Das Diakonie-Krankenhaus Elbingerode

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Das Diakonie-Krankenhaus Elbingerode
ERSTAUNT
ERLEBT
EINE EINRICHTUNG
IM DGD-NETZWERK
Das DiakonieKrankenhaus
Elbingerode
Seite 1
ERKLÄRT
DR. JOACHIM DRECHSEL
DGD-GESCHICHTE
20 Jahre im DGD:
Traditionen,
Veränderungsprozesse,
Hoffnungen
Seite 6
Der DGD
im ersten
Weltkrieg
Seite 7
Ausgabe 3/2014
NETZWERK DEUTSCHER
GEMEINSCHAFTS-DIAKONIEVERBAND
nicht immer läuft alles nach Plan. Nur zu
gut kennen wir Tage, vielleicht Wochen und
Monate, die uns nicht gefallen. Wir hatten
uns das Leben einfacher, gesünder, leichter und fröhlicher vorgestellt. Als Christen
bleiben uns Fehlentscheidungen, Krankheit
oder sogenannten „Schicksalsschläge“ nicht
erspart. Unser Leben und unsere Arbeit Gott
zur Verfügung stellen zu wollen erspart uns
weder Krisen noch die Erfahrung mit den
eigenen Möglichkeiten ans Ende gekommen
zu sein.
Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du
hältst mich bei meiner rechten Hand, du
leitest mich nach deinem Rat und nimmst
mich am Ende mit Ehren an. Psalm 73,23.24
ERFAHREN
© F. HAUBNER
Lektionen eines
Hundehalters
Seite 8
tungen wie konfessioneller Krankenhäuser im Zuge der damaligen
Verstaatlichungen in der DDR-Zeit.
Bis 1966 wurden die Patienten
ausschließlich von ausgebildeten
Diakonissen und einem Taborbruder betreut. Mit der Krankenpflegeschule und der praktischen Anleitung der Krankenpflegeschüler
auf den Stationen entstand neben
der medizinischen Versorgung der
Patienten, die pflegerische Ausbildung junger Menschen.
EINE EINRICHTUNG IM DGD-NETZWERK
Das Diakonie-Krankenhaus
Elbingerode
(Elbingerode) – Im Jahr 1939 erreichte den im Mutterhaus
arbeitenden Arzt Dr. Christof Gründler die Aufforderung, in
Elbingerode ein Lazarett einzurichten. Im Diakonissen-Mutterhaus
(zwei Etagen) und in weiteren Gebäuden im Gelände wurde
zunächst für 300, dann für 500 Betten Platz geschaffen. Mit
dem Abzug der amerikanischen Besatzungstruppen 1945, dem
Abtransport der Verwundeten und der Übergabe Elbingerodes an
die russische Besatzung wurde das Lazarett aufgelöst.
Danach kam vom Kreiskrankenhaus
Wernigerode der Hilferuf an die Mutterhausleitung, eine Ausweichstation einzurichten. Ab 1. März 1947
arbeitete das „Hilfskrankenhaus“
unter eigener Regie. Dr. August Sinning leitete die Abteilungen Chirurgie (im 2.Stock des Mutterhauses),
Innere und die Entbindungsstation.
Später folgte die Einrichtung des Labors, der Röntgenabteilung und der
Chirurgischen Ambulanz.
Die Eingliederung des DiakonissenMutterhauses und des Krankenhauses „Neuvandsburg“ in das Diakonische Werk Ost in Berlin verhinderte
die Schließung „privater“ Einrich-
Liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter,
liebe Schwestern und Brüder,
Erweiterung der
Medizinischen Versorgung
Durch die Profilierung der umliegenden Krankenhäuser in den
70er Jahren suchte die Mutterhausleitung ebenfalls nach neuen
Möglichkeiten der medizinischen
Versorgung. Dabei sollte es um die
Hilfe für psychisch Kranke gehen.
Am 1. Mai 1976 begann diese Arbeit zunächst ambulant mit dem
Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Dr. Klaus-Herbert Richter.
Schon damals zeichnete sich ab,
dass Suchtpatienten eine wichtige
Zielgruppe werden sollte.
Am 1. September 1981 begann Dr.
Martin Steinbach als weiterer Arzt
der Inneren Abteilung. Sein Anliegen war es, eine psychotherapeutische Behandlung in einem bewusst
christlichen Umfeld aufzubauen,
da viele innere Erkrankungen eine
seelische Ursache haben. Daraus
Noch schlimmer wird es, wenn wir in solchen Situationen anfangen zu vergleichen.
Warum geht es anderen (scheinbar) so viel
besser? Warum gelingt ihnen, was uns trotz
Bemühungen und eigener Frömmigkeit versagt bleibt? Diese uralte Erfahrung wird in
Psalm 73 beschrieben. Der Autor ist erheblich irritiert: Warum geht es Menschen gut,
die ganz offensichtlich Gott nicht vertrauen?
Und warum geht es mir (bzw. uns) so viel
schlechter? Lohnt es sich noch, nach Gottes
Maßstäben zu leben? Zweifel keimen auf,
nicht nur bei uns sondern auch bei vielen
Christen, die aktuell Vertreibung und Verfolgung erleben.
Der Psalmist kennt viele bedrückende Beispiele. Nachdem er sie alle aufgezählt und
sich alles von der Seele geredet hat, kommt
er zu dem überraschenden Ergebnis: „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst
mich bei meiner rechten Hand, du leitest
mich nach deinem Rat und nimmst mich am
Ende mit Ehren an.“
Wieso diese Wende? Im Gebet rückt das Ziel
des Lebens wieder in den Blick. Es geht um
mehr als unsere irdische Existenz. Am Ende
ist nicht einfach Schluss, vielmehr erwartet
uns Gott. Ohne das Ziel der Ewigkeit bleiben
uns viele Alltagserfahrungen unverständlich.
Dass uns Gott bei der Hand nehmen will und
einen Rat für uns hat, damit wir auf einem
guten Weg zum eigentlichen Ziel bleiben,
ist ein besonderes Geschenk. Das bedeutet
auch: Er zeigt uns Wege auf, nötigt uns jedoch nicht, sie zu gehen. Nicht selten tragen
wir zu den Verwirrungen unserer Biographie
selbst bei.
Unserem himmlischen Vater dürfen wir vertrauen. Er will, dass
wir das Lebensziel erreichen.
Vor ihm dürfen wir alle unsere Zweifel ausbreiten und es
lohnt sich, dann vom „Ende“
her zu denken.
Ihr
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Betten und Kapazitäten
Diakonie-Krankenhaus Elbingerode
Medizinische Rehabilitation Sucht
Innere Medizin
Psychiatrie
Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie
Tagesklinik Psychosomatik und Psychotherapie
OP-Saal um 1947 im benachbarten Diakonissen-Mutterhaus.
entstand am 1. September 1985,
innerhalb der Inneren Medizin,
eine psychotherapeutische Station mit 15 Betten.
Neuorientierung im Zuge
der Wiedervereinigung
Deutschlands
Die Wiedervereinigung Deutschlands bedeutete auch für das
Krankenhaus „Neuvandsburg“
in Elbingerode eine Neuorientierung. Am 10.12.1990 wurde die
eigenständige Diakonie-Krankenhaus „Neuvandsburg GmbH“
gegründet, mit den Standorten
Elbingerode, den Einrichtungen des späteren Therapieverbundes Sucht in Wernigerode, Blankenburg und Rübeland
und dem Ev. Fachkrankenhaus für Atemwegserkrankungen in Neustadt/Südharz. Um
in der sich veränderten medizinischen Landschaft eine bleibende und tragfähige Basis zu
haben, musste das vorhandene Leistungsspektrum neu bedacht werden. Weiterhin sollten
die medizinisch-pflegerischen
Bereiche, verbunden mit dem
Diakonischen Auftrag, erhalten
und erweitert werden, um auf
einer wirtschaftlichen Basis den
Fortbestand der Krankenhäuser
zu gewährleisten. Die daraus
wachsende Bettenzahl von 215
im Jahr 1991 auf 400 Betten im
Jahr 2010 ermöglichte es auch,
für die Harzregion viele Arbeits-
Diakonissen mit den Patienten im damaligen Lazarett.
plätze zu schaffen. Von 167 Mitarbeitern 1991 wuchs die Zahl
der Beschäftigten in der GmbH
auf 400 im Jahr 2010 an. Seit
dem 1. September 2000 lautet
der offizielle Name „DiakonieKrankenhaus Harz GmbH“.
Neubau des Akuthauses statt,
der Platz für 72 stationäre Patienten bietet und in dem sich
heute unter anderem die Abteilungen der Psychosomatik und
Psychotherapie, der Inneren
und der Psychiatrie befinden.
Weitere Profilierung der
Arbeit in Elbingerode
Der Neubau des Funktionshauses schuf ab Juni 1992 neue
räumliche Möglichkeiten, u.a.
für die Mitarbeitercafeteria. Um
die Suchtkrankenarbeit kontinuierlich zu gestalten, begannen
im Sommer 1995 die Arbeiten für
die neue Rehaklinik mit 132 Betten. Die Therapie für Patienten
mit Alkohol- , Drogen- und Medikamentenabhängigkeit umfasst
Rehabilitationsdiagnostik, Medizinische Rehabilitation, Suchtund Psychotherapie bis hin zu
berufsintegrierende
Maßnahmen. Einmal jährlich findet über
ein Wochenende das Treffen für
ehemalige Patienten statt.
