Das Diakonie-Krankenhaus Elbingerode
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Das Diakonie-Krankenhaus Elbingerode
ERSTAUNT ERLEBT EINE EINRICHTUNG IM DGD-NETZWERK Das DiakonieKrankenhaus Elbingerode Seite 1 ERKLÄRT DR. JOACHIM DRECHSEL DGD-GESCHICHTE 20 Jahre im DGD: Traditionen, Veränderungsprozesse, Hoffnungen Seite 6 Der DGD im ersten Weltkrieg Seite 7 Ausgabe 3/2014 NETZWERK DEUTSCHER GEMEINSCHAFTS-DIAKONIEVERBAND nicht immer läuft alles nach Plan. Nur zu gut kennen wir Tage, vielleicht Wochen und Monate, die uns nicht gefallen. Wir hatten uns das Leben einfacher, gesünder, leichter und fröhlicher vorgestellt. Als Christen bleiben uns Fehlentscheidungen, Krankheit oder sogenannten „Schicksalsschläge“ nicht erspart. Unser Leben und unsere Arbeit Gott zur Verfügung stellen zu wollen erspart uns weder Krisen noch die Erfahrung mit den eigenen Möglichkeiten ans Ende gekommen zu sein. Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Psalm 73,23.24 ERFAHREN © F. HAUBNER Lektionen eines Hundehalters Seite 8 tungen wie konfessioneller Krankenhäuser im Zuge der damaligen Verstaatlichungen in der DDR-Zeit. Bis 1966 wurden die Patienten ausschließlich von ausgebildeten Diakonissen und einem Taborbruder betreut. Mit der Krankenpflegeschule und der praktischen Anleitung der Krankenpflegeschüler auf den Stationen entstand neben der medizinischen Versorgung der Patienten, die pflegerische Ausbildung junger Menschen. EINE EINRICHTUNG IM DGD-NETZWERK Das Diakonie-Krankenhaus Elbingerode (Elbingerode) – Im Jahr 1939 erreichte den im Mutterhaus arbeitenden Arzt Dr. Christof Gründler die Aufforderung, in Elbingerode ein Lazarett einzurichten. Im Diakonissen-Mutterhaus (zwei Etagen) und in weiteren Gebäuden im Gelände wurde zunächst für 300, dann für 500 Betten Platz geschaffen. Mit dem Abzug der amerikanischen Besatzungstruppen 1945, dem Abtransport der Verwundeten und der Übergabe Elbingerodes an die russische Besatzung wurde das Lazarett aufgelöst. Danach kam vom Kreiskrankenhaus Wernigerode der Hilferuf an die Mutterhausleitung, eine Ausweichstation einzurichten. Ab 1. März 1947 arbeitete das „Hilfskrankenhaus“ unter eigener Regie. Dr. August Sinning leitete die Abteilungen Chirurgie (im 2.Stock des Mutterhauses), Innere und die Entbindungsstation. Später folgte die Einrichtung des Labors, der Röntgenabteilung und der Chirurgischen Ambulanz. Die Eingliederung des DiakonissenMutterhauses und des Krankenhauses „Neuvandsburg“ in das Diakonische Werk Ost in Berlin verhinderte die Schließung „privater“ Einrich- Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Schwestern und Brüder, Erweiterung der Medizinischen Versorgung Durch die Profilierung der umliegenden Krankenhäuser in den 70er Jahren suchte die Mutterhausleitung ebenfalls nach neuen Möglichkeiten der medizinischen Versorgung. Dabei sollte es um die Hilfe für psychisch Kranke gehen. Am 1. Mai 1976 begann diese Arbeit zunächst ambulant mit dem Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Dr. Klaus-Herbert Richter. Schon damals zeichnete sich ab, dass Suchtpatienten eine wichtige Zielgruppe werden sollte. Am 1. September 1981 begann Dr. Martin Steinbach als weiterer Arzt der Inneren Abteilung. Sein Anliegen war es, eine psychotherapeutische Behandlung in einem bewusst christlichen Umfeld aufzubauen, da viele innere Erkrankungen eine seelische Ursache haben. Daraus Noch schlimmer wird es, wenn wir in solchen Situationen anfangen zu vergleichen. Warum geht es anderen (scheinbar) so viel besser? Warum gelingt ihnen, was uns trotz Bemühungen und eigener Frömmigkeit versagt bleibt? Diese uralte Erfahrung wird in Psalm 73 beschrieben. Der Autor ist erheblich irritiert: Warum geht es Menschen gut, die ganz offensichtlich Gott nicht vertrauen? Und warum geht es mir (bzw. uns) so viel schlechter? Lohnt es sich noch, nach Gottes Maßstäben zu leben? Zweifel keimen auf, nicht nur bei uns sondern auch bei vielen Christen, die aktuell Vertreibung und Verfolgung erleben. Der Psalmist kennt viele bedrückende Beispiele. Nachdem er sie alle aufgezählt und sich alles von der Seele geredet hat, kommt er zu dem überraschenden Ergebnis: „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.“ Wieso diese Wende? Im Gebet rückt das Ziel des Lebens wieder in den Blick. Es geht um mehr als unsere irdische Existenz. Am Ende ist nicht einfach Schluss, vielmehr erwartet uns Gott. Ohne das Ziel der Ewigkeit bleiben uns viele Alltagserfahrungen unverständlich. Dass uns Gott bei der Hand nehmen will und einen Rat für uns hat, damit wir auf einem guten Weg zum eigentlichen Ziel bleiben, ist ein besonderes Geschenk. Das bedeutet auch: Er zeigt uns Wege auf, nötigt uns jedoch nicht, sie zu gehen. Nicht selten tragen wir zu den Verwirrungen unserer Biographie selbst bei. Unserem himmlischen Vater dürfen wir vertrauen. Er will, dass wir das Lebensziel erreichen. Vor ihm dürfen wir alle unsere Zweifel ausbreiten und es lohnt sich, dann vom „Ende“ her zu denken. Ihr SEITE 1 · DGD NET 02/2012 Betten und Kapazitäten Diakonie-Krankenhaus Elbingerode Medizinische Rehabilitation Sucht Innere Medizin Psychiatrie Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie Tagesklinik Psychosomatik und Psychotherapie OP-Saal um 1947 im benachbarten Diakonissen-Mutterhaus. entstand am 1. September 1985, innerhalb der Inneren Medizin, eine psychotherapeutische Station mit 15 Betten. Neuorientierung im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands Die Wiedervereinigung Deutschlands bedeutete auch für das Krankenhaus „Neuvandsburg“ in Elbingerode eine Neuorientierung. Am 10.12.1990 wurde die eigenständige Diakonie-Krankenhaus „Neuvandsburg GmbH“ gegründet, mit den Standorten Elbingerode, den Einrichtungen des späteren Therapieverbundes Sucht in Wernigerode, Blankenburg und Rübeland und dem Ev. Fachkrankenhaus für Atemwegserkrankungen in Neustadt/Südharz. Um in der sich veränderten medizinischen Landschaft eine bleibende und tragfähige Basis zu haben, musste das vorhandene Leistungsspektrum neu bedacht werden. Weiterhin sollten die medizinisch-pflegerischen Bereiche, verbunden mit dem Diakonischen Auftrag, erhalten und erweitert werden, um auf einer wirtschaftlichen Basis den Fortbestand der Krankenhäuser zu gewährleisten. Die daraus wachsende Bettenzahl von 215 im Jahr 1991 auf 400 Betten im Jahr 2010 ermöglichte es auch, für die Harzregion viele Arbeits- Diakonissen mit den Patienten im damaligen Lazarett. plätze zu schaffen. Von 167 Mitarbeitern 1991 wuchs die Zahl der Beschäftigten in der GmbH auf 400 im Jahr 2010 an. Seit dem 1. September 2000 lautet der offizielle Name „DiakonieKrankenhaus Harz GmbH“. Neubau des Akuthauses statt, der Platz für 72 stationäre Patienten bietet und in dem sich heute unter anderem die Abteilungen der Psychosomatik und Psychotherapie, der Inneren und der Psychiatrie befinden. Weitere Profilierung der Arbeit in Elbingerode Der Neubau des Funktionshauses schuf ab Juni 1992 neue räumliche Möglichkeiten, u.a. für die Mitarbeitercafeteria. Um die Suchtkrankenarbeit kontinuierlich zu gestalten, begannen im Sommer 1995 die Arbeiten für die neue Rehaklinik mit 132 Betten. Die Therapie für Patienten mit Alkohol- , Drogen- und