Grundwissen 10. Jahrgangsstufe
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Grundwissen 10. Jahrgangsstufe
10.1 Warum gibt es so erstaunlich viele Verbindungen des Elements Kohlenstoff? Was sind Konstitutionsisomere? 10.2 Homologe Reihe der Alkane bis zu einer Kette von 12 C-Atomen Nomenklaturregeln für verzweigte Alkane 10.1 Das Element Kohlenstoff hat eine ausgeprägte Tendenz zur Bildung unterschiedlich langer und unterschiedlich stark verzweigter Ketten und Ringe. Zwischen den C-Atomen können Ein-, Zwei- und Dreifachbindungen gebildet werden. Moleküle können die gleiche Summenformel haben, obwohl die C-Atome unterschiedlich verknüpft sind. Zwei solche Verbindungen nennt man Konstitutionsisomere. 10.2 Methan Ethan Propan Butan Pentan Hexan Heptan Oktan Nonan Dekan Undekan Nomenklatur siehe Heft! 10.3 Wie können die Siedetemperaturen der Alkane bei gleicher Molekülmasse abgeschätzt werden und warum? 10.3 Van der Waals – Kräfte wirken umso stärker, je größer die Fläche ist, über die zwei Moleküle sich nebeneinander legen können. Eher kugelförmig gebaute (stark verzweigte) Moleküle bilden daher schwächere Van der Waals – Kräfte aus als unverzweigte Moleküle ähnlicher Molekülmasse. Daher sinkt die Siedetemperatur mit dem Verzweigungsgrad eines Moleküls. 10.4 Benennung und räumlicher Bau von Molekülen mit C-C-Mehrfachbindung 10.4 Ungesättigte Kwst. haben Mehrfachbindungen: Stoffe mit C-C-Doppelbindungen gehören der Stoffklasse der Alkene an. Räumlicher Bau: R C R R trigonal planar, Bindungswinkel 120° Stoffe mit C-C-Dreifachbindungen gehören der Stoffklasse der Alkine an. Räumlicher Bau: R C R linear gestreckt, Bindungswinkel 180° 10.5 Was bedeutet der Begriff „Stereoisomerie“? Gehen Sie speziell auf Stereoisomere bei Alkenen ein! 10.5 Stereoisomere = Konfigurationsisomere sind Moleküle mit gleicher Konstitution (siehe Frage 10.1), aber verschiedener räumlicher Anordnung der Atome. Bei Alkenen tritt die E/Z-Isomerie auf: E-Konfiguration 10.6 Wie kann man Halogenalkane Z-Konfiguration 10.6 Halogenatome können die Wasserstoffatome gesättigter Kohlenwasserstoffe durch herstellen? radikalische Substitution SR ersetzen. Die ersten Radikale werden meist durch Bestrahlung mit Licht oder durch Hitze erzeugt: Alkan + Halogen 10.7 Oxidationsverhalten von Alkoholen und anderen Sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen mit milden bzw. mittelstarken Oxidationsmitteln Halogenalkan + Hydrogenhalogenid 10.7 primärer Alkohol mildes Oxmi Aldehyd mittelstarkes Oxmi sekundärer Alkohol mildes Oxmi mittelstarkes Oxmi Carbonsäure Keton mittelstarkes Oxmi 10.8 Geben Sie die Stoffklassen und die zugehörigen funktionellen Gruppen der sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen an! 10.8 Funktionelle Gruppe Stoffklasse Hydroxygruppe Alkohol endständige Carbonylgruppe Aldehyd Carbonylgruppe im Molekül Keton Carboxygruppe Carbonsäure 10.9 Beschreiben Sie den wichtigsten Nachweis für Aldehyde! 10.9 Fehling-Nachweis: Versetzen mit Fehling I (Cu2+) und II (alkalische Lösung), erwärmen Ziegelroter NS von Cu+ 10.10 10.10 Was ist ein dynamisches Gleichgewicht? In einem dynamischen Gleichgewicht laufen zwei entgegengesetz gerichtete Vorgänge gleich schnell ab, sodass sich das System von außen betrachtet scheinbar nicht ändert (vgl. „Holzapfelkrieg“!) 10.11 10.11 Wie reagieren Alkohole mit Carbonylverbindungen? Aldehyde reagieren mit Akoholen zu Halbacetalen. Diese sind meist instabil und reagieren weiter zu Vollacetalen. Ketone reagieren in gleicher weise zu Halb- bzw. Vollketalen. Ringförmige Halbacetale sind stabiler als offenkettige! Die (Halb-)acetalbildung verläuft säurekatalysiert. 10.12 10.12 Wie kann man die Stärke einer Säure abschätzen? Reaktionen laufen meist dann besonders leicht ab, wenn ein besonders stabiles Produkt gebildet wird. Bei der Reaktion einer starken Säure wird daher eine besonders stabile korrespondierende Base gebildet. 10.13 10.13 Wie reagieren Alkohole mit Carbonsäuren? Alkohole und Carbonsäuren reagieren säurekatalysiert zu Estern. Da dabei Wasser frei wird, spricht man bei dieser Reaktion von einer Kondensation. O R1 C O H H O CH2 R2 Esterkondensation Esterhydrolyse O R1 C O CH2 R2