Film zeigt Energiewende
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Film zeigt Energiewende
e-paper: 0010213891 Frankenberger Land Samstag, 9. April 2016 Ein „N“ auf weißem Stoff Ankunft der Vertriebenen im Kreis Frankenberg vor 70 Jahren – Siebter Teil VON KARL-HERMANN VÖLKER BATTENBERG. In Battenberg bewahrt der pensionierte Lehrer Peter Beier, Jahrgang 1939, als eindrucksvolles Erinnerungsstück an die Vertreibung vor 70 Jahren ein quadratisches, weißes Stoffabzeichen mit dem schwarzen Buchstaben N (tschech. Nêmec = Deutscher). Seine Mutter hat dafür ein Bettlaken am Rand zerschnitten, dann einen schwarzen Schnürsenkel in Buchstabenform aufgenäht. Alle 3,5 Millionen Sudetendeutschen mussten nach Kriegsende 1945 in der Tschechoslowakei solche Kennzeichnungen auf ihrer Kleidung oder auf Armbinden tragen. Schon 1945 kam es zu sogenannten „wilden Austreibungen“ nach Westen, ab Januar 1946 zur organisierten Vertreibung in die amerikanische Zone in großen Transportzügen. HNA-SERIE Blick zurück Zeitzeuge Peter Beier erinnert sich, wie auch seine Familie nach der deutschen Kapitulation schon einmal 1945 aus dem zu 80 Prozent zerstörten Troppau etwa 60 Kilometer weit nach Westen evakuiert wurde. Der Vater war in russischer Gefangenschaft. Bei der Rückkehr war die Wohnung in Troppau durch Tschechen besetzt. „Eine Woche vor der Aussiedlung kam die Nachricht, dass wir Troppau verlassen mussten“, erzählt Beier. „Wir durften 20 Kilogramm Gepäck mitnehmen, wurden in einem Lager zusammengefasst, wo uns bereits erstmals unsere Wertsachen abgenommen worden sind.“ An einem kalten Maimorgen bestiegen am Bahnhof Troppau die Sudetendeutschen einen „unheimlich langen Zug mit Viehwaggons“, wie sich Peter Beier, damals sieben Jahre alt, erinnert. „Für jeden Wagen mit etwa 30 Personen wurde ein ‚Waggonleiter’ gewählt. Ein Blecheimer stand für die Notdurft zur Verfügung.“ In Prag habe der Zug lange in praller Sonne gewartet, bis eine neue Lok eingetroffen war. Es gab für alle eine dünne Suppe. „Entlausungsschein“ Der Grenzübertritt nach Deutschland war bestimmt durch die Entlausung, bei der jedem Passagier durch einen Schlauch DDT-Pulver unter Jacke oder Hemd geblasen wurde. Auch den „Entlausungsschein“ bewahrt der Battenberger Zeitzeuge noch auf. Am 12. Mai 1946 traf der Transportzug mit den sudetendeutschen Heimatvertriebenen aus Troppau im Kreis Frankenberg ein. An den Bahnhöfen warteten die Bauern mit ihren Leiterwagen. In Ederbringhausen wurden drei Waggons abgekuppelt, darunter auch der mit Peter Beier, seiner Mutter und Cousine. Sie kamen im Haus von Stellmacher Heinrich Garthe unter, wo sie zunächst einmal in einer kleinen Kammer auf Strohsäcken schliefen. Das in Battenberg aufbewahrte Nêmec-Abzeichen ist auch deshalb so wertvoll, weil viele der Vertriebenen damals beim Rollen der Zugräder über die Grenze spontan ihre verhassten, weil diskriminierenden Kennzeichen aus den Waggons geworfen haben. Es gibt Fotos, die bestimmte Abschnitte der Bahnstrecke von weißen Stoffstücken übersät zeigen. Sie laden zum Klimaschutz-Film „Power to Change - die Energierebellion“ ins Frankenberger Thalia-Kino ein: (von links) Bürgermeister Claus Junghenn (Allendorf/Eder), Frankenbergs Klimaschutzmanagerin Farima