. mit kl. Einriss bzw. leichter Randbeschäd. Vereinzelt wenige Randnotizen mit Bleistift, Register mit kl. Bleistiftmarkierungen. € 12 500,– Erste Ausgabe. – Nissen BBI 439. – William Curtis (1746–1799) gab die in 6 Faszikeln mit je 72 Tafeln er- Geologie – Alberti, Fr. v. Die Gebirge des Königreichs Würtemberg, in besonderer Beziehung auf Halurgie. Mit Anmerk. u. Beilagen v. D. Schübler. Cotta, Tüb. 1826. XX, 326 S., 1 Bl. mit 4 mehrfach gefalt. handkolor. Karten u. 2 (1 gefalt.) lithogr. Taf. Hldr. d. Zt. Etwas berieben u. bestoßen, durchgehend gering stockfl. € 1400,– Erste Ausgabe. Sehr selten. – „eine vortreffliche Beschreibung der älteren krystallinischen Eruptiv- und Schiefergesteine im Schwarzwald und der darüber folgenden Flözformationen. In musterhafter Weise sind namentlich die jetzt zum Trias gerechneten Bildungen dargestellt, …“ (Zittel) Geologie – Walch, Joh. E. I. Das Steinreich systematisch entworfen. 1.-2. Aufl. Gebauer, Halle 1769 u.1764. 2 Teile in 1 Band. 204 u. 172 S. mit 24 Kupfertafeln. Marmor. Lederband d. Zeit mit 2 Rückensch. u. Rückenvergold. Etwas berieben u. bestoßen. Schönes Exemplar. € 1900,– scheinende „Flora Londinensis“ heraus, die wegen ihrer fein kolorierten u. detaillierten Kupferstiche von J. Sowerby, W. Kilburn u. S. Edwards starke Beachtung fand. Das Format der Tafen ist der Pflanzengröße angepasst. (100 botanische Juwelen). – Enthält die Register zu den Teilen 1–3 (Bd. I, mit zusätzl. handschriftl. Reg.) u. 4–6 (Bd. II). Ohne Gesamtregister. – Es fehlen 48 Tafeln u. 4 Textblätter, 1 Textbl. falsch eingebunden. (Siehe Abbildung) Botanik – Tabernaemontanus, J. Th. Neu vollkommen Kräuter-Buch, darinnen uber 3000 Kräuter mit schönen und kunstlichen Figuren … beschrieben … Erstlichen durch Casparum Bauhinum … gebesseret … und Zum andern … vermehrt. 3. (durchges.) Aufl. 3 Teile in 1 Band. König u. Brandmyller, Basel 1687. 6 Bl., 663, (1), (4), S., S. 665– 1529, (1) S., 47, 1 (w.) Bl. mit gest. Titelbordüre, 2 Druckermarken u. 2472 Pflanzenholzschnitten. Schweinsleder d. Zt. auf Holzdeckeln mit Blindprägung (Rollen- und Plattenstempel). Der schöne Einband restauriert (Lederbezug am Fuß durch braunes Leder erneuert). Wurmspuren an Einband, in den Gelenken und anfangs im Papier: in den Gelenken mit Filmoplast überklebt. Durchgehend stock- und braunfleckig. € 3500,– Nissen 1931. Fünfte Ausgabe (zweite in Basel verlegte) des umfassenden, besonders reich illustrierten Kräuterbuches mit detailgetreuen und schönen Pflanzenholzschnitten. „Des Verfassers Jacobus Theodorus, genannt Tabernaemontanus, bedeutendste literarische Leistungen lagen auf botanischem Gebiete: Die Früchte eines vieljährigen Studiums und regen Sammelfleißes birgt (dieses Werk).. Ganz in der üblichen Weise der Kräuterbücher seiner Zeit abgefasst, … zeichnet sich das Werk doch vor dem seiner Vorgänger durch verhältnismäßig recht gut gelungene Holzschnitte und im Ganzen treffende Beschreibungen aus. Es tritt auch bei ihm der botanische Gesichtspunkt hinter den medizinischen zurück“ (ADB XXXVII/714). Band 1 in zweiter, sehr verm. Auflage, Band 2 in erster Ausgabe. – Bedeutendes paläontologisches Werk. Selten. „Nachdem bereits Moro, Buffon u. a. die Sintflut als geologisches Ereignis abgelehnt haben, spricht sich J. E. I. Walch seit 1762 mehrfach gegen die Interpretation der Fossilien als Zeugnis der Sintflut aus. Sie sind vielmehr Zeugnisse einer ehemaligen Meeresbedeckung des Landes. Zugleich publiziert er bist 1764 eine exakte Systematik der Steine und Fossilien.“ (Schlote 292). – „In der späteren Zeit, zumal seit 1760, wendet sich W. aber noch einem anderen Gebiete zu … der Naturwissenschaft, vor allem der Mineralogie und Paläontologie. Die eigenen Sammlungen, zu deren Beschaffung ihm seine ausgedehnten Verbindungen von großem Nutzen waren und auf deren Ordnung er einen großen Theil seiner Zeit verwendete, waren seiner Zeit wegen ihrer Vollständigkeit und „der Kettenfolge der Körper in natürlicher Ordnung“ berühmt und verschafften ihm den Besuch vieler hochgestellten Personen. Sie bilden den Grundstock der jetzigen Jenenser Universitätssammlungen. Zwei Werke sind vor allem hier zu nennen. „Das Steinreich systematisch entworfen“ Halle 1761, 1764 (ursprünglich 3 Theile geplant, der 3., der eine lithographische Bibliothek enthalten sollte, ist jedoch nicht erschienen), woran die nach dem Vorgange des Wittenberger Titius gehandhabte Classification nach äußeren in die Augen fallenden Merkmalen im Gegensatz zur chemischen Analyse von Zeitgenossen gerühmt wird.“ (ADB). Kunst – Matisse, H. Dernières oeuvres de Matisse. 1950–1954. Paris 1958. 182 S. mit 40 (8 doppelblattgr., 5 gefalt.) farb. Lithogr. nach H. Matisse u. zahlr. Abb. 4°. Ppbd. Minimal beschäd., gering fleckig. u. berieben. € 1500,– Kunst – Picasso, Pablo. Linolschnitte. Einl. v. Wilhelm Boeck. Hatje, Stgt. 1962. XIII S. u. 45 farb. Tafeln. Folio. Ln. in Schuber. Eine Ecke etwas gestaucht. Überaus aufwendig gedrucktes Werk mit prächtigen Abbildungen. € 1100,– Selten. 35 H. W. Fichter Kunsthandel Stand 6 Arndtstraße 49 · 60325 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 74 38 90 30 · Fax +49 (0)69 74 79 46 · Mobil +49 (0)160 90 24 67 85 E-Mail: [email protected] · Internet: www.fichterart.de Zeichnungen · Aquarelle · Gemälde · Graphiken des 18. und 19. Jahrhunderts Schubart, Christian Friedrich Daniel (1739 Obersontheim – Stuttgart 1791). Album Amicorum des Kupferstechers Joseph Ignaz Huber (1759 Augsburg – nach 1807). Stammbuch mit 316 Seiten, 4 Register-Seiten, gebunden in braunem Leder, Orig.Schuber, um 1786, 11,2 x 17,8 cm. € 58 000,– Das Album enthält 19 künstlerische Arbeiten von Johann Georg von Dillis, Johann Elias Ridinger, Nicolaus Friedrich von Thouret, Heinrich David Pfänder, Raphael Wintter, Johann Michael Mettenleiter, Anton Christoph Gignoux, J. Huber uva. Darüber hinaus sind 50 schriftliche Eintragungen enthalten von Christian Daniel Schubart, Abel, Gmelin, Johann Georg Hutten, Johann Kaspar Lippert, Gotthold Stäudlin, Franz Anton Veith, Johann Friedrich Leybold uva. Schubarts Eintrag: „Die Zauberei der Kunst, die Flamm des Genie verläßt den Menschen oft; nur Gott verläßt ihn nie. – Hohenasperg im Mai 1786 – Wer frei darf denken; denket wohl – Schriebs in Banden – Schubart.“ (Siehe Abbildung) Berg, Albert (1825 Berlin – Hallstadt 1884). Ceylon. Aquarell über Bleistift auf Papier, unten links bezeichnet und datiert: „Bei Point de Galle. Ceilon 60“, 25,7 x 35,9 cm. € 1800,– In Diensten von König Friedrich Wilhelm IV. nahm Albert Berg als offizieller Zeichner an der großen Ostasienexpedition der Jahre 1860 bis 1862 teil. Die Route führte auch über Sri Lanka, die damalige britische Kolonie Ceylon. In der Nähe der befestigten Stadt Galle an der südwestlichen Küste der Insel entstand das Aquarell mit dem Blick über eine ruhige Bucht. (Siehe Abbildung) 36 Speeth, Peter (1772 Mannheim – Odessa 1831). 2 Blätter: Denkmalbau mit Sphinx in einer Parklandschaft. Jeweils Tusche in Braun über Feder und Bleistift auf Papier. 15,1 x 11 cm bzw. 15 x 10,9 cm. Je € 8500,– Die beiden hier vorgestellten Entwürfe verweisen in Größe und Ausführung in den Bereich der Architekturideen und Idealentwürfe, wie sie in Magazinen publiziert wurden. Es sind Vorschläge zur architektonischen Gestaltung von Landschafsparks und Garten- anlagen, in Ausdehnung und Positionierung flexibel angelegt und auf keinen bestimmten Ort oder Auftraggeber bezogen. Peter Speeth lieferte immer wieder Gebäudeentwürfe zu Baumgartners Neuem Ideenmagazin und zu Gottfried Grohmanns seit 1796 herausgegebenen Periodikum „Ideenmagazin für Liebhaber von Gärten“. Bei den hier vorgestellten Arbeiten dürfte es sich um Entwürfe für eines der Magazine handeln, die allerdings nicht in den Druck überführt wurden. (Siehe Abbildung) Elsas, John (1851 Frankfurt/Main 1935). Schwerpunkt und Luft. 1930. Aquarell auf Papier, unterhalb der Darstellung bezeichnet: „Was uns an die Erde bannt, das wird: Schwerpunkt und Luft genannt“. Unten rechts datiert und monogrammiert: „30/3 1930 JE“, verso in roter Tinte nummeriert: „7403“, 31,2 x 23,8 cm. € 3600,– John Elsas, Spross einer angesehen jüdischen Frankfurter Familie, war von Beruf Bankier und Börsenmakler. Bereits zu Beginn der 1920er Jahre schuf er für den Familienkreis kleinere Bilder mit Reimen. Krankheitsbedingt widmete er sich ab 1925 fast ausschließlich seiner Kunst, für die er bereits zu Lebzeiten geachtet wurde. 1929 erhielt er eine Ausstellungsmöglichkeit in der „Sturm“-Galerie von Herwarth Walden, der wichtigsten Avantgarde-Galerie ihrer Zeit. Der Nachlass Elsas’ überstand die Nazi-Diktatur und den Zweiten Weltkrieg unangetastet in einem Versteck und wurde von seinem Enkel 1999 der Stiftung für schweizerische naive Kunst und art brut in St. Gallen geschenkt. Nur wenige seiner Werke wurden zu Lebzeiten verkauft und so stellt dieses Blatt eine besondere Rarität dar und vermittelt einen Eindruck von den eigenwilligen und spannenden Kunstwerken, die in Ausstellungen im Jüdischen Museum in Berlin 2003 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich wurden. (Siehe Abbildung) 37 Zoltán Földvári Stand 48 Királyi Pál utca 10. 3/4 · 1053 Budapest, Ungarn Telefon +36 20 356 48 88 E-Mail: [email protected] · Internet: www.foldvaribooks.com Kunst · Avantgarde · Erstausgaben · Judaica · Handschriften · Philosophie Lőrinczy, György. New York, New York. Budapest: Magyar Helikon, 1972. In the original dust-jacket. € 1100,– Kassák was one of the most important figures of the Hungarian avantgarde. (See illustration) First edition. „In 1968 the photographer György Lőrinczy took advantage of the Hungarian government’s decision to relax its rigorous laws on citizens travelling abroad. The result was his book New York, New York, which projected a rather less jaundiced view of the Big Apple than that of many home-grown photographers. As a foreigner’s vision, and in terms of photographic outlook, Lőrinczy’s perspective clearly has affinities with that of William Klein, but his manic exuberance seems to run on pure energy, without the psychological tensions that underpin Klein’s more realistic and informed vision of the city. It seems unlikely that Lőrinczy saw the work of any of the Japanese photographers of the day, but his book has a similar ‚anything goes‘ feeling, akin to the totally spontaneous style of someone like Daido Moriyama, who coincidentally, was photographing in New York around the same time. Lőrinczy’s style is rough, raw and uninhibited, in the best stream-of-consciousness manner. But he has nevertheless thought about New York, New York as a books, not only laying it out in a dnamic cinematic style, but employing such devices as printing one ot two pages on tracing paper, or utilizing extreme grain, blur and even solarization. The latter, surprisingly, renders his depiction of the city’s energies more rather hallucinatory feeling that Lőrinczy seems to have experienced on encountering this most vibrant of cities. Lőrinczy clearly had a whale of a time in the headquarters of consumer capitalism, catching up on the 1960s and tasting some of its forbidden fruits, such as rock bands and experimental theatre groups. This excited, carefree, though not naive view of New York makes a refreshing change from the inbred cynicism of the streetwise native.“ Lukács, György. A dráma formája (Form of drama). Budapest, 1909. (Franklin-Társulat ny.) 36 p. In original wrapper. € 2600,– Hevesy, Iván. Futurista, expresszionista és kubista festészet. Bp., 1919. Ma. 30, (1), 20 p. In the original wrapper. Cover design by Sándor Bortnyik. € 800,– First edition. Lukács’s doctoral thesis. Inscribed: „Yolland Arthur tanár úrnak mély tisztelete jeléül a szerző. 1909. XI/2.“ Arthur Yolland (1874–1956), English teacher, literary historian. He was one of the first Hungarian football referees. Yolland was Lukács’s interrogator of English in his exam. Hevesy Iván (1893–1966 ), photographer, film-critic. From the end of the 1910’s he engaged in the artistic disputes of the time, between 1917 and 1918 he was the editor of the periodical entitled Jelenkor (Present Age). He became acquainted with Lajos Kassák and his group, furthermore became good friends with László Kassák, Lajos.Tisztaság könyve (Book of Purity). (Wien) 1926. (Horizont). 115, 4, 1 p. Cover design and typography by Lajos Kassák. In the original wrapper. € 2500,– 38 Moholy-Nagy, Béla Uitz, and Sándor Bortnyik. The majority of his art-critical writings were published in the periodicals entitled Ma (Today) and Vörös Lobogó (Red Flag), later in the Nyugat (West). Together with his wife, Kata Kálmán, who began photographing at his inspiration, they prepared numerous photographs over the course of an entire century. (See illustration) Ligeti, György. Atmosphères für großes Orchester ohne Schlagzeug. Kompositionsauftrag des Südwestfunks, Baden-Baden. In memoriam Mátyás Seiber. [Full score] [Wien], 1961, Universal Edition. VN. 24 p. 840 mm. € 4000,– First edition. An iconic work of 20th century music. 39 Fons Blavus Antiquariat Stand 42 Hans-Günter Bilger Kindelbergweg 46 · 71272 Renningen Telefon +49 (0)7159 90 25 02 · Fax +49 (0)7159 90 25 03 E-Mail: [email protected] · Internet: www.fonsblavus.eu Schöne und wertvolle Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts · Literatur · Naturwissenschaften Bauernkrieg – Müntzer, Thomas. Bekentnusz. Thomas Mu(n)tzers etwa Pfarner zu Alsted / vnd ytzt yn dem auffrürische(n) hauffen zu Franckenhausen befunden / geschehe(n) yn der güte Dingstags nach Cantate. 1525. [16. Mai 1525]. Eyn sendbrieff Thomas Müntzers. [Erfurt: Johann Loersfeld 1525]. 4 nnum. Blätter. Prachtvolle Holzschnitt-Titeleinfassung mit den Initialen „M B“ für Michel Buchfürer, Drucker in Erfurt bis 1524. Schlichter, neuer Kartonumschlag. 4to. € 6800,– Cum Interpretatione Evidenti ac dilucida, Nicodemi Frischlini, Argentinensivm in Academiae Theatro, Mense Augusto, Anni M. DC. XIII. publicè exhibita. Straßburg: Antonius Bertram, Academiae Typographus 1613. 127 Seiten. Große HolzschnittDruckermarke am Titel. Drei barocke Zierstücke im Text. Die Komödie in fünf Akten synchronoptisch im griechisch-lateinischen Paralleltext. Neuer, mit Kiebitzpapier bezogener Halbpergamentband. Kl.-8vo. € 2400,– Eine der großen Seltenheiten der Bauernkriegs-Flugschriften: Der originale Abdruck von Thomas Müntzers „Bekenntnis“ nach seiner Gefangennahme am 15. April 1525 nach der Schlacht bei Frankenhausen und nach grausamer Folterung in der Burg Heldrungen. Müntzer hatte einen sicheren Blick für die sozialen Probleme seiner Tage. In seinem Suchen nach den Wurzeln der sozialen Not und Ungleichheit war er seiner Zeit um Jahrhunderte voraus und wurde so zum Vorboten und zur Symbolfigur der modernen Revolutionen. – Erstes Blatt mit fachgerecht angefasertem Eckabschnitt im Fußsteg. Sehr zahlreiche Unterstreichungen und Rand-Marginalien des 19. Jahrhunderts in Tinte. – (BM-STC 634; Claus 41; Hase 739; Hohenemser 3262; VD16 B1550; nicht bei Adams (Cambridge), nicht bei Kuczynski. Zur Titeleinfassung vgl. Luther Nr. 69). Bisher unbekannter Druck der von Nikodemus Frischlin übertragenen Komödie für eine Aufführung im Theater der Universität Straßburg im August 1613. Das Stück wurde damals in der Originalsprache aufgeführt. – Durchgehend etwas gebräunt. Im Kopfsteg knapp beschnitten. – (Nicht im VD17 oder KVK und in keiner der einschlägigen Bibliotheken oder Bibliographien). Esslingen/N. – [Keller, Johann Jakob]. Beschreibung des jährlichen Schwörtags der Reichsstadt Eßlingen. In (sechs) Briefen an einen Freund. Mit einem (gefalteten) Kupfer. Eßlingen: Hoffmann 1789. Titelblatt mit allegorischer Kupferstich-Titelvignette von Friedrich Ebner, 46 Seiten, ein zweifach gefalteter Kupferstich der Schwörtagszeremonie im Schwörhof. Kartoneinband der Zeit mit Goldbronzepapier bezogen. Kl.-8vo. € 900,– Der Erstling des ersten Geschichtsschreibers der freien Reichsstadt Esslingen am Neckar. Die seit dem 14. Jahrhundert abgehaltene Schwörtagszeremonie fand in Esslingen jedes Jahr am Sonntag nach Jacobi [25. Juli] statt. – Johann Jakob Keller (Esslingen 1764–1832 Bietigheim) hatte mehrere wertvolle Schriften zur Esslinger Stadtgeschichte veröffentlicht. – Durchgehend, teils etwas stärker stockfleckig. Der hübsche, zeitgenössische Einband wenig berieben. – (ADB XV, 582; Gradmann 283 f.; Heyd II, 4476). Frischlin, Nikodemus – Aristophanes. Comoedia Aristophanis, Quae Inscribitur Nephelai (graece). 40 Hoffman, E[rnst] T[heodor] W[ilhelm] – Hoffmann, Micheline (Herausgeberin) [d.i. Julius Eduard Hitzig]. Erzählende Schriften in einer Auswahl. Herausgegeben von seiner Witwe Micheline Hoffmann, geb. Rorer. Erstes Bändchen: Meister Martin und seine Gesellen. Ausgabe letzter Hand. (Zweites Bändchen: Der unheimliche Gast. Die Automate. Ausgabe letzter Hand; Drittes Bändchen: Aus Hoffmann’s Leben und Nachlaß. Erstes Bändchen). In einem Band gebunden. [Alles Erschienene]. Stuttgart: Franckh 1827. (Seite 3) – Seite 90 (ohne das erste Reihentitelblatt), 3 nnum. Blätter Verlagsanzeigen; 103 Seiten; 6 nnum. Blätter, 108 Seiten. Farbschnitt. Marmorierter Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Verfassernamen. Lederecken. Kl.-8vo. € 3200,– „… die größte Seltenheit der Hoffmann-Literatur“ (H. von Müller: Hoffmanns Briefwechsel, Berlin 1912. Band II/3, Seite 593) in einem zeitgenössisch gebundenen Exemplar. – Nicht in der „größten E. T. A. Hoffmannsammlung der Welt“ von C. G. von Maassen (!), die sich heute in der UB München befindet, nicht in den Literatursammlungen von Busoni, Deneke, Griesebach, Hirschberg, Magnus oder Neufforge. Nicht in der Slg. Borst. – Jeweils mit dem Reihentitel in den Bänden zwei und drei, der im ersten Band fehlt. Durchgehend, teils etwas stärker stockfleckig. Handschriftlicher Besitzvermerk am fliegenden Vorsatz. Vorsätze leimschattig. Gutes Exemplar im alten Einband. – (Salomon 256). Kabbala – Meyer, Joh[ann] Friedrich von (Herausgeber). Das Buch Jezira, die älteste kabalistische Urkunde der Hebräer. Nebst den zweyunddreyßig Wegen der Weisheit. Hebräisch und Teutsch [synchron-optisch], mit Einleitung, erläuternden Anmerkungen und einem punktirten Glossarium der rabbinischen Wörter. [Erste Auflage]. Leipzig: Reclam 1830. 36 Seiten. Farbschnitt. Reich floral illustrierte Vorsätze aus Moirépapier. Sehr dekorativer, schwarzer Saffian-Franzband der Zeit mit Steh- und Innenkantenvergoldung. Zarte, umlaufende Goldfilete auf den Decken mit Eckfleurons. Wappensupralibros. 4to. € 2200,– Eine der ältesten und wirkungsmächtigsten Quellen der jüdischen Mystik und Philosophie in einem dekorativen Exemplar aus Adelsbesitz. Für die gesamte jüdische Religions-, Literatur- und Philosophiegeschichte ist das Sefer Jezira Quelle und Klassiker zugleich. Diesem Status wird die hier vorliegende, sorgfältig gestaltete und kommentierte erste hebräisch-deutsche Edition des Buches Jezira durch Johann Friedrich von Meyer (Frankfurt/M. 1772–1849 ebd.) gerecht. – Durchgehend wenig stockfleckig, gegen Schluss etwas stärker werdend. Sehr schönes Exemplar. – (ADB XXI, 597 ff.; Freimann 342). Logarithmen – Napier (Neper), John. (I.): Logarithmorvm canonis descriptio. Arithmeticarvm svppvtationvm mirabilis abbreviatio … (II.): Tabvla Canonis Logarithmorum … (III.): Mirifici logarithmorvm canonis constructio … cum Annotationibus aliquot doctissimi D. Henrici Brigii … Lyon: Bartholomaeus Vincentius 1620. Titel in Rot-SchwarzDruck, 3 nnum. Blätter, 56 Seiten; 46 nnum. Blätter; 62 Seiten, 1 Blatt Druckprivileg. Teile eins und drei je mit Druckermarke am Titel und mit mehreren Textholzschnitten geometrischer Figuren. Hellbrauner, flexibler Pergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. Kl.-4to. € 7500,– Erste vollständige Gesamtausgabe aller drei Teile des epochemachenden Werks zur Entdeckung des bedeutendsten Rechenhilfsmittels vor dem Aufkommen der Rechenmaschinen in einem zeitgenössischen Einband im originalen Zustand. – Erste auf dem Kontinent erschienene Ausgabe von Napiers drei Werken über Logarithmen, basierend auf der Ausgabe Edinburgh 1614 resp. 1619. Mit verschiedenen ersten Beispielen für Zehner-Logarithmen von Henry Briggs im dritten Teil. Napier’s Entdeckung der Logarithmen „is unique in the history of science in that a great discovery was the result of the unaided original speculation of one individual without precursors and almost without contemporaries in his field.“ (PMM 116). – Erstes Titelblatt mit Einträgen von alter Hand. Durchgehend gebräunt. Titelblatt von Teil drei mit Einriss. Der originale Einband mit einigen alt restaurierten Fehlstellen. – (Brunet IV, 39; Cantor II, 730; Graesse IV, 658; Macdonald 141 f.; Poggendorff II, 253). Navigation – Mayer, Tobias, Benzenberg, J[ohann] F[riedrich]. Erstlinge von Tobias Mayer, aufs neue herausgegeben. Nebst einigen Nachrichten von seinen Erfindungen und seinem Leben. „Mensor maris et terrae, et imagini sine limite coeli“ (Motto). Mit vier (gefalteten) Kupfertafeln. Düsseldorf: Schreiner 1812. Vortitelblatt „Nachrichten von Mayers Leben und Erfindungen.“ LXXI römisch paginierte Seiten. Hierzu gehörig zwei gefaltete Kupferstiche: „Artificium Multiplicationis oder Tobias Mayers Winkelinstrumente“ und „Hadleys Spiegelsextant und Mayers Spiegelkreis“. Farbschnitt. Marmorierter Halbpergamentband der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel. Pergamentecken. Nachgebunden: Mayer, Tobias – Benzenberg, J. F. (Herausgeber). Neue und Allgemeine Art, alle Aufgaben Aus der Geometrie vermittelst der geometrischen Lineen leichte aufzulösen. Insbesondere wie alle reguläre und irreguläre Viel Ecke, davon eine Verhältniss ihrer Seiten gegeben, in den Circul geometrisch sollen eingeschrieben werde, etc. Samt einer kurzen hierzu nöthigen Buchstaben-Rechenkunst und Geometrie. Als Erstlinge an das Licht gestellet von Tobias Majern, Mathem. Cult. Esslingen: Mäntler 1741. Titelblatt, zwei Blätter Widmung an Christian Wolff, ein Blatt Vorrede, 56 Seiten, zwei Blätter „Inhalt“ und „Erklärung der Kupfer“. Hierzu gehörig zwei gefaltete Kupferstiche mit 53 geometrischen Figuren. € 2800,– Die erste Buchveröffentlichung des 18-jährigen Tobias Mayer in der reich kommentierten Edition von J. F. Benzenberg, Düsseldorf, 1812. – Einbanddecken berieben. Durchgehend etwas gebräunt, jedoch erfreulich wenig fleckig. Titelblatt verso gestempelt. – (Forbes: Tobias Mayer Seite17; Katalog Esslingen: Tobias Mayer Seite 114 ff.; Poggendorff I, Sp. 145; Roth: Tobias Mayer in Büchern II, Seite 10). Tübinger Druck – Meckhart, Johannes. Drey Christenliche Predigen wider das vermeint Fegfewr der Papisten beschehen durch den Ehrnwürdigen Herrn Johann Meckhart seligen auff dem Reichstag zuo Augspurg des 1550. jars. Tübingen: (Witwe Morhart) 1561. 32 nnum. Blätter (die letzten zwei weiß). Prächtiger Druckvermerk auf Blatt D VI recto: „Getruckt zuo Tü / bingen bey Vlrich Mor/ harts Wittib. / M. D. LXJ.“. Farbschnitt. Neuer, marmorierter Pappband. Kl.-8vo. € 2200,– Äußerst seltener Tübinger Druck in ausgereifter Gestaltung und Typographie aus der Offizin von Ulrich Morharts Witwe Magdalena, die seit 1554 die Tübinger Druckerei weiter geführt hatte. – Johann Meckhart stammte aus Günzburg und war seit 1528 lateinischer Schulmeister in Augsburg. Hier wurde er 1535 Diakon an St. Moritz, 1542 am Dom und 1544 Pfarrer an St. Georg. Nach interimsbedingter Entlassung wirkte er seit 1552 als Pfarrer an St. Anna. Meckhart starb 1559 in Augsburg. – Durchgehend etwas gebräunt und mäßig stockfleckig. Bandweiser-Ausriss im weißen Rand des Titelblatts mit Japan hinterlegt. Stellenweise im Fußsteg schwach feuchtrandig. – (VD16 M1801; nicht bei Kuczynski; zu Meckhart: Chr. Weismann. Die Katechismen des J. Brenz. Seite 225 f.). Ausführlichere Beschreibungen auf Anfrage und auf unserer Webseite. Bitte beachten Sie unsere Farbtafel 3. 41 Antiquariat Winfried Geisenheyner Stand 24 Postfach 480155 · 48078 Münster-Hiltrup · Roseneck 6 · 48165 Münster-Hiltrup Telefon +49 (0)2501 78 84 · Fax +49 (0)2501 136 57 · Mobil +49 (0)172 536 71 96 E-Mail: [email protected] · Internet: www.geisenheyner.de Alte Naturwissenschaften · Medizin · Technik · Literatur · Kinderbücher und Bilderbücher Geographie/Reisen · Autographen Im kolorierten Originaleinband Löhr, Johannes Andreas Christian. Tändeleyen und Scherze für unsere Kinder. Erstes Bändchen. Mit gestochenem Titel mit großer kolorierter Vignette und 8 kolorierten Kupfertafeln von Rosmaesler. Leipzig. Fleischer, G., (1805). Groß-4to. Originalpappband mit kolorierten Deckelillustrationen (Ecken und Kanten etwas bestoßen). 1 Bl., VI, 146 SS. € 2400,– Sehr seltene erste Ausgabe dieses Lesebuchs für Kinder unterschiedlichen Alters. 1808 ist noch ein „zweites Bändchen“ erschienen. „Am Anfang stehen kleine moralische Erzählungen, bezogen auf die Szenen, die die Kupfertafeln zeigen, und entwickelt aus dem Gespräch eines Kindes mit der Mutter. Es folgen kurze Rätsel, die von einem Vater erzählt und im Dialog mit den Kindern (nahezu) aufgelöst werden. Am Ende stehen längere Rätselerzählungen, bei denen es darauf ankommt herauszufinden, um wen (oder was) es sich bei den Akteuren jeweils handelt. Gezielt provoziert der Erzähler falsche Assoziationen, führt seine Zuhörer mit sprachlicher Mehrdeutigkeit in die Irre. Die Erzählungen haben eine rationalistische Grundstruktur, ohne belehrend zu sein“ (Handbuch der Kinderliteratur 1800–1850, Nr.560). – Das Besondere an diesem seltenen Biedermeierbüchlein ist sein größeres Quartformat, das für Kinderbücher dieser Zeit sehr ungewöhnlich ist, die vorzüglich kolorierten Kupfer und 42 den größeren Text dadurch aber besser ins Blickfeld rücken. – Goed. VI, 423, 15,7. Rümann, Kinderbücher 233. Wegehaupt III, 2238 (Band 1). Seebaß II, 1179 (nur die Kupfer des ersten Bandes). Pressler, S. 205/06 (Band I und Abb. 219). – Von vereinzelten Stockflecken abgesehen, sehr gut erhaltenes breitrandiges Exemplar, das im vorzüglich erhaltenen handkolorierten Originaleinband von größter Seltenheit ist. (Siehe Abbildung) In Stuttgarter Meistereinband Dioscorides, Pedacius. De medicinali materia libri sex, Joanne Ruellio interprete … accesserunt priori editioni, Valerii Cordi annotationes doctissimae in Dioscoridis de materia libros. Mit wiederholter altkolorierter Druckermarke und 786 altkolorierten Holzschnitten. Frankfurt/Main. Egenolff, Chr., 1549. Folio. Monogramierter (MS = Martin Sätter) Schweinslederband der Zeit auf Holzdeckeln mit reicher Platten und Rollenstempelung (Rücken und Schließen restauriert. 20 nn. Bll., 554 SS., 1 nn. Bl. € 9400,– Die zweite Ausgabe (erstmals 1543) der besten und umfangreichsten Ausgabe der Ryff’schen DioscoridesAusgabe mit Ergänzungen von Cordus und Gesners Nomenklatur. Die Holzschnitte, hier in einem schönen Altkolorit, sind weitgehend Wiederholungen aus dem Rösslinschen Kräuterbuch, darunter auch einige Tiere Hebräer, Skythen, Phönizier, Karthager, Römer und Griechen. Es soll das Vergangene mit dem Heutigen verglichen werden, da in der Vergangenheit der Keim der Gegenwart schlummere. Mit dem Erkennen von Entwicklungen und Kontinuitäten sei eine Förderung des Geschichtsbewusstseins möglich. Die (vorzüglich und meisterhaft kolorierten) Abbildungen zeigen entweder Wohn-, Handels- und Alltagsszenen des jeweiligen Volkes oder dramatische Höhepunkte aus dessen Geschichte. Die Texte sind ausführliche Erklärungen der jeweiligen Abbildungen, ergänzt mit weiteren Sachinformationen und kurzen unterhaltsamen Schilderungen“ (HKJL 1800–1850, Nr. 265 die „neue Auflage“). Die Kupfertafeln enthalten im Durchschnitt 2 Abbildungen pro Tafel; vereinzelt sind es drei oder auch nur 1 Abbildung. – Rammensee 501. Wegehaupt I, 719 (nur Band I inkomplett). Seebaß I, 709. – Tadellos erhaltenes Exemplar auf feinrippigem Bütten und in königlichem Einband. und Abbildungen von chemisch-pharmazeutischen Apparaten. – VD16, D 2005. Adams D 664. Pritzel 2308 Nissen 496. Durling 1152. Osler 340. Wellcome I, 1788. Benzing, Ryff 134. Benzing, Egenolf, 258. – Einband: Nach Haebler, S. 422, I/III handelt es sich bei diesem Einband um eine Arbeit des erst in Esslingen und dann in Stuttgart tätigen Buchbinders Martin Stätter. Bei den beiden monogr. Platten handelt es sich um das hessische und das württembergische Wappen. – Titel im unteren weißen Rand beschnitten und fachmännisch ganz hinterlegt, einige kleinere Einrisse im unteren weißen Rand sauber restauriert, ca. 160 Bll. im rechten weißen Rand mit mehr oder weniger starkem Wasserrand, der Einband fachmännisch restauriert. Insgesamt schönes und gut erhaltenes, sehr gut koloriertes Exemplar im signierten Meistereinband der Zeit.(Siehe Abbildung) Aus dem Besitz der Königin Friederike Caroline Wilhelmine von Bayern Gemälde der Vorzeit. Eine Galerie der Völker vor Christi Geburt. 2 Bände. Mit 36 altkolorierten Kupfertafeln von Georg Vogel und Ludwig Christoph Tyroff. Nürnberg. Kunst- und Kommissions-Bureau, 1814–15. Groß-8vo. Dunkelblaue Maroquinbände der Zeit mit reicher Goldprägung und in goldgeprägten Original-Pappschubern (Schuber leicht berieben). 1 Bl., VI SS., 1 Bl. 263 SS.; VI, XXVI SS. (Subskribentenverzeichnis), 331 SS. € 3600,– Erste Ausgabe in einem wundervollen Exemplar der Friederike Karoline Wilhelmine, Königin von Bayern (geb. Markgräfin von Baden 1776–1841). Der reich verzierte, mit Goldschnitt und rotem Rückenschild ausgestattete Einband enthält auf den Vorderdeckeln das gekrönte Monogramm „C“, das auf die Königin Caroline von Bayern hinweist. Die originalen Pappschuber auf beiden Seiten mit feiner Goldbordüre und ovalem goldgeprägtem Mittelstück verziert. – Das Werk enthält „kultur- und alltagsgeschichtliche Darstellung zahlreicher Völker zur Zeit der griechischen und römischen Herrschaft, u.a. der Germanen, Ägypter, Kelten, Perser, Olfers, Marie von. Altersbüchlein für junge Herzen. Wahre Freud ist ohne Zeit, reicht bis in die Ewigkeit. 5 (von 6) Heften der Reihe. Mit zahlreichen handkolorierten lithographierten Abbildungen von Marie von Olfers. Selbstverlag, Mai 1909–1914. Klein-4to. Handkolorierte Originalumschläge zus. in Leinwandmäppchen. Jeweils 6 Bll. € 1200,– Bis auf das Heft II (1910) die komplette Folge in tadellos erhaltenem, nahezu neuwertigem Zustand. – Diese Reihe „Altersbüchlein“ erschien von 1909–1914 jährlich jeweils im Mai. Sie gehören nicht zu der Reihe von Sonderdrucken der jeweils im Spätsommer angefertigten Bändchen für den Künstlerinnenbasar. – Ries, Wilhelminische Zeit, S. 759,37. – Im Unterrand der Bändchen jeweils ein kleiner BibliotheksnummernAufkleber. In diesem bemerkenswert guten Zustand sehr selten. Einband – Schmidt, Adolf. Bucheinbände aus dem XIV.-XIX. Jahrhundert in der Landesbibliothek Darmstadt. Mit 162 Abbildungen auf 100 teils farblithographierten Tafeln. Leipzig. Hiersemann, K.W., 1921. Folio. Originalleinwandband mit Lederrückenschild, Rücken- und Deckelvergoldung. 41 SS. € 500,– Bedeutendes Standardwerk zur Einbandkunde, das 162 Einbände ausführlich beschreibt und abbildet. Die Landesbibliothek Darmstadt verfügte neben der Dresdener Bibliothek seinerzeit über die bedeutendste Einbandsammlung. Schwerpunkt der hier gezeigten Stücke sind Kölner Einbände, zum großen Teil aus dem Nachlass des Baron Hüpsch. Die sächsischen Einbände der Hofbuchbinderei des Kurfürsten August stammen aus dem früheren Besitz der nach Darmstadt verheirateten Landgräfin Sophie Eleonore (1609–1671). Alle Einbände mit Nachweis der Provenienzen, ausführlichen Registern der Buchbinder, der Buchschnitte und der Wappen. – Adolf Schmidt (1865–1935) war Direktorder Landesbibliothek Darmstadt und gehört zu den bedeutendsten Einbandforschern. – Mejer 1517. SchmidtKünsemüller 989. – Sehr gut erhalten. 43 Antiquariat Gerhard Gruber Stand 38 Königsberger Straße 4 · 74078 Heilbronn Telefon +49 (0)7131 452 45 · Fax +49 (0)7131 91 04 74 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-gruber.de Geschichte der Naturwissenschaften · Alte Technik und Medizin · Firmengeschichte Becher, Johann Joachim. Chymischer GlücksHafen, oder Grosse Chymische Concordantz und Collection, von funnfzehn hundert Chymischen Processen. Neue viel verbesserte Edition. Halle. Krug. 1726. (22 x 17,5 cm). (30) 810 (28) S. Mit gestochenem Porträt. Halbpergamentband der Zeit. € 2200,– Zweite Ausgabe dieser berühmten Sammlung chemisch-alchemistischer Verfahren, hier erstmals mit G. E. Stahls „Bedenken über die Goldmacherei“. Bernhard, Julius. Reise- und Industrie-Handbuch für Württemberg und die angrenzenden Länderstriche der Nachbarstaaten Baden, Bayern, Oesterreich (Voralberg) und Schweiz. 2. verbesserte und vermehrte Auflage. 2 Teile in 1 Band. Stuttgart. Gauger. 1879–77. (18 x 12,5 cm). (8) 422 S.; (2) 368, 21 S., 1 Bl. Anzeigen. Mit Abbildungen, 1 gefalteten lithographierten Eisenbahnkarte von Württemberg und Baden, 1 gefalteten lithographierten Plan von Stuttgart und einem mehrfach gefalteten Panorama der Remstalbahn. Geprägter Original-Leinwandband. € 950,– Gegenüber der ersten Ausgabe mit nahezu doppeltem Umfang. – Rücken restauriert, sonst gut erhaltenes Exemplar. Cardanus, Hieronymus (Cardano, Girolamo). Offenbarung der Natur und natürlicher Dingen, auch mancherley wunderbarlichen und subtilen Würckungen… Jetz newlich… in die verstendtliche Teutsche zungen gebracht durch H. Frölich von Plawen. Basel. Henricpetri. (1591). (35 x 22 cm). (30) 828 (2) S. Mit Holzschnitt-Porträt verso Titel, einigen Textholzschnitten und Holzschnitt-Druckermarke. – Beigebunden: C. Plinius Secundus. Bücher und Schrifften von Natur, Art und Eygenschafft aller Creaturen oder Geschöpffe Gottes… Jetzundt widerumb mit sonderm Fleiß durchsehen… Frankfurt. Saur für Willers. 1600. (12) 388 (16 (2w)) S. Mit Titelholzschnitt und ca. 260 Textholzschnitten u.a.von J. Amman. Kalbslederband der Zeit über Holzdeckeln mit Blindprägung und intakten Metallschließen. € 6500,– Zu I: Zweite deutsche Ausgabe seines naturphilosophischen Hauptwerkes. Delius, Christoph Traugott. Anleitung zu der Bergbaukunst nach ihrer Theorie und Ausübung, nebst einer Abhandlung von den Grundsätzen der Berg-Kammeralwissenschaft. 2 Teile in 1 Band. Wien. Trattner. 1773. (26 x 21 cm). (18) 519, 45 S. Mit gestochener Titelvignette und 24 gefalteten Kupfertafeln. Dekorativer Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung. € 2200,– Erste Ausgabe des bedeutendsten bergbaulichen Lehrbuchs seiner Zeit. Gloria Mundi. Sonsten Paradieß-Taffel. Das ist, Beschreibung der Uhralten Wissenschafft, welche Adam von Gott selbst erlernet … nemlichen De lapide philosophico… (Hamburg. Liebernickel. 1692). (15,5 x 9 cm). (22) 216 S. Moderner Halblederband im Stil der Zeit mit reicher Rückenvergoldung. € 1250,– Dritte Ausgabe, erstmals 1620 erschienen. Goethe, R(udolph). Handbuch der Tafeltraubenkultur. Mit Benutzung des Nachlasses von W. Lauche. Berlin. Parey. 1894. (30 x 22 cm). XII, 235 S. Mit 150 Abbildungen und 30 chromlithographischen Tafeln. Geprägter Original-Leinwandband. € 1600,– 44 Hirschfeld, C(hristian) C(ay) L(orenz). Theorie der Gartenkunst. 5 Teile in 3 Bänden. Leipzig. Weidmanns Erben und Reich. 1779–85. (25 x 20,5 cm). XIV, 230 (2) S.; IV, 200 (2) S./ IV, 170 (2) S; SS. 171–251, 2 Bll.; IV, 252 (2) S./ VIII, 368 (8) S. Mit 5 gestochenen Titelvignetten, 230 teils ganzseitigen Textkupfern und 7 (1 gefalteten) Kupfertafeln. Halblederbände der Zeit (2) und Halblederband im Stil der Zeit (1). € 4800,– Eines der berühmtesten deutschen Gartenbücher des 18. Jahrhunderts. Hulsius, Levinus. Erster (- Vierdter) Tractat der mechanischen Instrumenten. 4 Teile in 1 Band. Frankfurt. Hofmann für Hulsische Erben bzw. Selbstverlag. 1615–33. (20,5 x 15,5 cm). (4) 123 S.; 20 S.; 29 (3w) S.; 23 S. Mit 4 gestochenen Titelvignetten, 4 Wappenkupfern, 1 gefalteten Tabelle, 1 gefalteten Holzschnitt-Tafel, 21 (5 gefalteten) Kupfertafeln, 36 Textholzschnitten und 8 Textkupfern. Pergamentband der Zeit. € 6400,– Vollständiges Exemplar der zweiten bzw. dritten deutschen Ausgabe. Kessler, Franz. Eygendtlicher Bericht vom Nutzen und Gebrauch deß Proportional-Instruments. Oppenheim. Galler für de Bry. 1612. (20,5 x 15 cm). 8 S. Moderner Halblederband. € 1200,– Einzige Ausgabe von Kesslers Schrift über den Gebrauch des von ihm erfundenen „Proportional Instruments“. Langsdorff, Johann Wilhelm. Kurze und gründliche Einleitung zur Kenntnis in Salzwerks-Sachen entworfen und mit nötigen mathematischen und phisicalischen Gründen erläutert. Frankfurt. Varrentrapp. 1771. (17,5 x 10,5 cm). (8) 128 S. Mit 8 gefalteten Kupfertafeln. Pappband der Zeit. € 1600,– Le Febure (Le Fèvre), N(icolas). Neuvermehrter Chymischer Handleiter, und Guldnes Kleinod: Das ist: Deutliche Unterweisung, wie man die von Chymischer Wissenschafft ins gemein handelende Schrifften recht verstehen; und nach Ordnung der Spagyrischen und Apotheckerischen Bereit-Kunst die darzu erforderte würckliche Operation gebührlich verrichten… müsse… aufs Neue durchaus in vielem noch mehr erläutert, und… vermehrt… von Joh. Hiskia Cardilucio. Nürnberg. Endters Sel. Söhne. 1685. (17 x 9,5 cm). (54) 1149 (19) S. Mit gestochenem Frontispiz und 14 (2 doppelblattgroßen) Kupfertafeln. Pergamentband der Zeit. € 3200,– Vierte deutsche Ausgabe des „besten Chemielehrbuchs seiner Zeit“ (Ferchl), erstmals durch J. H. Cardilucius herausgegeben. Maar, A. Illustrirtes Muster-Enten-Buch enthaltend die Gesamte der Zucht und Pflege der domestizirten Entenschläge und der zur Domestikation geeigneten Wild-Enten-Arten und Zier- Enten. Hamburg. Richter. (1891). (28,5 x 21,5 cm). XIX, 316 S. Mit einigen Textabbildungen und 42 (40 chromlithographischen) Tafeln. Original-Leinwandband. € 1600,– Ruland, Martin (der Jüngere). Propugnaculum chymiatriae: Das ist, Beantwortung und Beschützung der Alchymistischen Artzneyen, etlicher Spuriogalenisten Verleumbdungen… entgegen gesatzt. Leipzig. Lantzenberger für Apel. 1608. (19,5 x 15,5 cm). (28) 192 S. – Beigebunden: Derselbe. Alexicacus chymiatricus: Puris putis, mendaciis, atque calumniis atrocissimis Joannis Oberndorferi, quibus, Laruatus ille medicus, Apologiam suam, chymicomedicam practicam nequissimo ausu iniuriosissime consarcinavit… Frankfurt. Palthenius. 1611. (8) 111 S. – Beigebunden: Johann Oberndorffer. Apologia chymico-medica practica… adversus illiberales Martini Rulandi Calumnias. (Amberg). Forster. 1610. (12) 88 (4) S. Blindgeprägter Halbschweinslederband der Zeit mit grün eingefärbten und blindgeprägten Deckeln. € 6400,– Sammelband mit drei seltenen alchemistisch-pharmazeutischen Schriften, darunter 2 Streitschriften. Schöfferle, Jacob. Bau-Kunst, das ist: künstliche und gründliche Beschreibung von dem Gebrauch der fünff Säulen. Augsburg. Schönigk für Wehe. 1671. (30 x 19 cm). (8) 2, 44 S. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und 25 Kupfertafeln. Pergamentband der Zeit. € 2300,– Einzige Ausgabe des Augsburger Architekturbuches. Steinbock, Ernst Friederich von. Die noch nie genug gepriesene Kunst der edlen und hochschätzbaren Fischerey, samt allen deren Nothwendigkeiten. Nürnberg. Buggel und Seitz. 1730. (16,5 x 10,5 cm). (14) 374 (26) S. Mit gestochenem Frontispiz und 4 Kupfertafeln. Moderner Halblederband im Stil der Zeit. € 2200,– Erstmals 1724 erschienene Anleitung zu Fischfang, Fischzucht und Teichwirtschaft. 45 Antiquariat Norbert Haas Stand 1 An den Kastanien 31 · 47551 Bedburg-Hau Telefon +49 (0)2821 711 59 91 · Fax +49 (0)2821 711 59 93 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-norbert-haas.de Alte Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik · Atlanten Atlas – Le Sage. Histoisch-geographisch-genealogischer Atlas von Le Sage (Grafen Las Cases.) Aus dem Französischen übersetzt, verbessert, zum Theil ganz umgearbeitet und vermehrt, in 42 Uebersichten, von Alexander von Dusch, Großherzoglich Badischem Minister-Residenten, Joseph Eiselein, Professor, und Dr. Carl Schmidt. Vierte Ausgabe mit stehenden Schriften. Herausgegeben von Johann Velten in Karlsruhe. 1835 € 2400,– Mit montierter Verlagsanzeige auf dem Innendeckel. Widmung auf Vorsatz. – Sauberes Exemplar des Weltatlases von Las Cases, Emmanuel Auguste Dieudonné Marius Joseph de (1766–1842). – Der Atlas mit Karten von Griechenland und der Europäischen Türkei, Osmanisches Reich, Kaisertum Brasilien, Freistaat Mexiko, Nordamerikanische Freistaaten, Deutsche Bund mit der Helvetischen Eidgenossenschaft, Europa im politischen Zustand im Jahre 1812 und 1828, Amerika, Afrika, Asien, Weltkarte, Russisches Kaisertum, Deutschland vor dem Westphälischen Frieden und nach dem Westphälischen Frieden, Deutschland mit seinen Herzogtümern, Spanien und Portugal, Frankreich, Italien, Großbritannien, Frankreich im Jahre 1812, Wanderungen der Barbaren, Römische Reich, alte Griechenland, und alte bekannte Welt nach Marinus von Tyrus. – Diese Ausgabe selten! Einer der ersten Karten die Homann während seiner Tätigkeit für Funck (1700–1702) stach. – Oben links altkolorierte Titelkartusche. – Die Karte in 18 Segmenten auf Spielkartenkarton mit original Schuber. – Alles gut erhalten. – Sehr seltener Nürnberger Einblattdruck! (Siehe Abbildung) Einsiedeln/Kt. Schwyz. Kloster Einsiedeln und die Gnadenkapelle; darüber Darstellung der Marienerscheinung; darüber Maria mit dem Gottessohn; links und rechts daneben Meinrad von Einsiedeln mit den 2 Raben und Petrus mit Schlüsseln (?) (‚Ware Abbildung Des Gnaden bilts Der Wunder dätigen Muotter Gottess Maria Zu Einsidlen auf dem Alltar stehent in dero von Gott selbsten geweichten Heiligen Capellen‘), Kupferstich sign. v. „To. S.H. Bischofzell“, um 1761, 64 × 44 cm € 2800,– Der Kupferstich erschien wohl zum 900-jährigen Todestag, der Ermordung Meinrads durch Räuber. – Sehr selten! (Siehe Abbildung) Deutschland. ‚Sac. Romani Imperii in suos Decem Circulos accuratè divisi Nova Descriptio ex Officina Davidis Funcken Norimbergae. Joan Baptist Homann sculpsit.‘, altkol. Kupferstich v. J.B. Homann b. David Funck in Nürnberg, 1700–1702, 49 × 57 cm € 750,– Meurer/Stopp – Topograpica des Nürnberger Verlages David Funck, III.5B. – Zeigt Gesamt-Deutschland. – Florenz/Toskana. Gesamtansicht aus der Vogelschau, Kupferstich aus Het Nieuwe Stede Boek … b. Mortier in Amsterdam, 1704, 50 × 60 cm € 1500,– Lahr. Gesamtansicht (‚Ansicht von Lahr‘), Aquatinta in Brauntönen v. Nilson n. Follenweider gedr. v. H. Schweizer b. Herder in Freiburg, um 1820, 25 × 28,5 cm (Schefold, Alte Ansichten aus Baden, 29411) € 1200,– 46 Meersburg. Residenz Meersburg (‚Prospect der Hochfürstlichen Residenz in Mörsburg‘), altkol. Kupferstich v. Andreas Pfauz n. J. Antoni Gmeinder b. Akademische Kunsthandlung in Augsburg, um 1780, 29 × 40 cm (Schefold, Alte Ansichten aus Baden, 30876) € 1200,– Memmingen – Volkratshofen. Schloss Illerfeld von der Südseite; im Vgr. Rundtempel (‚Illerfeld von der Südseite, während der Anwesenheit Ihrer königl. Maj. des Königs und der Königin von Bayern.‘), Umrissradierung v. Jos. Hutter in Augsburg, 1829, 19 × 29 cm € 750,– Schefold, Alte Ansichten aus Bayerisch Schwaben, 44737. – Eine von 3 gedruckten Ansichten von Illerfeld, die bei Schefold bekannt sind! Paris. Gesamtansicht (‚Vûe de la Ville de Paris prise de la Lanterne Napoleon, dans le jardin de St. Cloud‘), aquarellierte Umrissradierung v. Klein n. Friedrich Ferdinand Runk b. Artaria & Comp. in Wien, um 1800, 43,5 × 68 cm € 5000,– Venedig. Panorama vom Hafen auf die Stadt von der Kirche San Giorgio Maggiore bis zum Markusdom; im Vgr. Brücke, altkol. Lithographie v. Deroy n. Chapuy b. L. Turgis in Paris & New York, um 1860, 38 × 50 cm € 1200,– Villingen-Schwenningen. Gesamtansicht von Villingen (‚Ansicht von Villingen‘), Aquatinta v. Nilson n. Follenweider gedr. v. H. Schweizer b. Herder in Freiburg, um 1825, 25 × 29 cm (Schefold, Alte Ansichten aus Baden, 34691) € 1200,– Weinsberg. Gesamtansicht von Süden; im Vgr. der Hohlweg mit Bürgerpaar, altkol. Aquatinta v. C. Dörr in Heilbronn b. C. Laminit in Mannheim, 1820, 25,7 × 37,8 cm € 2200,– Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, Nr. 10950 (vorliegendes Blatt mit größerem Maß als bei Schefold angegeben). – Altmontiertes altkoloriertes Aquatinta auf Albumpapier bis zum getuschtem Rand beschnitten. – Sehr selten! (Siehe Abbildung) Thieme-Becker, Bd. XXIX, S. 211f. – Ferdinand Runk (1764 Freiburg /Breisgau – 1834 Wien) war Landschaftsmaler und Radierer und Schüler der Akademie in Wien). – Feinste Ausführung des sehr seltenen Blattes in frischen Farben. Sankt Petersburg. Nicolaus-Marine Kathedrale mit dem Fontanka-Kanal im Vgr., altkol. Lithographie v. Durand gedr. v. A. Bry b. Gihaut in Paris, 1839, 30,5 × 44,5 cm € 750,– Siena/Toskana. Gesamtansicht aus der Vogelschau, Kupferstich v. Wenzel Hollar aus Theatrum Praecipuarum Totius … b. F. de Wit in Amsterdam, um 1680, 36,5 × 44 cm € 1200,– Parthey, Wenzel Hollar, Nr. 1121 (Parthey kennt nur das Blatt von Pierre van der Aa!); Bachmann kennt kein kpl. Exemplar vom Städtebuch von de Wit! – Extrem selten! Stuttgart. ‚Prospect des Grabens gegen das Ludwigsburger Thor‘, altkol. Kupferstich b. Akademische Kunsthandlung in Augsburg, um 1780, 27 × 39,5 cm € 1400,– Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, Nr. 8290. – Guckkastenblatt. – Tadelloser Zustand des seltenen Blattes! (Siehe Abbildung) Württemberg. ‚Carte Tres Particuliere Du Duché De Wirtemberg Dreßée sur les Memoires de Jean Weyrich Rolslin, Par N. de Fer …‘, kol. Kupferstich von 2 Platten gedr. v. Herman van Loon n. Jean Weyrich Rolslin b. N. de Fer in Paris, 1703, 60,5 × 60,5 cm € 3250,– Bibliographisch für uns nicht nachweisbar! – Sehr seltene Karte von Württemberg. – Oben links Titelkartusche; oben rechts Dedikation von de Fer; unten links u. rechts Kartuschen mit Erklärungen u. Maßstab. Württemberg. ‚Neuste Karte von dem Koenigreich Wuertemberg und dem Großherzogthum Baden mit den inclavirten Fürstenthümern Hechingen und Sigmaringen in vier Blättern mit vorzüglicher Rücksicht auf die bestehenden Haupt- und Vicinal Strassen. – nach den zuverlässigsten vorhandenen Aufnahmen und Notizen zusammen getragen …‘, Lithographie v. Leonhard Zertahelly b. Georg Ebner in Stuttgart, um 1839, 109 × 103,4 cm € 2800,– Tooley’s Dic. of Mapm. Rev. Ed. E – J, S. 260. – Sehr seltene Karte vom Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden. – Oben links Titel und Verlegeradresse. – Unten rechts Maßstab in Post- u. Reisestunden etc. – Faltkarte auf Leinen mit original Schuber. – Tadelloses Exemplar! 47 Antiquariat Haufe & Lutz Stand 51 Kronenstraße 24 · 76133 Karlsruhe Telefon +49 (0)721 37 68 82 · Fax +49 (0)721 49 43 72 E-Mail: [email protected] · Internet: www.haufe-lutz.de Seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts · Kinderbücher · Literatur und illustrierte Bücher Geschichte · Rechts- und Wirtschaftswissenschaften · Naturwissenschaften · Technik Barth, Joseph. Muskellehre nach den zwey Hauptverhältnissen, ihrer Lage und Verbindung untereinander, wie auch nach ihren allgemeinen und besondern Verrichtungen. 2. Aufl. Wien, M. Lechner 1819. 4°. XX, 49 unbez. Bl. mit 16 Textkupfern u. 45 Kupfertafeln. Typogr. OKart. € 750,– Vgl. Graesse I, 300. Hirsch-Hüb. I, 352. Joseph. Bibl. Wien S. 44. Wolfenbüttel I, 130. Wurzbach I, 166. (Alle erste Ausgabe von 1786). Nicht bei Waller und Wellcome. – Unveränderte zweite und letzte Auflage der seltenen Muskelanatomie. – Einigen der schönen Muskeldarstellungen sind die Erklärungen beigestochen. Anfangs erläutern jeweils zwei Tafeln die Lage und Funktion bestimmter Muskeln. – Der auf Malta geborene J. Barth (1745–1818) war Professor für Anatomie und kaiserlicher Leibaugenarzt in Wien (vgl. ADB II, 100 u. NDB I, 604 f.). – Rücken fachgerecht restauriert, Umschlag leicht fleckig, sehr schönes unbeschnittenes Exemplar. Krüger, Hilde. Der Widiwondelwald. Ein Bilderbuch aus bunten Dreiecken. Bln., Dietz (1924). 4°. 14 Bl. mit 12 Farbtafeln. Farbig illustr. OHln. € 1400,– Bilderwelt 607. Doderer-Müller 798. Buchmesse 233 (mit Abb.). Göbels III, 308. Hobrecker, Braunschweig 4420. Kunze-Wegehaupt S. 267 (mit Abb.). Oldenburg, Künstler 198. Stuck-Villa II, 241 (mit Farbabb. auf dem Katalogumschlag). Wegehaupt, Arbeiterklasse 418. – Einzige Ausgabe dieses sehr seltenen KünstlerBilderbuchs. – „Das Bilderbuch zeigt in auffallend geometrisierten und farbkräftigen Bildern klare Einflüsse des Konstruktivismus und des Expressionismus… Hilde Krüger entwirft ihre Figuren und Landschaften aus geschnittenen, spitzen, dreieckigen Farbpapieren. So entstehen stark abstrahierte, geometrische Bilder, die Anklänge an Lissitzky und Schwitters zeigen…“ – Klammern leicht angerostet, dadurch die mittlere Lage gelockert, schönes sauberes Exemplar. Lauremberg, Peter. Horticultura, libris II. comprehensa; huic nostro coelo & solo accommodata; regulis, observationibus, experimentis, & figuris novis instructa: in qua quicquid ad hortum proficue colendum … explicatur. 2 Teile in 1 Band. Frankfurt a. M., M. Merian (d. J.) 1654. 8°. 165, (1) S., 13 unbez. Bl.; 43 S. mit gestoch. figürl. Titelbordüre, 23 Kupfertafeln u. 28 Darstellungen auf 6 blattgroßen Textkupfern. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. Rückenverg. € 750,– 48 Nissen BBI 1147. Pritzel 5088. VD17 23:000442 B. Wüthrich, Merian II, 34. – Zweite Ausgabe des botanischen Hauptwerks, des Rostocker Botanikers, Arztes und Mathematikers (1585–1639). – Die erste Ausgabe erschien 1633 oder 1634. – Eines der wichtigsten und umfassendsten Gartenbücher des 17. Jahrhunderts. – Die Kupfer zeigen Hecken, Bäume, Gartengeräte und barocke Gartengrundrisse. – Einband stärker berieben, Gelenke oben mit kl. Fehlstellen, Exlibris, Titelbl. mit kl. Randeinriss u. zeitgenöss. Besitzvermerk, durchgehend gebräunt und etwas stockfl. Lucas, Agnes. Puppenmütterchens Nähschule. (Und:) Puppenmütterchens Nähschule. II. Teil. Fortsetzung der Puppengeschichte, sowie der Anleitung, nach welcher junge Mädchen ihre Puppenkleider selbständig herstellen können. Ravensburg, Maier o.J. (1905). 8°. Teil I: 16 S. (Textheft), 8 mehrfach gefalt. Schnittmusterbogen, 1 Bogen Durchpauspapier und 8 (statt 12 ?) chromolithogr. Mustertafeln; Teil II: VI, 74 S. mit 19 Textabb., 4 mehrfach gefalt. Schnittmusterbogen in Orig.- Umschlägen mit mont. chromolithogr. Mustertafeln; Porzellankurbelkopf-Gliederpuppe (gemarkt: „Armand Marseille 390 A O M“) mit brünetter Echt haarperücke, blauen Schlafaugen und org. Verkaufskleid, zahlreiche diverse Stoffe und Spitzen, Schachtel mit Schere, Maßband, Garn, Knöpfen etc. OKart., OMappe, OHln. u. OHln.Flügelmappe, jeweils mit chromolithogr. Deckelbild in grüner OLn.-Pappschachtel mit chromolithogr. Deckbild (46 x 36 cm). € 2400,– GV 90, 439. Klotz 4253/1. Vgl. Bilderwelt 1425, Slg. Brüggemann I, 515 und Wegehaupt II, 2061 (alle ohne Teil II und Puppe). – In dieser Vollständigkeit äußerst seltenes Beschäftigungs-Spiel. – Diese sog. „Große Ausgabe“ des reichhaltig ausgestatteten Spiels enthält: eine Puppe (Höhe ca. 43 cm) mit Kopf aus Biskuitporzellan, brauner Echthaarperücke und Schlafaugen, bekleidet mit weißem Leinenkleid und Seidenbändern. – Anleitungsheft, Textbuch, Mustertafeln und Schnittmusterbogen sowie zahlreiches Nähmaterial. – Die Mustertafeln zu Teil I sind nummeriert: 1, 3, 4, 6–8, 9 u. 11 (eventuell fehlen 4 Tafeln), mit dem äußerst seltenen II. Teil, der in der Ausstattung der Buchausgabe von Teil I entspricht. – Es erschien auch eine „Kleine Ausgabe“ mit kleinerer Puppe (ca. 20 cm) und weniger Zubehör. – Mappe für die Schnittmuster zu Teil II leicht terweisen, zu Pferd zu sitzen, die Opera auf der Reit-Schul zu machen, … Der Andere, von Bestellungen eines wolerbauten Marstalls, Reit-Hauß, und andern dazu gehörigen Sachen, wie auch von Dressirung und Zäumung der Pferde. Ulm, C. B. Kühn 1674. 4°. 2 Bl., 98 S. mit 37 schematischen Holzschnitten im Text. Prgt. d. Zt. mit handschr. Rückentitel. € 1200,– fleckig und berieben, sonst nahezu unbespieltes, sehr schön erhaltenes und in seiner Vollständigkeit außergewöhnliches Exemplar. (Siehe Abbildung) (Schleder, Jan-Georg). Deorum fatidicorum synopsis historica Beschreibung aller vornembsten Heydnischen Oraculorum. Frankfurt, C. Pächtler 1654. 8°. Gestoch. Porträt, gestoch. illustr. Titel, 3 Bl., 305, (6) S. mit 61 ganzs. Kupferstichen u. 1 ganzs. Holzschnitt. Prgt. d. Zt. € 950,– VD17 23:237135Q. Vgl. Jöcher IV, 274. Kistner/Seebaß NF 819. – Zweite Ausgabe der erweiterten deutschen Bearbeitung des „Tractatus posthumus divinatione et magicis praestigiis“ von J.J. Boissard (vgl. Brunet I, 1068). – Die erste deutsche Ausgabe erschien 1643 mit abweichendem Titel. – Die schönen, reich mit Ornamenten ausgestatteten Götterbilder im 1. Teil sind nach Theodor de Bry gestochen. Die 14 Kupfer in der Art von Merian, zum 2. und 3. Teil („Von den Weisen“; „Von den 7 Wunderwerken der Welt“) sind vermutlich von A. Aubry gestochen, der auch den reizvollen allegorischen Titel zu dieser Ausgabe gestochen hat. – Der Regensburger Historiker J. G. Schleder hat auch 2 Bände des Theatrum Europaeum von Merian verfasst. – Einband etwas angestaubt u. fleckig, modernes Exlibris u. Besitzvermerke aus dem 18. und 19. Jahrhundert, gutes sauberes Exemplar. De la Lance II, 650. Nicht bei Brunet und Graesse. – Erste Ausgabe. – Eines der selteneren Werke des deutschen Reitmeisters, Pferdearztes und Autoren G. S. Winter v. Adlersflügel (1629 ? – 1701), dessen Schriften auch nach seinem Tod noch mehrfach aufgelegt wurden. Sie galten im 17. und 18. Jahrhundert als Standardwerke der Hippiatrik. – Das vorliegende Buch entstand zur Zeit Winters als württembergischer Stutenmeister unter Herzog Eberhard III., wo er u.a. mit der Aufsicht des Haupt- und Landgestüts Marbach betraut war. – Einband etwas fleckig, vorderes Innengelenk angeplatzt, durchgehend etwas gebräunt und stockfl., gutes Exemplar. Zoetrop. (Berlin, Luxuspapierfabrik Sala um 1900). Bildertrommel mit ausgestanzten Sehschlitzen (Durchmesser: ca. 27,5 cm), gedrechselter Holzfuß und 7 (6 beidseitig) bedruckte farbig illustrierte Papierstreifen in Chromolithographie (Format jeweils ca. 86 x 9,5 cm). Mit Orig.-Deckel für die Bildertrommel mit mont. farb. Illustration (2 Kinder und 1 kleiner Hund). € 3800,– Füsslin, Optisches Spielzeug S. 62 (mit Farbabb.). – Sehr seltenes und schön gestaltetes Zoetrop. – Das Zoetrop, auch Wundertrommel oder Lebensrad genannt, wurde um 1830 von dem Engländer William George Horner (1768–1837) erfunden. – Durch die in gleichmäßigem Abstand angebrachten Ausstanzungen des rotierenden Zylinders betrachtet, scheinen sich die Figuren auf den Papierstreifen zu bewegen. – „A. Sala war einer der vielseitigsten Berliner Luxuspapierfabrikanten…“ (C. Pieske, Die große Welt in kleinen Bildern, Bln. 1999, S. 129 f.). – Kleine Gebrauchsspuren und Randeinrisse der Papierstreifen, unauffällig restauriert, außergewöhnlich schön erhaltenes und wohl vollständiges Exemplar. (Siehe Abbildung) Wagner, Richard. Gesammelte Schriften und Dichtungen. 4. Aufl. 10 Bände. Leipzig, Siegel 1907. 8°. OHldr. mit goldgeprägtem Rückentitel u. reicher Rückenverg. € 300,– Mit eigenhändiger Widmung von Siegfried Wagner („Gedenkt Bayreuths; Siegfried Wagner“) auf dem Titelbl. von Band I. – Schnitt stellenweise etwas stockfleckig, sonst schöne, dekorativ gebundene Reihe. Winter (v. Adlersflügel), Georg Simon. Neuer Tractat von der Reith-Kunst, in zwey Haupt-Theil unterschieden, der Erste handelt, wie man einen grossen Herrn, Cavallier, und Scholarn, solle un- 49 Antiquariat J. J. Heckenhauer oHG Stand 27 Roger Sonnewald · seit 1823 · Holzmarkt 5 · 72070 Tübingen Telefon +49 (0)7071 230 18 · Mobil +49 (0)172 740 95 69 E-Mail: [email protected] · Internet: www.heckenhauer.de Kunst und illustrierte Bücher · Literatur · Photographie · Osteuropa (v.a. Russland) Steinbock (27) und W. Loeillot (7) nach Eduard Hildebrandt. Die Tafeln auf festem Karton gut erhalten, das erste Motiv etwas fleckig, die anderen Tafeln gut erhalten. Die Leinenkassette mit Gebrauchsspuren, Ecken und Kanten bestoßen, Rücken fachgerecht restauriert. € 18 000,– Graf, Gottfried. Bussen – Landschaft. Mengen, 1910. 8,6 x 23 cm (Bildgröße), 14,3 x 29,2 cm. Original-Radierung. Unten rechts mit Bleistift signiert: „G. Graf“, in der Platte links unten „F 10“. Verso mit Bleistift betitelt: Bussen – Landschaft. Unter Passepartout, gerahmt. € 240,– Der im oberschwäbischen Mengen geborene Künstler Gottfried Graf (1881–1938) gehörte in Berlin der avantgardistischen Novembergruppe an. Das Blatt zeigt eine Sicht auf die weite Landschaft mit Bauern und Pappeln im Vordergrund und im Hintergrund den „heiligen Berg Oberschwabens“, den Bussen. – Weitere Arbeiten von Graf zeigen wir am Stand. Kunst – Hildebrandt, (Eduard). Aquarelle. (Auf seiner Reise um die Erde nach der Natur aufgenommen in Egypten, Indien, China, Japan, Manilla, Amerika etc.) Berlin, Raimund Mitscher, vormals Wagner um 1880. Imperial-Folio. 34 chromolithographische Tafeln auf festem Karton von R. 50 Der in Danzig geborene Künstler Hildebrandt (1817– 1869) war als Königl. Preuß. Hofmaler und Mitglied der Akademie ein gefeierter Genre- und Landschaftsmaler, der von Wilhelm IV auf Empfehlung A. v. Humboldts nach Südamerika gesandt wurde und dort „ethnographisch sehr wertvolle Aquarellstudien anfertigte“ (Thieme-Becker). In den Jahren 1862–64 unternahm er eine Weltreise. Es folgte in Berlin eine Ausstellung von 300 Aquarellstudien, von denen eine Auswahl unter dem Titel ‚Reise um die Erde‘ in chromolithographischen Darstellungen von R. Steinbach (mit erläutenden Texten von R. Weisse) bei R. Wagner in Berlin erschien.“ (Thieme/Becker). Diese Ausgabe ohne den erläuternden Text, daher das Werk von Kossak über Hildebrandts Reise. (5. Aufl. mit 1 Karte) beiliegend. Wagner starb 1883, sein Verlag ging dann an Stilke, Lubarsch und schließlich an den Verlag Mitscher über. Drei Verlagswechsel in zehn Jahren und die Tatsache, dass die Blätter einzeln verkauft wurden, führten dazu, dass komplette Ausgaben heute sehr selten sind. Durchgehend rückseitig betitelt und nummeriert, so z.B. Gize und Sphinx; Hongkong. Queens Road (unsere Abbildung); Macao – Theater Sing Sang; Runde Straße in Peking, Ceylon – Colombo, Brücke bei Peking. – Vgl. Thieme/Becker. XVII, 74 (Siehe Tafel 4) – Huelsenbeck, Richard. En avant dada. Die Geschichte des Dadaismus. Hannover / Leipzig, Paul Steegemann, 1920. Groß-Oktav. 44 Seiten, 2 Blatt Verlagsanzeigen. Original-Broschur. An den Rändern leicht angestaubt und knickspurig. Verso Titel kleiner Stempel, sonst von guter Erhaltung. € 680,– Erste Ausgabe. Huelsenbeck gehörte neben Arp, Ball, Janco und Tszara zu den Begründern der Dada-Bewegung, deren Gründung im Züricher Cabaret Voltaire er hier schildert und mit dem Satz schließt: „DADA aber WIRD EWIG LEBEN“. – WG 7. Literatur – Wynne, d.i. Comtesse des Ursins et Rosenberg / Gräfin Orsini-Rosenberg. Les Morlaques. à Catherine II, Imperatrice de toutes les Russies. Vol I et II. 2 Bände in 1. (Modena) 1788. 4°. Quarto. 4 Blatt, 358 Seiten. Mit Frontispiz, Vignette in Kupferstich. Leder der Zeit mit Rotschnitt. Gut erhalten, im Text vereinzelte Korrekturen mit alter Tinte. € 1800,– Seltener Roman der Gräfin Orsini-Rosenberg (1737– 1791), die Goethe in Venedig kennenlernte und die ihn 1825 inspirierte den Aufsatz über die „Serbischen Lieder“ zu schreiben. Das Buch schildert die Lebensverhältnisse im venezianischen Hinterland um Skradin und Knin und verbindet sie zu einer Mischung aus Liebesroman, Raub und Blutrache. Die Gräfin war nie in Dalmatien gewesen, genauso wenig wie Karl May bei den Indianern. – siehe auch der Artikel der NZZ: Im „Spätlicht des Ancien Régime. Wem ist Goethe 1790 in Venedig begegnet ?“, 14.08.2003. (Siehe Abbildung). Osteuropa / Südosteuropa – Balkan-Karte. Theatrum Belli inter Imperat. Carol. VI. et Sult. Achmet IV in partibus regnorum Serviae et Bosniae. Regnum Bosniae, una cum finitimis Croatiae, Dalmatiae, Slavoniae, Hung. et Serviae … Regni Serviae pars, una cum finitimis Valachiae & Bulgariae partibus. Altkolorierte Kupferstichkarte von J. Öttinger. Nürnberg, Homann Erben, ca 1740. Imperial Quer Folio. Mehrfach gefaltete Karte mit zwei Titelleisten (Bosniae/ Serviae) aus zwei Teilen montiert, unten und an den seitlichen Rändern 25 kleine Stadtpläne. Im Kartenteil zwei figürliche Kartuschen. Kartenformat: 31 x 100 cm, Gesamtformat: 64,5 x 113,5 cm. Gut erhalten. € 680,– Die Stadtpläne zeigen u.a. Belgrad, Carlstadt, Temeswar, Esseck u.a. Die Karte reicht von der Adria bis nach Nicopolis. – De La Chapelle, Amand. Memoires pour servir a l’histoire de Pologne. Avec les Remarques sur le Gouvernement de ce Royaume pour servir d’intelligence a ces Memoires. Paris, Cailleau 1739. Klein-Oktav. XX, 400 Seiten. Leder der Zeit mit reicher Rückenvergoldung, Rotschnitt und Stehkantenvergoldung. Stehkanten minimal berieben, Reste eines alten Rückenschildes, Schmutztitel leicht leimschattig, sonst sehr frisches und dekoratives Exemplar. € 380,– – Seutter, Matthaeus. Mappae Imperii Moscovitici pars Septentrionalis, adornata per Guillielmum de L’ Isle, Membrum Academiae Regalis Scientiarum et celeberr: Reg: Galliae Geographum; nunc vero arri incisa et venalis exposita a Matth. Seutter, S. Caes. M. Geogr. Aug. Augsburg, Seutter, ca 1750. 57,5 x 49,5 cm, Kartenformat. Kolorierter Kupferstich, ungerahmt. Sehr gut erhalten. € 480,– Schöne altkolorierte Karte des nördlichen Russischen Reiches von Petersburg im Westen bis Perm im Osten; mit Wappenkartusche. – Sidonski, F. Vvedenie v’ nauku filosofij. Sochinenie. (An introduction to the sience of philosophy). S. Peterburg, Tipografia Konrad Wingeber, 1833. Oktav. VI, 398 Seiten. Halbleder der Zeit, mit goldgeprägtem Rückentitel. Einband etwas berieben und bestoßen, leicht stockfleckig, sonst gut erhalten. € 800,– Seltene Erstausgabe. F. F. Sidonski (1805–1873) war einer der Hauptvertreter der russischen Philosophie des 19. Jahrhunderts, beeinflusst durch den deutschen Idealismus. „This book was crowned by the Academy of Science with a full Demidov price. Sidonski wrote a great deal on both theological and philosophical questions.