Medikamentenabhängigkeit umfasst Rehabilitationsdiagnostik, Medizinische Rehabilitation, Suchtund Psychotherapie bis hin zu berufsintegrierende Maßnahmen. Einmal jährlich findet über ein Wochenende das Treffen für ehemalige Patienten statt. Im Jahr 2004 wurde zusammen mit dem Harzklinikum in Wernigerode die Medizinisches Zentrum Harz GmbH gegründet. In Elbingerode entstand das Ärztehaus Oberharz mit vier Hausarztpraxen, der Kurzzeitpflege mit zehn Betten, der Tagespflege für Senioren, der Diabetesberatung, dem Hörgeräteakustiker, der medizinischen Fußpflege sowie der Bodfeld-Apotheke. Ergänzt wird das Angebot durch die PIA (Psychiatrische Institutsambulanz) und die psychotherapeutische und neurologische Sprechstunde sowie die ambulante Ergotherapie und ambulante Physiotherapie des Krankenhauses. Parallel zur stationären Behandlung entstand der Therapieverbund als Netzwerk für Suchtkranke, vom Erstkontakt in der Beratungsstelle, der stationären Behandlung (Entgiftung und Rehabilitation) bis zur Nachsorge. Im November 1996 kam als neuer Service der Häusliche Pflegedienst für den Oberharz hinzu. Ende der 90er Jahre fand ein Seit 2006 wurde die Praxis für Ergotherapie kontinuierlich ausgebaut. Die therapeutischen Möglichkeiten umfassen Erkrankungen in den Bereichen Neurologie, Orthopädie, Pädiatrie, Geriatrie und psychische Erkrankungen. Um eine verbesserte interne Zusammenarbeit für die Patienten mit Suchterkrankungen zu erzielen, wurden 2008 2006 Mahnmal Sucht Nach 30 Jahren Suchtarbeit mit ihren Anfängen im Diakonissen-Mutterhaus und dem heutigen Schwerpunkt im Suchtmedizinischen Zentrum des Diakonie-Krankenhauses, wurde am 9. Juni 2006 das „Mahnmal gegen Sucht“ eingeweiht. Es enthält eine Grafik und das Bibelwort „Ich lebe und ihr sollt auch leben“. Es dient als Zeichen für diejenigen, die die Sucht bezwingen, aber auch für die, die ihr erlegen sind und als Ermutigung für die Mitarbeiter in ihrem Dienst. Vorträge im Rahmen der jährlichen Herzwoche für die Bevölkerung. 232 132 40 26 18 16 Betten Betten Betten Betten Betten Betten Diakonie-Seniorenzentrum Friede Kurzzeitpflege Tagespflege für Senioren Vollstationäre Pflege 71 10 12 49 Betten Betten Betten Betten Komplementäre Einrichtungen Adaption SOS-Wohnen Übergangswohnheim „Haus Waldhof“ Wohnheim „Heiligenstock“ Tagesstätte Wernigerode Betreutes Wohnen für Suchtkranke 118 Plätze 7 Plätze 3 Plätze 15 Plätze 24 Plätze 19 Plätze 50 Plätze das Suchtmedizinische Zentrum und der Arbeitskreis „Betriebliche Suchtkrankenhilfe Harz“ als fachliche Hilfe für betriebliche Suchthelfer gegründet. Als Erweiterung der Behandlung für Menschen mit Suchterkrankungen startete im Juli 2009 die Möglichkeit der Adaption. Sie ist die zweite Phase der Medizinischen Rehabilitation nach einer abgeschlossenen klinischen Behandlung und umfasst eine Zeit von 12 bis 16 Wochen. Durch die Verwaltungskooperation (seit 2010) mit dem DiakonissenMutterhaus können im Bereich Personalwesen und Finanzbuch- haltung die Aufgaben zentral bearbeitet werden. Auf dem Gelände des Diakonissen-Mutterhauses entsteht gegenwärtig das Diakonie-Seniorenzentrum Friede. Hier wird in Zukunft der komplette Pflegeverbund mit der Kurzzeitpflege, der Tagespflege, dem Häuslichen Pflegedienst und neu einer Vollstationären Pflege für die Diakonissen im Feierabend und Senioren sein Wirkungsfeld haben. Matthias Schüler Öffentlichkeitsarbeit Diakonie-Krankenhaus Harz GmbH, Elbingerode Mitarbeiterinnen der Suchtberatungsstelle in Wernigerode in der Fußgängerzone am Aktionstag zur Glücksspielsucht. Herzenswünsche Nicht nur für Verliebte, Verlobte und glücklich Verheiratete ist dieses hübsche Kreativprodukt ideal geeignet, um Sympathie und dankbare Nähe zum Ausdruck zu bringen. Die aktuellen „Herzenswünsche“ der Stiftung Marburger Medien sind ein idealer Gruß, um Dankbarkeit für gute und hoffnungsvolle Beziehungen zu vermitteln. Mit dem süßen Inhalt eines Tütchens leckerer Weingummiherzen (Weingummi steht übrigens auf der männlichen Süßigkeiten-Beliebtheitsscala ganz oben) öffnet sich mit Sicherheit das eine oder andere Herz. Darüber hinaus kommen im Text dieser Karte unter den Stichworten „Ich danke dir …!“ und „Ich wünsche dir“ noch ein paar einprägsame Gedanken zum Thema „Miteinander ein gutes Leben gestalten“ zur Sprache. Das passt auch für Dienstgemeinschaften, Familientreffen, für Freundinnen und Freunde, für den Hochzeitstag und andere besondere Anlässe im Jahr. Bernhard Matzel, Redaktionsleiter Stiftung Marburger Medien Diesen und weitere Artikel finden Sie unter www.marburger-medien.de DGD NET 03/2014 · SEITE 2 Menschen im DGD Dr. Marcus Albert Zur Person: Dr. Marcus Albert (46) ist Chefarzt der Thoraxchirurgie in der Lungenklinik Hemer. Er ist verheiratet, Vater zweier Töchter und lebt in Dortmund. Was motiviert Sie und macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Freude? Der „Dienst am Menschen“ und eine verantwortungsvolle, spannende Tätigkeit. Was schätzen Sie an der Einrichtung, in der Sie tätig sind? Die enge Zusammenarbeit in einem kompetenten Team, kurze Wege bei interdisziplinären Frage- stellungen, die Tatsache, dass sämtliche Diagnostik am Hause verfügbar ist. Welches Buch (kein Fachbuch!) haben Sie als letztes gelesen? Stephen Hawking „Das Universum in der Nußschale“. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: „Der beeindruckenste Mensch der Geschichte für mich und mein Leben ist… Leonardo da Vinci.“ Ihr Lebensmotto? „Werde glücklich!“ (nach John Lennon) Was macht eigentlich … Heinz Neureder Zur Person: Heinz Neureder (85) ist dem DGD seit 1947 verbunden. Als gelernter Industriekaufmann absolvierte er zunächst die theologische Ausbildung in Tabor. Danach war er in der Steuer- und Wirtschaftsabteilung und der Abteilung Krankenhauswesen in der DGD-Hauptstelle tätig, zuletzt als leitender Verwaltungsdirektor des DGD e.V. und seiner Krankenhaus-GmbH. Heinz Neureder ist verwitwet und lebt in Marburg. Sie sind dem DGD seit 1947, damals waren Sie 18, verbunden. Wie kam es dazu? Eines meiner eindrücklichsten Erlebnisse vor meiner Zeit im DGD war meine Bekehrung zu Jesus nach dem schrecklichen Weltkrieg 1945. Jesus hat mir meine Sünde vergeben und mein Leben vom Ver- DGD-Ausbildung Das Fachseminar für Altenpflege Bleibergquelle (Velbert) – Im Jahr 1988 startete der erste Kurs mit 30 Auszubildenden im Fachseminar für Altenpflege Bleibergquelle in Velbert. Die Verschiedenartigkeit der Kursteilnehmer ist einzigartig und gleichzeitig herausfordernd. Die Altersspanne reicht von 16 – ca. 50 Jahren. Manche kommen direkt von der Schule, andere haben schon jahrelang in einem Beruf gestanden. Es gibt Schüler, die in ihrem Heimatland ein Hochschulstudium absolviert haben, damit aber auf dem deutschen Arbeitsmarkt keine Chancen haben. Frauen mittleren Alters sehen im Pflegeberuf noch einmal eine neue Chance nach der Familienphase in die Berufswelt einzusteigen, – manchmal als „Traumberuf“ tituliert, den man schon früher ergreifen wollte, die Eltern aber dazu drängten „etwas Anständiges“ zu lernen. Nicht nur äußere Rahmenbedingungen haben sich in den zurückliegenden 26 Jahren verän- Willkommen im DGD: Christine Wagner Zur Person: Christine Wagner (39) ist Juristin und