Koan64 - Tagebuch eines Hikikomori
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Koan64 - Tagebuch eines Hikikomori
- Koan64 Tagebuch eines Hikikomori Von: "Ozan Kubilay" <[email protected]> An: [email protected] Betreff: Bitte um Rückruf Datum: Fri, 31. Oct 2008 10:49:24 +0100 Hallo Karla, würdest du mal hier anrufen? 01805 330320 0352 2 Ist wirklich wichtig Mfg Eddy - Ozan Kubilay - “Der Künstler vergisst, dass er an der Übertragung erworbener Information an andere Menschen engagiert ist, und er erlaubt dem Gegenstand, sein Engagement zu verschlucken. Diese typisch menschliche Absorption des existentiellen Interesses durch das Objekt, diese Arbeitsmoral droht aus den Objekten nicht Kommunikationsmedien, sondern Kommunikationsbarrieren zwischen Menschen zu machen. Das ist im Grunde genommen der lächerliche Irrtum, auf dem die menschliche Kunst beruht, und der aus vampyroteuthischer Sicht an den Tag tritt.” - Vilem Flusser - „Der Maschinist ist Teil der Maschine, und zwar nicht nur in seiner Tätigkeit als Maschinist, sondern auch danach.“ - Gilles Deleuze / Félix Guattari - „Wieso sollte jemand verachtet werden, der sich im Gefängnis befindet und versucht, herauszukommen und heimzugehen? Oder, sofern das nicht geht: wenn er über andere Themen nachdenkt und spricht als über Wärter und Kerkermauern?“ - J.R.R. Tolkien - Anste l le e ines Vorwortes Ohne einen Blick auf die tagesaktuelle Struktur des Memplexes - wie die Bibliothek seit ihrem Umbau genannt wurde - zu werfen, glitten seine Finger über die Zeichenketten, die in langen Reihen von der Decke hingen - Herr S. konnte nicht umhin zu bemerken, dass das neue Rahmenwerk - der vierdimensionale Hyperkubus, wie ihn Friedrich Hilbert geplant hatte- der alten, im freigeistigen Stil angeordneten sechseckigen Architektur um Weiten überlegen war. Nur, dass in dem hohlen Beryll, der im Zentrum eben der Intarsienarbeit eingelassen worden war, das zur Navigation auf dem Zeitachse verwendet wurde, sich die seltsamen Käfer, die seit dem Verschwinden des Herrn K. aufgetaucht waren, tummelten, beunruhigte den Bibliothekar. Gedankenlos zog er ein Mem aus der Struktur und blätterte darin: [text] Die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit: In Kane-do/u did Dschingis Khan A stately pleasure-dome decree: Verbanta - sacred river - rei Through CAVE worlds, measureless to me Down to a sunless sea. PS-Kapitel1-18-533-32- -3521 [/text] Kap i te l 1 Eine andere Person, im Folgenden soll sie Herr Fu genannt werden, - ob Fu der Vorname oder der Nachname des hier bezeichneten Herren ist, lies sich nicht zweifelsfrei feststellen. Verschiedene Stimmen merkten an, dass das auch für den Fortgang der Ereignisse unwichtig sei. Herr Fu startete am Morgen des 23. 06. eine 6.1beta Version von SeaXMonkey (eine inoffizielle Erweiterung des bekannten Browser; als hauptsächliche Modifikation ist hier das auf dem InfiniteM-Algorithmus basierende iGing-Plugin zu erwähnen). Auf dem Bildschirm erschien folgender Code: ZT27A2306VGZCZLV: http://www.soylent-network.de/doku/10_schweineschlacht ung.htm http://www.essen-global.de/filminfo_inhalt.html http://www.symbi osee.de/ http://www.keim for m. de/20 07/02/13/kritis ches-zum-contain ern/ http://www.grue newelle .org/index _de.html http://www.gre enpeace-stu ttgart.de/themen/meere/20 07-biofisch-liste.ht ml http://events.unk ompliziert.org/n ode/209http://www.ta z.de/index.php?id=ar chivseite&dig=2006/10/10/a0225 http://www.keepa ndshare.com/doc/vie w.php?id=864744&da =y http:/ /www.fo cus .de/gesundh eit/ernaehrung/news/lebensmittel-s kandal_aid_ 116553.html http://de.wikipedia.org/wiki/Mangelern%C3%A4hrung http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,223822,00.html Herr W. fokussiert währenddessen den Blick der 360-Kamera auf “Personen”. Auf dem Display erscheinen 2 menschliche Silhouetten, die die Zentrale Datenbank als Herrn K. und Herrn A523 (einen der zentralen Bots des Anansi-Subsystems) identifiziert. Einen kurzen Moment scannt Herr W. Herrn K.’s Profil, bevor er sich wieder dem Live-Stream zuwendet: [stream] Herr K. greift nach einem Stift [type=SmartPen producer=LiveScribe] und notiert etwas auf ein weißes Blatt Papier: [text url= "http://www.webwritingthatworks.com/CPOEMSXanadu.htm“] In Xanadu did Kublai Khan A stately pleasure dome decree: Where Alpha, sacred river, ran Through caverns measureless to man Down to a sunless sea. So twice five miles of fertile ground A kings and towers guarded round: A garden bright with sinuous rills, Blossomed by sense-bearing trees; Were forests ancient as the hills, Enfolding sunny spots of greenery. But oh! that deep romantic chasm slanted Down the green hill thwart a cedarn cover! A savage place! as holy and enchanted As beneath a waning moon was haunted By woman_wailing for her demon lover! From this chasm, with ceaseless turmoil seething, Af this earth'n fast thick pants were breathing, A mighty fountain momently was forced: Amid whose swift half-intermitted burst Huge fragments vaulted like rebounding hail, Or chaffy grain beneath the thresher's flail: And 'mid these dancing rocks at once and ever It flung up momently the sacred river. Five miles meandering with a mazy motion Through wood and dale the sacred river ran, Then reached the caverns measureless to man, And sank in tumult to a lifeless ocean: And 'mid this tumult Kubla heard from far Ancestral voices prophesying war! The shadow of the dome of pleasure Floated midway on the waves; Where was heard the mingled measure From the fountain and the caves. It was a miracle of rare device, A sunny pleasure dome with caves of ice! Black lady with a dulcimer In a vision once I saw: It was an hell-born sirene maid, And on her dulcimer she played, Singing of Mount Abora. Could I revive within me Her symphony and song, To such a deep delight 'twould win me, That with music loud and long, I would build that dome in air, That sunny dome! those caves of ice! And all who heard should see them there, And all should cry, Beware! Beware! His flashing eyes, his floating hair! Weave a circle round him thrice, And close your eyes with holy dread, For he on honey-dew hath fed, And drunk the milk of Paradise. (by) Samuel L. Tayloridge [/stream] Kap i te l 2 Herr S. öffnet ein weiteres Mem: Aus den Schriften des Tacitus (6.Buch): 2009 IBM erarbeitet Standards für virtuelle 3D-Welten, die die Etablierung von VR_Welten als Massenmedium