Literaturbeschaffung im Internet

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Literaturbeschaffung im Internet
Literaturbeschaffung im Internet
Fernleihe von Kehl aus
Bibliotheksliteratur, die in KEHL nicht vorhanden ist, könnten Sie dennoch nutzen: Indem Sie
nach, beispielsweise, Heidelberg fahren – oder die Kehler Bibo mit einer Fernleihe
beauftragen.
Im innerdeutschen1 Leihverkehr entstehen Ihnen dabei von Kehl aus gewöhnlich an Kosten:
- pro Buch: 4,30 € [1,30 € unsere Gebühr + 1,50 € „Broker-Kosten“ + 1,50 €
Portoersatz]
- pro Aufsatzkopie: 2,80 € [1,30 € unsere Gebühr + 1,50 € „Broker-Kosten“]
Kopien dürfen Sie behalten; ab der 21.Kopie sollten Sie mit Zusatzkosten rechnen
Für Bachelors (fast) wichtiger: Fernleihe von anderswo
Orientieren Sie sich frühzeitig auf der Kehler Bibliothekshomepage („Externe Kataloge“,
dann „Deutsche Bibliotheksverzeichnisse“), von welcher Bibliothek aus eine Fernleihe
möglich ist. Hochschulbibliotheken sind gegenüber Stadtbibliotheken zu bevorzugen, denn
(1) kann i.d.R. jeder Interessierte Kunde einer Hochschulbibliothek werden (2) verlangen
Stadtbibliotheken i.d.R. eine zusätzliche Jahresgebühr (3) nehmen nicht alle Stadtbibliotheken
am überregionalen Leihverkehr teil – vor Ort die Bedingungen erfragen!
Pfad zum Web-Katalog der Hochschulbibliothek
http://www.hs-kehl.de/DE/Hochschule/Einrichtungen/Bibo/, die Startseite der Kehler
Bibliothek, bietet
- die Möglichkeit, die Hochschul-Bibo mit Fernleihen zu beauftragen2
- Links zu Rechercheangeboten, teils öffentlich, teils für nur Hochschul-Angehörige
- Link zum hiesigen Online-Katalog
Dort können Sie u.a.
- Literatur suchen
- Mit Ihrem Benutzerkonto:
o verliehene Medien vormerken
o Ihr eigenes Benutzerkonto einsehen
o fällige, nicht vorgemerkte Medien verlängern (max. 25x)
o Vormerkungen nicht mehr gewünschter Medien löschen
Tipp: Ihre Kontonummer ist 3xNull + Matrikelnummer, etwa: 00051968.
Ihr Passwort ist voreingestellt Ihr Geburtsdatum in der Form TT.MM.JJJJ (mit
Trennpunkten). Das Katalog-Passwort ist von Ihrem „Hochschul-Passwort“ unabhängig, da
der Katalog-Server für mehrere Hochschulen „läuft“, und zwar außerhalb Kehls!
Vergessen Sie nicht, sich bei Sitzungsende sicherheitshalber abzumelden.
1
Kosten internationaler Fernleihen sind schwerer kalkulierbar (grober Anker: 15 Euro)
Beachten Sie dabei auch die Fernleih-Hilfe.
Möchten Sie das Gewünschte nur, wenn es bis zu einem bestimmten Termin lieferbar ist, sollten Sie dies
angeben. Das erspart Bibliotheken Aufwand und Ihnen unnötige Kosten...
2
1
Sucheinstiege in Katalogen
Online-Kataloge bieten meist verschiedene Suchkategorien an,
etwa zur Suche nach Werken mit bestimmten
- Verfassernamen
- Titelworten (manchmal auch Stichworte genannt)
- Schlagworten.
Titelworte sind einfach Worte, die im Titel oder Untertitel vorkommen.
Exakter Titel sucht übrigens nur Werke, die genau die eingegebene Wortfolge als Titel haben:
Suchanfrage:
findet z.B.:
Titel = ‘Science’
Exakter Titel = ‘Science’
Dictionary of science & creationism; Science; Science
Science and Astrology; Science Fiction Cinema
Schlagworte dagegen werden von Bibliotheken zur inhaltlichen Charakterisierung vergeben –
vorteilhaft bei der Literaturrecherche, um auch (Quasi-)Synonyme, fremdsprachige Literatur
oder ‘eigenwillige’ Titel zu finden.
