Endoskopie bei Patienten mit Creutzfeldt

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Endoskopie bei Patienten mit Creutzfeldt
Endoskopie bei Patienten mit Creutzfeldt-Jakob Krankheit (CJD)
Besteht die Indikation zu einer endoskopischen Untersuchung oder einem endoskopisch
unterstützten Eingriff, z.B. der Anlage einer perkutanen endogastralen Ernährungssonde
(PEG-Sonde), darf dieser Eingriff einem Patienten nicht mit der Begründung verweigert
werden, daß bei ihm möglicherweise oder wahrscheinlich eine Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung
(CJD) vorliegt.
Umgang mit Patienten, bei denen der Verdacht auf eine Creutzfeldt-Jakob Erkrankung
besteht
Es gibt keinen Hinweis darauf, daß Prionkrankheiten im sozialen Umgang miteinander
übertragen werden können. Hautkontakt mit Blut und Ausscheidungen jeder Art bergen kein
erkennbares Infektionsrisiko. CJD-Patienten brauchen nicht isoliert zu werden. Kleidung und
Bettwäsche – auch wenn Blut oder Liquor kontaminiert – werden normal gereinigt und
desinfiziert. Bei invasiven Maßnahmen gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen, wie bei
Hepatitis-C Patienten. Während eine Übertragung einer sporadischen oder mit einer Mutation
im Prionproteingen in Zusammenhang stehenden CJD bislang nicht erkennbar war, ist die
BSE-assoziierte vCJD durch Blutspenden übertragbar.
Endoskopische Eingriffe bei CJD-Patienten sollen gut überlegt und gut vorbereitet sein. Dies
beinhaltet, den Eingriff vorher mit allen Beteiligten zu besprechen, ausreichend Zeit
einzuplanen und einen Eingriffsraum zu wählen, der genügend Platz aufweist. Auf
Probenröhrchen entnommener Proben muß die Verdachtsdiagnose CJD vermerkt sein.
Endoskopischer Eingriff kann mit eigenem Gerät oder Leihgerät erfolgen
Da endoskopische Geräte nach Einsatz bei CJD-Patienten und Kontakt zu nicht
hochinfektiösen Geweben prinzipiell mit dem chaotropen Salz Guanidinium(iso)thiozyanat
wiederaufbereitbar sind, können eigene Geräte verwandt werden. Das Institut für
Neuropathologie der Universität Göttingen bietet an, diese endoskopischen Geräte nach einem
Einsatz bei CJD-Patienten wieder aufzubereiten. Alternativ können Leihgeräte aus einem
Endoskopepool an der Universität Göttingen genutzt werden.
Kontakt:
PD Dr. Walter Schulz-Schaeffer, Tel.: 0551-39-22700
Dr. Uwe Hahmann, Tel.: 0551-39-66305
Institut für Neuropathologie,
Georg-August-Universität Göttingen,
Robert-Koch-Str.40
37075 Göttingen
Weiterführende Literatur:
Arbeitskreis "Krankenhaus- und Praxishygiene" der AWMF: Prophylaxe der CreutzfeldtJakob Erkrankung in Krankenhaus und Praxis: http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/029025.html