Im Jahr 2004 wurde zusammen
mit dem Harzklinikum in Wernigerode die Medizinisches Zentrum Harz GmbH gegründet. In
Elbingerode entstand das Ärztehaus Oberharz mit vier Hausarztpraxen, der Kurzzeitpflege
mit zehn Betten, der Tagespflege für Senioren, der Diabetesberatung, dem Hörgeräteakustiker,
der medizinischen Fußpflege
sowie der Bodfeld-Apotheke.
Ergänzt wird das Angebot durch
die PIA (Psychiatrische Institutsambulanz) und die psychotherapeutische und neurologische
Sprechstunde sowie die ambulante Ergotherapie und ambulante Physiotherapie des Krankenhauses.
Parallel zur stationären Behandlung entstand der Therapieverbund als Netzwerk für Suchtkranke, vom Erstkontakt in der
Beratungsstelle, der stationären
Behandlung (Entgiftung und Rehabilitation) bis zur Nachsorge.
Im November 1996 kam als neuer Service der Häusliche Pflegedienst für den Oberharz hinzu.
Ende der 90er Jahre fand ein
Seit 2006 wurde die Praxis für
Ergotherapie kontinuierlich ausgebaut. Die therapeutischen
Möglichkeiten umfassen Erkrankungen in den Bereichen Neurologie, Orthopädie, Pädiatrie,
Geriatrie und psychische Erkrankungen. Um eine verbesserte
interne Zusammenarbeit für die
Patienten mit Suchterkrankungen zu erzielen, wurden 2008
2006 Mahnmal Sucht
Nach 30 Jahren Suchtarbeit mit ihren Anfängen im Diakonissen-Mutterhaus und dem heutigen Schwerpunkt im Suchtmedizinischen Zentrum
des Diakonie-Krankenhauses, wurde am 9. Juni 2006 das „Mahnmal gegen
Sucht“ eingeweiht. Es enthält eine Grafik und das Bibelwort „Ich lebe und
ihr sollt auch leben“. Es dient als Zeichen für diejenigen, die die Sucht
bezwingen, aber auch für die, die ihr erlegen sind und als Ermutigung für
die Mitarbeiter in ihrem Dienst.
Vorträge im Rahmen der
jährlichen Herzwoche für
die Bevölkerung.
232
132
40
26
18
16
Betten
Betten
Betten
Betten
Betten
Betten
Diakonie-Seniorenzentrum Friede
Kurzzeitpflege
Tagespflege für Senioren
Vollstationäre Pflege
71
10
12
49
Betten
Betten
Betten
Betten
Komplementäre Einrichtungen
Adaption
SOS-Wohnen
Übergangswohnheim „Haus Waldhof“
Wohnheim „Heiligenstock“
Tagesstätte Wernigerode
Betreutes Wohnen für Suchtkranke
118 Plätze
7 Plätze
3 Plätze
15 Plätze
24 Plätze
19 Plätze
50 Plätze
das Suchtmedizinische Zentrum
und der Arbeitskreis „Betriebliche Suchtkrankenhilfe Harz“ als
fachliche Hilfe für betriebliche
Suchthelfer gegründet.
Als Erweiterung der Behandlung
für Menschen mit Suchterkrankungen startete im Juli 2009 die
Möglichkeit der Adaption. Sie ist
die zweite Phase der Medizinischen Rehabilitation nach einer
abgeschlossenen klinischen Behandlung und umfasst eine Zeit
von 12 bis 16 Wochen. Durch die
Verwaltungskooperation
(seit
2010) mit dem DiakonissenMutterhaus können im Bereich
Personalwesen und Finanzbuch-
haltung die Aufgaben zentral
bearbeitet werden. Auf dem Gelände des Diakonissen-Mutterhauses entsteht gegenwärtig
das Diakonie-Seniorenzentrum
Friede. Hier wird in Zukunft der
komplette Pflegeverbund mit
der Kurzzeitpflege, der Tagespflege, dem Häuslichen Pflegedienst und neu einer Vollstationären Pflege für die Diakonissen
im Feierabend und Senioren sein
Wirkungsfeld haben.
Matthias Schüler
Öffentlichkeitsarbeit
Diakonie-Krankenhaus
Harz GmbH, Elbingerode
Mitarbeiterinnen der Suchtberatungsstelle in Wernigerode
in der Fußgängerzone am Aktionstag zur Glücksspielsucht.
Herzenswünsche
Nicht nur für Verliebte, Verlobte und glücklich Verheiratete
ist dieses hübsche Kreativprodukt ideal geeignet, um Sympathie und dankbare Nähe zum Ausdruck zu bringen. Die
aktuellen „Herzenswünsche“ der Stiftung Marburger Medien sind ein idealer Gruß, um Dankbarkeit für gute und hoffnungsvolle Beziehungen zu vermitteln.
Mit dem süßen Inhalt eines Tütchens leckerer Weingummiherzen (Weingummi steht übrigens auf der männlichen
Süßigkeiten-Beliebtheitsscala ganz oben) öffnet sich mit
Sicherheit das eine oder andere Herz.
Darüber hinaus kommen im Text dieser
Karte unter den Stichworten „Ich danke
dir …!“ und „Ich wünsche dir“ noch ein
paar einprägsame Gedanken zum Thema „Miteinander ein gutes Leben gestalten“ zur Sprache.
Das passt auch für Dienstgemeinschaften, Familientreffen, für Freundinnen
und Freunde, für den Hochzeitstag und
andere besondere Anlässe im Jahr.
Bernhard Matzel, Redaktionsleiter
Stiftung Marburger Medien
Diesen und weitere Artikel finden Sie unter
www.marburger-medien.de
DGD NET 03/2014 · SEITE 2
Menschen im DGD
Dr. Marcus Albert
Zur Person: Dr. Marcus Albert
(46) ist Chefarzt der Thoraxchirurgie in der Lungenklinik Hemer.
Er ist verheiratet, Vater
zweier Töchter und lebt
in Dortmund.
Was motiviert Sie und
macht Ihnen an Ihrer
Arbeit am meisten Freude? Der „Dienst am Menschen“ und eine verantwortungsvolle, spannende Tätigkeit.
Was schätzen Sie an der Einrichtung, in der Sie tätig sind? Die
enge Zusammenarbeit in einem
kompetenten Team, kurze Wege
bei interdisziplinären Frage-
stellungen, die Tatsache, dass
sämtliche Diagnostik am Hause
verfügbar ist.
Welches Buch (kein
Fachbuch!) haben Sie
als letztes gelesen? Stephen Hawking „Das Universum in der Nußschale“.
Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: „Der beeindruckenste
Mensch der Geschichte für mich
und mein Leben ist… Leonardo
da Vinci.“
Ihr Lebensmotto? „Werde glücklich!“ (nach John Lennon)
Was macht eigentlich …
Heinz Neureder
Zur Person: Heinz Neureder (85) ist dem DGD
seit 1947 verbunden. Als
gelernter Industriekaufmann absolvierte er zunächst die theologische
Ausbildung in Tabor. Danach war er in der Steuer- und Wirtschaftsabteilung
und der Abteilung Krankenhauswesen in der DGD-Hauptstelle
tätig, zuletzt als leitender Verwaltungsdirektor des DGD e.V.
und seiner Krankenhaus-GmbH.
Heinz Neureder ist verwitwet und lebt in Marburg.
Sie sind dem DGD seit
1947, damals waren Sie
18, verbunden. Wie kam
es dazu? Eines meiner
eindrücklichsten Erlebnisse vor
meiner Zeit im DGD war meine
Bekehrung zu Jesus nach dem
schrecklichen Weltkrieg 1945.
Jesus hat mir meine Sünde vergeben und mein Leben vom Ver-
DGD-Ausbildung
Das Fachseminar für
Altenpflege Bleibergquelle
(Velbert) – Im Jahr 1988 startete der erste Kurs mit
30 Auszubildenden im Fachseminar für Altenpflege
Bleibergquelle in Velbert.
Die Verschiedenartigkeit der
Kursteilnehmer ist einzigartig und gleichzeitig herausfordernd. Die Altersspanne reicht
von 16 – ca. 50 Jahren. Manche
kommen direkt von der Schule,
andere haben schon jahrelang
in einem Beruf gestanden. Es
gibt Schüler, die in ihrem Heimatland ein Hochschulstudium
absolviert haben, damit aber auf
dem deutschen Arbeitsmarkt
keine Chancen haben. Frauen
mittleren Alters sehen im Pflegeberuf noch einmal eine neue
Chance nach der Familienphase
in die Berufswelt einzusteigen,
– manchmal als „Traumberuf“
tituliert, den man schon früher
ergreifen wollte, die Eltern aber
dazu drängten „etwas Anständiges“ zu lernen.
