Nr. 10 - Vergleichstest EIBACH Golf VII GTI vs. ABT
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Nr. 10 - Vergleichstest EIBACH Golf VII GTI vs. ABT
SLO Auslandspreise: A b l 4,00 ¤; E = i ` P (Cont.) F E (I. B., I. C.) 4,50 ¤; ` 10 BGN; ^ 7,30 CHF;CZ` 168 CZK; HR FT; ` 40 KN; u 24,00 PLN; N 58 NOK 0 35 DKK; h 1850 BGN 3,50 Euro Nr. 10 Oktober 2013 Das Magazin für sportliche Autos 60 Autos im Heft 4 kesse kracher Die krassesten Kompakten: Mercedes A 45 AMG fordert BMW 1er M Coupé, Audi RS3 und Ford Focus RS 500 ≥ 911 Turbo S vs. GT-R brandheiSS Neuer Porsche im Vergleich alle IAA-raketen Aston Martin Vanquish Volante, Mercedes Concept S-Class Coupé, VW Golf R, Ferrari 458 Speciale u. a. ≥ Rolls-Royce Wraith Auf Tour mit dem V12-Coupé ≥ Ausfahrt mit der C7 10-seitiges Corvette-Special leistungsexplosion Abt kontra Eibach: Zwei getunte Golf GTI mit 290 und 284 PS 1200 PS kolosse mit knall Mercedes GL 63 AMG gegen Range Rover V8 Supercharged 1040 PS Megatest: Mehrleistung per Stecker – sechs Zusatzsteuergeräte auf dem Prüfstand dynamit gegen nitroglyZerin Das dramatischste Duell des Jahres: Macht der übermächtige 9ff GTronic 1200 den urgewaltigen MTB GT-R Mission 1000 platt? shell-mehrwert-aktion tolle tankeschön-prämie Vergleich Abt Golf GTI Sportlicher geht immer Mit Leistungssteigerungen und sportlich modifizierten Fahrwerken rücken Abt und Eibach der Fotos: R. Sassen S eit sieben Generationen oder 37 Jahren gehört der Golf GTI nicht nur zu den beliebtesten Kompaktsportlern. Jede neue Generation des Wolfsburger Dauerbrenners wird von Veredlern sehnlichst erwartet, denn hier eröffnet sich ein breites Feld von Individualisierungsmaßnahmen – vom Anbauteil über das Fahrwerk bis hin zur Leistungssteigerung. Galten in der ersten Generation Turboumbauten mit 180 PS oder noch mehr 36 AUTO BILD SPORTSCARS | Nr. 10 ∧ Oktober 2013 als extrem, waren bei der letzten Generation 400 PS im Golf R keine Hexerei. Was 180 PS mit der ersten GTI-Generation anstellten, die ab Werk mit 110 PS bei 810 Kilogramm Gewicht daherkam, kann man sich heute nur schwer vorstellen. Doch Tuning gehört zum GTI, seit diese drei Buchstaben für schnelle Fortbewegung zum erschwinglichen Preis stehen. Seit Anfang des Jahres steht Golf GTI Nummer sieben bereit und wartet darauf, dass sich die Tuner dieser Welt auf ihn stürzen. Doch mit der aktuellen Generation macht es Volkswagen den Veredlern wieder ein Stückchen schwerer. Zum einen gibt es den GTI ab Werk auch in einer Performance-Version, die 10 PS mehr, ein sportlicheres Fahrwerk und eine Differenzialsperre mitbringt. Zum anderen hat sich der Allrounder unter den kompakten Sportlern vor allem in Richtung Rennstrecke positiv entwickelt und lässt sich agiler denn je über die Piste jagen. Doch muss der Werks-GTI auch einen sehr breiten Bereich abdecken, und die wenigsten Käufer werden damit jemals auf eine Rennstrecke gehen. Hier kommen die Tuner ins Spiel. Erster Ansatzpunkt ist die Leistung, die mit 220 PS in der Serie noch Luft nach oben hat. Weiteres Spezialisierungspotenzial bietet das Fahrwerk, das in der Serie natürlich noch sehr gute Komfortei- Die gucken nicht nur böse, die