Ausgabe lesen - Accenture Insights
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Insights 2012, Ausgabe 1 An Outlook Publication Vision 2020: Vernetzte Produkte versprechen enormes Wachstum Von den Besten lernen: Deutsche Telekom, Stadt Erlangen, Whirlpool Corporation English Version Start Editorial Gerade beginnt eine zweite Internetrevolution. Und dieses Mal haben heimische Unternehmen die besten Chancen, den Markt für vernetzte Produkte zu besetzen. Frank Riemensperger Country Managing Director Accenture Deutschland Klaus Malle Country Managing Director Accenture Österreich Thomas D. Meyer Country Managing Director Accenture Schweiz 2 Insights 2012, Ausgabe 1 Das Internet ist die Dampfmaschine des 21. Jahrhunderts – vor allem für die USA. Google, Amazon und Facebook erreichen Abermillionen Nutzer über das Netz und generieren Milliarden umsätze. Diese Internet-ChampionsLeague ist für europäische Unterneh men heute unerreichbar, auch wenn mittlerweile jedes fünfte Geschäfts modell hierzulande in weiten Teilen auf dem Internet basiert. Aber die nächste Revolution kommt gerade in Gang: die Vernetzung von intelligenten Produkten – das Internet der Dinge. In wenigen Jahren werden Autos mit Parkleitsystemen kommuni zieren und automatisch einen freien Parkplatz ansteuern. Exotische Gewürze im Supermarkt können vor möglichen Unverträglichkeiten mit Medikamenten warnen. Wir werden uns in einer durch und durch vernetzten Welt bewegen. Diese Vision birgt enorme Chancen für uns. Schon heute entwickeln unsere lokalen Experten intelligente Produkte und IT-unterstützte Industriesysteme, die zu den ausgefeiltesten auf dem Weltmarkt zählen. Tüftlergeist und Köpfchen für Technologie haben bei uns Tradition, sie stecken in unseren Autos, medizinischen Geräten, Industrie maschinen. Damit sind wir gerüstet für den entscheidenden nächsten Schritt: diese Produkte über das Internet zu vernetzen. So entstehen schon jetzt Lösungen, die vorher undenkbar waren, wie unser Artikel auf Seite 4 zeigt. Diese Chancen der neuen IT-Welt müssen High Performance Unternehmen offensiv nutzen, indem sie die globalen Megatrends bedienen. Das zeigen sowohl die neue „TOP500“-Studie aus Deutschland und der Schweiz als auch die österreichische „Top100“-Studie, in denen Accenture gemeinsam mit führenden Wirtschaftszeitungen analysiert hat, was den Erfolg der am schnellsten wachsenden Unter nehmen in Deutschland, der Schweiz und Österreich ausmacht. Man kann hier klare Muster erkennen. So greifen Wachstums-Champions schon früh Megatrends wie Energie, Demografie veränderung und Globalisierung auf und legen dabei ein hohes Innovationsund Markteinführungstempo vor. Zudem lernen diese Unternehmen schnell, mit der Komplexität und Volatilität der Märkte und Kundenanforderungen umzugehen. Accenture unterstützt die führenden Unternehmen dabei, frühzeitig Erfolgs potenziale, aber auch Risiken und Barrieren zu erkennen – von der Strate gie bishin zur erfolgreichen Umsetzung. In dieser Ausgabe zeigen dies die Fall studien der Deutschen Telekom, von Whirlpool Corporation und der Stadt Erlangen. Zum Inhaltsverzeichnis Inhalt 4 Vision 2020 In wenigen Jahren leben wir in einer stark vernetzten Welt. Daraus ergeben sich enorme Chancen für Wachstum 7Management Der CIO kennt das Potenzial neuer Technologien. Daher sollte er in die Strategiefindung einbezogen werden 8Storage-Konsolidierung Wie die Deutsche Telekom ihre organisatorische Flexibilität mit einem zentralen Storage-System sichert 10 Standort Deutschland Der Staat kann wichtige Impulse für Zukunftsmärkte geben, wenn er seine Infrastruktur konsequent modernisiert 12E-Government Zehn Jahre lang hat die Stadt Erlangen gezielt Abläufe beschleunigt. Mittlerweile spart sie jährlich 200 000 Euro 14Wachstumsstrategie Wer gezielt Innovationen aus anderen Branchen analysiert, erhält Ideen für neue, überraschende Produkte 16Preisoptimierung Um die Kundenbindung nach dem Kauf zu stärken, setzt Whirlpool Corporation auf transparente Ersatzteilpreise 18Zukunftsmanagement Die Menge an Daten wächst enorm. Unternehmen werden daher völlig neue Analyseverfahren entwickeln Lesen Sie vergangene Insights-Ausgaben online, und sprechen Sie uns an, wenn Sie die Themen dieser Ausgabe oder älterer Ausgaben diskutieren möchten: www.accenture.de/Insights www.accenture.ch/Insights www.accenture.at/Insights 3 Insights 2012, Ausgabe 1 Zum Inhaltsverzeichnis Vision 2020 | Internet der Dinge Megawachstum mit vernetzten Produkten Intelligente Produkte setzen sich in allen Branchen durch. Sind sie darüber hinaus zu einem System vernetzt, verspricht das enormes Wachstum. Gewinner wird sein, wer die Komplexität dieser Systeme meistert. Anfang der Neunzigerjahre hielt der Laser seinen Einzug in CD-Player und die Konsumwelt. Heute, über 50 Jahre nach der Entdeckung, hat die Lasertechnik ihren festen Platz in der industriellen Fertigung und einen globalen Milliar denmarkt geschaffen. Eigentlich sollte die neue Technologie die Welt verändern. Kaum hatte Theodore Maiman 1960 den ersten Laser gebaut, erwarteten Wissenschaft ler und Marketingexperten, der Laser werde bald Augen heilen, Signale über tragen und Werkstücke schneiden können. Binnen kürzester Zeit beschäf tigten sich 500 Unternehmen mit dem Thema – und verloren schnell das Inter esse, weil sich kein Laserprodukt den vergleichbaren konventionellen Anwen dungen überlegen zeigte. 1964 waren Wie der Laser ist auch die IT-Techno logie lange im Verborgenen gereift. Softwarelösungen sorgen zwar schon seit Jahrzehnten in vielen Bereichen für Effizienz. Aber erst während des Internetbooms Ende der Neunzigerjahre wurde sichtbar, welche Möglichkeiten die Vernetzung von Inhalten und Personen eröffnet. Und gegenwärtig stößt die IT-Technologie quer durch alle Branchen Umwälzungen an, die unge ahntes Potenzial für wirtschaftliches Wachstum bergen. 4 Insights 2012, Ausgabe 1 sich die Fachleute einig: „Der Laser ist eine Lösung auf der Suche nach einem Problem.“ Weiter Weg zur Wertschöpfung Über 25 Jahre später schnitt ein Laser in einer Maschine des deutschen Maschinenbauers Trumpf millimeter genau Konturen aus einem Stück Blech und revolutionierte damit die indus trielle Blechbearbeitung. Und erst Bereits heute sorgen intelligente ITKomponenten für die rasant fortschrei tende Automatisierung der industriellen Produktion: 98 Prozent aller in Deutsch land produzierten Chips werden mittler weile in Embedded Systems verbaut und laut Branchenverband Bitkom erreichte ihr Umsatzvolumen 2011 fast 20 Milliarden Euro. Die Wertschöpfung mit Milliarden von vernetzten Geräten ist ein noch unbesetzter Markt. Zum Inhaltsverzeichnis Vision 2020 | Internet der Dinge „Die Embedded Systems sind buchstäb lich die Hidden Champions der deut schen Industrie. Beachtliche Wachs tumsraten von jährlich zehn Prozent und mehr lassen sich in diesem Feld erzielen“, erklärt Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland und Präsidiums mitglied des Bitkom. Und der Welt markt für Embedded Systems wird schon jetzt auf über 60 Milliarden Euro geschätzt – Tendenz stark steigend. Diese Entwicklung geht für viele unbe merkt vonstatten, denn die EmbeddedSysteme arbeiten unsichtbar in Maschi nen und Anlagen, um zum Beispiel Motoren für Werkzeuge zu steuern. Sie verrichten aber auch in Autos, Haus haltsgeräten und medizinischen Kom ponenten ihren Dienst. So hat das Medizintechnikunternehmen Otto Bock ein Kniegelenk entwickelt, das über ein Embedded-System gesteuert wird. Alle 0,02 Sekunden erfassen Sensoren die Belastung des Gelenks und senden die Informationen an einen Mikroprozessor. Der Prozessor erkennt permanent, in welcher Phase des Gehens sich der Träger gerade befindet, und stellt die Prothese in Echtzeit darauf ein. So passt sich das Gelenk an Gehgeschwin digkeit und Bodenverhältnisse an und schützt dank seiner kurzen Reaktions zeit vor Stürzen. Selbst Skilanglauf oder Fahrradfahren sind möglich. 5 Insights 2012, Ausgabe 1 Maschinen werden virtuell Doch das ist nur die erste Stufe in der digitalen Transformation der industriellen Produktion. „Auch in den kommenden acht bis zehn Jahren können die deutschen Klassiker von der Autobranche bishin zum Maschinen bau ihre globale Führungsposition behaupten, wenn sie den nächsten Schritt wagen“, prognostiziert Riemensperger. „Der nächste Schritt ist die intelligente Vernetzung indus trieller Technologien, bei denen physi sche und virtuelle Komponenten miteinander verschmelzen.“ Diese Vernetzung ist voll im Gange: Siemens arbeitet an einer Lösung, welche Daten aus dem LifecycleManagement mit den Daten aus den Embedded-Systemen aus Fertigungs automation und Robotern verbindet. Das Lifecycle-Management steuert Pro duktentwicklung und -design bis hin zu Vertrieb und Wartung, die Daten aus der Fertigung ermöglichen Planung und Überwachung der Fertigungslinie. Der Clou der Lösung: Noch während ein Produkt entwickelt wird, lässt sich schon die zugehörige Produktion am Rechner simulieren. Daher nennt Siemens diese Lösung „Fabrik der Zukunft“ und verspricht: Die neue Fabrik soll die Produktionswege ver kürzen, Fehler bei der Produktion eindämmen und die Energieeffizienz verbessern. Und die Zeit von der Idee bis zur Marktreife soll sich halbieren. An der Realisierung solch ausgefeilter Lösungen haben sich Entwickler seit Jahren die Zähne ausgebissen. Denn die virtuelle Darstellung der Fertigung liefert unglaubliche Datenmengen und bislang scheiterten alle Ansätze vor allem an fehlenden Speicher- und Rechnerkapazitäten. Erst die rasanten Fortschritte in der IT machen sie mög lich. „Jetzt ist die Zeit reif dafür“, sagt Bagher Feiz-Marzoughi, Leiter der ITAbteilung bei Siemens Industrial Auto mation Systems in Amberg. Erste Produkte sind bereits auf diese Weise entstanden. Der US-Flugzeug bauer Eclipse Aviation beispielsweise hat eine neue Flugzeugklasse auf den Markt gebracht: Very Light Jets. Der sechssitzige Jet und seine Produktions anlagen wurden komplett bis zu den Nieten mit Software entworfen, das Flugzeug kostet deutlich weniger als ähnliche Maschinen. Mit dem Einsatz intelligenter vernetzter Systeme eröffnet sich ein weites Terrain für neue Geschäftsmodelle. „In Zukunft wird Informationstechnologie alle Lebensbereiche viel stärker durch dringen, als wir uns heute vorstellen können“, prophezeit Professor Hans- Jörg Bullinger, Präsident der FraunhoferGesellschaft. So werden in vielen Berei chen bisher unvorstellbare Lösungen oder Produkte entstehen, denn die Wert schöpfung mit Milliarden von vernetzten Daten und Dingen ist ein noch unbe setzter Markt. Vernetzung bricht Branchen auf Von der Möglichkeit, Informationen zu verknüpfen, wollen auch Internet provider und Telekommunikationskon zerne profitieren. Sie planen, das Handy zum Zahlungsmittel aufzuwerten. Diese Unternehmen speichern bereits zahllose Kundendaten und können Leistungen effizient abrechnen. Jetzt nutzen sie eine neue Technik, um diese Kompetenz auf alle Bezahlvorgänge auszuweiten, denn neue Handys und Smartphones sind mittlerweile mit der Nahfunktech nik NFC ausgestattet. Das ermöglicht es, Bezahldaten sicher über Scanner auszutauschen. Das Internet der Dinge führt zu einer Komplexität und zu Datenmengen, gegen die Facebook und andere Waisenknaben sind. Zum Inhaltsverzeichnis Vision 2020 | Internet der Dinge Zum Durchbruch verhelfen könnte diesem Geschäftsmodell eine Initiative der Deutschen Bahn, die Ende 2011 ein Handyticket namens „Touch&Travel“ in Deutschland eingeführt hat. Dazu wurden Scannerfelder an Fernbahnhöfen aufgebaut, an denen sich Reisende mit ihrem Smartphone anmelden, bevor sie in den Zug einsteigen, und am Zielort wieder abmelden. Das System berechnet die gefahrenen Kilometer und bucht den Ticketpreis vom hinterlegten Bankkonto ab. „Mit dem Service kann ich einsteigen und aussteigen, ohne mich um etwas kümmern zu müssen“, sagt Nicole Göbel, die die Bahn bei Testbetrieb und Einführung begleitet hat. Sie ist Senior Manager bei Accenture. Jedoch nehmen die Datenmengen mit solchen Produkten exponentiell zu. So soll das Volumen der Unternehmensdaten laut Gartner von 2010 bis 2015 um rund 650 Prozent wachsen. Damit steigt auch die Bedeutung der Datenanalyse, wie unser Artikel „Data as a Platform“ auf Seite 16 zeigt. Auch verschmelzen Produkte und nachge lagerte Services immer mehr zu einer Einheit. Das erfordert optimale Mana ged Services, um die Prozesse im Kern geschäft schlank zu halten. „Um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, lagern High Performance Unternehmen 6 Insights 2012, Ausgabe 1 diese Aufgabe wie auch die Daten analytik an externe Partner aus“, erklärt Riemensperger. „Diese Partner kennen als Transformationsexperten sehr genau alle Elemente der Wertschöp fungskette und setzen sie zum Nutzen des Geschäftsmodells ein.“ Dazu, so Riemensperger, gehören nicht nur her vorragende technologische Fähigkeiten, sondern auch umfassendes BranchenKnow-how. „Auf der Basis exzellenter Beherrschung von Komplexität gilt es globale Mega trends zu nutzen“, erläutert Riemen sperger. „Diese Trends sind die Kaufkraft der aufstrebenden Schwellenländer, die Energiewende und die höhere Lebens erwartung in den westlichen Gesell schaften.