Nicht nur äußere Rahmenbedingungen haben sich in den zurückliegenden 26 Jahren verän-
Willkommen im DGD: Christine Wagner
Zur Person: Christine
Wagner (39) ist Juristin und arbeitet als
Direktionsassistentin
in der DGD-Hauptstelle
in Marburg. Mit ihrem
Mann und drei Kindern
lebt sie in Fronhausen.
Seit wann arbeiten Sie im
DGD? Seit Mai 2014 arbeite
ich in der DGD Hauptstelle in
Marburg.
Drei Dinge, die Ihnen wichtig sind? Wichtig ist mir vor
allem das Wohlergehen meiner Familie und die Zeit, die
ich mit ihr verbringen kann.
Gesundheit und das Gefühl
glücklich zu sein, möchte ich
nicht missen in meinem Leben.
Haben Sie sich bewusst
für eine diakonische Einrichtung entschieden?
Wegen meiner familiären
Situation hab ich mich
bewusst für die Stelle
der Direktionsassistentin entschieden und bin
glücklich meine Entscheidung in
dieser Form getroffen zu haben.
Was hat Sie in Ihrer Zeit seit
Dienstantritt am meisten überrascht / erfreut? Die Herzlichkeit mit der ich empfangen worden bin, hat mich erfreut.
Überrascht hat mich die Tatsache, dass ich von meinen Kollegen nicht nur als Mitarbeiterin
wahrgenommen werde, sondern ein darüber hinausgehendes Interesse an meiner Person
und meiner Familie besteht.
derben erlöst. Es dauerte nicht
lange, dass ich innerlich immer
wieder erinnert wurde, meinen
Beruf aufzugeben und in den
Dienst des Reiches Gottes zu
treten. Ich habe um Klarheit gebetet und beim täglichen Lesen
der Losungen der Brüdergemeine für das Jahr 1947 schlug ich
eines Morgens irrtümlich eine
verkehrte Seite auf und las zu
meiner großen Überraschung
Haggai 2, 23: „Ich will dich
nehmen, spricht der Herr, und
dich wie einen Siegelring halten,
denn ich habe dich erwählt.“
Jetzt war mir mein Weg klar
und ich bin nach meiner Bewerbung im November 1947 im
Seminar für Innere und Äußere
Mission Tabor in Marburg eingetreten.
dert, auch die fachlichen Inhalte
wurden immer wieder an die
jeweiligen Anforderungen in der
Altenpflege angepasst. Die Zahl
der schwerstpflegebedürftigen
und dementen Bewohner ist
während der letzten Jahre stark
gestiegen. Deshalb ist eine
umfassende Vermittlung von
Kenntnissen und Fähigkeiten im
medizinisch-pflegerischen Bereich von zunehmender Bedeutung und nimmt einen großen
Teil der Ausbildung ein. Aber
auch die sozialpflegerischen Aspekte kommen nicht zu kurz.
fachlichen Qualifikation die persönliche Zuwendung und den
wertschätzenden Umgang mit
den alten Menschen.
Unser Anliegen ist es nicht nur
Wissen zu vermitteln, sondern
auch Einstellungen zu prägen.
Wir wollen unseren Auszubildenden die Voraussetzungen
mit auf den Weg geben, dass
sie Verantwortung für das eigene Handeln und für die zu
betreuenden Menschen übernehmen können. Der Pflegealltag erfordert neben einer hohen
Was sind die auffälligsten Veränderungen im DGD zu damals?
Eine deutliche Abnahme der
Zahl der Diakonissen einige Jahre später.
Leben Sie im Ruhe- oder (Un-)
Ruhestand? Seit 20 Jahre lebe
ich im Ruhestand.
Wenn wir als Lehrerkollegium
eine Haltung der Zuwendung
und Wertschätzung vermitteln
wollen, sind wir selbst auch
gefragt, glaubwürdig zu leben,
dass die Schüler diese Zuwendung und Wertschätzung auch
von uns erfahren. Das ist für
uns ein ständiges Übungsfeld.
Wir freuen uns, wenn Rückmeldungen uns bestätigen, dass
es auch gelingt! Als Geschenk
empfinden wir, dass wir als
Dozententeam alle „an einem
Strang ziehen“ und uns trotz
aller Unterschiedlichkeit gegenseitig unterstützen und ermutigen. Eine wichtige Rolle spielt
sicher in diesem Zusammenhang auch, dass die Motivation
der Lehrkräfte für ihre Tätigkeit
der persönliche christliche Glaube ist.
Das Arbeitsklima in der Hauptstelle empfinde ich als sehr
verbindlich.
Was am meisten herausgefordert? Meine größte Herausforderung besteht darin Familie
und Beruf „unter einen Hut“ zu
bekommen. Unsere drei Kinder
sind alle noch klein. Beiden
Aufgaben zu 100 Prozent gerecht zu werden, fordert von
jedem Familienmitglied einen
eigenen Anteil.
Womit kann man Ihnen eine
große Freude machen? Mit einem guten Gespräch und einem kalten Glas Weißwein an
einem lauen Sommerabend.
Ich bin beeindruckt von Menschen, die eine interessante
Geschichte zu erzählen haben.
Wodurch fühlen Sie sich dem
DGD noch verbunden? Durch
die Schwestern und Brüder, die
noch im Dienst sind und durch
die „Ruheständler“.
Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: „Ich wünsche
dem DGD … seinen Diakonissen-Mutterhäusern und dem
Brüderhaus Tabor, dass sich
wieder viele junge Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu in den
Dienst des Reiches Gottes rufen
lassen.
Das Fachseminar in Kürze
Angebotene Ausbildungen:
·3 j. Altenpflegeausbildung (ca. 80 TN)
·1 j. Altenpflegehilfeausbil-
dung (ca. 20 TN)
Dozenten:
·3 hauptamtliche Lehrkräfte
·4 Honorarkräfte
Kooperationspartner:
·ca. 70 stat. und amb.
Altenpflegeeinrichtungen
Was ist in Zukunft zu erwarten?
Zurzeit herrscht ein Mangel an
examinierten Altenpflegekräften
und nach Aussage von Experten
wird der Bedarf nach qualifiziertem Fachpersonal noch weiter
steigen. Für unsere Auszubildenden bedeutet das, dass sie
einen Beruf mit einer gesicherten Perspektive erlernen.
Diakonisse Birgit Behrens
Leiterin des Fachseminars für Altenpflege
Bleibergquelle,
Velbert
Ausbildung
in Theorie
und Praxis
SEITE 3 · DGD NET 03/2014
Die füreinanderdasein GmbH (FDS)
tungsleitung und dem Einrichtungsfürsprecher (als Alternative zum Einrichtungsbeirat).
Seit letztem Jahr tagt regelmäßig quartalsweise der Angehörigenstammtisch, an dem auch
Bewohner und Betreuer teilnehmen. Unsere Haus-/Heimärztin
visitiert alle Bewohner einmal
wöchentlich und ist innerhalb
der Praxiszeiten ansprechbar
und rufbereit.
wohnt. Bei Einzug war Herr Lamby antriebslos, hatte enorme
Schwierigkeiten beim Schlucken
und Sprechen und wurde vorwiegend über Sonden ernährt.
Herr Lamby ist künstlerisch sehr
begabt, er malt und zeichnet,
aber in der Anfangsphase war
er sehr lustlos. Heute spricht er
sehr deutlich, kann normal essen und zeichnet wieder (siehe
Bild). Sein Ziel ist es, wieder
nach Hause zu gehen. Wir arbeiten daran, dass dies hoffentlich
gelingt. Auch wenn wir Herrn
Lamby sehr ungern als Bewohner verlieren.
Derzeit haben wir 16 Bewohner. Einer davon ist Albert Lamby, der seit Mitte 2013 bei uns
Alexandra
Höfling-Staal
Einrichtungsleitung der FDS
Einblicke in die Intensivpflege Sachsenhausen
(Frankfurt a.M.) – Die füreinanderdasein GmbH ist eine Pflegeeinrichtung für
ausschließlich dauerbeatmete Menschen ab dem 18. Lebensjahr. Die dauerhafte
Abhängigkeit von einer maschinellen Beatmung steht häufig in Kombination mit schwer
gestörter oder fehlender Mobilität, Kommunikations- sowie Selbstversorgungsfähigkeit.
Vor zweieinhalb Jahren in einem neu errichteten Gebäude eröffnet, verfügt die
Pflegeeinrichtung heute über insgesamt 30 Beatmungsplätze.
Wir sind eng mit unserem
Kooperationspartner dem Krankenhaus Sachsenhausen vernetzt, welches sich direkt gegenüber unserer Einrichtung
befindet. Aufgrund des hohen
Anteils an Behandlungspflege
beschäftigen wir ausschließlich examinierte Pflegefachkräfte. Diese
erhalten neben umUnser Bewohner,
Herr Lamby
Ein Bild von Herrn Lamby
fangreicher innerbetrieblicher
Fortbildung, die Basisqualifikation in außerklinischer Beatmung. Gepflegt wird im Haus
nach dem Bezugspflegekonzept.
Neben den Pflegeteams kommen
Therapeuten zum Einsatz, wie
Logo-, Ergo- und Physiotherapeuten, sowie eine Alltagsbegleiterin.
