Qualifizierte Kräfte für die Altenpflege: Angebote gegen den

Transcription

Qualifizierte Kräfte für die Altenpflege: Angebote gegen den
E I N E P U B L I K AT I O N D E R S T I F T U N G G RO N E-S C H U L E
AUSGABE Dezember 2013
Im Gespräch
Im Fokus
Vor Ort
Prof. Dr. Axel Plünnecke vom
Institut der deutschen Wirtschaft
zum Thema Bildungsarmut.
Im Kompetenzfeld Reha verfügt
Grone über ein breites Angebot,
das stetig weiter ausgebaut wird.
Wohngruppen, Vermittlung in
Ausbildung, Berufsvorbereitung
für die Zielgruppe Jugendliche.
Seite 3
Seite 4
Seite 6
Qualifizierte Kräfte für die Altenpflege:
Angebote gegen den Fachkräftemangel
Neue Koalition
Berlin – Weil „kein junger Mensch
zurückbleiben oder wertvolle Lebenszeit in Warteschleifen verlieren
darf“, soll bei Bildung einer Großen
Koalition aus CDU/CSU und SPD
eine „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ gemeinsam mit den
Sozialpartnern und den Ländern
entwickelt werden. Ziele sind die
Umsetzung der Ausbildungsgarantie in Deutschland, die Unterstützung von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen insbesondere
durch ausbildungsbegleitende Hilfen und die assistierte Ausbildung.
In den Fokus genommen werden
soll die Ausbildungsqualität, Ausbildungsabbrüchen soll vorgebeugt
werden. Als besonderes Anliegen
wird die Eingliederung (Inklusion)
junger Menschen mit Behinderungen in eine Berufsausbildung
bezeichnet. Gemeinsam mit den
Ländern sollen die Maßnahmen
des Übergangssystems und zur
Förderung beruflicher Ausbildung
überprüft und auf eine voll qualifizierende betriebliche Berufsausbildung hin ausgerichtet werden.
Gute Jobchancen: Grone bietet bundesweit große Vielfalt an Ausbildungen und Qualifizierungen
Das Problem ist schnell formuliert: Die Gesellschaft altert, der Bedarf an Pflegekräften steigt. Dabei fehlen die Fachkräfte schon heute. Die Zahlen sind dramatisch, die Situation spitzt sich zu. Gleichzeitig wachsen für ausgebildete Pflegekräfte die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Anteil älterer, hochaltriger und
dementer Pflegebedürftiger wird sich nach wissenschaftlichen Schätzungen bis
zum Jahr 2050 von 2,2 Millionen auf etwa 4,4 Millionen Fälle verdoppeln. Zeitgleich haben die Einrichtungen Schwierigkeiten, junge, fachlich gut qualifizierte
Pflegekräfte zu gewinnen. Denn die Pflege steht in den Attraktivitätsrankings
von Ausbildungsberufen weit hinten. Nur 11,4 Prozent der Hauptschüler, 5,3
Prozent der besonders umworbenen Realschüler und 3,4 Prozent der Gymnasiasten können sich eine Tätigkeit in der Pflege vorstellen.
Nach Analysen der Bundesagentur für Arbeit ist im Bereich der Altenpflegefachkräfte bereits heute ein deutlicher Fachkräftemangel erkennbar – mit steigender Tendenz.
FOTO: Markus Mielek
Neue Standorte
Gruppenbild mit „Lernpuppe“: Schüler und Dozenten des Staatlich anerkannten Fachseminars für Altenpflege von Grone in Dortmund
Wie die BA in ihrem Bericht zum Arbeitsmarkt Altenpflege aus dem Oktober 2013 schreibt, ist in den kommenden Jahren von einem erheblichen
Mangel an Altenpflegekräften auszugehen. Laut Studie einer großen Unternehmensberatungsgesellschaft werden
bis 2030 in Deutschland etwa 1 Million
Fachkräfte fehlen. Es mangelt an Medizinern und an gut ausgebildeten Pflegekräften. Unbedingt sollte deshalb
auch Menschen mit Migrationshintergrund der Zugang zu Pflegeberufen
erleichtert werden.
1
„Grone hat das Problem mit dem Fachkräftemangel und die damit verbundenen Chancen für gut ausgebildete Pflegekräfte seit Längerem erkannt“, sagt
Achim Albrecht, Vorstand der Stiftung
Grone-Schule. „Die Altenpflege ist ein
wachsender Dienstleistungssektor mit
hervorragenden beruflichen Perspektiven. Gute Pflege ist ohne gut ausgebildetes und motiviertes Personal nicht
möglich. Und das stellen wir bereit.
Gute Pflege hat zudem ihren Preis. Dem
sich abzeichnenden Fachkräftemangel
kann nur begegnet werden, wenn auch
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
die Lohn- und Arbeitsbedingungen der
Pflegekräfte stimmen. Deshalb unterstützen wir auch die Aktivitäten des
Bündnisses für Pflege.“
Der Unternehmensverbund bietet aktuell die Ausbildungen zu Kranken- und
Altenpflegehelfern in 18 Monaten, die
auf 24 Monate verkürzte Altenpflegeausbildung und die dreijährige Umschulung zum examinierten Altenpfleger an.
