Bericht LT 14.11.2011

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Bericht LT 14.11.2011
Rundschau
Montag, 14. November 2011 | az
21
Im Huttwiler «Hilton» ist der Teufel los
Huttwil Viel Spass dank einer fatalen Verwechslung an der rasanten Turnervorstellung
nen. Unter Leitung von Sandra Minder wurde bereits der «Trubel im Suppentopf, zum Lied «Schnappi, das
kleine Krokodil» von Joy Guttman, zu
einem kleinen Höhepunkt. Es war
zum Schmunzeln, wie die Kids mit
ihren Eltern in den Kochuniformen
mit Kellen und Pfannen umgingen.
Auch die Jugi-Mädchen wussten
mit ihrem Auftritt als Zirkusclowns
im Hilton zu gefallen, ebenso wie die
Jugi-Knaben, die als Hotelgespenster
VON ARMIN LEUENBERGER
Vor einem grossen Publikum ging
am Wochenende die Turnervorstellung des TV Huttwil im nationalen
Sportzentrum über die Bühne. Ein
guter Mix von hochkarätigem turnerischen Können, dazu eine unterhaltsame Show mit gelungenen Sketches
und einer zum Grand Hotel passenden Vielfalt an Kostümen, bildete
den äusseren Rahmen. Weil zudem
zwei Hoteltester beim Check-in verwechselt wurden, zog sich eine gelungene Story mit viel Witz und Humor wie ein roter Faden durch den
Abend.
Nach den letzten Vorstellungen
der Huttwiler Turnerfamilie, «CHAbend» (2009), «Coconut Airlines»
(2006) sowie «Total Spital» (2004), waren die Erwartungen der Besucher
auch dieses Mal hoch, und sie wurden von den rund 200 aktiven Turnerinnen und Turnern auf der Bühne
nicht enttäuscht. Mit den 13 gut eingeübten Nummern vom Hotelpagen
(Kinderturnen), bis zu einer durchzechten Nacht in der Hotelbar «St.
Tropez» (Aktive), wurde das Leben im
«Grand Hotel Hilton» im Blumenstädtli den Besuchern zum Besten gegeben.
Eine Flyer-Tour für die
Hotelgäste darf in
Huttwil nicht fehlen.
Fatale Verwechslung
Das Personal im Huttwiler «Hilton« war auf den Besuch eines Hoteltesters vorbereitet, der nach drei Tagen für einen Hotelführer Punkte
verteilte. Gleichzeitig erschienen ein
junger, charmanter, gut gekleideter
Herr mit noblem Trolley sowie ein salopper, bärtiger Tourist mit zwei
«Die Geschichte
mit dem Hoteltester war
eine frische Auflockerung der Vorstellung.»
Die Geräteriege stellte den Huttwiler «Brunnenplatz» vor.
FOTOS: LEU
Eine durchzechte Nacht
Den Abschluss des 13 Nummern
umfassenden Programms machten
noch einmal die Aktiv-Riege mit der
durchzechten Nacht im Hilton, einstudiert mit charmanten Girls an
der Hotelbar durch Stefan Leuenberger.
Showelemente und erstklassige
Unterhaltung, dazu turnerisches Können auf einem sehr ansprechenden
Niveau – der «Cirque du Soleil auf
Tournee» im Besonderen – verliehen
dem Abend eine ganz besondere Note.
«Die Geschichte mit dem Hoteltester
war eine frische Auflockerung der
Vorstellung», erklärte der begeisterte
Besucher Beat Neuenschwander.
Beat Neuenschwander,
Besucher
kümmerlichen Koffern an der Réception. Weil sich der Tester nicht zu erkennen gab, wurden die beiden vom
Personal prompt verwechselt. Entsprechend war darauf die Behandlung dieser beiden im Verlaufe ihres
Aufenthaltes. Eine tolle Suite für
Herrn Luginbühl (Andreas Lüthi), eine schäbige Kammer im 23. Stock für
Herrn Schönmann (Stefan Gerber).