“ – Zenkovsky. A history of Russian Philosophy, 1953, Vol. I, page 306f. – Zwick, Henry Augustus and John Gottfried Schill. Calmuc Tartary; or a Journey from Sarepta to several Calmuc Hordes of the Astracan Government; from May 26 to August 21, 1823 undertaken, on behalf of the Russian Bible Society. London, Holdsworth and Ball, 1831. Oktav. IV, 262 Seiten. Halbleder der Zeit mit marmorierten Bezügen und goldgeprägtem Rückentitel. Dekoratives gut erhaltenes Exemplar. € 580,– Seltene englische Übersetzung. – Cat. Russica, 692. Photographie – Frank, Robert. Zero Mostel reads a book. New York, New York Times, 1963. Oktav. unpaginiert (40 Seiten). Illustrierter Original-Pappband. Ohne Schutzumschlag. € 120,– Erste Ausgabe. „So where did you say you were going“ he asked, „To the bookstore“ we said, „Why“ he asked, „To buy a book“, we said, „Aha“ he said, „a book. Let me tell you about books“ And he proceeded … Ein wunderbar komisches Fotobuch! – Lazi, Franz. Stuttgart Flughafen mit Mercedes 300 SL Roadster und zweiflügeliger Schweizer Propeller Maschine sowie Flughafengebäude im Hintergrund. Vintage Silber-Gelatine-Print. Stuttgart, 1956 23 x 16,5 cm Agfa Papier Verso mit Fotografen-Stempel gestempelt und nummeriert, mit Bleistift Inventarnummer „2953“ sowie „1958“ bezeichnet. Eine Ecke mit leichten Knickspuren, sonst gut erhalten. € 980,– Siehe auch Jeffrey/Schmalriede. Franz Lazi. Fotografie. Architektur-, Design- und Werbefotografie der 50er Jahre. Tübingen, Heckenhauer, 2003. Schmitt – Weininger, Otto. Über die letzten Dinge. Mit einem biograph. Vorwort von Dr. Moriz Rappaport. 3. mit der 2. gleichlautende Auflage. Wien und Leipzig, Brandmüller, 1912. Oktav. XXIII, 178 Seiten. Neuer Halbleinenband. Gut erhalten. Zwei Namenszüge auf Vorsatz. € 420,– Aus der Bibliothek des Juristen Carl Schmitt (1888– 1985), mit dessen Signatur: „Carl Schmitt, Düsseldorf Mai 1912“. Schmitt war zu dieser Zeit Referendar am Oberlandesgericht in Düsseldorf. Neben Nietzsche und Däubler war Weininger ein prägender Autor in seiner Düsseldorfer Zeit als junger Anwalt. Siehe auch: Hüsmert (Hrsg.) Tagebücher 1912–1915, Berlin, 2003. Der zweite Namenszug: „Eberle 1923“. 51 Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH Stand 23 Rathausstraße 19 · 1010 Wien, Österreich Telefon +43 1 409 61 90 0 · Fax +43 1 409 61 90 9 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat.at Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft Seltene und wertvolle Bücher, Handschriften und Autographen Dinkelsbühl, Nicolaus von. Excerpta ex quaestionibus diversibus super quartum librum Sententiarum. Wien?, um 1430. € 8500,– Sauber ausgeführte und wohl noch im näheren Umkreis des Verfassers entstandene Handschrift von Dinkelsbühls Kommentar zum Vierten Buch der Sentenzen des Petrus Lombardus; hier die distinctiones I-XIV umfassend (bricht in der ersten quaestio von d. XIV ab). Die vorliegende Handschrift entstand wohl noch zu Dinkelsbühls Lebzeiten und ist dem Wasserzeichen nach auch im regionalen Umfeld des Autors, der seit 1385 in Wien wirkte und 1405 Domkapitular zu St. Stephan wurde, zu lokalisieren. Gregor I. Sammelband mit 4 jeweils vollständigen Inkunabeln, alle bei Michael Furter erschienenen Werke Papst Gregors enthaltend. Basel, 1496. € 12 000,– Attraktiver Geschenkband aus der Danziger Klosterbuchbinderei Salfeld, vom Bischof Nikolaus von Kulm 1503 dem Kloster Löbau in Westpreußen gestiftet. Eike von Repgow. Sachssenspiegel. Leipzig, 1539. € 7500,– Noch frühe Ausgabe des ältesten und wichtigsten Rechtsbuchs des deutschen Mittelalters. Schönes Provenienzexemplar in einem zeitgenössischen Rollenstempelband mit geprägtem Titel und Eignermonogramm des Erstbesitzers Johann Fürstenauer. Hoffmann, Elias. Stamm und Wappenbüchlein. Frankfurt/Main, 1592. € 12 000,– Von verschiedenen Händen prächtig illustriertes und mit vielfältigen Eintragungen versehenes Unicum: Das unbekannte, letzte Werk aus Elias Hoffmanns kleinem Frankfurter Verlag, ein gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Heinrich Wirrich entworfenes Album amicorum, das den Einträgern vorbereitete leere Wappenkartuschen bot, wurde im Umkreis der großen Frankfurter Bildmaler als Catalogus amicorum weitergeführt und enthält Eintragungen bis zum Jahr 1632. Stammbuch des Johann Konrad von Flachslanden. Nîmes, Lyon, Paris u. a. O., 1603–1605 und 1610. € 12 500,– Schönes Album amicorum des Elsässer Beamten Johann Konrad von Flachslanden, geführt vornehmlich während seiner Jahre in Nîmes, Lyon und Paris und 52 ausgestattet mit über einem Dutzend außerordentlich qualitätvoller Wappengouachen in Gold und Farben. Besondere Erwähnung verdient die beeindruckende emblematische Allegorie des Ehebunds, die Peter Sichart aus der Nürnberger Kaufmannsfamilie am 5. Mai 1605 in Paris seitenfüllend gegenüber seinem Wappen einzeichnen ließ. Zuletzt 1882 im Rahmen der Schau „Heraldische Meisterwerke von der Internationalen Ausstellung für Heraldik zu Berlin“ öffentlich präsentiert, damals in der Slg. Warnecke. Chiromantie. Questa scientia qual si dimanda Chiromantia. Italien, Mitte des 17. Jhs. € 9500,– Mit 145 ganzseitigen Federzeichnungen illustrierte, wissenschaftlich eigenständige Handschrift zur Chiromantie, ergänzt um eine bemerkenswerte anthropologisch-chirognomische Feldstudie mit 49 Doppeltafeln von tatsächlichen Händen von Strafgefangenen. Die auf vergleichsweise breiter Datenbasis vorgenommene Untersuchung forscht nach Hinweisen auf Korrelationen zwischen physischen Eigenschaften (verkörpert in den individuellen Papillarleisten der Handinnenflächen) und charakterlichen Eigenschaften (manifestiert in den durch das Strafrecht objektivierten Handlungen ihrer Träger) und bildet damit ein originelles Beispiel für das zeittypische Bestreben, die noch stark astrologischprophetisch besetzte Chiromantie zu einer Diagnosekunst für physische und seelische Eigenschaften zu verwissenschaftlichen. Wiener Himmelserscheinung von 1663. Warhafftiger Abriss und eygendliche Beschreibung zweyer Wunderzeichen. O. O. u. Dr., 1663. € 2000,– Bibliographisch nicht nachweisbarer Einblattdruck zu einer Himmelserscheinung zwischen Wien und Pressburg. Laut den beiden Abbildungen wurden am 29. Jänner bei Modra (heute Slowakei) drei Sonnen, in der darauffolgenden Nacht drei Monde am Himmel beobachtet. Die Darstellung der Monde zeigt das von diesen ausgehende Feuer, außerdem ein gegen Polen gerichtetes Rutenbündel sowie ein gegen die Türkei gerichtetes Schwert. Der Text intepretiert diese Himmelserscheinungen als „Wunder- und Zornzeichen“ zur „trewen Warnung“. Laugier, Marc-Antoine. Histoire de négociations pour la paix conclue a Belgrade. Paris, 1768. € 2500,– Einzige Ausgabe; sehr selten. Der Friede von Belgrad beendete den zweijährigen Russisch-Österreichischen Türkenkrieg, in dem die Habsburger dem Russischen Reich gegen die Osmanen beigestanden hatten. Prachtvolles Exemplar. Das Atabey-Exemplar wurde 2002 bei Sotheby’s um 6900 Pfund zugeschlagen. Pejacevich, Franz Xaver. Historia Serviae. Kalocsa, 1799. € 1800,– Erste und einzige Ausgabe; sehr selten. In diesem aus dem Nachlass herausgegebenen, bis heute umstrittenen (und in Serbien sehr kritisch aufgefassten) Werk versuchte der Kroate Pejacevic nachzuweisen, dass Serbien bis zur Eroberung durch das osmanische Reich eigentlich mit der römischen Kirche uniert war. Aufgrund seiner Behandlung der mittelalterlichen Geschichte Bosniens gilt das Buch als das wohl früheste Unternehmen seiner Art in der südslawischen Historiographie. Holzmeister, Judith (1920–2008). Schauspielerin. Der Nachlass, darin insgesamt 3317 Briefe sowie knapp 1500 Originalphotographien und Lebensdokumente. Versch. Orte, 1930er bis 1980er Jahre. € 20 000,– „Was soll ein Mann seiner Frau schreiben, nachdem er gerade eine andere geheiratet hat“, fragt Curd Jürgens seine geschiedene Frau Judith Holzmeister in einem undatierten Brief aus dem Jahre 1955, und möchte die Frage beantwortet wissen: „Hab’ ich das Liebste auf der Welt verloren?“ Man kann nur mutmaßen, ob er diese Frage auch so gestellt hätte, wenn er gewusst hätte, dass ausgerechnet die verlorene Liebe noch zur Zeit ihrer Ehe ein Verhältnis mit Friedrich Torberg gehabt hatte, was aus einigen ebenso kryptischen wie deutlichen Briefen und Gedichten aus der Hand Torbergs spricht, die sich in dem umfangreichen Nachlass der Kammerschauspielerin und Grande Dame des Burgtheaters erhalten haben. Neben der sehr umfangreichen Korrespondenz mit Curd Jürgens (knapp 100 Briefe mit zus. 148 SS.), mit dem Judith Holzmeister 1947–1955 verheiratet gewesen war, finden sich in vorliegendem Nachlass auch zahlreiche andere Persönlichkeiten der Zeit als mehr oder weniger enge Korrespondenzpartner von Judith Holzmeister und ihrem zweiten Mann Bruno Dallansk. Unterweger, Jack (1950–1994). Österreichischer Serienmörder und Schriftsteller. 3 eigenh. Gedichtmanuskripte. O. O., um 1992. € 2500,– Drei unveröffentlichte Gelegenheitsgedichte mit Widmung an Bianca Mrak, seine damals 18-jährige Freundin, mit der Unterweger über die Schweiz und Frankreich in die USA floh: „sag was dazu! Wehe!“. Über das „Altwerden“ eines Sexualmörders: „[…] der Schwanz schafft es / nicht mehr so wie früher / soll sie doch nein sagen / mann ist ja keine Dreißig mehr / lieber so als sich blamieren / Aufgabe kommt nicht in Frage / den Schädel einrennen wie gehabt / trottelhaft, verdammtes alt-werden!“ – Ausführliche Beschreibungen und bibliographische Nachweise auf Anfrage. 53 Antiquariaat Junk Stand 60 Allard Schierenberg Van Eeghenstraat 129 · 1071 GA Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 676 31 85 · Fax +31 20 675 14 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariaatjunk.com Alte Naturwissenschaften · Reisen Beringer, J. B. A. Lithographiae Wirceburgensis, ducentis lapidum figuratorum, a potiori insectiformium, prodigiosis imaginibus exornatae specimen primum. Wirceburgi, apud P.W. Fuggart, 1726. Folio (310 x 200mm). pp. (12), 96 (recte 98), with engraved frontispiece and 21 engraved plates. Contemporary half calf, gilt ornamented spine in 6 compartments. € 10 500,– A fine copy of the first edition of one of the rarest curiosities in geological literature. „In the early years of the 18th century there were still a few skirmishes over the organic origin of fossils, but the notion that they were mere sports of nature was finally killed by ridiculous. Some pupils of J. Beringer of Würzburg decided that they would assist nature and their Professor by making some of these sports themselves; they therefore carved fantastic figures and hid them in the hills which Beringer explored. After making a large collection, he published a fully illustrated work ‚Lithographiae Wirceburgensis‘ 1726, now one of the rarest curiosities of geological literature; for Beringer finally discovered the deception, endeavoured to buy up and destroy the whole collection“ (Edwards. Early History of Paleontology, p. 34). Unfortunately he did not destroy the copies which he purchased, they were found in his house after his death and bought by a publisher who provided them with a new title-page and issued them in 1767 as a second edition of this work. M.E. Jahn & D.J. Woolf in their translation and commentary of the above work ‚The Lying Stones of Dr. Johann Bartholomew Adam Beringer …‘ point out that the fakes were made by two academic rivals of the university, J.I. Roderick, professor of geography and mathematics and J.G. von Eckhart, privy counsellor and university librarian, and not Beringer’s students as is often believed. Our copy does not have the six pages of Hueber’s ‚Corollaries‘ which have no relation with the above work. Hueber’s small work is inserted in some copies, however most copies do not have it. – Ward & Carozzi 182; Junk Rara I, p. 27. [Bibra, Ernst von.] Zur Südamerikanischen Reise. 1849–1850. German manuscript, title with motto and 139 illustrated leaves, mostly pencil or brown pen drawings, about 20 with handcolouring, some grey-, brown or ochre wash drawings, and 1 watercolour, showing ships, nautical instruments, portraits, Indians, hydro-biological matter, fishes, birds, coastal sceneries, landscapes, geological structures 54 and plants. 8vo (160 x 102 mm). Contemporary calf, sides with gilt border, gilt edges, preserved in a brown half morocco box. € 29 500,– The diary in form of a sketchbook in chronological order of Freiherr Ernst von Bibra’s well-known voyage to South America. Ernst von Bibra (Schwebheim 1806 – Nüremberg 1872) was a famous naturalist and traveller and one of the early pioneers writing on psychoactive drugs. As a result of his voyage he published his ‚Reise in Südamerika‘ in 1854. The title of the present manuscript has the following device: ‚Wen(n) Euch nicht gefällt was ich hier gezeichnet, so ist mir das gleich. Ist auch solches nicht desshalb geschehen, sondern nur damit ich selbst eine Erin(n)erung habe, an das, so ich in fremden Lande gesehen‘ [When you do not like what I have written, I do not care. It is not for you, but to have a recollection what I have seen in foreign countries]. Almost all drawings have pencil annotations many with dates, starting 14.4. (18)49 ending 4.7.(18)50. The first drawing shows an early bronze of an animal in the Bremen cathedral; followed by portraits of probably crew members or passengers (Lamers, Friedmann, Kunitz, Kühn and others); profiles of the coast of Portland (England); medusa; a flying fish; the coast of Brasil; the coast near Rio de Janeiro; several drawings showing the harbour entrance of Rio de Janeiro and its surroundings; a detailed landscape with palm trees, agaves and mountains signed Rio de Janeiro 27.6.49; several detailed drawings of Cape Horn; the coast of Chile (Valdivia & Conception); Valparaiso seen from the sea; a view of Valparaiso town and harbour; 2 drawings of an aloe; la casa del Caballero Michael Dores; a view of the Cordillera; a camp with tent, rifle, fire etc. in the Cordillera; illustrations of the island ‚mas a fuerta‘; the harbour of Porto Coral; an old Spanish chapel of Porto Coral; several plates of indians; a skull of a whale; a view of Tocopilla; detailed study of porphyry rocks; a view from the roof of the hotel in Callas; some exotic fruit; an old Peruvian mummy; a shark; crustacea; several exotic fishes; a number of plates of evertebrates with the longitude and latitude; the Eddystone lighthouse; a section of 6 plates with a separate ornamental title ‚Nautica‘ portraying a ship, sails and ship equipment. Bibra wrote several scientific works regarding his voyage, one of which ‚Beiträge zur naturgeschichte von Chile‘ was published in the ‚Denkschriften der Kaiserl. Akad. der Wissenschaften‘ 1853. On the first page he mentions that he will consult his [the here offered] ‚Tage- und Skizzenbuch‘ [diary-sketchbook] in writing the arti- cle. Plate vii ‚Fernsicht von der hohen Cordillera über das Flachland von Chile bis zur Küsten-Cordillera‘ is an exact copy of a plate found in his sketchbook. On page 95 of his article he writes ‚Ich habe eine Zeichnung an Ort und Stelle zu entwerfen gesucht … und habe sie auf Taf. vii, beigegeben [I made a drawing on the spot, which is shown on plate vii]. Ernst von Bibra studied law, chemistry, and medicine at the University of Würzburg. In 1824 he inherited the family estate, allowing him to travel and study without worrying about money. In 1855 he published ‘Die narkotischen Genussmittel und der Mensch’. The work is based on his experience in South America and became a pioneering study of psychoactive plants and their role in society. (See plate 7) Bock, H. Kreüterbuch, darin underscheidt Namen und Würckung der Kreutter, Stauden, Hecken unnd Beumen, sampt ihren Früchten, so inn Deütschen Landen wachsen, auch der selbigen eigentlicher und wolgegründter gebrauch inn der Artznei… von newen fleissig übersehen, gebessert und gemehret… Straszburg, Wendel Rihel, 1551. Folio (325 x 205mm). Leaves 20, 424, 8 (index), with woodcut coat of arms on verso of title and 530 woodcuts in the text. Contemporary blindstamped pigskin over bevelled wooden boards, with clasps (some minor damage to foot of spine). € 12 500,– A fine copy of the second illustrated edition of Bock’s famous herbal. The first illustrated edition (1546) was also published by Rihel and contained 477 woodcuts. The excellent illustrations are by David Kandel, mostly based on those of Fuch and Brunfels. Some one hundred are entirely original, and include several with charming genre scenes accompanying the plant depictions, many with his initials. Bock was one of the ‚Fathers of German Botany‘ the triumvirate that included Brunfels and Fuchs. As a botanist Bock was their decided superior. He was not shackled to the classical authority of Dioscorides and Pliny, and therefore could recognise new plants without his perception being clouded by supposed classical precedents. He pioneered descriptive botany, giving a detailed developmental history of each plant in its stages of growth, and was the first to discuss plant communities, thus foreshadowing the science of ecology. – Nissen BBI, 182; Stafleu & Cowan 575. Clairville, J. P. de. Helvetische Entomologie oder Verzeichniss der Schweizerischen Insekten nach einer neuen Methode geordnet. Entomologie Helvétique ou catalogue des insectes de la Suisse rangés d’apres une nouvelle methode. Zürich, Orell, Füssli und Compagnie, 1798–1806. 2 volumes. Royal-8vo (236 x 150 mm). pp. (2), 149, (5); xliii, (5), 247, (1), with 1 engraved subtitle, 1 folded table and 48 (47 handcoloured) engraved plates. New half calf, spines gilt- and blind stamped. € 5000,– First and only edition. Joseph Philippe de Clairville (1742–1830) was a French born Swiss naturalist, cofounder of the ‚Schweizer naturforschenden Gesell- schaft‘. The fine plates are engraved after drawings by J.R. Schellenberg. This famous Swiss painter and engraver is well-known for his illustrations of the works of Sulzer, Füssli, and others. He illustrated a number of beautiful botanical and entomological monographs and was considered to be one of the best natural history artists of his time. He was rightly famous for his minute details and precision. Roemer writes about him as follows: „Eben dieser Schellenberg hat … eine erstaunliche Menge von Insecten nach der Natur gezeichnet und gemahlt … Richtigkeit in der Zeichnung, Leben und das herrlichste Colorit scheinen da mit einander um die Palme streiten zu wollen“ (Thanner, Schmutz & Geus. J.R. Schellenberg, p. 144). The text is both in German and French. Of a few leaves a former ownership stamp has been erased. An attractively bound and fine copy of this scarce work on the insects of Switzerland. – Horn & Schenkling 3606; Nissen ZBI, 888. Estienne, C. & J. Liébault. Siben Bücher Von dem Feldbau, und vollkommener bestellung eynes ordenlichen Mayerhofs oder Landguts. Etwan von Carolo Stephano und Johanne Liebhalto der Artzenei Doctorn Frantzösisch beschrieben…. von dem Hochgelehrten Herren Melchiore Sebizio Silesio… inn Teutsch gebracht. Strassburg, B. Jobin, 1579. Folio (302 x 200mm). pp. (12), 643, (1), (34), title with attractive woodcut border and text printed in red and black, 1 large woodcut portrait and 30 large woodcuts in the text. Contemporary calf, spine with 4 raised bands. € 12 700,– Very scarce first German edition of this famous work on agriculture, gardening, cattle raising, as well as hunting and hawking. Chapters XLV, XLVI and XLVII concern falconry. The work was first published as ‚Praedium rusticum‘ 1554 by Carolus Stephanus (French Charles Estienne). An amazingly popular French version ‚L’agriculture et maison rustique‘ was first published in Paris 1564, translated by his son-inlaw, Jean Liébault, it became a Renaissance bestseller with at least 80 editions by the fall of Napoleon. The work was translated into the English, German, Dutch, Italian and Scandinavian languages. It is a veritable encyclopedia of country living, with large sections on orchards and fruit. Charles Estienne belonged to the famous dynasty of Parisian printers, he was however a poor businessman and died imprisoned in 1561 at the Châtelet. „Dieser Übersetzung lag eine der Ausgaben von Charles Estienne et Jean Liébault, ‚L’Agriculture et maison rustique‘ zugrunde, die bereits Jean de Clamorgans ‚La chasse du loup‘ als Anhang hatte und zwischen 1567 und 1578 erschienen ist“ (Lindner 563.01). The fine woodcuts are after Tobias Stimmer, J. Amman among others probably cut by the printer Bernard Jobin himself. The work consists of seven parts: 1. Von dem Feldbau und ordentlicher Anstellung einer Meyerey…; 2. Von Anstellung der Gärten; 3. Vom Lustgarten; 4. Von Wisen und Matten; 5. Von Ackerfeldern…; 6. Vom Weydwerck, Hawung der Wald und Gehölz…; 7. Von der Wolffjagt. Beschrieben vom Herrn Johan von Clamorgan. – Lindner 563.01; Thiébaud p. 358. 55 Antiquariat Dr. Paul Kainbacher Stand 65 Eichwaldgasse 1 · 2500 Baden bei Wien, Österreich Telefon +43 2252 212 39 · Fax +43 2252 212 39 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-kainbacher.at Geographie · Reisen · Völkerkunde · Naturwissenschaften den auf der Bricer-Insel aufgefundenen Reisetagebüchern und Manuscripten zusammengetragen und bearbeitet von Dr. Reidcliff. Aus dem Englischen übersetzt von F. C. Bindemann. Hamburg, J. G. L. Wichers 1840. 8vo. 64 S. Schlichter Karton der Zeit. (Orig.-Umschlag eingebunden). € 3900,– Lejean, Guillaume. Voyage en Abyssinie. Exécuté de 1862 a 1864. 2 volumes (Text und Atlas). Paris, Hachette (1870). Gr.-4to. Text: Titel, (1), 110, (1) S. Atlas: Titel, 1 S. und 9 doppelblattgroße Kartenblätter mit der Indexkarte und allen 11 Karten. 1 Karte ist zusätzlich vorhanden. Einheitliche Halbleinenbände der Zeit (leicht berieben), Titel, und 1 Karte leicht stockfleckig. € 6600,– Lauwers, J., Hendrix, L., Schleis, Corin, Poncelet. Chef du Service: J. Nisot. Fleuve Congo 1917. Congo Belge Service Hydrographique Section du Haut Congo Fleuve Congo Leopoldville-Stanleyville. Boma, 1918. Folio (420 by 600mm.), 1 Titelblatt, 1 Anzeigen Blatt, und 75 Blatt mit Karten. Original-Leinenmappe (Buchblock und 2 Seiten lose im Einband), 5 Seiten mit kleinem Einriss. St.a.Vorsatz. € 4800,– Alvarez, Francisco. Warhafftiger Bericht Von den Landen / auch Geistlichem und Weltlichem Regiment/ des Mechigen Königs in Ethiopien/ den wir Priester Johan nennen/ wie solches durch die Kron Portugal mit besondern vleis erkundiget worden. Eisleben, Heller 1566. 4to. 8 Bl., S.6–444, 1 Bl. mit 7 Abbildungen im Text, 1 Wappen, 1 Druckermarke und 1 Karte. Späterer Pergamentband (18. Jhd.), Vorsätze erneuert, Papier nur ganz leicht gebräunt. € 25 000,– Reidcliff – La Perouse. Des muthvollen Schiffcapitains Jean Francois Galoup, Grafen de la Perouse [d.i. Jean-Francois de Galaup de La Perouse], höchst merkwürdige Entdeckung eines sechsten Welttheiles jenseits des 85sten Grades nördlicher Breite, und Wunderbare Schicksale der kühnen Mannschaft seiner Fregatte La Boussole in diesem überraschenden Himmelsstriche jenseits der bis jetzt für unübersteigbar gehaltenen Eisberge und Eisfelder. Aus 56 Russegger, Joseph. Reisen in Europa, Asien und Afrika. 4 Bände in 16 Heften und 1 Atlas in den Original-Lieferungs-Broschuren: Band I/1 und I/2: Reise in Griechenland, Unteregypten, im nördlichen Syrien und südöstlichen Kleinasien, unternommen in dem Jahre 1836. Band II/1,2 und 3: Reise in Egypten, Nubien und Ost-Sudan, unternommen in den Jahren 1836, 1837 und 1838. Band III: Reise in Unter-Egypten, auf der Halbinsel des Sinai und im gelobten Lande unternomen 1838 und 1839. Band IV: Reise in der Levante und in Europa 1839 bis 1841. Stuttgart, Schweizerbart 1841–49. 8° und Gr.Folio. Mit 37 (1 getönten, 1 kolor.) lithogr. Tafeln, 7 doppelblattgr. kolor. lithogr. Profil-Tafeln sowie 12 (6 kolor.) doppelblattgr. Karten. Orig.-Broschuren (kleinere Randläsuren), teils unaufgeschnitten, Tafeln teils leicht fleckig. € 22 000,– Rüppell, Eduard. Neue Wirbelthiere zu der Fauna von Abyssinien gehörig. 13 Lieferungen in 4 Abteilungen in 1 Band. (alles Erschienene). Frankfurt, Schmerber 1835–1840. 4 Bl.,40 S.; 116 S.; 2 Bl.,148 S.; 1 Bl., 18 S. mit 95 (davon 81 altkolorierte) lithographische Tafeln von Friedrich Carl Vogel. Dekorativer Halblederband der Zeit mit reicher Rücken-Goldprägung, durchgehend stockfleckig, dennoch ein gutes Ex. € 12 000,– Le Coq, Albert von. Chotscho. Königlich Preußische Turfanexpedition. Facsimile Wiedergaben der wichtigeren Funde der Ersten Königlich Preußischen Expedition nach Turfan in Ost-Turkistan. Im Auftrage der Generalverwaltung der Königlichen Museen, mit Mitteln des Baessler-Instituts herausgegeben. Berlin, Reimer 1913. Groß Folio (61 x 50,5 cm). VII, 18 Seiten mit einigen Textabbildungen, 45 farbigen und 30 schwarzweißen Lichtdrucktafeln sowie hierzu 74 weiteren Textseiten (je 1 Seite pro Tafel, wobei bei Tafel 5 der Text auf der Bildfläche integriert ist). Lose, wie erschienen, im illustrierten Original-Leinenportfolio. Portfolio unter Verwendung der Original-Deckelbezüge und des Originalrückens sehr sauber neu aufgezogen, Innenflügel erneuert. Titel und die ersten Blatt ein wenig braunfleckig, Vorderdeckel an der oberen Ecke leicht fleckig. € 17 500,– Ein gutes, sehr eindrucksvolles Exemplar des imposanten Werkes! Monumentale Veröffentlichung, von großer Seltenheit und hier noch im illustrierten Original-Portfolio! (Bongars, J.). Gesta dei per Francos, sive orientalium expeditionum, et regni Francorum Hierosolimitani historia. 2 Tle. in 1 Bd. Hanau, A. Wchel Erben für J. Aubry Erben 1611. Folio. Mit 2 wdh. gestoch. Druckermarken, 3 wdh. Holzschnitt- Druckermarken, 1 gefalt. Tabelle, 3 gefalt. Kupf. – Karten und 2 gefalt. Kupf. Pläne. 28 Bll., 1207 S.; 6 Bll., 361 S., 1 Bl. Pergamentband der Zeit mit Rsch. und Deckelblindprägung (etwas fleckig und bestoßen; Bindebänder mit Fehlstellen). Vorderer Deckel etwas verzogen. – Titelbl. (verso) mit kleinem, gelöscht. Rundstempel. – Tlw. fleckig und gebräunt. € 7500,– Die Karten und Pläne in guter Erhaltung, die Weltkarte im unteren Rand minimal beschnitten. – Ebert 2746. – Einzige Ausgabe. – Teil 2 mit dem Titel: „Liber secretorum fidelium crucis super Terrae Sanctae“ von M. Sanuto, mit den Karten und Plänen des italien. Kartographen P. Vesconte, darunter eine kreisförmige Weltkarte (Durchmesser 33 cm) mit Jerusalem im Zentrum (vgl. LGK 860f.), einer Karte des Heiligen Landes und einer des östlichen Mittelmeeres mit dem Vorderen Orient. Laborde, Léon Emmanuel Simon Joseph de. Voyage de l’Arabie Pétrée. 2 Bände (Textband und Atlasband). Paris, Girard, 1830. Gr.-Folio (58 cm). Text: Halbtitel, Kallogr.Titel mit großer lithographischer Vignette, (2), 87 S. Mit zahlreich HolzschnittAbbildungen. Atlas: Titel (eine der 69 Tafeln, Karten (davon 1 große gefaltete Karte) und Pläne, von denen 65 Lithographien auf India Papier, 3 doppelblattgroß und 1 koloriert sind. Neuer Halblederband, sehr schön im Stil der Zeit, auf Bünden und mit Rückenvergoldung. Ein sehr schönes, vorsichtig gereinigtes Exemplar, sehr breitrandig, wenige restaurierte kleine Randeinrisse. € 19 000,– Raynal, G. T. (F.). Histoire philosophique et politique des etablissemens et du commerce des Europeens dans les deux Indes. 10 Textbände und 1 Atlasband. Genf 1781. Kl. – 8vo (10) und Kl. – 4to. Mit 10 gestoch. Front., 23 gefalt. Tabellen und 50 (49 doppelblattgr., 1 gefalt.) Kupf. – Karten. Dekorative Lederbände der Zeit mit 2 farb. Rsch. und reicher RVerg. (10) und Halblederband der Zeit mit 2 farb. Rsch. und RVerg. (tlw. leicht berieben und bestoßen). – Die Karten verso alt hs. betitelt und nummeriert. – Wenige Karten mit kleinen Läsuren. – Tlw. etwas fleckig. € 3500,– Vgl. Ebert 18683. – Mit 2 Weltkarten und Karten von Europa, Asien, Afrika und Amerika. Magnus, O. Historia de gentibus septentrionalibus, earumque diversis statibus, conditionibus, moribus, ritibus. Rom, G. M. Viotti 1555. Kl. – 4to. Mit blattgr. Holzschnitt- Karte und ca. 470 Textholzschnitten. 42 Bll., 812 (st. 815) S. Spät. Lederband mit Goldprägung, datiert 1605 (beschabt und bestoßen; Rücken mit Fehlstellen; ohne Bindebänder). – Ohne Blatt 3c (=Ss. 25/6) und das Schlussblatt (=S. 815). – Die blattgroße Karte im unteren Rand etwas beschnitten. – Durchgehend wasserrandig und etwas fleckig. – Einige Bll. mit tlw. ausgebesserten Läsuren. € 5500,– Ebert 12786. – Erste Ausgabe des wichtigen Quellenwerkes zur Geschichte Skandinaviens. Grothe, Hugo. Meine Vorderasienexpedition 1906 und 1907. 2 Bände. (Band 1/Teil 1 und Band 2 – Mehr nicht erschienen!). Leipzig, Hiersemann 1911/1912. Kl.-4to. CCLXXXXIV S., 5 Bl. mit 162 Abbildungen auf 20 Tafeln, 2 Pläne und 1 Karte; IV, 318 S. mit 62 Abbildungen auf 16 Tafeln, sowie mehrere Kartenskizzen und Pläne. Original-Leinenbände mit Goldprägung auf den Vorderdeckeln (leicht berieben). € 2500,– Griffith, John. Neue Reise in Arabien, die europäische und asiatische Türkey. Nach dem Englischen für Deutsche bearbeitet von K. L. M. Müller. 2 Bände (in 1 Bd). Leipzig, Hinrichs, 1814. – Titelblatt, 4 Bll., 125 S., Titelblatt, 154 S. Mit einer kolorierten Kupfertafel vorn und 3 Karten (2 gefaltet) am Schluss, teils koloriert. Pappband der Zeit (bestoßen, vorderes Gelenk angerissen, Stempel auf Titelrückseite). € 2800,– Lindau, Wilhelm Adolf – Wilkinson, Gardner J. Dalmatien und Montenegro. Mit einem Ausfluge nach der Herzegowina und einer geschichtlichen Uebersicht der Schicksale Dalmatiens und Ragusa´s. Nach Sir J. Gardner Wilkinson bearbeitet. 2 Bände in 1. Leipzig, G. Mayer 1849. 8vo. X, 297; VI, 352 S. mit 2 lithographischen Tafeln und 1 gefalt. Karte. Neuer Pappband, etwas stockfleckig. € 1800,– 57 Antiquariat KaraJahn Stand 32 Michael Jahn Motzstraße 25 · 10777 Berlin Telefon +49 (0)30 211 54 56 · Fax +49 (0)30 211 57 37 E-Mail: [email protected] · Internet: www.karajahn.com Wertvolle Bücher · Photographie Architektur – Morrison, Richard. Useful and ornamental designs in architecture composed in the manner of the antique and most approved taste of the present day. The whole being peculiarly adapted for execution. Mit 12 ganzseitigen Stichen. Dublin 1793. 4, 6, (2), 12 S., Folio, neues HLdr. Im Stil der Zeit, im Rand gelegentlich etwas angestaubt, etwas gebräunt resp. braunfleckig, recht breitrandig, insgesamt gut. € 14 000,– Erste Ausgabe des Rarissimums der irischen Architektur-Geschichte. Es ist das erste derartige Vorlagenwerk in Irland. Von uns sind nur je ein Exemplar in Dublin und Sheffield nachweisbar. Die Tafeln zeigen Grundrisse resp. Ansichten im klassizistischen Stil. Morrison (1767–1849) ist, teils zusammen mit seinem Sohn, für eine ganze Reihe von Bauten und Umbauten in Irland verantwortlich. (Tafel 6) Bauhaus – Werner, Bruno E. (Hrsg.) Die neue Linie. Vollständige (!) Sammlung der legendären Zeitschrift in 163 erschienenen Heften. Mit farbigen Deckelillustrationen von Herbert Bayer, Laszlo Moholy-Nagy, Otto Arpke u.a. sowie mit überaus zahlreichen Textabbildungen. Beyer, Leipzig 1929– 43, 4°, illustrierte Original-Broschur, nur ganz vereinzelt fehlen Seiten im Heft – diese dann zum Teil in guten Fotokopien ergänzt – Rücken und Vorderund Rückseiten teils lose oder mit Fehlstellen oder Einrissen, vereinzelt fehlen die nicht paginierten Modebeilagen, gelegentlich kleinere Ausrisse mit Textverlust, vereinzelt wurden die Gutscheine im Werbeteil ausgeschnitten, wenige Hefte mit Aktenlochung im weißen Rand, insgesamt aber noch sehr gut. € 32 000,– Für alle Jahrgänge wurden neu hellgraue GanzleinenKassetten angefertigt, in die der Band resp. die Einzelhefte eingelegt und so geschützt wurden. Alle Kassetten tragen darüber hinaus den blindgeprägten Schriftzug der „neuen linie“ in der Original-Typographie sowie die jeweilige Jahreszahl. Vorhanden sind alle Hefte (September 1929 – das ist das erste erschienene Heft – bis März 1943 – das ist das letzte erschienene Heft). Eine vorliegende sehr umfangreiche Einzelkollationierung senden wir gern auf Anfrage. (Tafel 6) Botanik – Loudon, Jane W. (geb. Webb). „British Wild Flowers“. London, Smith, 1846., Gr.4°. XVI, 311 Seiten. Mit 60 handkolorierten Blumentafeln in Lithographie. Original-Halblederband mit gold- 58 geprägtem Rücken. Einband im Gelenk fachmännisch erneuert unter Verwendung des alten Rückens; nur vereinzelt minimal gebräunt. Sehr gutes und sauberes Exemplar. € 1800,– Nissen, BBI 1233. – Erste Ausgabe dieses prächtigen Blumenbuches der Mrs. Loudon. Die 60 sehr dekorativen Blumentafeln (27 x 21 cm) sind sorgfältig und hervorragend koloriert. Ein äußerst hübsches Werk. (Tafel 5) Geographie – Baumgarten, S.J., Schlözer, August Ludewig, Gebhardi, Ludewig Albrecht, Semmler le Bret u.a. Uebersetzung der algemeinen (!) Welthistorie, die in Engeland durch eine Geselschaft (!) von Gelehrten ausgefertiget worden. Weiter unter wechselnden Titeln, u.a.: Fortsetzung der Algemeinen (!) Welthistorie, durch eine Gesellschaft von Gelehrten in Teutschland und Engeland ausgefertigt. Erster bis vierundvierzigster Theil. Vollständig mit allen ! gestochenen Frontispizen, Titelkupfern, Textkupfern sowie diversen, teils gefalteten Ansichten und Karten. Gebauer, Halle 1744–1782. 4°, Pergament und Halbpergament der Zeit, etwas beschabt oder bestoßen, Kapitale nur selten mit kleinen Einrissen, Bibliotheksexemplar mit Stempeln, Exlibris und Signaturen, innen gering gebräunt, insgesamt gut. € 9500,– Sehr umfangreiches, in sich vollständiges erstes Teilstück der Serie. Die Exemplare stammen aus Klosterbibliotheken von Kapuzinerklöstern, darunter St. Anton in München und tragen häufig – nicht immer – deren Exlibris. (Tafel 5) Inkunabel – Biblia Latina. „Prologus in Bibliam. Incipit epistola sancti hieronymi ad Paulinum…“. (Impressum): „Explicit biblia impressa Venetiis per Franciscum renner de hailbrunn, M.CCCC. LXXXIII.“ Venedig, Renner, 1483. 4° (23 x 17 cm). 476 Blätter (Got. Type, 2 Spalten, 50 Zeilen). Durchgehend rubriziert und mit zahlreichen eingemalten Initialen und Rot und Blau, darunter 1 größere Initiale „I“., Restaurierter blindgeprägter Schweinslederband aus der Zeit (Schließen erneuert)., Blatt 1 mit einem kleinen eingeklebten Wappen (Exlibris?) anstelle einer „F“-Initiale; durchgehend, im weißen Rand etwas stärker, im Text nur stellenweise etwas fleckig; 4 Blatt mit einem kleinen Ausriss am weißen Rand; einige alte handschriftl. Unterstreichungen und Marginalien; mit zahlreichen kleinen Blattweisern aus Pergament, davon wenige mit kleinen Blatteinrissen an der Klebenaht. € 12 000,– Hain-Cop. 3089. GW 4253. Goff B-578. BMC V,198. – Vierte Renner-Bibel und der vermutlich letzte selbständige Druck Renners in Venedig. Der klassische Vulgata-Text basiert auf der Ausgabe von Nicolas Jenson (Janson), Venedig 1476 (GW 4222). – Franz Renner aus Heilbronn war von 1471 bis 1483 als Buchdrucker in Venedig tätig. 1494 ließ sich Renner in Ulm als Drucker nieder. (Tafel 6) Musik – Sammelband mit zwei seltenen, frühen Musikdrucken. I. Cantus ecclesiasticus sacrae historiae passionis domini nostri Jesu Christi. Secundum quatuor evangelistas (…). – II. Falsibordones romani seu modi respondendi officiatori canenti versperas et missam. Haenlin, Ingolstadt 1620. 92; 13 S., 4°, Halbleder der Zeit, beschabt, bestoßen, nachgedunkelt, Rücken überklebt, gestempelt und Signaturen, Seiten im Rand teils alt verstärkt mit minimalen Buchstabenverlusten, etwas fleckig und fingerfleckig insgesamt gut. € 3000,– Selten. Von Haenlin sind nur 17 Drucke aus seiner Ingolstädter Zeit bekannt. – Boge 87 und 96 – Schöne Drucke in Schwarz und Rot. (Tafel 6) Personen in Originalphotographie. Vintages. Silber gelatine (die größerformatigen) resp. überwiegend Albuminabzüge (CdV). Gesteckt in modernes Ringbuch. um 1878–1895. Nur wenig fleckig, kaum Schichtschäden insgesamt gut. € 6000,– Formate von ca. 6 x 3,5 cm, überwiegend aber CdV bzw. Kabinettaufnahmen, bis hin zu ca. 14 x 9,5 cm. Verso teils handschriftlich, meist arabisch bezeichnet und datiert. Unter den dokumentierten Studios: Michel Codelli, Atelier Phebus, Sebah & Joaillier, Apollon, Nicolay Andriomenos, Abdullah Fr., N. Athanassiades, Parnasse. Neben Studios aus Istanbul auch aus Smyrna, Skutari, Varna u.a. (Tafel 5) Reise – Einzigartige Sammlung von 215 Postkarten aus Alaska, darunter ca. 52 kolorierte und 120 original photographische, außerdem ca. 8 Ephemera. Gesteckt in zwei moderne Ringordner. Um 1895–1940. Meist gelaufen, nur geringe Altersspuren, insgesamt gut. € 6500,– In diesem Umfang kaum mehr zusammenzustellende Sammlung seltener Motive. Zeigt zahlreiche Porträts Einheimischer (darunter einige Frauen und Kinder), dazu Fischerei-Szenen (Walfang, Robbenfang, teils mit Präsentation des Fangs), Landschaftsaufnahmen (meist Schnee- und Eis-Szenerien, darunter Schiffe im Eis und halb versunkene Schiffe), Badenixen in Seward, ein „Russian church festival“, Schlittenhunde, nur wenige Bauten u.a. (Tafel 5) – Sammlung von 130 Postkarten aus Singapur, darunter ca. 17 kolorierte und 17 original photographische, außerdem 6 Ephemera. Gesteckt in modernen Ringordner. Um 1900–1940. Teils gelaufen, nur geringe Altersspuren, insgesamt gut. € 2800,– Zeigt viele Porträts Einheimischer (darunter einige junge, leicht bekleidete Mädchen und Frauen), dazu Landschaftsaufnahmen, Bauten, Straßenszenen, einheimische Tiere (Krokodile) u.a. (Tafel 6) Widmungsexemplar – Strauß, David Friedrich. Zwei friedliche Blätter. Vermehrter und verbesserter Abdruck der beiden Aufsätze: Über Justinus Kerner, und: Über Vergängliches und Bleibendes im Christenthum. Hammerich, Altona. 1839. 132 S., 8°, Halbleinwand der Zeit, gering beschabt und bestoßen, etwas gebräunt und braunfleckig, anfangs zwei weiße Seiten beschnitten, sonst gut. € 2500,– Photographie – Konstantinopel. Reichhaltige Sammlung von über 196 Porträts, darunter Aufnahmen osmanischer Würdenträger und weiterer hochgestellter Persönlichkeiten, daneben weiterer Erste Ausgabe. Auf dem Vorblatt mit eigenhändigem, dreizehnzeiligem Autograph von Justinus Kerner an einen „Lieben, lieben Löwenthal“ (evtl. der Bekannte von Kerner und Lenau-Freund Max von Löwenthal ?). Der schwer lesbare Text beginnt „Der gute Freund / Strauß hat es mit mir / gut gemeint / „. Die fünf Fußzeilen scheinen von Kerner später zugesetzt worden zu sein und sind nochmals signiert. Auf Seite 4 im Text findet sich eine winzige Rechtschreib-Korrektur („heraussieht“ statt wie gedruckt: „heraussteht“), der Farbe der Tinte nach zu urteilen vielleicht auch von Kerner (oder von Strauß ?). (Tafel 5) 59 Antiquariat Sabine Keune Stand 46 Friedrich-Alfred-Straße 79 · 47226 Duisburg Telefon +49 (0)2065 596 19 · Fax +49 (0)2065 568 27 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-keune.eu Kinderbücher · Miniaturbücher · Illustrierte Bücher ABC – Hold, Ernst. Erstes Buch für Kinder oder ABC- und Lesebuch. Mit 39 handkolorierten Kupfern auf 16 Tafeln nach (Ernst Wilhelm Straßberger) u. a. Leipzig. Hinrichs (1844). 5. verb. u. verm. Aufl. 21,7 x 13 cm. IV, 155 S. Ill. OPp. € 1400,– Seltene Ausgabe der beliebten Fibel. Die schönen kolorierten Kupfertafeln zeigen verschiedene Kinderund Genreszenen, Tierdarstellungen und eine Tafel mit Menschen in Kostümen fremder Länder. Von dieser Auflage erschien 1980 ein Reprint im Insel Verlag mit einem Nachwort von Heiner Vogel. Teistler 665.9. Wegehaupt III, 1717. Mit Wappen-Prägestempel und handschriftl. Widmung. Einband etwas fleckig und berieben. Berufsdarstellungen – Kind Was willst du einmal werden? Mit 12 handkolorierten Kreidelithographien auf Tafeln. Mainz. Verlagseigenthum von Joseph Scholz (um 1845). 21 x 17 cm. 12 nn. Bl. Farbig ill. violette OPp. € 980,– Sehr selten, von mir bibliographisch nicht nachweisbar. Verlagsnr. 11. Auf jeweils 2 lithogr. Blättern wird der angestrebte Beruf zuerst aus der Sicht des Kindes und dann aus der Sicht eines Erwachsenen dargestellt. Soldat, Gelehrter, Künstler, Kaufmann, Handwerker oder Matrose. Vereinzelt gering braunfl. Einband etwas verblasst u. fleckig. Die Schwäbische Tafelrunde – Löffler, Berthold. Aus: Gerlachs Jugendbücherei Bd. 4. Aus des Kna- 60 ben Wunderhorn. Zwei Tuschezeichnungen mit Deckfarben. (um 1902). 7,2 x 15 cm., 7,5 x 8,5 cm. Ein Blatt monogrammiert. Unter Passepartout. € 2200,– Originalvorlagen für die Seiten 50 und 52 zu den Versen ‚Die Schwäbische Tafelrunde‘. Die Darstellungen wurden in der Buchveröffentlichung einfarbig wiedergegeben. Berthold Löffler (1874–1960), einer der vielseitigsten Künstler der Wiener Secession schuf die Illustrationen für den 4. Band der herausragenden Kinderbuchserie. Zu Löffler. Thieme/B. XXIII, 317 und Vollmer III, 251. (Siehe Abbildung) Engelbrecht – Babylonischer Turm. 6 altkolorierte Kupferstiche, davon 5 ausgeschnitten. (Augsburg). (Martin Engelbrecht) (um 1740). 9,2 x 14,3 cm. 20 x 25 x 5,7 cm. Mit schwarzem Schrägschnittpassepartout, der Schnitt goldfarben abgesetzt. In mit Goldbronzeleiste gerahmtem Kasten. € 1980,– Seltenes Kulissenbild, in ein Kästchen montiert. Interessante Darstellung des Turmbaus zu Babel. Motiv aus der Bibel, Altes Testament. Füsslin S. 52. Kerndörffer, H(einrich) A(ugust). Gallerie der Stände. Ein unterhaltendes und belehrendes Leseund Bilderbuch für die Jugend zur Erweiterung ihrer Kenntnisse. Mit 18 handkolorierten Kupfertafeln. Pirna. Carl August Friese (1811). 13,8 x 11,8 cm. 190 S. Marmorierter Ppbd. d. Zeit. € 1500,– Sehr selten. 58 Berufs- und Ständedarstellungen, wie Kammerherr, General, Rabbiner, katholischer Geistlicher, Sultan, Kammertürke, Schweizergarde, Gärtner, Portechaisenträger, Koch, Kutscher, Bergmann, ungarischer Arzneyenhändler, Zigeuner, Nachtwächter, Bäuerin, Tyroler, Altenburger und sächsischer Bauer. Der Pädagoge und Schrifsteller H. A. Kerndörffer (Leipzig 1769–1846 Reudnitz/Leipzig) war Dozent an der Leipziger Universität, Lehrer an der Nicolaischule und Mitherausgeber des Leipziger Mode-Magazins. Rümann. Kinderbücher 200. Lex. KJL. IV, 331. (Siehe Abbildung) Lesznai, Anna (d. i. Amalia (Mali) Moskovitz). Die Reise des kleinen Schmetterlings durch Leszna und nach den benachbarten Feenreichen. Ich schenke dieses Märchen meiner kleinen Nichte Oma. Mit tlw. ganzs. Farblithographien von Anna Lesznai. Wien. Brüder Rosenbaum (1912). 36,4 x 25,7 cm. 16 nn. Bl. Farbig ill. OHlwd. € 3800,– Äußerst seltenes herausragend illustriertes Bilderbuch der ungarischen Malerin und Schriftstellerin, die in Budapest, Paris und Wien studierte. Wohl in sehr kleiner Auflage erschienen. 1939 emigrierte sie in die USA und gründete dort eine eigene Kunstschule. „Die großflächigen, farbenfrohen Bilder Anna Lesznais vereinen bewusste Naivität der Darstellung mit ungewöhnlicher Perspektive und dekorativen Elementen, die die Herkunft aus der Volkskunst erkennen lassen. Die Künstlerin gelangt damit zu „eigenständigen Bildlösungen, die zum Besten der Bilderbuchkunst des 20. Jahrhunderts gehören“ (Ries).“(Heller S. 197). S. Vollmer III, 218. Heller 145. Ries 680.1. Vgl. Cotsen 6424 (ungarische EA 1912). Jugendschatz und Wunderscherlein 68. Gering bestoßen. Schönes Exemplar. Miniaturbuch – Almanach auf das Jahr 1823. Mit 12 lithogr. Tafeln und lithographiertem Text. München. Clem. Senefelder (1822). 25 x 20 mm. 27 nn. Bl. Gelbe Brosch. d. Zt. € 1500,– Sehr selten. Dieser Jahrgang in keiner der Miniaturbuch-Bibliographien nachweisbar. „Die interessantesten deutschsprachigen Almanache sind vielleicht die kleinen Bändchen, die im Lithographieverfahren hergestellt wurden von C. F. Müller in Karlsruhe und Clemens oder Alois Senefelder in München. Letzterer war der Erfinder der Lithographie. Die frühesten dieser Almanach-Bände, die zwischen 1817 und circa 1840 erschienen, werden zweifellos als Inkunabeln der Kunst der Lithographie angesehen.“ Bondy S. 52, 53. Die Tafeln zeigen Vergnügungen im Jahreslauf. Vereinzelt mit winzigen Eselsohren. Schnitt gebräunt. Etwas berieben. (Raspe, Rudolf Erich). Münchhausen, der große Bramarbas und Luegner. (Kleinkinderbuch). Mit 12 handkolorierten Kupferstichen, davon einer als Frontispiz. Leipzig. Baumgärtners Buchhandlung 1842. 9,8 x 15,2 cm. 15 S. OPp. € 540,– Sehr selten. Enthält die ‚Reise nach Rußland‘. Mit feinen Illustrationen. Auf dem hinteren Deckel Werbung für 10 weitere Titel des Verlags. Parallel dazu erschien um 1842 bei Oehmigke & Riemenschneider ein gleichnamiger Bilderbogen (Nr. 715) mit 16 Bildern. Mit blauem Besitzerschildchen auf dem Innendeckel: ‚Büchersammlung von Ph. Nathusius‘. Wegehaupt III, 2979. Klotz I, 766/32. Tlw. mit leichtem Abklatsch durch das Kolorit. Etwas angestaubt. Savignac, Alida (Esther Charlotte) von. Der Affe als Hofmeister. Ergötzliche Scenen aus der Erziehungsgeschichte des jungen Herrn Mumu und des kleinen Fräuleins Coco. Mit deutschem und französischem Texte und 50 Bildern. Mit Federlithographietafel als Frontispiz, lithogr. Titelill. und 12 lithogr. Tafeln. Stuttgart. Karl Erhard 1836. 13,5 x 20,5 cm. 68 S. Lithogr. OPp. € 1200,– Erste dt. Ausgabe. „In zwölf Kapiteln erzählte humoristische Tiergeschichte mit moralisch-sittlicher Funktion. Der Affe Basil erzieht, den Hauslehrer zweier Kinder nachahmend, einen Kater und einen Papagei, um diesen schlechte Eigenschaften wie dummen Stolz, Bosheit, Lügen und Unreinlichkeit abzugewöhnen. Im Vergleich zu Geschichten, in denen der Affe häufig als Spaßmacher und Tunichtgut auftaucht, fungiert er hier als weise Autoritätsgestalt, die auf den Illustrationen in Jesuitenhabit zu sehen ist.“ (Brunken/Hurrelmann/ Pech S. 1796). Die französische Orig.-Ausgabe erschien 1834. Rümann 16. Wegehaupt IV. 1877. Brunken/Hurrelmann/Pech 786. Seebaß II, 1715. Vorsätze etw. fleckig. Tlw. etwas braunfl. im weißen Rand. Berieben. Trachten der Völker für Kinder. Enthält 48 Bilder und Erklärungen derselben in deutscher und französicher Sprache. Costumes des differentes nations à l’usage de la jeunesse. Mit handkoloriertem Frontispiz und 7 Kupfertafeln mit 48 Darstellungen. Wien. H. F. Müller (um 1828). 21,4 x 13,5 cm. 96 S. Goldu. blindgepr. Ppbd. d. Zeit. € 1300,– Selten. Jede Tafel mit 6 Trachtenabbildungen und der Bezeichnung in deutscher und französischer Sprache. Gezeigt werden Lappländer, Grönländer, Menschen aus Kamtschatka, Onalaska, China, Neuseeland, Peru, außerdem Samojeden, Kalmücken, Tartaren, Türken, Perser, Schotten, Finnen usw. Monschein. Europ. Kinderbücher 172. Wegehaupt III, 3808. Der ornamental geprägte Einband tlw. gering fleckig. Rücken verblasst. 61 Antiquariat Peter Kiefer Stand 52 Steubenstraße 36 · 75172 Pforzheim Telefon +49 (0)7231 923 20 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kiefer.de Alte Drucke · Handschriften und Theologie · Genealogie · Heraldik · Politik · Sozialismus · Wirtschaft Audebert, J. B. und L. P. Vieillot. Oiseaux dorés ou à reflets métalliques. Histoire naturelle et générale des colibris, oiseaux-mouches, jacamars et promerops. / Histoire naturelle et générale des grimpeaux et des oiseaux de paradis. 2 Bde. Paris: Desray [1800]–1802. 34,5 x 25,5 cm. Mit 190 kolorierten und teils mit Gold gehöhten Farbstichen (davon 6 doppelblgr. und 1 gefaltet. Ldr mit 2 Rsch. und reicher Rv., verg. Deckel-, Stehkanten- und Innenkantenbordüren sowie Goldschnitt. € 20 000,– Vgl. Nissen IVB 47. Anker 14 (Kollation der Seitenzahlen stimmt nicht überein, Nissen und Anker geben weniger S. an, als vorliegend vorhanden sind, die Tafelanzahl stimmt hingegen exakt überein). Th./B. II, 234. – Schöne Ausgabe des prachtvollen Werkes über die ‚golden und metallisch glänzenden Vogelarten‘. – Audebert gilt als Pionier für diese Art des Farbdrucks der Einzelteile von mehreren Platten mir reicher Verwendung von Gold. Eine „verdienstvolle Neuerung“ (vgl. Th./B.) Audeberts war es, dabei verschiedene Farben gleichzeitig auf einer Platte aufzutragen und zu drucken. Chagall, M. Psaumes de David. Eaux-fortes originales de Marc Chagall. Genf, G. Cramer, 1979. 4°. Mit 30 ganzseit. Orig.-Radierungen mit Aquatintatönung von Marc Chagall. 66 S., 4 Bl. Oprgt. mit goldgepr. Deckel- u. Rückentitel, im Oprgt.-Schuber. € 12 000,– Cramer 108. – Eins von 160 (GA. 175) num. Exemplaren auf Bütten, Druckvermerk von Chagall mit Bleistift signiert. – Schönes, fleckenfreies Ex. Corinth, L. Das Gastmahl des Trimalchio. Mchn., Bruckmann 1919. Mit 15 Radierungen, handsigniert und nummeriert von Lovis Corinth. – Nr. 3 von 15 nummerierten Abzügen, auf Japanpapier, Plattengröße ca. 15 x 20 cm, Passep., in Original-Halbledermappe, 46 x 37 cm, leicht beschädigt. € 5200,– Covens, J. und C. Mortier. (Atlas nouveau, cont. toutes les parties du monde, ou sont exactement remarquees … par G. de l’Isle.). Sammelatlas. Amsterdam u.a., um 1750. Gr.Fol. Mit 71 doppelblgr., teils gefalt. Kupferstichkarten m. Grenzkolorit. St. läd. Hldr. d. Zt. (Vorderdeckel lose, Rckn. mit Fehlst.). € 15 000,– 62 Sammelatlas mit 44 Karten aus dem Verlag von Covens u. Mortier, 8 Karten Homann oder Homann Erben, 5 Karten von de Wit, 5 Blätter (3 statistische Textbl.) von Ottens, u. weitere Blätter von Jaillot, Kribber, Visscher, Schenck u. Valk. – Weltkarte knittrig u. Ränder tls. knickfalt. u. mit Einrissen, einige Karten mit Einr. in Falz, tls. fleckig u. etw. gebräunt. Freud, S. Die Traumdeutung. Leipzig und Wien, Deuticke, 1900. 2 Bl., 371 S., 2 Bl. Mod. Hldr. (Leicht berieben). € 9500,– Grinstein 227. Carter-M. 389. Erste Ausgabe. Gould, J. The Birds of Europe. 5 Bde. Ldn., Richard u. John E. Taylor für den Autor (1832-)1837. 56,3 x 38 cm. Mit 449 Abbildungen auf 448 kolor. Lithotafeln, davon 68 von und nach Edward Lear, die übrigen von und nach Elizabeth Gould (nach Skizzen und Zeichnungen des Autors); gedruckt bei C. Hullmandel. Koll. Dunkelgrünes Hldr. mit verg. Rtit., Rverg. und verg. Deckelfileten. (Rücken mit PapierSignaturschildchen, tls. kl. Defekte). € 95 000,– Anker 169. Nissen IVB 371. – Tls. etw. stockfl., Tafeln kaum. Das erste mehrbändige Vogelwerk von John Gould stellt einen Höhepunkt der ornithologischen Illustration dar. Grimm, J. u. W. Six Fairy Tales. Ldn., Petersburg Press, 1970. Gr.-Fol. Mit 39 Radierungen von David Hockney, sowie 6 zusätzlich signierten radierten Tafeln. Blauer Originalkalbsleder. und blaue Originalkalbsleder-Mappe in dunkelblauer Originalkalbsleder-Schuber. – Eines von 100 Exemplaren. Druckvermerk von David Hockney signiert u. bezeichnet „Ed C“. Dies zusätzlochen 6 Radierungen rücks. ebenf. bezeichnet mit „Ed C“. – Tadellos, Schuber mit einzelnen leichten Kratzspuren. € 11 000,– Internationale Bibliothek. Nr. 1–16 (von 17). Hrsg. v. dt. Anarchist Johann Joseph Most (geb. 1846 in Augsburg, gest. 1906 in Cincinnati). Hlwd. d. Zt. € 2750,– Sehr selten. In Deutschland nur e. vollst. Reihe (Friedrich-Ebert-Stiftung). Mit Beiträgen v. Most sowie v. Peter Kropotkin u. Hermann Krasser. Photographie – Bisson Freres (Louis Auguste, 1814–1876, Auguste Rosalie, 1826–1900). 9 Albuminabzüge, auf Trägerkarton montiert. 6 mit Prägestempel, 5 zugeschrieben. – Trägerkarton tls. stärk. stockl. und mit Randeinrissen. € 29 500,– – Souvenirs d’Orient. Album mit 50 Photos aus dem Studio von E. Aubin & Cie, Beyrouth um 1860. Lwd. d. Zeit (Rckn. mit Klebeband laienhaft überklebt). € 12 000,– Zeigt zahlreiche Aufnahmen verschied Berufsgruppen u.a. – 1 Photo lose, tls. stärk. gelockert. (Prevost, A. F. u. a.). Histoire générale des voyages, ou nouv. collection de toutes les relations de voyages par mer et par terre. Nouv. ed. 25 Bde. Mit 280 zumeist gefalt. gestoch. Karten und Plänen und 461 tls. gefalt. Kupfertafeln. Den Hag u. Amsterdam, Hondt u.a. € 17 000,– Graesse V 440. Um die Beschreibung der holländischen Kolonien Asiens erweiterte zweite Ausgabe. Ptolemaeus, C. La Geografia, nuovamente tradotta di Greco in Italiano, da Girolamo Ruscelli. Venedig, Vincenzo Valgrisi 1561. Kl.4°. (213 x 150 mm). Mit Holzschn.-Druckerm., einig. Textholzschn. u. 28 dplblgr. gest. Karten. – Angebunden: Ruscelli,G. Espositioni et introduttioni universali. Venedig, Valgrisi 1561. Mit 36 gest. Karten. – Moleto,G. Discorso universale. Vincenzo, Valgrisi 1561. Mit 64 gest. Karten. (Text ohne Lage B). Hldr. d. 19. Jhts. (Berieb. u. best.). € 9500,– I. Phillips 371. Adams P 2235. Sanz 206. Stevens 50. Nordensklöld no. 30. Sabin 66503 (mit Auflistung aller Karten). – „A new and important edition in Italian, with a new series of maps“ (Stevens). – Die ob. Blattränd. etw. brüchig (mit etw. Text- u. Bildverlust). – Provenienz: Paul Helbronner (ex-libris). Redoute, P. J. Les roses. Déscrites par C. A. Thorry. Paris, Panckoucke, 1824-(26). Gr.8°. Mit 160 beikolor. Farbstichtafeln. 2 Bl., 4 S., 198 Bl. Pbde. d. Zt. m. 2 rot. Rsch. (Kl. Fehlst., beschabt). € 16 500,– Nissen 1599. Stiftung für Botanik, Liechtenstein III, 631. Stock 2369: „The text is much revised; & gives more information about rose culture“. – Zweite Ausgabe des wohl berühmtesten Werkes der botanischen Literatur. – Leicht, stellenw. stärker braunfl. oder leicht gebräunt, insges. gut erhaltenes Exemplar. Russland. Sammlung von 170 Landkarten, 17. – 19. Jhdt. € 38 500,– Schumacher, E. Ein Buch mit 7 Siegeln. Hdlbg. 1971/72, 64 x 47,5 x 3 cm. Mit sieben Radierungen (fünf einfarbig, zwei zweifarbig), mit 7 Aphorismen, auf je einem Doppelblatt, Druckvermerk handsigniert v. Schumacher. In Original-Ganzleinenkassette. € 4800,– Nr. 42 von 60 Ex. Siebzehn Steinzeichnungen. Verlag Freie Secession Berlin o.J. Fol. Mit 17 signierten Orig.-Lithographien. Ohlwd-Mappe. € 27 500,– Nr. 15 von 80 Ex. für den Handel (GA 100). – Druck Hermann Birkholz. Mappenausstattung v. E. R. Weiss. – Mit Lithographien von Franz Domscheit, August Gaul, Erich Heckel, Heinrich Heuser, Karl Hofer, Georg Kolbe, Käthe Kollwitz, Max Liebermann, Hans Meid, Alfred Partikel, Max Pechstein, Hans Purrmann, Wolf Röhricht, Schmidt-Rottluf, Max Slevogt, Milly Steger, E. R. Weiss. – So komplett äußerst selten. – Die Blätter im linken Rand mit Knickfalten (Blattgröße etwas groß für die Mappe). Snouck Hurgronje, C. Mekka. 2 Textbde. u. BilderAtlas in 3 Bdn. Den Haag, Nijhoff, 1888–89. Gr.8°. (25:17,5 cm), Atlas in Fol. (38:28,5 cm) Mit 4 chromolith. Taf., 6 (1 doppelblattgr.) getönt. lith. Taf. und 65 mont. Fotografien auf 30 Taf., 1 Bl. Inhalt. Text: XXIII, 228 S., 1 Bl. mit 2 Plänen u. 3 Stammtaf.; XVIII, 393 S., 2 Bll. Hlwd. d. Zt., Atlas in Ohlwd.Mappe (Tls. kl. Läs. u. berieb.); Textbde. in etw. spät. Hlwd. (Schwach berieben, Vorsätze in Bd. 2 erneuert. Mappe berieben, fleckig). € 18 500,– Henze V, 177; Macro, Bibl. of the Arabian Peninsula 233 u. 1239; Dinse 443; vgl. Sotheby’s, Burrell 370. – Hrsg. von „Het koninklijk instituut voor de taal-, land- en volkenkunde van Nederlandsch-Indie te s’Gravenhage“. Komplett mit dem in nur 100 Expl. gedruckten Atlas große Seltenheit. Lith. Taf. am Rand stockfl., Montagekartons der Fotografien etwas gebraunt, 1 Karton mit kleinem Eckabriss. Text schwach gebräunt, letzte Tafel in Bd. 1 neu angefalzt. (Susemihl, J. C.). Teutsche Ornithologie oder Naturgeschichte aller Vögel Teutschlands … Lfgn. 1–21 (v. 22). Darmst., Wittich u. Stahl für Hrsg. 1800–11. Gr. Fol. Mit 126 kolor. Farbkupfern v. E. Susemihl nach C. Susemihl d. J. Hldr. d. Zt. mit Rverg. (mit eingebd. vord. OU.) € 11 500,– Nissen, Vogelb. 907. Anker 52. Erste Ausgabe. – Lfg. 22 mit 6 Kupfern hier (wie meist) nicht vorhanden, da sie erst 1817 erschien. – Eines der schönsten deutschen Vogelwerke. – Enthält auch Subskribenten-Verz. – Tafeln im weißen Rand tls. stärk. stockfl. Vergilius, P. Eigentlicher bericht der Erfinder aller ding… Frankfurt, Weygand Han (um 1560). 8 Tle. in 1 Bd. 8°. 161 x 92 mm). Mit zahlr. Textholzschn. Blindgepr. Ldr. d. Zt., dat. „1567“. (Berieb. u. best., tls. Schabspuren, 1 Schließe fehlt). € 6500,– VD 16, V 765. Sehr seltene, schön illustrierte deutsche Ausgabe. Klöss, Han Nr. 42 (in Archiv f. Gesch. d. Buchwesens 1960) konnte kein Ex. nachweisen. Behandelt u. a. Musik, Medizin, Astrologie, Magie, Mathematik, Handel u. Schifffahrt usw., die Erfindung der Buchdruckerkunst durch „Hans Kuttenberg“ in Buch 11, Kap. 7. – Unter den zahlr. Textholzschn. 5 von Schäuffelein. – Tls. leichte Gebrauchsspuren, etw. berieb., womöglich fehlt 1 w. Bl. zwischen d. Tln. 6 u. 7. N.a.T. 63 Antiquariat Klittich-Pfankuch Stand 12 GmbH & Co. Kleine Burg 12 · 38100 Braunschweig Telefon +49 (0)531 24 28 80 · Fax +49 (0)531 135 05 E-Mail: [email protected] · Internet: www.klittich-pfankuch.de Alte Drucke (Court, P.) Sinryke fabulen, verklaart en toegepast tot alderley zeede-lessen, dienstig om waargenoomen te werden in het menschelijke en burgerlijke leeven. Amsterdam, Hieronymus Sweerts, 1685. Lex.-4°. Mit 1 Frontisp. u. 100 emblematischen Textkupfern. 10 Bll., 727 S., 1 Bl. Pergamentband. € 1200,– Landwehr 310. Erste und einzige Ausgabe dieses bedeutenden niederländischen Fabelbuchs. Eisenmenger, J. A. Entdecktes Judenthum … 2 Bände. (Frankfurt/M.) 1700 u. Königsberg 1711. 4°. Titel, 8 Bll., 998 S.; 2 Bll., 1111 S., 1 Bl. Errata. Pergamentbände der Zeit. € 1250,– 2 Bde. München, Musarion, 1926. 4°. Originale Pergamentbände mit Linienvergoldung auf den Deckeln und je 2 schwarzen goldgeprägten Rückenschildchen. (Unterschiedlich nummerierte Vorzugsausgabe) € 385,– Landeskunde Braunschweig – Steger, F. Das Haus der Welfen. Braunschweig, Oehme & Müller, 1843. 8°. Mit 32 authentischen Portraits und 4 historischen Originalbildern auf lithografierten Tafeln. VIII, 398 S. Halblederband der Zeit mit vergoldetem Wappen der Könige von Hannover auf dem Vorderdeckel goldgeprägtem Rückentitel und leichter Rückenvergoldung. € 185,– 1. bzw. 2. Auflage des berüchtigten Antijudaicums. Innen etwas gebräunt und mehrfach gestempelt. Exemplar aus der Fideikommiss Bibliothek der Könige von Hannover. Geschichte Hannover – Hartmann, R. Geschichte der Residenzstadt Hannover von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Hannover, Kniep, 1880. 8°. Mit 3 gefalteten Stadtplänen, 19 Holzstichtafeln und vielen Textabbildungen. 860 S. Originaler grüner Leinenband mit geprägter Schwarzdruckverzierung und goldgeprägten Titel mit Wappenvignette auf dem Vorderdeckel und gleicher Gold- und Schwarzdruckverzierung auf dem Rücken. € 185,– Decken, F. Herzog Georg von Braunschweig und Lüneburg. Beiträge zur Geschichte des dreißigjährigen Krieges … 4 Bde. Hannover, Hahn, 1833–1834. 8°. Braune Halblederbände. € 280,– (Linzingen-Gestorff, Bernhard v.) Aus Hannovers militärischer Vergangenheit … vom 30jährigen Kriege bis zur Schlacht von Waterloo … 2 Teile in 1 Bd. Hannover, Weichelt, 1880. 8°. XIV, 600 S.. Halbleinenband mit goldgeprägtem Rückentitel. € 125,– Am Messestand zeigen wir dazu eine Auswahl von Stadtansichten und Plänen über die Geschichte des dreißigjährigen Krieges. Literatur Jean Paul. Blumen- Frucht- und Dornenstücke oder Ehestand, Tod und Hochzeit des Armenadvocaten F. St. Siebenkäas … 3 Bände. Berlin, Matzdorff, 1796. Marmorierte Pappbändchen der Zeit mit goldgeprägtem roten Rückenschildchen. € 680,– Berend-K. 7 a ausführlich zu den Druckvarianten. Erste Ausgabe der seltenen Variante: in allen Bde. Druckjahr 1796 und Variante der Titelvignette im 1. Bd. Die Einbände sind sachgerecht restauriert. Nietzsche, Fr. Der Wille zur Macht. Versuch einer Umwerthung aller Werthe. 1. – 4. Buch in 64 Sachsen – Sturmhoefel, K. Illustrierte Geschichte der sächsischen Lande und ihrer Herrschscher. 4 Bde. Leipzig, Hübel & Denk, 1898–(1908). 4°. Mit vielen Textabb., zum Teil ganzseitig. Originale dunkelgrüne illustrierte Leinenbände. € 185,– Schlesien – Fürstentum Jauer. Originale altkolorierte Kupferstichkarte. Nürnberg, Homanns Erben, 1736. Blattgröße 85 x 57 cm. Gefaltet und in 24 Segmenten auf Leinen aufgezogen. € 280,– „Princip. Silesiae Iavoriensis in IV Circulos, Jauer, Hirschberg, Lemberg und Buntzlau …“ Seltene Karte nach I. W. Wieland Matthaeus Schubarth. Mit einer schönen und reich illustrierten Zierkartusche mit Handwerksdarstellungen etc. Links oben eine Textkartusche mit Legende und Zeichenerklärungen. Amerika – Hesse-Wartegg, E. Mississippi-Fahrten. Reisebilder aus dem amerikanischen Süden. 2 Teile in 1 Bd. (1879–1880) Leipzig, Reissner, 1881. 8°. Mit vielen Textholzschnitten. VI, 354 S. Originaler grü- ner Halbleinenband mit goldgeprägten Rückentitel und Rückenvergoldung. € 125,– Spannender und interessanter Reisebericht. Die kleinen Abbildungen zeigen zum Teil Stadtansichten. Eger – Pröckl, V. Eger und das Egerland. Historisch, statistisch und topographisch dargestellt … 2 Bde. in 1. Prag u. Eger, Selbstverlag, 1845. 8°. Mit 22 z. T. altkolorierten Tafeln und Plänen. Privater Halbpergamentband. € 680,– Die schönen Tafeln zeigen Ansichten, Uniform- und Trachtenbilder, gefaltete Pläne, Karten, Münzen und Siegel. und vielen Textholzstichen von Albert Richter. XVI, 286 S., 1 Bl. Anzeigen. Originaler Leinenband mit reicher Verzierung in Gold- und Schwarzdruck auf Vorderdeckel und Rücken. € 125,– Ornithologie – Müller, Joh. Die vorzüglichsten Sing = Vögel Teutschlands mit ihren Nestern und Eyern nach der Natur abgebildet und aus eigener Erfahrung beschrieben. Nbg., Schneider & Weigel, 1799–1800. 4°. Mit 1 gestochenen Titel mit einer altkolorierten Vignette (eine junge Nachtigall) und 25 altkolorierten Kupfertafeln. Drucktitel, 2 Bl, 70 (recte 68) S. Marmorierter Pappband. € 4800,– Österreich – (Ruthner, A.) Das Kaiserthum Oesterreich. Nieder-Oesterreich, Ober-Oesterreich, Böhmen, Mähren, Steyermark, Salzburg, Kärnthen, Krain …I. Abtheilung. Frankfurt/M., Neuland, 1891. 4°. Titelblatt und Inhaltsverzeichnis. 100 originale Stahlstichtafeln mit Ansichten. Originale rote Leinenmappe mit farbiger zum Teil geprägter Deckelillustration. € 780,– Paris – (Surine, Louis) Malerische Wanderungen durch Paris, oder Schilderung der merkwürdigsten Schicksale, Sitte, Gebräuche, Personen und Gebäude dieser Stadt … Nach „Les rues de Paris“ bearbeitet von A. Diezmann. Leipzig, Teubner, (1844–45). 8°. Mit ca. 300 Holzschnitten, 38 auf ganzseitigen Tafeln. 590 S.. Roter Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung und Rückentitel. € 125,– Erste deutsche Ausgabe, wegen der interessanten Illustrationen geschätzt. Varia Lieder zum Gebrauch der Freymaurer-Loge Pforte zur Ewigkeit in Hildesheim. Ohne Druckort und Verlag, 1805. Kl.-8°. Mit 1 Titelvignette. 54 S., 1 Bl. Blauer Pappband der Zeit. € 280,– Wolfstieg 39903. Das Bändchen enthält 38 Lieder ohne Noten. Jagd – Kobell, F. Wildanger. Skizzen aus dem Gebiete der Jagd und ihrer Geschichte mit besonderer Rücksicht auf Bayern. Stuttgart, Cotta, 1859. 8°. Mit 12 getönten Holzstichtafeln von Ernst Fröhlich und vielen Textholzstichen. VIII, 291 S. Originaler Leinenband mit Blindprägung und goldgeprägten Illustrationen auf den Deckeln und Rücken. Dreikantgoldschnitt. € 280,– Erste Ausgabe der reich illustrierten Beschreibung der Jagd auf Haar- und Federwild mit Erläuterungen zur Waidmannsprache, Schießen und Hegezeiten. Innen fleckig. Das Standardwerk der bayerischen Jagdgeschichte im dekorativen Einband. Thüngen, K. Ph. Frhr. v. Wild und Wald. Vademecum für Jäger und Jagdfreunde. das Wissenswertheste und Interessanteste im gesamten Gebiete des edlen Weidwerkes. Leipzig & Berlin, Spamer, (1880). 