arbeitet als Direktionsassistentin in der DGD-Hauptstelle in Marburg. Mit ihrem Mann und drei Kindern lebt sie in Fronhausen. Seit wann arbeiten Sie im DGD? Seit Mai 2014 arbeite ich in der DGD Hauptstelle in Marburg. Drei Dinge, die Ihnen wichtig sind? Wichtig ist mir vor allem das Wohlergehen meiner Familie und die Zeit, die ich mit ihr verbringen kann. Gesundheit und das Gefühl glücklich zu sein, möchte ich nicht missen in meinem Leben. Haben Sie sich bewusst für eine diakonische Einrichtung entschieden? Wegen meiner familiären Situation hab ich mich bewusst für die Stelle der Direktionsassistentin entschieden und bin glücklich meine Entscheidung in dieser Form getroffen zu haben. Was hat Sie in Ihrer Zeit seit Dienstantritt am meisten überrascht / erfreut? Die Herzlichkeit mit der ich empfangen worden bin, hat mich erfreut. Überrascht hat mich die Tatsache, dass ich von meinen Kollegen nicht nur als Mitarbeiterin wahrgenommen werde, sondern ein darüber hinausgehendes Interesse an meiner Person und meiner Familie besteht. derben erlöst. Es dauerte nicht lange, dass ich innerlich immer wieder erinnert wurde, meinen Beruf aufzugeben und in den Dienst des Reiches Gottes zu treten. Ich habe um Klarheit gebetet und beim täglichen Lesen der Losungen der Brüdergemeine für das Jahr 1947 schlug ich eines Morgens irrtümlich eine verkehrte Seite auf und las zu meiner großen Überraschung Haggai 2, 23: „Ich will dich nehmen, spricht der Herr, und dich wie einen Siegelring halten, denn ich habe dich erwählt.“ Jetzt war mir mein Weg klar und ich bin nach meiner Bewerbung im November 1947 im Seminar für Innere und Äußere Mission Tabor in Marburg eingetreten. dert, auch die fachlichen Inhalte wurden immer wieder an die jeweiligen Anforderungen in der Altenpflege angepasst. Die Zahl der schwerstpflegebedürftigen und dementen Bewohner ist während der letzten Jahre stark gestiegen. Deshalb ist eine umfassende Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten im medizinisch-pflegerischen Bereich von zunehmender Bedeutung und nimmt einen großen Teil der Ausbildung ein. Aber auch die sozialpflegerischen Aspekte kommen nicht zu kurz. fachlichen Qualifikation die persönliche Zuwendung und den wertschätzenden Umgang mit den alten Menschen. Unser Anliegen ist es nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Einstellungen zu prägen. Wir wollen unseren Auszubildenden die Voraussetzungen mit auf den Weg geben, dass sie Verantwortung für das eigene Handeln und für die zu betreuenden Menschen übernehmen können. Der Pflegealltag erfordert neben einer hohen Was sind die auffälligsten Veränderungen im DGD zu damals? Eine deutliche Abnahme der Zahl der Diakonissen einige Jahre später. Leben Sie im Ruhe- oder (Un-) Ruhestand? Seit 20 Jahre lebe ich im Ruhestand. Wenn wir als Lehrerkollegium eine Haltung der Zuwendung und Wertschätzung vermitteln wollen, sind wir selbst auch gefragt, glaubwürdig zu leben, dass die Schüler diese Zuwendung und Wertschätzung auch von uns erfahren. Das ist für uns ein ständiges Übungsfeld. Wir freuen uns, wenn Rückmeldungen uns bestätigen, dass es auch gelingt! Als Geschenk empfinden wir, dass wir als Dozententeam alle „an einem Strang ziehen“ und uns trotz aller Unterschiedlichkeit gegenseitig unterstützen und ermutigen. Eine wichtige Rolle spielt sicher in diesem Zusammenhang auch, dass die Motivation der Lehrkräfte für ihre Tätigkeit der persönliche christliche Glaube ist. Das Arbeitsklima in der Hauptstelle empfinde ich als sehr verbindlich. Was am meisten herausgefordert? Meine größte Herausforderung besteht darin Familie und Beruf „unter einen Hut“ zu bekommen. Unsere drei Kinder sind alle noch klein. Beiden Aufgaben zu 100 Prozent gerecht zu werden, fordert von jedem Familienmitglied einen eigenen Anteil. Womit kann man Ihnen eine große Freude machen? Mit einem guten Gespräch und einem kalten Glas Weißwein an einem lauen Sommerabend. Ich bin beeindruckt von Menschen, die eine interessante Geschichte zu erzählen haben. Wodurch fühlen Sie sich dem DGD noch verbunden? Durch die Schwestern und Brüder, die noch im Dienst sind und durch die „Ruheständler“. Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: „Ich wünsche dem DGD … seinen Diakonissen-Mutterhäusern und dem Brüderhaus Tabor, dass sich wieder viele junge Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu in den Dienst des Reiches Gottes rufen lassen. Das Fachseminar in Kürze Angebotene Ausbildungen: ·3 j. Altenpflegeausbildung (ca. 80 TN) ·1 j. Altenpflegehilfeausbil- dung (ca. 20 TN) Dozenten: ·3 hauptamtliche Lehrkräfte ·4 Honorarkräfte Kooperationspartner: ·ca. 70 stat. und amb. Altenpflegeeinrichtungen Was ist in Zukunft zu erwarten? Zurzeit herrscht ein Mangel an examinierten Altenpflegekräften und nach Aussage von Experten wird der Bedarf nach qualifiziertem Fachpersonal noch weiter steigen. Für unsere Auszubildenden bedeutet das, dass sie einen Beruf mit einer gesicherten Perspektive erlernen. Diakonisse Birgit Behrens Leiterin des Fachseminars für Altenpflege Bleibergquelle, Velbert Ausbildung in Theorie und Praxis SEITE 3 · DGD NET 03/2014 Die füreinanderdasein GmbH (FDS) tungsleitung und dem Einrichtungsfürsprecher (als Alternative zum Einrichtungsbeirat). Seit letztem Jahr tagt regelmäßig quartalsweise der Angehörigenstammtisch, an dem auch Bewohner und Betreuer teilnehmen. Unsere Haus-/Heimärztin visitiert alle Bewohner einmal wöchentlich und ist innerhalb der Praxiszeiten ansprechbar und rufbereit. wohnt. Bei Einzug war Herr Lamby antriebslos, hatte enorme Schwierigkeiten beim Schlucken und Sprechen und wurde vorwiegend über Sonden ernährt. Herr Lamby ist künstlerisch sehr begabt, er malt und zeichnet, aber in der Anfangsphase war er sehr lustlos. Heute spricht er sehr deutlich, kann normal essen und zeichnet wieder (siehe Bild). Sein Ziel ist es, wieder nach Hause zu gehen. Wir arbeiten daran, dass dies hoffentlich gelingt. Auch wenn wir Herrn Lamby sehr ungern als Bewohner verlieren. Derzeit haben wir 16 Bewohner. Einer davon ist Albert Lamby, der seit Mitte 2013 bei uns Alexandra Höfling-Staal Einrichtungsleitung der FDS Einblicke in die Intensivpflege Sachsenhausen (Frankfurt a.M.) – Die füreinanderdasein GmbH ist eine Pflegeeinrichtung für ausschließlich dauerbeatmete Menschen ab dem 18. Lebensjahr. Die dauerhafte Abhängigkeit von einer maschinellen Beatmung steht häufig in Kombination mit schwer gestörter oder fehlender Mobilität, Kommunikations- sowie Selbstversorgungsfähigkeit. Vor zweieinhalb Jahren in einem neu errichteten Gebäude eröffnet, verfügt die Pflegeeinrichtung heute über insgesamt 30 Beatmungsplätze. Wir sind eng mit unserem Kooperationspartner dem Krankenhaus Sachsenhausen vernetzt, welches sich direkt gegenüber unserer Einrichtung befindet. Aufgrund des hohen Anteils an Behandlungspflege beschäftigen wir ausschließlich examinierte Pflegefachkräfte. Diese erhalten neben umUnser Bewohner, Herr Lamby Ein Bild von Herrn Lamby fangreicher innerbetrieblicher Fortbildung, die Basisqualifikation in außerklinischer Beatmung. Gepflegt wird im Haus nach dem Bezugspflegekonzept. Neben den Pflegeteams kommen Therapeuten zum Einsatz, wie Logo-, Ergo- und Physiotherapeuten, sowie