Auch berufsbegleitende Angebote für
Mitarbeiter und Unternehmen in der
Branche wie Kinästhetik in der Pflege,
der Umgang mit Demenz oder Wellness
für Menschen im höheren Lebensalter
gehören zur Angebotspalette. Hinzu
kommen Ausbildungen zur „Pflegeund Betreuungsassistenz“, zu Betreuungskräften nach § 87b SGB XI oder
zu Gerontopsychiatrischen Fachkräften.
„Wir sind dezentral aufgestellt und
können schnell auf regionale Bedarfe
eingehen“, so Albrecht. „Im Dialog mit
lokalen Partnern haben wir in diesem
Jahr in Aurich und Rüsselsheim zwei
neue staatlich anerkannte Altenpflegeschulen eröffnet. In weiteren Städten
laufen die Anerkennungsverfahren.“
Hessen/NRW – Die Grone-Bildungszentren Hessen GmbH –
gemeinnützig – hat einen neuen
Standort eröffnet. In Eschwege
erhalten Arbeitsuchende zum
Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt in der „Jobakademie“
zielorientierte, individuelle Vermittlungsunterstützung im Auftrag des
Jobcenters.
Die Grone-Bildungszentren NRW
GmbH – gemeinnützig – haben in
Lünen und Unna zwei neue Bildungszentren eröffnet. Im Auftrag
der Arbeitsagentur Hamm sowie
des Jobcenters führt Grone an beiden Standorten „Unterstützte Beschäftigungsmaßnahmen“ für Menschen mit Behinderungen durch.
im gespräch
seite 2
25 Jahre erfolgreiche Weiterbildung parallel zur Berufspraxis
Hamburg – 25 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Verein der Hamburger Spediteure: Die Akademie Hamburger
Verkehrswirtschaft (AHV), von den Spediteuren und der Stiftung Grone Schule gemeinsam gegründet, feierte Jubiläum.
Grone-Vorstand Achim Albrecht hob dabei die Bedeutung der Akademie für die Hamburger Wirtschaft hervor.
Wissen für die Welt von Verkehr und
Logistik, Zoll und Außenwirtschaft
liefert die Akademie Hamburger Verkehrswirtschaft (AHV), die Ende Oktober ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Die
Akademie war 1988 auf Initiative des
FOTO: VHSp
beit der AHV: „Die AHV-Absolventen
sind in vielen Führungsfunktionen der
Hamburger Wirtschaft vertreten und
‘bewegen’ die Welt von Verkehr und
Logistik, Zoll und Außenwirtschaft.
Als Verkehrsfachwirte, Fachkaufleute
Achim Albrecht, Dietrich Wersich und Kurt-Jürgen Schimmelpfeng (v.l.n.r.)
Vereins Hamburger Spediteure (VHSp)
und der Stiftung Grone-Schule gegründet worden. Beide sind heute gleichberechtigte Partner der Akademie. Die
Branche verdankt der AHV erstklassige
Aus- und Weiterbildungen für inzwischen jährlich über 1.500 Verkehrsfachwirte, Fachleute für Außenwirtschaft
und Betriebswirte, die die Entwicklung
in Bereichen der Logistik und Spedition
vorantreiben.
Grone-Vorstand Achim Albrecht würdigte in seiner Festansprache die Ar-
für Außenwirtschaft und Betriebswirte
tragen sie dazu bei, dass die Dienstleis­
tungsmetropole Hamburg im Vergleich
zu europäischen Mitbewerbern heute
die Pole Position einnimmt.“
Peter Dezelske, Ehrenmitglied des
VHSp und „Mitgründer“ der AHV, erinnerte an die Gründung der Akademie: „Der Grundgedanke vor 25 Jahren
war, gutes Personal zu kompetenten
Entscheidungsträgern mit direkter Anbindung an den Arbeitsplatz aus- und
weiterzubilden.“
Das Konzept der AHV geht bis heute davon aus, dass die Weiterbildung parallel zur Berufsausübung stattfindet. Auf
dem Programm stehen Fortbildungen
mit Abschlüssen, Zertifikatslehrgänge,
Seminare zur Vertiefung von Fachwissen, Führungsnachwuchsprogramme
und Firmenschulungen. Seit 2008 wird
auch der triqualifizierende Abschluss
als Hamburger Logistik-Bachelor mit
Betriebsausbildung, Berufsschule und
Studium ermöglicht.
Kurt-Jürgen Schimmelpfeng, Geschäftsführer von VHSp und AHV: „Als
gemeinnützige Institution messen wir
unseren Erfolg nicht in einem möglichst hohen positiven Jahresergebnis,
sondern vielmehr an der Anzahl der
durchgeführten Lehrgänge, Seminare
und der Anzahl der erfolgreichen Teilnehmer. Anfangs hatten wir wenige
hundert Teilnehmer pro Jahr, mittlerweile liegen wir bei mehr als 1.500 Teilnehmern. Umsatzmäßig steigerten wir
uns von 20.000 Euro im ersten Jahr auf
knapp 1 Million Euro in diesem Jahr.“
Dietrich Wersich, CDU-Fraktionsvorsitzender in der Hamburger Bürgerschaft,
gratulierte der Akademie zur erfolgreichen Arbeit. Kompetente Fachleute
der Logistik- und Speditionsbranche, so
Wersich, trügen zur Stärkung der Verkehrspolitik bei, was wiederum die Infrastruktur erhalte und stärke. Wersich
wagte als Arzt den Vergleich „Organe
funktionieren nur, wenn die Hauptschlagader intakt ist“.
