Kopfzerbrechen? - Schmerzklinik Kiel

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Kopfzerbrechen? - Schmerzklinik Kiel
DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen?
Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Deutschland hat Kopfschmerzen . . . . . . . . . . . . . 2
DAK-Gesundheitsreport zeigt: Volksleiden
wird häufig nicht als Krankheit gesehen
Dem Schmerz auf der Spur . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Ein Tagebuch hilft,
Kopfschmerzen aktiv zu begegnen
Ärzte in der Pflicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Viele Kopfschmerzpatienten erhalten keine
optimale Therapie
Sport hilft dem Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Regelmäßiger Ausdauersport beugt
Kopfschmerzen vor
Arztbesuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Darauf sollten Sie achten
Kleine Köpfe, großer Schmerz . . . . . . . . . . . . . . 17
Immer mehr Kinder leiden unter
Kopfschmerzen und Migräne
Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz . . . . . 7
Nur wer seine Schmerzart kennt,
kann sie wirksam behandeln
Nie wieder „Bürokopfschmerzen”! . . . . . . . . . . 20
Auslösern im Arbeitsumfeld zu Leibe rücken
Kopfschmerzschnelltest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
nach Professor Hartmut Göbel,
Ärztlicher Direktor der Schmerzklinik Kiel
Wenn Medikamente krank machen . . . . . . . . . . 10
Schmerzmittel können auch Schmerzen auslösen
Die häufigsten Irrtümer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
DAK-Experten widerlegen typische Vorurteile
Frauen haben Migräne,
Männer einen Kater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Fotos und Texte zum kostenlosen Download unter www.presse.dak.de (Rubrik Aktuelle Themen)
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Deutschland hat Kopfschmerzen
DAK-Gesundheitsreport zeigt: Volksleiden
wird häufig nicht als Krankheit gesehen
Mehr als die Hälfte aller Deutschen hatte im letzten
halben Jahr Kopfschmerzen – das belegt eine repräsentative Umfrage anlässlich des DAK-Gesundheitsreports
2007. Dennoch gehen viele den Ursachen ihres Leidens
nicht ausreichend auf den Grund. Stattdessen werden
oft lediglich die Symptome mit rezeptfreien Schmerzmitteln bekämpft. Der Grund: Kopfschmerzen gelten als
Befindlichkeitsstörung, nicht aber als ernstzunehmende
Krankheit.
Der DAK-Gesundheitsreport
Jedes Jahr wertet die DAK die Krankschreibungen
von mehr als 2,6 Millionen erwerbstätigen Mitgliedern aus. Eine repräsentative Umfrage unter
Berufstätigen zwischen 18 und 65 Jahren sowie
Stellungnahmen von namhaften Experten ergänzen
die Ergebnisse. In diesem Jahr wurden darüber
hinaus erstmals Daten zum Arzneimittelkonsum
ausgewertet.
Spitzenreiter Spannungskopfschmerzen
und Migräne
Spannungskopfschmerzen und Migräne sind am häufigsten. Rund 90 Prozent aller Betroffenen leiden unter
einer dieser beiden Ausprägungen. Der aktuelle Report
der DAK belegt, dass Frauen insgesamt häufiger betroffen sind: 63 Prozent der weiblichen Befragten hatten >
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
im letzten halben Jahr Kopfschmerzen. 17 Prozent
gaben an, unter Migräne zu leiden. Im Vergleich: Weniger als die Hälfte der befragten Männer hatte mit
Kopfschmerzen zu kämpfen, nur gut sechs Prozent mit
Migräne. Auffällig ist außerdem, dass häufig jüngere
Menschen Kopfschmerzen haben. Die Umfrage zeigt:
Fast zwei Drittel aller Betroffenen sind zwischen 18 und
35 Jahre alt.
Kopfschmerzen schaden der Wirtschaft
Neben dem persönlichen Leid der Betroffenen
wird durch die Erkrankung auch erheblicher volkswirtschaftlicher Schaden verursacht. Die Studie
der DAK zeigt: Jeder dritte Migränekranke ist in
seiner Leistungsfähigkeit mäßig bis stark eingeschränkt.
„Kopfschmerzen und
Migräne sind meist Krankheiten von kurzer Dauer.
Sie treten aber häufig auf
und sind oft chronische
Leiden,” sagt Martin Kordt,
Diplom-Sozialökonom bei
der DAK. „Insgesamt werden die Kosten durch Fehltage und Arbeitstage mit Leistungseinschränkung
in Deutschland auf 2,3 Mrd. Euro geschätzt.”
Nicht alle lassen sich behandeln
Zwei Drittel der Kopfschmerz-Betroffenen und fast drei
Viertel der Migränekranken haben mindestens einmal
im Monat Kopfschmerzen, belegt die DAK-Umfrage –
und das oft jahrelang. Trotzdem lassen sich nicht alle
behandeln: Knapp 70 Prozent der Kopfschmerzpatienten
waren wegen der Beschwerden noch nicht beim Arzt.
Anders bei Migräne: Hier suchen fast drei Viertel professionelle Hilfe. Jeder Zweite, der den Gang in die
Praxis scheut, gab an, Kopfschmerzen seien kein Grund,
zum Arzt zu gehen. Und Schmerzmittel gäbe es auch
rezeptfrei. So wird das Leid ertragen – obwohl man
wesentlich mehr dagegen tun kann.
Eine Anerkennung von Kopfschmerzen als ernstzunehmendes Gesundheitsproblem ist jedoch der erste
Schritt zu einer erfolgreichen Behandlung. Professor
Hartmut Göbel, Ärztlicher Direktor der Schmerzklinik
Kiel, fordert deshalb im DAK-Gesundheitsreport: „Kopfschmerzen sind die Volkskrankheit Nummer eins. Daher
muss auch eine breite Aufklärung der Bevölkerung
erfolgen.“
Krankheit mit Akzeptanzproblem
„Migräne und Spannungskopfschmerz werden nach wie
vor nicht als Krankheiten wahrgenommen“, erklärt PD
Dr. Thomas-Martin Wallasch, Leiter des Kopfschmerzzentrums und Zentrums für interdisziplinäre Schmerztherapie Berlin. Das erklärt, warum nicht mehr Betroffene zum Arzt gehen, obwohl die Beschwerden sie häufig lange begleiten und die Lebensqualität erheblich
mindern.
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Informationen für Betroffene
finden sich in der DAKBroschüre „Kopfschmerz und
Migräne” und unter
www.dak.de/kopfschmerzen
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Ärzte in der Pflicht
Viele Kopfschmerzpatienten erhalten
keine optimale Therapie
Der aktuelle DAK-Gesundheitsreport belegt, dass viele
Kopfschmerz- und Migränekranke nicht optimal behandelt werden. Für den Report werden alljährlich die
Krankmeldungen von mehr als 2,6 Millionen erwerbstätigen Mitgliedern analysiert. Außerdem wurden diesmal
knapp 3 000 Personen sowie namhafte medizinische
Experten zum Thema Kopfschmerz und Migräne befragt.