8°. Mit 1 Frontispiz, 1 Widmungsblatt (unausgefüllt) Vergl. Nissen, 656 und Anker 347. Die prächtig altkolorierten Tafeln zeigen einheimische Vögel mit ihren Nestern und Eiern. Innen etwas gebräunt und fleckig. Vorsatzbll. mit Notizen. Einband restauriert. Schlosserhandwerk. Das Schlosserhandwerk wirbt. 200 Entwürfe für Bau- und Kunstschlosserarbeiten. Hrsg. vom Reichsinnungsverband des Schlosserhandwerks. Berlin 1936. Lübeck, Colemann, 1936. 4°. 7 Bll., 200 Bildtafeln. Originaler illustrierter Leinenband. € 185,– Zoologie – Leutemann, H. Zoologischer Atlas nebst einer Menschenrassen – Tafel … in feinstem Farbendruck mit erläuterndem Text. Fürth, Löwensohn, (1887). 8°. Mit 24 doppelblattgroßen farbigen (chromolithographierten) Tafeln. 24 Textbll. Originaler roter farbig illustrierter Leinenband mit goldgeprägtem Titeldruck. € 180,– Eine Auswahl, die besonders nach den Interessen der Jugend und unter Mitarbeit von Professor Langhans getroffen wurde. 65 Antiquariat Meinhard Knigge Stand 41 Lübecker Straße 143 · 22087 Hamburg Telefon +49 (0)40 250 09 15 · Fax +49 (0)40 25 49 62 46 E-Mail: [email protected] Naturwissenschaften · Technik · Handwerk · Architektur Dingler, Joh[ann] Gottfried (Hrsg). Magazin für die Druck- Färbe- und Bleichkunst und den damit verwandten Hülfswissenschaften. 3 Bände in 1. Mit 10 gest. Tafeln auf 9 gefalt. Blatt, 1 Tafel mit 3 farbigen Stoffmustern u. 1 gefalt Tabelle. Augsburg, von Jenisch u. Stage, [1818–1820]. 8vo. (19,0 x 10,8 cm). 1 : 2 Bl., VIII, 308 S. 2: X, 318 S. 3 : 2 Bl., IV, 288 S. Etwas späterer Halbleinwandband. € 1200,– Unter diesem Titel vollständiges Periodikum über Druck- u. Färbetechniken, mit Rezepturen u. Maschinenbeschreibungen. Neben Übersetzungen sind Originalarbeiten von Wissenschaftlern u. Fabrikbesitzern wie J. A. Buchner, W. H. von Kurrer, R. Schauenberg, V. Hegmann, J. Siber, C. W. Juch, J. N. Prestinari u. G. F. Hänle enthalten. – „Die bisher auf reiner Empirie beruhende Kattundruckerei wurde von D. durch die Einführung der Chemie in diesen Wirtschaftszweig verbessert und rationalisiert. D. führte die Türkischrotfärberei der Baumwolle in Augsburg ein“. (Hein/ Schwarz I, S. 121). – Engelmann S. 181. Fratrel, Joseph. La cire alliée avec l’huile ou la peinture à huile-cire. Trouvée à Manheim par M. Charles Baron de Taubenheim. Mit gest. Frontispiz. Mannheim, De l’imprimerie de l’Académie Electorale, 1770. 8vo. (18,8 x 11,5 cm). 12 Bl., 265 S., 3 Bl. Gefleckter Lederband d. Zt. mit Rückenschild. € 1200,– Ausgehend von den Untersuchungen, die der bekannte Archäologe A. Cl. Ph. de Caylus 1755 in seinem Werk über die Wachsmalerei der Antike veröffentlicht hatte, entwickelte Baron von Taubenheim seine eigene Methode der Malerei mit Öl und Wachs. Der kurpfälzische Hofmaler Joseph Fratrel beschreibt u. vergleicht beide Verfahren. – Geschenkexemplar des Autors. – Veitenheimer 574. Gusswaaren der Kurfürstlich-Hessischen Eisenhütte zu Veckerhagen. Durchgängig lithographiert, mit Titelvignette u. zahlreichen Abb. [Kassel, Bohné], 1834. 8vo. (20,1 x 12,5 cm). 152 S. Neuer Pappband mit montierten lithogr. Orig.-Umschlag. € 2000,– Nach einer Preisliste im ersten folgen im zweiten Teil Darstellungen von Stuben-Öfen (33), Koch-Öfen u. Herden (6), Platten-Öfen (6) u. architektonischen Gegenständen wie Oberlichter, Fenster, Tore, Zäune, Geländer, Freitreppen, Latern u. Grabmonumente. 66 – Engelmann S. 130. – Lotze: Die Eisenhütte in Veckerhagen S. 117. Hartmann, Carl [Friedrich Alexander]. Encyclopädisches Wörterbuch der Technologie, der technischen Chemie, Physik und des Maschinenwesens … nach den besten deutschen, englischen und französischen Hülfsmitteln bearbeitet. 4 Bände. Mit 73 gefalt. lithogr. Tafeln. Augsburg, v. Jenisch u. Stage, 1838–1841. 8vo. (21,1 x 12,5 cm). Halblederbände d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung. € 1200,– Erste Ausgabe dieses umfangreichen Lexikons aus der Frühzeit der Industrialisierung in Deutschland, das einen guten Überblick über die technischen Verfahren u. Tendenzen der Zeit bietet. – Engelmann S. 140. Karl Theodor, Pfalzgraf bey Rhein. Erneuerte Messer-Lohn-Satz-Ordnung. 4 Teile in 1 Band. Mit zahlr. mit Hand eingezeichneten Umrissen. Düsseldorf, 1789–1792. Folio (33,1 x 21,1 cm). 8 S.; 65 S., 2 Bl.; 4 Bl., 46 S.; 11 S.; 9 S., 1 Bl. Neuer Halblederband mit alten Vorsätzen. € 2500,– Neufassung der Verordnung von 1777 mit umfangreichen Angaben zu Arbeitsbedingungen u. Löhnen für Messerschmiede u. -schleifer im Bergischen Land. 211 Messerformen werden nach unterschiedlicher Qualität beschrieben u. durch eine Umrisszeichnung veranschaulicht. Es folgen die Löhne für die Bearbeiter der Hefte aus Holz, Knochen und Horn (203 Positionen) u. die für die Hersteller von Gabeln u. Kniep-Messern. Musterbuch eines Eisenwarenhändlers. 147 meist beidseitig lithogr. Blatt mit etwa 900 (574 handschriftlich nummerierten) Darstellungen. Ohne Ort, Drucker u. Jahr (Remscheid oder Solingen, um 1830). 19,0 x 28,5 cm. Brauner Lederband d. Zt. € 6000,– Der umfangreiche Katalog ist durchweg sehr sauber lithographiert u. enthält u.a. Schlösser (Bl. 1–23), Bau- u. andere Beschläge (24–39, 62–63, 103–104), Werkzeuge (40–44, 49–61, 69–102, 121–140, 143–144), Waagen (45– 48), Schrauben (64–68), Kohleschaufeln u. Feuerzangen (105–110), Bügeleisen (111–116), Haushaltswaren (117–120), Tierfallen (141–142) u. Kaffeemühlen (145– 147). – Vgl. Kat. „Vom Arkansasmesser zur Zirkelsäge“ MB 59 (ein vergleichbares, jedoch nicht identisches Musterbuch). (Siehe Abbildung) Rockstroh, Heinrich. Anweisung zum Modelliren aus Papier oder aus demselben allerley Gegenstände im Kleinen nachzuahmen. Ein nützlicher Zeitvertreib für Kinder. Mit 21 gefalt. gest. Tafeln. Weimar, Landes-Industrie-Comptoir, 1802. 8vo. (21,4 x 12,7 cm). X, 132 S., 1 Bl. Pappband d. Zt. € 1500,– „Allerdings bemüht er sich, schon in seiner ersten, von Fr. J. Bertuch in der Vorrede gelobten Veröffentlichung… durchweg um eine didaktisch begründete Anordnung des Stoffes, und es gelingt ihm, die naturgeschichtlichen und technischen Kenntnisse seiner Zeit in angemessener, schlichter und faßlicher, wenn auch gelegentlich trockener Sprache zu vermitteln.“ (Lex. KJL III, S. 193). – Das dritte Kapitel mit den Angaben zur Verfertigung der Modelle, die zum einen die Möblierung eines Zimmers, zum anderen den Bau eines kleinen Dorfes ermöglichen. – Wegehaupt I, 1804. – Seebaß II, 1679 („selten und wichtig“). Reuß, Christian Gottlob. Anweisung zur Zimmermannskunst, den Anfängern und Liebhabern der Baukunst, besonders den Zimmerleuten, zum Besten aufgesetzt. Dritte Auflage. Mit neuen Zusätzen und (4) Kupfern vermehrt. Mit 40 (3 gefalt.) gest. Tafeln. Leipzig, J. G. I. Breitkopf, 1789. Gr.–4to. (34,0 x 20,8 cm). 2 Bl., 58 S., 1 Bl., (59)-65 S. Pappband d. Zt. € 1200,– Gegenüber der zweiten Auflage von 1767 um einen Anhang zum Brückenbau erweitert. Beschrieben werden darin vier in Sachsen nach dem Siebenjährigen Krieg von Chr. Fr. Exner erbaute Brücken über die Flöhe, die Saale bei Weißenfels sowie die Elbe bei Meißen u. Wittenberg. – Im Hauptteil behandelt Reuß Dachverbindungen, Zapfen, Verkämmungen u. Versatzungen, Hänge- u. Sprengwerke, Türme, Holzbrücken u. irreguläre Dachwerke. – Ornamentstichslg. Berlin 2185. – Engelmann S. 303. Die rheinische Fruchtessigsiederei nach theoretischen und praktischen Grundsätzen beschrieben. Heilbronn a. N. u. Rothenburg a. d. Tauber, J. D. Claß, 1799. 8vo. (16,5 x 9,6 cm). X S., 3 Bl., 150 S., 5 Bl. Halblederband d. Zt. € 900,– Villeroy & Boch – Muster-Blätter für Mosaikböden in gebrannten Steinmasse-Platten von Villeroy & Boch in Mettlach. (Umschlagtitel). 64 farbig lithogr. Tafeln (sechs mit montierten Mustern). Insgesamt 97, meist ganzseitige Darstellungen. (Mettlach, Selbstverlag, um 1870). 22,3 x 19,0 cm. Leinwandband d. Zt. mit montiertem Titelschild. € 2500,– Beiliegend: 1 gefalt. Blatt „Preis-Verzeichniß der Mosaikplatten zu Bodenbelägen von Villeroy & Boch in Mettlach“ (Druck von Fr. Lintz in Trier). – Anlass für die Produktion von neuentwickelten Bodenfliesen in Mettlach seit 1852 war die Entdeckung des Bodenmosaiks der römischen Villa in Nenning, die Eugen Boch veranlasste vergleichbare Platten kostengünstig, geschmackvoll u. mit historisierenden Mustern herzustellen. Er lag damit im Trend u. hatte während der „Gründerzeit“ mit seinen Platten einen unglaublichen Erfolg. – Das Musterbuch enthält Friese u. Randleisten (40 Motive), Beispiele für vollständige Fußböden (50 Taf.) sowie Details wie Rosetten (5). – Die Preisliste weist 143 Nummern auf, davon sind 91 vorhanden, zusätzlich 6 nicht genannte Varianten. – Kat. der Bibl. Bayr. Gewerbemuseum (1897) 3198 (Ausgaben 1872, 1877 u. 1878 mit nur 37 Tafeln). – Villeroy & Boch. Ein Vierteljahrtausend europ. Industriegeschichte S. 71ff. (mehrere Abb.). Frühe und ausführliche Darstellung der Produktion von Fruchtessig. Der nicht zu ermittelnde Verfasser scheint Besitzer einer großen Essigsiederei gewesen zu sein. Er beruft sich auf eigene Erfahrungen u. weist auf die Essigfabrik von Philipp Bauer in Frankenthal hin. Gewichte u. Maße sind nach „Heilbronnischem Gebrauch bestimmt worden“, so dass seine Herkunft möglicherweise hier zu suchen ist. In fünf Abschnitten behandelt er Gebäude, Geräte u. Werkzeuge, Materialien, Fabrikation sowie Eigenschaften, Gebrauch, Aufbewahrung u. Verkauf. – Engelmann S. 106. 67 Eberhard Köstler Stand 9 Fiedererstraße 1 a · 82327 Tutzing Telefon +49 (0)8158 36 58 · Fax +49 (0)8158 36 66 · Mobil +49 (0)172 351 92 35 E-Mail: [email protected] · Internet: www.autographs.de Autographen und Dokumente von historischem, künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse Mit dem Auswandererschiff „Caesar“ 1854–55 von Hamburg nach Australien und Valparaiso Middendorf, Ernst Wilhelm, Arzt und Erforscher Perus (1830–1908). 2 eigenh. Briefe mit U. Sydney „an Bord des Caesar“ und Valparaiso, 1. IV. und 28. VI. 1855. Gr.-8°. 40 bzw. 8 Seiten. Bläuliches Papier. – Dazu: I. 2 Porträtphotographien von Middendorf. – II. Ders., Peru. Beobachtungen und Studien über das Land und seine Bewohner während eines 25-jährigen Aufenthalts. 3 Bände. Berlin, Robert Oppenheim (Gustav Schmidt), 1893–95. Reich illustriert mit Karten, Tafeln und Textabb. OHldr. mit Deckel- und Rvg. in mod. Schubern, die Briefe und Photographien in passender mod. Lwd.-Kassette. € 9800,– Einzigartige, fesselnde Quelle zur Auswanderung nach Australien, bestehend aus zwei eng beschrifteten, zusammen 48 (!) Seiten umfassenden, sehr ausführlichen Berichten über die Reise des Auswandererschiffes „Caesar“ von Hamburg über das Kap der Guten Hoffnung nach Sydney in Australien und weiter nach Valparaiso in Chile. Adressiert an die Familie Middendorf in Keilhau bei Rudolstadt an der Saale. – Der Verfasser, Ernst Wilhelm Middendorf, reiste nach seinen Studien als 24-jähriger Schiffsarzt in monatelanger Fahrt um die Welt, um sich schließlich in Lima in Peru niederzulassen. Seine detailreiche Reiseschilderung, die er aufgrund von Tagebuchnotizen angefertigt hat, ist ebenso kulturgeschichtliche Quelle wie ‚document humain‘ ersten Ranges. Die von der Reederei Godeffroy unter Mitwirkung des Verlegers und Auswanderungsagenten Günther Fröbel (1811–1878) in Rudolstadt durchgeführte Schiffspassage begann am 14. November 1854 in Hamburg. 70 Familien mit zusammen rund 300 Personen und 13 Mann Besatzung unter Kapitän Johann Sturtje waren an Bord des viel zu kleinen Schiffes. Über 13.000 Seemeilen und eine Reise von über vier Monaten lagen vor ihnen. Vor Westafrika starben 74 Passagiere, darunter Kinder, an der Cholera. Die sanitären Verhältnisse auf dem überfüllten Schiff waren prekär. Doktor Middendorf wirkte unablässig für das Wohl seiner anvertrauten Patienten, wie später in einer Untersuchung festgestellt wurde. Am 19. März landete das Schiff in der australischen Twofold Bay und in Eden, 68 10 Tage später in Sydney. Beide Orte und Landschaften werden ausführlich und humorvoll geschildert: „Um Geld zu verdienen mag das Land gut sein, aber nicht da zu wohnen.“ – Unser Bericht ist die ausführlichste und beste Quelle zu dieser Schiffspassage, auf deren Einwanderer zahlreiche australische Familien zurückgehen. Der 40-seitige Brief über die Reise nach Sydney ist bereits früh, aber an abgelegenem Ort veröffentlicht worden, nämlich in der „Allgem. Auswanderungs-Zeitung. Ein Bote zwischen der alten und neuen Welt“ (Jg. XI, Nrn. 72–79, Rudolstadt 14. Sept. bis 8. Okt. 1855; Kopie liegt bei). Allerdings enthält die Druckfassung einige Auslassungen und redaktionelle Korrekturen gegenüber dem Manuskript. Aus dieser Quelle schöpft die australische Familienforschung (vgl. Jenny Paterson, Dr Middendorf of the Caesar 1855 and his long letter home. In: Ances-tree, vol. 21, no. 3 Nov. 2008. – Dies., Caesar 1855. German Immigrant Ships to Eastern Australia. Part 13. Ebda. vol. 22, no.1, March 2009. – E. & R. Kopittke, Emigrants From Hamburg to Australia 1855. Queensland Family history society, 1999). – Der weiterführende Reisebrief von Sydney nach Valparaiso, der sehr ausführlich die dortigen Zustände behandelt, ist unveröffentlicht und daher eine noch unbekannte hochinteressante Quelle. Der Arzt Ernst Wilhelm Middendorf praktizierte später erfolgreich in Arica und Lima in Peru. Sein Interesse an Kultur und Sprachen der Andenregion ließ ihn weite Teile von Peru und Bolivien bereisen. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1890 veröffentlichte er linguistische Studien („Die einheimischen Sprachen Perus“) und das grundlegende dreibändige und reich illustrierte Werk über Peru, dessen vortrefflich erhaltene und vollständige Erstausgabe hier beiliegt. Er war der Erste, der die Verbindungen zwischen dem Hochland von Chavín und den peruanischen Küstenregionen erkannte. Auch im Vorwort dieses Werkes greift Middendorf auf seine Reiseerinnerungen in den hier im Original vorgelegten Briefen zurück. Middendorf starb 1908 während einer Reise auf Ceylon. – Die Briefe stellenw. fachgerecht restauriert (Dokumentation liegt bei). – Volltranskription der hochinteressanten Dokumente auf Wunsch verfügbar. 69 Kotte Autographs GmbH Stand 22 Klösterle 2 · 87672 Roßhaupten Telefon +49 (0)171 287 00 39 · Fax +49 (0)8367 91 38 52 E-Mail: [email protected] · Internet: www.autographenhandlung.de Autographen · Handschriften · Nachlässe Einstein, Albert, Physiker und Nobelpreisträger (1879–1955). 75 Autographen. Sammlung von 51 (davon 41 e. und 10 ms.) Briefen und 24 e. (Bild-)Postkarten mit und 1 ohne U. Zürich, Berlin, Kiel, Zuoz, Caputh, Princeton, Saranac Lake (New York) u. a., ca. 1909 bis 1951. Zusammen 90½ SS. Mit 4 ms. adr. Kuverts. Mit einigen Beilagen (s. u.). € 250 000,– Umfangreiche Korrespondenz der „Person of the Century“ (Time) mit seiner (später geschiedenen) Gattin Mileva Einstein-Maric (1875–1948) und seinen Söhnen Söhne Hans Albert (1904–1973) und Eduard (1910– 1965) sowie vereinzelt anderen Adressaten. Die etwas mehr als vier Jahrzehnte umfassende Korrespondenz beginnt in Zürich, wohin Einstein 1909 als Professor für theoretische Physik berufen worden war, und endet in Princeton im Juni 1951 mit dem Tod von Einsteins Schwester Maria (geb. 1881). Dazwischen liegen – neben zwei Weltkriegen – mannigfache familiäre, berufliche und räumliche Veränderungen, die in diesen in sehr vertrautem Ton gehaltenen Briefen allesamt reflektiert werden, seien es die leidvollen letzten Ehejahre, die finanzielle Absicherung von Frau und Kindern nach der Scheidung, seine Arbeit, die Veranlagung des Nobelpreisgeldes oder das berufliche Fortkommen seines Sohnes Hans Albert, der 1938 mit seiner Familie in die USA emigriert war. – „[…] Deine Drohung, ‚den Beistand anderer Leute zu suchen‘[,] habe ich gebührend notiert; ich weiss sehr wohl ohnedies, aus Deinem früheren Verhalten, was ich von Dir zu erwarten habe. Es wird mich nichts überraschen, was Du auch thun magst. Meine Kinder hast Du mir weggenommen und sorgst dafür, dass ihre Gesinnung dem Vater gegenüber vergiftet ward. Auch andere Menschen, die mir nahe stehen, wirst Du mir nehmen, [mir] überhaupt in jeder Weise das zu vergiften suchen, was mir an Lebensfreude übrig geblieben ist. Dies die gerechte Strafe für meine Schwäche, die mich mein Leben an das Deine ketten liess […]“ (an Mileva, Br. v. 15. September 1914). – „[…] Ich arbeite viel, aber der böse Geist führt mich im Kreise herum, sodass ich immer noch nicht weiss, ob meine neue Theorie der Elektrizität was taugt oder nicht […]“ (an Mileva, Br. v. 4. Juli 1929). – Beilagen: I: Je ein eigenhändiger Brief seiner Söhne Hans Albert und Eduard sowie eine e. Postkarte seines Sohnes Eduard, alle mit e. Nachschrift (11, 14 und 11 Zeilen) mit U. Berlin, [Zuoz (Graubünden)] und o. O., 1927. Zusammen (1+1+1=) 3 SS. auf 3 Bll. 4° und 8°. – II: Fritz Haber (1868–1934), Chemiker; Nobelpreisträger; entwickelte 70 die Ammoniaksynthese. 3 Briefe mit e. U. Berlin, 1924. Zusammen 6 SS. Folio. An Mileva wegen finanzieller Details betr. ihrer Scheidung. – III: Hans Albert Einstein. E. Briefentwurf (Bewerbungsschreiben). O. O., 1930. 2 SS. Qu.-8°. – IV: Ladenburg, Thalmann & Co. Ms. Brief an Mileva Einstein. New York, 28. Februar 1924. 1 S. 4°. – Einsteins Briefe und Karten sind (sofern nicht an Mileva, Hans Albert oder Eduard) an einen Prof. Dr. B in Karlsruhe (Brief aus [Zürich, zwischen 1909 und 1911], an den Staatsanwalt Dr. Zürcher in Zürich (Postkarte aus Berlin vom 7. Januar 1920) und an das Bankhaus Ladenburg Thalmann & Co. in New York (Brief aus Berlin vom 1. Februar 1924) gerichtet. Stifter, Adalbert, Schriftsteller (1805–1868). „Zur Psichologie der Thiere“. E. Manuskript mit Namenszug im Titel. O. O. u. D. [1845]. 5 SS. auf 3 Bll. Gr.-4°. Mit einigen Vor- und Nachbindungen (s. u.). Leinenband der Zeit. Gr.-4°. € 55 000,– Der erste Band des zumindest drei Bände umfassenden „Monatsheftes litterarischen und belletristischen Privat-Vergnügens“. Stifter, von 1843 bis 1846 als Privatlehrer von Metternichs Sohn Richard engagiert und diesen in Mathematik und Physik unterrichtend, lernte im Hause des Staatskanzlers u. a. dessen Hausarzt, den Augenarzt Friedrich Jäger (1784–1871), kennen und bildete zusammen mit dem jungen Metternich, dem Historiker Friedrich Emanuel Hurter (1787–1865), dem Feldmarschall und Staatsmann Heinrich Graf von Bellegarde (geb. 1757), der im Juli des Jahres versterben sollte, Metternichs späterem Bibliothekar Paul Rath und dem Geographen Friedrich Simony „einen literarischen Zirkel, der für seine Mitglieder eine eigene kleine Zeitschrift herausgab“ (Wien und die Wiener, s. u., S. 80). Neben Stifters Beitrag finden sich in vorliegendem Band von Paul Rath „Der Zaubergarten“ (4 SS. auf 2 Bll.), von Richard Metternich „Venedig“ (4¼ SS. auf 3 Bll.), von Friedrich Simony „Ein Novembertag auf dem Hallstaetter See“ (10 SS. auf 5 Bll.), von F. E. Hurter eine unbetitelte Betrachtung über „eine Gymnastik des Körpers und eine des Geistes“ (2¼ SS. auf 2 Bll.), von Heinrich Gf. Bellegarde eine „Epistel aus den Türkisch-Ungarischen Kriegen“ (8½ SS. auf 4 Bll.) sowie von einem D. W. eine Erzählung mit dem Titel „Jack Shepherd“ (4¾ SS. auf 3 Bll.) und von einem unlesbar unterzeichnenden Beiträger eine Erinnerung an dessen Aufenthalt in „London“ (3 SS. auf 2 Bll.). – Die hier vorliegende Fassung von Stifters „Psichologie“ ist von einigen Abweichungen abgesehen weitgehend identisch mit der vom Adalbert Stifter-Institut des Landes Ober- österreich 1963 herausgegebenen Druckfassung, reicht aber nur vom Beginn bis zu dem Satz „Der Müller war des andern Tages krank“ (was in Summe 89 Zeilen der Druckfassung entspricht) und schließt mit „Fortsezung folgt“. – Literatur: Elisabeth Buxbaum (Hrsg.): Adalbert Stifter. Wien und die Wiener in Bildern aus dem Leben (1844). Zwölf Beiträge. Wien und Münster, LIT-Verlag, 2005. – Adalbert Stifter: Zur Psichologie der Thiere. Mit einem Nachwort von Kurt Gerhard Fischer. Linz, Oberösterreichischer Landesverlag, 1963 (= Schriftenreihe des Adalbert Stifter-Institutes des Landes Oberösterreich, Folge 20). (Siehe Abbildung) 71 August Laube Stand 72 Buch und Kunstantiquariat · Brigitta Laube Trittligasse 19 · 8001 Zürich, Schweiz Telefon +41 44 256 88 99 · Telefax +41 44 256 88 98 E-Mail: [email protected] · Internet: www.augustlaube.ch Illustrierte Bücher · Graphik · Zeichnungen · Aquarelle · Schweizer Romantik Kobell, Franz. (1803 München 1882) Flusslandschaft mit Ruine und zwei Wanderern. Sepia und grauer Pinsel über Bleistift und Kreide. 14,7:21,3 cm. Unstörende Wasserflecklein. € 2900,– Monogramist T.H. 1793. Ansicht der Kaskaden bei Tivoli. Aquarell. 34,7:29,2 cm. Auf Glomy montiert. € 2700,– In den Bergen nordöstlich von Rom liegt Tivoli, das antike Tibur, die hochgebaute Stadt am Fluss Aniene, der in kaskadenartige Wasserfälle übergeht. Im 18. Jh. Wurde die Schlucht mit ihren natürlichen Wasserfällen und Felshöhlen zum beliebten Reiseziel. Seit Claude Lorrain hier nach der Natur skizzierte und seinen Landschaftsstil entwickelte, kamen Generationen von Künstlern und Touristen gleichermaßen um die berühmten Schauplätze zu besichtigen. 72 Kolbe, Carl Wilhelm. (Berlin 1759–1835 Dessau) Die Kuh im Schilfe. Radierung. Ca. 1800. 29,5 : 40,8 cm. Martens 88 III., Jentsch 236. Mit sehr breitem Rand. € 7600,– Slg. Johann Nepomuk Seiler, Stempel J.N.S., München Kolbes „Kräuterblatter“ gehöre zu den fantasievollsten ihrer Zeit. Zwischen 1800 und seinem Tod in 1835 entwarf der Künstler eine Gruppe mit Studien von ca. 30 Radierungen von Blättern und Pflanzen. Die Kräuterdarstellungen basieren auf Studien von ca. zwölf Pflanzen. Die große Klette oder das Schilf zum Beispiel finden sich in den m eisten seiner Kompositionen. Obwohl Kolbe erwähnte, dass er die Pflanzen aus dem Gedächtnis zeichnete, ist es eher wahrscheinlich, dass den Radierungen genaue Studien nach der Natur zu Grunde liegen. Sehr schönes breitrandiges Exemplar. Beck, Leonhard. (Ca. 1480 Augsburg 1542). Hl. Venantius. Holzschnitt. 1510. B. 110. Hollst. 110. L. 108. Wz. Teil einer Hohen Krone. 23,4:21 cm. € 1900,– Slg. Friedrich August II (1797–1854) (L. 971). Früher Druck aus der Sammlung von Heiligendarstellungen des für Maximilian geschaffenen „Seel und heiligen buch Keiser Maximilians altfordern“. Auf der Rückseite mit Tinte quadriert. 73 LEG – Libreria Editrice Goriziana Stand 69 A Federico Ossola Corso Verdi, 67 · 34170 Gorizia, Italien Telefon +39 481 337 76 · Fax +39 481 53 83 70 · Mobil +39 348 255 78 07 (Federico Ossola) E-Mail: [email protected] · Internet: www.leg.it Tasso, Torquato. La Gerusalemme Liberata di Torquato Tasso con le figure di Giambattista Piazzetta alla Sacra Real Maestà di Maria Teresa d’Austria Regina d’Ungheria, e di Boemia. Albrizzi Giambattista q. Girolamo. Venice, Giovanni Battista Albrizzi, 1745. Imperial folio (446 x 310 mm), 14 n.n. leaves, 253 (i.e. 254) leaves (leaf 14 lacking ab origine in page numbering; blank leaves inserted before leaves 127, 138 and 173; leaf 237 numbered „277“; at leaves 2 and 3, page number between inverted round brackets). Fly title, engraved vignette depicting the allegory of Venice at red-and-black inked title-page, full-page portrait of elderly Maria Teresa of Austria engraved by Felice Polanzani, dedication letter to the queen, letter attesting the printer’s grant of privilege, „Catalogo degli Associati“ (i.e. catalogue of people related to the book’s publication), „Allegoria del Poema“ (i.e. „Allegory of the Poem“). 20 beautiful full-page engraved plates, one for each „canto“, surrounded by finely decorated frames including, 74 at lower margins, dedications to distinguished Venetian patricians; 20 decorated head-pieces and tailpieces, 6 full-page. All the plates engraved on copper by Felice Polanzani after G. B. Piazzetta’s drawings, these made by the artist for the Gerusalemme Liberata between 1735 and 1743, and now in the Royal Library of Turin. Gilt decorated full-roan binding, two frames at borders, the outer with flowers, rule motifs and festoons, the inner with a smaller double-chain pattern and a festoon, filigreepatterned corners, at central panel stylized flowers, decorations impressed by smaller tools, and a coat of arms framed by floral festoons, six raised bands dividing the spine in seven compartments, each one decorated with gilt floral and grotesque patterns, title on label, marbled end papers, glued label on verso of the upper one, gilt edges. € 24 000,– Universally considered the most beautiful product of 17th Century Venetian press, enriched by the sumptuous illustrations by Giambattista Piazzetta engraved on copper by Felice Polanzani. On the basis of typographical and iconographical variants the copies of this renowned work are usually related to two different editions, both dated 1745 and conventionally named „A“ and „B“. According to Francesco Radaeli (cfr. F. Radaeli 1989), the „A” edition is characterized by Maria Teresa of Austria’s portrait showing the queen in her full maturity, in addition to the presence of poetical verses instead of dedication lines at the plates’ lower margins, and also from the absence of the rococo decorations at the base of the head-pieces and tail-pieces. On the other hand, the „B“ edition is characterized by the portrait of the young Maria Teresa, from the dedication lines at the plates’ lower margins, and from the aforesaid rococo decorations. In absence of archive documents, at the present time it is not possible to verify which edition is the older. – Our copy shows the portrait of elderly Maria Teresa („A“ version), but all the remaining elements are referable to the „B“ edition (cfr. Radaeli cit.), this being the one with the biggest number of variants in the illustrations: thus, from the characteristic illus- tration of our copy, a contamination between the two versions can be deduced. In particular, the head-pieces standing over the rococo patterns, typical of the „B“ edition, are nine, while the remaining eleven are lacking, as in the „A“ edition. On the contrary, all the tail-pieces stand over rococo decorations. Finally, all the twenty full-page plates show the dedication lines, as usual in the „B“ version. – The artistic work of Giambattista Piazzetta (1683–1754) draws the passage between baroque and rococo style: during his last years he dedicated himself also to book illustrations, among which stand the wonderful plates made for the Gerusalemme Liberata. Wonderfully skilled painter of bucolic scenes and religious themes, in 1750 Piazzetta founded his own school, that later gave rise to the Accademia Veneziana. – Bibliographical references: Giuseppe Morazzoni, Il libro illustrato del Settecento, Milano, Hoepli, 1943; Francesco Radaeli, Alcune note al Tasso del Piazzetta, Milano, a cura dell’A., 1989; Marino De Grassi, Libri illustrati del Settecento veneziano, Monfalcone, Edizioni della laguna, 1996. 75 Studio Bibliografico Lex Antiqua Stand 36 Piazza della Libertà, 9 · 40035 Castiglione dei Pepoli (BO), Italien Telefon +39 53 49 11 00 · Fax +39 53 49 11 00 · Mobil +39 335 663 00 94 E-Mail: [email protected] · Internet: www.lexantiqua.com Rechtswissenschaften · Inkunabeln · Früher Buchdruck De Bry, Theodore. Americae pars quarta, sive, Insignis & Admiranda Historia de reperta primum Occidentali India a Christophoro Columbo Anno 76 M.CCCCXCII scripta ab Hieronymo Bezono Mediolanense. Francofurti, 1594. In folio (352 x 240). € 9500,– A fascinating contemporary blindstamped calf brown binding, two magnificent fully engraved title-pages, half page engraving with seven armorial shields and figures of the Virtues, engraving of Columbus led by the deities, allegorical engraving Americae retectio, 24 half page (195 x 145), numbered engravings, woodcut headand tail-pieces and initials, uniformly light browning on most of the pages, a fine and wide-margined copy. First edition, second issue, lacking the final blanks R6 and F6 and, as usual, the folding map. Ref: Church 155. 77 Hans Lindner Stand 29 Spessartweg 3–5 · 84048 Mainburg Telefon +49 (0)8751 56 17 · Fax +49 (0)8751 54 18 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-lindner.de Kinder-Bilderbücher · Literatur und illustrierte Bücher des 20. Jahrhunderts · Avantgarde 20. Jahrhundert Ernst Engel-Presse – Hölderlin, Friedrich. Der Tod des Empedokles. Ein Trauerspiel. Mit 3 Orig.-Holzschnitten von Gustav Eichenauer nach Heinrich Holz. (Offenbach a. M. 1924–1925). 24,3 x 14,2 cm. (4), 101, (5) S., handgeb., orange eingefärbter OHalbpergamentband mit Japanpapierbezug. € 480,– Rodenberg S. 497; Schauer II, 81. – Achter Handpressendruck der Ernst-Engel-Presse. Satz und Druck von Ernst Engel. Druckschrift: Koch-Antiqua. Eins von 55 (gesamt 110) nummerierten Exemplaren auf Van Gelder-Bütten. Rücken leicht verblasst, gutes Exemplar. Grosz – [Herzfelde, Wieland]. Schutzhaft. Erlebnisse vom 7. bis 20. März 1919 bei den Berliner Ordnungstruppen. Berlin-Halensee, Der Malik-Verlag, Ende März 1919. 21 x 14,3 cm. 15, (1) S. mit Titelzeichnung von George Grosz, rostrote OBroschur mit Umschlagzeichnung von Grosz. € 980,– Bülow 10; Lang 6; Hermann 188; Dada global 30 (mit Abbildung). – Erste Ausgabe. „Diese Broschüre erscheint statt Nummer 2 der Halbmonatsschrift >Die Pleite< deren Redaktion infolge meiner Schutzhaft nicht abgeschlossen werden konnte.“ – Mit einer von Wieland Herzfelde gezeichneten „Nachschrift“ am Schluss. Umschlag nur sehr leicht knittrig, gering gebräunt, ungewöhnlich gut erhalten. Klein, Paul – Gutzkow, Karl. Uriel Acosta. Der Sadduzäer von Amsterdam. Mit 36 (2 ganzseitigen) Urzinkzeichnungen von Franz Kolbrand. München, Hans von Weber Verlag (Sommer 1922). 25 x 17,5 cm. (6), 76, (10) S., handgeb. gelblicher Maroquinband [ca. 1930] mit geometrischen Mustern und linearer Deckelverzierung in Gold und Schwarz, Schwarzschnitt und KGoldschnitt. € 1950,– Rodenberg S. 418/19. – 19. Dreiangeldruck. Eins von 650 Exemplaren auf Dokumentenpapier. Sehr gut erhaltenes Exemplar in einem äußerst attraktiven Einband des Meisterbuchbinders Paul Klein (29. 10. 1894–22.11.1968). K. arbeitete 1920 bei Dorfner als Geselle, wurde Bauhausschüler und künstlerischer Leiter der Buchbinderklasse Dorfners. Er gehörte zu den radikalen Vertretern der „Neuen Sachlichkeit“ und sollte Fachlehrer an der Folkwangschule in Essen werden, was durch die nationalsozialistische Machtübernahme vereitelt wurde. K. zeichnete Buchumschläge und die Presseschrift „Rhöngrotesk“ mit den Schmucktypen „Neutypo“. Mit Paul Kersten gab er eine Mappe mit Einbandentwürfen heraus. Vgl. Buchbinder-Lexikon. 78 Ossian – Goethe. Die Gesänge an Selma. ([Berlin]Charlottenburg), Alfred Hoennicke, Frühling 1917). 17,3 x 24 cm. 28 ungez. Seiten, Buntpapiervorsätze, dunkelvioletter Orig.-Maroquinband (sign. >Daphnis-Binderei O. Herfurth<) mit linear-floraler Deckelvergoldung, goldgepr. Rückentitel, Innenkantenvergoldung und Vollgoldschnitt. € 1250,– Vgl. Rodenberg S. 322 und Tenschert (Pressendrucke I) 441 (Privat-Ausgabe im Original-Pappband), die beide nur 10 Ex. einer „Privatausgabe“ kennen. Vorliegendes Exemplar handschriftlich nummeriert und bezeichnet „Nummer XIV der Pr.-Ausgabe“! Sehr dekorativ gebunden in einem Handeinband von Otto Herfurth mit delikater Vorderdeckelvergoldung und Lederintarsien. Dieser prachtvolle Einband scheint speziell für die Privat-Ausgabe geschaffen worden zu sein. Sehr gut erhaltenes Exemplar mit dem Orig.-Schutzumschlag in der illustr. Original-Kassette. Scheerbart, Paul. Das Paradies. Die Heimat der Kunst. Berlin, Verlag deutscher Phantasten 1893. 22,8 x 14,8 cm. (4), 194 S., hellgrüne OBroschur (etwas fleckig) mit Titelaufdruck in Schwarz. € 1400,– Lubasch-Meyer S. 4; Kohnle S. 55; vgl. Raabe 260/1 (1. Aufl. 1889: Commissions-Verlag von Georg & Fiedler). – Scheerbarts Erstling in der Erstveröffentlichung im Verlag der deutschen Phantasten. Umschlag mit kleiner Fehlstelle an der unteren Ecke, etwas gebräunt. – Mit hübscher handschriftlicher Widmung von Paul Scheerbart an die dem Friedrichshagener Dichterkreis zugehörige Künstlerin und Frauenrechtlerin Anna Costenoble (1863–1930), mit der, wovon auch dieses Buch mit seiner Widmung Zeugnis ablegt, Scheerbart 1895 in eine unglückliche Liebesaffäre verstrickt war. Surrealismus – Henry, Maurice. Les Métamorphoses du vide. [Paris], Les Editions de Minuit [1955]. 27 x 21 cm. 32 Tafeln, teils ausgestanzt. Mit farbigen Illustrationen von Maurice Henry, schwarzer OHlwd. mit farbiger Deckelillustration. € 1250,– Erste Ausgabe. Eins von 500 Exemplaren, von denen ein Großteil verbrannt worden sein soll. Ein bemerkenswertes Transformations-Buch des französischen Surrealisten Maurice Henry (1907–1984) aus dem Umkreis André Bretons. Das Buch erzählt in wenigen Worten die Geschichte eines Traums. Durch die Ausschnitte in den Blättern entstehen immer neue Ansichten, wie bei den Verwandlungs-Bilderbüchern für Kinder. Ungewöhnlich gut erhalten. Kinderbücher Brendel, C[arl] A[lexander]. Kleine Menschen in der großen Stadt. Mit Versen von Adolf Holst. [Herausgeber:] Literarische Vereinigung des Berliner Lehrer-Vereins. Berlin-Schöneberg und Leipzig, Franz Schneider Verlag (1918). 25 x 20,5 cm. 2 Bl. (Titel, Impressum, Geleitwort) sowie 15 Farbtafeln, farbig illustr. OPp. € 480,– Karpeles, A[ndrée]. Mutter, sag’ es mir…. [Text:] Fr. Dr. G[ermaine] Montreuil-Straus. Bearbeitet von Wilhelm Fronemann. Fürth i. B., Bilderbuch-Verlag G. Löwensohn [1928]. 25,5 x 31 cm. 34 ungez. Seiten mit 15 ganzseitigen Farbbildern, farbig illustr. OHlwd. (Kanten teilweise etwas berieben, Ecken gering bestoßen). € 380,– Klotz 2869/11; vgl. Ries S. 448 (1. Aufl. 1910: BerlinSchöneberg, Buchverlag der „Hilfe“), Köster S. 73 (Zeittafel) und S. 57f. (über dieses und andere Großstadtbilderbücher). – Ein bemerkenswertes Berliner Großstadtbilderbuch mit plakativen, zweigeteilten Tafeln, die im größeren oberen Teil Kinderszenen zeigen (auf dem Schulweg; auf dem Gemüsemarkt; am Bahnhof; an der Straßenbahnhaltestelle; im Zoo; auf dem Weihnachtsmarkt usw.). Im unteren Teil der Tafeln sind vor allem Verkehrsmittel wie Pferdekutsche, Fahrrad, Automobil, Schiffe, Strassenbahn, Pferd und Schlitten abgebildet. Gering gebräunt, sonst ungew. gut erhalten. Klotz 4758/1; Bilderwelt 1238 (mit Abb.); Doderer/ Müller S. 317–19 (mit Abb.): „Ein Kuriosum unter den Bilderbüchern der zwanziger Jahre… ein Vorläufer sozusagen des 40 Jahre später erschienenen SexualkundeAtlas…“ – Erste deutsche Ausgabe des französischen Aufklärungs-Bilderbuchs >Maman, dis-moi< (Paris, Stock, Delamain et Boutelleau 1927). Vgl. Livre, Mon Ami (1914–1954) 553. – Die großflächigen, plakativen Bilder zeigen die Stufen der Entwicklung vom Ei zum Lebewesen, an Beispielen von Raupe und Schmetterling, Fischen, Henne und Küken, außerdem eine Katzenmutter mit Jungen und schließlich auch eine Menschenmutter mit Baby. Zwischentitel mit handschr. Besitzvermerk, vereinzelt mit kleineren Einrissen am unteren Blattrand, sonst gutes Exemplar. Dombrowski, Ernst [von]. Hatschi-Bratschis Luftballon. Eine Dichtung für Kinder von Franz Karl Ginzkey. Mit vielen Bildern von Ernst [von] Dombrowski. Salzburg, Verlag Anton Pustet 1933. 25,3 x 19,4 cm. 49, (7) S., 5 Tafeln, OHlwd. mit farbigem Deckelbild (türkischer Zauberer im Luftballon). € 580,– Klotz 1905/8; Rühle (Böse Kinder) 1023b; Vollmer 1, S. 580. – Erste und einzige Ausgabe mit diesen Illustrationen. Mit geringen Gebrauchsspuren, 2 Tafeln im Falz leicht eingerissen. – „Auch schon klassisches Bilderbuch mit herrlichen Versen von Fritz, einen weitläufigen Nachkommen des Fliegenden Robert, der aus dem elterlichen Garten fortläuft, ohne auf seine Mutter zu hören, und mit seiner Entführung durch den bösen Zauberer Hatschi Bratschi in viele Märchenhafte Gefahren gerät.“ (Rühle S. 357 zur Erstausgabe von 1904 mit Bildern von E. A. J. Ritter). – Vortitel mit eigenh. Verfasserwidmung: „Der kleinen Coco Zahn mit schönen Grüßen vom Dichteronkel F. K. Ginzkey aus Österreich, Jänner 1934“. Graffman, Johan. Puter, Pater, Peter. Lustige Erzählungen von Franz Robert Hannesen (Onkel Franz). Berlin S W 11, Druck und Verlag von A. Sala [1902]. 27 x 21,5 cm. Illustr. Titel und 24 einseitig bedruckte Blätter mit farbigen Illustrationen [Chromolithografien], illustr. Vorsätze, OHlwd. (Kanten teilweise gering berieben) mit farbiger Deckelillustration (drei Kinder vor einem Haus). € 480,– Ries S. 556; Rühle (Böse Kinder) 369: „… Sowohl die Unarten als auch die Strafen halten sich in erträglichen Grenzen, sogar die Prügel wirken fast natürlich eingebettet in die idyllische Dorfatmosphäre. Die Bilder zeigen jedoch nicht nur Idylle, sondern auch dramatische Situationen.“ – Erste Ausgabe. Hinrichs und Rühle geben nur insgesamt 24 Blätter, Baumgartner nur 24 Seiten an. Vorsatz verso mit Widmung (dat. Weihnachten 1918) und Läsur im Innengelenk, gering fingerfleckig, sonst gut erhalten. Müller, Hans Alexander. Hofball. Eine Ballade für meine Jungens von Börries Freiherrn von Münchhausen. Weimar, Verlag Gustav Kiepenheuer [1913]. 29,5 x 22 cm. 20 ungez. Seiten mit farbig illustr. Titel und 9 ganzseitigen Farblithografien, OPp. mit farbig lithogr. Deckelillustration (Blätter und Gräser im Wind). € 580,– Eichhorn 1.7 (mit Abbildung); Cotsen 7717; StuckVilla 451; WG² 10. – Erste Ausgabe. Die Druckauflage wurde größtenteils vernichtet. Siehe den Beitrag >Eine Erstausgabe, die eingestampft wurde< von E. Stickelberger in >Stultifera Navis<, Mitteilungsblatt der schweizer. Bibliophilen-Ges. April 1957. Nr. 1/2. Der Text in Blau gedruckt mit Initialen in Ocker. Einband ganz leicht bestoßen, sonst ungewöhnlich gut erhalten. – Mit 14 eigenh. Textkorrekturen und handschr. Ergänzungen in schwarzer Tinte von B. von Münchhausen. [Seidmann-]Freud, Tom. David the Dreamer. His Book of Dreams. By Ralph Bergengren. Boston, The Atlantic Monthly Press (1922). 22 x 27 cm. (10), 67, (3) S. mit 5 Vignetten und 10 Farbtafeln zu den Träumen, illustr. Vorsätze, OLwd. mit farbigem Deckelbild (träumender David) und reicher floralornamentaler Goldprägung. € 2200,– Cotsen 1103; Murken 4 (mit Abb. 8) und S. 175: „Auch >David the Dreamer<… ist ein verschollenes Werk von Tom Freud. Es gibt nur eine englische Fassung. Tom Freud und Ralph Bergengren schufen mit >David the Dreamer< ein Buch, das sich an Schulkinder, selbst des Lesens kundig, wendet: zu der phantasievollen und skurrilen Geschichte R. Bergengrens, der die Träume des Knaben David beschreibt, entstanden ganzseitige lebhafte Bilder, die diese Traumwelt mit großem Einfühlungsvermögen widerspiegeln (Abb. 8).“ – Erste Ausgabe, selten. – Schönes Exemplar. 79 Antiquariat Günter Linke Stand 16 Niebuhrstraße 78 · 10629 Berlin Telefon + 49 (0)30 88 91 64 20 · Fax + 49 (0)30 484 98 37 99 E-Mail: [email protected] · Internet: www.avantgardebooks.com Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts · Dada · Originalgraphik · Philosophie Hoddis, Jakob van (= Davidson, Hans). Weltende. Gedichte. Berlin–Wilmersdorf, Verlag der Wochenschrift Die Aktion 1918. 22×13,5 cm. 29 Seiten, 3 Seiten Anzeigen. Originalbroschur (= Der rote Hahn, 19). € 1800,– Erstausgabe. Raabe/Hannich-Bode 129.1 – Wilpert/ Gühring 2. Mit einem Originalholzschnitt von A. Krapp auf der Seite 29. Einzige selbständige Gedichtveröffentlichung des Autors zu seinen Lebenszeiten. Das Titelgedicht „Weltende“ gehört zu den berühmtesten Gedichten des deutschen Expressionismus. Umschlag mit minimalen Fehlstellen, sonst schönes Exemplar des sehr seltenen Titels. Horváth, Ödön von. Der ewige Spießer. Erbaulicher Roman in drei Teilen. Berlin, Propyläen-Verlag 1930. 20×13,5 cm. 208 Seiten und 2 Blatt Verlagsanzeigen. Originalleinen mit illustriertem Originalumschlag von Olaf Gulbransson. € 4000,– Erstausgabe. Wilpert/Gühring 2. Das Werk stellt die erste Romanveröffentlichung des Autors dar. Unser Exemplar mit einer handschriftlichen Widmung Horváths an seine Eltern auf dem Titelblatt: „Meinen lieben Eltern / von Ihrem Ödön / Murnau, November 30“. Gut erhaltenes Exemplar mit dem illustrierten Schutzumschlag von Gulbransson. Als Widmungsexemplar, besonders von solch großer Intimität, von allergrößter Seltenheit. Lasker-Schüler, Else. Die gesammelten Gedichte. Leipzig, Verlag der weißen Bücher 1917. 23,5×16,1 cm. 225 Seiten und 1 Seite Verlagshinweis. Originalpappband mit einer farbigen Deckelillustration der Autorin. € 1800,– Erstausgabe. Raabe/Hannich-Bode 182.11 – Wilpert/ Gühring 12. Exemplar mit einer eigenhändigen, dreizeiligen Widmung Else Lasker-Schülers: „Meiner lieben guten Leila der japanischen Prinzessin von Jussuf“. Kleines Exlibris von Lucy Spiegl auf der Innenseite des Vorderdeckels. Sehr schönes Exemplar. (Siehe Abbildung) Bauhaus – Hirschfeld-Mack, Ludwig. Bauhauspostkarte Nr. 15 zur Ausstellung des Staatlichen Bauhaus Weimar 1923. Weimar, Druck: Reineck & Klein 1923. 10,5×15,3 cm. Originalfarblithographie in Schwarz, Rot und Blaugrün. € 4800,– Originalausgabe. Fleischman, Seite 68 mit Abbildung. Auf der Rückseite mit der Bezeichnung „Staatliches Bauhaus Weimar Ausstellung 1923“ und mit zusätzlichem Stempel zu den veränderten Ausstellungszeiten „Ausstellung/15. August bis 30. September“. Ungelaufen, gutes Exemplar. (Siehe Abbildung) Brauner, Victor – Goll, Yvan. Le Char Triomphal de l’Antimoine. Illustré de trois eaux-fortes originales de Victor Brauner. Paris, Éditions Hémispheres 1949. 26,5×18 cm. 22 nichtnummerierte und einseitig bedruckte Blätter mit 3 ganzseitigen, signierten Originalradierungen von Victor Brauner. Originalbroschur. € 6000,– Originalausgabe. Victor Brauner, Livres illustrés 20. Nr.148 von 300 Exemplaren auf „Rives à la forme“. Enthält neben 15 einseitig gedruckten Gedichten Yvan Golls, drei ganzseitige Originalradierungen von Victor Brauner, jeweils nummeriert und signiert. Gutes Exemplar. 80 Derain, André – Jacob, Max. Les Oeuvres Burlesques et Mystiques de Frère Matorel Mort au Couvent. Paris, Henry Kahnweiler 1912. 22,7×15,8 cm. 77 nichtnummerierte Blätter mit 64 zum teil ganzseitigen Originalholzschnitten von André Derain. Originalbroschur. € 8000,– Originalausgabe. The Artist and the Book 79. Eins von 85 nummerierten Exemplaren auf „papier hollande de van Gelder“, im Druckvermerk sowohl von Max Jacob als auch von Derain signiert. Das 2. Buch der berühmten Matorel Triologie, deren erstes (Saint Matorel) und drittes Buch (Le Siège de Jerusalem) von Picasso illustriert wurde und ebenfalls bei Kahnweiler erschienen ist. Die Druckstöcke wurden nach dem Druck verbrannt. Schönes Exemplar. Ernst, Max – Eluard, Paul. Les Malheurs des Immortels revélés par Paul Eluard et Max Ernst. Paris, Librairie Six 1922. 25,2 × 19,3 cm. 44 Seiten mit 21 Collagen von Max Ernst. Originalbroschur. € 12 000,– 1948. 25×17 cm. 39 Seiten. Illustrierte Originalbroschur. € 6000,– Originalausgabe. Wols, das druckgraphische Werk 37– 41. Nr. 21 von 100 ( gesamt 120) Exemplaren auf Papier „vergé-ingres“. Die fünf ganzseitigen Originalradierungen von Wols wurden bei Georges Visat in Paris gedruckt. Die Platten wurden nach dem Druck zerstört. Eines der seltensten von Wols illustrierten Bücher. Sehr schön in der Erhaltung. Originalausgabe. Dada global 198 – Brusberg 19 B – Max Ernst, illustrierte Bücher und druckgraphische Werke 6 mit Abbildungen auf den Seiten 92–96. Nach Répétitions die zweite Frucht der Zusammenarbeit von Max Ernst und seinem Dichterfreund Paul Eluard. In nur kleiner Auflage auf Simili-Japan gedruckt. Auf dem Vorsatz mit einer handschriftlicher Widmung von Max Ernst und Paul Eluard an den französischen Dichter und Surrealisten „Louis de Gonzague Frick musicien pour dames seules“. Die 21 Dadacollagen gehören zu den bedeutendsten Buchillustrationen von Max Ernst. Sehr schönes Exemplar. Kassák, Ludwig. MA-Buch. Gedichte. Deutsch, mit einem Vorwort von Andreas Gaspar. Mit 4 Linol schnitten. Berlin, Verlag Der Sturm 1923. 24×16 cm. 63 Seiten. Originalbroschur mit farbiger Deckelkomposition von Kassák. € 4800,– Originalausgabe. Dada global 265 – Tendenzen der Zwanziger Jahre 1/546 – Lang, Konstruktivismus und Buchkunst 27. Nr. 70 von insgesamt 550 Exemplaren auf weißem Maschinenbütten. Im Druckvermerk sowohl von Kassák als auch vom Übersetzer signiert. Eine der schönsten Publikationen des Sturmverlages in einem guten Exemplar und mit experimenteller Typographie. (Siehe Abbildung) Wols (= Alfred Otto Wolfgang Schulze) – Paulhan, Jean. Le Berger d’Ecosse suivi de Les Passagers. La Pierre Philosophale. Mit 5 Originalradierungen von Wols. Paris, Les Presses du Livre francais 81 Antiquariat Löcker Stand 26 Annagasse 5 ·1010 Wien, Österreich Telefon +43 1 512 73 44 · Fax +43 1 512 73 44 15 E-Mail: [email protected] · Internet: www.loecker.at Alte Drucke · Architektur · Kunst · Literatur · Zeitgeschichte · Judaica · Autographen Stammbuch des Studenten Keipf der Universität Jena aus den Jahren 1703/04. 151 nicht nummerierte Blätter mit insgesamt 126 zeitgenössischen Eintragungen in Feder sowie mit 8 Bildbeigaben (sieben handgezeichnete Illustrationen in Deckfarben, teilweise in Gold gehöht, eine Wappenillustration und ein Scherenschnitt in grünem Papier), auf der Vorderseite des ersten Blattes alter handschriftlicher Namensvermerk des Besitzers; zeitgenössischer Lederband mit Rücken in ornamentaler Blindprägung, dreiseitiger Goldschnitt, berieben und bestoßen, Rücken im unteren Teil etwas beschädigt, Bindung fest; quer klein 8° (16,5 x 10 cm). € 5600,– Inhaltsreiches „Album amicorum“ eines Jenaer Studenten zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Als Verfasser der über 120 Eintragungen erscheinen Studiengenossen, Universitätspersonal und andere Personen. Der Großteil der meist in lateinischer Sprache abgefassten Einträge ist in traditioneller Weise untergliedert in: Haupttext samt Dedikationsformel, Signatur mit Herkunftsort, Datum und Lebensmotto. Aufgrund des in zwei Widmungsformeln genannten Familiennamens „Keipf“ lässt sich die Identifikation des Stammbuchhalters auf zwei zur damaligen Zeit an der Universität Jena immatrikulierte Studenten beschränken: Ulrich Eber- 82 hard Keipf (immatrikuliert am 28.05.1700) bzw. Ludwig Johann Karl Keipf (immatrikuliert am 28.04.1701). Unter den zahlreichen Inskribenten finden sich der Bibliothekar der Universität Jena, Bartholomäus Christian Richard (1679–1721), Historiker und Philologe, ehemaliger Adjunkt an der Philosophischen Fakultät der Universität Wittenberg sowie der aus der berühmten Fechtmeisterfamilie Kreußler stammende Johann Wilhelm Kreußler (1664–1722), genannt „der Löwe“, dessen hohe Schule des Stoßfechtens in ganz Europa bekannt war. Auch Vertreter des deutschen Hochadels finden sich unter den Inskriptionen. Die Brüder Karl Ludwig (1686–1740) und Otto Friedrich (1692–1713) Wild- und Rheingrafen von Salm-Grumbach verewigten sich mit je einer Eintragung vom 24. August 1704. Desgleichen deren damaliger Hofmeister, Johann Anthon Caesar. Nach einem zweijährigen Aufenthalt an der Jenaer Universität und einer durch schwere Verwundung abrupt beendeten Militärlaufbahn in kurpfälzischen Diensten übernahm Graf Karl Ludwig von Salm-Grumbach zwei Jahre nach seines Vaters Tod (1708) die Regierung seiner kleinen Grafschaft in Grehweiler und herrschte dort bis zu seinem Tod im Jahre 1740. Als außergewöhnliche Besonderheit sind zudem die persönlichen Notizen und Zeichen des Stammbuchhalters Keipf anzusehen, welche er bei vielen Eintragungen nachträglich hinzufügte. Diese Vermerke betreffen vor allem die weitere berufliche Laufbahn des Inskribenten (z.B. „Pastor in Palatinati“ oder „ Consiliarius Comit. Rheni et Sylvarum“) oder informieren über sein Ableben (z.B. „+ Paris“) (Siehe Abbildungen) Hausväterliteratur – Florinus, Franz Philipp. Francisci Philippi Florini … Oeconomus Prvdens Et Legalis. Oder Allgemeiner Klug- und Rechtsverständiger Haus-Vatter, bestehend In Neun Büchern, … Ferner sind alle obige Bücher und Capitel, mit Rechtlichen Anmerckungen … versehen, Durch Johann Christoph Donauern, … Durchaus mit schönen und netten hierzu dienlichen, sowol eingedruckten, als Folio-Kupffern versehen. Nürnberg, Franckfurt und Leipzig in Verlegung Christoph Riegels. Gedruckt bey Johann Leonhard Knortzen (Frankfurt u. Leipzig, Riegel Christoph) 1702. Groß-4°. Vortitel, Titelbl., 5 nn. Bll. (Dedicatio, Vorrede), 1230, 178 S., 28 nn. Bll. (Register), mit 114 Textabb., 40 gest. Taf. (davon 4 doppels.), mit 10 gestochenen Kopfstücken u. 10 gestochenen Initialen, sow. großen Initialen, Kopfleisten u. Schlussvignetten in Holzschnitt. Pergamentband d. Zeit, ursprünglich mit Schließbändern, mit wenigen Wurmgängen, v. a. im vorderen Innengelenk. Eingerissener Vortitel laienhaft geklebt, Buchblock u. Tafeln in gutem Zustand. Mit e. handschriftlichen Widmung als Geschenk am vorderen fliegenden Vorsatzblatt avers (Starnberg 1966) u. e. Besitzstempel am Titelblatt (Ed. v. Pfister). € 2500,– Georgi 1,73. Humpert 191. ADB 7,131f. bzw. 48,601f. Jöcher 2 u. Jöcher/Adelung 2 – Erstausgabe des gesuchten, als „der Florinus“ bezeichneten, Werkes zur Hausväterliteratur, hrsg. u. teilw. verfasst v. F. P. Florin (1649–1699), Theologe u. herzoglicher Bibliothekar in Pfalz-Sulzbach, dessen Verfasserschaft in früheren Quellen umstritten ist. Die juristischen Kommentare stammen von J. D. Donauer (1669–1718). Eine Fortsetzung des Werkes erschien erst 1719. Bedeutendes Werk zur Wirtschafts-, Rechts- u. Kulturgeschichte mit hervorragenden Kupfern. Fabeln – Phädrus. Phaedri, Augusti Caesaris Liberti, Fabularum Aesopiarum Libri Quinque; Notis perpetuis illustrati, & cum integris Aliorum Observationibvs In lucem editi à Johanne Laurentio JCto. Amstelodami, Apud Johannem Janssonium à Waesberge & Viduam Elizei Weyerstraet (Amsterdam, Waesberg, Johann Jansson u. Weyerstraet, Elizaeus, Witwe) 1667. 8°. 2 unbedr. Bll., gest. Titelbl. (Chr. Hagens Sculp.), Titelbl., 30 nn Bll., 452 S., 1 unbedr. Bl., 103 nn Bll. (Indices), 2 unbedr. Bl., mit e. kleinen Titelblattvignette, Initialen und und 103 gestochenen Textillustrationen. Pergamentband d. Zeit, mit Rückenbeschriftung von alter Hand, Buchschnitt buntgesprenkelt, Einband nur gering nachgedunkelt u. fleckig, Seiten kaum vergilbt und fast fleckenlos. Mit e. Besitzvermerk von alter Hand am vorderen fliegenden Vorsatzblatt (Johannes Ham. Anno 1670), e. Namensstempel aus jüngerer Zeit am zweiten unbedruckten Blatt, sow. e. eingeklebten Zettel mit gedruckten, handschriftl. ergänzten, bibliographischen Daten am letzten unbedruckten Blatt avers. € 1400,– Brunet IV,588. Graesse V,252. Ebert: Allg. bibliogr. Lexikon 2,383. Vgl. Thieme-B. 15,461 – aufwendig illustrierte Ausgabe der Fabeln des Phädrus (um 20 v. – um 51 n. Chr.) versehen mit ausführlichen Kommentaren d. J. Laurentius. Die Textillustrationen stammen von einem anonym gebliebenen Künstler, der Kupfertitel wurde von Christian Hagen (gest. 1687 ?) gestochen. Wie in manchen Quellen erwähnt, sind zwei (S. 20 u. 194), vermutlich falsch zugeordnete, Abbildungen mit den richtigen überklebt, die, oft als anstößig empfundene und daher gelegentlich unkenntlich gemachte, Abbildung auf S. 276 ist vorliegend im Originalzustand vorhanden. Sehr gut erhaltenes, v. a. wegen der Kupferstiche, gesuchtes Exemplar. 83 Margot Lörcher Stand 75 Inhaberin Dr. Heide Bücklein Gartenstraße 13 · 86482 Aystetten bei Augsburg Telefon +49 (0)821 48 90 28 · Fax +49 (0)821 48 57 41 E-Mail: [email protected] · Internet: www.japanese-prints.com Ukiyo-e: Japanische Farbholzschnitte · Japanische Tuschzeichnungen und Holzschnittbücher Andô Hiroshige I. (1797–1858). Japanischer Farbholzschnitt der Serie „Tôkaidô gojûsan-tsugi no uchi – Die 53 Stationen der Ostmeerstraße“, sog. Hôeidô-Tôkaidô-Serie. Titel: „Kuwana, Shichiri no watashibune – Die Fährschiffe von Shichiri bei Kuwana“ (Station 42) – Vor den Steinmauern des Schlosses von Kuwana werden bei leicht bewegter See die Segel des Fährschiffes gerefft, während die Passagiere darauf warten, aussteigen zu können. – Von Kuwana verkehren die Fährschiffe über die Bucht von Ise zum gegenüberliegenden Shichiri (wörtlich: sieben Meilen). € 1900,– Utagawa Toyokuni I. (1769–1825). Japanischer Farbholzschnitt. Der Kabuki-Schauspieler Sawamura Gennosuke steht in der Rolle des Tomojirô mit einer Tabakspfeife in der Rechten vor einem Tisch. Er trägt einen Wintermantel. € 260,– Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Hôeidô (Siegel). Zensur: kiwame. Format: ôban, yoko-e (ca. 24,2 x 36,9 cm). Um 1834. – Abb. 3246 im Katalog des Nationalmuseums Tokyo; Tafel 43 in Bd. 14 des Ukiyo-e Taikei; Abb. 112, S. 238 bei R. Lane: Ukiyo-e, Holzschnitte u.a. – Hervorragender Druck in frischen Farben. Außen- Signatur: Toyokuni ga. Verlag: Kama-ya Matabei. Format: ôban (ca. 37,3 x 25,1 cm). Um 1810–1815. – Ausgezeichneter Druck in völlig frischen Farben. Einzelne kleine Wurmlöcher im obersten Bildbereich; Querfalte, dort ein heller Fleck; angedeuteter Oberflächenschmutz. 84 ränder angeschmutzt; leichter Oberflächenschmutz; linker und Oberrand leicht beschnitten; zwei kleine Wurmgänge am rechten Rand; eine kleine Holzfaser im Papier über dem Untertitel; dünne Stelle im oberen Bildbereich links; verso an den Seitenrändern Reste einer Montierung. – Erste Auflage. (Siehe Abbildung) Keisai Eisen (1790–1848). Japanischer Farbholzschnitt der Serie „Bijin ryûri tsû – Schöne Feinschmecker-Frauen“; Titel: „Mukôjima Musashiya – Das Restaurant Musashiya in Mukôjima“ – Eine junge Frau sitzt auf der Stufe vor dem Eingang des Restaurants und versucht gerade, ihren Schirm zuzuklappen, während sie ihre Geta (hölzerne Sandale) abstreift. Hinter ihr hängt ein Schild in einem geschnitzten Rahmen mit der Darstellung des Restaurants an einer belebten Straße in Zentralperspektive, an der ein Torii (symbolischer Eingang zu einem Shintô-Schrein) steht. € 980,– Signatur: Keisai Eisen ga. Verlag: Sanoya Kihei. Zensur: kiwame. Format: ôban (ca. 37,4 x 26,5 cm). Um 1830. – Vgl. „Ukiyo-e Taika Shusei“, Bd. 16, Abb. 32 (Blatt der gleichen Serie). – Ausgezeichneter Druck in völlig frischen Farben. Verso Reste einer Montierung am Oberrand; leichter Oberflächenschmutz, vor allem in den Randbereichen. (Siehe Abbildung) 85 Antiquariat Meindl & Sulzmann OG Stand 57 Kochgasse 32 · 1080 Wien, Österreich Telefon +43 1 929 40 21 · Fax +43 1 929 40 22 E-Mail: [email protected] Wertvolle Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts · Dekorative Graphik · Autographen Del Monte, Guidubaldo. Sammelband mit 2 Werken: I): In duos Archimedis aequeponderantium libros Paraphrasis Scholiis illustrata. Pisaurum. (Pesaro), Hieronymus Concordia, 1588 (Col.: 1587). Kl.-Fol. Mit zahlr. geometr. Figuren. 2 Bll., 202 SS., 1 Bl. – II): Problematum Astronomicorum libri septem. Venedig, Junta u. Ciotta, 1609. Mit gest. Titelvignette u. zahlr. geometr. Figuren. 6 nn. Bll., 128 num. Bll. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtitel (restauriert). € 6500,– I) Adams U 6. Riccardi, Bib. mathematica, I (2), 179. Roberts-Trent 13: „This is the first edition of Gudobaldo´s paraphrase and commentary on Archimedes´ book on plane equilibrium, the continuation of a major work on the stabilishing of the center of gravity. The work complements the Mechanicarum liber, and together they represent the greatest opus of the 16-century mechanics. A copy was sent to Galilei, and numerous letters were exchanged on the topics contained therein“. – Erste Ausgabe. – II) Houzeau-L. 2912. – Erste Ausgabe. – Titel mit Bibl.-Stempel. Etwas gebräunt und braunfleckig. Eisenstein, G(otthold). Mathematische Abhandlungen, besonders aus dem Gebiete der Höheren Arithmetik und der Elliptischen Funktionen. Mit einer Vorrede von Prof. Dr. (Carl Friedrich) Gauss. Berlin, Reimer, 1847. 4°. Mit 1 lith. Tafel. IV SS., 2 Bll., 336 SS. Hln. d. Zt. mit goldgepr. Rtitel (gering beschabt, Rücken etw. verblasst). € 950,– DSB IV, 342 f. – Erste Ausgabe dieser Sammlung einzelner, bereits früher erschienener Arbeiten. – Innendeckel mit Bibl.-Schildchen, Titel mit Bibl.-Stempel. Papierbedingt tlw. stark braunfleckig. Hauy, (Rene Juste). Traité de Minéralogie … Publié par le Conseil des Mines. 4 Bände und Atlasband in zus. 5 Bänden. Paris, Louis, 1801. Qu.-4°. Mit 86 Kupfertafeln. Grüne HMaroquin d. Zt. mit goldgepr. Rsch. (fleckig, beschabt u. bestoßen, Kanten u. Ecken mit Läsuren, Bd. III ohne Rückenschild). € 2500,– DSB VI, 178. – Erste Ausgabe des Hauptwerks des Begründers der Kristallographie (1743–1822). – Innendeckel mit Bibl.-Schildchen, Titel mit Bibl.-Stempel. Unterschiedlich gebräunt u. stockfleckig. Bei den Tfln. 84 u. 85 an der Unterkante Einrisse hinterlegt. 86 Pinkerton, J(ohn). Géographie Moderne … Traduit de l´anglais, avec des notes et augmentations considérables, par C(harles) A(thanase) Walckenaer … 6 Textbände u. Atlasband in zus. 7 Bänden. Paris, Dentu, An XII (1804). 8°. u. Kl.-Fol. Mit 42 (3 dblgr.) gest. Karten u. 2 gest. Tafeln. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rsch. (beschabt u. bestoßen, Kanten u. Ecken mit kl. Läsuren). € 1200,– Brunet IV, 668. Ebert 16.929. – Erste französische Ausgabe. – Klassisches Werk des schottischen Geographen Pinkerton (1758–1826). – Innendeckel mit Bibl.-Schildchen, Titel mit Bibl.-Stempel. Die Textbände gebräunt u. teilweise etw. stärker braunfleckig, Titel vom Atlasband am rechten Rand knapp beschnitten, die Karten zumeist nur in den Rändern etw. braunfleckig. Ramusio, Giovanni Battista. Delle Navigationi et Viaggi … 3 Bände. (Bd. I in 6. Auflage, Bd. II in 3. Auflage, Bd. III in erster Ausgabe). Venedig, Appresso i Giunti, 1613, 1583, 1556. Fol. Mit 10 (7 dblgr., 3 blgr.) Karten u. Plänen in Holzschnitt u. zahlr., tls. blgr. Textholzschnitten. Mod. Hldr. mit goldgepr. Rsch. (Bei Bd. I die Ränder unbeschnitten u. tls. etw. lappig). € 9500,– Borba de Moraes II,698–99. Burden (Mapping of America) I, 34 und I, 35. – Bedeutendste Reisesammlung des 16. Jahrhunderts. – In Band I, der die frühen portugiesischen Reisen in Afrika und Asien enthält, fehlen 24 Blätter vom „Indice“ sowie die 3 gest. Karten. Weiters fehlen die num. Bll. 17, 18, 23, 24, 121, 122, 123, 126, 127 u. 128. – Band II (komplett) behandelt überwiegend das europäische Russland, Zentral- und Ostasien, Band III (komplett) ist fast ausschließlich Amerika gewidmet, u.a. mit folgenden Holzschnitt-Illustrationen: Karte von Hispaniola (Haiti, Santo Domingo), Karte von Mexiko City, Vogelschauansicht von Cusco, Karte von Neufundland und Labrador, Karte von Brasilien, Karte von Sumatra und Vogelschauansicht von Montreal, die erste gedruckte Ansicht von Montreal. – Die Titel mit Bibl.-Stempel. Bd. I etw. gebräunt u. stellenweise etw. braunfleckig, gegen Ende etw. wasserrandig. Bei Bd. II einige Bll. zu Beginn u. das letzte Bl. mit kl. Wurmgängen (mit Japanpapier restauriert), gering gebräunt u. nur einige wenige Bll. etw. stärker braunfleckig. Bei Bd. III beim Titel ebenfalls kl. Wurmgänge (mit Japanpapier restauriert), gering gebräunt u. zumeist auch nur gering braunfleckig. (Siehe Abbildung) Ruffini, Paolo. Teoria generale delle equazioni, in cui si dimostra impossibile la soluzione algebraica delle equazioni generali di grado superiore al quatro. 2 Bände. Bologna, Stamperia di S. Tommaso d´Aquino, 1799. Gr.-8°. Mit 2 gef. Tabellen. VIII, 206 SS., 2 Bll.; 1 Bl., SS. 207–509, 3 Bll. Marmor Ldr. d. Zt. mit reicher Rvg., goldgepr. Rsch. u. goldgepr. Deckel-Fileten (etw. beschabt, gering bestoßen). € 1800,– Erste Ausgabe. – Hauptwerk des berühmten italienischen Mathematikers und Arztes P. Ruffini, der darin versucht, die Unlösbarkeit der Gleichungen des 5. Grades durch Radikale zu beweisen. – Innendeckel mit Bibl.-Schildchen, Titel mit Bibl.-Stempel, leicht gebräunt u. stellenweise etw. braunfleckig. Stoker, Bram (= Abraham). Dracula. Roman. Autorisierte Übersetzung aus dem Englischen von Heinz Widtmann. Leipzig, Max Altmann, 1908. 8°. 3 Bll., 554 SS., 4 Bll. Mod. Ldr. mit goldgepr. Rtitel u. beigeb. OVorderumschlag. € 1650,– Erste deutsche Ausgabe des wohl berühmtesten Vampirromans aller Zeiten, selten. – Gutes Exemplar. Ulugh Beg – Sédillot, (Louis-Pierre-Eugène Amélie). Prolégomènes des tables astronomiques d´Oloug-Beg. Traduction et commentaire. 2 Bände. Paris, Firmin Didot, 1847–1853. Gr.-8°. Mit 9 gef. Tabellen. 4 Bll., CLV SS., 82 Bll.; XXXVIII, 292 SS., 2 Bll. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rtitel (beschabt, etw. bestoßen). € 1250,– Houzeau-L. 12.422. – Erste Ausgabe, selten. – „Chrestomathie persane, tome premier et tome second“. – Innendeckel mit Bibl.-Schildchen, Titel mit Bibl.-Stempel, leicht gebräunt u. vereinzelt gering braunfleckig. Ziehbilderbuch – Meggendorfer, Lothar. Prinz Liliput. Ein lustiges Ziehbilderbuch. Mit Text von Ferd(inand) Feldigl. Esslingen, Schreiber, (1898). Fol. Mit 7 (6 beweglichen) chromolith. Tafeln und zahlr. Textillustrationen. 14 nn. Bll. Farb. illustrierter OHln. (fleckig, etwas beschabt und bestoßen). € 1200,– Bilderwelt 2051: „Dieses Ziehbilderbuch zählt mit zu den schönsten Beispielen dieser Gattung.“ – Erste Ausgabe. – Etwas fleckig und gebräunt. Fußsteg teils mit geklebten Einrissen, bei 2 Tafeln in die Darstellung reichend, Ziehmechanismen sind voll funktionsfähig. – Mängel: Tafel 1: Liliputs Arm geklebt; Tafel 3: Es fehlt der Ast in Liliputs Hand; Tafel 4: Ein Arm und Erdbeerstängel geklebt, nur eine Erdbeere vorhanden. (Siehe Abbildung) Scultetus, Johann. Wund-Artzneyisches ZeugHauß / In Zween Theil abgetheilt: Welches auß dem Lateinischen […] in die Teutsche Sprach übersetzet hat […] Amadeus Megerlin. Frankfurt, in Verlegung Daniel Gerlins, Buchhändlers in Ulm, 1679. Kl.-4°. Mit 56 Kupfertafeln. 4 Bll., 263 SS., 238 SS., 28 Bll. Pgt.d.Zt. (fleckig, Kanten stärker beschabt, ohne Bindebänder). € 3200,– Krivatsy 10759. – Die lateinische Originalausgabe erschien erstmals 1655. – „The Armamentarium Chirurgicum, upon which the fame of Scultetus rests, is a remarkable book for its time. It contains a complete catalogue of all known surgical instruments, of the methods of bandaging and splinting, and a vast number of operative procedures, all of which are illustrated in graphic detail by means of numerous plates. In addition it contains a large number of case reports which give evidence of his surgical daring and skill“ (ZimmermanVeith, Great Ideas in the History of Surgery SS. 250f.). – Titel und hinterer Innendeckel mit Stempel, vorderer Vorsatz erneuert. Durchgehend etwas gebräunt und teilweise braunfleckig. 