Testverfahren... zu HIV
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Testverfahren... zu HIV
Testverfahren... ... zu HIV: Der Antikörpernachweis: Gegen viele Bestandteile des HIV bildet das menschliche Immunsystem Antikörper. HIV-positiv zu sein bedeutet, im Blut der Testperson können Antikörper gegen ein oder mehrere Bestandteile des HI-Virus nachgewiesen werden. Diese Antikörper werden meist innerhalb von drei bis 12 Wochen nach einer Infektion gebildet. Wenn sich jemand mit HIV infiziert hat, so sind 4 Wochen nach in ca. 60 - 65 % der Fälle bereits Antikörper der Übertragung nachweisbar, nach 6 Wochen mit ca. 80 % Wahrscheinlichkeit Antikörper nachweisbar, nach 8 Wochen mit ca. 90 % Wahrscheinlichkeit Antikörper nachweisbar, nach 12 Wochen mit ca. 95 % Wahrscheinlichkeit AK nachweisbar. Als Testverfahren wird zunächst ein ELISA (Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay) durchgeführt. Ein negativer HIV-Antikörper-Suchtest bedeutet, dass eine Person nicht HIV-infiziert ist. Dieses Testresultat muss nicht wiederholt werden. In den Fällen, in denen sich eine Person jedoch zu früh testen lässt - bevor sich HIVAntikörper entwickeln konnten – ist eine negativer HIV-Antikörper-Test nicht aussagekräftig. Es deshalb wichtig, im Beratungsgespräch nicht nur auf die Art des Risikoverhaltens sondern auch auf dessen Zeitpunkt anzusprechen. Die „diagnostische Lücke“ beträgt 12 Wochen, das heißt, ein ELISA-Test ist nicht aussagekräftig über die letzten 12 Wochen. Weil der ELISA ein sehr empfindlicher Test ist, gibt es gelegentlich „falschen Alarm“, d.h. es kommt zu einem falsch-positiven Ergebnis. Deshalb muss ein positives Ergebnis noch einmal mit einem weiteren Testverfahren, dem sogenannten Western-Blot, bestätigt werden. Bei diesem Test wird ein wenig Blut aus der Vene genommen. Dieses wird in ein Labor zur Untersuchung geschickt und nach ca. 1 Woche kann man sein Ergebnis persönlich abholen (telefonisch ist nicht möglich!). Nachweis von HIV vor Ablauf der 12 Wochen: Der direkte Virusnachweis/PCR-Test: Ein direkter Virusnachweis ist mit einer sogenannten Polymerasekettenreaktion (PCR - engl. polymerase chain reaction) möglich, mit der Teile des HIV-Erbgutes vervielfältigt und sichtbar gemacht werden können. Diese Testmethode wird nicht pauschal angeboten, sie dient lediglich der Bestimmung der Viruslast. Bei diesem Test wird ein wenig Blut aus der Vene genommen. Dieses wird in ein Labor zur Untersuchung geschickt und nach ca. 1 Woche kann man sein Ergebnis persönlich abholen (telefonisch ist nicht möglich!). P24-Antigen-Test: Neben den üblichen HIV-Antikörper-Tests gibt es einen weiteren Test, den so genannten p24-Antigen-Test («p24-Test»; das p24-Antigen ist ein Eiweiß des HIVirus). Dieser Test ist dann sinnvoll, wenn sich in den ersten Wochen nach einer eindeutigen Risikosituation körperliche Symptome zeigen, die den Verdacht stützen, dass eine Infektion stattgefunden hat. Der p24-Antigen-Test kann zwei bis sechs Wochen nach der Risikosituation durchgeführt werden – allerdings häufig nur auf ärztliche Anordnung. Er liefert zudem ein begrenztes Resultat. Fällt der Test positiv aus, hat eine Übertragung mit großer Wahrscheinlichkeit stattgefunden. Fällt der Test hingegen negativ aus, besteht keine Gewissheit. Möglicherweise ist noch nicht genügend p24-Antigen gebildet worden, oder die körpereigenen Antikörper haben das Antigen bereits neutralisiert, oder es hat gar keine Infektion stattgefunden. Kurz: Mit einem p24-Antigen-Test lässt sich eine mögliche Übertragung in vielen Fällen früher als mit dem HIV-Antikörper-Test nachweisen, aber sie lässt sich – bei negativem Befund – nicht ausschließen. Heute kommen auch so genannte kombinierte Tests zum Einsatz, die sowohl nach p24-Antigen als auch nach HIV-Antikörpern suchen. Fallen p24- oder kombinierter