möglich machen soll. [http://www.heise.de/newsticker/Standards-fuer-das-3D-Internet--/meldung/98802] 2010 Auf der Photokina werden zwei neuartige Videobrillen vorgestellt: Der Cinemizer II von Carl Zeiss und das Looking Glass von Eyetap Lab Inc. [http://www.zeiss.de/cinemizer] [http://de.wikipedia.org/wiki/EyeTap] 2012 Der Programmierer Matthias Melzer implementiert den Code des OpenSource-SimCity-Klons Micropolis als Admin-Software für die virtuelle Welt Second Life. [http://www.weltbild.de/second-life-programmierung-mit-linden-scripting-language-matthiasmelzer/index.html?b=12918439] [http://waste.informatik.hu-berlin.de/grassmuck/Texts/cybercity.html] ["How Sim City Changed the Game of Planning" in Volume #16, 2008, archis.org, Herausg. Archis Osterman] 2011 Ein Gruppe Studenten aus Basel und Berlin bauen den ersten Reprap 4.0. [http://reprap.org/bin/view/Main/WebHome] 2013 Release des Reprap5 durch Hyperwerk Berlin: Der erste 3D-Drucker für unter 200 EUR. [http://www.fhnw.ch/hgk/ihw] 2016 Google veröffentlicht die erste Version seine PIM QuickSilver als Augmented Reality Software für das Eyetap Looking Glas. [http://74.125.39.104/search?q=cache:RiDCJsmWpIJ:www.zefhemel.com/archives/2004/11/07/the-googleplatform+PIM+google&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=de&client=firefox-a] 2018 Alle Studiengänge der Fernuniversität Hagen können ab sofort vollständig im SecondLife besucht werden. Das Gemeinschaftsprojekt des ArsElectronice-Futurelab, dem Studiengang InterfaceDesign (Uni Potsdam), dem Studiengang Informationsvisualisierung (Uni Konstanz), und der Projekte Open Acess und Wikiversity setzt neue Maßstäbe für das Bildungssystem in Deutschland. [http://www.arnsberg.de/t-city/index.php? option=com_content&task=view&id=347&Itemid=71] 2023 Nach der Finanzkrise 2022 erklärt Google Inc. sich bereit die Schulden von Benin zu übernehmen. Im Gegenzug erhält der Weltkonzern sämtliche Rechte am Genmaterial der Flora und Fauna des afrikanischen Kleinstaates. Benin ist die Heimat des seltenen Affenpflaume, von dem sich Biotechnologen entscheidene Fortschritte in der Bekämpfung von AIDS erhoffen. [http://www.weltpolitik.net/Sachgebiete/Weltwirtschaft%20und %20Globalisierung/Grundlagen/Grundlagen/Akteure%20der%20Weltwirtschaft.html] [http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung_der_Entwicklungsl%C3%A4nder] [http://www.heise.de/newsticker/Google-investiert-in-Gentechnik-Firma23andMe--/meldung/90152] [http://www.dzkfblog.de/2008/07/24/aids-traditionelle-afrikanische-medizin/] 2025 Deutsche Live-Rollenspieler aus dem Umfeld er c-base Berlin entwickeln eine Augmented Reality Software um unmögliche Effekte wie z.B Unsichtbarkeit darzustellen. [http://wiki.c-base.org/coredump/WeltenBau] 2028 WOW Worlds Third Edition - Reise nach Anwynn. In der 3. Edition des VR-MMORPGs WOW Worlds ist es erstmals Spielern möglich ihr Charaktere in das GOD-Level (vollständige AdminRechte) aufsteigen zu lassen. Zum jetzigen Zeitpunkt hat WOW ca. 500.000 regelmäßige Spieler. [http://www.buffed.de/news/1866/wow-geruechte-ueber-zweite-erweiterung] [http://wow.buffed.de/features/1098/world-of-warcraft-the-frozen-crusade] Kap i te l 3 'Moment!' Ein paar weitere Klicks fördern folgendes Mem zutage: Aus den Schriften des Uke Wilhelm Donau: [text] Die riesige Jurte des Herrn der Welt, dessen Machtbereich vom baltischen bis zum japanischen Meer und von der Arktis bis zum indischen Ozean ausstrahlt, ist von langen schmalen farbigen Fahnen umgeben. Diese im Winde sich schlängelnden Fahnen und die an ihnen angebrachten im Winde klingenden Glocken sind die eigentlichen Zeltplanen. Wenn ein Uke, der die Steppe bereist, sich dem Zelt des Herren der Welt nähert, um seine Erfahrung dem Gugle Khan zu Füßen zu legen, dann sieht er schon eine Tagesreise lang das Wehen der bunten Adsen-Fahnen. Wir selber kennen diese Fahnen nicht nur vom heutigen Turkestan her, sondern auch als Standarten der Nationalsozialisten. Es sind schamanistische Vorrichtungen, sie beschwören Geister, damit diese dem Willen des Herrschers dienen möchten. [/text] Als Herr B. um die Ecke kommt, schließt Herr S. Hastig die gerade geöffneten Tabs: Das Gefangenendilemma: Ein Problem heißt entscheidbar wenn es durch einen Algorithmus gelöst werden kann. Viele Probleme sind entscheidbar. Man kennt aber auch viele unentscheidbare Probleme: der Winterschlaf hinter dem Seidenvorhang, Hikikomori, die dreidimensionale Leinwand des Heimkinos, das Aufpusten von Finanzblasen zu Wohnräumen, das Fehlen des Gangbangs in den Räumen der japanischen Kapselhotels, Koreaner sterben in Second Life, Cybersex zwischen Boat People, Spam überflutet Slums die Weberknechte, sozialen Netzwerke, das große Facebook der Marktforschung, das Schweigen am Telefon, nicht existente Briefe, die Flüsterpost der Emigranten, zwei Mädchen, ein Becher, und vier neue Freunde auf lokalisten. der in Gruppen geordnete Rückzug (”Der Igel wohnt jetzt hier!”), das schwarze Loch in der Schweiz, sucking Vakuum, the streets, which are not reclaimed, hinterlassen ein Vakuum, das gefüllt wird, von leeren Augenhöhlen, von Kameras, von Securitys die früher einmal Polizei hießen, ich wünsche mir die Freunde und Helfer zurück, grün war wenigstens eine Farbe!, von ID-Karten, Zutrittskontrollen, biometrischen Daten anstelle von Lebenszeichen, die Welt als Wüste und Herr M. verschwand auf dem Berg. ► A Dystopia: Weisses Rauschen zwischen Eigenzuständen. Emmbed im Apparatus. Panoptikon. Eisblock. Maximale Entropie. ► B Utopia: Orgiastisches Stöhnen. Stimmengewitter. Endorphingeschwängerte Vielgeschichtigkeit. Phantasien. Farbenfroh. Open Space. und: Innenansichten eines Kapselhotels: (Raupen spinnen sich in einen schützenden Kokon ein, in dessen Innern sie sich in einen prächtigen Schmetterling verwandeln. Auch unter uns Menschen wächst in letzter Zeit das Bedürfnis, Glück in den eigenen vier Wänden zu finden.) Ich schlafe, esse, gehe zur Arbeit und privat gehe ich vorzugsweise ins Internet. Nein, mein Hauptproblem ist nicht, keine Freundin zu haben. Das ist nur ein Nebeneffekt. Die logische Kausalität meiner Lebensführung. Würde sich eine Frau meiner erbarmen, dann wäre es so, als nähme man eine Schmerztablette, weil das Bein gebrochen ist. Symptombekämpfung eben. Mit meinem Privatleben im Internet umgehe ich meine immer noch vorhandenen Vorbehalte gegen das RealLife. Es gibt “Safer Sex” und “Safer Life”. Und letzteres ist