Humor- und anspruchsvoll
Nach dem Auftakt durch das Kinderturnen war die Reihe am Elki-Tur-
auftraten. Als Wanderer und Schuhputzer trat im Nobelhotel die Männerriege auf, während die 5-Uhr-Turnerinnen im Haus für Sauberkeit besorgt waren.
Eine Flyer-Tour für Hotelgäste
durfte in Huttwil ebenfalls nicht fehlen. Hier zeigte sich einmal mehr,
wie unterschiedlich Hotelgäste behandelt werden können. Da war der
vermeintliche Tester, der mit einem
modernsten Flyer ausgestattet wurde, während der wahre Tester mit einem alten Drahtesel vorliebnehmen
musste.
Das Team der Aerobic-Frauen mit
ihrer Nummer Flick-Chicks begeisterte in seinem Programm mit gut
gewählten Melodien wie «Show me
the money» (Petey Pablo) oder «Danza
Kuduro» (Don Omar). Vielseitig war
darauf die Geräteriege mit ihrem
Auftritt «Brunnenplatz». Ein fast fünfminütiges Non-Stop-Programm wurde zu einem weiteren Höhepunkt des
Abends. Mit dem Cirque du Soleil auf
Tournee wurde der zweite Teil des
Abends ebenso temperamentvoll begonnen, wie ihr Auftritt vor der Pause beendet wurde.
Die Jugi-Mädchen traten als farbenfrohe Clowns auf.
Andreas Nyfeler wurde als neuer
Gemeinderat gewählt.
ZVG
Andreas Nyfeler
neu im Rat
Wiedlisbach Der Gemeinderat ist
wieder komplett. Die Stimmberechtigten wählten am Wochenende den
selbstständigen Kaufmann Andreas
Nyfeler neu in die Exekutive der Gemeinde. Nyfeler ist parteilos, wurde
aber von der FDP vorgeschlagen. Er
liess mit 203 Stimmen den von der
BDP portierten Martin Zurlinden, der
192 Stimmen erzielte, knapp hinter
sich. Er habe mit einem knappen
Ausgang gerechnet, habe doch Zurlinden als Präsident der Burgergemeinde mit der Unterstützung der
Burger rechnen können, erklärte Nyfeler auf Anfrage. Von 1563 Stimmberechtigten gingen 405 oder 25,9 Prozent an die Urne.
Andreas Nyfeler ist 48 Jahre alt
und verheiratet. Er ist Partner in der
Firma Duma Glas in Wiedlisbach.
Früher präsidierte er den Fussballclub Wiedlisbach und das Fasnachtskomitee. Sein Engagement im Gemeinderat betrachtet er als Teil der
Bürgerpflicht, die jeder einmal zu erfüllen habe, wenn es ihm die Umstände erlauben. Bei ihm sei dies nun
der Fall.
Die Vakanz im Gemeinderat bestand, seit Gemeindepräsidentin Katharina Hofer im vergangenen Juli zurückgetreten war. Nachdem der Gemeinderat nun also wieder komplett
ist, braucht es noch einen Präsidenten
oder eine Präsidentin. Gemäss Andreas Ingold, der das Präsidium interimistisch übernommen hat, gibt es jedoch
im Rat niemand, der sich für das Präsidium interessiert. Der Rat warte deshalb auf Vorschläge aus der Bevölkerung. Diese kann bis zum 5. Dezember gewählte Gemeinderäte vorschlagen. Die Urnenwahl findet dann am
11. Dezember statt. (JR)
Unbewegte Bilder können sehr viel bewegen
auf den einen, richtigen Augenblick,
ergänzt Hans Wüthrich. Auch scheue
der Fotograf keinen Aufwand, und
sein körperlicher Einsatz sei oftmals
beachtlich. Schaut man sich in der
Ausstellung um, versteht man, was
die beiden meinen. Jedes einzelne
der ausgestellten Fotos lockt einen
zum genaueren Betrachten. Da sind
zum Beispiel drei Greifvögel, die
hoch oben in der Luft um eine Maus
streiten. Dank einem guten Objektiv
scheinen die Tiere ganz nah. Fast
schon könnte man meinen, man höre das ohrenbetäubende Kreischen
der Streithähne.