“ Durch den demografischen Wandel beispielsweise sind Produkte und Dienstleistungen für eine alternde Gesellschaft stark gefragt. Eine große Chance eröffnet sich hier der Auto mobilindustrie, die intensiv an Fahr assistenzsystemen forscht. Können mit dieser Technologie künftig ältere und behinderte Menschen Auto fahren, dürfte ein milliardenschwerer Markt entstehen. Bereits 2010 belief sich der weltweite Umsatz mit Assistenzsys temen laut dem US-Marktforschungs unternehmen Strategy Analytics auf knapp 800 Millionen Dollar. Bis 2014 soll er sich auf 3,2 Milliarden Dollar vervierfachen. Wer die Komplexität meistert Die Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wollen sich das Geschäft mit intelligenter Software nicht entgehen lassen und bauen schon seit Jahren IT-Kompetenz auf. „Wir müssen auf die hiesigen Topkonzerne schauen, nicht nur auf die IT-Gründun gen“, betont Riemensperger. „Welche Themen stehen dort im Vordergrund? Welche Rolle spielt dort die IT?“ Siemens beschäftigt mittlerweile 30.000 Soft wareentwickler und ist damit auf Augen höhe mit SAP und Microsoft. Bosch baut ein eigenes Systemhaus auf, unter anderem mit gezielten Zukäufen von Softwareunternehmen. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe von Insights, wie Geschäftsmodelle aussehen können, welche die Wachstumschancen mit vernetzten Produkten realisieren. Auch ABB geht diesen Weg, so hat der Schweizer Industriekonzern 2011 den australischen Softwareentwickler Mincom übernommen. „Es war schon immer eine Stärke dieser Unternehmen, komplexe Systeme zu entwickeln. Und jetzt wird das Internet der Dinge Realität werden“, sagt Riemensperger. „Das führt zu einer Komplexität und zu Daten mengen, gegen die Facebook und andere Waisenknaben sind. Das wird Datenmanagement- und Integrations prozesse brauchen, Softwareplattformen und Architekturen, die zu einem großen Teil aus unserem Heimatmarkt kommen werden.“ Zum Inhaltsverzeichnis Management | Die neue Rolle des CIO Der IT-Flüsterer Die Digitalisierung ermöglicht es Unternehmen, innovative Produkte zu entwickeln und Abläufe zu verbessern. Derjenige, der das Potenzial der neuen Technologien am besten erkennen kann, ist der CIO. Vor 20 Jahren kroch er unter Schreib tische und verband Rechner mit Netz werkkabeln. Heute sitzt er auf Augen höhe in allen Konferenzen, bei denen das Unternehmen an Strategien feilt. Seitdem der passgenaue Einsatz von Informationstechnologie den geschäft lichen Erfolg entscheidend beeinflusst, hat der Chief Information Officer mehr Bedeutung und Verantwortung als je zuvor. Er übernimmt eine zentrale Rolle in der Unternehmensführung, bringt sich massiv in langfristige Überlegungen ein und gibt mit seinem umfassenden IT-Know-how nicht nur wertvolle Anstöße für effiziente innerbetriebliche Abläufe, sondern auch für lukrative Aktivitäten. „Der CIO versteht, wie stark die Digitalisierung mittlerweile alle Lebens-und Arbeitsbereiche durch dringt und welch ungeahnte Möglich keiten aus den verschiedenen Facetten der Technologie erwachsen“, erläutert Ole Winberg, Leiter Technologie und IT- Innovation bei Accenture. „Damit wird 7 Insights 2012, Ausgabe 1 der frühere Verwalter der technischen Infrastruktur zum kreativen Impulsge ber und Gestalter des Unternehmens.“ Wert der IT genau erfassen Wie nachhaltig der CIO die Zukunft eines Unternehmens beeinflusst, belegt eine Studie von Peter Weill und Jeanne Ross von der Harvard University. Danach leidet die Performance, wenn er nicht eng in strategische Entscheidungen eingebunden ist. Als ideal erwies sich ein Modell, bei dem die Führungsspitze folgende Fragen beantwortet und dabei das Wissen des CIO abruft: Wie viel Geld soll in IT gesteckt werden, welche Prozesse sollen besonders unterstützt werden und wie sieht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen zentraler IT und flexibler IT aus? Außerdem plädieren die Studienautoren dafür, IT generell als Instrument der langfristigen Geschäfts entwicklung zu betrachten. „Dafür sollte der CIO sowohl die Unter nehmensstrategie als auch den Blick winkel seiner Managementkollegen ver stehen und von dieser übergeordneten Warte aus den Wert neuer Technologien belegen“, erklärt Winberg. Er muss ihre Vorteile für Produkte sowie Geschäfts prozesse einschätzen und darlegen, wie sich mit ihnen neue Geschäftsfelder erschließen lassen, die profitables Wachstum versprechen. So entwickelt sich der CIO vom Spezialisten zum umfassend denkenden Strategen, der stärker die wertschöpfende Kraft der IT in allen Prozessen und Abläufen verankert. Beispielhaft dafür, wie Führungsstärke und vernetztes Denken in wertschöp fende Projekte münden, ist der Sanitär technikkonzern Geberit. „Wir wollen verstehen, wie die IT-Technologie unse rem Unternehmen weiterhilft“, erklärt CIO Eric van den Berg. Sogenannte Know-how-Träger aus der IT begleiten die Fachabteilungen wie Finanzen, Sales und Marketing oder Produktion. So ver stehen sie die geschäftlichen Abläufe und erkennen, was die IT leisten kann – etwa durch die innovative Sprachsteue rung im Geberit-Logistikzentrum. Bevor ein Lkw losfährt, packen Lageristen alle Paletten neu, die nicht voll sind. So wird die Ladefläche optimal genutzt. Dabei bestätigen die Mitarbeiter per Sprachsteuerung die Ankunft der Ware aus dem Lager und den Warenausgang. Das Verfahren verkürzt die Bearbei tungszeit erheblich und zeigt, wie IT die Effizienz der Abläufe im Unternehmen verbessert. Neue Aufgaben für den CIO Mit der steigenden Bedeutung von IT und Daten wird der CIO weitere Auf gaben bekommen. Immer mehr IT-Ver antwortliche rechnen beispielsweise damit, dass sie schon bald die Verant wortung für das Sicherheits- und Risiko management tragen. Das zeigt die aktuelle Studie „State of the CIO“, die die US-amerikanische Publikation CIO.com jährlich durchführt. Cloud Computing und mobile IT-Lösungen sind wichtige Gründe für diese Ent wicklung. Weil Mitarbeiter zunehmend diese Technologien nutzen, die ursprünglich für Privatnutzer gedacht waren, wird die Datensicherheit unter graben. Das erfordert neue Gover nance-Modelle, die der CIO künftig selbstständig entwickeln soll. Zum Inhaltsverzeichnis Storage-Konsolidierung | Deutsche Telekom Der richtige Weg aus dem Datenlabyrinth Unternehmen, die Anwendungen und Daten in einem zentralen Storage-System speichern, erhöhen die Sicherheit und Verfügbarkeit ihrer Daten. Zudem senkt eine Modernisierung der Storage-Infrastruktur die Betriebskosten, indem sie vorausschauend künftige Anforderungen einbezieht. „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ – diese Erkenntnis des Philoso phen Heraklit gilt mehr denn je. Gerade Unternehmen, die auf rasch wechselnde Kundenwünsche oder permanente tech nische Innovationen reagieren müssen, betreiben ein kontinuierliches Verände rungsmanagement bei Produkten und Prozessen. Zudem werden laufend Stra tegien überdacht, Strukturen angepasst oder neue Services entwickelt. In diesem Umfeld agiert die Deutsche Telekom sehr erfolgreich. Durch wiederholte Umbauten konnte sich der Konzern im harten Wettbewerb gegen aggressive Mitbewerber behaupten und dem Markt seinen Stempel aufdrücken. Projekte in rascher Folge Die hohe organisatorische Flexibilität hat aber ihren Preis. „Durch hohes Projektaufkommen in immer kürzeren Abständen entstanden bald Kapazi tätsengpässe bei der Datenspeicherung, was zu steigenden Kosten führte“, so Gerd Kögler, der den Betrieb der inter nen IT im Bereich Products and Inno vation der Deutschen Telekom verant wortet. Nachdem ersichtlich war, dass die Infrastruktur im Rechenzentrum 8 Insights 2012, Ausgabe 1 erneuert und den geänderten Anforde rungen angepasst werden musste, begann ein eigenes Team, nach Lösun gen zu suchen. „Uns wurde allerdings sehr schnell klar, dass wir externe Spezi alisten einbinden mussten, um unser Ziel im vorgegebenen Zeitrahmen zu erreichen und unsere Fachleute für andere Projekte und interne Linien aufgaben freizuhalten“, erinnert sich der verantwortliche Projektleiter von Products and Innovation Hischam Moustafa. Daher engagierte er eine Experten gruppe von Accenture, die darauf spezi alisiert ist, Storage-Landschaften an geänderte Anforderungen anzupassen. Dieses Team unter der Leitung von Dr. Rolf Kühn beherrscht die Konsolidie rungs- und Umzugsmaßnahmen, die Daten und Anwendungen mit ähnlichen Anforde rungen an die Datenspeicherung lassen sich gut in Enterprise-StorageSystemen verwalten. Zum Inhaltsverzeichnis Storage-Konsolidierung | Deutsche Telekom mit solchen Projekten einhergehen. Gemeinsam in einem gemischten Team mit IT-Fachleuten der Telekom und ihren Dienstleistern sollten die Spezia listen von Accenture nun die Sicherheit und Verfügbarkeit der Storage-Lösung erhöhen und gleichzeitig deren Betriebsund Wartungskosten reduzieren. Innovation traf dies etwa auf eine Anwendung zu, die Spielfilme für OnDemand-Angebote in hoher Auflösung aufbereitet. Außerdem identifizierte das Team einige gleichartige Anwendungen, die konsolidiert werden konnten. Somit mussten nicht alle Anwendungen in die neue Umgebung migriert werden. Zunächst analysierte das Projektteam die technischen Gegebenheiten der bestehenden Umgebung und glich diese mit den aktuellen Anforderungen der internen Kunden ab – immer unter dem Aspekt des möglichen künftigen Bedarfs. Betrachtet wurden zentrale Services der internen IT wie Fileservice, E-Mail sowie Contentmanagement- und Archivsys teme. Einbezogen wurden auch die virtualisierten Serverlandschaften, Betriebs- und Monitoringtools und die Datensicherung. „Wir haben daraufhin im Team diskutiert, was künftig zentral gespeichert werden soll“, erklärt Kühn. Daten und Anwendungen mit ähnlichen Anforderungen an die Datenspeicherung lassen sich gut in Enterprise-StorageSystemen verwalten. Nachdem geklärt war, welche Anwen dungen die Storage-Umgebung aufneh men sollte, berechnete das Team die nötigen Kapazitäten: Diese setzen sich einerseits zusammen aus dem aktuellen Bedarf der Anwendungen. Andererseits wurde aus den vorliegenden Daten extrapoliert, wie viel Speichervolumen ein Mitarbeiter künftig durchschnittlich benötigen würde. Dieses Volumen pro Kopf, multipliziert mit der Zahl der künftigen Mitarbeiter, ergab die zu installierende Kapazität. Wenn hohe Leistung gefragt ist Hingegen erfordern außergewöhnliche Anforderungen an Zugriffsgeschwindig keit und Datensicherheit manchmal eine Nischenlösung. Bei Products and 9 Insights 2012, Ausgabe 1 Gezielt Services auslagern Auf Basis der Informationssammlung zur Istsituation, aktueller Good Practices und bereits abzusehender künftiger Anforderungen entstand in zehn Wochen das Feinkonzept zur techni schen Umsetzung und Migration der Daten. In dieser Phase wurde auch geklärt, wie sich die Netzwerkstruktur verändern muss und welche Leistungen künftig von externen Anbietern erbracht werden sollten, etwa das Back-up oder der Betrieb der Virtuali sierungsplattform. Für eine zeitnahe und umsichtige Umsetzung wurde vorübergehend das Projektteam erweitert, dem zu dieser Zeit auch Fachleute für Migrationspla nung, Netzwerke und Datensicherheit angehörten. Sie halfen auch, die neue Strategie der internen IT von Products and Innovation umzusetzen, die künftig überwiegend mit virtuellen Servern arbeiten sollte. Steckbrief Deutsche Telekom AG Unternehmenssitz: Bonn Unternehmensleitung: René Obermann, Vorstands vorsitzender Mitarbeiter: 252 000 Umsatz weltweit: 62,4 Milliarden Euro Branche: Telekommunikation Webseite: www.telekom.com Seitdem das Projekt Mitte 2010 abge schlossen wurde, bieten die Rechenzen trumsservices der internen IT von Pro ducts and Innovation mehr Sicherheit und höhere Verfügbarkeit zu geringeren Kosten. So hat sich die Wartung der Altsysteme drastisch reduziert – was das interne Betriebsteam entlastet. Beispielsweise können die Mitarbeiter dank eines neuen Lösungsdetails ver sehentlich gelöschte Daten nun selbst mit wenigen Mausklicks wiederher stellen, statt die Hotline bemühen zu müssen. Nicht zuletzt aufgrund solcher Ideen der externen Berater: „Der Einsatz eines gemischten Teams mit unseren eigenen IT-Leuten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir haben auch dieses Projekt in Time und Budget planmäßig beendet“, sagt Kögler. Zum Inhaltsverzeichnis Standort Deutschland | E-Government IT als Zugpferd der Modernisierung Wenn der Staat neue Technologien effektiv einsetzt und seine IT optimal steuert, eröffnen sich enorme Potenziale: Eine moderne Infrastruktur stärkt die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Standorte und hilft, Zukunftsmärkte zu entwickeln. Das verbessert letztlich auch die Lebensqualität. Das Internet und die Satellitennavi gation verdanken ihre Existenz der öffentlichen Entwicklung. Private Unternehmen hätten diese Anfangs investitionen niemals geschultert. Allein die Entwicklungskosten für das europä ische Satellitensystem Galileo werden auf 1,6 Milliarden Euro geschätzt. Bis 2020 soll Galileo seinen Dienst voll ständig aufnehmen und mit dem USSystem GPS konkurrieren – dann wird es laut einer Schätzung der EU 5,3 Milliarden Euro gekostet haben. Staat stärkt Zukunftsmärkte Solche Investitionen stellen schließlich Technologien bereit, die eine Chance bieten, gesellschaftliche Herausforde rungen besser zu bewältigen. Denn sie geben dem öffentlichen Sektor die Möglichkeit, ein Wachstum zu stimu lieren, das völlig neue Produkte und Services hervorbringen kann – die wie derum die Lebensqualität nachhaltig verbessern. Der Staat wird zum Key Player für technologiegetriebene Ver änderungsprozesse, indem er eine hochwertige Infrastruktur bereitstellt für die kommenden Entwicklungen. 