eine Alltagsbegleiterin. Für wache Bewohner gibt es ein umfangreiches Angebot in der sozialen Betreuung. Neben Kreativgruppen gibt es jeden Freitag die „Backgruppe“, die Köstlichkeiten zaubert, in deren Genuss alle kommen, die essen können. Eine Bewohnerzeitung erscheint monatlich. Spaziergänge bzw. Spazierfahrten zum nahe gelegenen Main- und Museumsufer sind möglich. Besucher sind jederzeit willkommen, es gibt keine festen Besuchszeiten. Für die Angehörigen und Bewohner gibt es regelmäßige Sprechzeiten bei der Einrich- Die füreinanderdasein GmbH 10 Jahre Quellenhof Schon mal ein Pferd erschnuppert? (Velbert) – Es könnte Ihr Leben verändern! Auf dem Quellenhof in der Bleibergquelle nutzen wir unsere Pferde, um Menschen gezielte Lebenshilfe zu geben. Das Pferd hat eine faszinierende Ausstrahlung auf viele Menschen, es steht für begehrte Werte wie Freiheit, Kraft, Anmut, Schönheit, Schnelligkeit. Was anzieht und berührt sind aber auch seine Sanftmut, Weichheit, Freundlichkeit, das sich gerne Berühren lassen und sein ganz eigenes Wesen. All dies kann man zur Hilfe für Menschen nutzen, denn wenn ich ein Pferd gut behandle, teilt es auch gerne sein Leben mit mir. Zu uns kommen Menschen mit Förderbedarf in körperlichen, psychischen und pädagogischen Bereichen. Im Umgang mit dem Pferd kann man Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufbauen und Selbsteinschätzung erlernen. Das Pferd nimmt mich erst einmal so wie ich bin, mit all meinen Macken und Kanten. Das tut gut und kann viele innere Spannungen und Stress lösen. Darüber hinaus fragt es aber auch bald nach meiner Meinung. Ein Pferd ist ein Herdentier, fragt nach Führung und seinem Platz in der Herde. Bin ich mit ihm zusammen, fragt es auch mich. Es lehrt mich zu wissen was ich will, dies klar auszudrücken und mit Ernst für diesen Willen einzustehen. Mit diesen Gegebenheiten kann ich dem Menschen über das Pferd eine Menge Aufgaben stellen, die ihn Fördern und Weiterbringen. Der Vorteil: Ich nutze das Pferd als Mittler, stehe nicht im Mensch-MenschKonflikt, mein Klient ist motiviert mit dem Pferd zu arbeiten, etwas mit ihm zu erleben. Das, was sich mein Klient mit dem Pferd erarbeitet hat, nimmt er mit in seinen Alltag. Weitere Zielbeispiele: Förderung von Konzentration, Reaktionsvermögen, eigenständigem Handeln, Sprachförderung sowie Lebensqualität und Lebensfreude. Mögliche Problemursachen sind z.B.: Entwicklungsverzögerung, ADHS, geistige Behinderung, psychische Störungen, Selbstunsicherheit, Störung in der Beziehungsfähigkeit, Autismus, Verlust der Lebensfreude, etc. Auf körperlicher Ebene lässt sich durch das Sitzen auf einem Pferderücken der Gleichgewichtssinn stärken. Ich nutze die Pferdebewegung, um Rumpf und Rückenmuskulatur zu kräftigen, Hüftstellung zu korrigieren, Laufmotorik zu fördern, die Körperkoordination zu verbessern und einiges mehr. Mögliche Problemursachen sind z.B. frühkindliche Hirnschäden, spastische Lähmungen, MS DGD NET 03/2014 · SEITE 4 oder körperliche Folgeerscheinungen durch Krankheit oder Unfall. Es wäre an dieser Stelle noch viel zu erzählen, denn wir blicken auf zehn Jahre Pädagogik, Rehabilitation und Therapie zurück und haben dies mit einem Fest im Mai gefeiert. Viele Klienten, Freunde und Familien aus der Nachbarschaft und der Stadt sind gekommen, um das bunte Programm zu genießen. Spezial Guest war das Aktionsteam von Sportler-ruft-Sportler, die uns eine sehr berührende Pferdeshow boten und mit dem Finger auf den zeigten, der als Motivator und treibende Kraft hinter allem steht: Jesus Christus. Diakonisse Sigrun Vranken Quellenhof Bleibergquelle, Velbert Irma Joubert Das Mädchen aus dem Zug Polen 1944. Eigentlich sollte die sechsjährige Gretel in einem Viehwaggon in Richtung Auschwitz sitzen. Aber ihr gelingt die Flucht. In Jakob findet sie einen Beschützer, der ihr den Besuch einer römisch katholischen Schule ermöglicht und sie nach dem Krieg in einem südafrikanischen Adoptionsprogramm für deutsche Kriegswaisen unterbringt. Aber keiner darf wissen, dass sie jüdische Wurzeln hat und bei der „römischen Gefahr“ zur Schule gegangen ist. Der Debütroman von Irma Joubert beruht auf historischen Fakten und zieht den Leser schon auf den ersten Seiten in seinen Bann. Eine Buchhändlerin schreibt: „Ich bin begeistert. Was haben Sie da für eine tolle Autorin. Von den ersten Sätzen an kann man sich Gretels Lebensgeschichte nicht mehr entziehen. Man möchte wissen, wie es weitergeht. Hoffentlich geht es gut aus, war mein einziger Gedanke, als ich von Kapitel zu Kapitel gehechelt bin.“ Anne-Ruth Meiß, Verlagsleiterin Francke, Marburg ISBN 978-3-86827-457-8, 480 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, 17,95 €, Erstverkaufstag 19.9.2014 Herzliche Einladung DGD-Tagungen 2015 (Marburg) – Für viele Mitarbeitenden und Diakonissen im DGD-Netzwerk sind die DGD-Tagungen ein fester Bestandteil ihres jährlichen Fortbildungskalenders. Mit dem speziellen Format der DGD-Tagungen wollen wir •Ihnen zu verschiedenen Themen Ihrer Berufsgruppe fachspezifisches Know-How anbieten, das im beruflichen Alltag weiterhilft. •einrichtungsübergreifenden Austausch mit Kolleginnen und Kollegen im DGD-Netzwerk fördern. •diakonisches Verständnis gemeinsam weiterentwickeln und über praktische Ausgestaltungsmöglichkeiten ins Gespräch kommen. •Sie in aktuelle Entwicklungen im DGD-Netzwerk mit hineinnehmen und informieren. •Ihnen nicht zuletzt einen angenehmen Aufenthalt berei- ten, der die Chance bietet, einmal aus dem Alltag heraus zu treten. Mit der Gründung der DGDAkademie wurde das Angebot erweitert und wird auch weiter ausgebaut. Auf der Website www.dgd-akademie.org finden Sie unser laufend aktualisiertes Veranstaltungsprogramm. Herzliche Einladung an alle Mitarbeitenden und Diakonissen im DGD-Netzwerk. Wir freuen uns auf Sie und viele Begegnungen im Jahr 2015. Für das Organisationsteam Sebastian Hasch Leiter DGD-Akademie, Marburg DGD-Tagungen 2015 DGD-Tagungen 01 Mitarbeitende in Pflegeberufen (1) 02 Mitarbeitende in Sekretariaten und Verwaltung (1) 03 Erzieher/innen, Lehrer/innen und Pädagogen/innen 04 Mitarbeitende in Pflegeberufen (2) 05 Bereichsleitungen Pflege und Stationsleitungen 06 Verantwortliche in der Betriebstechnik 07 Ehrenamtliche in Kliniken u. Altenheimen 08 Qualitätsmanager der DGD-Kliniken 09 Controller der DGD-Kliniken 10 IT-Leiter der DGD-Kliniken 11 Haupt- und ehrenamtliche Seelsorger/innen in Kliniken 12 Mitarbeitende in der Hauswirtschaft 13 Mitarbeitende in Pflegeberufen (3) 14 Mitarbeitende in Buchhaltung 15 Mitarbeitende in Personalverwaltung 16 Mitarbeitende in Sekretariaten und Verwaltung (2) DatumOrt 20.-22.01. Marburg 24.-25.02. Marburg 06.-07.03. Info folgt 10.-12.03. Marburg 24.-26.03. Marburg 14.-15.04. Marburg 21.-23.04. Marburg 27.-28.04. Marburg 04.-05.05. Marburg 06.-07.05. Marburg 09.-11.06. Marburg 16.-18.06. Info folgt 15.-17.09. Marburg 22.09. Marburg 23.09. Marburg 29.-30.09. Marburg DGD-Leitungs-Tagungen 17 Leitungen DGD-Gästehäuser 02.-04.02. Marburg, Tabor 18 Ethik-Ausschüsse (Leitungen) 09.-10.02. Marburg 19Klinik-Betriebsleitungen 03.-04.03. Marburg 21Schulleiterkonferenz 06.03. Info folgt 20 Heimleitungen u. PDL in Altenheimen, Feierabendheimen 18.