TIPP 1/2004, Titel
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TIPP 1/2004, Titel
S 01 TIPP TITEL Korr.1 10.12.2003 13:59 Uhr Seite 1 LANDESKUNDE IM DEUTSCHUNTERRICHT TIPP Körpersprache Nonverbale Kommunikation Kunst Austausch von Gedanken Zeitvertreib 24 Ideen für die Deutschstunde Ostern Versteck-Spiel Fußball www.juma.de 1/04 E 0,75 Weltmeisterschaft rund um den Globus S 02- 03 Inhalt Korr.1 10.12.2003 14:03 Uhr Seite 2 Liebe Kollegin, lieber Kollege, schon immer standen in TIPP „authentische“ Texte, die nicht eigens für JUMA oder für TIPP geschrieben wurden – zum Beispiel Artikel aus Zeitungen und Zeitschriften, Auszüge aus Büchern, Prospekten, Katalogen usw. Sie werden in der Regel unverändert übernommen und erweitern und vertiefen JUMA-Themen als „ergänzender Text“. Ab diesem Heft kennzeichnen wir solche AUT HEN Nachdrucke mit einem TISC HER Logo (siehe links), so dass Sie sie schneller und besser erkennen. Schreiben Sie mir doch einmal, wie Sie einzelne authentische Texte für Ihren Deutschunterricht nutzen. In TIPP veröffentlicht, geben Sie damit Kolleginnen und Kollegen ja vielleicht Anregungen oder Tipps. TEX T Herzlichst Jörg-Manfred Unger 2 TIPP 1/2004 TIPP – das Lehrerheft zum JUMA I n h a l t s v e r Wir sind 15 Ergänzender Text: Lena und Alex Praxis: Ideen für die Textbearbeitung „Denken, Reden, Machen!“ Ergänzende Texte: Austausch von Ideen Praxis: Das „Telephon S..... E“ in der Deutschstunde Joseph Beuys – die Lebensgeschichte i c h n i s 26 Rubriken 4 9 10 JUMA bei uns Intensive Beschäftigung: das Foto „Zeitvertreib“ Till Eulenspiegel in Finnland Deutsch in Kasachstan Information: Kasachstan 28 31 32 Studieren in Deutschland Internationaler Erfolg 34 Unterrichtsmaterialien Lernen mit Methode 35 Nachlese Vorsätze, Kleiderordnung und Kinder-Uni 36 Vorschau Themen in Vorbereitung 37 Leserbriefe, Cartoon, Impressum 38 Deutsche Kultur International Organisationen der Auslandskulturarbeit 39 Köpfe aus aller Welt Lehrerinnen, die Deutsch mit JUMA und TIPP unterrichten 40 13 Was für ein Typ? Tipps für die Deutschstunde 14 Ergänzende Texte: Der Körper und seine Sprache 16 Praxis: Körpersprache in der Klasse Offen oder verschlossen? 18 Ein Bumerang fliegt selten allein Tipps für die Deutschstunde im Anfängerunterricht und in der Mittelstufe e Versteck-Spiel Tipps für die Deutschstunde JUMA 1/2004 im Unterricht Die große Chance Zwei Vorschläge für den Unterricht Information: Der Fußball-Globus Ergänzender Text: Auf der Suche nach Talenten z 20 22 24 S 02- 03 Inhalt Korr.1 10.12.2003 14:03 Uhr Seite 3 Mac Fußball h mit! -WM, S e Wir sin d 15, S ite 5 eite 13 Handz eichen , Seit Ostere ier, Seit e 14 Wasch e salon, S 26 eite 30 Die große Chance: Die Fußball-Weltmeisterschaft findet 2006 in Deutschland statt. Grund genug, sich mit den bisherigen Austragungsländern zu beschäftigen und bei einem Frage- und Antwortspiel „Fußball“ in der Klasse zu spielen. 4 Foto: VG Bild-Kunst Fußballfieber Foto: Martin Rottenkolber Kunst und Kommunikation Texterweiterung „Denken, Reden, Machen!“: Der Künstler Joseph Beuys (1921– 1986) war ein Meister der Kommunikation. Manche seiner Ideen bereichern auch die Deutschstunde. 22 Der Körper spricht 10 Foto: Martin Kroll Wir sind 15: JUMA berichtete vor zwei Jahren erstmals über Lena und Alex. Neues von den beiden steht als erweiterte Fassung in TIPP. Sie eröffnet zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten der Textbearbeitung. Was für ein Typ? Körpersprache ist Kommunikation ohne Sprache. TIPP erläutert wichtige Zeichen des Körpers und gibt Anregungen, wie man Handzeichen und Körperhaltungen im Unterricht versprachlichen kann. 14 TIPP 1/2004 3 S 04-08 Fussball Korr.1 10.12.2003 14:08 Uhr Seite 4 JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 6–9 Die große Chance 1. Unterrichtsvorschlag Welche Länder die Fußball-WM bisher ausgetragen haben INFORMATION Der Fußball-Globus Der 3-malige Fußball-Weltmeister Deutschland (1954, 1974 und 1990) trägt die Fußball-Weltmeisterschaft (WM) 2006 aus – zum 2. Mal nach 1974. Der WeltFußballverband FIFA (Abkürzung aus dem Französischen: Fédération Internationale de Football Association) hatte sich in der letzten Abstimmungsrunde mit 12:11 Stimmen bei einer Enthaltung gegen Südafrika und für die Bewerbung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) 4 TIPP 1/2004 entschieden. Erstmals begleitet ein „Kulturprogramm“ die WM. Dazu wurde ein 15 Meter hoher Fußball-Globus aus 60 Tonnen Stahl auf die Reise durch die 12 WM-Städte geschickt. Am Tag zeigt das Kunstwerk des Wiener Künstlers André Heller seine Außenhaut als Fußball; nachts verwandelt es sich in eine blau leuchtende Weltkugel. Im Innern können Besucher sich tagsüber auf mehreren Ebenen u.a. über die WM und die Geschichte des Fußballs informieren. Abends wird der Globus zum Theater, in dem zum Beispiel Prominente aus aller Welt über Fußball-Themen diskutieren. Am Brandenburger Tor in Berlin (siehe JUMA-Titel und das Foto unten) stand der Fußball-Globus Ende 2003 gut sechs Wochen. Foto: Günter Schneider I Die Schüler lesen den JUMA-Artikel „Die große Chance“; der Lehrer informiert sie über den JUMA-Titel „Fußball-Globus“ (siehe unten). Dann bilden die Schüler Kleingruppen. Jede Gruppe meistert die Aufgabe auf der Kopiervorlage (TIPP-Seite 6). Alle Ergebnisse zirkulieren in der Klasse bzw. werden vorgetragen; die Lösungen der Fragen werden S 04-08 Fussball Korr.1 10.12.2003 14:08 Uhr Seite 5 an die Tafel geschrieben (siehe nächste Seite). Bisherige Austragungsländer der Fußball-WM (Siegerländer in Klammern): 1930 Uruguay (Uruguay) 1934 Italien (Italien) 1938 Frankreich (Italien) 1950 Brasilien (Uruguay) 1954 Schweiz (Deutschland) 1958 Schweden (Brasilien) 1962 Chile (Brasilien) 1966 England (England) 1970 Mexiko (Brasilien) 1974 Deutschland (Deutschland) 1978 Argentinien (Argentinien) 1982 Spanien (Italien) 1986 Mexiko (Argentinien) 1990 Italien (Deutschland) 1994 USA (Brasilien) 1998 Frankreich (Frankreich) 2002 Südkorea (Brasilien) Varianten: „Landes-Meisterschaften“, „Europa-Meisterschaften“ usw. Zum Thema „Fußball“ vgl. Zwischen den Fronten, JUMA/TIP 2/92, und Beckenbauers Enkel, JUMA/TIP 1/95! Mach mit! Preisfrage: Welche 12 deutschen Städte sind die Fußball-WeltmeisterStädte 2006? Schreiben Sie – mit Hilfe Ihrer Schüler – die richtige Antwort an die JUMA/TIPP-Redaktion (Adresse siehe unten)! Unter allen richtigen Einsendungen werden 10 Fußball-Bücher verlost. Die zweite Mach-mit-Aktion zum Thema „Fußball“: Jeder Schüler schreibt zu einem der folgenden Themen einen Text: • Mein Fußballverein • Das beste Fußballspiel, das ich je sah • Fußball in unserem Land • Mein Lieblingsspieler • Meine Fußballtrophäe • Welche Fußball-Regeln ich ändern würde • Mein Länder-Vorschlag für die Fußball-WM 2010 • Meine Meinung zum Frauenfußball Redaktion JUMA Stichwort: Fußball-WM Frankfurter Straße 40 D-51065 Köln TIPP veröffentlicht eine Auswahl und bedankt sich bei den Verfassern mit je einem Fußball-Buch. Einsendeschluss für beide Aktionen ist der 30.11.2004. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Foto: Martin Rottenkolber Der Lehrer schickt die besten Texte seiner Schüler in einem Sammelumschlag an die Das Fußballspiel auf dem Feld wird zu einem Frage- und Antwortspiel in der Klasse (siehe TIPP-Seite 8). TIPP 1/2004 5 6 TIPP 1/2004 Zeichnung: Nikos Fragidakis Die Fußball-Weltmeisterschaft gibt es seit 1930. Schreibt die Austragungsländer neben die Jahreszahlen und daneben in Klammern wer sie gewann (ggf. auf einem Extra-Blatt); zeichnet auf der Weltkarte die Länder ein, in denen sie bisher stattfand, und notiert, was ihr mit diesen Ländern verbindet. Beispiel: Bei Mexiko denken wir an Azteken, Sombreros und Kakteen; bei Brasilien denken wir an die Fußball-Legende Pelé, an den Regenwald und an den Karneval von Rio de Janeiro. 14:08 Uhr Aufgabe KOPIERVORLAGE 10.12.2003 1930 1934 1938 1950 1954 1958 1962 1966 1970 Mexiko (Brasilien) 1974 1978 1982 1986 1990 1994 1998 2002 DIE GROSSE CHANCE S 04-08 Fussball Korr.1 Seite 6 S 04-08 Fussball Korr.1 10.12.2003 14:08 Uhr Seite 7 2. Unterrichtsvorschlag „Fußball“-Spiele in der Klasse TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 6–9 VON SLAVKO PAVIC, PULA, KROATIEN Partnerarbeit: Jedes Schüler-Paar bekommt den JUMA-Artikel „Die große Chance“ und einen Spielplan des „Fußballspiels“ auf TIPP-Seite 8. Jeder Schüler schreibt 5 Fragen zu diesem JUMA-Artikel auf je ein Kärtchen, ohne sie seinem Partner zu zeigen. Auf der Rückseite werden die Kärtchen von 1–5 nummeriert. Beispiele: 1. Welchen Platz erreichte die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002? 2. Wie heißt der Trainer der Junioren-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)? 3. Für welchen Verein hat sich Mario Gomez entschieden? (Richtige Antworten: 1. Sie erreichte den 2. Platz; 2. Dieter Eilts; 3. Er hat sich für den VfB Stuttgart entschieden. Nun wird das JUMA beiseite gelegt und Schüler A legt seine Kärtchen gestapelt und mit dem Text nach unten in der richtigen Reihenfolge neben das Tor ins Spielfeld B. Schüler B legt seine Kärtchen ebenso ins Spielfeld A. Es wird ausgelost, welcher Schüler beginnt (z.B. mit einem Würfel). Er begibt sich auf Feld 1 seiner Spielhälfte und beantwortet Frage 1, nachdem er sie vorgelesen hat. Ist sie richtig beantwortet, begibt er sich auf Feld 2 und beantwortet Frage 2, nachdem er sie vorgelesen hat usw. – so lange, bis eine Frage nicht oder falsch beantwortet wird. Dann ist der Gegenspieler „am Ball“. Wer zuerst die 5. Frage richtig beantwortet, hat ein Tor geschossen und das Spiel damit gewonnen. Bei Unstimmigkeiten bei der Beantwortung der Fragen hilft ein Schüler oder der Lehrer. Varianten: 1. Zu jeder Zahl auf jeder Spielfeld-Hälfte gibt es 2, 3 oder mehr Fragen, so dass mehrere Tore geschossen werden müssen. 2. Die Fragen werden mit jeder Zahl schwieriger. 3. In der Klasse wird ein Turnier ausgetragen, so dass ein Schüler gewinnt. 