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
im kommenden Jahr will die Bundesagentur für Arbeit weiter insbesondere in berufliche Aus- und Weiterbildung investieren. 3,1 Milliarden Euro
umfasst der Eingliederungstitel zur Integration in den Arbeitsmarkt, 9,7
Milliarden Euro sind für die aktive Arbeitsför­der­ung vorgesehen. Hier sollen besonders die Geringqualifizierten in den Unternehmen beruflich weitergebildet werden.
Das dürfte gut angelegtes Geld
sein, denn der Sockel an Langzeitarbeitslosen ist trotz des sektoral vorhandenen Fachkräftemangels fast
unverändert geblieben. Hier mehr
zu tun, ist auch ein politischer Auftrag an die neue Bundesregierung.
Dazu passt, dass der Vorsitzende
der Kultusminis­terkonferenz, Sachsen-Anhalts Kul­tusminister Stephan
Dorgerloh, einen bemerkenswerten
Vorstoß unternommen hat: Bund
und Länder sollten die verfassungsmäßigen Grundlagen für eine Aufhebung
des Kooperationsverbotes schaffen. Dem Bund müsse ermöglicht werden,
sich im gesamten Bildungsbereich, insbesondere auch in der Weiterbildung
finanziell engagieren zu können.
Das ist besonders vor dem Hintergrund der PIAAC-Vergleichsstudie (Erwachsenen-PISA) eine exzellente Idee und sollte darin münden, dass sich Bund,
Länder und Kommunen finanziell an der angekündigten und auch dringend
notwendigen Weiterbildungsoffensive beteiligen. Tatsächlich hat die Studie
einen deutlichen Handlungsbedarf für mehr Investitionen in Weiterbildung
aufgezeigt; die neue Bundesregierung wäre gut beraten, hier tätig zu werden, auch wenn das Thema selbst in der Koalitionsvereinbarung ausgeklammert ist.
Den Problemgruppen wie z. B. den Langzeitarbeitslosen muss das Recht auf
eine zweite oder auch dritte Chance eingeräumt werden. Hier ist ein ESFBundesprogramm für Langzeitarbeitslose angekündigt, dessen Chancen
ganz gut zu sein scheinen, weil der Arbeitsmarkt derzeit sehr aufnahmefähig
ist – auch für junge Spätstarter und einen glatten Übergang von der Schule
in den Beruf mit dem Hamburger Exportschlager Jugendberufsagenturen.
Genau das ist die Chance, die es zu nutzen gilt. Gerade jetzt hat die neue
Regierung die Möglichkeit, die lang vermisste aktive Arbeitsmarktpolitik
umzusetzen.
Ich wünsche Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre dieses Grone-Magazins,
ein frohes Weihnachtsfest und im neuen Jahr Glück und Gesundheit!
Ihr Wolfgang Prill
FOTO: Sven Malke
Jour Fixe der Leitungsebene Bilanzbuchhaltertag an der Grone WAK
Zu Gast: Margit Haupt-Koopmann
2
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
Hamburg – Buchhalter und Controller
aus ganz Norddeutschland haben sich
Mitte Oktober in der Grone Wirt­schafts­
Controller e.V. (BVBC), der die Interessen
der rund 80.000 angestellten und
20.000 selbstständigen Buchhalter und
FOTO: Sven Malke
Hamburg – Im Oktober fand unter
der Leitung von Vorstand Achim Al­
brecht der 28. Grone Jour Fixe mit fast
100 Leitungskräften in Hamburg statt.
Albrecht informierte eingangs über die
aktuelle Lage in der Arbeitsmarkt- und
Sozialpolitik.
Im Anschluss stellten Geschäftsführer
und verantwortliche Mitarbeiter die
aktuellen vertrieblichen Schwerpunkte
vor.
Margit Haupt-Koopmann, Vorsitzende
der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der BA, referierte am
2. Tagungstag als Gastrednerin über
„Aktuelle Tendenzen der Arbeitsmarktpolitik“ und stellte sich den Rückfragen
der Jour Fixe-Teilnehmer. Besonderes
Interesse zeigte Haupt-Koopmann an
den innovativen Grone-Produkten und
der Verbesserung der Zusammenarbeit
zwischen BA und Bildungsdienstleis­
tern. Sie lud dazu die Jour Fixe-Teilnehmer zum offenen Dialog ein.
BVBC-Vizepräsident Uhrmacher (l.) und Martin Vorhauer (WAK)
akademie Hamburg (WAK) zum 1.
Bilanz­buch­haltertag getroffen, um aktuelle Fragen ihres Berufsstandes zu diskutieren. Mit­aus­richter war der Bundes­
verband der Bilanz­b uchhalter und
Controller in Deutschland vertritt.
Martin Vorhauer, Niederlassungsleiter
der Grone Wirtschaftsakademie, die seit
25 Jahren Buchhalter ausbildet: „Die
Veranstaltung war der erste sichtbare
Aus­d ruck der Zusammenarbeit von
Grone mit dem Verband, die wir in diesem Jahr begonnen haben. Dadurch erhalten wir die Gelegenheit, die tägliche
Berufspraxis mit unseren theoretischen
Schulungsangeboten abzugleichen und
die Anregungen in unser Lehrangebot
einfließen zu lassen.“
BVBC-Vizepräsident Prof. Axel Uhrmach­
er hob für den Verband ebenfalls die
Bedeutung der Zusammenarbeit mit der
Grone Wirtschaftsakademie hervor, die
seinem Verband in Norddeutschland
eine breitere Plattform biete.