87 Müller & Gräff Stand 45 Calwer Straße 54 · 70173 Stuttgart Telefon +49 (0)711 29 41 74 · Fax +49 (0)711 226 82 80 E-Mail: [email protected] · Internet: www.Buchantiq.de Baden-Württemberg · Geschichte · Kunst · Literatur · Philosophie · Theologie · Landeskunde Alte Städteansichten und Landkarten Afrika – Meyer, Hans. Ostafrikanische Gletscherfahrten. Forschungsreisen im Kilimand scharo-Gebiet. Mit 1 farb. Titelbild, 8 Licht drucktafeln, 12 Heliograv., 19 Textill. u. 3 Ktn. Leipzig, Duncker u. Humblot 1890. Gr.8°. XIV, 376 S. Ill. Oln. € 800,– Kainbacher I, 93. Meyer beschreibt seinen dritten Versuch den Kilimandscharo zu bezwingen. 1888 gelang ihm die Erstbesteigung. – Hinterer Einbanddeckel mit Wasserfleck, Kanten berieben, vereinzelt stockfleckig. Bruzen de la Martiniere, Antoine-Augustin. Historisch-politisch-geographischer Atlas der gantzen Welt; Oder Grosses und vollständiges Geographisch- und kritisches Lexicon. Darinnen die Beschreibung des Erd-Kreises, aller Monarchien, Kayserthümer, Königreiche, Chur- und Fürstenthümer, Republiquen, freyen Staaten, Stände und Herrschaften, Länder, Städte… 12 Bde. u. Supplementband. Titel in Rot und Schwarz. Mit 7 gest. Titelvignetten, 4 Widmungskupfern u. 12 gest. Vignetten. Leipzig, Heinsius 1744–50. Fol. Prgt. d. Zt. € 8000,– Brunet III, 786. Graesse IV, 84. Erste deutsche Ausgabe. Hauptwerk des französischen Geographen und eines der umfangreichsten geographischen Werke des 18. Jahrhunderts. – Einbände teils fleckig. Band 1 mit alten Schriftproben auf dem Einband. Band 8 Rücken mit restauriertem Einriss am Kopf. Teils stärker gebräunt bzw. stockfleckig. Gelegentlich etwas wasserrandig. Insgesamt jedoch noch gutes Exemplar. Südamerika – Frezier, [Amédée Fr.] Relation du voyage de la mer du sud aux côtes du chily et du perou, Fait pendant les années 1712, 1713 & 1714. Dediée à S.A.R. Monseigneur le duc d’ Orleons. Mit 23 (16 gef.) Ktn. u. 14 (2 gef.) Kupferst. Paris, Nyon u. a. 1716. 1 Bl., XIV, 298 S., 2 Bl. Ldr. d. Zt. mit Rückenverg. € 2200,– Sabin 25924. Graesse II/634. Erste Ausgabe. Amadée Francois Frézier, französischer Ingenieur, untersuchte auf Befehl des französischen Hofes Peru und Chile (1712–14). Die Tafeln mit Karten, Plänen, Kostümen, Pflanzen und Tieren. – Karte Nr. 10 mit kleinem hinterlegten Loch am Rand, Taf. 13 Einriss hinterlegt. Einband gering berieben u. bestoßen. Stempel auf Titel. Vereinzelt stock- bzw. fingerfleckig. Insgesamt schönes breitrandiges Exemplar. 88 Nöggerath, Jakob. Das Gebirge in RheinlandWestphalen nach mineralogischem und chemischen Bezuge. 4 Bde. Mit 21 (17 kolorierten) gef. lithographischen Tafeln u. 1 Kupfertafel. Bonn, Weber 1822–26. XII S., 1 Bl., 370 S.; X S., 1 Bl., 387 S.; VIII, 291 (1) S.; VIII, 390 S., 1 Bl. Moderne Pappbände im Stil der Zeit. € 2400,– GV I, 103, 331. NDB 19, 310. Johann Jacob Nöggerath (1788–1877), Bergbeamter und Geowissenschaftler, war während seiner fast 55-jährigen Wirkungszeit als Hochschullehrer unermüdlich publizistisch tätig. Mit seinen wissenschaftlichen wie populären Publikationen… verhalf er den Erkenntnissen der modernen Geowissenschaften in der bergbaulichen Praxis zum Durchbruch. Schönes, kaum fleckiges Exemplar. Des Hertzogthumbs Württemberg Ernewert Gemein Landtrecht. Mit gest. Titelblatt, 1 gef. Kupfertafel u. 1 gef. Tabelle. Tübingen, Gruppenbach für Breidner ( 1610). 4°. 21 nn. Bll., 534 S., 1 nn. Bl. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Zt. auf Holzdeckeln. € 950,– Heyd I/1744. Adam I/153. Erste Ausgabe des dritten, unter Herzog Friedrich I. und unter Johann Friedrich 1610 vollendeten Landrechts. – Vorderdeckel mit ergänzten Randfehlstellen. Einband berieben und fleckig. Deckel etwas verzogen. Erste Blätter bis zur Vorrede mit kleiner Wurmspur, stellenweise wasserrandig. Tafel und Tabelle mit Randläsuren. Etwas gebräunt, braunbzw. stockfleckig. Hochfürstlich-Würtenbergische MedicinalOrdnung. Stuttgart, Erhard 1756. 4°. 1 Bl., 30 S. Moderner marmor. Pappband. € 750,– Sehr selten. Quartausgabe der ersten Ausgabe der von Herzog Carl Eugen 1755 erlassenen Medizinalordnung, die Vorschriften für alle Heilberufe (Ärzte, Chirurgen, Hebammen, Apotheker) enthält. Der 2. Teil enthält die Vergütungstarife. Vorgeb: Taxa seu pretium tam simplicium quam compositorum juxta Pharmacopoeam Wirtenbergicam… Stgt., Erhard 1755. 1 Bl., 66 S. Mit gest. Titelvignette. – Kanten berieben, Gering stock- bzw. braunfleckig. Karlsschule – Patent für den Eleven Ulrich Lebrecht von Mandelsloh für den Preis in der „Analysi infinitorum“. Stuttgart, Herzogl. Militair Academie 1778. Ca. 44 x 30 cm. Pergament mit Siegel und Unterschrift von Intendant Seeger, aufwendig gerahmt in Goldrahmen. € 750,– Graf Ulrich Lebrecht von Mandelsloh (1760–1827) war von 1773–1783 an der Karlsschule, ab 1806 Kultusminister des neuen Königreichs Württemberg, 1808– 1816 Finanzminister und unter König Wilhelm, dem er früh nahe gekommen war, Bundesgesandter und Gesandter in Wien. Mandelsloh war maßgebend beteiligt an der Neuorganisation des Königreichs unter König Friedrich. (Ausst.-Kat. „Die hohe Carlsschule“ S. 148 f.) – Mit Knickspuren ehem. Faltung, sonst gut erhalten. Rahmen mit wenigen kleinen Schrammen. VD 16 F 2922. Strauss S. 148 f. Erste und einzige Ausgabe. Sehr selten. – Höhepunkt der Zwietracht zwischen Frischlin und seinen Tübinger Universitätskollegen, besonders Martin Crusius. – Stempel auf Titel. Breitrandiges Exemplar. 2 Außenränder am Kopf kaum sichtbar verstärkt. Walz, Johann Georg. Fürstliche Würtembergische Stamm- und Namens-Quell… Sampt einer kurtzen Beschreibung deß Hertzogthumbs Teck, Graffschafft Mümpelgart und Herrschafft Heydenheim. Mit gest. Titelblatt. Stuttgart, Rößlin 1657. 6 Bll., 266 S., 9 Bll. Neuer Pergamentband mit Rsch. € 750,– Heyd 233. Johann Georg Walz, Pfarrer in Rudersberg und Schorndorf, vertritt in seiner „Namens-Quell“ die umstrittene These, die Herkunft des Hauses Württemberg gehe auf den fränkischen König Chlodwig I. zurück (Siehe Jöcher IV, 1807). – Deckel etwas verzogen. Kupfertitel mit Randunterlegung. Anfangs und am Schluss stärker, sonst mäßig feuchtfleckig bzw. wasserrandig. Heidegger, Martin. Was ist Metaphysik? Bonn, Cohen 1929. Gr.8°. 29, (3) S. Okt. € 1200,– Rachel, Louis. Illustrirter Atlas des Königreichs Württemberg für Schule und Haus mit vielen Karten & Bildern nebst einem hist. topogr. Text. Mit lithogr. Porträt, farblithogr. Wappentaf., 34 (15 getönte, 3 gef.) lithogr. Tafn. mit (teils mehreren ) Stadtans., 2 Holzstichtafn., 3 (1 kol.) lithogr. Tafn., 1 gef. lithogr. Panorama, 9 (2 mehrf. gef.) lithogr. Pläne und Karten und Holzst. im Text. Stuttgart, Rachel 1872. Quer 4°. 3 Bll., 100 S. Ohln. € 3500,– GV I. 112, 313. Erste und am besten illustrierte Ausgabe. Mit blattgroßen, meist getönten Ansichten von Berg, Cannstatt, Esslingen, Göppingen, Heilbronn, Kirchheim, Ludwigsburg, Nürtingen, Ravensburg, Schorndorf, Stuttgart (6), Tübingen, Urach sowie kleineren Ansichten von Aalen, Besigheim, Biberach, Esslingen, Gaildorf, Geislingen, Gmünd, Heilbronn, Heidenheim, Herrenberg, Kirchberg, Leonberg, Marbach, Maulbronn, Mergentheim, Nagold, Reutlingen, Rottenburg, Rottweil, Ulm, Vaihingen, Waiblingen, und Weinsberg. In unserem Exemplar fehlt die große Ansicht von Reutlingen, dafür ist die Ansicht von Tübingen 2x beigebunden. – Einband etwas bestoßen u. fleckig. Die ersten 4 Bll. knickfaltig. Seite 35 mit Eckabriss (ohne Textverl.). Gering fingerfleckig und mit einzelnen Stockflecken. Insgesamt jedoch schönes und außergewöhnlich gut erhaltenes Exemplar. (Siehe Abbildung) Tübingen – Frischlin, Nicodemus. De clade Tubingensium, facta 19. Iunij, Anno 1579, post immissum caelitus fulmen in arcem. Elegia ad… Ludouicum, Ducem Wirtenbergicu… Mit 1 Druckermarke. Tübingen, Hock 1579. 8 nn. Bll. Moderner Pappband. € 1500,– Saß 17. KNLL VII/546 f. Ziegenfuß I/491 f. Erstausgabe. Mit eigenh. Widmung u. Unterschrift von Heidegger an Afra Geiger (jüdische Freundin von Gertrud Jaspers, Schülerin von Jaspers und Heidegger, starb im KZ Ravensbrück) (Siehe Briefwechsel Heidegger/Jaspers, München Klostermann 1990, Seite 223). – Einband stockfleckig, mit Einrissen und Randläsuren. Papier gering stockfleckig. Bibliotheksschildchen auf hinterem Einbanddeckel. Kokoschka, Oskar. Bild, Sprache und Schrift. Ein Vortrag, herausgegeben als Sonderdruck zur Feier des 1. März 1971. Mit 1 signierten u. num. OriginalRadierung von Oskar Kokoschka. Frankfurt, Ed. de Beauclair ( 1970). Fol. 12 S., 1 Bl. Okt. mit illustr. OU. € 1200,– Ex. Nr. 41/100. – Enthält die Kaltnadelradierung „Selbstbildnis mit Radiernadel“. Druck der Graphik auf Velin d’Arches mit dem Trockenstempel der Edition. – Radierung etwas gebräunt und mit Lichtrand, verso obere Ecken mit Montageresten. Umschlag mit Lichträndern. Rilke, Rainer Maria. Gesammelte Gedichte. 4 Bde. Leipzig, Insel 1930–34. Ca. 1200 S. Orig.-Halbpergamentbände von Gerhard Prade. € 3500,– Sarkowski 1348. Rodenberg Nachtrag S. 18. – Druck der Cranach Presse auf Bütten in 200 Exemplaren unter der Leitung von Harry Graf Kessler. – Einbände unterschiedlich gebräunt. Wagner, Christian. Märchenerzähler, Bramine und Seher. Stgt., Greiner & Pfeiffer 1885. 138, IV S. Illustr. Opbd. € 800,– Pfäfflin 1a. Erstausgabe der ersten Veröffentlichung Wagners. Sehr selten in nur 1000 selbstfinanzierten Exemplaren gedruckt. – Rücken beschädigt und restauriert. Durchgehend gebräunt. 89 Johannes Müller Stand 17 Haydnstraße 5 · 5020 Salzburg, Österreich Telefon +43 662 84 63 38 · Fax +43 662 84 16 56 · Mobil +43 664 201 09 25 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-mueller.at Alte Bücher · Landkarten · Stadtansichten (Alence, Joachim de). Magnetologia curiosa das ist gründtliche Abhandlung des Magneths, in zwey Abtheilungen enthalten. Der erste Theil begreifft die Erfahrnüß oder versuchungen. Der Zweyte aber die Ursachen, welche davon kennen gegeben werden. Aus dem Frantzösischen in das Teutsche übersetzet. Mainz, Chr. Küchler für den Übersetzer 1690. 4°. 2 Bll., 50 S., 1 Bl., mit gest. Frontispiz u. 33 Kupferttafeln, Buntpapierbezug über Holzdeckeln d. Zt. € 2500,– Holzmann-B. III, 3446 u. VD17 39:120078X (beide geben als Verfasser Jean de Hautefeuille an) – vgl. Wheeler 200, Ronalds 123 u. Honeyman Coll. 819 (franz. Ausgabe Amsterdam 1687). – Erste deutsche Ausgabe, selten. – Die Gliederung in einen Versuchsund einen Erklärungsteil sowie die Kupfer weisen aber auf das 1687 in Amsterdam erschienene Werk „Traité de l’Aimant“ v. J. de Alence hin. (siehe auch NUC Suppl. unter Alencé). – Das Werk beschreibt magnetische Versuche und Wirkungen; die Kupfertafeln zeigen Darstellungen der Experimente. „General treatise (rare) on the magnet and its uses… the illustrations are quaint and suggestive.“ (Wheeler). – Die Kupfer sind vergrößerte Nachstiche der franz. Ausgabe. Das Frontispiz bei den Tafeln eingebunden. – Nur leicht gebräunt od. braunfleckig, Ebd.etw. berieben. Dedekind, Friedrich. Grobianus. De morum simplicitate libri duo. In gratiam omnium rusticitatem amantium conscripti. Frankfurt, Chr. Egenolph d. Ä. (1550). 8°. 48 nn.Bll., Prgt. d. Zt. € 1500,– Benzing, Egenolff 259 – diese Ausg. nicht im VD 16 – vgl. VD16 D 382, BM, German Books 237, Goedeke II, 98,55,1, Neufforge 440 u. KLL 4142f. (alle E.A. v. 1549) – Dritte datierte Ausgabe (fünfte insges.), selten. – „Dedekinds ,Grobianus’ ist eine deftige Satire. Das getreue Bild, das sie in den studentischen Bräuchen, die damals an den deutschen Universitäten gang und gäbe waren, zu zeichnen versucht, soll den Abscheu des Lesers erregen und ihn so zum Besseren ermahnen“ (KLL). – Mit Beitrag von Burkhard Mithoff. – Titel mit hs. Besitzvermerk, leicht gebräunt u. braunfleckig, Ebd. etw. fleckig. Helbach, Friedrich. Oenographia, Weinkeller oder Kunstbuch vom Wein, Das ist: Außfuehrliche und eigentliche Beschreibung der edlen Gabe Gottes, deß Weins, seiner Natur, Eygenschafft und Tugendt, auch wie man denselbigen vor allen zufaellen bewahren, und wieder zurecht bringen sol, darinnen 90 auch angezeigt wirdt alles was vom Weinstock, Wein und desselbigen Artzney mag gesagt werden. Sampt nuetzlichem und wolgegruendtem Bericht aller Kraeuterwein, unnd geaertzten Weinen… Daneben auch von Kräuter Essig und Bier gehandelt wirdt. Franckfurt a. M., P. Kopff 1604. 4°. 10 (d.l.w.) Bll., 328 S., 8 Bll., alter Prgt.-Manuskriptbd. € 4500,– VD17 23:261445W – Schoene 3 11661 – Simon 33 – Ferguson I, 373. – „Das große Verdienst von Friedrich v. Helbach, der sich selbst weder als Arzt, aber auch nicht als Winzer betätigt hat, besteht darin, daß er alles zusammentrug und ordnete, was bis zu seiner Zeit in kleineren und größeren Schriften über den Wein veröffentlicht worden war.“ (Bruno Götz in der Einführung des Faksimiledrucks). – Etw. braunfleckig, Ebd. berieben. Le Roy, Jacob. Notitia Marchionatus Sacri Romani Imperii hoc est urbis et agri Antverpiensis, oppidorum, dominiorum, monasteriorum, castellorumque; sub eo. Amsterdam, F. Lamminga für A. Magnus 1678. Fol. 1 Bl., 504 S., 2 Bll., mit Kupfertitel, 1 gefalt., gestoch. Plan, 2 gefalt. Kupferkarten, 59 Ansichten auf 46 (10 gefalt.) Kupfertafeln, 13 (6 gefalt.) Kupfertafeln u. zahlr. (tls. blattgr.) Textkupfern, Prgt. d. Zt. mit hs. Rtitel. € 2800,– Brunet III, 1002 – Ebert 19504. – Erste Ausgabe. – Jacques Le Roy (1633–1719). Reich illustriertes Werk mit Ansichten (Antwerpen, Broechem, Cleydael, Reedt, Tongerloo, Turnhout, Corßendonck, Breda), Wappen, Epitaphen, etc. – Der Kupfertitel nach Abr. à Diepenbeke, 2 Ansichten von W. Hollar. – Innendeckel mit Exlibris, flieg. Vorsatzblatt mit erg. Eckabschnitt, insges. schönes, kaum fleckiges Exemplar; die Kupfer in kräftigen Abdrucken. Luther, Martin. Eine Predigt das man kinder zur Schulen halten solle. Wittenberg, Nickel Schirlentz 1530. 4°. 34 Bll. (letzte 3 Seiten leer), mit Holzschn.Titelbordüre v. Lucas Cranach, späterer Pbd. mit Notenpapierbezug. € 2200,– VD 16, L 5690 – Benzing 2821. – Erste Ausgabe, erster Druck. – Eine der wichtigsten pädagogischen Schriften Luthers, in der er die allgemeine Schulpflicht fordert. – Die Widmungsvorrede ist an Lazarus Spengler in Nürnberg gerichtet und begrüßt die Stiftung der dortigen Gelehrtenschule. – Der Titelrahmen mit Trinität, zwei Propheten und der Geburt Christi (abgebildet bei Luther Taf. 23). – Tls. etw. gebräunt u. wasserrandig, sonst schönes Exemplar. Schröder, Johann. Vollständige und Nutzreiche Apotheke. Das ist: treflich- versehener MedicinChymischer höchstkostbarer Artzney-Schatz, nebst D. Friderici Hoffmanni darüber verfassete herrliche Anmerckungen als eine Grund-Feste beybehalten. Auf vieles unabläßiges Verlangen Teutscher Nation zu sonderem Nutzen eröffnet von George Daniel Koschwitz. Nürnberg, J. Hoffmann 1693. Fol. 6 Bll., 1340 S., 120 S., 27 Bll., mit gest. Frontispiz, gest. Porträt u. 49 Kupfertafeln mit über 400 Abbildungen, Ldr. d. Zt. € 5500,– Nissen BBI, 1809 – Ferchl 487. – Erste v. G. D. Koschwitz herausgegebene Ausgabe. – „Das beste und meistgebrauchte Apothekerhilfsbuch des 17. und 18. Jahrhunderts. Es gibt völlige und erschöpfende Auskunft über alle Tätigkeiten des Apothekers in diesem Zeitalter“ (Ferchl). – Zwei Tafeln zeigen pharmazeutische Instrumente, eine Tafel Tiere und die anderen über 400 Pflanzen. – Titel mit hs. Besitzvermerk, Vorstücke im oberen Rand mit Wurmgängen, S.1 mit ergänz. Randausriss, tls. etw.gebräunt od. braunfleckig, Ebd. etw. berieben u. bestoßen. Traber, Zacharias. Nervus opticus sive tractatus theoreticus, in tres libros opticam, catoptricam dioptricam distributus. Wien, J. C. Cosmerovius 1675. Fol. 11 Bll., 225 S., mit gest. Titel, 36 Kupfern auf 32 (meist ausfaltbaren) Tafeln u. 2 Tafelseiten, Prgt. d. Zt. mit 2 Wappensupralibros. € 9500,– De Backer-S. VIII, 198 – Mayer I, 306 – Poggendorff II, 1124 – Wellcome V, 292 – Becker 378. – Erste Ausgabe. – Der steirische Jesuit Zacharias Traber (1611–1679), Rektor des jesuitischen Seminars in Wien, beschäftigt sich in vorliegendem Werk mit Untersuchungen zur Lehre der Optik und der Herstellung optischer Geräte. – Die Kupfer zeigen Beispiele und Versuche zur Strahlembrechung und Spiegelung des Lichts. „Published in the same year that Isaac Newton was making his great advances in the study of light, this encyclopedic and laishly illustrated book is a classic on optics, combining both physical and physiological optics… There is a great deal of historical information about the development of the science from Aristotle to the work of such contemporaries as Kepler, Kircher Aguilon and Scheiner.“ (Becker). – Gest. Titel mit hs. Besitzvermerk, nur gering gebräunt od. braunfleckig, tls. kl. Wurmgang im Innensteg, Rücken fachm. ergänzt. Postinkunabel-Sammelband (Socinus Marianus). Materia elegans de Irregularitate incurrenda et excommunicatione. necnon perpulcre varie questiones ad hoc deservientes cuilibet clero necessarie et utiles. Nürnberg, J. Weißenburger 1510. 4°. 54 Bll. mit ganzs. Textholzschnitt auf dem Titel verso u. ganzs. Holzschn.-Druckermarke am Ende. – Angeb.: (Boussard Geoffrey), De co(n)tinentia sacerdotu(m). Sub hac questione noua. Vtru(m) Papa possit cu(m) sacerdote dispensare vt nubat. (Nürnberg, J. Weißenburger 1510). 16 Bll. mit gr. Titelholzschnitt v. Wolf Traut. – Angeb.: (Wimpfeling Jakob), Immunitatis et libertatis ecclesiastice statusq(ue) sacerdotalis defensio. (Wien, J. Winterburger um 1507). 8 Bll., mit 2 Holzschn.-Initialen auf dem Titel u. 2. Bl., Holzdeckelbd. d. Zt. mit blindgepr. Lederrücken. € 8500,– I) STC 594 – Adams M 581 – VD 16 M 999 – Jöcher-A, IV, 722. – Erste und wohl einzige in Deutschland gedruckte Ausgabe. – Der Verfasser (auch Marianus aus Siena) war Franziskaner und ca. 1450–60 päpstlicher Botschafter. Er starb 1476 in Capriola. – II) VD 16 B 6863 – STC 221 – Proctor 11053 – Dodgson I, 506,5. – Vorliegende Abhandlung über das Zölibat ist die bedeutendste Schrift des Kanzlers an der Pariser Universität. – Der Titelholzschnitt mit einer AnnaSelbdritt-Darstellung von Wolf Traut. – III) VD 16 W 3386 – Hain 6080 – Pellechet 4183 – BMC III, 813 – Goff W 25 – BSB (W-56) – CIBN II, 757. – Hain führt den Druck noch als Inkunabel. – Innendeckel mit altkolor. Holzschn.-Wappen Exlibris für Gabriel Gloczer um 1550. – Gering gebräunt, wenige Bll. leicht wasserrandig, wenige zeitgenöss. Marginalien, Ebd. etw. fleckig u. berieben. (Siehe Abbildung) 91 Antiquariat F. Neidhardt Stand 61 Untere Gasse 20 · 71032 Böblingen Telefon + 49 (0)7031 81 99 50 · Fax +49 (0)7031 81 99 51 E-Mail: [email protected] · Internet: www.fine-books.com Seltene und illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Naturwissenschaften · Technik · Einbände nes. Amsterdam, R. & G. Wetsten, 1713. Folio. Mit allegorischem Kupferstichfrontispiz, gestoch. Widmungsblatt, 3 gestoch. Vignetten und 245 Kupfertafeln. Gesprenkelter Kalbslederbd. im Stil der Zeit mit goldgepr. Rückenschildchen. € 15 000,– Zweite lateinische Ausgabe des zuerst in 1696 unter dem Titel „Naauwkeurige Beschryving der Aardgewassen“ erschienenen Werkes. Eines der schönsten Blumenbücher des ausgehenden 17. Jahrhunderts, dessen dekorative Darstellungen erstmals die Pflanzen in Verbindung mit Landschaftsstaffagen, Pflanztöpfen, Schriftbändern oder -tafeln abbildet. – Gut erhaltenes Exemplar, der Text am Anfang gebräunt und minimal fleckig, die Tafeln sehr sauber und mit hervorragenden Abzügen der Kupfer. – Hunt 404. Nissen BBI 1429. G. E. Shelley Köhler, Johann David. Historische Münz-Belustigung. 22 Teile. und 2 Registerbde. in 12 Bdn. Nürnberg, Weigels Erben, 1729–65. Kl.-4°. Mit 22 gestoch. Frontispizen, 22 wdh. gestoch. Titelvignetten, 69 Kupfertafeln sowie über 1100 Kupfern im Text. Halblederbde. der Zeit mit Rückenvergoldung und 2 farb. Rückenschildchen. € 8400,– ADB XVI, 443: „Seine ,Historischen Münzbelustigungen’… ist ein grundlegendes Werk und wird das Gedächtnis seines Namens auf lange hinaus vor Vergessenheit schützen“. Die umfangreichen Register (Münz-, Spruch-, Wappen- und Real-Register) wurden von J.G. Bernhold verfasst. – Komplettes, uniform gebundenes Exemplar von sehr guter Gesamterhaltung. – Lipsius-L. 213. Brunet III, 685. Munting, Abraham. Phytographia curiosa, exhibens arborum, fructicum, herbarum & florum ico- 92 Sammelband mit drei Pferdebüchern des 16. Jahrhunderts – I.: Grisone, Friedrich. Künstlicher Bericht… wie die Streitbarn Pferdt… geschickt und volkommen zu machen. Augsburg, Willer, 1599. Mit Holzschnitt-Titelbordüre, 88 ganzseit. Holzschnitten und mehrf. gefalt. Holzschnitt-Tafel. – II.: Seuter, Mang. Ein vast Schönnes und Nutzliches Buech von der Roßartzney. Ebda., 1599. Mit Holzschnitt- Titelbordüre. – III.: Fugger, Markus. Von der Gestüterey… Frankfurt, Feyerabend, 1584. Mit Titel- und Wappenholzschnitt, 38 Textholzschnitten von Jost Amman und Druckermarke. Folio. Pergamentband der Zeit (etw. fleckig und ohne die Bindebänder). € 11 000,– Hervorragend erhaltener Sammelband mit drei herausragenden Pferdebüchern des 16. Jahrhunderts. Alle drei Werke komplett und gut erhalten. Dies ist bemerkenswert, weil die übersetzten bzw. in Deutsch verfassten Ausgaben als Gebrauchsbücher meist einem außerordentlichen Verschleiß ausgesetzt waren. – I.: Das wichtigste italienische Pferdebuch des 16. Jahrhunderts, hier die 5. Ausg. der deutschen Bearbeitung. – VD 16, G 3374. – II.: 2. Ausg. der umfangreichen Sammlung von Rezepten gegen Pferdekrankheiten, die der Stallmeister des Freiherrn Markus Fugger auf dessen Veranlassung veröffentlichte. – VD 16, S. 6116. – III.: Das erste Werk in Deutschland über Gestütswesen. 2. Ausg., erstmals unter diesem Titel. Der Verfasser war seit 1564 Alleininhaber des bedeutenden Augsburger Handelshauses. Die prächtigen Holzschnitte von Jost Amman hier in sehr guten Abzügen. – VD 16, F 3334. Lipperheide Tc 12. Becker 22 b. Schneevogt, George Voorhelm. Icones Plantarum Rariorum … Afbeelingen van zeldzaame en fraaje Bloem- en Plant-Gewassen… Haarlem, C. Plaat, 1793 (-1795). Gr.-Folio. Mit 48, davon 47 kolorierten, Kupfertafeln. Halblederbd. der Zeit mit goldgepr. Rückenschildchen. € 18 000,– Das schönste holländische Blumenbuch mit feinen Tafeln nach Hendrik Schwegman. Schneevogt war Botaniker und Eigentümer einer großen Baumschule und Gärtnerei in Haarlem. Behandelt werden überwiegend exotische Pflanzen, der Text in Latein, Holländisch, Französisch und Deutsch. – „Holland produced several magnificently illustrated works, of which Schneevoogt’s Icones Plantarum is the finest.“ (Blunt, The art of botanical illustration, S. 168). – Sauberes, breitrandiges Exemplar. – Hunt 728. Nissen BBI 1784. Great Flower Books, 2. Aufl., S.137. (Siehe die Abbildung unten) Shelley, George Ernest. A monograph of the Nectariniidae, or family of Sun-Birds. London, Selbstverlag, 1876–80. Gr.-4°. Mit 121 kolorierten Lithographien von John Gerrard Keulemans. Roter Halbmaroquinbd. der Zeit mit Rückenvergoldung und dreiseit. Goldschnitt (Gelenke restauriert). € 18 000,– Erste Ausgabe. – Die farbenprächtigen Tafeln des überragenden Vogelmalers des 19. Jahrhunderts sind von W. Hart koloriert. Auch textlich setzt die Monographie dieser interessanten Familie Maßstäbe. – Keine der Bibliographien erwähnt die Tatsache, dass die vorliegende Ausgabe in nur 250 Exemplaren erschien und dass es Exemplare mit bzw. ohne kolorierte Hintergründe sowie einige wenige unkolorierte Exemplare gibt. – Mit 3 Exlibris auf Spiegel, sehr sauberes und wohlerhaltenes Exemplar. – Sitwell-B., Fine Bird Books, 142 (*). Nissen IVB 873. Zimmer 588. (Siehe die Abbildung links oben) 93 Antiquariat Manfred Nosbüsch Stand 67 Carl-Koenen-Straße 25 · 53881 Euskirchen-Kuchenheim Telefon +49 (0)2251 62 52 72 · Telefax +49 (0)2251 62 53 46 E-Mail: [email protected] Schöne Literatur · Geisteswissenschaften · Reisebeschreibungen · Geschichte Berghaus, Heinrich. Die Völker des Erdballs nach ihrer Abstammung und Verwandschaft, und ihren Eigenthümlichkeiten in Regierungsform, Religion, Sitte und Tracht. 2 Bände. Brüssel und Leipzig, Muquardt, 1845–47. 4to. 462; VIII, 336 S. Mit 150 handkolorierten Holzstichtafeln. Grüne illustr. Orig.-Pappbände. € 1800,– Erste Ausgabe. – Mit Kostüm- und Uniformdarstellungen aus aller Welt in sorgfältigem und leuchtendem Kolorit. – Einbände gering berieben, Kapitale wenig bestoßen. Vorsätze und Schnitt etwas fleckig, ansonsten schönes, innen frisches Exemplar. Böckler, Georg Andreas. Der Nützlichen Haußund Feld-Schule Erster Theil. Frankfurt und Leipzig, Johann Adam Merckel, 1699. 4to. 7 Bll., 1309 S., 32 Bll. Mit gest. Frontispiz und 78 teils gefalt. Kupfertafeln. Pergamentband der Zeit. € 2200,– 3. Ausgabe. – Behandelt werden u. a. Ackerbau und Viehzucht, Gartenbau, Backen und Kochen, Getränke, Kräuter- und Hausapotheke, Maße und Gewichte. – Hier ohne den erstmals zu dieser Ausgabe erschienenen 2. Teil, der die Jagd und Vogelstellerei behandelt. – Einband gebräunt und etwas fleckig. Vorsätze, Vortitel und rückseite einer Tafel mit Notizen und Rezepturen von alter Hand. Durchgehend leicht gebräunt, stellenweise gering fleckig, sonst gutes Exemplar. Brüning, Max. Max-Brüning-Mappe. Erste Reihe. Leipzig, Schönemann, o.J. (ca. 1920). Folio. Titelblatt und 10 farbige Lichtdrucktafeln nach Radierungen lose in Orig.-Halbleinwandmappe mit Deckelillustration. € 1100,– Erste Ausgabe. – Titelblatt am unteren Rand mit kleiner Läsur, sonst gutes Exemplar. Cramer, Johann Ulrich von. Wetzlarische Nebenstunden worinnen auserlesene beym Höchstpreißlichen Cammergericht entschiedene Rechts-Händel zur Erweiter- und Erläuterung der teutschen in Gerichten üblichen Rechts-Gelehrsamkeit angewendet werden. 1.-128. Teil (=Alles Erschienene) in 32 Bänden. Ulm, Johann Conrad Wohler, 1755–1773. Pergamentbände der Zeit mit Rückenschild (1–15) und Halbpergamentbände der Zeit mit Rückenschild (16–32). € 3500,– Vollständige Reihe. Sehr schönes, innen frisches Exemplar. 94 Croisat, (Ferdinand). Théorie de l’art du coiffeur, ou méthode à suivre, pour approprier la coiffure aux traits, l’age et la stature. Paris, chez l’auteur, (1847). 2 Bll., XXXII, 171 S. Mit 24 teils mehrfach gefalt. lithogr. Tafeln. Späterer dunkelroter Halblederband mit eingebundenem Orig.-Umschlag. € 1500,– Erste Ausgabe. – Falttafeln teils mit Einrissen. Stellenweise etwas fleckig. Unbeschnitten. Gutes Exemplar. Dapper, O. Unbständliche und eigentliche Beschreibung von Asia: In sich haltend die Landschafften Mesopotamien, Babylonien, Assyrien, Anatolien oder Klein-Asien: Nebenst einer volkommnen Vorstellung des Glücklichen, Wüsten und Steinigten Arabiens. … ins Hochdeutsche getreulichst übersetzet von Johann Christoff Beern. Nürnberg, Johann Hoffmann, 1681. Folio. 3 (von 4) Bll., 556 S., 4 (von 6) Bll. Register. Mit illustr. gest. Titel, 21 (1 gefalt., 13 doppelblattgr.) Kupfertafeln, 3 doppelblattgr. Kupferkarten und 8 Textkupfer. Pergamentband der Zeit. € 3400,– Erste deutsche Ausgabe. – Ohne Privilegienblatt und 2 Blatt Register (B-K). Eine Tafel mit kl. hinterlegtem Einriss. Unterschiedlich gebräunt und stellenweise fleckig, sonst gutes Exemplar. Deininger, Josef W. Das Bauernhaus in Tirol und Vorarlberg. Im Auftrage des k.k. Ministeriums für Cultus und Unterricht nach Originalaufnahmen herausgegeben. Wien, Czeiger, o. J. (ca. 1897). GroßFolio. Mit 146 (von 149) Tafeln, davon 95 (12 getönt) in Farblithographie. Halbleinwandmappe unter Verwendung der Orig.-Deckel. € 1950,– Erste Ausgabe. – Deckel fleckig und beschabt. Tafeln papierbedingt meist etwas gebräunt und mit Randläsuren. Gegen Ende fehlen wenige Textblätter der Tafelbeschreibungen. Ferreras, Johan von. Allgemeine Historie von Spanien mit Zusätzen der französischen Uebersetzung nebst der Fortsetzung bis auf gegenwärtige Zeit. Unter der Auffsicht und mit einer Vorrede von Siegmund Jacob Baumgartens herausgegeben. 13 Bände. Halle, Gebauer, 1754–1772. 4to. Mit gest. Frontispiz, 13 gest. Titelvignetten und 10 gest. gefalt. Karten. Lederbände der Zeit auf 5 Bünden mit rotem Rückenschild, geprägter Bandnummerierung und reicher Rückenvergoldung. € 3400,– Erste deutsche Ausgabe. – Sehr schönes Exemplar. Franzetti, A. Raccolta di num. 320. vedute si antiche, che moderne della cittá di Roma e di alcuni luoghi suburbani. 2 vols. Roma, n.d. (ca. 1780). Oblong-4to. Mit gest. Titel und 320 Kupferstichen auf 80 Tafeln. Einbände der Zeit. € 2500,– Fromentin, Eugène. Sahara & Sahel. I. Un été dans le Sahara. II. Unde année dans le Sahel. Edition illustrée. 2 Bände. Paris, Plon, 1879. 4to. 4 Bll., XIV, 1 Bl., 188 S.; 2 Bll., (189)-398 S., 1 Bl. Mit farb. Frontispiz, 12 Radierungen und 12 Tafeln sowie einer ExtraSuite von Frontispiz und Tafeln, 3 weiteren Suiten der Radierungen in verschiedenen Zuständen und 3 (1 doppelblattgroß) Orig.-Zeichnungen von Fromentin und 1 eigenhändiger 2-seitiger Brief, datiert 11.II.1869. Rote Maroquinbände der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel, Kantenvergoldung, breiten ledergefassten Innenkanten mit vergoldeten Bordüren, Seidenmoiréspiegeln und -vorsätzen, marmorierten Vorsätzen, dreiseitigem Goldschnitt und dem eingebundenem Orig.-Umschlag (sign.: M. Lortic). € 2900,– Erste illustrierte Ausgabe. – Eins von 50 (GA 208) num. Exemplaren auf Papier de Hollande. – Rücken leicht aufgehellt. Bünde und Kanten teils mit winzigen Schabspuren. 2 leere Blatt am Schluss von Band 1 mit montierten Zeitungsausschnitten zu Fromentin, dadurch Bräunung des letzten bedruckten Blatts. Sonst schönes Exemplar dieses prachtvoll ausgestatteten Werkes. Gaspari, A., Hassel, G. u.a. Vollständiges Handbuch der neuesten Erdbeschreibung. 23 Bände (=Alles Erschienene). Weimar, Geographisches Institut, 1819–1830. Mit einigen Beilagen. Halblederbände der Zeit mit 2 farbigen Rückenschildern und -vergoldung. € 2900,– Nicht eingebunden: Abteilung 5, Band 5, Lieferung 3–4: Beschreibungen von Peru und Argentinien. – Kleine Bibliothekschildchen am unteren Rücken. – Sehr schönes und frisches Exemplar in dekorativen Einbänden. schlichter Rückenvergoldung, Stehkantenvergoldung. € 16 000,– Erste Ausgabe. – PMM 226. – Einband nur gering berieben. Eckabschnitt auf 1. weißem Vorsatzblatt alt hinterlegt, alter Namenseintrag teils radiert. Kleine Fehlstelle im weißen Teil des Titels alt fachgerecht restauriert. Papierbedingt nur leicht (die Seiten 92–97 durch Einlagen stärker) gebräunt. Stellenweise gering stockfleckig. – Gutes Exemplar. Wie hier vorliegend, zeitgenössisch und relativ aufwendig gebunden, sehr selten. Lünig, Joahnn Christian. Theatrum Ceremoniale Historico-Politicum, Oder Historisch- und Politischer Schau-Platz aller Ceremonien … Erster und Anderer Theil. UND: Historisch- und Politischer Schau-Platz des Europäischen Cantzley-Ceremoniels … In 2 Bänden. Leipzig, Moritz Georg Weidmann, 1719–20. Folio. 26 Bll., 1422 S.; 18 Bll., 1700 S., 12 Bll.; 6 Bll., 424 S., 10 Bll. Mit 8 gest. Vignetten, 5 gest. Initialen, 4 gefalt. Tabellen und einigen Textholzschnitten. Pergamentbände der Zeit mit Rückenschild. € 2800,– Erste Ausgaben. – Sehr gutes und innen frisches Exemplar. Perret, Louis. Catacombes de Rome. Architecture, peintures murales, lampes, vases, pierres précieuses gravées, instruments, objets divers, fragmens de vases en verre doré, inscriptions, figures et symboles gravées sur pierre. 6 Bände in 5 Bänden. Paris, Gide et Baudry, 1851–55. Groß-Folio. 222 S. (Textband mit Tafelbeschreibungen). Mit 320 (von 326) lithogr. und chromolithogr. Tafeln. Spätere Leinwandbände. € 6500,– Brunet IV, 511 (gibt 325 Tafeln an). – Band 1: fehlt Tafel 69; Band 2: Tafel 41; Band 3: Tafel 14, 27, 42, 49. – Einbände teils etwas bestoßen und fleckig. Buchblöcke wegen des hohen Gewichts stellenweise gebrochen. Vereinzelt etwas fleckig, sonst gutes Exemplar. Pinkerton, John. A General Collection of the Best and Most Interesting Voyages and Travels in All Parts of the World. Many of which are now first translated into English. Digested on a new plan. 17 volumes. London, Longman, Hurst, Rees and Orme; and Cadell and Davies, 1808–1814. 4to. Mit 200 gest. Tafeln und Karten. Leder der Zeit, Vergoldung. € 5800,– Genevoix, Maurice. Le Roman de Renard. Avec des illustrations de Paul Jouve. Gravées sur bois par Jacques, Camille et Georges Beltrand. 2 Bände in 1 Band. Paris, Editions Vialetay, 1958–59. f 6 Bll., 253 S., 5 Bll. Mit 56 (7 ganzseitigen) Farbgraphiken, 2 Umschlagillustrationen in Schwarzweiß und 34 Farbinitialen. Mittelbrauner Ganzmaroquinband mit geprägtem Rückentitel, Kopfgoldschnitt, (sign.: R. Blaizot), im Schuber. € 2600,– Erste Ausgabe. – Gest. Exlibris. – Einbände etwas berieben, stellenweise gebräunt und stockfleckig. Gutes Exemplar. Eins von 113 (GA 223) num. Exemplaren auf Papier Rives, im Impressum hs. signiert von Maurice Genevoix, Paul Jouve und Jacques Beltrand. – Rücken etwas aufgehellt. Kleine Widmung in Kugelschreiber auf einem der vorderen weißen Blätter. – Sehr schönes Exemplar. (Schiller, Friedrich). Anthologie auf das Jahr 1782. Gedruckt in der Buchdruckerei zu Tobolsko. (Stuttgart, Metzler, 1782). 8 Bll., 271 S. Mit gest. Titelvignette. Grau-blaue Kartonnage der Zeit mit hs. Rückenschild. € 5800,– Kant, Immanuel. Critik der reinen Vernunft. Riga, Hartknoch, 1781. 12 Bll., 856 S. (S. 426–461 unpaginiert). Lederband der Zeit mit rotem Rückenschild, Erste Ausgabe. – Alter Namenseintrag auf Innendeckel. Schmaler Braunfleck im äußeren weißen Rand von ca. 15 Blättern. Sonst sehr gutes und sauberes, recht frisches und unbeschnittenes Exemplar. 95 Patzer & Trenkle Stand 44 Kreuzlinger Straße 31 · 78462 Konstanz Telefon +49 (0)7531 213 37 · Fax +49 (0)7531 162 56 E-Mail: [email protected] · Internet: www.patzer-trenkle.de Literatur · Kinderbücher · Konstanz / Baden / Bodensee · Luft- und Raumfahrt 18,8 cm. Signiert und datiert: „A. de Schell 1784“; auf der Blattrückseite aufgezogen erläuterndes Gedicht in französischer Sprache (mit „A. d. S.“ unterzeichnet). Unter Passepartout. € 1200,– Brahms, Johannes (1833–1897), Komponist. Eigenhändige Postkarte. 9 Zeilen mit eigenhändiger Unterschrift („J.B.“). (Poststempel) Ischl 27. 6. (18)94. € 1450,– An den Dichter Klaus Groth, mit dem Brahms eine vier Jahrzehnte währende Freundschaft verband, und von dessen Gedichten er einige vertonte. Groth hatte Brahms wohl gebeten, einer jungen Dame Gesangsunterricht zu erteilen. Er lehnt ab („Ich verstehe nichts von Gesangunterricht“), verspricht aber, dass sie „von unserem Direktor Hofkapellmeister J.N. Fuchs freundlichst aufgenommen“ werde. Dann avisiert er Groth die Zusendung seiner kurz vor dem Erscheinen begriffenen Volksliederbearbeitungen („49 deutsche Volkslieder“; WoO33): „Nicht EIN neues Lied, sondern 7x7 deutsche Volkslieder werden Dir nächstens zugehen u. ich wünschte Du habest rechte Freude daran. Mit bestem Gruß Dein J.B.“. – Karte gebräunt und mit schwacher Knickspur. Dudelsack – Schell, A. de. Bildnis des Majors Graf Sedlnitzky („Sedlizky“), den Dudelsack spielend, stehend dahinter, ihn auf der Maultrommel begleitend, ein bärtiger Franziskanerbruder im Ordenshabit. Gouache auf Pergament, auf Pappe aufgezogen. 23 : 96 Amüsante, galante Rokoko-Spielerei, die den heutigen Betrachter besonders wegen der beiden volkstümlichen Musikinstrumente, Dudelsack und Maultrommel in den Bann zieht. Dargestellt ist Graf Sedlnitzky, beim Spielen eines Dudelsacks. Hinter ihm steht ein bärtiger Franziskaner, der ihn mit einer Maultrommel begleitet. Die Komposition muss auch dem zeitgenössischen Betrachter seltsam vorgekommen sein. Stellvertretend für diesen stellt denn auch das auf der Rückseite aufgezogene Gedicht die Frage: „Ami, dis moi quelle Avanture peut avoir fait naitre un tableau d’un goût si bizarre et nouveau?“. Es dient, wie könnt es im Galanten Zeitalter auch anders sein, „pour embellir le Cabinet d’une Dame qui fait l’objet de son (Sedlizkys) respect et de l’estime qu’à chacun sa belle ame estime“. – Den Künstler konnten wir nicht näher identifizieren. Auch die Person des Grafen im Rang eines Majors ließ sich nicht näher bestimmen. Zweifellos entstammt er dem mährischschlesischen Adelsgeschlecht der Sedlnitzky (auch: Siedlnicky bzw. Sedlizky) von Choltitz. Angehörige der (katholischen) Familie traten bevorzugt in preußische oder österreichische Dienste. Die bekanntesten Sedlnitzkys sind die Brüder Leopold (1787–1871) und Josef (1778–1855), von denen Ersterer Fürstbischof von Breslau war, und der andere Polizeipräsident im Wien Metternichs. Von der Art der Darstellung dürfte die Entstehung des fein ausgeführten Porträts aber in Österreich, vielleicht in Wien liegen. (Siehe Abbildung) Herrmann, Paul, gen. Henri Héran (1864–1940). Sechs Kaltnadelarbeiten zu Salome. München, F. Bruckmann, (1921). Gr.-fol. (69 : 51 cm). 1 Bl. (Titel/ Inhalt) und 6 Radierungen (390–495 mm: 310–375 mm) unter Passepartout. Lose in Orig.-Halbleinenmappe; Rücken teils stärker ausgeblichen, eine Einschlaglasche fehlt, eine weitere mit Einriss im Gelenk. € 1600,– Nicht mehr bei Singer. – Eins von 100 (GA 125) nummerierten Exemplaren auf holländischem Bütten; jedes Blatt vom Künstler signiert. – Passepartouts gebräunt und gelegentlich etwas stockfleckig. Jaspers, Karl (1883–1969), Philosoph. Maschinenschriftlicher Brief mit eigenhändigen Korrekturen und Unterschrift. Basel, 21. VI. 1950. Folio. 2 Bl., einseitig beschrieben. € 480,– An den Tübinger Ägyptologen Hellmut Brunner (1913–1997; seit 1956 Professor). Jaspers antwortet auf ein Schreiben Brunners (liegt als Durchschlagkopie bei), der sich an ihn in seiner Eigenschaft als Ägyptologe „mit einigen Bemerkungen“ zu Jaspers Werk „Vom Ursprung und Ziel der Geschichte“ gewandt hatte. Auf die von Brunner geäußerten fachlichen „Bedenken“ anwortet Jaspers freundlich und interessiert: „Solch eingehende Erörterung gelangt selten zu mir. Alles hat mich interessiert.“ Er erörtert die vorgebrachten Argumente, verteidigt tlw. seinen Standpunkt, ist aber auch bereit „die Belehrung“, wie er schreibt, anzunehmen. – Beilagen: 1. Schreiben Brunners vom 15.6.1950 an Jaspers (4 Seiten in Durchschlagkopie, beidseitig beschrieben; gebräunt, 1 Blatt mit ca. 5 cm langem Einriss). – 2. Brunners Exemplar von Karl Jaspers’ „Vom Ursprung und Ziel der Geschichte“ (München, Piper, 1947; Erstausgabe) mit An- und Unterstreichungen sowie Anmerkungen in Bleistift. – 3. Doppelblatt mit 3 Seiten handschriftl. Notizen Brunners zum Werk. Konstanz 1919 (1920). Blätter für Kunst. Zeitschrift des Konstanzer Stadttheaters. Redigiert von (Rudolf Adrian) Dietrich. Jahrgang 1919/1920 (mehr nicht erschienen): 1. Halbjahr (=August-Dezember 1919). 20 in 19 Heften (Doppelnummer 19/20) und 2. Halbjahr (=Januar-Mai (?) 1920). Heft 1–4, 6, 9, 11–14 (von 18). Konstanz 1919–20. 23 : 23 cm. Mit Illustrationen von Georg Schrimpf, Josef Achmann, Hans Arp, Ignaz Epper, Otto Griebel und R. A. Dietrich. Je Heft 4–8 S. (durchgängige Seitenzählung für beide Halbjahrgänge). Orig.-Umschläge in unterschiedlichen Farben; Heftklammern meist angerostet. Zusammen lose in Orig.-Halbleinenmappe, diese etwas angestaubt und mit Resten eines Schließbandes. € 1100,– Sehr seltene Zeitschrift des Expressionismus; hier bis auf acht Hefte vollständig. Enthält kurze literarische Beiträge und Gedichte u.a. von Oskar Maria Graf, Jan Jacob Haringer, Theodor Däubler, Georg Britting, Fritz Mauthner, Otto Flake sowie des Herausgebers Rudolf Adrian Dietrich. Letzterer hatte sich zur Finanzierung der Hilfe des Leiters des Konstanzer Stadttheaters, Max Krüger, versichert, der in den Heften das mit Reklameeindrucken versehene Programm des Theaters abdrucken ließ. Auch im Text wird häufig auf Theater und Tanz Bezug genommen (z.B. Beitrag zur „Münchner Tanzgruppe“ um Andreas P. Scheller anlässlich eines Gastauftritts). – Einem Heft liegt als loses Blatt Werbung für Dietrichs eigene Werke bei, Heft 3 (1919) mit blauer „Bauchbinde“ und einliegendem Hinweiszettel, dass die abweichende Typographie von Heft 2 bedauert und für Abonnenten einen Nachdruck in der gewohnten, modernen „Blocktype“ ankündigt. Ein weiteres Einlageblatt mit Werbung für die Zeitschrift „Die Sichel“ zeugt für die guten Beziehungen zum Künstlerkreis um Achmann und Britting. – Umschläge teils etwas stockfleckig, Papier leicht gebräunt, Klammerheftung rostig, sonst sehr gut erhalten. Saubert, Joh. Dyodekas (graece) Emblematum Sacrorum… 4 Tle. in 1 Bd. Nürnberg, Baltasar Caymox, 1625 (-30). Kl.-4to. Mit 3 (statt 4) emblemat. Kupfertiteln und 47 (statt 48) num. Blatt mit je einem halbseitigen Emblemkupfer von Peter Isselburg nach M. Meer. Prgt. d. Zt. € 2400,– Landwehr, GEB 528; Praz 489; Hollstein XV A, S. 188; nicht bei Faber du Faur. – Erste Ausgabe des seltenen, frühbarocken Emblemwerks mit schönen, ebenfalls emblematischen, Kupfertiteln und klaren, lebhaften Kupfern. – Es fehlen der Kupfertitel zu Teil 2, ein Porträt und Tafel 3 des 4. Teils. Leicht gebräunt und tlw. etwas fleckig. Blatt 2 in Tl. 1 sowie Titel zu Teil 1 und 3 rückseitig gestempelt (letzter auch mit repariertem Einriss); Titel zu Tl. 4 aufgezogen. Zwei Tafeln mit hinterlegten Einrissen, in einem Fall mit kleiner Fehlstelle. Ein Titel und 3 Tafeln mit deutlichen Feuchtigkeitsrändern, einige Bl. an Ober- oder Unterkante knapp beschnitten. Stephan, Emil und Fritz Graebner. Neu-Mecklenburg (Bismarck-Archipel). Die Küste von Umuddu bis Kap St. Georg. Forschungsergebnisse bei den Vermessungsfahrten von S.M.S. Möwe im Jahre 1904. Berlin, Reimer, 1907. Kl.-fol. Mit 1 Faltkarte und 10 Tafeln (im Beiheft), 3 Notenbeilagen und 133 Abbildungen im Text. 12, 242 S., 1 Bl. Or.-Lwd. mit Deckelbild; etwas fleckig, Kapitale berieben. € 950,– Grundlegende völkerkundliche Studie über die heute zu Papua-Neuguinea gehörende, „New Ireland“ genannte Insel; sehr selten! – Titelblatt und Register etwas stockfleckig, insgesamt aber gutes Exemplar. Waltenberger, A(nton). Panorama vom Allmannsdorfer Aussichtsthurme. Hrsg. von der Section Constanz des deutschen & oesterreichischen Alpenvereins. (Stuttgart, Emil Hochdanz), 1878. Gr.-8vo. Mehrfach gefaltetes farbig lithographiertes Panorama (ca. 25 x 190 cm). Lose in Or.-Hlwd. € 580,– Schönes Panorama mit der Alpenkette, vom 1873 errichteten hölzernen Aussichtsturm auf der Allmannshöhe aus gesehen. Blickrichtung Ost (Haltnau) bis Südost (Tägerwilen). – Zwei kleine Korrekturen der Gipfelkonturen mit Bleistift. (Siehe Abbildung, Ausschnitt). 97 Libreria Antiquaria Perini Stand 69 A Marcus Perini Via Amatore Sciesa 11 · 37122 Verona, Italien Telefon +39 45 803 00 73 · Fax +39 45 803 00 73 E-Mail: [email protected] · Internet: www.libreriaperini.com Reise · Atlanten · Alte Drucke · Naturwissenschaften Anonymous. [Medieval Woodblock World Map] [Untitled circular world map from a woodblock of 1491.] Paris, Nicolas Couteau, 1543. Woodblock, 2 sheets joined. 300 mm diameter. € 18 000,– From „La Mer des Hystoires“. Very strong and even impression. A lovely example. This is the 1491 Lyons block of the world map, published in „La Mer des Hystoires“ Chronicle in Paris, in 1543. – Shirley, The Mapping of the World, 17. Champier Symphorien. Dyalogus singolarissimus et perutilis…in magicarum artium destructionem cum suis anexis de fascinatoribus de incubis et de demoniacis per frate Symonem de Ulmo…correctus. (Lyon, Balsarin, 1498 c.) 4° (mm 204x143); (40() leaves, gothic text on 28 lines. Woodcut vignette on titlepage. In modern morocco case. € 10 000,– First and only edition of this critic treatise on magical arts, written in form of dialog between author and his pupil Andreas. Nice copy. – Hain, 1570; Proctor 8582; Goff, C-421; Cantamessa, 956. Coronelli, Maria Vincenzo. Acamantis insula hoggidi Cipro, posseduta dalla Repubblica Veneta sin’all’anno 1571. Venezia, 1696. Copper engraving, mm 460x610, from „Corso geografico“. € 3000,– Dedicated to Giovan Battista Cornaro Piscopia. Very good example with mild paper discoloration at centrefold. – Stylianou, 138, Zacharakis, 678. Dictionarium Graecum. Venezia, Melchiorre Sessa e Pietro Ravani, 1525. In folio (307x215) leaves 182, (56). Text in Greek and Latin. Splendid woodcut titlepage. Modern binding. € 5000,– Rare first edition based in part on that by Crastonius. Ex libris Barone Landau. Nicolardi n. 62. Sander 2413: „Page du titre, grand excadrement a figures, copie d’apres la gravure de Hans Holbein <Table de Cebes>“ – Essling 2296; IT\ICCU\BVEE\016505 Dryander, Johannes. Zubereitung und warer Verstandt eines Quadranten / darauff man der Sonnen / und Sternen lauff des gleichen allerlei Abmesungen / mit andern villen nutzbarteiten vernemen mag. Zu Franckfurt am Meyn bey Christian Egenolph, in Christmonat, 1536. 8° (105x155). (20) leaves with 10 woodcuts vignettes. Vellum with old material. € 5500,– 98 First edition of this very rare book intended for practical construction and use of the quadrant, instrument used for terrestrial and celestial measurements. Johannes Dryander (Eichman), was born in Wetterau (Hessen) at the end of the XV century, he studied mathematics in Germany and medicine in Paris. Died in 1560 in Marburg an der Lahn. Good copy with minor defects. – Adams, D-942. H. E. (Monogramm). Deutschland, 1890. Capri. 380x550 mm. € 3500,– Fine watercolour dated and signed showing the panorama from the villa di Tiberio towards Punta Campanella. The artist is probably a pupil or follower of the famous Karl Lindemann Frommel. Excellent condition. Lychosthenes, Conrad. Prodigiorum ac ostentorum Chronicon… Basel, Petri, 1614. 4° (mm 270x190); leaves (12), 670, (2). Hundreds of woodcuts illustrations. Vellum with old material, ms. title on spine. € 8000,– First edition of this famous book, considered the most illustrated of the whole XVI century. Good copy with minor defects. – Adams 250; STC German 583; Brunte III, 1249. Muenster, Sebastian. Cosmographey: das ist Beschreibung aller Laender … Erstlich durch Herrn Sebastian Muenster mit grosser Arbeit zusammen genommen … Basel, Petri, 1614. In Folio (380x250 mm); eight parts in one volume; pages (24), 1573 (out of 1575, lacking 771–772 related to Switzerland) with 26 double-sheet maps, 28 double-sheet views, 2 views on four sheets and about 1000 ill. in text. Portrait of Muenster, titlepage in black and red. € 18 000,– Fascinating contemporary German pigskin binding with clasps and metal corners. One of the rarest edition of the famous book. Nice copy, just slightly uniformly brown, minor defects. – Baumeister 84, Graesse IV, 622. (See illustration) Paracelsus Theophrastus (Bombast von Hohenheim). Der Buecher und Schrifften des edlen hochgelehrten und bemehrten. Basilea, Waldfirch, 1589–90. Vier Theile in zwei Baenden. In 4° (240x160 mm); pages (8), 420, (110); pages 417, (107); (12), 439, (9); (12), 363, (9), with many portraits of Paracelsus. Contemporary vellum, partially coloured in green. € 3000,– First German edition of the collected works. We have volume III, IV, VII, VIII (of 10). Good copy, minor defects. (See illustration) Platone. Omnia divini Platonis Opera, tralatione Marsilii Ficini, emendatione et ad graecum codicem collatione Simonis Grynaei… Basileae, Froben, 1546. Folio (330x230 mm), pages (12), 952, (48). Printer’s device on titlepage and at end. Dedication to Lorenzo De Medici. Plato’s life by Marsilio Ficino. XVIII century vellum, title on label at spine. € 2100,– Second edition of Plato’s Opera Omnia by Froben, 4th edition in general. It was translated by Ficino from a Greek manuscript; it’s considered the most correct version of the century. In this edition 37 works are collected. Very well preserved copy except a worm track in margins from page 19 to page 223; waterstain; interesting manuscript annotations in margins of the Timeo and to Ficino’s commentary of the first eight dialogs. – Graesse, V, 320; Adams, 1446. Non in British Library. Pozzo, Andrea. Perspectivae pictorum atque architectorum, I pars …(II pars). Der Mahler und Baumeister Perspectiv /Erster Theil … / Zweiter Theil … Augsburg, Jeremias Wolff, 1708. 2 volumes in 4° (mm 310x200); Vol. 1: engraved title, printed titlepage, dedication to the reader, pages (2), plates 100+1 with (108) text pages, (2) pages of index; Vol. 2: titlepage, (102) text pages including the index, 118 plates, all engraved in copper by Johann Boxbarth. Original vellum with title on spine. € 2070,– Second German edition of this very important treatise in the history of perspective as thought for practical use by painters and architects: the first part deals with the theory of perspective, the second being a practical guide. Generally oxidated, some heavy waterstains and wormtracks. – Riccardi I, 238; Comolli 1964: vol. III, pp. 173–175; Fowler 1961: pp. 251–253. Vagnetti 1979: pag. 416. 99 Musikantiquariat Dr. Michael Raab Stand 66 Radspielerstraße 17 · 81927 München Telefon +49 (0)89 91 57 80 E-Mail: www.dreiraaben.de · Internet: [email protected] Musik · Noten · Autographen Bach, Johann S. [BWV 244] Grosse Passionsmusik nach dem Evangelium Matthaei. Partitur. Seiner Königlichen Hoheit dem Kronprinzen von Preussen in tiefster Ehrfurcht zugeeignet. Berlin, 1830. In der Schlesinger’schen Buch- und Musikhandlung (PN 1570). Fol., 3 Bll., VIII, 324 S., Hldr. d. Zt. m. aufgez. O.-Umschlag. – Nicht beschnittenes, unbenutztes Exemplar. Gestempelter Besitzvermerk. S. II mit kleiner Hinterlegung. € 11 000,– Erste Ausgabe. – Mit dem großen „Subcribenten-Verzeichniss“ und dem vorangestellten Text in Buchdruck. – Bach komponierte die Matthäus-Passion zum Karfreitag des Jahres 1729, um 1740 nahm er nochmals eine Umarbeitung des Werkes vor. Bis zur denkwürdigen Wiederaufführung unter der Leitung des gerade 20-jährigen Felix Mendelssohn sollten 100 Jahre vergehen: Am 11. März 1829 erklang die Passion mit Zelters Berliner Singakademie. Kinsky (Originalausgaben, S. 86) beschreibt den „starken Antrieb, den die ganze Bach-Bewegung 1829 durch die Wiederbelebung der Matthäus-Passion erhielt.“ Die Erstdrucke der Partitur und des Klavierauszugs von A. B. Marx erschienen bald darauf. Donizetti, Gaetano. Lucia di Lammermoor. Dramma tragico. Riprodotta integralmente per mandato di G. T. degli Alfieri. Mailand, Bestetti 1941. Qu-fol., 17 S., 186 Bll., verz. Ohldr. m. Goldprg., Kopfgoldschnitt, mont. FS. – Gering bestoßen. Erste Seiten des Vorworts knitterig. € 1500,– Schönes Faksimile der autographen Partitur. Hs. num. Ex. „237“ von 300. – Vorwort von G. Zavadini. Zwei frühe Dokumente der deutschen Händel-Rezeption Händel, Georg F. [HWV 57] Das Alexanderfest. Handschriftliche Partitur, betitelt: „AlexandersFest, oder Die Gewalt der Musik, zu Ehren der heil. Cäcilia. von Dryden, und in Musik gesetzt von Georg Friederich Händel. Anno 1736 zu London in Conventgarden zum erstenmahle aufgeführet“. Berlin (?) [um 1770]. Fol., 4 Bll., 107 S., zeitgenöss. Pbd. – Etwas bestoßen, Rücken oben leicht beschädigt. € 2200,– Vollständige Partitur der berühmten Kantate „auf den Tag der heiligen Cäcilia“ in einer Abschrift der Krause’schen Fassung. Saubere, geübte Abschrift auf 100 festem Papier, Ausstattung, Wasserzeichen und Schriftduktus lassen eine Entstehung um 1770 annehmen. Die Berliner Aufführung des Alexanderfests 1766 war die erste Darbietung eines Händel’schen Werkes nach seinem Tod außerhalb Englands, sie markiert den Beginn der deutschen Händelpflege. Vorliegende ist musikgeschichtlich von außerordentlicher Bedeutung, sie stellt eines der frühesten Dokumente der beginnenden Händelrezeption auf dem Kontinent dar. – Christian Gottfried Krause (1719–1770) war eine der zentralen Gestalten im Berliner Musikleben Mitte des 18. Jahrhunderts. Von besonderer Bedeutung waren die von ihm veranstalteten Privatkonzerte, bei denen vor allem Werke aufgeführt wurden, die seiner musikästhetischen Anschauung von „erhabenen Chorwerken“ entsprachen. Ausgehend von der durch ihn eingeleiteten Berliner Renaissance des geselligen deutschen Liedes wandte er sich groß besetzten Chorwerken zu (u.a. Grauns Tod Jesu und Telemanns Kantate Ino.) Krause hatte sich bereits in den 1740er Jahren mit Drydens Dichtung The Power of Musick beschäftigt, die die Grundlage für Händels Alexanderfest bildet. Seinen Freund Karl W. Ramler (1725–1798) konnte er für die Übersetzung des Textbuches gewinnen. Von dem unbekannten musikalischen Bearbeiter wurden „aufgrund der sehr freien und durchaus nicht genau der Musik Händels angepassten Übersetzung“ die meisten Rezitative neu komponiert; an einigen Stellen die (musikalische) Substanz verändert, erweitert, gekürzt, notfalls neu komponiert u.a. „Insgesamt läßt sich sagen, daß hier eine Form von ‚schöpferischem Historismus‘ waltet, der Respekt vor der Händel’schen Musik mit durchaus zeitgenössischen Vorstellungen von der Form eines deutschsprachigen Oratoriums … verbindet.“ (G. Busch, Berliner HändelRezeption 1748–1771). Händel, Georg F. [HWV 56] Der Messias. Deutsche Partiturabschrift der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. O.O., kein Schreibervermerk. Fol., 138 S., zeitgenöss. Pbd. – Bestoßen, Rücken beschädigt, Bezugspapier fehlt teilweise. Oberes Kapital mit geringem Wasserschaden. Titel fehlt (?), sonst innen gut. € 2200,– Höchst seltenes Dokument der frühesten deutschen Händel-Rezeption; die erste nachweisbare deutsche Aufführung des Messias fand 1772 in Hamburg statt. – Teilabschrift, die neben der instrumentalen Einleitung bis auf vier Ausnahmen nur die Chorsätze enthält. Die sehr saubere, sorgfältige Abschrift ist in voller Partitur ausgeführt und stimmt in Besetzung und Instrumentierung mit der Händelschen Vorlage überein. Die Pauken- und Trompeten-Stimmen sind nicht vollständig ausgeführt, wie auch im Vokalsatz einige Textunterlegungen fehlen. Die Partitur scheint demnach nicht ganz fertig gestellt worden zu sein, das Fehlen jeglicher Eintragungen und Benutzungspuren zeigt, dass sie auch nie zu Aufführungszwecken diente. – Format und Schrift lassen eine Datierung der Handschrift auf Mitte der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu, geographisch ist eine Herkunft aus Mittel- bis Norddeutschland anzunehmen, also im direkten Umfeld der bislang bekannten deutschen Messias-Partituren. Musikalisch bleibt die Verbindung zu Händels Vorlage sehr eng, textlich weicht die Übersetzung von den bislang bekannten (Hiller / Klopstock / Ebeling) ab. Das Hauptinteresse lag ohne Zweifel auf den Chorsätzen, die Auswahl wirkt fast wie zu Studienzwecken hergestellt. Dies und die der Partitur des Alexanderfestes ähnliche Ausstattung lässt eine Entstehung auch dieser Abschrift im Berliner Umfeld vermuten, was durch eine weitere sehr ähnliche, in der Berliner Staatsbibliothek aufbewahrte Partitur aus der Voß’schen Musikaliensammlung bestätigt wird. – Nur wenige deutsche Partituren von Händels beiden Meisterwerken sind aus dieser Zeit überliefert. Die englischen Erstdrucke erschienen 1767 bzw. 1769, in Deutschland erschien Messias und Alexanderfest in Partitur zuerst in Mozarts Bearbeitung kurz nach 1800, die Originalgestalt wurde erst mit Chrysanders Händelausgabe zugänglich. Hassler, Hans L. Psalmen und Christliche Gesänge mit vier Stimmen, auf die Melodien fugenweis componirt. Auf Befehl einer hohen Standesperson aufs neue ausgefertiget [von Joh. Ph. Kirnberger]. Lpz., J. G. I. Breitkopf 1777. Fol., 2 Bll., 150, (2) S., Hldr. d. Zt. Typendruck. – Etwas berieben. Innen sehr gut. € 4000,– dem Titel „Cantus-firmus-Sätze“ veröffentlicht wurden. Zwei der hier enthaltenen Sätze sind unveröffentlicht. – Die Chorsätze sind ohne Taktstriche auf ein bis zwei Systemen notiert und in der Art von Choralbearbeitungen angelegt. Das Experimentieren mit Quinten und Quarten, Liegetönen, Sekundreibungen und Parallelführungen erinnert an die Chorsätze nach Texten von Brecht aus den Jahren 1930/31. Die Bleistiftskizze mit dem Titel „Von der Freundlichkeit der Welt“, eine direkte Vorstufe des gleichnamigen Chores des Brechtzyklus, legt eine Datierung des Skizzenbuches in die Jahre vor und um 1930 nahe. In den vollständigen, in blauer Tinte notierten Kompositionen finden sich teilweise Ergänzungen und Anmerkungen in Blei. Daneben einige Skizzen und Entwürfe in Blei. – Mit einer privaten Widmung „ein junger Orff vom Alten Aug. 64.“ Petri, Christoph. Rinaldo und Armide, eine dramatische Cantate vom Herrn Hase. Leipzig, beym Verfasser und in Commission bey C. G. Hilschern, 1782. Qu-fol., 2 Bll., 34 S., zeitgen. Ppbd. m. goldgepr. Titelschild. In Typendruck. – Ebd. etwas bestoßen und leicht fleckig, innen von sehr guter Erhaltung. € 750,– Seltene erste Ausgabe. – RISM P 1591 (weist 5 Exemplare nach). – Chr. Petri (1758-?) war der jüngste Spross der Musikerfamilie Petri aus Sorau. Er hatte 1779–1782 in Leipzig Jura studiert, danach wirkte er in Sorau als Kantor. Er machte sich „bekannt durch eine Kantate ‚Rinaldo und Armida‘“ (Mendel / Reissmann). RISM H 2331. – Partitur-Ausgabe der 1607 in Nürnberg in Stimmbüchern erschienenen Psalmen. Kirnbergers Ausgabe ist musikgeschichtlich hochbedeutsam, stellt sie doch einen der frühesten Belege für die Wideraufnahme älterer Musik in Berlin dar. (Siehe Abbildung) Karg-Elert, Sigfrid. Hexameron. Op. 97. Bln., Simrock (PN 14460) © 1922. 4°, 4 Hefte in 1 Bd., Hln. Gestochen. – Bestoßen, teils lose. € 750,– Gestochener Korrekturabzug der vier Stücke „Erotikon“, „Ritornell“, „Sonett“ und „Legende“ mit eigenhändigen Eintragungen Karg-Elerts. Die zahlreichen Verbesserungen und Änderungen reichen vom Tausch der Opuszahl (97 statt 117) und Hinzufügung der Widmung, über Dynamik- und Vortragsangaben bis zu Notenkorrekturen und Fingersetzung. Orff, Carl. Skizzenbuch mit zwölf vollständig ausgeführten dreistimmigen Chorsätzen und mehreren Entwürfen. O.O. [um 1930]. Qu-8°, 28 S., davon 16 beschrieben. O-Kart. (OU lose). € 7500,– Das Notenbuch enthält die Niederschrift von insgesamt zwölf kleinen Chorsätzen, die zum Teil unter 101 Reiss & Sohn Stand 10 Buch- und Kunstantiquariat Adelheidstraße 2 · 61462 Königstein im Taunus Telefon +49 (0)6174 927 20 · Fax +49 (0)6174 92 72 49 E-Mail: [email protected] · Internet: www.reiss-sohn.de Alte Drucke · Naturwissenschaften · Atlanten · Geographie und Reisen · Illustrata Mehrfacheinband oder Vexierbuch aus sechs verschachtelt zusammengebundenen Bänden. In zwei braunen Kalblederdecken des späten 16. Jahrhunderts, Vorder- u. Rückdeckel je zweigeteilt, auf der einen Hälfte beider Deckel eine blindgeprägte, ornamentale Verzierung, zusätzlich bemalt in Rot und Weiß. Die andere Hälfte des Vorderdeckels mit blindgeprägtem Wappensupralibros, die andere Hälfte des Rückdeckels leer. Punzierter und farbig bemalter Goldschnitt mit floralen Motiven, mehrere Schließbänder. In moderner Lwd.-Kassette. Wohl Deutschland um 1580. Qu.-8vo (10,5:15,5 cm). € 28 500,– Berufe. Album mit 13 Gouachen auf Pergament. Deutschland 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Blattgr. der Gouachen ca. 19–19,5:15–15,5 cm. In einem Lederband d. 19. Jh. in Qu.-kl.-fol. mit Blindprägung und Schließenresten. € 9500,– Schöne Folge von Goauchen mit Berufsdarstellungen in kräftigen und frischen Farben, jedes Blatt mit goldener Umrahmung und Bezeichnung. Die fein gezeichneten und künstlerisch hochstehenden Darstellungen zeigen in der Bindefolge Bierbrauer, Färber, Fassbinder, Hufschmied, Hutmacher, Maler, Schneider, Schreiner, Schuster, Uhrmacher, Wagner und Weber. Neben der Darstellung einer männlichen Person (teilw. auch zwei auf einem Blatt) bei seiner Tätigkeit, ist jeweils eine weibliche Person in ihrer Tracht dargestellt, in der Hand Blumen, einen Hut, einen Krug u.a. haltend. Häufig sind auch berufsbezogene Werkzeuge an den Wänden, Fensternischen oder auf dem Tisch wiedergegeben. – Die Pergamentblätter sind in den Ecken auf stärkeres Papier montiert, stellenw. etwas wellig, einige Feuchtigkeitsspuren im Bildrand, Bildüberschriften vereinzelt etwas angeschnitten. Einige leere Bll. an- u. zwischengebunden. (Siehe Abbildung) 102 Schönes und wohlerhaltenes Exemplar eines Mehrfacheinbandes, vorliegend ein sehr seltener Sechsfacheinband, bei dem die einzelnen Bände nicht nebeneinander, Rücken an Rücken, zusammengebunden wurden, sondern verschachtelt, so dass von jeder der vier Seiten das Buchobjekt geöffnet werden kann. Vgl. hierzu ausführlich K. Köster, Mehrfachbände und Vexierbücher. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd. XIV (1974), Sp. 1879 ff. – Der Band enthält 5 Drucke aus Dillingen, davon 2 in 8vo und 3 in 12mo. Ein sechstes Buch enthält nur weiße Blätter, die zu Anfang von alter Hand beschrieben sind. Enthält: I. A. Walasser. Von der Gnadreichen, Hochberümpten, weitaußgebraiten und langhergebrachten Brüderschafft des Psalters oder Rosenkranz Mariae. Dillingen, S. Mayer, 1572. 8vo. Mit 16 Textholzschn. 8 nn., 72 num. Bll. – VD 16, W 819. – II. J. Deublinger (Columbinus). Von dem hochwürdigen Sacrament der heyligen Firmung. Dillingen, S. Mayer, 1572. 8vo. 87 num., 1 w. Bll. – VD 16, D 671. – III. Der Seelen Lustgärtlin. Schöne Andächtige Betrachtungen, was ein Mensch bey den ausserlichen und leyblichen Blümen unnd Kreutern, innerlich und gaystlich betrachten soll. Dillingen, S. Mayer, 1575. 12mo. Mit 4 Textholzschn. 112 nn. Bll. (die letzten 2 weiß). – VD 16, S 5273. – IV. (Gar schöne, andächtige und kräfftige Gebett, vor, under, und nach der Wandlung des zarten fronleichnams Christi, bey Meß zu sprechen. Dillingen, S. Mayer, 1574). 12mo. Mit 2 Textholzschn. 111 (st. 112) nn. Bll. – VD 16, G 390. – Es fehlt der Titel. – V. (S. Fridolin). Der Geistlich Herpst. Auszgelegt auff das inwendig leiden unsers allerliebsten Herren Jesu Christi. Dillingen, S. Mayer, 1575. 12mo. Mit 1 ganzseit. Holzschnitt. 96 nn. Bll. – VD 16, F 2794. – Titel stärker fingerfleckig, mit wenigen kl. Wurmspuren u. alt aufgezogen. – VI. 40 weiße Bll. in 12mo, davon 3 von alter Hand beschrieben. Enthält zwei Gebete, davon eines betitelt „Tägliche Gute Meinung“. – Mehrere moderne weiße Bll. vorgebunden. – Erhaltung: Die Texte insgesamt etwas stockfleckig u. gebräunt. Der Einband sorgfältig restauriert, die Verzierungen stellenw. abgerieben. Boutemie, D. (Calendrier grotesque). Folge von 12 Kupfern von J. B. H. Bonnart nach Denis Boutemie. (Paris, frühes 17. Jahrhundert). Kl.-8vo. Hldr. d. 20. Jh. mit Rückentitel u. Deckelschild. € 9500,– Vgl. Ornamentstichkat. Bln. 4322, Meaume (Callot) 944–55, Thieme-B. IV, 470 (Boutemie) u. 305 (Bonnart). – Sehr seltene Folge von 12 Monatskupfern mit grotesk-phantastischen Figuren, teilw. in der Art des Jacques Callot, Plattengröße ca. 10,5:6,5 cm. Boutemie (auch Boutemi u. Boutmi), teilw. auch unter Daniel B. geführt, war französ. Hofgoldschmied, Medailleur u. Kupferstecher, ab 1628 in Paris tätig. Seine Folge mit grotesken Monatskupfern entstand um 1638 und ist vorliegend durch den Pariser Kupferstecher u. Kupferstichverleger Jean Baptiste Henri Bonnart (1678–1726) gestochen u. herausgegeben, die Kupfer jeweils mit seinem Namen bzw. Adresse. Insgesamt sehr schöne Erhaltung. (Siehe Abbildung) Goya, F. de. Los Caprichos. (Madrid, Calcografia nacional, um 1881–1886). Fol. (Blattgr. 