Für wache Bewohner gibt es
ein umfangreiches Angebot in
der sozialen Betreuung. Neben
Kreativgruppen gibt es jeden
Freitag die „Backgruppe“, die
Köstlichkeiten zaubert, in deren
Genuss alle kommen, die essen
können. Eine Bewohnerzeitung
erscheint monatlich. Spaziergänge bzw. Spazierfahrten zum
nahe gelegenen Main- und Museumsufer sind möglich.
Besucher sind jederzeit willkommen, es gibt keine festen
Besuchszeiten.
Für die Angehörigen und Bewohner gibt es regelmäßige
Sprechzeiten bei der Einrich-
Die füreinanderdasein GmbH
10 Jahre Quellenhof
Schon mal ein Pferd erschnuppert?
(Velbert) – Es könnte Ihr Leben verändern! Auf dem Quellenhof in der Bleibergquelle
nutzen wir unsere Pferde, um Menschen gezielte Lebenshilfe zu geben. Das Pferd hat
eine faszinierende Ausstrahlung auf viele Menschen, es steht für begehrte Werte wie
Freiheit, Kraft, Anmut, Schönheit, Schnelligkeit. Was anzieht und berührt sind aber auch
seine Sanftmut, Weichheit, Freundlichkeit, das sich gerne Berühren lassen und sein ganz
eigenes Wesen. All dies kann man zur Hilfe für Menschen nutzen, denn wenn ich ein
Pferd gut behandle, teilt es auch gerne sein Leben mit mir.
Zu uns kommen Menschen mit
Förderbedarf in körperlichen,
psychischen und pädagogischen
Bereichen. Im Umgang mit dem
Pferd kann man Selbstvertrauen
und Selbstwertgefühl aufbauen
und Selbsteinschätzung erlernen. Das Pferd nimmt mich erst
einmal so wie ich bin, mit all
meinen Macken und Kanten.
Das tut gut und kann viele innere Spannungen und Stress
lösen. Darüber hinaus fragt es
aber auch bald nach meiner
Meinung. Ein Pferd ist ein Herdentier, fragt nach Führung und
seinem Platz in der Herde. Bin
ich mit ihm zusammen, fragt
es auch mich. Es lehrt mich zu
wissen was ich will, dies klar
auszudrücken und mit Ernst für
diesen Willen einzustehen.
Mit diesen Gegebenheiten kann
ich dem Menschen über das
Pferd eine Menge Aufgaben
stellen, die ihn Fördern und
Weiterbringen. Der Vorteil: Ich
nutze das Pferd als Mittler, stehe nicht im Mensch-MenschKonflikt, mein Klient ist motiviert mit dem Pferd zu arbeiten,
etwas mit ihm zu erleben. Das,
was sich mein Klient mit dem
Pferd erarbeitet hat, nimmt er
mit in seinen Alltag. Weitere
Zielbeispiele: Förderung von
Konzentration, Reaktionsvermögen, eigenständigem Handeln,
Sprachförderung sowie Lebensqualität und Lebensfreude.
Mögliche Problemursachen sind
z.B.: Entwicklungsverzögerung,
ADHS, geistige Behinderung,
psychische Störungen, Selbstunsicherheit, Störung in der
Beziehungsfähigkeit, Autismus,
Verlust der Lebensfreude, etc.
Auf körperlicher Ebene lässt sich
durch das Sitzen auf einem Pferderücken der Gleichgewichtssinn
stärken. Ich nutze die Pferdebewegung, um Rumpf und Rückenmuskulatur zu kräftigen, Hüftstellung zu korrigieren, Laufmotorik
zu fördern, die Körperkoordination zu verbessern und einiges
mehr. Mögliche Problemursachen
sind z.B. frühkindliche Hirnschäden, spastische Lähmungen, MS
DGD NET 03/2014 · SEITE 4
oder körperliche Folgeerscheinungen durch Krankheit oder
Unfall. Es wäre an dieser Stelle
noch viel zu erzählen, denn wir
blicken auf zehn Jahre Pädagogik,
Rehabilitation und Therapie zurück und haben dies mit einem
Fest im Mai gefeiert. Viele Klienten, Freunde und Familien aus
der Nachbarschaft und der Stadt
sind gekommen, um das bunte
Programm zu genießen. Spezial
Guest war das Aktionsteam von
Sportler-ruft-Sportler, die uns
eine sehr berührende Pferdeshow boten und mit dem Finger
auf den zeigten, der als Motivator und treibende Kraft hinter allem steht: Jesus Christus.
Diakonisse Sigrun Vranken
Quellenhof Bleibergquelle,
Velbert
Irma Joubert
Das Mädchen aus dem Zug
Polen 1944. Eigentlich sollte die sechsjährige Gretel in einem Viehwaggon in
Richtung Auschwitz sitzen. Aber ihr gelingt die Flucht. In Jakob findet sie einen
Beschützer, der ihr den Besuch einer
römisch katholischen Schule ermöglicht
und sie nach dem Krieg in einem südafrikanischen Adoptionsprogramm für deutsche Kriegswaisen
unterbringt. Aber keiner darf wissen, dass sie jüdische Wurzeln
hat und bei der „römischen Gefahr“ zur Schule gegangen ist.
Der Debütroman von Irma Joubert beruht auf historischen
Fakten und zieht den Leser schon auf den ersten Seiten in
seinen Bann. Eine Buchhändlerin schreibt: „Ich bin begeistert. Was haben Sie da für eine tolle Autorin. Von den ersten Sätzen an kann man sich Gretels Lebensgeschichte nicht
mehr entziehen. Man möchte wissen, wie es weitergeht. Hoffentlich geht es gut aus, war mein einziger Gedanke, als ich
von Kapitel zu Kapitel gehechelt bin.“
Anne-Ruth Meiß, Verlagsleiterin Francke, Marburg
ISBN 978-3-86827-457-8, 480 Seiten, gebunden mit
Schutzumschlag, 17,95 €, Erstverkaufstag 19.9.2014
Herzliche Einladung
DGD-Tagungen 2015
(Marburg) – Für viele Mitarbeitenden und Diakonissen
im DGD-Netzwerk sind die DGD-Tagungen ein fester
Bestandteil ihres jährlichen Fortbildungskalenders.
Mit dem speziellen Format der
DGD-Tagungen wollen wir
•Ihnen zu verschiedenen Themen Ihrer Berufsgruppe fachspezifisches Know-How anbieten, das im beruflichen Alltag
weiterhilft.
•einrichtungsübergreifenden
Austausch mit Kolleginnen
und Kollegen im DGD-Netzwerk fördern.
•diakonisches Verständnis gemeinsam
weiterentwickeln
und über praktische Ausgestaltungsmöglichkeiten
ins
Gespräch kommen.
•Sie in aktuelle Entwicklungen
im DGD-Netzwerk mit hineinnehmen und informieren.
•Ihnen nicht zuletzt einen angenehmen Aufenthalt berei-
ten, der die Chance bietet,
einmal aus dem Alltag heraus
zu treten.
Mit der Gründung der DGDAkademie wurde das Angebot
erweitert und wird auch weiter ausgebaut. Auf der Website
www.dgd-akademie.org finden
Sie unser laufend aktualisiertes
Veranstaltungsprogramm. Herzliche Einladung an alle Mitarbeitenden und Diakonissen im
DGD-Netzwerk. Wir freuen uns
auf Sie und viele Begegnungen
im Jahr 2015.
Für das Organisationsteam
Sebastian Hasch
Leiter DGD-Akademie, Marburg
DGD-Tagungen 2015
DGD-Tagungen
01 Mitarbeitende in Pflegeberufen (1)
02 Mitarbeitende in Sekretariaten und Verwaltung (1)
03 Erzieher/innen, Lehrer/innen und Pädagogen/innen
04 Mitarbeitende in Pflegeberufen (2)
05 Bereichsleitungen Pflege und Stationsleitungen 06 Verantwortliche in der Betriebstechnik
07 Ehrenamtliche in Kliniken u. Altenheimen
08 Qualitätsmanager der DGD-Kliniken
09 Controller der DGD-Kliniken
10 IT-Leiter der DGD-Kliniken
11 Haupt- und ehrenamtliche Seelsorger/innen in Kliniken
12 Mitarbeitende in der Hauswirtschaft
13 Mitarbeitende in Pflegeberufen (3)
14 Mitarbeitende in Buchhaltung
15 Mitarbeitende in Personalverwaltung
16 Mitarbeitende in Sekretariaten und Verwaltung (2)
DatumOrt
20.-22.01. Marburg
24.-25.02. Marburg
06.-07.03. Info folgt
10.-12.03. Marburg
24.-26.03. Marburg
14.-15.04. Marburg
21.-23.04. Marburg
27.-28.04. Marburg
04.-05.05. Marburg
06.-07.05. Marburg
09.-11.06. Marburg
16.-18.06. Info folgt
15.-17.09. Marburg
22.09.
Marburg
23.09.
Marburg
29.-30.09. Marburg
DGD-Leitungs-Tagungen
17 Leitungen DGD-Gästehäuser
02.-04.02. Marburg,
Tabor
18 Ethik-Ausschüsse (Leitungen)
09.-10.02. Marburg
19Klinik-Betriebsleitungen
03.-04.03. Marburg
21Schulleiterkonferenz
06.03.