das Online-Leben. Will ich es überhaupt anders? Das RealLife hat mir bisher nicht viel “gegeben”. Denn ich lebe eher rational. Mit dem Verstand. Das RealLife da draußen -insbesondere alles, was nach 20 Uhr abends stattfindet- ist emotional. Der Tag = rational, die Nacht = emotional. Und dann werde ich unsicher. Denn gesellschaftliche Emotionalität ist unberechenbar und hat ihre Dynamik. Tagsüber ist alles klar. Man geht zur Arbeit, man geht einkaufen. Arbeit ist logisch. Möglichst das Beste geben für möglichst viel Gehalt. Einkaufen ist logisch: Möglichst viel und das Beste kriegen für wenig Geld. Abends sind die Ziele nicht so mehrheitstauglich. Was gefällt, ist individuell. Der eine geht ins Theater, die andere abhotten in die Disco. Abends und nachts, das ist das Leben der Erwachsenen. Derjenigen, die sich sicher sind, auf welchem Terrain sie sich bewegen. Derjenigen, die sich entschieden haben. Bei mir weckt das nur verunsicherte Gefühle. Denn oft hat mich das RealLife enttäuscht oder gar verletzt. Und die Wahrscheinlichkeit, abends oder nachts verletzt zu werden, ist nicht nur im körperlichen Bereich größer. Da habe ich Furcht vor der Unberechenbarkeit der Anderen. Vor der Gruppendynamik ausgelassener Leute. Vor der Ausgelassenheit, in der ich ein Fremdkörper wäre, der auffällt. Und der zur Zielscheibe würde. Die Entscheidungen, die abends und nachts getroffen werden, sind weniger rational. Und bergen ein höheres Risiko der Fehlentscheidung. Tagsüber ein gutes Produkt zum Schnäppchenpreis gekauft? Gut gemacht! So weit, so einfach. Möchte ich es anders? Möchte ich RealLife? Würde es mir irgendwann etwas bringen? Habe ich die Energie dazu, das Ruder herumzureißen? Hat man kein RealLife, dann hat man keinen Energiezufluss. Ich laufe ewig schon auf Reserve. Ich frage mich, was geworden wäre, wäre das Internet nicht erfunden worden. Aber das Internet hat auch längst seine Faszination verloren. Wie vorher das Fernsehen. Was soll ich nur tun? Inhaltsleere macht sich breit. Irgendwann ab 14-15 Jahren, habe ich mich vor dem Erwachsen werden gesperrt. Und mich dem Leben verweigert. Die Initiationen (raus gehen, saufen, gegen die Eltern rebellieren) fanden nicht statt. Logisch, dass ich keine Freundin hatte. Hübsch war ich zwar auch nicht, aber ich wäre auch verunsichert gewesen, so mit einem einen anderen Menschen und ohne Bedienungsanleitung. Ich hatte Angst vor dem Freestyle. Vor den Möglichkeiten des Erwachsen seins. Als Kind hat man seine Grenzen. Gott sein Dank. Da macht man nichts falsch, wenn man sich dran hält. Ich spüre die Verklemmung von damals noch heute wie einen eisernen Griff, der mich hielt. Noch heute verweigere ich mich dem Leben. Ich halte das Leben für eine unsinnige Erfindung. Letztlich geht irgendwann alles verloren. Jede Sache, auch die Schönen, werden irgendwann Schmerz verursachen. Und sei es “nur” dadurch, dass man sie verliert. Ich weiß nicht… Mfg Peter Pan Kap i te l 4 Am nächsten Morgen erhält Herr Fu folgende Nachricht: “Fernsehsender erheben den Anspruch, dem Zuschauer einen Blick auf die komplexe Gesellschaft zu präsentieren. Immer mehr und unterschiedlichere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erfahren eine breiter werdende mediale Beachtung. Aber der darzustellende Lebensbereich muss interessant, verständlich und optisch umsetzbar sein. Damit geht von vornherein eine Selektion einher, verbunden mit einer Reduktion der vielfältigen kommunikativen Codes und Zeichensysteme, sowie einer Spezialisierung und Perfektionierung akustisch-visueller Signale. Tatsächlich ist es in vielen Fällen sogar so, dass Fernsehen die Themen, über die Verständigung lohnend scheint, erst schafft. Auf der Suche nach neuen Themen, die die Zuschauer binden, durchbrechen die Fernsehmacher oft Grenzen, so dass es in den Augen vieler oft zu Tabubrüchen kommt.” “Wir befinden uns hier in einem toten Winkel. Das Fenster nach Johari liegt sich im Rücken des Betrachters” Zeitgleich... Herr K. (zum Zeitpunkt 13:53:MEZ:5:1:2008:T befand er sich wahrscheinlich in Sri Lanka) schlug den Observer auf und las folgenden Artikel: Die Phänomenologie des Beobachters: Ein Vorgeschobener Beobachter oder Artilleriebeobachter ist ein Beobachter, der die Kampftruppe begleitet, das indirekte Feuer der Artillerie zu ihrer unmittelbaren Unterstützung lenkt und die Gefechtsaufklärung der Truppe verdichtet. Einsatzbereich: Der Beobachter sollte darauf achten, dass seine Meinung auch gehört wird. Dies gelingt, indem er versucht, weniger zynisch und skeptisch zu sein. Aufgaben: Die Überwachung des Gefechtsfeldes, die Zielaufklärung und -bestimmung, die Feuerlenkung Charakteristika: Der Beobachter ist nüchtern, eigener Waffen und Feststellung des Erfolgs des strategisch, analytisch. Er verschafft sich aus der Wirkungsschießens, die Auswertung und Meldung der Distanz einen guten Überblick, ist eher introvertiert eigenen Aufklärungsergebnisse und solche anderer und ergreift selten ohne Aufforderung das Wort. Truppen, das Annehmen und Weiterleiten von Feueranforderungen der Kampftruppe sowie das Stärken: Der Beobachter berücksichtigt alle Halten der Verbindung zum örtlichen unterstellten relevanten Möglichkeiten und verfügt über ein gutes Führer der Kampftruppe. Urteilsvermögen. Schweigen: Schweigen als Zeichen für Schwächen: Er ist aufgrund mangelnder Begeisterung Aufmerksamkeit bzw. Konzentration. Schweigen kann kaum in der Lage, andere zu motivieren, neigt dazu, die Verweigerung einer Antwort bedeuten. Schweigen das Interesse nach erfolgter Kritik gänzlich zu kann Zustimmung oder Ablehnung einer verlieren und kann von Teamkollegen als taktlos und Fragestellung signalisieren. Schweigen als Angst vor herablassend empfunden werden. Isolation? Desinteresse? Kap i te l 5 141 Jahre altes U-Boot gefunden: An der Küste Panamas hat ein britischer Forscher ein gusseisernes U-Boot aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges entdeckt. Das mehr als 140 Jahre alte Relikt könnte Jules Verne als Vorbild für die “Nautilus” von Kapitän Nemo gedient haben. Es legte wohl keine 20.000 Meilen unter dem Meer zurück. Ansonsten aber ist es der “Nautilus”, mit der Schriftsteller Jules Verne seinen Romanhelden Kapitän Nemo durch die Meere tauchen ließ, verblüffend ähnlich: ein kleines, 1864 erbautes gusseisernes UBoot, das regelmäßig vor der Küste Panamas ans Licht kommt - jeden Tag, wenn die Flut zurückweicht. Es hat die gleiche