So diente auch der Bilanzbuchhaltertag
bei Grone der Information und dem Aus­
tausch. Fachleute aus der Praxis und aus
den Lehrgängen trugen die neuesten
Entwicklungen aus den Bereichen
Steuerrecht und Bilanzierung sowie zum
Berufsfeld vor. Auch bot das Treffen Zeit
für anregende Gespräche und Vernetz­
ungen zwischen Lehre, Praxis und Unter­
nehmen.
Potenziale besser nutzen: Stärkere Förderung
für junge Erwachsene, Ältere und Zuwanderer
IW-Professor Dr. Axel Plünnecke sieht Handlungsbedarf zur Vermeidung von Bildungsarmut
Prof. Dr. Axel Plünnecke ist Leiter des Kompetenzfelds Humankapital und Innovationen sowie
Stellvertretender Leiter des Wissenschaftsbereichs Bildungspolitik und Arbeitsmarktpolitik am Institut
der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Der 42-jährige Wirtschaftswissenschaftler verantwortet dort
1
Herr Prof. Dr. Plünnecke, in
dem von Ihnen entwickelten „Bildungsmonitor
2013“ vergleichen Sie die Bildungs­
systeme der einzelnen Bundesländer.
Gibt es bei allen Unterschieden einen gemeinsamen Ansatz, was die Bildungs­
politik in den kommenden Jahren besser
machen sollte?
In den vergangenen Jahren hat es eine
Reihe an Reformen gegeben – Sprach­
stands­erhebungen und Sprachförderung
in KITAs, Bildungsstandards und Ver­
gleichs­arbeiten in Schulen. Gerade in
den Schulen sollten diese Reformen jetzt
ihre volle Wirkung entfalten, indem
Schulen identifiziert werden, die relativ
zur Sozialstruktur der Schüler exzellente
Ergebnisse erreichen. Von diesen Schu­
len sollten dann andere Einrichtungen
mit einer ähnlich zusammengesetzten
Schülerschaft lernen und Erfolgsmodelle
übernehmen.
2
Sie selbst haben mit Bezug
auf Ihre Studie erklärt, es
bleibe viel zu tun, um Bil­
dungsarmut weiter zu senken. Was sollte
am dringlichsten getan werden?
Um Bildungsarmut zu reduzieren, sollten
die Kinder in qualitativ hochwertigen
KITAs früh gefördert werden. Dazu ist
die Ganztagsinfrastruktur für Kinder weiter auszubauen. Das Potenzial junger
Erwachsener ohne abgeschlossene
Berufsausbildung sollte besser genutzt
und qualifiziert werden. Die Fortschritte
der letzten Jahre sind auszubauen. Um
die Unternehmen zu unterstützen, die
hierbei eine hohe Bereitschaft zeigen,
sind Informationsangebote weiterzuentwickeln, Teilqualifizierungen und zusätzliche modulare Bausteine anzubieten
und Kompetenzfeststellungsverfahren
zu erweitern. Insgesamt dürfte durch
die­se Maßnahmen ein Teil der noch 1,3
Millionen jungen Erwachsenen ohne abgeschlossene Berufsausbildung qualifiziert werden können.
3
Laut PIAAC-Studie erzielen
erwachsene Deutsche
beim Lesen, Rechnen oder
bei der Nutzung der Informations­tech­
nologie nur durchschnittliche Ergebnisse.
Kann sich unsere Wirtschaft das auf
Dauer leisten oder muss hier mehr in
Weiterbildung investiert werden?
Empirische Untersuchungen zeigen, dass
die Kompetenzen der erwachsenen
Bevölkerung für die Wachstumsdynamik
einer Volkswirtschaft von hoher Bedeu­
t­ung sind. Dabei kann die PIAAC-Studie
natürlich nicht genau die Kompetenzen
untersuchen, die im jeweiligen Beruf
spezifisch benötigt werden. Diese
3
auch den jährlichen „Bildungsmonitor“, den das Institut im Auftrag der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft erstellt. Das Grone-Magazin sprach mit Prof. Dr. Plünnecke über den Zusammenhang
von Bildung und Arbeitsmarkt.
Kompetenzen werden durch die duale
Berufsausbildung und durch Weiter­
bildung in Unternehmen entwickelt und
sind aus Sicht der deutschen Unter­
nehmen ein Erfolgsfaktor der hohen
Innovationskraft in Deutschland. Ein Teil
der erwachsenen Bevölkerung hat hingegen hohe Defizite in grundlegenden
Sprachkompetenzen. Hier ist die öffentliche Hand gefordert, im Bereich der
Alphabetisierung Akzente zu setzen.
Erfreulicherweise zeigen PIAAC und die
letzten PISA-Untersuchungen, dass die
nachrückenden Kohorten bessere
Ergebnisse in den Kompetenztests erreichen und dass sich die Bildungsreformen
der vergangenen Jahrzehnte auszuzahlen beginnen.