36:26 cm). 80 Radierungen mit Aquatinta in Sepia bzw. Schwarz gedruckt. Lose Blätter. € 18 500,– Harris II, 60 ff., 36–115 III/5 (12). – Seltene fünfte Ausgabe auf unbeschnittenem, starken u. saugfähigen Papier, mit den bei Harris angegebenen Kennzeichen u. Papiergröße. – Frühester der großen Zyklen Goyas, erstmals 1799 erschienen. – Erste Tafel (Porträt Goyas) etwas gebräunt u. fleckig, Nummern der Tafeln 30 u. 64 mit Bleistift nachgezogen. Insgesamt schöne und vollständige Folge auf sehr breitrandigem Papier. (Siehe Abbildung) Goya, F. de. Los desastres de la guerra. Colección de ochenta láminas inventadas y grabadas al agua-fuerte. Madrid, (Calcografia nacional), 1903 (= 1923). Qu.-fol. 80 Radierungen mit Aquatinta. 2 Bll. Titel u. Vorwort. Hlwd. d. Zt. (vermutlich Verlegereinband). € 12 000,– Harris II, 171 ff., 121–200/III, 5. – Fünfte Ausgabe. „This edition was limited to 100“ (H.). Von den Originalplatten auf Bütten mit Wasserzeichen Joseph Guarro mit Burg gedruckt. Blattgr. 24,7:33,6 cm. (Harris 240:320 mm.). Mit dem Titel und Textblatt der Ausgabe von 1903. Die berühmte Suite entstand unter dem Eindruck des Guerilla-Krieges gegen Napoleon 1810–13. Sie gilt vielen als die vollendetste Leistung des Künstlers auf dem Gebiet der Aquatinta-Radierung. – Alle Taf. auf ca. 1,5 cm breite Fälze gesetzt. Text gleichmäßig leicht gebräunt. Tafeln in sehr gutem, fleckenfreien Zustand. 103 Antiquariat Schmidt & Günther Stand 20 Bahnstraße 25 · 65779 Kelkheim Telefon +49 (0)6195 741 24 · Fax +49 (0)6195 742 91 · Mobil +49 (0)172 682 01 68 E-Mail: [email protected] Bibliophilie · Illustrierte Bücher · Kunstwissenschaft Codex Manesse. Die Manessische Liederhandschrift. Faksimile in farbigem Lichtdruck. Leipzig, Insel-Verlag 1925–27. Folio. 844 S. Mit 137 ganzseitigen farbigen Miniaturen. Weißer Orig.-Schweinslederbd. mit Deckel- u. Rückenprägung. (Signiert H. Sperling, Leipzig). € 12 800,– Der Codex Manesse, auch Manessische Liederhandschrift genannt, ist die umfangreichste Liederhandschrift des Mittelalters. In 320 nummerierten Exemplaren erschienen. – Sarkowski 1054. Chagall – Longus. Daphnis et Cloe. D’après la traduction d’Amyot, ruvue et complétée par PaulLouis Courier. Lithograpies originales de Marc Chagall. 2 Textbde. u. 1 Tafelmappe. Paris, Teriade Editeur. 1961. Folio. 149 S. Mit 42 farbigen Orig.Lithographien von Marc Chagall, davon 16 doppelblattgroß. Kirschrote Maroquinbde mit längs laufenden vergoldeten Rückentiteln, Deckelvergol- 104 dung in Form elliptisch verlaufender Halbkreise. Kassetten der Textbde. mit blauem Samt ausgeschlagen. (Signiert Gotthilf Kurz). € 240 000,– Eines von 250 nummerierten Exemplaren auf Vélin d’Arches. Das Impressum von Marc Chagall signiert. Die 26 eingebundenen einseitigen Tafeln am Oberrand 5 mm durch den Goldschnitt beschnitten. Die 16 prachtvollen Doppeltafeln liegen lose in einer separaten Kassette. In „Daphnis et Chloe“ erzählt der griechische Dichter Longus im 2. Jahrhundert n. Chr. die Geschichte von zwei ausgesetzten Kindern, die von den Hirten Lamon und Dryas aufgenommen wurden und erst nach vielen Jahren als Kinder wohlhabender Eltern aus Mytilene erkannt werden. Sie kehren aber nicht zurück, bleiben bei den Hirten, und feiern dort ihre Hochzeit. Dieses Werk zählt unzweifelhaft zu den schönsten Malerbüchern. Die bedeutende Anzahl der farbigen Lithographien von Marc Chagall machen dieses Buch zu einem Hauptwerk der illustrierten Bücher unserer Zeit. – Mourlot 308–349. (Siehe Tafel 9) Aristotelis. Opera. Qua extant omnia, breui paraphrasi, ac littera perpetuo inharente explanatione illustrata A. P. Sylvestro Mauro societatis iesv. 6 Bde. Roma, Bernavo 1668. 4to. LXXXVIII, 4018 S. Russischgrüne Lederbde. mit Rückentitel, Deckelfileten u. goldenen Wappensubralibros. € 7800,– Bedeutende Gesamtausgabe der Werke des Aristoteles in prachtvollen Einbänden. Exemplar aus der für ihre schönen und seltenen Drucke berühmten Bibliothek J. Gomez de la Cortina. Kirchner – Döblin, A. Das Stiftsfräulein und der Tod. Eine Novelle. Berlin, A. R. Meyer 1913. 4to. 12 S. Mit 5 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten von E. L. Kirchner. Illustr. Orig.-Brs. € 6800,– Erstausgabe. Eines von wenigen Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan. Kirchners Holzschnitte zu Döblins Novelle stellen seine erste Illustrationsfolge dar. Eine Inkunabel der expressionistischen Literatur. Breitrandig u. tadellos erhalten. – Dube H 199–203. Kirchner – Grohmann, W. Kirchner-Zeichnungen. 100 Tafeln und zahlreiche Holzschnitte im Text. Dresden, Ernst Arnold 1925. 4to. 37 S. mit 16 Orig.Holzschnitten (2 farbig) u. 100 teils farbigen Taf. Orig.-Halbpergamentbd. mit goldenem Rücken- u. Deckeltitel. € 12 000,– Eines von 200 Exemplaren der Vorzugsausgabe. Mit dem zusätzlichen Orig.-Holzschnitt „Weiblicher Akt vor Schrank“, vom Künstler voll in Rotstift signiert. Tadellos erhalten. – Dube 287, 355, 833, 835–849. Klee – Corrinth, C. Potsdamer Platz oder die Nächte des neuen Messias. Ekstatische Visionen. München, Georg Müller 1920. 4to. 90 S. Mit 10 Lithographien von Paul Klee. Orig.-Halblederbd. Mit Rückentitel u. Kopfgoldschnitt. € 3800,– Das einzig von Paul Klee durchgestaltete illustrierte Buch. In 500 nummerierten Exemplaren erschienen. – Kornfeld A 112. – The Artist and the Book 144. – Schauer Bd. II,118. – Lang 177. Nolde – Schiefler, G. Das graphische Werk Emil Noldes bis 1910. Das graphische Werk von Emil Nolde 1910–1925. 2 Bde. Berlin, J. Bard u. Euphorion Verlag 1911–27. 4to. 313 S. Mit 3 ganzseitigen Orig.-Lithographien (davon 2 farbig), 4 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten u. 57 Orig.-Holzschnitten im Text. Orig.-Kart- u. Leinenbd. € 12 000,– Eines von 450 bzw. 520 nummerierten Exemplaren dieser Inkunabel der Buchdruckkunst des deutschen Expressionismus. Die überreiche Ausstattung mit Orig.-Graphik, insgesamt 64 Arbeiten, machen dieses Werk zu einer bibliophilen Kostbarkeit. Tadellos erhalten. – Schiefler/Mosel 40–78, 153–164, L35, L71 u. L77/II. Fontane, Th. Effie Briest. Roman. Mit Steinzeichnungen von Max Liebermann. (Berlin, Officina Serpentis 1927). 4to. 314 S. Mit 21 Orig.-Lithographien v. Max Liebermann, davon die Erste ganzseitig u. signiert. Orig.-Pergamentbd. mit reicher Rückenvergoldung nach einem Entwurf von Marcus Behmer. € 5000,– Als Jahresgabe der Maximilian-Gesellschaft in 325 Exemplaren erschienen. Tadellos erhalten. – Rodenberg 518. – Schauer, Bd. II,43. Seewald – Kleist, H. v. Penthesilea. Ein Trauerspiel von Heinrich von Kleist mit 21 Lithographien von Richard Seewald. München, Goltzverlag 1917. Kleinfolio. 129 S. Mit 21 signierten Orig.-Lithographien von H. Seewald, davon 5 handkoloriert. Roter Orig.-Maroquinbd. von A. Köllner, Leipzig auf 5 Bünden mit Rückentitel, stilisierte Deckelvignette, 4-facher Innenkantenfilete u. Goldschnitt. € 2500,– Eines von 25 Exemplaren der Museumsausgabe mit den handkolorierten Orig.-Lithographien von R. Seewald. Tadellos erhalten. Defoe, D. Robinson Crusoë. Mit 85 Zeichnungen von Richard Seewald. München, Goltz-Verlag 1919. Folio. 318 S. Mit 2 handkolorierten u. signierten Orig.-Lithographien v. R. Seewald. Orig.-Antikkalbspergamentbd. mit Rücken- u. Deckeltitel. (Einband Karl Ebert, München). € 3800,– Eines von 20 Exemplaren der Museumsausgabe mit zwei eigenhändig von R. Seewald kolorierten u. signierten Orig.-Lithographien. – Rodenberg 350. Spinosa, B. de. Ethik. Übersetzt von Otto Baensch. Darmstadt (1920). 4to. 320 S. durchgehend in rot u. schwarz gedruckt. Orig.-Halbpergamentbd. mit Rückentitel, Kopfgoldschnitt. € 1500,– 26. und letztes Buch d. Ernst Ludwig-Presse. Eines von 100 Exemplaren. Prachtvoller Druck von Spinozas Hauptwerk. – Sarkowski 1628. – Rodenberg 76– 77. – Stürtz 25. Kafka, F. Amerika. Roman. München, Kurt Wolff (1927). 4to. 391 S. Roter Orig.-Leinenbd. mit Rücken- u. Deckelschild. € 1200,– Erstausgabe. Sehr schönes Exemplar. – Wilpert/Gühring 2/10. Mann, Th. Wälsungenblut. München, PhantasusVerlag (1921). 4to. 89 S. Mit 12 ganzseitigen u. 20 kleineren Orig.-Lithographien von Thomas Theodor Heine. Orig.-Pergamentbd. mit Rückentitel, Deckelvignette, umlaufenden goldenen Fileten u. Kopfgoldschnitt. € 3500,– Erstausgabe. Eines von 70 Exemplaren der Vorzugsausgabe in Antikkalbspergament. Das Impressum eigenhändig von Thomas Mann und Th. Th. Heine signiert. Rodenberg 459. – Bürgin 18. – Potempa E 22/2. 105 Antiquariaat Die Schmiede Stand 55 A. + G.Leyerzapf Brouwersgracht 4 · 1013 GW Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 625 05 01 · Fax +31 20 623 54 70 E-Mail: [email protected] · Internet: www.dieschmiede.nl Deutsche Literatur · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Buchwesen George, Stefan. Gesamt-Ausgabe. 18 Bände in 15. Bln., Bondi (1928–34). Zus. 2410 S., 5 Taf.u.zahlr. Faks. OPgt. m. Verg. in bedr. Schubern. € 5200,– 1. Ausg. (Band 1: 2. Druck vom April 1928) der maßgeblichen Werkausgabe d. Verf. Landmann 677.1 von 80 (nach Landmann 90) num. Expl. d. Vorzugsausgabe auf Japanpapier. Gerstäcker, Friedrich. Herrn Mahlhubers Reiseabenteuer. München, H. v. Weber 1917. 175 S., handkolorierter Titel u. 75 handkolorierte Zeichnungen v. Emil Preetorius. Dunkelbl. Maroquinhandband a. 5 Bünden m. Filetenverg. a. Rücken, Deckeln u. Innenkanten, handumstochenen Kapitalen u. Japanpapiervorsätzen in gefüttertem Schuber. € 525,– (5. Dreiangeldruck). Ohr 21; Rodenberg I, 417; Schauer II, 62. Druck a. Van Gelder-Maschinenbütten (m. Wasserzeichen d. Vlgs.) in der Unger-Fraktur in 650 num. Expl. (insges. 690 Expl.). Unnum. Expl. in einem wohl für den Verleger angefertigten Einband, Druckvermerk m. 3zeil. Widmung Hans von Webers an seinen Sohn u. späteren Verlagsnachfolger. Feigl, Friedrich. Franz Kafka liest den ‚Kübelreiter‘. Originaltuschzeichnung. Bildgr. 15,5 x 13 cm. € 5500,– Am rechten Rand vom Künstler signiert. Unter der Darstellung vom Künstler bezeichnet u. mit Widmung: ‚Dr. J.P. Hodin in Freundschaft / Friedrich Feigl London im Mai 1946‘. Berühmtes, vielfach abgebildetes Porträt Kafkas, das als einziges nach dem Leben gezeichnetes künstlerisches Kafka-Porträt gilt. Nach brieflicher Äußerung Hodins wurde es jedoch erst 1946 auf seinen Wunsch vom Künstler aus der Erinnerung angefertigt. Der von Feigl stammende Titel bezieht sich auf eine Lesung Kafkas in kleinem Kreis, bei der er seinerzeit selbst anwesend war. Feigl war Schulkamerad Kafkas und emigrierte 1939 nach London, wo er den ebenfalls aus Prag stammenden Kunsthistoriker Hodin kennenlernte, der sich auch als Kafka-Forscher einen Namen machte. Auf dünnem Papier gezeichnet u. auf etwas größerem Karton fixiert (dadurch an den Rändern leicht wellig). Originalrahmung hinter Glas. (Siehe Abbildung) 106 Jean Paul. Titan. 4 Bände u. ‚Komischer Anhang zum Titan‘ 2 Tle. 6 Bände in 4. Bln., Matzdorff 1800–1803. Zus. 2074 S., 4 gest. Titel. Marm. HLed. d. Zt. m. RVerg. € 575,– 1. Ausg. dieses vom Autor als sein Hauptwerk bezeichneten philosophischen Romans, mit allen Merkmalen des Erstdrucks. Berend/Krogoll 13a/14. Bis auf 1 Bl. Inhaltsverzeichnis v. Band 2 komplett. Einbände leicht berieben bzw. bestoßen, 5 Bl. in Band 4 falsch eingebunden. Joyce, James. Ulysses. 3 Bände. (Basel, Rhein-Vlg.) 1927. Zus. 1585 S. Marm. OHLed. a. 5 Bünden m. verg. RSchild. € 1875,– 1. Ausg. der ‚vom Verfasser geprüften deutschen Ausgabe von Georg Goyert‘, die durch Vermittlung von Iwan Goll zustandekam. Aus Zensurgründen als ‚Privatdruck‘ hrsg. 1 von 1000 num. Expl. (insges. 1100 Expl.). Druckvermerk in Band 1 v. Verf. signiert. Beil. 3-seit. Subskriptionseinladung u. 16-seit. ‚Bericht über das grösste Prosawerk des XX. Jahrhunderts‘. Beilagen m. Gebrauchsspuren. (Kaukol, M. J. Cl.). Christlicher Seelen-Schatz Ausserlesener Gebetter. [Bonn 1729]. Titel, 4 Bl. Widmung, 123 Bl., sämtlich in Kupferstich m. Wappentafel, 9 Zwischentiteln u. 32 illustrativen Initialen u. Vign. Dunkelgrün. Maroquinband m. reicher floraler Deckel-u. RVerg., dreiseitigem Goldschnitt u. Vorsätzen aus Goldbrokatpapier (um 1750). € 1100,– Rümann 504; Bonacini 924; Lanck./O.I,80. Eines der schönsten kalligraphierten Bücher des deutschen Barock, berühmt auch seiner Ansichten wegen (u. a. Schloss Brühl). Expl. der dem Auftraggeber dieses Gebetbuchs, Kurfürst Clemens August v. Köln vorbehaltenenen Teilauflage mit d. zusätzlichen Widmungsblatt u. der Wappentafel. Expl. mit d. verbesserten Initiale a. Bl. 20. Schönes, sauberes Expl. in bemerkenswertem Einband. K. M. Schultheiss. OLed. m. reicher Filetenverg. a. Deckeln, Rücken u. Innenkanten (sign.: E. A. Enders. Leipzig) in Schuber. € 830,– (22. Avalun-Druck). Rodenberg I,334; Schauer II,97. Schöner Druck v. J. Hegner in der Fleischmann-Antiqua auf Bütten in 450 num. Expl. 1 von 50 Expl. d. Vorzugsausgabe in Ganzleder m. signierter Extrasuite der Graphiken in (restaurierter) Or.-Mappe. Kraus, Karl. Die chinesische Mauer. München, Langen (1910). 460 S. + 4 S. Anz. OLn. € 1200,– 1. Ausg. (Ausgew. Schr. 3). Kerry A 19. Vortitel m. eigenh. Widmung d. Verf. an Helene Kann. Mörike, Eduard. Lucie Gelmeroth. Novelle. Frankf., Ars Librorum (1966). 37 S., 16 OHolzstiche v. Imre Reiner. OLed. m. VDeckelverg. u. verg. RSchild in buntpapierüberzog. Halblederkassette. 4°. € 650,– (15. Ars-Librorum-Druck). Tiessen 33; Spindler 40,35. In der van Dyck-Antiqua auf Hahnemühlebütten gedruckt in 650 num. Expl., Druckvermerk v. Künstler signiert. 1 von 25 Expl. d. Vorzugsausgabe im Handeinband v. Helmuth Halbach. Kassettenränder leicht verblasst. Mynona [= S. Friedländer]. Geheimnisse von Berlin. Bln., Steegemann [1931]. 374 S., 6 ganzs. Zeichn. v. Lothar Homeyer. OLn. € 750,– Raabe 217,12; Mynona-Kat. 350; Meyer 149 (m. Abb.). Titelaufl. dieses ‚Berliner Nachschlüsselromans‘, der 1922 unter dem Titel ‚Graue Magie‘ erschienen war. Expl. aus der Bibliothek des Verf. mit seinem von Scheerbart entworfenen Exlibrisstempel a. Vors. Titel m. 8zeil. eigenh. Widmung d. Verf.: ‚Bücher sind nur / Konserven. Das soll / im Kopfe aufkochen. / Herrn & Frau Dr. / Weinberg/ in ewig konservierter Verehrung / Mynona. / Halensee, Juli 1932’. Roth, Joseph. Die Flucht ohne Ende. Ein Bericht. München, K. Wolff (1927). 253 S. OLn. m. Schutzumschl. € 650,– 1. Ausg. Verlagsfrisches Exemplar dieses Hauptwerks d. Verf. Sophokles. Ödipus der Tyrann. Übersetzt von Friedrich Hölderlin. (Tölz, Bremer Presse 1919). 95 S. Geglätt. OPgt. m. 5 durchgezog. Pergamentbünden u. schlichter Deckel-u. RVerg. (sign.: Bremer Binderei Fr[ieda]. Th[iersch].). 4°. € 725,– (3. Druck d. Bremer Presse). Auf unbeschnittenem van Gelderbütten gedruckt in 270 num. Expl. Stendhal. Vanina Vanini. (Hellerau, Avalun 1922). 91 S. (franz. Text), 12 (10 ganzs.) ORadierungen v. Der Sturm. Halbmonatsschrift (Jg. 7 ff.:Monatsschrift) für Kultur und die Künste. Hrsg. v. Herwarth Walden. Bln., Oktober 1913 – Juli 1928. Jg. 4, H. 182/83 – Jg. 19, H. 4. Insgesamt 156 Hefte (+ 5 Monatsberichte v. Jg. 15) in 2 Sammelbänden (Jg. 4–9), danach in Einzelheften. 2° bzw. 4°. € 8700,– Umfangreiche Folge dieser bedeutendsten expressionistischen Zeitschrift m. zahlreichen Originalgraphiken. Bis Jg. 11(1920) ununterbrochen, danach fehlen 17 Hefte (Jg. 12,H. 2; Jg. 13,H. 10; Jg. 14,H. 3 u. 7; Jg. 15, H. 1; Jg. 16, H. 1 u. 9/10; Jg. 17, H. 1–6, Jg. 18, H. 7–10 u. 12). Die Hefte der 1919–21 erschienenen Jahrgänge 10–12 teils mit losen Umschlägen, stärker gebräunt u. mit kl. Randläsuren, Jg. 5, Heft 21/22 ohne Titelblatt. Sonst nur leichte Gebrauchsspuren. (Siehe Abbildung) Wallenberg, Heinz. Originalzeichnungen zu „Bibliophiles Bilderbuch“. [Bln. ca. 1935]. 90 (7 farbig aquarellierte) Zeichnungen in Tusche u. Bleistift. Verschiedene Formate. € 2100,– Originalentwürfe für die 1936 „für die bibliophilen Freunde von Gerhard Schulze“ in 200 Expl. gedruckte Mappe (hier in der handkolorierten Variante beigefügt). Von den 13 Blättern (einschl. Titel) liegt (bis auf Bl. 9) jeweils mindestens 1 monogr. Reinzeichnung auf Pauspapier vor, die wohl als Druckvorlage diente. Dazu zahlreiche Vorzeichnungen u. Entwürfe, die teils erheblich von der definitiven Fassung abweichen. Die das damalige Berliner bibliophile Leben liebevoll karikierende Mappe ist das Hauptwerk d. aus Danzig stammenden Graphikers, der nach 1933 Mitglied im Jüdischen Kulturbund war und als Kinderbuchillustrator bekannt wurde. Kurz vor Kriegsbeginn emigrierte er nach Kolumbien, wo er als Reklamezeichner aktiv war. 107 Hans-Martin Schmitz Stand 7 Luxemburger Straße 124 · 50939 Köln Telefon +49 (0)221 44 85 35 · Fax +49 (0)221 424 89 41 E-Mail: [email protected] · Internet: www.asianartschmitz.de Alte Kunst aus Japan und China Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Farbholzschnitt aus der Serie: Fûzoku sanjûni sô (32 modische Attitüden). Titel: Nomitasô Ansei nenkan machi geisha zoku ni shakunin no fûzoku (Durstig; die Darstellung einer Stadt-Geisha, einer Sake-Einschenkerin, in der Ära Ansei, 1854–1860). Mädchen mit SakeSchale neben einem Kerzenhalter. Format: ôban. Signatur: Yoshitoshi; Siegel: Taiso. Verlag: Tsunashima Kamekichi. Plattenschneider: hori Yû. Datum: Meiji 20 (1888). Sehr guter Druck in frischen Farben. Unten und links bis zum Druckrand angeschnitten. (Siehe Abbildung) € 1200,– Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Farbholzschnitt aus der Serie Kinsei kyogiden (Biographien moderner Männer). Titel: Kasagawa Higezô bezwingt mit bloßen Händen einen Ochsen. Format: ôban. Sig- 108 natur: Kaisai Yoshitoshi hitsu; Siegel: Kiri. Verlag: Iseki. Plattenschneider: Ôta Tashichi. Datumssiegel: 1865. Guter Druck in guten Farben. € 300,– Utagawa Toyokuni (1769–1825). Drei Damen mit Dienerin vor einem Käfig mit Pfauen. Format: ôban, mittleres Blatt eines Triptychons. Signatur: Toyokuni ga. Verlag: Nichimura Yohachi Eijudô. Zensur: kiwame. Datum: ca. 1788/89. Sehr guter Druck in noch guten Farben, leicht knittrig und stellenweise hinterlegt. € 350,– Lit.: F. Succo, Toyokuni und seine Zeit, München 1914, Bd. 2, Nr. 681. Utagawa Kunisada (1786–1865). Farbholzschnitt aus der Serie Tôsei mitate sanjûroku kasen (Moderne Vergleiche mit 36 Theaterhelden). Titel: Ki- soyama no Yukiware sô / Miyamoto Musashi. Format: ôban. Signatur: Kiô Toyokuni ga im toshidama. Verlag: Hirano-ya Shinzô. Plattenschneider: Matsushima hori Masa. Zensur- und Datumssiegel: aratame 9/1862. Sehr guter Druck in sehr guten Farben, mit Blindprägung. € 200,– Utagawa Hiroshige (1797–1858). Farbholzschnitt aus der Serie: Gojûsantsugi (sog.: Muraichi jinbutsu Tôkaidô) (Die 53 Stationen des Tokaidô mit Personen). Titel: Seki. Zwei reisende Damen zu Pferd. Format: chûban. Signatur: Hiroshige ga. Verlag: (Murataya Ichibei). Datum: 1852. Sehr guter Druck in frischen Farben. € 180,– Utagawa Hiroshige II. (1826–1869). Farbholzschnitt aus der Serie: Tôtô sanjûrokkei (36 Ansichten der Osthauptstadt). Titel: Kasumigaseki setchû (Kasumigaseki im Schnee). Format: ôban. Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Aito. Zensur: aratame. Datum: 1862. Sehr guter Druck in frischen Farben. € 600,– Toyohara Kunichika (1835–1900). Farbholzschnitt aus der Serie: Kaika ninjô kagami (Spiegel der blühenden Sitten und Gebräuche). Nr. 22, Yamome gose (Die Witwe). Dame auf Nackenstütze ruhend und ein Buch lesend, das den Titel dieser Serie trägt. Format: ôban. Signatur: Toyohara Kunichika hitsu mit toshidama. Verlag: Kobayashi Tetsujirô. Plattenschneider: Watanabe Eizô. Datum: Meiji 11 (1878), 4. Monat. Sehr guter Druck in sehr guten Farben. € 240,– Die Figur der Dame ist eine ziemlich genaue Kopie nach einem Blatt von Utamaro aus der Serie Kyôkun oya no megane (abgeb. in: J. Kurth, Utamaro, Leipzig 1907, Tafel 19). Tsukioka Kôgyo (1869–1927). Farbholzschnitt aus der Serie Nôgaku zue (Illustrationen von Nô-Stücken). Hier: Enoshima; Seite 14 aus Bd. 2, Teil 1. Ryûjin (in nochijite-Rolle) mit Otobide-Maske mit Drachen und Stab und Benzaiten (in tsure-Rolle) mit zwei Himmelsknaben. Format: ôban yoko-e. Signatur: Kôgyo; Siegel: Kôgyo. Verlag: Matsuki Heikichi. Datum: Meiji 32 (1899), 1. Monat, 10. Tag. Sehr guter Druck in frischen Farben. € 100,– Gojûsantsugi Hokusai dôchu gafu (Aus den 53 Stationen; Hokusai’s Bilderalbum von unterwegs). 1 Bd., komplett. Illustrator: Toyota (Iwakubo Hokkei) (1780–1850) und Hokusai (1760–1849). Schwarz-Weiß-Holzschnitt mit Orange. Vorwort von Takai Ranzan, undatiert. Verlag: Kôgetsudô Bunsuke, Nagoya. Datum: Tenpô 6 (1835). Maße: 23 x 16,2 cm. Einband: Orangefarben mit horizontalen tatewaku-Streifen; Titelstreifen, in hellblau gedruckt: Gojûsantsugi Hokusai dôchu gafu zen. € 850,– Darstellungen der 53 Stationen des Tôkaidô, pro Seite eine Station. Ursprünglich wurde dieses Buch mit kyôka über die Stationen des Tôkaidô und unter dem Titel Kyôka tôkin ekiro no suzu in mehreren Bänden herausgegeben. 1835 erschien dann erstmalig eine Ausgabe, gedruckt von den originalen Blöcken, aber ohne kyôka, unter dem Titel Dôchû gafu. Es wurde als Werk des Hokusai präsentiert, auch wenn von ihm nur zwei Illustrationen stammen. Utagawa Hiroshige III. (1842–1894). LeporelloAlbum mit Farbholzschnitten von neun Ansichten der Präfekturen mit dem Titel Fuken Meisho Zue (Berühmte Ansichten der Präfekturen). Verlag: Mizuno Keijirô, Tokyo. Datum: Meiji 13 (1881). Maße: 24 x 17,6 cm. Gelber Einband mit geprägtem fortlaufendem Swastika- Muster (sayagata). Gute Drucke in kräftigen Farben. Titelschild fehlt. € 550,– Gyokurin. Skizzenbuch betitelt: „Yôshû meiseki shachô“ (Skizzenheft der berühmten Denkmäler der Provinz Yôshû), Bd. 6. Tusche und wenige leichte Farben auf Papier. 13,8 x 20 cm. € 280,– Signatur und Siegel: Gyokurin. Datiert Meiji jukyûnen (1886). Zwei Sammlerstempel: Okada Makoto no zôsho; Siegel von Egon Biedermann. Die Reiseskizzen zeigen Örtlichkeiten im Süden von Kyoto zwischen Fushimi und Uji. Das besondere Interesse des Wanderers galt den Kaisergräber und kaiserlichen Gedenkstätten. Tempel- und Bergnamen sind notiert, bei Bäumen sind die Bezeichnungen sugi, matsu etc. anzutreffen. (Siehe Abbildung) 109 Sophie Schneideman Rare Books Stand 43 331 Portobello Road · London W10 5SA, Großbritannien Telefon +44 20 8354 73 65 · Mobil +44 7909 96 38 36 E-Mail: [email protected] · Internet: www.ssrbooks.com Pressendrucke · Illustrierte Bücher · Einbände · Künstlerbücher · Graphik · Gastronomie A sumptuous calligraphic manuscript celebrating the Pre-Raphaelite Arthurian/ medieval influence with Pre-Raphaelite style miniatures and illumination in a perfect Sangorski binding Sangorski & Sutcliffe – Lowell, James Russell. The Vision of Sir Launfal. 21 pp. Pre-Raphaelite style calligraphic manuscript on vellum, very probably by Alberto Sangorski but unsigned. With a large illuminated watercolour on the title page with 3 other illuminated watercoluours and very elaborate illuminated borders with lavish use of gilt and colour on six of the pages plus illuminated initials throughout, written in black and red ink. Signed by the secretary of the Grolier Society, London. 8vo., in a superb and near fine signed binding by Sangorski & Sutcliffe of full brown crushed morocco, elaborately decorated in gilt with green and black strapwork onlays in the centre and as a large border of each cover with lavish gilt design in dots and with green morocco circles in the centre and on the spine. The turn-ins are equally lavish in brown and green morocco with circles in red and green morocco and again the doted gilt designs as a substantial border, green silk endpapers, in a near fine silk and velvet lined S&S box of green leather. Illuminated and bound for the Grolier Society, c.1909. € 18 750,– A verse parable based on the Arthurian legend of the Holy Grail, which was one of the most popular works 110 of the 19th century Boston writer James Russell Lowell, a favourite at Sangorski and among the Pre-Raphaelites, perfectly illustrated with Pre-Raphaelite miniatures with lavish use of gilt and medieval armorial designs. Sangorski & Sutcliffe was one of England’s foremost binding firms during the early decades of the twentieth century. Founded in London in 1901 by the Polish émigré Francis Longinus Sangorski (1875–1912) and George Sutcliffe (1878–1943), the firm began in 1905 to specialize in magnificent custom-made bindings. Some of their most lavish efforts were reserved for unique literary calligraphic manuscripts such as this one, written in neo-Gothic calligraphy with beautiful Pre-Raphaelite illuminations. this one is unsigned but is most probably by Alberto Sangorski (1862–1932), the binder’s brother. The Grolier Society of London, who published limited edition books, commissioned other calligraphic manuscripts in elaborate bindings from Sangorski including the Lady of Shallott in 1910 which was by Alberto Sangorski (now at the Bridwell Library) and Shelley’s Poems of around the same date which was sold in Christie’s NY in 2007. Here we have a particularly fine example of Sangorski & Sutcliffe’s work in near mint condition and in a fine example of the original Sangorski velvet and silk lined box. Two important early editions of Ryff plus the first work in German on fruit trees and vines all in a contemporary binding Ryff, Gualtherus (Walter). Confect Buch und Hauss Apoteck. Woodcut title page printed in red and black and numerous woodcuts in the text. Pp. [8], 343 (1, blank). Franckfurt am Meyn, Christian Egenolff. 1554. € 11 000,– Third edition, the first appeared in 1544 and the second in 1549, of this important early apothecary handbook. The book is divided into 8 parts, with recipes in the first part for making culinary and medicinal confections from flowers, herbs and fruits. Syrups include those made from roses, violets, rosemary flowers, lavender, peonies, and lemons while additional directions are provided for making rosehoney, wines, jellies, juices, and juleps. The images are remarkably good including the famous woodcut of an apothecary’s shop and dozens of woodcuts of plants and fruits. The Strasbourg born Ryff or Rivius (c. 1500– 1548) served as a pharmacist from 1535. He studied at Basel and travelled through Europe to improve his botanical and pharmaceutical knowledge. After 1540 Ryff became a versatile and diligent editor and writer of publications on medicine, pharmacy and architecture. In only eight years he published over 30 titles which were printed in more than one hundred editions. All early editions are scarce, the 5 copies recorded in the US and 2 in Germany, not in COPAC. – Weiss: Gastronomia 3297 Vicaire 764. – Bound together with: RYFF, Walter. Practicierbuchlin bewert- er Leibartznei … Woodcut title page and wooducts in the text. Pp. viii, 172. Franckfort am Meyn, Christian Egenolffe. 1555. – First printed in 1541, this is the second edition of the Leibartznei which is Ryff’s collection of diagnoses and cures, ending with the various signs of impending death. The title page woodcut is rather good if depressing with an image of an old man in bed with the doctors attending whilst the women weep. OCLC records only one copy of this edition in New York and only 4 copies of the first edition. There is also one copy in the Bibliotheca Palatina and one in Dresden. – Bound with: Domitzer, Johann. Pflantzbuchlin von mancherley artiger Pfropffung und Beltzung der Baum. Woodcut title page printed in red and black and a woodcut printer’s device at the end. 28 leaves. Franckfurdt am Mayn, Herman Gulfferichen. 1554. – Extremely rare treatise on the grafting of fruit trees, grape vines &c and the first work in German on fruit trees. – Only 3 recorded copies in the British Library, Kew and Delaware. – The three titles are bound together for household use in a contemporary mid sixteenth century binding of dark brown elaborately blind stamped calf over wooden boards, it is rather worn with parts of the clasps missing and the backstrip missing the lower portion of leather which interestingly exposes the cords and sewing. Internally good, although a little browned, contemporary and later manuscript notes of ownership at front and back. 111 Antiquariat Hanno Schreyer Stand 14 Inhaber Georg Schreyer Euskirchener Straße 57–59 · 53121 Bonn Telefon +49 (0)228 62 10 59 · Fax +49 (0)228 61 30 29 E-Mail: [email protected] Alte Stadtansichten und Landkarten aus aller Welt · Wertvolle Bücher Rom – Roma – Rome Il Foro Romano. Radierung von L. Rossini. Rom 1823. 40,5 x 66,5 cm. € 890,– Erschien als Frontispiz zu seinen „Antichita’ Romane“. – Lichtschatten u.Spuren alter Rahmung. Le Sette Chiese di Roma – Die Sieben Kirchen von Rom. Altkolorierter Kupferstich von Math. Seutter, Augsburg, um 1730. 49 x 58 cm. (Im we. Rand leichte Gebrauchsspuren). € 780,– Piazza di Monte – Cavallo. Getönte und kolor. Lithographie von Ph. Benoist. Paris 1870. 24,5 x 36 cm. € 380,– Prospetto della gran piazza e tempio Vaticano. Radierung von Dom. Pronti nach Giov. Antolini. Rom 1789. 28 x 40,5 cm. € 600,– Teatro di Marcello. Radierung von G.-B. Piranesi. Rom. 40 x 54 cm. € 2400,– Hind 33, V (v.VII); WE 157; F 818; 1. Paris edition. Avanzi del Tempio della Concordia. Radierung von L. Rossini. Rom 1819. 45 x 35,5 cm. (Im breiten we. Rand leicht stockfl.) € 290,– Der Statt Rom. Holzschnitt aus einer dt. Ausgabe der „Cosmographie“ von Seb. Münster. Basel um 1560. 24 x 35,5 cm. (Im we. Rand minimale Gebrauchsspuren) € 600,– Urbis Romae veteris ac modernae accurata delineatio. Altkolorierter Kupferstich von Johann Baptist Homann (1663–1724), Nürnberg. 48,5 x 58 cm. € 1200,– Veduta del Castello dell’Acqua Giulia in oggi Porta S.Lorenzo. Radierung von L.Rossini, Roma, 1820. 45 x 32,5 cm. Breitrandig. € 390,– Veduta dell’Anfiteatro Flavio detto il Colosseo. Radierung von Francesco Morelli. Rom 1796. 31 x 45 cm. (We. Rand etwas knittrig) € 480,– Fontana di Trevi. Getönte Lithographie von Dauzats nach Chapuy. Paris, Goupil, um 1840. 28 x 41 cm. ( Leicht stockfl.) € 580,– Veduta dell’Arco di Settimio Severo. Radierung von L.Rossini, Roma 1820. 45 x 63,5 cm. € 690,– Fontana in Piazza Navona. Radierung von G.B. Falda. Roma, G.Jac.Rossi. 28,5 x 21 cm. € 260,– Veduta della Fontana … di Trevi. Radierung von Francesco Morelli. Rom 1787. 31 x 45 cm. € 600,– Siehe die Abbildung oben. Siehe die Abbildung rechts oben. 112 Veduta del Mausoleo … oggi Castel S.Angelo. Radierung von Francesco Morelli. Rom 1796. 30,5 x 44 cm. € 600,– Siehe Abbildung unten. Veduta del Pantheon di Agrippa. Radierung von L.Rossini, Roma, 1820. 46 x 64 cm. (Einriss bis an die Darstell. hinterlegt). € 850,– Veduta di Piazza di Spagna. Radierung von G.-B. Piranesi. Rom. 40 x 60 cm. € 1900,– Hind 18,VI (v. VIII); F 79; 1. Paris edition. Veduta Generale del Foro Romano. Radierung von L.Rossini, Roma, 1821. 52 x 69 cm. (Leichte Gebrauchsspuren) € 890,– Veduta interna della Basilica di S.Pietro. Radierung Von G.-B. Piranesi. Rom . 40 x 60 cm. € 2000,– Hind 4,IV (v.VI); WE 4; F 788; 1.Paris edition. Veteris et Modernae Urbis Romae Ichnographia et accurata delineatio. Altkolorierter Kupferstich von Mathaeus Seutter (1678–1757). 49 x 57,5 cm. € 1250,– 113 Hellmut Schumann Stand 39 Holzgasse 4 · Postfach 2827 · 8022 Zürich 1, Schweiz Telefon +41 44 251 02 72 · Fax +41 44 252 79 61 E-Mail: [email protected] · Internet: www.schumann.ch Alte Drucke · Inkunabeln · Helvetica · Geschichte der Wissenschaften · Illustrierte Bücher Maria Joseph Kaukol Binding, Rudolf G(eorg). Gedichte. 146 SS., 5 Bll. 4to. Orig. braunes Ganzmaroquin, Goldverzierung, dreis. Goldschnitt (leicht beschädigt). (Darmstadt, Ernst Ludwig Presse, 1913). € 370,– EA, Nr. 100 von 100 Ex. gedruckt für Stefan Zweig. Sonderdruck in der Cicero Kleukens Antiqua für Philipp Freiherr von Schey. – Rodenberg S. 79; Wilpert/ Gühring 13. Ernst – Spies, W. Max Ernst Oeuvre-Katalog. 6 Bde. Text auf Deutsch, Englisch und Französisch. Mit üb. 4500 Abb. Gr.4to. Orig. HLn., Orig. Schutzumschl. Houston, Texas, Menil Foundation, und Köln, DuMont Schauberg, 1975–98. € 2300,– 114 EA des Werkkataloges. Bd. 1 enthält „Das Graphische Werk“, hrg. von Helmut R. Lepien mit Beiträgen von Winfried Konnertz, Hans Bolliger und Inge Bodesohn, mit 1 Orig. Farblithogr. sign. im Stein v. Max Ernst. – Freitag 2747; Arntz II, 41. Grohmann, Adolf und Thomas W. Arnold. Denkmäler islamischer Buchkunst. Mit 104 tlw. farb. Taf. u. 19 Abb. im Text. XII SS., 2 Bll. 142 , (1) SS. Gr. 4to. Orig. HLdr. Aus d. Bibliothek Rudolf Tschudi. Florenz, Pantheon, u. München, Kurt Wolff, (1929). € 1400,– EA, eines v. 375 num. Ex. der dt. Ausg. Standardwerk über islamische Buchkunst mit Beispielen aus der Slg. v. Erzherzog Rainer, nun in der OeNB. Herder, J. G. Kalligone. 3 Tle. in 1 Bd. 8vo. Ldr. d. Zt. Leipzig, 1800. € 660,– EA, Erstdruck. Wichtige Polemtik gegen den Kantianismus. – Goedeke IV/1, 734, 105; Schulte-Strathaus 76; Günther/Volgina/Seifert 618; Adickes 2270. (Ittner, Joseph Albrecht von). Ueber die Gesetze und Verfassung der Matheser-Ordens Republick nebst einer Abhandlung über die Unanwendbarkeit der Oesterreichischen Amortizationsgesetze auf die Mitglieder derselben. IV, 155 SS. 8vo. HPgt. d. Zt. Karlsruhe, Macklot, 1797. € 490,– EA. Ittner (1754–1825) war der letzte Kanzler des Großpriorats Heitersheim. – Nicht bei Hellwald. Kaukol, M(aria) J(oseph) C(lement). Christlicher Seelen-Schatz Ausserlesener Gebetter. 128 unn. Bll. ganz in Kupfer gestochen, (inkl. 1 Wappentafel), 3 Bll. Widmung, 1 Haupt- und 9 Zwischentitel, 19 figürl. Kopfvignetten, über 50 (11 figürl.) großen Initialen und zahlr. ornamentalen Zierstücken. 8vo. In Gold und Farben bemalter Pergamentband d. Zt. mit reicher figürl. Rokoko-Dekoration, Rückenvergoldung, breiter goldgepr. Girlandenbordüre, marm. Vorsätzen, Goldschnitt (leicht berieben). In Pp.-Kassette. (Bonn, o. Dr., 1729). € 2200,– Das Bonner Livre d’Heures ist ein ganz in Kupfer gestochenes, überaus reich mit Initialen, Umrahmungen, Zwischentiteln, Kopf- und Schlussvignetten verziertes Andachtsbuch und dem kunstliebenden Kurfürsten Clemens August von Köln gewidmet. Es zählt zu den hervorragendsten kalligraphischen Veröffentlichungen des 18. Jahrhunderts. Das hier vorliegende Buch ist in einen mit Gold und Farben bemalten sog. Bauerneinband gebunden. Das Exemplar stammt aus der dem Kurfürsten vorbehaltenen Teilauflage mit dem sonst fehlenden Wappenblatt und den 3 Widmungsbll. – Lanckoronska/Oehler I, 80 und 100 (sowie Abb. 76–77); Rümann 504; Bonacini 924. (Siehe Abbildung) Meder, Johannes. Quadragesimale novum editum ac predicatum … de filio prodigo. 18 ganzs. Holzschnitte (wiederh.), ca. 105 x 73 mm, HolzschnittDruckermarke auf letztem Blatt. Got. Schrift. 34 Zeilen. 2 Sp. [231] Bll. (es fehlt das letzte weiße). 8vo (160 x 115 mm). Orig. HSchweinleder über Holzdeckel. Hs. Vermerk a.T. „Pro conventum Fratum Premon. Reform. Bulzanensium“. Basel, Michael Furter, 1497. € 18 500,– Schöne, dem „Haintz-Narr-Meister“ zugeschriebene illustrierte Ausgabe von 50 Traktaten um das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Wohl das bedeutenste der in Basel nach Dürers Heimkehr erschienenen illustrierten Büchern. Das Werk enthält eine Dedikation von Seb. Brandt, einem engen Freund des Verfassers. – H 13629; BMC III, 785; Goff M-422; Pol 26501 (inkomplett); IGI 63120; Schramm XXII, SS. 12, 43 u. 472–482, 485– 503, 1081; Winkler, Dürer und die Illustrationen zum Narrenschiff (1951), SS. 91–92; Schäfer 231. Molière, (Jean-Baptiste Poquelin, dit). Oeuvres de Molière avec des remarques grammaticales; des avertissemens et des observations sur chaque pièce par M. Bret. 6 Bde. Titel in Rot und Schwarz. Mit gest. Frontispiz-Porträt von Molière nach Mignard v. Cathelin, 6 Titelvignetten von und nach Moreau le jeune, Holzschnitt- Kopf- und Endstücken nach Papillon u.a., und 33 gest. Tafeln nach Moreau von Baquoy (3), de Launay (2), Duclos (4), de Ghendt (2), Helman (1), Lebas (1), Legrand (1), Leveau (4), Moreau (1), Masquelier (1), Née (6) u. Simonet (7). 8vo. Kalbleder d. Zt. mit Rückenvergoldung. Paris, (Michel Lambert für) la Compagnie des Libraires Associés, 1773. € 2200,– Gesuchte Molière-Ausgabe mit den berühmten Moreau-Illustrationen. „An edition remarkable alike for the type and for the beauty of the illustrations“ (Lewine 363). Es fehlen zeitgen. SS. 68–78 in Bd. I („Supplément à la Vie de Molière“). – Cohen/de Ricci 716f.; Brunet III, 1798 („De toutes les éditions des oeuvres de Molière avec les notes de Bret, celle-ce est la plus belle et la plus recherchée“); Ray, The Art of the French Illustrated Book, 50; Tchémerzine VIII, 360; Quérard, La France littéraire, VI, 180. Sulzer, Johann Georg. Allgemeine Theorie der schönen Künste in einzelnen, nach alphabetischer Ordnung der Kunstwörter auf einander folgenden, Artikeln abgehandelt. 2 Bde. Mit Frontispiz und Falttafel, beide gest. von Daniel Chodowiecki, 6 Musikbeilagen in typographischer Notation auf 5 teils gefalteten Blättern, sowie zahlreichen Illustrationen in Holzschnitt und Notenbeispielen in typographischer Notation im Text. X, 568 SS.; 2 Bll., SS. 569–1287, (1) SS. 4to. Hldr. d. Zt. mit Rückenvergoldung und 2 Rückenschildern (Rücken mit alten Bibliotheksschildchen, Deckel etwas berieben). Leipzig, Weidmanns Erben und Reich, 1771–74. € 1550,– Erstausgabe von J.G. Sulzers (1720–1779) Magnum Opus, eines der wichtigsten und einflussreichsten Werke der Aufklärung, ein krönender Abschluss des deutschen Klassizismus, von Goethe ausführlich gewürdigt. – Goedeke IV/I, 6, 8; Borst 230; Rümann 1124; Engelmann 76 und 109/I; Bauer 137 und 138. Wien – (Malerische, Umgebungen, Monumente, Costumes, Scenen u. sonstige Merkwürdigkeiten von Wien, nebst topographischen Planen der inter essantesten Gegenden, öffentlichen Spaziergänge u. Gärten). 27 altkol. Umriss-Radierungen, 1 gest. Ansicht von Karlsruhe und 3 altkol. Ansichten v. Salzburg. Bildlegende in deutsch und in französisch. Oblong 4to. Grünes Maroquin d. Zt. mit goldgepr. Titel „Vue de Vienne“ (Rücken erneuert). Wien, (Artaria und Co., c. 1820). € 5700,– Artarias Wiener Veduten sind die bedeutensten des 19. Jh. „Die Ansichten wurden zu immer neuen Folgen zusammengefügt“ (Nebehay). Sorgf. kol. Ansichten der bedeutensten Plätze und Gebäude der Sadt und ihrer näheren Umgebung, Bildgröße ca. 135 x 190 mm. Vgl. Nebehay/Wagner 58; Engelmann 1042 (mit ähnl. Folge). 115 Antiquariat Schwarzfischer Stand 18 Hochgernstraße 47 · 83026 Rosenheim Telefon +49 (0)8031 444 57 · Fax +49 (0)8031 439 44 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-schwarzfischer.de Geographie · Reisen · Völkerkunde Tahiti – Gauguin, Paul. Noa Noa. (Voyage de Tahiti). München: Piper, 1926; 4to (Größe 32 x 25 cm); pp. 1 Bl.,204 Seiten; mit insgesamt 79 größtenteils montierten Abbildungen (1 Original-Holzschnitt, Aquarelle u. faksimilierte Photographien); Original-Raphia-Einband (getrocknete Nadelpalme über Pappe aufgezogen); ManuskriptText u. alle Abbildungen sehr sauber und fleckenfrei; ein bestens erhaltenes Exemplar auf dickem Papier in einem attraktiven, außergewöhnlichen (Original)-Einband; erste und beste FaksimileAusgabe. € 4200,– Limitierte Ausgabe! Unser Exemplar trägt die Nr. 88 von insgesamt 320. Es gibt eine weitere limitierte Ausgabe von 400 Exemplaren mit 76 Abbildungen. Noa Noa war ursprünglich ein Reisejournal, das erstmals 1897 in Paris publiziert wurde. In der Folge erweiterte und bereicherte der Maler Paul Gauguin sein Manuskript mit Illustrationen. Er fügte Aquarelle, Holzstiche u. anderes Bildmaterial hinzu. Das Original des erweiterten und letzten Manuskripts des Künstlers – die Basis für diese Faksimile Ausgabe – ist im Louvre in Paris. Monod 5158 Chinesisch Turkestan – Stein, Sir Marc Aurel. Ancient Khotan. Detailed Report of Archaeological Exploration in Chinese Turkestan, carried out and described under the orders of H. M. Indian Government. Oxford: Clarendon Press, 1907; 2 Bände (Text- und Tafelband) in 2° (gr.-Quart – 31,5 x 25 cm); Textband enthält: pp. xxiv,621(1) Seiten, 1 weißes Blatt; mit 71 photogr. Abb. auf 34 Tafeln, dazu einige Text-Illutrationen; Tafelband enthält: pp. vii,(viii blank); mit zahlreichen Illustrationen, Karten und Pläne (teils farbig) auf insgesamt 119 Tafeln in Lithographie, Lichtdruck u. photographischen Abbildungen; dazu eine große, farblithographische Faltkarte in der Rückendeckeltasche; beide Bände in weinrotem Original-Ganzleinen, jeweils mit großem, goldgepr. Titel u. Design der Pallas Athene auf dem Vorderdeckel; goldgepr. Rückentitel u. jeweils Kopfgoldschnitt; beim Tafelband ist in der Mitte des Vorderdeckels eine kleine schad hafte Stelle jedoch prof. restauriert; Titelblatt in der oberen Hälfte leicht gebräunt; Einbände kaum berieben; innen fleckenfrei u. sehr breitrandig; Tafeln, Päne u. Karten tadellos. Originalausgabe. € 25 000,– 116 Äußerst seltenes Exemplar der Erstausgabe! Die Erstausgabe wurde mit nur 300 Exemplaren publiziert! Es ist ein reich illustrierter, in detailliert wissenschaftlicher Form erstellter Bericht des Autors über seine systematisch durchgeführte archäologische Forschungsarbeit im antiken Khotan in Zentralasien. Der in Budapest geborene und später in England eingebürgerte wissenschaftliche Forscher Sir M. Aurel Stein (1862–1943) ist unbestritten der größte Zentralasienforscher des 20. Jahrhunderts. Inspiriert wurde Stein durch Sven Hedins erste Forschungen in Zentralasien. Stein war Orientalist, Entdecker, Geograph, Topograph und Archäologe. Im Interesse seiner Forschungen war das kulturelle Feld der eurasischen Landmasse vom Mittelmeer bis Zentralasien reichend. Yakushi S 714 Vorderer Orient – Seetzen, Ulrich Jasper. Ulrich Jasper Seetzen’s Reisen durch Syrien, Palästina, Phönicien, die Transjordan-Länder, Arabia Petraea und Unter-Aegypten. Herausgegeben und commentirt von Professor Dr. Fr. Kruse in Verbindung mit Prof. Dr. Hinrichs, Dr. G. Fr. Hermann Müller und mehreren anderen Gelehrten. Berlin: G. Reimer, 1854–1859; 4 Bände in 8vo; Erster Band: pp. 1 Bl. (leer), 4 Bl. (Titel, Widmungen, Inhaltsverzeichnis),lxxv,lxxvi (leer), 432 Seiten, 1 Bl. (leer), mit einigen Text-Abb.; Zweiter Band: pp. 1 Bl. (leer), 2 Bl. (Titel, Inhaltsverzeichnis), 400 Seiten, 1 Bl. (leer); Dritter Band: pp. 1 Bl. (leer),2 Bl. (Titel, Inhaltsverzeichnis), 502 Seiten, 2 Bl. (leer), mit insgesamt 6 getönten Tafeln in Lithographie; Vierter Band: pp. 1 Bl. (leer), xxvii, xxviii (leer); 2 Bl., 524 Seiten, mit 3 großen Faltkarten in Steindruck; attraktive Halblederbände aus der Zeit, marmorierte Deckel, Rücken auf Bünden mit goldgepr. Titel u. Bandbezeichnung; innen durchgehend etwas braunfleckig, zum Großteil mehr im Rand, alle Tafeln davon minimal betroffen, Karten nahezu sauber; ein attraktives u. vor allem vollständiges Set der ersten Ausgabe. € 8500,– Sehr selten! Ulrich Jasper Seetzen (1767–1811) ist einer der großen Lichtbringer in der Frühzeit der wissenschaftlichen Orientforschung, die er im Anfang des 19. Jahrhunderts zu neuem Schwunge brachte. Er ist der wissenschaftliche Entdecker des Toten Meeres, des ganzen langgezogenen Ost-Jordan-Landes mit der alten einst blühenden Decapolis in Peräa. „Es war eine unbekannte neue Welt, die durch ihn hervorgezaubert wurde aus einem dürren, spurlos gewähnten Wüs- tenfelde“ -(Ritter, XV, 2. 1851, p. 784). Im Juni 1802 trat Seetzen seine große Reise an. Über Wien und die Donau kam er nach Konstantinopel, wo er einen halbjährigen Aufenthalt nahm, ehe er nach Smyrna weiterzog. Er durchquerte Kleinasien nach Aleppo, das er im November 1803 erreichte. Er blieb dort ein Jahr und vier Monate, legte die europäischen Kleider ab und vervollkommnete sich im Arabischen. 1805 erreichte er Damaskus, das er zum Ausgangspunkt mehrerer geographisch sehr ergiebiger Streifzüge, wahrer Entdeckungszüge, machte. Dann folgten Reisen u. a. nach Jerusalem und Kairo. Er besuchte auch Medina und Mekka. Mit seinen Unternehmungen trug er Wesentliches und Wichtiges zur Orientforschung bei. Sein vierbändiges Werk gibt Zeugnis davon. Bemerkenswert ist dabei das hervorragende Kartenmaterial, die Seetzen’s Forschungsberichte ergänzen. Henze V, p. 124–129; Weber I, 495; Tobler, p. 140, 236–237; Dinse, p. 433; Library Catalogue RGS, p. 433; Howgego Encyclopaedia of Exploration 1800 to 1850: S 15; Ibrahim-Hilmy II, p. 266 Jesuitenbericht – Tieffenthaler, Joseph, Rennell, J., Bernoulli, J. (Hsg.). Des Pater Joseph Tieffenthaler’s historisch-geographische Beschreibung von Hindustan. Ferner des Herrn Anquetil du Perron…. historische und chronologische Abhandlungen von Indien, und dessen Beschreibung des Laufes der Ströhme Ganges und Garga, mit einer großen Charte, Wie auch des Herrn Jacob Rennell…. General-Charte von Indien…. Endlich noch verschiedener anderer Zusätze und viele Anmerkungen des Herausgebers…. Johann Bernoulli; Berlin, bey dem Herausgeber. Gotha, bey C. W. Ettinger, 1785–1787; 3 Bände, 4to, Band I: pp. xxvi,370 S.; mit 39 Kupfertafeln u. -karten (teils gefaltet); Band II/1: xviii,4 Bll.,210 S.; mit 12 Kupfertafeln u. -karten (teils mehrfach gefaltet); Band II/2 : 1 Bl.,xii,238 S.; mit 7 Kupfertafeln; Band III: Rennell, James: Abhandlungen über seine Charte von Hindustan, über die Ströme Ganges und Burramputer und über die inländische Schiffahrt in Bengalen. Nebst Herrn Franz Gladwins Probestück aus dem Ayin Akbari, und andern Zusätzen, aus dem Englischen zusammengetragen, übersetzet und mit Anmerkungen begleitet von Johann Bernoulli, mit zwei Charten. Berlin, bey dem Herausgeber, 1787; 4to, Band III/1: pp. 14 S.,viii,2 Bll.,244 S.; mit zwei gefalteten Kupferkarten; Band III/2: pp. 1 Bl., 14 S.,viii,2 Bll.,244 S.; mit 7 zum Teil mehrfach gefalteten Kupferkarten, davon zwei Kupferkarten hand- bzw. grenzkoloriert; der Text in Band III doppelt beigegeben, allerdings mit zwei verschiedenen Titelblättern; alle drei Bände einheitlich in sehr attraktivem Halbleder aus der Zeit, Rücken mit floraler Goldprägung, jeweils 2 Maroquin-Rückenschilder mit goldgeprägtem Titel; dreiseitiger Rotschnitt; innen fleckenlos; Einbände nur gering berieben; ein mehr als komplettes, sehr attraktives Set in drei Bänden mit insgesamt 67 Kupfertafeln und -karten; äußerst selten in der Quart-Ausgabe und wie hier mit zusätzlichen sieben Kupferkarten publiziert; erste deutsche Ausgabe. € 11 000,– Joseph Tieffenthaler (1710–1785) stammte aus Tirol. Er trat 1729 in die Gesellschaft Jesu ein und ging 1740 auf Einladung des Maharadschas von Dschaipur nach Indien. Eine große Anzahl von wissenschaftlichen Arbeiten über seine dreißigjährigen Wanderungen sowie kartographischen, astronomischen, religionsgeschichtlichen und naturkundlichen Beobachtungen erhielt der Kopenhagener Gelehrte Krutzenstein, von dem Bernoulli die „Description géographique de l’Hindoustan“ erwarb und hier zusammen mit wissenschaftlichen Korrespondenzbriefen Tieffenthalers in deutscher Übersetzung veröffentlichte. Als dritter Teil wurden die (wie nachfolgend angeboten) beschriebenen „Abhandlungen“ von James Rennell beigegeben. Zum dritten Band: James Rennell (1742–1830), Topograph der East India Company von 1764–1777 und Leiter der Vermessung von Bengalen von 1767–1777, war der bedeutendste der frühen Kartographen Indiens. Der Band III im zweiten Teil (Text identisch mit Band III/1) enthält zusätzliche sieben Kupferkarten, die, wie die Vorbemerkung im Text von Band III/1 dazu ausweist, projektiert aber nicht publiziert, jedoch hier zusätzlich mit eingebunden sind. Dabei sind zwei der sieben Kupferkarten (teil)-handkoloriert! 14 S.,viii,2 Bll.,244 S.; Engelmann I, S. 139; Cox I, 302; Yakushi R 175 b; siehe Christie’s Catalogue of Exploration and Travel: Asia, 15 July 2005, lot no. 35; Henze V, 324–326; De Backer & Sommervogel 21–23 (nennt nur Band I) Nachricht von James Cook’s Tod – Samwell, David. Neue und umständliche Nachricht von dem Tode des Kaptain Cooks. („Historisches Portefeuille….Fünften Jahrgangs zweyter Band“). Wien, Breslau, Leipzig, Berlin, Hamburg, 1786; 8vo, Seiten (253)-263; brauner Halblederband aus der Zeit, Rücken auf Bünden mit Goldprägung, goldgeprägter Serientitel und Bandbezeichnung auf zwei Rückenschilder, marmorierte Deckel (min. berieben) mit Lederecken; innen fleckenlos; ein sehr attraktives, komplettes Exemplar der ersten deutschen Ausgabe. € 25 000,– Rarissimum! David Samwell war bei Cook’s dritter Weltumsegelung Arzt auf der Discovery. Er war Augenzeuge bei Cook’s Tod in der Kealakekua Bucht auf Hawaii. Der Augenzeugenbericht von Samwell gilt als der ehrlichste und verlässlichste von allen zeitgenössischen Berichten über den Hergang und der Tatumstände bei Cook’s Ermordung -(Beaglehole). Die erste deutsche Ausgabe von Samwells Bericht ist Forbes (Hawaiian National Bibliography) sowie allen anderen einschlägigen Bibliographien unbekannt. Der hier vorliegende klein-gedruckte Bericht Samwells umfasst 10 Seiten. Es ist die erste deutsche, korrekte und präzise Übersetzung des Berichts aus dem englischen Original von Cook’s Tod (in London 1786 veröffentlicht). Siehe dazu die Fußnote auf der ersten Seite der deutschen Übersetzung. Holzmann-Bohatta I, Nr. 9345; Kirchner: Deutsche Zeitschriften des 17. u. 18. Jahrhunderts, Nr. 1135 117 Antiquariat Seidel + Richter Stand 28 Inhaberin Kerstin Seidel Inselstraße 7 · 10179 Berlin Telefon +49 (0)30 279 21 95 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariatberlin.com Bibliophilie · Geschichte · Graphik · Kunst und Literatur Della Casa, Giovanni. Rime et prose. (Rime; Il Galateo/ Oratione a Carlo V.; Trattato degli uffici communi). 3 Tle. in 1 Bd. Venetia, (A.D.Farri), 1563. 12°. M. 2 wdh. Holzst.-Vign., 2 unn., 28 num., 2 unn., 60 (v. 61) numm., 2 ws., 23 num., 1 ws. Bll. Prgt.d. 18. Jhs. m. Mamorp.-Vors. (Tl. 1 ans Ende gebunden, Bl. 16 aus Tl.2 fehlt, alter Besitzverm. a. Tit. v. Tl.2; tlw. leicht gebräunt, f. d. Alter aber noch gut erhalten). € 380,– Adams C 807, vgl. Brunet I,1610 – Della Casa (1503– 56), Dichter u. päpstl. Nuntius, führte d. Inquisition in Venedig ein, stellte d. Index der verbotenen Bücher zusammen (Wilpert, Lex. d. Weltlit. 328). Dithmar von Merseburg – Reineccius (Steinhemius), Reinerus (Avcotore). Chronici Ditmari episcopui Mersepurgii libri VII. nunc in lucem editi. Accessere de vita & familia Ditmari, tam paterna quam materna stirpis… Frankfurt, Andreas Wechel, 1580. Fol. Angeb.: R. Reineccius (Avctore): Origines illustriss. stripis Brandeburgicae, seu historiae expositiones geminae de nobiliss. et antiquiss. Welforum prosapia: e Germanica lingua in Latinam conversae. Item commentarius de Marchionum & Electorum Brandeburg. etc. Burggraforum Noribergensium, etc. familia. Frankfurt, Adreas Wechel, 1581. M. 4 Holzschn.-Druckerm., 27 Zierinit., 2 Stammtaf., 4 Kopf- u. 7 Schlussvign. XII, 123 S., 6 Bll. u. 81 S., 5 Bll. Prgt. d.Zt. m. handschr. RTit. (Einbd. etw. fleckig u. am Kopf Prgt. etw. aufgebogen, Bd. 1 u. Schlussbl. v. Bd. 2 m. Stemp., Text etw. gebräunt u. tlw. leicht fingerfl, insgesamt aber gutes Exempl.). € 850,– VD 16, D 2094; Adams D 695 u. VD 16, R 860; Wegele 436 – Kritische Ausgabe der bedeutenden mittelalterlichen Geschichte Dithmar v. Merseburgs, mit Genealogie des Autors u. Ergänzungen über d. Geschichte d. Mark Meißen. Eine Geschichte Brandenburgs mit Focus auf d. größten Familien der Zeit. Tl. 2 ist die erste latein. Ausgabe d. Geschichte Brandenburgs mit besonderen Augenmerk auf d. Übergang an d. Hohenzollern. Enthält Historia de vita Hugonis et Theodorici, Marchionum Brandeburgensium von Georgio Sabino. Castiglione, Sabba di. Ricordi overo ammaestramenti, nei quali con prudenti, e Christiani discorsi … si ricercano a un uero gentilhuomo. Venedig, Appresso Nicolo Polo, (1592). M. Holzschn. – 118 Druckerm. 276 num., 3 nn. Bl. Hldr. d. 18. Jhs. m. RSchild. (Etw. bestoßen u. winziger Einriss a. ob. Gelenk). € 440,– Vgl. Brunet I,1631 F.u. Gamba 1110, diese Ausg. nicht b. Adam. Slg. v. kurzen Essays z. Erziehung junger Männer , die erstmals 1546 ersch. sind. Gleichfalls geben sie einen Eindruck v. d. Sammlung v. Gemälden u. Antiquitäten Fra Sabba di Castiglione (1480–1554), der 3 Jahre auf Rhodos f. Isabella d’Este antike Kunstwerke sammelte. – Obiges Exempl. m. Exlibr.u. etw. gebräunt bzw. zu Ende leicht wasserrandig. Nani, Bartolomeo. Historia della Republica Veneta. Seconda Impressione. 2 Bde. Venedig, Per Combi & La Nou, 1663–1679. 4°-gr. M. gestoch. Portr. d. Verfass. (im Bd. 2) u. 2 wiederh. Holzschn.-Titelvign. 4 Bll., 744 S.,12 Bll. u. 5 Bll., 736 S.; 18 Bll. Prgt. d. Zt. (Vors.-bl. v. Bd. 2 m. Löchern. Prgt. m. leichten Alterssp., ansonsten gutes Exempl.). € 1200,– Ebert 14629; Brunet IV,Sp.5.: „histoire estimee pour son exactitude“. Ital. Books 606 (nur Bd.1); Cicogna 574. – Umfangreiches Standardwerk zur venezianischen Geschichte mit Berichtzeit bis 1671. Der Verfass. wurde 1616 in Venedig geboren, studierte dort u. ging 1638 nach Rom, wo er Ratsherr wurde u. 1643 zum Ambassadeur nach Frankreich erwählt, später wieder in Venedig u. Padua tätig, war er ab 1659 Bibliothekar in St. Marco, als General zur See half er d. Grenzen zwischen Venetien, Dalmatien u. d. Türkei auszuhandeln. – Jöcher III,809. Franklin, B. – Benjamin Franklin’s Jugendjahre, von ihm selbst für seinen Sohn beschrieben. Dt.v. Gottfried August Bürger. Berlin, H.A. Rottmann, 1792. 214 S. HLdr. d. Zt m. RSch. u. RVergold. (Etw. berieben, Stemp. a. Tit. u. tlw. gebräunt). € 340,– Erste Ausg. d. Übersetzung. Goedeke IV, I,1013,62; W./G. 18 f. G. A. Bürger Hennings, Justus Christian. Geschichte von den Seelen der Menschen und Thiere. Pragmatisch entworfen. Halle, J. J. Gebauers Witwe u. J. Jac. Gebauer, 1774. M. gestoch. Portr. u. gestoch. Vign. 54 u. 552 S., 1 Bl. (Verbesserungen). HLdr. d. Zt. m. farb. RSchild u. RVergold. (Einbd. etw. beschabt u. bestoßen, Text kaum gebräunt, winziger Wasserrand a. ersten 2 S., eine S. dünn, da Stemp. entfernt, insgesamt aber gut). € 900,– Erste Ausgabe. ADB 11,781 – J. Ch. Hennings (1731– 1815), war ab 1765 Ordinarius der Moralphilosophie u. Politik an d. Universität Frankfurt/O., bei seiner Wahl wurde er Immanuel Kant vorgezogen, später beschäftigte er sich aber überwiegend mit Psychologie u. versuchte gegen den Aberglauben anzukämpfen, aber immer aus christlich ethischer Sicht. Ludwig Salvator, Erzherzog v. Österreich. Die Insel Giglio. Prag, Heinrich Mercy Sohn, 1900. 4°. M. 1 gefalt. farblithogr. Karte, 18 zinkograph. Taf. u. 8 ganzs. Holzschn. 6 S., 1 Bl., 127 S. OLwd. m. Silberpräd. € 680,– Erste Ausgabe. Seltene Monographie über die Insel Giglio vor Livorno im Tyrrhenischen Meer, 15 km westl. d. Halbinsel Monte Argentaro. Die Insel war bereits im 10 Jh. v. Ch. bewohnt, später von den Etruskern und im 3. Jh. nach Chr. siedelten sich d. ersten Römer an. Wirtschaftl. Bedeutung erhielt d. Insel durch d. Förderung des weißen Granits. Im Jahre 1269 ging d. Insel in d. Besitz d. Familie Aldobrandeschi über u. später an d. mächtige Pisaner Republik, der d. Insel ihre städtebauliche Struktur verdankt. Zu Beginn d. 15. Jahrhunderts wechselte sie in den Besitz der mächtigen Florentiner Familie Medici, diese baute d. Hauptstadt Giglio Castello zum Schutz vor Piraten zur Befestungsanlage aus. Ring, Max. Die deutsche Kaiserstadt Berlin und ihre Umgebung. 2 Bde. Leipzig, Schmidt & Günther, 1883–84. Folio. M. 61 (doppelbl.gr.) Holzst.-Taf.u. 252 Holzst.-Abb. 4 Bll., 182 S. u. 4 Bll., 176 S. ung. Dekorativer OLwd. m. reicher Prägung in Gold u. Schwarz. (ein Vortit. m. Klebespuren, insgesamt aber gutes Exempl.). € 500,– Erste Ausgabe. Berlin-B. S.54 – Viel beachtetes u. geschätztes Werk mit Ansichten aller wesentlichen Bauwerke u. Straßenzüge der Stadt bis zur Gründerzeit u.a. Rathaus, Potsdamer Bahnhof, Zentralhotel, Schloss Charlottenburg, Pariser Platz, Königl. Schloss, Zeughaus. (Siehe Abbildung) Dibdin, Thomas Frognall. The Bibliomania or Book Madness. History, Symptoms and Cure of this Fatal Disease. 4 Bde. Boston, The Bibliophile Society, 1903. M. 8 Stichen (2 gleiche Frontisp.) v. W. H. W. Bichvell nach Howard Pyle. 273 , 247, 305 u. 230 S. OPp. € 650,– Eins v. 483 Exempl. Zweite Publikation der 1901 gegründeten „Bibliophile Society“. – Th. F. Dibdin (1776 Kalkutta – 1844 Kensington), stud. Theologie u. Bibliographie in Cambridge, war Bibliothekar des Grafen Spencer in Althorp und gab zahlr. Bibliographien u. liter. Werke heraus, wovon obiges zu seinen Klassikern zählt. Frederic le Grand. Epitre au Marquis d’Argens du 23 septembre 1757. (Franz. Text u. dt. Nachdichtung v. E. König.). Montagnola, Officina Bodoni, 1924. 4°. 2 Bll., 22 ( 2) S., 2 Bll. OBuckram-bd. im Schuber. Eins v.225 Exempl. a. Bütten m. d. Pressensign. a. Deckel u. Kopfgoldschn. € 780,– Mardersteig 10, Schauer II,78 – Gedicht Friedrichs d. Großen in Briefform an seinen Freund Voltaire. -Handpressendruck unter d. Leitung v. Hans Madersteig. – Schuber etw. unfrisch Hausmann, R. – Prevot, Marthe. „Raoul Hausmann sprechend“. Folge v. 3 Fotos (Gelantinesilberabzügen auf Fotopapier). 40,5 x 30 cm (Darstellung: 27,5 x 21,5), Jeweils rückseitig v. M. Prevot signiert u. m. d. Stempel „Griffelkunst“. In Sammelmappe. € 450,– Marthe Prevot (geb. 1923), war d. langjährige Geliebte Hausmanns, die er 1939 heiratete. – Die Fotos entstanden um 1967, hier spätere Abzüge f. d. Edition d. Griffelkunst-Vereinigung Hamburg Joyce, James. Ulysses. Vom Verfasser geprüfte dt. Ausgabe v. G. Goyert. 3 Bde. (Basel, RheinVlg.), Privatdruck, 1927. 3 Bll., 458; 2 Bll., 465 u. 2 Bll., 662 S. OHLdr. m. Kopfgoldschn. (Minimal berieben). Eins v. 1000 (GA 1100) Exempl. a. Bütten. € 900,– Erste dt. Ausgabe. Slocum-Cahoon D 45, 2; SchneiderSotscheck 910. – Schönes Exlibris a.Vors. Der Sammler. Texte um ein vortreffliches Thema. Hrsg. u. m. einem Nachw. versehen v. E. Faber. Mit literar. Beiträgen v. F. R. Fries, D. Granin, P. Härtling, A. Sczypiorski u. J. Tomeo. Leipzig, Faber & Faber, (1995). Folio. M. 5 signierten Orig.-Graphiken v. Georg Eisler, Bernhard Heisig, Gudrun Petersdorff, Klaus Süss u. Klaus Waschk. 44 S. OHLwd. im Schmuckschuber. (9.Druck d. Sisyphos-Presse). € 500,– Nr.112 v. 175 Exemplaren. Werfel, Franz. Der Weltfreund. Berlin, A. Juncker, (1911). 116 S. Priv. Ldr. d. Zt. m. goldgepr. Deckelfileten u. Kopfgoldschn. (etw. lichtrandig, Schnitt minimal stockfl.). € 280,– Erste Ausgabe. W./G. 1; Raabe 330,1 – das seltene Erstlingswerk, das Werfel im Alter v. 21 Jahren verfass., hier in einem dekorativen zeitgenöss. Privateinbd. Gedruckt in d. Druckerei für Bibliophilen. Zweig, Stefan. Jeremias. Eine dramatische Dichtung in neun Bildern. Leipzig, Insel Vlg., 1917. 216 S., 2 Bll. OPp. m. gold. Beschr. u. gold. Leuchter a. Deckel. (Rücken am Gelenk m. 2 Einrissen, hinterer Deckel u. Schnitt schmutzfl.). € 480,– Erste Ausgabe. W./G. 33; Sarkowski 1963; Klawiter 97 – Mit Widmung. „Meinem lieben Camill freundschaftlichst Stefan Zweig 22. Sept. 1917“. Offensichtlich für den böhmischen Journalist, Schriftsteller u. Übersetzer Camill Hoffmann (1878–1944 KZ Auschwitz). Gemeinsam übersetzten sie mehrere Werke aus dem Französischen. 119 Bernard J. Shapero Rare Books Stand 70 32 St. George Street · London W1S 2EA, Großbritannien Telefon +44 207 493 08 76 · Fax +44 207 229 78 60 E-Mail: [email protected] · Internet: www.shapero.com Seltene Karten und Atlanten · Reisebeschreibungen · Frühe Reisephotographie Beautifully bound With rare supplementary volume Campenhausen, Balthasar von. Genealogischchronologische Geschichte des allerdurchlauchtigsten Hauses Romanow und seines voraelterlichen Stammhauses. Wilhelm Rein, Leipzig, 1805. 4to (25.8 x 19.5 cm). 3 engraved genealogical tables, incl. 2 folding, engraved coat-of-arms, 3 folding letterpress genealogical tables; occasional light staining. Contemporary straight-grained red morocco with gilt vine-leaf border, flat spine gilt in compartments, navy morocco label lettered in gilt, marbled endpapers, all edges gilt; extremities slightly rubbed. Provenance: Tolstoy library (shelf inscription to upper fly-leaf); Carl de Behr-Poopen (armorial stamp on title-page). € 5700,– Conway, William Martin [and] McCormick, A. D. Climbing and Exploration in the Karakoram-Himalayas. T. Fisher Unwin, London, 1894. Two volumes large 8vo. (25 x 17 cm). xxviii, 709, [1] adverts, 127 pp., 300 illustrations, one folding map of Kashmir in the first vol, photographic portrait frontispiece in vol II, 2 large folding maps in pockets of second volume, ink inscription on pastedown and half-title of first volume, minor tears to folding maps, some staining to frontispiece, minor soiling to front cover of second volume and some cracking to inner hinges. Original brown pictorial cloth, corners of both volumes slightly bumped and worn at spine ends, gilt lettering on spine, gilt top edge. € 4200,– A beautiful copy in full red morocco finely gilt of this uncommon work; first edition. Balthasar von Campenhausen (1772–1823) was a Russian statesman who had studied at various German universities before embarking upon a successful political career which culminated in his appointments as Privy Councillor and Minister of Internal Affairs. Attractive set of the first edition of the first major attempt to explore the Karakoram – extremely rare with the supplement volume of maps and scientific reports. The six-man expedition ascended the Hispar Glacier, then climbed up and down the Biafo and the Baltoro and achieved a height record. A remarkable achievement. Unfortunately most of the photographic plates 120 which were to be used to illustrate the book were lost. This volume is also particularly significant for Conway’s narrative of the expedition’s sighting of K2 and reference to the mountain by its Indian Atlas letter and number code. This code was subsequently adopted as the standard name for the world’s second highest mountain. – Neate C103; Yakushi C336. Subscriber’s copy signed by the author Delagardette, C.M. Les Ruines de Paestum ou Posidonia. Chez L’Auteur, H. Barbou, Paris, [1799]. Folio (52 x 35 cms), pp.viii including subscriber’s list, 76, 14 engraved plates, (one folding), (5 plates with slight marginal staining), original printed wrapper and printed half-title on front and rear pastedowns, author’s signature in ink on original wrapper at rear. Slightly later 19th century half green morocco gilt, boards, lower board worn and rubbed, green morocco label with gilt lettering pasted to upper cover; overall a very attractive example. Provenance: This copy belonged to subscriber no 10 – listed as „Delehelle, Librarie“. Other subscribers included Delacroix, Cassas and Le Roy. € 4200,– First edition: a rare subscriberr’s copy signed by Delagardette, the subscriber being ‚Delehelle, libraire‘, num.10 on the subscribers’ list. Delagardette visited Paestum in 1793 with George Wallis, an amateur architect, who financed the expedition. This work contains detailed architectural plans, elevations and maps and is considered to be an essential source for the history of discoveries at Paestum. „This is one of the best works on Paestum, and one to which numerous important architects subscribed.