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EvangelischeHeimerziehungsarbeitinden
1950er-und1960er-Jahrenzwischen
traditionellerRettungshausarbeitund
reformorientierterJugendhilfe
Von:Bing-vonHafen,Inga
Inhaltsverzeichnis
1. 1:PädagogischeGrundprinzipienderHeimerziehung
2. 2:ÖffentlicheJugendhilfenach1945
3. 3:StrukturenevangelischerHeimerziehungsarbeit
4. 4:Wiederbeginnnach1945
5. 5:PersonelleMängel
6. 6:BaulicheMängel
7. 7:HeimpädagogikzwischenreaktionärerStrafmethodik…
8. 8:…undprogressiverReformanstrengung
9. Anhang
1:PÄDAGOGISCHEGRUNDPRINZIPIENDERHEIMERZIEHUNG
IndenerstenNachkriegsjahrzehntenwardieJugendhilfe
derBundesrepublikzunächsteinmaldaraufbedacht,ihre
ideologischenGrundlagenunddamitauchihre
traditionellenArbeitsmodellezukonservieren.Viele
ElementedesErziehungswesensstammtenbereitsaus
denAnfängenderWaisenhaus-und
Rettungshausbewegungdes19.Jahrhunderts.Vorallem
dieprotestantischgeführtenHeimebezogenihreeigene
IdentitätzuwesentlichenTeilennochimmerausder
AbeitseinsatzbeiderPerlzwiebelernteim
EntwicklungdesRettungshauswesens.Indiesen
KinderheimStammheim/Calw
Anstaltensolltenunversorgte,vermeintlich„sittlich,
geistigundmoralischverwahrloste“Kinder(heute
LandeskirchlichesArchivStuttgart,
würdensievermutlichals„Sozialwaisen“bezeichnet)
Bildersammlung,P10020
„gerettet“werden,siesolltenzugläubigenChristenund
damitzugleichzutreuenUntertanendesStaateswerden.
ErziehungzuArbeit,Ordnung,Reinlichkeit,Keuschheit,Gehorsam,Bescheidenheit,Einfachheit,
Bedürfnislosigkeit,WahrhaftigkeitundEhrlichkeitbildetedasNormenkorsett–strengeAufsicht,
regelmäßigeArbeit,„rettende“Liebe,Strafe,ZuchtundbisweilenmenschlicheHärtewarendie
wesentlichenErziehungspraktiken.AusdemGedankenheraus,dassdieMenschheitvonGottfür
ihreVergehenundSündenbestraftwürde,diesjedocheinZeichenderLiebeGottessei,sahen
die„Väter“desRettungshauswesensdenstrafendenErzieheroderHausvaterals„Stellvertreter
Gottes“,demdieKinderwiderspruchsloszugehorchenhatten.(1)StrengeZuchtundkörperliche
BestrafunggaltenalsAusdruckeinervergebendenLiebeundzugleichalswichtigesMittelzur
BußeundalsInstrument,die„sittlichverdorbenen“KinderanLeibundSeelezubessern.(2)
Ungeachtetdieses„Rettungsgedanken“warundbliebdasöffentlicheErziehungsweseninerster
LinieeinInstrumentmitsozialdisziplinierendemCharakter.IndiegleicheRichtungzielteauch
dasinden1920erJahrenerlasseneReichsjugendwohlfahrtsgesetz.Inihmwurdenerstmals
umfangreicheStruktureneineröffentlichenJugendhilfeeinheitlichfestgeschrieben.Es
beinhaltetedenfürdiedamaligeZeitzwarfortschrittlichenGedanken,dass„jedesdeutscheKind
(…)einRechtaufErziehungzurleiblichen,seelischenundgesellschaftlichenTüchtigkeit“
hätte.(3)InderPraxisjedochbildetenkontrollierende,eingreifendeoderrepressiveMaßnahmen
denKerndervorgesehenenMaßnahmen.DarinzeigtesichdaslangeZeitvorherrschende
VerständnisvonJugendhilfeundJugendfürsorge,daseheralsReaktionaufbereitsbestehende,
bzw.drohendeMissstände,dennaufvorbeugende,helfendeUnterstützungausgerichtetwar.
DieseBetrachtungsweisesolltesichimKernerstabdenspäten1960erJahrengrundlegend
wandeln,alsdieErziehungshilfepraxiseineweitreichendeNeuausrichtungerlebte.(4)
ZwarhatteesbereitszuBeginndes20.JahrhundertserstereformpädagogischeBestrebungen
gegeben.IhreIdeenhattensichindenevangelischenInstitutionenjedochnichtingrößerem
UmfangetablierenkönnenundwurdenzudemdurchdieaufUnterordnung,Disziplin,Gehorsam,
FleißundmilitärischenDrillausgerichteteErziehunginderNS-Zeitvollendswiederinden
Hintergrundgedrängt.FürdieHeimerziehungnachdem2.Weltkriegbedeutetedies,dassihre
ArbeitaufpädagogischenKonzeptenberuhte,diegroßeParallelenmitdenErziehungszielenund
-modellenausKaiserreichundnationalsozialistischerHerrschaftaufwiesen.(5)Andieser
restaurativenundautoritärausgerichtetenFormvonErziehungsolltesichauchinden
Folgejahrenzunächsteinmalerstaunlichwenigändern.