4. Nach jedem Tor (oder nach jedem Spiel) wechseln einer oder beide Spieler an den Nachbartisch. 5. Jedes Spielerpaar tauscht seine Fragen mit einem anderen aus. Internet www.fussball-globus.de www.dfb.de www.FIFAworldcup.com TIPP 1/2004 7 10.12.2003 14:08 Uhr Seite 8 KOPIERVORLAGE S 04-08 Fussball Korr.1 Toooor! Fragen B Fragen Toooor! 8 TIPP 1/2004 DIE GROSSE CHANCE: FUSSBALLSPIEL A S 09 erg. Fussbal Korr. 1 10.12.2003 14:16 Uhr Seite 9 DIE GROSSE CHANCE: ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 6–9 Auf der Suche nach Talenten Das Logo der Talentförderung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Die Junioren-Nationalteams, in denen die JUMA-Interviewpartner Tim und Mario Fußball spielen, sind die Endstufe der Talentförderung in Deutschland. Der Beginn ist die systematische Auswahl der Talente. Großes Potential Rund 1,8 Millionen Mädchen und Jungen sind in einem der 27 000 deutschen Fußballvereine Mitglied. Amateurvereine, Leistungszentren, Landesverbände und sportbetonte Schulen (1) kümmern sich unter dem Dach des DFB um den Nachwuchs. Das systematische Talentförderprogramm beginnt bei den 11–12Jährigen. Für die besten einer Region gibt es Lehrgänge und Auswahlspiele. In 390 Stützpunkten, die über die ganze Republik verteilt sind, werden die jungen Talente gefördert. Die Spieler, die im Alter von 14 oder 15 Jahren noch nicht in einem Leistungszentrum der Profi-Klubs aufgenommen worden sind, werden durch das Talentförderprogramm weiter betreut. Einmal wöchentlich zusätzlich zum Vereinstraining lädt der Deutsche Fußballbund (DFB) die größten Talente in die Talentzentren ein. Speziell die individuelle Schulung im technischen und taktischen Bereich steht dabei auf dem Programm. „Anders als im Verein haben die Trainer in den Stützpunkten nämlich genügend Zeit, sich mit jedem einzelnen Spieler zu beschäftigen“, sagt Jörg Daniel, sportlicher Leiter des Talentförderprogramms. Chancengleichheit „Jedes Talent soll überall die gleiche Chance haben, gesichtet und gefördert zu werden“, sagt Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des DFB. Etwa 22 000 Jugendliche profitieren jährlich von der Sonderförderung. Um sie kümmern sich rund 1 200 lizensierte Trainer. Die Förderung der Spitzentalente erfolgt in den Junioren-Nationalteams. „Die Nachwuchs-Nationalspieler des DFB stehen schon heute für modernen Fußball“, heißt es in einer DFB-Broschüre. „Sie sind technisch versiert, flexibel in Angriff und Verteidigung und spielerisch kreativ. Solche Spielerpersönlichkeiten zu fördern, die alle diese Attribute eines TopSpielers in sich vereinen, ist das Ziel einer intensiven Trainingsarbeit.“ Falsche Versprechungen Doch es gibt auch Probleme bei der Nachwuchsarbeit in Deutschland. Zu diesem Urteil kamen DFB-Trainer Uli Stielike und der Coach (2) vom SC Freiburg, Volker Finke. Zu großer Druck aus dem Elternhaus, wachsender Einfluss von Spielervermittlern (3) und verfrühte Wechsel zu großen Klubs – so lauten die Vorwürfe. „Die Vorgehensweise der Spielerberater ist eine Katastrophe. Die gehen zu 14-, 15-Jährigen und erwecken im Elternhaus den Eindruck, dass der Junge auf jeden Fall Profi wird. Das endet oftmals in einem Drama“, sagt Finke. „Dazu reißen sich die großen Vereine die Talente unter den Nagel (4), obwohl es gerade bei den Klubs mit europäischem Anspruch kaum Durchlässigkeit in den Profibereich gibt“, erklärt der Trainer weiter. Von solchen Verlockungen haben sich Mario und Tim nicht beeindrucken lassen. Sie wollen ihren Weg bei ihren Klubs weitergehen. Worterklärungen: 1 sportbetonte Schulen – spezielle Schulen für Jugendliche, die Leistungssport treiben 2 der Coach (englisch) – der Trainer 3 Spielervermittler – Geschäftsleute, die mit der Vermittlung von Spielern Geld verdienen 4 sich jemanden unter den Nagel reißen (Umgangssprache) – hier: jemanden ohne Rücksicht an sich binden TIPP 1/2004 9 S 10-13 Wir sind 15 Korr. 1 10.12.2003 14:26 Uhr Seite 10 JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT WIR SIND 15: ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 10–11 Lena und Alex In JUMA stehen relativ kurze Artikel über Lena und Alex, die im Jahr 2003 beide 15 Jahre alt geworden sind. Hier ist eine jeweils längere Fassung dieser Texte. Auszüge daraus wurden für JUMA sprachlich und inhaltlich leicht verändert. Sparen für den Schüleraustausch Ab 15 darf man in Deutschland arbeiten. Lena nutzt das wie viele andere Jugendliche, um ihr Taschengeld aufzubessern. In den Sommerferien hat sie beim Bäcker aus dem Nachbardorf gearbeitet. Lena musste um kurz vor 6 Uhr aufstehen und mit dem Bus zur Arbeit fahren. In der Backstube hat sie Berliner (1) mit Marmelade gefüllt, Tabletts mit Broten beladen und die Räume gefegt. „Mittags war ich meistens ziemlich k.o. (2)“, erzählt sie. Das verdiente Geld spart Lena für ihre Amerikareise. Die Eltern und die Großeltern geben auch einen Teil dazu – als Belohnung für Lenas gute schulische Leistungen. Per Schüleraustausch geht es in den nächsten Osterferien nach Titusville in Florida. Die freien Feriennachmittage nutzte Lena für Fahrradtouren und besuchte das Freibad. In der zweiten Ferienhälfte fuhr sie mit der Familie nach Schweden. Dort lebt die Halbschwester (3) ihres Vaters. Zwei Wochen waren Lena, Bruder Lukas und die Eltern auf Gotland. „Wir haben surfen gelernt und ziemlich viel Spaß gehabt“, erinnert sich Lena. „Ein schöner Urlaub, obwohl es dort ziemlich einsam war.“ Unfreiwilliger Krankenhausaufenthalt Die Ferien endeten mit einer bösen Überraschung. Lena musste mit einer Blinddarmentzündung ins Krankenhaus und wurde operiert. Das ging zwar sehr schnell, brachte Lenas Tagesablauf aber völlig durcheinander: eine Woche keine Schule und mehrere Wochen kein Saxophonunterricht, keine Orchesterproben, kein Judotraining. Vor allem der Sport fehlt ihr sehr. Lena ist seit Anfang des Jahres in einem neuen Judo-Verein. Sie hat jetzt den Blaugurt und trainiert normalerweise dreimal in der Woche. „Ich war in den letzten Monaten oft auf Turnieren und habe dort viel Erfahrung gesammelt“, erzählt sie. Auch mit dem Trainieren von jüngeren Kindern hat sie angefangen, muss aber im Moment darauf verzichten. Ihre Freundin Kathrin will sie gerne in der Schulmannschaft haben. Lena hofft darum, dass sie bald wieder fit ist. Schulisches und außerschulisches Engagement Im Jugendorchester der Musikschule spielt Lena Saxophon. 10 TIPP 1/2004 Seit den Sommerferien geht Lena in die 9. Klasse. „Die Ansprüche sind enorm gestiegen“, findet sie. S 10-13 Wir sind 15 Korr. 1 10.12.2003 14:26 Uhr Seite 11 dreimal Judo in der Woche will Lena nicht verzichten: „Meine Eltern sollen froh sein, wenn ich Sport treibe!“, findet sie. Das gemeinsame Abendessen, zu dem sich die Familie bisher traf, fällt darum jetzt manchmal aus. „Wir haben bisher immer so viel in der Familie gemacht. Jetzt will ich mich ein bisschen davon lösen!“, sagt Lena. Worterklärungen: Zu Hause am eigenen Computer Französisch steht als dritte Fremdsprache auf ihrem neuen Stundenplan, und zwar vier Stunden in der Woche. In den Nebenfächern geben die Lehrer regelmäßig Hausaufgaben auf. Dazu kommen mündliche und schriftliche Tests. Auch bei den Schülern hat sich einiges verändert: fünf haben die Klasse verlassen und neun sind hinzugekommen. Die Schülervertretung (SV), in der Lena mitarbeitet, hat ein neues Logo, einen Newsletter (4) und eine eigene Homepage (5) im Internet. „Diese Öffentlichkeitsarbeit war wichtig für uns“, sagt Lena. Vorher wussten viele Schüler gar nicht, was ihre Vertreter alles für sie machen. Mit zwei Benefiz-Konzerten haben die SV’er Geld für die neue Schulcafeteria verdient, die zur Hälfte aus Spenden finanziert werden muss. Einen großen Wunsch hat sich Lena im Frühjahr erfüllt: Sie hat sich von ihren Ersparnissen einen eigenen Computer gekauft. An der eigenen Homepage bauen, chatten (6) und E-Mails (7) schreiben – das kann sie jetzt, ohne dass Bruder oder Vater an das Gerät wollen. Computerspiele findet sie nicht mehr so interessant. „Ich spiele manchmal noch abends zur Entspannung ,Sims‘, aber meistens nur kurz“, berichtet Lena. 1 der Berliner – hier: mit Marmelade gefülltes Gebäck 2 k.o. (Abkürzung im Englischen: knock out) – erschöpft 3 die Halbschwester – Schwester, mit der man einen Elternteil gemeinsam hat (vgl. Halbbruder) 4 der Newsletter (englisch) – das Infoblatt 5 die Homepage (englisch) – die Startseite eines Internet-Auftritts 6 Chatten (aus dem Englischen) – über Tastatur und Bildschirm im Internet miteinander kommunizieren 7 die E-Mail (aus dem Englischen) – elektronisch übertragene Post Emanzipation von den Eltern Modisch hat Lena ihren Stil gefunden: „Sportlich schick.“ Manchmal gibt es noch Diskussionen mit den Eltern darüber. „Heute tragen Jungen und Mädchen manchmal gleiche Klamotten. Das wollen sie nicht einsehen!“, sagt sie, „aber ich bin kein Model.“ Auch das Bringen und Abholen mit dem Auto ist manchmal ein Streitpunkt. In Lenas Dorf gibt es kaum Angebote für Jugendliche. Busse fahren höchstens zweimal in der Stunde in die Stadt, abends noch seltener. Doch auf Mit dem Surfbrett auf der schwedischen Insel Gotland TIPP 1/2004 11 S 10-13 Wir sind 15 Korr. 1 10.12.2003 14:26 Uhr Seite 12 Schon mit 15 darf Alex auf dem gebrauchten Motorrad Probe sitzen, das seine Mutter ihm zum 16. Geburtstag schenken wird. Abwechslung vom Alltag Alltag eines Schülers: Das bedeutet für Alex Schule, Hausaufgaben und Freizeit. Da freut man sich auf eine Abwechslung! Im Frühjahr gab es einen Austausch mit der Partnerschule in Chauny, Frankreich. Die deutschen Schüler waren an zwei Tagen im französischen Unterricht. In Mathematik hat Alex das meiste verstanden. „In den anderen Fächern war es schwierig“, gibt er zu. 10 Tage hat er in einer französischen Familie gewohnt. Seine Gastgeber haben ihm die Stadt und die Umgebung gezeigt: „Der Ausflug nach Paris war am besten!“ Die französischen Schüler waren vorher in Bergheim. „Ich wollte unserem Gast auch meine Stadt und die Umgebung zeigen“, sagt Alex, „aber er wollte lieber am PC sitzen und spielen.