Tehranchi, der Klimaschutzmanager des Oberen Edertals, Rainer Zollner, Bürgermeister Rüdiger Heß (Frankenberg) und Kinobesitzer Wilhelm Ortwein. Foto: Hoffmeister Film zeigt Energiewende Klimaschutzmanager Tehranchi und Zollner laden ins Frankenberger Thalia-Kino ein FRANKENBERG. Um die Vision einer demokratischen, nachhaltigen und bezahlbaren Energieversorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Rohstoffen geht es in dem Streifen „Power to Change“ – Die Energierebellion“. Regisseur Carl-A. Fechner hat mit seinem Team vier Jahre lang an diesem Filmprojekt gearbeitet, das die Zuschauer ermutigen soll, gemeinsam für eine nachhaltige und gerechte Welt zu kämpfen. Die Klimaschutzmanager der Stadt Frankenberg, Farima Tehranchi, und des Oberen Edertals, Rainer Zollner, haben diesen Film ins Frankenberger Thalia-Kino geholt. Sie laden, zusammen mit den Bürgermeistern Rüdiger Heß (Frankenberg) und Claus Junghenn (Allendorf/Eder) sowie Kinobesitzer Wilhelm Ortwein für kommenden Donnerstag, 14. April, ab 19.30 Uhr zur Premiere ins Frankenberger Kino ein. Zuvor gibt es eine kurze Ansprache, danach einen kleinen Sekt-Empfang mit Imbiss im Foyer des ThaliaKinos. „Beim Klimaschutz geht es darum, was jeder dazu tun kann“, erklärte Bürgermeister Rüdiger Heß am Beispiel gedämmter Häuser, Eigenstromerzeugung und energiesparender LED-Beleuchtung. „Wir haben hier schon Fechners Film ,Die 4. Revolution‘ gezeigt. Ganz klar, dass wir auch den neuen Film unterstützen“, sagte Kinobesitzer Wilhelm Ortwein. Zwischenzeitlich hätten andere Themen – beispielsweise die Flüchtlingskrise – die Schlagzeilen dominiert. Es sei aber wichtig, „das Thema Klimaschutz wieder in den Fokus zu stellen“, sagte der Allendorfer Verwaltungschef Claus Junghenn. „Wir dürfen keinen Vandalismus mit dem Klima betreiben, damit auch nach uns noch viele Generationen auf der Erde leben können.“ Die Vision einer nachhaltigen Energieversorhung müsse keine Vision bleiben, sagte Klimaschutzmanagerin Farima Tehranchi. Der Streifen „Power to Change“ sei kein „trockener Dokumentarfilm, fügte sie hinzu. „Die Energiewende muss von unten kommen.“ HINTERGRUND RAINER ZOLLNER Zur Film-Premiere anmelden Die Premiere des Films „Power to Change – Die Energierebellion“ ist am Donnerstag, 14. April, im Frankenberger Thalia-Kino. Ab 19 Uhr gibt es kurze Ansprachen, der Film beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet sechs Euro. Nach dem Film gibt es einen kleinen Imbiss mit Sektempfang im Foyer des Kinos. Der Film soll etwa eine Woche im Frankenberger Kino laufen. Aus organisatorischen Gründen bitten die beiden Klimaschutzmanager Rainer Zollner und Farima Tehranchi Premieren-Gäste um Anmeldungen an die E-Mailadressen [email protected] oder [email protected]. Telefonisch kann man sich unter den Nummern 06452/ 913128 oder 06451/505145 für die Kino-Premiere anmelden. (off) „Die Energiewende muss von unten kommen“, ist Rainer Zollner, Klimaschutzmanager für das Obere Edertal, überzeugt. „Jeder Einzelne muss etwas dafür tun.