TIPP 1/2004, Titel

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TIPP 1/2004, Titel
S 01 TIPP TITEL Korr.1
10.12.2003
13:59 Uhr
Seite 1
LANDESKUNDE IM DEUTSCHUNTERRICHT
TIPP
Körpersprache
Nonverbale Kommunikation
Kunst
Austausch von Gedanken
Zeitvertreib
24 Ideen
für die Deutschstunde
Ostern
Versteck-Spiel
Fußball
www.juma.de
1/04
E 0,75
Weltmeisterschaft
rund um den Globus
S 02- 03 Inhalt Korr.1
10.12.2003
14:03 Uhr
Seite 2
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
schon immer
standen in TIPP
„authentische“
Texte, die nicht
eigens für JUMA
oder für TIPP
geschrieben
wurden – zum Beispiel Artikel
aus Zeitungen und Zeitschriften, Auszüge aus Büchern,
Prospekten, Katalogen usw.
Sie werden in der Regel unverändert übernommen und
erweitern und vertiefen
JUMA-Themen als „ergänzender Text“. Ab diesem Heft
kennzeichnen wir solche
AUT
HEN Nachdrucke mit einem
TISC
HER Logo (siehe links),
so dass Sie sie
schneller und besser
erkennen. Schreiben
Sie mir doch einmal, wie Sie
einzelne authentische Texte
für Ihren Deutschunterricht
nutzen. In TIPP veröffentlicht,
geben Sie damit Kolleginnen
und Kollegen ja vielleicht
Anregungen oder Tipps.
TEX
T
Herzlichst
Jörg-Manfred Unger
2 TIPP 1/2004
TIPP – das Lehrerheft zum JUMA
I
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Wir sind 15
Ergänzender Text:
Lena und Alex
Praxis: Ideen für die
Textbearbeitung
„Denken, Reden, Machen!“
Ergänzende Texte:
Austausch von Ideen
Praxis: Das „Telephon S..... E“
in der Deutschstunde
Joseph Beuys –
die Lebensgeschichte
i
c
h
n
i
s
26
Rubriken
4
9
10
JUMA bei uns
Intensive Beschäftigung:
das Foto „Zeitvertreib“
Till Eulenspiegel in Finnland
Deutsch in Kasachstan
Information: Kasachstan
28
31
32
Studieren in Deutschland
Internationaler Erfolg
34
Unterrichtsmaterialien
Lernen mit Methode
35
Nachlese
Vorsätze, Kleiderordnung
und Kinder-Uni
36
Vorschau
Themen in Vorbereitung
37
Leserbriefe,
Cartoon, Impressum
38
Deutsche Kultur
International
Organisationen der
Auslandskulturarbeit
39
Köpfe aus aller Welt
Lehrerinnen, die Deutsch
mit JUMA und TIPP
unterrichten
40
13
Was für ein Typ?
Tipps für die Deutschstunde
14
Ergänzende Texte:
Der Körper und seine Sprache 16
Praxis: Körpersprache
in der Klasse
Offen oder verschlossen?
18
Ein Bumerang fliegt
selten allein
Tipps für die Deutschstunde
im Anfängerunterricht und
in der Mittelstufe
e
Versteck-Spiel
Tipps für die Deutschstunde
JUMA 1/2004 im Unterricht
Die große Chance
Zwei Vorschläge für den
Unterricht
Information:
Der Fußball-Globus
Ergänzender Text:
Auf der Suche nach Talenten
z
20
22
24
S 02- 03 Inhalt Korr.1
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14:03 Uhr
Seite 3
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Fußball h mit!
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Die große Chance: Die Fußball-Weltmeisterschaft findet 2006 in Deutschland
statt. Grund genug, sich mit den bisherigen
Austragungsländern zu beschäftigen und
bei einem Frage- und Antwortspiel
„Fußball“ in der Klasse zu spielen.
4
Foto: VG Bild-Kunst
Fußballfieber
Foto: Martin Rottenkolber
Kunst und Kommunikation
Texterweiterung
„Denken, Reden, Machen!“: Der
Künstler Joseph Beuys (1921– 1986)
war ein Meister der Kommunikation.
Manche seiner Ideen bereichern
auch die Deutschstunde.
22
Der Körper spricht
10
Foto: Martin Kroll
Wir sind 15: JUMA berichtete vor
zwei Jahren erstmals über Lena und
Alex. Neues von den beiden steht
als erweiterte Fassung in TIPP. Sie
eröffnet zahlreiche zusätzliche
Möglichkeiten der Textbearbeitung.
Was für ein Typ? Körpersprache
ist Kommunikation ohne
Sprache. TIPP erläutert
wichtige Zeichen des Körpers
und gibt Anregungen, wie man
Handzeichen und Körperhaltungen im Unterricht
versprachlichen kann.
14
TIPP 1/2004
3
S 04-08 Fussball Korr.1
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14:08 Uhr
Seite 4
JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 6–9
Die große Chance
1. Unterrichtsvorschlag
Welche Länder die Fußball-WM bisher ausgetragen haben
INFORMATION
Der Fußball-Globus
Der 3-malige Fußball-Weltmeister
Deutschland (1954, 1974 und
1990) trägt die Fußball-Weltmeisterschaft (WM) 2006 aus –
zum 2. Mal nach 1974. Der WeltFußballverband FIFA (Abkürzung aus dem Französischen:
Fédération Internationale de
Football Association) hatte sich
in der letzten Abstimmungsrunde mit 12:11 Stimmen bei
einer Enthaltung gegen Südafrika
und für die Bewerbung des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB)
4 TIPP 1/2004
entschieden. Erstmals begleitet
ein „Kulturprogramm“ die WM.
Dazu wurde ein 15 Meter hoher
Fußball-Globus aus 60 Tonnen
Stahl auf die Reise durch die
12 WM-Städte geschickt. Am
Tag zeigt das Kunstwerk des
Wiener Künstlers André Heller
seine Außenhaut als Fußball;
nachts verwandelt es sich in
eine blau leuchtende Weltkugel.
Im Innern können Besucher sich
tagsüber auf mehreren Ebenen
u.a. über die WM und die Geschichte des Fußballs informieren. Abends wird der Globus
zum Theater, in dem zum Beispiel Prominente aus aller Welt
über Fußball-Themen diskutieren. Am Brandenburger Tor in
Berlin (siehe JUMA-Titel und
das Foto unten) stand der Fußball-Globus Ende 2003 gut
sechs Wochen.
Foto: Günter Schneider
I
Die Schüler lesen den JUMA-Artikel „Die große Chance“; der Lehrer
informiert sie über den JUMA-Titel „Fußball-Globus“ (siehe unten).
Dann bilden die Schüler Kleingruppen. Jede Gruppe meistert die Aufgabe auf der Kopiervorlage (TIPP-Seite 6). Alle Ergebnisse zirkulieren in
der Klasse bzw. werden vorgetragen; die Lösungen der Fragen werden
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Seite 5
an die Tafel geschrieben (siehe nächste Seite). Bisherige Austragungsländer der Fußball-WM (Siegerländer in Klammern):
1930 Uruguay (Uruguay)
1934 Italien (Italien)
1938 Frankreich (Italien)
1950 Brasilien (Uruguay)
1954 Schweiz (Deutschland)
1958 Schweden (Brasilien)
1962 Chile (Brasilien)
1966 England (England)
1970 Mexiko (Brasilien)
1974 Deutschland (Deutschland)
1978 Argentinien (Argentinien)
1982 Spanien (Italien)
1986 Mexiko (Argentinien)
1990 Italien (Deutschland)
1994 USA (Brasilien)
1998 Frankreich (Frankreich)
2002 Südkorea (Brasilien)
Varianten:
„Landes-Meisterschaften“,
„Europa-Meisterschaften“ usw.
Zum Thema „Fußball“ vgl. Zwischen den Fronten, JUMA/TIP 2/92,
und Beckenbauers Enkel, JUMA/TIP 1/95!
Mach mit!
Preisfrage: Welche 12 deutschen Städte sind die Fußball-WeltmeisterStädte 2006? Schreiben Sie – mit Hilfe Ihrer Schüler – die richtige
Antwort an die JUMA/TIPP-Redaktion (Adresse siehe unten)! Unter allen
richtigen Einsendungen werden 10 Fußball-Bücher verlost.
Die zweite Mach-mit-Aktion zum Thema „Fußball“: Jeder Schüler
schreibt zu einem der folgenden Themen einen Text:
• Mein Fußballverein
• Das beste Fußballspiel, das ich je sah
• Fußball in unserem Land
• Mein Lieblingsspieler
• Meine Fußballtrophäe
• Welche Fußball-Regeln ich ändern würde
• Mein Länder-Vorschlag für die Fußball-WM 2010
• Meine Meinung zum Frauenfußball
Redaktion JUMA
Stichwort: Fußball-WM
Frankfurter Straße 40
D-51065 Köln
TIPP veröffentlicht eine Auswahl und bedankt sich bei den Verfassern
mit je einem Fußball-Buch. Einsendeschluss für beide Aktionen ist der
30.11.2004. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Foto: Martin Rottenkolber
Der Lehrer schickt die besten Texte seiner Schüler in einem Sammelumschlag an die
Das Fußballspiel auf dem Feld wird zu
einem Frage- und Antwortspiel in der
Klasse (siehe TIPP-Seite 8).
TIPP 1/2004
5
6 TIPP 1/2004
Zeichnung: Nikos Fragidakis
Die Fußball-Weltmeisterschaft gibt es seit 1930. Schreibt die Austragungsländer neben die Jahreszahlen und daneben in Klammern wer
sie gewann (ggf. auf einem Extra-Blatt); zeichnet auf der Weltkarte die Länder ein, in denen sie bisher stattfand, und notiert, was ihr mit
diesen Ländern verbindet.
Beispiel:
Bei Mexiko denken wir an Azteken, Sombreros und Kakteen;
bei Brasilien denken wir an die Fußball-Legende Pelé, an den Regenwald und an den Karneval von Rio de Janeiro.
14:08 Uhr
Aufgabe
KOPIERVORLAGE
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1930
1934
1938
1950
1954
1958
1962
1966
1970 Mexiko (Brasilien)
1974
1978
1982
1986
1990
1994
1998
2002
DIE GROSSE CHANCE
S 04-08 Fussball Korr.1
Seite 6
S 04-08 Fussball Korr.1
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14:08 Uhr
Seite 7
2. Unterrichtsvorschlag
„Fußball“-Spiele in der Klasse
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 6–9
VON SLAVKO PAVIC,
PULA, KROATIEN
Partnerarbeit: Jedes Schüler-Paar bekommt den JUMA-Artikel
„Die große Chance“ und einen Spielplan des „Fußballspiels“ auf
TIPP-Seite 8.
Jeder Schüler schreibt 5 Fragen zu diesem JUMA-Artikel auf je ein Kärtchen, ohne sie seinem Partner zu zeigen. Auf der Rückseite werden die
Kärtchen von 1–5 nummeriert.
Beispiele:
1. Welchen Platz erreichte die deutsche Nationalmannschaft bei der
Fußball-Weltmeisterschaft 2002?
2. Wie heißt der Trainer der Junioren-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)?
3. Für welchen Verein hat sich Mario Gomez entschieden?
(Richtige Antworten: 1. Sie erreichte den 2. Platz; 2. Dieter Eilts;
3. Er hat sich für den VfB Stuttgart entschieden.
Nun wird das JUMA beiseite gelegt und Schüler A legt seine Kärtchen
gestapelt und mit dem Text nach unten in der richtigen Reihenfolge
neben das Tor ins Spielfeld B. Schüler B legt seine Kärtchen ebenso ins
Spielfeld A.
Es wird ausgelost, welcher Schüler beginnt (z.B. mit einem Würfel). Er
begibt sich auf Feld 1 seiner Spielhälfte und beantwortet Frage 1, nachdem er sie vorgelesen hat. Ist sie richtig beantwortet, begibt er sich auf
Feld 2 und beantwortet Frage 2, nachdem er sie vorgelesen hat usw. –
so lange, bis eine Frage nicht oder falsch beantwortet wird. Dann ist der
Gegenspieler „am Ball“.
Wer zuerst die 5. Frage richtig beantwortet, hat ein Tor geschossen und
das Spiel damit gewonnen. Bei Unstimmigkeiten bei der Beantwortung
der Fragen hilft ein Schüler oder der Lehrer.
Varianten:
1. Zu jeder Zahl auf jeder Spielfeld-Hälfte gibt es 2, 3 oder mehr
Fragen, so dass mehrere Tore geschossen werden müssen.
2. Die Fragen werden mit jeder Zahl schwieriger.
3. In der Klasse wird ein Turnier ausgetragen, so dass ein Schüler
gewinnt.
