Wolfram Fromlet (Comp. and ed.): African Radio Plays
Transcription
Wolfram Fromlet (Comp. and ed.): African Radio Plays
Wolfram Fromlet (Comp. and ed.): African Radio Plays Baden-Baden: Nomos-Verlagsgesellschaft 1991 , 359 S., DM 34,Es scheint sie doch zu geben: jene Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd, die mit landläufigen Begriffen wie "Kulturimperialismus" und "einseitiger Informationsfluß" nicht zu fassen ist. Die Deutsche Welle praktiziert sie seit 1965: An ihrem "Radio Training Center" werden Hörfunkjournalisten und Techniker aus verschiedenen Ländern der Dritten Welt ausgebildet, in Köln, aber auch in den Herkunftsländern der Stipendiaten selbst. Die vorliegenden Hörspiele sind im Rahmen dieser Arbeit und zweier von der Deutschen Welle veranstalteten Literaturwettbewerbe entstanden. Die Medienlandschaft, in die diese Hörspiele einzuordnen sind , wird vom Herausgeber dieses Bandes in seiner Einleitung nachdrücklich in Erinnerung gerufen. Die Dominanz westlicher Programme in den Medien Afrikas und die damit verbundene Oktroyierung eines Modells gesellschaftlicher Entwicklung bestehen nach wie vor. Die zumeist staatlichen Medien unterdrücken häufig jede Form der Kritik und Partizipation, vertiefen somit die Kluft zu den Interessen und Bedürfnissen, zum Alltag der Bevölkerung weiter. Demgegenüber stehen ein kultureller Reichtum, lange Traditionen in allen Lebensbereichen , die in den letzten Jahren im Bewußtsein vieler Afrikaner einen neuen Stellenwert erlangt haben. Die 21 Hörspiele unterstreichen nachdrücklich die Suche nach kultureller Identität. Die Autoren und Autorinnen, die meisten fest im Wissenschafts-, Kulturund Medienbereich verankert, stammen aus über zehn Ländern Afrikas. Ihre Themen bilden einen Querschnitt der Probleme gegenwärtiger afrikanischer Gesellschaften. Die Stücke sind keine l' art pour l 'art, sondern 237 telbarkeit des haben in der Mehrz ahl aufl<lärerische Ziele. In der Unmit Diskussion zur hnitte saussc chkeit African Englis h werde n einzelne Wirkli es sich dreht end, anklag und eifelt gestellt. Humo rvoll, aber auch verzw Zeiten in Halt nach Suche die um , um soziale und ökonomische Fragen - das Heirat und Liebe en. derung Verän der schnel ler und einsch neiden aus n oniste Protag die denen auf , Felder sind auch hier die klassischen dörfder e Gesetz Die hen. versuc rechen auszub der Tradit ion, der Regel g gewor den lichen Gemei nschaf t, die Macht der Familie sind bruchi weibli cher e (Three brides in an hour, The family). Zaghafte Ansätz les Thezentra Emanz ipation werde n beschrieben (Hungry children). Ein des Bedas ist ma, das in versch iedene n Varianten aufgenommen wird, das heißt ng' planni völker ungsw achstu ms afrikanischer Länder; 'family von Zirkel llen gnisvo Stichw ort vieler Hörspiele, mit dem auf den verhän es KonfliktKinde rzahl, Armut und Hunge r hingewiesen wird. Ein weiter n und AuAutore der phie feld, sicherlich noch verstärkt durch die Biogra sozialen im Elite hen tändisc torinn en, bildet die Rolle der neuen mittels Die why). ask 't Don party, ay birthd Entwi cklung sproze ß Afrikas (The evölke Landb die allem vor aber treffen Schattenseiten des Fortschritts aus e Spiral e herzig unbarm eine sich dreht er rung. In The Chief offertiliz afrikan ischen Landr eform , Schuld en und Enteignung, die von korrup ten In The wird. n etriebe vorang n lgeber Kapita hen Politikern und westlic ie-Pro jekt mad king-beggar setzt dieselbe Koalition ein ehrgeiziges Energ kerung Bevöl gegen den Besitz, die Tradition und Kultur der ländlichen mit etzung anders durch. Daneb en stehen, in weiteren Stücken, die Ausein rio Szena s eifelte verzw der koloni alen Verga ngenh eit (/am not me), ein misshed un.fini (The en um Aids (Beer), unvermittelt-politische Anklag llen Übersion), aber auch der Blick auf traditionelle Forme n der kulture lieferung (The desert crocodile). nach einige n Nach einige n Übersetzungen afrikanischer Litera tur und Fernse hen he deutsc ins Filme n afrika nische r Regisseure, die den Weg weiteres ein in ck Einbli fanden, erlaub t dieser Band einen interessanten wirkielen Hörsp diesen um Mediu m. Aber er zeigt zugleich, was fehlt, n iedene versch die über n atione lich gerech t werde n zu können: Inform Medie nsyste me Afrikas selbst. Jochen Robes (Freib urg)