“ (Brunet). – Blackmer 466. Solzhenitsyn, A[leksandr Isaevich]. Dva Rasskaza [Two Tales – that is: Matrenin Dvor [Matryona’s House] and Sluchai na Stantsii Krechetovka [Incident at Krechetovka Station]]. Flegon Press, London, 1963. Tall 8vo. 55 pp.; small stain to upper corner of first leaves. Publisher’s yellow printed wrappers; slightly soiled. € 800,– Very good copy of the rare first edition in book form of Solzhenitsyn’s second published works, which had previously appeared in ‚Novyy Mir‘. This was also the second publication of the Flegon Press, following on from the pirate edition of ‚One Day in the life of Ivan Denisovich‘. Fine medical Sammelband Würtz, Felix. Practica der Wundartzney […] Darinnen allerley schädliche Mißbräuche […] abge- schafft werden. Jetzunder mit grossent Fleiß und Treuen auß deß Autoris handgeschriebenen Büchern von neuen ubersehen und mit vieler Schäden Cur vermehret durch Rudolph Würtzen. [Bound with:] Ryffius, Gualtherus [Ryff, Walther Hermann]. Schwangerer Frauwen Rosengarten: Gründtliche Nothwendige beschreibung allerhandt Zufällen/ so sich mit Schwangern Frauwen/ vor/ in/ unnd nach der Geburt/ manichfaltig zutragen mögen […] Zu nutz und wolfahrt allen Frawen/ Kindern/ Und sonderlich zu unterrichtung der Ammen. I. Caspar Kloßmann, Breslaw [Wroclav], 1651; II. Sigmund Latomus fuer Vincenz Steinmeyer, Frankfurt, 1603. Two works in one volume 8vo (16 x 9.5 cm). Title in red and black, [22], 730, [37] pp.; title in red and black, [7], 356, [3] ll.; 18th-c. inscriptions to upper pastedown and fly-leaves. Contemporary vellum with yapp foreedges, white painted spine, small label with handwritten number and red handpainted title to spine, remains of green ties; slightly rubbed, rather soiled. € 3000,– A thick volume in fine condition gathering two famous medical works of the 16th century, both in uncommon editions: no copy at auction could be found in the last 30 years, none either in the Wellcome Library or the National Library of Medicine (USA). I. The Swiss Felix Würtz (or Wirtz, approx. 1514–74) was friend of Paracelsius and Gessner, and had an important influence sometimes compared to Ambroise Pare’s. Er „nimmt in der Geschichte der deutschen Chirurgie einen ehrenvollen Platz, hauptsächlich wegen seiner, leider unvollendet gebliebenen, Epochemachenden Schrift ein, die er auf den Rath Gesner’s erst nach 37jähr. Thätigkeit herauszugeben sich entschlos“ (Hirsch). First published about a century earlier, his most famous work was revised in 1616 by Rudolf Würtz (1596–1620) and translated in English shortly after the present edition, in 1656, as ‚An experimental treatise of surgerie‘. This 1651 edition was also published (sold) in Stettin. It includes on pp. 674–730 ‚Ein schönes und nutzliches Kinderbüchlein‘, which „has been traditionally considered the first work on paediatric surgery“ (Garrison-M. 6357.50). II. Illustrated with more than 50 woodblocks, Ryff’s popular publication on obstetrics is mainly inspired by Eucharius Rösslin’s ‚Rosengarten‘ and also includes a large part on paediatric care. As an illustrated vernacular handbook, it greatly influenced the gynaecological and obstetrical practices of the surgeons and midwives of the 16th century. The text includes many medical recipes, with illustrations of the ingredients. The cuts representing the positions of the child follow a tradition of antiquity, i.e. the codices of Mustio’s catechism of women’s diseases and midwifery largely based on Soranus of Ephesus. It was first issued in 1561 and reviewed and enlarged soon after by Leonhard Sauer. I. VD17 14:627656T (2 copies only: Wolfenbüttel and Dresden; one more at Gotha with Stettin imprint); Hirsch VI, 335; cf. Garrison-M. 5563. II. VD17 39:141489U. 121 Antiquariat Franz Siegle GmbH Stand 24 Im Rauchleder 13 · 69242 Mühlhausen/Kraichgau Telefon +49 (0)6222 630 82 · Fax +49 (0)6222 603 64 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-siegle.de Alte Medizin · Homöopathie · Alte Naturwissenschaften und Technik · Interessante Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts Das Wetter schlug zu allen Zeiten Kapriolen Wetterbeobachtungen vergangener Jahrhunderte Beham, Hans Sebald. Kupferstecher (1500– 1550). „Es ist kalt Weter“ – „Das schadet nit“. 2 Bll. Radierungen. (Nürnberg) 1542. Je 4,5 x 3 cm. € 300,– Reizende kleinformatige Radierungen. Kopien. Dubletten des Nationalmuseums Stockholm mit dessen rückseit. Sammlerstempel (Lugt 1639 a) und aus der Slg. Dr. W. Schumacher. – Bis zum Plattenrand beschnitten. – Bartsch 186–187. Pauli 189 u. 190 I-II, b. (Siehe Abbildungen) Baurn (Der) und Land-Leut new-verbesserter Wetter Spiegel, in welchem man die Witterung eines jeden Jahrs, Monat, Wochen und Tag, auch anderer Begebungen nahe vorher sehen … Nun aber mit fleiß durchsehen, und mit neuen Reguln vermehrt, und mit vier Theil eingeteilt. Zuvor niemahls also Gedruckt. Mit Titelholzschnitt und 37 Textholzschnitten. 136 Seiten. Mod. Karton. Ohne Ort, Drucker und Jahr, [nach 1600]. € 1200,– Reizend illustrierter Wetterkalender in der Art der Bauernkalender. – Die Holzschnitte zeigen die für den jeweils behandelten Monat typischen Feldarbeiten, Aderlassmann, die Tierkreiszeichen sowie ein Diagramm zur Bestimmung des Mondstandes. – Mit wiederh. altem Monogr.-Stempel „F. d. W.“, alte Nummerierung a. d. Titel, obere rechte Ecke des Titel mit kleinem Eckabriss; insgesamt gleichmäßig leicht gebräunt und für ein solches Gebrauchsbuch erstaunlich gut erhalten. – Vgl. VD17 23:295719A (mit leicht verändertem Titel: anstatt „new-verbesserter“, „Hellpolierter“ und abweichender Seitenzahl). Major, Johann. Gedenck und Erinnerungs Predigt, Von dem grausamen Gewitter, und schrecklichem Gewässer, darmit Thüringen heimgesuchet worden, am Sonnabend vor Trinitatis in der Nacht, war der 29. (Maij) dieses instehenden 1613. Jahrs. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. 12 Bll. 4°. Mod. Umschlag. Jena, J. Weidner, 1613. € 450,– 122 Vermutlich erster Druck der ersten Ausgabe (in anderen Drucken ist die hier im Titel fehlende Monatsangabe Mai ergänzt). – Seltene Wetter-Predigt des Jenaer Superintendenten und Professors Johann Major (gest. 1644; nicht zu verwechseln mit dem älteren Joachimsthaler Major), gehalten am 2. Juni in Jena. Anlass der Predigt war eine Unwetterkatastrophe mit Hagelschlag und großen Überschwemmungen an Saale und Ilm. Für die Druckfassung mit den ersten ‚Particularitäten‘ der angerichteten Zerstörungen erweitert: Die Ilm stieg 10–12 Ellen über ihren normalen Stand. Allein in Weimar ertranken 65 Menschen, 25 Pferde und 176 Stück Vieh, 44 Wohnhäuser und Scheuern wurden hinweg gerissen. Weitere ähnliche Schadensmeldungen aus Kromsdorf, Rosla, Eberstett, Sultza, Leutra etc. – Gebräunt, mit einigen zeitgen. Randanmerkungen. – VD17 12:112880S. Cock, William. Meteorologia oder der rechte Weg vorher zu wissen, zu beurtheilen die Veränderung der Lufft und Abwechselung des Wetters in verschiedenen Landern… ein nützlich Werck für Schiffer, Gärtner, Landleute, Reisende, wie auch alle curiöse Untersucher der Natur. Aus der Engl. Sprach ins Teutsche übersetzet. 55 Seiten. Halbleinen um 1900. Hamburg, Liebezeit, 1691. € 800,– Erste deutsche Ausgabe. – Seltene Wetterkunde, die G. E. Stahl als Grundlage für seine „Einleitung zu der neuen Meteroscopie (sic!) oder Witterungs-Deutung nach W. Cock“ (1716) diente. – Gebräunt. – VD17, 3:605554G. Paisey, German Books in the British Libr., 17th cent., C 763. Roller/Goodman I, 238. Stahl, Georg Ernst. Einleitung zu der neuen Meteroscopie, oder Witterungs-Deutung nach William Cocks Grund-Reguln und Herrn Matthaei Schlüters… curieusen Anmerckungen, wodurch auch jeder gemeiner Mann… von erfolgenden Witterungs-Aenderungen…. zu urtheilen erlernen kan. Mit kl. gestoch. Titelvign. und 1 gefalt. Kupfertafel. 8 Bll., 284 Seiten, 8 Bll., Seiten 302–515, 114 Bll. Halbpergamentband der Zeit. Halle, Waisenhaus, 1716. – Angebunden: Kräutermann, Valentinus (d. i. C. von Hellwig), Compendieuses Teutsch- und Lateinisches Blumen und Kräuter-Buch. Mit gestoch. Frontispiz. 7 Bll., 352 Seiten. Frankfurt und Leipzig, Ernst Ludwig Nieth in Arnstadt, 1716. € 950,– I. Erste Ausgabe. – Basiert auf Thomas Cocks ‚Meteorologia‘ von 1666. – Beschreibt den Einfluss der Gestirne auf das Wetter und enthält im zweiten Teil einen ‚Aspecten-Zeiger‘ von 1694 bis 1705. – II. Wohl erste Ausgabe. – Alphabetische Beschreibung der deutschen Blumen, Hecken, Stauden und Wurzeln, u. a. auch mit ihrer medizinischen Wirkung. – Reizvoller Sammelband zweier sich ergänzender Werke. – Einband etw. fleckig, durchgehend etw. braunfl. bzw. gebräunt, Titelrücks. gestemp.; Exlibris einer freiherrlichen Bibliothek. Historische Nachrichten von den schrecklichen Wasser-Ergießungen von den entsetzlichen EißFahrten und von den dadurch angerichteten traurigen Verwüstungen welche in den Monaten Februar und März dieses 1784sten Jahres fast in ganz Deutschland sich eräugnet haben. 8 Bll. Lauban, Scharf, (1784). € 180,– „Die Zürcher Zeitung bilanzierte in ihrer Ausgabe vom 15. Mai den gesamten in Europa angerichteten Schaden auf wenigstens 200 Millionen Taler, fügte aber hinzu, dass die endgültige Schadensumme höher liegen müsste, da die Schäden aus der Landwirtschaft noch nicht hinzugerechnet seien. Sie schätze diese Katastrophe als ‚wichtiger und trauriger‘ ein ‚als ein Krieg gewesen sein würde, weil dieser in so kurzer Zeit nie so viel vernichtet. Niemals war daher eine Begebenheit politisch oder statistisch merkwürdiger, als diese allgemeine Wassernoth vom Jahre 1784‘“ (Poliwoda, Aus Katastrophen lernen: Sachsen im Kampf gegen die Fluten der Elbe 1784–1845, S. 7). Stark, Augustin. Meteorologische Beobachtungen. I. Jahrgang (alles Erschienene unter diesem Titel). – Meteorologisches Jahrbuch von 1813 (-1834). 22 Jahrgänge (alles Erschienene). Blaue Seideneinbände der Zeit mit Goldschnitt (4) und bedruckte Orig.Broschur. Ohne Ort Drucker und Jahr (Jg. 1812; Augsburg, Selbstvlg., 1813?) und Augsburg, Brinhauser für den Verfasser, 1814–1836. € 2800,– Außerordentlich seltene Wetterdokumentation für die Stadt Augsburg über mehr als 2 Jahrzehnte. – Exakte Beschreibung der Witterung und der klimatischen Verhältnisse für jeden Tag im Stadtgebiet von Augsburg; daneben über Sonnenflecken, Kometen und weitere astronomische Beobachtungen. – A. Stark (1771–1839) war Astronom und Meteorologe. „Astronomische Notizen gab er zuerst in Bode’s Jahrbuch, aber von 1812 bis 1836 ließ er alljährlich in Augsburg ein auch die astronomischen Beobachtungen enthaltendes ‚Meteorologisches Jahrbuch‘ erscheinen, welches viel brauchbares enthielt, dessen zahlreiche Angaben über die Fleckenfrequenz der Sonne z. B. für R. Wolf bei seiner Feststellung der bekannten elfjährigen Periode von hohem Werthe gewesen sind“ (ADB). – Die „Meteorologi- schen Beobachtungen“ von 1812 liegen wohl in einem Separatdruck aus dem Augsburger Intelligenzblatt vor. Stark berichtet im Jg. 1813, dass ihm dort für seine Wetterbeobachtungen zu wenig Raum gegeben wurde und er sich daher zur Herausgabe eines selbständigen Jahrbuchs entschloss. – Der Einband von Jg. 1812 mit Supralibros (königl. bayerisches Wappen). Die Seideneinbände mit leichten Gebrauchsspuren. Insgesamt sehr gut erhaltene, komplette Reihe. Auf starkem, fast fleckenlosen Büttenpapier gedruckt (Vorzugsausgabe?). Schöpfel, J. W. A. Ueber den wichtigen Einfluß der Tag- und Nachtgleiche auf die zukünftige Witterung. 112 Seiten. Pappband der Zeit mit Rückenschild. Bayreuth, Grau, 1818. € 300,– „Ein durch funfzigjährige Erfahrung aufgelößtes Problem“ des Königlich Baierischen Forst-Raths. Dittmar, (Sigismund Gottfried). Die bevorstehende Winterwitterung, nebst einigen Andeutungen über verschiedene meteorologische Gegenstände in der kalten Jahreszeit und über den angeblichen Einfluß der Kometen auf den Dunstkreis der Erde. VIII, 107 Seiten, 1 Bl. Mod. Halbleinen. Berlin, Christiani, 1819. – Angebunden: I. Derselbe, Die diesjährige zu erwartende Witterung im Sommerhalbjahre vom Anfang April bis Ende Oktober, im Jahre 1821. VIII, 116 Seiten. Berlin, Christiani, 1821. – II. Grosse, Christian August, Die dritte Bewegung der Erde, bestehend in einer bisher noch unbekannten jährlichen Umdrehung derselben um eine zweite Axe. Mit gefalt. Kupfertafeln. 15 Seiten. Gera, Heinsius, 1833. € 150,– I/II. Der Verfasser (1759–1834), Sekretär im Medizinalkollegium der Provinz Brandenburg, zeichnete sich für die zu seiner Zeit exakten Wetterprognosen aus. – Poggendorf I, 578. – Durchgehend gebräunt und stockfl., teils wasserrandig. Die Falttafel mit Einrissen und unterlegten Ausrissen (ohne Bildverlust), Titel verso gestempelt. Hartmann, August. Untersuchungen über die Regen-Verhältnisse der schwäbischen Alp und des Schwarzwalds. 24 Seiten. Umschlag der Zeit. Tübingen, G. Bähr, 1832. € 120,– Medizinische Dissertation unter dem Vorsitz von G. Schübler. – Der Verfasser stammt aus Reutlingen. Mohn, Henrik. Grundzüge der Meteorologie. Die Lehre von Wind und Wetter nach den neuesten Forschungen. Mit 24 Karten und 35 Textholzschnitten. XII, 304 Seiten. Halbleinen der Zeit mit aufgezogenem Orig.-Umschlag. Berlin, Reimer, 1875. € 180,– Erste deutsche Ausgabe. – Henrik Mohn (1835–1916), Prof. für Meteorologie an der Univ. Christiania, hat sich sehr um die Entwicklung der Meteorologie verdient gemacht. „At his death he was recognized as the grand old man of European meteorology.“ (DSB IX, 442). – Poggendorff III, 926. 123 Giuseppe Solmi Studio Bibliografico Stand 37 Giuseppe Solmi Via Stradelli Guelfi, 2 · 40064 Ozzano Emilia (BO), Italien Telefon +39 51 651 10 29 · Fax +39 51 79 61 52 E-Mail: [email protected] · Internet: www.giuseppesolmi.it Handschriften · Miniaturen · Inkunabeln Zwei Könige. Illuminiertes Blatt (wahrscheinlich aus einem Missale), Pergament, Rom, erste Hälfte des 16. Jahrhunderts. Blattgröße 278 x 197 mm. € 4600,– Ganzseitige Miniatur (230 x 163 mm), von einer blauen und goldenen Renaissance-Bordüre umgeben. In den vier Ecken sieht man die Evangelisten, ihre Symbole und die Anfangsbuchstaben ihrer Namen. Die Miniatur zeigt zwei gekrönte Heilige und ist sehr gut mit nuancierten Farben gemalt. Beide Heilige halten ein Zepter in der rechten Hand; in der linken Hand hält der eine eine Weintraube und der andere zwei Weizenähren. Die Szene ist eine Allegorie der Eucharistie. Die Männer haben kräftige Körper und kleine Köpfe, die etwas unverhältnismäßig scheinen. Die Perspektive betont diese Wirkung. Solche Kennzeichen sind typisch für den italienischen Manierismus derselben Periode. Im Hintergrund sieht man Berge und eine Stadtmauer mit hohen Türmen, die vielleicht einen bestimmten Ort darstellen. – Blatt in gutem Zustand. (Siehe Abbildung) Buch für Solist. Doppelblatt, Pergament, 12. Jahrhundert. Blattgröße 310 x 210 mm, Textspiegel 116 x 180 mm. Braune Tinte, karolingische Schrift einspaltig gesetzt. € 2500,– Fragment aus einem religiösen Buch mit Musik: Neumen auf einem 4-Liniensystem, rote Schlüssellinie (F). Zahlreiche rote Initialen. Die Größe lässt vermuten, dass das Buch nicht für den Chor, sondern für einen Solisten bestimmt war. Sehr schönes Doppelblatt, guter Zustand, nur Spuren von Klebstoff auf einer Seite. Textauszüge aus den Gesängen Sanctus und Agnus Dei (Usus Ordinarius). (Siehe Abbildung) 124 Gebetbuch. Illuminierte Handschrift, Latein und Französisch, Frankreich, Ende des 15. Jahrhunderts. 58 Bl. (statt 60) Pergament, Kollation: i-v8; vi2; vii7 (1 Bl. fehlt); viii9 (1 Bl. fehlt). Blattgröße 141 x 103 mm, Textspiegel 76 x 44 mm (im ersten Teil des Buches), 94 x 56 (im zweiten Teil). Braune Tinte, rote Titel, Gotisch zu 12 bzw. 14 Zeilen einspaltig gesetzt. € 18 500,– Drei große Miniaturen und neun kleinere Miniaturen, von 4-seitigen Bordüren umgeben. In den Bordüren sieht man Grotesken, Akanthusblätter, Blumen und Früchte. Zahlreiche 2- bzw. 3-zeilige goldene Initialen auf rotem bzw. blauem Grund; viele kleinere blaue und rote Initialen. Ledereinband aus dem 16. Jahrhundert mit goldgeprägter Darstellung der Kreuzigung; auf dem vorderen Deckel: Name der Besitzerin Marguerite Guillardet. Auf dem weißen Blatt und den Vorsatzblättern: Anmerkungen der Besitzer. Bildfolge: Fol. 1, David im Gebet Fol. 29, Kreuzigung Fol. 34, Pfingstwunder Fol. 46v, Hl. Laurentius Fol. 47, Hl. Anna Fol. 48, Hl. Maria Magdalena Fol. 49, Hl. Katharina aus Alessandria Fol. 50, Pietà Fol. 55, Hl. Michael Fol. 56, Hl. Christophorus Interessante Handschrift, wahrscheinlich absichtlich für die Auftraggeber hergestellt. Guter Zustand; nur Gebrauchsspuren und Rücken mit Mängeln. (Siehe Abbildung) Textfolge: Fol. 1, Bußpsalmen und Litanei Fol. 24, Perikopen Fol. 29v, Horen des Heiligen Kreuzes Fol. 34, Horen des Heiligen Geistes Fol. 39v, Johannes-Passion Fol. 44, Gebete 125 Galerie und Verlag St. Gertrude Stand 3 Goldbachstraße 9 ∙ 22765 Hamburg Telefon +49 (0)40 38 28 47 ∙ Fax +49 (0)40 38 88 27 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.st-gertrude.de Vorzugsausgaben ∙ Originalgraphik ∙ Autographen ∙ Künstler der Moderne Brodwolf, Jürgen. Maske über Figur, Buchobjekt. 2007. Pappmaske, bandagierte Tubenfigur, Asphalt, 30,5 x 24,4 x 2,4 cm, signiert und datiert. (Siehe Abbildung) € 1400,– Brodwolf, Jürgen. Im Kerngehäuse. Vorzugsausgabe. 1984/2010. Collage, Feder, Tubenfigur, Bleistift, 20,5 x 29 cm, signiert und datiert. € 480,– „Jede Vorzugsausgabe ist ein originales, beschriebenes, altes Aktenpapier mit einer collagierten Figur auf den Buchdeckel aufgezogen. Der Besitzer einer solchen Vorzugsausgabe hat also zu den Bildreproduktionen zum Vergleich ein Original, wo er die Beschaffenheit des alten Papiers, die Sepiatinten-Schrift und die reliefartige Figur mit den Augen sehen und mit den Händen fühlen kann.“ Jürgen Brodwolf Fischli, Peter/Weiss, David. Airport. 1995. Kombiniertes Druckverfahren, 70 x 100 cm, signiert und nummeriert, 48/175. € 3800,– Einzelblatt aus der Graphikmappe Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Achenbach Art Edition. Angeboten wird die vollständige Mappe. Sie enthält außerdem Arbeiten von Stephan Balkenhol, Claes Oldenburg, Thomas Ruff und Rosemarie Trockel. (Siehe Abbildung) Literat und Poet Janssen neben all seinen Schattierungen auszeichnete“. (Siehe Abbildung) Janssen, Horst. Janssen Baum IV. 50. Geburtstag – Ich kann nicht mehr. Japanische Übertragung des Textes von Naoaki Sakamoto. Mimeographie auf dünnem, handgeschöpftem Nepali-Papier, (Tokio), tairiku-no-taiwasha ltd. (2006). 25 x 400 cm, signiert und nummeriert, 43/50. Die Rolle ist über einen Bambusstab gerollt, mit Faden verschlossen und befindet sich in einer handgefertigten Schachtel mit Fadenverschluss, 30 x 5 x 5 cm. € 180,– Nao befragte seinen Freund Janssen, mit dem er die Vorliebe ausgesuchten Papiers teilte: „Was ist für dich Papier?“ Janssen: „Man kann es mit der Musik vergleichen: Ich bin Mozart, Friely ist der Geiger und das Papier ist die Konzerthalle.“ (aus: An und für ihn. Horst Janssen zum Siebzigsten) Janssen, Horst. Das Pfänderspiel. Ein tagespolitischer Seitensprung. Deutsch. Russisch. Amerikanisch. EA. 101 S. Mit zahlr. farb. Abb., (Gifkendorf), Merlin Verlag (1983). 8°. Karton. Mit Originalzeichnung auf dem Vorsatzblatt, 19. Januar 1986, signiert und datiert. € 800,– Janssen, Horst. Ohne Titel. Blei- und Farbstiftzeichnung, 17. April 1984, 20,5 x 15,5 cm, signiert und datiert. € 1500,– Zusätzlich ist das Selbstporträt Janssens mit der Widmung versehen: „Na – Anne so affektiert + blöd seh ich ‚manchmal‘ aus. Annettchen sieht es selten. ich grüsse Sie Ihr Janssen.“(Siehe Abbildung) Sein Selbstporträt bzw. das „Ei des Janssen“, bei dem er ein Hühnerei mit seinem Konterfei verzierte, zeigt „eine gehörige Portion Selbstironie, die den Zeichner, Janssen, Horst. Kleiner Erdenbürger – Oldenburger Ehrenbürger. Mit Illustrationen und Fotogra- D. Roth, Düsseldorf P. Fischli/D. Weiss, Airport 126 heimer. (München), Prestel Verlag (1982). 160 Seiten, mit 131 Abb., davon 59 in Farbe. 4°. OPb. mit OUmschlag. Schutzumschlag mit Gebrauchsspuren. € 900,– Vorzugsausgabe mit eingelegter Radierung „nie wieder Brockstedt, nie wieder Tesch“ hinter dem Vorsatzblatt, 1982, 27,4 x 21 cm, signiert, datiert und nummeriert, 41/100. Roth, Dieter. Düsseldorf. 1971. Siebdruck, 10–20 Farben auf weißem Karton, eine positive und eine negative Druckform, bearbeitet, fotomechanische Reproduktion einer Ansichtskarte, 73 x 102 cm, signiert und datiert. Probedruck. € 2400,– Am Anfang steht hier die gleiche Idee wie bei „6 Piccadillies“, Roths bekanntester Graphik-Serie: Die Vergrößerung einer Ansichtskarte diente als Material für nachfolgende druckgraphische Experimente. (Siehe Abbildung) J. Brodwolf, Maske über Figur fien, (Hamburg), Verlag St. Gertrude (1993). 12 Bll. Gr.-8°. Obrosch. € 2900,– Vorzugsausgabe mit sechs eingebundenen Radierungen, gedruckt von Peter Fetthauer. 1. „…sie blühen blau und die Freundschaft und die Liebe, 13.11.92.“, 2. „Opa – ca. 1936. 10.2.93.“ 3. „Jap. Oldenburg, 20.11.92“. 4. „Oldenburg – am Wall, 3.1.93“. 5. „Oldenburg, 17.11.92“. 6. „…ich brauche Leben, 28.9.93“. 23,7 x 17,9 cm, signiert, datiert und nummeriert, 60/100. Janssen, Horst. Horst Janssen – Zeichnungen. Graphische Sammlung Albertina, Wien 1. April bis 2. Mai 1982. Mit einem Beitrag von Wolfgang Hildes- H. Janssen, Das Pfänderspiel Roth, Dieter. Gesammelte Werke Bd. 20. Bücher und Grafik (1. Teil) aus den Jahren 1947 bis 1971. EA. 384 S. 56 s/w Abb. u. ca. 500 teils ganzs. und farb. Abb., (Stuttgart/London/Reykjavik) edition hansjörg mayer (1972). Gr.-8°. Brosch. OKtn mit OUmschlag. Mit Originalzeichnung auf dem Vorsatzblatt. 1972. Bleistift, signiert und datiert. € 1600,– Von der ersten Auflage (8000 Exemplare) erschienen 5000 Exemplare mit verschiedenen Schutzumschlägen als Katalog der Wanderausstellung „Grafik und Bücher“ von Dieter Rot; hier der Umschlag zur Ausstellung in der Gesellschaft der Freunde junger Kunst in der Kunsthalle Baden-Baden im Oktover/November 1972. (Siehe Abbildung) Roth, Dieter. Gesammelte Werke Bd. 4. bok 4a und bok 5. versionen der im forlag ed reykjavik 1961 erschienenen Bücher. EA. 110 S., illustriert mit ganzseitigen s/w Abb., (Stuttgart) edition hansjörg mayer (1972). Gr.-8°. Brosch. Oktn. € 340,– D. Roth, Gesammelte Werke Bd. 20 H. Janssen, o.T. 127 J. A. Stargardt Stand 69 Autographenhandlung · Gegründet 1830 · Seit 1885 im Besitz der Familie Mecklenburg Xantener Straße 6 · 10707 Berlin Telefon +49 (0)30 882 25 42 · Fax +49 (0)30 882 24 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.stargardt.de Autographen und Urkunden · Auktionen Adenauer, Konrad (1876–1967). Brief mit Unterschrift. Rhöndorf 16.IV.1946. 1 Seite folio. Kleine Einrisse, leicht braunfleckig und knittrig. € 800,– dings nicht vollzogenen – Haftstrafe führte. Das Buch blieb in der Tat „Maculatur“; Bettina brach die Arbeit daran gezwungener Maßen ab. An den Diözesanpräses Kaspar Schulte in Paderborn wegen einer „neuen Zentrumspartei“. „… Ihren Vorschlag habe ich mir reiflich durch den Kopf gehen lassen. Aber ich glaube, dass er sich infolge der inzwischen eingetretenen Ereignisse nicht als gangbar erweist. Ich habe seit Dezember v. Js. mehrere Aussprachen mit Herrn Dr. Hamacher gehabt. In diesen Aussprachen erklärte Herr Hamacher immer wieder, dass zum ersten Male seit den letzten 100 Jahren die Katholiken Deutschlands die Möglichkeit gehabt hätten, politisch eine ausschlaggebende Rolle zu spielen. Das sei nun durch die Gründung der CDU unmöglich geworden. Er verstände nicht, dass man das Zentrum aufgegeben habe. Später … wurden Flugblätter vom Zentrum verteilt …, in denen ausgeführt war, dass es falsch sei, wenn eine Partei sich ‚christilich‘ nenne. Sie verhindere dadurch diejenigen Leute, die nicht auf dem Boden des Christentums stünden, aber die Politik des betreffenden Partei für richtig hielten, sich dieser anzuschliessen. Das Zentrum sehe daher von einer solchen weltanschaulichen Fundamentierung ab …“ Brecht, Bertolt (1898–1956). Brief mit Unterschrift „b“ (schwarze Tinte) und eigenh. Nachschrift (Blaustift). (Marlebäck, Anfang Oktober 1940.) 1 Seite gr.-folio. Dünnes Papier. – Dazu ein Schriftstück mit eigenh. Zusatz (Blaustift) am Schluss, 2/3 Seite gr.-folio, dünnes Papier. € 1600,– Arnim, Bettina von, geb. Brentano (1785–1859). Eigenh. Brief ohne Unterschrift. (Berlin, wohl 1844.) 1 Seite quer-gr.-8°. Unterrand beschnitten, verso Motagespuren, kleine Randläsuren. € 1200,– An (den Drucker Klein in der Trowitzschen Buchdruckerei) über die polizeilichen Verfolgungen, denen sie wegen ihres „Armenbuchs“ ausgesetzt war. „… ich habe soeben wieder Polizeibomben herein geworfen bekommen die zum wenigsten 2 Tage Zeit nehmen um sie zu erwiedern, – sie sind so ganz beweisend daß man gegen sie nichts ausrichten kann wenn man auch noch so hoch steht, daß ich sehr im Zweifel stehe ob mein Buch für die Arme zu Stande kommen wird. An Manuscript kann ich nicht denken denn ich habe Heut und Morgen vollauf zu thun blos um diese heutige Chicane zu bekämpfen und ich komme dabei so gänzlich aus dem Geleis, daß ich nicht mehr weiß wo mir der Kopf steht. – Auf solche Infamie war nicht gerechnet … Wahrscheinlich bleibt mein Buch Maculatur.“ Die Recherchen für ihr „Armenbuch“, eine Dokumentation der Armut und ihrer Ursachen im preußischen Staat, brachte die Verfasserin in den Verdacht, mit den schlesischen Aufständischen im Bunde zu sein, was zu polizeilichen Maßnahmen und schließlich einer – aller- 128 Wenige Tage vor seinem Umzug nach Helsinki („Repslagaregatan 13“) an den Maler und Graphiker Hans Tombrock (1895–1966) mit der Bitte, ihm einige „sachen“ aus Lidingö nach Helsinki mitzubringen. – Seit Juli 1940 wohnte Brecht auf dem Gut Marlebäck, das der Schriftstellerin Hella Wuolijoki gehörte. Am 7. Oktober bezog er die neue Wohnung in Helsinki, nachdem das Gut verkauft worden war. „… es wäre grossartig, wenn du kommen könntest. die einzige schwierigkeit ist, dass wir nur eine sehr kleine wohnung bekommen haben (2 zimmer und küche, sodass sogar grete ausserhalb wohnen muss) und dich daher nicht beherbergen können. natürlich werde ich (ich komme montag nach helsingfors) alles versuchen, vielleicht doch irgendein zimmer aufzutreiben. von hier aus ist das leider unmöglich. ich hoffe aber doch, dass du kommst. irgendwie werden wir das ja ordnen können. könntest du mir dann ein par sachen mitbringen? es ist ja zwischen dir und Ninnan Santesson eine spannung, du müsstest also mir zu liebe eine geradezu chinesische höflichkeit aufbieten. ich lege dir eine liste der sachen bei, die ich gern von ihr hätte. Sie hat auch so eine liste. und wenn du mir dann noch eine kiste Aromatica-zigarren mitbrächtest, wäre es schön. natürlich bezahle ich sie dir ebenso wie die fracht. ich nehme an, du fährst direkt mit dem schiff von stockholm nach helsingfors, da hättest du kaum mühe. – ausserdem braucht grete pillen, die dr. waldemar goldschmidt … verschaffen wird … wahrscheinlich werden die pillen wieder in der Apoteket Angeln … abzuholen sein. du müsstest das geld auch einstweilen auslegen, vielleicht kannst du dann auch eine grosse flasche mit albyl-tabletten mitbringen, medizin ist hier so sehr teuer. ich freue mich auf deine ankunft, wir können eine mutter-courage-mappe besprechen und vieles mehr …“ In der eigenh. Nachschrift: „was die Lidingöer Sachen betrifft: nimm nur, was Ninnan dir leicht herausfindet. am wichtigsten eigentlich nur die schwarze Schreibtischlampe mit den Gelenken und Gretes Pillen!“ Aus der beiliegenden „liste“: „die 2 kleinen Masken, die in Hellis Zimmer hingen … / 2–3 Aschbescher, Zink oder Kupfer / die eisernen Kochtöpfe mit Deckel und den Teekessel / 2 Bratpfannen / meine schwarze Schreibtischlampe … / 2 von den Kulissenlampen … / 4–5 Kissen …“ Mit zwei eigenh. Zusätzen (Tinte) in Bezug auf „2 kleine Masken“ und die „Schreibtischlampe“ („von diesen Lampen waren 2 da, eine gehörte mir, eine Ruth Berlau“). – Ebenfalls eigenhändig fügt Brecht am Schluß hinzu: „das Durchstrichene hat Ninnan, wie ich höre, schon abgeschickt.“ (Blaustift). „Ninnan Santesson“: schwedische Bildhauerin (1891– 1969); sie hatte Brecht und seine Familie 1939 nach Lidingö bei Stockholm eingeladen. – „grete“: Margarete Steffin (1908–1941), seit 1932 mit Brecht befreundet, seine Mitarbeiterin im skandinavischen Exil. – „muttercourage-mappe“: Tombrock malte 1940 ein Ölgemälde nach einem Motiv aus der Schlussszene des Stückes. Große Berliner und Frankfurter Ausgabe, Band 29, Nr. 947; nach dem „Typoskript (Durchschlag)“, mit zwei kleinen Abweichungen vom Original gedruckt. Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781). Eigenh. Namenszug „Gotthold Ephraim Lessing, als Zeuge“ unter einer Urkunde des Eduard August Anton von Hoym, Braunschweig 10.X.1770, 4 Seiten folio. Mit 11 Trauersiegeln. Minimal fleckig, zwei kleine Randeinrisse. € 3200,– Lessing unterzeichnet als Zeuge das Testament („Im Nahmen des Allerhöchsten Gottes …“) des Eduard August Anton von Hoym. Dieser vererbt der Demoiselle Maria Louise Christiana Wegener als seiner Universalerbin „das auf den Bruche belegene Haus und Hoff samt Zubehör, worinn ich bis hero gewohnt“. Als weitere Zeugen unterschreiben der Dichter Friedrich Wilhelm Zachariä sowie J.E (?) Richter, Heinrich Matthias Ludewig Niemeier, Gottlieb Friedrich Wigand, Ernst Ludewig Brandes und Johann Christian Stargard. Lessing hat sein Initialsiegel beigedrückt (leicht beschädigt), der Erblasser und die anderen Zeugen ihre Ringsiegel. Aus der Sammlung Rudolf Brockhaus. – Sehr selten. Marx, Karl (1818–1883). Eigenh. Brief mit Unterschrift „Karl Marx“. (London) 25.VI.1878. 1 Seite kl.-8°. Etwas staubfleckig, Nadelspuren am linken Rand. € 18 000,– An (Collet Dobson Collet, 1812–1898), Herausgeber und Redakteur der Wochenzeitung „The Free Press“ und der Monatsschrift „Diplomatic Review“, in denen Marx verschiedentlich publizierte. „… You would greatly oblige me by lending me the article of the Free Press (or ‚Diplomatic Review‘) in which Herr Bucher was attacked. In case of need, little Edith might perhaps be so kind as to copy that article for me. I know till now only from an extract given in the ‚Echo‘ … Herr Bucher’s reply to my letter. He evidently tries to escape by bold lies …“ In einem am 13. Juni veröffentlichten Brief an den Redakteur der „Daily News“ hatte Marx sich über den preußischen Politiker und Publizisten Lothar Bucher mokiert, einst „ein so glühender Verehrer Ferdinand Lassalles“ und nun „Bismarcks Vertrauter und rechte Hand“. Bucher hatte darauf mit einer „Erklärung“ in der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ vom 21. Juni reagiert, worauf Marx mit einer Richtigstellung der „bold lies“ in der „Frankfurter Zeitung und Handels blatt“ vom 29. Juni antwortete. In „Marx/Engels Werke“ nicht gedruckt. – Sehr selten. Weber, Carl Maria von (1786–1826). Eigenh. Musikmanuskript mit Namenszug „CMdeWeber“ am Kopf. Hosterwitz 23.VIII.1824. 1 Seite Querformat, 12zeilig. Leicht gebräunt, minimale Einrisse. € 20 000,– „Romance ‚Du moins je te voyais!‘“. Lied für eine Singstimme und Pianoforte nach einem Gedicht von „Mr. le Chevali]er Ferd[inand] de Cussy“ (1795–1866). „Elle était simple et gentillette celle qui fit battre mon coeur; mais elle a fui la virgerette avec elle a fui la bonheur. Quand à la chérir en silence mon tendre coeur tu te bornais, si je n’avais nulle esperance du moins alors je la voyais …“ Der Datierung entspricht die Eintragung in seinem Tagebuch; aus späteren Eintragungen geht hervor, daß das Lied erst im Dezember 1824 vollendet und dann zum Druck nach Paris geschickt wurde. Der Erstdruck erschien bei Richault in Paris, ergänzt um ein Vorspiel von Friedrich Burgmüller. Friedrich Wilhelm Jähns (C. M. von Weber in seinen Werken. Chronologisch-thematisches Verzeichnis, Berlin 1871) erwähnt das Lied unter der Nummer 292 mit dem Hinweis auf dies Autograph: „im Besitz des Buchhändlers Charavay zu Paris“. 129 Antiquariat Michael Steinbach Stand 57 Demollstraße 1 · 80638 München Telefon +49 (0)89 157 16 91 · Fax +49 (0)89 157 70 96 E-Mail: [email protected] · Internet: www.steinbach.de Illustrierte Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts · Kochbücher · Kinderbücher · Curiosa Balzac, Honore de. Une passion dans le dessert. (Frankfurt/Main, Kleukens-Presse, 1922). 19 : 12,5 cm. Handgebundener dunkelblauer Ecrasélederband mit ornamentaler Vergoldung (Kleuckens-Binderei, Ernst Rehbein). € 600,– Eines von 50 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japan. Tadelloses Exemplar. – Rodenberg 104, 10. Kitka, Joseph. Beitrag zur Lehre über die Erhebung des Thatbestandes der Verbrechen. Wien, Sollinger, 1831. 23,5 : 14,5 cm. X, 334 Seiten, 1 Blatt. Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung. Rückenschild, dreiseitiger Goldschnitt. € 1500,– Grundlegendes Werk über die Ermittlung des Tatbestandes, welcher die Voraussetzung eines jeden ordentlichen Verhöres sein muss. Unterteilt in die folgenden Kapitel: ‚Von dem Thatbestande und der Erhebung der Verbrechen überhaupt‘ – ‚Von den zur Thabestandserhebung dienlichen Mitteln‘ – ‚Von dem Augenscheine‘ – ‚Von den Urkunden‘ und im Anhang ‚Von den Mitteln zur Beschleunigung des ordentlichen Verhöres‘ – Sehr schönes Exemplar auf festerem Papier und in dekorativem Einband, dieser an Gelenken und Kanten gering berieben. – Sehr selten. – Heinsius, Allg. Bücherlexikon, S. 421. Schmidt, Franz. Österreichs allgemeine Baumzucht, oder Abbildungen in- und ausländischer Bäume und Sträuche deren Anpflanzung in Österreich möglich und nützlich ist. Band 1 und 2 (von 4). Wien, Alberti, 1792–1794. 38,5 : 25,5 cm. 57 Seiten, 1 Blatt; 68 Seiten, 1 Blatt. Mit 120 kolorierten Kupfertafeln. Halblederbände der Zeit mit etwas Rückenvergoldung, Rückenschild. € 4800,– Mit herrlichen, altkolorierten Kupfern der wichtigsten Bäume und Sträucher mit ausführlicher Beschreibung zu jedem Kupfer wie Vorkommen, Verwendung des Holzes, Blütezeit, Fruchtreife etc. sowie Bezeichnung in Deutsch, Latein, Englisch und Französisch. Bildunterschriften in Latein und Deutsch. – Die Einbände leicht berieben, sonst schönes Exemplar. – Die Bände 3 und 4 erschienen erst 1800 bzw. 1822–1845. – Nissen BBI 1782: Gräffer, Fr. Österr. National Encyklopädie, S. 555; Allg. Literaturzeitung 1794, Band 1, no. 13. (Siehe Abbildung) Schubert, G.H. Die Symbolik des Traumes. Bamberg, Kunz, 1814. 20,5 : 17 cm. 3 Blatt, 204 Seiten, 1 Blatt. Pappband der Zeit. € 750,– Erste Ausgabe. – Eines der Hauptwerke des Arztes und Naturphilosophen Gotthilf Heinrich von Schubert (1780–1860), mit dem er wiederum einen Vorstoß zur ‚Nachtseite der Naturwissenschaft‘ unternahm. Von größtem Einfluss auf die Literatur der Romantik und später – nach der Zwischenphase des Materialismus und Positivismus – anregend für die Entwicklung der Tiefenpsychologie, obwohl Freud sich in seiner ‚Traumdeutung‘ deutlich von Schuberts Mystizismus glaubte distanzieren zu müssen. „Der alte Schubert – man kann ihn ruhig als einen Vorläufer Freuds bezeichnen, tief ist er in manche Probleme der Traumdeutung eingedrungen“ (Wilhelm Stekel in ‚Über den Gegensinn der Urworte‘ Zentralbl. f. Psychoanalyse I, 63, 1910). – Die ersten und letzten Blatt etwas stockfleckig, Einband etwas fleckig und an den Kanten berieben. – Hirsch-H. V, 148; Ziegenfuß II, 493; ADB 32, 633. 130 (Thümmel, M.A.v.) Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich im Jahr 1785 bis 1786. 10 Bände. Leipzig, Göschen, 1791–1805. 16 : 10 cm. Mit 10 gestochenen Titelvignetten und 16 Kupfertafeln. Halblederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung, 2 farbigen Rückenschildern. € 750,– Eine der bedeutendsten Reisebeschreibungen der Empfindsamkeit, auf Beobachtungen einer tatsächlichen in den Jahren 1774–1777 unternommenen Reise nach Südfrankreich beruhend. In dekorativen, zeitgenössischen Einbänden. – Wie oft Band 1–5 in erster, Band 6–10 in zweiter Ausgabe vorliegend. – Goed. IV/1, 583,5; Borst 660. (Weigel, Christoph). Orbis terrarvm in nuce … Die Welt in einer Nuß – Angebungen: Ders. Memorabilia facta … Denckwürdige Kriegs- und FriedensBegebenheiten. 2 Teile in 1 Band. Nürnberg, Weigel, 1722. 20,5 : 17 cm. 19: 14 Seiten. Mit 2 gestochenen Titelvignetten, 2 doppelblattgroßen gestochenen Titeln und 72 (24 doppelblattgroße) Kupfertafeln von Christoph Weigel. Halbpergamentband der Zeit. € 1200,– Slevogt, Max. Max Slevogt Maler Graphiker, Illustrator und Bühnenbildner Landshut 1868–1932 Neukastel. Sammlung von 9 eigenhändigen Briefen, 10 eigenhändigen Postkarten und 1 maschinen geschriebenen Brief, alle mit Unterschrift, sowie 9 kleinen Zeichnungen, meist mit K uverts. Berlin, Neukastel und Stuttgart, 1912–1932. Zusammen 17 Seiten. Mit 9 kleinen Federzeichnungen. € 7500,– Umfangreiche Korrespondenz zwischen Max Slevogt und Herrn Rittmeister Konrad Wrede, einem Sammler aus Hannover. Meist sehr persönliche Briefe und Karten, über Slevogts Arbeit an verschiedenen Gemälden, seinen Radierungen zu Mozarts Zauberflöte, über Bilder, die er Wrede verkauft, aber auch über persönliche Dinge, wie seine Familie, seinen Gesundheitszustand, einen Anbau in Neukastel etc. – Ausführliche Beschreibungen auf Wunsch. (Siehe Abbildung) Stubai. Thal und Gebirg, Land und Leute. Herausgegeben durch die Gesellschaft der Freunde des Stubaithales. Leipzig, Duncker & Humblot, 1891. 25,5 : 18 cm. XX, 742 Seiten. Mit 306 Abbildungen im Text und auf Tafeln und 3 gefaltete Karten. Farbig illustrierter Original-Leinenband. € 950,– Erste Ausgabe dieses seltenen Werkes in dem wunderschönen Original-Verlegereinband. – Sehr schönes Exemplar. – Dreyer 856. I: Erste Ausgabe mit allen Kupfern, die häufig allein herausgegeben wurden. „Die sehr hübschen Medaillonkupfer mit historischen Szenen nähern sich manchmal Callotscher Feinheit und gehören zu Weigels besten Arbeiten“ (H.d.B.) Die meisten Tafeln mit 10–12 kleinen Bildern und dem hübschen doppelblattgroßen Kupfertitel. – II: Beschreibt auf 24 doppelblattgroßen Kupfertafeln die historischen Begebenheiten der Jahre 1701 bis 1722. Jede Tafel mit einem Mittelstück umgeben von 10 kleineren Darstellungen von Schlachten, Stadtplänen (Ulm, Landau, Bonn, Barcelona, Mailand, Riga, Freiburg, Belgrad, die Liparischen Inseln, den Golf von Biscya u.a.) Stadtansichten, historischen Szenen etc. die letzten beiden Tafeln mit Portraits der herrschenden Persönlichkeiten. Die Kupfer sehr fein und detailliert ausgeführt. Titel in Rot und Schwarz gedruckt. – Einband etwas berieben. – Vgl. Wegehaupt I, 2216; Hauswedell 1312; H.d.B. Barockliteratur 1081. Zille, Heinrich. Zwanglose Geschichten und Bilder. Berlin, Fritz Grulitt, (1919). 38,7 : 27,7 cm. 48 lithographierte Blatt. Mit 27 Original-Lithographien im Text (davon 1 signiert) und 17 ganzseitigen Original-Lithographien, teils mit Text von Heinrich Zille. Original-Halbleinenband mit Original-Lithographie von Zille auf dem Vorderdeckel, Kordelbindung. € 5500,– Eines von 200 nummerierten Exemplaren der einmaligen Auflage. Druckvermerk und die Original-Lithographie „Zille im Regen zeichnend“ (Rosenbach 61) vom Künstler signiert. – Die Texte wurden von Zille selbst verfasst und im Lauf des Jahres 1919 auf den Stein gezeichnet. – Die Neuen Bilderbücher, II Folge. – Fliegender Vorsatz und Titel mit schwachem Knick; Einband vereinzelt minimal fleckig. Schönes Exemplar des seltenen Werkes. – Rosendbach 59–107; Hayn-Got. IX, 640; Rodenberg 383. 131 Antiquariat H. Stenderhoff Stand 59 Ulrich Hobbeling Wagenfeldstraße 24 · 48147 Münster Telefon +49 (0)251 414 99 0 · Fax +49 (0)251 414 99 99 E-Mail: [email protected] · Internet: www.stenderhoff.com Schöne und wertvolle Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts Spanisches Manuskript aus dem 16. Jahrhundert: Regel und Regularien einer Bruderschaft Cofradía de San Sebastían, Toledo. Confirmaciòn de ciertas hordenancas dela cofradía de sant sebastián. Toledo, 7. Februar 1556. Quarto. 30 Blatt, die ersten 2 nicht nummeriert, gefolgt von 24 nummerierten und einem leeren Blatt. Mit attraktiven Kapitel-Initialen in Blau und Rot mit Dekorationen in Gold. Ledereinband auf Holzdeckel der Zeit mit Schließe und je 5 metallenen Buckeln auf den Deckeln. Rücken erneuert, Einband mit starken Gebrauchsspuren. € 8600,– Regel und Regularien einer Laienbruderschaft von San Sebastian und San Michael, angeschlossen den Kirchen San Miguel und San Sebastian in Toledo. San Sebastian ist eine der ältesten Kirchen Toledos, sie wurde im 10. Jahrhundert als Moschee gebaut. Dieses Werk ist Juan 132 Martínez Siliceo dem Erzbischof von Toledo gewidmet (1546–1557), dieser war auch Lehrer von Philipp II. Auf jeder Seite finden sich die Initialen oder das Monogramm des Zensors und auf einer Seite die Signaturen einiger Mitglieder der Bruderschaft. 50 gestochene Tafeln von J. R. Schellenberg Fuessly, J. C. Archives De L’Histoire Des Insectes, Publiées En Allemand. Winterthur, J. Ziegler 1794. Octavo, XII. 184 Seiten, 1 Blatt. Mit 50 gestochenen, davon 46 sehr schön kolorierten Tafeln. Ledereinband der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung, oberes und unteres Kapital bestoßen sowie die Ecken berieben. Der Text stellenweise etwas stockfleckig, die Tafeln hingegen sauber und breitrandig. € 3200,– Erste französische Ausgabe des „Archivs für Insekten- geschichte und entomologischen Beobachtungen und Entdeckungen“ und dem von F. W. Herbst erarbeiteten Insektenverzeichnis. – Die deutsche Ausgabe erschien 1781–1786. – Die schönen, eindrucksvoll kolorierten Tafeln stellen das Meisterstück des Botanikmalers und Dichters J. R. Schellenberg dar. Die Darstellungen sind nach Betram, Herbst, Köcklin u. a. Marpergers bedeutendes Küchenund Kellerlexikon Marperger, Paul Jacob. Vollständiges Küchen= und Keller= Dictionarium, In welchem allerhand Speisen und Geträncke/ Bekannte und unbekannte/ gesunde und ungesunde/ einheimische und ausländische/ wohlfeile und kostbare/ nothwendige und entbehrliche/ und andere/ wie sie Nahmen haben mögen/ mehr beschrieben/ Ihr rechter Einkauffsund Erzielungs Ort/ Zeit und Preiß…Ferner Allerhand nützliche Haushaltungs= Gesundheits= Lebens= und Policey-Regeln … Hamburg, Benjamin Schiller, 1716. 8 Blatt, 1352 Seiten. Mit gestochenem Frontispiz und einer Tafel. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit, datiert 1704 mit Wappensupralibros. Berieben, etwas bestoßen, vorderes Gelenk angebrochen. Von minimalen Braunflecken abgesehen sehr schön erhaltenes Exemplar, Frontispiz und die ersten 4 Blatt am Rande etwas ausgefranst. € 3800,– Einzige Ausgabe dieses außergewöhnlich umfangreichen Werkes. – Marperger befasst sich letztlich mit allem und jedem im Bereich des Genusses. Sein Artikel über Spanien führt, entgegen unseren Erfahrungen, zu der Erkenntnis, die Küche sei schlecht, der Wein viel zu schwer und zu süß und in Madrid gäbe es keine anständigen Herbergen. Aber er berichtet auch, dass Peter Simenez schon im 15. Jahrhundert deutsche Reben nach Spanien brachte. Überhaupt beschäftigt er sich intensiv mit dem Wein und der Herstellung. – Marperger propagiert u.a. als Fastenvorschriften das Sex- und Alkoholverbot, auch als „verbotene Speisen … sind nicht alles Fleisch der auf Erden und in der Luft sich aufhaltenden Tieren … sondern auch das, was … von Tieren herkommt, als Eier, Milch, Butter …, Fische darf man essen, denn es haben solche kein rechtes Fleisch.“ Der schwäbische Erfindungsreichtum ließ nun gehacktes Fleisch in Nudeln verschwinden und im Maultaschenteig „verschwanden“ Eier. Auch zur Ausrüstung am Tisch hat Marperger seine Anweisungen, „Eß- und Tisch-Gabeln seynd diejenigen, welche man beym Tische gebrauchet, um die Speisen zu embrochieren damit mans mit dem Messer desto besser schneiden könne“. Ein sehr schönes, bestens erhaltenes Exemplar dieses selten Gebrauchsbuches. (vgl. Horn/A. 293) 133 Kunstkabinett Strehler Stand 68 Brigitte & Birgit Strehler M.A. · Hermelinweg 7 · 71063 Sindelfingen Telefon +49 (0)7031 70 88 20 · Fax +49 (0)7031 70 88 222 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kunstkabinett-strehler.de Kunst auf Papier aus fünf Jahrhunderten · Dekorative Blumengraphik · Illustrierte Bücher und klassische Moderne Briot, Isaac (1585 Damblain – 1670 Paris). Die zwölf Monate, komplette Kupferstichfolge der zwölf Monate mit den Tierkreiszeichen, Monatsbezeichnung und 2 spaltigem Text unter dem Bild gestochen und verlegt von Thomas de Leu (1560 Antwerpen – 1612 Paris) Format Papier ca. 17,2 x 134 23 cm Kupferstiche 14,5 x 19 cm. Nur als komplette Folge € 6800,– Leicht vergilbt, im unteren Textbereich mit drei kleinen Wurmlöchern, sonst wunderbar erhalten. Vgl. Abb des Monats Januar, Februar, April, Mai, September und Oktober. Galle, Philip (1537 Haarlem – 1612 Antwerpen). Die vier Jahreszeiten, 4 Bll. Kupferstiche (ohne das Titelblatt) nach Johann Stradanus bzw. Jan Van der Straet oder van der Straat (1523 Brügge, lebte und arbeitete in Antwerpen, bevor er 1550 nach Florenz ging, wo er für die Medici und Giorgio Vasari arbeitete und 1605 starb) auf Bütten, teilweise mit Wasserzeichen Kanne. 22 x 30,4 cm und Blattgröße ca. 26 x 34 cm. Um 1563. In den Platten bezeichnet und mit dem vierzeiligen Text. Nur alle 4 Blatt zusammen € 4800,– New Hollstein 374–377 I (v. III). Ausgezeichnete, klare Drucke gestochen und verlegt von Galle nach den Entwürfen / Bildern von Stradanus mit unterschiedlich breiten Rändern. In den Rändern stärker fleckig und mit kleinen Randbeschädigungen, dort auch mit alter Feder nummeriert 37–40. Sonst sehr gut erhalten und sehr selten komplett! Siehe Abbildungen oben „Frühling“ und unten „Herbst“. 135 Nikolaus Struck Stand 5 Buch- und Kunstantiquariat · Spandauer Straße 29 · 10178 Berlin Telefon +49 (0)30 242 72 61 · Fax +49 (0)30 242 40 65 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-struck.de Alte Stadtansichten · Landkarten · Dekorative Graphik · Berufsdarstellungen · Atlanten · Ansichtenwerke · Landes- und Ortsgeschichte · Reisen Köln. Gesamtans, darunter Erklärungen v. 1–48 in Latein u. Deutsch, „Colonia. Cöln am Rhein“, Kupferstich (v. 2 Platten) v. Johann Friedr. Probst n. F.B. Werner b. Jeremias Wolff Erben in Augsburg, um 1730, 31,3 x 99,5. € 4500,– Diese Ausgabe nicht bei Fauser. Laut Seitz handelt es sich bei dem vorliegenden Blatt um den 1. Zustand (von 2) der 2. Platte (von 2) nach der 1720 geschaffenen Vorlage von Werner. – Prachtvolles Barockpanorama der Stadt Köln von Deuz her gesehen. – Unten mittig mit der Paginierung „38“. – Bugfalte unten gebräunt. Lindau/Bodensee. Gesamtans. Kupferstich (v. 2 Platten) v. Elias Bäck b. J. Wolff in Augsburg, um 1730, 30,5 x 100,5. € 3500,– Afrika (Africa). Kst.-Karte, v. 2 Platten b. Giovanni Giacomo de Rossi, „Totivs Africae nova et excata Tabvla ex optimis tvm geographorvm tvm aliorvm/scriptis collecta et ad hodiernam regnorvm principatvvm et maiorvm partivm distinctionem accommodata per Gvlielmv Blaew Amstelodami MDCLXXIX“, dat. 1679, 57 x 90,5. € 14 500,– Schilder, Monumenta Cartographica Neerlandica, Bd. 5 mit Nachweis und Abb.; nicht in Norwich, Maps of Africa; nicht in Tooley, Maps of Afrika. – Von der vergleichbaren Karte von Amerika konnte Burden (Mapping of America) nur 1 Exemplar nachweisen. – Die Karte ist von 2 Platten gestochen und zusammengesetzt. Über der Karte Kopftitel mit der Datierung 1679 (wahrscheinlich der 2. Zustand dieser Karte, wenn man die Angaben von Burden analog anwendet). Unten links eine Kartusche (das Schild blank) mit der Adresse von Rossi in Rom. – Nur wenige Exemplare dieser Karte sind bekannt. Fürstenstein (Ksiaz) – Vorstinburg. Blick aus dem Burggraben, „Ruinen von Fürstenstein bey Freyburg in Schlesien“, altkol. Aquatinta v. Günther, um 1820, 50 x 68. € 3500,– Sehr seltenes, großformatiges Blatt in frischen Farben. Der Betrachter steht im Burggraben und blickt hinauf zur alten Vorstinburg, rechts die den Burggraben überspannende Holzbrücke. Im Burggraben einige Rehe. Unter der Ansicht eine gestochene Widmung von e.d. Günther an die Fürstin Annen Emilien, vermählte Gräfin von Hochberg etc. – Das Blatt ist allseitig angerändert. Randeinrisse wurden restauriert. 136 Fauser, Nr. 7807. – Prachtvolles Barockpanorama, von 2 Platten gedruckt und bereits zusammengesetzt. Der Titel oben mittig auf flatterndem Band. Unter der Ansicht Erklärungen von 1–20 in deutscher Sprache. Linz/Donau. Gesamtans., „Lintz“, Kupferstich (v. 2 Platten) n. F.B. Werner Siles delin A° 1732 b. Iohann Friderich Probst, um 1750, 30 x 100,5. € 3000,– Nebehay / Wagner, Nr. 514 / 11 (2. Zustand) – Die Ansicht von 2 Platten gedruckt. Im Himmel flatterndes Band mit dem Titel. Unter der Ansicht Erklärungen v. 1–24 in deutscher Sprache. Unten rechts mit Plattennr. 17 bezeichnet. Mecklenburg. Manuskript-Karte von J. A. Overheide, „Situations Carte (Brouillon) von dem Hertzogthum Meklenburg nach der kleinen gedoppelt vergrößert von J.A. Overheide Anno 1738. – Maasstab von 5 Meilen“, aquarelliert, dat. 1738, 89 x 114. € 8000,– Rarität, wie alle Manuskriptkarten. – Der Zeichner Hauptmann J.A. Overheide lebte Mitte des 18. Jahrhunderts. Bekannt ist von ihm nur eine Karte der Grafschaft Bad Pyrmont, die im Verlag Homann Erben 1753 erschienen ist. Weitere Daten, insbesondere Lebensdaten, Wohnort usw. waren über ihn nicht zu ermitteln. – Ob die vorliegende Karte ein Entwurf für eine noch zu stechende Karte sein sollte, ist nicht belegt, aber auch nicht unwahrscheinlich. – Die Karte wurde auf 4 Blättern gezeichnet und ist bereits zusammengesetzt. Der Titel befindet sich in der linken oberen Ecke, der Meilenanzeiger rechts unten. Dargestellt ist das Herzogtum Mecklenburg in der Begrenzung Ostsee, Barth, Strehlitz, Perleberg, Lauenburg, Lübeck. Mit Einzeichnung zahlreicher Pommernkarten). Von dieser Karte gibt es 2 Auflagen. Die 1. Auflage erschien 1618 und ist in der Regel unkoloriert erschienen. In den Wirren des 30-jährigen Krieges sind die Originalkupferstichplatten verschwunden, wurden aber 1756 wieder entdeckt und man gab die Karte 1758 erneut heraus. – Beide Ausgaben sind extrem selten. – Die Karte ist umgeben von einer schmalen Wappenleiste sowie zahlreichen Stadtansichten pommerischer Städte. – Die Karte ist in 12 Segmenten auf Leinwand montiert. der Straßen. – Die Karte war einem Sammelatlas beigebunden. Die dadurch bedingten Faltstellen wurden geglättet, kleinere Einrisse in den Rändern sowie in den Faltstellen restauriert. München. Gesamtans., im Himmel 2 Wappen, darunter Erklärungen von 1–36 in lat. und deutscher Sprache, „München“, Kupferstich (v. 2 Platten) n. F.B. Werner b. Joh. Friedr. Probst (Jer. Wolff Erben), um 1750, 30 x 100. € 4000,– Fauser, Nr. 9295. – Sehr schönes und dek. Panorama der Stadt München mit der Frauenkirche in der Bildmitte. – Bugfalte (unten) restauriert. Namur (Namen/Nameur). Befestigungsgrundriss mit Umgebung und Darstellung der Belagerung 1695, „Plan de la Ville et du Chataeu de Namur … 1695 …“, Kupferstich (v. 4 Platten ) v. Stoopendaal b. N. Visscher, dat. 1695, 94 x 112. € 2250,– Seltener Einblattdruck. – Frederik Müller, Beredeneerde Beschrijving van Nederlandse Historieplaten …, Nr. 2918 sehr ähnlich, aber mit abweichenden Titel. Nicht bei Fauser. Nicht bei Drugulin. – Dargestellt ist die Eroberung Namurs durch Wilhelm III von Oranien. Oben rechts die sehr dek. Titelkartusche, geschmückt mit Porträts und fig. Allegorien, unten links eine weitere Kartusche mit Erklärungen (beide gestochen von G. van der Gouwe nach O. Elliger). Links oben schwebende Engel mit Wappen, unten rechts Meilenanzeiger. – Das Blatt ist restauriert. Neckargemünd. Gesamtans., mit der Dilsburg, Kupferstich v. Rieger in Mannheim, dat. 1791, 22,8 x 38,5. € 2250,– Sehr selten! Schefold, Nr. 31182. – Blick durch das Neckartal nach Neckargemünd. Pommern. Kst.-Karte, (von 12 Platten gedruckt) von Eilhard Lubinus, „Nova illustrissimi principatus Pomeraniae descriptio. Cum adiuncta Principum genealogia et Principum veris et potiorum Urbium imaginibus et Nobilum Insignibus“, mit altem Flächenkolorit, um 1758, 125 x 215 cm. € 28 000,– Niewodniczanski, Ausstellungskatalog Sammlung Niewodniczanski in Stettin 1998, Karte Nr. 15. – Bei der vorliegenden Pommernkarte handelt es sich um die wichtigste Pommernkarte, die jemals gedruckt worden ist. Sie war Vorbild für zahlreiche, verkleinerte Nachdrucke im 17. und 18. Jahrhundert (Die „Mutter“ Prag (Praha). Gesamtans., „Haupt-Ansicht von Prag“, aquarell. Umrissradierung v. Beichling b. Kleist in Dresden, 1810, 37,5 x 55,5. € 3500,– Nebehay / Wagner, Nr. 437. – Seltenes und zugleich sehr dekoratives Blatt. – Blick von einer Anhöhe zum Hradschin, rechts die Moldau und die Altstadt von Prag. – Tadellos erhalten mit sehr schönem Altkolorit. Rheinlauf. Kst.-Karte, aus der deutschen Ausgabe des Atlas Novus b. G. Blaeu, „Rhenvs, Mosella, Vahalis, Mosa, & reliqui qui in illos se exonerant Flvvii“, mit altem Grenzkolorit, um 1634, 76 x 49 (H). € 5750,– Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Bd. II, Nr. 1120. 2A. – Sehr seltene Karte des Rheinlaufes bei Blaeu, die nur in 2 Varianten der deutschen Ausgabe des Atlas Novus (1634 und 1635) erschienen ist und bereits 1635 in den anderssprachigen Ausgaben durch die bekannte Karte des Rheinlaufs ersetzt wurde. Mit den Platten der Germaniakarte wurde diese Rheinlaufkarte seperat für die ersten Blaeu-Atlanten gedruckt. Zeigt den ganzen Rheinverlauf. Oben links kol. Windrose, oben rechts separat gedruckte, kol. Titelkartusche. Unten links ein kol. Meilenanzeiger, darüber ein großer Adler mit Wappen (kol.). – Bruchstellen restauriert. Weltkarte (World). Kst.-Karte, v. M. Seutter, „Diversi Globi Terr-Aqvei … Prospectus“, mit altem Flächenkolorit, um 1730, 49 x 57. € 2750,– Weltkarte in 2 Hemisphären umgeben von Windgöttern. Oben und unten 8 weitere, kleine Nebenkarten im Rund (Pole, alte und neue Welt usw), sowie 4 kleine astronomische Diagramme. Oben zwei Schriftkartuschen. – M. Seutter (mit Privileg des Reichsvikariats) hat für diese Karte wohl die Karte von Allard als Vorbild gehabt. Vergl. hierzu auch Sandler, S. 25 ff. und Shirley 578 (C. Allard) Anmerkung: „Similar maps were to be produced in the early eigtheenth century by Schenk, Homann, Zürner und Seutter“. – Sehr schön erhalten. Wuppertal – Elberfeld. Gesamtans., rechts eine Aussichtsterasse, gouachierte und eiweißgehöhte Lithographie v. Johann Georg Schreiner n. Stietz b. Hassel, Georg in Elberfeld, um 1835, 34,5 x 50. € 3000,– Pogt, Herbert, Historische Ansichten aus dem Wuppertal …, Nr. E 20. – Seltene, großformatige Lithographie. Der Betrachter (Standpunkt Hardt) steht auf einem kleinen Weg, der von einer Aussichtsplattform (rechts) nach Elberfeld führt. – Die Ränder sind grün getuscht. 137 Trauzettel Stand 64 Haumühle 8 · 52223 Stolberg Telefon +49 (0)2402 815 42 · Fax +49 (0)2402 825 59 · Mobil +49 (0)1577 330 08 08 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-trauzettel.de Literatur und Geistesleben zwischen Barock und Romantik; wissenschaftlich und bibliophil Engel, Johann Jakob. Schriften. (Herausgegeben von David Friedländer). Erster (- Zwölfter) Band. In 13 Bänden. Mit zwei Titelkupfern (F. W. Weitsch del., D. Berger sc. und J.W. Meil fec.), zwölf gestochenen Titeln (F. Sprögel) mit Vignetten in Aquatinta (D. Berger nach F.W.Weitsch) und 34 Kupfern (zur Mimik von J. W. Meil). Berlin, in der Myliussischen Buchhandlung 1801–1806. Gr-8°. Halblederbände d.Zt. mit Rückenschild und -vergoldung. Ecken etwas bestoßen, etwas berieben, Decken etwas fleckig. Der Buchbinder hat den elften Band wegen der Überstärke in zwei gebunden, nummeriert 11a und 11b. € 2000,– Erste Gesamtausgabe (Goedeke V,474, 19; Hirschberg 31; Brieger 436; Dorn, Meil 447–481; Rümann 233; s.a. No.0251) – Auf kartonstarkem Velin. Etwas stockfleckig, teils etwas stärker. Marmorierte Vorsätze. Exlibris an Innendeckeln und Vorsätzen. – Die bis heute einzige Werkausgabe in einem Exemplar auf starkem Velin, so nicht im Handel gewesen, daher äußerst selten und den wenigen Luxusdrucken der Zeit an die Seite zu stellen. Weder Kaysers Bücherlexicon noch zeitgenöss. Anzeigen nennen diese Variante. Als beste Ausgabe gilt die auf „holländischem“ Papier. Der Kenner und Sammler von Werkausgaben deutscher Literatur L. Hirschberg kennt sie nicht, rühmt also die Normalausgabe: „Welch anderes Gefühl als das einer überströmenden Zärtlichkeit hätte auch im Busen des Bibliophilen Raum, wenn er die Zärtlichkeit der alten Verleger gegen ihre Verlagswerke auch nur einigermaßen vergelten will? Was hat beispielsweise [Mylius für die vorliegende Ausgabe] getan! An jedem Bande kann man ‚volle Stunden säumen‘. Das sinnvollste sind die Titelvignetten: Medaillonbildnisse alter Philosophen, Dichter und Staatsmänner mit vielsagenden Emblemen darstellend. Dazu kommen dann noch zwei allegorische Titelkupfer und die berühmten Kupfer Meils zur ‚Mimik‘.“ (Hirschberg, Erinnerungen S.78). Hirschfeld, Christian Cay Lorenz. Von der Gastfreundschaft. Eine Apologie für die Menschheit. Mit einem Titelkupfer, einer gestochenen Titelund einer gestochenen Schlussvignette. Leipzig, bey Weidmanns Erben und Reich 1777. Front., 172 S. Marmorierter Pappband d.Zt. mit drei farb. Rückenschilden und -vergoldung. Zwei Ecken leicht bestoßen. € 500,– Erste Ausgabe (Goedeke IV/I,104,7). – Aus der Bibliothek der Franziska von Hohenheim mit Stempel 138 „Schloß Baechingen“ und Nummer a. d. Titel, leichter Abklatsch a. d. Frontispiz. Fleckfrei. – Das unsignierte Titelkupfer und die ebenfalls nicht signierten, „in ihrer Grazie fast französisch anmutenden Puttenvignetten“ (Lanck./O.II,S.11) stammen „mit ziemlicher Sicherheit“ von Carl Leberecht Crusius, der u.a. Hirschfelds „Landleben“ und J. K. Wezels „Tobias Knaut“ illustriert hatte. Nachdem der so „schnell und so gründlich vergessene“ (Killy) Hirschfeld seit einigen Jahren als bedeutendster deutscher Gartentheoretiker des 18.Jhrdts eindrucksvoll wiederentdeckt wird, finden nun auch seine ästhetischen und populärphilosophischen Werke Aufmerksamkeit. Von zeitloser Gültigkeit sind seine Reflexionen über die Gastfreundschaft, in denen er die Gründe für Fremdenfeindlichkeit untersucht und die Unabdingbarkeit von Offenheit Fremdem gegenüber für eine aufgeklärte humane Gesellschaft betont. Sympathisch-naiv erscheint uns heute sein philanthropischer Fortschrittsglaube, wenn er schreibt: „So lange die Begriffe vom Feinde und vom Fremden bey rohen Völkerschaften noch nicht getrennt waren, so lange war auch das Verhalten gegen beyde nicht unterschieden. Es scheint indessen zur Vermischung dieser Begriffe nur eine tiefe Barbarey verleiten zu können, ein Mistrauen, eine Furchtsamkeit, die sich auf eine ungemeine Unfähigkeit, wahrzunehmen und zu unterscheiden, gründet.“ (S.88f.). Maupertuis, Pierre Louis Moreau de. Versuch einer Cosmologie. Aus dem Französischen übersetzt. Berlin, bey Christoph Gottlieb Nicolai 1751. 107 S. Lederband d.Zt. auf fünf Bünden mit Rückenschild und -vergoldung und Kantenvergoldung. Gold etwas oxydiert, Ecken etwas bestoßen. € 2000,– Erste dt. Ausgabe (Mittelstraß II, S. 813; DSB IX, S. 186; Fromm 16973). – Teils leicht gebräunt, handschriftl. Besitzeintrag von 1775 a. d. Titel. – Äußerst seltene erste dt. Ausgabe, im JAP kein Nachweis seit 1950. Der Übersetzer ist unbekannt. „In diesem Werk versucht Maupertuis, eine von der Physik Newtons beeinflusste Kosmologie mit einer spiritualistisch bzw. finalistisch orientierten Anschauung der Natur zu versöhnen, die an das Denken Leibniz’ erinnert. Daher bestimmt er alle Bewegungsgesetze aufgrund des metaphysischen ‚Prinzips der kleinsten Wirkung‘, welches für alle Veränderungen im Universum besagt, dass die Aktion (d.h. Masse mal Geschwindigkeit mal zurückgelegter Weg) der beteiligten Körper stets ein mathematisches Minimum ist. Das Prinzip hat nicht zuletzt einen theologisch-teleologischen Sinn und stellt in dieser Hinsicht eine neue Version des kosmologischen Gottesbeweises dar.“ (Volpi 2,1015). Maupertuis beanspruchte die Entdeckung dieses „Naturgesetzes“ für sich. Dagegen behauptete der Leidener Professor Samuel König, „daß Leibniz in einem Briefe an den später [1749] hingerichteten Berner Staatsmann [Samuel] Henzi dieses Gesetz ausgesprochen habe. Maupertuis verlangte, diesen Brief zu sehen, König besaß jedoch nur eine Abschrift, und das Original war nicht herbeizuschaffen, trotzdem Friedrich der Grosse sich sogar auf diplomatischem Wege darum bemühte.