“ Mit seinem letzten Zeugnis war Alex zufrieden. Er hatte einen Notendurchschnitt von 2,8. „Für mich ist das gar nicht schlecht.“ In den meisten Nebenfächern 12 TIPP 1/2004 stand er 2. In den beiden Fremdsprachen hatte er eine 4. „Irgendwie muss ich anders dafür lernen“, überlegt Alex. Wie, weiß er allerdings noch nicht. Jetzt geht Alex in die 10. Klasse. Im neuen Schuljahr hat er einige andere Lehrer. Sein Kommentar: „Ich habe Glück gehabt. Gute Lehrer sind geblieben, schlechte sind gegangen.“ In seiner Klasse sind 14 Mädchen und 12 Jungen. Mit einigen versteht er sich ganz gut, mit anderen weniger. Und die Mädchen? „Das Verhältnis hat sich entspannt.“ Freunde, die weiter weg wohnen, besucht er am Wochenende. Gutes Verhältnis zur Mutter Seit einem Dreivierteljahr geht Alex montags und freitags eine Stunde zum Wing Tsun, einer chinesischen Kampfsportart. Man muss 12 Schülergrade schaffen, um Meister zu werden. Die erste Prüfung nach einem halben Jahr hat er geschafft. „Kampfsport ist mein Ding“, meint er. Schwimmen geht Alex dagegen gar nicht mehr. Seit einiger Zeit gehört ein Tier zur Familie: Bella, ein Berner Sennenhund. Alle gehen abwechselnd mit ihm Gassi (1). Um das Fressen kümmert sich Alex’ Mutter. Sie kümmert sich auch um alles andere im Haushalt. Mittags gibt es ein warmes Essen. Dazu trifft sich die ganze Familie. Anschließend räumt Alex’ Mutter die Küche auf. „Sie macht das lieber selbst, auch wenn ich helfen will“, erklärt Alex. Die wenigsten Jungen haben eine feste Freundin. Auch Alex selbst ist solo. Darum hat die Tanzstunde noch ein bisschen Zeit, meint er. Auf Partys wird sowieso nicht getanzt: „Da setzt man sich gemütlich hin, quatscht und hört Musik.“ Im allgemeinen kommt Alex gut mit seiner Mutter aus. „Wenn ich mich mal mit ihr streite, habe ich später ein schlechtes Gewissen.“ Meistens geht es dabei um Kleinigkeiten. Öfter gibt es Ärger mit der 14-jährigen Schwester Annemarie. Wie muss man mit dem Hund umgehen, wer darf das Telefon länger haben, wie behandelt man Hannah, die kleine Schwester? Das sind die typischen Streitfragen. Die meisten Freunde kommen nicht aus Alex’ Klasse. Er trifft sich mit ihnen nachmittags auf dem Sportplatz. Dort spielen sie Basketball oder Fußball. Modisch hat Alex genaue Vorstellungen: Vor allem bequem müssen die Sachen sein. Die Jeans nicht zu eng und nicht zu weit, mit großen Taschen: S 10-13 Wir sind 15 Korr. 1 10.12.2003 „Die brauche ich für meinen ganzen Krimskrams!“ Große Markenlogos auf T-Shirts und Pullovern sind nicht erwünscht. Die Schuhe sollten keine „fetten Teile“ sein, die man mit Schaumstoff auspolstern muss. Seine Klamotten (2) muss Alex nicht selbst bezahlen. Seine Mutter bringt ihm manchmal T-Shirts mit. Bei Sweatshirts, Hosen und Schuhen kommt Alex mit zum Einkaufen. „Meine Läden sind in Köln. Hier in Bergheim bekommt man nichts Besonderes“, sagt er. Pläne für das nächste Jahr Seit kurzem hat Alex einen Plan, der für einige Diskussionen sorgte: Er will den Führerschein A1 machen. Damit kann man Motorräder mit 125 ccm und 80 km/h Höchstgeschwindigkeit fahren. Den Führerschein will Alex Mutter bezahlen, wenn er nicht zu rauchen anfängt. Allerdings wünscht er sich ein sportliches Motorrad, das man 14:26 Uhr Seite 13 auch schneller machen kann. „Das kann ich auch noch fahren, wenn ich 18 bin“, meint Alex. Er hat seiner Mutter einen Prospekt von der Maschine gezeigt. Die dachte bis dahin, er wünscht sich einen Roller. Sie hat sich die Unterlagen fünf Minuten angeguckt und gesagt: „Jetzt müssen wir reden.“ Denn ihr Mann, Alex Vater, ist Ostern 2000 mit einem Motorrad tödlich verunglückt. Alex hat seine Mutter überzeugt. Allerdings gibt es Bedingungen: Die schulischen Leistungen müssen gut sein. Alex darf nicht an der Maschine herumfummeln, um sie schneller zu machen. Er darf nicht auf der Autobahn fahren und muss immer Schutzkleidung tragen. Warum es unbedingt eine Rennmaschine sein muss? „Ich fahre auch mit dem Fahrrad und auf Skiern gern schnell – ich brauche den Kick (3)!“ Worterklärungen : 1 Gassi gehen – den Hund ausführen 2 die Klamotten (umgangssprachlich) – die Anziehsachen 3 der Kick – der Nervenkitzel Seit kurzem gehört der Berner Sennenhund Bella zur Familie. P PRAXIS MACH MIT! Wie setzen Sie die jeweils kürzere bzw. längere Fassung (oder beide) von „Wir sind 15“ in JUMA und in TIPP in Ihrem Unterricht ein? • Lassen Sie ihre Schüler unterschiedliche Sätze in den Texten herausfinden? • Machen sie weitere Worterklärungen? • Schreiben Ihre Schüler eine dritte Fassung von „Wir sind 15“? • Benutzen sie dazu die „Steckbriefe“ in JUMA? • Zerschneiden Sie den Text und Ihre Schüler fügen einzelne Passagen an richtiger Stelle ein? • Schlagen sie weitere Fotomotive mit Lena und Alex für JUMA und/oder TIPP vor? • Schreiben sie andere Zwischenüberschriften und/oder Überschriften für die Artikel? Oder haben Sie ganz andere Ideen für die Textbearbeitung von „Wir sind 15“? Probieren Sie unsere und/oder Ihre Ideen aus und schicken Sie die Beschreibung des Stundenverlaufs (vielleicht mit Schülerarbeiten und/oder Fotos) an folgende Adresse: Redaktion JUMA/TIPP Stichwort: Wir sind 15 Frankfurter Straße 40 D-51065 Köln E-Mail: [email protected] TIPP veröffentlicht die besten Beiträge und bedankt sich bei den Einsendern mit Materialien für den Deutschunterricht. Einsendeschluss ist der 30.11.2004. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. TIPP 1/2004 13 S 14-15 Körpersprache Korr. 1 10.12.2003 14:39 Uhr Seite 14 JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 12–16 Mach mit! Die Schüler erstellen eine Liste von Handzeichen und ihrer Bedeutung in ihrem Land: Sie fotografieren oder zeichnen die Handzeichen und schreiben die Bedeutung daneben. Der Lehrer schickt eine Auswahl an die … Redaktion JUMA/TIPP Stichwort: Handzeichen Frankfurter Straße 40 D-51065 Köln … und/oder er schreibt der Redaktion, wie er das Thema „Körpersprache“ in seinem Unterricht behandelt. Die TIPP-Redaktion honoriert jeden veröffentlichten Beitrag mit dem Buch „Alles über Körpersprache. Sich selbst und andere besser verstehen“ (siehe TIPP-Seite 17). Einsendeschluss ist der 30.11.2004. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 14 TIPP 1/2004 Was für ein Typ? Vorbereitung Die Schüler informieren sich über Körpersprache Die Schüler lesen den JUMA-Artikel „Was für ein Typ?“ (JUMA-Seiten 12–16) und „Der Körper und seine Sprache“ in TIPP (TIPP-Seiten 16–17) gemeinsam in der Klasse oder allein zu Hause. Danach bilden sie Kleingruppen. Der Lehrer gibt jeder Gruppe eine Kopie der TIPP-Seite 15. Durchführung Die Schüler erkennen und erläutern Handzeichen Gemeinsam beantworten die Schüler in ihren Kleingruppen die Frage auf der Kopiervorlage. Lösungen für den Lehrer: 1. Du bist verrückt! 2. Ich drücke dir die Daumen! (Ich wünsche dir Erfolg/Glück!) 3. Halt! Bis hierhin und nicht weiter! 4. Mach das nicht! 5. Ich bin müde! 6. Wie bitte? 7. Sieg! 8. Bitte Ruhe! 9. Alles in Ordnung! 10. Das ist super! 11. Ich höre aufmerksam zu! 12. Ohren spitzen, Mund halten! Alle Antworten werden an die Tafel geschrieben (einschließlich möglicher abweichender Bedeutungen im eigenen Land). Ein Schüler wiederholt jeweils die entsprechenden Handzeichen. Anschließend lösen die Schüler die Aufgabe auf der Kopiervorlage und sie stellen ihre Ergebnisse den anderen Gruppen vor. 10.12.2003 14:39 Uhr Seite 15 Eine Frage und zwei Aufgaben Die Handzeichen unten haben in Deutschland eine bestimmte Bedeutung. Welche? Macht eine Liste von Handzeichen aus eurem Land und sagt, welche Bedeutung sie haben! 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Fotos: Martin Kroll WAS FÜR EIN TYP? KOPIERVORLAGE S 14-15 Körpersprache Korr. 1 TIPP 1/2004 15 S 16-17 Körper Text Korr. 1 10.12.2003 14:46 Uhr Seite 16 JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT WAS FÜR EIN TYP? ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 12–16 Der Körper und seine Sprache Kirsten Strüver, 37, Dozentin an der Volkshochschule und Trainerin für Körpersprache, über Mimik, Gestik und Körperhaltung Verhalten, Arm- und Beinhaltung, Ausdruck der Augen, Mundwinkel oder Hände verraten unsere Gedanken, Ängste und Begierden – sie zeigen unser Seelenleben. Auch die Körperfülle, Kleidung, Stimme, Frisur und Details des Gesichts sind Informationsquellen, aus denen man auf Charaktereigenschaften oder auf Stimmungen schließen kann. Was gehört alles zur Körpersprache und wie deutet man sie richtig bzw. wie setzt man sie richtig ein? Statische und dynamische Zeichen Zur Körpersprache gehören • die Körperhaltung • die Mimik (Gesichtszeichen) • die Gestik (die Handzeichen) 16 TIPP 1/2004 Sie enthalten jeweils statische und dynamische Zeichen. Die statischen Zeichen sind unter anderem die Nasenform, die Augenform, die Form der Finger und Fingernägel usw. So kann die Form einer Nase und damit der Gesichtsausdruck auf uns sympathisch wirken – oder nicht (daher die Redewendung „deine Nase passt mir nicht“). Ein dynamisches Zeichen ist zum Beispiel die Art unserer Bewegung, etwa die Art zu gehen. Einen Teil der Körpersprache können wir nicht erlernen. Er ist angeboren und hat auf der ganzen Welt die gleiche Bedeutung. So steht das Hochziehen der Mundwinkel für „Fröhlichkeit“ und das Herunterhängen der Mundwinkel für „Traurigkeit“. Den anderen Teil der Körpersprache haben wir durch Nachahmung erlernt. Dazu gehört unter anderem die Gestik (siehe die Handzeichen auf den TIPPSeiten 14–15). Man kann sie trainieren, zum Beispiel das Lächeln bei Verkaufsgesprächen. Allerdings haben sie nicht in jeder Kultur die gleiche Bedeutung (siehe „kulturelle Unterschiede“). Wenn wir mit Worten etwas sagen, müssen unsere Worte mit unserer Körpersprache übereinstimmen. Sonst sind sie unglaubhaft. Ein Beispiel: Ein Schüler steht in der Klasse und soll ein Gedicht aufsagen. Er hat es aber nicht gut gelernt. Er möchte am liebsten im Erdboden versinken, zieht den Kopf