Ergebnis: Die Behandlung kann verbessert werden.
haben jeder fünfte Patient mit Kopfschmerzen und
zwölf Prozent der Migränebetroffenen nicht eingehend
mit ihrem Arzt über die Beschwerden gesprochen.
Dabei wäre es erforderlich, auch die Auswahl des Medikamentes und die richtige Dosierung zu erläutern.
Befragte Experten waren außerdem der Meinung, dass
Betroffene verstärkt auf alternative Therapien ohne
Medikamente hingewiesen werden sollten.
Zu wenig Zeit für die Diagnose
Besonders wichtig für die Behandlung von Kopfschmerzen ist das ausführliche Gespräch mit dem Arzt zu
Beginn. Nur so kann die Diagnose richtig gestellt und
eine erfolgreiche Therapie geplant werden. Dennoch
Jeder Vierte wird nicht aufgeklärt
Nicht alle Ärzte klären ihre Patienten außerdem über
die Risiken auf, die mit der regelmäßigen Einnahme von
Schmerzmitteln verbunden sind. So riskieren die Betroffenen nicht nur Schäden an lebenswichtigen Organen. >
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Ohne ärztliche Kontrolle besteht auch die Gefahr des
Missbrauchs! „Dass Schmerztabletten bei übermäßigem Gebrauch selber Kopfschmerzen hervorrufen können, ist nicht allgemein bekannt“, bestätigt Professor
Andreas Straube von der Neurologischen Universitätsklinik am Klinikum Großhadern in München im DAKReport. So kann fehlende Aufklärung dazu führen, dass
die Schmerzen chronisch werden. 40 Prozent der Befragten mit Kopfschmerzen und fast jeder vierte Migränekranke wurden nach eigenen Angaben nicht auf diese
Gefahr hingewiesen.
Nur die Hälfte erhält spezielle Migränemittel
Darüber hinaus zeigt der DAK-Report Verbesserungsmöglichkeiten bei der Behandlung von Migräne auf: Nur
jeder zweite behandelte Migränekranke erhält ein spezielles Migränemittel. Diese so genannten Triptane
gelten bei Experten als erste Wahl – vor allem bei mittleren bis schweren Attacken. Insgesamt sind die verschriebenen Medikamente offenbar nicht ausreichend
auf die Patienten abgestimmt und nur bedingt wirksam:
30 Prozent nehmen neben den vom Arzt verordneten
Präparaten auch rezeptfreie Schmerzmittel.
Behandlung in Eigenregie
Mehr als die Hälfte aller Kopfschmerzpatienten
greift zu rezeptfreien Schmerzmitteln – viele
davon, ohne jemals mit einem Arzt zu sprechen.
Der DAK-Report belegt: Nur knapp 30 Prozent der
Betroffenen haben wegen Kopfschmerzen schon
einmal eine Praxis aufgesucht. Und sogar Patienten mit starken Migräne-Attacken versuchen es
offenbar mit Medikation in Eigenregie. „In
Deutschland gehen jährlich rund 150 Millionen
Packungen Schmerzmittel über den Ladentisch.
70 Prozent davon ohne Rezept“, berichtet Professor Gerd Glaeske, Leiter der Arbeitsgruppe
„Arzneimittelanwendungsforschung“ an der
Universität Bremen.
Bessere Fortbildung für Ärzte
Handlungsbedarf sehen die Experten vor allem bei der
Fortbildung von Ärzten. Dies betrifft insbesondere
Hausärzte, die häufig die erste Anlaufstelle für die
Betroffenen sind. Doch auch auf Patientenseite mangelt
es an fundierter Information: „Viele Betroffene behandeln sich selbst außerhalb des professionellen Systems“, berichtet Professor Hartmut Göbel, Ärztlicher
Direktor der Schmerzklinik Kiel im Rahmen des Reports.
„Sie informieren sich stattdessen im Bekanntenkreis,
über die Medien und in der Apotheke über Behandlungsmöglichkeiten.“ Hier will die DAK ansetzen – mit
einer breiten Informationskampagne.
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Mehr Informationen unter
www.dak.de/kopfschmerzen
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Arztbesuch
Darauf sollten
Sie achten
Nicht jeder, der ab und an über Kopfschmerzen
klagt, benötigt gleich einen Termin beim Spezialisten. Sind die Beschwerden jedoch sehr
stark oder treten diese immer wieder auf, sollte man die Ursache klären lassen. Dabei ist
ein ausführliches Gespräch entscheidend für
die richtige Diagnose. Laut DAK-Gesundheitsreport liegt jedoch hier häufig das Problem:
Jeder fünfte Patient mit Kopfschmerzen und
zwölf Prozent der Migräniker geben an, mit
dem Arzt kein eingehendes Gespräch über die
Beschwerden geführt zu haben.
Damit Sie sicherstellen, dass Ihr Arzt alle notwendigen
Informationen erhält und Sie gut behandelt werden, sollten Sie auf
folgende Punkte achten:
Informiert sich Ihr Arzt genau über den Verlauf Ihrer
Kopfschmerzen?
Untersucht er Sie gründlich?
Lässt er Rückfragen zu?
Erklärt er Ihnen die Untersuchungen?
Berichtet er Ihnen, was er über Ihre Erkrankung denkt?
Erklärt er Ihnen, warum er Ihnen eine bestimmte
Behandlungsstrategie vorschlägt und nicht eine andere?
Stellt er mit Ihnen zusammen eine Behandlungsstrategie auf?
Informiert er Sie über Nebenwirkungen von Medikamenten,
die er Ihnen verschreibt oder empfiehlt?
Informiert er Sie über nichtmedikamentöse Behandlungsverfahren?
Gibt er Ihnen einen Kopfschmerzkalender mit?
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Kopfschmerz ist nicht
gleich Kopfschmerz
Nur wer seine Schmerzart kennt,
kann sie wirksam behandeln
Dumpf oder pulsierend, einseitig oder über die ganze
Stirn hinweg – Kopfschmerzen können ganz unterschiedlich sein. Der Volksmund spricht schnell von
„Migräne“, dabei ist diese nur eine ganz spezielle Art
von Kopfschmerz. Nach Erkenntnissen der Schmerzforschung leidet der überwiegende Teil der Betroffenen
unter Schmerzen vom Spannungstyp – meist das
Resultat von Stress und Überbelastung. Die richtige
Diagnose ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Das gilt nicht nur für die Bekämpfung von akuten
Schmerzattacken, sondern auch für die Vorbeugung.
