Tropische Wälder Typen tropischer Wälder
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Tropische Wälder Typen tropischer Wälder
Typen tropischer Wälder Tropische Wälder Warum sind sie so besonders? • • • • Immergrüne (Tiefland) Regenwälder Halbimmergrüne Feuchtwälder Laubabwerfende Wälder Andere Waldformationen (z. B. Mangroven) Subtropischer Regenwald Tropischer Regenwald Charakteristische Kennzeichen eines Tropischen Regenwalds: • Vielschichtiger, ungleichmäßiger Kronenraum • Kronenraum besteht aus vielen verschieden Arten • Meist große, zusammengesetzte Blätter mit „drip Charakteristika eines Subtropischen Regenwalds: • vieler Baumarten, ohne erkennbarer Dominanz einer einzigen Art tips“ • Dicke, hölzerne Schlingpflanzen, welche die • Brettwurzeln als Stütze in flachen Böden • Große Anzahl an vasculären Epiphyten, Farnen und • Kronen der Bäume miteinander verflechten Orchideen Gemischtes, gemeinsames Auftreten Mittelgroße bis große Bäume mit verschiedensten Blattformen • Palmen, Würgefeigen, Lianen, Bäume mit Brettwurzeln und • Kauliflorie epiphytische Kletterpflanzen sind • Palmen, Würgefeigen, Lianen, großblättrige häufig und vielfältig vorhanden Bodenpflanzen und epiphytische Kletterpflanzen Moist deciduous forests Regengrüne Feuchtwälder • Regen- und ausgeprägte Trockenzeiten • Großflächig in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt • Shifting-cultivation und Überweidung • Plantagen Tectona grandis (Teak), Pinus o. Eucalyptus. • Arten: Latifolias: Tectona grandis, Shorea robusta (Sal), Chlorophora spp. Foto: L. Webb Deciduous dry forests Fotos: L. Webb Foto: Aracruz Foto: L. Webb Regengrüne Trockenwälder Foto: L. Webb Trockenzeiten dominieren / offene Vegetationsform mit niedrigen, schlechtgeformten Bäumen Flächen weiten sich ständig aus durch Feuer, Weide, Brennholznutzung. Arten: Koniferen: Pinus, Cupressus - Laubbäume: Quercus, Schinopsis, Eucalyptus, Quebracho Sind tropische Regenwälder so verschieden von anderen Wäldern, dass sie grundsätzlich andere Bewirtschaftungskonzepte erfordern? Warum sind die Tropen so artenreich? • Beherbergen sie mehr biologische Diversität? • Sind ihre biologischen Ressourcen wertvoller oder bedrohter? • Sind sie ähnlich produktiv oder produktiver als andere Wälder? • Sind sie weniger resistent gegenüber Störungen und erholen sich davon schlechter/langsamer? • Ist es grundsätzlich schwieriger angespasste waldbauliche Systeme zu entwicklen? • Sind sie wichtiger als andere Wälder für den globalen Kohlenstoff- und Wasserhaushalt? Tree species diversity in relation to distance form the equator 350 300 250 200 150 100 50 0 Temperate Mexico Costa Rica Ecuador Currie 1991 Hypothesen Wie lässt sich die Erhaltung vieler Arten auf kleinem Raum erklären? Hypothetische Beziehungen Verfügbare Energie 1. Handelt es sich um stabile Artenmischungen, die sich aus Arten zusammensetzen, welche die Umwelt ausreichend anders ausnutzen als die anderen Arten, um ihre kontinuierliche Existenz in der Lebensgemeinschaft zu sichern? Habitatsvielfalt Störung Umweltstress Stabilität der Umwelt Fläche Biotische Interaktionen Verschiedene Hansen & Rotella 1999 Abiotische Faktoren, die den Artenreichtum beeinflussen 2. Oder wird der Artenreichtum mehr durch Zufallsergebnisse erhalten? Ist es wichtiger, zur richtigen Zeit am richtigen Platz zu sein als einer bestimmten Art anzugehören? Wie klein kann eine Nische sein? Die Konkurrenzsituation in der direkten Nachbarschaft Nährstoffgradient • • • Im tropischen Regenwald begegnen sich 2 Arten nicht ausreichend häufig oder konsistent, um über evolutionäre Zeiträume eine paarweise Differenzierung der Arteigenschaften zu erlauben. Selektion sollte daher zu einer Konvergenz zu ähnlichen Umwelttoleranzen der Arten führen. Auf Barro Colorado Island, Panama, zeigten 70% der Sämlinge von Baumarten die am Kronendach teilhaben, keine Affinität zu den Lichtverhältnissen am Boden. Bodenfeuchtegradient Hatten tropische Wälder eine „ungestörte“ Entwicklung? Evolutionäre Entwicklung des Artenreichtums Ausgestorben Neue Arten 30 Veränderungen in der Ausbreitung immergrünen Regenwaldes in Afrika Unveraenderte Arten Immigration 25 20 15 10 5 0 t0 t1 Pollen Profil eines