-19.03. Marburg und Sozialstationen 22DGD-Forum 06.11. Marburg, Ev.Halle DGD-Begrüßungstage 23 Region Gunzenhausen 24 Region Hemer/Velbert/Lemförde – 1 25 Region Frankfurt/Oberursel – 1 26 Region Marburg/Lachen – 1 27 Region Elbingerode/Neustadt/S. 28 Region Hemer/Velbert/Lemförde – 2 29 Region Marburg/Lachen – 2 30 Region Frankfurt/Oberursel – 2 29.01. 05.03. 16.03. 24.04. 27.05. 01.10. 07.10. 08.10. Stand: 26.8.2014 Gunzenhausen Velbert Frankfurt Marburg Elbingerode Hemer Marburg Oberursel Seit 25 Jahren: „Grüne Damen“ in der Lungenklinik Hemer: DANKESCHÖN! (Hemer) – Seit 25 Jahren gibt es in der Lungenklinik Hemer für den Bereich der ehrenamtlichen Hilfe die „Grünen Damen“ der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe (EKH). 1989 haben 14 Damen den freiwilligen Dienst in der Klinik aufgenommen. Frau Inge König und Frau Annemarie Stock sind seit Anbeginn dabei. Heute besteht das ehrenamtliche Team aus 12 Damen und einem Herrn. Seit 1993 kümmern sich die „Grünen Damen“ um die Patientenbibliothek in der Klinik. Die „Grünen Damen“ sind Laien, die ehrenamtlich, unabhängig und in eigener Verantwortung Patientinnen und Patienten besuchen und dabei ganz auf deren persönliche Wünsche eingehen. Sie nehmen sich Zeit für Gespräche, zum Zuhören, zur Erledigung kleiner Besorgungen und Hilfeleistungen, zu denen Hauptamtliche in der Klinik nicht immer die nötige Zeit und Ruhe haben. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind jederzeit darum bemüht, ein gutes Verhältnis zum ärztlichen, pflegerischen und psychosozialen Bereich in der Klinik aufzubauen und die Kooperation zu suchen. Gerade den schwerstkranken Patienten hilft oftmals ein offenes Ohr und das Gefühl, nicht allein dazustehen mit all den Ängsten und Sorgen, die mancherlei Krankheit mit sich bringt. Denn nicht immer können sich Angehörige um das Wohlergehen kümmern. Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Krankenhaus-Hilfe e. V. unterstützt ihre Mitarbeitenden durch Fort- und Weiterbildungen, sieht aber das Kapital ihrer Helferinnen und Helfer in der Zeit und der Zuwendung, die sie verschenken und ihrer meist großen Erfahrung im Umgang mit Menschen. Für die Lungenklinik Hemer stellen die „Grünen Damen“ eine wertvolle Ergänzung in der Betreuung der Patienten dar. In diesem Monat feiern die Damen und der Herr nun ihr 25-jähriges Jubiläum und wurden von der Krankenhausbetriebsleitung entsprechend würdig geehrt. Anja Haak QM-Beauftragte/Öffentlichkeitsarbeit Lungenklinik Hemer Aktionstag Gesundheit am Hebronberg (Marburg) – Vor zwei Jahren wurde dieser Tag nach 10-jähriger Abstinenz wieder ins Leben gerufen. Gemeinsam mit fast allen Einrichtungen hier auf dem Hebronberg saßen wir damals zusammen, haben geplant und das Konzept verabschiedet. So ist auch in diesem Jahr wieder ein buntes Programm zustande gekommen. Im Diakonie-Krankenhaus konnten u.a. Blutdruck, Blutzucker und die Lungenfunktion festgestellt oder der „Altersanzug“ getestet werden. Auf dem Außengelände wurde die technische Rettung eines Unfallverletzten aus einem KFZ gezeigt und im Mutterhaus konnte man bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen entspannen. Die verschiedenen Einrichtungen haben den Besuchern Einblicke in ihre Tätigkeitsschwerpunkte gegeben und sie mit InfoVorträgen oder kulinarischen Köstlichkeiten versorgt. Erfreut haben wir uns an schönen Begegnungen und jeder, der wollte, konnte sich den Hebronberg mal aus einer anderen Perspektive ansehen und sich mit dem 50-m-Kran einen Überblick verschaffen. Es war ein schöner Tag und wir freuen uns bereits heute auf die Wiederholung. Alexandra Lieber Direktionsassistentin Mutterhaus Hebron DGD-Gourmet Änderungen vorbehalten Gjellë me patate (Albanische Kartoffelsuppe) Zutaten (für 3 – 4 Personen): • 2 Stücke Schweineschnitzel • 1 grüne Spitzpaprika • 1 mittelgroße Zwiebel • 4 große Kartoffeln • 2 Karotten • 3 EL Tomatenmark • Butter zum Braten • Oregano, Pfeffer und Salz großen Topf goldgelb anbraten. Schweineschnitzel in Stücke schneiden, hinzufügen und mitbraten. Kartoffeln und Karotten würfeln, beigeben und den Topf mit Wasser auffüllen bis alles bedeckt ist. Drei Esslöffel Tomatenmark unterrühren und mit Salz, Pfeffer und Oregano abschmecken. Auf höchster Stufe aufkochen lassen und dann weitere 15 min auf niedriger Stufe köcheln. Zubereitung: Zwiebeln und Spitzpaprika würfeln und in Butter in einem In Albanien werden alle Gerichte traditionell mit (Weiß-)Brot gereicht. Krankenhaus Sachsenhausen Neuer Lotsendienst (red. / Frankfurt a.M.) – Das Krankenhaus Sachsenhausen hat einen Lotsendienst für Patienten und Besucher eingerichtet. Ehrenamtliche Mitarbeitende der Klinik, besser bekannt als „Grüne Damen und Herren“, nehmen Patienten am Haupteingang in Empfang und begleiten sie z. B. auf die Station, in die Ambulanz oder in die Radiologie. Außerdem sind sie allen Besuchern behilflich, sich im Krankenhaus zurechtzufinden. Ju bëftë mirë! (Guten Appetit) Kim Anne und Johannes Kalb leben mit ihrer Tochter Anna-Li seit September 2013 in Albanien. Im Auftrag der Stiftung Marburger Mission engagieren sie sich dort v.a. für Kinder mit Behinderung. SEITE 5 · DGD NET 03/2014 Interview mit Dr. Joachim Drechsel 20 Jahre im DGD Traditionen, Veränderungsprozesse, Hoffnungen DGD-NET: Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren Einstieg als Direktor des DGD im Mai 1994 denken? Dr. Joachim Drechsel: Besonders beeindruckt hat mich das überdurchschnittliche Vertrauen, das mir von vielen mir bis dahin unbekannten Menschen entgegengebracht wurde. Einzelne waren skeptisch: Ich war zu jung, kam geographisch wie kirchenpolitisch aus der falschen Richtung und hatte mit meinem Vorschlag, die Vorbereitungszeit auf maximal eineinhalb Jahre zu begrenzen unwissend eine lange Tradition gebrochen. Mit welchen Erwartungen wurde Ihnen die Leitungsaufgabe übertragen? Sind Sie mit einem strategischen Konzept angetreten? Das wüsste ich auch gern. Von Beginn an war deutlich: Wir stehen vor der vermutlich umfangreichsten Veränderungsphase in der Geschichte eines fast (Marburg) – Seit 20 Jahren leitet Pfr. Dr. Joachim Drechsel als Direktor die Geschicke des DGD. Anlässlich seines 60-jährigen Geburtstages sprachen wir mit ihm über seine Zeit im DGD und seine Pläne für die Zukunft. 100-jährigen Werkes. Einzelne hat das begeistert, nicht wenige verschreckt. Die meisten waren jedoch eher ahnungslos, wie das geschehen kann – so auch ich selbst. Es wäre vermessen gewesen, mit einem fertigen Konzept zu beginnen. Vielmehr war es von Anfang an mein Anliegen, dieses mit den Geschwistern in der Verantwortung gemeinsam zu entwickeln. Hinzu kam, dass das erste Jahr von zwei unerwarteten Ereignissen stark geprägt war: Während des Genozids in Ruanda und auch danach hat uns die Frage nach dem Weg der Schwesternschaft stark bewegt. Dann hat das Erdbeben im Januar 1995 in Kobe (Japan) das Mutterhaus dort zerstört. Betrachten wir die Veränderungsprozesse des DGD. Was hat sich in 20 Jahren geändert? Einerseits ist der DGD vor allem in den Bereichen Gesundheit und Ausbildung stark gewachsen, andererseits sind seit 1994 mehr als 1.500 Diakonissen verstorben. Das Erscheinungsbild unserer Einrichtungen hat sich dadurch erheblich verändert. Wir haben auch einzelne Standorte aufgegeben oder die Verantwortung an andere übertragen. Fast überall wurden umfangreiche bauliche Veränderungen vorgenommen. Organisatorisch haben wir seit 2002 mit der Gründung von Stiftungen die Leitungsstrukturen für Tabor, die Marburger Mission und die Marburger Medien den längst stattgefundenen Entwicklungen angepasst. 