Welche Kopfschmerzarten es gibt und was man dagegen tun kann, zeigt die nachfolgende Übersicht. >
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Kopfschmerzarten
Migräne
Migräneschmerz ist meist einseitig, pulsierend und sehr stark. Ganz typisch: Der
Schmerz breitet sich langsam aus oder
wandert von einer Seite zur anderen (migrare = lateinisch: wandern, umherziehen).
Ursache ist offenbar eine Art „Nervengewitter“ im Gehirn. Dies führt zu Seh- und
Sprachproblemen, Schwindel, Brechreiz und
Kopfschmerzen. Viele Patienten sind unfähig zu jeder Handlung, reagieren extrem
licht- und lärmempfindlich. Schon ein bis
zwei Tage vorher sind sie müde, rastlos
oder haben Heißhunger auf bestimmte
Lebensmittel.
Was tun? Die Neigung zu Migräne ist
angeboren und nicht heilbar. Eine Behandlung kann jedoch die Symptome lindern und
die Anfallsbereitschaft senken. Hilfreich
sind zum Beispiel Entspannungsübungen.
Kopfschmerz durch Medikamente
Werden regelmäßig schmerzstillende
Medikamente eingenommen, kann dies zu
Dauerkopfschmerzen führen. Die normale
Regulation gerät durcheinander. Der Patient
wird schmerzempfindlicher, nimmt immer
häufiger Tabletten und wird abhängig – ein
Teufelskreis. Als kritisch gilt bereits eine
Einnahme an mehr als zehn Tagen im
Monat.
Was tun? Helfen kann nur eine strikte
Medikamentenpause über mehrere
Wochen. Dabei können Begleitsymptome
auftreten (Übelkeit, Erbrechen,
Absetzkopfschmerz). Am besten vorher mit
dem Arzt sprechen.
Spannungskopfschmerzen
treten in der Regel beidseitig auf. Betroffene sprechen auch von einem „Druck im
Kopf“ oder einem Gefühl, als sei dieser in
einen Schraubstock eingespannt. Häufig
zieht der Schmerz vom Nacken über den
Hinterkopf zur Stirn. Gleichzeitig sind Kopfund Nackenmuskulatur besonders schmerzempfindlich. Experten vermuten dahinter
eine Störung der körpereigenen Schmerzabwehr, verursacht durch physischen und
psychischen Stress. Die Schmerzfilter im
Gehirn sind überlastet und lassen mehr
Reize als sonst passieren.
Was tun? Viele Patienten greifen zu
Tabletten. Diese helfen zwar, beseitigen
aber nicht die eigentliche Ursache. Besser
sind Ruhe und Entspannung. Andernfalls
besteht Gefahr, dass die Schmerzen chronisch werden. Tipp: Arbeitsplatz prüfen und
gegebenenfalls umgestalten, das beugt
Verspannungen vor.
Clusterkopfschmerzen
sind einseitige, oft unerträglich stechende
Schmerzanfälle im Bereich von Augen, Stirn
und Schläfe. Verantwortlich ist eine Entzündung der Blutgefäße hinter dem Auge.
Bis diese abgeklungen ist, treten die
Schmerzen gehäuft auf (cluster = englisch:
Häufung). Zwischen den Anfallsphasen sind
die Patienten beschwerdefrei.
Was tun? Auf keinen Fall zu
Schmerzmitteln greifen! Die gängigen
Wirkstoffe haben in diesem Fall keinerlei
Wirkung und schaden im Zweifel sogar.
Sprechen Sie daher vorher unbedingt mit
Ihrem Arzt.
Sekundäre Kopfschmerzen
Manchmal sind die Kopfschmerzen keine
Krankheit, sondern nur ein Symptom. So
können die Schmerzen zum Beispiel die
Folge einer Kopfverletzung, einer Infektion
oder einer anderen Erkrankung sein. Mit der
Heilung verschwinden in diesem Fall auch
die Kopfschmerzen.
Wer wissen will, um welche Art Schmerz
es sich handelt, sollte sich selbst aufmerksam beobachten – am besten über
mehrere Wochen oder Monate. Ein
„Kopfschmerztagebuch“ ist dabei eine
gute Hilfe. Kostenloser Download unter: www.dak.de/kopfschmerztagebuch
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Kopfschmerzschnelltest
nach Prof. Hartmut Göbel,
Schmerzklinik Kiel
Der nachfolgende Fragebogen hilft Betroffenen, ihre Symptome einzuordnen.
Er ersetzt aber nicht die Diagnose durch einen Arzt oder Neurologen.
Ist es Migräne?
Mindestens zwei „JA“ machen die Diagnose wahrscheinlich:
Professor Hartmut Göbel,
Ärztlicher Direktor
JA
NEIN
JA
NEIN
JA
NEIN
Können körperliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder Laufen in
frischer Luft die Kopfschmerzen verstärken?
der Schmerzklinik Kiel,
ist führender Experte
Verspüren Sie während der Kopfschmerzen Übelkeit?
auf dem Gebiet der
Schmerztherapie.
Behindern die Kopfschmerzen Ihre üblichen Tätigkeiten
(Arbeit, Schule, Freizeit) erheblich?
Ist es Spannungskopfschmerz?
Mindestens zwei „JA“ machen die Diagnose wahrscheinlich:
Können körperliche Aktivitäten wie Treppensteigen oder Laufen in frischer Luft
die Kopfschmerzen unbeeinflusst lassen oder sogar verbessern?
Ist während der Kopfschmerzen Ihr Appetit ungestört?
Können Sie trotz der Kopfschmerzen Ihren üblichen Tätigkeiten
(Arbeit, Schule, Freizeit) nachgehen?
Ist es Kopfschmerz durch
Medikamentenübergebrauch?
Mindestens zwei „JA“ machen die Diagnose wahrscheinlich:
Nehmen Sie an mehr als 10 Tagen pro Monat Medikamente zur Akutbehandlung
Ihrer Kopfschmerzen ein?
Treten Kopfschmerzen an mehr als 15 Tagen pro Monat auf?
Nehmen die Kopfschmerzen in ihrer Häufigkeit immer mehr zu?
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Wenn Medikamente
krank machen
Schmerzmittel können
auch Schmerzen auslösen
„Zu viele Tabletten
bringen die körpereigene
Schmerzregulation
durcheinander“, warnt
DAK-Apothekerin
Claudia Schaa.
„Schon wieder Kopfschmerzen! Am besten nehme ich
zum Frühstück gleich eine Tablette.“ Zwei Stunden später im Büro, das Dröhnen ist wieder da. „Jetzt noch das
anstrengende Meeting! Vorsichtshalber schlucke ich
lieber noch mal eine …“
Viele Kopfschmerz- und Migränepatienten nehmen
regelmäßig Schmerzmittel oder spezielle Medikamente
gegen Migräne ein. Entweder um akute Beschwerden
zu lindern, oder um der nächsten Attacke vorzubeugen.