4. Nach jedem Tor (oder nach jedem Spiel) wechseln einer oder
beide Spieler an den Nachbartisch.
5. Jedes Spielerpaar tauscht seine Fragen mit einem anderen aus.
Internet
www.fussball-globus.de
www.dfb.de
www.FIFAworldcup.com
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14:08 Uhr
Seite 8
KOPIERVORLAGE
S 04-08 Fussball Korr.1
Toooor!
Fragen
B
Fragen
Toooor!
8 TIPP 1/2004
DIE GROSSE CHANCE: FUSSBALLSPIEL
A
S 09 erg. Fussbal Korr. 1
10.12.2003
14:16 Uhr
Seite 9
DIE GROSSE CHANCE: ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 6–9
Auf der Suche nach Talenten
Das Logo der Talentförderung des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB)
Die Junioren-Nationalteams,
in denen die JUMA-Interviewpartner Tim und Mario Fußball spielen, sind die Endstufe der Talentförderung in
Deutschland. Der Beginn ist
die systematische Auswahl
der Talente.
Großes Potential
Rund 1,8 Millionen Mädchen und
Jungen sind in einem der 27 000
deutschen Fußballvereine Mitglied. Amateurvereine, Leistungszentren, Landesverbände und
sportbetonte Schulen (1) kümmern sich unter dem Dach des
DFB um den Nachwuchs. Das
systematische Talentförderprogramm beginnt bei den 11–12Jährigen. Für die besten einer
Region gibt es Lehrgänge und
Auswahlspiele. In 390 Stützpunkten, die über die ganze Republik
verteilt sind, werden die jungen
Talente gefördert. Die Spieler, die
im Alter von 14 oder 15 Jahren
noch nicht in einem Leistungszentrum der Profi-Klubs aufgenommen worden sind, werden
durch das Talentförderprogramm
weiter betreut. Einmal wöchentlich zusätzlich zum Vereinstraining lädt der Deutsche Fußballbund (DFB) die größten Talente in die Talentzentren ein.
Speziell die individuelle Schulung
im technischen und taktischen
Bereich steht dabei auf dem
Programm. „Anders als im Verein
haben die Trainer in den Stützpunkten nämlich genügend Zeit,
sich mit jedem einzelnen Spieler
zu beschäftigen“, sagt Jörg
Daniel, sportlicher Leiter des
Talentförderprogramms.
Chancengleichheit
„Jedes Talent soll überall die
gleiche Chance haben, gesichtet
und gefördert zu werden“, sagt
Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des DFB. Etwa 22 000 Jugendliche profitieren jährlich von
der Sonderförderung. Um sie
kümmern sich rund 1 200 lizensierte Trainer. Die Förderung der
Spitzentalente erfolgt in den
Junioren-Nationalteams. „Die
Nachwuchs-Nationalspieler des
DFB stehen schon heute für
modernen Fußball“, heißt es in
einer DFB-Broschüre. „Sie sind
technisch versiert, flexibel in Angriff und Verteidigung und spielerisch kreativ. Solche Spielerpersönlichkeiten zu fördern, die
alle diese Attribute eines TopSpielers in sich vereinen, ist das
Ziel einer intensiven Trainingsarbeit.“
Falsche Versprechungen
Doch es gibt auch Probleme bei
der Nachwuchsarbeit in Deutschland. Zu diesem Urteil kamen
DFB-Trainer Uli Stielike und der
Coach (2) vom SC Freiburg,
Volker Finke. Zu großer Druck
aus dem Elternhaus, wachsender
Einfluss von Spielervermittlern (3)
und verfrühte Wechsel zu großen
Klubs – so lauten die Vorwürfe.
„Die Vorgehensweise der Spielerberater ist eine Katastrophe. Die
gehen zu 14-, 15-Jährigen und
erwecken im Elternhaus den Eindruck, dass der Junge auf jeden
Fall Profi wird. Das endet oftmals
in einem Drama“, sagt Finke.
„Dazu reißen sich die großen Vereine die Talente unter den Nagel (4),
obwohl es gerade bei den Klubs
mit europäischem Anspruch
kaum Durchlässigkeit in den
Profibereich gibt“, erklärt der
Trainer weiter. Von solchen
Verlockungen haben sich Mario
und Tim nicht beeindrucken
lassen. Sie wollen ihren Weg bei
ihren Klubs weitergehen.
Worterklärungen:
1 sportbetonte Schulen – spezielle
Schulen für Jugendliche, die Leistungssport treiben
2 der Coach (englisch) – der Trainer
3 Spielervermittler – Geschäftsleute,
die mit der Vermittlung von Spielern
Geld verdienen
4 sich jemanden unter den Nagel reißen
(Umgangssprache) – hier: jemanden
ohne Rücksicht an sich binden
TIPP 1/2004
9
S 10-13 Wir sind 15 Korr. 1
10.12.2003
14:26 Uhr
Seite 10
JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT
WIR SIND 15:
ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN
JUMA-SEITEN 10–11
Lena
und Alex
In JUMA stehen relativ
kurze Artikel über Lena
und Alex, die im Jahr 2003
beide 15 Jahre alt geworden sind. Hier ist eine
jeweils längere Fassung
dieser Texte. Auszüge
daraus wurden für JUMA
sprachlich und inhaltlich
leicht verändert.
Sparen für den Schüleraustausch
Ab 15 darf man in Deutschland
arbeiten. Lena nutzt das wie viele
andere Jugendliche, um ihr Taschengeld aufzubessern. In den
Sommerferien hat sie beim
Bäcker aus dem Nachbardorf
gearbeitet. Lena musste um kurz
vor 6 Uhr aufstehen und mit dem
Bus zur Arbeit fahren. In der
Backstube hat sie Berliner (1) mit
Marmelade gefüllt, Tabletts mit
Broten beladen und die Räume
gefegt. „Mittags war ich meistens
ziemlich k.o. (2)“, erzählt sie.
Das verdiente Geld spart Lena für
ihre Amerikareise. Die Eltern und
die Großeltern geben auch einen
Teil dazu – als Belohnung für
Lenas gute schulische Leistungen. Per Schüleraustausch geht
es in den nächsten Osterferien
nach Titusville in Florida.
Die freien Feriennachmittage
nutzte Lena für Fahrradtouren
und besuchte das Freibad. In der
zweiten Ferienhälfte fuhr sie mit
der Familie nach Schweden. Dort
lebt die Halbschwester (3) ihres
Vaters. Zwei Wochen waren
Lena, Bruder Lukas und die
Eltern auf Gotland. „Wir haben
surfen gelernt und ziemlich viel
Spaß gehabt“, erinnert sich Lena.
„Ein schöner Urlaub, obwohl es
dort ziemlich einsam war.“
Unfreiwilliger Krankenhausaufenthalt
Die Ferien endeten mit einer
bösen Überraschung. Lena musste mit einer Blinddarmentzündung ins Krankenhaus und wurde
operiert. Das ging zwar sehr
schnell, brachte Lenas Tagesablauf aber völlig durcheinander:
eine Woche keine Schule und
mehrere Wochen kein Saxophonunterricht, keine Orchesterproben, kein Judotraining.
Vor allem der Sport fehlt ihr sehr.
Lena ist seit Anfang des Jahres in
einem neuen Judo-Verein. Sie hat
jetzt den Blaugurt und trainiert
normalerweise dreimal in der
Woche. „Ich war in den letzten
Monaten oft auf Turnieren und
habe dort viel Erfahrung gesammelt“, erzählt sie. Auch mit dem
Trainieren von jüngeren Kindern
hat sie angefangen, muss aber im
Moment darauf verzichten. Ihre
Freundin Kathrin will sie gerne in
der Schulmannschaft haben.
Lena hofft darum, dass sie bald
wieder fit ist.
Schulisches und außerschulisches Engagement
Im Jugendorchester der Musikschule spielt Lena Saxophon.
10 TIPP 1/2004
Seit den Sommerferien geht Lena
in die 9. Klasse. „Die Ansprüche
sind enorm gestiegen“, findet sie.
S 10-13 Wir sind 15 Korr. 1
10.12.2003
14:26 Uhr
Seite 11
dreimal Judo in der Woche will
Lena nicht verzichten: „Meine
Eltern sollen froh sein, wenn ich
Sport treibe!“, findet sie. Das
gemeinsame Abendessen, zu
dem sich die Familie bisher traf,
fällt darum jetzt manchmal aus.
„Wir haben bisher immer so viel
in der Familie gemacht. Jetzt will
ich mich ein bisschen davon
lösen!“, sagt Lena.
Worterklärungen:
Zu Hause am eigenen Computer
Französisch steht als dritte
Fremdsprache auf ihrem neuen
Stundenplan, und zwar vier Stunden in der Woche. In den Nebenfächern geben die Lehrer regelmäßig Hausaufgaben auf. Dazu
kommen mündliche und schriftliche Tests. Auch bei den Schülern hat sich einiges verändert:
fünf haben die Klasse verlassen
und neun sind hinzugekommen.
Die Schülervertretung (SV), in der
Lena mitarbeitet, hat ein neues
Logo, einen Newsletter (4) und
eine eigene Homepage (5) im
Internet. „Diese Öffentlichkeitsarbeit war wichtig für uns“, sagt
Lena. Vorher wussten viele
Schüler gar nicht, was ihre Vertreter alles für sie machen. Mit zwei
Benefiz-Konzerten haben die
SV’er Geld für die neue Schulcafeteria verdient, die zur Hälfte
aus Spenden finanziert werden
muss.
Einen großen Wunsch hat sich
Lena im Frühjahr erfüllt: Sie hat
sich von ihren Ersparnissen einen
eigenen Computer gekauft. An
der eigenen Homepage bauen,
chatten (6) und E-Mails (7) schreiben – das kann sie jetzt, ohne
dass Bruder oder Vater an das
Gerät wollen. Computerspiele
findet sie nicht mehr so interessant. „Ich spiele manchmal noch
abends zur Entspannung
,Sims‘, aber meistens nur kurz“,
berichtet Lena.
1 der Berliner – hier: mit Marmelade
gefülltes Gebäck
2 k.o. (Abkürzung im Englischen:
knock out) – erschöpft
3 die Halbschwester – Schwester, mit der
man einen Elternteil gemeinsam hat
(vgl. Halbbruder)
4 der Newsletter (englisch) – das Infoblatt
5 die Homepage (englisch) – die Startseite
eines Internet-Auftritts
6 Chatten (aus dem Englischen) –
über Tastatur und Bildschirm im Internet
miteinander kommunizieren
7 die E-Mail (aus dem Englischen) –
elektronisch übertragene Post
Emanzipation von
den Eltern
Modisch hat Lena ihren Stil
gefunden: „Sportlich schick.“
Manchmal gibt es noch Diskussionen mit den Eltern darüber.
„Heute tragen Jungen und
Mädchen manchmal gleiche
Klamotten. Das wollen sie nicht
einsehen!“, sagt sie, „aber ich
bin kein Model.“
Auch das Bringen und Abholen
mit dem Auto ist manchmal ein
Streitpunkt. In Lenas Dorf gibt es
kaum Angebote für Jugendliche.
Busse fahren höchstens zweimal
in der Stunde in die Stadt,
abends noch seltener. Doch auf
Mit dem Surfbrett auf der schwedischen
Insel Gotland
TIPP 1/2004
11
S 10-13 Wir sind 15 Korr. 1
10.12.2003
14:26 Uhr
Seite 12
Schon mit 15 darf
Alex auf dem gebrauchten Motorrad Probe sitzen,
das seine Mutter
ihm zum 16. Geburtstag schenken
wird.
Abwechslung vom Alltag
Alltag eines Schülers: Das bedeutet für Alex Schule, Hausaufgaben und Freizeit. Da freut man
sich auf eine Abwechslung! Im
Frühjahr gab es einen Austausch
mit der Partnerschule in Chauny,
Frankreich. Die deutschen
Schüler waren an zwei Tagen im
französischen Unterricht. In
Mathematik hat Alex das meiste
verstanden. „In den anderen
Fächern war es schwierig“, gibt
er zu. 10 Tage hat er in einer französischen Familie gewohnt.
Seine Gastgeber haben ihm die
Stadt und die Umgebung gezeigt:
„Der Ausflug nach Paris war am
besten!“ Die französischen
Schüler waren vorher in Bergheim. „Ich wollte unserem Gast
auch meine Stadt und die Umgebung zeigen“, sagt Alex, „aber
er wollte lieber am PC sitzen und
spielen.“
Mit seinem letzten Zeugnis war
Alex zufrieden. Er hatte einen
Notendurchschnitt von 2,8. „Für
mich ist das gar nicht schlecht.“
In den meisten Nebenfächern
12 TIPP 1/2004
stand er 2. In den beiden Fremdsprachen hatte er eine 4. „Irgendwie muss ich anders dafür lernen“, überlegt Alex. Wie, weiß er
allerdings noch nicht.