Test in den ersten Wochen nach einer Risikosituation negativ aus, muss das Resultat 12 Wochen nach der Risikosituation mit einem HIVAntikörper-Test bestätigt werden. Nur dieser bietet ausreichende Gewissheit, dass wirklich keine HIV-Infektion stattgefunden hat. Bei diesem Test wird ein wenig Blut aus der Vene genommen. Dieses wird in ein Labor zur Untersuchung geschickt und nach ca. 1 Woche kann man sein Ergebnis persönlich abholen (telefonisch ist nicht möglich!). HIV-Schnelltest: Der Schnelltest ist ein ELISA-Test, bedeutet nicht, dass man den ihn „schnell“ nach einem Risiko machen kann. Er ist in hohem Maße aussagekräftig 6 Wochen nach dem Risikokontakt. Bis dahin haben die meisten Menschen nach einer Infektion Antikörper gebildet und ein Nachweis der Infektion, also ein positives Ergebnis, wäre möglich. Ein negatives Ergebnis, also der Beweis, dass tatsächlich keine Infektion übertragen wurde, ist erst nach 12 Wochen wirklich sicher, denn dann ist bei der überwiegenden Anzahl der Menschen die Antikörperbildung abgeschlossen. Die „diagnostische Lücke“ beträgt also 12 Wochen, das heißt, ein ELISA-Test ist nicht aussagekräftig über die letzten 12 Wochen. Fallt ein Ergebnis „reaktiv“ aus, sollte auf jeden Fall eine venöse Blutabnahme für einen Standard-ELISA-Test und evtl. für einen darauffolgenden Bestätigungstest („Western-Blot“) gemacht werden. Vorteile: • • • Ein kleiner Pieks am Finger oder am Ohrläppchen reicht aus. Der Befund liegt nach ca. 20 Minuten vor. Dieser Test ist genauso aussagekräftig wie ein Standard-ELISA-Test (venöse Blutabnahme). Nachteile: Es können so genannte "reaktive" Testergebnisse zustande kommen. Diese können zwei Gründe haben: • Es kann sich um eine tatsächliche HIV-Infektion handeln. • Der Test ist sehr sensibel und in Einzelfällen kann es deshalb auch zu Reaktionen mit anderen Nicht-HIV-Antikörpern kommen. Das bedeutet: Bei einem reaktiven Befund weiß man nicht eindeutig, ob nun eine Infektion mit dem HI-Virus stattgefunden hat oder ob der Test etwas ganz anderes feststellt. Die Konsequenz: Bei einem reaktiven Befund muss ein erneuter Test zur Bestätigung durchgeführt werden. Dazu wird Blut aus der Vene entnommen und zum Untersuchen in ein Labor geschickt. Der Befund liegt dann ca. 3 Tage später vor und wird ebenfalls nur persönlich mitgeteilt. Zum Schluss ein Wort zum "Heimtest“: Er wird insbesondere über das Internet intensiv beworben und vertrieben. Gemeinsam mit den HIV/AIDS Fachverbänden und Institutionen raten wir dringend von diesem Heimtest ab. "HIV-Heimtests" sind in Deutschland nicht zugelassen. Ein Ablehnungsgrund ist unter anderem ihre fragliche Anwendungs-Sicherheit. Von besonderen Bedeutung ist auch die Tatsache, dass im Falle eines "positiven" Testergebnisses, der Nutzer zu Hause damit allein gelassen ist. Es findet kein Bestätigungstest statt; dazu müssen Sie sich erst zu einem Arzt oder zum Gesundheitsamt begeben. Niemand kann Ihnen die Bedeutung dieses "Befundes" erklären und ob er "vertrauenswürdig" ist; es findet keine Beratung statt, wie es weitergehen sollte oder könnte. Das Risiko der diagnostischen Lücke kann dabei nur allzu leicht übersehen werden (verlässlicher Befund erst 3 Monate nach einem möglichen Risiko). ... zu anderen STDs*: *Sexuell übertragbare Krankheiten Syphilis: Venöse Blutabnahme Hepatitis B: Venöse Blutabnahme Hepatitis C: (ist keine klassische STD, ist fast nur über Blut übertragbar) Venöse Blutabnahme Chlamydien: Urintest Tripper: Urintest Weitere STDs können über Abstrich- oder Urinuntersuchungen beim Gynäkologen, Urologen oder Hautarzt abgeklärt werden. Das Gesundheitsamt Pforzheim bietet alle oben genannten Testverfahren anonym und kostenlos an. Lediglich der HIV-Schnelltest kostet 12€. Im Beratungsgespräch wird individuell entschieden, WELCHER Test WANN bei WEM sinnvoll ist.