Sprachstrukturen: Japanisch

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Sprachstrukturen: Japanisch
Sprachstrukturen: Japanisch
Referentin: Katharina Blinova
Universität zu Köln
Institut für Linguistik
Sprachliche Informationsverarbeitung
Hauptseminar: Maschinelle Übersetzung
Leitung: Prof. Dr. J. Rolshoven
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Japanisch: Allgemeines
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Sprachaufbau
Grammatik
Wortschatz
Schrift
Problematik der Sprachmodulierung
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Schrift
Erkennen von Sprachstrukturen
Ambiguität
Allgemeines
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Gesprochen in Japan (Amtssprache), USA,
Brasilien, verstanden in Teilen Süd-Koreas und
Taiwan
127 Millionen Sprecher (Muttersprachler)
Ling. Klassifikation
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Herkunft und Einordnung umstritten
Altaische Sprachgruppe (umstritten)
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Japonische Sprachen
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Japanisch
Ryûkyû-Sprachen (z.B. Okinawa)
Agglutinierend
(Nicht verwandt mit Chinesisch!)
Sprachaufbau
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Keine komplizierten Lautbildungen
Ca.150 Silben
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Grundform der Silben offen und kurzvokalisch
Lange Vokale, Doppelkonsonanten und Nasale an der
Silbengrenze bei der Formenbildung
Bildung grammatikalischer Formen durch das Anfügen
der Partikel am Wortende
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Partikel: suffix-ähnlich; vergleichbare Funktionen wie
Flexionen, Präpositionen und Konjuktionen; Hilfsverben
Sprachaufbau
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Kein Kasus, Numerus, grammatisches
Geschlecht oder grammatische Person
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Keine spezielle Zukunftsform bei Verben
Verschiedene Höfflichkeitsebenen
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Keine Artikel
Grammatikalisch bzw. durch Gebrauch spezieller
Register
Verben und Adjektive ähneln sich funktional
Grammatik
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Satzbau: Subjekt-Objekt-Prädikat
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Nur die Position des Prädikats ist fixiert
Prädikate: Verben und Adjektive Å einzige
Wortformen, die sich verändern (Partikel)
Tendenz zu Ellipsen (bes. beim einfachen Still)
Thema und Subjekt gleichwertig
linksverzweigende Sprache (=Beschreibendes
vor dem Bestimmten)
Grammatik
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Adjektive auch in adverbialer Funktion Å
Modifikation durch Partikel
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Ähnlich wenn mehrere Adjektive gleichzeitig
verwendet werden
Substantivierung von Adjektiven und Verben
mittels Partikel ÅWortbildung
Grammatik
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Transitive und intransitive Verben:
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Transitive Verben können mittels der
Akkusativpartikel an ein direktes Objekt gebunden
werden
Kein direktes Objekt wenn der Akkusativpartikel vor
einem intransitiven Verb vorkommt
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Partikel kennzeichnen den Ausgangspunkt einer
Bewegung
Partikel kennzeichnen einen konkreten Bewegungsablauf
Wortschatz
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Zahlreiche Lehnwörter
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Am meisten aus dem Chinesischen („sinojapanischer
Wortschatz“)
Englisch
Koreanisch
Portugiesisch
Deutsch
Französich
Wasei-eigo (Scheinanglizismen) & Portmanteau
Spezialisierte Zählwörter: japanisch und sinojapanisch;
Schrift
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Eigenes Schriftsystem, Mischung chinesischer
Wortzeichen (kanji) und aus ihnen abgeleiteter
japanischer Silbenzeichen (2 Silbenalphabete:
hiragana & katana)
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Rômaji: lateinisches Alphabet
Schrift
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Kanji: sinojapanische Wörter, unveränderliche und
bedeutungstragende Wortteile japanischer Wörter
(„Wortstamm“)
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Anzahl der Kanji im Japanischen: ca.50 000 insgesamt,
allerdings ca. 5000 bzw. 2000 tatsächlich im Alltag
Kun-yomi: „japanische“ (wörtl. „Sinn“) -Lesung
On-yomi: „chinesische“ (wörtl. „Klang“) -Lesung
Hiragana: grammatische Elemente und zahlreiche
japanische Wörter
Katakana: vor allem Fremdwörter/-namen,
Neologismen, einige Lautmalereien
Schrift
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Schreibrichtung:
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von oben nach unten, von rechts nach links
horizontal von links nach rechts
In der Regel keine Leerstellen zwischen den
einzelnen Wörtern.
Problematik
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Darstelung der Schrift
Erkennen von Satzstrukturen
Ambiguität bzw. Kontextabhängigkeit
Darstellung der Schrift
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Installation von Language-Packs bei Windows
(IME)?
Änderung der Kodierung: Unicode-kompatible
EUC bzw. JIS und Shift-JIS
Modifikation um interne Romaji-Parser
Erkennen von Strukturen
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Keine standartisierte Leerstellensetzung
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Mögliche Lösung: Trennung nach Kategorien, nicht
Flexionen
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Partikel als Token
Ambiguität
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Zahlreiche gleichlautende Wörter bzw.
Wortteile Å Eindeutigkeit bei Kanji
Unterscheidung zwischen Gegenwart und
Zukunft ÅKontext, Verlaufsform
Transitive vs. Intransitive Verben, bes. bei aus
sinojapanischen Nomen gebildeten Verben
Åentsp. Markierung im Lexikon
Ambiguität
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Attributiv-Form der Verben gleicht der
Grundform (=lexikalische Form)
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Übersetzung im Deutschen meistens als
Nebensatzkonstruktion
Stellung des Prädikats im Satz disambiguierend:
Grundform am Satzende
Ambiguität
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Interpersonales Bezugssystem, z.B. bei
Absichtsform ÅKontext
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Bsp.: kein formeller Unterschied im Japanischen
zwischen „Ich will was essen“ und „Lass uns was
essen“
situationsabhängiger Sprachgebrauch
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Befehlsform bzw. Höflichkeitssprache
„Geben“ und „Bekommen“ (problematisch beim
Übersetzen aus dem Deutschen ins Japanische)
Lexikalisches Wissen
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Jim Breen's WWWJDIC Japanese Dictionary
Server
http://www.csse.monash.edu.au/~jwb/wwwjdic.
html (Japanisch - Englisch, Englisch - Japanisch)
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Wadoku von Ulrich Apel:
http://www.bibiko.de/wadoku/ bzw.
http://www.wadoku.de/ (Japanisch - Deutsch)
Quellen
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http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Japanische_Sprache&old
id=48285941
Lewin, Bruno et l. (1983). Einführung in die japanische Sprache.
Wiesbaden: Harrasowitz
Shudo, Kosho; Narahara, Toshiko; Yoshida, Sho. (1980).
Morphological aspect of Japanese language processing.
http://citeseer.ist.psu.edu/588425.html
http://www.wadoku.de/wiki/display/WAD/Japanische+Grammatik