ein und wird rot im Gesicht. Sein Körper spricht! Wenn er in dieser Situation sagen würde „gut, dass ich drankomme, denn ich habe das Gedicht gelernt“, würde es ihm niemand glauben oder man würde seine Worte für Ironie halten. Es kommt also nicht nur darauf an, was jemand sagt, sondern auch wie er es sagt. Unbewusste Signale des Körpers geben oft mehr preis als Worte. Körpersprache sollte man nicht werten. Er gibt keine „gute“ oder „schlechte“ Körpersprache. Außerdem muss man jede einzel- Ausdruck der Gefühle Die Körpersprache dient dazu, Freude, Zorn, Zuneigung oder Widerwillen zum Ausdruck zu bringen. Sie drückt unsere Gefühle aus, wobei es uns schwer fällt, unsere Gefühle zu verbergen. Gestik Körper Text Korr. 1 10.12.2003 Körperhaltung ne körpersprachliche Darstellung immer im Zusammenhang sehen. Es gibt kulturelle Unterschiede, Unterschiede zwischen Mann und Frau, Erwachsenen und Kindern, Unterschiede, die sich aus sozialem Status und Rollenverhalten einer Person erklären oder nur im Kontext zu verstehen sind. Jedes einzelne Bild der Darstellung ist wie ein Wort in einem Satz. Erst der ganze Satz führt zu einer Aussage. Ein Beispiel: Ein Schüler verschränkt während eines Lehrervortrags die Arme vor der Brust. Das zeigt: Er hört aufmerksam und gelassen zu. Wird er dagegen vom Lehrer wegen nicht gemachter Hausaufgaben zur Rede gestellt, handelt es sich dabei um eine Abwehr- und Schutzhaltung. Kulturelle Unterschiede Eine unüberlegte Gestik kann zu Missverständnissen führen, denn sie bedeutet nicht in jeder Kultur das Gleiche. In Deutschland begrüßen wir zum Beispiel jemanden, indem wir ihm die 14:46 Uhr Seite 17 Hand schütteln und dabei in die Augen sehen. In Japan ist es dagegen eine Beleidigung, jemandem bei der Begrüßung in die Augen zu sehen – man schaut vielmehr auf einen Punkt unterhalb des Halses und oberhalb der Brust. An deutschen Schulen wird gerne ein Handzeichen verwendet, das „Ohren spitzen, Mund halten“ bedeutet. In Italien bedeutet dieses Zeichen dagegen „seinem Ehemann Hörner aufsetzen“ (ihn betrügen); in der Türkei steht es für eine politische Gruppierung (siehe „Mach mit!“, TIPP-Seite 14). Der Kampf ums Revier bedeutet immer einen Kraftaufwand. Unser Herz schlägt schneller, unsere Hände zittern und unsere Knie werden weich. Eventuell bekommen wir keinen Ton heraus oder unsere Stimme zittert – alles Beispiele für bewusste oder unbewusste Körpersprache. Fotos: Martin Krolll S 16-17 Platzanspruch und Revierverteidigung Zur Körpersprache gehört auch der Körpergeruch. Körpergerüche nehmen wir meist unterbewusst wahr. Nicht jeder Körpergeruch eines Menschen (der durch Parfüm, Rasierwasser o.ä. verstärkt oder beeinflusst werden kann) ist uns angenehm. Daher die Redewendung „Ich kann dich nicht riechen (= ich kann dich nicht leiden)!“ Tiere benutzen Duftstoffe zur Revierfestlegung – sie markieren damit ihr Revier. Auch Menschen haben ihre Reviere. Wir nehmen immer den gleichen Platz ein, auch in der Schule, und mögen es gar nicht, wenn ein anderer Schüler auf unserem Platz sitzt. Das zeigen wir zum Beispiel durch die Art, wie wir unseren Platz einnehmen. Mimik Literatur Samy Molcho, Thomas Klinger (Illustrationen) Alles über Körpersprache. Sich selbst und andere besser verstehen. Goldmann Verlag Neumarkter Straße 28 D-81673 München www.randomhouse.de/ goldmann TIPP 1/2004 17 S 18-19 Körper Beisp. Korr.1 10.12.2003 14:49 Uhr Seite 18 JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 12-–16 Offen oder verschlossen? Der Berliner Abiturient Fabian, 19, zeigt typische Körperhaltungen. Expertin Kirsten Strüver kommentiert. Hände hinter dem Rücken verschränken Hände in die Seiten stemmen Nach vorn gebeugt und Hände auf den Oberschenkeln Diese Körperhaltung wird auch „Hinterhalt“ genannt. Man steht mit auseinander gestellten Füßen und hat die Hände auf dem Rücken verschränkt. Das spricht dafür, dass man etwas zu verbergen hat. Es kann auch etwas in unseren Händen sein, das wir nicht zeigen wollen. Wenn wir mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen und dabei die Hände fest in die Seiten oberhalb der Hüften stemmen, erscheinen wir unserem Gegenüber als angriffslustig. Wir selbst dagegen wollen nicht angreifbar sein – „Angriff ist die beste Verteidigung!“ Eine Körperhaltung mit starker Dynamik und voller Schwung. Sie spricht für sehr viel Energie. Fabian sieht aus, als wolle er sagen: „Komm, lass uns was unternehmen!“ Man kann sicher davon ausgehen, dass er schon ein Ziel im Auge hat und genau weiß, wie er es erreichen kann. 18 TIPP 1/2004 S 18-19 Körper Beisp. Korr.1 10.12.2003 14:49 Uhr Seite 19 P PRAXIS Bewusste Körpersprache und ihre Wirkung Fotos: Martin Kroll Jeweils zwei Schüler sitzen sich gegenüber. Im Wechsel nehmen beide nacheinander jeweils eine Körperhaltung ein, mit der etwas ausgedrückt werden soll. Wie wirkt die jeweilige Körperhaltung auf den Partner und stimmt das mit ihrer Absicht überein? Sich an einer Wand anlehnen Dynamische Körperhaltung Geschlossene Körperhaltung An einer Wand – oder sonst wo – angelehnt wirken wir instabil und machen einen unsicheren Eindruck. Möglich ist, dass wir einfach nur müde sind und uns abstützen müssen; vielleicht drücken wir auf diese Weise aber auch Langeweile aus. Die linke Hand in der Hosentasche und in der rechten Hand zum Beispiel einen Stift – so wirkt man dynamisch und tatkräftig, so als wenn wir etwas bewegen wollen. Eine beliebte Haltung von Politikern, die Körpersprache bewusst einsetzen und sich dabei sogar beraten lassen. Fabian steht mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Seine Arme sind vor der Brust verschränkt; auch die Beine sind verschränkt. Er wirkt verschlossen und gibt damit zu verstehen, dass er nichts und niemanden an sich heranlassen will. Vielleicht muss er aber auch viele Neuigkeiten verdauen. TIPP 1/2004 19 S 20-21 Bumerang Korr. 1 10.12.2003 14:55 Uhr Seite 20 JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DER JUMA-SEITE 25 Ein Bumerang fliegt selten allein Anfänger Wortschatzarbeit Die Schüler sehen sich die Fotos auf der JUMA-Seite 25 an und sie lesen die Überschrift des Artikels. Dann verteilt der Lehrer Kopien der TIPPSeite 21 an Kleingruppen, die die Schüler gebildet haben. Gemeinsam überlegen die Schüler in ihren Gruppen, um welche Länder es sich auf der Kopiervorlage handelt und welche Form jedes einzelne Land hat. Lösungen und Beispiele (in Klammern): 1. Italien (ein Stiefel), 2. Island (eine Ente), 3. Norwegen, Schweden, Finnland (ein Bär), 4. Thailand (ein Elefantenkopf), 5. Kroatien (ein Bumerang). In einem Atlas benennen sie die Formen weiterer Länder (Gebiete, Städte, Inseln usw.) und zeichnen grob die Umrisse. Einer legt sie als Rätsel einer Partnergruppe vor („Welche Form hat ...?“). Einzelne Ergebnisse werden der Klasse vorgestellt. Foto: Jörg-Manfred Unger Mittelstufe Lehrerinnen und Lehrer aus Zagreb, Kroatien. Ihr Land hat die Umrisse eines Bumerangs. 20 TIPP 1/2004 Frage- und Antwortspiel Die Schüler lesen den JUMA-Artikel „Ein Bumerang fliegt selten allein“. Anschließend setzen sie sich zu zweit zusammen. Abwechselnd stellen die Schüler eine Frage zum Text (oder zu anderen JUMA-Texten) – und beantworten sie (nach dem Bumerangprinzip) selbst! Der jeweils andere Schüler achtet auf die richtige Fragestellung und auf die sprachlich und inhaltlich korrekte Antwort. Notfalls korrigiert bzw. hilft er. KOPIERVORLAGE S 20-21 Bumerang Korr. 1 10.12.2003 14:55 Uhr Seite 21 Fragen Welche Länder sind auf dieser Seite dargestellt und welche Formen haben sie? 2 1 3 5 Zeichnungen: Nikos Fragidakis EIN BUMERANG FLIEGT SELTEN ALLEIN 4 TIPP 1/2004 21 S 22-23 Beuys Korr. 1 10.12.2003 15:04 Uhr Seite 22 JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT AUT „DENKEN, REDEN, MACHEN!“ ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 32–33 Austausch von Ideen HEN TEX TISC HER T Kommunikation mit Joseph Beuys Verständigung per Telefon „Kommunikation: Verständigung, (wechselseitige) Mitteilung“. So wird im Duden erklärt, was Kommunikation bedeutet. Man könnte es noch mit weiteren Worten umschreiben: miteinander reden, einander schreiben, sich streiten ... Für Joseph Beuys war es besonders wichtig, mit anderen Menschen zu reden. Um ein Gespräch zu beginnen, nutzte er auch seine Kunstwerke. Sie zeigen, was er mitteilen oder worüber er reden möchte. Ein Hilfsmittel, um miteinander zu reden, ist das Telefon. Dieses Kommunikationsmittel gibt es in verschiedenen Kunstwerken von Beuys. Das „Erdtelephon“ und das „Telephon S.....E“ sind zwei Beispiele. Das „Erdtelephon“ ist noch ein richtiges, wenn auch für uns heute altertümlich wirkendes Telefon. Das „Telephon S... .E“ hat Joseph Beuys aus alten, gefundenen Materialien zusammengebaut. Es sind zwei Blechdosen, die mit einer Schnur verbunden sind. Man kann auch mit diesem Telefon wirklich miteinander reden, indem ein Partner in die eine Blechdose hinein spricht, während ein anderer die zweite Dose an sein Ohr hält. Die Schnur, die dabei stramm gespannt sein muss, überträgt die Schallwellen des Gesprochenen, so dass man es in der zweiten Dose hören kann. Joseph Beuys hat also ein einfaches, aber funktionierendes Telefon gebaut. P PRAXIS DAS „TELEPHON S..... E“ IN DER DEUTSCHSTUNDE Jeweils 2 Schüler bauen ein „Telephon S....E“ (siehe „Verständigung per Telefon“ und „Gedankenaustausch“) und kommunizieren damit auf Deutsch. Der Lehrer und die Klasse geben die Themen vor, z.B. „Verabredung“, „Streitgespräch“ oder „Tratsch“. Jeder Vorschlag, jeder Gedanke, jedes Argument und jede Idee wird notiert. Am Ende wird gezählt: Das Schülerpaar mit den meisten Vorschlägen, Gedanken, Argumenten und Ideen führt sein Gespäch mit Hilfe der Notizen noch einmal vor der Klasse. 