- Heftarchiv - Internet World Business

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- Heftarchiv - Internet World Business
Seite 1
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
AUSGABE 4/11 21. FEBRUAR 2011
www.internetworld.de
Alles über
Video Ads
Lasst Kunden
sprechen
„Restart der
Mediaplanung!“
Abschied
vom Papier
Bewegtbild optimal
einsetzen
S. 24
Kundenbewertungen im Shop
helfen beim Online-Kauf
S. 31
Markus Ruppe, ZMG
Zeitungs Marketing
Geld sparen mit digitalem
Rechnungsversand
S. 38
Die besten Geschäftsideen
PLUS.DE
Auf in die Top Ten
UMFRAGE
Kritik ist nützlich
Produktbeschreibung und -preis sowie
die Bewertung durch andere Kunden
sind die nützlichsten Informationen
beim Produktvergleich. Das hat eine
Umfrage von Forrester Consulting unter
501 deutschen Webshoppern ergeben.
Ein weiteres Ergebnis: Deutsche sind
Cross-Channel-Shopper. Beauftragt wurde die Studie von Bazaarvoice und Richrelevance. Mehr dazu auf Seite 31. is
Was ist besonders nützlich
für den Produktvergleich?
Produktbeschreibung, -preis
80 %
Produktbewertung
77 %
Herstellerinformationen
26 %
Kaufempfehlung aufgrund v. Bewertungen
23 %
Niedrigpreisgarantien
10 %
Quelle: Forrester Consulting im Auftrag von Bazaarvoice
© INTERNET WORLD Business 4/11
DEUTSCHE TELEKOM
Mehr mobile Werbung
Die Deutsche Telekom, Bonn, wird den
Bereich mobile Werbung ausbauen. Dazu arbeitet sie mit dem Wiener Unternehmen Out There Media zusammen.
In Deutschland haben beide Unternehmen ein Opt-in-Messaging-Programm
eingeführt, bei dem Kunden WerbeSMS erhalten. Weitere Mobile-Advertising-Angebote sind weltweit geplant.
Technische Plattform ist „Mobucks“,
der Mobile-Advertising-Marktplatz von
Out There Media. Er erlaubt es, Kampagnen über mehrere Kanäle wie Messaging, Display Advertising und In-AppWerbung auszuliefern. is
Aussichtsreiche Konzepte vorgestellt / Leser wählen die INTERNET WORLD Business-Idee 2011
Z
um vierten Mal sucht
INTERNET WORLD Business die besten Geschäftskonzepte für das Internet. Im Rahmen des Start-up-Wettbewerbs
INTERNET WORLD BusinessIdee stehen zwanzig Kandidaten zur Wahl und die Leser können bis zum 3. April für ihren
Favoriten online abstimmen.
Die drei Unternehmen, die die
meisten Stimmen für sich gewinnen können, werden am 12.
April in München im Rahmen
der Internet World Fachmesse
& Kongress 2011 mit dem begehrten Titel „INTERNET
WORLD Business-Idee 2011“
ausgezeichnet. Aber auch die
Unternehmen, die sich nicht
unter den Top Drei wiederfinden, gehen nicht komplett leer
aus. Denn alle Nominierten
sind dazu eingeladen, auf der
Internet World Fachmesse &
Kongress ihr Geschäftskonzept
Foto: Marion Vogel
Die Tengelmann-Gruppe will mit
Plus.de in die Top Ten der deutschen
Webshops vordringen. Zum zehnten
Geburtstag von Plus.de sind eine
inhouse entwickelte Online-MarketingKampagne, Rabattaktionen, kostenfreier Versand, Null-Prozent-Finanzierung und Gewinnspiele geplant. Das
Sortiment soll von 30.000 auf 100.000
Artikel erweitert werden. dz
S. 54
Fotos: Johan Kalen / Fotolia
Online-Werbung I E-Commerce I Technik
e 4,50 Fr. 9,00
Anzeige
14:26 Uhr
43205
17.02.2011
Welche ist die beste Idee? 20 Konzepte stehen zur Wahl
persönlich vor Fachpublikum
zu präsentieren und so die Aufmerksamkeit von potenziellen
Kooperationspartnern, Kunden sowie Geldgebern auf sich
zu ziehen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Praktiker verkauft online
V
or sieben Jahren betrieb die
Baumarktkette Praktiker
schon einmal einen Webshop –
mit mäßigem Erfolg. Jetzt setzt
das saarländische Unternehmen erneut auf E-Commerce.
Und macht dabei vieles anders.
Der Shop unter www.praktiker.de
soll ein strategischer Eckpfeiler
des konzernweiten Wertsteigerungsprogramms „Praktiker
2013“ werden. Mit 7.500 zum
Start erhältlichen Artikeln stechen die Saarländer ihre
Konkurrenten Hornbach (800
Artikel zum Start) und Obi
(5.000 aktuell verfügbare Produkte) aus.
Die größte Herausforderung
zum Launch sei das Fulfillment
gewesen. Daher holten die Saarländer die Bertelsmann-Tochter
Bei der Auswahl
der Kandidaten arbeitet die
Redaktion mit einer Jury aus
erfahrenen Branchenkennern
zusammen. Neun renommierte
Investoren und Business Angels
schlugen in der ersten Phase
innovative Geschäftsideen vor.
Aus dieser Vorschlagsliste
nominierte die Redaktion die zwanzig
aussichtsreichsten
Unternehmen für
die Teilnahme am
Wettbewerb und
stellt sie ab sofort
online zur Wahl.
Das Feld der
Nominierten verspricht einen spannenden Wettkampf, denn
die Kandidaten gehen mit
den unterschiedlichsten
Geschäftskonzepten an
den Start. Eine ausführliche Vorstellung der Wettbewerber und ihrer Geschäftskonzepte sowie alle Details zum Wettbewerb finden
Sie ab Seite 6. ns
❚
❚ www.internetworld.de/
business-idee
Google startet One Pass
G
oogle bietet eine Bezahllösung für Medieninhalte an.
Mit „One Pass“ können Verlage
ihren Lesern Abos, einzelne Artikel oder andere Inhalte online
zum Kauf anbieten. Nutzer loggen sich einmal ein und können
dann von verschiedenen Gerä-
ten aus die mit One Pass erworbenen Artikel abrufen. Die
Publisher entscheiden, für welche Inhalte sie Geld verlangen
und wie viel. Erste Verlagspartner in Deutschland sind die
Axel Springer AG, Focus Online
❚
und Stern.de. is
Rebekka Kröger sind Service und
Einfachheit wichtig im E-Commerce
Arvato als versierten Dienstleister ins Boot. Um das ShopManagement kümmert sich das
HMMH Multimediahaus. Das
Interview mit Rebekka Kröger,
Online-Geschäftsführerin Praktiker, zur E-Commerce-Strategie
der Baumarktkette lesen Sie auf
Seite 30. dz
❚
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
01_Titel_0411_NEU.qxp
02_inhalt_0411.qxd
2
17.02.2011
14:15 Uhr
Seite 2
AKTUELL
Internet World BUSINESS
VZ: Wooga geht
Mehr SEM & Co.
D
ie Hälfte der Werbungtreibenden will
2011 die Ausgaben für Performance
Marketing erhöhen. Das geht aus einer Umfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft hervor (BVDW). Von den insgesamt
130 befragten Unternehmen planen 68 Prozent ein verstärktes Engagement im Bereich
Ad Networks, also den Performance-basierten Einkauf von Display-Werbeplätzen.
42 Prozent wollen ihr Budget für Suchmaschinenwerbung (SEA) erhöhen, rund die
Hälfte plant mehr Geld für Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Affiliate Marketing ein. Nach Angaben des BVDW sind
66 Prozent der befragten Unternehmen im
Bereich Werbung und Marketing tätig. 41
Prozent agieren im Bereich B2B, 28 Prozent
B2C, der Rest bedient beide Kanäle. fk ❚
Studie: Bis 2020 kommt jeder fünfte Euro im Einzelhandel aus dem Web
D
ie Umsätze im traditionellen stationären Handel gehen seit Jahren kontinuierlich zurück. Gleichzeitig gibt es ein
rasantes Wachstum beim Web-Handel im
deutlich zweistelligen Bereich“, sagt Professor Gerrit Heinemann, Leiter des eWebResearch-Centers an der Hochschule
Niederrhein. Schon in diesem Jahr wird
der Anteil des Online-Handels im NonFood-Bereich auf über zehn Prozent klettern, prognostiziert Heinemann.
Lebensmittel verzerren das Bild
Der reine E-Commerce mit einem Volumen von 18,3 Milliarden Euro als ein Teil
des B2C-Distanzhandels macht zwar derzeit nur etwa 4,7 Prozent am gesamten
Einzelhandelsumsatz in Deutschland von
rund 392 Milliarden Euro im Jahr 2010
aus. Doch laut Heinemann wird das Bild
durch die Lebensmittelbranche verzerrt.
Lebensmittel seien nicht Web-tauglich,
sorgten aber im stationären Einzelhandel
für viel Umsatz. Deswegen betrachtete er
den Einzelhandel ohne die Lebensmittelbranche und macht folgende Rechnung
auf: Der Non-Food-Einzelhandel kam
2010 auf ein Umsatzvolumen von rund
211 Milliarden Euro und daran gemessen
entsprach das Online-Volumen bereits 8,6
Prozent. Wenn der Internet-Handel in
diesem Jahr um „nur“ rund 16 Prozent
wachse, werde er die 10-Prozent-Marke
reißen, so Heinemann.
Ein Ende des Wachstums ist laut Heinemann nicht in Sicht. Bis 2020 wird sich der
Anteil des Internet-Handels am Einzelhandel
Einzelhandelsvolumen in Deutschland ohne Apotheken und Kfz-Handel
Angaben in Milliarden Euro
Angaben in Prozent = Anteil des B2C-Distanzhandels
398,6
392,1
392,0
386,3
380,7
(5,0 %)
(5,5 %)
(6,8 %)
(7,2 %)
Geschätzter Online-Anteil
Geschätzte Steigerung
~20 %
(7,6 %)
>10 %
>8,6 %
+8 %
+16 %
2002
2004
2006
2008
2010
2010 Non-Food
2011 Non-Food
2020 Non-Food
Quelle: BVH 2010, HDE 2010, eWeb-Research-Center 2011
© INTERNET WORLD Business 4/11
INTERNET WORLD Business 4/2011
TRENDS & STRATEGIEN
Beim Mobile World Congress präsentiert
HTC zwei Handys mit Facebook-Button
4
Karriere zum Spielen
Für die Expansion von Fliplife.com erhalten
Sevenload-Gründer frisches Kapital
5
Die Wahl beginnt
Zum vierten Mal sucht INTERNET WORLD
Business das beste Web-Geschäftskonzept
6
18
Die Sonderschau „CeBIT Webciety“
Praktiker-Online-Chefin Rebekka Kröger will im
Webshop das Markenimage widerspiegeln
Mit Produktbewertungen bringen User Inhalte
in den Webshop, die Orientierung geben
20
29
Die Events INTERNET WORLD Business After Work,
52
Best Brands und Online Marketing Rockstars
30
21
Zeit für einen Restart der Online-Mediaplanung 54
32
34
TOOLS & TECHNIK
eBays Magento-Pläne
eBay hält nun 49 Prozent des Shop-Systems
22
Qualitätscheck für die Lieferung
36
Indirekter Hosting-Vertrieb
1&1 unterstützt professionelle Vertriebspartner
37
Abschied vom Papier lohnt sich
23
Gastkommentar: Reine Reichweite
RUBRIKEN
31
Elektronische Rechnungen sparen Zeit und Geld.
Diese Dienstleister können Ihnen dabei helfen 38
Geschäftsführerin Wer-kennt-wen.de,
legt den Fokus auf das klassische
Sales-Geschäft und Kooperationen 16
Stefan Marfilius,
32
Klaas Mertens,
Solution Consultant NTT Europe,
weiß, was Unternehmen tun sollten,
um auf IPv6 umzusteigen
36
Thomas Port,
MEINUNG
Recht: Domain verpfändet?
Wie man sich dagegen wehrt, wenn ein
Gläubiger die Domain pfänden will
49
Networking, Marken und Rocker
Achtung: Münchner
Auf Smartphones verkaufen nur die Händler
gut, die bestimmte Regeln beachten
User als Spam-Detektive
Ad Verification soll prüfen, ob die
gebuchte Media-Leistung auch wie bestellt
beim Internet-Nutzer angeliefert wurde
28
Diesen Zuwachs hält er auch langfristig für
realistisch: Die Netzinfrastruktur befinde
sich noch immer im Aufbau und die bessere Technik, etwa bei der Übertragungsgeschwindigkeit, werde das Wachstum
weiter beflügeln, so die Begründung. Zudem
werde die Generation der Digital Natives erwachsen und kaufe mehr ein. Gleichzeitig
verdränge sie nach und nach die Generation der Internet-Analphabeten, die auch
nicht online einkaufe. Weitere Treiber
sieht er im Mobile-Boom, angefacht durch
die neuen Smartphones, und in der stärkeren sozialen Vernetzung. Zudem würden
große Filialketten erst jetzt beginnen, WebAngebote aufzubauen, so Heinemann.
Die Zukunft gehört seiner Einschätzung
nach Multichannel-Händlern, die wissen,
welche Bedürfnisse ihre Kunden im Internet oder in der Filiale befriedigen wollen
und diese auf allen Kanälen bedienen können. „Das große Potenzial des Einzelhandels liegt im Cross-Channel-Management,
also in der Verzahnung der Verkaufskanäle“,
folgert Heinemann. cf
❚
App-Entwickler bei Nionex, rät
Universalversendern zu eigenen
Apps für jede Sortimentkategorie
Digitaler Wandel der Webciety
Vorsicht vor Usability-Fallen
Social Media kostet
Neues Google-Plug-in stellt Herausforderung
für Suchmaschinenoptimierer dar
Was Firmen fürs Personalmarketing tun können 44
SZENE
Lasst Kunden sprechen
Best Brands: Markenmacher
Der Hightext Verlag hat einen neuen
Honorarleitfaden vorgelegt
Voller Einsatz für gute Leute
„Preis-Leistungs-Sieger im Web“
16
MARKETING & WERBUNG
Im Vorfeld der Preisverleihung diskutieren
Marketer im Best Brands College
24
Acht Prozent Plus pro Jahr
Eva-Maria Bauch,
40
KARRIERE
Ernsting’s Family vor H&M
Bewohner aus München Mitte zahlen schlecht
Vom Trend zur Praxislösung
Beim Internet World Kongress 2011
stellen Praktiker handfeste E-CommerceKonzepte für Ihr Unternehmen vor
Mobile Web und die Bandbreitenschwankungen
E-COMMERCE
Der Webshop des Modediscounters für
Kinderkleidung wird am stärksten genutzt
Alternativen gefragt
Für Social Media Marketing sollten Firmen
neben Facebook auch kleine und spezialisierte
Social Networks einbeziehen
Video Ads gelten als Königsdisziplin
im Display-Werbemarkt und erfreuen
sich ungebremsten Wachstums
Anteil des Internet-Handels im Vergleich
zu heute mindestens verdoppeln und dann
bei über 20 Prozent liegen, glaubt der Professor für Managementlehre und Handel
an der Hochschule in Mönchengladbach.
Dabei legt er für diesen Zeitraum eine
jährliche Wachstumsrate im E-Commerce
von lediglich acht Prozent zugrunde.
Menschen in diesem Heft
Optimieren, was das Zeug hält
SPECIAL: BEWEGTBILD
Netzwerken per Knopfdruck
4/11
20 Prozent Online-Anteil
D
ie Software-Schmiede Wooga, Berlin,
will zum 31. März alle ihre Spiele in
den VZ-Netzwerken stoppen. Künftig will
der nach eigenen Angaben größte europäische Entwickler für Social Games seine Produkte nur noch auf Facebook betreiben.
Das Start-up begründet den Schritt damit,
dass es seine Aktivitäten gezielter ausrichten wolle, die Entwicklung für zwei Plattformen fresse zu viele Ressourcen. Wooga
erreicht mit den Spielen „Brain Buddies“,
„Bubble Island“, „Monster World“ und
„Happy Hospital“ auf Facebook rund 16,2
Millionen User im Monat. Erwähnenswert:
Wooga und VZ haben mit Holtzbrinck
Ventures nicht nur denselben Investor, sie
teilen sich auch das Bürogebäude. fk
❚
21. Februar 2011
Geschäftsführer Sevenone Media,
sieht in Instream-Formaten die
wirkungsvollste Bewegtbildwerbung 24
Markus Ruppe,
Topkampagne: Tipp-ex jagt den Bär
26
Etats Marketing & Werbung
26
Geschäftsführer Zeitungs Marketing
Gesellschaft, fordert einen Restart
der Online-Mediaplanung
54
Rechtstipp: Widerrufsbelehrung bei eBay
34
Christian Sauer,
Techniktipp: Umstieg auf IPv6
36
Etats Tools & Technik
37
Geschäftsführer von Webtrekk,
findet in jedem Bestellvorgang
Optimierungspotenzial
Dienstleisterverzeichnis
41
Joachim Schütz,
Termine
45
Menschen & Karriere
45
Geschäftsführer OWM, nimmt alle
Parteien in die Pflicht, die Werbemittelanlieferung sicherzustellen
Impressum
46
Cornela Vieregge,
Stellenmarkt
47
Gehört / Feedback
54
18
23
Managerin bei Görtz Direct, bringt
Kunden mit Einkaufsgutscheinen
dazu, Bewertungen abzugeben
31
03_aktuell_0411.qxd
17.02.2011
12:49 Uhr
Seite 3
AKTUELL
3
Streit um die „Button-Lösung“
Der BVH kritisiert die Aigner-Pläne als schädlich für den E-Commerce. Zu Recht?
B
esseren Schutz gegen Abo-Fallen
im Internet soll nach Vorstellungen von Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) die sogenannte „Button-Lösung“ bringen: Ist ein Surfer drauf und dran,
auf einer Website einen Kaufoder Abo-Vertrag abzuschließen,
bekommt er vor dem Verlassen der
Seite noch einmal eine auffällige Meldung gezeigt, die ihn über die Gesamtkosten des bevorstehenden Geschäfts informiert. Die Meldung muss der Kunde zur Kenntnis
nehmen und quittieren, der Vorgang muss geeignet dokumentiert werden. Erst dann ist der Vertrag
gültig. Was Aigner als ein Mittel gegen ungewollte
Vertragsabschlüsse im Internet propagiert, kommt
in der E-Commerce-Branche nicht so gut weg. Der
Bundesverband des Versandhandels (BVH) befürchtet Umsatzeinbußen, weil verunsicherte Kunden die Warnung missverstehen und eine ursprünglich geplante Bestellung abbrechen könnten. Zudem treffe die geplante Button-Lösung die
Falschen: Anbietern, die mit betrügerischen AboFallen arbeiten, könne man heute schon mit den
bestehenden Regelungen beikommen, man müsse
sie nur konsequent anwenden.
Ganzheitliche Betrachtung gefordert
BVH-Geschäftsführer Christoph Wenk-Fischer
findet klare Worte zum Aigner-Plan: „Die Problematik der Abo-Fallen beruht auf einem staatlichen
Vollzugsdefizit, an dem die sogenannte Button-Lösung nichts ändern wird: Schwarze Schafe, die bereits jetzt ihren Informationspflichten im Internet
nicht nachkommen, werden sich von der Button-
Noch ein Button mehr:
Verbraucherschutz-Pläne
aus Berlin in der Kritik
Lösung nicht beeindrucken lassen und ihr
unseriöses Geschäft weiter betreiben. Das geplante Gesetz trifft also in erster
Linie die seriösen Anbieter,
die gezwungen werden, ihre Bestellprozesse komplizierter zu gestalten. Für den Verbraucher wird das Bestellverfahren
damit unübersichtlicher.“ Außerdem weist WenkFischer auf einen prekären Punkt hin: „Die Problematik der Abo-Fallen entsteht nur beim Fernabsatz von Dienstleistungen, da das Widerrufsrecht dort ausgeschlossen ist, wenn mit Einwilligung des Verbrauchers bereits mit der Leistung begonnen wurde.“ Bei der Bestellung von Waren
steht dem Kunden jedoch ein Widerrufsrecht zu.
Warum also soll die Button-Lösung auch für Online Shops gelten?
Joachim Vranken, Chef des regionalen Anzeigenportals Kalaydo.de, sieht in den Aigner-Plänen
vor allem eine Wettbewerbsverzerrung, da nur
deutsche Online Shops eine zusätzliche Sicherheitshürde einbauen müssen. „Außer schlechteren
Conversions wird das nichts bringen“, befürchtet
er. Und Johannes Altmann, Geschäftsführer der
Shoplupe GmbH und Usability-Experte, stuft die
zusätzliche Information „aus Sicht der Nutzerfreundlichkeit als absolutes Desaster“ ein. Über die
Beweggründe der Verbraucherministerin kann er
nur rätseln, aber für Altmann ist klar: „Ilse Aigner
führt Krieg gegen das Internet.“ fk
❚
Sandra Pabst, stellv. Pressesprecherin Bundesverbraucherministerium, Berlin
Johannes Altmann,
Geschäftsführer
Shoplupe, Miesbach
„Die Button-Lösung ist ein
wichtiges Element, um trickreich gestaltete Internet-Seiten
zu bekämpfen, auf denen Verbraucher in die Kostenfalle gelockt werden. Die Verbraucher müssen
so schnell und so umfassend wie möglich vor Abzocke geschützt werden.
Das Bundesverbraucherministerium hat deshalb
gemeinsam mit dem Bundesjustizministerium
einen Gesetzentwurf vorgelegt. Auch auf EU-Ebene
sind die ersten Weichen für die Einführung einer
Button-Lösung gestellt. Das ist ein Schritt für mehr
Verbraucherschutz.“
„Google Streetview, Facebook
und nun alle Online Shops. Ilse
Aigner führt Krieg gegen das
Internet und jedes Thema aus dem Netz. Der
Endverbraucher soll geschützt werden, zugleich
soll er immer komplexere Bestellprozesse und ausgefeiltere Gesetzestexte lesen, verstehen und bestätigen. Die vom Bundesverbraucherministerium
in Berlin geplante Button-Lösung ist eine weitere
verbale und optische Sicherheitshürde, die User
wohl eher verunsichern als unterstützen dürfte.
Aus Sicht der Nutzerfreundlichkeit ist das ein absolutes Desaster.“
Michael d’Aguiar,
Pressesprecher Portal
1&1 Internet AG, Montabaur
Joachim Vranken,
Geschäftsführer
Kalaydo.de, Köln
„Kostenfallen zu bekämpfen, ist
wichtig und richtig. Das Problem heute sind aber nicht Gesetzeslücken, sondern eine unzureichende Durchsetzung der bestehenden Regeln. Preistransparenz
und Widerrufsrechte sind heute schon vorgeschrieben. Die neuen Regeln würden lediglich neue Unsicherheiten für Kunden und seriöse E-CommerceAnbieter schaffen. Die schwarzen Schafe würden
auch diese einfach missachten. Ziel sollte es sein,
die heute schon Rechtsbrüchigen klar zu sanktionieren und betroffene Verbraucher in der Abwehr
unberechtigter Forderungen zu unterstützen.”
„Grundsätzlich ist es eines der
wichtigsten Themen, die Verbraucher im Internet vor Betrug
zu schützen. Die bereits heute bestehenden
Regeln zu Preisangaben reichen jedoch aus und
werden von allen seriösen Webseiten auch eingehalten. Vor schwarzen Schafen, die es auch im
Internet leider immer geben wird, schützt auch
kein zusätzlicher Button.
Eine weitere staatliche Regulierung, die nur für
deutsche Seiten gilt, bringt nichts außer schlechterer Conversion und einem internationalen Wettbewerbsnachteil.“
04_trends_news.qxd
4
17.02.2011
12:55 Uhr
Seite 4
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
BEZAHLEN MIT DEM HANDY
Telekom plant Mobile Wallet
Die Deutsche Telekom will 2011 das
mobile Payment-Verfahren „Mobile Wallet“ in Deutschland starten. Mit Mobile
Wallet werde das Handy zum virtuellen
Portemonnaie, erklärt das Unternehmen.
Kunden müssen ihr Handy zum Bezahlen
einfach an ein entsprechendes Lesegerät
halten. Ermöglicht wird dies durch die
„Near Field Technologie“ (NFC). Auch
Bonussysteme von Einzelhändlern können
im Mobile Wallet gespeichert werden. is
THE HOME DEPOT
On- und Offline-Harmonie
Den Kunden online und offline die gleiche
Einkaufserfahrung zu bieten, sei sehr wichtig, betont Hal Lawton, President des amerikanischen Baumarkts Home Depot. 45
Prozent aller Besucher von stationären
Home-Depot-Läden besuchen vorher die
Webseite, berichtet Lawton bei der „Web
Design & Usability Konferenz“ der USFachzeitschrift „Internet Retailer“. Mehr als
acht Millionen Besucher kommen pro Woche auf die Webseite Homedepot.com. is
Die Webseite von Home Depot zeigt
regionale Preise und Verfügbarkeiten
LOKALISIERUNG
Foursquare spricht deutsch
Foursquare, das US-Netzwerk, bei dem
User an verschiedenen Orten einchecken
und andere wissen lassen können, wo sie
gerade sind, ist nun in fünf anderen Sprachen außer Englisch verfügbar. Wer auf
Foursquare mit dem Blackberry, dem
iPhone oder einem Android-Gerät zugreift, kann dies auf Französisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch und Japanisch
tun. Andere Sprachen sollen folgen. is
OPT-OUT BEI ONLINE-WERBUNG
Datenschutzinitiativen
Während die digitale Werbebranche in
Europa an einer Selbstverpflichtung arbeitet,
um die Privatsphäre der Internet-Nutzer stärker zu achten, haben in den USA Kongressabgeordnete Gesetzesinitiativen dazu auf
den Weg gebracht. Jackie Speier, Demokratin aus Kalifornien, will mit dem „Do Not
Track Me Online Act of 2011“ Verbraucher
im Web schützen. Bobby Rush, Demokrat
aus Illinois, will mit dem „The Best Practices
Act“ für mehr Transparenz sorgen. is
Anzeige
Sie suchen den
Fachmann für Suchmaschinen-Marketing?
Sie finden ihn in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
21. Februar 2011
4/11
Netzwerken per Knopfdruck
Beim Mobile World Congress präsentiert HTC zwei Handys mit Facebook-Button
D
er taiwanische Handy-Hersteller
HTC hat beim Mobile World
Congress (MWC) in Barcelona zwei
Smartphones mit Facebook-Taste
präsentiert. Gerüchte über ein Facebook-Handy machten bereits im vergangenen Jahr die Runde. Damals
wollte sich das soziale Netzwerk nicht
zu den Plänen äußern. Nun gab Facebook über den Unternehmens-Blog
bekannt, dass im Laufe des Jahres noch
zahlreiche Modelle anderer Hersteller
auf den Markt kommen werden, die
eine ähnlich tiefe Facebook-Integration aufweisen wie die beiden neuen
Handys von HTC sowie die Modelle
Cloud Touch und Cloud Q des briti- HTC-Modelle Chacha und Salsa
schen Herstellers INQ.
mit eigener Facebook-Taste für die schnelle Vernetzung
HTC hat die Geräte Chacha und
Salsa mit einer Facebook-Taste ausgestat- könnte den Facebook-Dienst „Deals“ stärtet. Per Knopfdruck wird der Handy-Be- ken, mit dem Händler Nutzern lokale Ansitzer mit seinem Facebook-Profil verbun- gebote zeigen können.
den, kann seinen Status aktualisieren, FoSoziales Netzwerken per Handy hat
tos hochladen oder an einem Ort „einchk- 2010 stark zugelegt, berichtet das Marktcken“. Diese Integration in mobile Geräte forschungsunternehmen Comscore in seinem Report „The Comscore 2010 Mobile
Year in Review“. Die Zahl der europäischen Verbraucher (bezogen auf fünf Länder), die mobil auf soziale Netzwerke
zugreifen, wuchs im Dezember 2010 im
Vergleich zum Vorjahresmonat um 75
Prozent. Auch handelsbezogene Kategorien wie der Zugriff auf Auktions- oder
E-Commerce-Plattformen haben mehr
mobile Nutzer gewonnen, so Comscore.
Nokias kürzlich angekündigte strategische Kooperation mit Microsoft war
ebenfalls Thema auf der Mobil-Messe.
Nokia-Smartphones werden künftig mit
Mit seinem Touchpad steigt Hewlett-Packard
ins Segment der Tablet-PCs ein
Microsofts mobilem Betriebssystem Win-
Vertrautheit zieht an
Interaktion in Social Media veranlasst nur wenige zum Shop-Besuch
D
er Austausch mit anderen in sozialen tailers zu besuchen. Die Briten wurden
Netzwerken führt Verbraucher nur auch gefragt, wie sie als Kunden mit Händselten zur Webseite eines Händlers, hat lern kommunizieren wollen. Die bevoreine Untersuchung von Foresee Results er- zugte Methode sind Werbe-E-Mails, nur
geben. Das Beratungsunternehmen Fore- zwei Prozent nannten Social Media. is ❚
see Results mit Sitz in Ann Arbor, Michigan, hat sich auf das
Messen der KundenzufriedenMarkenname bringt Besucher
heit spezialisiert. Bei einer BeDas veranlasst zum Besuch eines Webshops
fragung von knapp 10.000 britischen Webshop-Besuchern antVertrautheit mit der Marke
46 %
worten nur drei Prozent, dass eiSuchmaschinen-Ergebnis
13 %
ne Interaktion in einem sozialen
Werbe-E-Mail
10 %
Netzwerk sie veranlasst habe, eiPersönliche Empfehlung
10 %
nen Shop aufzusuchen. TradiTV-, Zeitungs-, Radioanzeige
8%
tionelle Werbemethoden, etwa
Online-Werbung
5%
Suchmaschinenmarketing, ver3
%
Interaktion
in
sozialen
Netzw.
sprechen dagegen mehr Erfolg.
2%
Preisvergleichsseite
Eine Befragung von Foresee
n = knapp 10.000
Blogs oder Diskussionsforen 1 %
Besucher von
Results unter amerikanischen
britischen Online
Produktbewertungsseite 1 %
Shops
Webseiten-Besuchern kam zu einem vergleichbaren Ergebnis.
Nur wenige Besucher kommen aufgrund einer Interaktion in
Nur fünf Prozent der befragten
einem sozialen Netzwerk in einen Webshop
Amerikaner sahen sich aufgrund
© INTERNET WORLD Business 4/11
einer Social-Media-Aktivität verQuelle: Foresee Results, Februar 2011
anlasst, die Webseite eines E-Re-
dows Phone laufen. Google-Chef Eric
Schmidt kommentierte Nokias Entscheidung für Windows Phone: „Uns hätte es
besser gefallen, wenn sie sich für Android
entschieden hätten“, zitiert ihn die
„Financial Times Deutschland“. NokiaChef Stephen Elop hatte zuvor die Wahl
zugunsten von Microsoft damit begründet, dass ein „Duopol“ aus Apple und
Google entstanden wäre, hätte sich
Nokia für Android entschieden.
Smartphones mit dem mobilen
Betriebssystem Android haben im
vergangenen Jahr ihren Marktanteil
stark steigern können. Die Marktforscher von Canalys berichten, dass
Android im vierten Quartal 2010
weltweit zur führenden SmartphonePlattform wurde.
Die Trends, Produkte und Einschätzungen zur Marktentwicklung, die zur Messe
in Barcelona präsentiert wurden, zeigen:
Mobile Commerce entwickelt sich zu einem Verkaufskanal, mit dem sich Händler
auseinandersetzen müssen. is
❚
Anzeige
Mobile Reklame
unerwünscht
D
eutsche Konsumenten stehen mobiler Werbung skeptisch gegenüber, so
das Ergebnis zweier Studien. Die Beratungsgesellschaft Deloitte hat für den Report „Addicted to mobile: perspectives on
the global mobile customer, 2011“ das
Nutzungsverhalten von Mobilfunkkunden
in 15 Ländern untersucht. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland bei
Werbung per SMS hinterher, so der Report:
Nur 15 Prozent der über 2.000 deutschen
Befragten erhalten regelmäßig WerbeSMS auf ihr Mobiltelefon. In Frankreich
sind es 43 Prozent und in Großbritannien
32 Prozent der Mobilfunkkunden.
Eine Online-Befragung des E-CommerceCenter Handel (ECC) kommt zu einem
ähnlichen Ergebnis, allerdings bezogen auf
den Empfang von mobiler Werbung im
Geschäft. Über 70 Prozent der 1.851 befragten Konsumenten sind nicht bereit,
Werbung auf dem Handy im Geschäft zu
empfangen oder selbst abzurufen, stellt
das ECC fest. Nur 15 Prozent zeigen Interesse an Werbung auf dem Handy am Point
of Sale. is
❚
05_Start_Up_News.qxd
4/11
17.02.2011
12:57 Uhr
Seite 5
21. Februar 2011
Kapital für
Web.tv
D
ie Beteiligungsgesellschaften Sirius
Ventures, Wiesbaden, und Vilitas in
Aachen haben mit der KfW-Gruppe in
Content One (www.content1.com) investiert. Das Start-up aus Meerbusch, das Video-Inhalte zu diversen Themen und Traffic über seine Website bündelt, wurde 2009
von André Borutta gegründet und ist seit
dem vergangenen Jahr profitabel. Content
One organisiert und vermarktet für Partnerunternehmen wie den Stuttgarter Motor-Presse Verlag, die Deutsche Presseagentur (DPA) oder die Telekom Web.tv.
Im Programm der Meerbuscher stehen Video-Beiträge zu den Themen Finanzen,
Reisen, Gesundheit und Sport. Zusammen
mit der DPA produziert Content One etwa
Mymoneytv.de.
„Content One bietet Publishern hoch
qualitative Video-Inhalte“, so das Urteil von
David Jetel, Partner von Sirius Ventures.
„Über die integrierte Werbevermarktung
werden die Site-Betreiber an den Einnahmen beteiligt.“ Die Werbeindustrie sucht
zunehmend nach Bewegtbildinhalten im
Internet. Befeuert werden die Aussichten
von Web.tv und Content One außerdem
durch die wachsende Verbreitung von
neuen Hybrid-Fernsehgeräten, die neben
den gewöhnlichen TV-Sendungen auch
die weite Welt des Internets ins Wohnzimmer bringen. vs
❚
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
Karriere zum Spielen
Aktuelles Stichwort
Für die Expansion von Fliplife erhalten Sevenload-Gründer Kapital
G
emeinsam an die Spitze:
Fliplife.com heißt das
Social Game, bei dem Spieler gemeinsam die Karriereleiter erklimmen. Entwickelt
wurde Fliplife von United
Prototype, dem zweiten
Start-up der SevenloadGründer Ibrahim Evsan und
Thomas Bachem. „Wir
registrieren zurzeit 5.000 bis
10.000 Anmeldungen pro
Tag“, freut sich Evsan. Fliplife vermarktet virtuelle Gü- Fliplife.com: Ein Social Game für
ter, außerdem können sich Karrieristen von United Prototype
Firmen im Spiel als Arbeitgeber präsentieren. „Dieser B2B-Bereich Nebenbei ordnen Bachem und Evsan, die
die Video-Plattform Sevenload 2009 verentwickelt sich sehr gut“, so Evsan.
Für die weitere Verbreitung von Fliplife ließen und 2010 ihre Anteile verkauften,
hat das Duo zusätzliches Kapital aufge- ihr Engagement für junge Firmen. Sie starnommen. Neben dem High-Tech Grün- teten mit United Prototype Ventures eine
derfonds und Rapidshare Entertainment Beteiligungsgesellschaft und einen Inkubator, um Ideen zu neuen
beteiligten sich Mountain Super Angel sowie
Geschäften zu entwickeln.
die Spieleplattform Kai„Wir suchen Konzepte
sergames an der zweiten
rund um virtuelle GüFinanzierungsrunde. Sie
ter“, meint Evsan. Erste
brachte dem Start-up
Bewerbungen gäbe es
aus Köln einen einstellibereits, so Evsan: „Aber
gen Millionenbetrag, der
momentan konzentriein Marketing, Technik Thomas Bachem, Ibrahim Evsan:
ren sich alle Kräfte auf
und Team fließen soll.
Gründer und Investoren zugleich
Fliplife.“ vs
❚
Blauarbeit kauft zu
Kölner Dienstleistungsplattform übernimmt Babysitter.de
D
as Kölner Unternehmen Portal United,
Betreiber von Vermittlungsdiensten
wie Blauarbeit.de, Umzugshelden.de oder
Haushelden.de, hat sich Babysitter.de
geschnappt. Der Dienst wurde 1999 von
Toni Heinrich gegründet und von diesem
eher nebenbei betrieben. Seither fanden
hier 75.000 Eltern Betreuer für ihre Kinder. „Die zahlreichen Anfragen und Angebote für Kinderbetreuung auf unserem
Portal Haushelden für haushaltsnahe
Dienstleistungen waren der Auslöser,
diesen Markt unter die Lupe zu nehmen“,
berichtet Portal-United-Geschäftsführer
John Minah. „Babysitter.de passt sehr gut
zu uns, über die Plattform erreichen wir
insgesamt eine sechsstellige Zahl an registrierten Babysittern und Tagesmüttern
und etwa ebenso viele Eltern.“
Blauarbeit (o.): Die Dienstleistungsplattform
vermittelt jetzt auch Babysitter (re.)
Inzwischen wurde die Vermittlungssoftware von Blauarbeit integriert. Gründer
Heinrich bleibt an den Umsätzen beteiligt,
hat sich aber aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen. „Ein Modell, das für viele
weitere semiprofessionell betriebene
Plattformen interessant sein dürfte“, sagt
Minah und kündigt damit indirekt neue
Übernahmen an. Während bei Babysitter.de die Eltern für die Vermittlung eines
Dienstleisters bezahlen, ist es auf den anderen Plattformen umgekehrt: Zwar ist die
reine Vermittlung von Aufträgen kostenlos, doch ein großer Teil der auf Blauarbeit, Umzugs- oder Haushaltshelden
registrierten Dienstleister und Handwerksbetriebe bezahlt zwischen zehn bis
40 Euro im Monat, um sich etwa mit Bild,
Referenzen und einem Branchenbucheintrag Aufträge zu sichern. Blauarbeit
startete 2004 und wurde in den Folgejahren um weitere Plattformen ergänzt. Das Unternehmen konkurriert
mit My-hammer.de und beschäftigt in
Köln zehn Mitarbeiter. vs
❚
Mehr Lust auf
Investitionen
E
s begann bereits im vergangenen Jahr
und setzt sich in diesem Jahr fort: Die
Hamburger Finanzierungsberatung Catcap rechnet mit einer weiter steigenden
Zahl von Übernahmen und Beteiligungen
in der Internet-Branche. 2010 zählte Catcap insgesamt 500 Transaktionen – im
Vergleich zum Krisenjahr 2009 eine Zunahme von 27 Prozent. Insbesondere Mobile steht gerade im Fokus von Investoren
und Unternehmen: Viele neue Geschäfte
können bereits bestehende ergänzen, zudem wächst die Reichweite der Dienste
durch die Beliebtheit der Smartphones.
Doch auch im Online-Handel wird sich
viel tun: „Getrieben von den vielen kleineren, aufstrebenden E-Commerce-Unternehmen und dem damit verbundenen
Konsolidierungsbedarf rechnen wir 2011
auch in dieser Sparte mit einer Zunahme
der Transaktionen“, so Catcap. Seit 2006 ist
der Online-Anteil im Handel um rund 80
Prozent gewachsen: Nicht umsonst beschäftigen sich Handelsketten wie Tengelmann oder Media Markt jetzt intensiv mit
dem Vertriebskanal, für den sie bisher
keine eigene Lösungen entwickelt haben.
Die Aussicht auf lukrative Ausstiegsmöglichkeiten lässt auch bei Business Angeln Optimismus aufkommen. Sie bewerten ihre Situation laut einer Umfrage des
Vereins Deutscher Ingenieure als so gut
wie noch nie. Zwar prüfen sie Start-ups
nach der Krise noch penibler, wenn sie
aber investieren, dann deutlich mehr als
bei den vorherigen Erhebungen. vs
❚
Greymail
Mails, die keiner mehr lesen will: Die
sogenannten Greymails haben Nutzer
einmal in grauer Vorzeit selbst abonniert.
Die Newsletter, Alerts oder Werbemails
werden im Postfach zwar nicht als Spam
erkannt, von den Adressaten aber als solcher gesehen, weil die Themen sie längst
nicht mehr interessieren. Nach einer
Studie des Messenger-Dienstes Windows
Live sind 58 Prozent der Nutzer genervt
von Greymails. Anstatt aber die unliebsame Post abzubestellen, löschen 87 Prozent die Mails nach ihrem Eingang: Meist
verstecken sich Abbestellfunktionen in
kleiner Schrift am Ende der Post. Marken,
die nicht nerven wollen, sollten ihre MailAbonnenten daher gelegentlich fragen,
ob willkommen ist, was sie erhalten. vs ❚
Hier finden Sie
Nachrichten von
jungen Firmen und
Investoren
LADENZEILE.DE
In der Gewinnzone
Ladenzeile.de hat nach Angaben des Betreibers Visual Meta den Break-even erreicht. Das Shopping-Portal wurde 2008
von Robert Maier und Johannes Schaback
in Berlin gegründet und ist Teil der ECommerce-Offensive von Rocket Internet,
dem Inkubator der Samwer-Brüder. Er ist
zu 36 Prozent an Ladenzeile.de beteiligt.
Auf dem Portal finden sich die Angebote
von 400 Shops, Käufer können mithilfe
einer visuellen Suche das Angebot durchstöbern. Das Start-up beschäftigt 40 Mitarbeiter und ist international aktiv. vs
LINKEDIN, SKYPE
Run auf die Börse
Schnell noch an die Börse, bevor Facebook Anlegergelder anzieht: Das Businessnetzwerk Linkedin.com arbeitet unter
Hochdruck an seinem Börsengang und
hat diesen für die nächsten Wochen angekündigt. Laut Emissionsbericht belief
sich der Gewinn der ersten drei Quartale
2010 auf rund zehn Millionen US-Dollar
bei einem Umsatz von 161 Millionen Dollar. Während Linkedin in Sachen Börse auf
die Tube drückt, lässt sich Skype damit
mehr Zeit. Weil sich der neue Chef Tony
Bates erst einarbeiten soll, wurde der Börsengang auf den Sommer verschoben. vs
LINGUEE.COM
Weitere Finanzspritze
Die Übersetzungs-Suchmaschine Linguee
hat sich einen „mittleren sechsstelligen
Geldbetrag“vom Schweizer Investorenkreis Brains to Ventures verschafft. Dieser
soll nun in die Erweiterung des Angebots
und in die Erarbeitung neuer Sprachkombinationen fließen. Linguee wird täglich
etwa eine Million Mal angeklickt, weil
Nutzer für Begriffe oder Formulierungen
die richtige Übersetzung suchen. Das Kölner Start-up wurde 2009 gegründet. vs
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TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
INTERNET WORLD BUSINESS-IDEE 2011
Die Wahl beginnt
Zum vierten Mal sucht INTERNET WORLD Business das beste Geschäftskonzept.
Stimmen Sie ab und wählen Sie bis zum 3. April die beste Business-Idee 2011
D
er Startschuss für die Wahl zur
INTERNET WORLD Business-Idee
2011 ist gefallen. Bis zum 3. April kämpfen
20 innovative Internet-Start-ups um den
Titel. Ins Rennen gehen die unterschiedlichsten Businesskonzepte, vom Marktplatz für Essenbestelldienste über crossmediales Fernsehen und ein InternetYogastudio bis hin zum Tool für OnlineFundraising. Das bunt gemischte Feld der
Nominierten verspricht auch in diesem
Jahr einen spannenden Wettkampf.
Die drei Start-ups, die bis zum 3. April die
meisten Stimmen erhalten, werden am 12.
April im Rahmen der Internet World 2011
in München mit dem begehrten Titel
„INTERNET WORLD Business-Idee
2011“ ausgezeichnet. „Das Internet bietet
reichlich Raum für innovative Geschäftskonzepte“, sagt Dr. Günter Götz, Herausgeber der INTERNET WORLD Business.
„Mit unserem Start-up Award unterstützen wir das Engagement von Gründern
und sichern ihnen die Aufmerksamkeit
von potenziellen Kunden, professionellen
Nutzern und auch Investoren.“
Die beste Business-Idee 2011
In der ersten Phase des Wettbewerbs
schlug eine Jury aus neun erfahrenen
Investoren und Business Angels (siehe
unten) 29 junge Internet-Unternehmen
für die Teilnahme an der vierten Auflage
des Start-up-Wettbewerbs vor. Die Redaktion der INTERNET WORLD Business hat
aus dieser Vorschlagsliste die 20 aussichtsreichsten Geschäftsideen ausgewählt. Sie
stehen ab sofort online zur Wahl. Jetzt ist
Ihr Urteil gefragt.
Die INTERNET WORLD Business-Idee Jury
1. Kandidaten-Vorschlagsliste (Heft 03/2011)
2. Vorstellung der Start-ups, Wahlauftakt
3. Leser wählen bis 3. April 2011 die INTERNET WORLD Business-Idee 2011
4. Preisverleihung während des INTERNET
WORLD Kongresses am 12. April 2011
Stimmen Sie ab!
Foto: Marion Vogel
Die Unternehmen, die bei der INTERNET
WORLD Business-Idee 2011 zur Wahl stehen, und ihre Geschäftsideen werden auf
den folgenden Seiten ausführlich vorgestellt. Treffen Sie Ihre Wahl und stimmen
Sie für das aussichtsreichste Konzept bis
zum 3. April 2011 ab.
❚
❚ www.internetworld.de/business-idee
Nadja Schaefer
Die Vorschlags-Jury 2011
❚ Michael
Backes, eVenture Capital
Partners und BV Capital, setzt auf
lukrative Geschäftsideen.
❚ Alexander v. Frankenberg,
Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds, investiert in junge Hightech- Michael
Unternehmen.
Backes
❚ Lukasz Gadowski, Team Europe
Ventures, gründete Spreadshirt und investiert
heute in Start-ups.
❚ Stefan Glänzer, Business Angel, hat
Ricardo.de und Last.fm mit aufgebaut, unterstützt Gründer beim Unternehmensaufbau.
Alexander v.
Frankenberg
Lukasz
Gadowski
Stefan
Glänzer
❚ Helmar
Hipp, Quoka.de und VM Digital, baut
seit 2005 für die Vorarlberger Medienhaus
Gruppe das Online-Business in Deutschland auf.
❚ Cédric Köhler, Creathor Venture, begibt sich
in der Schweiz und im französischsprachigen
Helmar
Hipp
Cédric
Köhler
Raum auf die Suche nach innovativen
Gründern.
❚ Gottfried Neuhaus, Neuhaus Partners, investiert schon seit 1998 in neue Techniken
und Start-ups.
Gottfried
Neuhaus
Florian
Schweitzer
Andreas
Thümmler
❚ Florian Schweitzer, Brains to Ventures, vernetzt
Investoren und Business Angels mit Gründern.
Thümmler, Corporate Finance Partners, bringt Unternehmer zusammen und
fädelt Übernahmen im Hightech-Bereich ein.
❚ Andreas
1000jobboersen: Metaplattform für Recruiter
Bei der Suche nach geeignetem Personal
stehen Unternehmen vor der schweren Entscheidung, wo sie ihre Stellen ausschreiben
sollen. Hier kann 1000jobboersen.de helfen.
❚ Gründung
Launch und Bereitstellung der
Online-Seite im August 2009 nach einer
Vorbereitungsphase von drei Monaten
❚ Geschäftsmodell: Unterstützt Unternehmen bei der Online-Bewerbersuche,
Kooperationsverträge mit allen deutschen
Jobbörsen
❚ Mitarbeiter: 52, derzeit stark wachsend
❚ Finanzierung: High-Tech Gründerfonds,
Neuhaus Partners, Hamburg FOR Mobile
❚ Adresse: www.1000jobboersen.de,
Sitz: Berlin
Viele Unternehmen haben Probleme, genügend
Bewerbungen von qualifizierten Fach- und Führungskräften zu erhalten. Zwar gibt es eine Vielzahl
an Online-Jobbörsen, die zusätzlich um alternative
Kanäle wie die sozialen Netzwerke Xing oder
Facebook ergänzt werden, doch oft fehlt in Unternehmen das Know-how, die einzelnen Möglichkeiten sinnvoll zu bündeln. Hier setzt 1000jobboersen
an: „Wir vereinfachen die Online-Bewerbersuche
für Unternehmen, indem wir für jede Stellenanzeige des Kunden individuell die optimale Kombination aus allen Online-Recruiting-Kanälen ermitteln“, sagt Geschäftsführer Florian Behn (34), der
das Start-up zusammen mit Benjamin Pochhammer (31), Matt Beedle (28), Stephan Mehdorn
(32), Annika Fleischer (26) und Florian Schiffer (33)
gegründet hat. Bei seiner Empfehlung greift
1000jobboersen.de, wie der Name schon sagt, auf
über 1.000 Jobportale zurück – von allgemeinen
und regionalen über zielgruppen- und branchenspezifischen Jobbörsen bis hin zu Social-MediaKanälen ist alles vertreten. „Durch die bestmögliche Kombination der einzelnen Portale wird der
Bewerberrücklauf optimiert, sodass sich bei Unternehmen mehr qualifizierte Bewerber auf Online-
Stellenanzeigen melden“, erläutert Behn. Dabei
steht das Start-up keinesfalls in Konkurrenz zu den
einzelnen Jobportalen, sondern bietet seinen Partnern einen Mehrwert, indem sie über 1000jobboersen als Metaplattform vermarktet werden.