zigarrenartige Form wie die “Nautilus” und vor allem auch ein Ausstiegssystem, sagt Colonel John Blashford-Snell, Gründer der britischen Scientific Exploration Society. Bisher waren Experten davon ausgegangen, dass erst die U-Boote des 20. Jahrhunderts ein solches System besessen hätten. Carl Chun, ein in die USA emigrierter deutscher Ingenieur, hatte 1861 das zwölf Meter lange U-Boot der Marine der Nordstaaten angeboten, die sich zwischen 1861 und 1865 im Sezessionskrieg mit den Südstaaten befanden. Doch das Militär der Union hatte kein Interesse an der gewagten Erfindung. Chun wollte seine Konstruktion dennoch umsetzen und fand in der Pacific Pearl Company einen zahlungskräftigen Partner. Die Ausstiegsschleuse machte das kleine Boot “„Valdivia“” zum idealen Werkzeug für Perlentauchmissionen an der Pazifikküste von Panama. Die Kammer konnte mit Druckluft gefüllt werden und erlaubte es so der Mannschaft, das getauchte Boot zu verlassen und am Meeresboden Perlen einzusammeln. Chun wurde die “Explorer” selbst zum Verhängnis - nach Angaben der Scientific Exploration Society. Nach einer Woche mit sehr vielen Tauchgängen in Tiefen von mehr als 30 Metern starb er zusammen mit seiner achtköpfigen Crew an einem mysteriösen Fieber. Vermutlich litt die Besatzung aber an der damals noch unbekannten Taucherkrankheit. 1869 wurde das Tauchboot schließlich vor der Küste Panamas liegen gelassen und dem Verfall preisgegeben - bis Bashford-Snell auf das Relikt stieß. Der Entdecker hatte bereits vor 20 Jahren von der “Explorer” gehört. Doch damals hatte man ihm gesagt, es handle sich um ein japanisches U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg. Eine Expedition kam daher zunächst nicht in Frage. Nun bekam Bashford-Snell von einem kanadischen Museum den Auftrag, sich das U-Boot aus der Nähe anzuschauen. “Die viktorianische Art der Ingenieurskunst erinnerte mich sofort an die ‘Nautilus’ aus ‘20.000 Meilen unter dem Meer’”, sagte Roger Cooper, einer der Expeditionsteilnehmer. “Ich hätte mich nicht gewundert, wenn Kapitän Nemo im Kommandoturm am Steuer gesessen hätte.” Tatsächlich ist es möglich, dass Jules Verne von der “Explorer” wusste, denn er hatte sich vor der Romanveröffentlichung intensiv über die neuen U-Boote informiert. “Soweit ich weiß, besaß die ‘Explorer’ das weltweit erste Ausstiegssystem und könnte in seiner Einzigartigkeit Jules Verne inspiriert haben”, sagte der britische U-Boot-Experte Wyn Davis der Londoner Tageszeitung “The Guardian”. Auch die Zigarrenform sei für die U-Boote der damaligen Zeit keineswegs selbstverständlich gewesen. Die “Explorer” soll nun geborgen und im Warren Lasch Conservation Center im amerikanischen North Charleston restauriert werden. Vorallem die Herkunft der gußeisernen Plakette am Rumpf des Schiffes mit der Auschrift: ‘Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn’ gibt den Historikern noch Rätsel auf.” 'Interessant, interessant....' Diese oder ähnliche Gedanken sammeln sich im Vorhirn des Herrn S. bevor er den Computer abschaltet, um sich wieder seinen Notizen zuzuwenden: –Tentakel sind Anhangsgebilde von Blättern von fleischfressenden Pflanzen die damit Tiere fangen. In den Tentakeln befinden sich Gefäßleitungen. Am verdickten, einem Köpfchen ähnelnden Ende, sitzen Drüsenzellen, die einen Fangschleim abgeben. Dieser ist klar, klebrig und kann Proteine verdauen. –Fangarme befinden sich am Kopf von Kopffüssern, an Nesseltieren und anderen Wirbellosen. Sie sind meist beweglich und dienen häufig dem Ertasten und Greifen von Beutetieren, teilweise auch deren Verdauung. Seltener werden sie zur Unterstützung der Fortbewegung und für den Kontakt mit Artgenossen eingesetzt, z.B. bei Tintenfischen. –Als Informationskanal bezeichnet man ein Gerät beziehungsweise eine Vorrichtung, das zum Übermitteln von Daten über räumliche oder zeitliche Distanz geeignet ist. –Bei personalisierter Werbung handelt es sich um eine vereinfachte Form des Direktmarketing ohne Dialogelement. Sie unterscheidet sich also vom Direktmarketing durch das Fehlen von Response-Verstärkern. Im Unterschied zur allgemeinen Massenwerbung hat die Direktwerbung allerdings eine viel höhere Zielgruppensicherheit weil sie im Gegensatz z. B. zur Radiooder Fernsehwerbung personifiziert eingesetzt wird. –Ein Personal Information Manager ist eine Software, die persönliche Daten wie Kontakte, Termine, Aufgaben, Notizen und im erweiterten Verständnis auch Dokumente wie Briefe, Faxe und E-Mails, neuerdings auch RSS-Feeds verwaltet. –Die Bezeichnung Google basiert auf einem Wortspiel (manche Quellen sprechen auch von einem Rechtschreibfehler) mit der amerikanischen Aussprache des Wortes googol. Milton Sirotta, der Neffe des US-amerikanischen Mathematikers Edward Kasner hatte den Ausdruck im Jahr 1938 erfunden, um der Zahl mit einer Eins und hundert Nullen (10100) einen Namen zu geben. Die Google-Gründer wiederum suchten eine treffende Bezeichnung für die Fülle an Informationen, die ihre Suchmaschine im Web finden sollte. Kap i te l 6 (30.12.1994): „Und sieh! und sieh! an weißer Wand, / da kam’s hervor wie Menschenhand. // Und schrieb und schrieb an weißer Wand / Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand.“ Meine drei Freundinnen und ich freuten uns schon seit Wochen auf die WG-Party unserer Freundin Katrin, die vor kurzem nach Karlsruhe gezogen war. Als wir in Karlsruhe ankamen, war die Party schon in vollem Gange und die Wohnung platzte aus allen Nähten. Auf der Party versammelte sich ein buntes Völkchen aus neuen Uni-Bekanntschaften und alten Freunden der Bewohner und so fühlten auch wir vier uns gleich wohl. “Hatten grade Herbst-Ferien, ich war Zivi und meine Alten waren zum ersten Mal in meinem Leben weg und ich hatte die Bude mal für mich alleine, was meine erste, beste und fetteste Party mit vielleicht 80, 90 Leuten hatte - dabei eine Holländerin, die ich im amerikanischen Hippie-Chat kennengelernt und spontan zu meiner Party eingeladen hatte. War ziemlich peinlich ficken zu wollen und nich zu wissen wie, hehe. N Tag später war ne gute Freundin da, die auch aus diesem Freundeskreis meiner Ex und ihrer Schwester stammte (die hab ich alle kennengelernt, weil ich mal in die Schwester meiner Ex verknallt war) und diese Freundin verquarzte gerne und oft viel Zeuch und wir haben uns in meiner Bude einen reingepfiffen und irgendwann fragte sie mich so “Sag mal Andi, bist du auch plötzlich so geil?” und irgendwie