“ (C. Diesch. Der Doktor Akakia, S. 46). Dieser Gelehrtenstreit eskalierte und wurde zur folgenreichen Staatsaffaire, als Voltaire sich der Sache annahm. „Den Angriff auf Maupertuis eröffnete er mit einem kleinen anonymen Aufsatz in der Amsterdamer Bibliothèque raisonnée“, den er mit einem Seitenhieb auf den König schloss. „Friedrich vermutete sofort, daß Voltaire der Verfasser sei. Er war aufs höchste entrüstet über den Angriff, der ebenso wie Maupertuis ihn selbst traf … Trotzdem wollte Friedrich der Große damals noch keinen Bruch mit Voltaire herbeiführen … Daß er mit sachlichen Angriffen die Stellung des Präsidenten [der Akademie] nicht erschüttern konnte, hatte er [Voltaire] eingesehen; jetzt griff er zu der furchtbarsten Waffe, die ihm zu Gebote stand, um einen Gegner zu vernichten: zum tötenden Spott. … Er schrieb sich alles, was er gegen den verhaßten Mann auf dem Herzen hatte, in der ‚Diatribe du Docteur Akakia‘ vom Herzen …“ (C. Kaulfuss-Diesch. Maupertuisiana, S. 529). Ausgelöst durch die schmale, wissenschaftliche Schrift entstand ein Streit, der das geistige Berlin in Atem hielt, eine Vielzahl von Streitschriften hervorrief, die „Preußische Akademie der Wissenschaften aufs heftigste erschütterte und in seiner Auswirkung dazu führte, daß Voltaire bei Friedrich dem Großen in Ungnade fiel und Berlin verlassen mußte“ (ders. S. 525). – Gottsched, Luise Adelgunde (Übers.). Vollständige Sammlung aller Streitschriften, die neulich über das vorgebliche Gesetz der Natur, von der kleinsten Kraft in den Wirkungen der Körper, zwischen dem Herrn Präsidenten von Maupertuis, zu Berlin, Herrn Professor König in Holland und andern mehr gewechselt worden. Unparteyisch ins Deutsche übersetzet. Leipzig, bey Bernhard Christoph Breitkopf 1753. (6) Bll., 508 S. Lederband d. Zt. auf vier Bünden mit Rückenschild und -vergoldung. An Ecken und Kapitalen bestoßen, ebda etwas Bezugsverlust, etwas berieben. € 1200,– Zweite, stark vermehrte Auflage (Goedeke III, 362, 17 [ungenau]; nicht bei Fromm; nicht bei Wallich/v.Müller; Holzm./Boh. IV, 605). – Leicht gebräunt, leicht stockfleckig. Marmorierte Vorsätze. – Gegenüber der EA (164 S.) im gleichen Jahr (nicht 1752 !) um mehr als das Dreifache vermehrt, was ein Beleg für das Aufsehen ist, das der Fall erregte. Der Streit zwischen dem Präsidenten der Berliner Akademie Maupertuis und dem einfachen auswärtigen Mitglied derselben, dem Professor König aus Leiden, um die Priorität der Entdeckung des Gesetzes von der kleinsten Wirkung in der Natur wäre wohl eine Fußnote in der Geschichte der Wissenschaften geblieben, wenn nicht Voltaire die Gelegenheit genutzt hätte, um seinen Rivalen in der Gunst des Königs bloßzustellen und Friedrich der Große selbst all seine Autorität eingesetzt hätte, um dies, letztlich vergeblich, zu verhindern. Den „Doctor Akakia“ ließ er am 24.Dez.1752 vom Henker verbrennen. Die Affäre, die sich zu einem der größten und publikumswirksamsten Skandale des 18.Jahrhunderts ausweitete, rief eine Unmenge literarischer Parteinahmen hervor und beschäftigte nicht nur Berlin noch für Jahrzehnte. Die Schriften waren aber sämtlich in französischer Sprache abgefasst, weshalb die deutsche Übertragung einen erheblichen Anteil an der Breitenwirkung hatte. Unter den in vorliegender Auflage neu aufgenommenen Schriften ist besonders hervorzuheben die erste Übersetzung ins Deutsche von Maupertuis’ „Die Gesetze der Bewegung“. Wackenroder, Wilhelm Heinrich (Übers.) – Pye, Henry James. Der Demokrat. Erster (- Zweyter) Theil. In einem Band. Aus dem Englischen. Berlin und Leipzig, bey Carl August Nicolai 1796. 132 S., (1) Bll., S. (133 -) 270. Schwarz-rot marmorierter Pappband d.Zt. mit Rückenschild und etwas -vergoldung. Leicht berieben, Ecken etwas bestoßen. € 900,– Erste dt. Ausgabe (Goedeke VI, 46, 4, 2 [Goedeke nennt als Erstveröffentlichung irrtümlich: Die Unsichtbaren. Ritterroman von Ernst Winter. Dieser Roman stammt tatsächlich von A.F. Bernhardi. Vgl. Holzm./ Boh., Dt. Pseudonymen-Lexikon S. 312]; Hirschberg, Taschengoedeke S. 535; Wilpert/G. 2 1; Price & Price, Lit. 809 [nennt als Verlag irrtümlich Sommer in Leipzig]). – Teils etwas fleckig. Neueres Exlibris a.d. Innendeckel. – Die sehr seltene erste Buchveröffentlichung des früh verstorbenen W. H. Wackenroder (1773 Berlin 1798) steht in engem Zusammenhang mit seiner Freundschaft zu Tieck. Dieser veröffentlichte in Carl August Nicolais Verlag zwischen 1795 und 1797 die Hauptwerke seiner Frühphase wie „Volksmährchen“, „William Lovell“ u.a. Der Verleger, Friedrich Nicolais Sohn, hatte Tieck schon 1795 einige englische Romane zukommen lassen, um diese zu übersetzen (wie Nicolai später behauptete) bzw. einen Übersetzer dafür zu suchen (wie Tieck in dem Prozess von 1798 aussagte). Tieck suchte die ihm geeignet erscheinenden aus und gab sie an seine Freunde Wessely („Das Schloß Montford“) und Wackenroder weiter, der neben dem vorliegenden auch „Kloster Netley“ übersetzte. Nach dem Ende der Zusammenarbeit mit Nicolai kam es zu einem Prozess, als dieser alle bei ihm erschienen Werke Tiecks ohne dessen Einverständnis als „Sämmtliche Schriften“ in zwölf Bänden unter dessen Namen herausgab, darunter auch die Übersetzungen, wogegen Tieck klagte und Recht bekam. Bemerkenswert ist, dass Tieck, sicher mit Wackenroder gemeinsam, diesen im englischen Original zuerst 1795 erschienenen Roman um einen französischen Jakobiner, der nach England gekommen war, um für die Revolution zu agitieren und schließlich gefangen und ausgewiesen wird, ausgesucht hat. 139 Tresor am Römer Stand 56 Inhaberin Sibylle Wieduwilt · Buch- und Kunstantiquariat Braubachstraße 32 · 60311 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 28 12 48 · Fax +49 (0)69 28 21 60 E-Mail: [email protected] · Internet: www.tresor-am-roemer.de Seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Francofurtensien · Autographen · Stadtansichten und Landkarten · Dekorative Graphik Alkmar, Heinrich von. Reineke der Fuchs, mit schönen Kupfern. Nach der Ausgabe von 1498 ins Hochdeutsche übersetzet, und mit einer Abhandlung, von dem Urheber, wahren Alter und großen Werthe dieses Gedichtes versehen, von Johann Christoph Gottscheden. 2 Teile in 1 Band. Leipzig, Amsterdam, Schenk, 1752. 4°. 52, 340, 93 (recte 83) S., mit 2 radierten Titelvignetten und 60 Kupferradierungen im Text. Halbleder der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung, (Gelenke restauriert, leicht beschabt). € 1200,– Erste Ausgabe dieser von Gottsched besorgten hochdeutschen Fassung. WG 169; Goed. I, 483, 19 und III, 361, 36; Rümann 23; Faber du Faur 1777. Übersetzung des berühmten niederdeutschen Reinhart-Gedichtes, dem Alkmar eine prosaische Glosse zufügte. Das plattdeutsche Original bildet den zweiten Teil der Ausgabe. Mit den berühmten Radierungen von Everdingen „57 dieser (seine radierten Tierbilder) sehr frisch und unmittelbar wirkenden Tierszenen, die zum Teil anekdotisch belebt sind, bilden Illustrationen zu Heinr. v. Alkmar’s „Reintje…“ (Thieme/B. XI, 107). Wie meist teils braunfleckiges Exemplar, beide Titelblätter mit Ex-Libris verso über Stempel, Vor- und Nachsatz erneuert. Goltzius, Hubertus. Sicilia et magna Graecia sive historiae urbium et populorum Graeciae ex antiquis numismatibus restitutae… (und) Siciliae historia posterior sive forum, quae post pacem sub Augusto terra marique partam…. 2 Teile. in 1 Band. Brügge, Goltzius, 1576. Fol. 1 nn. Bl., gest. Tit., 13 nn. Bl., 328 S., 27 nn. Bl.; 73 S., 7 nn. Bl., m. 2 ganzseitigen gestochenen Karten, 2 ganzseitigen Kupferstichporträts, 37 ganzseitigen Kupfern, 2 gestochenen Druckermarken und 1 Holzschnittdruckermarke. Flexibles Pergament der Zeit, (Einband wellig u. etwas fleckig, Bindebänder erneuert). € 4400,– Erste Ausgabe. Graesse III, 113; Adams G 836; Thieme/B. 14, 353ff. Seltenes Werk des niederländischen Kupferstechers und Numismatikers Hubertus Goltzius (1526–1583) zur antiken Geschichte Süditaliens und Siziliens. Die Karten zeigen den südlichen Teil Italiens und Sizilien. Die Kupfer mit Darstellungen verschiedener Münzen. Das Porträt im zweiten Teil wurde von Melchior Lor(i)ch gestochen. Papierbedingt teils stärker gebräunt, letztes Blatt m. restauriertem Einriss, Name v. alter Hand a. Tit. 140 Jacob, N(icolas) H(enri). Storia naturae delle Scimie. Histoire naturelle des Singes. Naturgeschichte der Affen. In cui vien rappresentata la figura di siasuma specia, accompagnata d’un testo Italiano, colla traduzione del medesimo nelle Lingue Francese e Tedesca … Band 1 (von 2). Mailand (Milano), Artaria, Bettalli, Ubicini, Hugues, 1812. Folio. Gestochener Titel, gestochenes Widmungsblatt, 2 gedruckte Titel, 73 gestochene Tafeln (nummeriert III-V und I-LXX), 18 gestochene Textblätter (nummeriert LXXI-LXXXVIII), 21 gedruckte Textblätter, 2 Blatt gestochener Index, 2 Bl. gedr. Index, gestochene und gedruckte Vorrede, 3 Bl. gedruckter Text (französisch und deutsch) Erklärungen der Tafeln III-V, 1 gestochenes Blatt Klassifizierungen 2 gedruckte Blatt in Französisch und Deutsch, 70 Blatt gedruckter Text in Französisch und Deutsch zu den Tafeln I-LXX. Blaues Maroquin der Zeit mit reicher Deckel- und Rückenvergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung, Goldschnitt, (etwas berieben, oberes Gelenk restauriert). € 6000,– Erste Ausgabe, sehr selten. Nissen ZBI 2080. Umfassende Monographie der Primaten, mit den schönen, in Punktiermanier gestochenen Tafeln von Luigi Rados nach den Zeichnungen des französischen Malers Nicolas Henri Jacob (1782–1871). Die Affen werden in 5 Klassen eingeteilt: Orang-Utans; Paviane (Papio); Meerkatzen (Cercopithecus); Sapajus (Cebus) und Sakis (Callithrix) und auf 70 Abbildungstafeln mit gestochenem italienische Text dargestellt. Die jeweilige Beschreibung in Französisch und Deutsch befindet sich am Ende des Bandes. Die ersten 3 Abbildungstafeln mit anatomischen Erläuterungen. Nach den Abbildungstafeln folgen 18 gestochene Texttafeln mit Erklärungen zu selteneren Affenarten. Der hier nicht vorhandene 2. Band erschien 1814 und behandelt die Lemuren, enthält jedoch nur 15 Tafeln. Tafel 1 mit restauriertem Randeinriss, gering stockfleckig, alter Besitzerstempel auf Innendeckel. Sehr schönes, dekoratives Exemplar. Miller, John Frederik. Cimelia Physica. Figures of rare and curious Quadrupeds, Birds, etc. Together with several of the most elegant Plants. Engraved and coloured from the subjects themselves. With descriptions by George Shaw. London, Bensley for Benjamin and John White and John Sewell, 1796. Imp.-Folio. 2 nn. Bl., 106 S., mit 60 altkolorierten Kupfertafeln. Grünes Halbmaroquin der Zeit mit leichter Rückenvergoldung der Zeit und goldgeprägtem Rückentitel, Goldschnitt, (leicht beschabt, Ecken etwas gestaucht). € 22 000,– Neudruck (einige der Tafeln tragen Datierungen von 1811 und 1816) der zweiten Ausgabe. Sehr selten. Eine erste Ausgabe erschien zuerst 1776–92 unter dem Titel „Various Subjects of Natural History, wherein are delineated Birds, Animals and many curious Plants…“. Diese erste Ausgabe steht auf der Suchliste des British Museum. Nissen IVB 638; Zimmer II, 585; Wood S. 465; BLNH III, S. 1313; Anker S. 34; Sitwell S. 123. Auf den meisten der Blätter finden sich die Wasserzeichen von J. Taylor oder J. Whatman. Die Beschreibungen der Tafeln von George Shaw erschienen erstmals mit der zweiten Ausgabe. Prachtvoll kolorierte Tafeln, die zahlreiche in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts neu entdeckte Tiere und Pflanzen zeigen, wobei das Hauptaugenmerk auf die Vögel (darunter Papageien und Pinguine) gerichtet ist. „Miller […] had accompanied Banks and Solander as draughtsman on the voyage to Iceland, engraved and coloured the plates himself, 41 of which contain figures of birds ‚from the subjects themselves‘, while the descriptive text for ‚Cimelia Physica‘ is due to George Shaw, who was employed at the British Museum“. (Anker, S. 34) Am unteren Rand und der rechten unteren Ecke durchgehend wasserfleckig, teilweise bis in die Abbildungen reichend, Tafeln meist mit etwas Abklatsch. Trotz allem schönes Exemplar in leuchtendem Kolorit. (Siehe Abbildung) Nollet, J(ean) A(ntoine). Versuch einer Abhandlung von der Electrizität der Cörper. Aus dem Französischen in das Deutsche übersetzt, und mit einigen Briefen des gelehrten Verfassers über diese Materie vermehret. Erfurt, Weber, 1749. 8°. 270 S., 25 nn. Bl., mit gestochener Titelvignette und 4 gefalteten Kupfertafeln. Pergament der Zeit m. handschriftlichem Rückenschild, (minimal fleckig). € 1350,– Erste deutsche Ausgabe. Fromm 19224; vgl. Wheeler Gift 329; Weil 32, 243; Poggendorff II, 296 (alle erste franz. Ausg. 1747). Erste Veröffentlichung des französischen Physikers Nollet (1700–1770), der sich sehr mit den Theorien zur Elektrizität befasste und entgegengesetzte Ideen zu Franklin vertrat. Nollet gilt als Entdecker der Osmose. Teilweise etwas gebräunt, kleiner Stempel auf Titel, schönes Exemplar. Plinius Secundus, Caius. Bücher und schrifften von der Natur, art und eigentschafft der Creaturen oder Geschöpffe Gottes, Als nemlich: Von den Menschen, irer Geburt, Aufferziehung … Von den vierfüssigen Thieren … Von den Fischen … Von den Vögeln … Und von den Schlangen … Jetzt allererst gantz verstendtlich zusamen gezogen, in ein richtige ordnung verfasst … auß dem Latein verteutscht durch J. Heyden. Frankfurt, Schmidt für S. Feyerabend u. S. Hüter, 1565. Fol. 6 nn. Bl., 494 S., 7 nn. Bl., m. Titelholzschnitt, großer HolzschnittDruckermarke u. ca. 250 Textholzschnitten von Amman, Solis, u.a. Blindgepr. Schweinsleder der Zeit über Holzdeckeln, Eckbeschlägen u. 2 Schließen, (etw. ber. u. fl., leicht wurmstichig, Schließen und Beschläge später ergänzt). € 9600,– Erste Ausgabe dieser Übersetzung von Heyden, selten. VD 16, P 3553; Nissen ZBI 3189; Waller 10978; Choulant 200; Becker, Amman 7a. Enthält die Bücher VII-XI der „Historia naturalis“ des Plinius Secundus, welche die Naturgeschichte des Menschen und der Tiere umfassen. Mit den sehr schönen teils größeren Holzschnitten von Amman (23) und den kleineren Holzschnitten (67) von Vergil Solis, sowie zahlreichen Tierdarstellungen. Ein Teil der Holzschnitte wurde bereits in anderen Werken (Fronsberger, Livius und Aesop) verwandt. – Schönes Beispiel zur Geschichte der Zoologie in der Renaissance. Titel in Rot und Schwarz. Titel mit 2 gelöschten Stempeln, sowie 1 Blindstempel, etwas angerändert. Durchgehend etw. fingerfleckig, teils leicht braunfleckig, wenige Blatt mit restaurierten Randeinrissen, Blatt 205/206 mit kleiner Fehlstelle, dadurch etwas Buchstabenverlust. Am Anfang und Ende einige kleine Wurmspuren, einige Blatt mit Annotationen von alter Hand. Gutes Exemplar in einem schönen Einband der Zeit. Vigneux, A. Flore pittoresque des environs de Paris, contenant la description de toutes les Plantes qui croissent naturellelement dans un rayon de dix-huit à vingt lieues de cette Capitale … 2 Teile in 1 Band. Paris, Verfasser, Migneret , Fantin und L. Beaupré, 1812–1814. 4°. 2 nn. Bl., XXV S., 5 nn. Bl., 214 (recte 222) S., 1 nn. Bl., 1 w. Bl.; 28 S., mit 1 gefalteten altkolorierten gestochenen Karte und 69 altkolorierten Kupfertafeln. Späteres grünes Halbmaroquin mit Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückentitel, (minimal beschabt, Rücken verblasst). € 2200,– Erste Ausgabe. Nissen, BBI 2063; Pritzel, 9767; Stafleu/Cowen 16.154; Dunthorne 318; Brunet V, 1218. Komplett mit dem Supplement selten. Umfassender Überblick über die im Pariser Umland vorkommenden Pflanzen zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts. Die ersten 6 Tafeln mit Darstellungen der Blatt-, Blütenund Fruchtformen, die weiteren Tafeln jeweils mit 4 Pflanzendarstellungen, alle von Vigneux gezeichnet und gestochen. Minimal stockfleckig, Ränder gering gebräunt. Unser Exemplar stammt aus der berühmten Sammlung von Arpad Plesch; Cat. Plesch Collection 796. Ex-Libris Arpad Plesch auf Innendeckel. Dekoratives Exemplar. 141 Matthäus Truppe Stand 31 Buchhandlung & Antiquariat Stubenberggasse 7 · 8010 Graz, Österreich Telefon +43 316 82 95 52 · Fax +43 810 95 54 08 33 53 E-Mail: [email protected] Wertvolle Bücher des 15. bis 21. Jahrhunderts Auenbrugger, Leopold. Inventum novum ex percussione thoracis humani ut signo abstrusos interni pectoris morbos detegendi. Wien, Trattner, 1761. 8°. HLdr. der Zeit (bestoßen, Rücken unter Verwendung von altem Material erneuert). € 9500,– Erster Druck der ersten Ausgabe. – Normann, One hundred book famous in medicine. No. 45: „The book remains one of the classics of medicine“. Blei, Franz. Die rechtschaffene Frau. Berlin 1893. 47 S. Kl.-8°. OKart. (Rücken erneuert, fleckig, Randläsuren). € 400,– Erste Ausgabe der ersten Publikation von Franz Blei, sehr selten. – W.-G. 1. – Titel mit einer 4-zeiligen, datierten und signierten Widmung von Franz Blei. Döblin, Alfred. Wallenstein. Roman. 2 Bde. Berlinn1920. 8°. Späterer Kart. mit aufgekl. vorderen OU (gebräunt). € 950,– Erste Ausgabe mit einer zweiseitigen (18-zeiligen) signierten und datierten Widmung von Alfred Döblin am Vorsatz. – W.-G. 9. Raabe 58, 11. Frankfurt – Behrends, Johann Adolph. Der Einwohner in Frankfurt am Mayn in Absicht auf seine Fruchtbarkeit, Mortalität und Gesundheit geschildert. Frankfurt, Garbe, 1771. 2 gefalt. Kupfertafeln. Kl.-8°. HPgmt. der Zeit mit Rückenschild (etw. beschabt und bestoßen). € 1000,– Erste Ausgabe, selten. – Interessante hygienische und sozialmedizinische Abhandlung über die Einwohner von Frankfurt am Main. Hagger, Conrad. Neues Saltzburgisches KochBuch. Mit mehr dann 2500. Speisen, und 318 in schönen Kupffer gestochenen Formern, aus eigener langwieriger praxi also eingerichtet. 8 Teile in 2 Bdn. Ausgburg, Lotter, 1719 [1718 ?]. 1 Kupfer-Frontisp. und 304 Kupfertafeln. Gr.-8°. Pgmt. der Zeit (Rücken fachmännisch erneuert, etw. gebräunt fleckig und bestoßen). € 12 000,– Zweiter Druck der ersten Ausgabe. – Weiss 1400. Vicaire 435: „Le figures de ce livre fort rare sont des plus curieuses“. Horn-A. 268: „Berühmtes Kochbuch mit vielen Kupfern“. 142 (Hottinger, Johann Jakob). Etwas über die neusten Uebersetzerfabriken der Griechen und Römer in Deutschland, ins Besondere über den Bahrdtschen Tacitus. Ohne Ort und Drucker (entweder Zürich, Ziegler oder Halle, Gebauer), 1782. Kl.-8°. Spätere Pp. (etw. fleckig, kl. Gebrssprn.). € 300,– Erste Ausgabe dieser klassischen Abhandlung über die Übersetzungsfabriken des 18. Jahrhunderts. Kircher, Athanasius – Schott, Kaspar. Pantometrum Kircherianum. Würzburg 1660. 1 Kupfertitel und 32 (1 gefalt.) Kupfertafeln. 8°. Blindgeprägtes SchweinsLdr. der Zeit auf Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (beschabt und fleckig, Rücken erneuert). € 2400,– Erste Ausgabe (Kupfertitel mit der Jahreszahl 1660). – Graesse IV, 22. Poggendorff I, 1259. VD17 12:178981A. De Backer-S. IV, 1058. Honeyman 2817. Sotheran, Suppl. II, 2412. – Das Pantometrum ist ein sogenannter Messtisch, mit dem man Entfernungen im Gelände bestimmen kann. Luther, Mar(tin). Eine Hochzeit predigt, uber den Spruch zu Hebreern am .XIII. Capitel. Wittenberg, (Hans Weiß), 1531. 8°. Mod. Pp. mit Buntpapierbezügen des 19. Jahrhunderts. € 950,– Erster Druck der ersten Ausgabe. – VD 16, L 4932. Benzing 2961. Kind 365. – Eine der klassischen Predigten von Martin Luther über die Ehe. Magirus, C(onrad) D(ietrich). Das Feuerlöschwesen in allen seinen Theilen, nach seiner geschichtlichen Entwicklung von den frühesten Zeiten bis zur Gegenwart dargestellt. Ulm 1877. Mit 280 Textxylographien. 4°. OLwd. (Rückengelenk mit kl. Einriss, etw. bestoßen). € 650,– Erste Ausgabe, selten. – ADB LIII, 771: „seine hervorragendste Schrift“. – Conrad Dietrich Magirus entwickelte neuartiges Löschgerät, u.a. Haken- und Schiebeleiter sowie die erste freistehende fahrbare, sogenannte „Ulmer Leiter“. Mohs, Friedrich. Anleitung zum Schürfen. Wien, Gerold, 1838. Kl.-8°. OBrosch. (fleckig, Gebrssprn., kl. geklebte Einrisse). € 450,– Erste Ausgabe, selten. Mozart, Leopold. Gründliche Violinschule. 3. verm. Aufl. Augsburg, Lotter, 1787. 4 Tafeln und 1 gefalt. Tabelle (alles in Kupferstich). Gr.-8°. Pp. der Zeit mit Rückenschild (restauriert, etw. gebräunt und leicht bestoßen). € 1200,– Die maßgebliche und endgültige Ausgabe der berühmten Violinschule des Vaters von Wolfgang Amadeus Mozart. – ADB XXII,421. – „das erste umfassende deutschsprachige Lehrwerk, das sich sowohl mit der Technik des Violinspiels als auch mit seiner Ästhetik befasst“. Müller, Joseph (d. i. Josef Karl Kindermann ?). Der Steyerische Robinson, oder Reisen und besondere merkwürdige Begebenheiten an den Brasilianischen Küsten von Amerika. Wien 1791. 1 Kupfer-Frontisp. Kl.-8°. HLdr. der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (berieben und bestoßen). € 950,– Erste Ausgabe, selten. – H. Löschnigg, Der steyrische Robinson, sein Drucker und Verfasser (In: Zeitschrift des historischen Vereies für Steiermark. Jg. 17. S. 305 ff). – Auf der vorliegenden Robinsonade ist der Held ein Schulmeistersohn aus Cilli (slowen. Celje) mit dem Namen Joseph Müller. chen Emblembücher markiert die Meteorologia philosophico-politica Höhe- und Endpunkt zugleich“ (Christoph Meinel, Natur als moralische Anstalt). Scopoli, Johann Anton. De affectibus animi dissertatio. Trient, Paronius, 1753. 88 S. Gr.-8°. Ldr. der Zeit (Wurmgang, berieben und etw. bestoßen, Gebrssprn., Bibliotheksschildchen). € 1200,– Erste Ausgabe der ersten Veröffentlichung des Giovanni Antonio Scopoli, selten. Trattinnick (auch Trattinick), Leopold. Neue Arten von Pelargonien deutschen Ursprungs. 6 Bde. Wien 1825–1843. 202 Kupfertafeln von L. Rieder nach F. Blascheck mit 263 altkolorierten Abbildungen von Pelargonien. Gr.-8°. HLdr. der Zeit mit Rückentitel (etw. bestoßen). € 28 000,– Erste Ausgabe, selten. – Nissen, BBI 1991. Pritzel 9450. Stafleu/C. 14.889. Belder 361. „Trattinick’s Neue Arten is supplementary to those figured and described in Sweet’s Geraniaceae.“ (Siehe Abbildung) Pelzeln, August von. Zur Ornithologie Brasiliens. Resultate von Johann Natterers Reisen in den Jahren 1817 bis 1835. Wien 1871. 3 Bll., 2 Karten. 8°. OKart. (restauriert, etw. gebräunt). € 1200,– Erste Ausgabe, selten. – ÖBL VII, 402. – Das vorliegende klassische Werk zur Ornithologie Brasiliens behandelt die Ergebnisse der Reise des Johann Natterer. Polen – Rizzi-Zannoni, G(iovanni) A(ntonio). Carte de la Pologne. (London), Rizzi-Zannoni, 1772. Grenzkolorierte Kupferstichkarte bestehend aus 13 Bll. mit jeweils 8 oder 12 auf Lwd. aufgezogenen Segmenten sowie einem Übersichtblatt in 8 auf Lwd. aufgezogene Segmenten. Ca. 190 cm x 219 cm. € 6500,– Erste Ausgabe. – Imago Poloniae K123/1: „Rizzi-Zannonis Karte vermittelt im Vergleich zu früheren Karten ein völlig neues kartographisches Bild des polnisch-litauischen Reiches“. Reinzer, Franz. Meteorologia Philosophico-Politica. Augsburg, Anton Nepperschmid, 1697. 3 Bll., 297 S., 2 Bll. mit 83 emblematischen Textkupfern. 1 Kupfer-Frontispiz. 4°. Flex-Manuskript-Pgmt. der Zeit (gebräunt und etw. fleckig, restauriert). € 1200,– Erste Ausgabe. – VD17 12:187699A. Praz 468. – „In der Geschichte der naturwissenschaftli- 143 Antiquariat Turszynski Stand 19 Herzogstraße 66 · 80803 München Telefon +49 (0)89 755 25 98 · Telefax +49 (0)89 755 25 96 E-Mail: [email protected] · Internet: www.turszynski.de Seltene und kuriose Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts Joseph Süß Oppenheimer („Jud Süß“) – Fatales Traum-Gesicht: Ach lebte Joseph noch! Der mir den Traum könnt deuten, wie dort dem Oberschenck und Becker er gethan, so wurde ich vergnügt vielleicht mit neuen Freuden; dess Beckers Deutung wird mich ja nicht gehen an… O. O., (1738). Einblattdruck. 49zeiliger Text in Reimen unter figürliche gestochener Kopfvignette mit ovalem Bildnis (9 x 13 cm Plattengröße). 34 x 21,5 cm. € 1800,– Drugulin 4242; Hayn/Got. VII, 491; Elwenspoek, Jud Süß Oppenheimer, p. 143; Gerber, Jud Süss: Aufstieg und Fall im frühen 18. Jahrhundert, p. 393; vgl. auch den Katalog zur Stuttgarter Ausstellung im Landesarchiv Baden-Württemberg, Juni-September 2009 „Beschlagnahmte Briefschaften“: „Schon bald nach der Verhaftung, vor allem dann aber nach der Hinrichtung entstand eine Flut von Flugblättern, die über das Geschehen berichteten und offensichtlich ihre Käufer und weite Verbreitung fanden. Als Schmähschriften waren sie voller Schadenfreude über den Sturz des ‚Juden‘, dessen Aufstieg und Fall oft auch allegorisch dargestellt wurde. In den Texten und Bildern wird häufig auf amouröse Beziehungen Oppenheimers zu verschiedenen Frauen abgehoben. (…) seine Geliebten erscheinen ihm als ‚fatales Traumgesicht (…)‘“. – Die Vignette zeigt den an den Handgelenken mit Eisenketten gefesselten Joseph Süß Oppenheimer, wie er vom Fenster seiner Gefängniszelle seinen beiden früheren Mätressen, die draußen am Fenster stehen, „Au way“ zuruft. – Etwas knittrig, die schwache Mittelfalte mit kurzer Hinterlegung. Obere Ecke mit etwas Papierverlust. Joseph Süß Oppenheimer („Jud Süß“) – Wer Großer Herrn Gunst mißbraucht durch bösen Rath, Wie dieser freche Jüd Süß Oppenheimer that, Wen Geitz und Übermuth auch Wollust eingenommen, muß wie Hama(nn) dort zülezt (!) an Galgen kommen. O. O., (1738). Einblattdruck. Plattengröße 31 x 23 cm, Blattgröße 42 x 35 cm. € 2500,– Gerber, Jud Süss: Aufstieg und Fall im frühen 18. Jahrhundert, p. 610 u. a.: „In Kupfer gestochenes Brustbild mit zwei Teufeln, umgeben von Folterwerkzeugen, am Oberrand sechs Judengestalten“. – Die Graphische Sammlung der Württemberger Landesbibliothek zeigt ein Blatt mit vorliegendem Porträt in seitenverkehrter Darstellung und ohne den allegorischen Rahmen. – Porträt des Joseph Süß Oppenheimer in einem emblematisch verzierten Rahmen, auf dem in spöttisch zynischer Weise attributive Symbole für seine „Schandtaten“ eingezeichnet sind, aus seinen Ohren hängen zwei Teufelsgestalten, im oberen Bildrand das 144 Spruchband „Ein Bub von böser That und Tück verdienet alle Pein und Strick“, darauf sind sechs Männer in spöttischer Gebärde zu sehen. Am Unterrand des Porträts ist ein medaillonförmiges Bild eines Galgen mit einem Käfig eingezeichnet, das symbolhaft den zum Tod verurteilten Joseph Süß Oppenheimer darstellen soll. Kräftiger und sauberer Abdruck auf dem vollen Blatt. Mit geringen Faltspuren. Köhler, J. T. G. Schlesische Gift-Flora oder die schlesischen Giftpflanzen zur Verminderung des menschlichen Elends. 2 Bände. Hirschberg, gedruckt bei Immanuel Krahn, auf Kosten des Verfassers, 1811–1812. Mit zus. 20 Blättern mit getrockneten und mit Papierlaschen befestigten Orig.-Pflanzenteile. IV, 34 S., 1 Bl.; 38 S., 1 Bl.; Bedruckte Orig.Pappbde. mit Bezeichungen „Erster Heft“ und „Zweiter Heft“. Mit je 2 Schließbändern. Folio. 33 x 21,5 cm. € 7500,– Partsch, Schlesien 109 (nur 1. Tl.); Krüger, Bibliographia botanica 110; Callisen X, 301, 791; nicht bei Nissen, Pritzel etc. – Köhler war „Lehrer an der Schule zu Nieder-Schmiedeberg und Ehren-Mitglied der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur“. Das Herbarium ist nach der Vorerinnerung des Verfassers mit Beschreibungen und Exponaten von gesamt 20 psychoaktiven Pflanzen ausgestattet; angeben sind neben deutschem und wissenschaftlichen Namen nach Linné auch die „Provinzial-Nahmen“ sowie die Beschreibung, Standort, „Bluehezeit und Fruchtreife“, Nutzen und Schaden der einzelnen Pflanzen. Auf dem jeweils gegenüberliegenden Blatt sind die getrockneten Pflanzen mit Papierlaschen befestigt. Köhlers Bestreben war, ein Werk nicht für die Wissenschaftler zu schreiben, sondern „zunächst für die Lehrer in den Schulen, als Hülfsmittel selbst diese Pflanzen besser kennen zu lernen, um ihre Schüler beyderley Geschlechts darüber belehren und sie vor Schaden und Nachtheil verwahren zu können.“ Von besonderem Interesse hier auch die Angabe der umgangssprachlichen Bezeichnungen (ProvinzialNahmen). Abgedruckt ist auch ein Bericht aus der National-Zeitung der Deutschen, Jahrgang 1810, 36. Stück, P. 718, wo in Ulm am 6. September eine Schaar Kinder sich beim Spiele mit Herbstzeitlosen aus einer Heuladung durch Einnahme der Samenkörnern vergifteten, ein Kind konnte nicht mehr gerettet werden. Die Unkenntnis der Kinder möchte der Verfasser verringern, er schreibt hierzu: „Keine Mühe, keine Kosten, ja selbst keine Gefahr, die ich bei dem Einsammeln und Abtrocknen, wegen der heftigen Kopfschmerz erregenden und betäubenden Ausdünstungen zu überstehen habe, soll mich abhalten, auf dem betretenen Pfade fortzuschreiten, das große Ziel erreichen zu streben: Menschenelend mindern zu helfen. …“ – Vorhanden sind: Betäubender Lolch; Gemeiner Seidelbast; Vierblättrige Einbeere; Europäische Haselwurz; Sonnenzeiger-Wolfsmilch; Wahrer Eisenhut; Busch-Anemone; Blassgelber Fingerhut; Sumpf-Läusekraut; Perennierendes Bingelkraut; Gemeiner Stechapfel; Gemeines Tollkraut; Kletternder Nachtschatten; Gemeiner Nachtschatten; Gefleckter Schierling; Giftiger Wasserschierling; Garten-Gleiß; Herbst-Zeitlose; Cypressen Wolfsmilch; Ranunkelartige Anemone. – Rücken jeweils etwas lädiert. Teilweise leicht wurmspurig. beim Wahren Eisenhut ist die Papierlasche lose und das unterste Blatt am Stiel abgebrochen, jedoch vorhanden. Am Exponat des Fingerhutes ist bei den untersten Blättern der Rand abgebrochen, aber vorhanden. Vom Perennierenden Ringelkraut ist ein Exemplar sehr gut und fast vollständig erhalten, von dem daneben befestigten Exponat ist nur noch der Stiel vorhanden. Bei der Tollkirsche sind ein paar Pflanzenteile abgebrochen aber vorhanden, die Papierlasche ist lose. Beim Gefleckten Schierling sind ein paar Pflanzenteile abgebrochen aber vorhanden, ebenso beim Giftigen Wasserschierling. Von der Ranunkelartige Anemone ist ein Exemplar sehr gut und fast vollständig erhalten, von dem daneben befestigten Exponat ist nur noch der Stiel mit Wurzel vorhanden. Mörike, Eduard. Gedichte. Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta 1838. IX, 236 S., 2 Bll. Verlagsanzeigen. Hübscher Pappband mit Rückenschild um 1900. € 1200,– Brieger 1765; Borst 1877. – Erste Ausgabe, in 1000 Exemplaren erschienen, von denen kurz vor Erscheinen des zweiten Druckes 1847 400 Expl. eingestampft wurden. Nur diese erste Ausgabe ist dem Dichterfreund Wilhelm Hartlaub gewidmet, schon ab der 2. Aufl. entfällt unter dem Einfluss von Mörikes Frau diese Zueignung. – Gering berieben und leicht stockfleckig. Recht breitrandiges Exemplar. Pfister, Ludwig. Aktenmäßige Geschichte der Räuberbanden an den beiden Ufern des Mains, im Spessart und im Odenwalde. Enthaltend vorzüglich auch die Geschichte ihrer Beraubung und Ermordung des Handelsmanns Jacob Rieder von Winterthur auf der Bergstraße. Nebst einer Sammlung und Verdollmetschung mehrerer Wörter aus der Jenischen oder Gauner-Sprache. (UND:) Nachtrag zu der aktenmäßigen Geschichte der Räuberbanden … Heidelberg, Braun 1812. Mit 2 (1 gefalt.) gest. Frontispizes. IV, 244 S.; IV, 403 S. HLwd. um 1850. € 1800,– Demandt I, 514; Hayn-Got. IX, 221. Huelke-Etzler 1647. – Das Frontispiz zum ersten Teil zeigt die 17 in Heidelberg verhafteten Mitglieder einer Räuberbande, das zum zweiten Teil die Köpfe von Hingerichteten. – Aus der Bavarica-Sammlung von Philipp Pfister mit dessen Exlibris (vgl. dazu die von Hayn hrsg. Bibliographie seiner bedeutenden Sammlung, dort unter Nr. 2631 mit dem Vermerk „selten schönes Expl.“). – Berieben. Gebräunt. Das gefalt. Frontispiz mit kurzem, alt und recht unauffällig hinterlegtem Einriss. (Rebmann, Andreas Georg Friedrich). Damien Hessel et ses complices, ou notices sur plusieurs dangereuses bandes de voleurs, leur tactique et leurs repaires. Accompagné de différens avis sur les moyens de les attaquer et de les détruire. Ouvrage nouvellement publié par un magistrat à l’usage des officiers de justice et agens de police. Seconde édition, entièrement refondue et augmentée de quelques pièces y relatives. Mainz, Kupferberg 1811. Mit gest. Frontispiz. VIII, 196 S. Umschlag d. Zt. € 850,– Vgl. Hayn-Got. IX, 220 und Huelke-Etzler 1826 (deutsche Ausgabe). – Der oft zensierte Schriftsteller und Jurist Rebmann war im Auftrag des französischen Direktoriums von 1798 bis 1814 Richter in Mainz und führte dort den Prozess gegen Schinderhannes (1802) und gegen Damian Hessel (1811). Das Frontispiz zeigt Hessel, Streitmatter und Schmaye Nathan. – Unbeschnittenes, recht gutes Exemplar! Schinderhannes – End-Urtheil, welches von dem Spezialgericht zu Mainz den 20. Nov. 1803 gegen Johann Bückler, Sohn, genannt Schinderhannes und ein und sechzig seiner Mitschuldigen ausgesprochen wurde. O. O., 1803. 2 Bll. 4°. 21,5 x 17 cm. € 1200,– Nicht im KVK, das aber eine fast gleich betitelte Ausgabe in Oktav mit 7 gez. Seiten kennt. Datum dort in der Zählung des Republikanischen Kalenders der Französischen Revolution angegeben: 28. Brum[aire] 12. Auch im Katalog der Stadtbibliothek Köln, Geschichte und Landeskunde der Rheinprovinz, BD. 2, Nr. 423 ist nur diese Ausgabe verzeichnet. – Enthält auf zwei Blättern das endgültige Urteil gegen Schinderhannes und seine Mittäter. 20 Personen wurden zum Tode durch die Guillotine verurteilt, sieben Personen wurden zu 24 Jahren „Ketten-Strafe“ verurteilt, drei zu 22 Jahren, einer zu 14 Jahren usw. Alle Personen werden mit Namen und Herkunft genannt. Am Schluss einige Beschreibungen von Schinderhannes während des Prozesses sowie einige Anekdoten über ihn. – Etwas braunfleckig. Werwölfe – Warhafftige Beschreibung von denen drey wilden Hunden, welche sich unweit Leipzig in der Gegend Dölitzsch, Brena, Bitterfeld, Kühne und Schenckenbergk, im Jahr 1710. sehen lassen, und was sie vor grossen Schaden an Schaff-Vieh gethan. Nebst gelehrten Anmerckungen ob Menschen sich in solche Hunde verwandeln können? Leipzig, o. Dr., 1711. Mit Kupfertafel in Rotdruck und 13 Bll. 4 lose unbeschnittene Bögen. 4°. € 850,– Hohenemser, Flugschriftensammlung Gustav Freytag 559; Weinart I, 185. – In mehreren Varianten erschienener Druck. – Neben dem Bericht über die wildernden Hunde, die einigen Schaden an Nutztieren angerichtet hatten (angeblich hatten sie über 400 Schafe gerissen), ergeht sich der unbekannte Autor vor allem in Spekulationen darüber, ob in diesem Fall Zauberei im Spiel gewesen sei. – Die in Rot gedruckte Tafel zeigt einen der Hunde und Jagdszenen vor der Ansicht von Dölitz (heute Ortsteil von Leipzig) mit Schloss und Kirche. – Leicht gebräunt. 145 Tusculum Rare Books Ltd. Stand 34 Dir. Wolfgang J. Kaiser 34–36 Maddox Street · London W1S 1PD, Großbritannien Telefon +44 20 74 09 78 94 · Mobil +49 (0)172 868 48 80 E-Mail: [email protected] Alte Drucke · Fridericiana · Deutsche Literatur · Reisen · Curiosa · Kostbare Einbände kelbraunes blind- u. goldgepr. Kalbsleder über Holzdeckeln, Rücken auf 3 Bünden. Deckel eingerahmt von Fileten u. Rolle „4 Köpfe, 4 Schlösser“ oben u. unten Rolle „4 Pärchen“; auf Vorderdeckel goldgepr. Bildnisplatte Ottheinrichs, darunter Jahr 1550, auf Hinterdeckel goldgepr. Wappen des Pfalzgrafen mit seinen Initialen MDZOHP; verzierte Messing-Eckbeschläge und kompl. Paar Messingschließen mit Schließhaken. In mod. Leinen-Kassette. € 28 000,– Renouards unikales Prachtexemplar Aldine – Caesar. Commentariorum de bello Gallico … De bello civili Pompeiano … De bello Alexandrino … De bello Africano … De bello Hispaniensi …Venedig, Aldus Manutius & Andreas Torresanus, Januar 1518. (170 x 105 mm). Mit 3 Druckermarken, 2 doppelblattgroßen Holzschnittkarten (Gallien u. Spanien) u. 5 ganzseitigen Holzschnitten. Zusätzlich ein Porträtstich von Caesar beigebunden. 16 Bll., 296 num. Bll. Dunkelblau-grüner Maroquinband von Derome le Jeune (Binderetikett) mit reicher Goldprägung, Seidenvorsätzen, Goldschnitt. € 16 000,– Prachtvolles, breitrandiges Exemplar der 2. AldinenAusgabe aus der Bibliothek des Aldus-Bibliographen A.-A. Renouard, in einem für ihn gefertigten, hocheleganten Maroquineinband des berühmten franz. Meisters Derome le Jeune. Nach der ersten Aldinen Ausgabe von 1513 gedruckt, mit Vorworten von Aldo und Giovanni Giocondo, Giulio de’ Medici gewidmet. Rücken leicht aufgehellt, ansonsten in sehr gutem Zustand. – Renouard S. 88, Nr. 11: mit ausführlichem Kommentar zu diesem Sonderexemplar mit Teilen der Erstausgabe von 1513 und lediglich der Jahresangabe 1518, anstatt 1518 und 1519 wie üblich; SB Berlin 339. (Siehe Tafel 11) Ottheinrich-Einband – Pontano, G.G. De rebus coelestibus. Basel, A. Cratander, 1530. 4to (228 x 145 mm). 2 Druckermarken, Holzschnitt-Einfassung u. Titelinitiale; 6 Bll., 382 SS., 1 Bl. Dun- 146 Außerordentlich seltener, sehr gut erhaltener Ottheinrich-Band in originalem Zustand. Gebunden von dem Hofbuchbinder Jörg Bernhardt, der seit 1550 für den Pfalzgrafen arbeitete. Der kunstliebende Mäzen Pfalzgraf Ottheinrich von Pfalz-Neuburg, seit 1556 Kurfürst in Heidelberg, war der größte deutsche fürstl. Büchersammler der Renaissance. Die meisten seiner Bücher aus der berühmten Bibliotheca Palatina in Heidelberg kamen 1623 als Kriegsbeute in die Vatikanische Bibliothek nach Rom. Von den 400 nachweisbaren Exemplaren sind etwa die Hälfte in Rom. Gut erhaltene Ottheinrich-Bände sind von allergrößter Seltenheit. – Haebler II, 71; Presser, Unbekannte Ottheinrich-Bände in Mainz, in: Gutenberg-Jb. 1955, 281 ff. (Siehe Tafel 11) Friedrich der Große. Porträt ohne Titel. Anonymer Kupferstich nach Chodowieckis ‚Potsdamer Wachtparade‘, Platte: 75 x 60 mm, Blatt: 90 x 78 mm. Um 1780. € 980,– Sehr seltener Miniatur-Porträtstich des preußischen Königs Friedrich II. Tadellos. – v. Sydow, FridericusStiche, S. 96f; nicht bei Campe, nicht bei Kaiser, nicht bei Krieger. (Siehe Abbildung) Kurioses – Thérèse philosophe, ou mémoires pour servir à l’histoire de D. Dirrag & de Mademoiselle Eradice. 2 Bände. 16°. 161 SS.; 2 Bll., 80 SS. Mit 20 Kupfertafeln (1. Abzug). Marmorierte Kalblederbände der Zeit. In mod. Schuber. A Londres (Paris, Cazin), 1785. € 6900,– Ungemein seltene erste Cazin-Ausgabe dieser berüchtigten Skandalschrift, eines der berühmtesten Erotica des 18. Jahrhunderts. Die freizügigen, unsignierten Illustrationen werden Elluin nach Borel zugeschrieben. Frisches, nahezu fleckenfreies Exemplar in schönem zeitgenössischen Einband. – Sander 1397 ; Cohen/R. 735: „La plus jolie édition“. Mit dem Erstdruck des „Faust“ Goethe, Johann Wolfgang. Schriften. Leipzig, Göschen, 1787–1789. 8 Bände. (160 x 95 mm). Mit 8 gestochenen Frontispizes von Daniel Chodowiecki, D. Berger, Joh. H. Lips u. Geyser nach Mechau u. Angelika Kauffmann, 8 gest. Titelvignetten von J.W. Meil, Geyser, F. Grögory u. Joh. H. Lips nach Daniel Chodowiecki u. Oeser, und 3 zusätzl. Kupfern von Daniel Chodowiecki in Bd. 1, 2, 4 und 2 gest. Vignetten von Joh. H. Lips in Bd. 4, die meistens fehlen. Spätere marmorierte Pappbände mit Rückenschild. € 7500,– Seltene erste rechtmäßige Gesamtausgabe mit einer Reihe von Erstausgaben, darunter einige von Goethes bedeutendsten Werken, insbesondere das Faust-Fragment im 1. Zustand (ohne die Wiederholung der ersten 3 Verse auf S. 145), Iphigenie, Torquato Tasso, Egmont und 56 Gedichte. Nur geringfügig an manchen Stellen gebräunt u. vereinzelt braunfleckig, ansonsten ein frisches, sehr gutes Exemplar. – Goedeke IV 3, 2f.; Hagen 11; Hirzel A 129; Engelmann, Chodowiecki, 577–579. Hebel, Johann Peter. Alemannische Gedichte. Für Freunde ländlicher Natur und Sitten. Carlsruhe, Macklot, 1803. VIII, 232 SS. Mit den oft fehlenden 4 gest. und gef. Musikbeilagen. Marmorierter Pappband der Zeit mit 2 Rückenschildern. Aus der Fürstl. Fürstenberg. Hofbibliothek Donaueschingen (Stempel auf Titel). € 3600,– Außerordentlich seltene erste Ausgabe der ersten Gedichtsammlung Hebels in alemannischer Mundart. Nur in kleiner Auflage gedruckt. Die wohl bekannteste Mundartdichtung im frühen 19. Jahrhundert. Sie fand weite Verbreitung u. wurde teilweise Volksgut. Leicht fleckiges, gutes Exemplar auf feingeripptem Papier. – Goedeke VII, 537, 5. ‚Elfen‘, ‚Der Pokal‘, ‚Ritter Blaubart‘, Rotkäppchen’, ‚Der gestiefelte Kater‘ sowie das ‚Phantasus-Gedicht‘, in dem der Dichter träumend in das Land der Poesie entführt wird. Provenienz: Handschriftlicher Eigentumsvermerk auf Titelblatt ‚Luise Gerhard‘, für die das Exemplar gebunden wurde: ihre Initialen ‚LG‘ befinden sich goldgeprägt auf dem Rücken. Ungewöhnlich sauberes Exemplar in wunderschönen Einbänden der Zeit. – Goedeke VI, 39, 72. (Siehe Tafel 11) Rimbaud, Arthur. Poèmes / Les Illuminations / Une Saison en enfer. Notice par Paul Verlaine. Paris, Léon Vanier, 1891. In der bedruckten Originalbroschur. Teilweise unbeschnitten. Auf Deckel unten links kleiner Einriss restauriert, ansonsten in sehr gutem, wie üblich leicht gebräuntem Zustand. In moderner Kassette. € 2200,– Äußerst seltener erster Druck der ersten Gesamtausgabe, darunter fünf, hier erstmals erschienene Gedichte. Der erste Druck hat das Titeldatum „1891“, wohingegen nahezu sämtliche Exemplare der Gesamtausgabe das Datum „1892“ tragen. Das einzige von uns nachweisbare Exemplar des 1. Druckes wurde 1991 im 10. Teil der Auktion Colonel Daniel Sickles unter der Nr. 4015 in Paris versteigert; dort spricht man von „unique à cette date de 1891“. – Vicaire VI 1135 (die mit 1892 datierte Ausgabe). Otto Dorfner-Einband – Beardsley, A. Die Geschichte von Venus und Tannhäuser. (Privatdruck 1926). Buchschmuck von A. Beardsley. 68 S., 1 Bl. Roter Lederband mit Deckelvignette aus geschwungenen Goldfileten, Rücken auf 5 Bünden mit Rückentitel im 2. Feld sowie Parallelfileten oben u. unten, 2 Goldfileten auf Innenkanten, attraktive Marmorpapiervorsätze, Kopfgoldschnitt; signiert O. Dorfner -Weimar. In Original-Kassette. € 2900,– Exquisiter Handeinband von Otto Dorfner (1885– 1955), der die deutsche Einbandkunst von Weimar aus nachhaltig beeinflusste. Nr. 7 von 350 Ex. „für die Freunde Beardsleys gedruckt“. Das Werk wurde von Gracian übertragen und nach Originalzeichnungen des Meisters gedruckt. Tadellos. – Hayn-G. IX, 571. Prachteinband – Tieck, Ludwig. Phantasus. Eine Sammlung von Märchen, Erzählungen, Schauspielen und Novellen. 3 Bände. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1812–1813. Rote, quergenarbte Halbsaffianbände der Zeit mit eleganter Rücken- u. Deckelvergoldung. € 4500,– Erste Ausgabe einer der schönsten Märchensammlungen der deutschen Literatur, selten. Die Sammlung enthält Frühwerke und Erstdrucke, z. B. ‚Liebeszauber‘, 147 Antiquariat Inge Utzt Stand 62 Rippoldsauer Straße 9 · 70372 Stuttgart Telefon +49 (0)711 56 29 49 · Fax +49 (0)711 55 61 66 E-Mail: [email protected] und [email protected] Internet: www.antiquariat-utzt.de Bücher von, über und für Frauen Aston, Louise. Freischärler-Reminiscenzen. Zwölf Gedichte. Leipzig, Weller, 1850. 12°. 27 (1) S. OU., leicht angerändert und angestaubt, gering stockfl., teils etwas geknittert. Unaufgeschnitten. € 1750,– Erstausgabe. – Goed. N.F. 1, 462, 8; Pataky I, 21 (nennt fälschlich 1849 als Erscheinungsjahr); nicht bei Stammhammer. – „Man hat Luise Aston die Dichterin der freien Liebe genannt. Aber im Grunde war auch sie eine Vorkämpferin der Frauenbewegung und der begeistertsten Anhängerinnen der Freiheitsbewegung von 1848. Auch sie gehört zu den fast Vergessenen, trotzdem ihre Persönlichkeit einst Gegenstand lebhaftesten allgemeinen Interesses war, eine jener kühnen Frauen, die es wagten, ihre Theorien mit ihrem Leben in Einklang zu bringen“ (A. Blos, Frauen der deutschen Revolution 1848). – Louise Aston (1814–1871) bekannte sich zu ihrem Vorbild George Sand, wurde wegen ihres unkonventionellen Lebensstils, aber auch wegen ihrer freimütigen Äußerungen mehrfach aus Berlin, später auch aus Hamburg, Leipzig und Breslau ausgewiesen. Sie schloss sich 1848 den Freischaren an, die die schleswig-holsteinische Nationalbewegung unterstützten. In Berlin gab sie die bald wieder verbotene Zeitschrift „Der Freischärler“ heraus. Das vorliegende äußerst seltene Gedichtbändchen, für das sie heftige Kritik aus den Reihen der Frauenbewegung (u. a. von Louise Otto) bekam, enthält u. a. die Verse „Den Frauen“, mit denen sich die Verfasserin zur freien Liebe bekennt. „Radikal räumt Louise Aston mit den bürgerlichen Ehe- und Moralvorstellungen auf, indem sie für die freie Liebe auch für Frauen eintritt, die sie nach ihrer Scheidung schon in die Tat umgesetzt hatte“ (Dt. Lit. von Frauen, Bd. 2 S. 38.) – Mit ihrem zweiten Mann, dem Arzt Daniel Eduard Meier, verließ Louise Aston 1855 Deutschland, um im Krimkrieg als Arzt und Pflegerin zu arbeiten. Anschließend zogen sie durch die Ukraine, Siebenbürgen, Ungarn und Österreich. 1871 starb Louise Aston verarmt, politische resigniert und von den Schriftstellerkolleginnen isoliert im Alter von 57 Jahren. – Unaufgeschnittenes Exemplar, von größter Seltenheit! Bürger, Elise. [Marie Christiane Elisabeth]. Irrgaenge des weiblichen Herzens. Hamburg und Altona, Buchhandlung der Neuen Verlagsgesellschaft, 1799. Kl.-8°. Tit., 1 Bl., 118 S. HLdr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel u. ornament. Rückenvergold. € 780,– Friedrichs 44; Killy 2, 300; Gross 32f. – Erste Ausgabe des Romans aus der Feder der dritten Ehefrau von G. A. Bürger. – Marie Elisabeth Christiane Hahn (geb. 1769 148 in Stuttgart) schrieb 1789 ein 13-strophiges Gedicht, in dem sie G. A. Bürger ihre Liebe erklärte und ihn bittet, ihr Mann zu werden. 1789 ehelichte er sein „Schwabenmädchen“. Die Ehe war jedoch so unglücklich, dass sie bereits nach zwei Jahren wieder geschieden wurde. Bei der Scheidung musste sie sich verpflichten, nicht wieder zu heiraten. Zeitgenossen und auch spätere Biographen sahen die Schuld ausschließlich bei Elise. Auch die NDB II, S. 745 urteilte „Diese dritte Ehe wurde nach anderthalb Jahren wegen völliger Zerrüttung durch die Schuld der dirnenhaften, putzsüchtigen, verschwenderischen und rechthaberischen Frau geschieden“. Elise Bürger veröffentlichte ihre Dichtungen erst nach der Trennung von G.A., ging ans Theater und musste sich, wie andere Frauen, die in einer Theatergruppe waren, gegen Vorurteile zur Wehr setzen. „Noch 1801 glaubte Elise Bürger „von den Ursachen sprechen zu müssen, welche mich bestimmten, das Theater im Jahr 1796 zu betreten“. Aus diesen Schriften wird deutlich, dass die professionelle Schauspielerin, „ein viel ungesichertes, sozial isoliertes, allerdings auch viel selbständigeres, offeneres und an persönlichen Herausforderungen reicheres Leben führte als die Bürgerinnen“ (Deutsche Literatur von Frauen, Bd. 1, S. 423). In späteren Jahren erblindete Elise Bürger und starb 1833 in Frankfurt am Main. – Einband etwas bestoßen, Vorsätze und Text stellenweise fleckig, letztes Blatt mit kleiner Fehlstelle ohne Textverlust, insgesamt gutes Exemplar dieses seltenen Werkes. Gürnth – (Amalia), [i. e. Christine Dorothea Gürnth]. Nützliche und unterhaltende Aufsätze für junge Frauenzimmer zur Bildung ihres Geistes und Herzens. Mit gestoch. Titelvign. Breßlau, Gutsch, 1794. Kl.-8°. 189 S. Pp. d. Zt. mit goldgepr. Rck.-Tit., berieben u. etwas bestoßen. € 480,– Friedrichs 110. – Selten! – Die Autorin (1749–1803 oder 1813) geb. Hentschel, heiratete 1773 den Rektor, Theologen und Schriftsteller Georg Samuel Gürnth. Sie schrieb hauptsächlich hauswirtschaftliche Schriften. „Bey der gelehrten Regie (ich glaube, die Herren Gelehrten nennen sie Recensenten) ist schon alles visitirt und versteuert, und überdies werden sie mich als ein Frauenzimmer wohl weiter keiner Aufmerksamkeit würdigen. Belieben Sie also jede nach Ihrem Bedürfniß auszusuchen, was Sie auf Ihre Taille passend halten. Ich habe so viel möglich dafür gesorgt, daß die muntere Schöne durch Witz und Scherz in ihrer fröhlichen Laune gehalten wird, so wie das ernsthafte Frauenzimmer hier auch ihre Nahrung finden soll.“ (aus dem Vorwort). Das Buch enthält neben Erzählungen wie „Die kleine Marie aus B.“, Aufsätze wie „Die Kunst zu gefallen“, „Der würdige Ehemann, geschildert durch ein Frauenzimmer, die nur einen solchen Mann wählen wird“ und hauswirtschaftliche Artikel wie „Aromatisch-balsamische Vegetabilien, von der Muscate bis zum Ingber“, „Von der Seidenwäscherei“, „Vermischte Haushaltungsvortheile.“ – Text durchgehend etwas gebräunt. Margarete von Navarra. Neuigkeiten. (Ins Deutsche übersetzt von J. R. v. Sinner u. a.). 2 Bde. Mit 2 gestoch. Tit., 2 gest. Front., 72 tlw. in Rötel, Bister oder Blau gedr. Kpf.-Taf. von S. Freudenberg(er) u. 143 gest. Vign. von A. Dunker. Bern, Walthard, 1791–96. 209; 222 S. Marmor-Pp. mit goldgepr. roten Rck.-Sch. € 2000,– Walthard-Weigelt 41; Hayn-Got. IV, 400 F.; Fromm 16217; Lewine 339; Rümann 691. – Selten! Mit den Illustrationen der französischen Ausgabe Bern 1780– 81 ausgestattete deutsche Heptameron-Ausgabe, in nur 400 Exemplaren gedruckt. „Die Illustrierung vertraute man Freudenberger und Dunker an. Freudenberger, durch seinen achtjährigen Aufenthalt mit der französischen Genrezeichnung und Buchillustration aufs gründlichste vertraut, mußte sich vortrefflich für die Aufgabe eignen… die schönen ganzseitigen Kupfer wirken dann auch durchaus französisch. Dunker versah das Werk mit hundertvierundvierzig Vignetten, die zu dem Schönsten dieser Gattung zählen“ (LanckoronskaOehler II, 187 ff.) und der zeitgenössische Kunstkritiker Wagner urteilte (in Lanckoronska-Oehler) über die Vignetten „Es läßt sich nichts Geistreicheres und Pikanteres in der Erfindung und Zeichnung, nichts was nur immer der strengste Kenner Schönes, Markiges, Zartes und Vollkommenes von der Radiernadel fordern kann, leisten, als hier Dunker […] geleistet hat. Schwerlich wird man in einem anderen Werk dieser Art einen so großen Reichtum an malerischen Gedanken, eine so unermüdete humoristische Künstlerlaune, eine solche Mannigfaltigkeit antreffen“. – Die Schlussvignetten nach der 9. Erzählung nicht gedruckt, deshalb 143 statt der 144 angegebenen Vignetten. – In Bd. 2 fehlt das gestochene Frontispiz und der gestochene identische Titel wie in Bd. 1, dafür ist der abweichende Titel „Reine Margrithe Deutsch 1796“ vorhanden. – Name auf Titel von Bd. 1, S. 165/66 in Bd. 2 mit kleinem Eckabriss (ohne Textverlust), teilweise etwas fleckig, die Kupfertafeln und Vignetten in klaren, kräftigen Abdrucken. (Tully, Miss). Narrative of a ten years’ residence at Tripoli in Africa, from the original correspondence in the possession of the family of the late Richard Tully, Esq. the British Consul. Comprising Authentic Memoirs and Anecdotes of the Reigning Bashaw, his family, and other persons of Distinction; also, an account of the domestic manners of the Moors, Arabs, and Turks. 2. Aufl. Mit 1 gefalt. Kupferkarte u. 7 kol. Aquatintatafeln. London, Colburn, 1817. 4°. XII S., 1 Bl., 376 S. Mod. HLdr. mit goldgepr. Rck.-Titel, Titelblatt aufgezogen, Besitzvermerk auf Titel, vereinzelt leicht fleckig, Tafeln leicht gebräunt. € 700,– Tooley 494; Abbey 301; vgl. Brunet V, 974; nicht bei Gay. – Richard Tully war 1783 bis 1793 britischer Konsul in Tripolis. Die weiblichen Mitglieder der Familie waren eng befreundet mit der Familie des regierenden Paschas, hatten Zugang zum Serail und so einen intimen Einblick in das Leben der Führungsschichten in Tripolis. Das vorliegende Werk ist einer der wichtigsten Beiträge zum Leben in Tripolis im 18. Jahrhundert. „It is a delicious mixture of sensationel subject-matter and deadpan delivery“ (Robinson, Wayward Women. S. 248). Verfasserin des Berichts ist die Schwester oder Schwägerin des Konsuls, deren Vorname nicht zu ermitteln ist. In ihrem Vorwort schreibt sie von „blended with all the rich entertainement which so greatly distinguished the correspondence of Lady Mary Montague“. Die dekorativen Tafeln zeigen meist Trachtendarstellungen in prächtiger Farbgebung. (Siehe Abbildung) Wieland, Schiller (bis H. 5), Rochlitz und Seume. Journal für deutsche Frauen von deutschen Frauen geschrieben. Heft 1–12 (= Jg. 1 von 2 Jahrgängen) in 4 Bänden. Mit 1 gest. Front.-Portr. (Königin Louise von Preussen), 2 gestoch. Notenbeilagen und 3 (2 gefalt.) Kupferstichen. Leipzig, Göschen, 1805. Kl.-8°. HLdr. d. Zt. mit grünen Rückenschildchen, goldgepr. Rückentit. u. ornament. Rückenvergoldung. € 1450,– Kirchner, Deutsche Zeitschriften des 18. und 19. Jahrhunderts 6550; Füssel, Göschen 614 (dort irrtüml. 8 statt 12 Hefte). – Den Hauptinhalt der monatlich erschienenen Zeitschrift, die 1807 unter dem Titel „Selene“ von Rochlitz allein herausgegeben wurde, bilden Erzählungen, Anekdoten und Scharaden, aber auch belehrende Aufsätze wie „Briefe über weibliche Erziehung“ und „Dürfen Weiber gelehrte Kenntnisse haben? Sind Weiblichkeit und wissenschaftliche Geistesbildung zu vereinigen?“. Louise Brachmanns „Die Wanderer im Geisterreich“ „wird als Fundamentalkritik an der bürgerlichen Formulierung von Schönheitsvorstellungen zum Zwecke der sozialen Kontrolle aufgefasst…“ (Völker, Gebunden sind die Flügel der Gedanken). – Schönes Exemplar dieser sehr seltenen Zeitschrift, nur wenig bestoßen, mit gestochenem Wappenexlibris in jedem Band und kleinen Bibliothekszetteln einer Adelsbibliothek auf den Vorderdeckeln. 149 Galerie Valentien Stand 2 Gellertstraße 6 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 62 42 · Fax +49 (0)711 24 62 41 E-Mail: [email protected] · Internet: www.galerie-valentien.de Kunst des 20. Jahrhunderts · Gemälde · Graphik · Illustrierte Bücher Chagall, Marc. Selbstbildnis mit lachendem Gesicht. Radierung und Kaltnadel auf Velin „Arches“. 1924/25. 27,5x21,5 cm. In Bleistift signiert und nummeriert 75/100. Drucker Louis Fort. € 15 000,– Kornfeld 42 III b. Schöner kontrastreicher Druck mit fein nuanciertem Plattenton. Bedeutendes graphisches Blatt und eines der ausdrucksstärksten Selbstbildnisse des Künstlers. In gutem Erhaltungszustand. Dubuffet, Jean. La Métromanie ou les dessous de la capitale par Jean Paulhan, calligraphié et orné de dessins par son ami Jean Dubuffet. Paris 1949. 92 Seiten, Ganzleinen. 21x21 cm. Mit vielen ganzseitigen lithographischen Darstellungen und dem in der Handschrift des Künstlers lithographierten Text mit eingestreuten Zeichnungen. Eines der 15 Exemplare h.c. auf braunem Packpapier. Mit handschriftlicher Widmung des Autors an Henri Mondor und dessen Aufkleber „H.M.“. € 3800,– Webel 175–264. Diese Folge der Métrodarstellungen hat eine Vorstufe in einer Reihe von Gemälden Dubuffets aus dem Jahr 1943, in denen das Alltägliche von Bahnreisen thematisiert wird. Auf den 92 Seiten des Buches wird die Hinwendung zum Gewöhnlichen und Banalen, sowohl im Text von Paulhan wie in den skurrilen Zeichnungen des Künstlers demonstriert. Der Kunstkritiker Jean Paulhan ist seit 1943 mit Dubuffet befreundet und wird zu seinem ersten einflussreichen Förderer. Die Gesamtauflage beträgt 160 Exemplare. Einband mit leichten Altersspuren, sonst gut erhalten. (Siehe Abbildung) Dubuffet, Jean. Parade funèbre pour Charles Estienne. Paris, Edition Jeanne Bucher, 1967. 28x22 cm. 30 Seiten mit schwarz-weiß Illustrationen nach Filzstiftarbeiten des Künstlers. Broschur. € 570,– Im Impressum nummeriert „255“, Gesamtauflage 450 Exemplare, Webel 1071–1088. Grieshaber, HAP. Die rauhe Alb. Mit einem Text von Margarete Hannsmann. Stuttgart, Manus Presse, 1968. 88 S., 14 Faksimiles aus dem 1936 erschienenen Buch „The Swabian Alb, a book of woodcuts“, 2 Orig.-Holzschnitte, 1 Holzschnitt auf Stoff als Umschlag, 20 Orig.-Lithographien. Auflage 500 (+50) Exemplare, im Druckvermerk vom Künstler signiert. 41x50 cm. Orig.-Lwd. € 850,– 150 Fichtner 54, Fürst 68/63–94. Die Alb ist ein zentrales Thema in Grieshabers Schaffen. Ein eindringliches Statement gegen Landschaftsverbrauch und Umweltzerstörung. Das Holzschnittwerk „The Swabian Alb“ ist 1936 in nur 18 Exemplaren erschienen, davon sind nur sehr wenige erhalten. Erhaltungszustand verlagsfrisch. Grieshaber, HAP – Hannsmann, Margarete. Ins Gedächtnis der Erde geprägt. Vier Gedichte. HAP Grieshaber vier Holzschnitte. Stuttgart, Galerie Valentien, 1973. 46,5x35,5 cm. Lose Bogen in Leinenmappe. Die auf Japan gedruckten Holzschnitte jeweils signiert und nummeriert, in Passepartouts. Auflage 150 (+24) Exemplare. € 1200,– Fürst 73/46–73/49. Die aus Heidenheim/Brenz stammende Autorin spricht im ersten und zweiten Gedicht über die heimatliche Wacholderheide, zu deren Schutz sie aufruft. Zwei weitere Texte in Balladenform gelten dem Strom der Weltgeschichte von den vorgeschichtlichen Höhlenfunden im Lonetal (bei Heidenheim) bis zur Gegenwart, als die junge Hannsmann BdM Führerin war. Grieshaber, HAP. Totentanz von Basel. 40 Orig.Farbholzschnitte mit den Dialogen des mittelalterlichen Wandbildes an der Friedhofsmauer des Dominikanerklosters zu Basel. Dresden. VEB Verlag der Kunst 1966. 67–52 cm. In Orig.-Ln.Mappe. € 13 500,– Fichtner 42, Fürst 66/1–40. Die auf Japan handgedruckte Vorzugsausgabe auf großem Papier. Alle Blätter vom Künstler signiert. Auf der Rückseite des Vorderdeckels von Hand nummeriert „12“. Auflage: 40 Exemplare. Sehr guter Erhaltungszustand. Grieshabers Totentanz geht auf eine bis ins 14. Jahrhundert zurückreichende Tradition der Todtentänze (oder Makabertänze) zurück, wobei Grieshaber ikonographisch an den berühmten Basler Totentanz (um 1440) anknüpft und dessen Dialogform „Tod-Mensch“ aufnimmt. Verve – An Artistic and Literary Quarterly. Volume 1 Nr. 2. Paris, E. Tériade Editor, Spring 1938. 35,5x26,5 cm. 128 S. Orig. Broschur. Enthält vier Lithographien, zwei nach Kandinsky, 2 nach André Masson. Texte in Englisch von James Joyce, Ernest Hemingway, André Gide, André Malraux, Henri Michaux, Pierre Reverdy u. a. Guter Erhaltungszustand. € 480,– Jean Dubuffet, La Métromanie Verve – An Artistic and Literary Quarterly. Volume 1 Nr. 3. Paris, E. Tériade Editor, 1938. 35,5x26,5 cm. 132 Seiten, Orig. Broschur. Enthält vier Lithographien, je eine nach Chagall, Miró, Rattner und Klee. Texte in Englisch von Pierre Reverdy, Paul Valéry, Paul Claudel u.a. sowie viele Abb. und Photos. Guter Erhaltungszustand. € 480,– Verve – The French Review of Art. Volume 2 Nr. 8. Paris, E. Tériade Editor, 1940. 36x27 cm. Orig. Pappband, ca. 80 Seiten mit Texten in Englisch von Malraux, Reverdy, Braque, Valéry u. a., viele Abbildungen darunter Kalenderdarstellungen von André Derain, Buchumschlag nach Entwurf von Henri Matisse. Leichte Schäden am Einband, sonst gut erhalten. € 300,– Verve – Revue Artistique et Littéraire. Volume VII Nr. 27 und 28. Paris, Editions de la Revue Verve, 1952. 36x37 cm. 153 Seiten. Pappband. Enthält Texte in Französisch von Giacometti, Camus, Sandberg, Sartre, Cassou u.v.a., viele Abb., sowie 9 Originallithographien von Miro und Chagall. Guter Erhaltungszustand. € 1550,– Enthält neben der doppelblattgroßen Originallithographie von Miró „Le chien aboyant à la lune“, Mourlot 121, die acht Originallithographien der Serie „Visions de Paris“ von Chagall mit den farbigen Blättern „Mère et enfant“, „Place de la Concorde“ und dem doppelblattgroßen „Vision de Paris“ (Mourlot 82, 83 und 81). Wie im Druckvermerk angegeben, ist diese Nummer der vor dem Krieg ausschließlich in Englisch produzierten Kunstzeitschrift unter Kriegsbedingungen entstanden. Ein von der Verlagsauslieferung in New York auf der Titelseite angebrachter Klebezettel macht Folgendes bekannt: „Diese Ausgabe von Verve wurde wenige Tage vor der Besetzung von Paris fertiggestellt. Extreme Schwierigkeiten beim Versand brachten es mit sich, dass nur wenige Exemplare nach USA gelangen konnten. Daher wird der Verkaufspreis auf $ 3.50 festgesetzt (anstelle von $ 2.50).“ Interessantes Zeitdokument. 151 J. Voerster Antiquariat Stand 74 Relenbergstraße 20 · 70174 Stuttgart Telefon +49 (0)711 29 71 86 · Fax +49 (0)711 22 94 267 · Mobil +49 (0)172 71 77 662 E-Mail: [email protected] Autographen · Musik · Theater · Deutsche Literatur · Erstausgaben Bl., 296 S. Anfangs etwas gebräunt. Pappband mit zeitgenössischem Buntpapier. € 8000,– Von bekannter Seltenheit. – Erstausgabe der berühmten Dichtung, deren Urheberschaft lange Zeit unbekannt war. Als Autoren wurden abwechselnd Schelling, Brentano, Caroline Schlegel, E. T. A. Hoffmann und Wetzel vermutet. Haym zählt das Werk zu den geistreichsten Produktionen der Romantik. – Exemplar mit dem fast immer fehlenden Vortitel „Journal“ und dem Blatt „Inhalt“. – Schillemeit 1973. Brahms, J. Sechs Gesänge für eine Tenor- oder Sopranstimme mit Pianofortebegleitung componirt und Bettina von Arnim gewidmet. Op. 3. Leipzig, Breitkopf & Härtel (PlattenNr. 8835) [1853]. Quart. 15 S. nur wenig stockfleckiges, breitrandiges Exemplar. Halbpergamentkassette. € 2000,– Originalausgabe der Gesänge nach Texten von Reinick, Hoffmann von Fallersleben, Bodenstedt und Eichendorff. Exemplar aus dem Besitz von Clara Schumann, noch ohne die Preisangabe. Auf dem Titelblatt die von Schumann aus dem gelben Originalumschlag herausgeschnittene und aufgezogene Widmung des Komponisten: „Frau Clara Schumann in inniger Verehrung Joh. Brahms.“ – McCorkle S. 10; Hofmann S. 7; Kat. Hoboken 4, Nr. 3. Berlioz, Hector [1803–1869]. Eigenhändiges musikalisches Albumblatt mit Datum und Unterschrift. Wien, 14. Januar 1846. Kleinfolio. 1 Seite. Gedrucktes Notenpapier mit blauen Notenlinien und roter Umrandung. Leicht stockfleckig. Auf braunen Karton montiert. € 2800,– Dekoratives Albumblatt. Die acht Takte mit der Tempobezeichnung „andante un poco morso“ sind gesetzt für Tenor und Bass mit Klavierbegleitung und zu den Worten „Te decet hymnus deus in Sion Et tibi reddetur vorum in Jérusalem“. Berlioz kennzeichnet den Ausschnitt als „Phrase du 1er morceau du Requiem“. Das Requiem war für ihn der erste offizielle Kompositionsauftrag durch den Innenminister und sein Sieg über Cherubini. (Siehe Abbildung) Bonaventura [d. i. E. A. F. Klingenmann]. Nachtwachen. Penig, F. Dienemann 1805 [recte 1804]. 3 152 Büchner, G. Danton’s Tod. Dramatische Bilder aus Frankreichs Schreckensherrschaft. Frankfurt, J. D. Sauerländer 1835. 152 S. Etwas gebräunt. Vereinzelt mit Braunflecken. Vorsätze erneuert. Halblederband der Zeit. Rückengelenk restauriert. € 3200,– Sehr seltene Erstausgabe von Büchners Erstlingswerk und seines einzigen zu Lebzeiten gedruckten Buches. – Ohne die fast immer fehlenden 4 Blatt Verlagsanzeigen. – Schlick S. 13. Petersen 16. Fontane, Theodor [1819–1898]. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin, 16. Januar [18]83. Groß-Oktav. 2 Seiten (Doppelblatt). Minimale Randeinrisse. € 2800,– An einen unbekannten Herrn u. a. über die Frage der Aussprache seines Namens. – Nicht abgedruckt in der Briefausgabe. Haydn, Joseph [1732–1809]. Gestochene musikalische Visitenkarte mit dem Text „Hin ist alle meine Kraft“. [Wien, ca. 1804]. 5,5 x 9,2 cm. 4 Takte Musik und 2 Zeilen Text. € 2000,– Äußerst seltenes Dokument der Musikgeschichte. – Die ersten 4 Takte der Sopranstimme aus dem vierstimmigen Gesang „Der Greis“ nach dem Text von J. W. L. Gleim in „Molto Adagio“. „Die Visitenkarte Haydns … zeugt bei aller Melancholie doch von Laune und Originalität. Haydn gab sie Freunden und Besuchern und schickte sie bei passender Gelegenheit gewissermaßen als Entschuldigungskarte“. (Pohl/Botstiber S. 247). – Hoboken III, 83 bzw. XXV c, 5. Hulsen, E. v. Repraesentation der furstlichen Aufzug und Ritterspil. So der durchleuchtig hochgeborn Furst und Herr, Johan Friderich Hertzog zu Württemberg, und Teeckh … bey Ihr Fl. Ge. Neüwgebornen Sohn, Friderich Hertzog zu Württemberg. etc. Fürstlicher Kindtauffen, denn 10. biss auff denn 17 Martij., Anno. 1616. Inn der Fürstlichen Haupt Statt Stuetgarten, mit grosser solennitet gehalten. [Stuttgart], van Hulsen (1616). Kupfertitel von M. Merian nach G. Thonauwer (am Rand verstärkt, bzw. angerändert), 3 Zwischen-Kupfertitel (davon 2 mit gest, montiertem Text), 1 Bl. Widmung (auf altem Papier faksimiliert), 77 Kupfertafeln, meist von Merian, auf 76, teils gef. Tafeln (davon 1 auf altem Papier faksimiliert). 