4
Der „Fachkräftemangel“
ist inzwischen in vielen
Branchen Realität. Wie ist
er nach Ihrer Ansicht am wirkungsvollsten zu bekämpfen?
Über eine Stärkung von Bildung in der
zweiten Lebenshälfte können ältere
Fachkräfte länger im Arbeitsmarkt gehalten werden. Durch die Aktivierung
älterer Erwerbskohorten kann die jährliche Wachstumsrate des BIP langfristig
um 0,2 Prozentpunkte erhöht werden.
Des Weiteren sind die Fortschritte bei
der Zeiteffizienz im Bildungssystem zu
sichern. Durch einen um ein Jahr
früheren Übergang vom Bildungssystem
in den Arbeitsmarkt kann langfristig das
Fach­kräfteangebot deutlich erhöht werden. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur
Fach­kräftesicherung. Das Abitur nach
zwölf Schuljahren bzw. acht Jahren am
Gym­nasium – G8 – sollte daher in jedem Fall erhalten bleiben. Die Zuwan­
derung von Fachkräften ist eine zweite
erfolgversprechende Strategie zur Fach­
kräfte­sicherung. Untersuchungen zeigen, dass fast jeder zweite Bildungs­
ausländer, der in Deutschland die Hoch­
schule absolviert, später in Deutschland
bleibt.
Unter diesen Zuwanderern sind die
Erfolgskenn­z ahlen am Arbeitsmarkt
sehr gut – die Erwerbstätigenquote ist
hoch, es werden vor allem gesuchte
Quali-fikationen angeboten und viele
Absol­venten arbeiten als Forscher oder
in anderen Engpassberufen. Die Kapa­
zitäten der Hochschulen sind folglich zu
sichern und künftig verstärkt zur Ge­win­
nung von Bildungsausländern einzusetzen. Die attraktiven Zuwander­ungs­re­
geln sind stärker als bisher zu kommunizieren und die hohen Abbrecherquoten
unter Bildungs­aus­ländern gezielt zu reduzieren.
Herr Professor, wir danken für dieses
Gespräch.
Prof. Dr. Axel Plünnecke vom Institut
der deutschen Wirtschaft Köln
FOTO: IW
AHV-Jubiläum: Absolventen
bewegen die Wirtschaftswelt
Verbände fordern Weiterbildungsoffensive
„Dringenden Handlungsbedarf für verstärkte Investitionen in die Weiterbil­­d­ung“ sehen die sieben großen Verbände
der Weiterbildung in Deutschland. In
einem gemeinsamen „Eckpunktepapier“
fordern sie als Konsequenz aus der
PIAAC-Vergleichsstudie für die Jahre
2013 bis 2017 eine „breit angelegte
Weiterbildungsoffensive“. In dem Papier
heißt es: „Die Kompetenzen Erwachsener
müssen gestärkt und weiterentwickelt
werden, damit sich Deutschland zu einer
Bildungs- und Wissensgesellschaft auf
internationalem Spitzenniveau entwickeln kann.“
Im Einzelnen fordern die Verbände, darunter der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB), dem auch die
Stif­tung Grone-Schule angehört, die
kom­mende Bundesregierung auf, den
Trend zu steigenden Teilnehmerbeiträ­
gen zu stoppen, da dies zunehmend bildungsbenachteiligte Gruppen von einer
Beteiligung an Weiterbildung abhalte.
Notwendig seien der Aufbau einer gezielten Weiterbildungsförderung für
Erwachsene, eine flächendeckende trägerneutrale Bildungs- und Berufsbe­
ratung und eine verlässliche und flächendeckende Grundversorgung mit Weiter­
bild­ungsangeboten. Eine ausreichende
Finanzierung der von Bund, Ländern und
Kommunen aufgelegten Weiterbildungsund Qualifizierungsprogramme müsse
dafür sorgen, dass den Beschäftigten in
der Weiterbildung angemessene Min­
destlöhne gezahlt werden könnten.
Menschen ohne Schulabschluss, ohne
Berufsausbildung, mit gebrochenen
Bildungsbiografien oder unzureichender
Grundbildung brauchten ein Recht auf
zweite und dritte Chancen durch nachholende Bildung, heißt es weiter in dem
Papier. „Um den Anteil Geringqualifi­
zierter abzubauen, müssen öffentliche
und von der Wirtschaft mitgeförderte
Programme aufgelegt werden, die auf
die Erhöhung der Bildungs­beteiligung
und die Bedarfe geringqualifizierter
Personen zugeschnitten sind“, fordern
die Verbände. Die Bundesre­gierung
sollte ein „umfassendes Nach­qualifizier­
ungsprogramm auflegen, das gering
qualifizierten Beschäftigten und Arbeits­
suchenden in Verbindung mit der fachlichen Qualifizierung auch die notwendige Grund- und Allgemeinbildung vermittelt.“
Weitere Eckpunkte der Verbände sind
die Forderung einer besseren Anerken­
nung der in Weiterbildung erworbenen
Qualifikationen, eine gezieltere Förde­r­ung der Bildungspotenziale von Zuge­
wan­derten sowie ein Rahmenprogramm
zur Förderung der empirischen Weiter­
bildungsforschung. Durch eine Aufhe­
bung des Kooperationsverbots müsse
zudem der Bund in die Lage versetzt
werden, „sich im gesamten Bildungs­
bereich, insbesondere auch in der
Weiterbildung, finanziell engagieren zu
können.“
im fokus
Hamburg – Die Grone Wirtschaftsakademie Hamburg hat zwei
Seminare für die Immobilienwirtschaft entwickelt. Heiko Meyer,
Produktmanager Kaufmännische
Weiterbildungen an der Akademie:
„Eigentümer, die eine Immobilie vermieten wollen, können von
dem hier vermittelten Fachwissen
profitieren. Beschäftigte aus der
Immobilienwirtschaft, die ihr Wissen in der Immobilienverwaltung
vertiefen wollen, erhalten ein auf
sie zugeschnittenes Angebot.“ In
den Seminaten werden Themen wie
Wohnraumvermietung, Wohnraumbewirtschaftung, Bewirtschaftung
von Gewerbeimmobilien, Immobilienerwerb und Immobilieneigentum
sowie mögliche Probleme in der
Immobilienverwaltung behandelt.