“ Dafür liefere der Film Beispiele. Info: Der Streifen „Power to Change“ – Die Energierebellion“ soll laut Kinobesitzer Wilhelm Ortwein nach der Premiere am 14. April etwa eine Woche im Thalia-Kino laufen. Der Eintritt kostet sechs Euro. (off) Mode, Autos und E-Bikes Gewerbeschau im Gewerbegebiet Am Grün – Programm für die ganze Familie Von der Mutter genäht: Peter Beier in Battenberg hütet dieses NAbzeichen, das die Sudetendeutschen nach Kriegsende in Troppau tragen mussten, als Erinnerungsstück an die Vertreibung 1946. „N“ steht für das tschechische Nêmec = Deutscher. Foto: Völker FRANKENBERG. Neueste Modetrends, chromblitzende Autos, bunte Blumenarrangements, hochmoderne E-Bikes oder aktuelle Hilfen für Men- küchen haus winter anders als andere schen mit Behinderung: Bei der Gewerbeschau an diesem Samstag und Sonntag, 9. und 10. April, werden die Unternehmen im Gewerbegebiet Am Grün in Frankenberg wieder ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. An beiden Tagen wird das Gewerbegebiet nahe der Eder wieder zur großen Ausstellungsfläche werden, das Konzept der Veranstalter hat sich schon in den vergangenen Jahren immer wieder bewährt. Die Aussteller werden sich wieder bunt, ideenreich und kreativ darstellen. Zudem gibt es nicht nur ein kulinarisches und kulturelles Angebot, son- dern auch attraktive Angebote und Rabatte. Die Besucher können kommen, schauen, staunen und genießen – für Unterhaltung ist gesorgt. Die beteiligten Unternehmen der Gewerbeschau: Fahrzeughaus Schmidt, Gartencenter Meckelburg, Autohaus Wahl, Modehaus Leber, der Gesundheitsmarkt Kaphingst und Zweirad Fiedler „Alles ums Rad“. Gastaussteller Als Gastaussteller ist wieder das Reise-Unternehmen Küster mit seinen modernen Reisebussen dabei. An beiden Tagen ist jeweils von 10 Uhr bis 17 Uhr verkaufsoffen. Die Gewerbeschau hat schon Tradition, auch für ganze Familien ist die Gewerbeschau immer wieder ein schönes und lohnendes Ziel. Deshalb wurde das Rahmenprogramm auch für die ganze Familie gestaltet. Die Kinder können sich beispielsweise mit Clown „Öffi“ vergnügen, auch eine Hüpfburg wird es geben. Für Motorsport-Feeling sorgt eine sieben Meter lange Carrera-Bahn, auf der sich die Besucher ungefährliche Wettrennen liefern können. Der Erlös eines Kuchenbüfetts im Fahrzeughaus Schmidt soll wieder für einen guten Zweck verwendet werden. (mjx) Hospizverein: Mitgliederversammlung und Vortrag modern handwerklich zuverlässig exklusiv traditionell preiswert kreativ zeitlos passgenau schlicht seit über 40 Jahren Heinrich-Hertz-Str. 32 - 34123 Kassel - Tel. 0561-958 23 23 - www.haus-winter.de FRANKENBERG. Die Mitgliederversammlung des ambulanten Hospizvereins Frankenberg findet am Mittwoch, 20. April, ab 19.30 Uhr im Altenzentrum der Stiftung Hospital St. Elisabeth, Auf der Burg 18, in Frankenberg statt. Frau Dr. G. Schalk und Dr. J. Sander werden vor Beginn der Versammlung einen Vortrag halten zum Thema „Konzept der medizinischen und pflegerischen Palliativversorgung – Den Tagen mehr Leben geben“. Zu diesem Vortrag sind alle Bürger eingeladen. Auf der Tagesordnung der Versammlung stehen unter anderem folgende Punkte: Bericht des Vorstands, Finanzbericht und Bericht der Kas- senprüfer, Entlastung des Vorstandes, Verschiedenes. Änderungen und Ergänzungen zur Tagesordnung sind vor der Sitzung bekannt zu geben. Das Protokoll der bislang letzten Mitgliederversammlung wird an diesem Abend zur Einsichtnahme ausgelegt. (nh/jun)