Info folgt
20 Heimleitungen u. PDL in Altenheimen, Feierabendheimen 18.-19.03. Marburg
und Sozialstationen
22DGD-Forum
06.11.
Marburg,
Ev.Halle
DGD-Begrüßungstage
23 Region Gunzenhausen
24 Region Hemer/Velbert/Lemförde – 1 25 Region Frankfurt/Oberursel – 1
26 Region Marburg/Lachen – 1
27 Region Elbingerode/Neustadt/S.
28 Region Hemer/Velbert/Lemförde – 2
29 Region Marburg/Lachen – 2
30 Region Frankfurt/Oberursel – 2
29.01.
05.03.
16.03.
24.04.
27.05.
01.10.
07.10.
08.10.
Stand: 26.8.2014
Gunzenhausen
Velbert
Frankfurt
Marburg
Elbingerode
Hemer
Marburg
Oberursel
Seit 25 Jahren: „Grüne Damen“
in der Lungenklinik Hemer:
DANKESCHÖN!
(Hemer) – Seit 25 Jahren gibt es in der Lungenklinik Hemer
für den Bereich der ehrenamtlichen Hilfe die „Grünen
Damen“ der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe (EKH).
1989 haben 14 Damen den freiwilligen Dienst in der Klinik
aufgenommen. Frau Inge König und Frau Annemarie Stock
sind seit Anbeginn dabei.
Heute besteht das ehrenamtliche
Team aus 12 Damen und einem
Herrn. Seit 1993 kümmern sich
die „Grünen Damen“ um die Patientenbibliothek in der Klinik. Die
„Grünen Damen“ sind Laien, die
ehrenamtlich, unabhängig und in
eigener Verantwortung Patientinnen und Patienten besuchen und
dabei ganz auf deren persönliche
Wünsche eingehen. Sie nehmen
sich Zeit für Gespräche, zum
Zuhören, zur Erledigung kleiner
Besorgungen und Hilfeleistungen, zu denen Hauptamtliche in
der Klinik nicht immer die nötige
Zeit und Ruhe haben. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer
sind jederzeit darum bemüht,
ein gutes Verhältnis zum ärztlichen, pflegerischen und psychosozialen Bereich in der Klinik
aufzubauen und die Kooperation
zu suchen.
Gerade den schwerstkranken
Patienten hilft oftmals ein offenes Ohr und das Gefühl,
nicht allein dazustehen mit all
den Ängsten und Sorgen, die
mancherlei Krankheit mit sich
bringt. Denn nicht immer können sich Angehörige um das
Wohlergehen kümmern. Die
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe e.
V. unterstützt ihre Mitarbeitenden durch Fort- und Weiterbildungen, sieht aber das Kapital
ihrer Helferinnen und Helfer in
der Zeit und der Zuwendung,
die sie verschenken und ihrer meist großen Erfahrung im
Umgang mit Menschen. Für die
Lungenklinik Hemer stellen die
„Grünen Damen“ eine wertvolle
Ergänzung in der Betreuung der
Patienten dar. In diesem Monat
feiern die Damen und der Herr
nun ihr 25-jähriges Jubiläum
und wurden von der Krankenhausbetriebsleitung
entsprechend würdig geehrt.
Anja Haak
QM-Beauftragte/Öffentlichkeitsarbeit
Lungenklinik Hemer
Aktionstag Gesundheit am Hebronberg
(Marburg) – Vor zwei Jahren
wurde dieser Tag nach 10-jähriger Abstinenz wieder ins Leben gerufen. Gemeinsam mit
fast allen Einrichtungen hier auf
dem Hebronberg saßen wir damals zusammen, haben geplant
und das Konzept verabschiedet. So ist auch in diesem Jahr
wieder ein buntes Programm
zustande gekommen. Im Diakonie-Krankenhaus
konnten
u.a. Blutdruck, Blutzucker und
die Lungenfunktion festgestellt
oder der „Altersanzug“ getestet werden. Auf dem Außengelände wurde die technische
Rettung eines Unfallverletzten
aus einem KFZ gezeigt und im
Mutterhaus konnte man bei
einer Tasse Kaffee und einem
Stück Kuchen entspannen. Die
verschiedenen
Einrichtungen
haben den Besuchern Einblicke
in ihre Tätigkeitsschwerpunkte gegeben und sie mit InfoVorträgen oder kulinarischen
Köstlichkeiten versorgt. Erfreut
haben wir uns an schönen Begegnungen und jeder, der wollte, konnte sich den Hebronberg
mal aus einer anderen Perspektive ansehen und sich mit
dem 50-m-Kran einen Überblick
verschaffen. Es war ein schöner
Tag und wir freuen uns bereits
heute auf die Wiederholung.
Alexandra Lieber
Direktionsassistentin
Mutterhaus Hebron
DGD-Gourmet
Änderungen vorbehalten
Gjellë me patate (Albanische Kartoffelsuppe)
Zutaten (für 3 – 4 Personen):
• 2 Stücke Schweineschnitzel
• 1 grüne Spitzpaprika
• 1 mittelgroße Zwiebel
• 4 große Kartoffeln
• 2 Karotten
• 3 EL Tomatenmark
• Butter zum Braten
• Oregano, Pfeffer und Salz
großen Topf goldgelb anbraten.
Schweineschnitzel in Stücke
schneiden, hinzufügen und
mitbraten. Kartoffeln und Karotten würfeln, beigeben und den
Topf mit Wasser auffüllen bis
alles bedeckt ist. Drei Esslöffel
Tomatenmark unterrühren und
mit Salz, Pfeffer und Oregano
abschmecken. Auf höchster Stufe aufkochen lassen und dann
weitere 15 min auf niedriger
Stufe köcheln.
Zubereitung:
Zwiebeln und Spitzpaprika würfeln und in Butter in einem
In Albanien werden alle Gerichte traditionell mit (Weiß-)Brot
gereicht.
Krankenhaus Sachsenhausen
Neuer Lotsendienst
(red. / Frankfurt a.M.) – Das Krankenhaus Sachsenhausen hat
einen Lotsendienst für Patienten und Besucher eingerichtet. Ehrenamtliche Mitarbeitende der Klinik, besser bekannt als „Grüne
Damen und Herren“, nehmen Patienten am Haupteingang in Empfang und begleiten sie z. B. auf die Station, in die Ambulanz oder
in die Radiologie. Außerdem sind sie allen Besuchern behilflich,
sich im Krankenhaus zurechtzufinden.
Ju bëftë mirë! (Guten Appetit)
Kim Anne und Johannes Kalb
leben mit ihrer Tochter Anna-Li
seit September 2013 in Albanien. Im Auftrag der Stiftung
Marburger Mission engagieren
sie sich dort v.a. für Kinder mit
Behinderung.
SEITE 5 · DGD NET 03/2014
Interview mit Dr. Joachim Drechsel
20 Jahre im DGD
Traditionen, Veränderungsprozesse, Hoffnungen
DGD-NET: Woran erinnern Sie
sich, wenn Sie an Ihren Einstieg
als Direktor des DGD im Mai
1994 denken?
Dr. Joachim Drechsel: Besonders
beeindruckt hat mich das überdurchschnittliche
Vertrauen,
das mir von vielen mir bis dahin
unbekannten Menschen entgegengebracht wurde. Einzelne
waren skeptisch: Ich war zu
jung, kam geographisch wie kirchenpolitisch aus der falschen
Richtung und hatte mit meinem
Vorschlag, die Vorbereitungszeit
auf maximal eineinhalb Jahre zu
begrenzen unwissend eine lange Tradition gebrochen.
Mit welchen Erwartungen wurde Ihnen die Leitungsaufgabe
übertragen? Sind Sie mit einem
strategischen Konzept angetreten? Das wüsste ich auch gern.
Von Beginn an war deutlich: Wir
stehen vor der vermutlich umfangreichsten Veränderungsphase in der Geschichte eines fast
(Marburg) – Seit 20 Jahren leitet Pfr. Dr. Joachim Drechsel
als Direktor die Geschicke des DGD. Anlässlich seines
60-jährigen Geburtstages sprachen wir mit ihm über seine
Zeit im DGD und seine Pläne für die Zukunft.
100-jährigen Werkes. Einzelne
hat das begeistert, nicht wenige
verschreckt. Die meisten waren
jedoch eher ahnungslos, wie das
geschehen kann – so auch ich
selbst. Es wäre vermessen gewesen, mit einem fertigen Konzept zu beginnen. Vielmehr war
es von Anfang an mein Anliegen,
dieses mit den Geschwistern in
der Verantwortung gemeinsam
zu entwickeln. Hinzu kam, dass
das erste Jahr von zwei unerwarteten Ereignissen stark geprägt
war: Während des Genozids in
Ruanda und auch danach hat
uns die Frage nach dem Weg der
Schwesternschaft stark bewegt.
Dann hat das Erdbeben im Januar 1995 in Kobe (Japan) das Mutterhaus dort zerstört.