Man findet (UB Freiburg) unter dem Schlag-, nicht aber dem Titelwort,
Datenschutz:
Peter Scharr: Das Ende der Privatsphäre, München 2007
Bewusstsein:
Michael Tye: Ten problems of consciousness, Cambridge, Mass. 1995
Intentionalität:
Jerry Fodor: The elm and the expert, Cambridge, Mass. 1994, was von keiner Ulme und
kaum von Expertentum handelt – und unter diesen Schlagworten auch nicht verzeichnet ist.
Tipps:
Verlassen Sie sich nicht auf die Schlagwortsuche allein: Bibliotheken
- verzichten bisweilen ganz oder teilweise auf selbsttätige Beschlagwortung ihrer
Bestände (so die Bibo Kehl)
- vergeben Schlagworte mehr oder weniger umfassend, treffend, richtig:
Schlagworte für Fodor, The elm and the expert bei
Library of Congress: Content (Psychology); Intentionalism;
Intentionality (Philosophy); Psycholinguistics
HeBIS:
Kognitionswissenschaft; Semantik; Semantisches Netz
SWB:
Intentionalität; Semantik
Berücksichtigen Sie unterschiedliche Worte für Gleiches/Ähnliches: Bedürftige, Arme,
Unterschichten, sozial Schwache, Prekariat. Und trennen Sie ggf. Komposita: Nicht nur nach
„Mitarbeiterführung“ recherchieren, sondern auch nach „Führung* Mitarbeiter*“ mit * als
Trunkierungszeichen. Was das ist, lesen Sie jetzt (wenn Sie wollen):
Trunkieren
Eine Suche nach dem Titelwort Gewerbesteuer ignoriert Einträge wie:
Gewerbesteuergesetz, Gewerbesteuerumlage, Meine Rechte als Gewerbesteuerzahler,
Gewerbesteuern in der EU.
Abhilfe schafft die Trunkierung3, also die Suche nach einem Wortbeginn gefolgt von einem
Platzhalter4 – meist ‘*’ oder ‘?’ – für eine beliebige, auch leere, Zeichenfolge.
Alles oben Genannte fänden z.B. Suchen mit Gewerbesteuer* oder Gewerbeste?
3
Engl. trunk = Stumpf
Auch Wildcard, Joker. Linkstrunkierung wird übrigens fast nie unterstützt: *steuer. Vereinzelt funktionieren
Binnenplatzhalter: Gewerbe*steuer [findet dann etwa Gewerbesteuer und Gewerbekapitalsteuer]
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2
Verfassernamen werden von vielen Online-Katalogen automatisch trunkiert.
Der Online-Katalog der UB Freiburg liefert etwa bei einer
Suche in ‘Autor’ mit...:
Haber
Haber,
Haber,f
[u.a.] Werke von:
David Haber, Fritz Haber, Jürgen Habermas
David Haber, Fritz Haber
Fritz Haber
i.e. gesucht:
Haber*
Haber,*
Haber,f*
Auch der Online-Katalog der Hochschule Kehl trunkiert Verfassernamen automatisch.
Suchoptionen
Online-Kataloge bieten manchmal eine einfache Suche an, die gleichzeitig nach Titelworten
und Verfassernamen sucht. Oder eine Freitextsuche, die gleichzeitig über viele/alle
Kategorien sucht.
Dabei werden meist nur Einträge gefunden, auf die jedes einzelne Suchwort zutrifft
[und-Suche]: je mehr Eingaben – desto weniger Treffer!
Fast immer gibt es daneben komplexere Suchmasken, um bestimmte Kategorien (Autor, Titel,
Schlagwort, Publikationsjahr, Verlag etc.) auswählen zu können. Die ausgewählten
Bedingungen können meist unterschiedlich verknüpft werden: mit und, oder, und nicht5.
Bild: Online-Katalog Hs. Kehl
Das ist bequem – aber gelegentlich noch zu ungelenk:
- Die Anzahl der Eingabefelder ist begrenzt (hier auf vier)
- Die Klammerung ist unklar/anbieterseitig festgelegt:
Suchen wir „Einführungen in die Soziologie“ sowie alle denkbaren „Grundlagen“bzw. „Basiswissen“-Bücher?
Oder suchen wir aus dem Bereich Soziologie Einführungen, Grundlagen-,
Basiswissen-Bücher?
- Verschiedene Suchkategorien werden evtl. vom Dropdown-Menü nicht
unterstützt / sind nicht einstellbar.
5
Beispiel: Eine Person erfüllt die Kombination
- [Taxifahrerin_ und Ökonomin_] , wenn sie beides ist, d.h. taxifahrende Ökonomin
- [niederträchtig_ oder gemeingefährlich_] wenn sie mindestens eines ist (vielleicht auch beides zugleich)
- [Schachspielerin _ und nicht verwitwet] wenn sie Schachspielerin ist – und keine Witwe.