Jetzt geht Alex in die 10. Klasse.
Im neuen Schuljahr hat er einige
andere Lehrer. Sein Kommentar:
„Ich habe Glück gehabt. Gute
Lehrer sind geblieben, schlechte
sind gegangen.“ In seiner Klasse
sind 14 Mädchen und 12 Jungen.
Mit einigen versteht er sich ganz
gut, mit anderen weniger. Und die
Mädchen? „Das Verhältnis hat
sich entspannt.“
Freunde, die weiter weg wohnen,
besucht er am Wochenende.
Gutes Verhältnis zur Mutter
Seit einem Dreivierteljahr geht
Alex montags und freitags eine
Stunde zum Wing Tsun, einer
chinesischen Kampfsportart.
Man muss 12 Schülergrade
schaffen, um Meister zu werden.
Die erste Prüfung nach einem
halben Jahr hat er geschafft.
„Kampfsport ist mein Ding“,
meint er. Schwimmen geht Alex
dagegen gar nicht mehr.
Seit einiger Zeit gehört ein Tier
zur Familie: Bella, ein Berner
Sennenhund. Alle gehen abwechselnd mit ihm Gassi (1). Um
das Fressen kümmert sich Alex’
Mutter. Sie kümmert sich auch
um alles andere im Haushalt.
Mittags gibt es ein warmes
Essen. Dazu trifft sich die ganze
Familie. Anschließend räumt
Alex’ Mutter die Küche auf. „Sie
macht das lieber selbst, auch
wenn ich helfen will“, erklärt Alex.
Die wenigsten Jungen haben eine
feste Freundin. Auch Alex selbst
ist solo. Darum hat die Tanzstunde noch ein bisschen Zeit, meint
er. Auf Partys wird sowieso nicht
getanzt: „Da setzt man sich
gemütlich hin, quatscht und hört
Musik.“
Im allgemeinen kommt Alex gut
mit seiner Mutter aus. „Wenn ich
mich mal mit ihr streite, habe ich
später ein schlechtes Gewissen.“
Meistens geht es dabei um Kleinigkeiten. Öfter gibt es Ärger mit
der 14-jährigen Schwester Annemarie. Wie muss man mit dem
Hund umgehen, wer darf das
Telefon länger haben, wie behandelt man Hannah, die kleine
Schwester? Das sind die typischen Streitfragen.
Die meisten Freunde kommen
nicht aus Alex’ Klasse. Er trifft
sich mit ihnen nachmittags auf
dem Sportplatz. Dort spielen sie
Basketball oder Fußball.
Modisch hat Alex genaue Vorstellungen: Vor allem bequem
müssen die Sachen sein. Die
Jeans nicht zu eng und nicht zu
weit, mit großen Taschen:
S 10-13 Wir sind 15 Korr. 1
10.12.2003
„Die brauche ich für meinen
ganzen Krimskrams!“ Große
Markenlogos auf T-Shirts und
Pullovern sind nicht erwünscht.
Die Schuhe sollten keine „fetten
Teile“ sein, die man mit Schaumstoff auspolstern muss.
Seine Klamotten (2) muss Alex
nicht selbst bezahlen. Seine
Mutter bringt ihm manchmal
T-Shirts mit. Bei Sweatshirts,
Hosen und Schuhen kommt Alex
mit zum Einkaufen. „Meine
Läden sind in Köln. Hier in Bergheim bekommt man nichts Besonderes“, sagt er.
Pläne für das nächste Jahr
Seit kurzem hat Alex einen Plan,
der für einige Diskussionen
sorgte: Er will den Führerschein
A1 machen. Damit kann man
Motorräder mit 125 ccm und
80 km/h Höchstgeschwindigkeit
fahren. Den Führerschein will
Alex Mutter bezahlen, wenn er
nicht zu rauchen anfängt.
Allerdings wünscht er sich ein
sportliches Motorrad, das man
14:26 Uhr
Seite 13
auch schneller machen kann.
„Das kann ich auch noch fahren,
wenn ich 18 bin“, meint Alex. Er
hat seiner Mutter einen Prospekt
von der Maschine gezeigt. Die
dachte bis dahin, er wünscht sich
einen Roller. Sie hat sich die Unterlagen fünf Minuten angeguckt
und gesagt: „Jetzt müssen wir
reden.“ Denn ihr Mann, Alex Vater, ist Ostern 2000 mit einem
Motorrad tödlich verunglückt.
Alex hat seine Mutter überzeugt.
Allerdings gibt es Bedingungen:
Die schulischen Leistungen
müssen gut sein. Alex darf nicht
an der Maschine herumfummeln,
um sie schneller zu machen. Er
darf nicht auf der Autobahn fahren und muss immer Schutzkleidung tragen. Warum es unbedingt eine Rennmaschine sein
muss? „Ich fahre auch mit dem
Fahrrad und auf Skiern gern
schnell – ich brauche den Kick (3)!“
Worterklärungen :
1 Gassi gehen – den Hund ausführen
2 die Klamotten (umgangssprachlich) –
die Anziehsachen
3 der Kick – der Nervenkitzel
Seit kurzem
gehört der
Berner
Sennenhund
Bella zur
Familie.
P
PRAXIS
MACH MIT!
Wie setzen Sie die jeweils kürzere
bzw. längere Fassung (oder beide)
von „Wir sind 15“ in JUMA und in
TIPP in Ihrem Unterricht ein?
• Lassen Sie ihre Schüler unterschiedliche Sätze in den Texten
herausfinden?
• Machen sie weitere Worterklärungen?
• Schreiben Ihre Schüler eine
dritte Fassung von „Wir sind 15“?
• Benutzen sie dazu die „Steckbriefe“ in JUMA?
• Zerschneiden Sie den Text und
Ihre Schüler fügen einzelne
Passagen an richtiger Stelle ein?
• Schlagen sie weitere Fotomotive
mit Lena und Alex für JUMA
und/oder TIPP vor?
• Schreiben sie andere Zwischenüberschriften und/oder Überschriften für die Artikel?
Oder haben Sie ganz andere Ideen
für die Textbearbeitung von „Wir
sind 15“? Probieren Sie unsere
und/oder Ihre Ideen aus und
schicken Sie die Beschreibung
des Stundenverlaufs (vielleicht mit
Schülerarbeiten und/oder Fotos)
an folgende Adresse:
Redaktion JUMA/TIPP
Stichwort: Wir sind 15
Frankfurter Straße 40
D-51065 Köln
E-Mail: [email protected]
TIPP veröffentlicht die besten
Beiträge und bedankt sich bei den
Einsendern mit Materialien für den
Deutschunterricht. Einsendeschluss ist der 30.11.2004. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen.
TIPP 1/2004
13
S 14-15 Körpersprache Korr. 1
10.12.2003
14:39 Uhr
Seite 14
JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 12–16
Mach mit!
Die Schüler erstellen eine
Liste von Handzeichen und
ihrer Bedeutung in ihrem
Land: Sie fotografieren oder
zeichnen die Handzeichen
und schreiben die Bedeutung daneben. Der Lehrer
schickt eine Auswahl
an die …
Redaktion JUMA/TIPP
Stichwort: Handzeichen
Frankfurter Straße 40
D-51065 Köln
… und/oder er schreibt der
Redaktion, wie er das Thema
„Körpersprache“ in seinem
Unterricht behandelt.
Die TIPP-Redaktion honoriert jeden veröffentlichten
Beitrag mit dem Buch
„Alles über Körpersprache.
Sich selbst und andere
besser verstehen“ (siehe
TIPP-Seite 17).
Einsendeschluss ist der
30.11.2004. Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen.
14 TIPP 1/2004
Was für ein Typ?
Vorbereitung
Die Schüler informieren sich über Körpersprache
Die Schüler lesen den JUMA-Artikel „Was für ein Typ?“ (JUMA-Seiten
12–16) und „Der Körper und seine Sprache“ in TIPP (TIPP-Seiten 16–17)
gemeinsam in der Klasse oder allein zu Hause. Danach bilden sie Kleingruppen. Der Lehrer gibt jeder Gruppe eine Kopie der TIPP-Seite 15.
Durchführung
Die Schüler erkennen und erläutern Handzeichen
Gemeinsam beantworten die Schüler in ihren Kleingruppen die Frage
auf der Kopiervorlage. Lösungen für den Lehrer:
1. Du bist verrückt!
2. Ich drücke dir die Daumen!
(Ich wünsche dir Erfolg/Glück!)
3. Halt! Bis hierhin und nicht weiter!
4. Mach das nicht!
5. Ich bin müde!
6. Wie bitte?
7. Sieg!
8. Bitte Ruhe!
9. Alles in Ordnung!
10. Das ist super!
11. Ich höre aufmerksam zu!
12. Ohren spitzen,
Mund halten!
Alle Antworten werden an die Tafel geschrieben (einschließlich möglicher abweichender Bedeutungen im eigenen Land). Ein Schüler
wiederholt jeweils die entsprechenden Handzeichen.
Anschließend lösen die Schüler die Aufgabe auf der Kopiervorlage und
sie stellen ihre Ergebnisse den anderen Gruppen vor.
10.12.2003
14:39 Uhr
Seite 15
Eine Frage und zwei Aufgaben
Die Handzeichen unten haben in Deutschland eine bestimmte Bedeutung. Welche?
Macht eine Liste von Handzeichen aus eurem Land und sagt, welche Bedeutung sie haben!
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Fotos: Martin Kroll
WAS FÜR EIN TYP?
KOPIERVORLAGE
S 14-15 Körpersprache Korr. 1
TIPP 1/2004
15
S 16-17
Körper Text Korr. 1
10.12.2003
14:46 Uhr
Seite 16
JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT
WAS FÜR EIN TYP? ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 12–16
Der Körper und seine Sprache
Kirsten Strüver, 37,
Dozentin an der Volkshochschule und Trainerin
für Körpersprache, über
Mimik, Gestik und
Körperhaltung
Verhalten, Arm- und Beinhaltung,
Ausdruck der Augen, Mundwinkel oder Hände verraten unsere
Gedanken, Ängste und Begierden – sie zeigen unser Seelenleben. Auch die Körperfülle, Kleidung, Stimme, Frisur und Details
des Gesichts sind Informationsquellen, aus denen man auf
Charaktereigenschaften oder auf
Stimmungen schließen kann.
Was gehört alles zur Körpersprache und wie deutet man sie
richtig bzw. wie setzt man sie
richtig ein?
Statische und dynamische
Zeichen
Zur Körpersprache gehören
• die Körperhaltung
• die Mimik (Gesichtszeichen)
• die Gestik (die Handzeichen)
16 TIPP 1/2004
Sie enthalten jeweils statische
und dynamische Zeichen. Die
statischen Zeichen sind unter
anderem die Nasenform, die
Augenform, die Form der Finger
und Fingernägel usw. So kann
die Form einer Nase und damit
der Gesichtsausdruck auf uns
sympathisch wirken – oder nicht
(daher die Redewendung „deine
Nase passt mir nicht“). Ein dynamisches Zeichen ist zum Beispiel
die Art unserer Bewegung, etwa
die Art zu gehen.
Einen Teil der Körpersprache
können wir nicht erlernen. Er ist
angeboren und hat auf der
ganzen Welt die gleiche Bedeutung. So steht das Hochziehen
der Mundwinkel für „Fröhlichkeit“
und das Herunterhängen der
Mundwinkel für „Traurigkeit“.
Den anderen Teil der Körpersprache haben wir durch Nachahmung erlernt. Dazu gehört unter anderem die Gestik (siehe die
Handzeichen auf den TIPPSeiten 14–15). Man kann sie trainieren, zum Beispiel das Lächeln
bei Verkaufsgesprächen. Allerdings haben sie nicht in jeder
Kultur die gleiche Bedeutung
(siehe „kulturelle Unterschiede“).
Wenn wir mit Worten etwas
sagen, müssen unsere Worte mit
unserer Körpersprache übereinstimmen. Sonst sind sie unglaubhaft. Ein Beispiel: Ein Schüler
steht in der Klasse und soll ein
Gedicht aufsagen. Er hat es aber
nicht gut gelernt. Er möchte am
liebsten im Erdboden versinken,
zieht den Kopf ein und wird rot
im Gesicht. Sein Körper spricht!
Wenn er in dieser Situation sagen
würde „gut, dass ich drankomme, denn ich habe das Gedicht
gelernt“, würde es ihm niemand
glauben oder man würde seine
Worte für Ironie halten. Es kommt
also nicht nur darauf an, was
jemand sagt, sondern auch wie
er es sagt. Unbewusste Signale
des Körpers geben oft mehr preis
als Worte.