10 Insights 2012, Ausgabe 1 „Nach dem Einzug des Internets in alle Bereiche von Wirtschaft und Gesell schaft folgt die beschleunigte Digitali sierung der Infrastruktur“, so Dieter Kempf, Präsident des IT-Branchen verbands Bitkom. „Dazu zählen zum Beispiel intelligente Energienetze, die elektronische Gesundheitskarte sowie der Datenaustausch zwischen Auto navigationsgeräten und Ampelanlagen oder Parkhäusern.“ Sollen diese Technologien ihr Potenzial entfalten, muss die öffentliche Hand die Voraussetzungen dafür schaffen. IT könnte etwa die Gesundheitsversorgung auf dem Land revolutionieren. So hat Vitaphone, ein weltweit führender Tele medizinprovider aus Deutschland, ein EKG-Gerät mit Mobiltelefon kombiniert. Dieses sogenannte Herzhandy sendet Biosignale an einen Facharzt und ver längert damit die Intervalle von Unter suchungen. Das gibt chronisch Kranken mehr Freiheit und verbessert die medi zinische Versorgung auf dem Land. Gleichzeitig können die Kosten für Krankenhausaufenthalte chronisch Kranker nach Schätzung der EU-Kom mission um rund 1,5 Milliarden Euro zurückgehen. Zum Inhaltsverzeichnis Standort Deutschland | E-Government Die Hürden im Bemühen, E-Health- Lösungen flächendeckend zum Einsatz zu bringen, liegen in der föderalen Struktur des Gesundheitssektors und der Vielzahl von Klinikträgern wie Kommunen, Wohlfahrtsverbänden oder privaten Trägern. Schafft es der Staat jedoch, in diesem kleinteiligen Umfeld IT-Standards zu setzen, wäre Pluralität ein Vorteil. Im Wettbewerb der Anbieter würden neue Geschäfts modelle und neue Produkte im Bereich von Connected Health entwickelt, die enorme Chancen für Wachstum und Lebensqualität bergen. Skaleneffekte setzen Mittel frei Auch Bund, Länder und Kommunen würden von stärkerer Standardisierung profitieren. Sie geben pro Jahr 17 Milli arden Euro für IT-Leistungen aus, oft für den Betrieb heterogener System landschaften. Hier gilt es, Skaleneffekte zu nutzen. Erfolgreich gegangen sind diesen Weg bereits mehrere nord deutsche Kommunen und Bundes länder: Sie betreiben Dataport, ein Rechenzentrum für Shared-IT-Services. 11 Insights 2012, Ausgabe 1 Professor Tino Schuppan, wissenschaft licher Direktor am Institut für eGovern ment in Potsdam, hat errechnet, dass sich mit den Skaleneffekten aus solchen Kooperationen bundesweit jährlich 1,4 Milliarden Euro einsparen ließen. Zusätzlich kann der Staat von High Performance Unternehmen lernen. Die stecken 30 Prozent ihres IT-Budgets in den laufenden Betrieb, aber 70 Prozent in den Bau neuer, innovativer Systeme. Komplexität erfordert Klarheit Erste Erfolgsbeispiele für technologie getriebene Veränderungen im öffent lichen Bereich gibt es bereits. So hat die Bundesagentur für Arbeit gemeinsam mit Accenture ein hochkomplexes Finanzsystem für Kinder-und Arbeits losengeld erfolgreich eingeführt. Das Projektziel lautete, nur die Mindest anforderungen umzusetzen und die Standardsoftware nicht zu modifizieren. „Am Stichtag stand ein System bereit, das zu Stoßzeiten drei bis vier Millionen Zahlungsfälle pro Stunde verkraftet“, erläutert Klaus Vitt, CIO der Bundes agentur für Arbeit. Das zeigt, dass große Projekte erfolg reicher sind, wenn sie sich auf einen Kern fokussieren und das IT-Manage ment das deutlich kommuniziert. Vitt: „Die klaren Vorstellungen waren wesentlich dafür, dass wir die enorme Komplexität des Projekts meistern konnten.“ In ihrem Buch „Best IT – Technologiegetriebene Modernisierung des Staates“ zeigen Frank Riemensperger, Catrin Hinkel, Markus Klimmer und Tönnies von Donop, wie die Verwaltung der Zukunft aussehen könnte. Es erscheint Mitte 2012 und stellt anhand konkreter Projektideen dar, welches Potenzial die neuen technologischen Möglichkeiten für öffent liche Dienstleistungen bieten. Zum Inhaltsverzeichnis E-Government | Stadt Erlangen Weniger Bürokratie, mehr Vertrauen 2001 begann in Erlangen der strategische Aufbau von E-Government. Ein Jahrzehnt später wurde Bilanz gezogen: Die Abläufe sind heute schneller und die Bürger zufriedener. Außerdem spart die Stadt jedes Jahr 200 000 Euro ein. Erfolgreiche Politik ist immer plakativ. 2001 begann Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis, die Verwaltung der Stadt Erlangen durch einen stärkeren Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologie noch bürgernäher und serviceorientierter zu machen. Er versprach damals: „Die Daten sollen laufen, nicht die Bürger.“ Zehn Jahre später lassen sich viele Behördengänge per Mausklick erledigen. Wer ein Buch in der Stadtbibliothek ausgeliehen hat, verlängert die Rück gabefrist via Internet. Wer eine andere Mülltonne braucht, bestellt sie online. Wer einen Antrag stellen will, der seine Unterschrift erfordert, lädt das Formular auf dem Portal der Stadt herunter und faxt es unterzeichnet zurück. Oder er erscheint zumindest gut vorbereitet mit allen Dokumenten auf dem Amt, was die Besuchsdauer deutlich verkürzt. E-Government ist hier Chefsache Erreicht hat der Oberbürgermeister sein Ziel durch eine sorgfältige strategische Ausrichtung und konsequentes Projekt management. Als externe Berater enga gierte er dazu vor zehn Jahren die Experten von Accenture. Ein vierköpfiges Team um Bernd Gerbaulet, Experte für E-Government bei dem Beratungsund Technologieunternehmen, entwickelte mit Mitarbeitern der Stadt einen Plan zur schrittweisen Umsetzung schneller und transparenter Verfahren. Dafür wurde ein beim Oberbürgermeis ter angesiedeltes E-Government-Center geschaffen, das flexibel auf neue Tech nologien und Chancen reagiert. So bietet die Stadtverwaltung heute bei spielsweise auch eine „Erlangen-App“ für mobile und ortsbezogene Online dienste an. Mit ihren Bürgern kommu niziert sie intensiv über Facebook und Twitter. So profitieren alle Bürger vom besseren Service der Stadtverwaltung. „Sie können das Onlineangebot der Stadt Erlangen rund um die Uhr an allen Tagen der Woche nutzen“, sagt Balleis. „Und die Bearbeitung wird auch innerhalb der Verwaltung noch weiter beschleunigt.“ 12 Insights 2012, Ausgabe 1 Zum Inhaltsverzeichnis E-Government | Stadt Erlangen „Wir wollten den Mitarbeitern modernste Instrumente geben, um ihre Produktivität zu steigern und Abläufe von unnötigen bürokratischen Aufgaben zu befreien“, erinnert sich Gerbaulet. Tatsächlich belegt eine Analyse der Universität ErlangenNürnberg, dass Erlangen jedes Jahr 200 000 Euro Verwaltungsausgaben spart – ganz zu schweigen vom Vorteil kurzer Wartezeiten, schneller Entschei dungen sowie zufriedener Mitarbeiter und Bürger. Zu Projektbeginn wurden die Aufgaben und Arbeitsweisen der Stadtverwaltung gleichsam seziert. „Viele Tätigkeiten können nicht geändert oder gestrichen werden, da die Kommune gesetzlich dazu verpflichtet ist“, beschreibt Gerbaulet eine Besonderheit bei Auf trägen für die öffentliche Hand. „In einem mehrstufigen Prozess haben wir untersucht, was wie und vor allem wie oft gemacht wird.“ Schnell war klar, dass die Umstellung auf moderne Onlineprozesse nicht überall wirt schaftlich ist. Deshalb konzentriert sich Erlangen beim E-Government auf Ver waltungsleistungen, die häufig genutzt werden und bei denen Verbesserungen für die Bürger spürbar sind – ein wich tiger Schritt, um High Performance zu erreichen. 13 Insights 2012, Ausgabe 1 Schnelle Bearbeitung ist Trumpf Steckbrief So beschweren sich nur wenige Bau herren darüber, dass sie den Antrag direkt beim Bauamt abgeben müssen. Vielmehr ärgern sie lange Wartezeiten bis zur Genehmigung. Also hielt sich das E-Government-Team nicht mit der Entwicklung einer teuren Lösung zur elektronischen Einreichung der – oft umfangreichen – Anträge auf. Wichtiger war es, die Bearbeitung der Unterlagen in der Verwaltung zu beschleunigen. Stadt Erlangen Einwohner: 105 000 Mitarbeiter: 2 000 Bürgermeister: Dr. Siegfried Balleis Finanzhaushalt: 330 Millionen Euro (2011) Branche: öffentlicher Sektor Webseite: www.erlangen.de Mit Erfolg: Workflowfunktionen im geografischen Informationssystem und im Dokumentenmanagementsystem ermöglichen die parallele Bearbeitung von Anträgen in mehreren Ämtern und legen das Fundament für High Perfor mance durch IT. Darum betont Bernd Gerbaulet: „Erfolgreiches E-Government ist mehr als ein Onlineportal für Bürger. Viel wichtiger sind oft die unsichtbaren Prozesse und IT-Strukturen dahinter, die schnelles und zuverlässiges Verwal tungshandeln ermöglichen.“ Zum Inhaltsverzeichnis Wachstumsstrategie | Innovationsmanagement Neue Wachstumsfelder aus dem Chaos filtern Technische Innovationen verwischen zunehmend die Grenzen zwischen den Branchen. High Performance Unternehmen sammeln und analysieren deshalb Informationen weit außerhalb ihres Kerngeschäfts, um überraschende Angebote für neue Märkte zu entwickeln. Verschwindet die Sonne hinter Wolken oder flaut der Wind ab, liefern Solar anlagen und Windräder nicht genug Strom. Diese Versorgungslücke schließt der Energieanbieter LichtBlick mit 300 Blockheizkraftwerken in deutschen Privatkellern. Diese sogenannten ZuhauseKraftwerke liefern sofort Elek trizität, um die schwankende Einspei sung auszugleichen. Betrieben werden sie von Motoren aus dem Autobau. Mit ihrer Abwärme wird das Haus geheizt, so steigt die Energieeffizienz um 40 Prozent gegenüber klassischer Strom erzeugung. Intelligente Stromnetze erkennen, wenn mehr Strom benötigt als geliefert wird, und lassen die ZuhauseKraftwerke bei Bedarf ans Netz gehen – als preiswerte und saubere Alternative zu Großanlagen, die über Stunden hochgefahren werden müssen, bevor sie endlich Strom produzieren. 14 Insights 2012, Ausgabe 1 Zu dieser Vorgehensweise rät auch Dr. Steffen Kinkel, Leiter der Abteilung Industrie- und Serviceinnovationen des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung: „Wer über die Grenzen seines Kerngeschäfts hinaus innovativ sein will, muss Produkte und Dienstleistungen gedanklich in ihre Einzelfunktionen zerlegen.“ Dann müsse er fragen, wie sich die Bestandteile neu kombinieren lassen: Wem könnten die verschiedenen Funktionen noch nutzen und für welche Anwendungsgebiete würden sie sich eignen? Blick aus dem Silo kultivieren Ein Prototyp für ein Blockheizkraftwerk existierte beim Autobauer Volkswagen schon lange. Der Vorstoß in die Strom erzeugung war geplant. „Wir überlegen laufend, welche Anwendungsmöglich keit es für unsere Motoren gibt“, sagt Falko Rudolph, Werkleiter des Volks wagen-Standortes Salzgitter, wo die Minikraftwerke entstehen. Damit aus Ideen marktfähige Angebote werden, sammeln VW-Mitarbeiter weit über die Grenzen der eigenen Branche hinaus Informationen. In Gesprächen mit Kunden, Zulieferern und Experten auf Messen und Kongressen ergab sich der Kontakt zu LichtBlick, der schließlich zur Kooperation und zum Bau und Betrieb der ZuhauseKraftwerke führte. Das war der erste Schritt in einen viel versprechenden Zukunftsmarkt. Wer über die Grenze seines Kerngeschäfts hinaus inno vativ sein will, muss Pro dukte und Dienstleistungen gedanklich in ihre Einzel funktionen zerlegen. Zum Inhaltsverzeichnis Wachstumsstrategie | Innovationsmanagement Innovationsführer beziehen alle Mitar beiter mit Kundenkontakt ein, etwa durch eine Datenbank oder ein Unter nehmens-Wiki. So entsteht ein Über blick, wie Kunden und deren Kunden die Marktentwicklung und die Nach frage nach neuen Angeboten beurteilen. Aus diesen Möglichkeiten lassen sich über Szenarioanalysen jene Richtungen herausfinden, die besonders interessant sind. Frühindikatoren zeigen auf Basis aktueller Forschungsergebnisse und Marktstudien, welcher Pfad zu welchem Szenario gerade wahrscheinlicher wird. Milliarden sind verbunden Im Überschreiten von Grenzen und im Verbinden bisher getrennter Bereiche sieht auch Professor Klaus Schwab, Gründer des World Economic Forum in Davos, den wesentlichen Trend der nächsten Jahre: „Durch Informations technologie sind die sieben Milliarden Menschen auf unserem Planeten und ihre Schicksale so stark miteinander verbunden wie nie zuvor.“ Deshalb lautet 2012 das Motto des Forums: „The Great Transformation – Shaping New Models“. Vor allem die „Social and Technological Models“, so Schwab, würden Wirtschaft und Gesellschaft tief greifend verändern – durch Innovationen in Life-Sciences, 15 Insights 2012, Ausgabe 1 künstliche Intelligenz und Nanotechno logie. „Das bringt enorme Produktivitäts sprünge und gibt dem Leben eine neue Dimension.