haben’s auch faustdick hinter den Ohren: erstarkte GTI von Abt (links) und Eibach im Vergleich Eibach Golf GTI siebten Auflage des VW Golf GTI auf den Leib. Wie schlagen sich die beiden im Vergleich? genschaften haben muss. Hier kann man in eine Richtung optimieren und bestimmte Eigenschaften – zulasten anderer – verstärken, was das Serienauto in dieser Form nicht kann. Ein neuer Radsatz mit schicken Felgen und Anbauteile runden in der Regel das Angebot ab – fertig ist der individuelle Tuning-GTI. Mit zwei entsprechenden Exemplaren haben wir es hier zu tun, die technisch vergleichbar tief ansetzen mit modifiziertem Motor und Fahr- werk. Optisch ist nur einer stark verändert; der andere ist wegen seines Rotstreifens zwar auffälliger, doch blieb die Karosserie unangetastet: Vorhang auf für die beiden Äußerlich blieb der Eibach im Serienzustand getunten GTI von Fahrwerksspe zialist Eibach – der mit den roten Streifen – und dem Allgäuer VWund Audi-Spezialisten Abt, der rundum in unschuldigem Weiß antritt. Dafür ist der Abt mit einigen Anbauteilen ausgestattet. Dazu zählen der Frontspoiler (490 Euro), Frontgrill (520 Euro) und Scheinwerferblenden (330 Euro), die man gut auf dem oberen Bild erkennen und mit dem werksbelassenen Eibach (rechts) vergleichen kann. Dazu kommen Abdeckungen für die Spiegel (245 Euro), Seitenschweller (1200 Euro), Heckklappenaufsatz (420 Euro) und Heckschürze im Paket mit der doppelflutigen Abgasanlage (2170 Euro). Alles Geschmacksache und selbstverständlich außerhalb der Wertung. Von Bedeutung ist dagegen, wie die beiden Tuner die Leistung erhöht haben und mit welchem Erfolg. Auf dem Papier schiebt sich der Abt mit 290 PS leicht vor den Eibach, der es bei 284 PS bewenden lässt. Erreicht wurde die Mehrleistung bei Abt über ein ZusatzsteuOktober 2013 ∧ Nr. 10 | AUTO BILD SPORTSCARS 37 Die doppelten Endrohre kommen beim Abt zusammen mit der Heckschürze auf 2170 € ergerät (AEC – Abt Engine Control), das mit 2614 Euro eingepreist ist. Auch Eibach setzt auf ein Zusatzsteuergerät, hier von Wetterauer, für 949 Euro, das für rund 40 MehrPS gut ist. Kombiniert wird das mit einem Sportkat von HJS (1166 Euro), der den Gegendruck im Vergleich zum Originalkat um gut 40 Prozent reduziert, was sich dann zu 284 PS aufaddiert. Das Drehmoment erhöht sich beim Abt von 350 auf 420 Nm (bei 1500-4400 Touren) Der Innenraum blieb bei beiden Tuning-GTI unangetastet, nur die Werksausstattung unterscheidet sich. Hier: Abt in Kohlefaseroptik, der Eibach setzt auf Klarlack Abt einen Tick aggressiver. Beide lassen beim Schalten in die höheren Gänge ein dumpfes, bösartiges Ploppen vernehmen, die Gasannahme ist sehr direkt. Einen gefühlten Vorteil für einen der beiden Beide setzen auf Doppel- spürt man beim Fahren nicht. Doch was sprechen die Messwerte? kupplungsgetriebe Auf 100 km/h kämpft sich der Abt beieinander. Bereits aus dem Dreh- einen Wimpernschlag früher ins zahlkeller beschleunigen sie kräftig Ziel, nimmt dem Eibach eine Zehnhoch, die Kraftentfaltung ist gleich- telsekunde ab. 6,1 zu 6,2 Sekunden mäßig ohne Spitzen, der Klang des – erfahrbar ist das nicht, nur mess- respektive 443 Nm bei 2380 Touren im