2:ÖFFENTLICHEJUGENDHILFENACH1945
DasObereHausaufderKarlshöhein
Ludwigsburg
LandeskirchlichesArchivStuttgart,
Bildersammlung,U435
EbenfallsnahezuunverändertbliebdieGesetzeslage,auf
derenGrundlageeineHeimeinweisungvonKindernund
Jugendlichenverfügtwerdenkonnte.Das
Reichsjugendwohlfahrtsgesetzwurdezwar1953und
dannnochmals1961novelliert–seineKerninhalte
basiertenjedochnachwievoraufden
ordnungspolizeilichenVorstellungendes
UrsprungsgesetzesausderWeimarerZeit.Damithatten
auchzweiseitherzentraleMaßnahmenderöffentlichen
Jugendhilfe–dieEinweisungaufgrundvongerichtlich
angeordneterFürsorgeerziehung(FE),sowiediefreiwillige
Erziehungshilfe(FEH),dieimGegensatzzurErsteren
ausschließlichimKonsensmitdenElterndurchgeführt
werdenkonnte–imbundesrepublikanischen
JugendhilfewesenweiterhinBestand.
ZuständigfürAnordnungundDurchführungdieserMaßnahmenwarenwiebisherdiejeweiligen
lokalenJugendämterundWohlfahrtsbehörden.LautGesetzoblagihnenzudemdie
BeaufsichtigungdereinzelnenHeime.Daesjedochvielerortsnochbisweitindie1950erJahre
hineinkeineentsprechendenÄmtergab(odersieunterchronischemPersonalmangellitten),
wurdedieseKontrollfunktionenweitestgehendandiejeweilszuständigenTrägerverbände
delegiert.(6)FürdieevangelischenEinrichtungeninWürttembergübernahmdieseAufgabeder
LandesverbandderInnerenMission.DerdamaligeGeschäftsführerDr.GotthilfVöhringerbetonte,
dassdamitdieRolledesStaatesauf„gelegentlicheEinblicke“indieallgemeineArbeitder
Häuserbeschränktsei,dieKontrolledereigentlichenErziehungsarbeitjedochvollundganzin
denHändendesLandesverbandsliege.(7)DieserEinflusswurdejedochimZugederNovelledes
Jugendwohlfahrtsgesetzesvon1961zunehmendbeschnitten.DieBehördenwolltennunihren
eigenenAnteilanderinstitutionalisiertenHeimaufsichteffektivstärken–wasvonden
kirchlichenVerbändennichtunbedingtmitWohlwollenbetrachtetwurde,fürchtetensiedoch
einenmassivenVerlustdereigenenKontrollfunktion.(8)
IndenerstenbeidenNachkriegsjahrzehntenwardasHauptinstrumentöffentlicherErziehungdie
behördlichangeordneteHeimunterbringungaufderGrundlagederbeidenbereitsgenannten
MaßnahmenderfreiwilligenErziehungshilfe(FEH),sowiederFürsorgeerziehung(FE).(9)Mittels
diesermassivenEingriffeindasErziehungsrechtvonElternübernahmdieöffentliche
JugendhilfedieEntscheidungshoheitüberalleweiterenerzieherischenMaßnahmen.Daneben
gabes–offenbarbesondershäufiginderunmittelbarenNachkriegszeit–auchFamilien,diedie
HeimunterbringungihrerKinderauseigenemAntriebbetrieben.Diesesogenannten
„Privatzöglinge“,dieoftnurkurzeZeitindenEinrichtungenverblieben,warenindenHeimen
aberbeiweiteminderMinderheit.Interessantaberwar,dassdieEinweisungenaufGrundlage
derFEHerstabden1950erund1960erJahreninsignifikanterWeiseanstiegen.(10)
LautgesetzlicherGrundlagewurdeöffentlicheErziehungangeordnet,soferneine„latenteoder
manifesteVerwahrlosung“vonMinderjährigenvorlag.AusSichtderBehördenkonntediese
durchunterschiedlicheProblemlagenverursachtwerden:einerseitsdurcheinenMissbrauchdes
ErziehungsrechtsdurchdieEltern(auchinFormeinerNichterfüllungderPflege-,BetreuungsundErziehungsbedürfnissedesKindes),aberandererseitsauchdurchoffensichtliches(oder
unterstelltes)FehlverhaltenderKinderundJugendlichenselbst.(11)AufdieseWeisekonnten
FamilienschnellundbisweilenungerechtfertigtindenFokusderJugendämtergeraten,dennin
dervonNormenundfestenErwartungshaltungendominiertenNachkriegsgesellschaftgaltein
vermeintlichdeviantesVerhaltenraschalsBedrohungdesgesellschaftlichenWertekanons.
SchnelleundnichtseltenunverhältnismäßigeBehördeneingriffeundrestriktiveMaßnahmen
warendieFolge.