22 TIPP 1/2004 Senden und empfangen Auf die eine Dose hat er noch ein Kreuz oder Pluszeichen gemalt. In der Mathematik bedeutet das Pluszeichen, dass aus zwei oder mehr Zahlen, eine größere wird, wenn man sie zusammenzählt. Das +-Zeichen bedeutet für Beuys, dass man Gedanken und Ideen austauscht und zu seinen Ideen andere hinzufügt, ähnlich wie bei der Addition in der Mathematik. Der Titel des Werkes mit dem umgedrehten E betont einen Aspekt, der bereits in der Definition des Duden genannt wurde: das Wechselseitige der Verständigung. Dass immer mindestens zwei zu einem Gespräch gehören, zeigt Beuys durch die Abkürzungen S für Sender und E für Empfänger. Das E hat Beuys noch umgedreht, so dass die drei Querstriche des Buchstabens auf das S zeigen. Der Empfänger wendet sich dem Sender zu. Es ist netter und vor allem höflicher, wenn man sich beim Reden anschaut, als wenn man sich den Rücken zukehrt. Das fand auch Joseph Beuys. Senden und empfangen sind zwei wichtige Worte für ihn. Auch das Telefon funktioniert nur, wenn zwei Menschen daran beteiligt sind. Sie können dann abwechselnd senden und empfangen. Mit diesen Kunstwerken wollte Joseph Beuys anregen, S 22-23 Beuys Korr. 1 10.12.2003 15:04 Uhr Seite 23 Das Kunstwerk „Erdtelefon“ zeigt einTelefon wie man es in Deutschland vor über 40 Jahren hatte. Auf dem Umschlag des Katalogs der Ausstellung „Denken, Reden, Machen!“ ist die „CapriBatterie“ abgebildet. Fotos (5): VG Bild-Kunst, Bonn 2003 Eine Zuckerwürfelpackung, mit Zeichen und Buchstaben bedruckt, wurde zu „Hasenzucker“ . mit ihm zu reden, aber auch untereinander. Wer Ideen austauscht, bekommt vielleicht viel mehr neue Ideen, als wenn er nur alleine darüber nachdenkt. Den Austausch von Ideen versucht Joseph Beuys auch mit anderen Kunstwerken wie Collagen und Zeichnungen anzuregen. Er verwendete Briefumschläge, Linienblätter aus Briefblöcken, Schreibblätter und vieles mehr, was für einen Austausch geeignet sein kann und dafür auch verwendet wird. Aus: Denken, Reden, Machen! Joseph Beuys für Kinder und Jugendliche, © Stiftung Museum Schloss Moyland Der „Pflasterstein“ ist ein mit dem Namen Joseph Beuys gestempelter Basaltstein. „Gib mir Honig“ – der Blechbehälter mit Deckel und einem Draht zum Tragen wirkt wie eine Batterie, in der Kraftreserven lagern. TIPP 1/2004 23 S 24-25 Beuys Bio Korr. 1 10.12.2003 15:10 Uhr Seite 24 JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 32–33 AUT HEN TEX Joseph Beuys – die Lebensgeschichte Kindheit und Jugend Deutschland hatte 1939 den 2. Weltkrieg begonnen. Joseph Beuys wurde zum Bordfunker für Flugzeuge ausgebildet. Insgesamt erlitt er während des Krieges fünf Verletzungen, einige davon waren so schwer, dass sie ihm für den Rest seines Lebens Schwierigkeiten bereiteten. Berufung zum Bildhauer Nach dem Krieg kehrte er zunächst zu seinen Eltern nach Kleve-Rindern zurück. Er lernte einige ältere Künstler aus Kleve kennen. Diese bestärkten Joseph Beuys, seine künstlerische Neigung weiter zu verfolgen und auf das Medizinstudium zu verzichten. Er entschied sich, Bildhauer zu werden. Sein erster Lehrer an der Kunstakademie in Düsseldorf wurde Ewald Mataré. Nach dem Krieg lernten Joseph Beuys und Lange Jahre Wirkungsstätte des Künsters: die Kunstakademie Düsseldorf 24 TIPP 1/2004 HER T Foto: Hubertus Neuerburg, Kunstakademie Düsseldorf Joseph Beuys wurde am 12. Mai 1921 in Krefeld geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Rindern bei Kleve am Niederrhein. Der Vater betrieb eine Mehl- und Futtermittelhandlung. Seine Eltern waren katholisch und erzogen ihren Sohn streng in diesem Glauben. Joseph Beuys ist in Kleve auf das Gymnasium gegangen und hat dort einiges an Unfug angestellt. Einmal fuhr er beispielsweise mit dem Fahrrad die Treppen im Schulgebäude herunter. Solche Streiche machten ihn schon damals berühmt bei Mitschülern und Lehrern. Als Schüler war er besonders gut in den Fächern Biologie, Chemie und Physik. Eigentlich hatte Joseph Beuys sich überlegt, Medizin zu studieren. 1941 ging er zum Militärdienst. TISC die beiden Brüder Hans und Franz Joseph van der Grinten sich bei ihrem Englischlehrer in Kleve kennen. Sie blieben lebenslang Freunde. Die Brüder van der Grinten haben für Joseph Beuys in ihrem Kranenburger Elternhaus seine erste Einzelausstellung organisiert. Von ihrem bescheidenen Taschengeld kauften sie seine Bilder. Nach Abschluss seines Kunststudiums konnte Joseph Beuys zunächst nur sehr schlecht von seiner Arbeit als Künstler leben. Dadurch und auch durch weitere Enttäuschungen wurde er sehr traurig, so dass er schließlich gar nicht mehr arbeiten konnte. Seine Freunde, die Brüder van der Grinten, luden ihn ein, auf dem elterlichen Bauernhof zu leben. Im Sommer 1957 half Joseph Beuys bei der Arbeit auf dem Feld und hierdurch gelang es ihm, von seinen traurigen Gedanken wegzukommen. Nach und nach ging es ihm besser. 1958 lernte er seine Frau Eva kennen, die er 1959 S 24-25 Beuys Bio Korr. 1 10.12.2003 15:10 Uhr Seite 25 denten gleichzeitig als Schüler hatte. Er zog mit seiner Familie von Kleve nach Düsseldorf. Dort hat er bis zu seinem Tod 1986 gelebt. Ab 1961 machte Joseph Beuys allein und mit Freunden zusammen viele Aufsehen erregende Aktionen. Diese waren für viele Menschen sehr verwirrend, weil Foto: dpa Fotos (2): © Stiftung Museum Schloss Moyland Joseph Beuys mit Filzhut. Er war das Markenzeichen des Künstlers und diente ursprünglich zum Schutz einer Kopfverletzung aus dem Krieg. Ein Besucher der Basler Kunstmesse „Art 34“ steht vor einem Schriftzug, den ein unbekannter Anhänger von Joseph Beuys an einen Zaun gemalt hat. heiratete. Zusammen bekamen sie zwei Kinder: Wenzel wurde 1961 geboren und Jessica 1963. Ab 1961 arbeitete Joseph Beuys an der Kunstakademie in Düsseldorf als Professor für Bildhauerei. Das Unterrichten und das Gespräch mit jungen Menschen, die bei ihm studierten, waren Beuys immer sehr wichtig. Als Lehrer war Beuys so beliebt, dass er zeitweise mehrere Hundert Stu- sie die vielen Zeichen und neuen Ideen von Joseph Beuys nicht verstanden. Eine der bekanntesten Aktionen nannte Beuys „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt“. Dabei trug er tatsächlich einen toten Hasen auf dem Arm. Durchbruch zum Weltruhm Joseph Beuys hat viel über die Menschen, ihre Fähigkeiten, die Das Wasserschloss Moyland am Niederrhein wurde zum Joseph-BeuysMuseum. Verbesserung der Gesellschaft und über die Kunst nachgedacht. Diese Gedanken wollte er den Menschen näher bringen und vor allem wollte er erreichen, dass die Menschen selbst nachdenken – über sich selbst und auch über die Kunst. Das hat viele Menschen sehr begeistert, andere waren verärgert. Mit jeder Aktion wurde Beuys bekannter; immer öfter wurden seine Kunstwerke auf großen Ausstellungen gezeigt. Während seines gesamten Lebens interessierte sich Beuys für die Natur und die in ihr ablaufenden Prozesse. Nicht nur der Mensch war für Beuys interessant, sondern auch Pflanzen und Tiere. Bienen und ihre Honigproduktion waren besonders wichtig für ihn. Er hatte kurz vor seinem Tod noch vor, in Italien einen großen Park mit Gehölzen anzupflanzen, die vom Aussterben bedroht sind. Die künstlerische Arbeit von Joseph Beuys wurde so wichtig, dass er heute als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts gilt. Aus: Denken, Reden, Machen! Joseph Beuys für Kinder und Jugendliche, © Stiftung Museum Schloss Moyland TIPP 1/2004 25 S 26-27 Ostereier Korr. 1 10.12.2003 15:14 Uhr Seite 26 JUMA 1/2004 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 17 UND 40 Versteck-Spiel Vorbereitung Die Schüler lesen die JUMA-Artikel „Wie feierst du Ostern?“ und „Versteck-Spiel“ (JUMA-Seiten 17 und 40). Der Lehrer kopiert die TIPPSeite 27 und schneidet die „Ostereier“ aus – sie zirkulieren als Beispiele für die Lösung der Aufgabe in der Klasse. Die Schüler schreiben in das leere „Ei“ (bitte für jeden Schüler einmal kopieren) Fragen und Aufgaben (z.B. zum aktuellen JUMA). Der Lehrer sammelt alle „Eier“ ein. Er (oder ein Schüler) versteckt sie vor der nächsten Deutschstunde im Klassenzimmer. Durchführung Foto: autostadt GmbH Die Schüler suchen jeweils zu zweit diese „Ostereier“ im Klassenzimmer (einschließlich der Beispiel-„Ostereier“ auf der Kopiervorlage). Sobald jemand ein „Ei“ gefunden hat, beantworten die Schülerpaare mit Hilfe des aktuellen JUMA-Heftes die Frage bzw. sie lösen die Aufgabe. Sobald sie fertig sind, gehen sie erneut auf Ostereier-Suche. In JUMA sind fantasievolle Ostereier abgebildet. In der Deutschstunde stellen und beantworten die Schüler fantasievolle Fragen und sie lösen fantasievolle Aufgaben, die auf „Ostereiern“ stehen. 26 TIPP 1/2004 Variante: Sie haben vorher das ganze Heft gelesen. Einige Fragen und Aufgaben werden mit ihren Antworten und Lösungen in der Klasse vorgetragen. Mach mit! Die Schüler bemalen und beschriften „Ostereier“. Der Lehrer schickt sie bis zum 30.11.2004 an die Redaktion JUMA/TIPP, Frankfurter Straße 40, D-51065 Köln. KOPIERVORLAGE S 26-27 Ostereier Korr. 1 10.12.2003 15:14 Uhr Hinweis für den Lehrer „Ostereier“ bitte kopieren, ausschneiden und an die Schüler verteilen (siehe Vorbereitung, TIPP-Seite 26). eine Was ist el? rg Mundo WIE FEIERST DU OSTERN? – VERSTECK-SPIEL Seite 27 Wie feierst du Ostern? Was ist üne das „Gr er“? zimm Klassen Welc Argum he hast d ente u Fußb für die all-W el mei st ersch taft 200 Deut s 6 i n chlan d? es Welch nd yu Hobb en welch nsch swu Beruf t du? has Wer ist auf den n Seite JUMAein Typ 12–16 d um? r und wa Gib fürs 3 Surft ip In beg ter net ps ründ und e sie ! Zei ch ne Pl an e den i „Juge ner n dstraß e“ un d besc di e ei hri fte nze Gebä l nen ude! TIPP 1/2004 27 S 28-30 Zeitvertreib Korr. 1 10.12.2003 15:18 Uhr Seite 28 JUMA BEI UNS Intensive Beschäftigung In Finnland und in Kroatien haben Lehrer bei mehreren JUMA/TIPP-Seminaren zahlreiche Vorschläge für den Unterricht mit dem Foto „Zeitvertreib“ in JUMA 4/03 gemacht. Hier ist eine Auswahl ihrer Ideen und Tipps für die Deutschstunde. Weitere Vorschläge sind jederzeit willkommen! 