Eibach-GTI. Subjektiv liegen die beiden per Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe geschalteten GTI extrem nah bar. Je höher die Temporegionen, desto weiter kann sich der Abt allerdings vom Eibach absetzen. Dennoch sind es auch hier nur geringe Unterschiede: In 21,6 Sekunden hat der Abt 200 erreicht, der Eibach sprintet vier Zehntel später (22,0 s) über die Linie. Ähnlich eng sieht es beim Durchzug aus 60 oder 80 km/h im hohen Gang aus. Von 60 bis 100 km/h im vierten vergehen bei beiden exakt 4,7 Sekunden. Von 80 bis 120 km/h Von der Seite erkennt man den Abt an den Schwellerelementen und Außenspiegeln Die schicken Abt-Räder in GunMetal-Optik gibt es für 3565 Euro 38 AUTO BILD SPORTSCARS | Nr. 10 ∧ Oktober 2013 Den Eibach GTI schmückt ein Radsatz von Borbet für 1720 Euro inklusive Reifen im fünften legt sich dann der Eibach einen Tick kräftiger ins Zeug und absolviert diese Disziplin eine Zehntel schneller. Dasselbe im sechsten Gang dauert beim Abt drei Zehntel länger als im Eibach. Zum Vergleich die Werte des serienmäßigen GTI Performance mit 230 PS: 0-100 km/h in 6,3 Sekunden, auf 200 km/h braucht er 23,9 s. Die Elastizitätswerte sind nicht ganz vergleichbar, da der von uns gemessene Wagen ein Handschalter Eibach nimmt sich 9,5 Liter in Schnitt; für den Werks-Performance-GTI haben wir 9,2 Liter Super Plus ermittelt. 0,7 Liter Unterschied zwischen Abt und Eibach – das schlägt sich mit einem halben Trotz Mehrleistung: Punkt Vorsprung in der Preis-LeisDer Abt fährt sparsamer tungs-Wertung nieder. Bei der Optimierung der FahrwerInteressant ist auch ein Blick auf ke geht Abt einen weniger aufwänden Durchschnittsverbrauch. Hier digen und kostengünstigeren Weg gibt der Abt mit 8,8 Liter Super Plus als Eibach. So montieren die Kempauf 100 Kilometer die Pace vor, der tener neue Federn und erreichen war. Interessant sind sie dennoch: 60 auf 100 km/h im vierten Gang in 4,7, 80 bis 120 im fünften in 6,2 und 80 auf 120 km/h im sechsten Gang 7,7 Sekunden. damit eine Tieferlegung um 25 bis 30 Millimeter. Der Federnsatz schlägt mit 320 Euro zu Buche und verhilft dem GTI zu einem knackigeren Einlenkverhalten, ohne dass allzu viel Härte den Alltag trübt. Eibach setzt dagegen auf umfangreichere Maßnahmen, um dem GTI ein sportlicheres Fahrverhalten anzuerziehen. Zum einen montieren die Fahrwerksspezialisten aus Finnentrop das Komplettfahrwerk B12Pro-Kit, das neben einer Tiefer Bis auf Streifen und Radsatz entspricht der Eibach GTI äußerlich dem Serienstand Die Abgasanlage des Eibach blieb bis auf den Sportkat serienbelassen Oktober 2013 ∧ Nr. 10 | AUTO BILD SPORTSCARS 39 Technische Daten Auf Augenhöhe agieren die beiden scharfen GTI von Abt und Eibach Abt kitzelt 290 PS aus dem turbo geladenen 220-PS-Aggregat des GTI Mittels Zusatzsteuergerät von Wetterauer leistet der Eibach 284 PS legung um 25 bzw. 30 Millimeter aufeinander abgestimmte Federn und Dämpfer umfasst und für 839 Euro angeboten wird. Zusätzlich verbaut Eibach noch ein sogenanntes Anti-Roll-Kit (420 Euro), das aus Sportstabilisatoren besteht und die Seitenneigung reduzieren soll. Den Abschluss bilden Pro-Spacer-Spurverbreiterungen an der Hinterachse, die