Auch seinen Kunden bietet das Unternehmen
abgesehen vom optimierten Bewerberrücklauf
noch weitere positive Effekte. Zum einen entfällt
bei den Unternehmen die zeitaufwendige Jobbörsen-Recherche. Außerdem
übernimmt 1000jobboersen das Posten
der Anzeigen auf den einzelnen Portalen
und gibt dabei seine Einkaufskonditionen an die Kunden weiter.
Unterstützung für Recruiter: (v. li.) S. Mehdorn, A. Fleischer, B. Pochhammer, F. Schiffer, M. Beedle und F. Behn
Urteil von Juror Gottfried Neuhaus:
„Durch die intelligente Verbreitung
auf passenden Jobbörsen erhalten
Unternehmen mehr qualifizierte Bewerbungen. Das ist gerade in Zeiten
von zunehmendem Fachkräftemangel wichtig und es spart Geld.“
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TRENDS & STRATEGIEN
21. Februar 2011
Internet World BUSINESS
7
Affiliprint: Kooperationsnetzwerk für Printgutscheine
Printgutscheine an die richtige Zielgruppe zu
verteilen, ist die Geschäftsidee des OnlineNetzwerks Affiliprint, das Werber mit Vertriebspartnern zusammenbringt.
❚ Gründung:
Nach knapp einem Jahr Planung wurde im Januar 2010 die Affiliprint
GmbH gegründet, der Start des OnlinePortals folgte im August 2010
❚ Geschäftsmodell: Werber zahlen einen
einmaligen Anbindungspreis und Gebühren beim Start von Kampagnen; Partner
entrichten eine Vermittlungsprovision bei
Gutscheineinlösung
❚ Nutzer: Rund 10 Advertiser, 2 Agenturen
und knapp 60 Publisher sind aktuell aktiv
❚ Mitarbeiter: 9
❚ Finanzierung: Eigenkapital, EXIST Gründerstipendium, NBank Gründercampus,
Seed-Investoren
❚ Adresse: www.affiliprint.com,
Sitz: Oldenburg
Das online erfolgreiche System des Affiliate Marketing auf Printmedien anzuwenden, war das Ziel
von Sönke Burkert (28), als er Anfang 2010 Affiliprint gründete. „Über das Affiliprint-Netzwerk
können werbungtreibende Unternehmen Gutscheinkampagnen einer Vielzahl von Vertriebspartnern zur Verfügung stellen“, erklärt Burkert. Dabei
sind alle Abläufe automatisiert. Das Start-up bringt
die passenden Partner zusammen, was vor allem
Unternehmen zugutekommt, die nicht über genügend oder nicht die richtigen Vertriebspartner
verfügen. Die Gutscheine können schließlich über
die verschiedensten Kanäle verteilt werden, zum
Beispiel in Versandpaketen von Online-Händlern,
in Katalogen oder Magazinen sowie über Filialen.
„Alles was bisher keine Werbefläche war, kann mit
Affiliprint zu einer attraktiven Werbefläche wer-
den“, sagt Burkert. „Die MögDaten direkt für Druckereien
lichkeiten sind beinahe unerverwendbar. Darüber hinaus ist
schöpflich.“ Auch Werbetreieine kostenlose Bestellung der
bende, die nur eine Seite eines
Gutscheine über Affiliprint
Gutscheins oder Flyers bedrukmöglich. Affiliprint richtet sich
ken wollen, können über das
zum einen an Unternehmen
Netzwerk einen Partner finden,
und Werbeagenturen, die an
der seinen Gutschein auf der
erfolgsabhängiger PrintwerRückseite platziert.
bung und Performance-basierAffiliprint hilft aber nicht nur, Bringen Partner zusammen:
ter
Neukundengewinnung
die Kooperationen für die Ver- Die beiden Geschäftsführer Ulf
interessiert sind, zum anderen
teilung der Printgutscheine zu Schmökel (li.) und Sönke Burkert
an Vertriebspartner, die ungefinden, sondern macht auch
nutzte Werbeflächen und Kunden Kampagnenerfolg messbar. Jede Gutscheindenkontakte monetarisieren möchten.
einlösung wird über das Online-Portal erfasst,
Urteil von Juror Andreas Thümmler:
sodass der Werber seine Aktionen vollständig im
„Es sind noch viele Kanäle im Bereich Offline
Blick hat. Provision fällt zudem nur für eingelöste
Affiliate Marketing zu erschließen – PostsenGutscheine an, die Höhe legt der Werber zuvor
dungen, Zeitungen, Flyer-Rückseiten. Durch
selbst fest. Auch bei der Herstellung der Printgutden Brückenschlag zwischen Online- und Offscheine gibt es Unterstützung: Mit der Software
line-Medien wird Affiliprint 2011 weiter rapide
des Start-ups können hochgeladene Vorlagen von
wachsen.“
den Werbern online modifiziert werden, so sind die
Altruja: Online-Technologie zum Sammeln von Spenden
In den USA ist Online-Spendensammeln schon
fest etabliert, in Deutschland dagegen befindet sich der Markt noch in der Entwicklung.
„Altruja kommt von Altruismus“, sagt Nicolas Reis
(29), der mit Andreas Jagdhuber (28) und Stefan
Grothkopp (29) Altruja als Ausgründung der
Amiando AG verwirklicht hat. Für das Start-up
haben sich die Gründer große Ziele gesetzt: „Mit
Altruja verfolgen wir die Mission, Non-Profit-Organisationen beim Spendensammeln zu unterstützen und so die Welt jeden Tag ein wenig besser zu
machen“, erklärt Reis. Dafür bringt Altruja die
Spendenabwicklung mit einem Social-Fundraising-Tool online und macht den gesamten Prozess
effizienter. Die Kunden sind Hilfsorganisationen
und spendensammelnde Institutionen wie Hochschulen, Vereine oder politische Initiativen, die
spendenabzugsberechtigt sind. „Mit unserem Tool
verringern sich die Streuverluste stark, gleichzeitig
sind die Kosten für die Organisationen wesentlich
geringer als bei Offline-Kampagnen“, fasst Reis die
„Wir helfen Helfern“ haben die Gründer Andreas Jagdhuber, Nicolas Reis und Stefan Grothkopp (v. li.) zum
Motto von Altruja gemacht
Vorteile von Altruja zusammen. Das Spendensystem lässt sich in jede Webseite integrieren, dabei
passt sich das Tool der Corporate Identity des jeweiligen Kunden an, Altruja selbst bleibt im Hintergrund, übernimmt aber die komplette Zahlungsabwicklung. „Wir erreichen via Social Media neue
Spendergruppen und können so das Spendenvo-
lumen signifikant erhöhen.“ Nach dem
Prinzip „Freunde werben Freunde“
können private Unterstützer Kampagnen per E-Mail, Facebook und Twitter
empfehlen. Es ist auch möglich, eigene
Spendenprojekte anzulegen, um eine
bestimmte Summe für eine Organisation, die mit Altruja zusammenarbeitet,
zu sammeln. „Ein potenzieller Spender,
der von einem Freund angesprochen
wird, spendet in der Regel häufiger und
auch mehr“, erklärt Reis. Neben dem
Spendensystem bietet Altruja die Möglichkeit zum Fundraising per SMS.
Urteil von Juror Alexander von Frankenberg:
„Klasse Team, das unkonventionell eine spannende Technologie umsetzt: Die Einbindung
der ‚Spenden-Engine‘ in Webseiten erhöht
signifikant das Spendenaufkommen und ermöglicht uns allen, öfter und schneller etwas
Gutes zu tun.“
❚ Gründung:
Nach fast einem Jahr Vorbereitung erfolgte im März 2010 die Gründung
der Altruja GmbH, im Mai 2010 wurde
das erste Spendenprojekt mit dem AltrujaSystem durchgeführt
❚ Geschäftsmodell: Kostenloses OnlineSpendensystem für Non-Profit-Organisationen, Altruja erhält eine Provision für erfolgreiche Spendentransaktionen
❚ Nutzung: Aktuell rund 100 Kunden
❚ Mitarbeiter: 4 feste und 5 Praktikanten
❚ Finanzierung: Förderstipendium vom
BMWi, High-Tech Gründerfonds, Seedfonds Bayern, Falk Strascheg, Dr. Manfred
Ferber, Dr. Helmuth Kirchner
❚ Adresse: www.altruja.de, Sitz: München
Brille24: Online-Brillenshop
Brillen online verkaufen und das zu einem
günstigen Einheitspreis, damit hat sich das
Start-up Brille24 bereits einen Namen gemacht. Das Oldenburger Unternehmen kann
aktuell 300.000 Kunden aufweisen.
❚ Gründung:
Nach knapp drei Monaten
Vorbereitung ging der Online Shop im
Februar 2008 online
❚ Geschäftsmodell: Brillen zum „Alles-drinPreis“
❚ Nutzung: Über 300.000 Kunden aus
117 Ländern
❚ Mitarbeiter: 36
❚ Finanzierung: Gründer, CFP & Founders
Fund, Andreas Thümmler, Lars Hinrichs,
Thorsten Rehling, Markus Asam
❚ Adresse: www.brille24.de,
Sitz: Oldenburg
„Gutes Sehen sollte nicht teuer sein“, meint
Matthias Hunecke. Der 34-Jährige gründete zusammen mit Oliver Klapproth (47) und Tim Gebken (39) das Unternehmen Brille24, einen Online
Shop für Brillen. Zum „Alles-drin-Preis“ von 39,90
Euro erhalten die Kunden dort ein Brillengestell
aus Kunststoff, Metall oder Titan einschließlich
der Kunststoffgläser in ihrer jeweiligen Sehstärke.
Damit der Käufer prüfen kann, ob ihm die neue
Brille auch steht, bietet Brille24 eine OnlineAnprobe. Dazu lädt der Nutzer einfach sein Foto
direkt in das Portal und kann dieses dann in Kombination mit den verschiedenen Brillengestellen
ausführlich begutachten.
„Das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis wird
durch den direkten Vertrieb sowie die fast voll-
ständige Integration der Wertdas Sortiment um 120 neue Modelle
schöpfungskette auf der Fertipro Saison erweitert. „In Deutschland,
gungsseite erreicht“, erläutert
Österreich und der Schweiz sind wir
Hunecke das Geschäftsmodell
Marktführer“, so der Gründer, der sich
seines Online-Brillenshops. Die
nun auf das internationale Wachstum
Produktion der Sehhilfen für den
seines Online Shops konzentrieren will.
Shop erfolgt in Asien. Dort fand
Die erste Hürde hat er schon genomder Gründer auch die Inspiration
men: Aktuell zählt Hunecke 300.000
zum Businesskonzept von Brille24.
Kunden aus 117 Ländern. Im Jahr 2013
Während eines Aufenthalts in Erschwinglich für jewill er mit dem Online Shop über eine
China verhandelte er mit einem den macht Matthias
Million Brillen verkaufen, das entspricht
ortsansässigen Optiker über den Hunecke Brillen mit
einer Steigerung des Gesamtvolumens
Preis für eine Brille. „Verglichen Brille24.de
um 60 Prozent. In Deutschland rechnet
mit meiner eigenen Brille, die ich
der Gründer mit einer jährlichen Volunur wenige Wochen zuvor bei einem Hamburger
mensteigerung von knapp 30 Prozent.
Optiker gekauft hatte, war die Qualität nicht
Urteil von Juror Florian Schweitzer:
schlechter, der Preis aber rund 80 Prozent niedri„Matthias Hunecke hat es verstanden, die
ger“, berichtet Hunecke. So entstand schließlich
Wertschöpfungskette im etablierten Brillender Plan, günstige Brillen in Deutschland zu vergeschäft zugunsten des Kunden komplett neu
markten.
zu definieren und mit starken Partnern zuverDerzeit hat der Online Shop über 600 verlässig zu integrieren.“
schiedene Gestelle im Angebot, im Schnitt wird
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TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
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Dailydeal: Täglich wechselnde Angebote
Rabattgutscheine für Wellness- und Kosmetikbehandlungen, Sport- und Freizeitevents sowie Gastronomiebesuche bietet die Plattform
Dailydeal in 50 deutschen Städten an.
❚ Gründung:
Ein Jahr reifte die Geschäftsidee, bis im September 2009 Dailydeal
gegründet wurde, drei Monate später
folgte der Launch der Internet-Seite
❚ Geschäftsmodell: Couponing-Portal,
Dailydeal erhält eine Provision pro
verkauftem Gutschein
❚ Nutzung: Stark wachsend, 12 Millionen
Visits im Januar 2011
❚ Mitarbeiter: Fast 200
❚ Finanzierung: Ad Invest, Rebate Networks, Insight Venture Partners
❚ Adresse: www.dailydeal.de,
Sitz: Berlin
Als Partner zum Entdecken urbaner Lifestyle-Erlebnisse versteht sich die Gutscheinplattform Dailydeal, die ihren Nutzern täglich wechselnde Angebote bietet, mit Rabatten zwischen 50 und 80 Prozent. Das Couponing-Modell hat CEO Fabian Heilemann (28) während eines Studienaufenthalts im
Silicon Valley kennengelernt. Zusammen mit seinem Bruder Ferry Heilemann (24) übernahm er
das Konzept in erweiterter Form für den europäischen Markt. „Wir haben zuerst lokalen Anbietern
geholfen, mit Dailydeal neue Kunden zu gewinnen
und sind schnell auch Werbepartnerschaften mit
Ketten und Konzernen eingegangen – als erstes
Couponing-Portal überhaupt“, sagt Fabian Heilemann. Neben einer Exklusivpartnerschaft mit der
bundesweit agierenden Kinokette Cinemaxx
besteht unter anderem auch eine exklusive Verein-
barung mit Laderma, eipies.de, einem Anbieter
nem Spezialisten für ästhevon kostenfreien Coupons,
tische Laserbehandlungen.
sowie Checkitmobile.com,
Schon Tagesgeschäft ist
sodass die Dailydeal-Angedas Trend-Thema Mobile
bote in der PreisvergleichsCouponing. Im September
App Woabi.de integriert
2010 wurden Applikatiosind.
nen für das iPhone und
„Wir hatten in den verAndroid-Geräte eingeführt.
gangenen Monaten bei
„Wir wollen den Usern ein Unter dem Motto „… und die Stadt
Umsatz und Traffic stets
möglichst komfortables gehört Dir!“ vermarkten Fabian (li.) und
Wachstumsraten im zweiKauferlebnis bieten“, so Ferry Heilemann Rabattgutscheine
stelligen Bereich“, zieht
Fabian Heilemann, „dazu
Fabian Heilemann Bilanz.
gehört auch, dass Gutscheine direkt mit dem
Zudem übernahm das Start-up im Jahr 2010 die
Smartphone gekauft und auch eingelöst werden
Wettbewerber Teambon.de und Reduti.de.
können, ohne dass sie zuvor ausgedruckt werden
Urteil von Juror Stefan Glänzer:
müssen.“ Über White-Label-Partnerschaften mit
„Das am schnellsten wachsende digitale Busider Online-Community Qype.de und der Publiness ever – vom Copycat zur eigenen Marke
kumszeitschrift „Gala“ vermarktet Dailydeal auch
mit starken Alleinstellungsmerkmalen im Maußerhalb der eigenen Plattform Rabattgutscheine.
Commerce, hervorragend umgesetzt von den
Zudem gibt es Kooperationen mit dem Locationbeiden Heilemann-Brüdern.“
Based-Services-Anbieter Friendticker.de, Cou-
DS Digitale Seiten: Vertikale Online-Portale
Messbare Kundengewinnung für kleine und
mittelständische Unternehmen (KMU), das
steckt hinter der Geschäftsidee von DS Digitale Seiten. Dazu betreibt das Berliner Start-up
unterschiedliche vertikale Online-Portale und
Branchenverzeichnisse.
Suchanfragen nach Dienstleistern im Internet sind
mittlerweile eine bedeutende Informationsquelle
für die Auswahl neuer Dienstleister geworden. Dabei befriedigen bestehende Angebote den Informationsbedarf bei der Auswahl eines Dienstleisters
jedoch nur in Teilaspekten. „Keiner bietet seinen
Kunden ein derart umfassendes und ganzheitliches Umfeld, um sich qualitativ hochwertig zu präsentieren und messbar neue Kunden zu gewinnen“, sagt Florian Kranefuß (45). DS Digitale Seiten will diese Lücke nun schließen und die Diskrepanz zwischen dem Suchverhalten der Kunden
und dem Werbeverhalten der Dienstleister aufheben. Dazu betreibt das Start-up, das Kranefuß
gemeinsam mit Daniel Offermann (34) und Wal-
Vertikale Online-Portale: Daniel Offermann,
Florian Kranefuß und Waldemar Zeiler (v.l.n.r.)
demar Zeiler (28) mit der Unterstützung von Team
Europe Ventures gegründet hat, vertikale OnlinePortale und Branchenverzeichnisse.
Bereits online sind bislang die Portale www.dach
decker.com und www.maler.org, weitere InternetSeiten sollen in Kürze folgen. In den branchenspezifischen Verzeichnissen können kleine und
mittelständische Unternehmen Premiumeinträge
schalten, mit denen sie dann in Suchmaschinen
leichter gefunden werden. Darüber hinaus können
sich Dienstleister dort in einem branchenspezifischen Umfeld mit ihrem Leistungsprofil detailliert
und multimedial präsentieren. WerbeerfolgsReporte, die DS Digitale Seiten für seine Kunden
erstellt, geben Aufschluss über die Nutzung der
Einträge, die Anzahl der generierten Auftragsanfragen sowie die von den Profilen getätigten Telefonanrufe. Werbeausgaben werden so messbar
und transparent.
Die Gründer haben mit DS Digitale Seiten große
Pläne: „Innerhalb der kommenden vier Jahre wollen wir 50 Online-Portale starten“, kündigt Kranefuß an. Dabei will sich das Unternehmen nicht nur
auf Handwerker beschränken, weitere Dienstleistungsbranchen sollen folgen.
Urteil von Juror Lukasz Gadowski:
„Digitale Seiten hat das Potenzial zum Game
Changer im deutschen KMU-Werbemarkt. Mit
Branchenfokus, hochwertiger Präsentation,
Bewertungen und messbaren Ausgaben wird
Kundengewinnung im Web revolutioniert.“
❚ Gründung:
Die Unternehmensgründung
fand im Mai 2010 statt, fünf Monate
später ging mit www.dachdecker.com das
erste Vertical online
❚ Geschäftsmodell: Vertikale Online-Portale
und Branchenverzeichnisse, Verkauf von
Premium-Unternehmensprofilen, Vermarktung zielgruppenspezifischer Reichweite
❚ Mitarbeiter: 25
❚ Finanzierung: A-Runde abgeschlossen
(Team Europe Ventures, Kite Ventures)
❚ Adresse: www.digitaleseiten.de,
Sitz: Berlin
Friendfund: Organisierte Gruppenzahlungen
❚ Gründung:
Nachdem sich die Gründer
einen Monat lang gegenseitig dazu überredet hatten, ihre Jobs aufzugeben, ging
der Service im Oktober 2010 an den Start
❚ Geschäftsmodell: Organisiert Gruppengeschenke, transaktionsbasierte Provision
und Affiliate-Einnahmen
❚ Nutzung: Stark wachsend
❚ Mitarbeiter: 3
❚ Finanzierung: Gründer
❚ Adresse: www.friendfund.com,
Sitz: Berlin
Marco wird 27 und seine Freunde wollen für
ein Geschenk zusammenlegen. Dumm nur,
dass sie in der ganzen Welt verstreut leben.
Unter diesen Umständen ein Geschenk zu organisieren und auch an das Geld der einzelnen
Beteiligten zu kommen, konnte bislang ganz
schön nervenaufreibend werden. Nun nimmt
Friendfund den so Geplagten die Arbeit ab.
Vereinfacht ausgedrückt bietet das Start-up Friendfund, hinter dem Harry McCarney (31) und Martin Peschke (30) stecken, einen Service für Gruppenzahlungen an. Dieser kann dafür genutzt werden, gemeinsam mit anderen für ein Geschenk zu
sammeln. Dazu legt ein Initiator, der Pool-Admin,
einen Geschenkpool für einen bestimmten Zweck
an – zum Beispiel den vorgenannten Geburtstag –
legt einen Termin fest, sucht ein passendes Präsent
aus und lädt schließlich via Facebook, Twitter oder
einfach per E-Mail Freunde und Bekannte ein, sich
an dem Geschenk zu beteiligen. Jeder kann dabei
selber bestimmen, welchen Betrag er beisteuert
Gruppengeschenke über soziale Netzwerke:
Martin Peschke (li.) und Harry McCarney
und ob der Betrag angezeigt werden darf oder sogar der Zahler anonym bleiben soll. Wird die für
das gewählte Geschenk benötigte Summe in der
vordefinierten Frist erreicht, kann der Pool-Admin
über Friendfund den Versand des Präsents veranlassen, falls nicht, kann ein Gutschein ausgestellt
werden. Pro Zahlungstransaktion kassiert Friendfund zehn Cent plus zwei Prozent Gebühren für die
Abwicklung, abgesehen davon ist der Service für
die Nutzer kostenfrei. Seine Einnahmen erzielt das
Portal über Provisionszahlungen der PartnerShops, deren Produkte als Geschenke zur Auswahl
stehen. Dazu gehören zum Beispiel Amazon, Mydays und Jochen Schweizer. „Alle Geschenk-Pools
lösen eine virale Marketingkampagne in den sozialen Netzwerken aus, sowohl für das Produkt als
auch für unsere Partner“, sagt CEO McCarney. Neben dem Erstellen eines Geschenkpools auf der
Webseite von Friendfund können die Pools auch in
den Shops der Partner erstellt werden. Zukünftig
soll der Service auch für andere Zwecke als Gruppengeschenke zur Verfügung stehen. „Wir wollen
die Plattform öffnen, sodass Nutzer einfach alles
friendfunden können“, so McCarney.
Urteil von Juror Andreas Thümmler:
„Friendfund setzt auf das rasante Wachstum
der Social Networks: 600 Millionen FacebookAnwender haben die Möglichkeit, Geschenke
mit und für Freunde zu finanzieren. Ich erwarte
ein enormes virales Wachstum in 2011.“
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TRENDS & STRATEGIEN
9
Joiz: Crossmedialer TV-Sender
Die Vorteile der Medien Fernsehen, Internet und Mobile
verbindet der TV-Sender Joiz, der seinen Nutzern interaktive Formate und seinen Werbepartnern crossmediale
Kampagnen bietet.
Interaktive, medienübergreifene Unterhaltungsprogramme
produziert das Schweizer Start-up Joiz, das sich explizit an
die Generation Y, also Digital Natives zwischen 15 und 30
Jahren, richtet. „Jugendliche von heute sind die erste Generation, die mit Internet und Handy aufgewachsen ist”,
sagt Gründer Alexander Mazzara (35), der die Funktion des
Chief Executive Officer innehat. Für diese Zielgruppe ist
medialer Content immer und überall verfügbar und wird
meist sogar parallel genutzt. „Wer diese Multitasker der
digitalen Medien erreichen will, muss crossmediale Geschichten auf allen Kanälen erzählen“, so Mazzara. Und genau das ist die Idee, die die Gründer Mazzara, Peter Schulz
(53), Kurt Schaad (60) und Christoph Bürge (48) mit Joiz
verwirklichen. Der TV-Sender verschmilzt klassisches Fernsehen mit Online- und Mobile-Formaten. Die Themen
orientieren sich an den Interessen der jungen Zielgruppe,
im Fokus stehen Musik, gesellschaftsrelevante Jugendthemen, Lifestyle und Swissness. Die drei Vektoren TV, Mobile
und Web sind in Echtzeit miteinander synchronisiert und erlauben so interaktive Formate und crossmediale Werbekampagnen. Zudem werden die einzelnen Sendeformate in
enger Zusammenarbeit mit Schlüsselpartnern entwickelt,
die eine Upfront-Gebühr entrichten, um sich Exklusivität
und ein individualisiertes Marketing-Package zu sichern.
Urteil von Juror Cédric Köhler:
„Joiz ist die innovativste Antwort auf das Bedürfnis von
Werbungtreibenden, crossmedial auf verschiedenen
Kanälen zu werben. Zudem ist es der erste TV-Sender,
der die Möglichkeiten von sozialen Medien und Zuschauerinteraktivität wirklich ausnutzt.“
Crossmediales TV: Joiz-Geschäftsleitung (v. li.) Elif Erisik,
Alexander Mazzara, Peter Schulz und Claudia Zellerhoff
❚ Gründung:
18 Monate Vorbereitung bis zum geplanten
Launch von Internet-Seite und TV-Kanal im März 2011
❚ Geschäftsmodell: Crossmedialer TV-Sender, Werbeeinnahmen und Marketingpartner für die einzelnen Sendeformate
❚ Verbreitung: In der Schweiz via analogem und digitalem Kabel, IPTV, Web-Portale und Streaming Apps, im
Web und auf Smartphones
❚ Mitarbeiter: 30
❚ Finanzierung: Gründer, Creathor Venture
❚ Adresse: www.joiz.ch, Sitz: Zürich
Kennstdueinen: Den richtigen Dienstleister finden
Als Instrument zur Neukundengewinnung spielt das Empfehlungsmarketing gerade bei
lokalen Dienstleistern eine
wichtige Rolle. Auf diese
Gruppe hat sich Kennstdueinen
spezialisiert.
das nötige Wissen im Online Marketing haben, um einen eigenen
und Google-optimierten Auftritt
zu gestalten“, erklärt John Goddard (39). Zusammen mit seinem
Partner Carsten Schmidt (43) hat
er Kennstdueinen.de ins Leben gerufen, das Empfehlungsmarketing
Online-Suchmaschinen laufen
für lokale Dienstleister, zum Beiden traditionellen Branchenbü- Hatten Pech mit Dienstleistern und gründeten
spiel Ärzte, Handwerker, Fitnesschern immer mehr den Rang ab. Kennstdueinen: C. Schmidt (li.) und J. Goddard
studios, Friseure oder SteuerberaViele Verbraucher suchen längst
ter, betreibt. „Mit unserem Service
nur noch im Internet nach lokalen Dienstleistern, gleichzeitig
können lokale Dienstleister aller Art mit den Empfehlungen
investieren diese jedoch nach wie vor eher in traditionelle
zufriedener Kunden messbar mehr Neukunden gewinnen“,
Branchenbücher. „Eine sehr teure Diskrepanz, die entsteht,
sagt Goddard. Zudem unterstützt Kennstdueinen dabei, die
weil die meisten kleinen Unternehmen oder Praxen selten
Kundenempfehlungen einzuholen, und stellt sicher, dass sowohl der Dienstleister als auch die Empfehlungen im Internet gefunden werden. Eine laufende Erfolgskontrolle zeigt
tagesaktuell, wie viele Interessenten Kontakt aufgenommen
haben, per Telefon, E-Mail oder über die Webseite.
Für den Service des Start-ups zahlen Dienstleister eine jährliche Gebühr. Zusätzlich können Google-Budgets gebucht
werden, die Kennstdueinen verwaltet und optimiert, worauf
eine zusätzliche Provision anfällt. Eine Kapitalerhöhung, die
im Januar erfolgte, soll dem Unternehmen nun einen weite❚ Gründung: Für die Vorbereitung ließen sich die
ren Schub geben. Geplant ist der Launch neuer Produkte, die
ebenfalls lokalen Dienstleistern bei der Kundengewinnung
Gründer fünf Monate Zeit, im Januar 2008 ging die
im Internet helfen sollen.
Webseite schließlich online
❚ Geschäftsmodell: Empfehlungsmarketing für
Urteil von Juror Helmar Hipp:
Dienstleister
❚ Nutzung: Derzeit etwa 3.500 Kunden
„Wachstum und Profitabilität in 2010 mit den Erfolgs❚ Mitarbeiter: 16
faktoren professioneller Sales und nachweisbare Ergeb❚ Finanzierung: Zweite Finanzierungsrunde
nisse für Kunden. Kundengewinnung für lokale Dienstleister ist ein großer Internet-Trend – angeheizt von
abgeschlossen
❚ Adresse: www.kennstdueinen.de/dienstleister,
Groupon. Die neue Finanzierungsrunde von Kennstdueinen beschleunigt das Wachstum.“
Sitz: Frankfurt/Main
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TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
4/11
Lieferheld: Marktplatz für Essenbestelldienste
Egal ob Pizza, Chinesisch oder Griechisch –
Lieferservices für Essen sind aus dem Alltag
nicht mehr wegzudenken. Ein Online-Marktplatz, der entsprechende Dienstleister und Restaurants bündelt, ist das Start-up Lieferheld.
❚ Gründung:
Nach der Gründung der
GmbH im September 2010 ging im
November 2010 die Webseite online
❚ Geschäftsmodell: Bündelt Restaurants
und Lieferdienste in einem Bestellkanal,
erfolgsabhängige Provision
❚ Verbreitung: Aktiv in zwölf Städten,
deutschlandweite Abdeckung bis zum
Sommer 2010
❚ Mitarbeiter: 20
❚ Finanzierung: Holtzbrinck Ventures, Team
Europe Ventures
❚ Adresse: www.lieferheld.de,
Sitz: Berlin
Hunger auf Pizza und wieder mal kein Bestellmenü griffbereit? Hier will Lieferheld.de Abhilfe
schaffen. In dem Portal werden Restaurants und
Lieferdienste gelistet, sodass der Nutzer auf einen
Blick sieht, welche Services in seiner Umgebung
verfügbar sind und wo er sofort online via Lieferheld bestellen kann. Die bereitgestellten Informationen zu den einzelnen Lieferdiensten umfassen die vollständigen Kontaktdaten, die Speisekarte, Öffnungszeiten sowie die akzeptierte Zahlungsweise, wobei auch die Online-Zahlung über
Lieferheld möglich ist. Kunden können die
Restaurants außerdem im Portal bewerten.
Ins Leben gerufen wurde Lieferheld von Markus
Fuhrmann (30), Nikita Fahrenholz (26), Claude
Ritter (30) und Mohammadi Akhabach (36), die
kurrenz will sich das junge
Unternehmen zum einen
durch eine bessere Usability
sowie eine höhere Restaurant-Qualität für den Endkunden unterscheiden und
zum anderen besseren SerLieferheld-Gründer (v. li.) Nikita Fahrenholz, Markus Fuhrmann,
vice und Betreuung für die
Fabian Siegel, Claude Ritter und Mohammadi Akhabach
Lieferdienste und Restaurants bieten. „Das wichtigste
schließlich noch Fabian Siegel (36) mit an Bord
Differenzierungsmerkmal jedoch ist die zuverläsholten. Für die Nutzer ist der Markplatz kostenlos,
sige, kundenorientierte und witzige Marke Lieferdie Essenbestelldienste zahlen eine erfolgsabhänheld, mit der wir uns vom Markt abheben”, zeigt
gige Provision. Damit bietet das Portal lokalen
sich Siegel überzeugt.
Dienstleistern die Chance, ohne Kostenrisiko erUrteil von Juror Lukasz Gadowski:
folgsbasiertes Online Marketing zu betreiben.
„Lieferheld hat ein sehr starkes GeschäftsDerzeit ist Lieferheld in 12 deutschen Städten
modell und ein Top-Team gepaart mit super
aktiv, bis Sommer dieses Jahres soll das ganze
Investoren. Und die meisten Leute wissen
Bundesgebiet abgedeckt werden. „Wir wollen in
noch nicht, wie bequem und angenehm es ist,
Deutschland Marktführer im Online-Essenbestellfrisch Gekochtes online zu bestellen. Das wird
Markt werden”, bringt CEO Siegel die Zukunftsein Renner.“
pläne des Start-ups auf den Punkt. Von der Kon-
Mixd.tv: Zentrale Video-Plattform
Videos aller möglichen Quellen über eine
Plattform finden und konsumieren, dieses
Konzept steckt hinter Mixd.tv.
Video-Konsum im Internet ist nicht einfach und
überschaubar genug, fanden die Gründer Prof.
Dr. Rüdiger Weis (44), Kristian Müller (30) und
Christophe F. Maire – alle drei begeisterte Filmund Video-Fans. Dies soll sich mit der Video-Plattform Mixd.tv, welche als Spin-off der Beuth Hochschule für Technik Berlin entstand, ändern.
Die freie Software ist ein Open-Source-OnlineVideo-Player, der die Video-Suche in allen großen
Video-Portalen und Mediatheken ermöglicht und
die Suchergebnisse aus verschiedenen VideoQuellen zusammenträgt. Die Resultate werden für
einen besseren Überblick nach vom Nutzer modifizierbaren Kriterien geordnet und bewertet. Zudem können sich Nutzer mit Mixd.tv eine persönliche Mediensammlung auf dem eigenen
Rechner oder auch bei einem frei wählbaren
Web-Dienst sichern. So können auch nur kurzfris-
tig verfügbare Inhalte
aus
Mediatheken,
etwa die Lieblingsvorabendserie, gesichert werden, die
dann in der eigenen
Sammlung dauerhaft
griffbereit sind – auch
wenn sie schon
längst aus der MediaFilm- und Video-Fan
thek entfernt wurKristian Müller
den. Die Erstellung
und Veröffentlichung
von Video-Sammlungen in Form von Playlisten ist
ebenso möglich wie das Abbonnieren von Playlisten auf Mixd.tv. Die Nutzer können darüber
hinaus auf der Plattform oder in sozialen Netzwerken Empfehlungen austauschen.
Erlöse sollen über den Verkauf von PremiumVideos, wie Kinofilme, Serien oder Shows, direkt
in der Software erwirtschaftet werden. Da die
Applikation als Suchmaschine mit der Zeit einen
eigenen Suchindex aufbaut, können in diesem
schließlich Sponsored Links platziert werden. Zudem gibt es noch eine B2B-Monetarisierung,
indem Mixd.tv im Backend von sogenannten
Third Party Devices, zum Beispiel bei Set-TopBoxen, integriert wird.
Derzeit wird Mixd.tv noch in der Closed-BetaPhase betrieben, mit rund 1.000 Test-Usern. Der
Open-Beta-Launch ist noch für das Frühjahr dieses Jahres geplant. Neben Laptops funktioniert
Mixd.tv auch auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Web-Tablets. „Der Zeitpunkt für die
Einführung von Mixd.tv könnte nicht besser
sein”, ist Gründer Müller überzeugt, „schließlich
verschmilzt herkömmliches Fernsehen derzeit mit
IPTV und Web-Videos.“
Urteil von Juror Cédric Köhler:
„Mixd.tv ist die erste Lösung, die die Anforderungen an ein persönliches Video-Portal zum
Konsumieren von Video-Inhalten jeglicher Art
und von jeglicher Quelle erfüllt.“
❚ Gründung:
Spin-off der Beuth Hochschule
mit mehrjähriger Entwicklungsphase, seit
2010 Closed-Beta-Betrieb
❚ Geschäftsmodell: Verkauf von PremiumVideos (Kinofilme, Serien etc.), außerdem
Sponsored Links sowie B2B-Monetarisierung
❚ Nutzung: Noch im Closed-Beta-Status
❚ Mitarbeiter: 10
❚ Finanzierung: Business Angels (Runde 1),
strategischer Investor (Runde 2)
❚ Adresse: www.mixd.tv,
Sitz: Berlin
Mysportbrands: Online-Shopping-Club
Im Internet tummeln sich bereits verschiedene
Shopping-Clubs, die Nutzer mit exklusiven
Angeboten locken. Als Sport & Outdoor-Shopping-Club ging im vergangenen Jahr Mysportbrands online.
❚ Gründung:
Nach sechs Wochen Vorbereitung ging die Webseite im Mai 2010
online
❚ Geschäftsmodell: Online-Shopping-Club
für Sportmarken
❚ Nutzung: Circa 200.000 registrierte Mitglieder
❚ Mitarbeiter: 22
❚ Finanzierung: Astutia Ventures, Grazia
Equity, Martin Sinner, Gameduell-Gründer,
Netzathleten-Gründer, Christian Vollmann,
Philipp Belter und Jörn Lubkoll
❚ Adresse: www.mysportbrands.de,
Sitz: Berlin
Überproduktionen von Sportmarken wie Salewa,
Puma, Dakine und Uvex zu reduzierten Preisen
vermarktet der Online-Shopping-Club Mysportbrands, den die Gründer Albert Schwarzmeier
(28) und Erik Pfannmöller (26) entwickelten. „Als
Deutschlands erster Online-Shopping-Club für
Sportmarken besetzt Mysportbrands.de die gefragte Nische Sport”, sagt Schwarzmeier, der wie
sein Partner auch ein privates Interesse an dem
Segment hat. Beide sind schon lange sportbegeistert. Schwarzmeier ist passionierter Skifahrer,
Pfannmöller war jahrelang in der deuschen KanuSlalom-Nationalmeisterschaft aktiv und errang
sogar einen Weltmeistertitel im Kajak-Einer. „Ein
wichtiger Erfolgsfaktor ist die Authentizität unserer Plattform”, so Schwarzmeier. Dafür setzen die
Sportbegeistert: Mysportbrands-Gründer
Albert Schwarzmeier (li.) und Erik Pfannmöller
Gründer auf Testimonials aus dem Sportbereich,
wie zum Beispiel Mehrfach-Boxweltmeister Sven
Ottke, Skispringer-Legende Jens Weißflog oder
Schwimm-As Paul Biedermann.
In drei- bis viertätigen Verkaufsaktionen können
die registrierten Nutzer, die drei Mal wöchentlich
per Newsletter über die neuesten Aktionen informiert werden, Kleidung, Equipment oder Zubehör
aus den Bereichen Sport und Outdoor erwerben.
Da die Ware aus Überproduktionen der Hersteller
stammt, können die Produkte zu stark reduzierten
Preisen verkauft werden. Erst nach Ablauf einer
Aktion liefert der Hersteller die bestellten Waren an
Mysportbrands.de, den Versand an die Kunden
übernimmt das Start-up.
Aktuell verfügt das Portal über rund 200.000
registrierte Nutzer in Deutschland und Österreich. Über eine exklusive Marketing-Kooperation
mit Netzathleten Media hat der Shopping-Club
Zugang zu rund 3,5 Millionen sportbegeisterten
Usern pro Monat.Die Expansion in die Niederlande
und die Schweiz ist bereits in Arbeit.
Urteil von Juror Helmar Hipp:
„Vertikaler Shopping-Club spezialisiert auf das
Segment Sportartikel und Zubehör – von Running, Outdoor bis Tennis, Ski – mit professionellem Team. Markenhersteller werden sich
künftig bei einem echten Segment-Spezialisten für Online-Verkaufsaktionen besser aufgehoben fühlen.“
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TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
4/11
Mytaxi: Taxiruf per App
❚ Gründung:
Nach eineinhalb Jahren Vorbereitung ging die App im März 2010 online
❚ Geschäftsmodell: Vermittlung von Taxifahrten per App, Taxifahrer zahlen eine
Pauschale pro vermittelter Fahrt
❚ Nutzung: 80.000 App-Downloads, 750
Taxifahrer in Hamburg und 120 in Köln
❚ Mitarbeiter: 17
❚ Finanzierung: T-Venture
❚ Adresse: www.mytaxi.net,
Sitz: Hamburg
Wer war nicht schon mal abends in einer fremden Stadt auf der Suche nach einem Taxi?
Ohne die Nummer vom jeweiligen Taxiruf unter Umständen ein geradezu aussichtsloses
Unterfangen. Mit der App von Mytaxi wird die
Taxisuche nun vereinfacht.
Drei Freunde, ein paar Bier und eine missglückte
Taxibestellung, so wurde die Idee zu Mytaxi geboren. „Wir wussten weder die Adresse der Kneipe, in
der wir uns befanden, noch wussten wir die Nummer einer geeigneten Taxizentrale in der Nähe“,
berichtet Jan-Niclaus Mewes (32), der zusammen
mit Sven Johannes Külper (31) die Intelligent Apps
GmbH gegründet hat und die App Mytaxi entwickelte. Das Prinzip der Applikation ist einfach: Per
Internet wird eine direkte Verbindung zwischen
Taxifahrer und Fahrgast hergestellt. Letztgenannte
können ohne das Zwischenschalten einer Zentrale
unkompliziert und schnell ein Taxi bestellen. Da der
Service die Position des Fahrgasts automatisch lokalisiert, muss dieser die Adresse seines Standorts
Brauchten dringend ein Taxi: Gründer JanNiclaus Mewes (li.) und Sven Johannes Külper
nicht kennen. Zudem kann die Anfahrt des Taxis auf
dem Smartphone verfolgt werden. Für die Taxifahrer bietet sich durch die Verwendung der App ein
Kostenvorteil, da die monatlichen Gebühren an eine Vermittlungszentrale entfallen. Pro erfolgter Bestellung zahlen sie lediglich eine Pauschale von 0,79
Euro an Mytaxi. Ansonsten ist die App für beide
Nutzergruppen – Fahrgast und Taxifahrer – gratis.
Das Potenzial für die Idee scheint groß. Der
Smartphone-Markt wächst weiter und mit Taxi-
fahrten werden erhebliche Umsätze erwirtschaftet
– allein im Jahr 2007 generierten Taxifahrer in
Deutschland 3,5 Milliarden Euro Umsatz. Aktuell
nutzen bereits 870 Taxifahrer die Mytaxi-App, die
meisten davon sind in Hamburg unterwegs. Aber
auch in Köln und Bonn wird das Angebot genutzt.
In den nächsten drei Monaten soll der Service
zudem auf Berlin, Frankfurt und München ausgeweitet werden. Eine Web-basierte Bestellmaske
geht sogar noch in diesem Monat an den Start.
„Wir haben mit Mytaxi noch viel vor“, sagt Mewes.
Denkbar sind zum Beispiel Lizenzmodelle und Franchising, Location Based Advertising sowie die Einführung von Mobile Payment.
Urteil von Juror Helmar Hipp:
„Das nächste verfügbare Taxi in der Nähe
ordern, sehen, wo es ist, wann es da ist – Mytaxi ist eine Killer-App für Großstadtreisende,
optimiert ein Business und dessen Auslastung.
Für den Nutzer unbeschreiblich praktisch, einfach und nützlich.“
Paper.li: Tweets als Tageszeitung
Die Tweet-Schwemme ist da. Auch wer nur
eine geringe Anzahl an Twitter-Feeds abonniert hat, wird das Problem kennen: Über den
Tag kommen so viele Nachrichten hereingezwitschert, dass es schwerfällt, den Überblick
zu wahren. Abhilfe schaffen will Paper.li.
Der durchschnittliche Twitter-Nutzer folgt etwa
170 Twitter-Konten, auf denen pro Jahr je etwa
420 Tweets veröffentlicht werden. Im Schnitt kommen also auf jedem Account täglich stolze 195
Kurznachrichten an. Da können Nutzer schon mal
leicht den Überblick verlieren. Diesem Problem haben sich Edouard Lambelet und Iskender Pols mit
ihrem Start-up Small Rivers angenommen und mit
Paper.li einen Service gestartet, der für eine bessere
Übersicht sorgen soll. „Wir wollen es den Nutzern
erleichtern, für sie relevante Inhalte von Irrelevantem zu trennen“, so Lambelet über die Idee, die
hinter Paper.li steckt. Dazu werden Internet-Links
aus den Twitter- oder Facebook-Accounts der
Nutzer analysiert, sortiert und in Form einer Online-
Zeitung in Kategorien
geordnet dargestellt.
„Mit wenigen Klicks
werden die Nutzer
Herausgeber
und
Chefredakteur ihrer
eigenen
Zeitung“,
sagt Lambelet. Die
Paper.li-Gründer
Tageszeitung
wird
Edouard Lambelet
täglich aktualisiert, ist
einfach über einen
Link abrufbar und kann auch mit anderen geteilt
werden. Damit nur bestimmte Themen integriert
werden, analysiert das Unternehmen jeden Tag anhand eines Algorithmus, der permanent verbessert
wird, mehr als zehn Millionen Links. Der Service ist
kostenlos, noch in diesem Jahr soll jedoch zusätzlich eine kostenpflichtige Premiumvariante mit
Zusatzfunktionen eingeführt werden.
Derzeit ist Paper.li in vier Sprachen – Deutsch,
Englisch, Französisch und Spanisch – verfügbar.
Bald sollen weitere folgen, die Einführung einer
japanischen Ausgabe erfolgte erst vor Kurzem.
Auch sonst ist das Unternehmen auf Expansionskurs. Eine Finanzierungsrunde, bei der Investoren
2,1 Millionen Dollar bereitstellten, ist gerade
abgeschlossen. Mit dem Geld soll der Dienst
weiterentwickelt und zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden. Zudem ist eine Niederlassung im
US-Bundesstaat Kalifornien geplant. Schon heute
stammt etwa die Hälfte des Traffics auf Paper.li aus
den USA. Zudem ist die Seite bereits unter den Top
500 der weltweit meistbesuchten Webseiten im
Alexa-Ranking.
Urteil von Juror Michael Backes:
„Das Team hat die beste virale Plattform im
DACH-Raum entwickelt. Dabei haben sie
gezeigt, das sie ein tiefes Verständnis dafür haben, Communitys wie Twitter und Facebook
für sich zu nutzen, relevante Inhalte für den
User zu filtern und die Nutzer damit vom
eigenen Konzept zu überzeugen. Kurz: Sie
haben genau ins Schwarze getroffen.“
❚ Gründung:
Im Sommer 2010, zwei Jahre
nach der Gründung des Unternehmens
Small Rivers, ging der Service Paper.li
schließlich online
❚ Geschäftsmodell: Organisiert Twitterund Facebook-Links als Online-Tageszeitung, Einnahmen aus Werbeeinnahmen
❚ Nutzung: Zwei Millionen User, 150.000
Zeitungen in 200 Ländern
❚ Mitarbeiter: 4
❚ Finanzierung: Business Angels, Highland
Capital Partners, Soft Bank Capital, Endeavour Vision
❚ Adresse: www.paper.li,
Sitz: Lausanne
Picalike: Bilderähnlichkeitssuche
❚ Gründung:
Die Entwicklung der Basis
begann bereits vor mehreren Jahren, der
Service startete im Oktober 2010
❚ Geschäftsmodell: Visuelle Bildersuche als
Cloud-System, transaktionsbasierte
Gebühren pro erfolgreichem Server-Call
❚ Mitarbeiter: 5
❚ Finanzierung: Gründer
❚ Adresse: www.picalike.com,
Sitz: Hamburg
Die Verschlagwortung von Bildern ähnlicher
Produkte ist für Online Shops oft sehr aufwendig. Gleichzeitig werden Bilder für den
Erfolg beim E-Commerce immer wichtiger. Die
Bilderähnlichkeitssuche von Picalike vereinfacht jetzt die Suche nach ähnlichen Produkten und bietet noch weitere Anwendungsmöglichkeiten.
„Man hat uns gesagt, solch ein System kann man
nicht entwickeln und falls doch, dann von schlechter Qualität“, sagt Sebastian Kielmann (30), der zusammen mit Tilo Höpker (34) und Daniel Raschke
(37) Picalike aufgezogen hat. „Wir beweisen jetzt
das Gegenteil.“ Eine visuelle Bildersuche als CloudSystem ist das Produkt des Start-ups. Das System
ermöglicht die Suche von ähnlichen Bildern zu
einem Bild, und zwar basierend auf der reinen Bildinformation. Tags oder Schlagworte werden nicht
benötigt. Vor allem im Bereich E-Commerce, wo
Produktbilder immer wichtiger werden, bietet sich
eine der vielen Anwendungsmöglichkeiten von
Geht nicht, gibt’s nicht für die Gründer (v.l.) Tilo
Höpker, Sebastian Kielmann und Daniel Raschke
Picalike. So kann in Online Shops nach ähnlichen
Produkten gesucht werden, zum Beispiel nach TShirts mit einem ähnlichen Schnitt oder der
gleichen Farbe, ohne dass der Shop-Betreiber die
Produkte zuvor aufwendig verschlagworten muss.