2013 haben wir einen ähnlichen Schritt für die DGD-Kliniken gewagt. Außerdem konnten wir die Weichen für eine gute Altersversorgung unserer Feierabendschwestern stellen. Die Einführung des DGD-Forums als jährlicher Leiterkonferenz mit mehr als 100 Beteiligten und der Mitarbeiterkongress Forum XXL im Jahr 2011 haben wesentlich zur Bildung des DGD-Netzwerkes beigetragen. Das besteht aus deutlich mehr rechtlich selbständigen Einrichtungen als der DGD 1994. Es ist einerseits ein großes Geschenk und andererseits dem Engagement vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Diakonissen und Angehörigen der Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor zu verdanken, dass wir in vielerlei Hinsicht heute besser zusammen arbeiten können als vor Jahrzehnten. Auch das DGDLeitbild und unsere Führungsgrundsätze haben uns dabei unterstützt. Schließlich galt es für mehr als 100 Leitungspositionen Personen zu finden, die unseren Auftrag missionarischer Diakonie weiter verfolgen. Welche Widerstände mussten Sie überwinden und welche Erwartungen haben Sie nicht erfüllen können? Manche haben eine Neubelebung der klassischen Mutterhaus-Diakonie erwartet. Nachdem ich mich Jahre darauf eingelassen hatte, wurde immer klarer, dass dies kein Weg in die Zukunft sein wird. Jedoch bin ich weiterhin davon überzeugt, dass gemeinsames Leben und Arbeiten um des diakonischen Auftrages willen zukunftsfähig ist. Wie schon beim Entstehen des DGD 1899 – als unsere Organisationsformen höchst zeitgemäß waren – wird das nur in den jeweiligen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen möglich sein. Das zu erkennen, hat sehr viel mehr Zeit gebraucht, als ich erwartet habe. Dann wünschen sich manche auch einen ganz anderen Direktor. Ich bin kein Entertainer, mir mangelt es an Charme, andere zu umgarnen. Man hat mir Selbstironie im Blick auf unsere Geschichte und unsere Entscheidungen übel genommen und Ungeduld wie Zielorientierung zu Recht vorgeworfen. Worüber ärgern Sie sich am meisten? Wenn versucht wird, mangelnde Fach- und Sozialkompetenz hinter selbstbewusstem frommen Auftreten zu verbergen. Wenn Fakten, Ent- Auszeichnung der Lungenklinik Hemer Prädikat „Familienfreundliches Unternehmen“ Pfingstkonferenz in Velbert (Velbert) – NeuLanden hieß es Pfingsten in der Bleibergquelle. Vor rund 600 Teilnehmenden predigte Hartmut Steeb (Generalsekretär der Dt. Evang. Allianz): Gott will eine echte Beziehung zum Menschen und keine Marionetten. Das Leben der Dt.-Italienerin Sefora Nelson illustrierte eindrücklich die Themen: die alte Heimat neu entdecken und sich in der neuen Heimat einrichten. Anhand eines Asterix-Speers zeigte Oberin Sr. Bärbel Leopold die derzeitigen Herausforderungen der Schwestern auf. Am Nachmittag wurden die Inspektoren des WGV (=Westdt. Gemeinschaftsverband), Frank Cherubin und Jürgen Gössl, vorgestellt. Weiter erfreute ein Konzert von Nelson, Berichte aus den Talkshows mit Steeb, Informationen über das Mutterhaus oder Sr. Gisela Paluchs Japanerfahrungen. Geschultes Personal vom Berufskolleg ermöglichte Aktionen christlicher Erlebnispädagogik. Parallel gab es ein Programm für Kinder und ein Camp für Teens. Fazit der Tagung: Besonders die Kombination aus Steeb und Nelson war gelungen. Frank R. Edelmann Prediger Gemeinde Bleibergquelle Velbert DGD NET 03/2014 · SEITE 6 (red. / Hemer) – Aufgrund seiner familienorientierten Personalpolitik konnte sich die Lungenklinik Hemer am 23. Juni 2014 über die feierliche Übergabe des Prädikats „Familienfreundliches Unternehmen“ freuen. Demnach zeichnet sich die Lungenklinik Hemer besonders durch flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit ei- nes optimalen Wiedereinstiegs in den Beruf nach Schwangerschaft oder Elternzeit sowie durch die Möglichkeit der Kinderbetreuung durch die Stadt Hemer als Kooperationspartner mit der Großtagespflegestelle „Luftikus“ aus. Die Verleihung des Prädikats wird als Bestätigung der bisherigen Maßnahmen gesehen. Zugleich fühlt man sich dadurch aufgefordert, weiterhin neue familienfreundliche Schritte zur Unterstützung der Mitarbeitenden zu initiieren. „Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen“ (Psalm 24,1) eindrücklichen Gottesdienst, der den menschlichen Umgang mit dem Geschenk der Schöpfung anschaulich machte. Es war ein besonderes Erlebnis, miteinander Gott zu loben und es war sicher nicht der letzte Gestütsgottesdienst. Mit Freude präsentieren Krankenhausbetriebsleitung und Mitarbeitende der Lungenklinik Hemer das Zertifikat „Familienfreundliches Unternehmen“ in der Kindertagesstätte, die die Stadt Hemer in Kooperation mit der Klinik betreibt. (Friedensdorf) – Dieses Wort aus Psalm 24 haben wir unserem diesjährigen Gestütsgottesdienst zu Grunde gelegt. Gestütsgottesdienst? Was soll das denn bitte sein? Zum zweiten Mal schon haben wir einen Familiengottesdienst in der Reithalle auf dem Fjordgestüt Fjellhorn in Friedensdorf gefei- ert. Ein besonderes Erlebnis für alle, die mitgewirkt haben oder dabei sein konnten. Kinder und Mitarbeitende der Kirchengemeinde Friedensdorf, des Diakonissen-Mutterhauses Hebron und der Deutsch-Norwegischen Freundschaftsgesellschaft sowie Mitarbeitende und Pferde vom Gestüt gestalteten einen Diakonisse Christina Kuhlmann Mutterhaus Hebron, Marburg DGD-GESCHICHTE Vor 100 Jahren – Der DGD im 1. Weltkrieg Als im August 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach, schrieb Theophil Krawielitzki seiner damals aus 700 Diakonissen bestehenden Schwesternschaft: „Das hat mir Wegweisung gegeben: Welche Personen stehen im Fokus? Wie viel Energie soll ich wofür einsetzen?“ wicklungen oder die jeweilige eigene Verantwortung mit dem Hinweis geleugnet werden, man wolle ja lediglich auf Gottes Handeln warten. Wenn anstehende wichtige Entscheidungen verhindert oder neue Wege zu Menschen aus Furcht vor der Kritik mancher Mitchristen verweigert werden. Über vollmundigen Subjektivismus könnte ich mich den ganzen Tag aufregen. Doch von Sr. Erna Utz habe ich gelernt: Dazu bin ich nicht verpflichtet. Bevor Sie noch mehr verraten: Wie war es möglich 20 Jahre eine so umfassende Leitungsaufgabe wahrzunehmen? Weil so viele Schwestern und Brüder, Kolleginnen und Kollegen mit angepackt haben, weil sie widersprochen und vergeben haben, weil wir immer wieder die Ziele neu präzisieren konnten und gemeinsam Schritte gehen. Für dieses Geschenk bin ich überaus dankbar. Gott hat uns reicher beschenkt als ich erwartet habe, vor allem mit Menschen, die – wie ich selbst – zunächst vom DGD kaum Ahnung hatten, sich jedoch auf uns eingelassen haben. Dass ich heute noch lebe, hat aus meiner Sicht nur zwei Gründe: Gottes Führung, seine Güte und Bewahrung in unendlich vielen Begegnungen und Sitzungen wie auf nahezu zwei Millionen Kilometern und in besonders brenzligen Situationen. Und meine Frau Regina durch ihren emotionalen Beistand in heftigen Krisen, ihre hilfreiche wie kritische Begleitung und ihre Bereitschaft, sich immer wieder neu auf meist schwierige Aufgaben einzulassen. Dass ich mit meiner ganzen Familie, mit Freunden und vielen Weggefährten aus dem DGD und darüber hinaus den 60. Geburtstag feiern durfte, war mir eine große Ermutigung. Er war einer meiner schönsten Tage. Wie würden Sie Gottes Führung beschreiben? Der Lehrtext der Herrnhuter Losungen an meinem Einführungstag lautete: „Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen, nicht die Gerechten.