eine insgesamt 24 Millimeter breitere Spur bedingen und mit 107 Euro gelistet sind. Für die Querdynamik bringt das beiden zunächst einmal eine aus geprägtere Straffheit, die vor allem der Eibach an den Tag legt. Zwar zeigt der Abt etwas mehr Abrollkomfort, dafür punktet der Eibach mit einem präziseren, zackigeren Einlenkverhalten. Insgesamt machen beide Tuning-GTI eine sehr gute Figur, doch bietet der Eibach ein Quäntchen mehr Agilität, gibt sich einen Tick rückmeldefreudiger und ist somit unter sportlichen Aspekten das zwar nur hauchdünn, aber dennoch überlegene Auto. fazit testwertung Längsdynamik Querdynamik Alltag Preis/Leistung Emotion gesamt Sportlich ist der Eibach hauchdünn überlegen Einen Fahrwerksvorteil gegenüber der Serie bringen beide mit, auch wenn man dafür kleine Komforteinbußen in Kauf nehmen muss. Dafür gewinnt der Fahrspaß – bei beiden. Den besseren Allrounder gibt es dagegen nach wie vor von der Stange. 1 2 Abt ããã ã ããã ã ããããã ããããã ããããã ã ã ã ã (3,6) Eibach ããã ã ããããã ããã ã ããã ã ããããã ã ã ã ã (3,5) ã ã ã ã ã = traumhaft, ã ã ã ã = macht an, ã ã ã = akzeptabel, ã ã = könnte besser sein, ã = schwach ‡ Der neue Golf GTI bietet eine Fülle an guten Eigenschaften. Doch es bleibt noch Luft nach oben. Abt und Eibach nutzen das Potenzial und lassen nach einer Kraftkur 284 bzw. 290 PS auf die 40 AUTO BILD SPORTSCARS | Nr. 10 ∧ Oktober 2013 Vorderräder los. Auch bei den Fahrwerken kitzeln die beiden Tuner weiteres Spaßpotenzial aus dem GTI. Das Endergebnis ist sehr knapp. Ralf Kund Motor Einbaulage Ventile/Nockenwellen Hubraum Bohrung x Hub Verdichtung kW (PS) bei 1/min Literleistung Nm bei 1/min Antriebsart Getriebe Bremsen vorn Bremsen hinten Radgröße Reifengröße Reifentyp Länge/Breite/Höhe Radstand Tankvolumen Messwerte Beschleunigung 0– 50 km/h 0–100 km/h 0–130 km/h 0–160 km/h 0–180 km/h 0–200 km/h Viertelmeile 0–402,34 m Elastizität 60–100 km/h im 4. Gang 80–120 km/h im 5. Gang 80–120 km/h im 6. Gang Bremsweg 100–0 km/h kalt (Verzögerung) 100–0 km/h warm (Verzögerung) Testverbrauch Ø auf 100 km Reichweite Leergewicht Leistungsgewicht Zuladung höchstgeschwindigkeit GPS-Messung (www.leitspeed.de) Abt Eibach R4, Turbo vorn quer 4 pro Zylinder/2 1984 cm3 82,5 x 92,8 mm 9,6 : 1 213 (290)/4800–6200 209 (284)/4850 146 PS/l 143 PS/l 420/1500–4400 443/2380 Vorderrad 6-Gang-Doppelkupplung 312 mm/innenbelüftet 300 mm 8,5 x 19 225/35 ZR 19 Dunlop SP Sport Maxx GT Continental SportContact 5 4268/1790/1417 mm 2631 mm 50 l Abt Eibach 2,8 s 6,1 s 9,0 s 13,1 s 17,1 s 21,6 s 2,8 s 6,2 s 9,2 s 13,3 s 17,1 s 22,0 s 14,27 s 14,40 s 4,7 s 6,8 s 9,8 s 4,7 s 6,7 s 9,5 s 35,6 m (10,8 m/s2) 34,5 m (11,2 m/s2) 35,8 m (10,8 m/s2) 35,6 m (10,8 m/s2) 8,8 l Super Plus 560 km 1376 kg 4,7 kg/PS 464 kg 9,5 l Super Plus 520 km 1412 kg 5,0 kg/PS 428 kg Abt Eibach 252 km/h 250 km/h Preise (Euro inkl. MwSt.) Abt Eibach Serienfahrzeug ohne Extras Tuning Leistungssteigerung Fahrwerk Radsatz Abgasanlage Anbauteile Summe Tuning Preis Testwagen 31 500 Euro 31 500 Euro 2614 320 (Federsatz) 3565 2170 (inkl. Heckschürze) 3265 11 934 43 434 Euro 2115 (inkl. Sportkat) 1366 (inkl. Spurverbreiterung) 1720 – – 5201 36 701 Euro