Betrachten wir die Veränderungsprozesse des DGD. Was hat sich
in 20 Jahren geändert? Einerseits
ist der DGD vor allem in den
Bereichen Gesundheit und Ausbildung stark gewachsen, andererseits sind seit 1994 mehr als
1.500 Diakonissen verstorben.
Das Erscheinungsbild unserer
Einrichtungen hat sich dadurch
erheblich verändert. Wir haben
auch einzelne Standorte aufgegeben oder die Verantwortung an
andere übertragen. Fast überall
wurden umfangreiche bauliche
Veränderungen vorgenommen.
Organisatorisch haben wir seit
2002 mit der Gründung von Stiftungen die Leitungsstrukturen
für Tabor, die Marburger Mission
und die Marburger Medien den
längst stattgefundenen Entwicklungen angepasst. 2013 haben
wir einen ähnlichen Schritt für die
DGD-Kliniken gewagt. Außerdem
konnten wir die Weichen für eine
gute Altersversorgung unserer
Feierabendschwestern stellen.
Die Einführung des DGD-Forums
als jährlicher Leiterkonferenz mit
mehr als 100 Beteiligten und der
Mitarbeiterkongress Forum XXL
im Jahr 2011 haben wesentlich
zur Bildung des DGD-Netzwerkes
beigetragen. Das besteht aus
deutlich mehr rechtlich selbständigen Einrichtungen als der DGD
1994. Es ist einerseits ein großes
Geschenk und andererseits dem
Engagement vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Diakonissen und Angehörigen der Studien- und Lebensgemeinschaft
Tabor zu verdanken, dass wir in
vielerlei Hinsicht heute besser
zusammen arbeiten können als
vor Jahrzehnten. Auch das DGDLeitbild und unsere Führungsgrundsätze haben uns dabei unterstützt. Schließlich galt es für
mehr als 100 Leitungspositionen
Personen zu finden, die unseren
Auftrag missionarischer Diakonie
weiter verfolgen.
Welche Widerstände mussten
Sie überwinden und welche Erwartungen haben Sie nicht erfüllen können? Manche haben
eine Neubelebung der klassischen Mutterhaus-Diakonie
erwartet. Nachdem ich mich
Jahre darauf eingelassen hatte,
wurde immer klarer, dass dies
kein Weg in die Zukunft sein
wird. Jedoch bin ich weiterhin
davon überzeugt, dass gemeinsames Leben und Arbeiten um
des diakonischen Auftrages willen zukunftsfähig ist. Wie schon
beim Entstehen des DGD 1899 –
als unsere Organisationsformen
höchst zeitgemäß waren – wird
das nur in den jeweiligen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen möglich sein. Das zu
erkennen, hat sehr viel mehr
Zeit gebraucht, als ich erwartet
habe.
Dann wünschen sich manche
auch einen ganz anderen Direktor. Ich bin kein Entertainer,
mir mangelt es an Charme, andere zu umgarnen. Man hat mir
Selbstironie im Blick auf unsere Geschichte und unsere Entscheidungen übel genommen
und Ungeduld wie Zielorientierung zu Recht vorgeworfen.
Worüber ärgern Sie sich am
meisten? Wenn versucht wird,
mangelnde Fach- und Sozialkompetenz hinter selbstbewusstem frommen Auftreten zu
verbergen. Wenn Fakten, Ent-
Auszeichnung der Lungenklinik Hemer
Prädikat „Familienfreundliches Unternehmen“
Pfingstkonferenz in Velbert
(Velbert) – NeuLanden hieß es Pfingsten in der Bleibergquelle. Vor
rund 600 Teilnehmenden predigte Hartmut Steeb (Generalsekretär
der Dt. Evang. Allianz): Gott will eine
echte Beziehung zum Menschen und
keine Marionetten. Das Leben der
Dt.-Italienerin Sefora Nelson illustrierte eindrücklich die Themen: die alte
Heimat neu entdecken und sich in
der neuen Heimat einrichten. Anhand
eines Asterix-Speers zeigte Oberin Sr.
Bärbel Leopold die derzeitigen Herausforderungen der Schwestern auf. Am
Nachmittag wurden die Inspektoren des WGV (=Westdt. Gemeinschaftsverband), Frank Cherubin und Jürgen Gössl, vorgestellt. Weiter erfreute ein Konzert von Nelson, Berichte aus den Talkshows mit
Steeb, Informationen über das Mutterhaus oder Sr. Gisela Paluchs
Japanerfahrungen. Geschultes Personal vom Berufskolleg ermöglichte Aktionen christlicher Erlebnispädagogik. Parallel gab es ein
Programm für Kinder und ein Camp für Teens. Fazit der Tagung:
Besonders die Kombination aus Steeb und Nelson war gelungen.
Frank R. Edelmann
Prediger Gemeinde Bleibergquelle
Velbert
DGD NET 03/2014 · SEITE 6
(red. / Hemer) – Aufgrund seiner familienorientierten Personalpolitik konnte sich die Lungenklinik Hemer am 23. Juni
2014 über die feierliche Übergabe des Prädikats „Familienfreundliches Unternehmen“
freuen. Demnach zeichnet
sich die Lungenklinik Hemer
besonders durch flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit ei-
nes optimalen Wiedereinstiegs
in den Beruf nach Schwangerschaft oder Elternzeit sowie
durch die Möglichkeit der Kinderbetreuung durch die Stadt
Hemer als Kooperationspartner
mit der Großtagespflegestelle
„Luftikus“ aus. Die Verleihung
des Prädikats wird als Bestätigung der bisherigen Maßnahmen gesehen. Zugleich fühlt
man sich dadurch aufgefordert, weiterhin neue familienfreundliche Schritte zur Unterstützung der Mitarbeitenden
zu initiieren.
„Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist,
der Erdkreis und die darauf wohnen“ (Psalm 24,1)
eindrücklichen Gottesdienst,
der den menschlichen Umgang
mit dem Geschenk der Schöpfung anschaulich machte. Es
war ein besonderes Erlebnis,
miteinander Gott zu loben und
es war sicher nicht der letzte
Gestütsgottesdienst.
Mit Freude präsentieren
Krankenhausbetriebsleitung und Mitarbeitende der
Lungenklinik Hemer das
Zertifikat „Familienfreundliches Unternehmen“ in der
Kindertagesstätte, die die
Stadt Hemer in Kooperation
mit der Klinik betreibt.
(Friedensdorf) – Dieses Wort
aus Psalm 24 haben wir unserem diesjährigen Gestütsgottesdienst zu Grunde gelegt.
Gestütsgottesdienst? Was soll
das denn bitte sein? Zum zweiten Mal schon haben wir einen
Familiengottesdienst in der
Reithalle auf dem Fjordgestüt
Fjellhorn in Friedensdorf gefei-
ert. Ein besonderes Erlebnis für
alle, die mitgewirkt haben oder
dabei sein konnten. Kinder und
Mitarbeitende der Kirchengemeinde Friedensdorf, des Diakonissen-Mutterhauses Hebron
und der Deutsch-Norwegischen
Freundschaftsgesellschaft sowie Mitarbeitende und Pferde
vom Gestüt gestalteten einen
Diakonisse Christina
Kuhlmann
Mutterhaus Hebron,
Marburg
DGD-GESCHICHTE
Vor 100 Jahren –
Der DGD im 1. Weltkrieg
Als im August 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach, schrieb Theophil Krawielitzki seiner damals
aus 700 Diakonissen bestehenden Schwesternschaft:
„Das hat mir
Wegweisung gegeben:
Welche Personen stehen
im Fokus? Wie viel Energie
soll ich wofür einsetzen?“
wicklungen oder die jeweilige
eigene Verantwortung mit dem
Hinweis geleugnet werden, man
wolle ja lediglich auf Gottes
Handeln warten. Wenn anstehende wichtige Entscheidungen
verhindert oder neue Wege zu
Menschen aus Furcht vor der
Kritik mancher Mitchristen verweigert werden. Über vollmundigen Subjektivismus könnte
ich mich den ganzen Tag aufregen. Doch von Sr. Erna Utz habe
ich gelernt: Dazu bin ich nicht
verpflichtet.
Bevor Sie noch mehr verraten:
Wie war es möglich 20 Jahre
eine so umfassende Leitungsaufgabe wahrzunehmen? Weil
so viele Schwestern und Brüder,
Kolleginnen und Kollegen mit
angepackt haben, weil sie widersprochen und vergeben haben,
weil wir immer wieder die Ziele neu präzisieren konnten und
gemeinsam Schritte gehen. Für
dieses Geschenk bin ich überaus dankbar. Gott hat uns reicher beschenkt als ich erwartet
habe, vor allem mit Menschen,
die – wie ich selbst – zunächst
vom DGD kaum Ahnung hatten,
sich jedoch auf uns eingelassen
haben. Dass ich heute noch lebe,
hat aus meiner Sicht nur zwei
Gründe: Gottes Führung, seine
Güte und Bewahrung in unendlich vielen Begegnungen und
Sitzungen wie auf nahezu zwei
Millionen Kilometern und in besonders brenzligen Situationen.
Und meine Frau Regina durch
ihren emotionalen Beistand in
heftigen Krisen, ihre hilfreiche
wie kritische Begleitung und ihre
Bereitschaft, sich immer wieder
neu auf meist schwierige Aufgaben einzulassen.