3
Einige Kataloge bieten mit der Expertensuche deshalb mehr Abfragemöglichkeiten:
Expertensuche mit Eingabe: ((ct=Calvin* or ct=Luther* or ct=Zwingli*) and ct=Abendmahl*
and not ti=katechismus) and py>=1984
- Klammerung für eine flexible, auch verschachtelte, und dennoch eindeutige Struktur
- Mischbare Kürzel (hier: ct, ti) ersetzen Maskenbezeichnungen (Schlagwort, Titel)
- Zusätzliche Abrufzeichen sind verfügbar
- Bei Zahlenvariablen wie py (Publikations-Jahr) kann nicht nur mit =, sondern auch
<= und >= kombiniert werden.
!Suchkürzel und Angebotsspektrum wechseln von Expertensuche zu Expertensuche leicht!
Der KVK: www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html
Deutsche Bibliotheken sind in sechs großen Verbünden vernetzt. Hochschulbibliotheken in
BW & Saarland gehören zum SüdWestdeutschenBibliotheksverbund SWB (mit sächsischen
und saarländischen!). Daneben gibt es den HBZ (≈ NRW, Rhld.-Pfalz), HeBIS (≈ Hessen),
BVB (Bayern), KOBV (≈ Berlin-Brandenburg.), GBV (≈ Küstenländer, Rest neue
Bundesländer)
Viele Kataloge gleichzeitig zu befragen, gestattet glücklicherweise der Karlsruher Virtuelle
Katalog. In dessen Angebot sind neben den genannten Verbünden weitere Kataloge des Inund Auslands, von Großbibliotheken und Spezialdatenbanken. Der KVK leitet die Anfragen
weiter und zeigt für jeden gewählten Katalog einzeln dessen Antworten an.
Recherchebeispiel KVK
Virtuell am KVK ist also, dass er in keinem zentralen Katalog recherchiert, sondern parallel
in verschiedenen. Das hat Folgen:
- Jeder Katalog sendet seine Antwort. Titel werden also oft mehrfach angezeigt.
- Sind z.B. viele Kataloge gewählt worden, kann die Antwortseite des KVK von jedem
Katalog nur die ersten Treffer zeigen. Um die restlichen zu sehen, muss am jeweiligen
Listen-Ende der Link zum entsprechenden Katalog benutzt werden.
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-
Die Suche beschränkt sich gegenwärtig auf eine Maskensuche mit mehreren festen
Kategorien, die per und verknüpft werden.
Sammlungen von Zeitschriften und Aufsätzen im Internet
Keine Titel von Büchern, sondern von Zeitschriften
findet man in der Zeitschriftendatenbank ZDB http://dispatch.opac.ddb.de/ (ist auch im KVK
wählbar)
Keine Titel von Zeitschriften, sondern von Aufsätzen aus Zeitschriften findet man in
Zeitschrifteninhaltsdiensten. Viele davon sind im WWW nicht frei zugänglich, aber z.B. im
Bibliotheks-Intranet aufgelistet. Sie finden es auf der Bibliotheks-Webseite, rechte
Navigatonsleiste, dann „Interne Kataloge und Datenbanken“, mit allgemeiner
Benutzerkennung + allgemeinem Passwort.
Neben der Möglichkeit, Bezugsquellen von Texten zu finden, bietet das Internet in vielen
Fällen auch Zugriff auf die Texte selbst.
- Texte, die nur im Internet veröffentlicht sind (etwa e-journals, Wikipedia)
- Texte, die auch im Internet verfügbar sind (Literaturdatenbanken, auf Homepages von
Zeitschriften, unentgeltlich oder gegen Gebühr, von Wissenschaftlern, Behörden etc.)
Sammlungen von online zugänglichen Zeitschriften sind etwa:
- Die elektronische Zeitschriftenbibliothek EZB: http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit,
die mit Ampelfarben anzeigt, ob eine Zeitschrift im Volltext zugänglich ist:
grün: Titel mit frei zugänglichen Volltextartikeln
gelb: nur für je bestimmte Institutionen
rot: Titel ohne Zugriff auf Volltextartikel (eventuell auf Zusammenfassungen)
- http://www.doaj.org mit, grob, nur solchen Titeln, die in der EZB ‘grün’ sind
- Die DFG-Nationallizenzen, vom KVK aus (inhaltlich!) recherchierbar6
Die Hochschule Kehl bietet auch Zugriff auf ReDI, die Regionale Datenbank-Information
BW, die verschiedene Datenbanken, teils solche mit Links zum Volltext, anbietet. Zugang
etwa auf der Internet-Seite der Hochschul-Bibo über „Interne Kataloge und Datenbanken“,
mit allgemeiner Benutzerkennung + allgemeinem Passwort.