Weitere Kunden von Picalike sind Produktsuchmaschinen und Bilderdatenbanken. „Wir können die
Conversion Rate, die Wiederkehrerrate und die
Kundenzufriedenheit bei den Unternehmen, die
unseren Dienst nutzen, merklich steigern und auch
die Abbrecherrate reduzieren“, erläutert Kielmann
die Vorteile von Picalike. Das System ist zudem
einfach bei den Kunden zu integrieren und wird
ständig weiterentwickelt, um die Suchergebnisse
weiter zu optimieren. Dabei orientiert sich das
Unternehmen stark an den Bedürfnissen seiner
Partner, erste Vorschläge wurden binnen ein bis
zwei Wochen integriert. Weitere Features sollen in
Kürze in Betrieb genommen werden und generell
sollen die möglichen Einsatzgebiete erweitert werden. Darüber hinaus arbeitet Picalike an Neuerungen im Bereich des mobilen Internets.
Urteil von Juror Michael Backes:
„Man merkt, dass Sebastian sein ganzes Herzblut in das Produkt gesteckt hat. Der Versuch,
ein möglichst perfektes Produkt auf den Markt
zu bringen, ist ihm gelungen. Mit breitem
Wissen über grafische Erkennung hat Sebastian
eine Plattform geschaffen, die ähnliche Produkte anhand von Bildern ermittelt, und das
mit minimalem Aufwand.“
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12:27 Uhr
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TRENDS & STRATEGIEN
Das Entwickler-Magazin
für Android und andere
mobile Plattformen
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Sellaround: Social Commerce mit Widgets
Das Social Web mit klassischem E-Commerce zu verbinden, ist das Ziel von Sellaround. Das Start-up ermöglicht mit seinen Social Selling Widgets jedem Nutzer,
Produkte einfach über soziale Netzwerke
zu verkaufen.
Web streuen können und so neue Zielgruppen erreichen. Dabei ist der Verkauf der
verschiedensten Produkte denkbar. Thoma
erwartet für sein Start-up gute Zukunftschancen: „Social Commerce ist auf dem Vormarsch und wird zum Megatrend und Sellaround ist von Anfang an mit dabei.“
Werbe-Banner und Minishop in einem sind
Urteil von Juror Michael Backes:
die Social Selling Widgets von Sellaround, die
„Die Zeit wird zeigen, ob das ‚Commerce
in sozialen Netzwerken oder Blogs verteilt
anywhere‘-Modell aufgeht. Aber Sellwerden können. Bei Facebook werden sie bei- Aus E-Commerce wird
around wurde bereits von Paypal und anspielsweise auf der Pinnwand des Verkäufers Social Commerce: Gründeren als eine Plattform entdeckt, die es
angezeigt und können so mit Freunden und der Adrian Thoma
jedem ermöglicht, ein Angebot auf
Bekannten geteilt werden. „Das Erstellen der
Widgets dauert nur wenige Klicks“, so Gründer Adrian Tho- mehreren Kanälen zu streuen, zum Beispiel in Facebookma (27), „und auch der Einkauf über diese Widgets ist sehr Feeds. Eine eigene IT mit komplizierter Systemlandeinfach und intuitiv.“ Der gesamte Verkaufsprozess findet schaft ist dadurch nicht mehr notwendig.“
direkt im Widget statt, Sellaround erhält für erfolgreiche
Transaktionen eine Provision. Eine Besonderheit ist, dass die
Produkte zusätzlich zum Weiterverkauf angeboten werden
können, indem ein Nutzer das Angebot eines Verkäufers
einfach auswählt und auf der eigenen Pinnwand teilt.
Kommt auf diese Weise ein Verkauf zustande, erhält der
Weiterverkäufer eine zuvor vom ursprünglichen Verkäufer
festgelegte Provision.
„Wir wollten auch soziale Kanäle wie Facebook zum Ver❚ Gründung: Die Idee entstand im Frühjahr 2010, schon
kauf nutzen“, erklärt Thoma. Eine Lösung, die Webshops
im Juli startete die Beta-Phase der Seite, die seit Novemeins zu eins in Facebook abbildet, erschien jedoch zu starr
ber 2010 vollständig nutzbar ist
und nicht viral genug. Relativ schnell entstand das Konzept
❚ Geschäftsmodell: Verkaufen über Widgets, transaktionsdes Shops im Widget und mit Paypal hatte Thoma auch
bezogene Gebühren
direkt den passenden Payment-Provider für das System an
❚ Mitarbeiter: 15
der Hand. „Durch die Möglichkeiten, die sich mit Sell❚ Adresse: www.sellaround.net,
around bieten, wird der E-Commerce stark dezentralisiert
Sitz: Stuttgart
und vereinfacht“, sagt Thoma. Private Verkäufer können
ebenso einfach Produkte zum Verkauf anbieten wie Unternehmen, die ihre Produkte nun ohne viel Aufwand im Social
Shopperella: Spezialisierter Online-Marktplatz
Das Angebot an Produkten für Babys und Kinder im
Internet ist riesig. Die Auswahl erleichtern will der
Online-Marktplatz Shopperella.
Die beste Webseite für den Kauf von Produkten für Schwangerschaft, Babys und Kleinkinder zu werden, dieses Ziel
haben sich Manuela Stoll (32) und Nino Ulsamer (27) mit
ihrem Start-up Shopperella vorgenommen. Dabei steht das
Portal keinesfalls in Konkurrenz zu Online Shops, die entsprechende Artikel anbieten. Stattdessen bündelt der spezialisierte Online-Marktplatz die Angebote von derzeit über 70
entsprechenden Webshops. „Wir arbeiten konsequent daran, unsere Produktkategorien mit einem breiten Sortiment
und noch mehr Händlern abzudecken“, sagt Stoll, die sich
bei Shopperella um Händlerbetreuung, Marketing, Kundenservice und Finanzen kümmert. „Gerade Nischenprodukte
sind bei der Vielzahl an Online Shops in diesem Segment oft
❚ Gründung:
Die Gründung der Shopperella GmbH
erfolgte im Januar 2010, der Launch der Website kam
ein knappes halbes Jahr danach im Juni 2010
❚ Geschäftsmodell: Spezialisierter Online-Marktplatz, Umsatzprovision oder Klickout-Fee
❚ Nutzung: Aktuell 200.000 Besucher pro Monat auf der
Webseite, wachsend
❚ Mitarbeiter: 6 Festangestellte, 12 Praktikanten
❚ Finanzierung: Business Angels
❚ Adresse: www.shopperella.de,
Sitz: Köln
Erleichtern Eltern das Online Shopping: die ShopperellaGründer Nino Ulsamer und Manuela Stoll
nur schwer zu finden“, so Stoll, „die Bündelung des riesigen
Angebots bei Shopperella bietet da einen echten Mehrwert.“
Neben der Möglichkeit, die Preise zu vergleichen, sind bei
Einkäufen über das Start-up die meisten Produkte über einen
zentralen Warenkorb verfügbar. Selbst die Platzhirsche der
Baby- und Spielwarenbranche wie Babywalz, Baby Butt oder
Toys R Us haben sich bereits für eine Präsenz bei Shopperella
entschieden.
Neben dem Ausbau der Kooperationen sollen zukünftig
weitere Funktionen integriert werden, die den Austausch und
die Beratung zwischen den Kunden sowie mit unabhängigen
Experten fördern. „Wir wollen als der zentrale Startpunkt für
Online-Käufe von Eltern das größte Sortiment, hervorragende Preise und die besten Inhalte und Austauschmöglichkeiten bieten“, fasst Stoll die Pläne für Shopperella zusammen.
Bestellen Sie Ihr kostenloses
Kennenlern-Exemplar unter:
Urteil von Juror Michael Backes:
„Hier wird das Team entscheidend sein, ob sich das Konzept in der EU etablieren wird. Vertikale Marktplätze sind
nicht unbedingt neu, aber die Eigenschaft, einen ganz
eigenen Ansatz zu wählen mit einer „One-Stop-Shopping“-Plattform, ist ein gutes Beispiel für alle Gründer.“
www.mdeveloper.de/probelesen
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TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
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Wirkaufens: Ein zweites Zuhause für Elektrogeräte
Nicht mehr benötigte Elektrogeräte ankaufen,
aufbereiten und weiterverkaufen ist das Geschäftsmodell von Wirkaufens. Mit dem Portal
wird der Verkauf gebrauchter Geräte genauso
einfach wie der Kauf neuer Produkte.
❚ Gründung: Drei Monate wendete Christian
Wolf für die Vorbereitung auf, bevor die
Webseite Wirkaufens.de online ging
❚ Geschäftsmodell: Aufbereitung und
Weiterverkauf gebrauchter Elektrogeräte
❚ Nutzung: Deutschlandweit 60.000 Visits
pro Monat
❚ Mitarbeiter: 30
❚ Finanzierung: Business Angels (Michael
Brehm, Frederik Fleck, Andreas Nickel,
Benjamin Minack, Alexander Schemann),
Team Europe Ventures
❚ Adresse: www.wirkaufens.de,
Sitz: Frankfurt (Oder)
72 Millionen gebrauchte Mobiltelefone schlummern ungenutzt in deutschen Haushalten, so
eine Schätzung des Bitkom (Bundesverband
Informationswirtschaft, Telekommunikation und
neue Medien e.V.) aus dem vergangenen Jahr.
Mit Wirkaufens will der Gründer der Asgoodas.nu
GmbH, Christian Wolf (34), diese ungenutzten
Handys und andere nicht mehr benötigte Elektrogeräte, zum Beispiel Digitalkameras oder MP3Player, aus ihrem Tiefschlaf in Schubladen und
Schränken wecken. Das Portal bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, solche Geräte unkompliziert zu Geld zu machen. Der Verkauf mit garantierter Auszahlung innerhalb von sieben Tagen
funktioniert ohne Registrierung und auch Versandkosten fallen für den Nutzer nicht an. Der
Service soll dabei nicht nur einfacher
Hunderttausend
Transaktionen
sein als der Verkauf über Onlinegebrauchter Waren analysiert“,
Auktionen oder Kleinanzeigen, sonsagt Wolf. Daraus werden die Preise
dern auch sicherer.
für die über 2.000 bei dem Portal
„Die über unsere Webseite angegelisteten Artikel ermittelt.
kauften Geräte werden professioDas Produktportfolio von Wirnell aufbereitet und mit einer angekaufens wächst seit der Einführung
messenen Marge verkauft“, erläuständig. Nun soll die Position in
tert Wolf das Konzept seines StartDeutschland, wo Wirkaufens laut
ups. Der Verkauf findet über mehWolf führend ist, weiter ausgebaut
rere Vertriebswege statt, so werden Gebrauchte Elektronik
werden. Für das Jahr 2011 werden
die Geräte über Online-Kanäle oder ankaufen und weiterverüber drei Millionen Euro als Umüber B2B-Kooperationen vermark- kaufen ist die Idee von
satzziel angepeilt. Auch andere
Gründer Christian Wolf
tet oder aber exportiert.
europäische Märkte sollen in ZuVon Wettbewerbern, die ebenkunft erschlossen werden.
falls im deutschen Markt aktiv sind, will sich Wolf
Urteil von Juror Lukasz Gadowski:
durch einen überdurchschnittlichen Service und
„Wirkaufens ist eine faszinierende Geschäftseine schnelle und einfache Abwicklung abheben.
idee, ökologisch und ökonomisch attraktiv.
Eine wichtige Rolle spielen auch die Ankaufspreise,
Das Marktpotenzial ist gewaltig und das Team
denen bei Wirkaufens eine breite statistische Basis
bestens aufgestellt, eine große Company zu
zugrunde liegt. „Unser Kernwettbewerbsvorteil
bauen.“
ist ein Preisalgorithmus, der wöchentlich mehrere
Yogaeasy: Yogakurse zum Mitnehmen
Immer wieder kann man es in der Presse lesen: Die Deutschen sind zu dick, die Deutschen machen zu wenig Sport. Ein Konzept,
das dem inneren Schweinehund kaum noch
Gelegenheit für faule Ausreden lässt, kommt
von Yogaeasy.
Ein Yogastudio zum Mitnehmen, so könnte man
das Start-up von Henrike Fröchling (45) beschreiben. Die Idee dafür kam der ehemaligen Geschäftsführerin von Parship und Zeit Online im
eigenen Alltag: „Ich hatte wegen Geschäftsführungs-Job und Kind selbst zu wenig Zeit ins Yogastudio zu gehen“, sagt Fröchling. Ein Problem, das
den meisten Berufstätigen bekannt sein dürfte. Mit
dem Start-up Yogaeasy will Fröchling genau hier
ansetzen und bietet Online-Yoga-Videos im Abo
an. Zum Preis von monatlich 15 Euro, ungefähr die
Kosten für eine Yoga-Stunde im Studio, erhalten
die Abonnenten freien Zugriff auf komplette YogaUnterrichts-Videos. Probleme mit Öffnungs- oder
Kurszeiten sowie langen Anfahrten gehören damit
der Vergangenheit an. „Mit Yogaessierte und Schwangere. „Yoga ist
easy können Vielbeschäftigte, Hotelder Megatrend für mehr Balance,
gäste, Landbewohner, junge Eltern,
Attraktivität und Gesundheit, gegen
Anfänger und Yoga-Aficionados
westliche Zivilisationskrankheiten,
immer und überall Yoga machen“,
wie Rückenleiden, Stress oder Burnergänzt Fröchling. Die Nutzer müsout“, zeigt sich Fröchling übersen sich nur ein wenig Zeit nehmen
zeugt. In diesem Jahr will sie die
und über einen schnellen InternetMarktposition von Yogaeasy weiter
Zugang sowie entsprechende Hardausbauen, dazu strebt die Gründeware verfügen. Gelehrt werden bei
rin auch B2B-Kooperationen mit
Yogaeasy.de die verschiedensten Kaum Zeit für Sport:
Unternehmen, Krankenkassen oder
Yoga-Arten, zum Beispiel Hatha, Yogaeasy-Gründerin
Hotels an. In den kommenden JahIyengar oder Ashtanga, in unter- Henrike Fröchling
ren sollen zudem Erweiterungen auf
schiedlichen Schwierigkeitsgraden.
andere Sportangebote sowie die
Um die Qualität der Video-Kurse zu gewährleisten,
Internationalisierung des Angebots erfolgen.
verfügen alle Yoga-Lehrer über eine fundierte
Urteil von Juror Helmar Hipp:
Yoga-Ausbildung und jahrelange Lehrerfahrung.
„Überzeugendes Konzept zum wachsenden
Deutschsprachige Konkurrenz muss das Portal
Team. Yoga mit professionellem und gutem
derzeit nicht fürchten, gleichzeitig ist die angeContent. Die inhaltliche Tiefe schafft die
sprochene Zielgruppe riesig. Allein in Deutschland
Grundlage für einen erfolgreichen Premiummachen fünf Millionen Menschen Yoga, zusätzlich
Service und ein Paid-Content-Modell.“
adressiert Yogaeasy.de auch Anfänger, Yoga-Inter-
❚ Gründung:
Nach vier Monaten Vorbereitung startete das Online-Angebot zum
Jahresende 2009
❚ Geschäftsmodell: Online-Yogakurse im
Abo
❚ Nutzung: 100.000 Visits, 5.000 zahlende
Kunden
❚ Mitarbeiter: 7
❚ Finanzierung: Private Investoren
❚ Adresse: www.yogaeasy.de,
Sitz: Hamburg
Zuuka: Das Kinderbuch wird mit Actionboox zur App
Kinderbücher in Form von E-Books sind nichts
Besonderes mehr. Einen neuen Ansatz verfolgt
Zuuka mit Actionboox: Als kindgerechte Apps
für iPad und iPhone werden die Bücher für die
junge Zielgruppe interaktiv.
❚ Gründung:
Im April 2010 wurde die
Zuuka GmbH komplett neu ausgerichtet
und startete die Marke Actionboox, die
erste App „Die Ritterburg“ erschien im
August 2010
❚ Geschäftsmodell: Auftragsproduktion als
Dienstleister, Veröffentlichung von Eigenproduktionen als „digitaler Buchverlag“
❚ Mitarbeiter: 15, wachsend
❚ Finanzierung: Die Geschäftsführer halten
die Mehrheit am Unternehmen, der restliche Anteil entfällt auf CFP
❚ Adresse: www.actionboox.com,
Sitz: Offenbach/Main
Kinderbücher auf das iPad bringen, das war die
Idee von Susanne und Dirk Busshart (44 und 37),
den Geschäftsführern der Zuuka GmbH. Dafür
richteten sie ihr Unternehmen komplett neu aus
und entwickelten die Marke Actionboox. Heute fokussiert sich Zuuka vor allem auf die Produktion
von Applikationen für Kinder zwischen vier und
zehn Jahren, eine Zielgruppe, die mit digitalen
Medien aufwächst und keine Berührungsängste
mit der Technik hat. „Mit Actionboox setzen wir
Bücher als Apps um“, erklärt Susanne Busshart das
Geschäftskonzept. Die Idee entstand mit dem
Erscheinen des iPads. „Wir bieten Verlagen neue
Möglichkeiten, ihre Buchinhalte auf iPads und Co.
zu transportieren“, ergänzt die Geschäftsführerin.
Der Schwerpunkt liegt auf der Anpassung von
Kinderbücher als Apps interaktiv erfahrbar machen, ist die
Geschäftsidee von Susanne und Dirk Busshart
Kinderbüchern. „Wir entwickeln Konzepte, um Inhalte und Illustrationen liebevoll und zeitgemäß als
App umzusetzen“, sagt Dirk Busshart. Ergänzt
durch pädagogisch sinnvolle Zusatzfunktionen
wie Animationen, Interaktionen oder Vorlesemodus, wird das Buch auf Web-Tablets zwar in einen
neuen Kontext gestellt, soll den Buchcharakter
aber nicht verlieren. Die Buchverlage können
dabei doppelt profitieren: „Dieses neue
Produktgenre kann zum einen neue
Zielgruppen erschließen, zum anderen
werden Nutzer durch die App auch auf
das Originalbuch aufmerksam“, so der
Geschäftsführer. Als Dienstleister übernimmt Zuuka alle Produktionsschritte
bis hin zum Marketing. Dabei ist das
Unternehmen nicht auf den deutschsprachigen Markt beschränkt, aktuell
können über 40 Sprachen realisiert werden. Nun steht für das Jahr 2011 die Erweiterung auf andere Betriebssysteme,
zum Beispiel Android, an.
Urteil von Juror Andreas Thümmler:
„Tätig in einem sich unglaublich stark entwickelnden Feld der kindgerechten digitalen
Unterhaltung, wird sich Zuukas Marktführerschaft in 2011 weiter festigen. Top-Platzierungen im Apple Store wie ,Mikas Abenteuer‘
belegen dies.“
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TRENDS & STRATEGIEN
21. Februar 2011
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SOCIAL MEDIA
Interessante Alternativen
Facebook wächst und wächst. Doch auch kleine und spezialisierte Social-Media-Netzwerke haben etwas zu bieten
R
asantes Wachstum: Im vergangenen
Jahr stiegen die Nutzerzahlen von Facebook in Deutschland exponentiell an.
Registrierte Nielsen im Juli 2009 rund sechs
Millionen Unique User im Monat, wuchs
diese Zahl bis Dezember 2010 auf mehr als
20 Millionen. Die ehemaligen Platzhirsche
in der Konkurrenz um Netzwerker – Myspace.de, StudiVZ.net, Wer-kennt-wen.de
– verlieren gleichzeitig Reichweite. „Der Trend zur Monopolisierung bei den Social Networks
beginnt“, sagt Björn Schäfers,
Geschäftsführer der Produktsuche Smatch.com. „User wollen
nur einen Account, viele wandern daher zu Facebook ab.“
Weil’s schick ist, dabei zu sein,
und weil Mitglieder bei Facebook internationale Kontakte
pflegen können, nimmt die Bedeutung lokaler Netzwerke so
rasant ab, wie die von Facebook
zunimmt. Werbungtreibende
und Händler verstärken die Monopolisierung.„Wer zurzeit Social Media plant, verlangt die Facebook-Kampagne. Hier ist die
Konkurrenz vertreten und sind die Reichweiten hoch“, beobachtet Olaf Lassalle,
Geschäftsführer der Vivaki-Tochter Newcast. Anderen Communitys, zumal wenn
sie thematisch so breit aufgestellt sind wie
Facebook, brechen die Werbegeschäfte
weg, Händler ziehen sich ebenfalls zurück.
Müsli-Anbieter Kellogg’s kann auf spezialisierten Portalen wie SchülerVZ eine ganz
bestimmte Kundenzielgruppe ansprechen
abend.de über Themen definieren und
sich an Interessengruppen richten. „Das
sind extrem wichtige Plattformen, über
die man die Opinion Leader erreicht, auf
deren Empfehlungen
User zählen“, sagt Lassalle. Leser und Mitglieder kommentieren,
diskutieren und kaufen hier schneller als in
anderen Diensten.
Smatch setzt zwar
auch auf Facebook,
aber zunehmend auch
auf Kooperationen mit Themen-Communitys und Blogs. Seit 2009 ist die Produktsuche etwa mit Meinsport.de verbandelt
und platziert dort Angebote für Sportmode
von Partnershops. „Wir erreichen so eine
spitze Zielgruppe“, meint Schäfers. „In spezialisierten Communitys und Blogs entstehen außerdem mehr Kaufentscheidungen.“
book verlassen. „Facebook ist zurzeit die
erste Adresse für Social Media, aber sicher
nicht für jedes Werbeziel die richtige“, erklärt
Lassalle.„Die Klickraten bei Facebook sind
extrem gering.“ Der Vorteil von Facebook,
die Reichweite von rund 22 Millionen Mitgliedern in Deutschland und 500 Millionen weltweit, die sich nach Regionen und
Zielgruppenkriterien sortieren lassen, ist
auch ein Nachteil. „Bei Facebook ist eine
Marke eine unter vielen, in kleineren, theReichweite ist nicht alles
menspezifischen Netzwerken bekommen
Myspace hat bereits auf die Verluste rea- sie einen exklusiveren Auftritt und erreigiert und gibt seine Vertretung in Deutsch- chen mehr Aufmerksamkeit“, gibt Nikoland auf. Die VZ-Netze verzichten seit laus Schmitt-Walter, Leiter Strategische
Ende 2010 auf die Set-up-Kosten, die bis- Planung bei Plan Net und Koordinator für
Social-Media-Kampagnen, zu bedenken.
„Wir legen den Fokus auf Specials,
Die Bundesagentur
Weniger Kosten, mehr Hilfen
für
Arbeit, Clearasil
das klassische Sales-Geschäft,
und zuletzt Kellogg’s Auch die Entwickler von Spielen und Apps
Kooperationen und Social Targeting.“ schalteten Kampagnen machen oft einen Bogen um Facebook.
bewusst nicht auf Face- „Der Wettbewerb von Social Games ist
Eva-Maria Bauch
book, sondern auf Stu- hier zu groß“, sagt Christian Wawrzinek
Geschäftsführerin Wer-kennt-wen.de, Köln
diVZ.net und Schue- von den Hamburger Goodgame Studios.
lerVZ.net, um die an- „Die Kosten, um einen Spieler zu erreiher für das Erstellen eines Edelprofils, ver- visierte junge Zielgruppe zu erreichen. chen, liegen deutlich höher, bei vielen
gleichbar mit einer Fanpage in Facebook, Noch interessanter als diese eher unspezi- Spielen in Facebook übersteigt das Markeverlangt wurden. Außerdem werben sie fischen Netzwerke sind für Social Media tingbudget die Entwicklungskosten.“
wie Wer-kennt-wen (WKN) mit regiona- und Commerce Communitys, Blogs und Goodgame kooperiert mit mehreren
len Stärken und Service. „Wir konzentrie- Foren, die sich wie Xing.de, Pferde.de, Netzwerken, auch um die Abhängigkeit
ren uns mit VZ nicht auf den globalen, Meinsport.de, Lesmads.de oder Feier- von einem Vertriebskanal zu vermeiden.
sondern auf den lokalen Markt“, sagt VZNetze-Chef Clemens Riedl. Noch ist nicht
Alternativen zu Facebook: Themen-Communitys und Blogs
sicher, ob diese Strategie Werbekunden bei
der Stange hält und weitere anziehen wird.
❚ Fast zu jedem Thema und für viele Regionen
❚ Oft frequentiert werden Blogs und Foren
So wächst die Gefahr eines weiteren Werbegibt es spezialisierte Communitys. Beispiele:
rund um Lebenshilfe und Lifestyle. Beispiele:
monopols im Internet: „Facebook setzte
Goloci.de (Göttingen), Nachtausgabe.de
Chefkoch.de, 55weine.de, Lesmads.de
2010 eine Milliarde US-Dollar um“, warnt
(Baden), Feierabend.de (50+), Fotocommu(Mode), De-bug.de (Lifestyle). Hier agieren
Berater Hagen Sexauer von Sempora
nity.de, Pferde.de, Sharewise.de (Geld),
Meinungsführer, deren Empfehlungen die
Consulting. „Mit der Abhängigkeit der
Fashionfreax.de (Mode), Meinsport.de. Hier
Leser gerne und oft aufgreifen.
Werbeindustrie werden die Preise in die❚ Ein Screening von Einträgen und Urteilen zur
erreichen Marken interessierte Nutzer.
sem Kanal steigen.“ Facebook arbeitet am
❚ Für die Suche der Social-Media-Alternativen
eigenen Marke im Internet zeigt auch andere
Börsengang, ein Schub bei Erlös und Geeignen sich Googles Blog-Suche BlogPortale auf.
winn zieht Anleger und Kapital an.
❚ Kleinere, spezialisierte Dienste bieten mehr
search.de oder Foren.net. Die Qualität von
Doch auch aus pragmatischen Gründen
Social-Media-Agenturen zeigt sich auch in
Service und Beratung, weil sie ihre Nutzer
sollten sich Werbungtreibende und HändErfahrungen abseits von Facebook.
und ihre Wünsche sehr gut kennen.
ler bei Social Media nicht nur auf Face-
Neben Kostenvorteilen bieten die
spezialisierten und regionalen
Communitys mehr Hilfen und
kompetente Beratung. „Bei Facebook müssen Werbekunden Services von verschiedenen Dienstleistern koordinieren“, erklärt
Schmitt-Walter. Für die Kampagne
sind Fanpage, ein Content-Plan,
Community-Management, Apps
und anderes nötig – Zutaten, die
verschiedene Dienstleister erstellen. „Kooperiere ich mit spezialisierten Communitys, liefern diese
viele dieser Dienstleistungen mit
und unterstützen mich inhaltlich.“ Die Betreiber von ThemenCommunitys kennen die Wünsche ihrer
Mitglieder, sie wissen aus Erfahrung, was
geht, und bieten nicht nur Anfängern in
Sachen Social Media ein hoch effizientes
Experimentierfeld.
Mit persönlicher Beratung und Services
wie Community-Management, Einbinden
„Facebook und Xing wachsen sehr
stark, der Rest der Communitys
erreicht Wachstumsgrenzen.“
Hagen Sexauer
Sempora Consulting, Bad Homburg
von mobilen Coupon-Kampagnen oder
Video-Inhalten versuchen sich die unspezifischen, nationalen Netzwerke wie
WKN, VZ-Netze, Stayfriends und Lokalisten vom Konkurrenten abzugrenzen und
Werbe- oder Handelskunden zu locken.
Im Gegensatz zu Facebook bieten sie Werbeplatz für klassische Online-Werbung,
segmentieren diesen nach Zielgruppen
und Regionen und bündeln die Angebote.
„Wir sind anders, klarer, übersichtlicher,
privater als Facebook“, sagt WKN-Geschäftsführerin Eva-Maria Bauch, „und
konzentrieren uns jetzt auf das klassische
Sales-Geschäft und die Rentabilität.“
Ob dies denMitgliederschwund und die
Einbußen im Werbegeschäft stoppen kann,
wird bezweifelt. Mehr Spezialisierung ist
gefragt, meint Berater Sexauer: „Ich sehe
aber noch keine Ansätze, mit denen sich
diese Communitys über Mehrwert für
Teilnehmer stärker positionieren.“ vs
❚
Facebook zieht an
Unique User pro Monat in Millionen
7/2009
12/2010
Facebook
6,16
23,0
Wer-kennt-wen
5,96
5,1
Myspace
4,18
2,1
StudiVZ
4,28
2,9
SchülerVZ
3,55
3,5
Xing
3,56
2,4
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Quelle: Nielsen,
Sempora Consulting
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TRENDS & STRATEGIEN
21. Februar 2011
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VORBERICHT: INTERNET WORLD 2011
Vom Trend zur Praxislösung
Social Media, Mobile Commerce und Conversion-Rate-Optimierung gehören zu den bestimmenden Themen des
Internet World Kongresses 2011. Hier stellen Praktiker handfeste Konzepte für Ihr Unternehmen vor
om Trend zur Praxis“ lautet das Motto des Internet World Kongresses
2011. Als Facebook 2004 an der Harvard
University gegründet wurde, war das hierzulande nicht der Rede wert. Sieben Jahre
später findet – erstmals im Rahmen der
Internet World – der Facebook Day statt:
Einen ganzen Tag lang dreht sich im International Congress Center München
(ICM) alles um Chancen und Strategien
für Unternehmen im mittlerweile größten
Social Network der Welt. Der Unterschied
zu 2004: Heute kommt kein InternetUnternehmen mehr an der Auseinandersetzung mit Facebook vorbei. Aus dem
Trend ist ein hoch relevantes Praxisthema
geworden – und damit ein Thema für die
Teilnehmer des Internet World Kongresses.
Dieser Anspruch zieht sich durch das
gesamte Programm, das die Redaktion für
Sie zusammengestellt hat. Nur die Themen und Lösungen haben eine Chance auf
Aufnahme in den Kongressfahrplan, die in
der Praxis Anwendug finden und Erfolg
versprechend sind – aus dem Blickwinkel
eines E-Commerce-Unternehmers.
Zu den Themen, die 2011 ein absolutes
Muss sind, gehören neben Social Media
natürlich Mobile Commerce und Conversion-Optimierung. Dazu kommen wichtige,
branchenbezogene Trends wie zum Beispiel Emotional Shopping, Multichannel
Marketing und Internationalisierung.
Fotos: Tommy Lösch
V
Der Frühjahrs-Event der E-Commerce-Branche: Am 12. und 13. April öffnet die Internet World 2011 Fachmesse & Kongress ihre Tore
April, dem ersten Kongresstag, sind dafür
zwei Programmblöcke reserviert. Im Block
„Social Web I“ dreht sich alles um die SocialMedia-Strategie im Unternehmen. Unternehmensberater und Buchautor Klemens Skibicki weiß
um die Schwierigkeiten vieler
„Jedes Unternehmen
Unternehmer, sich dieses für sie
braucht einen Chief
neue Feld zu erschließen. Der
an der Cologne Business School
Listening Officer.“
lehrende Skibicki, der bereits
Michael Gebert
im vergangenen Jahr eine viel
Reputeer GmbH & Co. KG
beachtete Vision des Online
Marketings 2020 entwarf, wird
die Diskussionsbeiträge in dieGenug Themen also für ein dicht gepack- sem Programmblock moderieren.
Zur Social-Media-Strategie im Untertes zweitägiges Kongressprogramm.
nehmen gehört nicht nur ein Plan, was man
Die richtige Social-Media-Strategie
wie erreichen will, sondern auch die SchafAbgesehen vom Facebook Day liegt in fung von Social-Media-Leitlinien für die
diesem Jahr ein besonderer Schwerpunkt Mitarbeiter. Ergin Iyilikci, bei der Scout24auf dem Thema Social Media. Bereits am 12. Gruppe konzernweit für die Unterneh-
menskommunikation zuständig, berichtet
dazu über seine Erfahrungen mit dem Thema. Dabei warnt der Vice President Corporate Communications & PR vor kurzfristigem Kampagnendenken – es gehe vielmehr
um Nachhaltigkeit. „Dafür brauchen Sie
eine Haltung, wie Sie Social Media gegenüberstehen.“
Wissen, was andere schreiben
Einen Schritt weiter gehen die Referenten
im Programmblock „Social Web II“: Um
in Facebook & Co. erfolgreich zu agieren,
muss man sich auch ein Bild darüber machen, wie – und wo – über das eigene
Unternehmen im Netz gesprochen wird.
Zu diesem Thema stellt Skibicki Experten
zum Thema Social Media Monitoring und
Online Reputation Management vor.
Besonders große Aufmerksamkeit dürfte
der Vortrag von Michael Gebert auf sich
ziehen. Gebert, der im vergangenen Jahr
Affiliate TactixX
Facebook Day
Die Affiliate TactixX findet 2011 am 12. und
13. April zum zweiten Mal unter dem Dach des
Internet World Kongresses im Internationalen
Congress Center München statt. Das jährliche
Haupt-Event der Affiliate-Marketing-Branche
bietet seinen Besuchern wieder ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen, Panels
und Podiumsdiskussionen. Mit Bernd T. Werner
konnte ein prominenter Keynote-Speaker zum
Thema „Online Kommunikation aus Sicht des
Neuromarketings“ gewonnen werden. Die
Affiliate TactixX richtet sich an Partnerprogrammbetreiber (Merchants), Agenturen und
an Affiliates (Publisher). Im vergangenen Jahr
war die Veranstaltung mit 400 Besuchern aus-
Erfolgreiches Online Marketing mit Facebook
steht im Mittelpunkt dieser eintägigen Veranstaltung im Rahmen der Internet World 2011
am Mittwoch, 13. April, im ICM München.
Moderiert vom Facebook-Experten Jens Wiese
(Facebookmarketing.de) diskutieren Fachleute
die Marketingmöglichkeiten und -mechanismen der größten Social Community der Welt.
Das Themenspektrum reicht von der optimalen
Strategie für Unternehmen, die auf Facebook
agieren wollen, über Shopping auf Facebook
bis hin zum Controlling der eigenen SocialMedia-Aktivitäten. Ein eigener Themenblock ist
für „Fallstricke im Überblick“ reserviert: Was
müssen Sie beachten, wenn Sie etwa einen
gebucht. In diesem Jahr wird das Kongressprogramm des ersten Tages erstmals durch Seminare am zweiten Kongresstag vertieft. Die Teilnahmepreise variieren von 140 bis 549 Euro*.
Für Besucher mit All-Area-Ticket (990 Euro*)ist
der Zugang zur Affiliate TactixX inklusive.
❚ www.affiliate-tactixx.de
* alle Preise zzgl. 19 % MwSt.
die Tweet Academy auf der Internet World
moderierte, hat gemeinsam mit der Neuen
Mediengesellschaft vor Kurzem eine neue
Firma für Reputation Management gegründet: Die Reputeer GmbH & Co. KG
berät Einzelpersonen und Unternehmen,
wenn es darum geht, die Wahrnehmung
im Netz zu beurteilen und zu verbessern.
Zu Geberts ersten Kunden gehört zum
Beispiel die Stadtsparkasse München.
Viele Unternehmen, so weiß Gebert aus
eigener Praxis, haben gar keinen Überblick
darüber, wo und wie im Netz über sie und
ihre Produkte diskutiert wird. Hier gilt es
erst einmal, sich einen Überblick zu verschaffen. Ein permanentes Online Reputation Monitoring ist unerlässlich, um potenziell kritische Entwicklungen frühzeitig
zu erkennen – und dann angemessen darauf zu reagieren. Für Gebert ist Reputation
Management Chefsache: „Jedes Unternehmen braucht eigentlich einen Chief Liste-
„Like“-Button auf Ihrer Website verwenden,
und warum funktionieren nicht alle FacebookSeiten? Der Zutritt zum Facebook Day ist für
alle Kongressteilnehmer mit All-Area-Ticket frei.
Wer nur diese Veranstaltung besuchen möchte,
kann noch bis zum 1. März ein Ticket zum
Frühbucherrabatt von 350 Euro* buchen, der
reguläre Preis beträgt 390 Euro*.
❚ www.facebook-day.de
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TRENDS & STRATEGIEN
21. Februar 2011
ning Officer, der zuhört und darauf achtet,
wie das eigene Unternehmen in den sozialen Netzen bewertet wird.“
Sofort mehr Umsatz
Volles Haus: 2010 war der Internet World Kongress bereits Wochen zuvor ausgebucht
uralten BTX-Zeiten mit großem Engagement nutzt, kommt mit dem mobilen
Internet eine neue Herausforderung zu.
Deshalb dreht sich in diesem Jahr in der
Tourismus-Session auch alles um das Thema „Mobile Applikationen“. Dabei geht es
nicht nur um die Entwicklung eigener
Apps, sondern auch um die
Einbindung mobiler Endgeräte
in den Reiseprozess und um
„Wer nicht optimiert,
die Nutzung von Location
Based Services wie Foursquare
der stirbt.“
und Facebook Places.
André Morys
Web Arts AG
dings profitieren sie davon nur dann,
wenn sie die mit dem Ratenkauf einhergehenden Backoffice-Prozesse beherrschen.
Ein enormes Optimierungspotenzial bei
der Gestaltung von Landing Pages und von
Websites sieht André Morys, Chef der Web
Arts AG. Dabei vertraut er nicht nur auf
das eigene Bauchgefühl oder extensives
A/B-Testing, sondern auf Resultate aus der
Hirnforschung. Als erste Web-Agentur
Deutschlands hat Web Arts zusammen mit
Medizinern an der Berliner
Charité Menschen beim Betrachten von Websites beobachtet – während diese in
einem Magnetresonanztomographen lagen. So wurden
Prozesse im Gehirn sichtbar,
die einen Besucher zum
Klicken anregen – oder eben
das Gegenteil davon auslösen.
Angesichts stetig steigender
Kosten für Suchmaschinenwerbung ist für
Morys eine konsequente ConversionOptimierung essenziell für den Unternehmenserfolg: „Wer nicht optimiert, der
stirbt.“ Morys stellt seine Forschungsergebnisse am zweiten Kongresstag in der
Session „Conversion Optimierung II“ vor.
Lösungen für jede Branche
Das Leitmotto des Kongresses „Vom Trend
zur Praxislösung“ findet sich auch in den
insgesamt sechs Programmblöcken „Branchen im Wandel“ wieder. Auf die Bereiche
Medien, Tourismus, Versandhandel international, Lebensmittel online und Fashion
zugeschnitten, widmet sich jeder Programmblock der Umsetzung bestimmter,
für diese Branche typischer Aufgabenstellungen. Beispiel Tourismus: Auf die Reisebranche, die Online Services bereits seit
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ness-Autor Jochen Krisch diskutieren am
zweiten Kongresstag Online-Händler und
Berater die praktischen Probleme, die sich
aus dem Nebeneinander der verschiedenen Marketing- und Absatzkanäle ergeben: Logistik, Retourenmanagement, Produktverfügbarkeit – aber auch die Integration der erbitterten Konkurrenten Ladengeschäft und Online Shop. In der Praxis
stößt die von Studien untermauerte Erkenntnis von Google, wonach Verbraucher immer häufiger online recherchieren
und offline kaufen, häufig auf Skepsis.
Mancher Verkäufer hinter dem Tresen
könnte schwören, es liefe umgekehrt.
Aus Besuchern Kunden machen
Ein weiteres Kernthema des Internet
World Kongresses ist die Konversionsoptimierung. Aus Besuchern Kunden machen –
das hört sich ganz simpel an, entwickelt
sich aber immer mehr zur Königsdisziplin
im E-Commerce. Im Kongressprogramm
ist dem Thema an jedem Veranstaltungstag ein eigener Block gewidmet.
Am ersten Kongresstag (Dienstag, 12.
April) klärt Trusted-Shops-Geschäftsführer Thomas Karst über Konversionsfallen
auf. Björn Emeritzy von der IntershopTochter Soquero erläutert, wie man Preissuchmaschinen und Produktportale optimal zur Neukundenakquise einsetzt. Und
Barbaros Özbugutu von Klarna stellt
einen neuen Trend vor: Immer mehr
Konsumenten kaufen auf Pump – selbst
bei relativ preisgünstigen Produkten wie
etwa einer Jeans besteht eine Nachfrage für
Ratenzahlung. Online-Händler, die entsprechende Zahlungsoptionen anbieten
können, realisieren deutliche Konversionssteigerungen, weiß Özbugutu. Aller-
Internet World BUSINESS
Alles wird mobil
Das iPad steht im Mittelpunkt
der Medien-Session am zweiten Kongresstag. Dort diskutiert unter anderem Michael Geffken von
der Leipzig School of Media mit Experten
von „Spiegel“ und Axel Springer über ihre
Erfahrungen mit der Content-Produktion
für mobile Endgeräte. Beide Häuser gehören zu den Pionieren für Paid Content auf
der Apple-Plattform in Deutschland.
Um Location Based Services (LBS) dreht
sich ein erweiterter, separater Programmblock. So wird zum Beispiel Frank Bleher,
Leiter E-Commerce beim Versandhaus
„In jedem Bestellvorgang
findet sich Optimierungspotenzial.“
Christian Sauer
Webtrekk GmbH
Walz, von seinen Erfahrungen mit der Einführung solcher Dienste für Mobile Commerce bei der Walz-Marke Baby Walz vorstellen. Moderiert wird dieses Panel von
Bernd Lindemann, der als Geschäftsführer
der Digital Mobil GmbH große Erfahrung
bei der erfolgreichen Durchführung von
App-Entwicklungsprojekten mitbringt. Er
leitet auch die Podiumsdiskussion „LBS
und Social Media – wie Marken sich in
ortsbezogenen Netzen positionieren“.
Weitere Teilnehmer der hoch interessanten Gesprächsrunde: Friendticker-Gründer Florian Resatsch, Benjamin Thym von
Checkitmobile, Coupies-Technikvorstand
Felix Schul, Townster-Chefin Tina Dingel
und Qype-Verkaufsleiterin Ayesheh-Colette Carta.
Die beiden Megathemen Mobile und
Social bestimmen auch die Vorträge im
Branchen-Themenblock „Fashion“. Unter
dem Oberbegriff „Emotional Shopping“
präsentieren und diskutieren Fachleute
neue Wege, wie Mode, bei der Gefühle eine
große Rolle spielen, optimal im Internet
präsentiert werden können. Mit Spannung erwartet wird der Vortrag „Emotional Involvement durch Crowdsourcing“
von Benjamin Günther. Gemeinsam mit
drei Kommilitonen gründete Günther 2008
Stylight, eine Suchmaschine für Mode, bei
der man auch einkaufen kann – das Portal
fungiert als gemeinsamer Warenkorb für
mehr als 50 Modeshops. Dass Stylight den
Modevertrieb im Internet revolutionieren könnte, glaubt
nicht nur Kooperationspartner Condé Nast, sondern auch
die Handelskette Tengelmann –
sie ist Ende 2010 mit einer
strategischen Beteiligung von
zehn Prozent bei dem Start-up
eingestiegen. Günther selbst
integriert in sein Angebot
selbstverständlich Social-Media-Elemente, behält aber auch Mobile
Commerce fest im Blick: „Zu den Top-Themen zähle ich Location Based Services.“
Multichannel: Chance und Problem
Viele bekannte Marken aus der OfflineWelt haben inzwischen erkannt, dass nur
ein virtuoses Bespielen aller Vertriebskanäle den optimalen Erfolg bringt. Aber
auch ehemals reine Internet-Händler wie
Notebooksbilliger.de setzen inzwischen
auf „Brick and Mortar Shops“, also „echte“
Filialen aus Stein und Zement, zur
Ergänzung ihrer Online-Strategie. Multichannel im E-Commerce hat deshalb
einen eigenen Themenblock im Kongressprogramm. Moderiert vom E-CommerceExperten und INTERNET WORLD Busi-
Wer eine Teilnahme am Internet World
Kongress sofort in klingende Münze umsetzen will, sollte sich den Themenblock
„Branchen im Wandel“ am Ende des zweiten Kongresstages nicht entgehen lassen.
Das Motto „25 Tipps, wie Sie nächste Woche mehr Geld verdienen“ hört sich nur
auf den ersten Blick marktschreierisch an,
denn der Name ist Programm: Fünf Experten präsentieren je fünf Praxistipps für
mehr Profit, bessere Auffindbarkeit im
Netz, eine Steigerung der Konversionsrate
und – last but not least – mehr Zeit. So gibt
Klaus Kuenen vom Leserservice der deutschen Post praxiserprobte Tipps zum Optimieren der eigenen Website, Harald
Ostermann, Geschäftsführer der Innovationswerkstatt, macht Vorschläge für mehr
Zeit, mehr Geld und mehr Effizienz. Und
„Zu den Top-Themen
zähle ich Location Based
Services.“
Benjamin Günther
Stylight GmbH
Christian Sauer, Geschäftsführer des preisgekrönten Web-Analyse-Anbieters Webtrekk, verrät fünf „Dos“ für mehr Konversion im Bestellprozess. Sauer, dessen
Firma 2009 aus einem Wettbewerb des
Performance-Netzwerks Zanox als Sieger
hervorging und eine Million Euro Wagniskapital einstrich, ist sich sicher: „In jedem
Bestellvorgang findet sich Optimierungspotenzial.“
Die Ansage steht: 25 Tipps, wie Sie
nächste Woche mehr Geld verdienen. Es
soll niemand hinterher behaupten, es habe
sich nicht gelohnt, den Internet World
Kongress zu besuchen. Die Redaktion
INTERNET WORLD Business freut sich
darauf, Sie in München persönlich
begrüßen zu dürfen. fk
❚
Internet World 2011 Fachmesse & Kongress: Alle Infos
❚ Termin:
Dienstag, 12. April, und Mittwoch,
13. April 2011, jeweils 10.00 bis 17.45 Uhr
❚ Veranstaltungsort: Internationales Congress
Center München (ICM), Neue Messe
München Riem
❚ Kongress: Zutritt für zahlende Teilnehmer,
Tagesticket 490 Euro* (ab 1. März 590 Euro*),
2-Tages-Ticket 790 Euro* (ab 1. März 890
Euro*), All-Area-Ticket 990 Euro*
❚ Parallele Veranstaltungen: Affiliate TactixX
(12./13. April), Local Media Conference (12.
April), Tweet Academy (12. und 13. April)
Facebook Day (13. April). Das All-Area Ticket
* alle Preise zzgl. 19 % MwSt.
(990 Euro*) berechtigt zum Zutritt zu allen
Veranstaltungen
❚ Abendveranstaltung: Internet World Night
am 12. April 2011 auf der Praterinsel in München. Info unter www.internetworld-messe.de
❚ Fachmesse: Über 170 Aussteller auf 8.000
qm Hallenfläche. Zutritt für registrierte Fachbesucher frei. Öffnungszeit: 9 bis 18 Uhr
❚ Veranstalter: Neue Mediengesellschaft Ulm
mbH – Kongresse & Messen
❚ Info und Anmeldung: Im Internet unter
www.internetworld-messe.de
Infotelefon: +49 (0) 89 74 117-234
20_Markt1_Auftakt.qxd
20
16.02.2011
17:11 Uhr
Seite 20
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
YAHOO / LIVESTAND
Newskiosk für Tablets
Yahoo startet mit „Livestand“ einen digitalen Kiosk mit Inhalten, die kontinuierlich je
nach persönlichem Interesse des jeweiligen
Nutzers aktualisiert werden. Die offene
Plattform soll damit für Konsumenten,
Publisher und Werbekunden gleichermaßen attraktiv sein. Für Werbekunden gibt
es Content- und gerätespezifische Targeting-Lösungen. Eine interaktive Leinwand
ermöglicht Werbung im Magazinstil. Zum
Start gibt es iPad- und Android-Apps. häb
CARL KÜHNE KG
Online-Offensive
Die Carl Kühne KG relauncht ihre Corporate
Website Kuehne.de und intensiviert Social
Media. Ziel des Essig-, Gurken- und Senfproduzenten aus Hamburg: Internet und
soziale Netzwerke im Bereich Food / Fast
Moving Consumer Goods konsequent zu
nutzen und den PoS (Point of Sales) enger
mit dem Web zu verzahnen. Zuständige
Agentur: Gelee Royale, Hamburg. häb
Von wegen Saure-Gurken-Zeit: Markenartikler Kühne gibt im Netz Vollgas
DEHNER
Blumen im App Store
Europas größte Gartencenter-Gruppe
Dehner bringt ihre Blumen in den App
Store. Aus den Produktbereichen Zimmerpflanzen, Gartenpflanzen, Gartenmöbel
und -trends wählen die User ihre Kategorie
aus und landen auf dem Warenangebot.