Integrationsbeauftragter Fischer: Erfolg im Markt durch Ausrichtung an Inklusionsforderung
Nachfrage beweist: Physiotherapeuten mit Examen haben hervorragende Berufschancen
Grone engagiert sich seit mehr als 40 Jahren in der beruflichen Rehabilitation
von Rehabilitanden und Menschen mit Behinderung. Die Angebote umfassen
die Unterstützung des beruflichen Erst- und Wiedereinstiegs, Maßnahmen zum
Hamburg – Am 20. September nahmen siebzehn Teilnehmer des jüngsten Kurses
an der Grone Berufsfachschule für Physiotherapie in Hamburg nach vier harten
Wochen mit täglichen Prüfungen ihre Staatsexamenszeugnisse entgegen.
Wie gelingt – unabhängig von Art und
Schwere der Behinderung – eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration?
Fischer: Dazu bieten wir ein differenziertes und individuelles Fördernetz an:
Teilnehmerorientierte Methoden, Mitarbeiter mit Zielgruppenerfahrungen,
ein umfassendes Unterstützernetzwerk
und auf Integration ausgerichtete Produkte. Besonders geeignet sind dabei
aus meiner Sicht alle Maßnahmen, die
Können Sie hier aktuelle Beispiele nennen?
Fischer: Dazu zählem unsere Maßnahmen SIBU, TRIB und KORRA. SIBU ist
eine arbeitsmarktorientierte Qualifizierung zur Servicekraft in Betrieben
und Unternehmen für Menschen mit
psychischen und/oder physischen Einschränkungen sowie für Personen, die
als mehrfach benachteiligt und inaktiv
am Arbeitsmarkt gelten. TRIB steht für
„Persönliches Budget“
Hamburg – Die Stiftung Grone-Schule
unterstützt an vielen Standorten junge
Menschen mit Behinderung beim Übergang von der Schule in Ausbildung und
Arbeit. Dabei nutzen die Kunden häufig auch das ihnen zustehende „Persönliche Budget“, mit dem sie selbst
für die notwendige Unterstützung aufkommen können.
Das Angebot von Grone für einen
selbstbestimmten, nahtlosen und
erfolgreichen Start ins Berufsleben
umfasst Maßnahmen wie Berufsfindung, die Feststellung der beruflichen
Eignung, Kompetenzbilanzierung, Ar­
beitserprobung, berufliche und betriebliche Bildung sowie Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen.
Dabei kümmern sich persönliche
Coaches um die jungen Teilnehmer,
um mit ihnen zusammen individuelle
Lösungen für den Übergang in eine
Ausbildung oder in den Beruf zu erarbeiten.
Schülern in Vorabgangs- und Abgangsklassen bietet Grone zusätzlich unentgeltliche Informationsveranstaltungen
zu Fragen rundum das
„Per­sönliche Budget“ an.
Die Grone-Coaches
sind ihren Klienten
auch dabei behilflich, das „Per­
sönliche
Budget“ bei dem
zuständigen Kos­­
ten­­träger zu beantragen. Auch wird
das Netzwerk von
Betrieben, mit denen
Grone meist langjährig
zusammenarbeitet, für
die Teilnehmer genutzt.
Teilnehmerbezogene Reintegration ins
Berufsleben – ganz nach dem Motto:
Neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt
für Menschen mit psychischer Behinderung. KORRA ist ein Kompetenzcenter
zur ressourcenorientierten Reintegra­
tion in den Arbeitsmarkt für Menschen
mit Hirnverletzungen.
Was wird im Bereich der beruflichen
Teilhabe für Menschen mit Behinderung geboten?
Fischer: Auch hier werden in zunehmendem Maße personenzentrierte,
integrative Unterstützungsangebote
Ingo Hanneken begrüßte die Gäste
Erfolg mit Arbeitsassistenz
Eike Hindersmann (l.) und Jürgen Helm mit Frau Böhne
Bad Essen – Frau Böhne lacht. Gerade ist die alte Dame von einem
Spaziergang mit ihrem Betreuer Eike
Hindersmann in die Tagespflege des
Pflegedienstes Helm zurückgekehrt.
Hindersmann wird seit zwei Jahren von
der Grone Arbeitsassistenz unterstützt.
Der Pflegedienst Helm in Bad Essen
unterhält ein Pflegeheim, einen ambulanten Pflegedienst sowie die Tagespflege.