Dass ich mit meiner ganzen Familie, mit Freunden und vielen
Weggefährten aus dem DGD und
darüber hinaus den 60. Geburtstag feiern durfte, war mir eine
große Ermutigung. Er war einer
meiner schönsten Tage.
Wie würden Sie Gottes Führung beschreiben? Der Lehrtext
der Herrnhuter Losungen an
meinem Einführungstag lautete: „Die Gesunden bedürfen
des Arztes nicht, sondern die
Kranken. Ich bin gekommen,
die Sünder zur Buße zu rufen,
nicht die Gerechten.“ (Lukas
5,31). Das hat mir Wegweisung
gegeben: Welche Personen stehen im Fokus? Wie viel Energie
soll ich wofür einsetzen?
Dann ebenso das neutestamentliche Wort der Losungen
zu meinem Geburtstag in diesem Jahr: „Der Samariter zog
zwei Silbergroschen heraus,
gab sie dem Wirt und sprach:
Pflege ihn, und wenn du mehr
ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.“
Das wohl weltweit älteste Dokument einer Pflegesatzverhandlung war mir Bestätigung
auf dem Weg unseres Klinikverbundes, ohne dass dies
eine Absage an andere DGDBereiche bedeutet.
Zum Schluss: Was erwarten Sie
von den kommenden Jahren?
Dass wir unserem Leitsatz treu
bleiben: Dankbar Gott dienen.
Für mich bedeutet das, dankbar neue Möglichkeiten nutzen und mit neuen Menschen
Neues aufzubauen. Weil Gottes
Reich im Verborgenen wächst,
könnte auch das DGD-Netzwerk
sichtbar wachsen. Entscheidend ist dabei die Grundhaltung, in der wir uns am Auftrag unseres Herrn orientieren,
nicht an Zahlen, Formen oder
Methoden. Es geht um Menschen, die die Berufung Jesu
Christi annehmen, anderen in
seinem Namen zu dienen.
Gleichzeitig werden wir in
dankbarem Rückblick und mit
Respekt Aufgaben und Arbeitsformen zu Ende zu führen haben, worauf ich übrigens bereits 1994 hingewiesen habe.
Unseren Blick möchte ich dabei auf dreierlei richten: Was
ist uns von Gott geschenkt
worden – persönlich wie im
gemeinsamen Arbeiten? Was
hat sich unerwartet entwickelt, ohne dass wir es so geplant hätten? Wo sind die Hoffnungskeime für neue Wege
der Liebe Gottes zu neuen
Menschen?
Vielen Dank Herr Dr. Drechsel!
„Was wird unsere erste Aufgabe sein in diesen ernsten Zeiten? Ganz gewiss nicht eine
lärmende und fieberhafte Begeisterung. Das ist Welt- und
Strohfeuer. Statt sich in Kriegsfieber hineinreißen zu lassen
und danach zu fragen, was man
gern tun möchte, kommt es darauf an, dass jeder an seinem
Platz in Ruhe und Gehorsam mit
vollster Hingabe einzig und allein das tut, was ihm aufgetragen ist. Jetzt heißt es: Die Augen
auf für jede Gelegenheit, den
unruhigen und betrübten Menschen das Evangelium zu bringen! Die Türen sind jetzt offen,
wie noch nie.“
Wie generell im DGD wurde also
auch der große Krieg vor allem unter dem Blickwinkel der
evangelistischen Möglichkeiten
betrachtet. Da jede Diakonisse
eine Krankenpflege-Ausbildung
besaß, wurde die Tätigkeit in
Lazaretten nun zur Hauptaufgabe der Schwesternschaft. In den
drei bestehenden Mutterhäusern in Vandsburg, Gunzenhausen und Marburg wurden Lazarette eingerichtet, und darüber
hinaus waren DGD-Schwestern
in über 30 anderen Lazaretten in Deutschland eingesetzt.
Diese Schwestern lagen Krawielitzki besonders am Herzen.
Für sie verfasste er ein paar
Grundregeln, die er „Kriegsartikel“ nannte. Darin schärfte
er den Schwestern z.B. ein, in
allen Entbehrungen zu danken,
Todesgefahren im Glauben zu
begegnen, auf keinen Fall zu
desertieren und den Glauben an
Jesus durch freie Andachten vor
den Verwundeten zu bekennen.
Erstaunlich war, dass die
Schwesternschaft trotz der
schwierigen Verhältnisse während des Krieges kräftig wuchs
und auch große Bauprojekte,
wie z.B. der Neubau des Mutterhauses Hebron 1916 durch-
geführt werden konnten. Nur
für das kleine Brüderhaus Tabor bedeutete der Krieg einen
herben Schlag, da die meisten der 27 Brüder zum Militärdienst eingezogen wurden.
Interessant ist dabei, dass die
evangelistische Grundhaltung
ihnen auch über den allgemeinen Patriotismus hinaus neue
Perspektiven eröffnete. So
schrieb ein Taborbruder 1917:
„Unser Unteroffizier sagte gestern: alle Völker beten um Sieg
und Frieden, wen soll Gott nun
erhören? Ich sagte, jedes Gebet, das sich in erster Linie um
das äußere dreht, ist kein Gebet nach Gottes Willen. In erster Linie hat Gott unsere Seele
im Auge und will, dass wir mit
ihm in Verbindung kommen.
Was nützt alles äußere, wenn
wir für die Ewigkeit verloren
gehen. Gott bekennt sich zu jedem, der sich zu ihm bekennt,
ob das Russe, Engländer, Franzose oder Deutscher ist.“
Dr. Frank Lüdke ist
Professor für
Kirchengeschichte
an der Evangelischen
Hochschule TABOR
in Marburg
Das Lazarett im Brüderhaus Tabor
DGD-LEXIKON: Was ist ein Feierabendhaus?
In unserm Feierabendhaus leben alt gewordene Diakonissen,
die nicht mehr im Arbeitsprozess stehen. Die Wohnform ist
vergleichbar mit dem betreuten
Wohnen. Jede Schwester hat ihr
eigenes Zimmer, andere Räumlichkeiten werden gemeinsam
genutzt. Der hauswirtschaftli-
che Service ist organisiert, die
Mahlzeiten werden überwiegend
zusammen eingenommen. Notwendige Pflege kann über einen
Pflegedienst organisiert werden.
Die Schwestern bringen sich je
nach Kraft in die Gemeinschaft
ein, helfen einander und stehen
sich bei. Sie treffen sich regel-
mäßig zum Beten, Bibellesen,
gottesdienstlichen Veranstaltungen und zu Feierlichkeiten.
Diakonisse
Karin Paul
Leiterin des Altenund Pflegeheims
Tannhäuser, Biedenkopf
SEITE 7 · DGD NET 03/2014
ERFAHREN
„Ich bin wie ein verirrtes und verlorenes Schaf;
suche deinen Knecht, denn ich vergesse deine
Gebote nicht.“ (Psalm 119,176)
Lektionen eines Hundehalters
Einer meiner theologischen Lehrer ist unser Hund. Sie heißt
Luna und ist weder reinrassig
noch sonderlich intelligent.
Dafür hat sie einen ausgeprägten Jagdtrieb. Wir gingen gerne
mir ihr an den Rheinuferwiesen spazieren; der einzige Ort,
wo man sie ohne Leine laufen
lassen konnte. Einmal merkten
wir nicht, wie sie plötzlich verschwunden war. Irgendwie sind
kleine Feldkaninchen für sie
interessanter als ihre eigenen
Familienangehörigen. Es folgte
eine aufwendige Suchaktion.
Wir haben alles abgegrast, Passanten befragt, Handynummern
ausgetauscht und dichte Wälder
abgesucht. Nichts half. Sie war
spurlos verschwunden.
Mittlerweile wurde es dunkel.
Ich hatte Kratzspuren von Dornenhecken und Juckreiz von
Brennnesseln. Meine Stimme
war heiser vom vielen Rufen.
Keine Ahnung, wo ich noch
suchen sollte. Mutterseelenallein fing ich an zu beten: „Herr,
zeig mir bitte, wo Luna ist!“ Die
Antwort kam prompt: „Schau
in das Gebüsch direkt vor dir.“
Misstrauisch ging ich darauf zu
und stöhnte ihren Namen. Da
sprang sie schwanzwedelnd aus
dem Gebüsch – nach fünf Stunden Suche!! Da erinnerte ich
mich an die Jesusgeschichte,
in der ein Hirte sein verlorenes
Schaf suchte und 99 andere zurückließ. Er hat alles gegeben,
damit er sein Schaf wiederfindet.
Versöhnt mit meinem Hund traten wir den Heimweg an. Ohne
Leine. Ich sprach Luna gut zu:
„Bleib schön bei mir, ich bring
dich nach Hause.“ Sie hörte
auf meine Stimme, denn mittlerweile war es stockfinster.
Doch nach 500 Metern kam
ein Feldhase vorbei und Luna
war wieder auf und davon. In
diesem Moment sprach Gott
zu mir: „Wie oft bist du mir
weggelaufen? Kaum habe ich
dich gefunden, dir Mut und
Trost zugesprochen, da wacht
in dir der Jagdtrieb auf! Lern
von deinem Hund. Vertrau
meinen Worten und lass dich
nicht von anderen Dingen ablenken.“ Gott hatte Recht. Ich
mache ihm viel mehr Mühe als
mir mein Hund. Was könnte er
stöhnen und frustriert sein?