Körpersprache sollte man nicht
werten. Er gibt keine „gute“ oder
„schlechte“ Körpersprache.
Außerdem muss man jede einzel-
Ausdruck der Gefühle
Die Körpersprache dient dazu,
Freude, Zorn, Zuneigung oder
Widerwillen zum Ausdruck zu
bringen. Sie drückt unsere Gefühle aus, wobei es uns schwer
fällt, unsere Gefühle zu verbergen.
Gestik
Körper Text Korr. 1
10.12.2003
Körperhaltung
ne körpersprachliche Darstellung
immer im Zusammenhang sehen.
Es gibt kulturelle Unterschiede,
Unterschiede zwischen Mann
und Frau, Erwachsenen und
Kindern, Unterschiede, die sich
aus sozialem Status und Rollenverhalten einer Person erklären
oder nur im Kontext zu verstehen
sind. Jedes einzelne Bild der
Darstellung ist wie ein Wort in einem Satz. Erst der ganze Satz
führt zu einer Aussage. Ein Beispiel: Ein Schüler verschränkt
während eines Lehrervortrags
die Arme vor der Brust. Das zeigt:
Er hört aufmerksam und gelassen
zu. Wird er dagegen vom Lehrer
wegen nicht gemachter Hausaufgaben zur Rede gestellt,
handelt es sich dabei um eine
Abwehr- und Schutzhaltung.
Kulturelle Unterschiede
Eine unüberlegte Gestik kann zu
Missverständnissen führen, denn
sie bedeutet nicht in jeder Kultur
das Gleiche. In Deutschland
begrüßen wir zum Beispiel
jemanden, indem wir ihm die
14:46 Uhr
Seite 17
Hand schütteln und dabei in die
Augen sehen. In Japan ist es
dagegen eine Beleidigung,
jemandem bei der Begrüßung in
die Augen zu sehen – man schaut
vielmehr auf einen Punkt unterhalb des Halses und oberhalb der
Brust. An deutschen Schulen
wird gerne ein Handzeichen
verwendet, das „Ohren spitzen,
Mund halten“ bedeutet. In Italien
bedeutet dieses Zeichen dagegen „seinem Ehemann Hörner
aufsetzen“ (ihn betrügen); in der
Türkei steht es für eine politische
Gruppierung (siehe „Mach mit!“,
TIPP-Seite 14).
Der Kampf ums Revier bedeutet
immer einen Kraftaufwand. Unser
Herz schlägt schneller, unsere
Hände zittern und unsere Knie
werden weich. Eventuell bekommen wir keinen Ton heraus
oder unsere Stimme zittert – alles
Beispiele für bewusste oder unbewusste Körpersprache.
Fotos: Martin Krolll
S 16-17
Platzanspruch
und Revierverteidigung
Zur Körpersprache gehört auch
der Körpergeruch. Körpergerüche nehmen wir meist unterbewusst wahr. Nicht jeder Körpergeruch eines Menschen (der
durch Parfüm, Rasierwasser o.ä.
verstärkt oder beeinflusst werden
kann) ist uns angenehm. Daher
die Redewendung „Ich kann dich
nicht riechen (= ich kann dich
nicht leiden)!“
Tiere benutzen Duftstoffe zur
Revierfestlegung – sie markieren
damit ihr Revier. Auch Menschen
haben ihre Reviere. Wir nehmen
immer den gleichen Platz ein,
auch in der Schule, und mögen
es gar nicht, wenn ein anderer
Schüler auf unserem Platz sitzt.
Das zeigen wir zum Beispiel
durch die Art, wie wir unseren
Platz einnehmen.
Mimik
Literatur
Samy Molcho,
Thomas Klinger (Illustrationen)
Alles über Körpersprache.
Sich selbst und andere besser
verstehen.
Goldmann Verlag
Neumarkter Straße 28
D-81673 München
www.randomhouse.de/
goldmann
TIPP 1/2004
17
S 18-19 Körper Beisp. Korr.1
10.12.2003
14:49 Uhr
Seite 18
JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT
ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 12-–16
Offen oder verschlossen?
Der Berliner Abiturient Fabian, 19, zeigt typische Körperhaltungen.
Expertin Kirsten Strüver kommentiert.
Hände hinter dem Rücken
verschränken
Hände in die Seiten
stemmen
Nach vorn gebeugt und
Hände auf den Oberschenkeln
Diese Körperhaltung wird
auch „Hinterhalt“ genannt.
Man steht mit auseinander
gestellten Füßen und hat
die Hände auf dem Rücken
verschränkt. Das spricht
dafür, dass man etwas zu
verbergen hat. Es kann
auch etwas in unseren
Händen sein, das wir nicht
zeigen wollen.
Wenn wir mit beiden Füßen
fest auf dem Boden stehen
und dabei die Hände fest
in die Seiten oberhalb der
Hüften stemmen, erscheinen wir unserem Gegenüber als angriffslustig.
Wir selbst dagegen wollen
nicht angreifbar sein –
„Angriff ist die beste Verteidigung!“
Eine Körperhaltung mit
starker Dynamik und voller
Schwung. Sie spricht für sehr
viel Energie. Fabian sieht aus,
als wolle er sagen: „Komm,
lass uns was unternehmen!“
Man kann sicher davon ausgehen, dass er schon ein
Ziel im Auge hat und genau
weiß, wie er es erreichen
kann.
18 TIPP 1/2004
S 18-19 Körper Beisp. Korr.1
10.12.2003
14:49 Uhr
Seite 19
P
PRAXIS
Bewusste Körpersprache und ihre Wirkung
Fotos: Martin Kroll
Jeweils zwei Schüler sitzen sich gegenüber. Im Wechsel nehmen
beide nacheinander jeweils eine Körperhaltung ein, mit der etwas
ausgedrückt werden soll. Wie wirkt die jeweilige Körperhaltung auf
den Partner und stimmt das mit ihrer Absicht überein?
Sich an einer Wand
anlehnen
Dynamische
Körperhaltung
Geschlossene
Körperhaltung
An einer Wand – oder
sonst wo – angelehnt
wirken wir instabil und
machen einen unsicheren
Eindruck. Möglich ist,
dass wir einfach nur
müde sind und uns
abstützen müssen;
vielleicht drücken wir auf
diese Weise aber auch
Langeweile aus.
Die linke Hand in der
Hosentasche und in der
rechten Hand zum Beispiel
einen Stift – so wirkt man
dynamisch und tatkräftig,
so als wenn wir etwas bewegen wollen. Eine beliebte
Haltung von Politikern, die
Körpersprache bewusst
einsetzen und sich dabei
sogar beraten lassen.
Fabian steht mit beiden
Füßen fest auf dem Boden.
Seine Arme sind vor der
Brust verschränkt; auch die
Beine sind verschränkt. Er
wirkt verschlossen und gibt
damit zu verstehen, dass er
nichts und niemanden an
sich heranlassen will. Vielleicht muss er aber auch
viele Neuigkeiten verdauen.
TIPP 1/2004
19
S 20-21 Bumerang Korr. 1
10.12.2003
14:55 Uhr
Seite 20
JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DER JUMA-SEITE 25
Ein Bumerang fliegt
selten allein
Anfänger
Wortschatzarbeit
Die Schüler sehen sich die Fotos auf der JUMA-Seite 25 an und sie lesen
die Überschrift des Artikels. Dann verteilt der Lehrer Kopien der TIPPSeite 21 an Kleingruppen, die die Schüler gebildet haben. Gemeinsam
überlegen die Schüler in ihren Gruppen, um welche Länder es sich auf
der Kopiervorlage handelt und welche Form jedes einzelne Land hat.
Lösungen und Beispiele (in Klammern): 1. Italien (ein Stiefel), 2. Island
(eine Ente), 3. Norwegen, Schweden, Finnland (ein Bär), 4. Thailand (ein
Elefantenkopf), 5. Kroatien (ein Bumerang).
In einem Atlas benennen sie die Formen weiterer Länder (Gebiete, Städte, Inseln usw.) und zeichnen grob die Umrisse. Einer legt sie als Rätsel
einer Partnergruppe vor („Welche Form hat ...?“). Einzelne Ergebnisse
werden der Klasse vorgestellt.
Foto: Jörg-Manfred Unger
Mittelstufe
Lehrerinnen und Lehrer aus Zagreb,
Kroatien. Ihr Land hat die Umrisse
eines Bumerangs.
20 TIPP 1/2004
Frage- und Antwortspiel
Die Schüler lesen den JUMA-Artikel „Ein Bumerang fliegt selten allein“.
Anschließend setzen sie sich zu zweit zusammen. Abwechselnd stellen
die Schüler eine Frage zum Text (oder zu anderen JUMA-Texten) – und
beantworten sie (nach dem Bumerangprinzip) selbst! Der jeweils andere Schüler achtet auf die richtige Fragestellung und auf die sprachlich
und inhaltlich korrekte Antwort. Notfalls korrigiert bzw. hilft er.
KOPIERVORLAGE
S 20-21 Bumerang Korr. 1
10.12.2003
14:55 Uhr
Seite 21
Fragen
Welche Länder sind auf dieser Seite dargestellt und welche Formen
haben sie?
2
1
3
5
Zeichnungen: Nikos Fragidakis
EIN BUMERANG FLIEGT SELTEN ALLEIN
4
TIPP 1/2004
21
S 22-23 Beuys Korr. 1
10.12.2003
15:04 Uhr
Seite 22
JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT
AUT
„DENKEN, REDEN, MACHEN!“ ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 32–33
Austausch von Ideen
HEN
TEX
TISC
HER
T
Kommunikation mit Joseph Beuys
Verständigung per Telefon
„Kommunikation: Verständigung,
(wechselseitige) Mitteilung“.
So wird im Duden erklärt, was
Kommunikation bedeutet. Man
könnte es noch mit weiteren
Worten umschreiben: miteinander reden, einander schreiben,
sich streiten ...
Für Joseph Beuys war es besonders wichtig, mit anderen Menschen zu reden. Um ein Gespräch zu beginnen, nutzte er
auch seine Kunstwerke. Sie
zeigen, was er mitteilen oder
worüber er reden möchte.
Ein Hilfsmittel, um miteinander zu
reden, ist das Telefon. Dieses
Kommunikationsmittel gibt es in
verschiedenen Kunstwerken von
Beuys. Das „Erdtelephon“ und
das „Telephon S.....E“ sind zwei
Beispiele.
Das „Erdtelephon“ ist noch ein
richtiges, wenn auch für uns
heute altertümlich wirkendes Telefon. Das „Telephon S... .E“ hat
Joseph Beuys aus alten, gefundenen Materialien zusammengebaut. Es sind zwei Blechdosen,
die mit einer Schnur verbunden
sind. Man kann auch mit diesem
Telefon wirklich miteinander
reden, indem ein Partner in die
eine Blechdose hinein spricht,
während ein anderer die zweite
Dose an sein Ohr hält. Die
Schnur, die dabei stramm gespannt sein muss, überträgt die
Schallwellen des Gesprochenen,
so dass man es in der zweiten
Dose hören kann. Joseph Beuys
hat also ein einfaches, aber
funktionierendes Telefon gebaut.
P
PRAXIS
DAS „TELEPHON S..... E“
IN DER DEUTSCHSTUNDE
Jeweils 2 Schüler bauen ein
„Telephon S....E“ (siehe „Verständigung per Telefon“ und
„Gedankenaustausch“) und
kommunizieren damit auf Deutsch. Der Lehrer und die Klasse geben die
Themen vor, z.B. „Verabredung“, „Streitgespräch“ oder „Tratsch“. Jeder
Vorschlag, jeder Gedanke, jedes Argument und jede Idee wird notiert. Am
Ende wird gezählt: Das Schülerpaar mit den meisten Vorschlägen, Gedanken, Argumenten und Ideen führt sein Gespäch mit Hilfe der Notizen noch
einmal vor der Klasse.
22 TIPP 1/2004
Senden und empfangen
Auf die eine Dose hat er noch ein
Kreuz oder Pluszeichen gemalt.
In der Mathematik bedeutet das
Pluszeichen, dass aus zwei oder
mehr Zahlen, eine größere wird,
wenn man sie zusammenzählt.
Das +-Zeichen bedeutet für
Beuys, dass man Gedanken und
Ideen austauscht und zu seinen
Ideen andere hinzufügt, ähnlich
wie bei der Addition in der Mathematik.
Der Titel des Werkes mit dem
umgedrehten E betont einen
Aspekt, der bereits in der Definition des Duden genannt wurde:
das Wechselseitige der Verständigung. Dass immer mindestens
zwei zu einem Gespräch gehören, zeigt Beuys durch die
Abkürzungen S für Sender und
E für Empfänger. Das E hat Beuys
noch umgedreht, so dass die drei
Querstriche des Buchstabens auf
das S zeigen. Der Empfänger
wendet sich dem Sender zu.