5 1 Zeitvertreib 2 Ideen aus Finnland Partnerarbeit: Ein Schüler bekommt das Foto, das er seinem Mitschüler nicht zeigt. Er beschreibt es so, dass der andere es zeichnen kann. 4 3 Kreatives Schreiben: Was passierte vor dem Besuch im Waschsalon, was passiert danach? Vokabelarbeit: Welche Kleidungsstücke sind in der Waschmaschinentrommel? Rollenspiele: Bitte den jungen Mann um Münzen für den Trockner; frage ihn, was er gerade liest usw. 28 TIPP 1/2004 Die Schüler beantworten schriftlich und/oder mündlich klassische W-Fragen: Wer, wann, wo, warum usw. (auch: Wie heißt der Junge; welche Hobbys hat er ...) Foto: Martin Kroll Cartoon: Eine Denkblase enthüllt die Gedanken des Jungen; eine Sprechblase zeigt, was er sagt. So zerschneidet und nummeriert der Lehrer das fotokopierte JUMA-Foto für jede Schülergruppe. Kreative Auseinandersetzung mit dem „Text“: Welchen Zeitvertreib schlagen die Schüler vor? Das Foto ist Ausgangspunkt für eine Diskussion, z.B. zum Thema „Zeit ist Geld“. Bildbeschreibung: Jede Einzelheit zählt! Jeder Schüler schreibt einen Satz, den der Junge gerade liest. S 28-30 Zeitvertreib Korr. 1 10.12.2003 15:18 Uhr Seite 29 So spiegelt man das Foto mit dem Titel „Zeitvertreib“ in JUMA 4/03 mit einer Folie und stellt es dem Original gegenüber. Anschließend schreiben alle eine Geschichte, in der möglichst viele dieser Sätze vorkommen. Tipps aus Kroatien Klassengespräch: Wie, wo und womit kann man sich die Zeit anders vertreiben? Frage deinen Nachbarn: – „Was tust du, wenn du nichts tust?“ – „Welches Buch fesselt dich?“ – „Welches Buch empfiehlst du dem Jungen auf dem Foto und warum?“ Der Lehrer kopiert das Foto und schneidet es in 5 Teile, die er Eine der kroatischen Deutschlehrergruppen beim JUMA/ TIPP-Seminar in Pula an der istrischen Küste nummeriert (siehe TIPP-Seite 28). Die Schüler bilden Kleingruppen. Sie bekommen zunächst einen Teil des Fotos, den sie beschreiben und mit dem sie Vermutungen über das Gesamtbild anstellen. Dann erst bekommen sie den 2. Teil, danach den 3., 4. und schließlich den 5. Teil. Varianten: 1. Der Lehrer deckt das Foto (z.B. auf einem OverheadProjektor) ab und öffnet nach und nach einzelne „Fenster“. Die Schüler raten immer wieder neu, was auf dem Foto zu sehen ist – bis jemand die Lösung hat. 2. Die Schüler bekommen das Bild als Puzzle. Wer zuerst die Lösung hat, gewinnt. Ratespiel: Die Klasse kennt das JUMA-Foto nicht. Ein Schüler mimt einige Betätigungen im TIPP 1/2004 29 S 28-30 Zeitvertreib Korr. 1 10.12.2003 15:18 Uhr Waschsalon (er füllt die Wäsche in die Maschine, gibt Waschpulver dazu, wählt das Waschprogramm usw.) und setzt sich schließlich wie der Junge auf dem Foto auf den Boden. Seine Mitschüler erraten die Situation. Auf Fragen sind nur die Antworten „ja“ und „nein“ erlaubt, die ein eingeweihter Schüler gibt. Eine der finnischen Deutschlehrergruppen in Oulu am Bottnischen Meerbusen Seite 30 Aufsatzthema „modernes Märchen“: Es war einmal in einem Waschsalon ... Preisfragen: „Wie könnte sich der Junge die Zeit im Waschsalon anders vertreiben?“ (z.B. durch Flirten mit dem Mädchen am Trockner ...); „Welchen Titel gibst du dem Bild?“; „Warum wäscht der Junge seine Wäsche in einem Waschsalon?“ Partnerarbeit Dialog: Ein Mädchen spricht den Jungen im Waschsalon an ... Aufsatzthemen: „Der Preis der Selbstständigkeit“, „Die sinnvolle Nutzung von Zeit“, „Wie man zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt“ (zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen ist ein deutsches Sprichwort); „Frauenarbeit – Männerarbeit“. Der Lehrer spiegelt das Bild mit Hilfe einer Folie (siehe TIPPSeite 29) und setzt die „Zwillinge“ (oder „Drillinge“, „Vierlinge“ ...) gegenüber. Die Schüler schreiben in Partnerarbeit einen Dialog. Beispiel: – Was liest du denn da? – Den neuen Roman von ... – Und? Fotos (3): Jörg-Manfred Unger Der Lehrer zeigt der Klasse das Foto 1–2 Sekunden. Dann fragt er „Was habt ihr auf dem Foto gesehen?“ Lösung: Waschmaschinen, ein Junge im Schneidersitz auf dem Boden, ein Buch, das Wort „Zeitvertreib“, ein Zeichen oder Logo im Fenster. Dann fragt der Lehrer: „Was könnte auch auf dem Foto sein?“ Dr. Ulrich Dronske, Fachschaftberater in Kroatien (links) mit der Vorsitzenden des kroatischen Deutschlehrerverbandes, Ljerka Tomljenovic-Biskupic 30 TIPP 1/2004 Beispiele: eine Getränkedose, ein Wäschekorb, ein Mädchen Die Schüler zeichnen die entsprechenden Gegenstände in das Foto; der jeweilige Nachbar benennt sie. Geschichten (in Kleingruppen): Ein Schüler beginnt, zu dem Foto eine Geschichte zu erzählen. Plötzlich hört er auf. Ein anderer Schüler fährt fort usw. Mach mit! Kleingruppenarbeit: Die Schüler nehmen das Foto und gestalten eine Werbeanzeige damit, z.B. für ein Waschmittel. Der Lehrer schickt die besten Schülerarbeiten an die Redaktion JUMA, Stichwort: Waschsalon, Frankfurter Straße 40, 51065 Köln, Deutschland. TIPP veröffentlicht eine Auswahl der eingesandten Schülerarbeiten und bedankt sich mit Materialien für den Deutschunterricht dafür. Einsendeschluss ist der 30.9.2004. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. S 31 Eulenspiegel Korr. 1 10.12.2003 15:28 Uhr Seite 31 Till Eulenspiegel in Finnland Auf JUMA/TIPP-Lehrerseminaren in Helsinki, Jyväskylä und Oulu, Finnland, entstanden witzige Ideen für Eulenspiegeleien wie in TIPP 4/2003. Elektriker: Die Kabel haben nur ein Plus und kein Minus. Schornsteinfeger: Till reinigt den Kamin mit einem Pfeifenreiniger. Metzger: Das Gehackte ist aus Knochen. Kaufmann: Alle Waren werden verschenkt statt verkauft. Frisör: Till schneidet hinten einen Pony und vorne einen Pferdeschwanz. Optiker: Die Brillengläser sind Fensterglas. Gebäudereiniger: Graffitti „verschönern“ die Fassaden. Glaser: Till fertigt Fenster aus Scherben. Briefträger: Till liest alle Briefe und schmeißt sie danach weg. Dachdecker: Nach Tills Arbeit fehlt jede zweite Ziegelreihe. Konditor: Die Torten werden mit Sauerkraut gefüllt. Drucker: Im Text sind keine Konsonanten. Schlosser: Der Türschlüssel passt nur an einer Seite. In Helsinki Klempner: Till verstopft die Rohre anstatt sie freizumachen. Busfahrer: Till fährt alle Fahrgäste bis nach Hause. Schneider: Till näht den Reißverschluss bei Männerhosen hinten. Maurer: Mörtel ersetzt Till durch Schlagsahne. Kraftfahrzeugmechaniker: Das Auto hat fünf Rückwärtsgänge und nur einen Vorwärtsgang. Schuster: Er fertigt Schuhe nur für linke Füße. Fotos: Jörg-Manfred Unger Koch: Statt Zucker kommt Salz in den Brei. Maler: Nicht die Wände, sondern die Fenster werden gestrichen. Schreiner: Der Stuhl hat nur zwei Beine. In Jyväskylä TIPP 1/2004 31 S 32-33 Kasachstan Korr. 1 10.12.2003 15:32 Uhr Seite 32 JUMA BEI UNS Deutsch in Kasachstan Wie hat sich das Sprachdiplom entwickelt? Christian Vogeler von JUMA im Gespräch mit Claus Dieter Storm, Fachberater für Deutsch der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), Köln, in Kasachstan Mein Vorgänger hat die Schulen über Seminare darauf vorbereitet. Wir haben dann vor vier Jahren mit den Sprachdiplomprüfungen begonnen. Bei den Teilnehmern – zur Zeit jährlich 60 bis 70 Schüler – verzeichnen wir seitdem eine leicht steigende Tendenz. 80 bis 90 Prozent absolvieren das Sprachdiplom der Stufe II erfolgreich. Wer ist für die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur in Kasachstan zuständig? Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) ist seit 1992 in Kasachstan tätig; das Goethe-Institut Almaty existiert seit 1995; außerdem sind der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das Institut für Auslandsbeziehungen vertreten – insgesamt sind derzeit rund 20 Mitarbeiter aus I INFORMATION Kasachstan Die Republik Kasachstan liegt in Zentralasien, Hauptstadt ist Astana. Die rund 14 841 900 Einwohner setzen sich aus Kasachen (53,4 Prozent), Russen (29,95 Prozent) und einer Vielzahl anderer Nationalitäten (rund 100) zusammen, darunter auch Deutschstämmige (2,3 Prozent). Staatssprache ist Kasachisch, Verkehrssprache ist noch Russisch. 32 TIPP 1/2004 Deutschland nach Kasachstan entsandt. Ich selbst war im Auftrag der ZfA von 1999 bis 2000 als Fachschaftsberater in Almaty und bin jetzt seit August 2000 Fachberater für Deutsch in Almaty. Wie sieht die Förderung des Deutschunterrichtes aus? Über die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen werden sechs Schulen mit Deutsch als Unterrichtssprache bzw. verstärktem Deutschunterricht personell mit insgesamt 9 Lehrern aus Deutschland und auch materiell gefördert. Dort kann das Deutsche Sprachdiplom II der Kulturministerkonferenz (DSD II) abgelegt werden. Wir unterstützen außerdem rund dreißig weitere Schulen, die sich intensiv mit der Vermittlung der deutschen Sprache befassen. Um die übrigen der ca. 6 000 Deutschlehrer kümmert sich vor allem das Goethe-Institut. Insgesamt wird an knapp 3 500 kasachstanischen Schulen Deutsch unterrichtet (etwa 500 000 Schüler), mit gewöhnlich 2 Wochenstunden von der 5. bis zur 9. Klasse, nur wenige bieten verstärkten Deutschunterricht (5 oder sogar 7 Stunden pro Woche) an. Welche Voraussetzungen bringen die kasachstanischen Deutschlehrer mit? Nach dem Schulabschluss mit 16 oder 17 Jahren haben sie vier Jahre eine Universität besucht. Erst im vierten Studienjahr findet hier eine Konzentration auf das Fachgebiet Deutsch statt. Ein zweiwöchiges Praktikum ist die ganze pädagogische Erfahrung, die diese jungen Lehrer mitbringen. Welche Konsequenzen hat das für Ihre Arbeit? Fortbildung wird bei uns groß geschrieben. Das beginnt mit der schulinternen Fortbildung durch unsere deutschen Programmlehrkräfte (PLK), die zum Teil an den Wochenenden und in den Ferien stattfinden. Seit 2002 arbeiten die PLK auch im Tandem mit einzelnen Kollegen. Zusammen mit den PLK veranstalte ich außerdem in den Ferien Fortbildungen an den verschiedenen Orten. Einmal jährlich findet ein einwöchiges DSD-Seminar statt, bei dem wir viel Wert auf Praxisorientierung legen. S 32-33 Kasachstan Korr. 1 10.12.2003 15:32 Uhr Seite 33 Claus Dieter Storm (links) während eines DSD-Seminars mit Christian Vogeler von JUMA Gibt es noch weitere Fortbildungsangebote? Ja. Im Rahmen der regionalen Fortbildung (REFO), die für 2 bis 3 Länder gemeinsam organisiert wird, vermitteln wir Lehrkräften an DSD-Schulen vor allem Methodik, z.B. Spiele und handlungsorientierten Unterricht. Ausgesuchten Lehrern und Mittlern in Leitungsfunktionen bieten wir die Möglichkeit eines mehrwöchigen Seminarbesuches in Deutschland. Nicht zu vergessen ist jedoch die individuelle Fortbildung. Wir beraten die Ortslehrkräfte beim Unterricht, empfehlen Materialien und geben Tipps. Welche Lehrbücher werden in Kasachstan eingesetzt? Hier gibt es keine einheitliche Linie. Unterschiedliche DaFLehrbücher, z.B. „Wer? Wie? Was?