„Ich sehe mich als Arbeitgeber bei der
Größe in der Verpflichtung, auch Menschen mit einem Handicap einen Platz
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu
geben“, so Geschäftsführer Jürgen
Helm. Bei Eike Hindersmann war die
enge Begleitung durch die Arbeitsassis­
tenz entscheidend für die Einstellung
Anfang Oktober. Hindersmann: „Ich
freue mich sehr, hier einen Arbeitsplatz
gefunden zu haben, denn mir macht es
eine Menge Spaß, mit den Bewohnern
zu arbeiten.“
Die Grone Arbeitsassistenz unterstützt
seit einigen Jahren Menschen mit einer
Beeinträchtigung dabei, ihren Weg auf
den allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden. Dazu gehören in verschiedenen
Stufen der Begleitung die Suche nach
einem passenden Arbeitsplatz und die
Begleitung während der Arbeit. Auch
nach einer Einstellung besteht die Möglichkeit der weiteren Förderung.
Im Einsatz: Bastian Bolz auf dem Platz und die Absolventen des jüngsten Kurses beim
Feiern nach dem bestandenen Examen an der Berufsfachschule für Physiotherapie
Physiotherapeut arbeiten kann.“ In der
Imtech Arena kümmert sich derweil
Kris­tof Meyer um die Profis des HSV. Der
heute 34 Jahre alte Physiotherapeut hat
ebenfalls bei Grone gelernt und 2007
sein Examen abgelegt.
Auch die Abgänger aus dem Herbst
2013 wird die Schulleiterin im Auge
behalten. Obwohl ihre Aufmerksamkeit
zunächst den 26 neuen Teilnehmern gilt,
die die Ausbildung im Oktober begonnen haben.
Aurich: Tag der offenen Tür Eröffnung in Rüsselsheim
FOTO: Grone
Als Integrationsbeauftragter ist Ulrich Fischer auch weiter in der Praxis tätig
Welche Angebote haben Sie für junge
Menschen mit Behinderung?
Fischer: Wir sind aktiv in den Bereichen
Berufsorientierung, Ausbildung und
Unterstützte Beschäftigung. In Berlin
führen wir zum Beispiel seit einem Jahr
die bbA – begleitete betriebliche Ausbildung für Menschen mit besonderem
Förderbedarf – durch. In Osnabrück
sind wir sehr erfolgreich mit der GroneArbeitsassistenz. Mit diesem Angebot der Unterstützten Beschäftigung
wurde eine Alternative entwickelt, die
verstärkt Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt eröffnet. Dem Projekt liegt
der Kerngedanke der Inklusion zugrunde: Nicht die Menschen mit Behinderung müssen sich anpassen, sondern
Strukturen, Systeme und Einstellungen
müssen so verändert werden, dass sie
zu den Menschen passen.
Vielen Dank.
ren ehemaligen Schülern geworden ist.
So sieht sie als Fan bei jedem Heimspiel
des FC St. Pauli ihren ehemaligen Schüler Bastian Bolz, der 2003 sein Examen
gemacht hat. Als Physiotherapeut betreut der 38-Jährige heute die Kiez-Profis. Bastian Bolz erinnert sich: „Mit der
dreijährigen Ausbildung in der GroneSchule Hamburg habe ich den Grundstein für meine berufliche Laufbahn
gelegt. Schon während der Ausbildung
interessierte ich mich am meisten für
die Arbeit im Bereich Sport. Deshalb ist
es nun für mich umso schöner, dass ich
genau dort gelandet bin und bei einem
so tollen Verein wie dem FC St. Pauli als
Aurich – Anfang November präsentierte sich die Grone-Altenpflegeschule
in Aurich Besuchern aus der Stadt und
Region. Auch „hoher Besuch“ machte
die Bedeutung der neuen Einrichtung
für ganz Ostfriesland deutlich: So waren die Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff (SPD) aus Krummhörn
und Heiko Schmelzle (CDU) aus Norden
unter den Besuchern in den neu hergerichteten Räumen in der ehemaligen
Wix-Klinik.
40 Schüler zählt die Anfang Septem-
ber eingeweihte Schule in ihren ersten
beiden Klassen. An zwei Tagen in der
Woche erhalten sie bei Grone Theorie­
unterricht. Den Rest der Woche sind
sie in Heimen, Krankenhäusern und
bei ambulanten Pflegediensten in der
Ausbildung. Mit diesem Modell sei man
auf die Bedürfnisse der Pflegeeinrichtungen vor Ort eingegangen, erklärt
Grone-Niederlassungsleiter Ingo Hanneken. „Wir haben über 20 Kooperationspartner in ganz Ostfriesland“, sagt
Karin Popken von der Schulleitung. Diese seien froh über die neue Schule in
Aurich, denn gerade im Bereich der Altenpflege besteht ein erheblicher Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften.
„Noch vor fünf Jahren kamen in Ostfriesland auf eine freie Stelle dreieinhalb Bewerber. Dieses Verhältnis hat
sich heute umgekehrt“, erklärte Marlies Malec von der Agentur für Arbeit
Emden-Leer, die ebenfalls zum Tag der
offenen Tür gekommen war.