Kostenpflichtige, von der Hochschule Kehl bezogene, Angebote sind u.a.:
- www.vd-bw.de //Vorschriftendienst Baden-Württemberg. Den Freischaltcode dafür
erhielten Sie in Ihrem „Studienanfänger-Mäppchen“.
- www.juris.de //sammelt Rechtsnormen, Gerichtsentscheide, Aufsätze. Juris ist nur in
der Bibliothek benutzbar (das Bib-Personal loggt sie ein). Zugang auf Beck online ist
nur auf dem Campus möglich.
- http://beck-online.beck.de/ enthält Publikationen des Beck-Verlags. Tipp: ggf.
Kontrollhäkchen in „Mein beck-Online“ setzen, um nur das von Kehl abonnierte
Angebot zu sehen.
Sollten Sie nichts oder verdächtig wenig finden, versuchen Sie auch
- Umlaute bzw. Eszett aufzulösen
- Wörter mit Bindestrichen getrennt, zusammen oder anders zu schreiben
- Zwischen Groß- und Kleinschreibung zu wechseln
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Link zum Volltext nur für registrierte IP-Domains. Für einige Nationallizenzen sind Kehler Hochschul-PCs
registriert.
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Beachten Sie auch die Linksammlungen der Kehler Bibo und anderer Bibliotheken. Etwa:
Dt. Hochschule f. Verw.: http://www.dhv-speyer.de/biblio/VirtBibliothek/Inhalt/index.htm
FH d. Bundes: http://www.fh-bund.de/bibliothek [Registerkarte: Auskunft]
HöVF Ludwigsburg: http://www.hs-ludwigsburg.de/links/links_dms.php
Suchmaschinen
Wahrscheinlich werden Sie auch mit Suchmaschinen nach wissenschaftlicher Literatur suchen
müssen/wollen. Etwa mit:
http://www.google.de mit verschiedenen Ablegern wie
http://books.google.com (Suche nach Büchern und Anzeige von [Teil]Inhalten)
http://scholar.google.de (Suche auf wissenschaftlichen Seiten)
oder:
http://www.ixquick.com/deu/ (eine Metasuchmaschine). Diese offiziell nach EUDatenschutzrecht geprüfte und zertifizierte Suchmaschine wertet große Suchmaschinen (z.B.
Google) aus: „ein sehr gutes Gegengewicht zum Google-Monopol“ (Constanze Kurz,
Sprecherin des Chaos Computer Club, im Spiegel 2/2010).
Suchmaschinen bieten gewöhnlich – ohne die Flexibilität der Expertensuche in OnlineKatalogen zu erreichen – erweiterte Suchmöglichkeiten (bei Ixquick unter Erweiterte Suche).
Neben Verknüpfungen mit und bzw. oder etwa:
- Zeitraumbegrenzungen (Wenn Sie unlängst bereits gesucht haben, sind für Sie
vielleicht nur Neuerungen interessant)
- Sortiermöglichkeit nach Aktualität
- Suche mit und nicht: Suchen Sie Infos über Kapital im Großherzogtum Luxemburg,
könnte sich Luxemburg, Kapital und nicht Rosa empfehlen
- Eine Phrasensuche, meist realisiert durch Einschluss einer Wortkette in Anführungszeichen, liefert nur Inhalt mit genau dieser Zeichenfolge: “Wohlstand für alle“ sucht
also nicht einfach Texte mit den Worten alle, für, Wohlstand.
- Nachbarschaftsoperatoren wie nahe, neben, bei, im selben Absatz etc. suchen Wörter,
die entsprechend aufeinanderfolgen: Goethe nahe Hölderlin verspricht Ergebnisse
über beider Beziehung, nicht aufzählende Literaturgeschichten.
Legisla-, Exeku- und Juridikatives im Netz
http://bund.de //Infos für Bürgerinnen und Bürger, Wissenschaft und Verwaltung
http://www.gesetze-im-internet.de //Bundesgesetze
http://www.bundestag.de/dokumente/drucksachen //Drucksachen des Bundestags
http://www.landtag-bw.de/dokumente/ //Dokumente des Landtags BW
http://www.parlamentsspiegel.de //gemeinsame Doku-Plattform der dt. Landesparlamente
http://eur-lex.europa.eu/de/index.htm //Rechtsvorschriften + Gerichtsurteile der EU
http://publications.europa.eu/index_de.htm //Publikationen der EU
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