Neben einer Augmented-Reality-Funktion
finden die User Tipps und Tricks zu allen
Produkten. Die Funktion „Marktfinder“ verbindet zu Google Maps und führt zum
nächsten Dehner-Markt. häb
RÜGENWALDER
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Sie brauchen
Content Management
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Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
4/11
Best Brands: Markenmacher
Im Vorfeld der Preisverleihung diskutierten Marketer im Best Brands College
Z
um zweiten Mal hintereinanMalte Hildebrandt, Geschäftsfühder sicherte sich Lego beim
rer Marketing des Pro-SiebenDeutschen Markenranking Best
Sat1-Vermarkters Sevenone Media
Brands den Sieg in der Kategorie
und Geschäftsführer der Sevenone
„Beste Produktmarke“.„Wir freuAd Factory, warnt ebenfalls vor
en uns ganz besonders, weil Best
allzu viel Facebook-Euphorie:
Brands ein Publikumspreis ist
„Bei Social Media steht der Dialog
und Lego direkt von unserer Zielim Vordergrund. Zum Markengruppe zur beliebtesten Marke
aufbau dagegen sind Facebook,
gewählt wurde“, kommentiert
Twitter & Co. ungeeignet.“ Den
Dirk Engehausen, Geschäftsführichtigen Weg sieht er in der Verrer Lego Central Europe, das Erzahnung von klassischen Medien
gebnis. Zu verdanken ist dieser
mit Social Media. Der Manager
Erfolg sicherlich auch dem kreatidiskutierte auf einem weiteren Paven und innovativen (Online)
nel des Best Brand Colleges über
Marketing von Lego.
die Frage „Wie viel Marke braucht
Beispiel: Für die Augmented- Perlen: Lego siegte bei den Best Brands in der Kategorie „Beste man für den Abverkauf?“. Schnell
Reality-Kampagne
(erweiterte Produktmarke“, Apple wurde „Beste Unternehmensmarke“
landeten die Teilnehmer bei einer
Realiät) „Lego Signs“ gewann der
ganz anderen Herausforderung:
Hersteller mit seiner Münchner Agentur So nutzt Lego für „Duplo“ gerne und rege „Das zentrale Thema der Kommunikation
Plan Net vergangenes Jahr einige Preise, die Netmoms.de. Die Mitglieder des ist die Verschiebung der Budgets“, so Ronald
darunter den DMMA OnlineStar 2010. Elternnetzwerks werden mit Produkten Focken, Geschäftsführer der Serviceplan
Die „Stups mich“-Kampagne für die Kin- bestückt und um Bewertungen gebeten. Gruppe. Marianne Dölz, Sprecherin der
derspielreihe „Duplo“ gewann Gold beim Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Geschäftsführung des Vermarkters der
New Media Award 2010. Plan Net brachte Streuverluste in der Zielgruppe (Kinder
Verlagsgruppe Handelsblatt, Iq
dafür eine Giraffe aus dem Lego-Duplo- beziehungsweise deren ElMedia Marketing, stimmt zu:
Zoo-Set aufs Handy, die auf mobilen End- tern/Mütter) sind gering,
„Wir warten seit Jahren darauf,
geräten mit Touchscreen tatsächlich „ge- es kommt zur Interakdass die Integration in
streichelt“ werden konnte und auf Berüh- tion und positive
Unternehmen und Agenrung des Benutzers reagierte. Es war die Effekte bezüglich Marturen voranschreitet.“ Geerste Kampagne, die den Flash Player 10.1 kenbekanntheit und Kaufmeint ist die bessere Vervon Adobe unterstützt hat.
absicht sind ebenfalls wahrzahnung von On- und
Offline-Marketingaktischeinlich. „Da werden wir
Nicht alles muss auf Facebook
vitäten. Die Realität sei
aber auch mal abgeAller Innovationsfreude zum Trotz:„Nicht watscht“, berichtet EngeBausteine: „erschreckend“, findet
Lego weiß, wie‘s geht auch Jens Monsees,
jedes neue Produkt braucht eine eigene hausen, doch: „Wer ins
Industry Leader / ConApp oder eine Facebook-Präsenz“, erläu- Social Web geht, muss offen
terte Engehausen auf dem von der Agen- sein.“ Ein weiterer wichtiger Kanal ist You- sumer Goods & Healthcare bei Google
turgruppe Serviceplan, München, im Vor- tube. Laut Manager Engehausen hat über Deutschland. Die Ranghöchsten in den
feld der Preisverleihung installierten „Best ein Prozent des gesamten Youtube-Con- Abteilungen seien für TV zuständig, die
Brands Colleges“. Der richtige Mix müsse tents mit Lego zu tun. Facebook wiederum Ältesten planten Print und die jüngsten
hier noch gefunden werden. Natürlich wird genutzt, „um all unsere Events zu Online, so seine Beobachtung. Verzahstehe aber für Lego der Kontakt mit der begleiten. „Für unsere Hauptzielgruppe nung? Fehlanzeige!
Mehr zur Preisverleihung der Best
Community an erster Stelle – das müsse aber, die Kinder, ist Facebook zu erwachBrands lesen Sie auf Seite 53. häb
❚
indes nicht immer Facebook sein.
sen“, erläutert Engehausen die Strategie.
Online first mit Haasenstein
Wurst gesucht
Die Rügenwalder Mühle setzt ihren SocialMedia-Dialog fort und sucht über Facebook.com/ruegenwalder Wurstliebhaber,
mit denen die neue Schinkenspicker-Sorte
„Genuss des Jahres 2011“ entwickelt werden soll. Zunächst dürfen die User bei der
Rezeptur mitmischen. Bevor der Schinkenspicker ins Geschäft kommt, werden 50
Teilnehmer, die sich als „Wursttester“ beworben haben, zum finalen Geschmackstest der Top-3-Neukreationen geladen. häb
21. Februar 2011
Sinner Schrader steigt mit neuer Agentur in die Markenführung ein
D
igital first – analog next. Das ist das
Credo von Haasenstein, der „neuen“
Agentur für digitale Markenführung aus
dem Hause Sinner Schrader. „Mit Haasenstein positionieren wir uns nicht als Digitalspezialist, sondern als Lead-Agentur für
klassische Markenartikler, die eine Alternative zu den Erben der Springer&JacobyGenerationen wie Jung von Matt, Serviceplan, Heimat oder Kolle Rebbe suchen“, so
Matthias Schrader CEO von Sinner Schrader, zur Positionierung der Tochter. Ebenfalls in Hamburg ansässig, liegt der Fokus
der Agentur auf strategischer Markenführung, kanalübergreifenden Kampagnen
und interaktiver Kommunikation. Das
Ziel allen Tuns ist der digitale Raum:
„Digital first gilt für jede Idee, jede Strategie, jede Kampagne. Auch einen TV-Spot
denken wir konsequent aus der OnlineWelt“, so Schrader.
Erster Kunde ist Tuifly.com. Für das Reiseportal übernimmt die Agentur die gesamte
Kommunikation – offline wie online. Die
Kunden müssen aber keine Internet-Pure-
player sein, sondern können durchaus
auch Unternehmen sein, die bisher hauptsächlich offline unterwegs waren und nun
aber auch im Web wachsen wollen. „Dafür brauchen sie Partner, die Markenkommunikation konsequent von online nach
offline transportieren“ so Laurent Burdin,
Geschäftsführer Beratung bei Sinner
Schrader. Dabei setzt Haasenstein auf die
Verknüpfung von Plattformkompetenz,
also technologischem Know-how,
Erfahrung im E-Commerce und
in der Kreation. Nur so ließen sich
integrierte Kampagnen entwickeln,
die der fortschreitenden Digitalisierung des Marketing Rechnung
tragen. Vom Start weg sind acht
Mitarbeiter an Bord, bis Jahresende sollen es 20 sein. häb
❚
Haasenstein Kreativagentur
❚ Gründung: Januar 2011 in Hamburg
❚ Philosophie: Digital first – analog next
Geschäftsleiter: Tim Hanebeck (li.), zuvor Jung
von Matt, Matthias Wagner (Sinner Schrader)
❚ www.haasenstein.com
21_Mark_News.qxd
4/11
17.02.2011
13:06 Uhr
Seite 21
21. Februar 2011
MARKETING & WERBUNG
Angriff auf
die Telekom
Social Media kostet
Der Hightext Verlag legt neuen Honorarleitfaden vor
E
ine Stunde Social-Media-Beratung kostet bei einem Freelancer 81 Euro, geht
ein Werbekunde in eine Agentur, muss er
durchschnittlich 95 Euro berappen. Das
sagt der aktuelle „iBusiness Honorarleitfaden“ aus dem Münchner Hightext Verlag.
Zum dritten Mal erschienen, werden darin
die branchenüblichen Honorare für alle
Leistungen rund um die Entwicklung von
Internet-Auftritten und anderen interaktiven Projekten aufgelistet. Ebenfalls enthalten sind die Preise für die unterschiedlichen Disziplinen des Online Marketing
wie Konversionsratenoptimierung, Suchmaschinenoptimierung (SEO), Suchmaschinenmarketing (SEM), Entwicklung
und Umsetzung von Landing Pages oder Social
Media Marketing.
Das kosten Online-Dienstleistungen
Insgesamt werden 87
Honorar pro Stunde in Euro
Dienstleistungen aus den
97
Beratung
Bereichen Beratung, GraGeschäftsleitung
125
fik,
Inhaltsproduktion,
Konzeption
75
Programmierung,
Marke(ø Marketing,
89
Design, IT/Technik)
ting, Administration und
Art-Direktion
Service abgebildet. Eine
76
(ø Senior/Junior/
89
regionale Übersicht zeigt
Kreativ Director)
zudem die geografische
Programmierung
61
(ø Web-Programmierung,
Abweichung der Honorare
85
Implementierung)
in Deutschland, Öster70
SEO/SEM
reich und der Schweiz. An
85
der Datenerhebung haben
63
Online-Marketing
sich über 450 Agenturen
87
und Freelancer beteiligt.
81
Das Buch kostet 39,80
Social Media-Marketing
95
Euro und kann unter
Freelancer
Agenturen
www.ibusiness.de/honorar
Quelle: Hightext Verlag
leitfaden portofrei bestellt
© INTERNET WORLD Business 4/11
werden. häb
❚
Vodafone sendet nun auch Programme der
RTL-Group und von Pro Sieben Sat1 über IPTV
V
odafone bläst zum Angriff auf das Entertain-Angebot der Deutschen Telekom: Für sein neues IPTV-Format Vodafone
TV hat der Telekommunikationsriese mit
den Free- und Pay-TV-Sendern der Pro
Sieben Sat1 AG und den Programmen der
RTL Group gleich zwei dicke Fische an
Land gezogen. Die Verbreitung erfolgt über
das DSL-Kabelnetz von Vodafone und
über die HDTV-Kanäle der TV-Anbieter.
Vom Start weg empfangen Endnutzer
rund 50 Programme und zwölf HDTVSender. Dabei setzen die Düsseldorfer –
anders als T-Home Entertain – auf eine
Hybrid-Technologie. Eine Set-Top-Box
ermöglicht die Verschmelzung von Fernsehen über Satellit, analoges Kabel oder
über DSL. „IPTV stellt für uns einen wichtigen Verbreitungsweg dar, um unsere Zuschauer zu erreichen“, so Christoph Bellmer,
Head of New TV Pro Sieben Sat1. häb ❚
Internet World BUSINESS
21
DMEXCO
Start der Night Talks
Die Dmexco startet im März wieder ihre
Night-Talk-Reihe. Dort diskutieren Entscheider aus der Marketing-, Werbe- und
Media-Szene über Trends und Themen der
digitalen Welt wie beispielsweise Hybrid
TV & Multiscreen, Real-time Bidding, Digital Creativity und Targeting. Die Talks finden in Hamburg (23. März: „Hybrid TV &
Multiscreen“), München (5. April: „Realtime Bidding“), Frankfurt (3. Mai: „Crossmediale Kreativität im digitalen Zeitalter“)
und Düsseldorf (16. Juni: „The Future of
Targeting“) statt. Termine, Ort und Thema
finden sich auf www.dmexco.de. häb
GOOGLE
Forschen in Berlin
Google will in Berlin ein wissenschaftliches
Institut für Internet und Gesellschaft aufbauen. Das erklärte der scheidende GoogleChef Eric Schmidt in einem Gastbeitrag in
der „Welt“. Der Internet-Riese will dabei
mit „führenden deutschen Universitäten“
zusammenarbeiten. Schwerpunkte der
Forschung: Internet-basierte Innovationen,
politische Rahmenbedingungen und die
damit verbundenen rechtlichen Aspekte.
Natürlich werde es auch immer zu Diskussionen kommen, so Schmidt im Interview.
Als Beispiel nannte er „das Gleichgewicht
zwischen Innovation und Datenschutz“.
Über dieses Thema diskutiere Google in
keinem anderen Land der Welt so viel wie
in Deutschland. häb
22-Performance_NEWS.qxd
22
17.02.2011
13:08 Uhr
Seite 22
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Ligatus über 7 Milliarden
Retargeting-Kooperation
Der Produktsuche-Optimierungsspezialist
Products Up hat eine strategische Partnerschaft mit Burda Direct Interactive (BDI)
bekannt gegeben. Eine spezielle Software
von Products Up bereitet die Shop-Daten
des Kunden für Google-Shopping so auf,
dass der Shop ganz oben gelistet wird.
Burda Direct Interactive wiederum nutzt
den Traffic über die Google-Shopping-Suche danach für Retargeting: Werbe-Banner
zum gesuchten Produkt oder Unternehmen werden gezielt auf die User ausgesteuert, die sich zuvor bestimmte Produkte
oder Seiten angesehen haben. fk
E-MAIL-MARKETING
Weihnachtsferien für Spam
Aus bislang ungeklärter Ursache brach das
Spam-Volumen am 25. Dezember 2010
um etwa 80 Prozent ein. Nachdem es auf
diesem niedrigen Niveau verharrte, stieg
es am 10. und 11. Januar 2011 erneut auf
etwa das Sechsfache und erreichte am 11.
Januar wieder den Durchschnittswert von
vor dem Einbruch. Gleichzeitig schnellte
die Zahl der Virenausbrüche in die Höhe.
Dies meldet der E-Mail-Security Experte
Eleven in seinem jüngsten Report. fk
GOOGLE ANALYTICS
IP-Adressen anonymisieren
Der Münchner Online-Marketing-Dienstleister Cyberpromote stellt ein Werkzeug
zur Verfügung, mit dem man die GoogleAnalytics-Installation auf der eigenen
Website so anpasst, dass IP-Adressen nicht
mehr komplett, sondern anonymisiert
übertragen werden. Damit wird ein
Hauptkritikpunkt von Datenschützern an
Googles Webanalyse-Tool ausgeräumt. Das
Tool steht in einer kostenlosen Vorabversion zur Verfügung, die bis Juni 2011 gültig ist und bis zu 5.000 Websites prüft. fk
❚ www.cyberpromote.de/iwb
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www.internetworld.de/dienstleister
Neues Google-Plug-in stellt Herausforderung für SEO dar
E
ine aus dem E-Mail-Bereich
wusstsein dafür vorhanden ist, dass
bereits hinlänglich bekannte
sich die Technik durchaus auch
Technik bringt Google jetzt auch
missbräuchlich einsetzen lässt: Mit
ins Web: Das Unternehmen testet
massenhaft produzierten Spammomentan für den hauseigenen
Meldungen lässt sich die ReputaChrome-Browser ein Plug-in, mit
tion von Websites des Wettbewerbs
dem Nutzer Websites als Spam
beschädigen.
kennzeichnen können. Eine entBald auch für Firefox?
sprechende Meldung an Google
sorgt dafür, dass diese Website bei
Nach Einschätztung von Hövener
künftigen Suchen nicht mehr einstellt das neue Google-Plug-in
geblendet wird. Außerdem wird
noch keine unmittelbare HerausGoogle Spam-Meldungen in das
forderung dar, denn der Chrome
Suchmaschinenranking einfließen
Browser ist mit einem Marktanteil
lassen; Websites, die zu häufig als Der Nutzer kann Websites im Ranking als Spam markieren
von rund elf Prozent noch nicht
störend empfunden werden, dürfweit verbreitet. Auch dürften die
ten es dann im organischen Ranking der Filter jedoch nicht vordringlich gegen meisten Surfer das Plug-in noch nicht kenschwer haben. Der Test ist öffentlich, inter- echte Spam-Seiten, also solche mit uner- nen und demzufolge auch nicht einsetzen.
essierte User können den Google Web- wünschtem Inhalt. Im Fokus hat Google Es ist aber wohl illusorisch, darauf zu verspam Report bereits installieren.
stattdessen sogenannte Content-Farmen, trauen, dass das so bleibt: Viele der Testalso Websites, die automatisch Inhalte zu- nutzer der neuen Funktion forderten
Content-Farmen im Visier
sammenstellen, die zum Suchbegriff pas- Google auf, auch eine Version für Mozilla
Wie der Suchmaschinenriese in einem sen. Markus Hövener, Geschäftsführer der Firefox zu entwickeln. fk
❚
Blog-Beitrag verlauten ließ, richtet sich SEM-Agentur Bloofusion in Emsdetten,
hält dieses Vorgehen für bedenklich:
Anzeige
„Manche Sites stellen vielleicht keine
hochwertigen Inhalte bereit, verstoßen
aber auch nicht direkt gegen Suchmaschinenrichtlinien.“
Wie genau Google
die Spam-Meldungen seiner Nutzer
auswerten und beim
Ranking berücksichtigen wird, ist derzeit
noch nicht klar. AllerSpam melden leicht gemacht:
dings hofft Hövener
darauf, dass ein BeNeues Plug-in für Chrome
Foto: Photocase / Mschmidt
PRODUKTSUCHE
4/11
User als Spam-Detektive
TEXTANZEIGEN
Der Performance-Marketing-Dienstleister
Ligatus hat in Deutschland im Januar erstmals mehr als 7 Milliarden Ad Impressions
ausgeliefert. Das Netzwerk wurde 2008
von der Onvista Group an Gruner + Jahr
verkauft und platzierte damals seine Textanzeigen auf 180 Websites mit PremiumContent. Inzwischen beliefert Ligatus nach
eigenen Angaben 280 Portale. Dazu zählen Bild.de, Brigitte.de, Handelsblatt.com,
N-tv.de, und Spiegel.de. Werbekunden
sind unter anderem Lexus, Club Med, Airberlin, McDonald’s, Intel und Lufthansa. fk
21. Februar 2011
Zahl der E-Mails sinkt
Großbritannien: Behavioral E-Mail verdrängt Massen-Mail
D
ie Zahl der versendeten Werbe-E-Mails das Nutzerverhalten abgestimmt sind.
in Großbritannien ist rückläufig, das Allerdings, so ergab die Studie, hat sich Beist das Resultat einer Studie des britischen havioral Targeting im E-Mail-Bereich
E-Mail-Marketing-Dienstleister Red Eye. noch nicht durchgesetzt, nur 18 Prozent
So stieg in den vergangenen drei Jahren aller Unternehmen setzen es ein. fk
❚
der Anteil der Unternehmen, die
weniger als 50.000 Mails pro
Monat versenden, von 36 auf 47
Wie viele E-Mails versendet Ihre Firma?
Prozent; der Anteil der UnterUnternehmen in Großbritannien
nehmen, die mehr als fünf Milli100 %
100 %
100 %
onen Mails pro Monat versen6%
6%
13 %
den, halbierte sich im selben
9%
9%
5%
5%
6%
Zeitraum von 13 auf 6 Prozent.
7%
7%
7%
Als Grund dafür nennen die
10 %
10 %
8%
9%
Red-Eye-Forscher die zuneh16 %
13 %
mende Abkehr von nicht zielge20 %
richteten Massen-Mailings zugunsten von Behavioral E-Mail.
47 %
46 %
Mit diesem Begriff beschreibt der
36 %
Dienstleister Mails, deren Inhalt
durch Aktionen des Empfängers
2008
2010
2009
gesteuert werden. Das Prinzip
< 50.000
50.001–100.000
100.001–250.000
250.001–500.000
500.001–1 Mio.
1–5 Mio.
> 5 Mio.
der Behavioral E-Mail feiert in
diesen Tagen seinen zehnten GeDie Zahl der versendeten Werbe-Mails in Großbritannien ist
burtstag, eine Kampagne für das
rückläufig – Massen-Mails kommen aus der Mode
Online-Wettbüro William Hill
Quelle: Econsultancy Email
© INTERNET WORLD Business 4/11
im Jahr 2001 gilt als erstes BeiMarketing Industry Census 2010
spiel für Mails, die inhaltlich auf
BVDW kürt
SEA-Agenturen
D
er Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat 25 SEM-Dienstleister aus den Bereichen Suchwortwerbung (SEA) und Suchmaschinenoptimierung (SEO) zertifiziert. Erstmalig wurden
die Dienstleister zusätzlich durch einen
unabhängigen SEO-Expertenbeirat geprüft. Zu den Kriterien des Gremiums der
Unit Search im BVDW gehören unter anderem die Erfahrung und Arbeitsweise der
SEM-Dienstleister sowie die Kundenzufriedenheit und das Engagement am
Markt. Im Juli 2011 stehen weitere Zertifizierungen und Qualitätsprüfungen von
SEM-Agenturen an. Folgende Agenturen
und Dienstleister wurden zertifiziert:
SEA- und SEO-Zertifizierung: Ad Agents,
Bigmouthmedia, Booming, Construktiv,
Eprofessional, Explido Webmarketing,
Goldbach Interactive, iCrossing, Jaron,
Klickfreundlich, Metapeople, Online Solutions Group, Quisma, Rankingcheck,
Soquero, Uniquedigital.
SEA-Zertifizierung: Adisfaction, Crealytics, Fairrank, Finnwaa, LBI Iven & Hillmann, Medien-Universum, Spacedealer,
Zieltraffic.
SEO-Zertifizierung: Luna-Park, Sumo. fk ❚
23_Ad_Verification.qxd
4/11
16.02.2011
17:12 Uhr
Seite 23
MARKETING & WERBUNG
21. Februar 2011
Internet World BUSINESS
23
AD VERIFICATION
Qualitätscheck für die Lieferung
Ad Verification soll prüfen, ob die gebuchte Media-Leistung auch wie bestellt angeliefert wurde
A
Auslieferung vs. Anlieferung
Agenturen oder Vermarkter können bisher
nicht die Anlieferung eines Werbemittels bestätigen, lediglich seine Auslieferung. Für
Werbungtreibende ist jedoch relevant, was
beim Nutzer ankommt. Bei einer korrekten
Anlieferung darf das Werbemittel nur im gebuchten Werbeumfeld erscheinen, muss vom
Browser vollständig geladen werden und im
sichtbaren Browser-Bereich erscheinen. Auch
Frequency Cap und Timing der Werbeauslieferung müssen der gebuchten Leistung entsprechen. Mit Online Ad Verification ist eine
korrekte Anlieferung technisch nachweisbar.
In den USA ist die sogenannte Online
Ad Verification bereits seit Längerem ein
wichtiges Thema. Zahlreiche Technologieanbieter wie Doubleverify, Adsafe Media
oder Mpire haben dort technische Lösungen für das Problem entwickelt. Das Verifizierungsprinzip ist überall ähnlich: Das
Werbemittel wird mit einem kleinen Programmcode versehen. Eingebunden wird
dieses Java Script vom Produzenten des
Werbemitttels, also dem Werbungtreibenden selbst oder seiner Agentur. Wird das
Werbemittel nach seiner Auslieferung
durch den Adserver im Browser des Nutzers geladen, gibt es über das angehängte
Script dem Adserver Rückmeldung über
Qualität und Umfeld der erfolgten Werbemittelplatzierung (siehe Schaubild). Diese
Kontrolle erfolgt also in dem Moment, in
dem der Nutzer ein Werbemittel sieht und
nicht zum Zeitpunkt der Auslieferung.
Amerikanische Werbungtreibende sind
zunehmend an solchen Kontrollmechanis-
werden und die gebuchte Werbung dem
Nutzer auch tatsächlich angezeigt wird.
„Diese Information kann der Adserver
nicht liefern, sie muss im Browser erhoben
werden“, sagt Heine. In Kooperation mit
großen deutschen Werbungtreibenden hat
Companion einen Mess- und ReportingService für Online-Display und OnlineVideowerbung entwickelt, mit dem die
tatsächliche Anzahl, das Umfeld und die
Qualität von Online-Werbekontakten
nachgewiesen werden kann. Für die
OWM-Studie im vergangenen Herbst
wurde diese Lösung bereits eingesetzt.
Foto: iStockphoto / Michael Rozanski
nfang März wollen sich Vertreter von
OWM, Foma und OVK wieder an
einen Tisch setzen und darüber diskutieren, wie die Qualität der Anlieferung von
Online-Werbemitteln verbessert werden
kann. Die Gespräche sind die Reaktion auf
eine Untersuchung der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM),
die im September 2010 für Aufsehen in der
Branche gesorgt hatte. Die Studie hatte
nachgewiesen, dass ausgelieferte OnlineWerbung nicht immer korrekt beim Nutzer angeliefert wird. Bei Internet-Werbemitteln waren die Abweichungen zwischen Auslieferung beim Anbieter und
Anlieferung zum Teil beträchtlich.
Das Fachforum Online-Mediaagenturen
(Foma), der Online-Vermarkterkreis (OVK)
im Bundesverband Digitale Wirtschaft
(BVDW) und die OWM versuchen nun,
die Möglichkeiten für ein unabhängiges
Audit auszuloten, das von der gesamten
Web-Marketing-Branche akzeptiert wird.
„Mit der Machbarkeitsstudie haben wir gezeigt, dass die Qualität der Werbemittelanlieferung technisch sehr gut messbar ist.
Jetzt sind alle Marktbeteiligten gefragt,
eine gemeinsame Lösung zu finden, mit
der künftig die Qualität der Werbemittelanlieferung sichergestellt wird“, so OWMGeschäftsführer Joachim Schütz.
Kommt das Werbemittel beim Nutzer tatsächlich so an, wie es gebucht und bezahlt wurde?
men interessiert. Hier spielt eine Besonderheit des US-amerikanischen OnlineWerbemarkts eine Rolle: In den USA sind
große Ad Networks und Media-Marktplätze
viel stärker verbreitet als in Deutschland.
Werbungtreibende können in diesen Netzen in der Regel keine Wunsch-Websites
belegen, sondern müssen „blind“ einbuchen. Durch eine Online Ad Verification
wird die Anlieferung transparenter, da das
angehängte Tag Informationen zu Umfeld
und Auslieferung zurückspielt.
Erste Ad Networks wollen sich ihrerseits
aktiv dem Thema nähern und sich über
eine hohe Qualität der Werbemittel-Anlieferung positionieren. So hat Adconion bespielsweise bereits eine Ad-VerificationLösung in seinem globalen Werbenetzwerk implementiert. Auch in Deutschland
kommt die Mpire-Lösung „Adxpose“ zum
Einsatz. „Unseren Kunden ist es zunehmend wichtig, dass Werbeinhalte mit dem
Kontext der Website abgeglichen werden.
Somit gehören ,Bad Ads‘ der Vergangenheit an und Werbung erscheint nicht im
Umfeld von nicht passenden Online-Beiträgen“, sagt Oliver Hülse, Geschäftsführer
Adconion Deutschland. So soll beispiels-
weise verhindert werden, dass eine Werbung für Flugreisen neben einem Artikel
über einen Flugzeugabsturz gezeigt wird.
„Die Ausgangssituation ist in Deutschland aber eine grundlegend andere als in
den USA. Was für amerikanische Werbungtreibende den Hauptantrieb für
Online Ad Verification darstellt, ist hierzulande längst geregelt“, erklärt Michael
Heine, Partner der Companion-Strategieberatung in Berlin. So
würden US-amerikanische
Werbungtreibende vor allem sicherstellen wollen,
dass ihre Online-Werbung
in Umfeldern erscheint, die
ihrer Marke gerecht werden. „In den USA steht das
Thema Brand Safety im
Vordergrund. In Deutschland gibt es dafür Klassifizierungssysteme
wie IVW oder Agof“, so Heine.
Die Werbungtreibenden hier haben
hingegen Zweifel, dass die gebuchte Leistung beim Nutzer auch so angeliefert wird,
wie sie bestellt wurde. Advertiser wollen,
dass buchungsrelevante Infos wie Volumen, Umfeld oder Frequency Cap erfüllt
Nachfrage wächst
„Insbesondere seit der OWM-Studie steigt
die Nachfrage nach einer Online Ad Verification langsam, aber spürbar“, berichtet
Hellmut Fischer, Geschäftsführer der Billetts
GmbH in Hamburg. Billetts ist ein MediaAudit-Anbieter. Der Dienstleister bietet
neben Benchmarking- und anderen Media-Optimierungsprojekten auch eine
Überprüfung der korrekten Erscheinung
von Werbemitteln an. Hauptsächlich
große Markenartikler, aber auch reine
Internet-Firmen lassen von Billetts ihre
Online-Kampagnen auf eine korrekte
Werbemittelauslieferung kontrollieren.
Dass der hiesige Markt aufgrund der
wachsenden Nachfrage nun von amerikanischen Anbietern geentert wird, glaubt
Fischer nicht. Media sei vor allem ein
nationales Thema. „In Deutschland benö-
„Alle Marktbeteiligten sind
gefragt, eine gemeinsame
Lösung zu finden.“
Joachim Schütz
Geschäftsführer OWM
tigt die Branche auch keine Einzellösungen, sondern möglichst ein zentrales und
unabhängiges Audit“, so Fischer. Ein zentrales Kontrollsystem hätte einen entscheidenden Vorteil: Es würde der Online-Branche einen weiteren schwer vergleichbaren
Datenwirrwarr ersparen.
❚
Karsten Zunke
Reporting-Service: So funktioniert der Anlieferungsnachweis für Display Ads
Browser
fragt Website an
Präpariertes Werbemittel
Eigene Kontrollinstanz
© INTERNET WORLD Business 4/11
Zählserver / Auswertung
fragt Werbemittel an
Start: Audit
Zählpixel
lädt Werbemittel
Anfrage: Anzeige?
zeigt Werbemittel an
Meldung: Anzeige
Anlieferung
✔
Umfeld
✔
Timing
✔
Frequency Cap
✔
Sichtbarkeit
✔
Sehdauer
✔
Quelle: Companion, 2010
Reporting-System von Companion: Das Werbemittel wird mit einem kleinen Programmcode versehen. Wird die Anzeige im Browser des Nutzers
geladen, gibt sie über das angehängte Script dem Adserver Rückmeldung über Qualität und Umfeld der erfolgten Werbemittelplatzierung
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24
17.02.2011
14:18 Uhr
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SPECIAL: BEWEGTBILD
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
4/11
Großes Kino im World Wide Web: Online Video Ads sind die Renner im Display-Werbemarkt. Sie bringen Bewegung, große Bilder, Emotionen – und damit auch die großen Marken ins Netz
VIDEO ADS
Im Reich der Könige
Bewegtbildwerbung gilt als Königsdisziplin im Display-Werbemarkt und erfreut sich ungebremsten Wachstums.
Werbungtreibende müssen dennoch aufpassen, denn Video Ad ist nicht gleich Video Ad
D
as Geschäft mit Video Ads kennt nur
eine Richtung: aufwärts. 2009 lag der
Umsatz laut Nielsen Marktforschung bei
etwa 30 Millionen Euro, vergangenes Jahr
waren es bereits doppelt so viel und für
2011 wird ein Wachstum zwischen 40 und
70 Prozent prognostiziert.
Dass in diesem Fall Statistiken nicht
lügen, sieht jeder, der im Internet unterwegs ist: Ob kurze Werbespots eingebettet
in Video-Streams (Instream-Werbung),
also ins Netz gestellte TV-Serien, Nachrichten oder Sportübertragungen, oder aber
Bewegtbild innerhalb eines statischen,
meist großfomatigen Formats (In-PageWerbung): Das Netz wird immer bewegter.
Ein Grund: die sich verändernde Mediennutzung. Vor allem junge Zielgruppen erreichen Werbekunden bekanntermaßen
inzwischen im Netz eher als vor dem Fernseher. „Zur Optimierung von TV empfehlen wir unseren Kunden den Einsatz von
Video Ads“, betont Manfred Klaus, Geschäftsführer der Media-Agentur Plan
Net. Online helfe, die „Schieflage“ in der
Nutzung auszugleichen. Will heißen:
Diejenigen (jungen) User, die mit TVWerbung nicht erreicht werden können,
können im Netz abgeholt werden, dazu
wird der TV-Etat zugunsten von Online
umgeschichtet. Diesen Ansatz nennt Plan
Net „Screen Planning“, bei anderen Agen-
Case Study: Bewegte Bilder für Bahlsens „Crispettis“
Im Sommer 2010 brachte Bahlsen, Hannover,
Intention. Ergebnis der Begleitstudie: Eine homit seinen „Crispettis“ ein neues Produkt auf
he View-Time (Sehdauer) bewirkte bei geringer
den Markt. Zur schnellen Bekanntmachung der
Kontakthäufigkeit eine Steigerung der Werbekleinen Keksdreiecke startete der Gebäckhererinnerung um 47 Prozent, während eine ersteller eine breit angelegte TV-Kampagne. Um
höhte Kontaktdosis eine Verdopplung der WerWirkung und Effizienz der Kampagne zu verbeerinnerung brachte – sogar bei geringerer
stärken, kam der Spot auch im Internet zum
View-Time. Pfaff: „Die gesteuerte KontakthäuEinsatz. Hier machte sich Bahlsen die interaktifigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren für
ven Besonderheiten des Mediums zunutze und
den Werbeerfolg im Internet.“ Gerade in Komvisierte via Targeting ausschließlich die Zielbination mit einem differenzierten Targeting,
gruppe der 20-bis 30-jährigen Nutzer an. Die
entstehe so eine „unüberbietbare Plan- und
Kampagne lief vier Wochen lang auf den großSteuerbarkeit von Kampagnen.“
formatigen Logout-Seiten der Portale GMX.de und Web.de.
Gleichzeitig wollten die Entscheider von Bahlsen mehr darüber
erfahren, was für eine Bewegtbildwerbung im Internet wichtiger ist –
Sehdauer oder Kontakthäufigkeit
(also wie oft der User mit der Kampagne konfrontiert wird). „Wir sind
sehr daran interessiert, Online intensiv als Medium für unsere TVSpots zu nutzen und zu evaluieren“, erläutert Hans-Peter Pfaff,
Je höher die Kontaktdosis, desto besser die Wirkung
Media Manager bei Bahlsen, die
turen wie beispielsweise Pilot in Hamburg
heißt diese optimale Aufteilung der Gelder
für bewegte Werbeinhalte „Double Play“.
„Der Fair Share für Online liegt dabei zwischen 15 und 40 Prozent“, so Klaus zum
Verhältnis TV – Online. Faustregel: „Je
jünger die Zielgruppe, desto höher der
Online-Anteil.“
Die für die Onliner erfreuliche Folge:
„Immer mehr Geld, das klassisch ins TV
investiert wurde, wandert ins Internet ab“,
kommentiert Marco Feuchter, Commercial Director beim Bewegtbildvermarkter
Tremor Media Europe, die Entwicklung.
Neben der Nutzung haben die Anbieter
noch ein weiteres Argument: Bewegtbildwerbung im Internet wirkt besser als statische Werbung – ganz gleich ob Instream
(Pre-, Mid-, Postroll) oder In-Page (Definitionen siehe Kasten rechts). Zu diesem
selten so einheitlichen Schluss kommen
zig voneinander unabhängige Studien aus
Vermarktungshäusern, Agenturen und
Marktforschungsinstituten.
Online sucht Wettbewerb zu TV
Mehr noch: Ein Kontakt mit einem OnlineVideo ist exakt gleich wirkungsvoll wie ein
Kontakt mit einem TV-Spot. Zu diesem
Ergebnis kam die Grundlagenstudie „Zukunft digital“ von Facit Digital im Auftrag
der Agentur Plan Net und des Vermarkters
United Internet Media. „Ein großformatiges In-Page wirkt wie ein Preroll, wirkt wie
ein 30-Sekünder im TV“, beschreibt Manfred Klaus das „elementare“ Ergebnis der
Studie. Video Ads punkten insbesondere
bei den für Branding so wichtigen klassischen Werbewirkungsparametern wie
Markenbekanntheit, Werbeerinnerung,
Relevant Set und Markensympathie.
Durch Internet-spezifische Eigenschaften
wie Interaktivität, die Möglichkeit zur zielgruppengenauen Aussteuerung via Targeting und die Steuerung der Kontaktdosis
(Frequency Capping) kann Bewegtbild-
werbung im Netz gegenüber TV in puncto
Aktivierung der Nutzer und Impact (Eindruck) sogar noch eins draufsetzen. Doch
Video-Werbung ist nicht gleich VideoWerbung. Hinter den Kulissen wird mit
harten Bandagen um die Vorherrschaft im
Bewegtbildmarkt gekämpft. Schließlich
muss entschieden werden, in welche Form
von Bewegtbild die Werbegelder fließen
werden. Im Ring stehen hier die Protagonisten „Instream Video Ads“ und „In-Page
Video Ads (vereinzelt auch Infront Video
Ads genannt).
Instream versus In-Page
Entsprechend teilt sich der Markt in zwei
Lager auf: Homepages oder Logout-Seiten
von reichweitenstarken Portalen wie
Web.de, Gmx.de, T-Online.de, MSN.de
oder Yahoo.de sind prädestiniert für großformatige In-Page Video Ads. Die Werbung läuft Content-unabhängig und die
Kampagnen werden mittels Targeting zielgruppengenau ausgesteuert. Reichweite
und Inventar sind bei In-Page-Formaten
in der Regel kein Problem.
„Eine hohe Bildqualität und eine hohe
Reichweite mit Individualisierung on top
und punktgenauer Zielgruppenansprache
Thomas Port von Sevenone Media sieht
großflächige Werbeformen im Kommen
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SPECIAL: BEWEGTBILD
Internet World BUSINESS
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Im Dschungel der Bewegtbildwerbeformen
Es gibt Wraps, Glider, Sidekicks, Full Screen
Ads und vieles mehr. Der Online-Vermarkterkreis (OVK) hat einige Formate standardisiert:
❚ In-Page Video Ads: Sie sind die älteste
Form der Online-Video-Werbung. Hier werden Standard- und Sonderwerbeformen mit
Streaming-Inhalten versehen. Sehr effektiv
wirken sie auch als Homepage-Events oder
auf Log-out-Seiten in großformatigen Layern
oder Interstitials. Sie laufen in der Regel Content-unabhängig und werden durch Targeting auf die Zielgruppen ausgesteuert. Im
Gegensatz zu Instream Video Ads starten sie
ohne Sound – den muss der User anklicken.
Schön sind sie alle: Instream Ads (links ein Tandem Ad) und In-Page Ads (rechts ein Banderole Ad) unterscheiden sich in Wirkung und Einsatzfeld
durch Mediasteuerung machen OnlineBewegtbildwerbung zu einer leistungsstarken Ergänzung zu TV-Spots“, beschreibt
Matthias Ehrlich, Vorstand United Internet Media (UIM), aus seiner Sicht die Vorteile von In-Page-Formaten.
Umfeld oder Zielgruppe?
„Die Werbung der Advertiser wirkt im
Umfeld von Bewegtbild-Content nachweislich besser, weil der User selbst entscheidet, die Visibilität klar gegeben ist
und die Abbruchraten deutlich geringer
sind“, kontert dagegen Thomas Port,
Geschäftsführer von Pro-Sieben-Sat1Vermarkter Sevenone Media. Sein Haus
beansprucht die Marktführerschaft im
Video-Advertising-Markt, „wobei unser
Manfred Klaus: Der Plan-Net-Chef sieht
Video Ads in Augenhöhe mit TV-Spots
Fokus eindeutig den Instream-Produkten
gilt, also Bewegtbildwerbung in Bewegtbildinhalten.“ Seine Überzeugung: „Das
ist für Marken das wirkungsvollste Umfeld
für Video-Werbung im Web.“
Inventarmangel bremst Wachstum
Die Krux im Geschäft mit den Instreams:
„Das Angebot an Werbeflächen wächst
langsamer als die Nachfrage“, so AgenturMann Klaus. „Teilweise ist die Nachfrage
nach Bewegtbildinventar tatsächlich größer als das Angebot“, bestätigt auch Paul
Mudter, Geschäftsleiter Interactive beim
Kölner RTL-Vermarkter IP Deutschland.
Die IP-Deutschland-Portale (unter anderem: RTL.de, Clipfish.de, N-tv.de, Voxnow.de, Ntv.de, Wetter.de, Kochbar.de)
kommen auf monatlich rund 80 Millionen
Video Views – zu wenig, um allen Werbekunden einen Werbeplatz zu geben. Neue
Mandanten im Portfolio, Ausbau der
Video-Kompetenz im Bestandsportfolio
und verschiedene Ansätze zur ContentSyndication sollen, was den Inventarmangel betrifft, Abhilfe schaffen.
Ein Drittel fließt in Video Ads
Bei Pro Sieben Sat1 heißt es ebenfalls häufig „ausgebucht“. Bereits ein Drittel des
Brutto-Online-Umsatzes entfällt auf
Video Ads, in erster Linie Instream Ads.
Mit Hochdruck arbeitet man auch in
Unterföhring daran, den Kunden mehr
Inventar und höhere Reichweiten zur Verfügung stellen zu können. „Wir haben in
den letzten Monaten schon viel erreicht“,
so Geschäftsführer Port. Im Bereich der
Zweitvermarktung wurden Axel Springer,
Putpat.tv und Videovalis gewonnen. Ganz
frisch an Bord sind Gesund.tv und Gesund.de.„Damit stärken wir unser OnlinePortfolio gezielt mit Special-Interest-Angeboten im Bereich Gesundheit, die nicht
nur für die Pharma-Branche, sondern
auch für alle Hersteller von Gesundheitsprodukten sehr interessant sind“, erläutert
Port die Strategie, und weiter: „Im Jahresverlauf werden noch weitere relevante
Mandate hinzukommen.“
Ein weiteres Thema ist Content Syndication: Die ersten Testkooperationen mit
StudiVZ und Telekom („Germany’s next
Topmodel“,„Popstars“) seien gut angelaufen und würden auf Projektebene weitergeführt, und: „Wir sind auch mit weiteren
Partnern in Gesprächen.“
In der Tat behindert der Mangel an Instream-fähigem Inventar
die Entwicklung des Mediums: Zum einen brauchen „große Marken qualitativ hochwertige Umfelder“, erläutert Klaus
die Sicht der Werbekunden. Das ist dann eben,
überspitzt
formuliert,
nicht User Generated
Content, sondern schon
der Blockbuster aus dem
TV. Erschwerend kommt
hinzu: „TV kann bei vergleichbarer Leistung wesentlich günstiger sein“,
rechnet der Agenturchef
vor. Vor allem bei breiten
Zielgruppen sind die
Tausend-Kontakt-Preise
(TKP) für Instream
Video Ads aktuell doppelt
so hoch wie im Fernsehen. In-Page wiederum ist tendenziell günstiger oder höchstens gleich teuer wie TV.
Abgesehen von den Kosten und jenseits
aller Grabenkämpfe: Es ist wie immer in
der Werbung – das Kampagnen- beziehungsweise Marketingziel entscheidet über
den Einsatz der Mittel. „Es gibt kein rational nachvollziehbares Argument dafür, nur
Instream Ads, also Online-Spots in Bewegtbild-Content-Umfeldern, als Online-Bewegtbildwerbung zu akzeptieren. Das ist
angesichts der limitierten Reichweite und
des begrenzten Inventars dieser Umfelder
eine ebenso überholte Denkweise wie die
Akzeptanzminderung von Online-Bewegtbildwerbung durch den Unterbrecherwerbungscharakter von Preroll- und MidrollSpots“, so Ehrlich zu den Rangeleien auf
politischer Ebene. Wettbewerber Port sagt:
„Eine zentrale Herausforderung im VideoAd-Markt ist nach wie vor eine Differenzierung der Qualitätsmerkmale.“
Nicht nur für Werberiesen
Neben den Einsatzmöglichkeiten und der
Wirkung ein ganz entscheidender Punkt
für die Werbekunden sind natürlich die
Kosten. „Bewegtbild im Netz ist nicht nur
etwas für die großen Markenartikler“,
macht Agenturprofi Klaus klar. Beispiel
Tabasco.de: Für den Scharfmacher aus
dem Hause Develey haben die Münchner
eine Kampagne entwickelt, die ausschließlich online zu sehen war. Als Testimonial
konnte Fernsehkoch Ralf Zacherl gewonnen werden, der in Bewegtbildern mit den
Usern
kommuniziert
und
Aufmerksamkeit
auf sich zieht. „Produktions- und Mediakosten
sind bei Online überschaubar“, so Klaus. Mit
einem niedrigen bis
mittleren sechsstelligen
Budget sei man dabei
und „kann gezielt Reichweite einkaufen und Impact erhöhen“. Für einen
TV-Spot dagegen ist in
der Regel mindestens
eine siebenstellige Summe notwendig. häb
❚
The next big thing:
Bewegte Bilder auf allen
Screens – hier bei Citroen
❚ Instream Video Ads: Zu dieser Art Bewegtbildwerbung zählen alle Werbeformen,
die im Rahmen von Bewegtbild vor, nach
oder während eines Video-Streams ausgeliefert werden. Es wird zwischen Linear Video
Ads und Non-Linear Video Ads wie Overlay
Ads und Branded Player unterschieden.
❚ Ein Linear Video Ad erhält die volle
Aufmerksamkeit des Nutzers. Es läuft vor
(Preroll), zwischen (Midroll) oder nach (Postroll) dem Video Content und linear, das heißt,
die Werbung läuft nie zeitgleich mit dem
Video Content. Enthält ein Spot ein interaktives Element (zum Beispiel ein anklickbares
Gewinnspiel) wird dieses sogenannte Interactive Video Ad für acht bis zehn Sekunden
unterbrochen. Danach wird der Spot zu Ende
ausgespielt oder der Inhalt fortgesetzt.
❚ Das Non-linear Video Ad beansprucht im
Gegensatz zum linearen nicht die volle
Aufmerksamkeit des Nutzers. Es läuft parallel
zum Video Content und überlappt diesen
teilweise. Es gibt Overlay Ads und Branded
Player.
❚
Das Overlay Ad läuft parallel im Content,
beispielsweise am unteren oder seitlichen
Bildrand. Mittels Klick gelangt der User beispielsweise auf die Website des Werbungtreibenden. Das Video läuft weiter oder stoppt.
❚ Beim Branded Player ist der Player gänzlich mit einem Rahmen, in dem die Werbung
abläuft, umgeben. Ähnlich wie beim Overlay
Ad gelangt ein User durch klicken des Rahmens direkt auf die Site des Werbekunden.
❚ Tandem Ad Neben den Linear und den
Non-linear Video Ads besteht die Möglichkeit, ein Tandem Ad zu schalten, das heißt
Werbeformen zu kombinieren. Also beispielsweise Prerolls mit einem Super Banner. Nach
Beendigung des Video Ads bleibt das Display
Ad stehen.
Der OVK hat auch Video-Player standardisiert. Dies erleichtert die Kommunikation
zwischen Adservern und Playern und erspart
Agenturen und Vermarktern das Anpassen
vieler unterschiedlicher Formate:
❚
Im ersten Schritt wurde der Standard VAST
(Digital Video Ad Serving Template) eingeführt, dann die Terminologie und technische
Größen standardisiert: Dieser Standard
nennt sich VPAID (Video Player-Ad Interface
Definition) und ist die konsequente Erweiterung des VAST-Standards. Beide entsprechen
den aktuellen Standards des amerikanischen
International Advertising Bureau (IAB).
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
Interaktiver Video-Plot
Bei Tipp-Ex bestimmen die Nutzer, welchen Verlauf das Geschehen im Spot nimmt
D
ie Youtube-Kampagne „Tipp-Experience – Hunter Shoots the Bear“
stellt auf eindrucksvolle Weise dar, dass
man heute ganz ohne eigens gehostete
Corporate-Kampagnenseite viel Aufsehen erregen kann. Die intelligente Integration des Mitmach-Videos „Shoot the
Bear“ lässt Youtube als neue Form der
Werbeplattform zu. Die Video-Geschichte
ist schnell erzählt: Ein Jäger will den Bären vor ihm nicht erschießen – mithilfe
des interaktiven Tipp-Ex-Rollers im Werbe-Banner kann er den Titel des YoutubeVideos ändern und fordert nun den Betrachter auf, einen neuen Titel einzugeben und so ein neues Video zu generieren.
Steckbrief
❚ Kunde: Société Bic, Clichy (F)
❚ Produkt: Tipp-Ex
❚ Auftrag: Interactive Hunter Shoots A Bear
❚ Agentur: Buzzman, Paris (F)
❚ Creative Director: Georges MohammedCherif
❚ Internet: http://www.youtube.com/user/
tippexperience
❚ Launch: August 2010
Die Zielgruppe, sprich
bei Web-Kampagnen
den User, einzubeziehen, ist nicht immer
leicht, umso besser,
wenn es funktioniert – so
wie bei der Youtube-Kampagne von Tipp-Ex.
Vorgestellt von:
Andreas Hielscher,
Geschäftsführer der
Hielscher Lungershausen
Design GmbH, München
❚ www.hielscherlungers
hausen.com
Ein Jäger erschießt einen
Bär: So lautet zumindest der
Titel des Videos. Doch dann
kommt alles anders ...