Es ist netter und vor allem höflicher, wenn man sich beim
Reden anschaut, als wenn man
sich den Rücken zukehrt. Das
fand auch Joseph Beuys.
Senden und empfangen sind
zwei wichtige Worte für ihn.
Auch das Telefon funktioniert nur,
wenn zwei Menschen daran
beteiligt sind. Sie können dann
abwechselnd senden und empfangen. Mit diesen Kunstwerken
wollte Joseph Beuys anregen,
S 22-23 Beuys Korr. 1
10.12.2003
15:04 Uhr
Seite 23
Das Kunstwerk
„Erdtelefon“
zeigt einTelefon
wie man es in
Deutschland vor
über 40 Jahren
hatte.
Auf dem Umschlag des
Katalogs der Ausstellung
„Denken, Reden,
Machen!“ ist die „CapriBatterie“ abgebildet.
Fotos (5): VG Bild-Kunst, Bonn 2003
Eine Zuckerwürfelpackung, mit Zeichen und
Buchstaben bedruckt,
wurde zu „Hasenzucker“ .
mit ihm zu reden, aber auch
untereinander. Wer Ideen austauscht, bekommt vielleicht viel
mehr neue Ideen, als wenn er nur
alleine darüber nachdenkt.
Den Austausch von Ideen versucht Joseph Beuys auch mit
anderen Kunstwerken wie Collagen und Zeichnungen anzuregen.
Er verwendete Briefumschläge,
Linienblätter aus Briefblöcken,
Schreibblätter und vieles mehr,
was für einen Austausch geeignet
sein kann und dafür auch verwendet wird.
Aus: Denken, Reden, Machen! Joseph Beuys für Kinder
und Jugendliche, © Stiftung Museum Schloss Moyland
Der „Pflasterstein“ ist ein mit
dem Namen Joseph Beuys
gestempelter Basaltstein.
„Gib mir Honig“ – der Blechbehälter mit Deckel und einem
Draht zum Tragen wirkt wie
eine Batterie, in der Kraftreserven lagern.
TIPP 1/2004
23
S 24-25 Beuys Bio Korr. 1
10.12.2003
15:10 Uhr
Seite 24
JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT
ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 32–33
AUT
HEN
TEX
Joseph Beuys –
die Lebensgeschichte
Kindheit und Jugend
Deutschland hatte 1939 den
2. Weltkrieg begonnen. Joseph
Beuys wurde zum Bordfunker für
Flugzeuge ausgebildet. Insgesamt erlitt er während des
Krieges fünf Verletzungen, einige
davon waren so schwer, dass sie
ihm für den Rest seines Lebens
Schwierigkeiten bereiteten.
Berufung zum Bildhauer
Nach dem Krieg kehrte er
zunächst zu seinen Eltern nach
Kleve-Rindern zurück. Er lernte
einige ältere Künstler aus Kleve
kennen. Diese bestärkten Joseph
Beuys, seine künstlerische Neigung weiter zu verfolgen und auf
das Medizinstudium zu verzichten. Er entschied sich, Bildhauer
zu werden. Sein erster Lehrer an
der Kunstakademie in Düsseldorf
wurde Ewald Mataré. Nach dem
Krieg lernten Joseph Beuys und
Lange Jahre Wirkungsstätte des Künsters: die Kunstakademie Düsseldorf
24 TIPP 1/2004
HER
T
Foto: Hubertus Neuerburg, Kunstakademie Düsseldorf
Joseph Beuys wurde am 12. Mai
1921 in Krefeld geboren. Seine
Kindheit und Jugend verbrachte
er in Rindern bei Kleve am Niederrhein. Der Vater betrieb eine
Mehl- und Futtermittelhandlung.
Seine Eltern waren katholisch
und erzogen ihren Sohn streng in
diesem Glauben. Joseph Beuys
ist in Kleve auf das Gymnasium
gegangen und hat dort einiges an
Unfug angestellt. Einmal fuhr er
beispielsweise mit dem Fahrrad
die Treppen im Schulgebäude
herunter. Solche Streiche machten ihn schon damals berühmt
bei Mitschülern und Lehrern.
Als Schüler war er besonders gut
in den Fächern Biologie, Chemie
und Physik. Eigentlich hatte
Joseph Beuys sich überlegt,
Medizin zu studieren.
1941 ging er zum Militärdienst.
TISC
die beiden Brüder Hans und
Franz Joseph van der Grinten
sich bei ihrem Englischlehrer
in Kleve kennen. Sie blieben
lebenslang Freunde. Die Brüder
van der Grinten haben für Joseph
Beuys in ihrem Kranenburger
Elternhaus seine erste Einzelausstellung organisiert. Von
ihrem bescheidenen Taschengeld kauften sie seine Bilder.
Nach Abschluss seines Kunststudiums konnte Joseph Beuys
zunächst nur sehr schlecht von
seiner Arbeit als Künstler leben.
Dadurch und auch durch weitere
Enttäuschungen wurde er sehr
traurig, so dass er schließlich gar
nicht mehr arbeiten konnte. Seine
Freunde, die Brüder van der
Grinten, luden ihn ein, auf dem
elterlichen Bauernhof zu leben.
Im Sommer 1957 half Joseph
Beuys bei der Arbeit auf dem Feld
und hierdurch gelang es ihm, von
seinen traurigen Gedanken wegzukommen. Nach und nach ging
es ihm besser. 1958 lernte er seine Frau Eva kennen, die er 1959
S 24-25 Beuys Bio Korr. 1
10.12.2003
15:10 Uhr
Seite 25
denten gleichzeitig als Schüler
hatte. Er zog mit seiner Familie
von Kleve nach Düsseldorf. Dort
hat er bis zu seinem Tod 1986 gelebt.
Ab 1961 machte Joseph Beuys
allein und mit Freunden zusammen viele Aufsehen erregende
Aktionen. Diese waren für viele
Menschen sehr verwirrend, weil
Foto: dpa
Fotos (2): © Stiftung Museum Schloss Moyland
Joseph Beuys mit Filzhut.
Er war das Markenzeichen
des Künstlers und diente
ursprünglich zum Schutz
einer Kopfverletzung aus
dem Krieg.
Ein Besucher der Basler Kunstmesse „Art 34“ steht vor einem Schriftzug, den
ein unbekannter Anhänger von Joseph Beuys an einen Zaun gemalt hat.
heiratete. Zusammen bekamen
sie zwei Kinder: Wenzel wurde
1961 geboren und Jessica 1963.
Ab 1961 arbeitete Joseph Beuys
an der Kunstakademie in Düsseldorf als Professor für Bildhauerei.
Das Unterrichten und das Gespräch mit jungen Menschen, die
bei ihm studierten, waren Beuys
immer sehr wichtig. Als Lehrer
war Beuys so beliebt, dass er
zeitweise mehrere Hundert Stu-
sie die vielen Zeichen und neuen
Ideen von Joseph Beuys nicht
verstanden. Eine der bekanntesten Aktionen nannte Beuys „Wie
man dem toten Hasen die Bilder
erklärt“. Dabei trug er tatsächlich
einen toten Hasen auf dem Arm.
Durchbruch zum Weltruhm
Joseph Beuys hat viel über die
Menschen, ihre Fähigkeiten, die
Das Wasserschloss Moyland am
Niederrhein wurde zum Joseph-BeuysMuseum.
Verbesserung der Gesellschaft
und über die Kunst nachgedacht. Diese Gedanken wollte
er den Menschen näher bringen
und vor allem wollte er erreichen,
dass die Menschen selbst nachdenken – über sich selbst und
auch über die Kunst. Das hat
viele Menschen sehr begeistert,
andere waren verärgert.
Mit jeder Aktion wurde Beuys
bekannter; immer öfter wurden
seine Kunstwerke auf großen
Ausstellungen gezeigt. Während
seines gesamten Lebens interessierte sich Beuys für die Natur
und die in ihr ablaufenden Prozesse. Nicht nur der Mensch war
für Beuys interessant, sondern
auch Pflanzen und Tiere. Bienen
und ihre Honigproduktion waren
besonders wichtig für ihn. Er
hatte kurz vor seinem Tod noch
vor, in Italien einen großen Park
mit Gehölzen anzupflanzen, die
vom Aussterben bedroht sind.
Die künstlerische Arbeit von
Joseph Beuys wurde so wichtig,
dass er heute als einer der
bedeutendsten Künstler des
20. Jahrhunderts gilt.
Aus: Denken, Reden, Machen! Joseph Beuys für Kinder
und Jugendliche, © Stiftung Museum Schloss Moyland
TIPP 1/2004
25
S 26-27 Ostereier Korr. 1
10.12.2003
15:14 Uhr
Seite 26
JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 17 UND 40
Versteck-Spiel
Vorbereitung
Die Schüler lesen die JUMA-Artikel „Wie feierst du Ostern?“ und
„Versteck-Spiel“ (JUMA-Seiten 17 und 40). Der Lehrer kopiert die TIPPSeite 27 und schneidet die „Ostereier“ aus – sie zirkulieren als Beispiele
für die Lösung der Aufgabe in der Klasse.
Die Schüler schreiben in das leere „Ei“ (bitte für jeden Schüler einmal
kopieren) Fragen und Aufgaben (z.B. zum aktuellen JUMA). Der Lehrer
sammelt alle „Eier“ ein. Er (oder ein Schüler) versteckt sie vor der nächsten Deutschstunde im Klassenzimmer.
Durchführung
Foto: autostadt GmbH
Die Schüler suchen jeweils zu zweit diese „Ostereier“ im Klassenzimmer
(einschließlich der Beispiel-„Ostereier“ auf der Kopiervorlage). Sobald
jemand ein „Ei“ gefunden hat, beantworten die Schülerpaare mit Hilfe
des aktuellen JUMA-Heftes die Frage bzw. sie lösen die Aufgabe.
Sobald sie fertig sind, gehen sie erneut auf Ostereier-Suche.
In JUMA sind fantasievolle Ostereier
abgebildet. In der Deutschstunde
stellen und beantworten die Schüler
fantasievolle Fragen und sie lösen
fantasievolle Aufgaben, die auf
„Ostereiern“ stehen.
26 TIPP 1/2004
Variante:
Sie haben vorher das ganze Heft gelesen.
Einige Fragen und Aufgaben werden mit ihren Antworten und Lösungen
in der Klasse vorgetragen.
Mach mit!
Die Schüler bemalen und beschriften „Ostereier“. Der Lehrer schickt sie
bis zum 30.11.2004 an die Redaktion JUMA/TIPP, Frankfurter Straße 40,
D-51065 Köln.
KOPIERVORLAGE
S 26-27 Ostereier Korr. 1
10.12.2003
15:14 Uhr
Hinweis für den Lehrer
„Ostereier“ bitte kopieren, ausschneiden und an die Schüler verteilen (siehe Vorbereitung,
TIPP-Seite 26).
eine
Was ist el?
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Mundo
WIE FEIERST DU OSTERN? – VERSTECK-SPIEL
Seite 27
Wie feierst du Ostern?
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TIPP 1/2004
27
S 28-30 Zeitvertreib Korr. 1
10.12.2003
15:18 Uhr
Seite 28
JUMA BEI UNS
Intensive Beschäftigung
In Finnland und in Kroatien
haben Lehrer bei mehreren
JUMA/TIPP-Seminaren
zahlreiche Vorschläge für
den Unterricht mit dem
Foto „Zeitvertreib“ in
JUMA 4/03 gemacht.
Hier ist eine Auswahl ihrer
Ideen und Tipps für die
Deutschstunde. Weitere
Vorschläge sind jederzeit
willkommen!
5
1
Zeitvertreib
2
Ideen aus Finnland
Partnerarbeit: Ein Schüler bekommt das Foto, das er seinem
Mitschüler nicht zeigt. Er beschreibt es so, dass der andere
es zeichnen kann.
4
3
Kreatives Schreiben: Was passierte vor dem Besuch im Waschsalon, was passiert danach?
Vokabelarbeit: Welche Kleidungsstücke sind in der Waschmaschinentrommel?
Rollenspiele: Bitte den jungen
Mann um Münzen für den Trockner; frage ihn, was er gerade liest
usw.
28 TIPP 1/2004
Die Schüler beantworten schriftlich und/oder mündlich klassische W-Fragen: Wer, wann, wo,
warum usw. (auch: Wie heißt der
Junge; welche Hobbys hat er ...)
Foto: Martin Kroll
Cartoon: Eine Denkblase enthüllt
die Gedanken des Jungen; eine
Sprechblase zeigt, was er sagt.