Dabei besteht die Gefahr, dass die Medikamente selbst
zum Schmerzauslöser werden. Denn wer an mehr als
zehn Tagen im Monat und länger als drei Tage in Folge
solche Präparate einnimmt, riskiert, an einer neuen
Schmerzform zu erkranken: dem so genannten medikamenteninduzierten Kopfschmerz.
Was passiert im Körper?
Psychische und körperliche Faktoren sind für das Entstehen dieser Schmerzform verantwortlich. Die Patienten haben Angst vor dem nächsten Schmerzanfall und
nehmen deshalb häufig Tabletten ein – manchmal
sogar, bevor der Kopwehtut. Die Folge ist fatal: „Die
ständige Zufuhr schmerzhemmender Substanzen verstellt die körpereigenen Schmerzregler“, erklärt Claudia
Schaa, Apothekerin bei der DAK. „Schmerzinformationen werden nicht mehr gefiltert, sondern strömen
ungehindert in das Bewusstsein. Ein Dauerkopfschmerz
entsteht.“ >
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Der Teufelskreis schließt sich
Durch die Fehlsteuerung der Schmerzregler werden die
Schmerzen immer stärker erlebt und die Angst vor der
„Folter im Kopf“ wächst weiter. Die Folge: Die Betroffenen nehmen noch mehr Tabletten in immer kürzeren
Abständen. Diese lindern die Qual jedoch nur für kurze
Zeit. Langfristig nimmt die Kopfschmerzanfälligkeit
Besser ohne Zusatzstoffe
Kombinationspräparate enthalten mehrere Wirkstoffe und sind besonders schädlich. „Der Zusatzstoff Koffein beispielsweise wirkt anregend
und verleitet viele Patienten diese Medikamente häufiger einzunehmen
– die Suchtgefahr erhöht sich. Außerdem kann die regelmäßige Einnahme dieser Präparate Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Funktionsstörungen der Nieren und stark erhöhten Blutdruck verursachen“, erläutert DAK-Apothekerin Claudia Schaa.
immer weiter zu. Der Teufelskreis schließt sich.
Endlich schmerzfrei – dank Entzug
Nur wenige Betroffene wissen, dass ihre Kopfschmerzen sich durch die ständige Einnahme von Medikamenten verschlimmert haben. Sie probieren meistens sogar
verschiedene Präparate aus, um endlich ein Mittel zu
finden, das ihnen hilft. Dabei gibt es nur einen Weg,
um den Teufelskreis zu durchbrechen: Es dürfen für
zwei bis acht Wochen gar keine Medikamente mehr
eingenommen werden! Die Patienten sollten die Medikamentenpause zusammen mit einem Arzt durchführen.
Denn bereits wenige Stunden nach dem Einnahmestopp
beginnt ein so genannter Absetzschmerz. Spätestens
nach 14 Tagen ist die schlimme Entzugsphase vorbei.
Für fast alle Patienten kommt in dieser Zeit der erste
Morgen, an dem sie schmerzfrei aufwachen. Viele
haben zuvor jahrelang an Dauerkopfschmerzen gelitten
und können ihr Glück kaum fassen.
Nach der Medikamentenpause
Das Absetzen der Medikamente löst das Problem der
Patienten aber leider nur bedingt. Die ursprünglichen
Beschwerden – Kopfschmerzen oder Migräne – müssen
nun behandelt werden. Die wichtigste Regel dabei ist:
Kopfschmerzmittel dürfen an maximal zehn Tagen im
Monat eingenommen werden. Es gilt also, die Häufigkeit von Migräneanfällen und das Auftreten von Spannungskopfschmerzen ohne Medikamente zu reduzieren.
Entspannungsübungen, ein geregelter Tagesablauf oder
Sport wirken oft Wunder. Sollten dennoch Schmerzen
auftreten, können diese mit Schmerzmitteln gezielt und
über einen kurzen Zeitraum behandelt werden – ohne
negative Langzeitfolgen.
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Dem Schmerz auf der Spur
Ein Tagebuch hilft,
Kopfschmerzen aktiv zu begegnen
„Reservieren Sie täglich
fünf Minuten für Notizen”,
empfiehlt DAK-DiplomPsychologe Frank Meiners.
An manchen Tagen beginnt die Tortur schon mit dem
Weckerklingeln: Es brummt im Kopf, pocht oder hämmert qualvoll. Der Tag ist gelaufen, noch bevor er richtig angefangen hat. Doch Kopfschmerzen muss man
nicht einfach hinnehmen: „Wer sich informiert und die
Symptome sorgfältig beobachtet, hat gute Chancen,
den Schmerz zu lindern oder sogar ganz in den Griff zu
bekommen“, sagt Diplom-Psychologe Frank Meiners von
der DAK. Erster Schritt: Ein Tagebuch, in dem die
Beschwerden – Häufigkeit, Dauer und begleitende
Faktoren – notiert werden.
In den Körper hineinhorchen
Haben Sie auf einer oder auf beiden Seiten des Kopfes
Schmerzen? Sind diese pulsierend oder dumpf, drückend oder eher ziehend? Je genauer die Betroffenen
die Symptome beschreiben können, desto eher lässt
sich ein typisches Muster erkennen: Die Kopfschmerzen
treten kurz vor wichtigen Geschäftsterminen auf? Dann
sind sie womöglich die Folge von Stress oder angespannter Körperhaltung vor dem Computer. Ein Spaziergang in der Mittagspause hilft, das Hämmern im Kopf
zu beruhigen? Auch diese Beobachtung gehört ins
Tagebuch: „Gehen an der frischen Luft tut gut.“ Stück
für Stück schärfen Patienten so das Bewusstsein für
den eigenen Körper. >
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Checkliste für den Arztbesuch
Wie lange haben Sie schon Schmerzen? In welchen
Situationen treten sie auf? Wie und wo genau spüren
Sie den Schmerz? Wer diese oder ähnliche Fragen beim
Arzt unvorbereitet beantworten soll, vergisst oft wichtige Details. Durch das Tagebuch geht keine Beobachtung verloren. So kann es für den Arzt beispielsweise
ein wichtiger Hinweis sein, dass die Beschwerden typischerweise am Wochenende auftreten. Die Beurteilung
sollte man allerdings dem Fachmann überlassen. Er entscheidet, welche Medikamente sinnvoll sind oder ob
sich die Schmerzen besser mit Sport und Entspannung
bekämpfen lassen.
Dem Schmerz aktiv begegnen
Verschiedene Formen von Kopfschmerz erfordern unterschiedliche Strategien. Ein beidseitiger, drückender
Schmerz deutet auf Spannungskopfschmerzen hin. In
diesem Fall sollten die Betroffenen Stress vermeiden
und sich regelmäßig bewegen. Sind die Beschwerden
dagegen einseitig, handelt es sich vermutlich um eine
Migräneattacke. Hier helfen spezielle Medikamente.