Eine intelligente Routine
findet zu fast jedem Verb
ein passendes, eigens produziertes Video, sodass
man als User den Eindruck
bekommt, dass hier wirklich eine Vielzahl von Korrekturen möglich sind. Den
Machern von Buzzman muss man an dieser Stelle ein Kompliment für kreatives
Denken und unkonventionelles Vorgehen im Sachen Online Marketing machen. Für ein Produkt wie Tipp-Ex ist es
sicher nicht leicht, eine innovative und
liebevolle Art der Werbung zu generieren.
.., denn dank Tipp-Ex und
interaktiver Bedienung ...
Eine nahtlose Integration in Facebook
und die Weiterleitung der Videos per
Mail ist hier schon selbstverständlich
und trägt zur viralen Verbreitung dieses
kleinen, aber sehr feinen Stücks der
Internet-Werbung bei. Hut ab vor so viel
Erfinderreichtum und Spaß am kreativen
4/11
... kann der User einen anderen Verlauf des
Videos vorschlagen und auch ansehen
Geschichten erzählen. Tipp-Ex kann stolz
auf sich und seine Agentur sein, da beide
verstanden haben, dass heute das Medium
Internet viel mehr ist als eine animierte
Produkt-Webseite und die Menschen
sich gern charmant und mit viel intelligentem Witz unterhalten lassen.
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Brain-effect.com
Betreuung des Affiliate Marketings
Webgains
Kühne
Betreuung des Online-Etats inklusive Social Media
Gelee Royale
Casio
Einführunsgkampagne für das Modell Exilim EX-TR 100 inklusive
Strategie, TV, Online, Social Media, Printanzeigen und PoS
Scholz & Friends
Brand Affairs
Nestlé Schöller
Österreichweite SMS On-Pack Promotion
Lucy Marx
Planet Sports
Betreuung des Affiliate Marketings für den Webshop
Explido Webmarketing
Deutsche Messe
Interactive
Strategie, Konzeption und Umsetzung der Kommunikationsmaßnahmen für das Tochterunternehmen der Deutsche Messe AG
Primus Inter
Pares
Real
Siebenstelliges Media-Budget für das Internet-Direktmarketing
Pilot
Pilot
Guerlain
Betreuung des weltweiten Digital-Etats des Parfümherstellers
Duke / Razorfish
Stage Entertainment Online-Mediaplanung für den Musical- und Show-Veranstalter
Host Europe
Betreuung des SEA-Etats für den Webhoster
Explido Webmarketing
Telefónica O2
Interone
Jim Beam
Kampagne „Bold Choice“ inklusive TV- und Online-Maßnahmen
Strawberry Frog
Digitale Lead-Agentur und Betreuung der Marken- und der
Sales-Kommunikation im Internet für den Mobilfunkanbieter
John Frieda
Pixelpark /
Digitale Lead-Agentur inklusive Beratung, Kreation und
Umsetzung sowie Social Media für die Haarpflegelinie /
Betreuung von SEO und SEA sowie Mediaplanung und -schaltung Yello Tomato
T-Mobile Austria
Fullservice-Agentur inklusive aller Above- und Below-the-LineMaßnahmen für den österreichischen Mobilfunkanbieter
DDB Tribal Wien
Tui
Entwicklung einer Social-Media-Kampagne
Jung von Matt / Alster
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
Neues Jahr, alter Sieger
Auch im Januar 2011 investierte Esprit am meisten Geld in Werbung
B
ereits während des gesamten Jahres
2010 gab der Modekonzern Esprit in
jedem Monat deutschlandweit am meisten Geld für Werbung im Internet aus.
Für das Ranking der Werbungtreibenden
mit den höchsten Investitionen erfasst
Nielsen Media Research die Bruttoausgaben. Demnach warben auch neben dem
Ratinger Modelabel der PerformanceMarketing-Dienstleister Abilicom sowie
Tchibo für ihr Image. Elitepartner.de,
Google.de, Zalando.de, Ab-in-den-urlaub.de und Hqware.com bewarben dagegen ihre Web-Auftritte. host
❚
Top-Werbungtreibende in den Web-Werbecharts im Januar 2011
Der Modekonzern Esprit steckte im vergangenen Monat am meisten Geld in seine Online-Kampagnen
Produkt
Firma
Spendings in Mio. Euro
Jan. 2011 Jan. 2010
Esprit Image Allgemein
Esprit Europe, Ratingen
6,53
k.A.
Kupona Coupon Katalogversand
Kupona GmbH, Fulda
6,03
1,42
Elitepartner.de
Elite Medianet GmbH, Hamburg
3,89
0,40
Google.de
Google Germany, Hamburg
3,10
3,27
Abilicom Image
Abilicom GmbH, Regensburg
3,08
1,34
Mediamarkt Techn. Kaufhäuser
Media-Saturn-Holding, Ingolstadt
2,36
2,61
Zalando.de
Zalando GmbH, Berlin
2,31
0,03
Ab-in-den-urlaub.de
Unister GmbH, Leipzig
2,04
0,69
Hqware.com
HQware GmbH, Garching
1,99
0,00
Tchibo Image
Tchibo GmbH, Hamburg
1,92
0,09
© INTERNET WORLD Business 4/11
Esprit: Mit großem Werbedruck ins neue Jahr
Zeitraum: 01.01.2011 – 31.01.2011
Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2011
intWB-Express-Anzeige_280x381.qxd
03.01.2011
16:57 Uhr
Seite 3
28_ecommerce-News1.qxp
28
17.02.2011
13:09 Uhr
Seite 28
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
PAULDIREKT.DE
Käufer gesucht
Im Run auf Shopping-Clubs bleibt auch
Pauldirekt.de von Kaufanfragen nicht verschont. „Entscheidend ist am Ende der
Preis“, sagt E-Commerce-Alliance-Chef
Daniel Wild der „Euro am Sonntag“. Dieser sollte über dem einfachen Jahresumsatz liegen. Und den beziffert Felix Ellmann, Analyst von Warburg Research, für
das laufende Jahr auf 17 Millionen Euro. dz
NET-A-PORTER.COM
Einstieg in T-Commerce
Der US Luxusmode-Shop Net-a-porter.com
experimentiert mit interaktiven VerkaufsShows. Auf der Seite wurden vier interaktive TV-Kanäle gelauncht, auf denen Kunden Mode-Shows von Luxuxlabels, VideoDrehs über Mode-Shootings, Interviews
mit Designern oder Trendreports abrufen.
Die passenden Produkte können in einem
Bereich neben dem Video gleich online
per Mausklick bestellt werden. dz
Gucken und kaufen: Net-a-porter.com
spricht Kunden emotionaler an
21. Februar 2011
4/11
Ernsting’s Family vor H&M
Der Webshop des Modediscounters für Kinderkleidung wird am stärksten genutzt
D
er am intensivsten genutzte ModeWebshop in Deutschland war im Dezember der Shop von Ernsting’s Family.
Das zeigt der aktuelle „Web Value Index“
(WVI), den die User-Experience-Beratung Sirvaluse zusammen mit dem Marktforschungsinstitut GfK aufgelegt hat. Auf
einer Skala von null bis 100 Punkten fließen in die Bewertung das Zusammenwirken der Faktoren Retention (monatliche
Wiederkehrrate eines Users), Zahl der
Power User, Absprungrate nach dem Besuch von nur einer Shop-Seite und Verweildauer ein. Dem Modediscounter für
Kinderkleidung gelang es im vierten
Quartal nicht nur, den Anteil der Nutzer
zu erhöhen, der Monat für Monat wiederkehrt, sondern vor allem auch, deren Aktivitätenniveau zu steigern. Im WeihnachtsShopping-Monat Dezember besuchten ein
Viertel der Website-Nutzer Ernstingsfamily.de mindestens fünf Mal. Im November lag der Anteil der Heavy-Nutzer
bei immerhin 15 Prozent. Zudem sorgte
eine sinkende Bounce Rate für einen steigenden Index. Hm.com musste dagegen
Guenstiger.de im vierten Quartal deutlich,
seine Reichweite zu steigern. Allerdings erwies sich nur ein Teil der neuen Nutzer als
wirklich interessiert. Gut jeder dritte Nutzer kam nur einmal vorbei und sah nur
eine Seite. Verweildauer und Page Impressions sanken ebenfalls. Positives Beispiel
indes ist Idealo.de: Hier kletterte im vierten Quartal der Anteil der wiederkehrenden Besucher von 19 Prozent im August
auf 22 Prozent im Dezember. dz
❚
Federn lassen. Zwar konnte die Reichweite
gehalten werden, aber nur auf Kosten einer
hohen Absprungrate. Im Dezember
schließlich kam dann auch der Einbruch in
der Reichweite der wiederkehrenden Website-Besucher. Wie es anders geht, zeigte
Esprit.de mit einem WVI-Sprung von 49
(im November) auf 56 Indexpunkte im
Dezember. Die Steigerung spricht dafür,
dass es Esprit.de mit seinen postalisch versandten Rabattaktionen an registrierte
Kunden gelungen ist, diese an den Online
Shop zu erinnern und auch dort zu mehrmaligen Besuchen zu bewegen.
Auch für die Kategorie Preisvergleich
veröffentlichten die Marktforscher die Indexentwicklung. Hier zeigt sich, dass in der
Vorweihnachtszeit nicht nur die Nutzerzahlen insgesamt auf Preisvergleichsseiten
stiegen, sondern auch die Nutzungsintensität. Der Anbieter Guenstiger.de konnte
hiervon allerdings nicht profitieren. Als
Grund für den Absturz von 40 Indexpunkten im September auf 33 im vierten
Quartal sehen die Marktforscher die stark
erhöhte Absprungrate. Zwar gelang es
Anzeige
WV-Index für Bekleidungs-Shops
WV-Index für Preisvergleichsdienste
Esprit.de arbeitet sich von beinahe ganz unten fast an die Spitze
Guenstiger.de verliert im vierten Quartal stark an Boden
50 WebValue Index (WVI)
60 WebValue Index (WVI)
APPLE
40
Neue Regeln für Abo-Apps
Apple hat neue Regeln zum Zeitungs-AppVerkauf aufgestellt. Wenn Apple einen neuen Abonnenten anwirbt, bekommt Apple
30 Prozent des Verkaufspreises. Wenn ein
Verlag einen Abonnenten anwirbt, behält
dieser den Verkaufspreis und Apple geht
leer aus. Allerdings müssen Verlage Abogeschäfte außerhalb der App mit einem
gleichwertigen oder besseren Angebot
innerhalb der App abgleichen. skr
50
30
Mittelwert
Hm.com
Ernstings-family.de
Mittelwert
Esprit.de
Chip.de
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
De
Mittelwert aus: Bonprix.de, Cunda.de, Ernstings-family.de, Esprit.de, Hm.com, Heine.de,
Zalando.de
Jan
Feb
Mrz
Apr
Like-Button in den Shop
Sie brauchen
eine neue
Online-Agentur?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
Die Bonprix-Tochter wird in den Webshop der Mutter eingegliedert
W
Idealo.de
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Mittelwert aus: Billiger.de, Chip.de, Ciao.de, Geizkragen.de, Guenstiger.de, Idealo.de,
Preisroboter.de, Preissuchmaschine.de, Preisvergleich.de, Shopping.com, Testberichte.de
Aus für Jungstil
Anzeige
Mai
Quelle: GfK, Stand: Februar 2011
© INTERNET WORLD Business 4/11
OTTO.DE
Das Versandhaus Otto will im Laufe des
Jahres den Facebook-Button in seinen
Webshop integrieren. Das kündigte Rainer
Hillebrand, Vorstandssprecher der Einzelgesellschaft Otto, gegenüber dem Fachblatt „One To One“ an. Nach dem „Test
and Learn“-Prinzip wolle man ausprobieren, Erfahrungen sammeln und hieraus lernen, so der Manager. Wichtig ist dem
Hamburger Konzern darüber hinaus auch,
dass Kunden sich bei datenschutzrechtlichen Bedenken leicht gegen den LikeButton entscheiden können. dz
Guenstiger.de
20
40
ie man schnell eine große Marken- Leben gerufen – die Kunden hatten unter
bekanntheit im E-Commerce auf- anderem auch beim Sortiment ein Mitbebaut, hat der Schuhversender Zalando.de stimmungsrecht. Die E-Commerce-Platteindrucksvoll bewiesen. Der Kern des Er- form ist ein weiterer gescheiterter Versuch
folgs: riesige Werbeinvestitionen. Händler, von Otto, das angestammte Kataloggeschäft
die derart hohe Budgets nicht in die Hand mit reinen Webshops zu flankieren. Der
nehmen wollen oder können, tun sich in Möbel-Shop Yourhome.de wurde eingeeinem hart umkämpften Markt schwer, stellt, die Modeplattform Yalook.com neu
❚
die Aufmerksamkeit der Verbraucher auf positioniert. dz
sich zu ziehen. Jüngstes Beispiel des Scheiterns ist die
Bonprix-Tochter Jungstil.de.
Vom 24. Februar 2011 an soll
der Shop unter dem Reiter
„Young Fashion“ in den
Webshop von Bonprix integriert werden. Was mit Marke und URL geschieht, ist
noch unklar. Kleidungsstükke werden aktuell mit bis zu
70 Prozent Rabatt verkauft.
Jungstil wurde 2008 als Final Sale: Das Experiment von Bonprix, eine eigene Web„User Generated Brand“ ins Marke für junge Mode zu etablieren, ist gescheitert
Studie zum
Kaufverhalten
M
it aller Macht positioniert sich der
Suchmaschinenspezialist Google im
wachstumsstarken E-Commerce-Markt.
Aktuell hat das Unternehmen zusammen
mit der GfK eine Studie zum Kaufverhalten in den fünf Branchen Banking, Versicherungen, Mode, DSL und Mobilfunk
veröffentlicht. Das Ergebnis ist allerdings
wenig überraschend und belegt einmal
mehr, dass 56 Prozent der deutschen
Internet-Nutzer mindestens einmal pro
Quartal Produktinformationen und Preise
online vergleichen. 38 Prozent der Web
Surfer recherchieren online und kaufen
offline, wofür sich in der Branche inzwischen der Fachbegriff „Ropo-Effekt“ (Research online, purchase offline) etabliert
hat. Die Schlussfolgerung der Studienautoren: Marketer dürfen den ROI ihrer
Online-Werbespendings nicht nur in nakkten E-Commerce-Umsätzen bemessen,
sondern sollten auch einen Ropo-Faktor
berücksichtigen. dz
❚
29_eComm_news2.qxp
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16.02.2011
17:13 Uhr
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E-COMMERCE
21. Februar 2011
Achtung Münchner
Bewohner aus München Mitte zahlen schlecht
D
ie Nachricht ist weniger schlecht, als es auf
den ersten Blick den Anschein hat: Die deutschen durchschnittlichen Warenkorbwerte pro
Transaktion sind 2008/2009 zwar gegenüber dem
Vorjahr drastisch gesunken, wie der „E-RetailReport 2010“ zeigt, den die Deutsche Card Services jetzt veröffentlicht hat. Doch der Einbruch
von einem Durchschnittseinkaufswert von 78,64
Euro im Erhebungszeitraum 2007/2008 auf jetzt
61,18 Euro liegt laut der Marktforscher der Deutsche-Bank-Tochter nicht an der Wirtschafts- und
Finanzkrise, sondern resultiert aus einem veränderten Einkaufsverhalten. Beim Kunden steige die
Bereitschaft, auch niedrigpreisige Waren online
einzukaufen. Darüber hinaus sei der Anteil der
Internet-Käufe insgesamt gestiegen, sodass die
Verminderung der Warenkorbwerte auch dadurch mehr als aufgefangen werde.
Positiv für Händler ist auch, dass das Zahlungsausfallrisiko weiter sinkt. Bei Kreditkarten liegt
die Chargeback-Quote auf einem Rekordtief von
0,17 Prozent. Das höchste Risiko für geplatzte Abrechnungen haben Händler laut der Studie, wenn
ihre Kunden aus München Mitte stammen. dz ❚
Entwicklung internationaler Warenkorbwerte
139,54
137,16
125,03
124,99
2006/07
2007/08
2008/09
123,71
110,10 112,79
109,73
89,43
78,64
63,73
61,18
Deutschland
United Kingdom
Rest-Europa
Nicht-Europa
Der starke Einbruch der deutschen Warenkorbwerte pro Transaktion ist kein
Grund zur Panik, sondern ein Indiz für ein verändertes Einkaufsverhalten
© INTERNET WORLD Business 4/11
Quelle: Deutsche Card Services GmbH
Top-Ten-Orte für Kreditkarten-Chargebacks
PLZ Bereich
Rang
Rang
Quote
2008/09 2007/08 2008/09
in %
80 München Mitte-Nordwest
1
11
0,1873
19 Schwerin, Ludwigslust, Wittenberge, Parchin
2
36
0,1623
28 Bremen, Schwanewede, Syke,
Stuhr
3
4
0,1621
95 Bayreuth, Hof, Kulmbach,
Marktredwitz
4
42
0,1600
96 Bamberg, Lichtenfels, Coburg,
Sonneberg
5
44
0,1484
55 Mainz, Simmern, Bad Kreuznach,
Idar-Oberstein
6
38
0,1372
88 Friedrichshafen, Lindau (Bodens.),
Ravensburg, Biberach an der Riß
7
40
0,1068
23 Lübeck, Bad Segeberg, Wismar,
Mölln
8
41
0,0920
10 Berlin Innenstadt
9
1
0,0917
27 Bremerhaven, Cuxhaven,
Delmenhorst, Helgoland
10
49
0,0830
München-Mitte hat nicht nur den bundesweit höchsten Anteil an Kreditkartenzahlungen, sondern auch das höchste Ausfallrisiko
© INTERNET WORLD Business 4/11
Quelle: Deutsche Card Services GmbH
Internet World BUSINESS
29
OTTO.DE
KOSTENLOSER LEITFADEN
100 E-Commerce-Experten gesucht
Preiswerbung in Online Shops
Der Multichannel-Händler Otto wird nach aktueller Prognose
im Geschäftsjahr 2010/11 (28. Februar) seinen Umsatz von
1,9 Milliarden Euro (2009/10) um gut zwölf Prozent auf
rund 2,1 Milliarden Euro erhöhen. Der Online-Umsatz wuchs
um knapp 30 Prozent und macht nun rund 70 (Vorjahr 62)
Prozent des Gesamtumsatzes aus. Aufgrund des ungebrochenen Wachstums sucht Otto in Deutschland aktuell über
100 Experten für den Bereich E-Commerce und IT. dz
Die Rechtsanwälte Lukas Bühlmann und Martin Schirmbacher haben ihren kostenlosen Leitfaden zur korrekten Preiswerbung in Online Shops aktualisiert. Der Ratgeber beinhaltet alle relevanten, zurzeit geltenden Regeln in Deutschland
und der Schweiz, berücksichtigt die neueste deutsche Rechtsprechung zu Preisvergleichen und bietet entsprechende
Checklisten. Unter folgendem Link geht es zum Download:
http://tinyurl.com/4ee9gm9. dz
30_Interview_Praktiker.qxp
30
16.02.2011
17:15 Uhr
Internet World BUSINESS
Seite 30
E-COMMERCE
21. Februar 2011
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INTERVIEW
„Preis-Leistungs-Sieger im Web“
Praktiker-Online-Chefin Rebekka Kröger will im Webshop das Markenimage der Baumarktkette widerspiegeln
A
ls Dritter im Bunde der großen Baumarktketten bläst jetzt – nach Obi
und Hornbach – auch Praktiker im Web
zum Kampf gegen den Online-Marktplatz Amazon. INTERNET WORLD Business sprach mit Rebekka Kröger, als Geschäftsführerin der Praktiker Online
GmbH verantwortlich für das operative
Geschäft, über Herausforderungen beim
Internet-Versand von Bohrmaschinen,
Gartenmöbeln und Fertigparkett, drohenden Verdrängungswettbewerb, die
Tücken im Multichannel-Geschäft und
darüber, was Praktiker im Web besser
kann als die Konkurrenz.
mäß für das Baumarktgeschäft
eine eher ruhige Zeit. Deshalb
launchen wir den Shop kurz vor
der ersten Hochsaison des Jahres,
die im März mit dem Garten- und
Frühjahrsgeschäft beginnt. Hiervon versprechen wir uns einen
wirtschaftlich
erfolgreicheren
Start als in der Nebensaison.
Was war denn die größte Herausforderung im ganzen E-Shop-Projekt?
Kröger: Definitiv das Fulfillment.
Die Erfahrung des ersten PraktikerOnline-Shops vor sieben Jahren –
als wir alles inhouse organisiert
Frau Kröger, in Weblogs und Foren wurde haben – hat uns gelehrt, dass eine
im Hinblick auf Praktiker bislang gelästert: funktionierende
B2C-Logistik
„Alles außer E-Commerce“. Warum haben eine Aufgabe für SpeSie das Feld so lange anderen Playern wie zialisten ist. Daher
Hagebau und Otto überlassen?
haben wir eine große
Rebekka M. Kröger
Rebekka Kröger: Das stimmt so nicht ganz.
Ausschreibung
gewurde im August 2009 als BereichsBereits vor sieben Jahren hatte Praktiker macht und uns letztleiterin Marketing bei der Praktiker
einen eigenen Online Shop gestartet und lich – wie Obi und
Deutschland GmbH die Verantwortung
war damit seiner Zeit weit, vielleicht sogar Hornbach – für Arvato
für das Projekt Webshop übertragen.
zu weit voraus. Schließlich sah man sich als Dienstleister entKröger: Wir haben auf
Inzwischen ist sie Geschäftsführerin der
damals mit gänzlich anderen technischen schieden. Derzeit rüsGrundlage einer umPraktiker Online GmbH in Kirkel.
und logistischen Herausforderungen und ten alle Logistiker im
fassenden
Analyse
❚ www.praktiker.de
größerer Skepsis auf Kundenseite konfron- E-Commerce
auf,
nur die Artikel in den
tiert. Erst als Amazon 2009 ins Baumarktge- aber aus unserer Sicht
Online Shop aufschäft einstieg, geriet der Bereich DIY (Anm. gibt es nur drei, die
genommen, die tatder Redaktion: Do it yourself) im E-Com- das Thema aktuell gut beherrschen, und sächlich auch Online-affin sind und vom
merce neu in Bewegung. Angesichts dieser das sind: Hermes, die allerdings wegen der Kunden im Web gekauft werden. In diesen
Entwicklung und unter Berücksichtigung Nähe zu Otto und Hagebau für uns nicht vordefinierten Bereichen werden wir unzahlreicher Studien, die zeigen, dass sich infrage kamen, DHL und Arvato.
ser Shop-Angebot sukzessive ausbauen.
das Einkaufsverhalten dramatisch zugunsBestimmte Produkte ergeben aber einfach
ten des Web ändert, haben wir im August Sie hatten ja jetzt auch ein paar Wochen keinen Sinn, weil sie der Kunde im Markt
2009 schließlich das Projekt E-Commerce Zeit, die Shops der Mitbewerber zu begut- „live“ anschauen muss – wie beispielserneut in Angriff genommen.
achten. Wo haben die Ihnen aus Ihrer Sicht weise Fliesen mit von Charge zu Charge
variierenden Bränden.
eine Lücke gelassen?
Dann haben Sie also früh den Startschuss ge- Kröger: Wir haben bei der Entwicklung des
geben und sich auf der Zielgeraden dennoch Shops größten Wert auf Einfachheit, Voll- Ihr Konkurrent Obi hat zum Launch ja anvon Obi und Hornbach abhängen lassen?
ständigkeit und Kundenfreundlichkeit ge- gekündigt, durch den Webshop die stationälegt. Der Kunde will im Bau- ren Filialen stärken zu wollen. Bei Ihnen
markt nicht surfen, sondern findet die Verknüpfung online und offline
schnell seine Bedürfnisse be- noch gar nicht statt. Gibt es zum Thema
friedigen. Wir haben daher Multichannel schon Pläne in der Schublade?
auch eine Reihe von Einkaufs- Kröger: Mit unseren aktuellen Systemen
hilfen implementiert wie Mar- lässt sich eine vollwertige Multichannelken- und Preisfilter, Konfigu- Lösung derzeit noch nicht realisieren. Wir
ratoren, Anwendungs- und gehen daher zunächst einen ZwischenProdukt-Videos, Ratgeber und schritt, also einen „Multiple Channel“Tipps. Darüber hinaus koope- Ansatz. Ist ein Produkt beispielsweise
rieren wir mit der Dienstlei- aktuell nicht in den Märkten verfügbar,
Mit wöchentlichen Marketingaktionen wie Live Shopping sterbörse My-Hammer. Wenn besteht in Kürze für den Kunden die Mögwill Praktiker seine Kunden regelmäßig in den Shop locken
jemand zum Beispiel ein Gar- lichkeit, sie über entsprechende Terminals
tenhaus kauft, kann er in unse- im Markt zu bestellen. Darüber hinaus
Kröger: Natürlich sind uns die Aktivitäten
rem Shop den Dienstleister gleich dazu be- werden wir Synergien schaffen, zum Beiunserer Wettbewerber nicht entgangen. auftragen. Unser Ziel war und ist es, mit spiel durch gegenseitige Bewerbung oder
Dennoch haben wir das Projekt Online unserem Online Shop der Preis-Leistungs- die Offline-/Online-Integration unserer
Shop zu keiner Zeit als Wettlauf empfun- Führer im E-Commerce der DIY-Branche drei Millionen Kundenkarteninhaber. Unden. Wir haben uns bei unserer Planung zu werden. Im Übrigen reiht sich der Shop ser langfristiges Ziel heißt natürlich auch
und Umsetzung ausschließlich an die von in dieser Hinsicht konsequent in die neue Multichannel.
uns vordefinierten Kriterien gehalten. Da- Praktiker-Markenstrategie ein, die unter
zu gehört zum Beispiel, den Launch dem neuen Markenkern „Einfach prakti- Im stationären Laden gewähren Sie Kunden
eine lebenslange Rückgabegarantie für nicht
gründlich vorzubereiten und die volle scher“ genau diese Richtlinien vorgibt.
benötigte Produkte. Im Web gibt es nur ein
Funktionalität des Shops samt aller Services und Interaktionselemente sicherzu- Das Sortiment wirkt noch verhältnismäßig 14-tägiges Rückgaberecht. Warum?
stellen, bevor wir online gehen. Darüber beschränkt. Im Shop gibt es zum Start 7.500 Kröger: Wir halten uns hier an die rechthinaus ist der Online Shop für uns ein Produkte, ein Markt führt 70.000 Produkte. lichen Vorgaben. Baumarktartikel sind
eigenständiger, gewinnorientierter Han- Warum ist es so schwierig, das komplette Bedarfsartikel. Es sollte innerhalb der 14delskanal. Der Winter ist erfahrungsge- Sortiment im Web abzubilden?
Tage-Frist klar werden, ob man zu viel
Farbe bestellt hat oder nicht. In anderen
Bereichen bieten wir dem Kunden sogar
deutlich mehr als der Hersteller: Auf alle
Produkte mit Stecker gewähren wir fünf
Jahre Garantie.
Die von Ihnen beschriebenen Online-Bestellterminals in den Filialen scheitern ja
gerne am Widerstand der Verkäufer, die die
Geräte als Konkurrenz sehen. Wie wollen Sie
den Widerstand brechen?
Kröger: Ich habe das Thema auf der letzten
Marktleitersitzung vorgestellt und große
Zustimmung erhalten. Die Kollegen freuen sich, wenn sie neue Verkaufshilfen in
den Märkten bekommen. Darüber hinaus
wird die Praktiker Online GmbH von der
Praktiker Deutschland GmbH betrieben.
Es ist also letztlich alles ein Unternehmen.
Drittens fahren wir in Shop und Märkten
konsequent eine einheitliche Preisschiene.
Unserer Überzeugung nach befruchten
sich Online Shop und Märkte gegenseitig,
statt im Konkurrenzverhältnis zu stehen.
Wie wollen Sie Ihren Webshop denn jetzt bekannt machen? Soll Ihr neues Testimonial
Boris Becker auch fürs Web werben?
Kröger: Das ist nicht ausgeschlossen, aber
nicht unser Hauptansatz. Wir verzeichnen
schon jetzt auf unserer Website einen sehr
guten Traffic und stehen regelmäßig im
Kontakt mit unseren drei Millionen Kundenkartenbesitzern. Wir haben wöchentliche Beilagen in einer Höhe von 20 Millionen Auflage und wir planen auch innerhalb des Shops wöchentliche Marketingaktionen. Hier wird beispielsweise LiveShopping eine große Rolle spielen.
Letzte Frage: Stellen Sie sich auf einen
harten Verdrängungswettbewerb zu Ihren
Konkurrenten Obi, Hornbach und Baumarkt direkt ein?
Kröger: Es mag eine gewisse Verdrängung
geben. Ich erwarte jedoch vielmehr, dass
die führenden Baumarkt-Marken sich vor
allem darauf fokussieren werden, an Amazon verlorenes Terrain nachhaltig zurückzuerobern.
❚
Interview: Daniela Zimmer
Praktiker-Webshop
❚ Anzahl Mitarbeiter: 8
❚ Shop-System: Hybris, München
❚ Shop-Suche: Hybris
❚ Web-Analyse: Etracker, Hamburg
❚ Shop-Management: HMMH, Bremen
❚ SEO/SEM/Affiliate Marketing: HMMH
❚ Display Advertising: HMMH
❚ Social-Media-Aktivitäten: TWT, Düsseldorf
❚ Fulfillment und Logistik: Arvato, Gütersloh
❚ Callcenter: Arvato
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16.02.2011
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E-COMMERCE
21. Februar 2011
Internet World BUSINESS
31
SOCIAL COMMERCE
Kaufanreiz Kundenurteil
Mit Produktbewertungen bringen Nutzer Inhalte in den Shop, die beim Online-Kauf als Orientierung dienen
D
en Pullover habe ich in Schwarz-Weiß
gekauft. Trageeigenschaften, Schnitt,
Farbaufteilung – alles perfekt. Aber: Auch
bei mir wird der Schwarzanteil nach mehreren Wäschen gräulich“, berichtet Quiltlady, eine Kundin von QVC.de. Der Webshop des Homeshopping-Senders QVC
ermöglicht Käufern, ihre Erfahrung mit
den Waren im Shop zu veröffentlichen. Der
Pulli wurde noch von 16 anderen Kundinnen bewertet.
Liest man die Bewertungen durch, wird
klar, dass sich hier Leute unterhalten, die
eine enge Bindung zu den Marken und
zum Shop haben und gerne ihre Meinung
mitteilen. Der Eintrag von Quiltlady ist
mit dem Logo „Top 250 Verfasser“ versehen. Diese Auszeichnung verleiht QVC an
die 250 besten, sprich aktivsten Verfasser
von Bewertungen.
QVC nutzt die Lösung des amerikanischen
Software-as-a-Service-Anbieters
Bazaarvoice, um Kundenmeinungen und
Bewertungen in den Webshop einzubinden. Zusätzlich zu den Produktbewertungen können die Kundinnen auch Fragen
stellen beziehungsweise darauf antworten
und eigene Erfahrungsberichte schreiben.
Auch Goertz.de, der Webshop des Schuhhändlers Goertz mit Sitz in Hamburg setzt
auf Bazaarvoice, da die Bewertungen und
Kommentare den Kunden Orientierung
beim Einkauf bieten (siehe Interview).
Interview
Cornela Vieregge,
Managerin bei
Görtz Direct in
Hamburg
❚ www.goertz.de
Feedback fürs
Qualitätsmanagement
Wie lange setzt Goertz.de die Bazaarvoice-Lösung bereits ein?
Cornela Vieregge: Seit August 2010.
Wo der Schuh drückt: Das Urteil anderer (Online-)Käufer ist bei der Kaufentscheidung gefragt
Dada sieht Bazaarvoice weniger als Technologieanbieter, sondern eher als Berater
für Social Commerce. Die Frage, um die es
geht, sei: Wie kann man für eine Firma
eine individuelle Social-Commerce-Strategie ausarbeiten? Die Bewertungen,
Erfahrungsberichte sowie Fragen und
Antworten sind für Dada typische SocialCommerce-Aktivitäten. Das amerikanische Unternehmen mit Sitz in Austin,
Texas, plant, im Mai 2011 in München ein
Sales-Büro zu eröffnen.
Kundenbewertungen helfen
Individuelle Strategie gefragt
Eine von Bazaarvoice und Richrelevance,
US-Anbieter eines ProduktempfehlungsTools, in Auftrag gegebene Studie unter
1.503 europäischen Webshoppern, darunter ein Drittel deutsche Käufer, hat ergeben, dass die Einschätzungen von anderen
Kunden als zweitwichtigste Hilfe beim
Vergleichen von Produkten angesehen
werden. An erster Stelle nannten die Befragten Produktbeschreibung und Preis.
Von den Bewertungen anderer Kunden
erhoffen sich die Shopper vor allem, dass
sie ein Gefühl für die Qualität des
Produkts bekommen und herausfinden
können, ob das Produkt zu den eigenen
Vorstellungen passt.
Vier Gründe sprechen für den Einsatz von
Bewertungs-Tools, meint Gerardo A.
Dada, Senior Director Product Marketing
bei Bazaarvoice: Die Online Shops können
von Nutzern erstellte Inhalte auf ihren
Webseiten zeigen, wodurch der Shop insgesamt interessanter wird. Sie erhalten
Best-Practice-Tipps und Hilfe beim Umgang mit Social Media. Die Hersteller und
Marken bekommen Feedback auf ihre
Produkte. Und die Wahrscheinlichkeit,
dass die Besucher kaufen, erhöht sich,
wenn sie die Meinung von anderen lesen,
fasst Dada die Vorteile von Kundenbewertungen zusammen.
Warum haben Sie ein Produkt im stationären
Handel gekauft, nachdem Sie sich vorher online
darüber informiert haben?
Wollte das Produkt
vor dem Kauf sehen
Preis
9%
Händler
Mehrfachnennungen möglich
33 %
Einkaufszeitpunkt
4%
© INTERNET WORLD Business 4/11
36 %
Modell
25 %
Das Produkt gab es
nicht online
39 %
Marke
28 %
Einfachere Retouren im
stationären Laden
47 %
Menge
34 %
Habe offline den besten
Preis gefunden
62 %
Art des Produkts
41 %
Wollte keine Versandkosten zahlen
Ich bevorzuge den Kauf
im stationären Laden
Welche Entscheidungen hatten Sie bereits
getroffen, bevor Sie online ein Produkt gekauft
oder zu diesem recherchiert haben?
54 %
Wollte das Produkt
sofort haben
Die Umfrage, durchgeführt von Forrester
Consulting, belegt auch, dass die Verbraucher nicht auf einen Kanal (stationär oder
online) festgelegt sind. Abhängig von
mehreren Faktoren wie der zur Verfügung
stehenden Zeit oder der Bequemlichkeit des
Einkaufs entscheiden sie immer wieder neu,
ob sie ein Produkt online oder im stationären Geschäft erwerben. Der Hauptgrund
für den Kauf eines Produkts im stationären
Handel: Die Kunden wollen das Produkt
sehen, bevor sie es kaufen (siehe Grafik).
Die Befragung hat zudem ergeben, dass
sich der Großteil der Online-Käufer in
Deutschland (90 Prozent) vor dem Kauf
noch nicht festgelegt hat, bei welchem
Händler letztlich eingekauft wird; 64 Prozent hatten sich vorher auch noch nicht
für eine bestimmte Marke entschieden.
Wie andere Erhebungen zeigt auch die
von Bazaarvoice und Richrelevance in Auftrag gegebene Studie die Bedeutung von
Suchmaschinen – und zwar für den Offlinewie für den Online-Kauf: 83 Prozent der
Befragten, die eine Ware im Internet gekauft haben, nutzen für die Produktrecherche Suchmaschinen. Die Zahl der OfflineKäufer, die vor dem Kauf Suchmaschinen
zurate ziehen, ist etwas geringer (63 Prozent), aber immer noch beachtlich. is
❚
n = 501 deutsche Online Shopper
31 %
10 %
Quelle: Forrester Consulting, Studie im Auftrag von Bazaarvoice und Richrelevance, Januar 2011
War die Einbindung der Lösung in den
Online Shop aufwendig?
Vieregge: Die Einbindung war unkompliziert und das Projekt konnte
in der vorgesehenen Zeit umgesetzt
werden.
Was bringt aus Ihrer Sicht diese
Bewertungslösung, warum verwenden
Sie dieses Tool?
Vieregge: Die Kunden können sich vor
dem Kauf ein besseres Bild über das
Produkt machen, dadurch steigt die
Kaufquote. Durch wertvolle Passformhinweise unserer Kunden sinkt
die Retourenquote und wir gewinnen
Informationen für den Einkauf und
das Qualitätsmanagement durch
Kunden-Feedback zu Passform und
Verarbeitung.
Stehen die Kosten für das Einbinden eines Produktbewertungssystems im Verhältnis zum Umsatz beziehungsweise
wird dadurch mehr Umsatz generiert?
Vieregge: Die Implementierungskosten sind überschaubar. Je nach
Lösung und der Höhe des Bewertungsaufkommens entstehen Kosten
für den Moderationsprozess.
Haben Sie sich auch andere Lösungen
angesehen? Warum haben Sie sich für
Bazaarvoice entschieden?
Vieregge: Ja haben wir. Entscheidend
waren unter anderem die bisherigen
Referenzen sowie die individuell gut
anpassbare Lösung.
Wie motivieren Sie die Kunden dazu,
gekaufte Produkte zu bewerten?
Vieregge: Die Kunden erhalten wenige
Tage nach der Bestellung eine E-Mail
mit der Bitte, die gekauften Produkte
zu bewerten. Wir verlosen regelmäßig
unter allen Bewertungen Einkaufsgutscheine.
Wie hilft Ihnen Bazaarvoice dabei, die
Zahl der Bewertungen zu steigern?
Vieregge: Durch Best-Practice-Beispiele anderer Kunden und regelmäßige Benchmark-Vergleiche.
32-33_Verkaufen-mitMobileApps_Teil2.qxp
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17.02.2011
Internet World BUSINESS
13:11 Uhr
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E-COMMERCE
21. Februar 2011
4/11
VERKAUFEN ÜBER SMARTPHONE-APPS: TEIL 2
Vorsicht vor Usability-Fallen
Auf Smartphones verkaufen allein diejenigen Händler erfolgreich, die bei ihren Shopping-Apps bestimmte
Usability-Regeln beachten. Auch der Gesetzgeber stellt Anforderungen
E
s gibt ein großes No-go in der Entwicklung von E-Commerce-Apps: Wer einfach seinen klassischen Online Shop für
mobile Endgeräte klont, hat wenig Aussicht auf Erfolg. Denn auf den deutlich
kleineren Smartphone-Screens wirken
klassische Shop-Frontends nicht nur
schnell unübersichtlich, eine klassische
Shop-Navigation ist naturgemäß auch für
die Bedienung mit einem Mauszeiger
optimiert, sodass sich gerade auf Touchscreens einzelne Links nur schwer mit dem
Finger treffen lassen. Händler müssen daher ihren Mobil-Shop deutlich schlanker
gestalten als das klassische E-CommerceAngebot. Das gelingt unter anderem,
wenn Händler bei Shopping-Apps auf eine
traditionelle Suchmaske verzichten.
Serie: Shopping-Apps
Mobile Commerce gerät in Fahrt. Wie Sie
auf den Zug aufspringen, lesen Sie in unserer neuen dreiteiligen Serie.
❚ Folge 1: M-Commerce-Basics –
Konzepte und Plattformen
Ausgabe 3/2011
❚
Folge 2: App-Design – von Usability
bis zu Rechtsfragen
Ausgabe 4/2011
❚
Folge 3: Projektmanagement – von
Agentursuche bis Payment
Ausgabe 5/2011
Alle bereits erschienenen Teile dieser Serie finden Sie unter www.internetworld.de/webcode
WEBCODE 1103026
Einstiegsalternativen anbieten
den mobilen Shop anzubieten – bebildert tion zu bieten, beispielsweise über einen in einer Shopping-App auch einfach wiemit daumendicken Visuals, die selbster- prominenten Hinweis auf einen E-Mail- der löschen, indem sie ihr Smartphone
klärend für die einzelnen Kategorien ste- Reminder. Der mobile Nutzer muss ledig- kurz schütteln. „Spielerische Elemente
hen und sich besser mit dem Finger an- lich seine E-Mail-Adresse angeben und er- werten eine Anwendung auf und halten
steuern lassen als klassische Textlinks. Wie hält eine Nachricht mit allen Produkten die Nutzer bei Laune“, weiß Lupp aus eiso etwas in der Praxis aussehen kann, zeigt geschickt, die er unterwegs in den Waren- gener Erfahrung. „Eine platte Auflistung
beispielhaft die Browser-App von Acces- korb eines Mobilshops gelegt hat. Wer will, von Produkten und Artikelbeschreibunsoire-Anbieter Design3000.de. Wer die kann den mobilen Warenkorb dann zu gen alleine reicht nicht.“
Web-Anwendung im Browser seines Hause am Desktop-PC per Mausklick auf
Standardelemente verkaufen besser
Smartphones startet, kann gleich auf der einen entsprechenden Link in der E-Mail
Startseite einzelne Sortimentbereiche wie im klassischen Online Shop wieder her- Wichtig ist nur, Kunden auf entsprechende
„Fashion“ oder „Woh- stellen („Hier klicken, um diese Artikel Bedienelemente auch hinzuweisen – beinen“ mit einem Fin- jetzt einzukaufen“).
spielsweise durch einen kurzen UsabilityFür
eine
gute
Usability
ist
aber
auch
gertipp
auf
ein
Foto
Guide beim App-Start. Diesen Schritt spa„Shopping-Apps sollten einen
wichtig, dass Shop-Betreiber bei ihren An- ren sich Shop-Betreiber, wenn sie Nutzer
auswählen.
alternativen Einstieg ins ShopSpätestens
wenn wendungen die Geräteeigenschaften eines in ihren Apps über Standardelemente nasich Nutzer aber für Smartphones nutzen. Eine interessante vigieren lassen. Apple bietet beispielsweise
Sortiment ermöglichen.“
eine Kategorie ent- Option ist der Lagesensor eines Smart- vordefinierte Navigationselemente wie die
Christian Lupp
schieden haben, kom- phones. Verbraucher könnten zum Bei- sogenannte „Tab Bar“ an, die am unteren
Selbstständiger App-Entwickler
men weitere Heraus- spiel zusätzliche Produktabbildungen in Seitenende einer Anwendung platziert
forderungen auf die einer App aufrufen, indem sie ihr Smart- wird. Dazu lassen sich Standard-Icons wie
Händler zu. Denn auf phone einfach nur vom Hoch- ins Quer- ein Lupen-Symbol („Suche“) verwenden,
Nutzer beim Tippen in Echtzeit passende mobilen Endgeräten haben die wenigsten format drehen. „Händler sparen sich da- die auch Apple selbst in seinen eigenen
Suchwortvorschläge angeboten werden. Nutzer groß Lust, durch endlose Trefferlis- mit den Platz für einen Menü-Button, der Anwendungen verwendet. „StandardEin Anbieter hierfür ist der Software-Her- ten zu scrollen. „Shop-Betreiber sollten in auf weitere Produktbilder hinweist“, nennt Navigationselemente können in der Regel
steller Omikron mit der Funktion „Sug- jeder Kategorie nur ihre Bestseller listen, Lupp einen weiteren Vorteil. Mit dem La- alle iPhone-Anwender blind bedienen“,
damit eine Anwendung nicht zu unüber- gesensor könnten Nutzer den Warenkorb weiß Nionex-Entwickler Marfilius. Für
gest“ in der Fact-Finder-Suche.
Zwar führen Suchwortvorschläge in sichtlich wird“, empfiehlt daher
Standardelemente spricht zudem,
Echtzeit den mobilen Nutzer komfortab- App-Entwickler Lupp. Noch radidass gerade Apple diesen Schritt
ler zum Ziel. „Shopping-Apps sollten aber kaler würde sein Kollege Stefan
seinen Entwicklern nahelegt. In
trotzdem einen alternativen Einstieg in das Marfilius vorgehen. „Gerade Uniden „Human Interface GuideShop-Sortiment ermöglichen“, rät der versalversender müssen sich gut
lines“ des Apfel-Konzerns heißt
selbstständige App-Entwickler Christian überlegen, ob sie wirklich all ihre
es, dass Nutzer bei iApps „ähnliLupp. Immer eine Überlegung wert ist bei- Produkte über eine einzige App
che Navigationsstrukturen erspielsweise, die Kamerafunktion eines vermarkten“, überlegt der Appwarten“. Und nach Möglichkeit
Smartphones als Einstiegshilfe zu nutzen. Developer von Nionex. „Es kann
sollten sich Entwickler gerade bei
Das lässt sich unter anderem bewerkstelli- durchaus sinnvoll sein, für jede
Apple immer an solche Richtligen, indem Händler einen Barcode-Scan Kategorie eine eigene App anzunien halten. Zwar gibt es keine
von Produkten anbieten, über die Nutzer bieten, damit der Mobilshop
Verpflichtung, bei Shoppingdie EAN-Nutzer auf einer Produktverpa- nicht zu komplex wird.“
Apps auf Standardelemente zuDamit sich die Investition in
ckung abfotografieren und damit im morückzugreifen. Wer allerdings eine
bilen Webshop auf die passende Produkt- eine Smartphone-App rechnet,
krude und wenig intuitive Appseite navigieren können. Konzipieren las- sollten Händler bedenken, dass
Navigation entwickelt, riskiert
sen sich solche Anwendungen vergleichs- Kunden sich zwar gerne mobil
unter Umständen, dass Apple
weise einfach. Die passende Technik bietet über Produkte informieren, sich
diese Anwendung beim allseits
unter anderem das US-Unternehmen Red aber häufig zieren, Bankdaten
gefürchteten
Review-Prozess
und Lieferanschrift in winzige
Laser, die Lizenz gibt es ab 2.500 Dollar.
nicht freigibt und Händler nachEine andere Alternative könnte sein, auf Formularfelder zu tippen. Hilfbessern müssen.
der Startseite der Shopping-App verschie- reich ist daher, immer eine Alter- Close Up hat das Thema Rechts- Design3000.de verwendet
Genauso wichtig wie eine gute
große Bilder als Einstiegshilfen
dene Rubriken als Einstiegsmöglichkeit in native zur direkten Bestellfunk- sicherheit glänzend bewältigt
Usability ist allerdings auch, dass
Prinzipiell gilt: Der klassische Shop-Zugang über eine traditionelle Suchmaske
funktioniert auf mobilen Endgeräten nur
bedingt. Im Mobile Commerce gilt die
Faustregel, dass Nutzer möglichst ohne
viele Eingaben zum gewünschten Produkt
finden müssen. Wenn Verbraucher bei der
Artikelsuche einen Produktnamen in eine
kleine Suchmaske tippen müssen, schadet
das der Konversion. Abhilfe schaffen hier
höchstens Suchmasken, über die dem
32-33_Verkaufen-mitMobileApps_Teil2.qxp
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17.02.2011
21. Februar 2011
13:11 Uhr
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E-COMMERCE
mobile Anwendungen rechtssicher gestaltet sind. Darüber denken viele Händler
aber noch nicht ausreichend nach, wie
Gerrit Jung vom Kölner Gütesiegel-Anbieter Trusted Shops warnt. „Im mobilen
Internet herrscht noch eine gewisse Anarchiestimmung“, weiß der auf E-CommerceRecht spezialisierte Wirtschaftsjurist. „Dabei gelten bei Mobile Commerce die gleichen rechtlichen Rahmenbedingungen
wie im klassischen Web-Handel.“ Dennoch veröffentlichen Shop-Betreiber immer wieder Apps, in denen Impressum
oder Widerrufsbelehrung fehlen oder für
Nutzer nur schwer zu finden sind.
33
löhnt, kann auch Prototypen vor dem
Release auf ausgewählte Developer Devices spielen und im mobilen Einsatz testen.
1.000 Euro pro Usability-Proband
Ohne Pflichtangaben geht es nicht
Das OLG Hamm hat aber bereits in einem
Urteil (Az.: 4U 51/09) entschieden, dass
zum Beispiel „der Verzicht auf die Mitteilung der Widerrufsbelehrung nicht mit
einem angeblichen Platzmangel begründet“ werden kann. Die Widerrufsbelehrung muss den Richtern zufolge in einer
„dem eingesetzten Fernkommunikationsmittel entsprechenden Weise klar und verständlich zur Verfügung gestellt werden“.
Internet World BUSINESS
Im Usability-Lab werden Schwachstellen bei Bedienbarkeit und Nutzerführung schnell sichtbar
Zeichen mögliche Link auf das Impressum
genügt nicht“, heißt es in einem zweiten
Urteil vom OLG Hamm (Az.: I-4 U
225/09).