3:STRUKTURENEVANGELISCHERHEIMERZIEHUNGSARBEIT
WährenddernationalsozialistischenHerrschafthattenspeziellkonfessionelleEinrichtungenum
ihreExistenzbangenmüssen.Fast20EinrichtungenderevangelischenErziehungsfürsorge
warenzuranderweitigenVerwendungbehördlichbeschlagnahmtworden.Etlicheweitere
wurdenimKriegentwederstarkbeschädigtoderkomplett
zerstört.(12)Nach1945gelangtenjedochdiemeisten
dieserentkonfessionalisiertenHäuserraschwiederinden
BesitzihrerursprünglichenTrägerzurückundsoließder
WiederbeginndesAnstaltslebensnachKriegsendenicht
langeaufsichwarten.(13)NimmtmandasZeitfensterbis
zumBeginnder1970er-JahreindenBlick,gabesinjener
Phaseraschwiederüber40Kinder-undJugendheimein
evangelischerTrägerschaftmitdenverschiedensten
Arbeitsschwerpunkten–nichtmitgezähltsind
EinrichtungenderBehindertenhilfe,reineWohnheimefür
jungeErwachsenesowieEinrichtungender
Kindererholung.(14)EtwazweiDritteldieserHäuser
konntenaufeinebisins19.Jahrhundertreichende
Rettungshaustraditionzurückblicken.(15)
KindergruppevordemKinderheim"Heimatfür Grundsätzlichwaren–undsind–dieAnstaltenrechtlich
eigenständigeInstitutionen,dievonVereinen,Stiftungen
oderauchjuristischenPersonengetragenwurden.Ihre
LandeskirchlichesArchivStuttgart,
ZugehörigkeitzurInnerenMissionzeigtesichdurchdie
Bildersammlung,U180
MitgliedschaftimgleichnamigenLandesverband,dem
heutigenDiakonischenWerkWürttemberg.Der
LandesverbandwarinderRegelnichtimBesitzeigener,vonihmselbstbetriebener
Heimatlose"inMistlaubeiKirchberg/Jagst
Erziehungsanstalten,sondernfungiertealsverbindenderDachverband.(16)Innerhalbdes
VerbandsbegründetendieErziehungsanstaltenbereitsimJahr1868einegemeinsame
Interessenvertretung.Ausdiesenfortanregelmäßigdurchgeführten„Hausväterkonferenzen“
entstandinden1920er-JahrenmitdemLandesverbandevangelischerErziehungsanstaltenin
WürttembergeineigenerFachverbandunterdemDachderInnerenMission,derbisheutedurch
regelmäßigeZusammenkünfteeinwichtigesMediumfürInformationsaustauschund
KoordinierungderJugendhilfe-Arbeitdarstellt.(17)
DieErziehungseinrichtungen,diefürdengegebenenZeitrahmenrelevantsind,lassensichgrob
indreiKategorienunterteilen:HeimefürSäuglingeundKleinkinder,Heimefürschulpflichtige
KinderundHeimefürdieschulentlasseneJugend,alsofürMinderjährigeabdemAltervon14
Jahren.ZusammengenommenbesaßensieeineAufnahmekapazitätvonetwa3500bis4000
Plätzen,wobeiweitüberdieHälftedavonKindernimSchulaltervorbehaltenwar.Etliche
Einrichtungen,wiezumBeispielderLindenhofinGeislingenanderSteige,dasHeimin
StammheimbeiCalw,dieWilhelmspflegeinStuttgart-PlieningenoderauchdieSophienpflege
TübingenstandenKindernfastallerAltersklassenoffen.Somitgabesinrund30HäusernPlätze
zurAufnahmevonSäuglingenundKleinkindern.EtwagleichvieleHeimenahmen
Schulpflichtigeauf.UngefährzweiDritteldieserEinrichtungenverfügtenzudemübereineeigene
Heimschule–zumeistwarendiesreineVolksschulen,mitunteraberauchHilfs-oder
Sonderschulen.MitHeimenverbundeneMittel-undhöhereSchulenbliebenhingegendie
Ausnahme.
4:WIEDERBEGINNNACH1945
AlltaginderNachkriegszeit:Kinderleben
zwischenTrümmern
DieBemühungenumrascheEtablierungvongeregelten
undkontinuierlichgesichertenHeimbetriebenfandenvor
demHintergrundeinesweitverbreitetenMassenelends
undeinesmassivenFlüchtlingsproblemsstatt,vondem
auchKinderundJugendlicheaußerordentlichstark
betroffenwaren.MillionenvonMenschenhattenimKrieg
ihreHeimatverloren.IndenerstenNachkriegsjahrengab
esinWestdeutschlandschätzungsweise80-100.000
heimat-undelternlosumherziehendeMinderjährige,
hinzukaminderFolgezeiteinenennenswerteZahlvon
jugendlichenVertriebenenundFlüchtlingenausder
LandeskirchlichesArchivStuttgart,
sowjetischbesetztenZone.(18)Heimatlosigkeitund
Bildersammlung,U109
Flüchtlingselendtrugensomitnichtunerheblichdazubei,
dassdieHeimenach1945quasiausdemStandeinen
regelrechtenAnsturmneuerInsassenzubewältigenhatten.DadiebestehendenHäuserdie
MassederKinderundJugendlichenkaumaufzunehmeninderLagewar,entstandenindieser
PhaseinWürttembergsogareinigeneueHeime.AlsBeispieleerwähntseienandieserStelledas
1947inBetriebgenommeneLandheim„BurgLichtenberg“imKreisHeilbronnsowiedas
Kinderheim„Lindenhof“inGeislingenanderSteige.(19)
FürmancheKinderwardieHeimunterbringungnureinkurzesIntermezzo:beispielsweise,um
denAufenthaltindenschlechtbeleumdetenFlüchtlings-undBarackenlagernzuvermeidenoder
beiKrankheitderMutter.AnderehingegenverbrachtenihregesamteKindheitin–oftmalssogar
wechselnden–Heimen.SpezielldieseHeimwechselwarenfürdenEinzelnenmitimmensen
psychischenBelastungenverbunden:SiebedeutetenVerlassendesalten,vertrautenUmfelds
undderdortigenFreundesowieEinfindenineinneuesHeim,Gewöhnunganneue
BezugspersonenundneueRegeln,aberauchdasEroberneinesPlatzesinderinternenHierarchie
derKindergruppe.