“ Das Internet der Dinge etwa werde durch Milliarden von Sensoren einen Informationsaustausch zwischen Menschen, Maschinen und Produkten auslösen, den sich bisher niemand vor stellen kann. Auf diese zu erwartenden Veränderun gen müssen sich Unternehmen vorbe reiten, um Chancen ergreifen und Risiken erkennen zu können. Dass die Wachstumschampions von morgen dafür bei Technologien und Produkten bewusst die Grenzen ihrer Branche überschreiten müssen, belegt die Studie „Deutschlands Top500“ von DIE WELT und Accenture. Sie zeigt, dass High Performance Unter nehmen entlang der gesamten Wert schöpfungskette mit externen Partnern kooperieren, um neue Angebote zu entwickeln. In der Regel reicht es näm lich nicht, einfach mit einem unverän derten Angebot allein einen neuen Markt zu betreten. Es gilt, herauszufin den, welche Anpassungen den erkann ten Bedarf im Markt optimal erfüllen und was dem eigenen Unternehmen dafür noch fehlt. Dazu ist die Intelli genz der gesamten Organisation gefragt.Alle Mitarbeiter müssen mitzie hen, wenn es gilt, sich zusätzliches Know-how anzueignen oder neue Werkstoffe und moderne Technologien einzusetzen. Wann ist eine Technologie reif? Um schnell und zielgerichtet agieren zu können, sind viele Informationen über relevante Faktoren und eine klare Marschrichtung erforderlich. Am besten legt ein Unternehmen eigene Durch bruchskriterien fest: Sinkt etwa der Preis für eine Komponente unter eine kritische Marke, ist ihr wirtschaftlicher Einsatz möglich. Dann startet das Unternehmen sein Projekt. FraunhoferExperte Kinkel empfiehlt jedoch große Sorgfalt beim Festlegen der Durch bruchskriterien: „Die Kunst liegt darin, nicht erst einzusteigen, wenn die Tech nologie reif ist, sondern ein bisschen früher – aber auch nicht zu früh, ansonsten sind Risiken und Kosten zu hoch.“ Zum Inhaltsverzeichnis Preisoptimierung | Whirlpool Corporation Innovativer Ansatz in der Preisgestaltung Mit einem neuen Pricing-Modell senkt Whirlpool Europe die Prozesskosten und steigert seine Geschäftsergebnisse. Die richtigen Preise erhöhen auch das Vertrauen in die Marke – eine wichtige Grundlage für High Performance. Wenn die Fernbedienung Ihres drei Jahre alten DVD-Spielers streikt, können Sie für 30 Euro einen Ersatz bestellen. Oder Sie kaufen gleich für 40 Euro das aktuelle Modell inklusive Fernbedie nung – und werfen Ihren funktions fähigen Player weg. Aus Sicht des Her stellers mag sich diese Preisgestaltung rechnen. Viele Kunden fühlen sich dadurch aber zu einer Neuanschaffung gezwungen. Sie verstehen weder diese Preise noch steigert es ihre Zufrieden heit. Markenbindung in Gefahr Das Beispiel zeigt, dass die Preisgestal tung für Ersatzteile ein schwieriges Unterfangen ist. Das betrifft alle Her steller von technischen Geräten – auch die Whirlpool Corporation, den weltweit führenden Hersteller von Haushalts großgeräten. Der Konzern vertreibt Waschmaschinen, Kühlschränke und Geschirrspüler international bekannter Marken wie Whirlpool, Bauknecht und Maytag. Für diese Geräte liefert Whirl pool auch 15 000 sogenannte Captive Spare Parts. Es handelt sich dabei um Teile, die nur der Originalhersteller bereitstellt. Deren Preise wurden jedoch 16 Insights 2012, Ausgabe 1 nicht stringent kalkuliert, da sie nicht auf Fakten basierten. Dadurch wurden manche Teile unwissentlich zu preiswert abgegeben. Andere dagegen waren so teuer, dass sich Kunden an die DVDSpieler-Fernbedienung erinnert fühlten, die fast so viel kostet wie ein neuer Player – mit dem Unterschied, dass für hochwertige Haushaltsgeräte nicht 40 Euro fällig werden, sondern schnell mehrere Hundert. Um die Kundenzufriedenheit durch angemessene Ersatzteilpreise steigern und zugleich gute Renditen erzielen zu können, beschloss das Management von Whirlpool 2009, die Preisgestaltung umzustrukturieren. „Unsere neue Preis politik sollte die Markentreue der Kunden erhöhen und den Prozess der Preis findung vereinfachen“, umreißt Luca Marcheselli, Geschäftsführer für Unter nehmensentwicklung, das Ziel. Whirlpool Europe entschied sich für Accenture, dessen erprobtes Instrument zur Preisfindung, Accenture Parts Opti mization (APO), eine erstklassige Basis für das Vorhaben war. Im Kern geht es darum, mit einem analytischen Ansatz für jedes Ersatzteil den betriebswirt schaftlich erforderlichen Preis inklusive Zum Inhaltsverzeichnis Preisoptimierung | Whirlpool Corporation einer vertretbaren Rendite zu ermitteln. Das bildet die Voraussetzung für ein stimmiges und nachvollziehbares Preis gestaltungssystem. Ein APO-Team von Accenture übernahm die industrielle Kategorisierung und erfasste Maße, Gewicht und Material der Teile. Daraus wurde ein Algorithmus entwickelt, der als Grundlage für die Kalkulation dient. Die neuen Preise gelten darüber hinaus einheitlich für alle europäischen Landes gesellschaften von Whirlpool. Konnte früher jede Region die Einkaufsgrund preise selbst definieren, gelten nun zen trale Vorgaben. Die Wirtschaftlichkeits berechnungen von Accenture belegen, dass normierte Preise effizienter sind. Die Einsparungen ergeben sich dadurch, dass der Preis durchweg auf Fakten basis ermittelt wird. Klares Verfahren bringt Effizienz Im Falle einer Kühlschranktür bedeutet dies beispielsweise: Sie wird gemessen, gewogen, fotografiert und in einen Katalog aufgenommen. An dieser Tür orientiert sich dann der Preis für die nächste Tür. Sie kann kleiner sein, aber aufgrund ihres hochwertigeren Materi als auch teurer. So vereinfachen die objektiven Kriterien die Preisfindung. Um das System effizient einzuführen, konzentrierte sich das Projektteam auf die A-Teile – das sind diejenigen Teile, die ständig vorrätig sein müssen. So überarbeitete das Team bis Dezember 2010 die Preise von 3 000 Captive Spare Parts, die 70 Prozent des Ersatz teilumsatzes von Whirlpool ausmachen. In zwei nachfolgenden Schritten werden bis Dezember 2012 die Preise für weitere 12 000 Ersatzteile ermittelt. 17 Insights 2012, Ausgabe 1 Whirlpool hat sich vorgenommen, bis Ende 2012 seinen Gewinn aus dem Han del mit Ersatzteilen um 13,4 Millionen US-Dollar zu steigern. Die Rentabilität wird monatlich mit einer festgelegten Bezugsgröße verglichen, wichtige Mess zahlen werden wöchentlich kontrolliert. Dazu zählen die Menge der verkauften Ersatzteile, der Rabatt, der auf jedem Markt gewährt wird, und der erzielte Bruttopreis. Auch darum sieht Luca Marcheselli die Initiative nach Abschluss von Phase eins auf einem guten Weg. „Accenture hat uns geholfen, ein hochmodernes Preisfindungskonzept für unser Ersatz teilgeschäft in ganz Europa zu imple mentieren. Die Systematik, die dahinter steckt, schafft Vertrauen.“ Steckbrief Whirlpool Corporation Sitz: Benton Harbor, Michigan, USA Geschäftsleitung: Jeff M. Fettig, Vorsitzender und CEO Mitarbeiter: 71 000 (2010) Erlöse: 18,4 Milliarden US-Dollar (2010) Branche: große Haushaltsgeräte Website: www.whirlpoolcorp.com Parallel unterstützte Accenture das Change Management mit einem Schu lungs- und Kommunikationsprogramm für die Kundendienstmitarbeiter von Whirlpool. Die Beschäftigten lernten einen neuen Kundendialog, um besser auf die Anfragen zu reagieren. Ein aus gereifter Service und kompetentere Informationen helfen, die Zufriedenheit der Kunden und damit ihre Loyalität zu steigern. Zum Inhaltsverzeichnis Zukunftsmanagement | Business Analytics Daten liefern das Gerüst für Entscheidungen High Performance Unternehmen werden künftig völlig neue Verfahren entwickeln, um Daten aus unterschiedlichsten Quellen zusammenzuführen und zu analysieren. So werden Daten zur Plattform der Zukunft. Was wäre die Medizin ohne das Mikro skop? Erst durch die vielfache Vergröße rung kleinster Organismen konnten Forscher zahlreichen Krankheitserregern auf die Spur kommen, ihre Funktions weise verstehen und wirkungsvolle Gegenmittel entwickeln. Vor einer ähn lichen Revolution steht die Unterneh mensführung. Die zunehmende Mess barkeit von Informationen dürfte die Wirtschaft umwälzen, davon ist Erik Brynjolfsson überzeugt. Der Professor am Massachusetts Institute of Techno logy (MIT) hat 179 große Firmen darauf untersucht, wie sich das Sammeln und gezielte Auswerten von Daten auswirkt. Dabei gibt es immer mehr zu tun: Laut Gartner-Analyst Dave Cappuccio wird das Volumen der Unternehmensdaten von 2010 bis 2015 um 650 Prozent zunehmen. Und das Marktforschungs unternehmen IDC geht davon aus, dass sich das weltweite Datenvolumen alle 18 Monate verdoppelt. Wertschöpfung im Visier Das ist aber erst der Anfang der Ent wicklung. Weit mehr Daten erhalten wir künftig beispielsweise von Gegen ständen, wenn sie ihre Position, Tempe ratur oder Beschaffenheit über das Sein Fazit: Wer sogenanntes Data-driven Internet senden können. „Wir werden Decisioning einsetzt, also Entscheidun die Welt durch die Datenbrille sehen“, gen auf Basis akribisch analysierter prophezeit Michael Gavin, Managing Daten fällt, ist um fünf Prozent produk Director Research & Development bei tiver als die Konkurrenz. Diese fünf Pro Accenture. In der Studie „Accenture zent, betont Brynjolfsson, machten in Technology Vision 2011“, die IT-Trends den meisten Branchen den Unterschied und ihre Auswirkungen auf die Wirt zwischen Gewinnern und Verlierern aus: schaft skizziert, stellt er fest: „Diese „Das hat enorme Auswirkungen auf Daten bilden die neue Plattform für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum.“ Entscheidungen, ihre Analyse wird uns völlig neue Formeln für Wertschöpfung Auf dem Weg zu High Performance set und Differenzierung liefern.“ zen Unternehmen daher verstärkt dar auf, die verfügbaren Informationen möglichst genau auszuwerten. 18 Insights 2012, Ausgabe 1 Zum Inhaltsverzeichnis Zukunftsmanagement | Business Analytics Den Spuren der Daten folgen Erste Erfolgsbeispiele gibt es bereits. Der Flugzeughersteller Airbus etwa stattete rund 3 000 Komponenten für sein Modell A350 XWB mit Funkchips aus, um die komplette Wartungshistorie der Einzelteile digital zu dokumentieren. So machte Airbus den Lebenszyklus der Komponenten viel transparenter und konnte seine Prozessautomation ent scheidend verbessern. Die britische Rundfunkanstalt BBC ermittelt Musik charts nicht mehr allein durch die Verkaufszahlen von CDs. Sie nutzt das Analyseverfahren Sound Index, um die Beliebtheit von Musiktiteln in Netzwer ken und Internetportalen wie Myspace und YouTube in Auswertungen einzu beziehen. So kann die BBC frühzeitig neue Trends vorstellen, und die junge Zielgruppe bleibt dem alten Sender treu. Massiv erleichtert werden Analysen im Internet künftig durch die semantische Datenanalyse. Hier werden Informatio nen aus sozialen Netzwerken und Foren extrahiert, Objekte wie Personen, Orte sowie Firmennamen erkannt, kategori siert und zueinander in Beziehung gesetzt. „Diese Analyse passiert durch maschinelle Lernverfahren“, erklärt Stefanie Lindstaedt, Leiterin des Instituts für Wissensmanagement an der TU Graz. „Dadurch lassen sich Muster erkennen, 19 Insights 2012, Ausgabe 1 Daten zueinander in Beziehung setzen oder Auffälligkeiten aufspüren, die ein Mensch nicht erkennen würde.“ Bereits heute ist so feststellbar, wer sich im Netz wo und wie über ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Marke äußert. Wertvoll werden diese Daten, wenn sie mit vorhandenen Kundeninformationen des Unterneh mens verknüpft werden und so ganz neue Einblicke erlauben. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz solcher Techniken ist der Faktor Zeit, wie Accenture-Experte Gavin erkannt hat: „High Performance Unter nehmen investieren möglichst früh in flexible Plattformen, um schnell den Umgang mit Komplexität und Menge der Informationen zu erlernen.“ Das belegt auch die Studie „Data Manage ment for BI. Fueling the Analytical Engine with High-Octane Information“ des US-Marktforschungsinstituts Aberdeen, die besonders erfolgreiche Unternehmen identifizierte. Die besten benötigen nur zwölf Tage, um eine neue Datenquelle in ihr Business-Intelli gence-System zu integrieren. Das gelingt ihnen, weil sie in der Regel über etab lierte Prozesse für die Bereinigung und Anreicherung von Daten verfügen. Firmen im Mittelfeld brauchten 60 Tage, die Schlusslichter beinahe fünf Monate. Die Folgen von schlechten Daten Der Grund für diese extremen Unter schiede liegt nicht nur in der Technik, sondern auch im Verständnis der Top entscheider für die Bedeutung der Datenanalyse. „Daten sind der Rohstoff der Führung im 21. Jahrhundert“, betont Hubert Österle, Professor an der Uni versität St. Gallen und Experte für Datenqualität, und fügt bedauernd hinzu: „Das hat erst in wenigen Unter nehmen das Management erkannt.“ Er empfiehlt, neben den Chancen des intensiven Arbeitens mit zusätzlichen Informationen auch die Risiken des Ein satzes von veralteten Informationen in der Chefetage zu diskutieren: „Schäden aus schlechten Daten kommen nämlich erst viel später bei den Einnahmen zum Tragen als die erforderlichen Investitio nen in bessere Daten bei den Ausgaben – was in Zeiten der Kostensenkung leider zu falschen Entscheidungen führt.