“ (Lukas 5,31). Das hat mir Wegweisung gegeben: Welche Personen stehen im Fokus? Wie viel Energie soll ich wofür einsetzen? Dann ebenso das neutestamentliche Wort der Losungen zu meinem Geburtstag in diesem Jahr: „Der Samariter zog zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn, und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.“ Das wohl weltweit älteste Dokument einer Pflegesatzverhandlung war mir Bestätigung auf dem Weg unseres Klinikverbundes, ohne dass dies eine Absage an andere DGDBereiche bedeutet. Zum Schluss: Was erwarten Sie von den kommenden Jahren? Dass wir unserem Leitsatz treu bleiben: Dankbar Gott dienen. Für mich bedeutet das, dankbar neue Möglichkeiten nutzen und mit neuen Menschen Neues aufzubauen. Weil Gottes Reich im Verborgenen wächst, könnte auch das DGD-Netzwerk sichtbar wachsen. Entscheidend ist dabei die Grundhaltung, in der wir uns am Auftrag unseres Herrn orientieren, nicht an Zahlen, Formen oder Methoden. Es geht um Menschen, die die Berufung Jesu Christi annehmen, anderen in seinem Namen zu dienen. Gleichzeitig werden wir in dankbarem Rückblick und mit Respekt Aufgaben und Arbeitsformen zu Ende zu führen haben, worauf ich übrigens bereits 1994 hingewiesen habe. Unseren Blick möchte ich dabei auf dreierlei richten: Was ist uns von Gott geschenkt worden – persönlich wie im gemeinsamen Arbeiten? Was hat sich unerwartet entwickelt, ohne dass wir es so geplant hätten? Wo sind die Hoffnungskeime für neue Wege der Liebe Gottes zu neuen Menschen? Vielen Dank Herr Dr. Drechsel! „Was wird unsere erste Aufgabe sein in diesen ernsten Zeiten? Ganz gewiss nicht eine lärmende und fieberhafte Begeisterung. Das ist Welt- und Strohfeuer. Statt sich in Kriegsfieber hineinreißen zu lassen und danach zu fragen, was man gern tun möchte, kommt es darauf an, dass jeder an seinem Platz in Ruhe und Gehorsam mit vollster Hingabe einzig und allein das tut, was ihm aufgetragen ist. Jetzt heißt es: Die Augen auf für jede Gelegenheit, den unruhigen und betrübten Menschen das Evangelium zu bringen! Die Türen sind jetzt offen, wie noch nie.“ Wie generell im DGD wurde also auch der große Krieg vor allem unter dem Blickwinkel der evangelistischen Möglichkeiten betrachtet. Da jede Diakonisse eine Krankenpflege-Ausbildung besaß, wurde die Tätigkeit in Lazaretten nun zur Hauptaufgabe der Schwesternschaft. In den drei bestehenden Mutterhäusern in Vandsburg, Gunzenhausen und Marburg wurden Lazarette eingerichtet, und darüber hinaus waren DGD-Schwestern in über 30 anderen Lazaretten in Deutschland eingesetzt. Diese Schwestern lagen Krawielitzki besonders am Herzen. Für sie verfasste er ein paar Grundregeln, die er „Kriegsartikel“ nannte. Darin schärfte er den Schwestern z.B. ein, in allen Entbehrungen zu danken, Todesgefahren im Glauben zu begegnen, auf keinen Fall zu desertieren und den Glauben an Jesus durch freie Andachten vor den Verwundeten zu bekennen. Erstaunlich war, dass die Schwesternschaft trotz der schwierigen Verhältnisse während des Krieges kräftig wuchs und auch große Bauprojekte, wie z.B. der Neubau des Mutterhauses Hebron 1916 durch- geführt werden konnten. Nur für das kleine Brüderhaus Tabor bedeutete der Krieg einen herben Schlag, da die meisten der 27 Brüder zum Militärdienst eingezogen wurden. Interessant ist dabei, dass die evangelistische Grundhaltung ihnen auch über den allgemeinen Patriotismus hinaus neue Perspektiven eröffnete. So schrieb ein Taborbruder 1917: „Unser Unteroffizier sagte gestern: alle Völker beten um Sieg und Frieden, wen soll Gott nun erhören? Ich sagte, jedes Gebet, das sich in erster Linie um das äußere dreht, ist kein Gebet nach Gottes Willen. In erster Linie hat Gott unsere Seele im Auge und will, dass wir mit ihm in Verbindung kommen. Was nützt alles äußere, wenn wir für die Ewigkeit verloren gehen. Gott bekennt sich zu jedem, der sich zu ihm bekennt, ob das Russe, Engländer, Franzose oder Deutscher ist.“ Dr. Frank Lüdke ist Professor für Kirchengeschichte an der Evangelischen Hochschule TABOR in Marburg Das Lazarett im Brüderhaus Tabor DGD-LEXIKON: Was ist ein Feierabendhaus? In unserm Feierabendhaus leben alt gewordene Diakonissen, die nicht mehr im Arbeitsprozess stehen. Die Wohnform ist vergleichbar mit dem betreuten Wohnen. Jede Schwester hat ihr eigenes Zimmer, andere Räumlichkeiten werden gemeinsam genutzt. Der hauswirtschaftli- che Service ist organisiert, die Mahlzeiten werden überwiegend zusammen eingenommen. Notwendige Pflege kann über einen Pflegedienst organisiert werden. Die Schwestern bringen sich je nach Kraft in die Gemeinschaft ein, helfen einander und stehen sich bei. Sie treffen sich regel- mäßig zum Beten, Bibellesen, gottesdienstlichen Veranstaltungen und zu Feierlichkeiten. Diakonisse Karin Paul Leiterin des Altenund Pflegeheims Tannhäuser, Biedenkopf SEITE 7 · DGD NET 03/2014 ERFAHREN „Ich bin wie ein verirrtes und verlorenes Schaf; suche deinen Knecht, denn ich vergesse deine Gebote nicht.“ (Psalm 119,176) Lektionen eines Hundehalters Einer meiner theologischen Lehrer ist unser Hund. Sie heißt Luna und ist weder reinrassig noch sonderlich intelligent. Dafür hat sie einen ausgeprägten Jagdtrieb. Wir gingen gerne mir ihr an den Rheinuferwiesen spazieren; der einzige Ort, wo man sie ohne Leine laufen lassen konnte. Einmal merkten wir nicht, wie sie plötzlich verschwunden war. Irgendwie sind kleine Feldkaninchen für sie interessanter als ihre eigenen Familienangehörigen. Es folgte eine aufwendige Suchaktion. Wir haben alles abgegrast, Passanten befragt, Handynummern ausgetauscht und dichte Wälder abgesucht. Nichts half. Sie war spurlos verschwunden. Mittlerweile wurde es dunkel. Ich hatte Kratzspuren von Dornenhecken und Juckreiz von Brennnesseln. Meine Stimme war heiser vom vielen Rufen. Keine Ahnung, wo ich noch suchen sollte. Mutterseelenallein fing ich an zu beten: „Herr, zeig mir bitte, wo Luna ist!“ Die Antwort kam prompt: „Schau in das Gebüsch direkt vor dir.“ Misstrauisch ging ich darauf zu und stöhnte ihren Namen. Da sprang sie schwanzwedelnd aus dem Gebüsch – nach fünf Stunden Suche!! Da erinnerte ich mich an die Jesusgeschichte, in der ein Hirte sein verlorenes Schaf suchte und 99 andere zurückließ. Er hat alles gegeben, damit er sein Schaf wiederfindet. Versöhnt mit meinem Hund traten wir den Heimweg an. Ohne Leine. Ich sprach Luna gut zu: „Bleib schön bei mir, ich bring dich nach Hause.“ Sie hörte auf meine Stimme, denn mittlerweile war es stockfinster. Doch nach 500 Metern kam ein Feldhase vorbei und Luna war wieder auf und davon. In diesem Moment sprach Gott zu mir: „Wie oft bist du mir weggelaufen? Kaum habe ich dich gefunden, dir Mut und Trost zugesprochen, da wacht in dir der Jagdtrieb auf! Lern von deinem Hund. Vertrau meinen Worten und lass dich nicht von anderen Dingen ablenken.