5:PERSONELLEMÄNGEL
DieseNachkriegsperiodewaraucheineZeitdesanhaltendenPersonalmangels.Die
MitarbeiterschaftenwarenwährenddesKriegesdeutlichausgedünnt,aberaneineumgehende–
angesichtsderdeutlichsteigendenBelegungszahleneigentlichzwingenderforderliche–
AufstockungderMitarbeiterschaftwarvorerstnichtzudenken.Angesichtsdesanhaltenden
MangelswarendieHeimegenötigt,auchaufpädagogischnichtausreichendausgebildetes,
vielfachauchkomplettberufsfremdes,Personalzurückzugreifen.(20)SelbstPraktikantenwurden
alsvollwertigeArbeitskräfteeingesetzt,bisweilensogarohnelängereEinarbeitungszeitund
entgegenjederVernunftauchkompletteigenverantwortlich.(21)Obwohldie1954inReutlingen
eingerichteteEvangelischeSchulefürHeimerziehungundeinbreitgefächertesProgramman
berufsbegleitendenAus-undFortbildungsmaßnahmendenQualifikationsstandartdes
Heimpersonalssukzessivehebensollten,bliebdasHeimlebennochüberJahrehinweggeprägt
vonchronischemMitarbeitermangelundbeständigerÜberlastungdesvorhandenen
Personals.(22)
ObwohldieErkenntnis,dasseinepädagogischeAusbildungunabdingbareVoraussetzungfürdie
TätigkeitimErziehungsbereichseinsollte,hinktediePraxisweithinterher.Noch1969verfügte
lauteinerexemplarischenBestandsaufnahmein43HeimennuretwadieHälftedesdort
eingesetztenPersonalsübereinschlägigeFachausbildungen.(23)Zudemwardie
HeimerziehungsarbeiteinBereichmitverhältnismäßighoherFluktuationinnerhalbder
Mitarbeiterschaft.DarunterlittdieerzieherischePraxis:SomusstensichdieKinderhäufigauf
neueBezugspersoneneinstellen,diejeweilseigeneRegelnundindividuelle
Erwartungshaltungenmitbrachten.
6:BAULICHEMÄNGEL
EineVielzahlderwürttembergischenHeimekonnte1945
bereitsaufeinelangeGeschichtezurückblicken–nicht
wenigevonihnenstammtensogarausdem19.
Jahrhundert.Diesbedeutetejedoch,dassdiemeisten
EinrichtungenauchnachEndedes2.Weltkriegsnoch
immerinjenenGebäudenlogierten,indenensieeinst
ihreArbeitbegonnenhatten.NachlangenJahrendes
Modernisierungs-undInvestitionsstausbefandensiesich
InvielenHeimenherrschteinder
nachEndedes2.Weltkriegeszumeistaufdemgleichen
NachkriegszeitdrangvolleEnge,soauchim baulichenZustandwienochvordemJahr1933.Ihre
HfswerksfürFlüchtlingskinderLaufenmühle Ausstattungwaroftmalskomplettveraltetundwies–
beiWelzheim
zumalaufsanitäremGebiet–deutlicheMängelauf.Die
Folgedessenwar,dassHeimkinderundMitarbeitendemit
LandeskirchlichesArchiv,Bildersammlung,U
kargenundmeistzuengenRäumlichkeitenVorlieb
124
nehmenmusstenunddiesvielfachnochüberJahre
hinweg.NochimJahr1961solltedasHeimin
Lichtensternanlässlichseines125.JubiläumsfüreinePressebesichtigunggeöffnetwerden.Im
VorfeldbesichtigtederPsychologedesLandesverbandsderInnerenMission,Dr.Mausshardt,
gemeinsammitdemLeiterderdortigenPressestelle,PfarrerTondock,dasHaus.Letztererriet
danachvonderEinladungderPresseab.InfolgederbestehendenRaumnotseiendieUnterkünfte
derKinderäußerstengbelegt,dieSchlafzimmerseieninihrer„Ansehnlichkeit“sehr
unterschiedlichundnichtzuletztoffenbarteder„unzulänglicheZustandeinigerAborte,das
offensichtlichmangelhafteFunktionierenderdortvorhandenenGeruchsverschlüsseund
dergleichen“.AlledieseMängelwürden„beieinerPresse-Führungzwangsläufigpeinlich
auffallen“.(24)
IndieserPhase,diesowohlinnerhalbderHeimealsauchfürdenRestderBevölkerungmit
Elend,Not,derAbhängigkeitvonwohltätigenSpendenausdemAuslandverbundenwar,wurde
derRenovierungs-undModernisierungsbedarfderHeimezwarerkannt–aberesfehltendie
finanziellenMittelfürwesentlicheNeuerungen.Vielerortswurdezwarschonseitden1950er
Jahreneifriggeplant,umgesetztwerdenkonntendiesemillionenschwerenBauprogramme
jedochzumeisterstinden1960ern.NichtseltenwurdendiebisherigenunzulänglichenGebäude
komplettaufgegebenunddurcharchitektonischanspruchsvolleunddenneuesten
ErkenntnissenderkonzeptionellenHeimpädagogikentsprechendeNeubautenersetzt.(25)
AllerdingshieltsichinfachwissenschaftlichenKreisennochlangeZeiteinehartnäckige
Diskussiondarüber,obmoderneHäuserunabdingbareVoraussetzungfürgelingende
Heimerziehungseien.ImmerwiedermahntenkritischeStimmen,dassdurchdieteuren
BauprogrammediedringendbenötigtenFinanzmittelfürdieSchaffungeineratmosphärisch
angenehmenundpädagogischansprechendenInnenausstattungfehlenwürden.