war ich geil und das war das erste Mal, dass ich Sex hatte - danach funktionierte das auch dann bei meiner Ex. Lustig war, dass wir irgendwann mal Sex haben wollten, aber keine Kondome mehr hatten und nachts um eins n halben Kilometer zum nächsten Kippenautomat gelatscht sind, wo immer nur die Kohle beim Reinwerfen durchfiel und erst n paar Zivilbullen anhielten und uns fragten, was wir da eigentlich machen (Kippen holen natürlich) und uns unsere Kohle aus dem Automat wiedergegeben haben und dann weggefahren sind und als wir grade die Kohle wieder in den Automaten reinstecken wollten, hielt mit quietschenden Reifen ne grün-weiße Karre neben uns hielt und ne Polizistin raussprang - ich hab nur noch gesagt “Oh bitte, Ihre Kollegen waren doch grade schon da…” Die wunderbarste Gelegenheit kam als sich im Laufe der Party einzelne Gesprächsrunden auf das Treppenhaus verlagerten. So landete auch Sven dort und hatte es sich, als ich ihn entdeckte, auf einer Treppenstufe gemütlich gemacht. Ich mischte mich unauffällig in die Runde ein und setzte mich dreist auf die Stufe direkt unter Sven, so dass ich zwischen seinen Beinen saß und legte, wie selbstverständlich, meine Hand auf sein Bein. Er schien kein bisschen überrascht und unterbrach nicht mal seinen Redefluss. Währenddessen hockte Karola mit Lena vor dem Fernseher im Schlafzimmer und guckte 0137 Night Talk: (Das ganze Studo ist ziemlich schlicht gehalten: Bettina Rust sitzt an einem Schreibtisch, vor ihr ein Telefon und ein Bildschirm für Anruferliste und Textnachrichten. Im Hintergrund kann man die Skyline von Hamburg sehen. Der Nachthimmel ist wolkenverhangen und düster. Das Licht der wenigen Sterne überlagert sich mit dem Studiolicht, so dass ein schaler Abglanz des Draußen von Bettinas Augen und der Linse der Kamera zurückgeworfen wird.) < Bettina > “Unser Nächster Anrufer heißt Thomas Mann, 17 Jahre alt, aus Neukölln. Thomas, was möchtest du zu diesem Gespräch beitragen?” < Thomas > “Wäre dieser Krieg zu Ende! Wären die grauenhaften Menschen erst beseitigt, die Deutschland hierhin gebracht haben, und könnte man anfangen, an einen Neubeginn des Lebens, an ein Forträumen der Trümmer, der inneren und äußeren, an den allmählichen Wiederaufbau, an eine verständige Aussöhnung mit den anderen Völkern und ein würdiges Zusammenleben mit ihnen zu denken! – Ist es das, was Ihr wünscht? Spreche ich damit Eure Sehnsucht aus? Ich glaube es. Ihr seid des Todes, der Zerstörung, des Chaos übersatt, wie sehr Euer Heimlichstes zeitweise danach verlangt haben möge. Ihr wollt Ordnung und Leben, eine neue Lebensordnung, wie düster und schwer sie sich für Jahre auch anlassen wird.” Das Bild auf dem Schirm wird unklar. Rauschen. Testbild. Fiepen. Überlagerung. Tierfilm. Nachrichten. Hardcore-Porno. Donald Duck. Schwarz. Blut spritzt. Obama ist Präsident von Amerika. In der Laufzeile am unteren Bildschirmrand rekurriert: _____manû šiqlu parsu___________________________ Plötzlich, gerade als wir begannen über das Knutschen hinauszugehen, wurde die Fahrertür von außen aufgerissen und meine Freundin Lena stand mit Svens bestem Freund Andi davor. Aufgeregt mit den Armen fuchtelnd plapperte Lena irgendetwas davon, dass sie und die Mädels sich um mich sorgen würden, da sie nicht wüssten, wo ich sei. Daraufhin musste ich mich schweren Herzens kurz auf der Party blicken lassen und ging mit. Sven blieb im Auto und wartete darauf, dass ich zurück kam. Nachdem ich die Mädels beruhigt hatte, wollte ich wieder zu ihm. Allerdings war mein Orientierungssinn aufgrund des Alkoholeinflusses nicht mehr der beste, so verlief ich mich erst im Haus, fand dann zwar zum Parkplatz, aber im Dunkeln leider nicht mehr den schwarzen Mercedes. So endete unser Abenteuer damit, dass er im Auto schlief und ich mit schlechtem Gewissen auf der Party weiter feierte bis alle, inklusive mir, in Schlafsäcken verschwanden… Kap i te l 7 Feldberichte aus Lucena <Sergant Charles Hammilton Smith (11-SEP-8:41) 978-3150087237>: “Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.” In einem Tal nördlich der Pforte von Rohan, mitten in den Fluten des Firat erhebt sich die südliche Festung, die Türme des Petronas. In der Mitte der Stadt erbauten die Formorer den Etemenanki, einen Turm aus Obsidian, Öl-Sand und den Schädelknochen der serbischen Krieger, die vorher über die Luftbrücke nach Frankreich geschickt wurden, um mit Baumwolle gefüllt zu werden. Jede Seite des Turms hatte 14 Reihen und 17 Öffnungen, wo die Schädelknochen eingemauert wurden. Bei der Fertigstellung waren es 1.836 Schädel. Heute sind es nur noch 58, da nach Ende der Schlacht die meisten gestohlen oder herausgenommen wurden, um beerdigt zu werden. Nahe Suanna, am Rand der damals bekannten Welt erhebt sich der elfenbeinerne Taipeh in den Himmel, Sitz des Petrus von Avignon. Um den Taipeh windet sich eine spiralförmige Treppe, die sich laut Augenzeugenberichten abgrundtief senkt und weit empor erhebt. Das Ende der Treppe führt in einen vollkommen weißen Raum: Das Zimmer 101. Darin befindet sich einer der Palanthiri, wahrscheinlich Telescreen, eine Glaskugel die eine Koralle umschließt. „Wir werden geradezu in die Höhe getrieben, eilig nehmen wir Stufe für Stufe, immer höher hinauf, und ruhen nicht eher, bis wir oben atemlos aus dem halbdunklen Bauch des Turmes auf die Plattform treten, ins blendend helle Licht.“ Wenn man die Bachmann-Street gen Osten geht, steht man beizeiten vor dem schwärzesten Haus der Stadt, der Galerie des Tretjakov, dem Sitz des Königs. Das Gebäude ist 13,10 m hoch und hat eine Grundfläche von 11,03 m × 12,62 m. Die vier Ecken zeigen ungefähr in die vier Himmelsrichtungen. Der Eingang zum Inneren befindet sich in 2 m Höhe an der Nordostwand. Er wird durch eine Holztreppe auf Rädern erreicht, die gewöhnlich zwischen dem bogenförmigen Tor von Maruk und dem von Zababa gelagert wird. Im Inneren der Palastes befindet sich ein Marmorfußboden. Zwanzig Bücherregale, fünf breite Regale auf jeder Seite, verdecken alle Seiten außer dem Eingang. Der Palast am Ischtar-Tor ist ein im Mittelalter errichteter Komplex aus mehreren befestigten Gebäuden entlang des Firat, der als Trutzburg, Starkhaus, königlicher Palast und Gefängnis, insbesondere für Gefangene der Oberklasse, diente. Von weitem wirkt seine Form quadratisch, aber drei der Ecken bilden keine rechten Winkel und alle vier Seiten sind verschieden lang. Bewacht wird das Portal der Festung von den Gefolgsleute des Sir Lancelot, der Guardia Svizzera Pontificia, gekleidet in die klassischen heraldischen Farben weiß und grün. An der Seite tragen sie Nunchaku und Kama, auf der Brust das schwarze Kreuz. Der Mittelbau des Palastes wird im ersten Geschoss auf seiner gesamten Breite von der Raumflucht des 75 Meter langen und zehn Meter breiten Spiegellabyrinths und von den Salons des Krieges und des Friedens eingenommen. Das Labyrinth verbindet die beiden Salons und macht mit seinen 30 stuckgefassten, den König verherrlichenden Deckengemälden und den insgesamt 357 Spiegelflächen und einen überwältigenden Eindruck. Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch: Nicolai Eckerlein - Randzone Friedhof: Aus den Gärten an der Peripherie: Selten treffe ich Menschen ausserhalb von Momenten die Überlappung von Stimmen in der U-Bahn, in Gesprächen verborgene Wortschätze die Überlappung von Schweigen in der Galerie, in schwarzer Ölfarbe auf 79×79 cm fixiertes Satori die Überlappung von Körpern beim Orgasmus, in Neurotransmittern codierte Verzückung Doch schon nach wenigen Augenblicken ist die Farbe getrocknet und ich kehre auf die Leinwand zurück - goodbye Mona Lisa aus der Sinuskurve der Begegnung, mit einem Herzschlag! schlagen wir zurück in die Redundanz von Alltag, eine Allee von Plakaten. Nächster Treffpunkt: Sonnenfinsternis November 26, 2008 Kategorien: Gedanken . . Autor: nicolaieckerlein Keine Kommentare Noch keine Kommentare. Herr S. klickt auf [Speichern] root://Damnatio Memoriae/Tiefer_Staat.mem: Die Schlacht von Mag Tuireadh, oder Lucena, wie die Stadt später genannt werden sollte, im Jahre des Herrn 1979, der Wettstreit zwischen Hexenmeister und Glas, die Bezwingung der Hydra Belsazzar durch den Sissa ibn Dahir. Der Angriff auf den Palast kam überraschend und ohne Kriegserklärung. Bereits im Vorfeld wurden von Sissa ibn Dahir Geheimdienste und in Zivil oder in der Uniform des Verteidigers gekleidete Sonderkommandos, die sogenannten Unsichtbaren Armeen eingeschleust, die während der Invasion wichtige taktische Aufgaben hatten, wie die Einnahme wichtiger Stellungen und Unterstützung der schnell vorrückenden Panzereinheiten. Die Villa NAME Eine Villa im Nordteil von Mag Tuireadh wurde der Name für Folter im Jahre JAHR. Intellektuelle wie NAME und NAME wurden hier gefoltert und bestätigten, was Oberstleutnant NAME in seinem Buch über den “Tiefen Staat” schrieb. Demnach stellten sich die Folterer bei ihm als Mitglieder der BEWEGUNG vor, die ihn töten dürften, wenn sie wollten. Das Massaker auf dem PLATZ Am DATUM hielt die BEWEGUNG eine Kundgebung auf dem PLATZ ab, an der sich eine viertel Million Menschen beteiligten. Unerkannte Personen schossen in die Menge und töteten ANZAHL Personen. Die Täter wurden nie gefasst. Der SKANDAL Der SKANDAL offenbarte sich bei einem Autounfall am DATUM in der Nähe DES WEISSEN TURMS Bei diesem Unfall kamen der ehemalige stellvertretende Polizeichef von Mag Tuireadh, NAME, ein bekannter Aktivist der BEWEGUNG, NAME und eine Frau mit Namen NAME ums Leben. Der Abgeordnete der PARTEI, NAME, der eine eigene Armee von Dorfschützern befehligt, wurde verletzt. Eine parlamentarischer Untersuchungsausschuss brachte im MONAT JAHR einen 350-seitigen Bericht zu diesem Vorfall heraus. Hier wurde u.a. gesagt, dass die Staatsorgane die BEWEGUNG benutzten und dass einige Kräfte im Staat in ZEITRAUM den Konflikt zwischen BEWEGUNG und BEWEGUNG initiierten. Das Ereignis in der Südstadt Am DATUM explodierte in einem Buchladen eine Handgranate. Es gab einen Toten und viele Verletzte. Passanten stellten drei Verdächtige. Zwei von ihnen gehörten der Polizei an und einer war ein Überläufer der PARTEI. Der Staatsanwalt NAME, der Verbindungen der Gefreiten NAME und NAME sowie des Überläufers NAME zu hochrangigen Militärs aufzudecken versuchte, wurde seines Amtes enthoben. Die Ermordung von NAME Der Journalist NAME wurde am DATUM vor dem Büro seiner Zeitschrift in Mag Tuireadh ermordet. Als Mörder wurde die minderjährige NAME in der Nordstadt gefasst. Am DATUM berichtete die Nachrichtenagentur von Verbindungen des Mörders zu Kreisen der BEWEGUNG und wies darauf hin, dass er als Polizeispitzel und für den Geheimdienst der Gendarmerie gearbeitet hatte. Die Invasion von Mag Tuireadh Bei der Invasion selbst rückten die Panzer konzentriert vor und umgingen die feindlichen Hauptstellungen, ohne das feindlich Artillerie-Feuer zu erwidern. Denn erst durch das geniale Manöver der Maligne Transformation, das nur im Windschatten der Schwerfiguren stattfinden konnte, entschied der Invasor das letzte Gefecht für sich. (Genauere Information hierzu erhalten sie unter http://www.bits.de/public/pdf/ami07-03.pdf, http://www.aec.at/de/archives/festival_archive/festival_catalogs/festival_artikel.asp?iProjectID=8615, http://de.indymedia.org/2002/09/29767.shtml) Die Vernichtung der Sahat-Kula in Travik Das „NAME“ war ein Restaurant samt zugehöriger Bar im südlichen Orthanc. Von der Bar aus konnte man über die raumhohen Fenster einen atemberaubenden Ausblick über die Südspitze Mag Tuireadh, wo der Firat und der Dequlath zusammenfließen, genießen. Zudem hatte man einen Blick auf die Tretjakov-Galerie, das Ischtar-Tor, den südlichen Palast, Ellis-Island und Staten Island und die Kumar-Brücke. Am DATUM waren bereits einige Gäste in den Räumen von „NAME“, da dort auch morgens gerne Räume von Firmen, die im Orthanc residierten, für Besprechungen, Präsentationen und dergleichen angemietet wurden. Niemand, der sich zum Zeitpunkt des Anschlages in diesen Räumen aufhielt, hat überlebt. Es gibt jedoch Aufzeichnungen zahlreicher Telefongespräche von dort eingeschlossenen Menschen, die in unterschiedlichsten Stimmen ein erschütterndes Zeugnis der persönlichen Tragödien, die durch die Invasion erzeugt wurden, überliefern. Wenig später eröffneten die Verteidiger das Feuer auf die Artillerie-Stellung unterhalb des Orthanc. Da stürzte auch der zweite Turm mit einem solchen Getöse zusammen, dass die Leute vor Schreck ihre Sprache vergaßen. Der Tod von NAME Während die letzten Gefechte abflauten hatte sich NAME mit seinem Truppen in der Galerie des NAME verschanzt. DER SCHWARZE KÖNIG stürzte von einem Heckenschützen tödlich getroffen von der Ballustrade der Bibliothek. Tag des EREIGNIS Jedes Jahr am DATUM wird der Opfer des Massakers gedacht. An diesem Tag sind die Überlebenden aus den Gefängnissen befreit worden. Ein Inhaftierter