Außerdem lassen sich anhand der Beobachtungen mögliche Auslöser erkennen – wie etwa fehlender Schlaf
oder bestimmte Lebensmittel. Diese Auslöser sind von
Patient zu Patient unterschiedlich. Nur wer sie genau
kennt und konsequent vermeidet, kann die Attacken auf
ein erträgliches Maß zurückschrauben.
Auslöser und Ursache – ein feiner Unterschied
Lebensmittel wie Rotwein oder Käse lösen nur dann
eine Schmerzattacke aus, wenn beim Patienten eine
angeborene Neigung zur Migräne vorhanden ist. Diese
ist die eigentliche Ursache.
Informationen für Betroffene finden sich in der DAKBroschüre „Kopfschmerz und Migräne” und unter
www.dak.de/kopfschmerzen
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
DAK-Tipps zum
Ausfüllen des Tagebuchs
Darauf sollte man beim Ausfüllen des
Tagebuchs achten!
Nehmen Sie sich Zeit
Am besten Sie reservieren täglich fünf Minuten für
Ihre Notizen. Vervollständigen Sie Ihr Tagebuch zum
Beispiel bei einer Tasse Tee, wenn Sie nach Hause
kommen, oder als Ritual vor dem Zubettgehen.
Seien Sie genau
Protokollieren Sie nicht nur, wann Sie Schmerzen
haben, sondern auch wie stark diese sind. Mit der
Zeit schärfen Sie so Ihre Aufmerksamkeit. Und
gewinnen Klarheit, was Ihre Schmerzen verstärkt
oder abschwächt.
Behalten Sie die Übersicht
Achten Sie darauf, dass am Ende nicht zu viele
Details den Blick auf das Wesentliche versperren.
Auf welche Beobachtungen es ankommt, und wie
Sie diese übersichtlich notieren, zeigt das Formular
unter www.dak.de/kopfschmerztagebuch
Seien Sie konsequent
Machen Sie Ihre persönlichen Schmerzauslöser ausfindig und meiden Sie diese. Achten Sie zum
Beispiel auch darauf, was Sie essen, wann Sie
schlafen gehen oder ob etwas Besonderes vorgefallen ist. Tragen Sie diese zusätzlichen Beobachtungen
ebenfalls in Ihr Tagebuch ein.
Typische Auslöser für Migräne:
Stress
Angst
starke Emotionen
Überanstrengung
Wochenende
späte Schlafenszeit
Urlaubsbeginn oder -ende
veränderter Tagesrhythmus
Auslassen von Mahlzeiten
Wetteränderungen
Lärm
Medikamente
Alkohol
Menstruation
Nahrungsmittel (z. B. Käse, Schokolade)
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Sport hilft dem Kopf
Regelmäßiger Ausdauersport beugt
Kopfschmerzen vor
Die Empfehlung ist bestechend einfach: 30 Minuten
Training an drei Tagen pro Woche. Regelmäßiger Ausdauersport kann helfen, Kopfschmerzen vorzubeugen.
Gleichmäßiges Gehen, entspanntes Laufen, Radfahren
oder Schwimmen können Migräneanfälle verhindern
und sogar akute Spannungskopfschmerzen lindern.
„Sport aktiviert unter
anderem die körpereigene
Schmerzabwehr”, sagt
Professor Hartmut Göbel,
Ärztlicher Direktor der
Schmerzklinik Kiel.
„Gleichzeitig wird Stress abgebaut und die Patienten
entspannen sich.“ Hilfreich sind dabei auch Entspannungsübungen oder Yoga. >
Studie: Anzahl der Schmerztage halbiert
Wissenschaftler überprüften in einer Studie die vorbeugende Wirkung von Ausdauersport bei Migräne.
Erstaunliches Ergebnis: Bereits nach sechs Wochen
ging es den Patienten deutlich besser – nur noch halb
so viele Attacken und die Intensität der Schmerzen war
deutlich gesunken. „Gründe dafür sind eine verbesserte
Durchblutung des Nervensystems, eine optimale Sauerstoffversorgung und die Aktivierung von körpereigenen
Schmerzabwehrstoffen“, erklärt Professor Hartmut
Göbel, Ärztlicher Direktor der Schmerzklinik Kiel.
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Schweißperlen
gegen Migräne?
Locker bleiben mit Sport
Einen heilsamen Effekt hat Bewegung nicht nur bei der
Migräne-Vorbeugung, sondern auch bei Spannungskopfschmerzen. Hier wirkt das Training doppelt: Wer mit
Sport einem verspannten Rücken oder Nacken zu Leibe
rückt, tut auch der Psyche etwas Gutes: „Die Bewegung
reduziert muskulären Stress durch einseitige Belastungen, lockert den Bewegungsapparat und entspannt.
Gleichzeitig lenkt Sport vom Alltag ab und hilft psychischen Stress abzubauen. Die körpereigenen Schmerzabwehrsysteme werden aktiviert und gestärkt“, erläutert
Prof. Göbel. Neben den sportlichen Klassikern wie Laufen oder Radeln empfiehlt der Experte daher auch bei
Spannungskopfschmerz gezielte Bewegungsübungen
und Entspannungstrainings.
Abschied von der Bettruhe
Wer krank ist, braucht Ruhe – die moderne Forschung
widerlegt diesen Glaubenssatz immer häufiger. Statt
ihre Patienten ins Bett zu schicken, empfehlen viele
Ärzte bei bestimmten Diagnosen heute lieber einen
Spaziergang oder regelmäßige leichte Bewegung. Ergänzend oder anstelle von Medikamenten wirkt ein
sanftes Training nicht nur vorbeugend, sondern häufig
auch heilend. Dabei kommt es auf das richtige Timing
an: Wer gerade unter einer akuten Migräneattacke leidet, sollte Sport vermeiden, da jede Bewegung den
Schmerz noch verstärkt. Ist das Sportprogramm dagegen fester Bestandteil des Alltags, kann es langfristig
vor weiteren Attacken schützen.
Spaß statt Strapazen
Auf der Suche nach der richtigen Sportart machen viele
Betroffene gerade am Anfang Fehler: Nach dem Motto
„Viel hilft viel“ starten sie voll durch. Und sind womöglich frustriert, wenn der Erfolg ausbleibt. Denn zu hartes Training oder zu schnelle Bewegungen können
zunächst sogar zusätzliche Attacken auslösen. Besser
ist es, in Absprache mit dem Arzt einen geeigneten
Trainingsplan aufzustellen. Wichtig: Nicht zu verbissen
vorgehen. Der Spaßfaktor muss stimmen.