Wangen a. A. Der Oberbipper
Fotograf Samuel Sommer fängt
mit seiner Kamera kleine Kunstwerke ein. Diese zeigt er zurzeit
in Wangen a. A.
VON KARIN ISELI
Fotografie ist wohl das einzige Mittel,
um einem einzelnen kurzen Augenblick eine Bedeutung für immer zu
geben. Nicht nur in der hektischen
Vorweihnachtszeit wird das geknipste Bild zu einem Objekt der Ruhe
und der Besinnung. Doch ein Foto ist
nicht gleich Foto. Nicht jedes Mal,
wenn der Finger den Auslöser
drückt, kommt ein Kunstwerk raus.
Das ist auch beim Fotografen Samuel Sommer aus Oberbipp nicht anders: «Manchmal komme ich um
zehn Uhr morgens nach einem siebenstündigen Ausflug in den Wald
nach Hause, ohne auch nur ein
brauchbares Bild in der Kamera zu
haben. Ein anderes Mal gelingt mir
schon nach zehn Minuten das eine,
Samuel Sommer spricht über seine Fotografien.
wirklich gute Foto.» Ebendiese zeigt
Samuel Sommer momentan in einer
Ausstellung der Öffentlichkeit.
Und was der Besucher da zu sehen
bekommt, sind mehr als ein paar nette Sujets. Dies ist zumindest die Meinung von Hans Wüthrich und Monika Arbenz. «Die Bilder von Samuel
KIT
Sommer unterscheiden sich von denen anderer Fotografen. Er versteht
es, nicht nur mit dem eigentlichen
Objekt zu spielen, sondern genauso
mit dem Drumherum», sagt Monika
Arbenz. Samuel Sommer drücke
nicht einfach ab, um irgendein Bild
im Kasten zu haben, sondern warte
Die Motive vor der Haustür
Viele der Aufnahmen zeigen Tiere,
die im Gebiet des Jura Südfusses leben. Doch obwohl diese Tiere praktisch vor der Haustüre leben, hat
wohl kaum einer der Ausstellungsbesucher sie schon einmal so gesehen.
Da ist der Fuchs, der keck in die Kamera äugt, der SchwalbenschwanzSchmetterling, der gerade eine Blume besucht, oder die Blaumeise, die
in einem Felsvorsprung ein Würmchen gefunden hat. «Tiere zu fotografieren, ist etwas vom Schwierigeren»,
sagt Samuel Sommer: «Man braucht
ganz viel Zeit, Geduld und Wissen
über das Verhalten der einzelnen Tiere. Manchmal ist die Wahrheit schon
etwas frustrierend. Aber wenn ich
dann meine Bilder sehe, weiss ich,
das es sich gelohnt hat.» Doch nicht
nur die Tiersujets, auch die Landschaftsaufnahmen entstünden kaum
je aus Zufall. Gerade jetzt im Herbst
mit den Nebenstimmungen sei es
wichtig, im richtigen Augenblick vor
die Haustüre zu gehen, um zu fotografieren.
Seit 15 Jahren ist das unbewegte
Bild die Leidenschaft von Samuel
Sommer. Einzelne seiner Werke wurden an Wettbewerben ausgezeichnet. Trotzdem kann er bis jetzt noch
nicht gänzlich von der Fotografie leben.
Bis 26. November, täglich 18–20 Uhr in
den Räumlichkeiten des Begegnungszentrums EGW an der Rotfarbgasse 8.