Aber er sucht mich immer wieder – aus Liebe zu mir.
IMPRESSUM
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Redaktion: Sebastian Hasch,
Ronny Weigand, Sven Gerhardt,
Diakonisse Christine Muhr,
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Dr. Joachim Drechsel
Herstellung:
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Heerstraße 5, 58540 Meinerzhagen
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4: BILDER ARTIKEL OBEN – FÜREINANDERDASEIN GMBH; BILDER
ARTIKEL LINKS UNTEN – SR. SIGRUN VRANKEN; BUCHCOVER –
FRANCKE GMBH; SEITE 5: BILD RECHTS OBEN – LUNGENKLINIK
HEMER; BILD MITTE RECHTS – MH HEBRON; ESSEN – KIM ANNE
KALB; BILD UNTEN LINKS – KH SACHSENHAUSEN; SEITE 6: BILDER
LINKS UNTEN – GEMEINDE BLEIBERGQUELLE; GRUPPENBILD
MIT ZERTIFIKAT – LUNGENKLINIK HEMER; SEITE 7: BILDER
RECHTS UNTEN – TABOR; SEITE 8: CHOR – MH ELBINGERODE;
ÄRZTE – ALTMÜHLSEEKLINIK HENSOLTSHÖHE; CHRISTUSTAG – MH
HENSOLTSHÖHE; SEITEN 1-8: ALLE RESTLICHEN BILDER – DGD
Matthias Frey, verheiratet,
vier Kinder und einen Hund,
Direktor der
Studien- und Lebensgemeinschaft TABOR,
Marburg
Krankenhaus Sachsenhausen
„Mittendrin“ beim Landesfest im Harz
(Wernigerode) – „Bunte Stadt – buntes Land“ - das war der Slogan
beim Sachsen-Anhalt-Tag im Juli 2014 in Wernigerode. Und mittendrin das ökumenische Kirchendorf. Ob Bundesland, Stadt oder der
Glaube – alle zeigten Farbe. So entdeckten Besucher das „bunte
Gesicht“ von Kirche mit ihren Menschen, Info-Ständen, Aktionen
sowie kulturellen und geistlichen Veranstaltungen. Als „Diakonie
Elbingerode“ waren wir präsent – eine Chance für Gäste, unsere
Bereiche Schule, Krankenhaus, Mutterhaus, Freizeitbereich und
Buchhandlung kennen zu lernen... sogar mit Erfolg: „Ich habe noch
nie etwas gewonnen“ – sagt die 77-jährige Quizgewinnerin glücklich
am anderen Ende der Leitung und freut sich über den Gutschein im
Gästehaus. Passend zum Thema zeigten sich die Diakonissen bei
ihrem musikalischen Auftritt mit bunten Schals. Mit einem bunten
Mix aus Chorälen, Taizé-Gesängen, israelischer Musik und neuen
geistlichen Liedern brachten sie Gottes Botschaft „unters Volk“ und
nahmen die Zuhörer mit hinein. „Flagge“ zu zeigen und „Farbe zu
bekennen“ – das war das Ziel vieler Gemeinden beim Landesfest
und ist gemeinsam wunderbar
gelungen.
Diakonisse Andrea
Kammer
Öffentlichkeitsarbeit
Mutterhaus Elbingerode
Mutterhaus Hensoltshöhe
Auch wir waren dabei, am Christustag 2014!
(Stuttgart) – Unter dem Motto „Teil seiner Geschichte“
trafen sich am 19. Juni 2014
über 21.000 Christen aus ganz
Deutschland auf dem Gelände
der Mercedes-Benz Arena in
Stuttgart, um gemeinsam Gott
zu feiern. Seit 1956 findet der
Christustag in Baden-Württemberg jedes Jahr an Fronleichnam statt. Neben der beeindru-
DGD NET 03/2014 · SEITE 8
ckenden
Hauptveranstaltung
bei bestem Sonnenschein und
dem XXL-Gottesdienst mit Dr.
Roland Werner, Dr. Michael Diener, Maggie Gobran, der Mutter
Teresa von Kairo, CDU-Fraktionschef Volker Kauder, Margot
Käßmann, Comedy-Star Markus
Majowski und vielen weiteren
bekannten Personen, hatten die
Besucher an zahlreichen Präsentationsständen auf dem
Außengelände des Stadions die Möglichkeit, sich
über Organisationen, Initiativen und Aktionen zu
informieren. Und auch
wir waren dabei: Am
Infostand des Gemein-
Namenswechsel
Altmühlseeklinik Hensoltshöhe
(Gunzenhausen) –Im Juli 2014 erhielt das Sanatorium Hensoltshöhe einen neuen Namen: Altmühlseeklinik Hensoltshöhe. Mit den
Namensbestandteilen „Altmühlsee“ und „Hensoltshöhe“ verbindet
der neue Klinikname zwei bekannte Markenbegriffe. Zum einen
weist er auf die besondere örtliche
Lage und Verankerung der Klinik im
fränkischen Seenland hin und integriert gleichzeitig die Identität der
Hensoltshöhe als feste Größe unter
den diakonischen Einrichtungen. Die
Umbenennung der Klinik steht dabei
im Zusammenhang mit einer inhaltli(v.l.) Neu in der Altmühlsee- chen und personellen Weiterentwickklinik: Der ärztliche Direktor lung: Zukünftig wird besonders der
psychosomatische und onkologische
Dr. med. Friedbert Herm
Arbeitsbereich der Klinik ausgebaut.
und sein Kollege Dr. med.
Die Weiterentwicklung geht zudem
Joachim Schnürle)
mit einer räumlichen Erweiterung
durch das Haus Bethanien ab Oktober 2014 einher. Weitere Informationen sind unter www.altmühlseeklinik.de zu finden.
Timotheus Hübner
Kommunikation und Fundraising
Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhaus Hensoltshöhe
schafts-Diakonissen-Mutterhauses Hensoltshöhe kamen gute
Kontakte und viele Gespräche
über die Arbeitsbereiche und
Einrichtungen der Hensoltshöhe
zustande. Die kostenlosen Äpfel
und Getränke an unserem Stand
waren der absolute Renner unter den Veranstaltungsgästen.
Übrigens: Wer im kommenden
Jahr dabei sein möchte, sollte
sich diesen Termin schon vormerken. Der Christustag 2015
findet statt an Fronleichnam,
04. Juni 2015 im Rahmen des 35.
Evangelischen Kirchentags!
Timotheus Hübner
Kommunikation
und Fundraising
Gemeinschafts-DiakonissenMutterhaus Hensoltshöhe
Neuer Seelsorger
berufen
(Frankfurt a.M.) – Mit Andreas Konrad
(Foto) hat das Krankenhaus Sachsenhausen zum 1. Juli
2014 wieder einen
neuen Seelsorger. Herr
Konrad tritt die Stelle
der im vergangen Jahr
verstorbenen Oberin
Schwester
Johanna
Achenbach an. Andreas Konrad ist 53
Jahre, verheiratet und hat 3 Kinder. Vor
seiner neuen Tätigkeit als Krankenhausseelsorger war er zuletzt 14 Jahre
als Prediger in den beiden Gemeinden
Röhrsdorf und Burgstädt (Sachsen) tätig. Die Direktion, alle Mitarbeitenden
sowie die Schwesternschaft wünschen
Herrn Konrad Gottes Segen, Freude
und Kraft für den Dienst.
Ronny Weigand
Diakon, Profilentwicklung
Krankenhaus
Sachsenhausen, Frankfurt a.M.
TERMINE
Montag, 22.09.2014 – 24.09.2014
DGD-Tagung für Mitarbeitende in
der Hauswirtschaft
DGD-Hauptstelle, Marburg
Montag, 29.09.2014 – 01.10.2014
DGD-Tagung für Mitarbeitende in
Pflegeberufen 2
DGD-Hauptstelle, Marburg
Mittwoch, 08.10.2014
DGD-Begrüßungstag für
neue Mitarbeitende –
Region Marburg/Lachen 2
DGD-Hauptstelle, Marburg
Donnerstag, 09.10.2014
DGD-Begrüßungstag für
neue Mitarbeitende –
Region Frankfurt/Oberursel 2
Klinik Hohe Mark, Oberursel
Weitere Informationen
ww.dgd-akademie.org
Donnerstag, 23.10.2014
DGD-Begrüßungstag für neue
Mitarbeitende – Region Hemer/
Velbert/Lemförde 2
Lungenklinik Hemer
Freitag, 07.11.2014
DGD-Forum (Leiterkonferenz)
Hebron – Evangeliumshalle,
Marburg
Dienstag, 11.11.2014 – 12.11.2014
DGD-Tagung für Mitarbeitende
in Buchhaltung
DGD-Hauptstelle, Marburg
Dienstag, 18.11.2014 – 19.11.2014
DGD-Tagung für Mitarbeitende
in der Öffentlichkeitsarbeit
DGD-Hauptstelle, Marburg
Dienstag, 18.11.2014 – 19.11.2014
DGD-Tagung für Mitarbeitende
in Personalverwaltung
DGD-Hauptstelle, Marburg