Expertentipps von DAKSportwissenschaftler
Uwe Dresel:
Was sollten MigränePatienten beim Sport
beachten?
„Starten Sie langsam und
steigern Sie das Training allmählich! Wer zu
schnell loslegt, riskiert sich und seinen Körper zu
überfordern. Achten Sie auch darauf, sich vor
dem Training langsam aufzuwärmen. Treiben Sie
keinen Sport während eines akuten Migräneanfalls! Bei Spannungskopfschmerzen dagegen
sind frische Luft und Aktivität positiv.“
Welche Sportarten eignen sich
besonders?
“Optimal sind Walken, Joggen, Radfahren und
Schwimmen. Die gleichmäßige Bewegung fördert
Entspannung und Stressabbau. Angenehmer
Nebeneffekt: Spätestens nach einer halben Stunde sind Arbeit und andere Verpflichtungen weit
weg und Sie haben den Kopf frei.“
Welche Möglichkeiten der Entspannung
gibt es sonst noch?
„Wer noch keine Erfahrung mit dem Thema hat,
sollte die Progressive Muskelentspannung nach
Jacobson probieren. Bei dieser leicht erlernbaren
Methode werden nacheinander alle Muskelpartien angespannt und wieder gelockert. Entsprechende Kurse werden von der DAK und vielen
anderen Krankenkassen gefördert, ebenso wie
Yoga, autogenes Training und andere Methoden
zur Stressbewältigung.“
Mehr Informationen unter
www.dak.de in der Rubrik Kundenservice
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Kleine Köpfe,
großer Schmerz
Immer mehr Kinder leiden unter
Kopfschmerzen und Migräne
Stress und Leistungsdruck sind heute schon in der
Kindheit Realität – Kopfschmerz als Folge inklusive:
Schon im Vorschulalter sind 20 Prozent der Kinder betroffen, bis zum Ende der Grundschulzeit mehr als die
Hälfte. Die Schmerzen hindern sie am Spielen und
machen konzentriertes Lernen unmöglich. Eltern sollten
genau hinschauen und ihren Jüngsten auf keinen Fall
ohne Rücksprache mit dem Kinderarzt Medikamente für
Erwachsene geben.
„Bei leichtem Kopfweh
helfen Ruhepausen und
Entspannungsübungen”,
rät DAK-Ärztin
Dr. Waltraud Pfarrer.
Signale richtig deuten
Kinder können oft nicht beschreiben, was ihnen fehlt.
Umso wichtiger ist es, die Kleinen genau im Auge zu
behalten. „Es gibt Anzeichen, die auf Kopfschmerzen
oder Migräne hinweisen“, erklärt DAK-Ärztin Dr. Waltraud Pfarrer. „Wenn das Kind blass und müde ist, keine
Lust zum Spielen hat und sich stattdessen lieber hinlegen möchte, hat es womöglich Kopfweh. Bauchweh,
Übelkeit und Erbrechen sind nicht zwingend Zeichen >
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DAK PRESSE-SERVICE
Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
einer Magen-Darm-Grippe, sie können auch auf Migräne hindeuten.“ Eltern helfen dem Arzt bei der Diagnose,
indem sie mit ihrem Kind ein Tagebuch führen. Hier
werden gemeinsam Beobachtungen eingetragen: Wo
sitzt der Schmerz? Treten die Beschwerden hauptsächlich in der Schule auf? Jedes Detail hilft dem Arzt, die
Behandlung zu planen und individuell abzustimmen.
Warum Kinder Kopfschmerzen haben
Experten zufolge leiden Kinder heute häufiger unter
Kopfweh, weil sich die Lebensumstände verändert
haben. So werden Spannungskopfschmerzen unter
anderem durch Muskelverspannungen, aber auch durch
Stress und Sorgen verursacht. Tatsächlich bewegen
sich viele Kinder zu wenig und sitzen stattdessen lange
vor Fernseher oder Computer. Außerdem lasten immer
mehr Probleme auf den schmalen Schultern: „Kinder
stehen in der Schule häufig unter Leistungsdruck und
haben in der Freizeit ebenfalls ein volles Programm.
Ruhepausen und ausgiebiges Spielen bleiben dabei oft
auf der Strecke“, erläutert Dr. Pfarrer. „Auch familiäre
Schwierigkeiten bereiten vielen Kindern im wahrsten
Sinne des Wortes Kopfzerbrechen.“
Migräne frühzeitig behandeln
Rund 60 Prozent aller betroffenen Kinder haben
Spannungskopfschmerzen. Bis zu zwölf Prozent leiden unter Migräne. Die Neigung zur Migräne ist
angeboren und mehr als die Hälfte der kleinen
Patienten erlebt noch im Erwachsenenalter die
„Folter im Kopf“. Auch deshalb ist es wichtig, die
Beschwerden so früh wie möglich gezielt zu behandeln.
Vorbeugen durch einen festen Tagesablauf
Ziel bei der Therapie von Kindern ist es, dem Schmerz
vorzubeugen. Ein geregelter Tagesablauf, fest eingeplante Mahlzeiten und nur eine begrenzte Zeit vor dem
Bildschirm sind gut für die Gesundheit. Viel Bewegung
an der frischen Luft und Ruhepausen sorgen ebenfalls
für einen klaren Kopf. Außerdem sollten Eltern ihren
Nachwuchs nicht überfordern: Nicht nur die Schule,
auch Klavierunterricht, Nachhilfe oder Fußballtraining
setzen so manchen Sprössling unter Erfolgsdruck. >
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Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Attacken sanft bekämpfen
Wenn die Kopfschmerzen dennoch einsetzen, sollten
Eltern versuchen, sie zunächst auf sanfte Art in den
Griff zu bekommen. „Ruhe, Entspannungsübungen
oder auch eine schöne Beschäftigung wirken bei
leichtem Kopfweh Wunder“, rät die DAK-Ärztin. „In
schlimmen Fällen – besonders bei einer Migräneattacke – ist die Gabe von Schmerzmitteln jedoch
unvermeidlich. Sie sollte aber stets mit dem Arzt
abgesprochen werden.“ Im Übrigen können auch kleine Patienten wirksame Entspannungstechniken lernen. Geeignet sind Progressive Muskelentspannung
nach Jacobson oder auch so genannte Fantasiereisen
– letztere machen Kindern oft besonders viel Spaß.
Ganz wichtig: aufmerksame Eltern
Entscheidend für den Therapieerfolg ist das Zusammenspiel zwischen Eltern und Kind. Viel Zuneigung
und ein aufmerksamer Blick für die Bedürfnisse und
Sorgen der Sprösslinge sind Grundvoraussetzung, um
Kopfschmerzen und Migräne erfolgreich zu behandeln.
Ein Kopfschmerztagebuch für Kinder finden
Eltern unter www.dak.de/kopfschmerzen
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Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Nie wieder „Bürokopfschmerzen”!