Sees im tropischen Norden Australiens Tropische Wälder haben sich mit Ökosystemstörungen entwickelt Ist die Biodiversität in den Tropen stärker gefährdet? Acacia aulacocarpa as disturbance indicaotr in the wet tropics of north Queensland , L. Webb Grad des Endemismus: Artenzahl Pflanzen • Brasilien: 56 000 • Equador 15 700 • Indonesia 29 400 • PNG 17 500 • BRD 2 700 Haben Waldverlust und Fragmentierung einen größeren Einfluss in den Tropen? Fragmentierung: Reduktion und Unterbrechungen des Habitats, schafft Randbereiche zwischen natürlichem und von Menschen gestalteten Ökosystemen In den Tropen: • Populationen haben geringe Dichten • Einige Arten haben schwache und anfällige Verbreitungsmechanismen • Arten haben nur eine geringe Verbreitung (Endemismus) • Arten haben im Laufe der Zeit sehr komplexe Beziehungsgefüge entwickelt • Randbereiche von Wald bieten sehr starke Kontraste davon endemisch 12 400 4 400 10 000 13300 6 % 22 28 34 75 0,2 Siedlungsprojekte 1999 1991 SLOSS – BDFFP Projekt Reaktion verschiedener taxonomischer Gruppen auf die Fragmentierung im BDFFP Gruppe Artenreichtum vorher u. nachher Vögel Frösche Kleinsäuger Ameisen Schmetterlinge Produktivität • Phytomasse = 99 % der Biomasse • Potentielle Phytomasse der Festländer ~2400 Mrd. t Trockengewicht; ½ davon humide Tropen (1/5 der Landmasse) Abnahme Zunahme Zunahme Abnahme Zunahme Invasion von Matrixarten stark gering gering stark stark gering mittel mittel gering hoch Temperatur und Produktivität Produktivität = Brutto- Photosynthese - Respiration • Tropen: 30% der Landmasse, 60% der Phytomasse der Erde (400 Mrd t C), jährlich 23 Mrd t C fixiert. • Biomasse der immergrünen tropischen Regenwälder (TRW) ~200-400 t/ha (Trockengewicht), auf sehr nährstoffarmen Böden weniger (VITOUSEK & SANFORD 1986) Veränderung Artenzusamstzg. Brutto Photosynthese Temp. Optimum Respiration 0°C 10°C 20°C 30°C 40°C 50°C Produktivität tropischer Regenwälder Age-size relationship of deciduous trees from south-eastern Cameroon 600 550 500 Age (yrs) 450 Produktivität tropischer Wälder • Wachstumsraten von nutzbarem Holz zwischen 0.5 – 2 m3 ha -1 a-1 • Einschlagszyklen zwischen 25 – 60 Jahren • Erntevolumen (10 – 60 m3) • Relativ hohe Verluste durch Defekte 400 350 300 250 200 150 100 70 90 110 130 150 170 Diameter (cm) Sind Böden anfälliger gegenüber Nährstoffverlusten? C Gehalt von Böden: Amazonasbecken : durchschn. 73 t C ha-1, 6 – 416 t C ha-1 Deutsche Waldböden: 99 t C ha-1, 17 – 793 t C ha-1 Andere wichtige Parameter: - Geringe Kationenaustauschkapzität - Geringer P-Gehalt in ferralitischen Böden bzw. in Sandböden - Relativ hohe atmosphärische Deposition von Nährstoffen Variabilität der Böden in den Tropen Variabilität von Waldböden Sensitivität gegenüber Nährstoffverlusten Khanna & Fölster 1999 • Subtropischer Regenwald auf Dünen – Fraser Island, QLD Stoffkreislauf Waldboden Kultivierter Boden Dichter Wurzelfilz an Boden- Boden C mit Boden Verlust des oberfläche, oberfläche, EucalyptusEucalyptus Kultivierung von Waldboden, Foto: Laclau plantage, plantage, Kongo. São Paulo, Brasilien Nährstoffkreisläufe Wie unterschiedlich sind Waldstrukturen? Tieflandregen -wald Borneo P Eintrag K 1 10 164 3100 Kreislauf 12 197 Boden 2 353 Vegetation Austrag 1 10 Eintrag-Austrag Dynamik eines tropischen Regenwaldes in Panama (Golley et al., 1975) Small et al. 2004 Frühe Strukturuntersuchungen: Aubreville (1938) 20 18 200 16 180 14 12 160 10 140 8 St/241 ha Prozent Bäume (> 0.5 m) 6 4 2 0 120 100 80 60 % der Individuen Stammzahl-Höhen Verteilung von Artengruppen nach Schichtzugehörigkeit Venezolanischer Wolkenwald (Hoheisel 1976) 80 70 60 50 40 30 20 10 0 5 10 15 20 Höhenklasse (m) 25 30 35 40 OS MS _US OS _M S_U S 260 Durchmesserklasse (cm) 220 180 140 100 60 40 20 0 20 • Zusammensetzung der Oberschicht ist variable und an keine festen Assoziationen gebunden • Wenige Arten sind relativ häufig vertreten • Arten, die in der Oberschicht stark vertreten sind, fehlen in der Verjüngung fast gänzlich • Lichtliebende Arten finden sich in „ungestörten Urwäldern“ • Mosaikzyklus-Konzept der Sukzession Stammzahl-Durchmesser Verteilung von Wirtschaftsbaumarten Regengrüner Feuchtwald, El Caimital (Lamprecht 1986)