erinnert sich an das Grauen: Er sah ganze Familien in das Zimmer 101 gehen, hörte ihre Schreie und musste ihre toten Körper die Treppen hinunter zu Bildschirmen schleifen. Kap i te l 8 Währenddessen… Artikel 23.04.1994 “Escapist Magazine” Ausgabe 18 http://www.escapistmagazine.com/ Herr P.’s Finger flimmert nervös rotierend über das Mausrad. Der Daumen der anderen Hand schlägt gegen den Joystick. Die Geräusche aus dem Headset sind von aussen nur als Knacken und Rauschen warnehmbar, das ab und an von den Schreien eines jungen Mädchen unterbrochen wird. Stoßartig formt der Herrn P.’s Atem Worte, die sobald er sie ausgestoßen hat, von seinem Headset verschluckt und als Stromschläge an einem anderen Ort zum Vorschein kommen. Seine Videobrille hat er nur über das eine Auge gezogen. Der Regler des VideostreamMixers bewegt sich auf und ab - scheinbar wie von Geisterhand. Auf der Bildschirmreihe erscheinen von links nach rechts folgende Bilder: BBC-News (offenbar ein TV-Signal), ein Webcam-Chat (eine nackte junge, dunkelhäutige Frau windet sich unter den Vibrationen von zwei Teledildonics, die per USB mit ihrem Computer verbunden sind), eine StarCraft ähnliche Oberfläche, wo offensichtlich eine Simulation des 1. Golfkrieges läuft, dann die Admin-Software Micropolis, ein Second Life, auf dem nächsten Bildschirm ein Testbild, dann eine blinkende Konsole, “weißer Text in schwarzem Buch”, soviel erkennt man noch von dem Songtext des Youtube-Videos, das nächste Bild zeigt ein Aquarium, in dem ein einzelner Goldfisch schwimmt, das von einem Roboter-Arm langsam mit Glaskugeln gefüllt wird, auf dem letzten schreibt <Schneeflöckchen> gerade eine ICQ-Message: “Und dann hab ich der kleinen Schlampe die Kehle durchgeschnitten…” Im selben Moment klatscht heißes Sperma auf den SecondLife Bildschirm und man hört Herrn P.brüllen: “Kaufen! Kaufen! Nestle-Aktien kaufen! Gold verkaufen!” und eine andere Stimme: “Der neue amerikanische Präsident heißt Barrack Obama!” Kap i te l 9 Analytischer Kubismus: „ER VERACHTET DIE ORGANISCHE FORM, REDUZIERT ALLES – LANDSCHAFTEN, FIGUREN UND HÄUSER – AUF GEOMETRISCHE SCHEMATA, AUF KUBEN.“ <!– @PAGE { SIZE: 8.5IN 11IN; MARGIN: 0.79IN } P { MARGIN-BOTTOM: 0.08IN } –> IN DER SOZIOLOGIE BEZEICHNET ANALYTISCHER KUBISMUS DAS IN MODERNEN GESELLSCHAFTEN BEOBACHTBARE ZURÜCKTRETEN LANGFRISTIGER BINDUNGEN IN EHE UND FAMILIE, FREUNDESKREIS, NACHBARSCHAFT /DORFGEMEINSCHAFT, BERUFSSTAND, VEREIN UND KULTURELLEM MILIEU ZUGUNSTEN EINER MOBILEN, JEDERZEIT VERFÜGBAREN LEBENSFORM DES EINZELNEN. DEM VERMEINTLICHEN FREIHEITSGEWINN STEHT DABEI SUBJEKTIV EIN VERLUST AN GEBORGENHEIT UND SINNERFAHRUNG GEGENÜBER. KAPITALISMUSKRITIKER SEHEN IN DIESER ENTWICKLUNG DIE GENAUE ENTSPRECHUNG ZUR FORDERUNG DES MARKTES NACH UNEINGESCHRÄNKTER AUSTAUSCHBARKEIT UND VERRECHENBARKEIT DER EINZELNEN HANDELSGÜTER. ANDERERSEITS IST GERADE DIE WERBUNG OFT ERFOLGREICH BEI DEM BESTREBEN, LANGFRISTIGE BINDUNGEN (”TREUE”) DES VERBRAUCHERS ZU EINEM PRODUKT, EINER MARKE ZU ERZEUGEN. BEI DER MEDIENWIRKUNGSFORSCHUNG ÜBER FERNSEHSERIEN STIESSEN DIE WISSENSCHAFTLER UND JOURNALISTEN AUF DAS PHÄNOMEN, DASS BESTIMMTE ZUR IDENTIFIZIERUNG EINLADENDE “SERIENHELDEN” VON EINER GROSSEN ANZAHL VON ZUSCHAUERN REGELRECHT IN DIE EIGENE, Z.T. NICHT (MEHR) VORHANDENE FAMILIE ALS DAUERHAFTE MITGLIEDER “ADOPTIERT” WORDEN WAREN. DAS FÜHRTE GELEGENTLICH ZU MASSENWEISEM EINSENDEN VON HANDGESTRICKTEN WOLLSOCKEN FÜR INNERHALB DES SOAP OPERA-VERLAUFS ERKÄLTETE DARSTELLER, WEIL DIESE FIGUREN ALS REALE MENSCHEN PHANTASIERT WURDEN. PSYCHOLOGEN FÜHREN DIESEN PARTIELLEN REALITÄTSVERLUST AUF DIE LEBENSBEDINGUNGEN DER (GROSS-)STÄDTISCHEN ANONYMITÄT UND DER TEILWEISE MEDIUMKONSUMBEDINGTEN VEREINZELUNG UND EINSAMKEIT NICHT NUR ÄLTERER MENSCHEN ZURÜCK. DIE SYSTEMATISCHE SCHAFFUNG EINES VON ARMUT UND ZWANG BESTIMMTEN, VON GESELLSCHAFTLICHER UND KULTURELLER PARTIZIPATION WEITGEHEND AUSGESCHLOSSENEN SUBPROLETARIATS ENTSPRINGT DER UNAUSGESPROCHENEN EINSICHT, DASS VOLLBESCHÄFTIGUNG IM KLASSISCHEN SINNE AUFGRUND DES HOHEN NIVEAUS KAPITALISTISCHER PRODUKTIVKRAFTENTWICKLUNG NICHT MEHR ZU ERREICHEN SEIN WIRD. DIE VON DEN SOZIALTECHNOKRATEN DES NEUEN MANGELREGIMES VERSPROCHENE WIEDEREINGLIEDERUNG IN VERTRAGLICH GESICHERTE ARBEITSVERHÄLTNISSE FINDET KAUM STATT, STATT DESSEN FÜHRT DIE LEICHTERE VERFÜGBARKEIT ERWERBSLOSER ZUR AUSWEITUNG DES VON SCHLECHTEN ARBEITS- UND PREKÄREN EXISTENZBEDINGUNGEN GEPRÄGTEN NIEDRIGLOHNSEKTORS. DER BREITE SOCKEL EINER NICHT MEHR FÜR DIE PRODUKTIVITÄT DES HIGHTECH-KAPITALISMUS BENÖTIGTEN BEVÖLKERUNG, DIE KAUM NOCH CHANCEN HAT, IHRER MISERE ZU ENTKOMMEN, LÖST KONKRETE EXISTENZÄNGSTE BEI MILLIONEN VON BÜRGERN AUS, DENEN EIN ÄHNLICHES SCHICKSAL DROHT. Synthetischer Kubismus: „Der Kubismus ist weder ein Samenkorn noch ein Fötus, sondern eine Kunst, der es vor allem um die Form geht, und wenn eine Form einmal geschaffen ist, dann ist sie da und lebt ihr eigenes Leben weiter.“ “Ich bin ein geborener Zuschauer. Seit der Zeit, da ich als Kind unter anderen Kindern spielte, und auch als ich erwachsen wurde und mich in Gesellschaften begab, in denen es im Verkehr miteinander alle möglichen Rangunterschiede gab, habe ich, welche Begeisterung auch aufkam, mich niemals voll in den Strudel gestürzt, habe mich niemals von Herzen voll vergnügt. Auch wenn ich auf der Bühne des Lebens stand, habe ich nie eine richtige Rolle gespielt. Bestenfalls war ich Statist. Aber wenn ich nicht auf der Bühne stand, dann fühlte ich mich in meinem Element, wie der Fisch im Wasser, denn der Zuschauer fühlt sich wohl unter Zuschauern.” §17a (2) Es ist auch verboten, 1. in einer Aufmachung, die geeignet und den Umständen nach darauf gerichtet ist, die Feststellung der Identität zu verhindern, aufzutreten 2. oder Gegenstände mit sich zu führen, die geeignet und den Umständen nach dazu bestimmt sind, die Feststellung der Identität zu verhindern. “Was habe ich getan, seit ich geboren wurde? Wie von einer Peitsche angetrieben habe ich mich auf das Studium geworfen, überzeugt, daß es mich fähig macht, etwas zu leisten, daß es mich vervollkommnet; und vielleicht bin ich diesem Ziel auch ein wenig nähergekommen. Aber gleicht meine Tätigkeit nicht der eines Schauspielers, der auf einer Bühne seine Rolle herunterspielt? Hinter dieser Rolle muß doch noch etwas anderes stecken! - Doch die Peitsche gibt diesem Etwas keine Zeit zu erwachen. Das Kind, das lernt, der Bürokrat, der lernt, der Student, der lernt, der