“ Zum Inhaltsverzeichnis Über Accenture Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologieund Outsourcing-Dienstleister mit mehr als 246.000 Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Als Partner für große Business-Trans formationen bringt das Unternehmen umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolgreichsten Unterneh men in eine enge Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein. Accenture erwirt schaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2011) einen Netto umsatz von 25,5 Mrd. US-Dollar. Die Internetadressen lauten: www.accenture.de www.accenture.ch www.accenture.at Copyright © 2012 Accenture All rights reserved. Accenture, its logo, and High Performance Delivered are trademarks of Accenture. Exit Insights 2012, Number 1 An Outlook Publication Vision 2020: Weaving a net Learning from the best: Deutsche Telekom, City of Erlangen, Whirlpool Corporation German Version Start Editorial Networked products will start a second Internet revolution. And this time around, companies in Germany, Austria, and Switzerland (DACH) are in the best position to hold the market. Frank Riemensperger Country Managing Director Accenture Germany Klaus Malle Country Managing Director Accenture Austria Thomas D. Meyer Country Managing Director Accenture Switzerland The Internet is the steam engine of the 21st century, especially in the United States. Google, Amazon, and Facebook are exploiting the Net to reach tens of millions of users and generate billions in sales. Though one out of every five of its business models is Internet-focused, European companies haven’t yet been able to muscle their way into this elite club. Technical brilliance has a long tradition in these markets. The high engineering standards we set for our cars, medical equipment and industrial machinery make us well-equipped for the next crucial step: linking these products over the Internet. As our article on page 4 describes, it’s already beginning to produce results once thought impossible. But the next revolution is on its way: the networking of intelligent products— the Internet of Things. In a few years, as we move through a completely networked world, cars will be able to park themselves with the help of parking guidance systems and we will be warned about the possible adverse reactions of medications to exotic spices found on supermarket shelves. High-performance businesses must be proactive in harnessing the potential of global IT megatrends. That’s the finding of the latest studies conducted by Accenture and leading business press on the impact of IT on the success of the fastest-growing companies in Austria (“Top 100”), and Germany and Switzerland (“Top 500”). The results are clear. Growth champions are quick to react to megatrends, such as energy, changing demographics, and globalization, not only in innovation and market introduction, but in learning to handle the complexity and volatility of the markets and customer demands. This vision offers tremendous potential. Engineers in the DACH region are already developing some of the most sophisticated intelligent products and IT-supported industrial systems in the world. 2 Insights 2012, Number 1 From initial strategy to successful implementation, Accenture works together with the world’s top companies to realize their full potential, while helping them recognize possible risks and hindrances—as the case studies of Deutsche Telekom, the Whirlpool Corporation, and the City of Erlangen in this issue show. To Index Contents 4 Vision 2020 The next years will usher in an almost completely networked world—and tremendous opportunities for growth 7Management With his understanding of new technologies, the CIO plays a vital role in company strategy 8 Consolidating storage Find out how Deutsche Telekom has leveraged a central storage system to secure organizational flexibility 10Germany A country focused on modernizing its infrastructure has the power to stimulate future markets 12eGovernment The City of Erlangen worked for ten years to expedite its procedures—and now saves itself 200,000 euro a year 14 Growth strategy Drawing on innovations from other industries can provide inspiration for new and surprising products 16 Spare parts pricing In a bid to strengthen customer loyalty, the Whirlpool Corporation has introduced a transparent price structure for its spare parts 18 Future management Data is growing at lightning speed. To keep up, companies will have to introduce new analytical procedures Feel free to contact us if you would like to discuss any of the topics in this or earlier issues. To read past editions of Insights online, go to www.accenture.de/Insights www.accenture.ch/Insights www.accenture.at/Insights 3 Insights 2012, Number 1 To Index Vision 2020 | The Internet of Things Weaving a net Intelligent products are finding their way into every industry. Networked into a system, they promise tremendous growth for any company able to master their complexity. It was a new technology expected to revolutionize the world. No sooner had Theodore Maiman built the first laser in 1960, scientists and marketing strategists began to envisage its possibilities: treating eyes, transmitting signals, and cutting components. It didn’t take long before 500 companies had taken on the charge, soon to lose interest when they weren’t able to come up with a laser product that proved superior to conventional technologies 4 Insights 2012, Number 1 already on the market. By 1964, experts agreed: “The laser is a solution in search of a problem.” The long road to added value More than 25 years later, German machine manufacturer Trumpf installed a laser into one of its machines and revolutionized the sheet metal industry by using it to cut contours down to the last millimeter. But it wasn’t until the early 1990s that the laser found its way into the CD player and the mass market. Today, more than 50 years after its discovery, laser technology has become a permanent fixture in industrial production and is generating a global market worth billions. Like the laser, advancements in IT have been carried out behind the scenes. Software solutions, of course, have been around for decades, providing efficiencies in many areas. But it wasn’t until the Internet boom at the end of the 1990s that it became apparent what tremendous potential there was in being able to link content and people. Today, IT is causing its own revolution across all industries, identifying yet-untapped potential for economic growth. Intelligent IT components are already responsible for the rapid advances in industrial automation: 98 percent of all chips made in Germany are installed in embedded systems. According to Bitcom, the German Association for Information Technology, Telecommunications and New Media, turnover reached almost 20 billion euros in 2011. To Index Vision 2020 | The Internet of Things “Embedded systems are literally the hidden champions of German industry. We can achieve absolutely amazing growth rates in this field— 10 percent and more a year,” says Frank Riemensperger, CEO of Accenture Germany and Member of the Presiding Committee of Bitkom. The global market for embedded systems is now estimated at over 60 billion euros— and this trend is rapidly increasing. The expansion of embedded systems, however, is going largely unnoticed, secreted as they are in machines and equipment. Take motor control technology in tools, for example. Embedded systems are also being used in automobiles, household appliances, and medical components. Medical technology company Otto Bock, for instance, has developed a knee joint that is controlled by an embedded system. Every 0.02 seconds, sensors collect information on how much weight is distributed on the joint and send the data to a microprocessor. The processor continuously evaluates which walking phase the user is in and adjusts the prosthesis in real time. Thanks to this real-time adjustment, the joint is able to adapt to the walking speed and ground conditions, quickly reacting to help avoid falls. The joint even makes it possible to go crosscountry skiing or cycling. 5 Insights 2012, Number 1 Machines become virtual But that’s only the first step in the digital transformation of industrial production. “With the developments coming down the pipeline in the next eight to ten years, Germany will be able to maintain its traditional global leadership in everything from the automobile industry to engineering,” predicts Riemensperger. “The next step is intelligent networking in industrial technology, where the line between physical and virtual components becomes blurred.” Industrial intelligent networking is already in full swing: Siemens is working on a solution that couples data from life cycle management with data from the embedded systems of manufacturing automation and robotics. Life cycle management can control everything from product development and design to sales and maintenance; data generated during production can be used to map out and monitor the production line. What’s so remarkable about this solution is that the manufacturing requirements for a product can be simulated on a computer at the same time it is being designed. Siemens aptly calls this solution the “Factory of the Future,” claiming that the new factory will shorten production time, reduce manufacturing errors, improve energy efficiency, and cut the time from concept to rollout in half. It’s been a hard nut to crack. Developers have been working to unlock the potential of such sophisticated solutions for years. This kind of virtual production generates an incredible amount of data and, so far, all attempts have failed, primarily due to a lack of memory and computer capacity. But the rapid advances of IT are catching up. “The time is ripe,” says Bagher Feiz-Marzoughi, Head of the IT Department at Siemens Industrial Automation Systems in Amberg. Fraunhofer-Gesellschaft. The added value of billions of networked data and objects is uncharted territory and will generate solutions and products once thought impossible. New horizons Internet providers and telecommunications companies are also looking to cash in on the opportunities presented by linking information. Enter mobile payment. IT companies already have the technology to store massive amounts of customer data and efficiently process the data to calculate services. Now, by combining new intelligent technology with the near The first products have already field communication (NFC) technology come down the pipeline. US aircraft preinstalled in the latest mobile phones manufacturer Eclipse Aviation, for and smartphones, telecommunications example, has introduced a new class of companies will be able to expand their aircraft: very light jets. The six-seater market by processing payment jet and its manufacturing facilities have transactions securely with the help of a been designed down to the last rivet scanner. Deutsche Bahn’s new business using software alone, cutting the total model could be the breakthrough. cost of the aircraft significantly to well below that of similar machines. Intelligent networked systems are opening up a whole new world of business models. “In the future, information technology will infiltrate all areas of life; more than we could ever imagine today,” predicts Professor Hans-Jörg Bullinger, President of the The value-added from billions of networked devices is still an open market. To Index Vision 2020 | The Internet of Things At the end of 2011, Deutsche Bahn introduced a mobile phone train ticket called “Touch&Travel” across Germany. Before boarding, passengers go to one of the scanner stations installed in Germany’s main railway stations and log on with their smartphones. When they arrive at their final destination, they simply log off at the next scanner. The system calculates the mileage traveled and deducts the train fare from their bank accounts. “With this service, I can just hop on and off the train,” says Accenture Senior Manager Nicole Goebel, who worked with Deutsche Bahn during the testing and launch. The volume of data required for these products is increasing exponentially. According to Gartner, between 2010 and 2015 corporate data volume is expected to increase by some 650 percent. And the importance of data analysis will increase accordingly (see “A new framework for decision-making“ on page 18). "Facebook and other small players are going to balk at the complexity and data volumes being generated by the Internet of Things." 