7:HEIMPÄDAGOGIKZWISCHENREAKTIONÄRERSTRAFMETHODIK…
RichtungsweisendinderErziehungbliebenauchnach1945jenebereitsgenannten
althergebrachtenIdealewieZucht,Gehorsam,Disziplin,Abhärtung,Kontrolle,Ordnungund
Sauberkeit.DiesepädagogischeAusrichtunggaltzujenerZeitjedochnichtausschließlichfür
dieHeimerziehung,sondernbildeteauchdiewesentlichenZielederindenmeistenFamilien
praktiziertenErziehungab.ZieldieservonStrenge,UnnachsichtigkeitundZuchtdominierten
Pädagogikwardasgehorsame,angepasste–untergeordnete–Kind.
WasbedeutetediesnunfürdenAlltagderindenHeimenuntergebrachtenKinderund
Jugendlichen?DieErinnerungenehemaligerHeimkinderzeigenoftmalseinweniganheimelndes
Bild.GebliebensindBerichteüberfehlendeemotionaleZuwendung,wenigindividuellen
Freiraum,einenbisweilenmilitärischanmutendenUmgangstonundnichtzuletztüber
regelmäßigeAnwendungkörperlicherStrafmethoden.Heimlebenvollzogsichzudem
hauptsächlichimKollektiv.DieKinderbekamenkaumMöglichkeiten,sichFreiräumezu
schaffenundeigenständigüberdieGestaltungihrerZeit(auchihrerFreizeit)zuentscheiden.
MitverantwortlichdafürwardieTatsache,dasssietäglichinnichtunerheblichemUmfangzur
MitarbeitinHaus-undLandwirtschaftderHeimeverpflichtetwaren.
Oberste,denTagesablaufstrengreglementierendeLeitliniedesAlltagsbildetedieHeimordnung.
VerstößegegenderenVorschriftenwurdenunnachgiebigsanktioniert.Sogehörtendie
unterschiedlichstenStrafmaßnahmenzumfestenBestandteildesAlltagsderKinder.Auch
frechesundaggressivesVerhalten,Entweichungen,mutwilligeSachbeschädigungoder
ArbeitsverweigerungbotenAnlasszurBestrafung.DabeigaltdiekörperlicheZüchtigunglange
ZeitalsunentbehrlichesErziehungsmittel,dasinweitenTeilenderBevölkerungbefürwortetund
auchvonvielenElternselbstganzselbstverständlichangewandtwurde.(26)Elternwarenals
ErziehungsberechtigtevomGesetzgeberdazuermächtigt,ihreKinder„angemessen“körperlich
zuzüchtigen.AberauchdasHeimpersonalhattebeiderAnwendungkörperlicherZuchtmittel
langeZeitdasRechtaufseinerSeite.NochdaswürttembergischeAusführungsgesetzzurNovelle
desJugendwohlfahrtsgesetzesvon1963gestattetedenProtagonistenderstaatlichen
ErziehungsgewaltdieDurchführungkörperlicherBestrafung.DieseRegelungbasierteaufdem
Gedanken,dassHeimerziehung„ErziehungkraftÜbertragung“war.Dieelterliche
ErziehungsgewaltgingdemgemäßmitallseinenInhaltenuneingeschränktaufdas
ErziehungspersonalindenHeimenüber.(27)Dochgabesauch–zumindestinderTheorie–
GrenzenundRegelnfürdenerlaubtenUmgangmitkörperlichenStrafmethoden.Aufder
JahrestagungdesEvangelischenReichserziehungsverbands1965wurdezurKlarstellung
ausgeführt,dass„maßvolleOhrfeigen“undsogarSchlägeandenKopfzulässigeZuchtmittel
seien.DasgleichegaltauchfürSchlägeaufdasGesäß.Geschlagenwerdendurfteentwedermit
derHandoderdemStock.DieNutzungandererGegenständewieSchlüsselbunde,Lineale,
MetallstäbeoderauchdieVerabreichungvonFußtrittenwarenausdrücklichnichterlaubt.Nicht
einmalaufeinebesondereGeheimhaltungmusstegeachtetwerden,denndieSpurenvon
Züchtigungendurftensogarsichtbarsein,denn„…blaueFlecken,leichteSchwellungenund
Striemenalleinbrauchennichtunbedingtschädlichsein“.(28)
WärendieseRegelnundEinschränkungenbeiderpraktischenAnwendungkörperlicherZucht
allerortsstrengbefolgtworden,hätteesdemütigendeundsadistischeStrafen,aberauch
übermäßigeGewalt-undMisshandlungsorgien,vondenenvieleZeitzeugenheuteberichten,
nichtgebendürfen.DassesderartigeÜberschreitungenderZüchtigungsbefugnisaberdennoch
regelmäßiggegebenhatunddassdiejuristischdefinierteGrenzezurKörperverletzunginvielen
Heimenverletztwurde,darfalserwiesenbetrachtetwerden.Juristischgeahndetwurdendiese
Verstößejedochnursehrselten,dennnurwenigedieserVorfällegelangtenüberhauptzur
Anzeige.AuchderfürdieHeimaufsichtverantwortlicheLandesverbandderInnerenMission
wurdemehrheitlichnurdanneingeschaltet,wenneine„skandalöseAnzeige“drohte,diedem
AnsehenderevangelischenHeimerziehungsarbeitinderÖffentlichkeitschadenkonnte.(29)