Auf der sicheren Seite sind Händler, die
für
Pflichtangaben
sprechende Links verwenden, also dem
„Universalversender brauchen
Link zur Anbieterunter Umständen für jede Sortikennzeichnung den
aussagekräftigen Titel
mentkategorie eine eigene App.“
„Impressum“ verleiStefan Marfilius
hen. Wie sich PflichtApp-Entwickler bei Nionex
angaben in Apps integrieren lassen, zeigt
beispielhaft der auf
spezialisierte
Es reicht daher auch nicht der Hinweis, Merchandising-Artikel
dass „alle Informationen unter einer ande- Händler Close Up. In dessen iPhone App
ren Internet-Adresse“ – etwa im klassi- finden sich auf jeder Seite gut sichtbar
schen Online Shop eines Händlers – sprechende Links zu ABG, Widerrufsrecht
und Impressum.
abrufbar sind.
Das Beispiel Close Up zeigt außerdem,
Als Pferdefuß kann sich auch der Hinweis auf das Impressum erweisen. Laut wie Händler bei ihren Shopping-Apps den
Paragraf 5 des Telemediengesetzes (TMG) Vorschriften der Preisangabenverordnung
muss diese Pflichtangabe „leicht erkenn- (PAngV) gerecht werden können. Schließbar, unmittelbar erreichbar und ständig lich müssen Shop-Betreiber auch auf moverfügbar“ sein. Gerade bei iPhone Apps bilen Endgeräten bei Preisen immer die
aber verstecken viele Händler ihr Impres- enthaltene Mehrwertsteuer und Versandsum gerne hinter einem Kreissymbol mit kosten angeben. Bei Close Up findet sich
kleinem „i“ in der Mitte oder unter dem auf jeder Artikelseite ein entsprechender
Menüpunkt „Mehr“. Beide Varianten sin- Hinweis in der iPhone App („Preise inkludaber nicht rechtssicher, da sich Nutzern sive 19 Prozent Mehrwertsteuer und zunicht sofort erschließt, dass sich dahinter züglich Versandkosten“). Auch hierbei
das Impressum eines Händlers verbirgt. sollten Händler einen sprechenden Link
„Der unter einem nicht aussagekräftigen verwenden und auf die Versandkosten-
übersicht in ihrem Shop verlinken. Auf
Kategorieseiten ist ein solcher Hinweis
aber nicht zwingend erforderlich.
Wenn Shopping-Apps alle rechtlichen
Voraussetzungen erfüllen, steht einer Veröffentlichung nichts mehr im Weg. Eigentlich. Denn der Kardinalfehler bei der AppEntwicklung schlechthin ist, dass viele
Händler ihre Apps vor dem Release nicht
richtig testen. „Immer wieder begnügen
sich Entwickler damit, eine neue App über
einen Simulator zu Hause am PC zu testen“, berichtet Christoph Anders, User
Experience Consultant bei der auf Usability-Forschung spezialisierten Göttinger
eResult GmbH. „Erst wenn Entwickler
einen
Prototypen
unterwegs auf einem
mobilen
Endgerät
ausprobieren, liefern
Tests wirklich aussagekräftige Ergebnisse.“
Tatsächlich
zeigt
sich erst im Einsatz vor
Ort, was eine Shopping-App
wirklich
taugt. Wie sich Anwendungen mit dem Finger bei hellem
Sonnenlicht bedienen lassen, können Tests
an PC-Simulatoren gar nicht verraten.
Zwar lassen sich iPhone Apps eigentlich
erst nach einer Veröffentlichung im App
Store auf ein mobiles Endgerät laden. Wer
sich allerdings offiziell als Apple-Entwickler registriert und jährlich 99 US-Dollar
An ausgiebigen Usability-Tests kommen
Shop-Betreiber, die wie Design3000.de
eine Browser-basierte Shopping-App anbieten möchten, nicht vorbei. Dienstleister
wie eResult sind darauf spezialisiert, die
Usability von Apps in Labortests auf
unterschiedlichen Endgeräten zu prüfen.
Zu solchen Testings werden in der Regel
zehn Probanden eingeladen, damit jeder
Teilnehmer eine App auch auf seinem
Endgerät testen kann. Sonst besteht beispielsweise die Gefahr, dass Android-Nutzer mehr mit dem iPhone beschäftigt sind
als mit der Mobil-App des Händlers. Pro
Proband müssen Händler bei UsabilityTests mit etwa 1.000 Euro an Projektkosten
kalkulieren.
Es ist aber nicht nur sinnvoll, eine App
vor der Veröffentlichung ausgiebig zu testen. Es kann sich auch lohnen, eine Anwendung nach dem Release weiter zu evaluieren. Möglich macht das zum Beispiel
das Analyse-Tool „App-Radar“ von Aperto
Move, das Händlern Rückschlüsse auf die
Kundenzufriedenheit liefern kann. Über
das Tool lässt sich beispielsweise innerhalb
der App abfragen, wie oft die Mini-Anwendung genutzt wird und ob sie Nutzern
gefällt. „Schon mit einem geringen vierstelligen Betrag lassen sich interessante Erkenntnisse über die Zufriedenheit der
App-Nutzer
gewinnen“,
verspricht
Geschäftsführer Jan Gessenhardt.
„Tests liefern nur aussagekräftige
Ergebnisse, wenn Entwickler Prototypen unterwegs ausprobieren.“
Christoph Anders
User Experience Consultant bei eResult
Für Shop-Betreiber dürfte das AnalyseTool nicht uninteressant sein. Schließlich
gibt es aktuell weltweit nur wenig Referenzbeispiele für rundum gelungene
Shopping-Apps. Und eine schlechte
Smartphone-Usability kann sich kein
Shop-Betreiber auf Dauer nicht leisten. ❚
Stephan Meixner
Checkliste: Zehn Tipps für nutzerfreundliche Smartphone-Apps
✔ Konzentrieren Sie sich immer auf das
Wesentliche:
Versuchen Sie nicht, Ihren klassischen Online
Shop eins zu eins auf einem mobilen Endgerät abzubilden. Rücken Sie stattdessen eine
Funktion in den Vordergrund, die Sie in Ihrer
App besonders gut umsetzen: zum Beispiel
den Barcode-Scan von Produkten.
✔ Verwenden Sie daumendicke Icons und
Schaltflächen:
Nutzer müssen in Ihrer App so navigieren
können, dass sie mit dem Finger auf einem
Touchscreen nicht aus Versehen einen falschen Link erwischen. Sie sollten Ihre Navigation daher so aufbereiten, dass Nutzer nur
wenige, dafür aber große Buttons auswählen
können.
✔ Vertrauen Sie auf Standard-Navigationselemente:
Bieten Sie Ihren Kunden die Möglichkeit, zum
Beispiel über eine klassische Tab Bar am unte-
ren Seitenende durch Ihre iPhone App zu navigieren. Gerade iPhone-Nutzer sind solche
Standardelemente in der Regel bereits von
vorinstallierten Anwendungen gewöhnt.
✔ Spielen Sie mit den gerätespezifischen
Eigenschaften:
Konzipieren Sie Ihre App beispielsweise so,
dass Nutzer durch das Drehen des Smartphones zusätzliche Produktabbildungen aufrufen können. Auf diese Weise sparen Sie sich
den Platz für einen zusätzlichen Menüpunkt
wie „weitere Fotos“ in der App.
✔ Verzaubern Sie mobile Nutzer mit spielerischen Mehrwerten:
Bieten Sie beispielsweise die Option an, dass
Nutzer durch das Schütteln des Smartphones
ihren mobilen Warenkorb löschen können.
Auf diese Weise wird der mobile Einkauf in
Ihrer Smartphone-App für Kunden noch
einmal eine Spur spannender, attraktiver,
simpler und schneller.
✔ Bieten Sie Ihren Nutzern jederzeit Feed-
back in Ihrer App:
Unterwegs übersehen Nutzer beim Shopping
unter Umständen, ob ein Artikel nun in den
Warenkorb gelegt wurde. Zeigen Sie daher
zum Beispiel durch eine kurze Animation, wie
ein Produkt vom Seitenkopf in einen Warenkorb am unteren Ende einer App fällt.
✔ Erleichtern Sie Ihren Kunden die Artikelsuche in Ihrer App:
Smartphone-Nutzer möchten nicht durch
lange Trefferlisten scrollen. Bereiten Sie Ihre
App so auf, dass Nutzer von vornherein bestimmte Rubriken auswählen und nur dort
nach einem Produkt suchen können. Das
minimiert die Trefferzahl erheblich.
✔ Achten Sie auf gute Kontrastverhältnisse
beim App-Design:
Smartphone-Nutzer starten eine Anwendung
unterwegs auch dann, wenn es draußen dunkel ist oder sich die Sonne im Display spie-
gelt. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen
müssen die Navigationselemente einer Shopping-App daher immer möglichst gut erkennbar sein.
✔ Bieten Sie immer eine Alternative zum
mobilen Einkauf:
Bislang kauft erst ein Bruchteil der Anwender
von Shopping-Apps unterwegs ein, da viele
Nutzer nicht gerne persönliche Daten auf
Smartphones eingeben möchten. Bieten Sie
daher an, dass sich Nutzer den mobilen Warenkorb alternativ per E-Mail schicken lassen
können.
✔ Testen Sie Ihre App ausgiebig am mobilen
Einsatzort:
Viele Entwickler begnügen sich damit, eine
App vor der Veröffentlichung lediglich über
einen iPhone-Simulator am PC zu testen. Um
wirklich aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, müssen Beta-Versionen unbedingt unterwegs auf Smartphones getestet werden.
34_Recht_04-2011.qxp
34
16.02.2011
17:19 Uhr
Seite 34
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
Domain gepfändet?
Wie man sich dagegen wehren kann, wenn ein Gläubiger die Domain beschlagnahmen will
D
ie Pfändung der Domain Nerdcore.de
durch die Euroweb GmbH hat die
Web-Szene in Aufregung versetzt. Doch
der Vorgang an sich ist gar nicht so selten:
Da eine Domain zu den wichtigsten und
werthaltigsten Bestandteilen eines WebAuftritts gehört, wird es für Gläubiger
immer interessanter, eine Domain-Pfändung durchzuführen, um Forderungen zu
befriedigen oder selbst an die Domain zu
gelangen. Denn sie können die Domain
nicht nur durch Versteigerung verwerten,
sondern auch sich selbst als neuen Inhaber eintragen lassen.
Auch wenn die Zulässigkeit der DomainPfändung bereits 2005 vom BGH bejaht
wurde, so ist der Domain-Inhaber nicht
völlig wehrlos und hat mehrere Möglichkeiten, den Verlust der Domain abzuwenden. Zum einen kann der Schuldner
bis zur Verwertung der gepfändeten
Domain die Forderung begleichen. Zum
anderen kann er mit gerichtlichen
Rechtsbehelfen die Pfändung aufheben
lassen oder zumindest die Verwertung –
also zum Beispiel den Verkauf der
Domain an ein anderes Unternehmen
oder die Nutzung durch den Gläubiger –
bis zur Zahlungsfähigkeit verzögern.
dem Betrieb gepfändet werden. Dagegen
sind die Aussichten schlecht, wenn die
Domain lediglich dem Nachnamen, dem
Unternehmensnamen oder einer Marke
entspricht. Hier herrscht die Meinung
vor, dass eine Domain wie ein Klingelschild gepfändet werden kann, ohne dass
die Namens- und Markenrechte verloren
gehen. Journalisten und Blogger wiederum können sich auf eine ungerechtfertigte Verletzung der Meinungsfreiheit
berufen, um die Pfändung ihrer Domain
zu verhindern.
Denic führt aus
Kann auch auf Internet-Adressen kleben:
Pfandsiegel des Gerichtsvollziehers
kann, weil dies einer Vernichtung der
Erwerbsgrundlage gleichkäme. So zum
Beispiel bei Online Shops oder wenn die
Kunden nur durch eingehende Links
akquiriert werden.
Die bisherigen Gerichtsentscheidungen zeigten jedoch, dass ein solcher EinArbeitsmittel und Firmenname
wand en détail dargelegt und fachlich
Ein Domain-Inhaber kann vorbringen, begründet werden muss. Hier lohnt es
dass die Domain ein für die Fortsetzung sich zum Beispiel die Expertise eines
SEO-Fachmanns vorzulegen. Diese ist auch nützlich,
wenn das Gericht einen zu
Thomas Schwenke,
niedrigen Mindestwert für
die Versteigerung der DoRechtsanwalt und Partner der
main oder einen Schätzwert
Kanzlei Schwenke & Dramburg
für deren Übertragung an
in Berlin
den Gläubiger festsetzt. Im
❚ www.spreerecht.de
schlimmsten Fall kann so
zumindest erreicht werden,
dass die Domain nicht
seiner Erwerbstätigkeit unbedingt erfor- unter Wert abgegeben werden muss.
derliches Erwerbsmittel ist. Dieser VollIst die Domain zum Unternehmensstreckungsschutz kommt insbesondere namen erklärt worden (erkennbar an der
für Unternehmer infrage, deren Domain Domain-Endung im Namen, z. B. „Fa.
nicht ohne Weiteres ausgetauscht werden XYZ.de“), darf sie nicht getrennt von
Neben dem Gericht kann auch die Denic
angerufen werden. Diese fühlt sich nicht
per se dem Grundsatz einer absoluten
Neutralität verpflichtet und verhindert
mitunter die Domain-Verwertung, wenn
relevante Zweifel an der Rechtmäßigkeit
der Pfändung vorgebracht werden. So ist
es auch im Fall Nerdcore.de geschehen.
Worauf jedoch verzichtet werden sollte,
ist eine Schutzübertragung der Domain
auf jemand anderen. Dies ist verboten,
unwirksam und, weil es von der Denic
einfach rückgängig gemacht werden
kann, auch zwecklos.
Insgesamt stehen dem Domain-Inhaber viele Verteidigungsmöglichkeiten zur
Verfügung. Vor allem ist es wichtig
schnell zu handeln, damit die Vollstreckung nicht schon vor dem Gang zum
Anwalt abgeschlossen ist.
❚
RA Thomas Schwenke
Daran sollten Sie denken:
❚ Handeln Sie schnell und wahren Sie die
Fristen, bevor die Pfändung vollzogen ist.
❚ Ein Nachweis, dass die Domain ein notwendiges Arbeitsmittel ist, verzögert zumindest
deren Verwertung (z.B. Weiterverkauf).
❚ Ist eine Domain zum Unternehmensnamen
erklärt worden, darf nur mit dem Unternehmen zusammen gepfändet werden.
❚ Bei Zweifeln die Denic benachrichtigen.
4/11
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer, LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
❚ www.legalershop.de
Versendung der Widerrufsbelehrung bei eBay reicht nicht!
Das Online-Auktionshaus eBay versendet
seit Oktober 2010 zum Transaktionsende
an jeden Käufer automatisch eine E-Mail
mit der Widerrufs- oder Rückgabebelehrung des jeweiligen Händlers. Damit
könnten gewerbliche Verkäufer nun auch
ohne externe Softwarelösungen von der
seit dem 11.06.2010 geltenden Gesetzesänderung profitieren und auch bei
eBay ein 14-tägiges Widerrufs- oder
Rückgaberecht einräumen.
So einfach ist es jedoch nicht: Die
14-tägige Widerrufsfrist beginnt erst
dann zu laufen, wenn der Verbraucher
sämtliche Informationen bei Fernabsatz
nach Artikel 246 Paragraf 1 Absatz 1
EGBGB – wie etwa die Liefer- und Zahlungsbedingungen, Impressumsangaben
des Händlers, Angaben zum Vertragsschluss – in Textform erhalten hat
(§ 312d Absatz 2 BGB, Artikel 246 § 2
EGBGB). Diese Informationen sind üblicherweise in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Händlers
formuliert. Mit der Versendung der
Widerrufsbelehrung allein ist es daher
noch nicht getan. Weder wird damit die
14-tägige Widerrufsfrist in Gang gesetzt,
noch kommt der Händler seinen Informationspflichten in Textform nach.
Vielen eBay-Händlern ist das nicht
bewusst. Alle Informationen müssen daher nach dem Kauf zusätzlich per E-Mail
oder mit der Warensendung an den Käufer übermittelt werden.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
HAMBURG@WORK
BVDW
PRODUKTBILDER
WIRELESS LAN
Rechtsleitfaden gratis
Rechtssichere Texte
Ausstattung auf Foto gilt
Surfen nicht strafbar
Wem das in dieser Zeitschrift schon öfter erwähnte über 500 Seiten starke „Skriptum
Internet-Recht“ von Prof. Dr. Thomas Hoeren
(Uni Münster) zu umfangreich und zu „juristisch“ ist, dem bietet die Hamburger E-Business-Initiative Hamburg@Work jetzt eine Alternative: Das 165-seitige E-Book „Hamburger
Leitfaden“ wurde von Anwälten, Steuerberatern und einem Versicherungsexperten verfasst und ist kostenlos verfügbar. Es orientiert
sich etwas näher am Bedarf der unternehmerischen Praxis. Zum Download-Link für beide
Werke gelangen Sie auf www.internetworld.de/
webcode, wenn Sie dort den Webcode
❚
1104034 eingeben. fk
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW)
hat eine Sammlung von Mustertexten für Betreiber von E-Commerce-Websites zusammengestellt: Dazu gehören Anbieterkennzeichnungen,
Datenschutzbestimmungen, Allgemeine Geschäftsbedingungen, Impressum, Disclaimer und
Verbraucherinformationen. Die Musterformulierungen wurden vom BVDW zusammen mit dem
Hamburger Rechtsanwalt Dr. Andreas Freitag
von der Mitgliedskanzlei FPS Rechtsanwälte und
Notare aufgesetzt. Erhältlich sind sie für 19,90
Euro im BVDW-Webshop. Für BVDW-Mitglieder
stehen die Vorlagen kostenlos im geschützten
My-BVDW-Bereich auf der Verbands-Website un❚
ter www.bvdw.org bereit. fk
Der BGH hat entschieden, dass die Ausstattung
eines Artikels, der auf einem Foto zu einem konkreten Verkaufsangebot abgebildet wird, für den
Kauf verbindlich ist. Anlass für die Entscheidung
war die Klage gegen einen Autohändler, der ein
Auto mit Standheizung fotografiert, diese dann
aber vor dem Verkauf ausgebaut hatte. Die Klägerin unterlag – aber nur, weil sie selbst bereits eine
Standheizung nachgerüstet und somit dem
Händler die Möglichkeit zur Nachbesserung genommen hatte. Inwieweit man in solchen Fällen
durch Texthinweise die Situation entschärfen
kann, ist noch unklar, weil die Urteilsbegründung
des BGH noch nicht vorliegt (Urteil vom 12. Januar
❚
2011, Az.: VIII ZR 346/09). fk
Das Landgericht Wuppertal hat entschieden,
dass das unbefugte Nutzen eines nicht gesicherten WLANs zum Zwecke des „Schwarzsurfens“ nicht strafbar ist. Mit diese Begründung
verweigerte das Gericht die Eröffnung eines
Hauptverfahrens gegen einen Beschuldigten.
Lediglich das Ausspähen privater Daten oder
vertraulicher Mitteilungen sei verboten. Für
Rechtsanwalt Christian Solmecke macht diese
Entscheidung deutlich, dass letztlich der Betreiber eines ungesicherten WLANs den Kopf
für Rechtsverletzungen hinhalten muss, die
von Dritten darüber begangen werden – zum
Beispiel der Upload von illegalen Inhalten.
Lösung: WLAN nur gesichert betreiben. fk ❚
35_WebRelation1.qxd
16.02.2011
12:20 Uhr
Seite 35
36_tools_news-1.qxd
36
17.02.2011
13:13 Uhr
Seite 36
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
Die Internet Corporation for Assigned Names
and Numbers (ICANN) hat die letzten verbliebenen freien Blöcke für IPv4-InternetAdressen vergeben. Damit rückt der Zeitpunkt näher, an dem zumindest rechnerisch
der weltweite Adressraum für das Internet
ausgeschöpft sein wird. Jetzt ist es an der Zeit,
mit der Umstellung auf IPv6 zu beginnen.
Was müssen Unternehmen beachten?
Für Unternehmen sollte die Vergabe der letzten IPv4-Adressräume ein Weckruf sein. Sie
sollten jetzt ernsthaft die Erneuerung ihrer
Netzwerktechnik anpacken, um für IPv6 gerüstet zu sein. In der Praxis herrscht zwar
noch kein Mangel an alten IP-Adressen und
es besteht kein Grund zur Panik. Aber ein
weiteres Abwarten ist genauso fehl am Platz.
Jetzt ist die Zeit, die Umstellung zu beginnen
und die nötigen Mittel bereitzustellen.
Müssen auch firmeninterne Netzwerke
auf IPv6 umgerüstet werden?
Firmeninterne Netzwerke müssen nicht auf
IPv6 umgestellt werden, weil sie meist
ohnehin eigene Adressräume nutzen, die
sich nicht mit den Adressräumen des Internets überlappen. Handlungsbedarf besteht
aber an der Netzwerkgrenze zum Internet,
am sogenannten Perimeter. Dort muss IPv6Kompatibilität hergestellt werden.
Welche Unternehmen sollten sich mit der
Umstellung auf IPv6 beeilen?
Für global operierende Unternehmen ist die
IPv6-Umstellung am wichtigsten, denn in
Asien wird der neue Standard schon in der
Breite eingesetzt, teilweise auch ohne ein
paralleles IPv4-Netz. Unternehmen, die auf
problemlosen Datenaustausch rund um die
Welt angewiesen sind, sollten zügig vorsorgen und ihre Infrastruktur für IPv6 fit machen.
Was sollten Unternehmen bei der Wahl
ihres Internet-Providers beachten?
Die Internet-Provider sollten eigentlich
längst IPv6-fähige Dienste anbieten. Globale
Anbieter bieten den neuen Standard zum
Teil schon lange parallel zu IPv4 an. Damit
müssen auch keine Mehrkosten verbudnen
sein. Es ist aber sinnvoll, beim Provider gezielt nachzufragen, ob IPv6 angeboten wird.
Beide Adress-Standards können parallel genutzt werden. Die Umstellung kann deshalb
sehr sanft erfolgen – aber sie muss eben erfolgen.
Das Auktionshaus hält inzwischen 49 Prozent der Anteile an dem OS-Shop-System
E
igentlich wollte eBay-CEO
Händlern weltweit, und genau da
John Donahoe am letzten
müssen wir auch hin, um unsere
Analyst Day ganz andere NeuigVision, am ,Kern des E-Comkeiten verkünden, zum Beispiel
merce’ tätig zu sein, zu verwirkdie erwarteten zweistelligen
lichen“, erläutert Magento-CEO
Wachstumsraten in Sachen UmRoy Rubin die Beweggründe.
satz und Gewinn. Und eigentlich
„Ebay teilt unsere Vision und
wollte Magento-Chef Roy Rubin
unterstützt sie auf ganzer Linie,
auf der letzten Imagine eComohne dass wir dafür etwas von unmerce-Konferenz in Los Angeles
seren Werten aufgeben müssten.“
über ganz andere Dinge reden, die
Unabhängig weitermachen
neue SaaS-Plattform Magento Go
mit Applikationsmarktplatz zum
Zu diesen Werten gehört natürBeispiel. Aber oft kommt es anlich die Unabhängigkeit der Entders, als man denkt, und so ließ
wickler-Community; und die seeBay am Analyst Day unerwartet 49 Prozent: eBay schnappt sich ein großes Stück von Magento
hen etliche Open-Source-Aneine Bombe platzen: Das Aukhänger durch den massiven Eintionshaus bestätigte erstmals offiziell, dass merce-Beobachter Jochen Krisch. „Man stieg von eBay gefährdet. Rubin wiegelt ab:
es jetzt 49 Prozent der Anteile an der Ma- hatte wohl mit einer Beteiligung von 20 Magento würde keinesfalls eBay-lastiger.
gento Inc. hält.
oder 25 Prozent gerechnet – oder gleich mit „Ebay versteht sehr wohl, dass Magento eine
einer kompletten Übernahme. Was sich offene Plattform ist, die nicht von einem
Gerüchte bestätigt
eBay von dem Einstieg verspricht, ist klar: Anbieter beeinflusst werden sollte“, so der
Im März 2010 wurde bereits
eBay sucht nach neuen Ge- Magento-Chef. „Das Investment bietet beüber ein Engagement von eBay
schäftsgelegenheiten in neuen achtliche zusätzliche Mittel, um alle Maoder dessen Payment-Tochter
E-Commerce-Märkten.
Das gento-Versionen weiterzuentwickeln, auch
Paypal bei Magento spekuliert,
bietet ihnen Magento, aber auch die Community-Version.“ Es läuft also
als sich der Open-Source-Anandere Beteiligungen wie App- alles weiter wie bisher? Vielleicht nur auf
bieter 22,5 Millionen US-Dollar
celerator oder Tradeshift, die den ersten Blick, meint Jochen Krisch. „Es
an Venture-Kapital sichern
ebenfalls am Analyst Day be- kann sein, dass eBay als Investor Einfluss
konnte. Heute ist klar: Der
kannt gegeben wurden.“ Was auf die Strategie ausübt und solche EntGeldsegen stammte tatsächlich
Magento davon hat, von der er- wicklungen stärker fördert, die schneller
aus San José. Das allein erheblichen Finanzspritze einmal Profit abwerfen“, meint der E-Commercestaunte kaum jemanden, die Art
abgesehen, ist nicht ganz so klar. Experte. „Die Software-as-a-Service-Lödes Investments aber doch. „49
„Unsere Partnerschaft mit eBay sung Magento Go, an sich ein tolles ProProzent Anteil, das ist schon Roy Rubin: Zufrieden eröffnet uns einen Zugang zur dukt, könnte auch unter diesem Licht beungewöhnlich“, meint E-Com- mit Partner eBay
❚
größten Kundenbasis von trachtet werden.“ il
Foto: Fotolia / Svetlana Shapiro
Das Ende von IPv4: Was Unternehmen jetzt tun müssen
4/11
eBays Magento-Pläne
Techniktipp
Klaas Mertens,
Solution Consultant
bei NTT Europe in
Frankfurt am Main
❚ www.eu.ntt.com
21. Februar 2011
Neue Module für First Spirit
Arithnea stellt Ergänzungen zum Content Management System vor
M
it einem ganzen Bündel neuer Information Management mit First Spirit
Module für das Content Manage- verknüpft. „Database Pool“ schließlich
ment System First Spirit wartet der Neubi- vereinfacht die Verteilung und Synchroniberger E-Business-Dienstleister Arithnea sation von Inhalten. Ganz neu ist auch eine
auf. Neu ist der Baustein „Social Web“, der Media-Asset-Management-Lösung. Über
in das CMS von E-Spirit integriert werden sie können Redakteure multimediale Inkann. Darüber können Online-Redakteure halte wie Fotos, Videos und Tonbeiträge in
Blog-Einträge, Kommentare und Bewer- das CMS einbinden. cf
❚
tungen der Nutzer verwalten und
auch das Layout steuern.
Dazu kommt das Modul „DMS
Connect“, das Dokumentenmanagement-Systeme an das Redaktionssystem anbindet. So können neue
Dokumentenversionen automatisch in das CMS importiert werden. Ebenso funktioniert „PIM In- Social Web im CMS: Das Tool ermöglicht die Verwaltegration“, ein Tool, das das Product tung und Gestaltung von User Generated Content
Design-Tool für
User Interface
N
ach drei Jahren Entwicklungszeit
bringt Ergosign ein neues Tool zur
Gestaltung von Benutzeroberflächen auf
den Markt. „Antetype“ dient der Entwicklung von Web-Applikationen, DesktopAnwendungen und Mobile Apps. Das Tool
unterstützt dynamische Layouts, sodass
Elemente automatisch an den verfügbaren
Platz angepasst werden. In einer sogenannten Shared Library können sowohl
verschiedene Widgets als auch Look &
Feels abgelegt werden. Sie stehen dann für
alle Projekte zur Verfügung. Ferner liefert
das Tool vordefinierte Designs, die mit nur
einem Klick anwendbar sind. Auch Prototypen sind möglich. Für 2011 plant der
Saarbrücker User-Experience-Spezialist
Erweiterungen wie einen iPad Viewer. cf ❚
Anzeige
Täglich topaktuell
informiert
Jeden Tag ab 12:30 Uhr:
Der Newsletter der
INTERNET WORLD Business
hält Sie auf dem Laufenden.
www.internetworld.de/newsletter.html
ICLEAR
XT COMMERCE
MPASS
Kauf auf Rechnung eingeführt
Shop-Software jetzt kostenlos
Zahlart für mobiles Shopping
Der treuhänderische Zahlungsanbieter Iclear baut
sein Portfolio aus und bietet Händlern nun auch
den gesicherten Rechnungskauf an. Shop-Betreiber zahlen 2,9 Prozent des Rechnungswerts als
Gebühr. Zudem hat Iclear den Bezahlprozess vereinfacht: Die Anmeldung des Käufers fällt weg. cf
Nach der Übernahme durch Safecharge ändert
XT Commerce sein Geschäftsmodell: Die ShopSoftware-Versionen Veyton Web, Basic und Starter werden durch die kostenlose Version Community ersetzt. Die Multishop-Versionen Merchant
und Ultimate bleiben dagegen kostenpflichtig. cf
O2, die Telekom und Vodafone erweitern das
Bezahlsystem Mpass um eine Funktion speziell für
Mobile-Shopping-Lösungen. Mpass erkennt den
Nutzer automatisch über die Handynummer, der
Kauf wird mit einer PIN autorisiert. Startkunden
sind Mymuesli.de und Ticket-web.de. cf
37_tools_news2.qxp
4/11
16.02.2011
17:20 Uhr
Seite 37
TOOLS & TECHNIK
21. Februar 2011
Neue Features
für Shop-Suche
M
auve Mailorder Software, Essen, hat
die Suchfunktion für sein Mauve
Webshop System erweitert. Neu sind eine
fehlertolerante Suche, eine Vorschlagsfunktion und eine After Search Navigation. So läuft mit der Eingabe des ersten
Buchstabens im Hintergrund bereits eine
Suche nach passenden Treffern, die mit jedem weiteren Buchstaben genauer wird.
Daraus erstellt M-Speedfinder Vorschlagslisten. Außerdem können die Treffer durch
verschiedene Filter eingeschränkt werden.
Händler können die Suchanfragen auch
auswerten. So lässt sich etwa herausfinden,
wie oft nach einem Begriff gesucht und wie
viele Ergebnisse angezeigt wurden. cf
❚
Wann und wie oft haben Nutzer einen Begriff
gesucht? Wurden sie fündig? Das Tool verrrät es
Indirekter Hosting-Vertrieb
1&1 will professionelle Vertriebspartner stärker unterstützen
D
ie 1&1 Internet AG hat ein
neues Vermarktungs- und
Betreuungsprogramm aufgesetzt, mit dem die Ansprache
professioneller Vertriebspartner
gestärkt werden soll. InternetKomplettanbieter, Web-Agenturen und kleinere Systemhäuser
sollen, wenn es nach 1&1 geht, in
Zukunft die Hosting- und
Cloud-Services des Unternehmens bei ihren Kundenprojekten einsetzen. Dafür lockt der
Hosting-Anbieter im HostingPartner-Konzept mit attraktiven
Konditionen. „Vertriebspartner Auf dem Hosting-Partner-Portal stehen Funktionen wie
können mit konkurrenzfähigen Auftragserfassung, Statistiken, News und Downloads bereit
Provisionen und einer tiefen
technischen Betreuung rechnen“, erklärt Partner-Konzept soll das Netzwerk kräftig
Kirsten Haynberg, Bereichsleiterin 1&1 ausgebaut und verstärkt werden. Partner,
Partnermanagement. „Außerdem stehen die ihr Engagement für 1&1 besonders in
ihnen persönliche Ansprechpartner zur den Vordergrund stellen, können sich um
Verfügung, ebenso Workshops und andere die Aufnahme in einer neuen „Partner in
Info-Veranstaltungen. Zudem können un- der Nähe“-Datenbank bewerben, die
sere Partner jedes Hosting-Produkt vier Hosting-Interessenten auf der Website an
Wochen lang kostenlos testen. Das Paket, den nächstgelegenen Vertriebspartner
das es in dieser Form am Markt nicht noch verweist. Das neue Channel-Konzept ist
einmal gibt, ist damit eine konsequente für 1&1 ein weiterer Schritt auf dem
Cloud-Computing-Markt, auf dem sich
Weiterentwicklung unserer B2B-Stärken.“
4.000 Vertriebspartner arbeiten bereits das Unternehmen in Zukunft deutlicher
mit 1&1 zusammen, durch das Hosting- platzieren will. il
❚
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Bärenmarke
Relaunch der Marken-Website mit Rezeptdatenbank,
Fanshop und Bärenmarke-Bär als 3-D-Avatar
Netzbewegung
Bayerischer Jugendring
Relaunch der Web-Präsenz auf Basis von Typo3
Schalk & Friends
Carl Kühne
Neugestaltung der Corporate Website
Gelee Royale
Dänisches Bettenlager
Relaunch des Online Shops auf Basis von Magento
Enterprise; Lösungen für Payback-Punkte und Rabatte
Netz 98
Henkel
Einsatz der Tracking-Lösung Visitor Motion auf der
Website der Klebermarke www.loctite.de
Etracker
Kauflux
Einbindung des gesicherten Rechnungskaufs in die
Webshop-Plattform
Paymorrow
Kulturveranstaltungen
des Bundes
Einsatz des Content Management Systems First Spirit
für den Auftritt www.berlinale.de
E-Spirit
Lufthansa
Web-Applikation zur Bewertung von Reisezielen
Materna
München Marathon
Konzeption, Design und Umsetzung der neuen
Website www.muenchenmarathon.de
Schalk & Friends
Net-a-Porter
Einsatz der TV-Technologie für einen digitalen
TV-Sender mit Video-Archiv und Produkt-Stream
Brightcove
Notebooksbilliger.de
Verbesserung der Usability durch fehlertolerante Volltextsuche; Einsatz der Expertensuche folgt
Epoq
Polymer-Chemie
Relaunch der Website des Tochterunternehmens Technocompound
Atelier für Mediengestaltung
Ricardo.ch
Entwicklung eines Mobilportals für den größten
Schweizer Online-Marktplatz
Netbiscuits
Special Transport
Aufbau der Online-Plattform www.frachtportal.net
Sinngemaess
Spil Games
Einsatz der Online-Zahlungslösung auf den 19 lokalisierten Spieleplattformen
Adyen
Teamworx
Relaunch der Website mit Bewegtbild auf Typo3-Basis
Moccu
VHV Versicherungen
Relaunch des Auftritts auf Basis des Open-Text-CMS
Web Site Manager
Edicos
Wago Kontakttechnik
Einsatz des CMS First Spirit im Intranet und auf der Site
E-Spirit
Internet World BUSINESS
37
MOVINGIMAGES24
Video Manager 5 ausgebaut
Der Berliner Video-Spezialist Moving Images24 bringt eine neue Version seiner Lösung „Video Manager 5”. Das Tool umfasst
eine Video-Upload-Applikation für AndroidSmartphones, iPhone und iPad. Sie unterstützt die Lösung HTML5 sowie die Umwandlung auf neue Formate abseits gängiger Standards. Neu ist auch eine Schnittstelle für Video Ad Serving Templates. cf
CODEKICKER.DE
Plattform für Programmierer
Eine neue Frage-und-Antwort-Plattform
rund um das Thema Programmiersprachen
hat die Neue Mediengesellschaft Ulm,
Bereich Developer Pro, gestartet. Codekicker.de ist Forum, Wiki und Blog in einem:
Die Mitglieder stellen allgemeine und spezifische Fragen ein und beantworten diese.
Über ein Reputationssystem verwalten die
Teilnehmer die Plattform selbst. cf
24/7 REAL MEDIA
Open Ad Stream im Einsatz
Neukunde bei 24/7 Real Media, München:
Vertical Techmedia, vertikales Online-Netzwerk für CE-, IT- und Hightech-Sites, verwendet nun „Open Ad Stream”. Die Anzeigenmanagement-Lösung ermöglicht das
Targeting und die Auslieferung von Anzeigen über mehrere Websites bzw. vertikale
Netzwerke. Dazu kommen Funktionen zur
Kampagnensteuerung. cf
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TOOLS & TECHNIK
21. Februar 2011
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ELEKTRONISCHE RECHNUNG
Abschied vom Papier lohnt sich
Elektronische Rechnungen sparen Zeit und Geld. Damit sie dem Gesetz genügen, braucht es allerdings einige
Vorbereitungen. Eine neue Marktübersicht zeigt, welche Lösungen und Dienstleister dabei helfen
chätzungsweise rund 28,5 Milliarden
Rechnungen werden jährlich in Europa
verschickt, die meisten nach wie vor auf
Papier. Lediglich etwa fünf Prozent werden elektronisch versendet, hat die Studie
„E-Invoicing“ der Deutsche Bank Research
ergeben. Diese Papierberge verursachen
hohe Kosten: Außer Porto und Papier auf
Seiten des Rechnungsversenders schlagen
vor allem Kosten für die Weiterverarbeitung der Papierrechnung beim Rechnungsempfänger zu Buche. Dennoch
scheuen sich viele, insbesondere kleinere
Unternehmen, Papierrechnungen durch
elektronische Rechnungen zu ersetzen.
Hauptgrund dafür sind die nötigen Veränderungen in der Rechnungsabwicklung,
vor allem im B2B-Bereich. Denn während es
im Kontakt mit Konsumenten genügt, etwa
aus dem Shop-System heraus eine Rechnung zu erstellen, diese per E-Mail an den
Käufer zu schicken und anschließend zu
archivieren, greifen im Geschäftsverkehr
andere gesetzliche Vorgaben.
Knackpunkt ist das Umsatzsteuergesetz:
Damit der Rechnungsempfänger die ausgewiesene Umsatzsteuer als Vorsteuer
beim Finanzamt gelten machen kann,
muss die Rechnung entweder per elektronischem Datenaustausch, kurz EDI, versandt werden oder mit einer elektronischen Signatur versehen sein. Dadurch soll
die Echtheit der Herkunft und die Unversehrtheit des Inhalts einer elektronischen
Rechnung gewährleistet werden.
Aufwendige Prüfung
Für den Empfänger einer elektronischen
Rechnung bedeutet das, dass er als Erstes
prüfen muss, ob die Rechnung eine Signatur enthält. Anschließend muss er die
Signatur auf ihre Echtheit prüfen. Diese
Prüfung muss er in einem Protokoll festhalten. Schließlich muss er die Rechnung
selbst, die Signatur und das Verifikationsprotokoll zehn Jahre lang aufbewahren –
Foto: Johan Kalen / Fototlia
S
Bunte Vielfalt: In vielen Unternehmen laufen stapelweise Rechnungen in unterschiedlichster
Form auf Papier ein, die erst mühsam und oft per Hand erfasst werden müssen
und zwar in einer schreibgeschützten
Form, also auf CD, DVD oder über ein
entsprechendes Archivierungsprogramm.
„Es reicht einfach nicht, die elektronische Rechnung auszudrucken und dann
wie eine herkömmliche Papierrechnung
abzuheften. Hier sind viele Unternehmen
nachlässig“, weiß Silke Weisheit, die bei Ibi
Research an der Universität Regensburg am
Projekt „Elektronische Rechnungsabwicklung“ arbeitet. Ziel des Projekts ist es, neutrale Informationen zum Thema elektronische Rechnung zusammenzustellen. Die
Nachlässigkeit bei der elektronischen Rechnung kann ins Geld gehen: Wenn das Finanzamt die elektronischen Rechnungen
bei einer Betriebsprüfung nicht anerkennt,
muss der Unternehmer die Vorsteuer im
schlechtesten Fall zurückerstatten.
Worauf Empfänger elektronischer Rechnungen achten sollten
❚ Prüfen
Sie die elektronische Signatur: Beim
Erhalt einer Online-Rechnung müssen Sie
kontrollieren, ob sie über eine qualifizierte
elektronische Signatur verfügt. Diese kann als
Datei mitgesendet (Datei-Endungen wie .sig,
.pkcs7 oder .ads) oder in die Rechnung eingebettet sein. Dabei helfen Prüfprogramme
wie Seccommerce, Signaturportal.de und SigCheck, die es meist kostenfrei über die Website
der Anbieter gibt. Diese Programme legen
das verlangte Verifikationsprotokoll an.
❚ Akzeptieren Sie nur Online-Rechnungen,
wenn Ihr Unternehmen die Voraussetzungen
erfüllt: Sie entscheiden, welcher Geschäftspartner Ihnen elektronische Rechnungen
schicken darf. Wenn es Ihnen zu umständlich
ist, die gesetzlichen Anforderungen umzusetzen, belassen Sie es bei Papierrechnungen.
❚ Schützen Sie elektronische Rechnungen vor
Manipulation: Es genügt nicht, die Rechnung
nach der Prüfung auszudrucken und abzuheften. Die E-Mail inklusive Rechnung und Signatur muss in ihrer ursprünglichen Form
schreibgeschützt archiviert werden (CD oder
DVD). Wichtig: Die Rechnungsdatei darf
nicht verändert werden. Schon ein „Speichern unter“ kann zu einer Änderung führen,
da sie einen neuen Zeitstempel erhält.
❚ Bewahren Sie Rechnungen zehn Jahre lang
auf: Das gilt auch für elektronische Rechnungen. Bemängelt der Steuerprüfer die elektronische Rechnungsaufbewahrung, können Sie
vom Rechnungssteller Rechnungen in Papierform verlangen und diese bei einer Nachprüfung vorlegen.
❚ Achten Sie auf Verschlüsselung: Stimmen Sie
der Online-Übertragung von Rechnungsdaten nur zu, wenn diese verschlüsselt erfolgt.
Sonst können sensible Informationen leicht
von Unbefugten mitgelesen werden.
Doch auch der Rechnungssteller muss
Vorgaben beachten: Will er eine Rechnung
online an einen Geschäftspartner versenden, muss er zunächst die Zustimmung
des Empfängers einholen, beispielsweise
durch die Anerkennung einer entsprechenden Klausel in den AGB. Es reicht
aber auch die stillschweigende Zustimmung, indem der Empfänger die Rechnung bezahlt. Diese stillschweigende Zustimmung gilt aber nur für diese eine
Rechnung, sie hat keine Auswirkungen auf
künftige Rechnungen. Empfehlenswert ist
es daher, das generelle Einverständnis über
die AGB einzuholen.
Anschließend muss der Rechnungssteller die Rechnung entweder per EDI oder
mit einer digitalen Signatur versehen verschicken. Um eine qualifizierte digitale
Signatur zu erstellen, braucht er ein Kartenlesegerät mit Tastatur, eine Chipkarte,
ein elektronisches Zertifikat eines Trust
Centers und eine Signatur-Software.
Kurz: Beide Seiten müssen erst die Voraussetzungen für eine reibungslose und
gesetzeskonforme Abwicklung elektronischer Rechnungen schaffen. Und doch
lohnt sich der Aufwand. Die Vorteile für
den Rechnungssteller liegen zunächst
einmal in der Einsparung von Porto- und
Papierkosten. Auf den zweiten Blick offenbaren sich weitere Pluspunkte: Zum einen
kann der Rechnungssteller mit einer
schnelleren Begleichung rechnen, da der
Empfänger die Zahlung zügiger veranlassen kann. Zum anderen verschafft er sich
einen Wettbewerbsvorteil. Die Akzeptanz
elektronischer Rechnungen spielt nämlich
bei der Auswahl von Lieferanten eine immer größere Rolle, vor allem bei großen
Abnehmern. Gerade kleine und mittlere
Unternehmen sind daher gefordert, auf
das elektronische Verfahren umzustellen,
wenn sie weiterhin als Lieferant gelistet
werden wollen.
Empfänger profitiert am meisten
Die größten Vorteile haben jedoch auf der
Seite der Rechnungsempfänger: „Hier lässt
sich durch die elektronische Rechnung am
meisten einsparen“, erklärt Silke Weisheit,
„denn die Rechnung muss nicht kopiert
und in die entsprechenden Abteilungen
oder Filialen zur Prüfung gebracht werden.“ Und am wichtigsten: Es entfällt das
Scannen oder gar manuelle Erfassen der
Rechnung – eine potenzielle Fehlerquelle,
die Zeit raubt und durch eventuell nötige
Rückbuchungen zusätzliche Kosten verursacht.„Durch die medienbruchfreie Übertragung kann der Rechnungsempfänger
die Rechnung nahtlos weiterverarbeiten.
Er kann die struturierten Daten problemlos in sein ERP (Enterprise Resource Planing) übernehmen, freigeben und die
Elektronische Rechnungsabwicklung – einfach, effizient, sicher
In der zweiten, erweiterten Auflage der Informationsreihe stellt das Institut Ibi Research der
Universität Regenburg in einer Marktübersicht
42 Dienstleister und Lösungen zur elektronischen Rechnungsabwicklung vor. Ferner liefert
das Buch Informationen zu den Rahmenbedingungen für die papierlose Rechnungsverarbeitung. Diesem ersten Teil sollen drei weitere folgen, die sich mit Fallbeispielen aus dem Mittelstand, den Ergebnissen einer Unternehmensbefragung sowie einem Leitfaden zur Einführung
der elektronischen Rechnung befassen werden.
❚ Umfang: 192 Seiten
❚ ISBN: 978-3-940416-30-8
❚ Preis: Download kostenlos unter
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❚ Erscheinungsdatum: Dezember 2010
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Automatisierte und standardisierte Prozesse: Geeignete Lösungen und Dienstleister können auf beiden Seiten – beim
Rechnungssteller und beim Rechnungsempfänger – die wichtigsten Aufgaben übernehmen und so die Abwicklung erleichtern
Zahlung veranlassen“, betont Weisheit. Da
ein Unternehmen seine Rechnungsabwikklung auf diese Weise erheblich beschleunigen kann, kann es häufiger von lohnenswerten Skontovorteilen profitieren.
Einen Pferdefuß hat Ganze aber: Gerade
für kleinere Firmen ist der Aufwand, den
eine Umstellung auf ein elektronisches
Verfahren erfordert, recht groß. Hilfe versprechen hier mittlerweile eine Reihe von
Software-Lösungen und Dienstleistern.
Sie übernehmen das qualifizierte Signieren, Ver- und Entschlüsseln sowie die Prüfung der Signatur (siehe Grafiken). Ferner
sind sie in der Lage, die Dokumente in alle
gängigen Formate umzuwandeln. Auch
die Archivierung der elektronischen Rechnungen inklusive der dazugehörigen Signaturen, Zertifikate und Verifikationsprotokolle unterstützen die meisten Lösungen
und Dienstleister.
Umfassende Marktübersicht
Um kleineren Unternehmen wie beispielsweise Shop-Betreibern die Auswahl zu
erleichtern, hat Ibi Research eine Marktübersicht zusammengestellt (siehe Kasten). Sie listet ausführlich 42 Anbieter
beziehungsweise Lösungen auf, die durch
eigene Recherchen, über Portale wie Rechnungsaustausch.org, Netzwerkgruppen etwa
bei Xing sowie die eigene Projekt-Website
(Elektronische-rechnungsabwicklung.de)
zusammengetragen wurden. Enthalten
sind außer allgemeinen Informationen
Hinweise zur jeweiligen Zielgruppe, zur
Art des Rechnungsversands und -empfangs, zu den Formen des Datenaustauschs, zur Systemintegration, zu angebotenen Zusatzservices und natürlich
auch zu den Kosten.
Die Auswertung zeigt, dass viele Lösungen sich durchaus auch an kleinere Unternehmen richten: 86 Prozent sind für Firmen mit einem Jahresumsatz zwischen
zwei und zehn Millionen Euro geeignet, 71
Prozent auch für Kleinstunternehmen mit
einem Umsatz unter zwei Millionen Euro.
Außerdem bieten die meisten Dienstleister
eine Abrechnung nach der Anzahl der
Transaktionen an, die besonders Unternehmen mit niedrigem Rechnungsaufkommen entgegenkommt. „Auch für
einen Shop-Betreiber, der nur 100 Rechnungen im Monat abwickelt, kann sich die
Umstellung lohnen“, sagt Silke Weisheit.
Wie groß das Einsparpotenzial sei, hänge
im Einzelfall von Faktoren wie der IT-Infrastruktur, der Zahl der Mitarbeiter und
der Art der internen Prozesse ab. Als Faustregel gilt: Je weniger standardisiert und
automatisiert die Rechnungsabwicklung
bisher ist, desto mehr lässt sich sparen.
Außerdem unterstützen viele Dienstleister den Umstellungsprozess. So sichern
Scan-Services den Ablauf der elektronischen Rechnungsbearbeitung, auch wenn
vorübergehend noch Papierrechnungen
empfangen werden müssen. Auf der anderen Seite können Unternehmen ihre Rechnungen auf den unterschiedlichsten
Wegen an die Dienstleister oder Lösungen
weitergeben, im Zweifelsfall auch per Post.
