MarktTreff der Schrittmacher in Deutschland: Heute Brodersby mit Alf
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MarktTreff der Schrittmacher in Deutschland: Heute Brodersby mit Alf
SCHLESWIG-HOLSTEIN / HEIMAT Alf Schmidt Geschäftsfürer MarktTreff ist Treffpunkt für Jung und Alt MarktTreff der Schrittmacher in Deutschland: Heute Brodersby mit Alf In 25 schleswig-holsteinischen Dörfern hat die Zeit der neuen Nahversorgung bereits begonnen: Sie haben einen MarktTreff. Unter einem Dach Einkaufen, Dienstleistungen und Treffmöglichkeiten gepaart mit bürgerschaftlichem Engagement, regionalen Produkten und Dienstleistungen. – Individuell zusammengestellt, wie es die jeweilige Dorfgemeinschaft braucht. So auch im MarktTreff Brodersby an der Schlei. Seine Konzeption und seine Aktivitäten haben sogar Eingang in ein Schullehrbuch für Wirtschaft und Recht gefunden. Ingwer Seelhoff MarktTreff bündelt bürgerschaftliches Engagement, regionale Produkte und Dienstleistungen – und rückt diese Kombination erfolgreich ins Rampenlicht. „Das gelingt uns bei MarktTreff in überzeugender Weise“, sagte HermannJosef Thoben, Referatsleiter im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MLUR). Jetzt stehen verstärkt auch die Themen Bildung und Gesundheit mit auf der Agenda. Laut Thoben ist Schleswig-Holstein mit MarktTreff in dieser Angebotskombination und -vielfalt einer der Schrittmacher für den ländlichen Raum in Deutschland. Nord (NAN) den MarktTreff. „Die Region im Fokus“ ist die Devise von Schmidt. So stammen von den 3.300 Artikeln in seinem Topkauf-Laden allein 1.000 aus dem Umkreis von 35 Kilometern. „50 % unserer Produkte kommen aus Schleswig-Holstein“, sagt Schmidt, dessen 2007 eröffneter MarktTreff viel mehr als ein Laden ist. „Dienstleistungen wie unsere integrierte Poststelle und die Touristeninformation runden das Angebot ab.“ Einen besonderen Service gibt es in dem seit 1995 anerkannter Erholungsort für Bootsreisende: der kostenlose Leihfahrrad-Dienst zwischen MarktTreff und Schlei-Anleger. Dazu tragen insbesondere die MarktTreff-Leiter bei. In der 500-EinwohnerGemeinde Brodersby (Kreis SchleswigFlensburg) heißt er Alf Schmidt, ist 38 Jahre alt und führt für die Neue Arbeit Alf Schmidt ist ein Kommunikationstalent: ob in seinem Laden als Einkaufsberater oder als Gesprächspartner für eine alte Dame, die allein lebt; ob als leidenschaftlicher Präsentator des Mo- 34 Februar 2010 dells MarktTreff auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin mit dem Ministerpräsidenten oder an der Gemüsetheke mit Kindern, denen er die Vorzüge regionaler Produkte erläutert. Der dreifache Familienvater trifft stets den richtigen Ton und „lebt“ die Idee von MarktTreff. Wie viele Menschen in Brodersby. Die Landfrauen vom LFV Südangeln haben mit großem Erfolg „Kochen mit Kindern initiiert. Ein Dänischkursus – jetzt bereits die dritte Stufe – trifft sich regelmäßig im MarktTreff. Und jeden Samstag beginnt dort ab 12.00 Uhr im großzügigen Bistrobereich der Dorfstammtisch. „Der ist immer gut besucht, und es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen“, berichtet Alf Schmidt. Im Sommer würden auch Touristen diese Möglichkeit mit nutzen, „einen auszuschnacken und sich mit Dorfbewohnern auszutauschen“. www.schleswig-holstein.sh SCHLESWIG-HOLSTEIN / HEIMAT Für Dieter Hildebrandt, Geschäftsführer der NAN, ist MarktTreff ein wegweisendes Modell. Deshalb möchte er gern außer in Brodersby und Stadum, wo die NAN Betreiber ist, weitere MarktTreffs an passenden Standorten neu eröffnen oder übernehmen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dabei: „Wir wünschen uns eine hohe Akzeptanz in der Gemeinde, sonst macht ein MarktTreff keinen Sinn. Am besten sollen 90% der Bevölkerung „Ja“ dazu sagen und später dort auch einkaufen“, sagt Hildebrandt mit einem Schmunzeln. „MarktTreffs machen ländliche Gemeinden lebens- und liebenswert“, betont Hans Joachim Am Wege vom SchleswigHolsteinischen Gemeindetag, der wie der Schleswig-Holsteinische Heimatbund seit vielen Jahren Partner des Projektes ist und dessen Weiterentwicklung mit vorantreibt. Eine Einschätzung, die Brodersbys Bürgermeister Bernd Blohm teilt. Es sei für die Gemeinde Brodersby die richtige Entscheidung gewesen, einen MarktTreff (bei der Infrastruktur mit Fördergeldern, beim Betrieb auch mit viel ehrenamtlichem Engagement) ins Leben zu rufen. Gerade der Treff habe für nicht besonders mobile Bürger wie Senioren und Kinder eine Bedeutung, die am Anfang noch stark unterschätzt worden sei. Und so verwundert es nicht, dass es in den Unterrichtsmaterialien „Wirtschaft / Recht“ des Stark Verlages über den MarktTreff von Alf Schmidt in Brodersby heißt: „Sein Laden ist ein Refugium.“ // › www.brodersby.de und › www.markttreff-sh.de AktivRegion auf der Berliner Grünen Woche Januar 2010, unter dem Motto „Water verbindet Minschen“ zeigte sich die AktivRegion Schwentine-Holsteinische Schweiz auf der Grünen Woche mit einem bunten Programm. Einige Beispiele: Franz-Josef Stolle, neuer Gut Rothensande-Besitzer, begeisterte Landwirtschaftministerin Juliane Rumpf mit seinen Immenhofplänen. Susann Hagel sang Auszüge von Webers Freischütz und SHHB-Vorstand und Vorsitzender des Fördervereins der Eutiner Sommerspiele, Heinz-Otto Reese, rührte die Werbetrommel für die Aufführungen im Sommer. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen stand mit Chefkoch Kai Schmidt vom Landgasthof Kasch, Timmdorf, am Herd und kreierten Currywurst aus Flusskrebsen und anderen heimischen Zutaten. Die probierenden Berliner waren begeistert. SHHB-Vorstand Dr. Holger Gerth stellte mit Plöns Bürgermeister Jens Paustian und Pastor Gradert das Schulprojekt „Platt am See“ vor. // Ministerin Rumpf und Franz-Josef Stolle Ministerpräsident Carstensen Heinz-Otto Reesemit Susann Hagel mit Chefkoch Schmidt www.schleswig-holstein.sh Februar 2010 35