AllerdingsfehlteesdenmeistenHeimkindernvermutlichanentsprechenden
VertrauenspersonenundandergesellschaftlichenLobby,umerlitteneMisshandlungenbeiden
Behördenanzuzeigen.Geschahdiesdennoch,soverhängtendieGerichtezumeistkaum
nennenswerteStrafen,wassicherauchaufdienichtklardefiniertenBegriffsbestimmungenund
AbgrenzungenzwischenerlaubterkörperlicherZuchtundverbotenerKörperverletzungimAmt
infolgeeinerÜberschreitungdesZüchtigungsrechtszurückzuführenwar.(30)
ZumalltäglichenErlebenderHeimkindergehörtenaberauchverschiedene
Disziplinierungsmaßnahmen,diediefreieEntscheidungs-undHandlungsfreiheitderKinder
beschränkten.DazukonntenKleider-undFrisurenvorschriften,dieselbstverständlicheKontrolle
ein-undausgehenderPost,aktiveBeschränkungderKontaktevonHeimkindernzurAußenwelt
aberauchdasVerbotderfreienLiteraturwahlgehören.SoinformiertederHausvaterdes
MartinshausesKleintobel:„ImmerwiedernotwendigwerdendeKonfiskationvonGedrucktem
ausKoffernundPaketenveranlassenmichzudernachfolgendenBitte.Wirräumendiese
SchriftenausundvernichtensiemitderBegründung,dassesimMartinshaussaubersein
müsseundderNachdruckhieraufanderenDingenliege.“(31)ObgleichvieledieserMaßnahmen
selbstnachAnsichtvonZeitgenossen„unverhältnismäßigeEingriffeindasPersönlichkeitsrecht“
derKinderdarstelltenunddamiteigentlichnichtverfassungskonformwaren,bliebensiein
vielenHeimendennochanderTagesordnung.(32)
Heimerziehungwarbisweitindie1960erJahrehineinzugroßenTeilenaufdenErhaltvon
Traditionenbedacht.AberauchangesichtsvermeintlichvorrangigerAlltagsproblemestanddie
RealisierunggrundlegenderVeränderungenoderneuerpädagogischerKonzeptezunächstim
Hintergrund.HeimerziehungbedeutetedeshalbnachwievorinersterLinieausschließlich
BewahrungderKinder.ZeitundRaumfürdieEntwicklungindividuellerNeigungenund
FähigkeitenwarMangelware.(33)DerHeimalltagzeichnetesichvielmehrdurcheine„straffe
Zucht“,verbundenmitregelmäßigen,beinaheschonselbstverständlichen,Gewalterfahrungen,
aus.ZwarwardieSituationindenHeimenundderalltäglicheUmgangmitdenKindernschon
seitden1950erJahrenimmerwiederangeprangertworden,unteranderemdurch
Zeitungsberichte,einJahrzehntspäterauchdurchAufsehenerregendeBefreiungsaktionen.
AllerdingsneigtendieVerantwortlichenindenHeimendazu,dieseFormderKritikals
EinzelmeinungenlinksgerichteterundextremistischerGruppierungenabzuwerten.Eine
ernsthafteAuseinandersetzungmitdengeäußertenKritikpunktensollteerstimZugeeinerinden
1960erJahrenmitwachsenderIntensitätbetriebenenfachwissenschaftlichenDiskussion,die
sichinunzähligenPublikationenundthemenspezifischenReferatenaufTagungenund
Fortbildungsveranstaltungenniederschlug,stattfinden.DiesmarkiertedenBeginneines
langwierigenReformprozesses,dergrundlegendekonzeptionelleVeränderungendergesamten
Jugendhilfestrukturbeinhaltete.
8:…UNDPROGRESSIVERREFORMANSTRENGUNG
Dementsprechendbeinhaltetedas„WildbaderMemorandum“–erarbeitetvom
württembergischenLandesverbandEvangelischerErziehungsheimeimJahr1970alsReaktion
aufdievielfältigeKritikanderHeimerziehung–konkreteEmpfehlungenzurbaulichenund
strukturellenUmgestaltungderHeime,sowieForderungennachAnstellungausreichend
qualifiziertenPersonals.DochweitausbedeutsamerfürdenAlltagderKinderwardiezudieser
ZeiterstmalsgeäußerteForderungnachDemokratisierungdesHeimwesens.Auchdas
MemorandumbezeichnetediedemokratischeStrukturals„einzigverantwortbare“
Heimstruktur.(34)FreieEntfaltungderPersönlichkeitundBefähigungderKinderzurEigen-und
MitverantwortungwurdennunzuzentralenBestandteilenderHeimpädagogikerklärt.Allerdings
sollteesnochetlicheJahredauern,bisdasReformbewusstseinallerortenanerkanntund
notwendigeVeränderungengroßflächigrealisiertwerdenkonnten.DieUmwandlungvonder
„Bewahranstalt“KinderheimhinzurJugendhilfeeinrichtungmodernerPrägungwarein
langwierigerEntwicklungsprozess,derzuBeginnder1970erJahreerstanseinemAnfangstand.