Billiger als Papierrechnungen
Die Kosten sind sehr unterschiedlich, je
nachdem, ob eine Lösung hausintern eingesetzt wird und wie viele Services dem
Dienstleister übertragen werden. „Die Kosten pro Rechnung liegen in der Regel unter denen einer Papierrechnung“, resümiert Silke Weisheit.
Um kleineren Firmen auch künftig zur
Seite stehen zu können, treibt Ibi Research
das Projekt weiter voran. Fallstudien und
ein Leitfaden sollen folgen, dazu läuft auf
der Projekt-Website noch bis April eine
Befragung, in deren Rahmen sich interessierte Unternehmen zu ihren Erfahrungen
und Planungen äußern können. cf
❚
Leistungen für Rechnungsversender
Leistungen für Rechnungsempfänger
Services, die Dienstleister bei der Rechnungstellung anbieten
Services, die Dienstleister beim Rechnungserhalt anbieten
Erstellen deutscher
elektr. Signaturen
98%
90%
Formatumwandlung
88%
Statusmeldungen
Archivierung (Rechnungen, Zertifikate)
86%
Erstellen ausländischer
Siganturen
Akquise von Rechnungsempfängern
Zentralregulierungsfunktion
Freigabesteuerung
Datev-Schnittstelle
88%
86%
69%
Auswertungsfunktion
Scannen von
Papierrechnungen
Entschlüsselung
Verifikation ausländischer Signaturen
36%
83%
Benachrichtigung
Akquise von Rechnungsstellern
45%
95%
Archivierung (Dokumente, Zertifikate)
Plausibilitätsprüfung
50%
100%
Formatumwandlung
69%
Alle nötigen Schritte zum Versand können ausgelagert werden
© INTERNET WORLD Business 4/11
Erstellen des
Prüfprotokolls
Verifikation deutscher
Signaturen
79%
69%
64%
62%
60%
57%
Beim Prüfen, Verifizieren und Archivieren helfen die Dienstleister
n = 42; Mehrfachnennungen möglich; Stand: Dezember 2010; Quelle: Ibi Research „Elektronische Rechnungsabwicklung 2011“
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17.02.2011
13:15 Uhr
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MOBILE PERFORMANCE
Optimieren, was das Zeug hält
Schwankende Bandbreiten machen dem mobilen Web zu schaffen. Die Lösung: Saubere Programmierung
D
viel weniger als bei der normalen WebNutzung.“ Für den Unmut über lahmende Apps finden die User zudem in den Bewertungsmöglichkeiten im App Store eine
Plattform; Schnell sind langsame Apps mit
wenigen Sternen und Attributen wie „unbenutzbar“ disqualifiziert.
ie Obergrenze liegt bei zehn Sekunden.
Länger darf es nicht dauern, bis ein
Youtube-Video auf einem Internet-fähigen
Smartphone geladen ist und abgespielt
werden kann. Längere Ladezeiten sind rufund geschäftsschädigend, meint Youtubes
Product Manager Dwipal Desai, und er
meint das ganz ernst: „Wenn das System
nicht schnell genug ist, verliert man die
Hälfte der User.“ Wichtig sei eine konsistente Performance auf allen Plattformen. Ist
der User es gewöhnt, dass auf dem stationären PC ein HD-Video in fünf Sekunden abspielbereit ist, dann geht er mit einer gewissen Erwartungshaltung an das mobile
Pendant der Video-Seite heran. Damit
Youtube Mobile diese Erwartungen nicht
enttäuscht, überwacht die Google-Tochter
ihre mobile Performance mit dem Tool
Mobile Device Perspective von Keynote
Systems. Fällt die Performance im Netz eines
bestimmten Mobilfunkbetreibers oder auf
einem bestimmten Gerätetyp irgendwo
auf der Welt gegenüber dem Durchschnitt
ab, schlägt das System Alarm.
Ein Thema für die Konzeption
Dabei entscheidet über die Performance
einer mobilen Website oder App beileibe
nicht nur eine schlampige oder ordentliche
Programmierung. Die Verbindungsgeschwindigkeiten hängen vom Netzbetreiber,
dessen Auslastung und
der Versorgunsgdichte
ab (siehe Grafik) und
schwanken allein deshalb stark. Dazu kommt
die
unterschiedliche
Leistung von tausend
und einem Handytyp.
Auch der Server, von dem das Handy die
Daten zieht, kann speziell bei der Auslieferung an Mobile Devices oder an die
Mobilfunk-Netzbetreiber Schwierigkeiten
machen, die man aus dem stationären Web
nicht kennt. Und natürlich scheitern auch
viele Websites an den Erwartungen ihrer
Betreiber.„Die erste Frage, die wir unseren
Klienten stellen, lautet: Was möchten Sie
Ihren Mobilnutzern ermöglichen, was
sollen die tun können?“, so Mullen. „Die
Antwort lautet meist: Alles, was auf der
PC-Site geht, und noch mehr.“ An Performance denken viele Kunden erst nach der
Veröffentlichung, wenn überhaupt. Verkehrte Welt, meint Björn Krämer, Head of
New Business Mobile Marketing bei der
Yoc AG. „Tatsächlich ist Performance ein
ganze wichtiges Thema für die Entwicklung, das schon in die Konzeption einfließen muss.“ Die Folge dieser Denkweise:
Optimieren, was das Zeug hält. Einige
Handlungsanweisungen hält das World
Wide Web Consortium (W3C) in seinen
Best-Practice-Empfehlungen bereit (siehe
auch Kasten): Bildgröße und Auflösung an
die kleinen Mobil-Screens anpassen, Java
Script an den Anfang der Seite stellen,
nicht zu viele Elemente auf einer Seite
platzieren, weil der Download vieler einzelner Elemente länger dauert als der von
In der Realität oft langsam
Die Verbindung zwischen mobiler Performance und Marken-Image, die der Marktführer in Sachen Online-Video herstellt,
wird nicht überall erkannt. Oft müssen
Performance-Experten erst einmal Aufklärungsarbeit leisten. „Zunächst muss
man sich mal über die realen Bandbreiten
im Klaren sein“, mahnt Heiko Specht,
Senior Account Manager beim KeynoteWettbewerber Gomez. „Im Durchschnitt
liegen die mobilen Übertragungsraten in
Deutschland bei 2 MBit/s. In schlecht versorgten Gegenden oder besonders stark
Warten auf das iPhone: Um die mobile
Performance ist es oft schlecht bestellt
PC von einer Zehntelsekunde kann sich
auf einem mobilen Endgerät zu mehreren
Sekunden auswachsen, in denen der Nutzer untätig auf sein Smartphone starren
muss. Immerhin: Die meisten mobilen
Surfer sind sich der Situation bewusst und
„Übertragungsraten können bei
reagieren etwas geduldiger auf Wartezeiten.
wenigen Kilobit liegen. Mobile SurAber auch ihr Langmut
fer sind die neuen Modem-Nutzer.“
hat Grenzen. „Benutzer
sind kaum gewillt,
Heiko Specht
komplette Ausfälle zu
Senior Account Manager, Gomez
akzeptieren“, meint Kevin Mullen, Business
frequentierten Funkzellen können sie Development Manager Mobile Group bei
auch bei wenigen Kilobit liegen. Mobile Keynote Systems. „Und wenn eine mobile
Surfer sind die neuen Modem-User.“ Das Site oder eine Applikation regelmäßig
bedeutet im Klartext: Eine Wartezeit am langsam ist, akzeptieren die Anwender das
wenigen etwas größeren, sowie FremdContent auf der Seite reduzieren. Krämer
hat noch mehr Tipps: „Man muss beispielsweise auf die richtigen Schnittstellen
achten, um Redundanzen zu vermeiden“,
rät der Yoc-Mann. „Prozessorintensive
Rechenvorgänge können in manchen Fällen auf den Server ausgelagert werden; das
Handy zieht dann nur das Ergebnis aus
dem Netz. Und grundsätzlich sollte nur
der Content geladen werden, der tatsächlich gebraucht wird, und auch der nur in
höchst komprimierter Form.“
„Performance ist ein wichtiges
Thema, das schon in die Konzeption einfließen muss.“
Björn Krämer
Head of New Business Mobile Marketing, Yoc AG
Gefühlte Performance
Performance-Experten wie Keynote Systems und Gomez messen die Ladezeit
einer mobilen Seite objektiv in Sekunden.
Der User hingegen sitzt selten mit der
Stoppuhr vor seinem Handy; er „misst“
die Wartezeit ganz anders. „Gefühlte Performance“ nennt das Björn Krämer.
„Wenn eine App oder Web-App zwar eigentlich zügig arbeitet, den User aber nicht
über den Fortschritt oder den aktuellen
Status informiert, wird der Nutzer die
Wartezeit als länger und frustrierender
empfinden, als sie es tatsächlich ist.“ Abhilfe schafft seiner Ansicht nach eine Ladeanzeige oder ein Feedback des Handys,
das zeigt, dass eine Eingabe angenommen
und verarbeitet wurde. „Wichtig ist auch
dass der User während eines Rechenprozesses weiterarbeiten kann“, fügt Krämer hinzu. „Wenn beispielsweise eine App E-Mails
aus dem Netz holt, sollte der User trotzdem gleichzeitig eine neue E-Mail schreiben oder die alten durchsuchen können.“
Das bedeutet natürlich eine Mehrbelastung für die App und damit häufig eine
etwas schlechtere absolute Performance –
doch die ist dem Anwender ziemlich egal,
wenn er nicht vor dem Handy sitzen und
Däumchen drehen muss. il
❚
Quelle: Gomez
Mobile-Richtlinien des World Wide Web Consortium
Mobiler Kuhschwanz: Die Performance ein und derselben Website – in Blau die Zugriffszeiten
von mobilen Endgeräten, in Gelb die durchschnittliche Performance auf allen Gerätetypen
Flexibles Desgin: Web-Applikationen werden
in einem heterogenen, sich ständig wandelnden Umfeld betrieben. Eine starke Ausrichtung
auf einen Gerätetyp schließt viele Nutzer aus
und ist kurzfristig gedacht.
Web-Prinzipien beachten: Generische Regeln
für das Web-Design gelten fürs mobile Web genauso wie fürs stationäre.
Netzwerk-Ressourcen sparen: Ein minimierter
Einsatz von externen Ressourcen und so weit
wie möglich reduzierte Datei- und Applikationsgrößen schonen das Netzwerk.
Mobile Features nutzen: Click-to-Call-Telefonummern, Location Based Services und an das
mobile Umfeld angepasste Speichertechnologien nutzen die Vorteile des Mobilgeräts.
Antwortzeiten optimieren: Jedes technische Detail kann die
Performance verbessern. Suchen Sie überall
nach Optimierungspotenzial.
Dem User Verantwortung übergeben: Bieten
Sie Ihren Nutzern verschiedene Interfaces an,
informieren Sie über den Umgang mit persönlichen Daten, geben Sie Statusreports.
41_43_Dienstleister_0411.qxd:Layout 1
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MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
4/11
PERSONALMARKETING
Voller Einsatz für gute Leute
Um neue Mitarbeiter zu gewinnen und alte zu halten, müssen sich Unternehmen einiges einfallen lassen
ostenlose Getränke, Betriebsfeiern,
Job-Ticket: Was früher als attraktiver
Bonus galt, um sich gute Mitarbeiter zu
angeln, reicht heute schon lange nicht
mehr. In Zeiten, in denen sich der Arbeitsmarkt zum Bewerbermarkt entwickelt,
müssen Unternehmen ihren Mitarbeitern
mehr bieten. Welche Wege möglich sind,
zeigt etwa die DMC Digital Media Center
GmbH. Der Stuttgarter E-Business-Spezialist erhielt kürzlich das Gütesiegel „Top
Job“ und wurde damit als einer der besten
mittelständischen Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet.
Das Gütesiegel steht laut Wolfgang Clement, Wirtschaftsminister a. D. und Mentor
von „Top Job“, für exzellente Personalarbeit und attraktive Arbeitsplätze. Grundlage ist eine Untersuchung der Universität
St. Gallen, die die Arbeit von Personalabteilungen von Mittelständlern analysiert
(siehe Kasten). Bei DMC waren es „die Familienorientierung und die flexiblen Arbeitszeiten“, sagt Personalchefin Katharina
Seydewitz. „Bei einem Durchschnittsalter
von etwa 35 Jahren spielt das eine wirklich
Foto: Internetstores/Thomas Niedermüller
K
Keine Seltenheit: Großraumbüros mit vielen Arbeitsplätzen und Mitarbeitern auf wenig Platz
„Top Job“-Arbeitgeber ist auch die Internetstores AG aus Esslingen. Das Unternehmen überzeugte in den Bereichen „Kultur
und Kommunikation“ sowie „Motivation
und Dynamik“. Bei den Mitarbeitern
kommen insbesondere die flachen Hierarchien an. Beispiel: Gründer und Management-Team sitzen zwischen den anderen Mitarbeitern im Großraumbüro, für jeden jederzeit
ansprechbar. „Meetings
sind ein zentraler Erfolgsfaktor unseres Unternehmens. Es gibt auch eines
mit der Geschäftsleitung,
in dem die aktuellen Entwicklungen des Unternehmens für jeden klar verständlich erläutert werden. Dadurch wird absolute Transparenz geschafEx-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (re.) überreicht den fen“, erklärt René Marius
Top-Job-Preis an Andreas Schwend, Daniel Rebhorn, Andreas
Köhler, Gründer der InterMagg und Katharina Seydewitz (von links) von DMC
netstores AG. Ein weiteres
Kriterium für die Ausgroße Rolle.“ Familienorientierung be- zeichnung ist die Tatsache, dass die Mitardeutet flexible Arbeitszeiten, befristete beiter schnell und direkt Entscheidungen
Teilzeit, eine Bezuschussung zur Kinder- treffen und selbst Verantwortung überbetreuung sowie ein Portal für den Infor- nehmen können. Denn: „Mir gefällt es zu
mationsaustausch mit Kollegen, wenn erleben, wie Mitarbeiter selbst VerantworVäter oder Mütter in Elternzeit sind. tung übernehmen und sich dadurch
Außerdem finden Meetings laut Seydewitz weiterentwickeln“, erklärt InternetstoresChef René Marius Köhler.
selten am Abend oder früh morgens statt.
Überzeugt hat die Jury auch das Weiterbildungsangebot der Esslinger. Dabei nutzt
Internetstores den freundschaftlichen
Kontakt zu anderen Branchenvertretern
und veranstaltet Austauschprogramme.
Mitarbeiter oder Führungskräfte anderer
E-Commerce-Firmen schulen dabei die
Internetstores-Mitarbeiter. Im Gegenzug
führen auch die Internetstores-Mitarbeiter Trainings bei anderen Unternehmen
durch. „Zwar ist der zeitliche Aufwand
hierfür recht hoch, er rentiert sich aber sofort, denn der finanzielle Aufwand bei solchen Austauschschulungen ist sehr gering,
die Effizienz ausgezeichnet“, so Köhler.
Weiterbildung gewünscht
Weiterbildung wird auch bei der Agentur
Neue Digitale / Razorfish großgeschrieben.
„Unsere Mitarbeiter sind aufgrund von
Zielvereinbarungen angehalten, sich mit
aktuellen Themen auseinanderzusetzen,
interne Fachschulungen aufzubereiten
und durchzuführen“, erklärt Tina Vollmer,
Human Resources Director bei Neue Digitale / Razorfish. Daneben werde in der
Frankfurter Agentur eine offene Unternehmenskultur gelebt: „Neue Sichtweisen
sind willkommen und werden gefördert
und haben immer die besten Chancen,
auch umgesetzt zu werden“, so Vollmer.
Ein weiteres wichtiges Personalthema
bei den Frankfurtern ist die Work-LifeBalance. Damit Mütter sich neben ihrem
Beruf auch um die Familie kümmern können, wird im Team besprochen, wie
Arbeitszeit reduziert und die Aufgaben inhaltlich und organisatorisch verteilt werden. „Muss etwa eine Office Managerin
täglich um 16.30 Uhr gehen, übernimmt
die letzten beiden Stunden ein Azubi“,
nennt Vollmer ein Beispiel.
Welche Möglichkeiten es bei den Arbeitszeiten gibt, zeigt beispielhaft die
Frankfurter Interactive-Agentur Triplesense. So ist es bei einer Teilzeitbeschäftigung möglich, die Tages- und Wochenarbeitszeit flexibel zu gestalten. Außerdem
gibt es Job-Sharing, vorübergehende Teilzeit, stufenweise Erhöhung der Arbeitszeit
nach Erziehungsfreistellung und die Möglichkeit, die Arbeit bei akuten familiären
Notfällen zu unterbrechen. „Wichtig ist
uns außerdem, bei temporär hoher Arbeitsbelastung einen Freizeitausgleich zu
bekommen. Wer also eine längere Auszeit
benötigt, kann zum Beispiel ein Sabbatical
oder unbezahlten Sonderurlaub nehmen“,
sagt Julia Saswito, Geschäftsführerin von
Triplesense. Viel Wert legen die Frankfurter auch auf Input und Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter. Aus diesem Grund
werden Agenturmittagessen, wöchentliche Meetings und spezifische Arbeitsgruppen konsequent durchgeführt, um Feedback, Kritik und Vorschläge aufzunehmen
und zu diskutieren.
Dass gute Mitarbeiter sehr begehrt sind,
weiß Wolfgang Kinkel, Geschäftsführer
der Opus 5 Interaktive Medien GmbH.
„Durch Netzwerke wie Facebook kann
heute jeder sehen, wer bei uns arbeitet.
Unsere Mitarbeiter werden deshalb immer
wieder von Headhuntern angesprochen“,
sagt er. Folglich versuche das Unternehmen, den Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld
zu bieten, in dem sie sich verwirklichen
können. Dazu gehören flexible Arbeitszeiten und Teilzeitregelungen. Gleichzeitig ist
Opus 5 bestrebt, jedem Mitarbeiter so viel
Eigenverantwortung zu geben, dass er sich
in seinem Arbeitsumfeld so frei wie möglich bewegen kann.„Eine hohe Verantwortung jedes Einzelnen führt zu einer größeren Zufriedenheit der Mitarbeiter“, erläutert Kinkel.
❚
Susann Naumann
Extras und Incentives in der Digital-Branche
„Top Job“ urteilt über die Arbeitgeberqualitäten
Im Gegensatz zu großen Unternehmen sind
junge Firmen der Internet-Wirtschaft oft nicht
in der Lage, ihren Mitarbeitern finanzielle Zusatzleistungen zu bieten. Deshalb verlegt sich
die Branche auf kleinere Extras und Incentives.
Die Internetstores AG (Fahrrad.de) etwa zahlt
Zuschüsse zur betrieblichen Altersvorsorge und
veranstaltet mehrmals im Jahr Firmenfeiern.
Kinderfeste, Sportgruppen und einen Skiausflug gibt es bei der DMC Digital Media Center
GmbH. Zum Fitbleiben führen die Stuttgarter
Nichtraucherkurse, Vorsorgeuntersuchungen,
Grippeschutzimpfungen und Fahrsicherheitstrainings durch. Auch Triplesense in Frankfurt
versucht, über gesundheitsfördernde Maßnah-
„Top Job“ ist ein Projekt der
der Universität St. Gallen, leitet
Compamedia GmbH in Überlindas Projekt. Die Auswahl erfolgt
gen. Ziel von Top Job ist, Firmen
in einem zweistufigen Verfahren:
als gute Arbeitgeber auszuzeichDer erste Schritt ist eine Mitarbeinen und deren Bekanntheit zu
terbefragung. Im zweiten Schritt
steigern. 2011 wurde das Gütegeben die Personalleiter Auskunft
siegel an 72 deutsche Mittelzu ihrer Arbeit. Untersucht wird
ständler vergeben. Die Firmen
die Leistung der Firmen in den
können sich selbst bewerben. Die
sechs Bereichen „Führung &
Kosten sind nach Mitarbeiterzahl
Vision“, „Motivation & Dynamik“,
gestaffelt und liegen zwischen
„Kultur & Kommunikation“, „MitTop Job zeichnet deut- arbeiterentwicklung & -perspekti3.900 Euro und 6.200 Euro plus
sche Mittelständler aus ve“, „Familienorientierung & DeMehrwertsteuer.
Heike Bruch, Professorin und Direktorin am
mografie“ sowie „Internes Unternehmertum“.
❚ www.topjob.de
Institut für Führung und Personalmanagement
men wie eine zentrale Grippeschutzimpfung
oder gemeinsames Joggen die Mitarbeiter fit
zu halten. Die Agentur hat zum Beispiel mehrfach am Frankfurter JP-Morgan-Corporate-Lauf
teilgenommen. Bei Neue Digitale / Razorfish,
ebenfalls Frankfurt, wird Teamgeist großgeschrieben. Die Agentur veranstaltet Grillabende, Ski- und Fahrradausflüge, Kickerturniere
und Wii-Abende.
Die Opus 5 Interaktive Medien GmbH, Dreieich-Sprendlingen, bietet Zusatzleistungen wie
Weiterbildungen und Coachings. Events und
Kongresse werden gemeinsam besucht. Dem
Unternehmen wichtig sind zudem das Teamfrühstück und das gemeinsame Kochen.
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MENSCHEN & KARRIERE
21. Februar 2011
Herbert
Murschenhofer
Sebastien Marotte
Parship, Hamburg
Google Enterprise, London
Zum 1. März 2011 wechselt
Herbert Murschenhofer zum
Online-Partnerportal Parship
als neuer Head of Brand Management. In der neu geschaffenen Position verantwortet der 31-Jährige alle Offline-MarketingAktivitäten des Hamburger Unternehmens in den
Bereichen Kreation und Media. Murschenhofer,
der zuletzt als Head of Brand and Communication
beim Dating-Portal Be2 tätig war, berichtet direkt
an Oliver Busch, Chief Marketing Officer Parship.
❚ www.parship.de
Zum 1. Februar 2011 wurde Sebastien Marotte, bislang beim
Softwarehersteller Oracle beschäftigt, zum Vice President von
Google Enterprise in EMEA ernannt. Bei dem Unternehmen,
das unter anderem für die Google-Produkte Earth, Maps und
Google Apps for Business zuständig ist, verantwortet Marotte
nun die Vertriebsteams und die Geschäftsstrategie in Europa,
dem Mittleren Osten und Afrika. Bei Oracle war er Senior Vice
President of Technology für die Region Asien-Pazifik.
❚ www.google.com/enterprise
Arnulf Fornoff
Saint Elmo’s, München
Seit Januar 2011 verstärkt Arnulf Fornoff als Creative Director Text die Münchner Agentur Saint Elmo’s Interaction,
zu der er von den Argonauten
G2 aus Berlin wechselt. Bei Saint Elmo’s trifft er auf
seinen früheren Kollegen, Creative Director David
Hofmann, mit dem der 43-Jährige in Zukunft gemeinsam für die Kunden Kabel Deutschland und
Konen arbeitet. Zuvor war Fornoff unter anderem
bei den Agenturen Leo Burnett, Wüschner und
Rohwer, Serviceplan sowie Interone beschäftigt.
❚ www.saint-elmos.com
Dirk Brüse /
Jan Wulff
Sony Ericsson, Düsseldorf
Als neuer Head of Marketing
Communications der Market
Unit DACHNL (Deutschland,
Österreich, Schweiz, NiederD. Brüse
lande) ist Dirk Brüse künftig für
die gesamte ATL-Kommunikation (Above-the-line:
Print, TV, Radio, Kino, Plakat und Internet) bei Sony Ericsson zuständig. Der 34-Jährige, der seine
Karriere beim Mutterkonzern Sony in Amsterdam
startete, berichtet direkt an Kai Wunderlich, Head
of Marketing bei Sony Ericsson DACHNL. Zuletzt
arbeitete Brüse bei Vodafone, seit 2005 als Online
Marketing Manager, ab 2009 als Senior Online&
Social Media Marketing Manager. In seiner neuen
Funktion wird er vom ebenfalls neuen Digital Marketing Manger Jan Wulff unterstützt, der zuvor bei
der Otto GmbH und bei Yahoo tätig war und nun
für die digitale Kommunikation von Sony Ericsson
verantwortlich ist.
❚ www.sonyericsson.com
Internet World BUSINESS
45
Thorsten
Schütte-Gravelaar /
Oliver Vesper
Robert Raiola
Lothar Krause
Brightcove, München
Sociomantic, Berlin
Zum Senior Marketing Director für Europa, den Mittleren
Osten und Afrika wurde Robert Raiola von Brightcove,
Betreiber der gleichnamigen,
Cloud-basierten Online-Videoplattform ernannt.
Raiola, zuvor 20 Jahre lang für verschiedene Vertriebs- und Marketingaktivitäten unter anderem
von Adobe, Microsoft und Xerox verantwortlich,
ist von Paris aus tätig und berichtet an Vanessa
Wade, Senior Vice President of Sales for EMEA.
❚ www.brightcove.com
Die Sociomantic Labs GmbH,
Anbieter von Real-time Social
Targeting, hat Lothar Krause
zum neuen Vice President
Sales ernannt. Er übernimmt
in dieser Position die Leitung und den Ausbau
des internationalen Sales Teams bei dem Unternehmen aus Berlin. Krause kommt vom WebSchuhversender Zalando.de, bei dem er als Head
of Online Marketing unter anderem für die
Akquise von Neukunden zuständig war. Davor
arbeitete er als Executive Sales Director bei dem
Berliner Performance-Spezialisten Zanox.
❚ www.sociomantic.com
Bob Wigley
Moneybookers, London
Skrill Holdings, Betreiber der
E-Payment-Plattform Moneybookers.com, hat Bob Wigley
als Non-Executive Chairman
berufen. Der ehemalige Global Head of Telecommunications, Media and
Technology von Merrill Lynch ist bereits Vorsitzender bei der Yell Group PLC, bei eXpansys PLC
sowie Stonehaven Associates LLP.
❚ www.moneybookers.com
Miriam Lahage
eBay, Dreilinden
Der Online-Marktplatz eBay
mit Deutschlandsitz in Dreilinden bei Berlin hat Miriam
Lahage zum neuen General
Manager of Fashion Europe
berufen. Sie kam im August 2010 zu eBay, nachdem sie zuvor 20 Jahre bei verschiedenen Unternehmen des Mode-Discount-Herstellers TJX und
bei Net-A-Porter gearbeitet hatte, und leitete bislang den Fashion-Bereich für Nordamerika.
❚ www.ebay.de
Toman Bonev /
Irene Ungefug
Criteo, München
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Münchner
Criteo GmbH, Spezialist für
personalisierte RetargetingT. Bonev
Lösungen: Toman Bonev verantwortet in Zukunft als neuer Technical Account Manager die Entwicklung der Criteo-Technologie. Der 37-Jährige, der bisher bei der Quisma
GmbH als Senior Systems EnI. Ungefug
gineer tätig war, berichtet an
Marian Stefan, den Leiter des
Technical Operation Teams. Zudem kommt Irene
Ungefug von der Vibrant Media GmbH, bei der
sie zuletzt als Sales Executive arbeitete. Bei Criteo
soll die 27-Jährige, die an den Commercial Director Markus Backs berichtet, als Account Manager
unter anderem die Kunden Conrad, Hagebau und
Brands4friends betreuen.
❚ www.criteo.com
Smartclip, Hamburg
Der Bewegtbildvermarkter
Smartclip baut auf eine neue
Führungsstruktur: In Zukunft
T. Schütte-Grav.
leiten Thorsten Schütte-Gravelaar und Oliver Vesper das
Deutschlandgeschäft des europaweit tätigen Unternehmens als Managing Director.
Während Schütte-Gravelaar
(35), der früher die HamburO. Vesper
ger Niederlassung von Lycos
Europe leitete, bisher als Sales
Director tätig war und die Standorte in Hamburg,
Düsseldorf und München aufbaute, arbeitete sein
gleichaltriger Kollege bislang als Director im Bereich Business Development bei Smartclip.
❚ www.smartclip.de
Ulrike Kotzam
Valueclick, Unterhaching
Als Head of Marketing & PR
ist Ulrike Kotzam künftig für
sämtliche Kommunikationsmaßnahmen der deutschen
Valueclick-Tochter zuständig.
In ihrer neuen Position ist Kotzam, die bereits seit
2005 bei Valueclick Deutschland arbeitet, für die
Dachmarke der Performance-Marketing-Agentur
sowie für die drei Geschäftsbereiche Display (Valueclick Media), Affiliate Marketing (Commission
Junction) und Tracking/Adserving (Mediaplex)
als Marketing- und PR-Verantwortliche aktiv.
❚ www.valueclick.de
Frank Apel
Ogilvy One, Berlin
Die Führungsriege ihres neuen Standorts in Berlin hat die
Agentur Ogilvy One, Spezialist für Interactive sowie Dialog- und Relationship Marketing, komplettiert: Als Leiter Beratung arbeitet
Frank Apel, bislang als Client Service Director in
der Frankfurter Dependance von Ogilvy One tätig, in Zukunft neben den Kreativen Tim Stübane
und Birgit van den Valentyn. Vor seinem Wechsel
zur Ogilvy Group, die das Berliner Büro im Januar eröffnet hat, war Apel unter anderem bei den
Agenturen Springer & Jacoby, Young & Rubicam
sowie Heye & Partner beschäftigt.
❚ www.ogilvyone.de
[email protected]
❚ Live Shopping Days 2011
Zu den Highlights des Programms zählen hier
unter anderem die Themen: Shopping Events
2.0, Fast Fashion Online, Shopping Parties, ein
Innovation Forum, spannende Start-ups und
Ideen für den E-Commerce sowie „Vernetztes
Verkaufen – Wirksame Vermarktungsansätze
jenseits von Google & Co.“.
Termin: Berlin, 21. und 22. März 2011
Kosten: Ab 129 Euro zzgl MwSt.
Infos: http://de.amiando.com/lsd_2011.html
❚ IT@Commerce 2011
Themen des 3. Fachkongresses „IT im Distanzhandel“ mit begleitender Fachausstellung sind
unter anderem: „Welchen Mehrwert bietet die
IT?“ sowie „HD-Produktdaten als notwendiges
Fundament für Multi-Channel-Commerce“.
Termin: Frankfurt/M., 22. und 23. März 2011
Kosten: 695 Euro zzgl. MwSt. für den Kongress (inklusive kostenfreiem Messebesuch)
Infos: www.it-at-commerce.de
❚ Corporate Output Management
Anhand zahlreicher Best-Practice-Beispiele diskutieren die Teilnehmer dieses zweitätigen Praxisforums über Strategien und Lösungen für
ein ganzheitliches Output-Management, den
Einsatz neuer Technologien sowei die Entwicklung und Automation von Output-Prozessen
und Wokflows.
Termin: Köln, 4. und 5. April 2011
Kosten: Auf Anfrage.
Infos: www.marcusevansde.com
❚ IT-Application Security
Vertreter unter anderem der Deutschen Post
AG und von Merck referieren bei diesem Event
über Themen wie: „Auswahl und Anwendung
von Security-Tools und Methoden und Aufbau
interner Kontrollsysteme“ sowie „IT-Forensik –
Prozesse und Rahmenbedingungen“.
Termine: Berlin, 4. und 5. April 2011
Kosten: Auf Anfrage.
Infos: www.marcusevansde.com
❚ eMetrics Marketing Optimization Summit
Auf dieser Fachkonferenz dreht sich alles um
Controlling und Optimierung des Online Marketing. Themen sind unter anderem: Analyse
mobiler Webseiten und Apps bei G+J, Community Tracking bei Ikea, Datenschutz sowie WebAnalyse bei der Deutschen Telekom.
Termin: München, 5. und 6. April 2011
Kosten: 795 Euro (1 Tag), 1.095 Euro (2 Tage;
Vorverkauf bis 4. April; Preise zzgl. MwSt.)
Infos: www.emetrics-summit.de
❚ ECOM Berlin 2011
Die Themenfelder dieser E-Commerce-Strategietage sind unter anderem: Mobile, Net-TV,
Gamification, Tablets und Social Networks. In
sechs Summits geht es dabei unter anderem
um Internationalisierung und Logistik.
Termin: Berlin, 10. und 11. Mai 2011
Kosten: 1.140 Euro zzgl. MwSt. (Early Birds bis
28.02.2011, danach 1.290 Euro)
Infos: www.ecom-berlin.de
❚ Meet Magento
Online-Händler, E-Commerce-Entscheider und
Entwickler treffen sich bereits zum fünften Mal,
um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen. Auch in diesem jahr wird das Kongressprogramm gemeinsam mit den Mitgliedern
des Kongressbeirats gestaltet.
Termin: Leipzig, 16. und 17. Mai 2011
Kosten: 80 Euro (1 Tag), 130 Euro (2 Tage);
Preise inkl. MwSt.
Infos: www.meet-magento.de
❚ E-Procure & Supply
Die Fachmesse präsentiert sich in diesem Jahr
mit neuen Veranstaltungsformaten und einem
Kongressprogramm mit dem Motto „Den Einkauf aktiv gestalten“. Zielgruppe sind insbesondere Entscheider und Einkäufer aus dem
Bereich Relationship Management.
Termin: Nürnberg, 25- und 26. Mai 2011
Kosten: Auf Anfrage.
Infos: www.e-procure.de
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MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
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Simone Solf /
Michael Lange
Sandro Fiorilli
Alexandra
Vonderstein
Clanmo, Köln
Burda Direct interactive, Offenburg
OMS, Düsseldorf
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Kölner Mobile-Agentur Clanmo: Simone Solf übernimmt in Zukunft S. Solf
die Leitung des Bereichs Human Resources, Michael Lange kümmert sich nun als Key
Account Manager um die
Kundenbetreuung. Während
der 38-Jährige zuvor unter
anderem bei Omnicomm EuM. Lange
rope, Datatrak und Amazon
European Services tätig war,
arbeitete die 34-jährige Solf bislang bei der Sport
+ Markt AG, einem Forschungs- und Beratungsunternehmen im Bereich Sportsponsoring.
❚ www.clanmo.com
Nach der Fusion der Burda Direct Group mit der Burda Digital Systems übernimmt Sandro Fiorilli die Leitung von Burda
Direct interactive, dem Spezialisten für digitales Performance
Marketing, Database und crossmediales Marketing in Offenburg. Bislang war Fiorilli unter anderem als Leiter des BCNEDV-Services bei Hubert Burda Media und als Key Account
Manager bei Burda Ciscom tätig. Seit 2009 leitete der 32-Jährige Burda Direct France.
❚ www.burdadirect.com
Der Online-Vermarkter OMS
erweitert sein Verkaufsteam
am Standort Düsseldorf mit
Alexandra Vonderstein. Die
35-Jährige, die unter der Gesamtleitung Marketing und Verkauf von Linda Mozham arbeitet, war
zuvor unter anderem als Media-Beraterin bei HiMedia und zuletzt als Marketing-assistentin beim
Radiosender NE-WS 89.4 beschäftigt.
❚ www.oms.eu
Jens Tamm
Interoute, Berlin
Seit 1. Februar 2011 ist Jens
Tamm als Country Manager
bei der Interoute Germany
für das operative Geschäft in
Deutschland und Österreich
verantwortlich. Bislang hatte der 42-Jährige bereits mehrere Führungspositionen bei dem ITDienstleister und Netzbetreiber inne, seit 2006
war er Sales Director und stellvertretender Country Manager. Davor war Tamm unter anderem
bei der Strato AG im Partnermanagement, als
Gründer der Living Net Medien AG und beim
Hosting-Anbieter PSINet beschäftigt.
❚ www.interoute.de
Sönke Augustin /
Sebastian Bohlig
Adbroker, Hamburg
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich der Web-Werbemarktplatz Adbroker GmbH:
Während Sönke Augustin (34) S. Augustin
als neuer Sales Manager zum
Hamburger Standort des Berliner Unternehmens wechselt,
ist Sebastian Bohlig in gleicher Funktion künftig im Büro in
München beschäftigt. Der 37Jährige war bislang unter anderem für Valueclick Deutsch- S. Bohlig
land tätig, Augustin arbeitete
zuvor bei AOL und als Project Director für Vegamedia auf internationaler Ebene.
❚ www.adbroker.de
Jens Siegle
Holger Spielberg
Spot-media, Hamburg
Paypal, Dreilinden
Bei der Online-Agentur Spotmedia AG wechselt Jens Siegle in die Geschäftsführung
der Spot-media Consulting
GmbH und leitet künftig den
neuen Standort in Berlin mit rund zehn Mitarbeitern. Vor seinem Wechsel zu dem Hamburger
Unternehmen war Siegle Geschäftsführer von
Maris Consulting.
❚ www.spot-media.de
Bei der Paypal Deutschland GmbH verantwortet
Holger Spielberg künftig als neuer Head of Mobile Payments sämtliche Produkt- und Geschäftsinitiativen zum Thema Mobile. Vor seinem Wechsel
zu dem Online-Zahlungsanbieter, einem Tochterunternehmen des Internet-Marktplatzes eBay,
war der 42-Jährige zuletzt als Mitgründer, Business Angel und Berater beim Aufbau diverser
Unternehmen in Europa und Nordamerika tätig.
Spielberg berichtet direkt an Marc Strigel, Director Marketplaces & Payment Innovation.
❚ www.paypal.de
Tom Frenssen
Mobile.de Advertising,
Dreilinden
Tim Nilsson
Der Online-Vermarkter Mobile.de Advertising, Tochter der
eBay Advertising Group, verstärkt sich mit Tom Frenssen.
Der 29-Jährige, der zuvor bei der Bauer Media
KG tätig war, betreut in Zukunft als Key Account
Manager die Media-Agenturen im Raum Düsseldorf/München sowie wichtige Direktkunden aus
dem Automobilbereich. Frenssen berichtet in seiner neuen Position an Martin Schurg, der eines
von drei Media-Teams bei Mobile.de Advertising
in Dreilinden bei Berlin leitet.
❚ http://advertising.mobile.de
Kerstin Polte
Cocomore, Frankfurt
Seit Februar verstärkt Kerstin
Polte das Team der Multimedia-Agentur Cocomore AG in
Frankfurt am Main. Die neue
Web Producerin ist vor allem
für Bildrecherchen, die Produktion von Inhalten
aller Art und die Erstellung von Templates zuständig. Vor ihrem Wechsel war sie bei der Profil
GmbH in Hannover als Web-Designerin / Multimedia-Assistentin tätig.
❚ www.cocomore.de
Glispa, Berlin
Bei der Berliner Web-Agentur
Glispa GmbH übernimmt in
Zukunft Tim Nilsson die operative Geschäftsführung. Als
zweiter Geschäftsführer neben Gründer und Präsident Gary Lin soll er vor
allem die Expansion des Dienstleisters vorantreiben. Bislang hat der Schwede Nilsson, der von
2005 bis 2008 als Vice President Publisher Management beim Affiliate-Netzwerk Zanox.de AG
tätig war, als Managing Partner und VP Sales &
Marketing den neuen Hauptsitz von Glispa mit
aufgebaut, nachdem die Agentur aus den USA
nach Deutschland gezogen war.
❚ www.glispa.com
Stefanie Promm
Cocodibu, München
Als neue PR-Managerin arbeitet Stefanie Promm künftig bei
der Cocodibu GmbH, Beratungsagentur für die digitale
Wirtschaft. Die 26-Jährige
war zuvor bei der PR-Agentur F&H Public Relations / Porter Novelli, ebenfalls München, tätig.
❚ www.cocodibu.de
Volker Steinle /
Christine Nitsch
Adyen, Berlin
Seine Präsenz in Deutschland
baut der niederländische Payment- und E-Commerce-Anbieter Adyen mit zwei MitarC. Nitsch
beitern aus: Christine Nitsch
als Senior Account Manager
und Volker Steinle als VP Sales
Germany betreuen in Zukunft
gemeinsam mit weiteren Kollegen vom Standort Berlin aus
den Vertrieb und die deutschV. Steinle
sprachigen Kunden. Zuletzt
arbeitete Nitsch als Associate
im Bereich M&A bei einer Investmentbank, München, davor war sie unter anderem bei Goldman
Sachs, ABN Amro und IBM tätig. Steinle war bei
den Pflegemittelspezialisten Avery Dennison und
Johnson & Johnson beschäftigt, zuvor war der 32Jährige bei Infosys in Indien sowie Tom Tom und
IBM in den Niederlanden aktiv.
❚ www.adyen.com
Rainer Brosch /
Thies Sander
Toptarif.de, Berlin
Bei dem Online-Verbraucherportal Toptarif.de verantwortet künftig Rainer Brosch gemeinsam mit dem bisherigen R. Brosch
Geschäftsführer Thies Sander
die Aktivitäten des Unternehmens in Berlin. Bislang war
Brosch, der als Experte für
die Bereiche Marketing, Vertrieb, Strategie und Personalentwicklung gilt, als Principal
T. Sander
bei The Boston Consulting
Group in Berlin beschäftigt.
Sander ist bereits seit 2008 Geschäftsführer.
❚ www.toptarif.de
Impressum
ISSN 1433-3309
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Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
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Telefon (089) 741 17-0, Fax -101
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Karlstraße 41, 89073 Ulm
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Florian Ebner, Dr. Günter Götz,
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Herausgeber:
Dr. Günter Götz,
[email protected]
Chefredakteur:
Dominik Grollmann (dg),
[email protected]
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
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Redaktion: Elke Häberle (häb),
[email protected]
Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Ingrid Schutzmann (is),
[email protected]
Susanne Vieser (vs),
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Daniela Zimmer (dz),
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Christiane Fröhlich (cf), Susann Naumann,
Stephan Meixner, Nadja Schaefer (ns)
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer,
Dr. Christa Gogu
Chef vom Dienst:
Stefan Hofer (host),
[email protected]
Art Directorin:
Maria-Luise Sailer
Gestaltung:
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Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Harun Hosic, Susanna Knevels,
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Christian Schumacher, Melanie Wallner
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Telefon: (089) 741 17-432,
Fax: (089) 741 17-269,
E-Mail: [email protected]
Stellenmarkt:
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Telefon: (089) 741 17-137,
Fax: (089) 741 17-269,
E-Mail: [email protected]
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
Mathias Winterholler,
Telefon: (089) 741 17-281,
Fax: (089) 741 17-269,
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Leitung Herstellung/Vertrieb:
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Redaktion Online:
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Sonja Kroll (skr),
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Leserservice:
Hotline: (089) 741 17-205,
Fax: (089) 741 17-101
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Kooperationen:
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Telefon: (089) 741 17-116,
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INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung
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61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10
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sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs
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MENSCHEN & KARRIERE
21. Februar 2011
Daniel Steil
Damian Trepner
Focus Online, München
Specific Media, München
Zum 1. Juli 2011 wird Daniel
Steil Chefredakteur bei Focus
Online, einem Angebot der
Tomorrow Focus Media aus
München. Derzeit wird das
Online-Nachrichtenportal interimsweise von der
stellvertretenden Chefredakteurin Anita Stocker
geleitet. Steil ist seit 2008 für die Berliner Axel
Springer AG tätig, bei der er Sonderaufgaben für
die Chefredaktion von „Bild“ wahrnimmt. Zuvor
arbeitete der 41-Jährige bei der Ringier AG.
❚ www.focus.de
Die Abteilung Publisher Service von Specific Media steht
unter neuer Leitung: Künftig
verantwortet Damian Trepner als Head of Publishing
bei dem Ad Network die Kooperationen in den
Bereichen Display, Video Ads und Data. Der 31Jährige, der an Country Managerin Beate Hafeneder berichtet, war zuvor unter anderem bei den
Online-Vermarktern Sevenone (Pro Sieben Sat1)
und Yahoo Deutschland sowie als Business Development Manager bei Specific Media tätig.
❚ www.specificmedia.de
Christa Bille /
Michael Petry
Ulrike Agresti
eCircle, München
Bofrost, Straelen
Seinen Bereich Media Sales
verstärkt der E-Mail-Marketing-Spezialist eCircle: Christa
Bille und Michael Petry kom- C. Bille
men als neue Key Account
Manager zu dem Münchner
Unternehmen. Während Bille
(46) vor allem Agenturen betreuen soll, ist Petry künftig
insbesondere für den Vertrieb
von Media-Kampagnen zuM. Petry
ständig. Der 32-Jährige war
bislang bei Net Media Europe
in München tätig. Bille kommt vom Online-Marketing-Dienstleister Plateo, bei dem sie den Aufbau des Münchner Standorts unterstützt hat.
❚ www.ecircle.com
Als Online Marketing Managerin hat Ulrike Agresti bei
der Bofrost Dienstleistungs
GmbH & Co. KG in Straelen
angefangen. Vor dem Wechsel zu dem Tiefkühlprodukte-Spezialisten war die
35-Jährige bei der Dortmunder Geers Hörakustik
AG & Co.KG für den Bereich Online Marketing
und E-Commerce verantworlich.
❚ www.bofrost.de
Holger Thiemann
Qype, Hamburg
Das Online-Bewertungsportal
Qype.com überträgt Holger
Thiemann die Verantwortung
für die Technik- und Produktentwicklung. Der 40-Jährige,
der die Position des Chief Technical Officer übernimmt, war zuvor bei Lycos Europe und Telegate
in verschiedenen leitenden Funktionen tätig.
❚ www.qype.com
Wolfgang Oberauer /
Tanja Kübler /
Linda Graf /
Saskia Müller
Specific Media, München
Mit drei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich das Münchner
W. Oberauer
Ad Network Specific Media:
Als neuer Commercial Director Germany leitet Wolfgang
Oberauer in Zukunft den Vertrieb in Deutschland. Zuletzt
war er bei eBay Advertising
für den Aufbau von Account
T. Kübler
Management und Business
Development Teams verantwortlich, davor war er bei
Google in Irland Teamleiter.
Zum neuen Team von Oberauer gehört Tanja Kübler, die
das Account Management
Team von Specific Media ver- L. Graf
stärkt. Die Account Managerin kommt von der Agentur
Netrada Digital Marketing
GmbH. Von der Wob AG
wechselt Linda Graf zum Ad
Network. Sie arbeitet nun als
Marketing Executive im MarS. Müller
keting-Team, das zudem
unter neuer Leitung steht:
Saskia Müller verantwortet den Bereich als Senior
Manager Marketing & PR.
❚ www.specificmedia.de
Internet World BUSINESS
Joss Hertle /
Mark Pelka
Constanze Liebenau
Adconion, München
Als neuer Marketing Director
verstärkt Constanze Liebenau
in Zukunft den Authentifizierungs-Spezialisten Swivel
Secure aus Wetherby, Großbritannien. Zuvor war Liebenau bei mehreren
europäischen IT-Herstellern in unterschiedlichen
Führungspositionen tätig, darunter bei Claessens
International, OK Media, Phion sowie Barracuda
Networks.
❚ www.swivelsecure.com
Swivel Secure, Wetherby
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich das Münchner
Online-Werbenetzwerk Adconion Media Group: Joss Hertle J. Hertle
betreut künftig als Director
Video & Sales von Frankfurt
aus Agenturen und werbungtreibende Unternehmen. Der
36-Jährige, der außerdem die
Bewegtbildstrategie von Adconion weiterentwickeln soll,
war zuletzt als Head of Direct M. Pelka
Sales Myspace.com bei Fox
Interactive Media Germany tätig. In dieser Position war er für nationale und internationale Kampagnen sowie Social-Media-Aktivitäten zuständig. Bereits ein halbes Jahr ist Mark Pelka bei Adconion beschäftigt. Der 38-Jährige erhält einen
erweiterten Verantwortungsbereich im Performance-Geschäft und soll unter anderem die Exklusiv-Vermarktung des Business-Netzwerks Xing
vorantreiben. Zuvor war Pelka unter anderem bei
Financescout24, Dating Cafe und T-Online aktiv.
❚ www.adconion.com
Thomas Vogt
Ingo Cada
Schober, Ditzingen
Kajomi, München
Thomas Vogt, bislang Mitglied der Geschäftsführung der Schober Group, hat den Anbieter von
Multichannel-Kommunikationslösungen auf eigenen Wunsch zum 31. Januar 2011 verlassen, um
ein eigenes Beratungsunternehmen zu gründen.
❚ www.schober.de
Die Kajomi GmbH, Spezialist
für digitales Direktmarketing,
hat Ingo Cada als Senior Sales
Manager eingestellt. Der 39Jährige, der sich vor allem
um den Vertrieb der Newsletter-Versandsoftware
Kajomi Mail und Stand-alone-Kampagnen kümmern soll, kommt vom Service-Provider Tevia.
❚ www.kajomi.de
Daniel Shefer
Deal United, München
Ihre Niederlassung in den
USA baut die Münchner Deal
United, Anbieter der OnlineZahlungsmethode Pay By
Shopping, aus: Als neuer Geschäftsführer am Standort Nordamerika in San
Mateo, Kalifornien, verantwortet Daniel Shefer
nun den Bereich Sales und Business. Zuvor war
er als Business Development Consultant tätig.