Auslösern im Arbeitsumfeld zu Leibe rücken
Im Großraumbüro rattert der Kopierer, drei
Telefone klingeln gleichzeitig und der Chef
wartet schon ungeduldig auf das Besprechungsprotokoll. Lärm, Hektik und Stress
gehören für viele Berufstätige zum Alltagsgeschäft. Da ist es nicht verwunderlich,
dass so mancher Schädel anfängt zu brummen: 29 Millionen Menschen in Deutschland leiden immer wieder unter Spannungskopfschmerzen. Bei vielen treten diese
Beschwerden besonders im Arbeitsalltag
auf.
Dem „Kollegen Kopfschmerz“ ein
Schnippchen schlagen
Einige Auslöser für „Bürokopfschmerzen“
lauern am Arbeitsplatz. Dazu gehören unter
anderem flimmernde Monitore, trockene,
verbrauchte Raumluft und zu hoch oder zu
niedrig eingestellte Büromöbel. Einmal
erkannt, können diese Missstände oft mit
wenigen Handgriffen behoben werden.
Darüber hinaus verursachen Differenzen mit
Kollegen und Chefs, Stress und Termindruck
Kopfweh. DAK-Experten geben Tipps, wie
man Bürokopfschmerzen gezielt bekämpfen
kann. >
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Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Für ein gesundes
Arbeitsumfeld
Sabine Winterstein,
DAK-Expertin für
betriebliche Gesundheitsförderung, gibt Tipps
für einen
gesunden Arbeitsplatz.
Entspannung für die Augen
„Ständiges Starren auf den Bildschirm strengt die Augen an und
kann schnell zu Kopfschmerzen führen“, erklärt Sabine Winterstein,
DAK-Expertin für betriebliche Gesundheitsförderung. „Deshalb ist
es ganz wichtig, dass das Büro und der Monitor ins rechte Licht
gerückt werden, denn viele Arbeitsplätze sind leider schlecht
beleuchtet. Außerdem helfen kleine Übungen, die Augen zu entspannen.“
Richtig sitzen
Wer im Büro arbeitet, verbringt in der Regel
viel Zeit im Sitzen. Durch eine falsche Sitzhaltung verspannt sich die Schulter- und
Nackenmuskulatur, wodurch Kopfschmerzen
entstehen können. „Richtig sitzt, wer beide
Füße beim Arbeiten fest aufstellt und auf
die Sitzhöhe achtet“, erläutert Winterstein.
„Ober- und Unterarme, sowie Ober- und
Unterschenkel befinden sich dabei im rechten Winkel zueinander.“ Um entspannt zu
bleiben, sollte man außerdem öfter aufstehen, zum Beispiel beim Telefonieren.
Für gutes Klima sorgen
Muffige, verbrauchte Raumluft enthält viel
Kohlendioxid – das macht müde und verursacht Kopfweh. „Ausreichend Sauerstoff ist
entscheidend für einen klaren Kopf, deshalb
sollte man auch im Winter das Büro am
Besten jede Stunde einmal kräftig lüften“,
empfiehlt Winterstein. „Grundsätzlich ist
eine Raumtemperatur zwischen 20 und 22
Grad Celsius optimal. Bei sommerlichen
Außentemperaturen kann diese auch mal
höher liegen.“ >
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Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
„Nutzen Sie Ihre Pausen,
um Kopfschmerzen aktiv
vorzubeugen”, empfiehlt
Kopfschmerzfaktor Stress
Immer mehr Berufstätige fühlen sich durch
ihren Job gestresst. „Wer ständig unter
Strom steht, muss unbedingt für Ausgleich
sorgen“, rät Diplom-Psychologe Frank
Meiners von der DAK. Bewegung an der frischen Luft löst Verspannungen. Ist keine
Zeit für einen Spaziergang, helfen kleine
Übungen, die man zwischendurch im Büro
machen kann.
DAK-Diplom-Psychologe
Frank Meiners.
Auch gegen emotionalen Stress lässt sich
etwas tun: „Wenn Unstimmigkeiten mit
Kollegen oder Vorgesetzten Kopfzerbrechen
bereiten, hilft manchmal schon ein offenes
Gespräch. Im Ernstfall kann ein externer
Vermittler das gute Betriebsklima wiederherstellen“, so Meiners.
Pausen nicht vergessen
„Auch wenn das Arbeitspensum noch so
hoch ist – kleine Pausen müssen sein“, erklärt Meiners. Statt mittags direkt mit dem
Aufzug in die Kantine zu fahren, lieber ein
paar Schritte gehen und kurz durchatmen.
„Bewegung macht den Kopf frei und räumlicher Abstand zum Büro hilft, Stress abzubauen und Kraft für die zweite Tageshälfte
zu sammeln“, weiß der DAK-Experte.
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Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Die häufigsten Irrtümer
DAK-Experten widerlegen
typische Vorurteile
Kopfschmerzen sind eine Volkskrankheit. Mehr als 70
Prozent aller Deutschen leiden zumindest zeitweise darunter. Trotzdem sind die meisten Menschen nur unzureichend informiert und zahlreiche Vorurteile halten sich
hartnäckig. DAK-Experten klären auf.
Irrtum 1: „Du bist einfach zu empfindlich.“
Wer am Arbeitsplatz wegen Kopfschmerzen fehlt, gilt
schnell als Mimose oder Drückeberger. Dieses Urteil ist
ungerecht: „Migräne und Kopfschmerzen sind ernstzunehmende Erkrankungen und keine faule Ausrede“,
erklärt die DAK-Ärztin Dr. Waltraud Pfarrer. „Schlimmstenfalls müssen die Patienten tagelang im abgedunkelten Zimmer liegen – an Arbeit ist
dann gar nicht zu denken.“
Irrtum 2: „Ein Indianer
kennt keinen Schmerz.“
Kopfschmerzen muss man nicht
einfach hinnehmen. Im Gegenteil:
Wer nichts dagegen unternimmt, riskiert sogar chronische Beschwerden.
„Wenn die Schmerzen stärker werden, lange
anhalten oder immer wieder auftreten, sollte unbedingt
ein Arzt aufgesucht werden“, empfiehlt Dr. Pfarrer.
Irrtum 3: „Ruhe ist das Einzige, was hilft.“
Falsch! „Durch Bewegung werden Verspannungen
gelöst und Schmerzen gelindert. Das gilt besonders für
Menschen, die unter Spannungskopfschmerzen leiden“,
erklärt DAK-Sportwissenschaftler Uwe Dresel. Anders
liegt der Fall bei Migränepatienten: „Sport ist zwar ein
gutes Mittel zur Vorbeugung, weil die Produktion körpereigener ‚Schmerzmittel’ angeregt wird. Bei einem
akuten Migräneanfall ist Sport jedoch nicht zu empfehlen, da Bewegung die Qualen noch verschlimmert“, so
der Experte.