DochauchderbegonneneReformprozesssolltenichtdarüberhinwegtäuschen,dassdie
HeimerziehungbisdahinvieleGenerationenvonKindernhervorgebrachthat,diekaum
ausreichendRüstzeugmitbekommenhaben,umimLeben„draußen“zubestehen.
DurchbrocheneBiographien,wechselhafteLebenswandel,Heimat-undHaltlosigkeitzeugen
davon,dassnichtwenigeehemaligeHeimkinderderNachkriegsperiodezeitlebensmit
vielgestaltigennegativenAuswirkungenihrerHeimunterbringungzukämpfenhaben.
1. Priem,Karin:DieGeschichtederevangelischenKorrektionsinstitutionRettungshausin
Württemberg(1820-1918).ZurSozialdisziplinierungverwahrlosterKinder,Köln/Weimar/Wien
1994,S.246f.
2. Schmidlin,JohannGottlieb:DieOrts-undBezirks-ErziehungshäuserfürverwahrlosteKinder
imKönigreicheWürttemberg,Stuttgart1828,S.60f.
3. Reichsgesetzblattvom29.Juli1922,Teil1,S.633-648,hierS.633.
4. Münder,Johannes:ErziehungshilfenundRecht,in:Blandow,Jürgen;Faltermeier,Josef
(Hrsg.):ErziehungshilfeninderBundesrepublikDeutschland.StandundEntwicklung,
Frankfurt/Main1989,S.20-36.
5. Kuhlmann,Carola:Erbkrankodererziehbar?JugendhilfealsVorsorgeundAussonderungin
derFürsorgeerziehunginWestfalenvon1933-1945,Weinheim/München1989,S.37.
6. LandeskirchlichesArchivStuttgart(LKAS),L1Best.-Nr.2825.Schreibendes
Reichserziehungsverbands(EREV)andieLandesverbändederInnerenMissionvom
10.1.1956.
7. LKAS,L1Best.-Nr.1495.TextvonGotthilfVöhringerausdemJahr1951.
8. LKAS,L1Best.-Nr.2825.AktennotizvonAntonieKrautübereinGesprächmit
OberregierungsratDr.SchollvomRegierungspräsidiumNordwürttembergvom11.1.1957.Zur
EntwicklungderGesetzeslagesiehe:Metzger,Manuel:Heimerziehunginden1960erJahren.
UnveröffentlichteDiplomarbeitanderEvangelischenFachschuleReutlingen-Ludwigsburg,
2008.
9. Lützke,Annette:ÖffentlicheErziehungundHeimerziehungfürMädchen1945bis1975–
Bilder„sittlichverwahrloster“MädchenundjungerFrauen,Essen2002,S.65.
10. Frings,Bernhard;Kaminsky,Uwe:Gehorsam–Ordnung–Religion.Konfessionelle
Heimerziehung1945-1975,Münster2012,hierbes.S.21-42.
11. Lützke,S.65.
12. LKAS,L1Best.-Nr.2810.VortragaufderJahresversammlungderInnerenMission1948in
Leonberg.
13. LKAS,L1Best.-Nr.2556.Gotthilf,Vöhringer:DieInnereMissioninWürttemberg1945–1948.
EinebislangunterkonfessionellemTrägerarbeitendeErziehungseinrichtung,das
FürsorgeheimSchönbühl,das1942vondenBehördenkonfisziertwordenwar,bliebauch
nachdemKrieginstaatlichemBesitz.
14. ZurErarbeitungderHeimstrukturvgl.LandesverbandderInnerenMissioninWürttemberg
1955;LandesverbandderInnerenMissioninWürttemberg1963undDiakonischesWerkder
evangelischenKircheinWürttemberg1971.Sieheauch:LKAS,L1Best.-Nr.2794.HeimVerzeichnisderKinder-undJugendheime,ca.1958.AndieInnereMissiongebundene
ErholungsheimefürKindergabes1955inWürttemberg14.
15. LKAS,L1Best.-Nr.2810.FüreinenÜberblicküberdiezeitlicheAbfolgeder
Rettungshausgründungensiehe:DieinnereMissioninWürttembergindenJahren1848,
1945&heute.VortraggehaltenaufderJahresversammlungderIMinLeonbergam
25.10.1948.
16. LKAS,L1Best.-Nr.112und1490.EineAusnahmewardas1947gegründeteLandheimBurg
Lichtenberg,daskurzzeitiginunmittelbarerTrägerschaftdesLandesverbandesderInneren
Missionwar.Allerdingswardieserbemüht,dasHausschnelleinemanderenTrägerzu
übergeben.DieneuentstandeneevangelischeHeimstiftungübernahmdieseRolle1952und
wandeltedieEinrichtungsukzessiveineinAltersheimum.
17. BisindieNachkriegszeithineinwardieseingemeinsamerFachverbandmitden
EinrichtungenderBehindertenhilfe.ZudenAnfängenvgl.BlätterfürdasArmenwesen1868.
18. Peukert,DetlefJ.K.:Jugendhilfe–HistorischerRückblickundneuereEntwicklungen,
München1990,S.33f.
