Bericht vom 20.02.09 in der Wetterauer Zeitung - Henry

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Bericht vom 20.02.09 in der Wetterauer Zeitung - Henry
»Bedarfsorientierte Strecken wegrationalisiert« - Artikel Drucken - Wetterauer Zeitung
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Artikel vom 20.02.2009 - 17.36 Uhr
»Bedarfsorientierte Strecken wegrationalisiert«
Friedberg (ütz/pm). Dass die Schülerbeförderung nach Friedberg und Bad Nauheim auf einem »inakzeptablen
Tiefstpunkt angekommen« sei, hat der Schulelternbeirat der Henry-Benrath-Schule (HBS) erklärt. Er nimmt Bezug auf
die Kritik der Schülervertretung der Kaufmännischen Berufsschule Bad Nauheim (KBS), die unter anderem berichtet
hatte, dass Schüler vom Bahnhof Friedberg nach Bad Nauheim mitunter wegen überfüllter Busse nicht mitgenommen
werden könnten (WZ vom 7. Februar). Dies treffe, so der Sprecher des Elternbeirats, Raymund Wacker, »nur die Spitze
des Eisbergs«.
Im gesamten Umkreis von Friedberg blieben mit größter Regelmäßigkeit Schüler in
den Morgenstunden an Bushaltestellen stehen.
Zum Beispiel auf der Strecke Ober-Wöllstadt-Friedberg bilde sich »jeden Morgen an der
Haltestelle Hanauer Straße am Bahnhof eine Traube von wartenden Schülern, »weil an
den restlichen Haltestellen die Busse meistens wegen Überfüllung vorbeifahren«.
Die Situation an zwei
Bushaltestellen in Friedberg,
aufgenommen am Donnerstag nach
der Mittagszeit: Trauben von
Fahrgästen, vorw
Auch in den Nachmittagsstunden sei eine bedarfsorientierte Schülerbeförderung nicht
vorhanden. Fortlaufend beschwerten sich Eltern, dass ihre Kinder keinen zeitgerechten
Anschluss nach Hause nutzen könnten. Seit Jahren werde von den Schulen mit
verkürztem gymnasialen Bildungsgang G8 auf die unzureichende Versorgung in den
Nachmittagsstunden bei der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) hingewiesen.
Wacker: »Protokolliert mit dem Vermerk ›VGO prüft‹ werden die vorgetragenen Probleme ad acta gelegt.«
»Wahlversprechen in Vergessenheit geraten«
Auch die im November 2007 gemachten Wahlversprechen von Landrat Joachim Arnold, sich für eine sofortige Verbesserung
der schlechten und vor allem in den Nachmittagsstunden gänzlich fehlenden Schülerbeförderung einzusetzen, seien zum Leid
der Schüler in Vergessenheit geraten.
Wie Wacker weiter erklärt, verweise die VGO auf die strikten Vorgaben des Wetteraukreises zu einer wirtschaftlichen
Nahverkehrsplanung. Bedarfs- und zielorientierte Streckenführungen der Schulbusse seien somit über die Jahre
wegrationalisiert worden.
Andere Wegführungen als Lösung?
Viele Kapazitätsprobleme könnten durch bessere Wegführungen innerhalb Friedbergs vermieden werden, auch bei der in dem
WZ-Bericht genannten Linie 16. Wacker meint, dass eine Änderung von deren Wegführung nach der Haltestelle Bad
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Homburger Straße über die Lindenstraße zu den Haltestellen Ockstädter Straße (Henry-Benrath-Schule), Goethestraße
(Augustinerschule), Rathaus (Adolf-Reichwein-Schule) und danach zum Bahnhof Friedberg »nennenswerte Kapazitäten für
den Zustieg am Bahnhof in Richtung Bad Nauheim freimachen« würde. Diese Wegführung sei für die VGO aber indiskutabel.
Denn dazu wären erhebliche Fahrplanänderungen notwendig, sämtliche Anschlussfahrten dieser Linie würden sich dadurch
verschieben, höhere Kosten würden anfallen.
Vergleichbar wären, so Wacker weiter, auch die Kapazitätsengpässe auf den Linien 05 und 06 über Wöllstadt lösbar. Zu den
hier in den Ferien fahrenden zwei Gelenkbussen nach Friedberg und Bad Nauheim würden während den Schulzeiten
zusätzliche zwei Verstärkerbusse für je rund 80 Fahrgäste eingesetzt. Der erste von diesen Verstärkerbussen fahre täglich
total überfüllt schon in Ober-Wöllstadt an den Haltestellen vorbei. Der zweite 20 Minuten später fahrende Bus sei aber fast
leer in Richtung Friedberg unterwegs, weil er von den Schülern wegen der zu späten Ankunftszeit in Friedberg nicht genutzt
werden könne.
Diese zusätzlichen Verstärkerbusse zielorientiert unmittelbar an stark frequentierte Schulen in Friedberg fahren zu lassen,
werde von der VGO abgelehnt. Wacker erläutert den Vorschlag des Elternbeirats: Der erste Verstärkerbus wäre mit 90
Wöllstädter Schülern, die die HBS besuchen, mit der direkten Anfahrt der Ockstädter Straße ausgelastet. Der zweite
Verstärkerbus könnte nach der Haltestelle Frankfurter Straße die Haltestellen an der Augustinerschule und Adolf-ReichweinSchule anfahren und die rund 70 Augustinerschüler und rund 20 Adolf-Reichwein-Schüler aus Wöllstadt unmittelbar zu deren
Schule befördern. Wacker: »Da wäre der Wetteraukreis als Auftraggeber gefordert, die VGO zu verpflichten, die zusätzlich zur
Schulzeit verkehrenden Busse für zielorientierte Anfahrten zu den Schulen zu nutzen.«
Forderung an die Kommunen
Auch die Kommunen sollten endlich einen reibungslosen Schülerverkehr
unterstützen, fordert der Elternsprecher. Die Stadt Niddatal beispielsweise habe es über
Jahrzehnte nicht geschafft, eine Verkehrsanbindung für Busse am Bahnhof im Ortsteil
Assenheim herzurichten. Wegen unzureichender Beleuchtung und schlechter Gehwege
gleiche dieser Bahnhof einem »Räuberloch« und schrecke jeden ab, ihn aufzusuchen.
Wacker: »So könnten hier noch zahllose Mängel aus der Region um Friedberg
aufgeführt werden.«
Es sei an der Zeit, dass sich die Elternbeiräte, Schülervertretungen und die
Schulleitungen zusammentun »und mit gemeinsamen Aktionen bei den
Verantwortlichen die sofortige Umsetzung einer für unsere Schüler akzeptable
Beförderung einfordern«, so Wacker abschließend.
Die Situation an zwei
Bushaltestellen in Friedberg,
aufgenommen am Donnerstag nach
der Mittagszeit: Trauben von
Fahrgästen, vorwiegend Schüler,
bilden sich beim Einstieg in die
Busse. Der Elternbeirat der HBS
fordert Verbesserungen der
Schülerbeförderung. (Fotos: Nici
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