Verkürztes Feld und tieferes Netz für unsere Jüngsten

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Verkürztes Feld und tieferes Netz für unsere Jüngsten
Schweizer Schülermeisterschaft:
Verkürztes Feld und tieferes Netz für unsere Jüngsten
Am 10. Juni 2007 wird in Olten zum letzten Mal das Finalturnier zur Schweizer Schülermeisterschaft in den
Kategorien U13, U15 und U17 durchgeführt. Auf die nächste Saison 2007/2008 erfährt dieser Anlass folgende
Neuerungen:
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Kategorien U12, U11, U10
Verkürztes Feld (Doppel-Aufschlaglinie)
Tieferes Netz (Höhe 1.30 m)
Lizenz ist kein Thema mehr
Lizenz oder nicht? Kein Thema mehr
„Soll ich eine Lizenz lösen und nationale Juniorenturniere und IC spielen oder soll ich ohne Lizenz bleiben und
versuchen, mich für das Finalturnier der Schweizer Schülermeisterschaften für Nichtlizenzierte zu qualifizieren?“
Darüber haben sich viele Jungendliche und Betreuer in den letzten Jahren jeweils vor der Saison den Kopf
zerbrochen. Und recht vielen Jugendlichen blieb es deshalb verwehrt, sich an nationalen Juniorenturnieren mit
ihresgleichen zu messen. Doch damit ist nun Schluss. Ein Finalturnier gibt es nur noch für die Kat. U10, U11 und U12.
Ob mit oder ohne Lizenz, ist unbedeutend.
In den Altersklassen U13 und U15 findet kein Schweizer Final mehr statt. Regionale Lösungen sind natürlich nach
wie vor möglich, es gibt einfach kein nationales Finalturnier mehr.
Verkürztes Feld, tieferes Netz
Fintenreiches, flaches, schnelles Spiel führt in jungen Jahren leider nicht zum Erfolg, weil dafür das Feld zu lang und
das Netz zu hoch ist. Kräftige, grossgewachsene Jugendliche sind lange Zeit im Vorteil, hingegen können die
versierten, technisch begabten ihre Fähigkeiten zuwenig ausspielen.
Die Folge ist, dass die meisten Trainer sehr viel Zeit in den Clear investieren. Er gilt als Basisschlag und entscheidet
oft über Erfolg und Misserfolg an Junioren-Turnieren. Für viele andere Schläge bleibt daher nur wenig Zeit. Der
„Wettkampftechnik“ mit den kurzen Ausholbewegungen und Täuschungen wird in diesem goldenen jugendlichen
Lernalter“ deshalb viel zu wenig Beachtung geschenkt und jeweils erst später mit viel mehr Aufwand gelernt und
trainiert. Für den langfristigen Erfolg eines Spielers im Spitzenbadminton ist dies aber meist schon zu spät.
Deshalb sollten die Spielregeln für Kinder so angepasst werden, dass die Kraft eine untergeordnete - Technik,
Schnelligkeit und Spielwitz hingegen eine übergeordnete Rolle spielen. So gäbe es auch kurzfristig für Spieler und
Trainer ein lohnenswerter Anreiz, von Beginn an ein schnelles, fintenreiches Badminton mit kurzen
Schlagbewegungen zu trainieren.
Mit zunehmender Kraft während der Pubertät kommt die gute Länge beim Clear von alleine.
Ein verkürztes Feld und ein tieferes Netz (Geht als Erwachsene einmal vor dem Netz auf die Knie und schaut euch
die Sache aus der Kinderperspektive an!) soll euch ermutigen, den Trainingsbetrieb der Kindergrösse anzupassen. Ihr
werdet staunen, wie schnell die Bewegungsabläufe und Reaktionsfähigkeiten der Kinder jenen der Spitzenspieler des
Öfteren ähneln. Die Kinder werden lernen, schneller ein höheres Tempo zu gehen und trickreicher zu spielen, weil
ihnen das Netz nicht mehr „im Wege“ steht und sie weniger weit nach hinten laufen und weniger stark schlagen
müssen.
Probiert es aus, aber aufgepasst, plötzlich könntet ihr bei diesen Regeln gegen die Kinder früher auf die
Verliererstrasse gelangen, als ihr denkt. Aber das wäre doch herrlich!!
Dank an Patrik Lüscher
Ein herzliches Dankeschön an Patrik Lüscher, der mit dieser Idee, die in anderen Ländern bereits erfolgreich
praktiziert wird, vor einem Jahr an Swiss Badminton gelangt ist und während dieser Saison interessante
Diskussionen über die Nachwuchsförderung ausgelöst hat. Einige der oberen Zeilen sind aus seinem ehemaligen
Schreiben entnommen.
Übereinstimmend haben die Regionenpräsidenten an der Sitzung vom 17. März diese Änderungen
angenommen (wenn auch das Thema „tieferes Netz“ für einiges Erstaunen gesorgt hat).
Hier noch ein Zitat aus dem Nachwuchskonzept des dänischen Spitzentrainers Kenneth Larsen:
Regarding court-size and net-height you can conclude, that the large courts do not motivate the children to use the
many technical details and shots that this book teaches, because the short-term solution would be to play the
opponent towards the backline and hope she/he can not return the ball from there due to lack of strength.
The consequence of these choices is that the largest and physically strongest of the children can dominate solely by
using very few shots, primarily regular clears, which might mean that the big children do not feel the need and
motivation to learn all of the “fun” shots, while the physically smaller children become demotivated and stop playing.
This is an unbeneficial situation for all parts, long-term speaking, which means that you, as mentioned, have to
consider alternative tournament-models for the youth-tournaments.
One option would obviously be to make the courts smaller and lower the net, so that the children get the
opportunity to use the entire court and at the same time use the shots that are actually trained in the different ages.
Juniorenturniere Swiss Badminton
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