“ und „Deutschmobil“ sind im Einsatz, für die oberen Klassen „Miteinander“ und „Konzepte Deutsch“. JUMA mit seinem modernen Deutschlandbild spielt eine wichtige Rolle und ist bei Lehrern wie auch bei Schülern sehr beliebt. Für fortgeschrittene Lerner haben wir gemeinsam mit kasachischen Partnern ein Übungslehrwerk entwickelt, das kasachstanische Landeskunde auf Deutsch enthält. Was ist kasachstanisch? Auszug aus einem Plakat, das nach der Lektüre des JUMA-Plakates „Was ist deutsch?“ in Heft 3/03 in der Klasse 11a des Gymnasiums Ridder in Kasachstan entstand: „Steppen? Hohe Berge? Jurten? Pferde? Flüsse und Seen? Reiseträume? Angst vor der Zukunft? Stolz? Hochmut? Heldenmut? Gelassenheit? Über seine Verhältnisse leben? Humor? Häusliches Leben? Barbarei? Arbeitslosigkeit? Astana? Auswanderung? Kapitalismus? Alkoholismus? Neugier? Faulheit? Alles wollen? Arme Häuser? Nächstenliebe?“ Wie sind die kasachstanischen Deutschlehrer selbst organisiert? Im Jahr 2002 wurde der „Verband der Deutschlehrer in der Republik Kasachstan“ gegründet. Die ZfA, das Goethe-Institut und der DAAD unterstützen den Verband bei der Durchführung von Seminaren und bei der Erstellung einer Zeitschrift für die Mitglieder. Diese Zeitschrift berichtet 1- bis 2-mal pro Jahr über die Arbeit der Mittler, Termine, Veranstaltungen, nützliche InternetAdressen usw. Kasachstan im Deutschunterricht: Text- und Aufgabenheft für Fortgeschrittene, entwickelt von zwei kasachstanischen Autorinnen und Fachberatern der ZfA TIPP 1/2004 33 S 34 Studium Korr. 1 10.12.2003 15:36 Uhr Seite 34 STUDIEREN IN DEUTSCHLAND Internationaler Erfolg Der Bundesbeauftragte für Hochschulmarketing ist der Bonner Naturwissenschaftler und Vizepräsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, Prof. Dr. Max G. Huber Platzierung auf dem Markt Deutschland baut seine Stellung als internationaler Anbieter für Hochschulbildung kontinuierlich aus. Seit der Gründung des Hochschulkonsortiums GATEGermany (GATE = Guide to Academic Training and Education – Wegweiser zu Hochschulstudium und Weiterbildung in Deutschland) durch den Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Hochschulrektoren-Konferenz (HRK) ist die Zahl der ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen deutlich gestiegen (vgl. TIPP 4/2003, Seite 39). Hält dieser Trend an, wird das angestrebte Ziel von durchschnittlich 10 Prozent Bildungsausländern an deutschen Hochschulen bereits 2006 erreicht. GATE-Germany hat mittlerweile über 110 Mitglieder in der Bundesrepublik, darunter Hochschulen, Wissenschafts- und Förderorganisationen. standort Deutschland geworben wird – in Indien, China, Thailand, Vietnam, Mexiko, Brasilien sowie in Mittel- und Osteuropa. Hauptzielgruppe sind hier vor allem Graduierte aus den Bereichen Wirtschafts-, Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Informatiker. Parallel dazu exportieren mittlerweile 18 Universitäten, 5 Technische Hochschulen, 4 Fachhochschulen und 2 Kunst- und Musikhochschulen im Rahmen des DAAD-Programms „Export deutscher Studienangebote“ ihr Wissen ins Ausland. Auch dieses Programm zielt darauf, deutsche Studienangebote auf dem internationalen Bildungsmarkt zu platzieren, hoch qualifizierte Doktoranden für einen Studienaufenthalt in Deutschland zu gewinnen und neue Kooperationen mit ausländischen Partnerhochschulen aufzubauen. Beste Betreuung Damit der Aufenthalt in Deutschland ein Erfolg wird, müssen Studierende aus dem Ausland gut betreut werden. Sehr gute Erfahrungen konnte der DAAD dabei mit seinem kombinierten Stipendien- und Betreuungsprogramm STIBET sammeln, dessen Ziel die fachliche und soziale Betreuung ausländischer Studierender und Doktoranden an deutschen Hochschulen ist. Gleichzeitig werden Stipendien für ausländische Studierende bereitgestellt, die die deutschen Hochschulen zur Stärkung ihrer internationalen Partnerschaften einsetzen können. Internet www.daad.de www.gate-germany.de www.hrk.de Gezieltes Marketing Es ist weltweit vor allem in solchen Regionen erfolgreich, in denen gezielt für den Hochschul- 34 TIPP 1/2004 Foto: GUC Foto: DAAD Deutsche Hochschulen werden bei ausländischen Studierenden immer beliebter. Ein Beispiel für den Export deutscher Studienangebote: die Deutsche Universität Kairo, auf Englisch German University of Cairo (GUC) S 35 Materialien Korr. 1 10.12.2003 15:39 Uhr Seite 35 L I T E R AT U R Materialien für den Unterricht Lernen mit Methode Gutes und Bewährtes für die Deutschstunde Strukturen verinnerlichen, Fragen stellen und Antworten geben, schreiben und zuhören lernen und viel miteinander reden. Die Spiele sind universell einsetzbar. Da Sie den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen können, sind sie für alle Alters- und Schulstufen geeignet. Alexandra Piel Sprache(n) lernen mit Methode 170 Sprachspiele für den Deutsch- und Fremdsprachenunterricht Eine Sprache lernen heißt, Vokabeln pauken und Grammatik büffeln. Doch wenn es ums konkrete Sprechen geht, kriegt so mancher keinen Satz heraus. Das muss nicht sein: In 170 witzigen Lernspielen werden Ihre Schüler zu interessierten Sprachentdeckern. Da wird mit Vokabeln gescrabbelt, mit Grammatik „Tennis gespielt“ und jede Menge kommuniziert. Kinder und Jugendliche werden auf diese Weise spielerisch Vokabeln und grammatische Verlag an der Ruhr Postfach 102251 D-45422 Mülheim an der Ruhr www.verlagruhr.de Karola und Michael Wittschier Grammatik mit Bewegung 30 Grammatik-Spiele zum besseren Lernen Im Grammatikunterricht geht’s rund! Ganz gleich, was Sie im Unterricht behandeln möchten: Die Übungen in dieser Unterrichtsmappe sind alles andere als trocken. Stumpfes GrammatikPauken gibt’s nicht mehr. Stattdessen: Sprachspiele, bei denen sich die Klasse bewegen muss. Oft treten Gruppen gegeneinander an. Der GrammatikUnterricht wird spannend. Durch Bewegung lernen sie auf einfache Weise abstrakte sprachliche Begriffe. Sämtliche Aufgaben können in ihrem Schwierigkeitsgrad verändert werden. Verlag an der Ruhr (Adresse s.o.) Christian Fandrych, Ulrike Tallowitz Sage und schreibe Übungswortschatz Grundstufe Deutsch in 99 Kapiteln Der deutsche Grundwortschatz umfasst rund 2 400 Wörter – wie sagt und schreibt man sie richtig? Bilder und Beispielsätze illustrieren und verdeutlichen in diesem Buch die Bedeutung der thematisch geordneten Wörter. Kurze Dialoge und Texte zeigen typische Verwendungsweisen, so dass sie jedes Lehrwerk ergänzen können. Klett Edition Deutsch Rotebühlstraße 77 D-70178 Stuttgart www.edition-deutsch.de Peter Grönwoldt Erfolgslehrer Lernen, Leistung, Lust – Geheimnisse des optimalen Unterrichts Lehrer und Schüler sind dann erfolgreich, wenn sie Lust am Lernen und Lust an der Leistung entwickeln. Der erfahrene Didaktiker Peter Grönwoldt erinnert in seinem Buch an wenige Geheimnisse, die sich „Erfolgslehrer“ zunutze machen, z.B. gemeinsam mit den Schülern Lernziele festlegen, „fehlertolerantes“ Unterrichten, loben bei Lernerfolgen u.v.a.m. Verlag Klett-Cotta Rotebühlstraße 77 D-70178 Stuttgart www.klett-cotta.de Bezugshinweis Die Buchpreise unterscheiden sich von Land zu Land. Informationen darüber, Bezugsquellen sowie weitere Angebote gibt es über die jeweils angegebene Verlagsadresse. Bücherkauf im Internet: www.amazon.de www.buecher.de TIPP 1/2004 35 S 36 Nachlese Korr. 1 10.12.2003 15:42 Uhr Seite 36 NACHLESE Vorsätze, Kleiderordnung und Kinder-Uni Foto: David Haas, Universität Tübingen Aktuelles zu Themen, die in JUMA und TIPP standen Der Hörsaal während der ersten „Kinder-Uni“ an der Universität Tübingen Immer diese Vorsätze JUMA 1/2003, Seite 35 Was aus einigen guten Vorsätzen wurde, die deutsche Jugendliche am Anfang letzten Jahres für 2003 hatten: Mehr Zeit für Freunde haben; mehr Sport treiben; netter zu meiner Schwester sein: Ich habe mehr Sport getrieben, aber dafür hatte ich noch weniger Zeit für Freunde; zu meiner Schwester war ich netter als im Vorjahr – zumindest meistens! Caro, 14 Mich mehr um unser Haustier kümmern; der Mutter im Haushalt helfen: Mein Haustier ist jetzt bestens versorgt und meiner Mutter brauche ich nicht mehr zu helfen, weil mein Vater ihr eine Spülmaschine gekauft hat. Melanie, 13 Nicht mehr so zickig sein; sich nicht mehr über alles aufregen; 36 TIPP 1/2004 Geld spenden: Ich bin zwar immer noch zickig, aber ich rege mich nicht mehr so auf; letztes Jahr habe ich über 200 Euro für Afghanistan gespendet. Lina, 14 Popstar werden: Leider wurde mein Talent noch nicht entdeckt, aber was nicht ist, kann ja noch werden ... Clarissa, 14 Uniform statt Markenzwang JUMA 2/2002, Seiten 18–21 Nach Diskussionen um Schuluniformen und bauchfreie T-Shirts forderten einige Eltern von Schülern einer Gesamtschule in Gofi-Gerau bei Frankfurt eine Kleiderordnung für Lehrer – die seien häufig zu schlampig gekleidet. Der Schulleiter gab ihnen Recht. Er sagte: „Wer von Schülern eine angemessene Kleidung erwartet, muss mit gutem Vorbild vorangehen!“ Die Schüler-Uni Bochum startet JUMA 2/2003, Seite 21 An der Universität Tübingen fand im Sommersemester 2002 erstmals eine Veranstaltungsreihe der „Kinder-Uni“ statt. Bis zu 900 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren besuchten die 8 jeweils 45-minütigen Vorlesungen, die wegen des großen Andrangs in den größten Hörsaal der Universität verlegt werden mussten. Universitätsprofessoren versuchten den Kindern Antworten auf jeweils eine „Warum“-Frage aus verschiedenen Themengebieten zu geben, z.B. „Warum lachen wir über Witze?