6 Insights 2012, Number 1 More and more, products and downstream services are morphing into one unit. Keeping core business processes lean will require optimum managed services. “High-performance companies are outsourcing jobs like data analysis to external partners, which leaves their hands free to focus on their core business,” says Riemensperger. “As transition experts, these partners are intimately aware of every element in the value chain so that they can leverage them to the benefit of the business model.” Riemensperger says that requires more than excellent technical ability—it requires extensive industry know-how. “To exploit global megatrends such as buying power in emerging markets, alternative energy and increased life expectancies in Western societies, you have to be able to master complexity,” says Riemensperger. For example, with the coming demographic changes, products and services that cater to an aging society will be in huge demand. The opportunities are limitless. For instance, the automobile industry is working relentlessly on driver assistance systems. If such technology could be used one day to keep older and disabled people behind the wheel, it would open up a market worth billions. According to American market research firm Strategy Analytics in 2010, the worldwide sales of assistance systems amounted to almost US$800 million. By 2014, it is expected to quadruple to US$3.2 billion. “Facebook and other small players are going to balk at the complexity and data volumes being generated because it’s going to require data management and integration processes, software platforms and architectures. And, to a large extent, they will come from our domestic market.” Mastering complexity See the next issue of Insights to For years now, companies in Germany, read more about how a network Austria, and Switzerland have been of intelligent products can change proactive in building up their IT expertise business models. so that they don’t lose out on the tremendous business opportunities intelligent software offers. “We have to look to a country’s main players and not just IT start-ups,” says Riemensperger. “What are the most important areas in these companies? What role does IT play?” Siemens, for example, now employs 30,000 software developers, putting it in the same league as SAP and Microsoft. Bosch is targeting the acquisition of software companies, for instance, to build its own systems house. Swiss power and automation technologies company ABB is also on board. In 2011, to enhance its portfolio, it took over Australian software developer Mincom. “One of the strengths of these companies has always been their ability to design complex systems. And now, the Internet of Things has become a reality,” says Riemensperger. To Index Management | The new role of the CIO The IT whisperer Digitization gives companies the tools to design ever more innovative products and improved processes. The person most likely to realize the full potential of new technologies? The CIO. Twenty years ago, you could have found him crawling under desks with a bunch of network cables in his hands, hooking up computers. Today, wherever business strategies are discussed, he has a place at the table. As custom IT solutions become increasingly vital to a company’s overall success, so, too, the role of the Chief Information Officer (CIO), who has become a central figure in top management and a main player in developing long-term company objectives. With his comprehensive IT know-how, the CIO is not only able to make a valuable contribution to operating procedures—his input can also enhance the profitability of in-house activities. “The CIO understands how digitization is infiltrating every area of our lives and work—and the untapped potential of its different technologies,” explains Ole Winberg, Head of Technology and Innovation IT at Accenture. 7 Insights 2012, Number 1 “What was once an IT administrator has become a creative pacesetter and company agenda driver.” Understanding the value of IT A study conducted by Peter Weill and Jeanne Ross of Harvard University shows the impact a CIO can have on a company’s future sustainability and how performance suffers when he is not closely involved in strategic decisions. Proving an ideal model, top management was asked the following questions: How much should be invested in IT? What processes should be given the most weighting, and what balance should there be between centralized and flexible IT? Their answers underscore the importance of the CIO’s expertise. The study’s authors also advocate using IT as a tool for longterm business development in general. “The CIO should understand both the business strategy and the perspective of the rest of the management board, using this superior vantage point to underscore the value of new technologies,” says Winberg. The CIO must be able to evaluate what IT has to offer to a company’s products and business processes, and explain how it can best be integrated into new and potentially profitable business areas. By firmly securing the value-creating power of IT into all business processes and procedures, the CIO has gone from IT expert to all-around strategist. The Geberit Group, a sanitary engineering company, is a good example of how leadership and lateral thinking can lead to value-added projects. “We want to understand how to maximize IT technology for the good of our company,” says CIO Eric van den Berg. Since IT experts are working in the Finance, Sales and Marketing, and Production departments, they have a good overview of business processes and what IT can achieve—for instance, the innovative voice control system being used in the Geberit logistics center. Before a truck leaves the warehouse, stockists make sure the palettes are fully loaded, thereby optimizing the cargo area. Here, the employees use the new voice control system to confirm the arrival of the goods from the warehouse and the goods issue. The procedure significantly reduces processing time and shows how IT can improve company efficiencies. The CIO’s new role The CIO can expect his duties to expand in keeping with the increasing importance of IT and data. For example, it is becoming increasingly obvious to IT governance that they will all too soon bear the responsibility for security and risk management. Findings of the current “State of the CIO” study, carried out every year by the US online publication CIO.com, concur. With employees increasingly utilizing technologies originally designed for private use, such as cloud computing and mobile IT solutions, the security of data is being put at risk. This calls for new governance models, which will one day fall squarely into the CIO’s lap. To Index Consolidating storage | Deutsche Telekom Finding a way through the maze Storing applications and data on a central storage system increases both security and data availability. What’s more, by factoring in future requirements, businesses can reduce the cost of upgrading the storage infrastructure. “Nothing is more constant than change.” Greek philosopher Heraclitus’s insight seems more applicable today than ever before. For businesses that have to be able to respond quickly to meet the mercurial demands of their customers, while keeping up with the onslaught of technological innovation, product change management is an ongoing process. Rethinking strategies, adjusting structures, and developing new services is their daily fare. Deutsche Telekom is meeting this challenge head on. By keeping itself on the cutting edge, the German telecommunications group has parried the attacks of its aggressive competitors and put its own stamp on the market. Environmental changes Such agile organizational maneuverability, however, comes at a price. “The increasing volume of projects and the shorter intervals between them are causing bottlenecks in data storage. And that equates to rising costs,” says Gerd Kögler, who is responsible for the operation of internal IT in Deutsche Telekom’s Products & Innovation department. 8 Insights 2012, Number 1 Once it became apparent that the data-center infrastructure needed to be upgraded to meet changing demands, Products & Innovation assigned a dedicated team to come up with a strategy. “It didn’t take long before we realized we were going to have to bring in external experts to both achieve our objectives within the allotted timeframe and keep our own experts free to handle other projects and line assignments,” says Hischam Moustafa, project leader of Products & Innovation. So Moustafa called in Accenture experts specialized in adapting storage environments to changing requirements. The well-oiled team led by Dr. Rolf Kühn has mastered the types of consolidation and migration measures that typically accompany such undertakings. An enterprise storage system is an ideal platform for managing data and applications that place similar burdens on data storage. To Index Consolidating storage | Deutsche Telekom Together with the mixed team of Telekom IT experts and their service providers, Accenture was tasked with increasing the security and availability of the company’s storage solution, while reducing operating and maintenance costs. From the vantage of future needs, the first benchmark set was to analyze the technical parameters of the existing environment and compare them to internal customers’ current requirements. The project team mulled over such central services of internal IT as file service, e-mail, content management, and archiving systems, bearing in mind virtualized server environments, operating and monitoring tools, and data backup. “Based on its analysis, the team discussed what should be stored centrally,” says Dr. Kühn. An enterprise storage system is an ideal platform for managing data and applications that place similar burdens on data storage. However, if demands on access speed and data security are extreme, a niche solution may be warranted. Products & Innovation chose this approach, i.e. a dedicated storage solution, for its videorendering application. In addition, the team identified applications that could be consolidated so that not all applications had to be migrated to the new solution. 9 Insights 2012, Number 1 Meeting future needs Since the project’s completion in mid2010, the data-center services provided Once the team had determined which by Products & Innovation’s internal IT applications were to be migrated, it have been able to offer more security analyzed the requirements of the current and greater availability at a lower cost. applications. It then extrapolated Drastically reducing the maintenance information from available data to time required by legacy systems has project how much storage space would also freed up the internal operations be needed for a typical employee. team. For instance, with the new By multiplying the average amount detailed solution, employees are now per person by the number of expected able to restore any data they have future employees and taking in current accidently deleted with just a click of application requirements, the team the mouse, and not a call to the IT was able to determine the amount of hotline. “The collaboration between the capacity to install. consultants and our IT team has really paid off. The project was completed In ten weeks, and using information on schedule and within budget,” says gathered from the current situation, Kögler. good practices, and future needs already projected, the team generated a detailed concept for the technical implementation and data migration. Profile Deutsche Telekom AG Within this time, it also identified what changes should be made to the network and what services should be provided externally, e.g., for backup or for operating the virtualization platform. Over the short term, the team pulled in experts for migration planning, network topics, and data security, who contributed to the project’s timely and painstaking realization, while assisting Products & Innovation’s internal IT—who would be primarily involved in the virtual services—implement the new strategy. Headquarters: Bonn Executive management: René Obermann, Chief Executive Officer Employees: 252,000 Worldwide sales: 62.4 billion euros Industry: telecommunications Web site: www.telekom.com To Index Germany | eGovernment IT—driving modernization A country able to tame new technologies and IT can unleash enormous potential. Cultivating a modern infrastructure strengthens the competitiveness of its current domestic market, while opening up future ones. This, in turn, improves the quality of life for its citizens. We have government-funded research to thank for the Internet and satellite navigation. Private companies would never have been able to shoulder the initial investment. The development costs alone for the European satellite system Galileo are estimated at 1.6 billion euros and, by the time Galileo is finally launched to compete with the United States’ GPS system, estimates are that—all in all—it will have cost the European Union 5.3 billion euros. “The advent of the Internet and its impact on all areas of the economy and society has accelerated the infrastructure’s digitization,” says Dieter Kempf, President of the German IT industry association Bitkom. “This includes, for example, smart energy networks, electronic health insurance cards, and data exchange between automobile navigation systems, traffic lights, and parking garages.” Should these technologies realize their full potential, the public sector Strengthening future markets will have to establish the necessary framework. IT has the potential to It takes investments like these to revolutionize a country’s healthcare develop the kind of technologies system. For instance, the German needed to help us better cope with telemedicine provider and global leader societal challenges. They give the public Vitaphone has developed a mobile phone sector the means to stimulate growth equipped with an ECG that sends by introducing new products and biosignals back to the cardiologist. services, while making long-lasting The effect is twofold. People who are improvements to the quality of life. By chronically ill don’t have to visit the providing a high-quality infrastructure doctor’s office as often, giving them for future developments, the government more freedom of movement, and the becomes a key player in technologycountry’s healthcare system is improved. driven change processes. According to an estimate by the European Commission, it could also reduce hospital costs related to treating the chronically ill by 1.5 billion euros. 