So zerschneidet und nummeriert der Lehrer das
fotokopierte JUMA-Foto für jede Schülergruppe.
Kreative Auseinandersetzung mit
dem „Text“: Welchen Zeitvertreib
schlagen die Schüler vor?
Das Foto ist Ausgangspunkt für
eine Diskussion, z.B. zum Thema
„Zeit ist Geld“.
Bildbeschreibung: Jede Einzelheit zählt!
Jeder Schüler schreibt einen
Satz, den der Junge gerade liest.
S 28-30 Zeitvertreib Korr. 1
10.12.2003
15:18 Uhr
Seite 29
So spiegelt man das
Foto mit dem Titel
„Zeitvertreib“ in
JUMA 4/03 mit einer
Folie und stellt es dem
Original gegenüber.
Anschließend schreiben alle eine
Geschichte, in der möglichst viele
dieser Sätze vorkommen.
Tipps aus Kroatien
Klassengespräch: Wie, wo und
womit kann man sich die Zeit anders vertreiben?
Frage deinen Nachbarn:
– „Was tust du, wenn du nichts
tust?“
– „Welches Buch fesselt dich?“
– „Welches Buch empfiehlst du
dem Jungen auf dem Foto und
warum?“
Der Lehrer kopiert das Foto und
schneidet es in 5 Teile, die er
Eine der
kroatischen
Deutschlehrergruppen
beim JUMA/
TIPP-Seminar
in Pula an der
istrischen
Küste
nummeriert (siehe TIPP-Seite 28).
Die Schüler bilden Kleingruppen.
Sie bekommen zunächst einen
Teil des Fotos, den sie beschreiben und mit dem sie Vermutungen über das Gesamtbild anstellen. Dann erst bekommen
sie den 2. Teil, danach den 3., 4.
und schließlich den 5. Teil.
Varianten:
1. Der Lehrer deckt das Foto
(z.B. auf einem OverheadProjektor) ab und öffnet
nach und nach einzelne
„Fenster“. Die Schüler raten
immer wieder neu, was auf
dem Foto zu sehen ist – bis
jemand die Lösung hat.
2. Die Schüler bekommen das
Bild als Puzzle. Wer zuerst
die Lösung hat, gewinnt.
Ratespiel: Die Klasse kennt das
JUMA-Foto nicht. Ein Schüler
mimt einige Betätigungen im
TIPP 1/2004
29
S 28-30 Zeitvertreib Korr. 1
10.12.2003
15:18 Uhr
Waschsalon (er füllt die Wäsche
in die Maschine, gibt Waschpulver dazu, wählt das Waschprogramm usw.) und setzt sich
schließlich wie der Junge auf
dem Foto auf den Boden. Seine
Mitschüler erraten die Situation.
Auf Fragen sind nur die Antworten „ja“ und „nein“ erlaubt, die ein
eingeweihter Schüler gibt.
Eine der
finnischen
Deutschlehrergruppen in
Oulu am
Bottnischen
Meerbusen
Seite 30
Aufsatzthema „modernes Märchen“: Es war einmal in einem
Waschsalon ...
Preisfragen: „Wie könnte sich
der Junge die Zeit im Waschsalon
anders vertreiben?“ (z.B. durch
Flirten mit dem Mädchen am
Trockner ...); „Welchen Titel gibst
du dem Bild?“; „Warum wäscht
der Junge seine Wäsche in einem
Waschsalon?“
Partnerarbeit Dialog: Ein
Mädchen spricht den Jungen im
Waschsalon an ...
Aufsatzthemen: „Der Preis der
Selbstständigkeit“, „Die sinnvolle
Nutzung von Zeit“, „Wie man
zwei Fliegen mit einer Klappe
schlägt“ (zwei Fliegen mit einer
Klappe schlagen ist ein deutsches Sprichwort); „Frauenarbeit
– Männerarbeit“.
Der Lehrer spiegelt das Bild mit
Hilfe einer Folie (siehe TIPPSeite 29) und setzt die „Zwillinge“
(oder „Drillinge“, „Vierlinge“ ...)
gegenüber. Die Schüler schreiben in Partnerarbeit einen Dialog.
Beispiel:
– Was liest du denn da?
– Den neuen Roman von ...
– Und?
Fotos (3): Jörg-Manfred Unger
Der Lehrer zeigt der Klasse das
Foto 1–2 Sekunden. Dann fragt
er „Was habt ihr auf dem Foto
gesehen?“ Lösung: Waschmaschinen, ein Junge im Schneidersitz auf dem Boden, ein Buch,
das Wort „Zeitvertreib“, ein
Zeichen oder Logo im Fenster.
Dann fragt der Lehrer: „Was
könnte auch auf dem Foto sein?“
Dr. Ulrich Dronske, Fachschaftberater in
Kroatien (links) mit der Vorsitzenden des
kroatischen Deutschlehrerverbandes,
Ljerka Tomljenovic-Biskupic
30 TIPP 1/2004
Beispiele:
eine Getränkedose, ein
Wäschekorb, ein Mädchen
Die Schüler zeichnen die entsprechenden Gegenstände in das
Foto; der jeweilige Nachbar
benennt sie.
Geschichten (in Kleingruppen):
Ein Schüler beginnt, zu dem Foto
eine Geschichte zu erzählen.
Plötzlich hört er auf. Ein anderer
Schüler fährt fort usw.
Mach mit!
Kleingruppenarbeit: Die
Schüler nehmen das Foto und
gestalten eine Werbeanzeige
damit, z.B. für ein Waschmittel. Der Lehrer schickt die
besten Schülerarbeiten an die
Redaktion JUMA, Stichwort:
Waschsalon, Frankfurter
Straße 40, 51065 Köln,
Deutschland. TIPP veröffentlicht eine Auswahl der eingesandten Schülerarbeiten und
bedankt sich mit Materialien
für den Deutschunterricht
dafür. Einsendeschluss ist der
30.9.2004. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
S 31 Eulenspiegel Korr. 1
10.12.2003
15:28 Uhr
Seite 31
Till Eulenspiegel in Finnland
Auf JUMA/TIPP-Lehrerseminaren in Helsinki,
Jyväskylä und Oulu, Finnland, entstanden witzige
Ideen für Eulenspiegeleien
wie in TIPP 4/2003.
Elektriker:
Die Kabel haben nur ein Plus
und kein Minus.
Schornsteinfeger:
Till reinigt den Kamin mit einem
Pfeifenreiniger.
Metzger:
Das Gehackte ist aus Knochen.
Kaufmann:
Alle Waren werden verschenkt
statt verkauft.
Frisör:
Till schneidet hinten einen Pony
und vorne einen Pferdeschwanz.
Optiker:
Die Brillengläser sind Fensterglas.
Gebäudereiniger:
Graffitti „verschönern“ die
Fassaden.
Glaser:
Till fertigt Fenster aus Scherben.
Briefträger:
Till liest alle Briefe und schmeißt
sie danach weg.
Dachdecker:
Nach Tills Arbeit fehlt jede zweite
Ziegelreihe.
Konditor:
Die Torten werden mit Sauerkraut
gefüllt.
Drucker:
Im Text sind keine Konsonanten.
Schlosser:
Der Türschlüssel passt nur an
einer Seite.
In Helsinki
Klempner:
Till verstopft die Rohre anstatt
sie freizumachen.
Busfahrer:
Till fährt alle Fahrgäste bis
nach Hause.
Schneider:
Till näht den Reißverschluss
bei Männerhosen hinten.
Maurer:
Mörtel ersetzt Till durch Schlagsahne.
Kraftfahrzeugmechaniker:
Das Auto hat fünf Rückwärtsgänge und nur einen Vorwärtsgang.
Schuster:
Er fertigt Schuhe nur für linke
Füße.
Fotos: Jörg-Manfred Unger
Koch:
Statt Zucker kommt Salz in
den Brei.
Maler:
Nicht die Wände, sondern die
Fenster werden gestrichen.
Schreiner:
Der Stuhl hat nur zwei Beine.
In Jyväskylä
TIPP 1/2004
31
S 32-33 Kasachstan Korr. 1
10.12.2003
15:32 Uhr
Seite 32
JUMA BEI UNS
Deutsch in Kasachstan
Wie hat sich das Sprachdiplom entwickelt?
Christian Vogeler von JUMA im Gespräch mit Claus Dieter
Storm, Fachberater für Deutsch der Zentralstelle für das
Auslandsschulwesen (ZfA), Köln, in Kasachstan
Mein Vorgänger hat die Schulen
über Seminare darauf vorbereitet.
Wir haben dann vor vier Jahren
mit den Sprachdiplomprüfungen
begonnen. Bei den Teilnehmern –
zur Zeit jährlich 60 bis 70 Schüler
– verzeichnen wir seitdem eine
leicht steigende Tendenz. 80 bis
90 Prozent absolvieren das
Sprachdiplom der Stufe II erfolgreich.
Wer ist für die Vermittlung
der deutschen Sprache
und Kultur in Kasachstan
zuständig?
Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) ist seit
1992 in Kasachstan tätig; das
Goethe-Institut Almaty existiert
seit 1995; außerdem sind der
Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das
Institut für Auslandsbeziehungen
vertreten – insgesamt sind derzeit rund 20 Mitarbeiter aus
I
INFORMATION
Kasachstan
Die Republik Kasachstan
liegt in Zentralasien,
Hauptstadt ist Astana.
Die rund 14 841 900 Einwohner setzen sich aus
Kasachen (53,4 Prozent),
Russen (29,95 Prozent)
und einer Vielzahl anderer
Nationalitäten (rund 100)
zusammen, darunter
auch Deutschstämmige
(2,3 Prozent). Staatssprache ist Kasachisch,
Verkehrssprache ist
noch Russisch.
32 TIPP 1/2004
Deutschland nach Kasachstan
entsandt.
Ich selbst war im Auftrag der ZfA
von 1999 bis 2000 als Fachschaftsberater in Almaty und
bin jetzt seit August 2000 Fachberater für Deutsch in Almaty.
Wie sieht die Förderung des
Deutschunterrichtes aus?
Über die Zentralstelle für das
Auslandsschulwesen werden
sechs Schulen mit Deutsch
als Unterrichtssprache bzw.
verstärktem Deutschunterricht
personell mit insgesamt 9 Lehrern aus Deutschland und auch
materiell gefördert. Dort kann das
Deutsche Sprachdiplom II der
Kulturministerkonferenz (DSD II)
abgelegt werden.
Wir unterstützen außerdem rund
dreißig weitere Schulen, die sich
intensiv mit der Vermittlung der
deutschen Sprache befassen.
Um die übrigen der ca. 6 000
Deutschlehrer kümmert sich vor
allem das Goethe-Institut.
Insgesamt wird an knapp 3 500
kasachstanischen Schulen
Deutsch unterrichtet (etwa
500 000 Schüler), mit gewöhnlich
2 Wochenstunden von der 5. bis
zur 9. Klasse, nur wenige bieten
verstärkten Deutschunterricht
(5 oder sogar 7 Stunden pro
Woche) an.
Welche Voraussetzungen
bringen die kasachstanischen
Deutschlehrer mit?
Nach dem Schulabschluss mit
16 oder 17 Jahren haben sie vier
Jahre eine Universität besucht.
Erst im vierten Studienjahr findet
hier eine Konzentration auf das
Fachgebiet Deutsch statt. Ein
zweiwöchiges Praktikum ist die
ganze pädagogische Erfahrung,
die diese jungen Lehrer mitbringen.
Welche Konsequenzen hat
das für Ihre Arbeit?
Fortbildung wird bei uns groß geschrieben. Das beginnt mit der
schulinternen Fortbildung durch
unsere deutschen Programmlehrkräfte (PLK), die zum Teil an
den Wochenenden und in den
Ferien stattfinden. Seit 2002
arbeiten die PLK auch im Tandem
mit einzelnen Kollegen.
Zusammen mit den PLK veranstalte ich außerdem in den Ferien
Fortbildungen an den verschiedenen Orten. Einmal jährlich findet ein einwöchiges DSD-Seminar statt, bei dem wir viel Wert
auf Praxisorientierung legen.
S 32-33 Kasachstan Korr. 1
10.12.2003
15:32 Uhr
Seite 33
Claus Dieter
Storm (links)
während eines
DSD-Seminars
mit Christian
Vogeler von
JUMA
Gibt es noch weitere
Fortbildungsangebote?
Ja. Im Rahmen der regionalen
Fortbildung (REFO), die für 2 bis
3 Länder gemeinsam organisiert
wird, vermitteln wir Lehrkräften
an DSD-Schulen vor allem
Methodik, z.B. Spiele und handlungsorientierten Unterricht.