“ Gott hatte Recht. Ich mache ihm viel mehr Mühe als mir mein Hund. Was könnte er stöhnen und frustriert sein? Aber er sucht mich immer wieder – aus Liebe zu mir. IMPRESSUM DGD E.V. Stresemannstraße 22 35037 Marburg Telefon 06421 188-115 Telefax 06421 188-201 [email protected] · www.dgd.org Erscheinungsweise: Quartalsweise Redaktion: Sebastian Hasch, Ronny Weigand, Sven Gerhardt, Diakonisse Christine Muhr, Harald Baumann Verantwortlicher: Dr. Joachim Drechsel Herstellung: Brinkmann Henrich Medien, Heerstraße 5, 58540 Meinerzhagen BILDNACHWEISE: SEITE 1: HIRTE – F. HAUBNER; HÄUSER – HARZ GMBH; SEITE 2: HERZENSWÜNSCHE – STIFTUNG MARBURGER MEDIEN; RESTLICHE BILDER – HARZ GMBH; SEITE 3: BILDER UNTEN – FACHSEMINAR FÜR ALTENPFLEGE BLEIBERGQUELLE; SEITE 4: BILDER ARTIKEL OBEN – FÜREINANDERDASEIN GMBH; BILDER ARTIKEL LINKS UNTEN – SR. SIGRUN VRANKEN; BUCHCOVER – FRANCKE GMBH; SEITE 5: BILD RECHTS OBEN – LUNGENKLINIK HEMER; BILD MITTE RECHTS – MH HEBRON; ESSEN – KIM ANNE KALB; BILD UNTEN LINKS – KH SACHSENHAUSEN; SEITE 6: BILDER LINKS UNTEN – GEMEINDE BLEIBERGQUELLE; GRUPPENBILD MIT ZERTIFIKAT – LUNGENKLINIK HEMER; SEITE 7: BILDER RECHTS UNTEN – TABOR; SEITE 8: CHOR – MH ELBINGERODE; ÄRZTE – ALTMÜHLSEEKLINIK HENSOLTSHÖHE; CHRISTUSTAG – MH HENSOLTSHÖHE; SEITEN 1-8: ALLE RESTLICHEN BILDER – DGD Matthias Frey, verheiratet, vier Kinder und einen Hund, Direktor der Studien- und Lebensgemeinschaft TABOR, Marburg Krankenhaus Sachsenhausen „Mittendrin“ beim Landesfest im Harz (Wernigerode) – „Bunte Stadt – buntes Land“ - das war der Slogan beim Sachsen-Anhalt-Tag im Juli 2014 in Wernigerode. Und mittendrin das ökumenische Kirchendorf. Ob Bundesland, Stadt oder der Glaube – alle zeigten Farbe. So entdeckten Besucher das „bunte Gesicht“ von Kirche mit ihren Menschen, Info-Ständen, Aktionen sowie kulturellen und geistlichen Veranstaltungen. Als „Diakonie Elbingerode“ waren wir präsent – eine Chance für Gäste, unsere Bereiche Schule, Krankenhaus, Mutterhaus, Freizeitbereich und Buchhandlung kennen zu lernen... sogar mit Erfolg: „Ich habe noch nie etwas gewonnen“ – sagt die 77-jährige Quizgewinnerin glücklich am anderen Ende der Leitung und freut sich über den Gutschein im Gästehaus. Passend zum Thema zeigten sich die Diakonissen bei ihrem musikalischen Auftritt mit bunten Schals. Mit einem bunten Mix aus Chorälen, Taizé-Gesängen, israelischer Musik und neuen geistlichen Liedern brachten sie Gottes Botschaft „unters Volk“ und nahmen die Zuhörer mit hinein. „Flagge“ zu zeigen und „Farbe zu bekennen“ – das war das Ziel vieler Gemeinden beim Landesfest und ist gemeinsam wunderbar gelungen. Diakonisse Andrea Kammer Öffentlichkeitsarbeit Mutterhaus Elbingerode Mutterhaus Hensoltshöhe Auch wir waren dabei, am Christustag 2014! (Stuttgart) – Unter dem Motto „Teil seiner Geschichte“ trafen sich am 19. Juni 2014 über 21.000 Christen aus ganz Deutschland auf dem Gelände der Mercedes-Benz Arena in Stuttgart, um gemeinsam Gott zu feiern. Seit 1956 findet der Christustag in Baden-Württemberg jedes Jahr an Fronleichnam statt. Neben der beeindru- DGD NET 03/2014 · SEITE 8 ckenden Hauptveranstaltung bei bestem Sonnenschein und dem XXL-Gottesdienst mit Dr. Roland Werner, Dr. Michael Diener, Maggie Gobran, der Mutter Teresa von Kairo, CDU-Fraktionschef Volker Kauder, Margot Käßmann, Comedy-Star Markus Majowski und vielen weiteren bekannten Personen, hatten die Besucher an zahlreichen Präsentationsständen auf dem Außengelände des Stadions die Möglichkeit, sich über Organisationen, Initiativen und Aktionen zu informieren. Und auch wir waren dabei: Am Infostand des Gemein- Namenswechsel Altmühlseeklinik Hensoltshöhe (Gunzenhausen) –Im Juli 2014 erhielt das Sanatorium Hensoltshöhe einen neuen Namen: Altmühlseeklinik Hensoltshöhe. Mit den Namensbestandteilen „Altmühlsee“ und „Hensoltshöhe“ verbindet der neue Klinikname zwei bekannte Markenbegriffe. Zum einen weist er auf die besondere örtliche Lage und Verankerung der Klinik im fränkischen Seenland hin und integriert gleichzeitig die Identität der Hensoltshöhe als feste Größe unter den diakonischen Einrichtungen. Die Umbenennung der Klinik steht dabei im Zusammenhang mit einer inhaltli(v.l.) Neu in der Altmühlsee- chen und personellen Weiterentwickklinik: Der ärztliche Direktor lung: Zukünftig wird besonders der psychosomatische und onkologische Dr. med. Friedbert Herm Arbeitsbereich der Klinik ausgebaut. und sein Kollege Dr. med. Die Weiterentwicklung geht zudem Joachim Schnürle) mit einer räumlichen Erweiterung durch das Haus Bethanien ab Oktober 2014 einher. Weitere Informationen sind unter www.altmühlseeklinik.de zu finden. Timotheus Hübner Kommunikation und Fundraising Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhaus Hensoltshöhe schafts-Diakonissen-Mutterhauses Hensoltshöhe kamen gute Kontakte und viele Gespräche über die Arbeitsbereiche und Einrichtungen der Hensoltshöhe zustande. Die kostenlosen Äpfel und Getränke an unserem Stand waren der absolute Renner unter den Veranstaltungsgästen. Übrigens: Wer im kommenden Jahr dabei sein möchte, sollte sich diesen Termin schon vormerken. Der Christustag 2015 findet statt an Fronleichnam, 04. Juni 2015 im Rahmen des 35. Evangelischen Kirchentags! Timotheus Hübner Kommunikation und Fundraising Gemeinschafts-DiakonissenMutterhaus Hensoltshöhe Neuer Seelsorger berufen (Frankfurt a.M.) – Mit Andreas Konrad (Foto) hat das Krankenhaus Sachsenhausen zum 1. Juli 2014 wieder einen neuen Seelsorger. Herr Konrad tritt die Stelle der im vergangen Jahr verstorbenen Oberin Schwester Johanna Achenbach an. Andreas Konrad ist 53 Jahre, verheiratet und hat 3 Kinder. Vor seiner neuen Tätigkeit als Krankenhausseelsorger war er zuletzt 14 Jahre als Prediger in den beiden Gemeinden Röhrsdorf und Burgstädt (Sachsen) tätig. Die Direktion, alle Mitarbeitenden sowie die Schwesternschaft wünschen Herrn Konrad Gottes Segen, Freude und Kraft für den Dienst. Ronny Weigand Diakon, Profilentwicklung Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt a.M. TERMINE Montag, 22.09.2014 – 24.09.2014 DGD-Tagung für Mitarbeitende in der Hauswirtschaft DGD-Hauptstelle, Marburg Montag, 29.09.2014 – 01.10.2014 DGD-Tagung für Mitarbeitende in Pflegeberufen 2 DGD-Hauptstelle, Marburg Mittwoch, 08.10.2014 DGD-Begrüßungstag für neue Mitarbeitende – Region Marburg/Lachen 2 DGD-Hauptstelle, Marburg Donnerstag, 09.10.2014 DGD-Begrüßungstag für neue Mitarbeitende – Region Frankfurt/Oberursel 2 Klinik Hohe Mark, Oberursel Weitere Informationen ww.dgd-akademie.org Donnerstag, 23.10.2014 DGD-Begrüßungstag für neue Mitarbeitende – Region Hemer/ Velbert/Lemförde 2 Lungenklinik Hemer Freitag, 07.11.2014 DGD-Forum (Leiterkonferenz) Hebron – Evangeliumshalle, Marburg Dienstag, 11.11.2014 – 12.11.2014 DGD-Tagung für Mitarbeitende in Buchhaltung DGD-Hauptstelle, Marburg Dienstag, 18.11.2014 – 19.11.2014 DGD-Tagung für Mitarbeitende in der Öffentlichkeitsarbeit DGD-Hauptstelle, Marburg Dienstag, 18.11.2014 – 19.11.2014 DGD-Tagung für Mitarbeitende in Personalverwaltung DGD-Hauptstelle, Marburg