10 Insights 2012, Number 1 To Index Germany | eGovernment One of the hindrances to mobilizing eHealth solutions fully is the nationalized structure of the healthcare sector and its variety of hospital operators (e.g. municipalities, charities, and private entities). A country able to implement uniform IT standards in this fragmented environment, however, can leverage the diversity to its advantage. As providers compete for business, they will develop new business models and products in the connected health sector. This not only offers tremendous potential for growth, it also affects the quality of life. Freeing-up funds The federal government, states, and municipalities would all benefit from greater standardization. Every year, 17 billion euros are siphoned into IT services operating on heterogeneous landscapes. Economies of scale here could have a big impact. Several municipalities and states in northern Germany have already gone this route, successfully operating Dataport, a data center for shared IT services. 11 Insights 2012, Number 1 Professor Tino Schuppan, Scientific Director at the Potsdam eGovernment Competence Center, calculates that the economies of scale achieved through collaborations like these could save 1.4 billion euros a year nationwide. The government also has a lot to learn from high-performance businesses, who dedicate 30 percent of their IT budgets to normal operation and 70 percent to building new and innovative systems. Complexity requires clarity The public sector is already enjoying some first successes in technologydriven changes. Working hand in hand with Accenture, the German Federal Employment Agency introduced a highly complex financial system to process child allowances and unemployment benefits. The project objective: do only what is absolutely necessary and don’t modify the standard software. “When the deadline arrived, we had a system in place that, at peak times, can process three to four million payments per hour,” says Klaus Vitt, CIO of the Federal Employment Agency. This is a good example of how focusing on core parameters and having IT management communicate them clearly can successfully impact large projects. Says Vitt: “The main reason for the clear guidelines was to help us cope with the enormous complexity of the project.” In their book, “Best IT— Technologiegetriebene Modernisierung des Staates,” Frank Riemensperger, Catrin Hinkel, Markus Klimmer, and Tönnies von Donop take a look into government bureaucracy of the future. To be published in mid2012, it uses specific project concepts to show the potential impact new technologies can have on public services. To Index eGovernment | City of Erlangen Less bureaucracy, more transparency In 2001, Erlangen introduced a strategic eGovernment initiative. The result? A decade later, administrative procedures are faster and citizens are happier. What’s more, it’s saving the city 200,000 euros a year. It was a bold idea. In 2001, Erlangen mayor Dr. Siegfried Balleis set a plan in motion that would make its public administration even more citizencentered and service-oriented by leveraging the potential of the latest information and communications technology. At the time he promised: “The data, and not our citizens, should be doing the work.” Ten years later, much of the city’s official business can be conducted with a simple click of a mouse. For example, extending the due date of a library book can now be done over the Internet. Just go online to order another garbage can. Need to send in paperwork that requires a signature? Download the form from the city’s web portal, then print, sign, and fax. Downloading the necessary documents before going to the local authorities significantly reduces processing time. These are just some of the ways Erlangen’s residents are benefiting from the city’s improved service. “Not only is Erlangen’s online site open 24/7,” says Balleis, “administrative procedures don’t take as long.” 12 Insights 2012, Number 1 eGovernment from the top The mayor realized this vision through meticulous strategic alignment and consistent project management. When the project was first initiated ten years ago, he brought in external experts from Accenture. A four-member team led by Bernd Gerbaulet, an eGovernment specialist at the consulting and technology firm, joined forces with city employees to devise a plan that would gradually introduce administrative procedures that were both faster and more transparent. A dedicated eGovernment center was created within the mayor’s office to fully exploit the latest technologies and the out-of-the-box solutions they offer. For example, the city administration now has an Erlangen app for mobileand location-specific online services. To Index eGovernment | City of Erlangen It has also ramped up citizen communication via Facebook and Twitter. “We wanted to give their employees the kind of state-of-theart tools they needed to boost productivity and eliminate unnecessary bureaucracy,” recalls Gerbaulet. An analysis made by the University of Erlangen-Nuremberg shows that Erlangen is saving 200,000 euros a year on administrative expenses—and that doesn’t even take into account such incalculable savings as shorter waiting times, faster decision-making, and satisfied employees and residents. When the project first launched, the team took a close look at the kind of work the city administration was doing and its working methods. “Because of regulatory requirements, a lot of the town’s responsibilities were hands off,” says Gerbaulet, describing one of the idiosyncrasies of working with a public authority. “We used a multistage process to identify what needed to be done, how, and—most importantly— how often.” 13 Insights 2012, Number 1 It quickly became apparent there were some tasks that just didn’t make economic sense to move over to a modern online process. Erlangen chose to focus eGovernment improvements on high-volume administrative services that brought a tactical benefit to its residents—an important step to achieving higher performance. It’s all about speed Builders, for instance, weren’t complaining about having to submit their application forms personally to the building authorities, but the long approval times were irritating. Powered with this information, the eGovernment team didn’t get bogged down in coming up with an expensive solution for the electronic submission of often voluminous application forms. Instead, it put all its effort into accelerating the administrative time it takes to process applications. Their efforts were a success: with the new workflow function used for the geographic information system and document management system, applications can now be processed by several authorities in parallel, laying the foundation for high performance through IT. As Gerbaulet emphasizes: “Successful eGovernment is more than just an online portal for its citizens. The processes and IT structures working behind the scenes are the real secret to efficient and reliable city administration.” Profile City of Erlangen Inhabitants: 105,000 Employees: 2,000 Mayor: Dr. Siegfried Balleis Budget: 330 million euros (2011) Industry: public Web site: www.erlangen.de To Index Growth strategy | Innovation management Growth in chaos Technical innovations are increasingly muddying the water between industries. To offer inventive products for new markets, high-performance companies have to collect and analyze information far beyond the confines of their own core business. Without enough sun or wind, solar systems and wind turbines aren’t able to generate enough electricity to meet demand. So, in basements across Germany, energy provider LichtBlick’s 300 ZuhauseKraftwerk units (residential combined heat and power plants) are filling the gap. Powered by engines developed for the automotive industry, ZuhauseKraftwerk automatically switch on to stabilize fluctuating electricity input. Waste heat is used to heat the house, increasing energy efficiency by 40 percent compared to traditional power generators. And should smart grids detect that not enough electricity is being generated to meet demand, it alerts the ZuhauseKraftwerk to access the power grid. It’s an economical and clean alternative to large-scale plants that can take hours to warm up before finally producing electricity. 14 Insights 2012, Number 1 Thinking outside the box Looking to enter the power generation sector one day, automobile manufacturer Volkswagen had already designed a prototype for a combined heating and power station. “We are always thinking of ways to exploit our motors,” says Falko Rudolph, Volkswagen Plant Manager in Salzgitter, where the micropower plants are made. To turn these ideas into marketable products, VW employees are being challenged to look for information far beyond the limits of their own industry. From conversations with customers, suppliers, and experts at trade fairs and conferences, Volkswagen decided to contact LichtBlick. The collaboration eventually led to the construction and operation of the ZuhauseKraftwerk—the first introduction to a very promising future market. Dr. Steffen Kinkel, Head of the Competence Center Industrial and Service Innovations at the Fraunhofer Institute for Systems and Innovation Research ISI, recommends using the same approach: “Any company that wants to innovate beyond the boundaries of their own core business must learn to intellectually separate products and services into distinct functions.” That done, they need to ask themselves how they might combine individual components for new applications, who might possibly benefit, and for which tasks. Any company looking to champion the growth of its technologies and products in the future will have to be proactive and step outside the comfort zone of its own sector. To Index Growth strategy | Innovation management Innovation leaders use databases or company wikis, for instance, to collect information from their employees in the field. The information gives them an overview of how their customers, and their customers’ customers, perceive market trends and the demand for new products. This information is then used to conduct scenario analyses that help identify particularly interesting directions. Leading indicators taken from current research findings and market studies signal which course in which scenario is most likely to succeed. advances in the life sciences, artificial intelligence and nanotechnology. “This is causing productivity to skyrocket and adding a completely new dimension to life.” The Internet of Things, for example, and its billions of sensors will trigger an unprecedented information exchange between people, machines, and products. To seize new opportunities and identify risks, companies will have to prepare themselves for the coming changes. “Germany’s Top 500,” a study conducted by the German newspaper DIE WELT and Accenture, indicates that any company looking to champion the growth of its Data by the billions technologies and products in the future will have to be proactive and step Professor Klaus Schwab, founder of outside the comfort zone of its own the World Economic Forum in Davos, sector. According to the study, highbelieves the main development over performance companies along the value the next few years will be transcending chain are working with external partners boundaries and linking previously to develop new products. Generally independent sectors: “Thanks to speaking, it’s not enough to simply information technology, Earth’s seven enter a new market with a pre-existing billion inhabitants and their fates are product range. The ideal would be to more intimately linked today than tap into the organization’s collective ever before.” intelligence to determine which adaptations would best satisfy market The theme of its January 2012 forum needs and what requirements will have was apt: “The Great Transformation: to be fulfilled. However, this ideal is Shaping New Models.” According to dependent on every employee doing Schwab, “social and technological their part to acquire additional knowmodels” are having a tremendous impact how or introduce the latest materials on the economy and society through and technologies. 