Auslandsaufenthalt Wintersemester 2013/14 und Sommersemester
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Auslandsaufenthalt Wintersemester 2013/14 und Sommersemester
Auslandsaufenthalt Wintersemester 2013/14 und Sommersemester 2014 an der Nagoya University, Japan Hintergrund Ich hatte vor meinem Aufenthalt in Japan schon 2 Jahre lang Japanisch gelernt. Ich interessiere mich immer sehr für die Japanische Kultur und Lebensstil. Ich hatte außerdem einigen Japanische Freunden versprochen, dass ich sie irgendwann besuchen werde. Ich musste auch für mein Studium eine Auslandserfahrung erwerben, und dafür ist Japan für Naturwissenschaft und Ingenieurwissenschaften sehr fortgeschritten. Ich habe mich für das Austauschprogramm NUPACE an der Nagoya University entschieden. Die Nagoya University hat in Japan einen sehr guten Ruf, ist aber in Deutschland nicht bekannt wie die Universitäten in Tokyo und Osaka. Man konnte die Konkurrenz bei der Bewerbung an der RWTH vermeiden, und zu einer günstigeren Stadt als Tokio oder Osaka gehen. Anreise Ich bin mit Etihad von Düsseldorf zum Chubu International Airport Nagoya geflogen. Das Ticket hat hin und zurück ca. 700€ gekostet. Man muss aber in Abu Dhabi umsteigen. Der Umstieg ist von 1 bis 2 Stunden. Zum Rückflug hatte ich Verspätung bei der ersten Reise von Nagoya bis Abu Dhabi. Ich habe deswegen meine Verbindung verpasst und musste 12 Stunden bis zum nächsten Flug warten. Als Tunesier brauche ich ein Visum um durch die Immigration zu gehen und zum von der Fluggesellschaft angebotenen Hotel zu gehen. Ich musste dann einfach im Warteraum bleiben. Mein Gepäck wurde auch mit dieser Veränderung verloren und ich musste 4-5 Tage warten, bis ich es geschickt bekommen habe. Ich würde daher einen direkten Flug empfehlen. Mit dem Shinkansen kommt man nach Nagoya für 10.000 Yen (ca. 65€) ab Tokio und für 4.500Yen ab Osaka (ca. 35€). Unterbringung im Gastland Bei der Bewerbung bekommt man automatisch ein Zimmer im Wohnheim. Es gibt zwei Wohnheime für NUPACE (Austausch) Studenten: Ohmeikan und IR Higashiyama. Die beiden haben ihre Vorteile und Nachteile. . Man kann normalerweise nicht wählen in welchem Wohnheim zu wohnen, sie sind aber beide sehr günstig, wenn man weißt dass es um Japan geht. 13.000 Yen für Ohmeikan und ca. 9.500 Yen für IR Higashiyama. Ohmeikan ist ein ziemlich neue gebaut worden. Man hat ein eigenes Zimmer mit Badezimmer. Pro Etage gibt es eine (nicht so saubere) Gemeinschaftsküche. In Ohmeikan wohnen zum großen Teil Japaner. Man hat dann die Gelegenheit Japanisch zu reden. IR Higashiyama ist ein ziemlich altes Gebäude. Die Isolierung ist daher nicht sehr gut und es wird im Winter ziemlich kalt. Man hat aber dazu eine Eigene Küche und Badezimmer. Es wohnen in Higashiyama keine Japaner. Beide Wohnheime liegen sehr nah an der Uni (weniger als 10min zu Fuß). Betreuung durch die Gasthochschule Ich muss zugeben, dass die Betreuung am Anfang sehr gut durchgeführt wurde. Es gibt mehrere Einführungstermine und die Betreuer helfen bei allem. Anmeldung an der Stadt, Krankenversicherung, Bankkonto, Fächerauswahl… Man macht fast nichts alleine. Sobald ich einen Brief bekommen habe, dessen Inhalt nicht verständlich war, bin ich direkt zum NUPACE Office gegangen, wo mein Problem immer geklärt wurde. Man kann auch bis zu zwei Tutoren zugewiesen bekommen. Sie sind sehr hilfreich um das Japanisch Niveau zu verbessern oder auch einfach um einen Handyvertrag abzuschließen. Studienvorhaben an der Partnerhochschule oder Gastinstitution Ich habe mich entschieden, während des Aufenthalts mich auf die Sprache und die Kultur zu konzentrieren. Dafür habe ich den intensiven Japanisch Kurs jeden Tag besucht, dazu auch andere Kurse wie „Academic Japanese“. Da man fürs ganze Jahr 30 Kreditpunkte insgesamt einsammeln sollte, habe ich dazu auch andere Engineering Kurse besucht, die waren aber nicht besonders schwer. Dank des neuen G30 Programms, verfügt man über ein weites Auswahl von englischsprachigen Fächer in vielen Bereichen wie Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Jura, Wirtschaft und viele andere, aber noch keine große Wahl für Informatik. Die ganzen Fächer und Syllabus kann man sehr einfach online finden (auf der Webseite des G30 Programm und NUPACE Seite). Ich hatte nicht viel zu tun mit anderen Japanischen Studenten in rahmen vom Studium, da alle meine Vorlesungen in Englisch waren, außer dem Japanisch Kurs, was nur Ausländer betrifft. Wenn ich von der Erfahrung anderer ausländischen Kollegen sprechen würde, kann ich sagen, dass die Japaner ziemlich zurückhaltend sind, wenn es um Kontakt mit Ausländer geht. Auch im Lab sind sie sehr ruhig. Die japanische Kultur sorgt aber dafür, dass der Student den ganzen Tag im Lab verbringt. Das ist sehr unterschiedlich zur westlichen Denkweise, dass man seine Arbeit erledigt, und gleich nach Hause fährt. Die Arbeitsleistung wird in Japan üblicherweise und komischerweise nicht mit den Ergebnissen gemessen, sondern mit der Zeit, die man im Lab verbringt. Dafür haben einige Ausländer auch Probleme mit Ihren Boss. Erfolg des Studienaufenthalts im Gastland Ich bin sehr zufrieden mit meinem Aufenthalt in Japan. Ich würde fast sagen, dass ich noch ein Semester geblieben wäre, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte. Andere Studenten hatten aber eine andere Erfahrung. Einige haben sogar in der Mitte des Aufenthalts das Programm unterbrochen und sind zu Ihrem Land zurückgeflogen. Große Interesse an die Sprache und die Kultur, das leckere Essen und die Freunde (Internationale und Japanische), die ich kennengelernt habe, haben dafür gesorgt, dass ich mein Aufenthalt bis zum letzten Tag genossen habe. Die Japaner unterscheiden sich von den Westlichen Leuten sehr und man kann sich sehr schnell allein fühlen. Es ist dafür sehr hilfreich Freunde zu haben, die in derselben Situation sind. Bevor ich in Japan gelebt habe, hatte ich eine ganz andere Idee von den Japanern und dem Land. Die Japaner, die ich im Ausland kennengelernt habe, sind sehr offen (Logisch). Dazu sind die Japaner, die noch nie im Ausland waren, zum großen Teil schüchtern. Ich habe deshalb am Anfang ein paar Schwierigkeiten gehabt, um Kontakt mit ihnen zu knüpfen. Ich habe aber während meines Aufenthalts sehr viel über ihre Kultur gelernt. Dafür verstehe ich jetzt viel mehr, wie man mit ihnen umgehen sollte und habe jetzt kein Problem mehr, zum Beispiel einen fremden Japaner anzusprechen.