Irrtum 4: „Dann nehme ich halt eine Tablette.“
Viele Patienten glauben, dass sie nur das richtige
Medikament oder eine ausreichend hohe Dosis benötigen, um den Schmerz zu besiegen. Tabletten sind aber
nur ein Bestandteil einer wirksamen Schmerztherapie.
So ist es zum Beispiel unerlässlich, seine Lebensgewohnheiten zu ändern. Wichtig sind ein regelmäßiger
Schlaf-wach-Rhythmus, aber auch viel Bewegung und
Entspannung.
Irrtum 5: „Der Käse
war schuld.“
Rotwein, reifer Käse, Zitrusfrüchte und Schokolade sind
nur einige Lebensmittel, die als potentielle Auslöser für
Migräneattacken gelten. Obwohl Patienten solche
Beobachtungen ernst nehmen und mit ihrem Arzt besprechen sollten, ist Vorsicht geboten: Bisher konnte
noch kein bestimmter Stoff sicher als Auslöser identifiziert werden. Bevor man also gewisse Lebensmittel
vom Speiseplan streicht, sollte man zunächst die Symptome über einen längeren Zeitraum beobachten, um
Zusammenhänge zu erkennen. Zur Vorbeugung von
Migräneattacken ist es in jedem Fall ratsam, regelmäßig zu essen.
Irrtum 6: „Das Wetter macht mir zu schaffen.“
Föhn, hohe Luftfeuchtigkeit, Temperaturschwankungen
– viele Kopfschmerz- und Migränepatienten machen
das Wetter für ihr Leiden verantwortlich. Faktisch konnte noch keine ernstzunehmende Studie einen direkten
Zusammenhang zwischen dem „Gewitter im Kopf“ und
dem Klima belegen. Kopfschmerz- und Migränegeplagte
sollten deshalb lieber auf
andere mögliche Auslöser
achten und dem Wetter
keine allzu große
Bedeutung beimessen.
Irrtum 7:
„Schmerzmittel mit
Koffein wirken besser.“
Koffein verstärkt zwar die Schmerzlinderung, birgt aber
Risiken: „Suchtgefahr, medikamentenbedingter Kopfschmerz, Magen-, Nieren- und Leberschäden sind
schlagkräftige Argumente gegen diese so genannten
Kombipräparate“, erläutert Claudia Schaa, Apothekerin
bei der DAK. „Besser geeignet und verträglicher sind
Schmerzmittel mit nur einem Wirkstoff.“
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Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
Frauen haben Migräne,
Männer einen Kater
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Was meinen Frauen, wenn sie sagen: „Tut mir leid
Schatz, ich habe heute Migräne.“? Stimmt die männliche These, dass die Herzensdame eigentlich nur ihre
Ruhe haben will? Und warum haben „harte Kerle“ keine
Migräne, sondern höchstens mal einen Kater? Eins ist
sicher: Bei Kopfschmerzen und Migräne gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Migräne: Typisch weiblich
Der aktuelle DAK-Gesundheitsreport zeigt: 17 Prozent
der befragten Frauen leiden nach eigener Angabe innerhalb eines halben Jahres mindestens einmal an Migräne. Damit sind mehr als doppelt so viele weibliche wie
männliche Personen betroffen. Nur gut sechs Prozent
der Männer haben mit den typischen, meist einseitig
auftretenden, pulsierenden Schmerzen zu kämpfen. Für
den Report wurden knapp 3 000 Erwerbstätige interviewt.
Frauen müssen die Zähne
fester zusammenbeißen
Männer spielen selbst mit gebrochenem Arm Fußball,
Frauen leiden in hochhackigen Stöckelschuhen – an
Tapferkeit mangelt es offenbar beiden nicht. Frauen
müssen allerdings kräftiger die Zähne zusammenbei-
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Kopfzerbrechen? Aktiv gegen Kopfschmerz und Migräne
ßen. Denn Sie ist schmerzempfindlicher als Er – das
zeigen verschiedene Experimente, beispielsweise an
der Uni Mainz. Ganz gleich ob Nadelstiche oder eiskaltes Wasser: Bei allen Tests signalisierten die Probandinnen früher „es tut weh“.
Anstelle einer Extraportion Aufmerksamkeit kommentiert die Damenwelt das Gejammer gern mit dem Satz:
„Jetzt stell dich mal nicht so an!“ Eine Erfahrung, die
prägt: Statt offen mit der Krankheit umzugehen, schieben viele Männer andere Gründe vor.
Frauen gehen eher zum Arzt
Männer sind klassische Vorsorgemuffel – sie gehen nur
ungern zum Arzt. Frauen dagegen setzen sich aktiv für
ihre Gesundheit ein. Der Report der DAK belegt: Lediglich 26 Prozent der Männer aber immerhin 32 Prozent
der Frauen nehmen ärztliche Hilfe in Anspruch. Bei Migräne ist der Unterschied noch deutlicher.
Sind die Hormone schuld?
Viele Frauen haben den Eindruck, dass ihre Kopfschmerzen in bestimmten Phasen des Zyklus auftreten.
Tatsächlich berichten Schmerzforscher, dass Hormone
möglicherweise an der Entstehung der Schmerzen
beteiligt sind. So scheint ein Absinken des Östrogenspiegels Kopfschmerzen zu begünstigen. Bei rund fünf
Prozent der Migränepatientinnen ist dies der Auslöser
ihrer Schmerzattacken.
Wackere Ladys?
Untersuchungen des Gehirns zeigen: Wenn Frauen
Schmerzen haben, wird das so genannte Limbische
System – verantwortlich für das emotionale Erleben –
stärker aktiviert als bei Männern. Frauen gehen deshalb
anders mit gesundheitlichen Problemen um. Sie sprechen über ihre Gefühle, suchen Unterstützung und lassen sich eher helfen. Gleichzeitig spielen sie die Stärke
der Symptome oft herunter.
Lizenz zum Jammern
Ganz anders die Männer: Obwohl sie Schmerzen besser
aushalten können, gelten sie schnell als wehleidig.
Schneller Griff zur Tablette
Tapfer oder nicht – beide Geschlechter greifen häufig
zu Tabletten: Laut einer Umfrage im Rahmen des DAKGesundheitsreports bekämpfen 63 Prozent der Frauen
und 61 Prozent der Männer, die Kopfschmerzen haben,
ihr Leiden mit rezeptfreien Schmerzmitteln – Risiken
und Nebenwirkungen inklusive. Gegenmittel Nummer
zwei: Hinlegen und ausruhen! Mehr als die Hälfte der
Betroffenen – Männer und Frauen – zieht sich bei
Kopfschmerzen am liebsten ins stille Kämmerlein
zurück.
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