19. ZurBurgLichtenbergsiehevorallem:LKAS,L1Best.-Nr.112undBest.-Nr.1490.
InformationenzumLindenhofin:Ebd.,Best.-Nr.3119.
20. LKAS,L1Best.-Nr.1369.VortragaufderHausvaterkonferenz1953:„Wiebekommenunsere
HeimedierechtenErzieherfürdieunsanvertrautenKinder?“.
21. SehraufschlussreichsindhierdieBerichtederPraktikantenausdemTheologischen
Dienstjahr,in:LKAS;L1Best.-Nr.1220,1345,1347,1350,1355und1357.
22. ZurGeschichtederEv.SchulefürHeimerziehungsiehe:Ev.FachhochschulefürSozialwesen
Reutlingen(Hrsg.):20JahreEvangelischeFachhochschulefürSozialwesen,Reutlingen19731993.40JahresozialberuflicheAusbildunginReutlingen,1954-1994,Reutlingen1993.
23. EvangelischerErziehungsverband(Hrsg.):ZurLagederHeimerziehung,Hannover1970,S.11.
24. LKAS,L1Best.-Nr.2401.AktennotizvonPfr.Tondockvom17.4.1961.
25. AlsBeispielseihierderNeubaudesKinder-undJugenddorfesSiloahinIsnygenannt,siehe
dazu:Bing-vonHäfen,Inga:„IchweißeinenOrt,woviele,vieleKinderwohnen“.100Jahre
Geschichte:DieEntwicklungdesWaisenhausesSiloahzumKinder-undJugenddorf,Isny
2010,hierbes.S.90-105.
26. ImJahr1962beispielsweiselagderAnteilschlagenderElternbei80%,vgl.:Winkler,Ulrike:
GewaltinderevangelischenHeimerziehunginden1950erund1960erJahren–Befundeund
Erklärungsversuche,in:Kaiser,Jochen-Christoph;Scheepers,Rajah(Hrsg.):Dienerinnendes
Herrn.BeiträgezurweiblichenDiakonieim19.und20.Jahrhundert,Leipzig2010,S.309324,hierS.323.
27. Hartmann,Helmut:DieErziehungsmittel,insbesonderedieKörperstrafeinderheutigen
HeimerziehunginrechtlicherHinsicht,in:DasErziehungsheimheute.FünfVorträgegehalten
währendderArbeitstagungdesEREV1965,hierS.63.Hartmannwarvon1950-61im
LandesverbandderInnerenMissionzuständigfürdieHeimaufsicht.
28. Ebd.,S.68ff.
29. LKAS,L1Best.-Nr.2532.AuseinerAktennotizvonPfarrerHartmannvom24.5.51951das
HeimTempelhofbetreffend.
30. Vgl.einenVorgangausdemHeiminLichtenberg,in:LKAS,L1Best.-Nr.2532.
31. LKAS,L5Best.-Nr.179,Martinsblättle4,Februar1955.DiefolgendeAusgabedes
MartinsblättleenthielteineListedererlaubtenundvonderHeimleitungempfohlenenBücher.
32. Denninger,Erhard:JugendfürsorgeundGrundgesetz,in:Giesecke,Hermann(Hrsg.):
OffensiveSozialpädagogik,Göttingen1973,S.81-89,hierS.86.DerAutorwarJuristund
hattediesenArtikelingekürzterFormbereitsvierJahrezuvorinderFrankfurterRundschau
veröffentlicht.
33. Vgl.Frings,Kaminsky,S.44.
34. ZumWildbaderMemorandumvgl.LKAS,L1Best.-Nr.1295und1297.
Aktualisiertam:20.07.2015
Bildnachweise
AbeitseinsatzbeiderPerlzwiebelernteimKinderheimStammheim/
AbeitseinsatzbeiderPerlzwiebelernteimKinderheimStammheim/Calw
LandeskirchlichesArchivStuttgart,Bildersammlung,P10020
DasObereHausaufderKarlshöheinLudwigsburg
DasObereHausaufderKarlshöheinLudwigsburg
LandeskirchlichesArchivStuttgart,Bildersammlung,U435
KindergruppevordemKinderheim"HeimatfürHeimatlose"inMistl
KindergruppevordemKinderheim"HeimatfürHeimatlose"inMistlaubei
Kirchberg/Jagst
LandeskirchlichesArchivStuttgart,Bildersammlung,U180
AlltaginderNachkriegszeit:KinderlebenzwischenTrümmern
AlltaginderNachkriegszeit:KinderlebenzwischenTrümmern
LandeskirchlichesArchivStuttgart,Bildersammlung,U109
InvielenHeimenherrschteinderNachkriegszeitdrangvolleEnge
InvielenHeimenherrschteinderNachkriegszeitdrangvolleEnge,soauch
imHfswerksfürFlüchtlingskinderLaufenmühlebeiWelzheim
LandeskirchlichesArchiv,Bildersammlung,U124
Zitierweise
Bing-vonHafen,Inga:EvangelischeHeimerziehungsarbeitinden1950er-und1960er-Jahren
zwischentraditionellerRettungshausarbeitundreformorientierterJugendhilfe,in:
WürttembergischeKirchengeschichteOnline,2015
http://www.wkgo.de/cms/article/index/evangelische-heimerziehungsarbeit-in-den-1950er-und1960er-jahren-zwischen-traditioneller-rettungshausarbeit-und-reformorientierter-jugendhilfe
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