15 Insights 2012, Number 1 Ready to roll To respond quickly in keeping with company objectives requires gathering all relevant information and taking a clear line of approach. In an ideal world, companies would determine their own breakthrough criteria. For example, a company decides to launch a component once the price drops enough to realize an economic advantage, and doesn’t start the project until that critical level has been reached. Fraunhofer expert Kinkel, however, offers a warning to setting breakthrough criteria: “The trick is to enter the market just before the technology is fully ripe. The risks and costs associated with a premature launch are just too high.” To Index Spare parts pricing | Whirlpool Corporation Smart parts at a smart price Whirlpool Europe—achieving high performance and generating customer loyalty with an innovative, customer-centric approach to spare parts pricing and quality aftersales service. The Whirlpool Corporation is the world’s leading manufacturer and marketer of major home appliances, which includes brands such as Whirlpool, Maytag, KitchenAid, JennAir, and Amana. Like other businesses operating in the highly competitive appliance sector, Whirlpool Europe was under intense pressure to cut costs and boost profitability. To achieve this dual imperative, the company turned to an area of business that is often overlooked by so-called “white goods” manufacturers: spare parts. While Whirlpool’s spare parts business accounted for only a small percentage of overall revenue, its margins were high. The company believed that spare parts pricing combined with quality aftersales service were integral to both long-term profitability and an overall satisfying customer experience. By targeting these two benchmarks and giving them some tweaking, the company was confident it would be able to create greater brand loyalty. Whirlpool Europe envisaged an approach that 1) replaced its traditional “costplus” pricing model for captive spare parts (i.e., those that either have no competitor or have a dominant market 16 Insights 2012, Number 1 share) with a consumer-centric approach to align prices with the customer’s perceived value and 2) centralized a new pricing model across its European operations to ensure consistency in pricing and optimized customer value. Dubbed OP3 for Optimal Parts Price Positioning, Whirlpool Europe turned to Accenture. Not only did Accenture offer experience in redesigning pricing operating models for European consumer goods companies, previous work it had conducted for Whirlpool consistently demonstrated its commitment to helping the appliance leader achieve high performance. How Accenture helped Accenture knew that Whirlpool was focused on improving the lives of its consumers, so any program to improve its financial performance would also have to deliver a clear value to Whirlpool’s customers, while enhancing brand credibility and strengthening the quality of its products and service— something on which Whirlpool’s customers had come to rely. The proven Accenture Parts Optimization (APO) solution, which underpinned To Index Spare parts pricing | Whirlpool Corporation Whirlpool’s OP3 program, aimed to do just that. Drawing on Accenture’s extensive industry experience and industrialized approach to solution delivery, the APO solution aligns the price of captive spare parts to “customer-perceived value.” This is a radical departure from the traditional cost-plus pricing method used by Whirlpool and most other consumer durable-goods companies. Under the old pricing method, Whirlpool computed price levels by adding a mark-up percentage to the purchase cost of parts. Such a calculation meant that some captive spare parts were underpriced, thereby leading to margin erosion, while others were overpriced, thereby threatening to damage the credibility of the Whirlpool brand. Accenture’s APO solution was designed to help Whirlpool take the guesswork out of captive spare-parts pricing and, in the process, improve profitability and customer value. With their deep skills in customer relationship management and pricing strategy, Accenture professionals worked in close cooperation with Whirlpool Europe to deploy the new spare-parts pricing capability. Accenture set up two teams working in parallel to come up with an agile delivery model. One team, located on-site, tapped into Accenture’s 17 Insights 2012, Number 1 industry experience to support the development of Whirlpool’s new pricing logic and to assist with the European transition to the new pricing model. Another team, based in the APO service location (Munich), managed the industrialized Accenture Parts Optimization engine and assumed responsibility for analyzing all spare parts, defining new families of parts, and suggesting new prices. In determining the optimal price positioning, the team took a number of factors into account, including a customer’s perception of price, total repair cost, repair cost versus finished goods value, and specific attributes of the spare parts. The team implemented a three-phase deployment approach in order to maintain momentum and to pace the rollout to deliver an optimal return on investment. In Phase I, which was concluded in December 2010, the team focused on optimizing the pricing of 3,000 captive spare parts that accounted for 70 percent of spare parts sales. The price for a further 12,000 spare parts will be determined in two consecutive steps by December 2012. Prior to the transformation, Whirlpool employed a multi-pricing logic in which each country defined baseline purchase prices and mark ups. Accenture is providing change management support—focused mainly on training and communications programs—to help Whirlpool transition its aftersales pricing from a country-based to a centralized European-based pricing operating model. This effort, driven by a strong business case for efficiency gains, involves defining common European pricing for all markets. High performance delivered Accenture’s ongoing research and client experience have revealed that the ability to help customers get maximum value from products and keep them running at peak performance has become a major source of differentiation and profit. The optimal pricing of spare parts is a critical component of perceived value, keeping customers satisfied and reluctant to switch brands. With Accenture’s help, Whirlpool Europe has established a one-of-a-kind spare parts pricing model that eliminates pricing complexity and inefficiency and improves the perceived value of spare parts provided to customers, thereby creating greater customer satisfaction and brand loyalty. The model is expected to increase the profitability of Whirlpool’s captive spare parts business by some US$13.4 million by the time of its completion in 2012. Each month, the profit increase is compared to the fixed baseline; key metrics monitored on a weekly basis include the quantity of spare parts sold, the discount applied by each market, and the gross price applied, ultimately improving Whirlpool’s image in the marketplace by providing a coherent, homogenous, and consistent set of prices for parts within the same product family, among families of similar parts, and across Whirlpool’s European operations. Profile Whirlpool Corporation Corporate headquarters: Benton Harbor, Michigan, USA Executive management: Jeff M. Fettig, Chairman and CEO Employees: 71,000 (2010) Revenue worldwide: US$18.4 billion (2010) Industry: major home appliances Web site: www.whirlpoolcorp.com To Index Future management | Business analytics A new framework for decision-making There’s coming a day when high-performance companies will use completely new techniques to draw on information acquired from analyzing data from many sources – transforming data into the platform of the future. 18 Insights 2012, Number 1 Where would medicine be without a microscope? Without a microscope, researchers wouldn’t be able to study the function of microorganisms in order to develop effective antibodies to combat any one of the many pathogens. Corporate management is on the brink of a similar breakthrough. Erik Brynjolfsson, Professor at the Massachusetts Institute of Technology (MIT), is convinced that the escalating measurability of information will revolutionize business. That’s the result of a study he conducted to determine the impact collecting and systematically analyzing data would have on the 179 large companies he examined. The result? Data Driven Decisioning, i.e. making decisions by drawing on data that has been painstakingly analyzed, makes a company five percent more productive than the competition. Brynolfsson emphasizes that, in most industries, this five percent can make the difference between winning and losing. “It has a huge impact on competitiveness and growth.” More and more, companies on the road to high performance are focused on maximizing data analysis, and it’s having a snowball effect. According to Gartner analyst Dave Cappuccio, the volume of corporate data is expected to increase by 650 percent between 2010 and 2015. Market researcher IDC estimates that the volume of the world’s data will double every 18 months. Value in sight But that’s just the beginning. The Internet gives us the tools to collect ever more data; such as the position, temperature, and condition of objects. “We’re going to get a whole new take on the world,” predicts Michael Gavin, Managing Director of Research & Development at Accenture. Given IT trends and their impact on the economy as outlined in the study "Accenture Technology Vision 2011," Gavin says, “Data is becoming the new platform for decision-making; analyzing it will arm us with completely new insights for value creation and differentiation.” To Index Future management | Business analytics The data trail First successes are already being reported. Aircraft manufacturer Airbus, for example, embedded radio chips into some 3,000 components to digitally document the complete maintenance history of its A350 XWB. The action is making these components’ life cycle much more transparent and is improving process automation significantly. The British Broadcasting Corporation (BBC) has moved beyond simply evaluating CD sales figures to compiling music charts. These days, it also exploits the analytics service Sound Index to leverage information on the most popular song titles making their way through social networks and Internet portals, such as Myspace and YouTube. By getting a jump on new trends, the venerable BBC is turning its young target group into loyal listeners. Internet analytics will make semantic data analysis much easier one day. Semantic data analysis extracts information from social networks and forums, identifies semantic objects (e.g. people, locations, and company names), categorizes them, and then establishes relationships between the different data. “This type of analysis uses machine-learning techniques,” says Stefanie Lindstaedt, Head of the Institute for Knowledge Management 19 Insights 2012, Number 1 at the Technical University of Graz in Austria. “It helps us identify patterns, establish a relationship between data, or detect abnormalities, which would otherwise be impossible.” to achieve the same results and companies at the bottom of the heap took almost five months. Lack of foresight Semantic data analysis is already being employed to identify where and how a company, product, or brand is being discussed on the Internet. Combining this data with other customer information gives companies completely new and invaluable insights. Accenture expert Gavin knows how critical the time factor is to the success of these techniques. “A highperformance business invests in a flexible platform as early as possible so that it can get a quick start on understanding the complexity and quantity of information.” His remark is underscored by a study conducted by US market researcher Aberdeen, "Data Management for BI. Fueling the Analytical Engine with High-Octane Information," which was conducted to identify particularly successful companies. Of the companies studied, the best companies already had established procedures for data cleansing and data enhancing in place, and it only took them 12 days to integrate a new data source into their business intelligence system. It took lower-scoring companies 60 days But it’s not just a lack of technology that is causing such disparities. A lot has to do with management’s understanding of data and its importance. “Data is the basic commodity of 21st century management,” says Hubert Österle, Professor at the University of St. Gallen in Switzerland and an expert in data quality. As he regretfully acknowledges, “Only a few companies realize that.” He suggests meeting with top management not only to explain the benefits of data mining, but also the risks involved in using outdated information. “Unfortunately, the loss of revenue due to poor data is felt much later than the expenditures from investing in better data. In difficult times, when costs have to be cut, it can lead to the wrong decision.” To Index About Accenture Accenture is a global management consulting, technology services and outsourcing company, with more than 246,000 people serving clients in more than 120 countries. Combining capabilities across all industries and business functions, and extensive research on the world’s most successful companies, Accenture collaborates with clients to help them become high-performance businesses and governments. The company generated net revenues of US$25.5 billion for the fiscal year ended Aug. 31, 2011. Its home page is www.accenture.com. Copyright © 2012 Accenture All rights reserved. Accenture, its logo, and High Performance Delivered are trademarks of Accenture. Exit