Ausgesuchten Lehrern und
Mittlern in Leitungsfunktionen
bieten wir die Möglichkeit eines
mehrwöchigen Seminarbesuches in Deutschland.
Nicht zu vergessen ist jedoch die
individuelle Fortbildung. Wir
beraten die Ortslehrkräfte beim
Unterricht, empfehlen Materialien
und geben Tipps.
Welche Lehrbücher werden
in Kasachstan eingesetzt?
Hier gibt es keine einheitliche
Linie. Unterschiedliche DaFLehrbücher, z.B. „Wer? Wie?
Was?“ und „Deutschmobil“ sind
im Einsatz, für die oberen
Klassen „Miteinander“ und „Konzepte Deutsch“. JUMA mit
seinem modernen Deutschlandbild spielt eine wichtige Rolle
und ist bei Lehrern wie auch bei
Schülern sehr beliebt. Für fortgeschrittene Lerner haben wir
gemeinsam mit kasachischen
Partnern ein Übungslehrwerk
entwickelt, das kasachstanische
Landeskunde auf Deutsch
enthält.
Was ist
kasachstanisch?
Auszug aus einem Plakat, das nach der Lektüre des JUMA-Plakates
„Was ist deutsch?“ in
Heft 3/03 in der Klasse
11a des Gymnasiums
Ridder in Kasachstan
entstand:
„Steppen? Hohe Berge? Jurten? Pferde?
Flüsse und Seen?
Reiseträume? Angst vor
der Zukunft? Stolz?
Hochmut? Heldenmut?
Gelassenheit? Über seine Verhältnisse leben?
Humor? Häusliches Leben? Barbarei? Arbeitslosigkeit? Astana? Auswanderung? Kapitalismus? Alkoholismus?
Neugier? Faulheit? Alles
wollen? Arme Häuser?
Nächstenliebe?“
Wie sind die kasachstanischen
Deutschlehrer selbst organisiert?
Im Jahr 2002 wurde der „Verband
der Deutschlehrer in der Republik
Kasachstan“ gegründet. Die ZfA,
das Goethe-Institut und der
DAAD unterstützen den Verband
bei der Durchführung von Seminaren und bei der Erstellung einer
Zeitschrift für die Mitglieder.
Diese Zeitschrift berichtet 1- bis
2-mal pro Jahr über die Arbeit
der Mittler, Termine, Veranstaltungen, nützliche InternetAdressen usw.
Kasachstan im Deutschunterricht: Text- und Aufgabenheft für
Fortgeschrittene, entwickelt von
zwei kasachstanischen Autorinnen und Fachberatern der ZfA
TIPP 1/2004
33
S 34 Studium Korr. 1
10.12.2003
15:36 Uhr
Seite 34
STUDIEREN IN DEUTSCHLAND
Internationaler Erfolg
Der Bundesbeauftragte für Hochschulmarketing ist der
Bonner Naturwissenschaftler und Vizepräsident des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes,
Prof. Dr. Max G. Huber
Platzierung auf dem Markt
Deutschland baut seine Stellung
als internationaler Anbieter für
Hochschulbildung kontinuierlich
aus. Seit der Gründung des
Hochschulkonsortiums GATEGermany (GATE = Guide to
Academic Training and Education
– Wegweiser zu Hochschulstudium und Weiterbildung in
Deutschland) durch den Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der
Hochschulrektoren-Konferenz
(HRK) ist die Zahl der ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen deutlich
gestiegen (vgl. TIPP 4/2003,
Seite 39). Hält dieser Trend an,
wird das angestrebte Ziel von
durchschnittlich 10 Prozent Bildungsausländern an deutschen
Hochschulen bereits 2006 erreicht. GATE-Germany hat mittlerweile über 110 Mitglieder in der
Bundesrepublik, darunter Hochschulen, Wissenschafts- und
Förderorganisationen.
standort Deutschland geworben
wird – in Indien, China, Thailand,
Vietnam, Mexiko, Brasilien sowie
in Mittel- und Osteuropa. Hauptzielgruppe sind hier vor allem
Graduierte aus den Bereichen
Wirtschafts-, Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Informatiker.
Parallel dazu exportieren mittlerweile 18 Universitäten, 5 Technische Hochschulen, 4 Fachhochschulen und 2 Kunst- und Musikhochschulen im Rahmen des
DAAD-Programms „Export deutscher Studienangebote“ ihr Wissen ins Ausland. Auch dieses
Programm zielt darauf, deutsche
Studienangebote auf dem internationalen Bildungsmarkt zu
platzieren, hoch qualifizierte
Doktoranden für einen Studienaufenthalt in Deutschland zu
gewinnen und neue Kooperationen mit ausländischen Partnerhochschulen aufzubauen.
Beste Betreuung
Damit der Aufenthalt in Deutschland ein Erfolg wird, müssen Studierende aus dem Ausland gut
betreut werden. Sehr gute Erfahrungen konnte der DAAD dabei
mit seinem kombinierten Stipendien- und Betreuungsprogramm
STIBET sammeln, dessen Ziel die
fachliche und soziale Betreuung
ausländischer Studierender und
Doktoranden an deutschen
Hochschulen ist. Gleichzeitig
werden Stipendien für ausländische Studierende bereitgestellt,
die die deutschen Hochschulen
zur Stärkung ihrer internationalen
Partnerschaften einsetzen
können.
Internet
www.daad.de
www.gate-germany.de
www.hrk.de
Gezieltes Marketing
Es ist weltweit vor allem in solchen Regionen erfolgreich, in
denen gezielt für den Hochschul-
34 TIPP 1/2004
Foto: GUC
Foto: DAAD
Deutsche Hochschulen werden bei ausländischen
Studierenden immer beliebter.
Ein Beispiel für den Export deutscher Studienangebote: die Deutsche Universität
Kairo, auf Englisch German University of Cairo (GUC)
S 35 Materialien Korr. 1
10.12.2003
15:39 Uhr
Seite 35
L I T E R AT U R
Materialien für den Unterricht
Lernen mit Methode
Gutes und Bewährtes für die Deutschstunde
Strukturen verinnerlichen, Fragen stellen
und Antworten geben,
schreiben und zuhören
lernen und viel miteinander reden. Die Spiele
sind universell einsetzbar. Da Sie den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen können, sind
sie für alle Alters- und
Schulstufen geeignet.
Alexandra Piel
Sprache(n) lernen
mit Methode
170 Sprachspiele
für den Deutsch- und
Fremdsprachenunterricht
Eine Sprache lernen
heißt, Vokabeln pauken
und Grammatik büffeln.
Doch wenn es ums konkrete Sprechen geht,
kriegt so mancher keinen Satz heraus. Das
muss nicht sein: In 170
witzigen Lernspielen
werden Ihre Schüler zu
interessierten Sprachentdeckern. Da wird mit
Vokabeln gescrabbelt,
mit Grammatik „Tennis
gespielt“ und jede
Menge kommuniziert.
Kinder und Jugendliche
werden auf diese Weise
spielerisch Vokabeln
und grammatische
Verlag an der Ruhr
Postfach 102251
D-45422 Mülheim
an der Ruhr
www.verlagruhr.de
Karola und Michael
Wittschier
Grammatik mit
Bewegung
30 Grammatik-Spiele
zum besseren Lernen
Im Grammatikunterricht
geht’s rund! Ganz gleich,
was Sie im Unterricht
behandeln möchten:
Die Übungen in dieser
Unterrichtsmappe sind
alles andere als trocken.
Stumpfes GrammatikPauken gibt’s nicht
mehr. Stattdessen:
Sprachspiele, bei denen
sich die Klasse bewegen muss. Oft treten
Gruppen gegeneinander an. Der GrammatikUnterricht wird spannend. Durch Bewegung
lernen sie auf einfache
Weise abstrakte sprachliche Begriffe. Sämtliche
Aufgaben können in
ihrem Schwierigkeitsgrad verändert werden.
Verlag an der Ruhr
(Adresse s.o.)
Christian Fandrych,
Ulrike Tallowitz
Sage und schreibe
Übungswortschatz
Grundstufe Deutsch in
99 Kapiteln
Der deutsche Grundwortschatz umfasst
rund 2 400 Wörter –
wie sagt und schreibt
man sie richtig? Bilder
und Beispielsätze illustrieren und verdeutlichen in diesem Buch
die Bedeutung der
thematisch geordneten
Wörter. Kurze Dialoge
und Texte zeigen
typische Verwendungsweisen, so dass sie
jedes Lehrwerk ergänzen können.
Klett Edition Deutsch
Rotebühlstraße 77
D-70178 Stuttgart
www.edition-deutsch.de
Peter Grönwoldt
Erfolgslehrer
Lernen, Leistung,
Lust – Geheimnisse des
optimalen Unterrichts
Lehrer und Schüler sind
dann erfolgreich, wenn
sie Lust am Lernen und
Lust an der Leistung
entwickeln. Der erfahrene Didaktiker Peter
Grönwoldt erinnert in
seinem Buch an wenige
Geheimnisse, die sich
„Erfolgslehrer“ zunutze
machen, z.B. gemeinsam mit den Schülern
Lernziele festlegen,
„fehlertolerantes“ Unterrichten, loben bei
Lernerfolgen u.v.a.m.
Verlag Klett-Cotta
Rotebühlstraße 77
D-70178 Stuttgart
www.klett-cotta.de
Bezugshinweis
Die Buchpreise unterscheiden sich von Land
zu Land. Informationen
darüber, Bezugsquellen
sowie weitere Angebote
gibt es über die jeweils
angegebene Verlagsadresse.
Bücherkauf im Internet:
www.amazon.de
www.buecher.de
TIPP 1/2004
35
S 36 Nachlese Korr. 1
10.12.2003
15:42 Uhr
Seite 36
NACHLESE
Vorsätze, Kleiderordnung und Kinder-Uni
Foto: David Haas, Universität Tübingen
Aktuelles zu Themen, die in JUMA und TIPP standen
Der Hörsaal während der ersten „Kinder-Uni“ an der Universität Tübingen
Immer diese Vorsätze
JUMA 1/2003, Seite 35
Was aus einigen guten Vorsätzen
wurde, die deutsche Jugendliche
am Anfang letzten Jahres für
2003 hatten:
Mehr Zeit für Freunde haben;
mehr Sport treiben; netter zu
meiner Schwester sein: Ich habe
mehr Sport getrieben, aber dafür
hatte ich noch weniger Zeit für
Freunde; zu meiner Schwester
war ich netter als im Vorjahr –
zumindest meistens!
Caro, 14
Mich mehr um unser Haustier
kümmern; der Mutter im Haushalt
helfen: Mein Haustier ist jetzt
bestens versorgt und meiner
Mutter brauche ich nicht mehr
zu helfen, weil mein Vater ihr eine
Spülmaschine gekauft hat.
Melanie, 13
Nicht mehr so zickig sein; sich
nicht mehr über alles aufregen;
36 TIPP 1/2004
Geld spenden: Ich bin zwar
immer noch zickig, aber ich rege
mich nicht mehr so auf; letztes
Jahr habe ich über 200 Euro für
Afghanistan gespendet.
Lina, 14
Popstar werden: Leider wurde
mein Talent noch nicht entdeckt,
aber was nicht ist, kann ja noch
werden ...
Clarissa, 14
Uniform statt Markenzwang
JUMA 2/2002, Seiten 18–21
Nach Diskussionen um Schuluniformen und bauchfreie
T-Shirts forderten einige Eltern
von Schülern einer Gesamtschule in Gofi-Gerau bei Frankfurt eine Kleiderordnung für Lehrer – die seien häufig zu schlampig gekleidet. Der Schulleiter gab
ihnen Recht. Er sagte: „Wer von
Schülern eine angemessene
Kleidung erwartet, muss mit
gutem Vorbild vorangehen!“
Die Schüler-Uni Bochum
startet
JUMA 2/2003, Seite 21
An der Universität Tübingen fand
im Sommersemester 2002 erstmals eine Veranstaltungsreihe
der „Kinder-Uni“ statt. Bis zu
900 Kinder zwischen 6 und
14 Jahren besuchten die 8 jeweils
45-minütigen Vorlesungen, die
wegen des großen Andrangs in
den größten Hörsaal der Universität verlegt werden mussten.
Universitätsprofessoren versuchten den Kindern Antworten auf
jeweils eine „Warum“-Frage aus
verschiedenen Themengebieten
zu geben, z.B. „Warum lachen wir
über Witze?“ oder „Warum gibt
es Arme und Reiche?“ Die Veranstaltungsreihe, bei der auch
die Professoren nach eigenen
Worten „jede Menge“ lernten,
soll im Sommersemster 2004
zum 3. Mal angeboten werden.