❚ www.dealunited.com
Moritz Hellwig
Cocomore, Frankfurt
Das Team der MultimediaAgentur Cocomore AG verstärkt künftig Moritz Hellwig
als Consultant. In dieser Position ist er bei dem Frankfurter Unternehmen für die strategische und operative Beratung von Kunden sowie für Konzeptentwicklungen zuständig.
❚ www.cocomore.de
Peter Rohling /
Marc Helmhold
Payone, Kiel
Der Payment Service Provider
Payone aus Kiel verstärkt sich
mit zwei neuen Mitarbeitern:
Peter Rohling, bisher Etat Director bei der Kreativ-Agentur Zum Goldenen Hirschen,
arbeitet künftig im Bereich
Marketing. Zudem verstärkt
Marc Helmhold den Vetrieb.
Er war bisher bei der Deutsche Card Services GmbH
Senior Product Sales Specialist.
❚ www.payone.de
P. Rohling
M. Helmhold
47
Christine
van Tübbergen
Shopmacher, Gescher
Als neue Online-Filialleiterin
ist Christine van Tübbergen
künftig für die Shopmacher –
eCommerce für Marken
GmbH in Gescher tätig. Die 28-Jährige soll sich
vor allem um den Aufbau und Betrieb von OnlineFilialen sowie die Koordination mit Auftraggebern und Netzwerkpartnern kümmern. Zuletzt
arbeitete van Tübbergen bei der Netrada
Management GmbH, E-Commerce-Anbieter im
Fashion-Segment, als Shop-Managerin.
❚ www.shopmacher.de
Lassen Sie’s uns wissen
Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder
aussteigen, schreiben Sie uns.
❚ [email protected]
STELLENMARKT
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Internet World BUSINESS
STELLENMARKT
21. Februar 2011
4/11
Online-Stellenmarkt
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Manager/in SEA
Printus GmbH
E-Commerce Specialist (m/w)
K&L Ruppert
Offenburg
Projektleiter/-in Online
N21 GmbH
Weilheim
Online Marketing-/
Portalmanager (m/w)
FID Verlag GmbH
Projektmanager/in Online
Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG
Bonn
Group Website Manager (m/w) Schweiz/
TowerConsult GmbH
Kanton Thurgau
Account Manager (m/w)
eprofessional GmbH
Hamburg
Online-MarketingManager (m/w)
EUROFORUM Deutschland SE
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Manager/in
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SZENE
21. Februar 2011
MESSEVORSCHAU
Digitaler Wandel
der Webciety
as Internet ist längst
zum Taktgeber des
privaten und geschäftlichen Alltags geworden –
und in dieser Funktion eigentlich in jeder Messehalle
der CeBIT 2011 präsent;
wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen. Besonders intensiv widmet
sich bereits zum dritten
Mal in Folge die Sonderschau „Webciety“ dem Business-Feld Internet. Unter
dem Motto „Embracing Kurze Einführungen, aber dafür umso längere und intensivere
The Digital Change – den Diskussionen sind nicht nur gewünscht, sondern so geplant
digitalen Wandel gestalten!“
beleuchtet der Kongress mit Ausstellungs- Pirillo und Sascha Lobo zur „Influencer
bereich in mehr als 30 Themenpanels an Economy“. In „Future-of“-Panels diskuallen fünf Messetagen die Entwicklung der tieren Brachenexperten Zukunftstrends
digitalen Welt. Dabei geht es weniger um im Web-Business und E-Commerce.
die neuesten Web-Trends als vielmehr um Zudem erwartet die Besucher die finale
die Themen, die im Unternehmensalltag Runde des Bitkom Innovator’s Pitch, in
heute schon relevant sind. „Wir wenden dem sich junge und innovative Start-ups
uns an IT-Verantwortliche und Manager, vorstellen sowie ein nicht weniger interesdie Internet-basierte Geschäftsprozesse in santer Crowdfunding Event, in dem sich
die Unternehmen hineintragen, und wol- talentierte Unternehmer live um die
Unterstützung der anwesenden Investoren und
Business Angels sowie des
Publikums bemühen. Weniger Dramatik, aber nicht
weniger Spannung dürfte
es zudem bei der Verleihung des „Seal of Excellence Award“ des Forums
für E-Excellence, bei dem
Unternehmen der digitalen Wirtschaft ausgezeichnet werden, geben. Insgesamt werden an den fünf
Messetagen mehr als 100
Kamerawagen, die die Bilder für Google Street View lieferten
Referenten erwartet. Für
len sie in ihrem Arbeitsalltag unterstüt- die internationalen Gäste wird rund die
zen“, beschreibt Björn Negelmann, Pro- Hälfte des Programms in englischer Spragrammkoordinator der Webciety, die che abgehalten.
Auch im Ausstellungsbereich der WebPhilosophie des Kongresses. Im Fokus
stehen daher Lösungen, Ideen, Cases und ciety finden sich die Kernthemen des KonMeinungen rund um die Schlagworte gresses wieder. Neben internationalen
Cloud Computing, Augmented Reality, Größen wie Google, Strato und T-Systems
Facebook Marketing, Social CRM, Multi- präsentieren dort innovative und spezialiChannel-Commerce, Enterprise Apps, E- sierte Unternehmen wie Communardo,
Learning 2.0, Open Innovation, Social IMS-Technologie, AOE Media, das franzöCollaboration, Social Games & Marketing sische Web-Unternehmen Blue Kiwi, die
deutsche Post oder das Business-Netzwerk
sowie App-Strategien.
Trotz der gewichtig anmutenden Titel Xing ihre Lösungen. Erstmals gibt es in dieverspricht Negelmann ein kurzweiliges sem Jahr außerdem einen E-CommerceProgramm: „Maximal gibt es zehn Minu- Park, der vom Veranstaltungspartner
ten Einführung in das Thema, dann star- Bundesverband des Versandhandels (BVH)
ten wir in die Diskussion.“ Daneben gibt ins Leben gerufen wurde und in dem
es täglich Keynote-Vorträge unter ande- Unternehmen wie Asknet und Hermes
rem mit Lee Bryant (von Headshift) zum ausstellen. Mit Ausstellung und Kongress
Thema „Social Business“, Martin Oetting fühlt sich CeBIT-Projektleiter Marius
(Trnd) zum „Word-of-Mouth-Marke- Felzmann bestens aufgestellt: „Es ist ein
ting“, Sabine Brunswicker (Fraunhofer) Magnet entstanden, der weit über die Messe
zum Thema „Open Innovation“ und ein hinausstrahlt“, wirbt er. Nun muss er nur
Kamingespräch mit den Bloggern Chris noch die Besucher anziehen. dg
❚
49
Dienstag / 01.03.2011
09:50
Eröffnung
Die CeBIT Webciety 2011 steht unter dem Motto „Auf dem Weg zum Social Business“. In verschiedenen Diskussionsrunden werden die Veränderungen durch das
mobile, soziale und das Echtzeit-Element der Web-basierten Geschäftsprozesse
beleuchtet.
10:00
Future of Web Business / powered by ConventionCamp
Trends & Entwicklungen für 2011
Was sind die Entwicklungen für das Web Business? Welche Trends bestimmen das
Jahr 2011 und darüber hinaus? Diese und weitere Fragen diskutiert das Eröffnungspanel zur CeBIT Webciety 2011.
Das Panel erfolgt in Kooperation mit dem Convention Camp.
❚ Vortrag: Ingo Stoll, w3 design
❚ Diskussion: Maxi Kirchner, T-Systems MMS • Marc Ziegler, nrw.Mediencluster
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
10:50
Social Media Monitoring
Was sind die Herausforderungen und technologischen Konzepte für die Beobachtung und Analyse der sozialen Medien? Verschiedene Anbieter geben einen kurzen
Überblick zu den Lösungsansätzen und diskutieren die Konzeptansätze und Herausforderungen.
❚ Vortrag: Jörg Leupold
❚ Diskussion: Yasan Budak, VICO Research & Consulting • Guilhem Fouetillou,
Linkfluence • Anja Rauch, Twingly
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
11:40
Enterprise Cloud Services
Was sind die Besonderheiten von Enterprise Cloud Services? Wo liegen die Potenziale und Herausforderungen von Dienstangeboten in einer dedizierten virtuellen
Umgebung? Verschiedene Experten diskutieren die Entwicklungen und Lösungsansätze für Enterprise Cloud Services und Enterprise Cloud Computing.
Das Panel erfolgt in Kooperation mit dem eco Verband.
❚ Diskussion: Khaled Chaar, PIRONET • Raik Dittrich, T-Systems MMS •
Philipp Karmires, Google Deutschland • Michael Kranawetter, Microsoft
Deutschland • Mani Pirouz, Salesforce • Markus Stahl, SAP
❚ Moderation: Andreas Weiss, EuroCloud Deutschland
12:30
Augmented Reality
Wo stehen die Konzepte und Lösungen beim Thema „erweiterte Realität“ (Augmented Reality)? Welche Fallstudien gibt es und was ist zu beachten? Das Panel
diskutiert aktuelle Beispiele und Konzepte.
❚ Vortrag: Hugo Binder, Fraunhofer Institut (nicht bestätigt)
❚ Diskussion: Rene Hentschel, T-Systems MMS • Marc Maurer, empea •
Hamid-Rezi Nazemann, Qualcomm
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
13:20
Start-up-Pitch / powered by Deutsche-Startups & Seedlounge
Im Start-up Pitch präsentieren sich jeden Tag drei Start-ups und buhlen um die
Gunst des Publikums, um einen Platz beim Seed Funding Event am CeBIT
Samstag zu erhalten.
Das Panel erfolgt in Kooperation mit Deutsche-Startups und der Seedlounge.
13:40
Enterprise 2.0 goes Social Business
Wie verändert das Web 2.0 die Geschäftsprozesse? Was bedeutet es, wenn die Idee
des Wissensteilens und der Zusammenarbeit nicht nur intern, sondern auch extern mit Partnern und Kunden realisiert wird? Das Keynote-Panel mit Lee Bryant
diskutiert aktuelle Entwicklungen und Erfahrungen auf dem Weg zum „Social Business Design“.
❚ Vortrag: Lee Bryant, Headshift
❚ Diskussion: Richard Heigl, HalloWelt! • Dr. Frank Schönefeld, T-Systems MMS
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
14:30
Fashion 2.0
Entwicklungen im Online-Modevertrieb
Welche neuen Konzepte gibt für den Modevertrieb? Was kommt nach Live, Social
and Experience Shopping als nächster großer Trend? Diese und weitere Fragen diskutiert das Panel mit Experten und Entscheidern.
❚ Vortrag: Dr. Sebastian Sieglerschmidt, 7trends-Enamora
❚ Diskussion: N. N.
❚ Moderation: Valentina Kerst, TopicLodge
15:20
Facebook als Corporate Web
Kann Facebook den Platz einer Corporate Website einnehmen? Was sind die Möglichkeiten und was die Grenzen? Verschiedene Experten und Web-Verantwortliche
diskutieren den Konzeptansatz, Facebook als zentrales Kommunikations- und
Interaktionsinstrument im Web zu etablieren.
❚ Vortrag: Dr. Andreas Bersch, Berliner Brandung
❚ Diskussion: Ken Kasischke, Globalpark
❚ Moderation: Roland Panter, Wirtschaftsfaktor Sprache
16:10
Seal of e-Excellence Award
Mit dem „European Seal of e-Excellence Award“ werden vom Forum of e-Excellence
(EMF) Unternehmen der digitalen Wirtschaft geehrt, die sich durch herausragende
Produktentwicklungen und Dienstleistungen sowie innovative Marketingstrategien
auszeichnen.
Die Sonderschau „CeBIT Webciety“ steht ganz
im Zeichen des Internet-Business
D
Internet World BUSINESS
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13:52 Uhr
Seite 50
Internet World BUSINESS
SZENE
Mittwoch / 02.03.2011
09:50
Eröffnung
Die CeBIT Webciety 2011 steht unter dem Motto „Auf dem Weg zum Social
Business“. In verschiedenen Diskussionsrunden werden die Veränderungen durch
das mobile, soziale und Echtzeit-Element der Web-basierten Geschäftsprozesse
beleuchtet.
10:00
Multi-Channel-Commerce / powered by bvh
Wie können die digitalen, mobilen und stationären Absatzwege integriert und aufeinander abgestimmt werden? Welche Herausforderungen ergeben sich aus dem
veränderten Kaufverhalten der immer vernetzten Konsumenten? Diese und
weitere Fragen diskutiert das Expertenpanel zum „Multi-Channel Commerce“.
Das Panel erfolgt in Kooperation mit dem Bundesverband des Deutschen
Versandhandels (bvh).
❚ Vortrag: N. N.
❚ Diskussion: Roland Fesenmayr, OXID eSales • Michel Goossens, Magento •
Volker John, Intershop Communications
❚ Moderation: Ingmar Böckmann, Bundesverband des Deutschen
Versandhandels e.V.
10:50
11:40
12:30
13:20
13:40
14:30
21. Februar 2011
4/11
Donnerstag / 03.03.2011
09:50
Eröffnung
Die CeBIT Webciety 2011 steht unter dem Motto „Auf dem Weg zum Social Business“.
In verschiedenen Diskussionsrunden werden die Veränderungen durch das mobile,
soziale und Echtzeit-Element der Web-basierten Geschäftsprozesse beleuchtet.
10:00
Social Search versus Suchmaschinenoptimierung
Welchen Einfluss hat die Verbreitung von sozialen Netzwerken auf das Suchverhalten im Web? Verliert die Platzierung in Suchmaschinen ihre Bedeutung – vor
dem Hintergrund der sozialen Vernetzung und Empfehlungsmechanismen? Verschiedene Experten aus den Bereichen SEO und Social Search diskutieren die
Veränderungen durch Dienste wie Sharetivity, Aardvark u.a. in diesem Bereich.
❚ Vortrag: Dirk Rockendorf, Continental AG
❚ Diskussion: Heiko Eckert, bigmouthmedia • Alan Webb, Abakus
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
10:50
E-Learning 2.0
Welche neuen Möglichkeiten bieten kollaborative und soziale Konzepte für die
Gestaltung und Umsetzung von digitalen Lernkonzepten? Was sind die ersten
Erfahrungen zu Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für Lernkonzepte in Zeiten von Web 2.0? Experten aus dem E-Learning-Bereich diskutierten Visionen und
Erfahrungswerte zu neuen E-Learning-Ansätzen.
❚ Vortrag: Martin Lindner, Berater
❚ Diskussion: Thea Payome, INFObases GmbH/CHECKpoint eLearning •
Stefphan Bayer, Sofatutor
❚ Moderation: Axel Wolpert, D-ELAN
Open Innovation
Worauf kommt es an, wenn Kunden und Partner in Innovationsprozesse integriert
werden sollen? Was ist zu beachten, wenn das soziale Momentum genutzt werden
soll, um neue Ideen und Innovationen zu generieren? Im Panel erörtern Projektverantwortliche und Experten Erfolgsfaktoren und Herausforderungen für „Open
Innovation“-Konzepte.
❚ Vortrag: Sabine Brunswicker, Fraunhofer
❚ Diskussion: Frank Mattes, Berater • Markus Rieger, Hyve
❚ Moderation: Dr. Frank Schönefeld, T-Systems MMS
11:40
Future of Web Management
Welche alten und neuen Herausforderungen stellen sich für die Verwaltung von
Websites? Welche Konzepte verfolgen die Lösungsanbieter? Das Panel erörtert
aktuelle Projektanforderungen und diskutiert die Ansätze der Marktlösungen.
❚ Vortrag: N. N.
❚ Diskussion: Jörn Bodemann, e-Spirit • Gunnar, Klauberg, Day Software,
now part of Adobe • Gerrit Kolb, CoreMedia • N.N., SDL Tridion •
Lars Onasch, OpenText • Aleksandar Stojanovic, Digital District
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
Enterprise Video Sharing
Welche Lösungen bieten sich, wenn Unternehmen in die audiovisuelle Kommunikation einsteigen wollen? Wann reicht ein Kanal auf den einschlägigen Video-Sharing-Plattformen und wann muss eine eigene Plattform sein? Diese und weitere
Fragen diskutiert das Panel aus internationalen Experten und Branchenvertretern.
❚ Vortrag: N. N.
❚ Diskussion: Axel Schmiegelow, Sevenload • Tine Thygesen, 23Video •
Michael Westphal, TV1 • Dr. Rainer Zugehör, MovingImage24
❚ Moderation: Ralf Scharnhorst, Berater
12:30
Social Collaboration
Wie kann die innerbetriebliche Zusammenarbeit durch soziale Software
verbessert werden? Welche Potenziale und Herausforderungen bieten Wikis,
Blogs, soziale Netzwerke im Unternehmen? Experten und Vertreter von
Lösungsanbietern beschäftigen sich in diesem Panel mit neuen Formen der
Zusammenarbeit und Kollaboration im Unternehmen.
❚ Vortrag: Atle Skjekkeland, AIIM
❚ Diskussion: Nils Heuer, Jive Software • Dr. Thomas Kreye, JustSoftware •
Matthias Tausendpfund, Opentext • Ilja Hauß, Communardo Software
❚ Moderation: Hanns Köhler-Krüner, HKK Consulting
13:20
Start-up-Pitch / powered by Deutsche-Startups & Seedlounge
Im Start-up Pitch präsentieren sich jeden Tag drei Start-ups und buhlen um die
Gunst des Publikums, um einen Platz beim Seed Funding Event am CeBIT
Samstag zu erhalten.
Das Panel erfolgt in Kooperation mit Deutsche-Startups und der Seedlounge.
13:40
Politik im digitalen Wandel
Diskussion mit der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft
Welche Einfluss haben die sozialen Medien auf den politischen Meinungsbildungsund Entscheidungsprozess? Wie steht die deutsche Politik zur neuen Macht der
„Masse im Netz“? Mitglieder der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft präsentieren ihre Arbeit und diskutieren den Wandel der Politik durch
das Web 2.0.
❚ Diskussion: Mitglieder der Enquete-Kommision „Internet und digitale
Gesellschaft"
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
14:30
Future of Tablet Computing
Welche Entwicklungen gibt es 2011 im Tablet-Markt? Wer kann dem iPad von
Apple das Wasser reichen und welche Potenziale und Herausforderungen stellen
sich? Zusammen mit Sascha Pallenberg von Netbook News diskutieren mehrere
Experten und Branchen-Insider über die Entwicklungen im Tablet-Markt.
❚ Diskussion: N. N.
❚ Moderation: Sascha Pallenberg, Netbook News
15:20
Digitale Wirtschaft im Wandel
Was sind die Erfolgsfaktoren für die digitale Wirtschaft und ihre Geschäftsmodelle? Was funktioniert in einer Welt der kostenlosen, aber perfekten Kopie und
knappen Ressource „Aufmerksamkeit“? Verschiedene Branchenexperten diskutieren Erfahrungen und Lösungsansätze. (tbd)
16:10
Erfolgsfaktoren für Web-Plattformen
Was sind die konzeptionellen und designtechnischen Merkmale von erfolgreichen
Web-Plattformen? Mit welchen Interaktions- und Designkonzepten lässt sich ein
schnelles und stabiles Wachstum einer Web-Plattform sichern? Diese und weitere
Fragen diskutieren Experten aus den Bereichen Informationsdesign und Interaktionslogik mit Verantwortlichen von Web-Plattformen.
❚ Vortrag: Maxi Kirchner, T-Systems MMS
❚ Diskussion: Felix Haas, amiando • N. N.
❚ Moderation: Björn Negelmann
17:00
Diskussion zum Reputationsmanagement
Wie viel Kontrolle haben die Unternehmen über ihre Reputation in den sozialen
Medien? Welche Steuerungs- und Einflussmöglichkeiten besitzen sie, um negative
Strömungen zu begrenzen und positive Wahrnehmungen zu unterstützen? Mitglieder des Hamburger Social Media Clubs diskutieren Ansatzpunkte und Herausforderungen des Reputationsmanagements für Unternehmen im sozialen Web.
❚ Diskussion: Stefan Ukena • Romy Mlinzk
Social CRM
Was steckt hinter dem neuen Schlagwort „Social CRM“? Leiten soziale Softwarekonzepte den Wandel zum wahren Beziehungsmarketing ein? Verschiedene
Experten und Branchenvertreter diskutieren die Leitideen, Konzepte und
Lösungsansätze zum „neuen“ CRM-Ansatz.
❚ Vortrag: Mark Tamis, Social-CRM-Experte
❚ Diskussion: Lee Bryant, Headshift • Martin Schneider, SugarCRM
❚ Moderation: Ulf Brandes, Deutsche Messe Interactive
Start-up-Pitch / powered by Deutsche-Startups & Seedlounge
Im Start-up Pitch präsentieren sich jeden Tag drei Start-ups und buhlen um die
Gunst des Publikums, um einen Platz beim Seed Funding Event am CeBIT
Samstag zu erhalten.
Das Panel erfolgt in Kooperation mit Deutsche-Startups und der Seedlounge.
Enterprise Mobile Computing
Welche Möglichkeiten bieten mobile Applikationen für die Optimierung der Unternehmenskommunikation und Geschäftsprozesse? Was sind die Potenziale und
Herausforderungen mobiler Endgeräte in Sachen Performance
und Usability für die Anwendungsentwicklung? Das Panel diskutiert erste
Lösungskonzepte und Strategien im Mobile-Enterprise-Markt.
❚ Vortrag: Rainer Ameln, adesso mobile solutions
❚ Diskussion: Taner Kizilok, T-Systems MMS • Thomas Kunze, ePocket
Handyman • Frank Zimmermann, DIALOGS Software • N.N., Swing Mobility
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
Word of Mouth Campaigning
Was sind die Herausforderungen und Möglichkeiten beim Empfehlungsmarketing
in sozialen Netzwerken? Welche Dienste bieten sich für die Durchführung von
derartigen Konzepten an? Im Rahmen des Panels werden verschiedene Konzepte
vorgestellt und die Herausforderungen für das Empfehlungsmarketing in
sozialen Medien diskutiert.
❚ Vortrag: Martin Oetting, trnd
❚ Diskussion: Thorsten Panzer, Buzzer • Dr. Langenberg, Halalati
❚ Moderation: Roland Panter, Wirtschaftsfaktor Sprache
15:20
Kommunikation mit dem E-Brief
Was bieten die E-Brief-Konzepte für Konsumenten und Unternehmen? Welche
Veränderungen bringen die Ansätze für die Geschäftskommunikation? Das Panel
erörtet die Marktangebote und hinterfragt die Potenziale und Herausforderungen.
❚ Diskussion: Dr. Georg Rau, Deutsche Post Com GmbH • Leslie Romeo,
1&1 Mail & Media GmbH
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
16:10
BITKOM Innovator’s Pitch
Der Innovator’s Pitch ist ein jährlicher Wettbewerb des BITKOM mit dem Ziel, junge
und innovative Unternehmen in Deutschland zu fördern. Gleichzeitig soll dadurch
der Innovations- und Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt werden.
Im Rahmen der CeBIT Webciety finden sowohl der Wettbewerb als auch die
anschließende Preisverleihung statt. Der Preis wird zum sechsten Mal ausgeschrieben.
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SZENE
21. Februar 2011
Freitag / 04.03.2011
Internet World BUSINESS
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Samstag / 05.03.2011
09:50
Eröffnung
Die CeBIT Webciety 2011 steht unter dem Motto „Auf dem Weg zum Social
Business“. In verschiedenen Diskussionsrunden werden die Veränderungen durch
das mobile, soziale und Echtzeit-Element der Web-basierten Geschäftsprozesse
beleuchtet.
09:50
Eröffnung
Die CeBIT Webciety 2011 steht unter dem Motto „Auf dem Weg zum Social Business“.
In verschiedenen Diskussionsrunden werden die Veränderungen durch das mobile,
soziale und Echtzeit-Element der Web-basierten Geschäftsprozesse beleuchtet.
10:00
Vom Micro-Blogging zum Micro-Sharing
Welche Möglichkeiten bieten Messaging-Lösungen innerhalb der Unternehmen?
Was sind die kritischen Herausforderungen für die erfolgreiche Einführung von
solchen Lösungen? Branchenexperten erörtern die verschiedenen Lösungsansätze
und diskutieren die Anforderungen.
❚ Vortrag: Birgit Gebhardt, Trendbüro
❚ Diskussion: Jens Osthues, Communardo Software • Felix Schröder, JustSoftware
❚ Moderation: Joachim Lindner, N:Sight
10:00
10:50
Plattformen für das Community Management
Was sind die Herausforderungen beim Community Management? Mit welchen
Ansätzen unterstützen technische Lösungen das Community Management? Im
Rahmen des Panel diskutieren Lösungsanbieter und Projektverantwortliche die
Konzepte und Anforderungen an Community-Management-Plattformen.
❚ Vortrag: N. N.
❚ Diskussion: Oliver Überholz, Mixxt • Jens Bender, IntraWorlds
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
Social 2.0
Wie kann das „neue“ Web 2.0 für die Unterstützung von Projekten im Gemeinwesen genutzt werden? Welche Möglichkeiten und Herausforderungen bieten
sich? Projektverantwortliche teilen und diskutieren ihre Erfahrungen mit dem
Web 2.0.
❚ Vortrag: Ole Seidenberg
❚ Diskussion: Erik Wegner, Kath. Bonifazius Gemeinde Berlin •
Tom Noeding, Evangelisch.de
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
10:50
Crowd-Funding – Projektfinanzierung durch den Internet-Nutzer
Wie können Projektinteressierte oder „Fans“ über das Internet als finanzielle
Unterstützer für ein Projekt gewonnen werden? Welche Projekte funktionieren und
was ist zu beachten? Das Panel diskutiert Möglichkeiten und Anforderungen für
die Finanzierung von Projekten über die Masse der Internet-Nutzer.
❚ Diskussion: Tino Kreßner, Startnext.de • Tilo Behnke, Betterplace.org
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
11:40
Net Citizen – Bürgerbeteiligung im Netz
Was sind die Erfahrungen beim Einsatz des Internets als Mobilisierungs- und
Mitbestimmungsinstrument in der Politik? Wie kann es für den Entscheidungsfindungs- und -bildungsprozess genutzt werden? Experten und Projektverantwortliche im Bereich der Bürgerbeteiligung/-mitbestimmung berichten über ihre
Projekte und Erfahrungen. (tbd)
12:30
Food 2.0 – Der Konsument greift ein.
Welche Möglichkeiten bietet die direkte Interaktion zwischen dem Konsumenten
und dem Lebensmittelproduzenten über das Web? Was können die Produzenten
daraus lernen und was bringt es dem Konsumenten? Das Panel beleuchtet die
Chancen und Herausforderungen für Produzenten und Konsumenten im Web 2.0.
❚ Diskussion: Roman Bleichenbacher, Codecheck.info •
Michael Metze, Delinat AG
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
13:10
100 Grad Oechsle @ CeBIT
100 Grad Oechsle ist die Live-Web-Show von Winzer und Web-Wein-Aktivist Dirk
Würtz. Die Show wurde bereits mehrfach gesendet, in der Regel aus der Königsmühle in Gau-Odernheim. Im Rahmen der CeBIT Webciety findet die Show live
auf der Bühne statt.
❚ Moderation: Dirk Würtz
13:40
Bloggen, Twittern, Facebooken – was bringt’s?
Was bringt die soziale Kommunikation über Webblogs, Twitter und Facebook für
die dahinterstehende Person? Was hat der Einzelne davon? Verschiedene
Blogger, Twitterer und Web 2.0 Celebrities erzählen von ihren Erfahrungen mit
dem Web 2.0.
❚ Diskussion: Robert Basic • Jens Hardeland, ffn
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
14:20
Seedlounge @ CeBIT
Im Rahmen der „Seedlounge @ CeBIT“ präsentieren sich die vier Gewinner der
Start-up-Pitches von den Wochentagen. Ziel der Seedlounge ist es, über die finale
Präsentation vor Investoren Kapital für die Geschäftsmodelle einzusammeln.
Die Seedlounge ist eine Veranstaltungsplattform des German Seed Fund, bei der
Veranstaltungsteilnehmer und Investoren ab 100 Euro in die sich präsentierenden
Start-ups direkt und ohne Umwege investieren können.
Mehr Infos unter http://www.seedlounge.com
11:40
Future of Online Shopping
Was sind die spannenden Entwicklungen für das Online Shopping der nächsten
Jahre? Welche Konzepte begeistern und überzeugen die Online-Käufer? Experten
und Projektverantwortliche bewerten die aktuellen Entwicklungen im Bereich der
Shopping-Plattformen und -Applikationen.
❚ Diskussion: Christian O. Grötsch, dotsource (nicht bestätigt) •
Alexander Neuhausen, Intershop Communications • Alexander Ringsdorf,
Visions/next commerce • Björn Schäfers, Smatch • Dieter Kartmann, Shopgate
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
12:30
B2B-Kommunikation und das Web 2.0
Ist das Web 2.0 und die sozialen Medien auch relevant für die B2B-Kommunikation? Welche Erfahrungen und Konzeptansätze gibt es? Das Panel diskutiert die
Relevanz des neuen Webs für die B2B-Kommunikation.
❚ Vortrag: Ulf Brandes, Deutsche Messe Interactive
❚ Diskussion: Claus Fesel, Datev • Meike Leopold, Cirquent •
Stefan Schmidt-Grell, XING
❚ Moderation: Dr. Torsten Schwarz, absolit
13:20
Start-up-Pitch / powered by Deutsche-Startups & Seedlounge
Im Start-up Pitch präsentieren sich jeden Tag drei Start-ups und buhlen um die
Gunst des Publikums, um einen Platz beim Seed Funding Event am CeBIT
Samstag zu erhalten.
Das Panel erfolgt in Kooperation mit Deutsche-Startups und der Seedlounge.
13:40
Trends zum Social Gaming
Was sind die Erfolgsdeterminanten beim Thema Social Gaming? Was können
Unternehmen daraus lernen bzw. wie können sie diese nutzen? Das Panel diskutiert aktuelle Entwicklungen im Bereich des Social Gaming.
❚ Diskussion: Ibo Evsan, UB Media • Ibo Mazari, Turtle Entertainment •
Sebastian Wolters, NordMedia
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
14:30
Personalentwicklung und das Web 2.0
Welche Veränderungen bringt das Web 2.0 für das Personalmanagement und die
Personalentwicklung? Wie können soziale Interaktionsmöglichkeiten in die Personalprozesse integriert werden und diese verbessern? Projektverantwortliche und
Experten erörtern erste Erfahrungen und ihre Herausforderungen mit neuen Ansätzen.
❚ Diskussion: Dr. Martin Heibel, IntraWorlds • Richard Heigl, HalloWelt! •
Ellen Trude, Bayer • Christian Würdemann, Hypoport
❚ Moderation: Gudrun Porath, Journalistin
15:20
Die Influencer Economy & die Ich-Marke
Welche Bedeutung haben Super-Influencer in der Online-Kommunikation? Wie
wird man zum Super-Influencer und wie bemisst sich dieser Status? Im Rahmen
eines kleinen Gesprächskreises erzählen mehrere Super-Influencer bzw. OnlineProminente über das Zustandekommen und die Herausforderungen ihrer Person
als Marke im Netz.
❚ Kamingespräch: Sascha Lobo, Blogger & Werber • Sascha Pallenberg,
Tech-Blogger & Analyst • Chris Pirillo, Blogger & Web 2.0 Experte
❚ Moderation: Björn Negelmann, Kongress Media
16:10
Location Based Apps – Fluch oder Segen?
Immer mehr Apps und Web-Dienste setzen auf den Standort des Nutzers: Google Latitude, Foursquare, Gowalla und Facebook Places sind nur einige davon. Nutzer kommen darüber schnell an hilfreiche Informationen aus der näheren Umgebung. Datenschützer hingegen warnen vor der unbedachten Preisgabe des eigenen Standorts.
Das Panel diskutiert die Potenziale und Gefahren dieser neuen Dienste.
❚ Diskussion: Prof. Johannes Caspar, Stadt Hamburg • Michael Gebert,
MarketingSociety • Dieter Kartmann, Shop Gate • Taner Kizilok, T-Systems MMS
❚ Moderation: Jan Tißler, t3n
17:00
ZEEbit iPhone Performance
Die „ZEEbit iPhone Performance“ ist eine „iPhone Musik und Spoken Word Performance“ der ZEE. Zaboura Eichstaedt Experience. Im Rahmen der Live-Performance
spielen mehrere iPhone-Musiker live vor Ort und begleiten dabei eine „Spoken Word
Performance“.
❚ Diskussion: Björn Eichstädt • Nadja Zaboura
Themenvielfalt: Neben Internet und Communitys geht es um E-Commerce und vieles andere
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SZENE
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
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All about Social Media
Auf der Social Media Conference in Hamburg ging es zwei Tage ganz praxisnah um Facebook, Twitter, Youtube & Co.
at die Social Media Conference bereits
in München mit 270 Teilnehmern bewiesen, dass das Thema den Puls der Zeit
trifft, so hat sich bei der Fortsetzung der
Veranstaltungsreihe offenbar auch die
hohe inhaltliche Qualität der Beiträge herumgesprochen. Anders ist jedenfalls kaum
zu erklären, dass sich vom 15. bis 16. Februar rund 400 wissenshungrige Besucher
im vornehmen Hamburger Hotel Atlantic
einfanden. Sie wurden nicht enttäuscht.
Mehr als 20 Redner sprachen über ihre
Erfahrungen mit Facebook, Twitter, Youtube & Co., gaben tiefe Einblicke in die eigene Arbeit und erklärten in ausführlichen
Case Studies praxisnah, wie sich virale Effekte oder eine Erfolgskontrolle für eine
Social-Media-Kampagne realisieren lassen. Aber nicht nur die Sprecher, auch die
Teilnehmer kamen größtenteils aus der
Praxis. Das zeigte sich bei den zahlreichen
fundierten Fachfragen, die sich an die Vorträge anschlossen und an den angeregten
Diskussionen in den Kaffeepausen.
Zeit zum Netzwerken hatten die Teilnehmer aber nicht nur zwischen den Vorträgen im feinen Foyer des Hotels (durch
das gelegentlich Dauerbewohner Udo Lindenberg streifte), sondern auch bei der
Abendveranstaltung im Stage Club. Dort
trafen sich nicht nur die Konferenzteilnehmer zum lockeren Austausch, zugleich fand
die INTERNET WORLD
Business After Work Party
(zum zweiten Mal in Hamburg) statt. Rund 250 Gäste
trafen sich dort zu einem
zwanglosen Abend unter
Gleichgesinnten. dg
❚
Schnell: Bei der After Work Party
geht’s um Kontakte – beim
Speeddating im Minutentakt
Mit Spaß dabei: Abends vermischten sich
Konferenzteilnehmer und After-Work-Gäste
Märkte sind Gespräche: Bei der nächsten
After Work Party sollten Sie nicht fehlen
Aus der Praxis: Maik Königs (Elbkind, links) und Alper Iseri
(Cinemaxx) präsentieren spannende Casestudys
Fotos: Antonia Jenner, Ken Tsuno
H
Vom Fach: Tanja
Gabler erklärt,
wie Social Media
bei Internetworld.de geht
After Work mit der Redaktion
In lockerer Atmosphäre mit der Redaktion
zusammentreffen, zwanglos netzwerken und
wertvolle Kontakte knüpfen – das ist das
Motto der INTERNET WORLD Business After
Work. Die Einstiegshürden sind niedrig: Teilnahmegebühr 15 Euro (zzgl. MwSt.), Bufett
ist enthalten, Getränke werden selbst abgerechnet. Die nächsten Termine unter:
❚ www.internetworld-afterwork.de
Experte hautnah: Berater Björn Ognibeni
Gut besucht: 400 Teilnehmer waren auf der
Social Media Conference in Hamburg
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SZENE
21. Februar 2011
Internet World BUSINESS
53
Rockstars unter sich
Scheck zu vergeben: Apple holte seinen
270.000 Euro-Scheck nicht ab. Die Best-BrandsGala im Bayerischen Hof war trotzdem schön
A
München: Best Brands
R
und 450 geladene Gäste feierten Mitte
Februar im Bayerischen Hof in München die Sieger des Markenrankings Best
Brands. Neben dem Ambiente und den
vielen („Germanys Next Top-“)Models besonder bemerkenswert war die Rede von
Bob Geldorf. Die Initiatoren des Awards,
der zum achten Mal verliehen wurde, sind
die Serviceplan Gruppe, die GfK Gruppe,
Pro Sieben Sat1 Media, „Wirtschaftswoche“, der Markenverband und IQ Media
Marketing. Erstmals dabei und bei der Publikumswahl direkt auf den ersten Platz
durchmarschiert ist Apple: Der Elektronikkonzern wurde für sein Iphone als
„Beste Wachstumsmarke“ ausgezeichnet,
erschien aber zum Unmut der Gäste nicht
zur Preisverleihung. häb
❚
Rockröhre: Kim Wilde wollte vor ihrem Hit
„Kids from America“ ein Bierchen
Freisprecher: Sir Bob Geldorf
brauchte kein Manuskript. Er redete frei und hatte der Branche
auch einiges Kritisches zu sagen
n einem Tag alles rund um das Thema
Online Marketing erfahren – und das
von ausgewiesenen Branchen-Experten –,
so war kurz gesagt das Konzept der Online
Marketing Rockstars, die am 11. Februar
in Hamburg erstmals stattfanden. Das bedeutete: 26 Referenten, 20 Vorträge und
Diskussionsrunden in zehn Stunden Programm. Und 150 Teilnehmer, denen nach
der Veranstaltung der Kopf schwirrte, die
aber auch jede Menge lernen konnten: „Die
kurzen Vorträge haben die Online Marketing Rockstars interessant gemacht. Das ist
eine Herausforderung für die Sprecher“, so
Florian Stelzner, SEO Consultant bei TRG
– The Reach Group über die von der Hamburg Media School durchgeführte Veranstaltung. Die Veranstaltung hat also „gerockt“.
Nicht nur inhaltlich, sondern
auch formal. dg
❚
Echter Rockstar: Henning
Wehland (Sänger H-Blockx, li.)
mit Tobias Schlottke (Adyard)
Gründer unter sich: L. Krause
(Sociomantic Labs), S. Schmidt
(ICS), K. Hebenstreit (Team Europe Ventures; v.l.n.r.)
Macht die Rockstars: Veranstalter Armin Rott
(links) mit Thomas Promny (Velvet Ventures)
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16.02.2011
17:32 Uhr
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MEINUNG
Internet World BUSINESS
21. Februar 2011
KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Was sich Google
erlauben kann
Reine Reichweite
Warum mag es Google
gar nicht, wenn findige
SEOs Links einkaufen, um
damit ihre Angebote im
Ranking nach oben zu
bringen? Ganz klar, der
Suchmaschinenriese will
seinen Index sauber halten: Die Nutzer sollen die
Frank Kemper,
relevantesten Ergebnisse
stv. Chefredakteur
angezeigt bekommen,
nicht die, für die eine
SEO-Agentur die meisten Links von fremden Seiten
eingekauft hat. Wer sich nicht an die Regeln hält,
so lautet die Drohung, wird von Google drakonisch „abgestraft“.
Doch kann es sich Google wirklich leisten, jeden
aus dem Index zu werfen, der gegen die Webmaster Guidelines des Suchmaschinenriesen verstößt?
Wohl kaum. 2006 verbannte Google die Website
von BMW – der zuständige SEO-Dienstleister hatte
Mist gebaut. Kurze Zeit später war BMW wieder an
alter Stelle. Etwas anderes geht auch gar nicht,
schließlich ist die Website der Münchner für jeden
Nutzer relevant, der nach sportlichen Autos sucht.
Eine dauerhafte Verbannung aus dem Suchindex
müssen Unternehmen ab einer gewissen Relevanz
kaum befürchten, schließlich interessiert es den
Nutzer nicht, ob sich die Website-Betreiber an
Googles Regeln halten, sondern ob Google ihm
liefert, wonach er sucht. Und darauf kommt es an.
Allerdings ist nicht jedes Online-Unternehmen in
der komfortablen Lage, so wichtig zu sein, dass
sein Fehlen im Index den Google-Nutzern negativ
aufstoßen würde. Ein Grenzfall dürfte HRS sein, die
bekannte Hotelbuchungsplattform, deren Name
unlängst im Zusammenhang mit gekauften Links
fiel. Das Unternehmen beeilte sich, öffentlich sein
Missfallen über Link-Kauf als SEO-Methode zu äußern und vergaß auch nicht darauf hinzuweisen,
dass man den dafür verantwortlichen Dienstleister
abgemahnt habe. Mal sehen, ob Google es dennoch wagt, an HRS ein Exempel zu statuieren.
Warum wir jetzt dringend einen Restart der Online-Mediaplanung brauchen
D
ie Organisation Werbungtreibender
im Markenverband (OWM) und
einige Verlagsvertreter diskutieren derzeit
heftig über neue Crossmedia-Währungen
und damit über die Crossmedia-Reichweite
von Medien. Ein offenbar kontroverses
Thema, denn schon warnt die OWM davor, hier Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Eine Addition der verkauften Auflage der
gedruckten Zeitungen oder Zeitschriften
und der überwiegend technisch ermittelten Anzahl der im Internet kostenlos
lesenden Unique User lehnen
die Big Spender ab.
Diese Diskussion erfolgt
derzeit in der IVW Informationsgemeinsachft zur Feststellung der Verbreitung von
Werbeträgern, und wenn man
die Auffassungen der Beteiligten genau studiert, dann sind
diese so weit gar nicht mehr
auseinander. In diesem Punkt
hat der BDZV als Verband der
Zeitungen eine sehr klare und
eine für Werbungtreibende sicherlich akzeptable Position.
Wünschenswert wäre jedoch – und dafür machen wir uns als Gattungsvermarkter von Zeitschriften stark – eine Addition
von Dingen, die vergleichbar sind und sich
in der tagtäglichen Praxis mehr und mehr
ergänzen: die Reichweiten von Print und
Online. Es geht hierbei in erster Linie um
die Wechselwirkungen der beiden Medienkanäle im Kerngeschäft der Zeitungen: den Nachrichten. Aktuelle News werden online angerissen und in der Tageszeitung vertieft oder vice versa: Videos, Bilderstrecken, Leserkommentare auf den WebAblegern flankieren die Berichterstattung in
Aus der Blogosphäre
„Sumo kauft genauso“
Im Beitrag „Bloggergate zieht Kreise“ (Ausgabe 3/2011, Seite 16) forderte Philipp von
Stülpnagel, Chef der SEO Agentur Sumo
und Leiter des Arbeitskreises Suchmaschinenmarketing im BVDW, von Google ein
konsequentes Durchgreifen gegen gekaufte
Links. Das Thema wurde online auch auf
www.internetworld.de engagiert diskutiert:
Also, seit letzter Woche versucht Sumo alle
Spuren von gekauften Links zu beseitigen und
anschließend spielt er [v. Stülpnagel, Anm. d.
Red.] hier den Papst! Einige unserer netten
Screenshots und unsere Buddys in den „Kaufnetzwerken“ belegen das nun leider mal!
Sumo kauft genauso wie die gesamte Branche, so ist das eben.
Alex Meiser
Getoppt wird das Ganze nur noch durch
Googles Versprechen, „den Vorgang sehr
ernsthaft zu prüfen“. Bezahlte Links verbessern das Google Ranking? Ist nicht wahr! Gut,
dass das mal einer dem Sprecher von Tante
Google gesagt hat. Als Nächstes entdeckt
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einer, dass es im Privat-TV Product Placements
und Werbepausen gibt.
User „Smiling Mike“
den Zeitungen. Es entstehen crossmediale
Marken. Um diese zu vergleichen, benötigen wir intermediale Reichweitendaten.
Die regionalen Zeitungen werden vor diesem Hintergrund die erste Mediengattung
sein, die eine gemeinsame Reichweite der
gedruckten Zeitungen und ihrer OnlineAuftritte zur Verfügung stellt. Mit der Verbraucheranalyse 2011 sind diese Planungswerte ab Herbst abrufbar. Dieses wird ermöglicht, weil die Verbraucheranalyse mit
ihren Herausgebern Axel Springer und
Markus Ruppe
ist Geschäftsführer der
ZMG Zeitungs Marketing
Gesellschaft mbH & Co. KG
in Frankfurt am Main.
❚ www.zmg.de
Bauer bereits im Jahr 2009 erste Ergebnisse
getestet hat und 2010 die Flexibiliät aufbrachte, die regionalen Abonnementzeitungen in ihre Befragung aufzunehmen.
Das hat zwei Konsequenzen. Die erste:
Erstmals wird es für die Werbungtreibenden möglich sein, ein integriertes Marketing über die verschiedenen Kanäle hinweg
zu planen. Zahlreiche Case Studies – ob
mit Finanzdienstleistern oder Handelshäusern – zeigen, dass die abgestimmte
Mehrkanal-Ansprache in Sachen Bekanntheit, Werbeerinnerung und Image ein echter Turbo ist. Unsere Forschungsbeispiele
belegen, dass die Cross-Channel-Werbung
einen höheren Erfolg als die Werbung in
der exklusiven Nutzerschaft der gedruckten oder der Online-Zeitung hat. Das
spricht für ein integriertes Marketing.
Die zweite: Die Planbarkeit schafft völlig neue Herausforderungen für Mediaplaner. Man kann nicht mehr länger einfach Online-Äpfel und Online-Birnen in
einen Topf legen. Im aktuellen Agof-Ranking beispielsweise ist das journalistische
Angebot Bild.de eingezwängt zwischen
GMX und Windows Live.
Doch welche Aussagekraft hat der Vergleich eines E-Mail-Anbieters mit einem
aufwendig betriebenen redaktionellen
Angebot? Welche ernsthafte mediaplanerische Schlussfolgerung lässt die Erkenntnis zu, dass das Web-Angebot des „Hamburger Abendblatts“ die gleiche Nettoreichweite besitzt wie etwa Preissuchmaschine.de? Oder dass die „Frankfurter
Rundschau“ genauso viele Unique User
erreicht wie Cinemaxx.de? Nicht zuletzt
gibt es im Netz Social Networks wie Facebook, Xing oder StudiVZ und Spezialdienste wie Wetter.com oder Gutefrage.net.
Die Nutzungssituation dieser OnlineKategorien ist gänzlich unterschiedlich,
die Verfassung der Nutzer ist unterschiedlich und auch die Intensität und Produktbindung ist unterschiedlich. In der gedruckten Welt wird, wie man meint zu
Recht, von den Werbungtreibenden längst
zwischen Zeitungen, Zeitschriften, Anzeigenblättern und Direktwerbung unterschieden. Und man ist auch bereit, preislich zu differenzieren.
Wir brauchen vor diesem Hintergrund
dringend einen Restart der Online-Mediaplanung und -forschung. Die Zeitungen
werden einen Beitrag hierzu leisten – online
und gedruckt.
❚
Gehört
„Setzt Apple seine Vorstellungen durch, dann tappen
die Verlage bald komplett im Dunkeln.“
W o l f g a n g F ü r s t n e r , Geschäftsführer des Verbands Deutscher Zeit-
Sumo kauft keine Links und hat auch keine
wie auch immer gearteten „Spuren von gekauften Links“ beseitigt. Wir sind an kein
Netzwerk angeschlossen und bezahlen niemanden dafür, dass er Links auf Kundenseite
setzt. Und dieses Prinzip verfolgen wir nicht
erst seit einigen Wochen, sondern bereits seit
Jahren. Natürlich müssen auch wir Link Management für unsere Kunden betreiben. Und
natürlich kann man grundsätzlich über jede
mögliche Form der Link-Beschaffung diskutieren – dazu bin ich auch jederzeit bereit,
sowohl im persönlichen Gespräch als auch in
aller Öffentlichkeit.
Philipp v. Stülpnagel
Sumo GmbH
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder
Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an
❚ [email protected]
schriftenverleger, kritisiert Apples neue Vertragsbedingungen für Zeitungs-Apps
„Niemand hat Verlage gezwungen, ihre Apps zuerst für das iPad zu
erstellen. Der Gang in den App Store war und ist freiwilliger Natur.“
C h r i s t i a n M e y e r , Redakteur des Branchen-Informationsdienstes „Kressreport“,
ruft die Verlage in der Diskussion mit Apple zu mehr Gelassenheit auf
„Originelle Gestaltung allein macht noch
keinen exzellenten Journalismus.“
„Spiegel“-Chefredakteur M a t h i a s M ü l l e r v o n B l u m e n c r o n
gibt sich von der iPad-Zeitung „The Daily“ nur mäßig beeindruckt
„Was haben Apple und Nordkorea gemeinsam?
Beide sind so transparent wie ein Stück Beton.“
„Handelsblatt“-Redakteur H a n s - P e t e r S i e b e n h a a r kritisiert Apples Abo-Politik
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