1 Platte mit repar. Einriss. [Angebunden]: [Assum, J. A. Pseud.] Philopadria Charitinus. Warhaffte Relation und Historischer, Politischer, Höfflicher Discours uber Deß Durchleuchtigen, Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Johann Friderichen, Hertzogen zu Würtemberg und Teck … Jungen Sohns Prinz Friderichen … KindTauff … Stuttgart, Rößlin und Cellio 1616. Quer-Folio. Titel in Rot und Schwarz, 1 Bl. Widmung, 40, 65 S. Papierbedingt gebräunt. Vereinzelt wasserrandig. Wenige minimale Wurmgänge hinterlegt. Zwei Werke in einem Band. Blindgeprägter Pergamentband der Zeit. € 4000,– Erste und einzige Ausgabe dieses prachtvollen Werkes, das zu den Höhepunkten der Stuttgarter Festbücher des Frühbarocks zählt. Es handelt sich um die frühesten Werke des Mathaeus Merian aus Basel, dessen Ansicht des Stuttgarter Lustgartens besonders hervorzuheben ist. – Watanabe-O’Kelly 354 (Assum) und 359 (Hulsen); Lipperheide 2584. (Siehe Abbildung) Kafka, Franz [1883–1924]. Eigenhändiger Brief. Unterzeichnet „Dein“. [Planá, Ende Juni 1922]. Groß-Oktav. 3 2/3 Seiten. Kariertes, bräunliches Papier. Kleiner Einriss im Falz. € 48 000,– Ausführlicher Brief an seinen Freund und späteren Nachlassverwalter Max Brod. – Abgedruckt in Briefwechsel Kafka/Brod S. 378; vgl. Kafka-Handbuch S. 563 f. Lessing, G. E. Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Ein Lustspiel in fünf Aufzügen. Berlin, Ch. F. Voss 1767. 192 S. [Beiliegend:] 12 Radierungen zu Minna von Barnhelm, gestochen von D. Chodowiecki. Je 8,8 x 5 cm. Alter Name auf Titel. Buntpapiervorsätze. Lederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und Goldverzierungen auf den Deckeln. Rücken mit leichten Gebrauchsspuren. € 1500,– Erste Einzelausgabe, Druck c, der (lt. Muncker) später für die zweite Auflage (1779) maßgebend wurde. – Eine der wichtigsten und meistgespielten Komödien der deutschsprachigen Literatur mit den beiliegenden 12 Radierungen von Chodowiecki in kräftigen Abzügen. Diese 1769 entstandenen Blätter sind seine erste Illustrationsfolge zu einem literarischen Werk und wurden 1770 im Berliner Genealogischen Calender abgedruckt. – Lessing „verwendet ein Äußerstes an Sorgfalt auf Form und Sprache dieses Dramas, um, im Zusammenhang mit der Gründung eines deutschen Nationaltheaters, ein nachahmbares Muster jenes neuen, zeitgemäßen Komödientyps zu schaffen, der ihm vorschwebte“ (KNLL). Goethe rühmte die „Minna“ im 7. Buch von Dichtung und Wahrheit als „wahrste Ausgeburt des 7jährigen Krieges, von vollkommenem norddeutschen Nationalgehalt … es ist die erste aus dem bedeutenden Leben gegriffene Theaterproduktion, von spezifisch temporärem Gehalt und deshalb von unberechenbar großer Wirkung“. – Muncker 406; Engelmann 52 III; Bauer 65–76 (2. Folge mit deutschen Untertiteln). 153 Antiquariat Dr. Weinek Stand 33 Steingasse 14 und 16 · 5020 Salzburg, Österreich Telefon +43 662 88 29 49 · Fax +43 662 62 72 14 · Mobil +43 664 123 40 44 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-weinek.at Interessante und seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts ex Officina Plantiniana apud Ioannem Moretum & Raphelengii, 1601–1611. Titel + Porträt+ 5 n.n. Bll. + 364 S. + CCCXLVIII S. + 6 n.n. Bll. + Zwischentitel + 7 n.n. Bll. + 378 + 5 n.n. Bll. + Zwischentitel + 52 S. + Zwischentitel + 13 n.n. Bll. + Zwischentitel + 5 n.n. Bll. + 242 + 1 S. + Zwischentitel + 2 n.n. Bll. + 71 S. + Zwischentitel + 24 S. Blindgeprägter OLd. der Zeit, auf fünf Bünden. € 24 000,– Clusius, Carolus [d.i. Charles de L’Ecluse]. [Rariorum Plantarum Historia] Caroli Clvsi Atrbatis, Impp. Caess. Avgg. Maximiliani. II. Rvdolphi. II. Aulae quondam familaris, Rariorum plantarum historia. Quae accesserint, proxima pagina docebit. Beigebunden: Ad 1, Ders., Exoticorvm Libri Decem: Quibus Animalium, Plantarum, Aromatum, aliorum´que peregrinorum Fructuum historiae describuntur: Item Petri Belloni Observationes, eodem Carolo Clusio interprete. Series totius operis post Praesationem indicabitur. (1605) Ad 2, Nicolai Monardi, Hispalensis Medici praestantissimi, Libri Tres, Magna Medicinae Secreta et varia Expermenta continentes: Et illi quidem Hispanico sermone conscripti; nunc verò recens Latio donati à Carolo Clvsio Atrebate. Horum seriem proxima pagina indicabit. Ad 3, Altera Appendix ad Rariorum Plantarum Historiam Caroli Clvsi. [Referenda ad pag. CCLX] Ad 4, Petri Belloni Cenomani Plumimarum singularium & memorabilium rerum in Graecia, Asia, Aegypto, Iudaea, Arabia, aliisque exteris Provinciis ab ipso conspectarum Observationes tribus libris expressae. Carolvs Clvsivs Atrebas è Gallicis Latinas faciebat, & denuò recensebat. Alera editio, longè castigatior, & quibusdam Scholiis illustrata. (1605) Ad 5, Caroli Clvsii Atrebatis CVRAE Posteriores sev Plurimarum non antè cognitarum, aut descriptarum stirpium, peregrino-rum´que aliquot animalium novae descriptiones: Quibus & omnia ipsius Opera, alia´que ab eo versa augentur, aut illustrantur. Accessit seorsim Everardi Vorstii, Medicinae professoris Clarissimi, de eiusdem Caroli Clvsii Vita & Obitu Oratio, aliorumque deeisdem Epicedia. (1611) Antverpiae (Antwerpen), 154 Mit den gestochenen Titelblättern (3) sowie dem Porträt des Charles de L’Ecluse sowie den zahlreichen Holzschnitten von Pflanzen und Tieren (kpl.). Nissen BBI 368, 369, 372. Vgl. NDB 3, 296f. ADB IV, 349–351. – Einige Blätter papierbedingt gebräunt, leicht stockfleckig, Exlibris a. V. sowie vers. hds. Einträge zur Provenienz, Gelenke fachmännisch restauriert, Bänder zum Schließen fehlen, Gbrsp. – In den meisten Ausgaben fehlt der zweite Anhang nebst den Ergänzungen, der hier vorliegt. Bock, Hieronymus. Kreüter Buch. Darin Underscheid/ Würckung und Namen der Kreiiter so in Deutschen Landen wachsen/ Auch der selbigen eigentlicher vnd wolge=gründter gebrauch inn der Artznei fleissig darge=ben/ Leibs gesundheit zu erhalten vnd zu für=deren seer nutzlich vnd tröstlich/ Vorab dem gemeinen einfaltigen man. Durch H. Hieronymum Bock aus lang=wiriger vnd gewisser erfarung be=schriben/ Vnd jetztund Von newem fleissig übersehen/ gebessert vnd gemehret/ Dazu mit hüpschen artigen Figuren allenthalben gezieret. Darüber befindestu Drei volkomene nutzliche Register … (Straßburg, Wendelin Rihel d. Ä., 1546. 19 n.n. Bll. + Leerbl. + CCCLIII Bll. + Leerbl. + Zwischentitel + 5 n.n. Bll. + LXXI Bll. OHld. über Holzdeckeln, mit zwei Orig.Schließen. € 24 000,– Erste illustrierte Ausgabe. VD 16 B 6016. Nissen BBI 182. – Exlibris u. Besitzsign. a. V., ehem. BibliotheksExpl. (St.), Monogramm u. Sign. a. T., hds. Notiz a. Holzdeckel, späteres RSchildchen berieben, Schn. etw. fleckig, tlw. hds. Randnotizen, kl. Eckabrisse, im Ganzen leichte Gbrsp. Tabernaemontanus, Jacobus Theodorus [Jakob Theodor, genannt Bergzabern, eigentl. J. Diether]. Neuw Kreuterbuch/ Mit schönen/ kuenstlichen vnd leblichen Figuren vnnd Conterfeyten/ aller Gewächß der Kreuter/ Wurtzeln/ Blumen / Früchte/ Getreyd/ Gewürtz/ der Bäume/ Stauden vnd Hecken/ so in Teutschen und Welschen Landen/ auch deren so im Gelobten Landt auff dem Berg Synai/ inn Hispanien/ Ost vnnd West Indien/ oder in der neuwen Welt wachsen/ vnd zu vnser Zeit gepflantzt werden/ mit eygentlicher Beschreibung derselben/ auch deren Vnderscheidt/ Krafft vnd Wirckung/ sampt ihren rechten Namen in mancherley Sprachen/ darinn auff 3000. Gewächß beschrieben vnd angezeigt wer=den/ dergleichen vormals in keiner Sprach nie ans Liecht oder in Druck kommen. Darinn viel vnd mancherley heylsamer Artzeney/ vor allerley innerlichen und eusserlichen Kranckheiten vnnd Gebrechen … beschrieben. Das andere Theyl … Alles dirigirt vnd vollbracht durch Nicolavm Bravn. 2 Bände. Franckfurt am Mayn (Frankfurt), (Nicolaum Basseum), 1588–1591. 2° (39 cm). Titel + 21 n.n. Bll. + 818 S. + 13 n.n. Bll., 6 n.n. Bll. + 822 [=823] + 1 S., 20 n.n. Bll. Geprägter OLd. der Zeit, auf fünf Bünden, mit Wappensupralibros. € 20 000,– Fuchs, L(eonhard). De Historia Stir-Pivm Commentarii Insignes, Maximis Impensis Et Virgiliis Ela Borati, Adiectis Earvndem Vivis Plvsqvam quingentis imaginibus, nunquam antea ad naturae imitationem artificiosius effi-ctis & expressis, Leonharto Fuchsio medica hac nostra aetate longè clarissimo, autore. Regiones peregrinas plericp, alij alias … accessit ijs succincta admodum uocum difficilium & obscurarum passim in hoc opere occurrentium explicatio, Vnà cum quadruplici Indice, quorum primus quidem stirpium nomenclaturas graecas, alter latinas, tertiuss officinis seplasiariorum & herbarijs usitatas, quartus germanicas continebit. Basileae [Basel], Officina Isingrimiana [Isengrim], 1642. Fol. 8 n.n. Bll., 896 S. OPgm. der Zeit, auf fünf Bünden. € 84 000,– In lateinischer Sprache. Vgl. VD 16 F 3242. S. 441–2 liegt in Kopie bei. Die Holzschnitte sind tlw. altkoloriert, abhängig vom Grünpigment tlw. gebräunt. – Exlibris a. V. (2), Gbrsp., fachmännisch restauriert, R. m. Pergmant unterlegt: hds. Titel a. R., S. 415–6 m. Japanpapier stabilisiert u. hinterlegt, tlw. durchschlagende Kolorierung. – Fuchs, (1501–1566), sowie Otto Brunfels und Hieronymus Bock gehören zu den ersten der sogenannten Deutschen Väter der Pflanzenkunde. Hauptsächlich aufgrund der – nach vorherrschender Ansicht unübertroffenen, zudem oft kopierten und dementsprechend wirkmächtigen – Illustrationen markiert Fuchs’ Kräuterbuch somit den Höhepunkt in der pflanzenkundlichen Literatur des 16.Jh. und hat seinem Urheber, dessen Name im übrigen die Gattungsbezeichnung ‚Fuchsia‘ bewahrt, bis heute bleibenden Ruhm als Botaniker gesichert. (DBE) VD 16 T 826, 827. Nissen BBI 930. Mit weit über 2000 sorgfältig ausgearbeiteten Holzschnitten. Titelblatt des ersten Bandes mit gestalteter Bordüre, Titelblatt des zweiten Bandes in Rot und Schwarz gedruckt. Einheitlich gebunden, mit einem Wappensupralibros (ehemals golden, jetzt nachgedunkelt) und dem Monogramm „P.E.F.“ – Exlibris a. V., etw. tintenfleckig, papierbedingte Oxidation, stockfleckig, Bd. 2: T. m. alter Restaurierung, stockfleckig, S. 366f. Rand m. Fleck. Gbrsp. der Zeit. Schließbänder fehlen. 155 Robert Wölfle Stand 71 Buch- und Kunstantiquariat · Amalienstraße 65 · 80799 München Telefon +49 (0)89 28 36 26 · Fax +49 (0)89 28 43 08 E-Mail: [email protected] · Internet: www.woelfle-kg.de Bücher und Graphik des 15. bis 20. Jahrhunderts · Alte Drucke und Naturwissenschaften · Literatur · Bavarica und Monacensia · Kinderbücher Alte Drucke – Der gantz Psalter Gebets weyß, mit vilen anderen angehenckten, vnd newlich zugethanen Gebeten, gebessert und gemehret. Nbg., Petreius, 1550. 136 Bll. mit Titelholzschnitt. Blindgepr. Ldr. um 1600 mit 2 Bordüren und Mittelstücken. 8°. € 1500,Nicht VD 16 und KVK. - Sehr selten. Der reizvolle Titelholzschnitt zeigt David mit Harfe in einer Küstenlandschaft. – Sacra institutio baptizandi iuxta ritum sanctae Romanae. Venedig, Johannes Gryphius, 1573. 176 Bll. mit Titelholzschnitt, der auf A2 wiederholt ist und kl. Textholzschnitten, Holzschnitt-Initialen und Notendruck. Flexibler Pgt.-Ebd. d. Zt. mit Bindebändern. € 1800,– Sehr seltenes, komplettes Gebrauchsbüchlein (laut KVK nur ein Exemplar in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg). Der wiederholte Titelholzschnitt zeigt eine Taufszene. - Vorsätze erneuert, tlw. etwas gebräunt und fl. (Siehe Abbildung) Wagner, Bartholomäus. Der Layen Kirchen spiegel. Mit angehenckten Newen Jar schanckungen deß Tempels und seiner zugehör, kurtz und einfeltig für die guthertzigen Layen außgelegt. Thierhaupten, (J. Wörli in der Klosterdruckerei), 1594. 83 Bll. mit Titelholzschnitt und 2 ganzs. Textholzschnitten von Hans Schäufelein. Blindgepr. Schweinslederbd. d. Zt. mit Holzdeckeln. Klein-4°. € 3200,STC 902; Lentner 10764; Nagler, Monogrammisten III,1444,571; Oldenbourg L 95. – Aus der ersten Druckerei in Thierhaupten. – Der Verfasser, Bartholomäus Wagner, war Archidiakon in Penig in Sachsen und musste, da er vom protestantischen zum katholischen Glauben übertrat, das Land verlassen. – Angebunden: S. Leonhardus. Vilerlay gedenckwürdige Wunderzaichen, so Gott der Almechtige durch mittel und fürbitt S. Leonards, bey seinem Gottshauß zu Inchenhofen gewürckt hatt. (Thierhaupten 1593). 112 Bll., mit großem Titelholzschnitt. – STC 494; Wichmann 20891 a. – Das Werk verzeichnet 136 Wundertaten des Heiligen, die sich von 1588 bis 1592 in Inchenhofen bei Aichach zugetragen haben. – Eine Schließe fehlt. Am Anfang mit kl. Papierschaden im Außenrand. Insgesamt wohlerhalten. Recht – Sachsenspiegel. Auffs new fleissig corrigirt an Texten, Glossen, Allegaten. Auch mit vermehrung des emendirten Repertorii, und vieler newen nützlichen Additionen. Dresden, Wolrab, 1553. 292 Bll., 115. Bll.. mit kl. Holzschnitt-Vign. auf dem Titel. Pp. d. Zt., zu einem Drittel mit blindgepr. Schweinsldr.-Bezug. 4°. € 1800,BM, German Books 343; Graesse VI,206; VD 16 D 748. - Bedeutendstes Rechtsbuch und gleichzeitig eines der ältesten Rechtsbücher überhaupt, das in manchen Gegenden bis ins 20. Jhdt. Gültigkeit hatte. Erstmals 1545 in Leipzig erschienen. Hier in 2. Ausgabe in der Bearbeitung von Wolf Loss mit deutsch-lat. Text und zahlr. Ergänzungen - Ohne das letzte w. Bl., Titel fl. und ausgebessert, mit hs. Besitzvermerk von 1745. Erste und letzte Lagen oben wasserrandig. Ebd. mit Wurmspuren. 156 Sport – Mercurialis, Hieronymus. De arte gymnastica libri sex. Quarta editione correctiores, & auctiores facti. Venedig, Giunta, 1601. 8. Bll., 308 (recte 326) S., 13 Bll., 1 w. Bl. mit 2 HolzschnittDruckermarken, 2 Grundrissen, 23 Holzschnitten und 1 Textholzschnitt. Pgt. d. Zt. 4°. € 1800,Graesse IV,495; Hirsch-H. IV,171; Waller 6480; vgl. Wellcome I,4226; Durling 3090. - Wegweisendes Werk über Gymnastik bzw. Sport und erstes illustriertes Buch zum Thema. Wichtig auch als Quelle für Sport in der Antike und dessen Weiterentwicklung. Durling gibt als Künstler für die Holzschnitte Pirro Ligorio an, als Holzschneider Christoforo Coriolani aus Nürnberg, der in Bologna um 1600 tätig war. - Gut erhalten, nur vereinzelt leicht fl. Kinderbücher – Comenius, Joh(ann) Amos. Orbis sensualium pictus quadrilinguis emendatus. Hoc est: Omnium fundamentalium in mundo rerum, & in vita actionum, pictura & nomenclatura Germanica, Latina, Italica & Gallica. Nbg., Endter, 1707. 32, 603 S. (ohne S. 367/68), 143 Bl.. mit Titelholzschnitt, zahlr. Textholzschnitten (davon 1 mit drehbaren Teilen) und 2 Leisten mit je 12 kl. Alphabetholzschnitten. Ldr. d. Zt.. Klein-8°. € 2400,Pilz 63; Rammensee 319; vgl. LKJ I,269f; Pressler S.34f; Wegehaupt I,435; Rümann 80; Bilderwelt 61 u.a. - 63. lateinische bzw. 45. deutsche Ausgabe. Mit den laut Pilz meist fehlenden zwei Rundscheiben bei „III Der Himmel“. Vorsatz und Titel bekritzelt, insgesamt sehr ordentliches Exemplar. – Löhr, J(ohann) A(ndreas) C(hristian). Kleinigkeiten für unsre Kinder. Lpz., Leo, 1807. VI, 327 S.. mit 11 (1 doppelblattgr., 1 mit aufklappbarem Detail) kolor. Kupfertafeln. Rote Pp. d. Zt. mit goldgepr. Krone auf Vorderdeckel. Klein-4°. € 2200,- Wegehaupt I,1302; LKJ II,391. - Erste Ausgabe. Das sehr seltene, reizende Biedermeier- Kinderbuch bildet die Fortsetzung zu Löhrs „Tändeleien und Scherze“ (1805-08). Besonders hübsch ist die Illustration zum „Rothjäckgen“: drei Kinder stehen vor einer verschlossenen Tür. Diese lässt sich öffnen und gibt den Blick auf einen auf dem Tisch sitzenden Affen in rotem Jäckchen frei, der allerlei Unfug anstellt. - Ebd. leicht best., Vorsätze mit kindlichen Kritzeleien in Bleistift, Taf. tlw. etwas knapp beschnitten, insgesamt gutes Exemplar aus dem Besitz der Herzöge in Bayern. – Das deutsche Bilderbuch (ab 1912 Scholz’ Künstler-Bilderbücher). Serie A: Märchen (der Brüder Grimm). 13 Bde der Reihe (Bd. 1, 3–10, 12– 15). Mainz, Scholz o. J. (1908–14). Illustr. Pp. Mit Leinenrücken, in den originalen Schutzumschlägen, quer-4°. € 3600,– Ries, Scholz S. 126ff. – Alle Bände in bester Druckqualität und tadelloser Erhaltung, mit den seltenen, unversehrten Schutzumschlägen. Zum Teil in ersten Ausgaben. „Bilderbücher nach Originalen deutscher Künstler. In Güte und Wohlfeilheit unerreicht. Charaktervolle Kunst und Dichtung, echt kindlicher Frohsinn, herzerquickend für jung und alt“ (Text auf Schutzumschlag). – Osswald, Eugen (Stuttgart 1879–1960 München). Drei Entwürfe mit Tierdarstellungen: Gans und Katze, Ziege und Schwein, zwei Dachse. Gouachen auf grauem Papier. Je ca. 20 x 38,5 cm. € 2400,– Vgl. Ries 762: „Tiermaler und Illustrator, eines der genuinen zeichnerischen Talente im Bereich des Bilderbuchs“. Osswald war ein brillanter Tierzeichner, mit betont flächenwirksamer Gestaltung und effektvoll reduzierten Formen. – Tadellos erhalten. (Siehe Abbildung) 157 Tafeln Tafel 1 Vollständiges Exemplar von Fouqués romantischer Zeitschrift mit dem Erstdruck der Undine Die wirkliche Erstausgabe des unflätigsten Machwerks, das je in deutscher Sprache erschienen ist Longus. Les amours pastorales de Daphnis et Chloé. Paris 1745. Vorzugsausgabe in Quart mit den schönen Illustrationen Philipps Herzog von Orléans Wolfgang Braecklein · Stand 73 Tafel 2 Peurbach, Georg, und Johann Regiomontanus (=Müller). Tabulae eclypsium. Tabula primi mobilis. Herausgegeben von Georg Tannstetter. 2 Teile in einem Band. Wien, Johann Winterburger für Leonhard und Lukas Alantsee, 1514. € 9800,– Adams P 2271 (unvollständig!); VD 16 P 2056; Dolch 82; Denis 114; Houzeau-L. I,2253; Norman 1689 (unvollständig!). Erste Ausgabe in einem absolut vollständigen Exemplar mit den beiden häufig fehlenden Blättern „Tabella manualis“ am Ende und in einem schönen, wenn auch späteren, italienischen Einband. Norbert Donhofer · Stand 11 Tafel 3 Rösel von Rosenhof, A.J. Der monatlich-herausgegebenen Insecten-Belustigung erster (-dritter) Theil. In drei Bänden. Nürnberg: Fleischmann für den Verfasser 1746–1755. 249 prächtig altkolorierte, gefaltete Kupfer-Tafeln. € 3000,– Rösel von Rosenhof, A. J. – Kleemann, C. F. C. (Herausgeber). De natuurlyke Historie der Insecten. Vier Teile. Haarlem und Amsterdam 1764–68. Tafelband der holländischen Ausgabe mit 291 Kupfer-Tafeln in strahlendem Altkolorit auf großem Papier. € 3500,– Ausführliche Beschreibung auf Anfrage und auf unserer Webseite. Zahlreiche weitere seltene Entomologica am Stand. Fons Blavus Antiquariat · Stand 42 Tafel 4 Antiquariat J. J. Heckenhauer oHG · Stand 27 Tafel 5 Antiquariat KaraJahn · Stand 32 Tafel 6 Antiquariat KaraJahn · Stand 32 Tafel 7 [Ernst von Bibra]. Zur Südamerikanischen Reise. 1849–1850 Antiquariaat Junk · Stand 60 Atlas – Homann Erben. Atlas mapparum geographicarum generalium & specialium centrum foliis compositum… 2 kol. gest. Titel, 1 gest. Index, 1 kol. gest. Porträt, 36 S. Text, 102 (statt 100) kol. Kupferstichkarten. Nürnberg, Homann Erben (ca. 1793). Fol. Älterer Lederband mit Goldschnitt und reicher Goldpägung auf Rücken und Deckeln mit Resten eines holländischen Titels. € 24 800,– Tafel 8 Kompletter Homann-Atlas mit dem schönen Porträt Homanns von J. W. Winter nach Kenckel. Enthält Sternkarte, Sonnensystem, Weltkarte, vier Erdteilkarten, 76 Karten der europäischen Länder, Türkei, Kleinasien, Palästina, Persien, Südindien mit Ceylon, China, Tatarei, Ägypten, Marokko, Guinea, Mexiko, engl. Besitzungen in Nordamerika, nördl. Südamerika, südl. Südamerika, 2 Tabellen, 1 Meilenanzeiger. Mit 2 zusätzlichen Karten „Neueste Postkarte von Deutschland“ 1807 von J. Walch (mit Randeinschlag) und „Charte von Italien“ 1806 von J. Walch. Die Karten (datiert zwischen 1728–1793) meist in schönem, großzügigen Flächenkolorit, auch die Kartuschen koloriert. – Der offensichtlich viel ältere Einband eines anderen Werkes wurde fachmännisch „passend“ gemacht. Goldprägung teils oxidiert bzw. abgeblättert. Leder stellenweise etwas berieben. Am Anfang und am Schluss (die letzten 14 Karten) am Rand etwas wasserrandig. Karten unterschiedlich gebräunt. 3 Karten mit Quetschfalte, 1 Karte am Eck mit angesetzter Randfehlstelle. Insgesamt prachtvolles, wohlerhaltenes Exemplar. Jud Süß – Einblattdruck. Kol. Kupferstich (1738). Ca. 25 x 17 cm (Plattengröße). € 800,– „Joseph Sus Oppenheimer, verbottene Lust…“ Seltenes, gänzlich ohne Häme ausgeführtes Blatt. – Bis zur Einfassung beschnitten und fachmännisch auf Japanpapier aufgezogen und mit künstlichem Plattenrand versehen. Jud Süß – Einblattdruck. Kupferstich (1738) von Elias Baeck. Ca. 28,4 x 17,5 cm (Plattengröße). € 1500,– Zeigt die Fahrt zum Galgen. „Wahrhaffte Vorstellung der Ausführung und des Prospects ausser Studtgard nach dem Gerichts Plaz…“. – Bis zur Einfassung beschnitten und fachmännisch auf Japanpapier aufgezogen. Umrandung koloriert. Müller & Gräff · Stand 45 Tafel 9 Marc Chagall – Longus, Daphnis et Chloé. Mit 42 farbigen Orig.-Lithographien Antiquariat Schmidt & Günther · Stand 20 Tafel 10 (Choderlos de Laclos, Pierre Ambroise François). Les liaisons dangereuses. Lettres recueillies dans une société, et publiées pour l’instruction de quelques autres. 2 Bde. Mit 2 gest. Frontisp. u. 13 Tafeln nach Monnet (7), Fragonard (1) u. Gérard (7), gest. von Langlois, le Mire, Bertaux, Dupréel, Godefroy, Lingée, Trière, Patas, Masquelier, Baquoy, Pauquet u. Simonet. 415 SS.; 398 SS. 8vo. Kalbleder d. Zt., Rückenschildchen, Goldbordüren. Londres (d.i. Paris), 1796. € 17000.Erste illustrierte Ausgabe dieses frivolen Briefromans. Wohl eines der berühmtesten u. bedeutendsten franz. Bücher des 18. Jh. Mit allen bei Cohen/de Ricci genannten Merkmalen. – Cohen/de Ricci 235; Lewine 110; Sander 356; Das Buch als Kunstwerk, Bibl. Hans Fürstenberg (1965), 131. Hellmut Schumann · Stand 39 Tafel 11 Ottheinrich-Einband von Jörg Bernhardt Der Aldus-Cäsar von 1518 in Maroquin von Derome le Jeune für A.-A. Renouard Ludwig Tieck. Phantasus. Berlin 1812–1813 Tusculum Rare Books Ltd. · Stand 34 Tafel 12 Gandolf, Maximilian – Canon Missae Juxta Formam Editionis Romanae Cum Praefationibus & alijs nonnullis, quae in ea ferè comuniter dicuntur, Quibus Additae sunt Praeparatio ad Missam, & Orationes, quae ab Episcopis, cùm solemniter vel privatè celebrant, Et ab aliis Sacerdotibus dici solent. Nec non Gratiarum actiones Missae Sacrificio peracto. Jussu Celsissimi Et Reverendissimi S.R.I. Principis Maximiliani Gandolphi … Germaniae Primatis &c. &c. Salisburgi (Salzburg), Fundati archi-episcopatus Salisb. Saeculari Undecimo, 1682. Fol. (39 cm). 220 S. Geprägter OLd. der Zeit, auf sechs Bünden. € 3800,– VD 17 12:121695Z. Mit dem gestochenen Titelblatt, mit Pergamentreitern an der rechten und an der unteren Kante. Text und Noten gedruckt in Rot und Schwarz mit einer Doppellinie umfasst. Einige gestochene Initialen sowie Vignetten. Mit der gestochenen Tafel und dem gestochenen Blatt zu „Finita Praefatione…“ (S.104f.). – Fachmännisch restauriert, fl. V. ergänzt sowie Fehlstellen, ein Pergamentreiter fehlt (S.81), fingerfleckig. Ebd. fachmännisch restauriert, kl. Fehlstellen ergänzt. – Der aufwendigst goldgeprägte Einband ist dem Alter und der Verwendung entsprechend in der Prägung abgegriffen, dennoch sind die Strukturen klar erkennbar. Die religiösen Monogramme „JHS“ und „MRA“ bilden die Mittelpunkte der zentralen floralen Gestaltung. Antiquariat Dr. Weinek · Stand 33 Einzigartiges Artefakt zur Völkerkunde des Pazifikraumes Tafel 13 Baer, (Karl Ernst Ritter von). Ethnographisches Tableau von Menschenköpfen von Bewohnern verschiedener Südseeinseln. Geformt von J. M. Heuser aus bemalter Papiermasse unter Aufsicht von Karl Ernst Ritter von Baer. (St. Petersburg um 1860). Das Tableau enthält 14 Köpfe (je ca 100 bis 120 mm hoch, ca 50–80 mm breit und 40 bis 50 mm tief), jeweils mit gedrucktem Etikett in russischer, deutscher und französischer Sprache. In einem dunklen zeitgenössichen Rahmen montiert, dieser von einem modernen Holzrahmen gefasst (660 x 850 mm). Mit zwei kleinen Fehstellen an den Nasen zweier Köpfe und gering berieben, insgesamt sehr schön erhalten. Dieses einzigartige ethnographische Tableau, das bisher als verschollen galt und weitere (s. u.) wurde 1862 auf der Weltausstellung in London ausgestellt und erhielt eine Medaille. – Dabei – Baer, (Karl Ernst Ritter von). Types principaux des différentes races humaines dans le cinq parties du monde. Modeles sous la diréction du pr. Baer de St. Petersbourg. Serie 1 und 2 (= alles Erschienene). (St. Petersburg), ohne Druck um 1862. Mit zus. 12 karton. Tafeln mit mont. Originalphotographien (Albumin 265 x 235 mm (7) und 235 x 165 mm (5)) mit gedruckter Bildlegende. Halblederband d. Zeit mit goldgeprägtem Deckeltitel gerahmt von blindgeprägter floraler Deckelbordüre. Marmorierte Vorsatzpapiere. Gr-Folio. Ecken bestoßen. Vgl. ADB XLVI, 207–212 und DSB I, 385–388. Einzige Ausgabe. Sehr selten. Auf vorderem Spiegel montiert ist ein 4-seitiger Auszug aus der deutschsprachigen „St. Petersburger Zeitung“ von 1861 mit weitergehenden Erläuterungen von Baer zur Herkunft und Herstellung der Köpfe, sowie den zugrundeliegenden Überlegungen dieser Sammlung. Früher Versuch einer weltumfassenden Darstellung verschiedener Menschenrassen. Interessant die Verwendung der Photographie als Reproduktionsmittel. Die verschiedenen Köpfe wurden aus Papiermasse modelliert. In der als 1. Serie bezeichneten Folge sind jeweils 16 bis 18 verschiedene Kopfformen auf einer Tafel abgebildet, in der 2. Serie jeweils 1 Kopf auf einer Tafel in Frontal- und Seitenansicht. Unterlagekartons in den Rändern leicht gebräunt und wenige mit kleinen Eckfehlstellen. € 35 000,– Antiquariat Banzhaf · Stand 54 Aktuelle Kataloge der Aussteller Herbert Blank (Stand 58) Die rekonstruierte Bibliothek Walter Benjamins. In: Die Unsterblichkeit der Sterne. Von Francisco de Goya über Walter Benjamin zu Václav Havel. Katalog des Kunstmuseums Solingen (S. 118–415). Solingen, Oktober bis Dezember 2010. 500 S. Mit über 400 farbigen Abbildungen. Gr.-8°. Pappband. (Schutzgebühr € 25,–) Wolfgang Braecklein (Stand 73) Katalog 76 – Bibliothek F. Georg Miller, Teil V. Französische, italienische, englische und spanische Literatur des 16. bis frühen 19. Jahrhunderts – auch in deutschen Übersetzungen. (Schutzgebühr € 15,–) Brockhaus / Antiquarium (Stand 40) Katalog 205 – Wenn einer eine Reise tut …. Messeliste Eckert & Kaun (Stand 50) Katalog 7 – Erstausgaben deutsche und Welt literatur 18. bis 20. Jahrhundert. Illustrierte Bücher und Bibliophilie. Architektur. Philosophie Ralf Eigl (Stand 47) Bärbel Kovalevski, Die Bilder-Chronik des Sächsischen Kunstvereins 1828–1836. Erstmalig mit Abbildungen aller vom Verein angekauften Kunstwerke, einzeln beschrieben und mit Ankaufs- und Verlosungsangaben versehen. Mit umfangreichen Hintergrundinformationen über die Geschichte, die Mitglieder, die Statuten und die Ankaufspolitik des Kunstvereins. 424 Seiten, Hardcover (Schutzgebühr € 75,–) Mareike Hennig, Peter Speeth und die Revolutionsarchitektur, ca. 50 Seiten (Schutzgebühr € 19,–) Fons Blavus (Stand 42) Messeliste Winfried Geisenheyner (Stand 24) Vom Biedermeier zur Moderne. Sammlung Beerenwinkel. Kinderbücher XXXIV. Winter 2010. (Schutzgebühr 20 €) Gerhard Gruber (Stand 38) Katalog 130 – Alchemie vor 1800 (Schutzgebühr € 10,–) Katalog 140 – Von Euclid bis Norbert Wiener (Schutzgebühr € 10,–) Katalog 160 – Schöne und wertvolle Bücher der Wissenschaftsgeschichte Katalog 35 – Reisen und Expeditionen mit Sonderteil James Cook Katalog 162 – Medizin und Pharmazie Engel & Co. (Stand 53) Haufe & Lutz (Stand 51) Katalog 182 – Literatur, Kunst, Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Geographie und eine umfangreiche Sammlung Geologie/Paläontologie Zweiter Gemeinschaftskatalog zusammen mit dem Antiquariat Martin Klaußner, Fürth – Literatur, illustrierte Bücher, Kinder- und Jugendbücher, Kunst und Varia H. W. Fichter (Stand 6) J.J. Heckenhauer (Stand 27) Gezeichnete Kunst Band 17 – Ersehnte Welten. Katalogband mit über 40 Arbeiten auf Papier des 18. und 19. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt auf der Deutschen Romantik. 137 Seiten, in Leinen gebunden, mit einem Index aller 17 Bände (Schutzgebühr € 35,–) Katalog 278 – Seltene und schöne Bücher 174 Katalog 164 – Technik und Naturwissenschaften KaraJahn (Stand 32) Katalog 6 – 75 antiquarische Raritäten 2011. Voll illustriert, mit ca. 800 Abbildungen (Schutzgebühr € 10,–) Sabine Keune (Stand 46) Sophie Schneideman (Stand 43) Katalog 44 – Mit einer Galerie künstlerischer Bilderbücher (Schutzgebühr € 10,–) John Buckland Wright as Book Illustrator Katalog 45 – Kinderbücher von ABC bis Stencil Book und ‚Kochen, Nähen, Kinder hüten‘. Beschäftigung für Mädchen (Schutzgebühr € 10,–) Gemeinschaftskatalog der Antiquariate Sabine Keune und Robert Wölfle zur 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse – Angewandte Kunst – Applied Art. Entwürfe für Bilderbücher – Kunst für die Jüngsten. Originale aus zwei Jahrhunderten Klittich-Pfankuch (Stand 12) Buch- und Graphikauswahl zur 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse Meinhard Knigge (Stand 41) Messeliste Eberhard Köstler (Stand 9) Eiskristalle – Autographen und Bücher zur Stuttgarter Antiquariatsmesse. 300 Nummern Kotte Autographs (Stand 22) Katalog 42 – 500 Autographen aus allen Gebieten. Goethe, Einstein, Heidegger, Herder, Kandinsky, Kirchner, Klee, Thomas Mann, Franz Marc, Stefan Zweig und viele andere Johannes Müller (Stand 17) Katalog 51 – Alte Drucke vor 1700 F. Neidhardt (Stand 61) Messeliste Die Schmiede (Stand 55) Katalog 99 – Moderne deutsche Literatur, illustrierte Bücher, Pressendrucke Book Fair List Hellmut Schumann (Stand 39) Catalogue 598 – Fine and Rare Books Seidel + Richter (Stand 28) Katalog 75 – Die Kunst im Buch oder das Original zwischen Buchdeckeln Uwe Turszynski (Stand 19) Doppelkatalog zum Doppeljubiläum – Ein Angebot antiquarischer Bücher zum 25-jährigen und 50-jährigen Jubiläum der Antiquariatsmessen in Ludwigsburg und Stuttgart. Die Antiquariate Rainer Kurz und Uwe Turszynski offerieren eine Auswahl besonderer Bücher zu einem besonderen Jubiläum Inge Utzt (Stand 62) Katalog 90 – Wie es mir gefällt. 50 Bücher von, über und für Frauen Dr. Weinek (Stand 33) Die Moderne III – Katalog der Moderne: ca. 120 ausgesuchte Nummern aus Wiener Werkstätte, Wiener Aktionismus, Literatur, Kunst, Architektur und Fotografie. (Schutzgebühr € 5,–) Messeliste – Herbarien Robert Wölfle (Stand 71) Gemeinschaftskatalog der Antiquariate Robert Wölfle & Peter Bierl – Historischer Spaziergang vom Marienplatz nach Griechenland. Anlässlich der „Historischen Wiesn“ zum 200-jährigen Jubiläum des Oktoberfests im Herbst 2010. 77 S., 94 Nummern, jeder Titel in Farbe abgebildet. Gemeinschaftskatalog der Antiquariate Sabine Keune und Robert Wölfle zur 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse – Angewandte Kunst – Applied Art. Entwürfe für Bilderbücher – Kunst für die Jüngsten. Originale aus zwei Jahrhunderten 175 Anzeigen Der Auftakt zur Messewoche Loriot verdanken wir die empirisch verbürgte Einsicht, dass plötzliche Regenfälle zum Betreten einer Buchhandlung führen können. Denis Scheck, Redakteur beim Deutschlandfunk und Moderator der ARD-Sendung „druckfrisch“, und Rainer Moritz, Leiter des Hamburger Literaturhauses und Autor zahlreicher Bücher, gehören zu jener Spezies von Menschen, die selbst bei größter Hitze forschen Schrittes jede erreichbare Buchhandlung ansteuern. und deshalb reden sie an diesem Abend über frühe Leseerinnerungen, die Schönheit von Bibliotheken und Buchhandlungen, über Lieblingsautoren, Lebensbücher („Zettel’s Traum“, „Die kleine Hexe“ oder „Der Kutscher und der Wappenmaler“) und die Möglichkeit, aus Romanen etwas fürs Leben zu lernen. Das Leben dieser Sonderlinge gilt ganz und gar (oder: fast ganz und gar) den Büchern, Es steht zu erwarten, dass sie im Laufe des Abends zudem über die Zukunft des e-books, den Bahnhof als Motiv in der Weltliteratur und die Chancen des VfB Stuttgarts sprechen. Am Ende werden beide die titelgebende Frage der Veranstaltung exakt beantworten. Mit der Stuttgarter Antiquariatsmesse und der Antiquaria in Ludwigsburg wird die Region alljährlich, jeweils Ende Januar, zu einem Mekka der Büchersammler aus aller Welt. Zum 50. und zum 25. Jubiläum dieser beiden ältesten Antiquariatsmessen in Deutschland laden die Veranstalter am 24. Januar 2011 zu diesem Bücher-Abend der besonderen Art ins Literaturhaus Stuttgart. Montag, 24. Januar 2011, 20 Uhr Literaturhaus Stuttgart (Breitscheidstraße 4) © Denis Scheck Denis Scheck und Rainer Moritz klären diese und andere Fragen © Gunter Glücklich Wie viele Bücher braucht der Mensch? Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch Was wäre »die Literatur« ohne die findigen Verleger, die bewanderten, zur Unterscheidung befähigten Buchhändler und die kenntnisreichen, über den Tag hinausdenkenden Antiquare? Mehrere hundert Antiquare, Buchhändler und Verleger – darunter die bedeutendsten Vertreter ihrer Branche – wurden nach 1933 Opfer politischer und rassistischer Verfolgung; sie mussten ihre Firmen schließen oder zur »Arisierung« freigeben, bevor sie in verschiedenste Erdteile flüchteten. Vielen von ihnen gelang es, in ihrem Gastland eine neue Existenz aufzubauen, manche waren sogar außerordentlich erfolgreich, wieder andere verloren jeden Grund unter den Füßen. Ernst Fischer geht den Lebensspuren dieser Menschen nach und eröffnet den Blick auf einen Bereich der Hitleremigration, der bislang nur bruchstückhaft wahrgenommen wurde. Ausgrenzung und Verfolgung, Flucht und Asyl, Erfolg und Scheitern beim Versuch der Neuetablierung, nicht zuletzt auch die bemerkenswerte internationale Wirkungsgeschichte dieser Emigration nach 1945 werden in Ernst Fischers biographischem Handbuch erstmals geschlossen greifbar. Der Verband Deutscher Antiquare als Herausgeber freut sich, diese bedeutende Dokumentation anlässlich der 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse der Öffentlichkeit vorzustellen. Buchpremiere und Vernissage mit Vorträgen von Prof. Dr. Ernst Fischer, Eberhard Köstler und Prof. Dr. h.c. mult. Klaus G. Saur Samstag, 29. Januar 2011, um 18.30 Uhr im Württembergischen Kunstverein (Schloßplatz 2) Kabinettausstellung „Zeugnisse der Emigration“ mit Exponaten u.a. aus dem Nachlass Breslauer 28. bis 30. Januar 2011, im Rahmen und in den Räumen der 50. Stuttgarter Antiquariatsmesse (Württembergischer Kunstverein) Öffnungszeiten: Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch Typographie: Ralf de Jong. Herausgegeben vom Verband Deutscher Antiquare e.V. Ca. 450 S. Mit Abbildungen. ISBN 978–3–9812223–2–6 (68 €, Messepreis 50 €) Buchpremiere, Kabinettausstellung und Vernissage Levy & Müller – Verlag der Herold-Bücher Stuttgart. 1871 . 1895 . 1933 . 1936 . 1949 . 1951. Verlagsgeschichte – Bibliographie – Autoren. Von Friedrich Pfäfflin. 2010. 160 S. Mit ca. 120 tls. farbigen Abbildungen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-4-0 (48 €) LEVY & MÜLLER Schriften zur Geschichte der Bibliophilie und des Antiquariatsbuchhandels LEVY & MÜLLER Verlag der ›Herold-Bücher‹ Stuttgart 1871 . 1895 . 1933 . 1936 . 1949 . 1951 Verlagsgeschichte Bibliographie Autoren „Das doch nicht äusserliche“ – Die Schrift- und Buchkunst Stefan Georges. Einführung und Katalog von Ute Oelmann. Vorwort von Eberhard Köstler. Ausstellung und Katalogeinrichtung: Friedrich Pfäfflin. 2009. 47 S. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978–3–9812223–1–9 (20 €) Max Ziegert: Schattenrisse deutscher Antiquare – Persönliche Erinnerungen aus den Jahren 1870 bis 1915. Neu herausgegeben von Reinhard Wittmann, Eberhard Köstler und Barbara Werner van Benthem. 2009. 93 S. Mit Illustrationen. Broschur. ISBN 978–3–9812223–3–3 (20 €) Von Schätzen und Scharteken – Antiquariatskataloge im 19. Jahrhundert. Von Reinhard Wittmann. Vorwort: Eberhard Köstler. Ausstellung und Katalogeinrichtung: Friedrich Pfäfflin. 2008. 71 S. Mit 1 Farbtafel und Illustrationen. Broschur. ISBN 978-3-9812223-4-0 (20 €) Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch. Typographie: Ralf de Jong. Herausgegeben vom Verband Deutscher Antiquare e.V. Ca. 450 S. Mit Abbildungen. Leinenband im Schuber. ISBN 978-3-9812223-2-6 (68 €, Messepreis 50 €) Verband Deutscher Antiquare www.antiquare.de HANDBUCH Rahmenthema Essays von Umberto Eco, Alberto Manguel, Jürgen Serke Fotografien von Rafael Neff Kostenlos beim: Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1 · 56459 Elbingen Telefon 06435 909147 · Fax 06435 909148 [email protected] · www.antiquare.de AUSGABE 2011 / 2012 »BiBliotheken« VERBAND DEUTSCHER ANTIQUARE E.V. Aktuelles Mitgliederverzeichnis ! " # # # $ "% $ & % % " ' ( ( ) * -&+ Niermans , . / $ + "$ + 0 1 Gerda Bassenge +| , Beijers +| %% Burgersdijk | Cappelens | Clarke’s | Dorotheum 0 + 2 . 2 + & 23 + 4 2 . #$ | Hartung & Hartung | Hauff Auvermann. |/ Hauswedell & Nolte | Christian Hesse + | | +Peter 5 ( )5 + Kuyper .| Reiss &+ Sohn Ketterer Kunst Kiefer | A.+Klittich-Pfankuch | Bubb | Säch- sisches Auktionshaus | Schramm J.A. Stargardt | The Romantic Wiele | + $$ + 4(( | + $ Agony 2 |+ Van 6de $ Van Stockum’s Venator | Winterberg Zisska, Schauer & co. + |7 + & Hanstein $8 + .|2 + . 9( 333( ) ( 6 : % " ' ( ( % ; + <=><? % 6 1>? @AB=>C< ?A?;>D + 0 1>? @AB=>C< ?A?;>E %F '( + 333( '( Rund um die Antiquariatsmessen Wie viele Bücher braucht der Mensch? Denis Scheck und Rainer Moritz klären diese und andere Fragen Auftakt zur Messewoche – Die gemeinsame Veranstaltung zum 50. Jubiläum der Stuttgarter Antiquariatsmesse und zum 25. Jubiläum der Antiquaria / Ludwigsburg Montag, 24. Januar 2011, 20 Uhr Literaturhaus Stuttgart (Breitscheidstraße 4) Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler und Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933. Ein biographisches Handbuch Ausgrenzung und Verfolgung, Flucht und Asyl, Erfolg und Scheitern beim Versuch der Neuetablierung, nicht zuletzt auch die bemerkenswerte internationale Wirkungsgeschichte nach 1945 werden in Ernst Fischers umfassender Studie erstmals geschlossen greifbar. Buchpremiere und Vernissage mit Vorträgen von Prof. Dr. Ernst Fischer, Eberhard Köstler und Prof. Dr. h.c. mult. Klaus G. Saur Samstag, 29. Januar 2011, 18.30 Uhr Württembergischer Kunstverein (Schloßplatz 2), Eintritt frei Kabinettausstellung „Zeugnisse der Emigration“ mit Exponaten aus dem Nachlass Breslauer 28. bis 30. Januar 2011 Württembergischer Kunstverein (Schloßplatz 2) Öffnungszeiten: Freitag 11 bis 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr 17. Antiquaria-Preis für Buchkultur 2011 Der Verein Buchkultur e.V., die Stadt Ludwigsburg und die Kulturgemeinschaft Stuttgart e.V. verleihen den mit 6.000 € dotierten 17. Antiquaria-Preis für Buchkultur an die Begründer des „Archivs unterdrückter Literatur in der DDR“ in Berlin und Herausgeber der Reihe „Die Verschwiegene Bibliothek“ Ines Geipel und Joachim Walther. Die Laudatio hält die Schriftstellerin Sylvia Kabus. Preisverleihung: 27. Januar 2011, 20.15 Uhr Podium der Musikhalle Ludwigsburg 25. Antiquaria Antiquariatsmesse Ludwigsburg 27. – 29.01.2011 Bücher · · Autographen J a i r a u An tiq Musikhalle Ludwigsburg Do. 27. 1. 2011 15 – 20 Uhr Fr. 28. 1. 2011 11 – 19 Uhr Sa. 29. 1. 2011 11 – 17 Uhr Antiquaria-Preis Preisverleihung: 27. Januar 2011, 20.15 Uhr, Musikhalle Ludwigsburg Graphik r a l i ub ia www.antiquaria-ludwigsburg.de www.twitter.com/antiquaria2011 www.antiquaria-preis.de Veranstalterin: Architektur-Antiquariat Petra Bewer AntiquariatsMesse Zürich 4. März – 6. März 2011 im Vortragssaal Kunsthaus Zürich Öffnungszeiten: Fr 15–20 Uhr Sa 11–18 Uhr So 11–17 Uhr Katalog EUR/CHF 10.– Antiquariats-Messe Zürich Kirchgasse 17 CH-8001 Zürich www.bookfair.ch Ideelle Unterstützung Loyally Supported by Tel. (+41) 44 260 59 00 Fax (+41) 44 260 59 01 28.– 29. MAI 2011 Verkaufsausstellung wertvoller Bücher, Graphiken und Autographen Im Künstlerhaus am Lenbachplatz Lenbachplatz 8, 80333 München Samstag, 28. Mai, 13 – 20 Uhr Sonntag, 29. Mai, 11 – 18 Uhr Rahmenthema 2011 »Faszination Kinderbücher – von Aesop bis Harry Potter« Katalog € 5,– Veranstalter Loidl & Osthoff GbR Martinstraße 19 D–97070 Würzburg Telefon 0931 572545 oder 08073 2555 [email protected] www.antiquariatsmesse-muenchen.de xII. InternatIonale antIquarIatsmesse BerlIn international antiquarian Book and Print Fair. Foire internationale du livre ancien. 28. - 30. oktoBer 2011 deutsches Historisches Museum – Zeughaus, Schlüterhof. unter den linden 2, 10117 Berlin liberBerlin, Postfach 150128, 10663 Berlin. e-mail: [email protected], www.liberberlin.de Angelika Marsch Friedrich Bernhard Werner 1690–1776 Corpus seiner europäischen Städteansichten, illustrierten Reisemanuskripte und der Topographien von Schlesien und Böhmen-Mähren F. B. Werner reiste im Auftrag der Augsburger Kunstverleger Jer. Wolffs Erben, Martin Engelbrecht, Joh. Christian Leopold und Joh. G. Merz durch Europa und lieferte Vorzeichnungen für die großen Angelika Marsch Städtepanoramen und Städteserien, u. a. von Breslau, Linz, Passau, Prag, RegensFriedrich Bernhard burg, Bologna, Florenz, Turin. Werner Werner kann damit als der »Merian des 18. Jahr1690–1776 hunderts« bezeichnet werden. Reich illustriert sind auch seine überlieferten Manuskripte (Topographien von Schlesien, Böhmen-Mähren, von 318 Kirchen). Rund 5000 Ansichten in 68 Sammlungen in Deutschland, Österreich, Polen und Tschechien wurden von der Autorin erfasst und sind in dem Buch mit Standorten verzeichnet. Corpus seiner europäischen Städteansichten illustrierten Reisemanuskripte und der Topographien von Schlesien und Böhmen-Mähren XXIV und 674 Seiten, 985 Abbildungen. Leinen mit Schutzumschlag ISBN 978-3-87437-534-4 EUR 128,00 Sixt v. Kapff Guckkastenbilder aus dem Augsburger Verlag von Georg Balthasar Probst 1732–1801 Perspective Views / Vues d’Optique Gesamtkatalog Die Guckkastenbilder – Kupferstiche von G. B. Probst – wurden bisher noch nie in ihrer Gesamtheit veröffentlicht. Dem Autor ist es gelungen, sie in jahrelanger Suche nach und nach fast vollständig zu erfassen. Es sind über 400 Blätter, vor allem mit Ansichten in- und ausländischer Städte. Dresden, Neumarkt mit Frauenkirche Peking, Kaiserpalast 559 Seiten mit 487 meist farbigen Abb., gebunden. ISBN 978-3-87437-548-1 Subskriptionspreis bis 31.3.2011 EUR 88,00 Ladenpreis ab 01.4.2011 EUR 98,00 Anton H. Konrad Verlag 89264 Weißenhorn Schulstraße 5 Telefon 07309/2657 Telefax 07309/6069 Bestellungen und weitere Details unter www.konrad-verlag.de Wertvolle Bücher Manuskripte · Autographen Dekorative Graphik Maritime und Norddt. Kunst Aus unserer vergangenen 373. Auktion am 22./23. November 2010: H. Schedel, Das Buch der Chroniken und Geschichten. Nürnberg, Koberger 1493. - Seltenes Exemplar der deutschen Ausgabe in kräftigem Koberger-Kolorit. Auktionen im Mai und November in Hamburg Einlieferungen nehmen wir jederzeit entgegen. Unsere Experten besuchen und beraten Sie gern. Auf Wunsch übersenden wir Ihnen unsere illustrierten Kataloge. Ihre Ansprechpartner für Wertvolle Bücher: Christoph Calaminus, Tel.: +49-(0)40-3749 61-11, [email protected] Christian Höflich, Tel.: +49-(0)40-3749 61-20, [email protected] Aus unserer kommenden 379. Auktion am 16./17. Mai 2011: G. J. Marinoni, De Astronomica Specula. Wien 1745. – Erste Ausgabe eines der schönsten illustrierten Werke der Astronomie. Ketterer Kunst Hamburg, vorm. F. Dörling, Meßberg 1, 20095 Hamburg www.kettererkunst.de Rotes Antiquariat und Galerie C. Bartsch Aktueller Kunst und Literatur-Katalog kann angefordert werden: Tel: 030 / 375 912 51 [email protected] AGENTUR FÜR MEDIEN, DRUCK UND ORGANISATION n e h c a s k uc änden! r D e r Ih besten H in Hohlweg 6 91560 Heilsbronn Tel. 0 98 72 - 93 93 0 Fax 0 98 72 - 95 97 3 [email protected] www.amdo-gmbh.de t f u ä l s a w n e Find g r e b m e t t r ü i n B a d e n -W www.kulturfinder-bw.de Das Online-Portal für Kultur in Baden-Württemberg termine. inhalte. tickets. Rare Books Heritage & Investment Antiquariat Stefan Mueller Seltene und wertvolle Bücher, Handschriften und Dokumente Beratung beim Aufbau von Sammlungen. Beratung bei der Geldanlage in wertvollen Büchern. Vermittlung wertvoller Einzelstücke, ganzer Sammlungen und Bibliotheken. 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Europe. 1832-37. 5 Bde.Zuschlag 1832-37.€ Zuschlag 50.000,- € 50.000,- Cäcilienstraße Cäcilienstraße 48 · 50667 48Köln · 50667 · Tel.Köln 0221–257 · Tel. 0221–257 54 19 · Fax 54257 19 ·55 Fax 26257 55 26 www.venator-hanstein.de www.venator-hanstein.de Messe-Stuttg.2011-V&H.indd Messe-Stuttg.2011-V&H.indd 1 1 03.11.2010 19:25:23 03.11.2010 Uhr 19:25:23 Uhr BA S S E NGE Aus unserer Auktion: Martin Luther. Haußpostill Uber die Sontags vnd der Fürnemsten Feste. Jena, Donat Richtzenhan, 1597. AU K T I O N E N 14.–17. A P R I L 2011 Wertvolle Bücher, Dekorative Graphik und Autographen Ihre Einlieferungen nehmen wir gerne entgegen Bassenge Buchauktionen GbR · Erdener Str. 5a · 14193 Berlin · T: 030-893 80 29-0 · [email protected] www.bassenge.com HARTUNG & HARTUNG Antiquariat · Auktionen D-80333 MÜNCHEN · KAROLINENPLATZ 5A Telefon (+) 49 - 89 - 28 40 34 · Telefax (+) 49 - 89 - 28 55 69 www.hartung-hartung.com Illuminierte Handschriften Inkunabeln · Holzschnittbücher Kupferstichwerke – Schöne Einbände Alte kolorierte Atlanten und Tafelwerke Alte Medizin und Naturwissenschaften Deutsche Literatur in Erstausgaben – Autographen Illustrierte Bücher des 16.-20. Jahrhunderts Graphik – Städteansichten – Landkarten AUKTIONEN jeweils im Mai und November Tradition und Erfahrung im ältesten Münchner Buchauktionshaus. Angebote von Nachlässen und Bibliotheksauflösungen, Sammlungen und hochwertigen bibliophilen Einzelobjekten jederzeit erbeten. Besichtigung größerer Objekte an Ort und Stelle. 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B. 62 Auenbrugger, Leopold 142 B Bach, Johann S. 100 Bachmann, Ingeborg 4 Bäck, Elias 136 Baer, Karl Ernst Ritter von Tafel 13 Balzac, Honore de 130 Barth, Joseph 48 Baudelocque, Jean Louis 24 Baumgarten, S. J. 58 Beardsley, Aubrey 147 Becher, Johann Joachim 44 Beck, Leonhard 73 Beckett, Samuel 12, 30 Beham, Hans Sebald 122 Behrends, Johann Adolph 142 Bellincioni, Gemma 23 Benn, Gottfried 12 Benoist, Ph. 112 Benzenberg, Johann Friedrich 41 Berg, Albert 15, 36 Berghaus, Heinrich 94 Beringer, J. B. A. 54 Berlioz, Hector 152 Bernhard, Julius 44 Bernhard, Thomas 12 Bernoulli, J. 117 Bibra, Ernst von 54 f., Tafel 7 Binding, Rudolf Georg 114 Bisson, Auguste Rosalie 63 Bisson, Louis Auguste 63 Blass, Ernst 31 198 Blei, Franz 142 Boccaccio, Giovanni 19 Bock, Hieronymus 55, 154 f. Böckler, Georg Andreas 94 Bonaventura (E. A. F. Klingenmann) 152 Bongars, J. 57 Borchert, Wolfgang 4 f. Boutemie, D. 103 Brahms, Johannes 96, 152 Brauner, Victor 80 Brecht, Bertolt 101, 128 f. Brendel, Carl Alexander 79 Brevio, G. 19 Briot, Isaac 134 Brodwolf, Jürgen 126 f. Brünig, Gustav 27 Brüning, Max 94 Bruzen de la Martiniere, AntoineAugustin 88 Büchner, Georg 152 Burckhardt, Johann Ludwig 20 Bürger, Elise 148 Bürger, Gottfried August 118, 148 C Caesar 146, Tafel 11 Campenhausen, Balthasar von 120 Canetti, Elias 24 Canova, Antonio 24 Cardano, Girolamo 44 Cardanus, Hieronymus 44 Carus, Carl Gustav 13 Castiglione, Sabba di 118 Cervantes Saavedra, Miguel de 18, 28 Chagall, Marc 62, 104, 150 f., Tafel 9 Chapuy 47, 112 Char, René 12 Choderlos de Laclos, Pierre Ambroise François Tafel 10 Cicero, Marcus Tullius 23 Clairville, J. P. de 55 Clusius, Carolus (Charles de L’Ecluse) 154 Cock, William 122 Colonna, F. 19 Comenius, Johann Amos 157 Conway, William Martin 120 Corinth, Lovis 62 Coronelli, Maria Vincenzo 98 Corrinth, C. 105 Court, P. 64 Covens, J. 62 Cramer, Johann Ulrich von 94 Croisat, Ferdinand 94 Crusius, M. 34, 89 Curtis, William 34 Cyrano de Bergerac, S. de 19 D Dante Alighieri 19 Dapper, O. 94 Dauzats 112 Davidson, Hans 80 De Bry, Theodore 76 De La Chapelle, Amand 51 Decken, F. 64 Dedekind, Friedrich 90 Defoe, Daniel 105 Deininger, Josef W. Del Monte, Guidubaldo 86 Delagardette, C.M. 121 Delgado, José 28 Delius, Christoph Traugott 44 Della Casa, Giovanni 118 Derain, André 81, 151 Dibdin, Thomas Frognall 119 Diderot, Denis 18 Dingler, Johann Gottfried 66 Dinkelsbühl, Nicolaus von 52 Dioscorides 42 Dithmar von Merseburg 118 Dittmar, Sigismund Gottfried 123 Döblin, Alfred 105, 142 Dombrowski, Ernst von 79 Donizetti, Gaetano 100 Dorfner, Otto 31, 147 Dörr, C. 47 Dryander, Johannes 98 Du Petit-Thouars, Abel Aubert 32 Dubuffet, Jean 150 f. Durand 47 E Eichendorff, Joseph von 30, 152 Eike von Repgow 52 Einstein, Albert 70 Eisen, Keisai 85 Eisenmenger, J. A. 64 Eisenstein, Gotthold 86 Elsas, John 37 Eluard, Paul 81 Engel, Johann Jakob 138 Ernesti, J. H. G. 18 Ernst, Max 81, 114 Estienne, C. 55 Euting, Julius 20 F Falda, G. B. 112 Feigl, Friedrich 106 Fermin, Philipp 24 Ferreras, Johan von 94 Feuerstein, Leopold 27 Fischli, Peter 126 Florinus, Franz Philipp 83 Follenweider 46 f. Fontane, Theodor 105, 152 Frank, Robert 51 Franklin, Benjamin 118 Franzetti, A. 95 Fratrel, Joseph 66 Frederic le Grand 119 Freud, Sigmund 12, 62 Frezier, Amédée Fr. 88 Friederike Caroline Wilhelmine von Bayern 43 Friedlaender, Salomo (Mynona) 5, 107 Friedrich der Große 146 Frischlin, Nikodemus (Nicodemus) 40, 89 Fröbel, Friedrich Wilhelm August 13 Fromentin, Eugène 95 Fuchs, Leonhard 155 Fuessly, J. C. 132 Fühmann, Franz 31 Fulgentius von Ruspe 23 Furetière, A. 19 G Galle, Philip 135 Gandolf, Maximilian Tafel 12 Gaspari, A. 95 Gauguin, Paul 116 Gebhardi, Ludewig Albrecht 58 Genevoix, Maurice 95 George, Stefan 12, 106 Gershwin, George 34 Gerstäcker, Friedrich 106 Gessner, Salomon 24 Gmeinder, J. Antoni 47 Goethe, Johann Wolfgang von 13, 18, 78, 147 Goethe, Rudolph 44 Goll, Yvan 80 Golownin, Wasilij Michailowitsch 20 Goltzius, Hubertus 140 Gorki, Maxim 24 Gottsched, Luise Adelgunde 139 Gould, J. 62 Goya, F. de 103 Graebner, Fritz 97 Graf, Andreas Christoph 8 Graf, Gottfried 50 Graffman, Johan 79 Gratian(us) 23 Grau Sala, Emilio 5 Gregor I. 52 Grieshaber, HAP 150 Griffith, John 57 Grimm, Jacob 62 Grimm, Wilhelm 62 Grimm, Wilhelm Carl 30 Grisone, Friedrich 92 Grohmann, Adolf 114 Grohmann, W. 105 Grosz, George 2, 78 Grothe, Hugo 57 Guarini, Giovanni Battista 19 Gürnth, Christine Dorothea 148 Gutzkow, Karl 78 Gyokurin 109 Lukács, György 38 H H. E. (Monogramm) 98 Haarhaus, Julius R. 5 Hagger, Conrad 142 Händel, Georg F. 100 Hannsmann, Margarete 150 Harrsch, Ferdinand Amadeus Graf von 26 f. Hartmann, August 123 Hartmann, Carl Friedrich Alexander 66 Hartmann, R. 64 Hassel, G. 95 Hassler, Hans L. 101 Hausmann, R. 119 Hauy, Rene Juste 86 Haydn, Joseph 152 f. Hebel, Johann Peter 147 Heidegger, Martin 89 Heine, Heinrich 18 Helbach, Friedrich 90 Hendrix, L. 56 Hennings, Justus Christian 118 f. Henry, Maurice 78 Héran, Henri (Paul Herrmann) 96 Herder, J. G. 115 Hernández de Morejón, Sebastián 28 Herrmann, Paul (Henri Héran) 96 Herzfelde, Wieland 78 Hesse-Wartegg, E. 64 f. Hierro, Balthasar 29 Hildebrandt, Eduard 50, Tafel 4 Hiroshige I., Andô 84 Hiroshige II., Utagawa 109 Hiroshige III., Utagawa 109 Hiroshige, Utagawa 109 Hirschfeld, Christian Cay Lorenz 45, 138 Hirschfeld-Mack, Ludwig 80 Hitzig, Julius Eduard (Micheline) 40 Hockney, David 62 Hoddis, Jakob van 80 Hoffman, Ernst Theodor Wilhelm 152 Hoffmann, Elias 52 Hofmannsthal, Hugo von 5 Hold, Ernst 60 Hölderlin, Friedrich 18, 78, 107 Hollar, Wenzel 47 Holzmeister, Judith 53 Homann, Johann Baptist 46, 51, 62, 112, 136 f., Tafel 8 Hondius, Jodocus 6 Horváth, Ödön von 80 Hottinger, Johann Jakob 142 Huelsenbeck, Richard 2, 50 Hügel, Carl Alexander Anselm Freiherr von 20 Hulsen, E. von 153 Hulsius, Levinus 45 Hutter, J. 47 I Ittner, Joseph Albrecht von 115 Hevesy, Iván 38 f. J Jacob, Max 81 Jacob, Nicolas Henri 140 Jandl, Ernst 5 Jansen, F. M. 31 Janssen, Horst 126 f. Jaspers, Karl 96 f. Jean Paul 64, 106 Johann Konrad von Flachslanden 52 Jordan, Hermann 5 Josephus Flavius 24 Joyce, James 106, 119, 150 Jung, Franz 31 Jünger, Ernst 31 K Kaempfer, Engelbert 20 Kafka, Franz 2, 12, 105 f., 153 Kant, Immanuel 30, 95 Karg-Elert, Sigfrid 101 Karl Theodor, Pfalzgraf bey Rhein 66 Karl V. 29 Karpeles, Andrée 79 Kassák, Lajos 38 Kassák, Ludwig 81 Kaukol, Maria Joseph Clement 106 f., 114 f. Keller, Johann Jakob 40 Kempen, Thomas von 24 Kerndörffer, Heinrich August 60 f. Kessler, Franz 45 Keye, Johann 8 Kindermann, Josef Karl (Joseph Müller) 143 Kircher, Athanasius 142 Kirchner, E. L. 105 Kitka, Joseph 130 Klee, Paul 4, 105, 151 Kleemann, C. F. C. Tafel 3 199 Klein, Paul 78 Kleist, Heinrich von 105 Klingenmann, A. F. (Bonaventura) 152 Kobell, Franz 19, 65 Kôgyo, Tsukioka 109 Köhler, J. T. G. 144 Köhler, Johann David 92 Kokoschka, Oskar 7, 89 Kolbe, Carl Wilhelm 73 Kornhäusel, Joseph 8 f. Kraus, Karl 107 Krüger, Hilde 48 Kunichika, Toyohara 109 Kunisada, Utagawa 108 f. L L’Ecluse, Charles de (Carolus Clusius) 154 La Perouse, Jean Francois Galoup 56 La Perouse, Jean-Francois de Galaup de 56 Laborde, Léon Emmanuel Simon Joseph de 57 Lalonde, Richard de 9 Langenbucher, Jacob 9 Langsdorff, Johann Wilhelm 45 Laotse 5 Lasker-Schüler, Else 5, 80 Laugier de Porchères, H. 19 Laugier, Marc-Antoine 52 f. Lauremberg, Peter 48 Lauwers, J. 56 Lazi, Franz 51 Le Coq, Albert von 57 Le Febure (Le Fèvre), Nicolas 45 Le Fèvre, Nicolas 45 Le Roy, Jacob 90 Le Sage 46 Lejean, Guillaume 56 Leopold I. 29 Lessing, Gotthold Ephraim 129, 153 Lesznai, Anna 61 Leutemann, H. 65 Liébault, J. 55 Ligeti, György 39 Lindau, Wilhelm Adolf 57 Linzingen-Gestorff, Bernhard von 64 Littmann, Enno 5, 20 Loder, Justus Christian 13 Löffler, Berthold 60 Löhr, Johannes Andreas Christian 42, 157 Longus 19, 104, Tafel 1, Tafel 9 Lőrinczy, György 38 Loudon, Jane W. (geb. Webb) 58 Lowell, James Russell 110 Lucas, Agnes 48 Luden, Heinrich 13 Ludewig, August 58 200 Ludwig Salvator, Erzherzog von Österreich 119 Lünig, Johann Christian 95 Luther, Martin 90 f., 142 Lychosthenes, Conrad 98 M Maar, A. 45 Magirus, Conrad Dietrich 142 Magnus, O. 57 Major, Johann 122 Mann, Thomas 12, 25, 105 Margarete von Navarra 149 Marivaux, Pierre C. de 19 Marperger, Paul Jacob 133 Marut, Ret 12 Marx, Karl 129 Matisse, Henri 35, 151 Matthisson, Fr. von 18 Maupertuis, Pierre Louis Moreau de 138 f. Mayer, Tobias 41 McCormick, A. D. 120 f. Meckhart, Johannes 41 Meder, Johannes 115 Meggendorfer, Lothar 87 Meibom, Markus 16 Mercator, Gerard 6 Mercurialis, Hieronymus 157 Meyer, Hans 88 Meyer, Johann Friedrich von 41 Michel, Eugen 5 Micheline (Julius Eduard Hitzig) 40 Middendorf, Ernst Wilhelm 68 f. Miller, John Frederik 140 Milton, John 19 Mohn, Henrik 123 Mohs, Friedrich 142 Molière, Jean-Baptiste Poquelin 115 Morelli, Francesco 112 f. Morelly 18 Mörike, Eduard 107, 145 Morrison, Richard 58 Mortier, C. 46, 62 Moskovitz, Amalia (Mali) 61 Most, Johann Joseph 62 Motte Fouqué, Fr. de la 18, Tafel 1 Mozart, Leopold 143 Müller Lehning, A. 2 Müller, Friedrich 30 Müller, Hans Alexander 79 Müller, J. 29 Müller, Joseph (Josef Karl Kindermann) 143 Münster, Sebastian 98 f., 112 Munting, Abraham 92 Müntzer, Thomas 40 Musäus, J. K. A. 18 Mynona (Salomo Friedlaender) 5, 107 N Nabokov, Vladimir 12 Nani, Bartolomeo 118 Napier (Neper), John 41 Niebuhr, Carsten 20 f. Nietzsche, Friedrich 51, 64 Nilson 46 f. Nöggerath, Jakob 88 Nolde, Emil 105 Nollet, Jean Antoine 141 Novalis 18 O Olfers, Marie von 43 Orff, Carl 101 Ossian 78 Osswald, Eugen 157 Ostade, Adriaen van 14 P Pallas, Peter Simon 16 Panckoucke, A.-J. 19 Panzer, G. W. F. 17 Paracelsus Theophrastus Bombast von Hohenheim 99 Paulhan, Jean 81, 150 Pejacevich, Franz Xaver 53 Pelzeln, August von 143 Perret, Louis 95 Petri, Christoph 101 Petrus Comestor 11 Peurbach, Georg Tafel 2 Pfister, Ludwig 145 Phädrus 83 Picasso, Pablo 35, 81 Pinkerton, John 86, 95 Piranesi, G.-B. 112 f. Platon 99 Plinius Secundus, Caius 44, 141 Poncelet 56 Pontano, G. G. 146 Pound, Ezra 7 Pozzo, Andrea 99 Prevost, A. F. 63 Prevot, Marthe 119 Pröckl, V. 65 Ptolemaeus, C. 63 Pye, Henry James 139 R Rabelais, F. 19 Rachel, Louis 89 Raczynski, Graf Eduard 32 f. Ramusio, Giovanni Battista 86 Raspe, Rudolf Erich 61 Raynal, G. T. F. 57 Rebmann, Andreas Georg Friedrich 145 Redoute, P. J. 63 Regiomontanus, Johann 161 Reil, Johann Christian 16 f. Reineccius 118 Reinerus 118 Reinzer, Franz 143 Rennell, J. 117 Restif de la Bretonne, N. E. 19 Reuß, Christian Gottlob 67 Rilke, Rainer Maria 3, 12, 89 Rimbaud, Arthur 147 Rizzi-Zannoni, Giovanni Antonio 143 Roberts, David 33 Robley, Horatio Gordon 25 Rochlitz 149 Rockstroh, Heinrich 67 Roll, Timotheus von 17 Roncaglia, C. 29 Rösel von Rosenhof, A. J. Tafel 3 Rossini, L. 112 f. Rößler, B. 34 Roth, Dieter 126 f. Roth, Franz Anton 27 Roth, Joseph 107 Ruffini, Paolo 87 Ruland, Martin der Jüngere 45 Runk, Friedrich Ferdinand 47 Rüppell, Eduard 56 f. Russegger, Joseph 56 f. Ruthner, A. 65 Ryff, Gualtherus (Walter) 111, 121 S Saint-Paul, Charles de 7 Samwell, David 117 Sandoval, Prudencio de 29 Sangorski & Sutcliffe 110 Saubert, J. 97 Savignac, Alida (Esther Charlotte) von 61 Scarron, Paul 19 Scheerbart, Paul 5, 31, 78, 107 Schell, A. de 96 Schiefler, G. 105 Schill, John Gottfried 51 Schiller, Friedrich 95, 149 Schleder, Jan-Georg 49 Schlözer, August Ludewig 58 Schmidt, Adolf 43 Schmidt, Franz 130 Schneevogt, George Voorhelm 93 Schöfferle, Jacob 45 Schöpfel, J. W. A. 123 Schott, Kaspar 142 Schrank, Francisus de Paula 25 Schröder, Johann 91 Schubart, Christian Friedrich Daniel 36 Schubert, G. H. 130 Schulze, Alfred Otto Wolfgang (Wols) 81 Schumacher, E. 63 Schwichtenberg, Martel (Justine A. Martha) 3 Schwitters, Kurt 2, 3, 31 Scopoli, Johann Anton 143 Scultetus, Johann 87 Sédillot, Louis-Pierre-Eugène Amélie 87 Seetzen, Ulrich Jasper 116 f. Seewald, Richard 105 Seidmann-Freud, Tom 79 Semmler le Bret 58 Seume 149 Seutter, Mat(t)haeus 51, 112 f., 137 Shelley, George Ernest 92 f. Sidonski, F. 51 Siles, Werner 136 Slevogt, Max 63, 131 Socinus Marianus 91 Solzhenitsyn, Aleksandr Isaevich 121 Sonnerat, Pierre 21 Sophokles 107 Sorel, Charles 19 Speeth, Peter 37 Spies, W. 114 Spinoza (Spinosa), Baruch de 105 Stahl, Georg Ernst 122 Stark, Augustin 123 Steger, F. 64 Stein, Sir Marc Aurel 116 Steinbock, Ernst Friederich von 45 Stendhal 107 Stephan, Emil 97 Sterne, Laurence 19 Stifter, Adalbert 70 f. Stoker, Bram (Abraham) 87 Strauß, David Friedrich 59 Strozzi, Ercole 22 Sturmhoefel, K. 64 Sulzer, Johann Georg 115 Surine, Louis 65 Susemihl, J. C. 63 Süß Oppenheimer, Joseph 144, Tafel 8 T Tabernaemontanus, Jacobus Theodorus 35, 155 Tarsia, Pablo Antonio de 25 Tasso, Torquato 74 f. Thümmel, M. A. von 131 Thunberg, Carl Peter 17 Thüngen, K. P. Frhr. von 65 Tieck, Ludwig 18, 147, Tafel 11 Tieffenthaler, Joseph 117 Toyokuni I., Utagawa 84 Toyokuni, Utagawa 108 f. Traber, Zacharias 91 Trattin(n)ick, Leopold 143 Traven, B. 12 Tully, Miss 149 Tyroff, Ludwig Christoph 43 U Ulugh Beg 87 Unterweger, Jack 53 V Vaenius, O. 18 Vasarely, Victor 5 Verdi, Giuseppe 23 Vergil(ius), P. 63 Vialart, Charles 7 Vieillot, L. P. 62 Vigneux, A. 141 Villeroy & Boch 67 Vischer, Melchior 3 Voet, J. E. 17 Vogel, Georg 43 Voltaire, Fr. M. A. de 18 f., W Wackenroder, Wilhelm Heinrich 139 Wagner, Bartholomäus 156 Wagner, Christian 89 Wagner, Friedrich Wilhelm 31 Wagner, Richard 49 Walch, J. E. I. 35 Walden, Herwarth 31, 37, 107 Wallenberg, Heinz 107 Walser, Robert 25 Waltenberger, Anton 97 Walter, Johann Gottlieb 17 Walz, Johann Georg 89 Ward, Bernardo 29 Weber, Carl Maria von 129 Weber, Moritz Ignaz 17 Weigel, Christoph 131 Weininger, Otto 51 Weiss y Sanchez, Joaquin 5 Weiss, David 126 Werfel, Franz 119 Werner, Bruno E. 58 Werner, F. B. 136 f. Wezel, J. K. 18 Wieland 149 Wietz, F. K. 25 Wilkinson, Gardner J. 57 Winter von Adlersflügel, Georg Simon 49 Wolfskehl, Karl 12 Wols (Alfred Otto Wolfgang Schulze) 81 Woolf, Virginia 12 Würtz, Felix 121 Wynne, Comtesse des Ursins et Rosenberg 50 f. Y Yoshitoshi, Tsukioka 108 Z Zertahelly, Leonhard 47 Zesen, Ph. von 18 Zille, Heinrich 131 Zweig, Stefan 114, 119 Zwick, Henry Augustus 51 201 22 21 20 18 19 16 17 15 23 14 24 25 26 27 28 33 32 31 30 29 13 63 34 . 39 38 12 40 41 42 43 44 64 37 36 35 11 65 45 66 46 47 48 52 51 50 49 10 4 9 67 53 54 62 55 56 57 59 60 61 58 68 Info 69 69a 70 71 72 Rampe 73 74 75 Copyright by LUCKWALDT Messen StandAussteller 1 Norbert Haas 15 C.G. Boerner 27 J.J. Heckenhauer 2Valentien 16 Günter Linke 28 Seidel + Richter 3 St. Gertrude 17 Johannes Müller 29 Hans Lindner 4Aix-la-Chapelle 18Schwarzfischer 30 Holger Carlsen 5 Nikolaus Struck 19 Uwe Turszynski 31 Matthäus Truppe 6 H. W. Fichter 20 Schmidt & Günther 32KaraJahn 7 Hans-Martin Schmitz 21Abeceda 33 Dr. Weinek 9 Eberhard Köstler 22Kotte 34Tusculum 10 Reiss & Sohn 23Inlibris 35 Knut Ahnert 11 Norbert Donhofer 24 Winfried Geisenheyner 36 Lex Antiqua 12Klittich-Pfankuch 24 Franz Siegle 37Solmi 13Büchel-Baur 25Burgverlag 38 Gerhard Gruber 14 Hanno Schreyer 26 Erhard Löcker 39 Hellmut Schumann 202 Standplan 14 Eingangszelt 13 Cafeteria 12 WC 11 10 4 6 5 7 9 1 Treppe Info 3 2 75 ght by LUCKWALDT Messen StandAussteller 40Brockhaus/Antiquarium 53 Engel & Co. 65 Dr. Paul Kainbacher 41 Meinhard Knigge 54 Michael Banzhaf 66 Dr. Michael Raab 42 Fons Blavus 55 Die Schmiede 67 Manfred Nosbüsch 43 Sophie Schneideman 56 Tresor am Römer 68Strehler 44 Patzer & Trenkle 57 Meindl & Sulzmann 69ALEG 45 Müller & Gräff 57 Michael Steinbach 69APerini 46 Sabine Keune 58 Herbert Blank 69 J.A. Stargardt 47 Ralf Eigl 59 H. Stenderhoff 70 Bernard J. Shapero 48 Zoltán Földvári 60Junk 71 Robert Wölfle 49Botanicum 61 F. Neidhardt 72 August Laube 50 Eckert & Kaun 62 Inge Utzt 73 Wolfgang Braecklein 51 Haufe & Lutz 63 Bibermühle – Tenschert 74 J. Voerster 52 Peter Kiefer 64Trauzettel 75 Margot Lörcher 203 tra ße i Schloßplatz n ö K Kunstverein ie ars tr. Theater Landtag an e ck ß P Neues Schloss Pl a nra d-A de na ue r-S tr. t s g tr P Staatsgalerie Ko r. -S t rs P r Königs bau ss eu r-H do eo le e lz-S P ß Bo Th il Ne He ilbr on ne rS tr. ch a Frie dric h st r. S Hauptbahnhof Ch ar Anfahrt zur Stuttgarter Antiquariatsmesse lot te ns tr. Wenn Sie auf der A8 von München/Karlsruhe unterwegs sind, nehmen Sie bei Stuttgart die Ausfahrt Degerloch und folgen der B 27 in Richtung Zentrum. Auf der A 81 von Heilbronn nehmen Sie die Ausfahrt Zuffenhausen, B 10 bis Pragsattel und biegen ab Richtung Zentrum. Vom Flughafen fahren Sie mit der S2 oder S3 zum Hauptbahnhof. Die Eintrittskarte für die Stuttgarter Antiquariatsmesse gilt gleichzeitig für die Antiquaria / Ludwigsburg. 25. Antiquaria / Ludwigsburg 27. bis 29. Januar 2011 Musikhalle Ludwigsburg (gegenüber dem Bahnhof) Öffnungszeiten: Donnerstag 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr Freitag 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr Samstag 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr Sie erreichen die beiden Messen vom Hauptbahnhof Stuttgart oder vom Bahnhof Ludwigsburg aus im 15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5.