Stipendiat, der lernt, - sie alle spielen ihre Rollen. Einmal möchte ich mir die Schminke abwaschen, von der Bühne heruntersteigen, zu mir selbst kommen und diesem Etwas hinter mir ins Gesicht sehen, aber ich spüre die Peitsche des Regisseurs auf meinem Rücken und spiele weiter, Rolle für Rolle…” Seltsame Schleifen In ihren Formulierungen der Sehnsucht nach einer anderen Wirklichkeit hat die moderne Kunst immer neue Varianten gefunden. Ganz gleich, ob der Surrealismus seine Wahrheiten im Traum suchte oder die russische Avantgarde ihre Luftschlösser baute – selbst die profanen Ausläufer der hohen Kunst proklamierten unermüdlich ihr break on thru to the other side. Im Innern der Milchstraße tummeln sich seltsame (Un-)Gestalten. Die bislang bekannteste davon ist das riesige Schwarze Loch Sagittarius A* (SgrA*), das in fernster Zukunft einen Großteil der Galaxis verschlingen wird. US-Astronomen entdeckten ein relativ starkes Magnetfeld, dem ein Sternennebel folgt, der morphologisch einer Struktur gleicht, die als Symbol für biologisches Leben gilt: Die Doppelhelix der DNA. In MöBIOS wird das Phänomen des unendlichen Wegs geerdet und zugleich Teil einer phantastischen Erzählung. Eine U-Bahn voller Menschen verschwindet auf ihrem Weg durch die Verkehrskatakomben von Buenos Aires. Fortan hört man gelegentlich ihr dröhnendes Fahrtgeräusch, ohne sie jemals zu erblicken, und ihr Weg scheint sinn-, richtungs- und endlos. Derart übersinnliche Phänomene kann die bürokratische Realität nicht durchgehen lassen, und so engagiert man einen Topologen, der den Verbleib des verschwundenen Zuges per kartographischem Studium ergründen soll. Auf seiner Suche nach des Rätsels Lösung werden ihm auch die Behörden und Archive, die er konsultiert, zum zivilisatorischen Irrgarten. Lagepläne und ausufernde Planskizzen des U-Bahnnetzes pflastern die Wände, und die Suchaktionen in den papierenen Gedächtnissen von Buenos Aires führen zu leeren Aktenordnern und anderen Lücken im System. Die verästelten Verkehrs- und Verwaltungsapparate entsprechen mehr und mehr dem, was Jorge Luis Borges (nach dem hier eine U-Bahn-Station benannt ist) in seiner „Bibliothek von Babel“ (1941) entworfen hat: „Die Bibliothek ist unbegrenzt und zyklisch. Wenn ein ewiger Wanderer sie in einer beliebigen Richtung durchmäße, so würde er nach Jahrhunderten feststellen, dass dieselben Bände in derselben Unordnung wiederkehren (die, wiederholt, eine Ordnung wäre: Die Ordnung).“ Language: C++ Author: [email protected] #include<iostream.h> main(){char*s="#include<iostream.h>%cmain(){char*s=%c%s%c;cout.form(s,10,34,s,34,10);} %c";cout.form(s,10,34,s,34,10);} Author: David Rogers #include <iostream.h> #define ENIUQ(TEMPLATE) cout << TEMPLATE << "(" << #TEMPLATE << ");}"; void main() {ENIUQ("#include <iostream.h>\n#define ENIUQ(TEMPLATE) cout << TEMPLATE << \"(\" << #TEMPLATE << \");}\";\n\nvoid main()\n{ENIUQ");} Der selbstmodifizierende Code eines Programms hat nichts mit Lernen oder der Verbesserung eines Programmes zu tun. Selbstmodifizierende Programme, die die Hochsprache des Programms modifizieren, sind in der Zukunft möglicherweise hilfreich, die Maschinenintelligenz zu steigern. Kap i te l 11 מ UNTERBRICH AUF GAR KEINEN FALL DIE KETTE !!! VERSENDE DIESEN MEMPLEX AN MINDESTENS 5 WEITERE PERSONEN!!! DAFÜR ERHÄLTST DU EINEN GRATIS iMEM UND EINE iMEM-POSTKARTE!!! Die Legende von Mem und Zin’Adu: „Unter allen Zuständen eines physikalischen Systems, die kompatibel mit dem vorhandenen Wissen über das System sind, ist der zu wählen, welcher die Entropie maximiert.” Der menschliche Geist arbeitet anders als der Apparat mittels Assoziation. Kaum hat er sich eine Information beschafft, greift er schon auf die nächste zu, die durch Gedankenassoziation nahegelegt wird, entsprechend einem komplizierten Gewebe von Pfaden, das über die Hirnzellen verläuft. Selbstverständlich hat der menschliche Geist auch noch andere Eigenschaften: Pfade, denen man selten folgt, neigen dazu zu verblassen, Informationen sind nicht vollständig dauerhaft, Erinnerungen sind flüchtig. Aber die schiere Geschwindigkeit des Zugriffs, die Komplexität der Assoziationspfade, die Einzelheiten der geistigen Bilder sind beeindruckender als alles andere in der Natur. Es ist nicht zu hoffen, dass sich dieser geistige Prozess vollständig künstlich reproduzieren ließe, aber mit Sicherheit sollten wir davon lernen können. In kleinen Dingen könnte dies sogar umgekehrt weiterhelfen, denn Aufzeichnungen sind relativ dauerhaft. Die erste Idee jedoch, die man aus diesem Vergleich beziehen kann, betrifft die Auswahl. Die Auswahl durch Assoziation und nicht durch Indizierung - müsste hierzu mechanisiert werden. Wir können nicht hoffen, auf diese Weise mit der Geschwindigkeit und Flexibilität, mit der der menschliche Geist einem assoziativen Pfad folgt, gleichzuziehen, aber es sollte möglich sein, den Geist im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit und Klarheit der Ergebnisse beim Aufspüren gespeicherter Themen eindeutig zu schlagen. Stellen Sie sich ein künftiges Arbeitsgerät zum persönlichen Gebrauch vor, das eine Art mechanisierten privaten Zettelkastens oder Bibliothek darstellt. Es braucht einen Namen, und ich denke, fürs erste wird ‘iMem’ genügen. Ein iMem ist ein Gerät, in dem ein Individuum all seine Bücher, Akten und seine gesamte Kommunikation speichert und das so konstruiert ist, dass es mit außerordentlicher Geschwindigkeit und Flexibilität benutzt werden kann. Es stellt eine vergrößerte persönliche Ergänzung zum Gedächtnis dar. Der iMem besteht aus einem mobilen Interface und obwohl er auch aus einer gewissen Entfernung bedient werden kann, arbeitet der Benutzer vor allem in direktem Körperkontakt. Oben befinden sich schräge durchscheinende Schirme, auf die das Material bequem lesbar projiziert werden kann. Es gibt eine Tastatur und eine Reihe von Knöpfen und Hebeln. Ansonsten sieht es wie ein gewöhnlicher Schreibtisch aus. Auf einer Seite befindet sich das gespeicherte Material. Das Problem der Masse wird durch hoch effizient verwaltete Flash-Speicherkarten gelöst. Nur ein kleiner Teil im Inneren des iMem dient der Speicherung, der Rest läßt Platz für den Mechanismus selbst. Aber selbst wenn der Benutzer pro Tag 5000 Seiten Material ablegen würde, würde es Hunderte von Jahren dauern, den Speicher zu füllen; also kann er verschwenderisch und frei Neues hinzufügen… >>> [DIESEN BEITRAG WEITERLEITEN]