“ oder „Warum gibt es Arme und Reiche?“ Die Veranstaltungsreihe, bei der auch die Professoren nach eigenen Worten „jede Menge“ lernten, soll im Sommersemster 2004 zum 3. Mal angeboten werden. Weitere Infos über das Internet: www.uni-tuebingen.de S 37 Vorschau Korr. 1 10.12.2003 15:47 Uhr Seite 37 VORSCHAU Themen in Vorbereitung Foto: Klaus Martin Höfer Foto: Martin Rottenkolber Im Sommer kommt an immer mehr Orten in Deutschland der Strand in die Stadt – mit importiertem Sand und exotischen Drinks. JUMA zeigt, wie das in Düsseldorf aussieht. Foto: Martin Kroll Beim so genannten Freiwilligen Jahr in der Denkmalpflege wird manchmal hart gearbeitet – zum Beispiel in Quedlinburg. Dazu gehören auch Kurse über die Baustile der verschiedenen Epochen, über Umweltthemen und über Politik. Außerdem: Leipzig hat sich für Deutschland um die Olympischen und paralympischen Spiele 2012 beworben. Fünf gute Gründe sprechen für die sächsische Stadt, meinen die Organisatoren. JUMA hat Paten für diese Gründe gesucht und gefunden: Jugendliche, die in Leipzig das Sportgymnasium besuchen. Jubiläum: JUMA hat Geburtstag. Das Jugendmagazin mit seinen Vorgängern wird 30 Jahre alt. Wir feiern das Ereignis mit einer Mach-mit-Aktion. Buch: In Bonn gibt es einen öffentlichen Bücherschrank. Dort kann man kostenlos Bücher ausleihen und eigene Bücher hineinstellen. Post: Nach dem großen Erfolg mit Letternet im letzten Jahr können nun auch Lehrer Mitglieder im Schreib-Klub der Post werden. TIPP 1/2004 37 S 38 Leserbriefe Korr. 1 10.12.2003 15:51 Uhr Seite 38 LESERBRIEFE An die Redaktion JUMA Frankfurter Straße 40 D-51065 Köln E-Mail: [email protected] Verständnis und Toleranz Alle 6 Deutschlehrer an unserer Technischen Oberschule benutzen JUMA und TIPP in ihrem Unterricht. In jedem Heft sind aktuelle und interessante Themen, die uns bewegen. Einige Beispiele: „Rauchen“ in JUMA/TIPP 3/97: Wir haben darüber nachgedacht, wie man diese Sucht bekämpfen kann. Die Schüler meinten, dass man die Freiheit des Menschen – auch zu rauchen – respektieren müssen, womit wir schon beim nächsten Thema waren: „Toleranz“. gewohnheiten aus: Hier haben meine Schüler viele Unterschiede festgestellt. „Berufe und Berufswahl“ in JUMA/TIPP 3/98: Die Wahl des späteren Berufes ist auch bei uns ein wichtiges Thema. Viele fühlen sich bei ihrer Entscheidung überfordert. Umso hilfreicher war es daher zu erfahren, dass Jugendliche in Deutschland die gleichen Probleme haben – und wie sie damit umgehen. Dank JUMA blicken die Schüler im Deutschunterricht über den Tellerrand (sprich: die Grenzen) hinaus, sie entwickeln Verständnis und Toleranz gegenüber anderen Kulturen und Lebensweisen. Gerne würde ich mehr mit JUMA unterrichten, aber uns wurde eine Wochenstunde Deutsch gestrichen und für die zwei verbleibenden Stunden ist der Stoff recht umfangreich. Also lesen meine Schüler JUMA zu Hause! Anne Cormier-Marchon, Cergy-Saint-Christophe, Frankreich Barbara Filipkowska, Orzesze, Polen „Mode“: Wir haben Modefotos aus polnischen Zeitschriften mit Modefotos aus JUMA verglichen und dabei festgestellt, dass es in der Mode kaum noch Unterschiede gibt. Die Internationalisierung der Jugendmode schreitet offensichtlich voran ... Hauslektüre Brieffreundschaften „Essgewohnheiten“: Ganz anders sieht es bei den Ess- Russland Polen Deutschlehrerin, 28, verheiratet, sucht Kontakt zu Deutschlehrerinnen und -lehrern aus aller Welt. Natalja Alijewa Wusawskaja Str. 25 603040 Nishni Nowgorod Deutschlehrerin, 27, sucht Brieffreunde und -freundinnen. Interessen: Fremdsprachen und fremde Kulturen kennen lernen. Ewa Rózycka Zespót Szkal Nr. 2 Ul. B. Prusa 2 32-200 Miechów Deutschlehrerin, 25, möchte Kolleginnen und Kollegen aus allen Ländern kennen lernen. Tatjana Jegorowa Gruenstr. 99-2 607340 Vosnesenskoje Nishegoroder Gebiet CARTOON © Hogli Usbekistan Deutschlehrerin, 33, möchte Berufserfahrungen austauschen. Sajora Haknasarowa Mukimistraße 36 713613 Silcha Tadschikistan Deutschlehrer, 25, sucht Brieffreunde aus dem Ausland. Hobbys: Sport, Musik, Reisen. Athur Emmer Ul. Dschami 42-28 734036 Duschanbe Weitere Adressen aus vielen Ländern im Internet unter www.juma.de Impressum Redaktionsadresse: Redaktion JUMA, Frankfurter Str. 40, D-51065 Köln Telefon: Deutschland + 221/962513–0 Fax: Deutschland + 221/962513–4 oder -14 Internet: www.juma.de E-Mail: [email protected] Verantwortlich: Christian Vogeler Redaktion TIPP: Dr. Jörg-Manfred Unger Redaktionsassistenz: Kerstin Harnisch Layout: Helmut Hagen Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Peter Conrady, Universität Dortmund; 38 TIPP 1/2004 Claudia Maul, Auswärtiges Amt; Prof. Dr. Inge Schwerdtfeger, Ruhr-Universität Bochum; korrespondierendes Mitglied: Dr. Hans SimonPelanda, Goethe-Institut Inter Nationes München Litho: R&S GmbH, Mönchengladbach Druck und Verlag: Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH & Co KG Grunewaldstr. 59 D-41066 Mönchengladbach Copyright: Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH, Mönchengladbach 2004. ISSN 0940-497X. TIPP ist das Lehrerbegleitheft zum Jugendmagazin JUMA. Es erscheint viermal jährlich. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Texte und Bilder übernimmt der Verlag keine Gewähr. Der Nachdruck von Texten ohne urheberrechtlichen Vermerk ist für Lehr- und Unterrichtszwecke frei; zwei Belegexemplare erbeten. TIPP entsteht in Zusammenarbeit mit dem Bundesverwaltungsamt (BVA) – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) – Köln; pädagogische Beratung: Christiane Drasdo S 39 Mittler, 2. Korr. D E U T 10.12.2003 S C H 15:54 Uhr E K U Seite 39 L T U R I N T E R N A T I O N A L Organisationen der Auslandskulturarbeit Das Auswärtige Amt unterstützt die deutsche Sprache und Kultur weltweit. Die wichtigsten Organisationen und Institutionen haben einen gemeinsamen Internet-Auftritt, der über ihre Tätigkeiten informiert. Über externe Links gelangt man zu jedem einzelnen von ihnen. Die Adresse: http://www. deutsche-kulturinternational.de. Die Zentralstelle für das Auslandschulwesen im Internet Die Internet-Seiten www.deutschekultur.de … • informieren über Projekte und Programme, die den internationalen Wissenschaftsaustausch fördern • zeigen Möglichkeiten auf, im In- und Ausland die deutsche Sprache zu lernen • berichten über Programme, die den Austausch und die Begegnung von Künstlern fördern • informieren über Ausstellungen deutscher Kunst im Ausland und ausländischer Kunst in Deutschland sowie über Austauschprojekte im Theater- und Musikbereich • bieten einen Überblick über einschlägige Bibliotheken, Medienangebote und Dokumentationsstellen für deutsche Kultur und Fragen der internationalen Kulturbeziehungen • helfen weiter, wenn man einen Auslandsaufenthalt plant und man sich über die deutschen Schulen vor Ort informieren möchte • führen zu Ansprechpartnern, die bei Anfragen weiterhelfen • geben Informationen über aktuelle Entwicklungen in der Auswärtigen Kulturpolitik Deutschlands und bieten aktuelle Daten, Fakten und Hintergrundberichte zu besonderen Ereignissen und zu Diskussionen im Rahmen des Kulturaustauschs. Die wichtigsten Organisationen und Institutionen auf einen Blick Alexander von Humboldt-Stiftung www.humboldtfoundation.de Deutsche Forschungsgemeinschaft www.dfg.de Deutsche UNESCO Kommission www.unesco.de Deutsche Welle www.dwelle.de Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) www.daad.de Deutsches Archäologisches Institut www.dainst.org Goethe-Institut Inter Nationes www.goethe.de Haus der Kulturen der Welt www.HKW.de Institut für Auslandsbeziehungen (IfA) www-ifa.de Internationale Weiterbildung und Entwicklung (InWEnt) www.inwent.org Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) www. auslandsschulwesen.de TIPP 1/2004 39 S 40 Rückseite Korr. 1 10.12.2003 15:58 Uhr Seite 40 Köpfe aus aller Welt Anne-Marie Ouyo, 35, ist Deutschlehrerin in Abidjan, Elfenbeinküste. JUMA und TIPP sind für sie Unterrichtsmaterial für ihre Schüler, methodischdidaktische Fortbildung für sie selbst und Informationsquelle für alle. Anna Ubej-Wolk, 67, Deutschlehrerin in Rudny, Kasachstan, arbeitet fast jede Deutschstunde mit JUMA und TIPP, denn „die Schüler finden die Artikel in JUMA klasse“ und „ich bekomme in TIPP jede Menge Anregungen für den Unterricht!“ Ljudmila Gontscharowa, 46, ist Deutschlehrerin in St. Bruchowetzkaja, Russland. Ihre Schüler benutzen JUMA häufig für Projekte, die das aktuelle Deutschland zum Thema haben; sie selbst bespricht TIPP-Artikel regelmäßig mit Kollegen. Justyna Sobota, 37, arbeitet als Deutschlehrerin in Cieszyn, Polen. Für sie und ihre Schüler ist JUMA „eine unerschöpfliche Quelle aktueller landeskundlicher Informationen“. Dank TIPP wird der Unterricht damit überdies „sehr interessant“. Dolores Rodriguez, 39, ist Deutschlehrerin in Madrid, Spanien. Ihre Medien im Unterricht: „OHP, Video (VHS), DVD, CD, CD Rom, PC – und JUMA und TIPP“. Preisfrage: Was bedeuten die Abkürzungen im Deutschen? Anita Putna, 45, ist Deutschlehrerin in Gulbene, Lettland, und setzt beim Spracherwerb auf die Beherrschung von fünf Fertigkeiten: Lesen, Hören, Schreiben, Sprechen und Grammatikkompetenz. Bei deren Erwerb helfen JUMA und TIPP „in jedem Fall!“ Rosa Sagimuldina, 39, ist wie Anna Ubej-Wolk (s.o.) Deutschlehrerin in Rudny, Kasachstan. Sie schätzt in ihren Klassen vor allem die kurzen Texte in JUMA und die Vorschläge für spielerischen Unterricht in TIPP. Ona Treciokiene, 54, Deutschlehrerin in Sangruda, Litauen, nimmt einmal wöchentlich JUMA und TIPP mit in ihre Klassen und behandelt dort mit ihren Schülern Themen, die zum Lehrbuch passen: „Es ist immer etwas dabei!“ Yenice Sibel, 37, ist Deutschlehrerin in Istanbul, Türkei. Sie nimmt seit 1999 regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen in der Bundesrepublik teil und bereitet ihre Schüler auf das Deutsche Sprachdiplom (DSD II) vor – natürlich mit JUMA und TIPP. Zeichnungen: Cosima Schlinkheider Lehrerinnen, die Deutsch mit JUMA und TIPP unterrichten