Weitere Infos über das Internet:
www.uni-tuebingen.de
S 37 Vorschau Korr. 1
10.12.2003
15:47 Uhr
Seite 37
VORSCHAU
Themen in Vorbereitung
Foto: Klaus Martin Höfer
Foto: Martin Rottenkolber
Im Sommer kommt an immer mehr Orten
in Deutschland der Strand in die Stadt –
mit importiertem Sand und exotischen
Drinks. JUMA zeigt, wie das in Düsseldorf aussieht.
Foto: Martin Kroll
Beim so genannten Freiwilligen Jahr in der
Denkmalpflege wird manchmal hart gearbeitet – zum Beispiel in Quedlinburg. Dazu
gehören auch Kurse über die Baustile der
verschiedenen Epochen, über Umweltthemen und über Politik.
Außerdem:
Leipzig hat sich für Deutschland um
die Olympischen und paralympischen
Spiele 2012 beworben. Fünf gute
Gründe sprechen für die sächsische
Stadt, meinen die Organisatoren.
JUMA hat Paten für diese Gründe
gesucht und gefunden: Jugendliche,
die in Leipzig das Sportgymnasium
besuchen.
Jubiläum: JUMA hat Geburtstag. Das Jugendmagazin mit seinen Vorgängern wird 30 Jahre alt.
Wir feiern das Ereignis mit einer Mach-mit-Aktion.
Buch: In Bonn gibt es einen öffentlichen Bücherschrank. Dort kann man kostenlos Bücher ausleihen und eigene Bücher hineinstellen.
Post: Nach dem großen Erfolg mit Letternet im
letzten Jahr können nun auch Lehrer Mitglieder
im Schreib-Klub der Post werden.
TIPP 1/2004
37
S 38 Leserbriefe Korr. 1
10.12.2003
15:51 Uhr
Seite 38
LESERBRIEFE
An die
Redaktion JUMA
Frankfurter Straße 40
D-51065 Köln
E-Mail: [email protected]
Verständnis und Toleranz
Alle 6 Deutschlehrer an
unserer Technischen Oberschule benutzen JUMA und
TIPP in ihrem Unterricht.
In jedem Heft sind aktuelle
und interessante Themen,
die uns bewegen. Einige
Beispiele:
„Rauchen“ in JUMA/TIPP
3/97: Wir haben darüber
nachgedacht, wie man diese Sucht bekämpfen kann.
Die Schüler meinten, dass
man die Freiheit des Menschen – auch zu rauchen –
respektieren müssen, womit
wir schon beim nächsten
Thema waren: „Toleranz“.
gewohnheiten aus: Hier
haben meine Schüler viele
Unterschiede festgestellt.
„Berufe und Berufswahl“ in
JUMA/TIPP 3/98: Die Wahl
des späteren Berufes ist
auch bei uns ein wichtiges
Thema. Viele fühlen sich bei
ihrer Entscheidung überfordert. Umso hilfreicher war
es daher zu erfahren, dass
Jugendliche in Deutschland
die gleichen Probleme
haben – und wie sie damit
umgehen.
Dank JUMA blicken die
Schüler im Deutschunterricht über den Tellerrand
(sprich: die Grenzen) hinaus,
sie entwickeln Verständnis
und Toleranz gegenüber
anderen Kulturen und
Lebensweisen.
Gerne würde ich mehr mit
JUMA unterrichten, aber
uns wurde eine Wochenstunde Deutsch gestrichen
und für die zwei verbleibenden Stunden ist der Stoff
recht umfangreich. Also
lesen meine Schüler JUMA
zu Hause!
Anne Cormier-Marchon,
Cergy-Saint-Christophe,
Frankreich
Barbara Filipkowska,
Orzesze, Polen
„Mode“: Wir haben Modefotos aus polnischen Zeitschriften mit Modefotos aus
JUMA verglichen und dabei
festgestellt, dass es in der
Mode kaum noch Unterschiede gibt. Die Internationalisierung der Jugendmode schreitet offensichtlich voran ...
Hauslektüre
Brieffreundschaften
„Essgewohnheiten“: Ganz
anders sieht es bei den Ess-
Russland
Polen
Deutschlehrerin, 28, verheiratet, sucht Kontakt zu
Deutschlehrerinnen und
-lehrern aus aller Welt.
Natalja Alijewa
Wusawskaja Str. 25
603040 Nishni Nowgorod
Deutschlehrerin, 27,
sucht Brieffreunde und
-freundinnen. Interessen:
Fremdsprachen und
fremde Kulturen kennen
lernen.
Ewa Rózycka
Zespót Szkal Nr. 2
Ul. B. Prusa 2
32-200 Miechów
Deutschlehrerin, 25,
möchte Kolleginnen und
Kollegen aus allen Ländern kennen lernen.
Tatjana Jegorowa
Gruenstr. 99-2
607340 Vosnesenskoje
Nishegoroder Gebiet
CARTOON
© Hogli
Usbekistan
Deutschlehrerin, 33,
möchte Berufserfahrungen austauschen.
Sajora Haknasarowa
Mukimistraße 36
713613 Silcha
Tadschikistan
Deutschlehrer, 25, sucht
Brieffreunde aus dem
Ausland. Hobbys:
Sport, Musik, Reisen.
Athur Emmer
Ul. Dschami 42-28
734036 Duschanbe
Weitere Adressen aus
vielen Ländern im Internet unter www.juma.de
Impressum
Redaktionsadresse:
Redaktion JUMA,
Frankfurter Str. 40, D-51065 Köln
Telefon: Deutschland + 221/962513–0
Fax: Deutschland + 221/962513–4 oder -14
Internet: www.juma.de
E-Mail: [email protected]
Verantwortlich: Christian Vogeler
Redaktion TIPP: Dr. Jörg-Manfred Unger
Redaktionsassistenz: Kerstin Harnisch
Layout: Helmut Hagen
Wissenschaftlicher Beirat:
Prof. Dr. Peter Conrady, Universität Dortmund;
38 TIPP 1/2004
Claudia Maul, Auswärtiges Amt; Prof. Dr. Inge
Schwerdtfeger, Ruhr-Universität Bochum;
korrespondierendes Mitglied: Dr. Hans SimonPelanda, Goethe-Institut Inter Nationes München
Litho:
R&S GmbH, Mönchengladbach
Druck und Verlag:
Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH & Co KG
Grunewaldstr. 59
D-41066 Mönchengladbach
Copyright:
Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH,
Mönchengladbach 2004. ISSN 0940-497X.
TIPP ist das Lehrerbegleitheft zum Jugendmagazin
JUMA. Es erscheint viermal jährlich. Namentlich
gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder.
Für unverlangt eingesandte Texte und Bilder übernimmt der Verlag keine Gewähr. Der Nachdruck von
Texten ohne urheberrechtlichen Vermerk ist für
Lehr- und Unterrichtszwecke frei; zwei Belegexemplare erbeten.
TIPP entsteht in Zusammenarbeit mit dem Bundesverwaltungsamt (BVA) – Zentralstelle für das
Auslandsschulwesen (ZfA) – Köln;
pädagogische Beratung: Christiane Drasdo
S 39 Mittler, 2. Korr.
D
E
U
T
10.12.2003
S
C
H
15:54 Uhr
E
K
U
Seite 39
L
T
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R
N
A
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O
N
A
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Organisationen der Auslandskulturarbeit
Das Auswärtige
Amt unterstützt die
deutsche Sprache
und Kultur weltweit.
Die wichtigsten
Organisationen und
Institutionen haben
einen gemeinsamen
Internet-Auftritt, der
über ihre Tätigkeiten
informiert. Über externe Links gelangt
man zu jedem einzelnen von ihnen. Die
Adresse: http://www.
deutsche-kulturinternational.de.
Die Zentralstelle für das
Auslandschulwesen
im Internet
Die Internet-Seiten
www.deutschekultur.de …
• informieren über
Projekte und Programme, die den internationalen Wissenschaftsaustausch fördern
• zeigen Möglichkeiten
auf, im In- und Ausland
die deutsche Sprache
zu lernen
• berichten über Programme, die den Austausch und die Begegnung von Künstlern
fördern
• informieren über Ausstellungen deutscher
Kunst im Ausland und
ausländischer Kunst
in Deutschland sowie
über Austauschprojekte im Theater- und
Musikbereich
• bieten einen Überblick
über einschlägige Bibliotheken, Medienangebote und Dokumentationsstellen für deutsche Kultur und Fragen der internationalen Kulturbeziehungen
• helfen weiter, wenn
man einen Auslandsaufenthalt plant und
man sich über die
deutschen Schulen
vor Ort informieren
möchte
• führen zu Ansprechpartnern, die bei Anfragen weiterhelfen
• geben Informationen
über aktuelle Entwicklungen in der Auswärtigen Kulturpolitik
Deutschlands und
bieten aktuelle Daten,
Fakten und Hintergrundberichte zu besonderen Ereignissen
und zu Diskussionen
im Rahmen des Kulturaustauschs.
Die wichtigsten Organisationen und
Institutionen auf einen Blick
Alexander von
Humboldt-Stiftung
www.humboldtfoundation.de
Deutsche Forschungsgemeinschaft
www.dfg.de
Deutsche UNESCO
Kommission
www.unesco.de
Deutsche Welle
www.dwelle.de
Deutscher
Akademischer
Austauschdienst (DAAD)
www.daad.de
Deutsches
Archäologisches Institut
www.dainst.org
Goethe-Institut
Inter Nationes
www.goethe.de
Haus der Kulturen
der Welt
www.HKW.de
Institut für Auslandsbeziehungen (IfA)
www-ifa.de
Internationale Weiterbildung und Entwicklung
(InWEnt)
www.inwent.org
Zentralstelle für das
Auslandsschulwesen
(ZfA)
www.
auslandsschulwesen.de
TIPP 1/2004
39
S 40 Rückseite Korr. 1
10.12.2003
15:58 Uhr
Seite 40
Köpfe aus aller Welt
Anne-Marie Ouyo, 35,
ist Deutschlehrerin in Abidjan,
Elfenbeinküste. JUMA und TIPP
sind für sie Unterrichtsmaterial
für ihre Schüler, methodischdidaktische Fortbildung
für sie selbst und Informationsquelle für alle.
Anna Ubej-Wolk, 67,
Deutschlehrerin in Rudny, Kasachstan, arbeitet fast jede Deutschstunde mit JUMA und TIPP, denn
„die Schüler finden die Artikel in
JUMA klasse“ und „ich bekomme
in TIPP jede Menge Anregungen
für den Unterricht!“
Ljudmila Gontscharowa, 46,
ist Deutschlehrerin in St. Bruchowetzkaja, Russland. Ihre Schüler
benutzen JUMA häufig für
Projekte, die das aktuelle
Deutschland zum Thema haben;
sie selbst bespricht TIPP-Artikel
regelmäßig mit Kollegen.
Justyna Sobota, 37,
arbeitet als Deutschlehrerin in
Cieszyn, Polen. Für sie und ihre
Schüler ist JUMA „eine unerschöpfliche Quelle aktueller
landeskundlicher Informationen“.
Dank TIPP wird der Unterricht
damit überdies „sehr interessant“.
Dolores Rodriguez, 39,
ist Deutschlehrerin in Madrid,
Spanien. Ihre Medien im
Unterricht: „OHP, Video (VHS),
DVD, CD, CD Rom, PC – und
JUMA und TIPP“. Preisfrage:
Was bedeuten die Abkürzungen
im Deutschen?
Anita Putna, 45,
ist Deutschlehrerin in Gulbene,
Lettland, und setzt beim Spracherwerb auf die Beherrschung von
fünf Fertigkeiten: Lesen, Hören,
Schreiben, Sprechen und
Grammatikkompetenz. Bei deren
Erwerb helfen JUMA und TIPP
„in jedem Fall!“
Rosa Sagimuldina, 39,
ist wie Anna Ubej-Wolk (s.o.)
Deutschlehrerin in Rudny,
Kasachstan. Sie schätzt in ihren
Klassen vor allem die kurzen
Texte in JUMA und die Vorschläge
für spielerischen Unterricht
in TIPP.
Ona Treciokiene, 54,
Deutschlehrerin in Sangruda,
Litauen, nimmt einmal wöchentlich JUMA und TIPP mit in
ihre Klassen und behandelt dort
mit ihren Schülern Themen, die
zum Lehrbuch passen: „Es ist
immer etwas dabei!“
Yenice Sibel, 37,
ist Deutschlehrerin in Istanbul,
Türkei. Sie nimmt seit 1999 regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen in der Bundesrepublik teil
und bereitet ihre Schüler auf das
Deutsche Sprachdiplom (DSD II)
vor – natürlich mit JUMA und TIPP.
Zeichnungen: Cosima Schlinkheider
Lehrerinnen, die Deutsch mit JUMA und TIPP unterrichten