Anse Celik (l.) und Doris Krause
Rüsselsheim – Seit Mitte November
stellt Grone Know-how zur Qualifizierung von Pflegekräften mit einer neuen
Fachschule für Altenpflege auch in der
Region Rüsselsheim zu Verfügung. Michael Walden, Grone-Geschäftsführer
in Hessen: „Unsere Mitarbeiter sind
vom Fach, sie begleiten ihre Teilnehmenden individuell und zielgerichtet bis
zum erfolgreichen Abschluss.“
Die neue Fachschule bietet die gesamte
Bandbreite der Altenpflegeausbildung.
Seit November läuft die reguläre dreijährige duale Altenpflegeausbildung
mit den ersten 25 Teilnehmern. Im April
2014 soll dann die einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer dazukommen. Ebenfalls für das Frühjahr 2014 ist
die verkürzte zweijährige Ausbildung
zur Altenpflegefachkraft geplant, die
sich an ausgebildete Alten- und Krankenpflegehelfer wendet und das Angebot in Rüsselsheim komplettiert.
Doris Krause, die sich mit Anse Celik die Leitung der Schule teilen wird:
„Fachkräfte für die Altenpflege werden
händeringend gesucht. Hier bieten sich
nach der Ausbildung, aber auch für
Umschüler und Berufsrückkehrer hervorragende Chancen auf einen festen
Arbeitsplatz.“
Lübeck: Prüfungsvorbereitung Heilpraktiker In Arbeit
Lübeck – Eine prüfungsvorbereitende
Ausbildung im Bereich Psychia­trie und
Psychotherapie hat Grone in SchleswigHolstein für angehende Heilpraktiker
für Psychotherapie konzipiert. Aktuell,
so Schulleiterin Viola Swidersky, wird
der Kurs in Lübeck angeboten.
Im Unterricht werden alle notwendigen
Kenntnisse für die Teilnahme an der
amtlichen Prüfung zum „Heilpraktiker
für Psychotherapie“ vermittelt, deren
Bestehen Voraussetzung für die Erlaubnis ist, den anspruchsvollen Beruf
auszuüben.
Projektleiterin Petra Darkow: „Diese
jetzt neu konzipierte Ausbildung kon5
Viola Swidersky (l.) und Petra Darkow
Antrag gestellt
FOTO: FC St. Pauli / Grone
nicht abstrakt, sondern konkret Integration in Ausbildung und Arbeit erfahrbar machen.
Schulleiterin Birgit Berke: „Mit dem
Examen in der Hand haben unsere Physiotherapeuten hervorragende Chancen
auf dem Arbeitsmarkt. Wie schon in den
vergangenen Jahren werden sie uns von
ihren zukünftigen Arbeitgebern förmlich
aus den Händen gerissen. Alle, die sich
schon vor dem Examen beworben hatten, haben eine Anstellung gefunden.“
Und um die anderen muss sich Birgit
Berke auch keine Sorgen machen: „Die
Stellenangebote an unserem Schwarzen
Brett überstiegen die Zahl der Prüflinge
bei Weitem“, berichtet sie.
Birgit Berke ist seit über 15 Jahren bei
Grone. Sie verfolgt bis heute, was aus ih-
nachgefragt. Das „Persönliche Budget“ für berufliche Teilhabe bietet neue
Möglichkeiten, solche individuellen und
integrativen Unterstützungsangebote
in Anspruch zu nehmen und weiterzuentwickeln. Dabei ist es sehr wichtig,
die notwendige Beratung frühzeitig,
möglichst schon in den Schulen zu beginnen. Daran arbeiten wir.
FOTO: Möllenberg
Wie hat sich das Kompetenzfeld „Reha“
bei Grone entwickelt?
Fischer: Grone konnte sich in den vergangenen beiden Jahren bundesweit
bei den unterschiedlichsten Kostenträgern mit mannigfachen Reha-Produkten erfolgreich platzieren. Aktuell
durchlaufen mehrere Standorte von
Grone das Anerkennungsverfahren
nach § 35 SGB IX. Bereits anerkannte Standorte sind Schwerin und Osnabrück. Diese positive Entwicklung
ist darauf zurückzuführen, dass der
Grundauftrag von Grone, die berufliche
Qualifizierung von behinderten Jugendlichen und anderen benachteiligten
Personen sowie deren Eingliederung
in den allgemeinen Arbeitsmarkt, von
Anfang an komplett auf der Linie der
UN-Konvention angelegt wurde.
Erhalt des Arbeitsplatzes und die berufliche Orientierung. Wir sprachen mit
Ulrich Fischer, der als Integrationsbeauftragter im Grone-Verbund für diesen
Bereich und die zentrale Vertriebsunterstützung zuständig ist.
FOTO: Albrecht
Fachwissen
Mit den Profis arbeiten: Grone-Absolvent
als Physiotherapeut beim FC St. Pauli
FOTO: Grone
Hamburg/Buchholz – „Das ist
ganz praktische Sozialarbeit!“ –
Sonja Haase und Udo Auge-Wolf
sind sich über den Hintergrund ihrer Arbeit einig. Als Schuldnerberater bei Grone helfen sie Menschen,
„den Kopf für einen Neustart ins
Arbeitsleben frei zu bekommen“.
In Hamburg und Buchholz unterstützt Grone Arbeitssuchende
mit finanziellen Problemen dabei,
Wege in eine schuldenfreie Zukunft
zu finden. Haase und Auge-Wolf
sehen darin eine wesentliche Voraussetzung für die Vermittlung und
dauerhafte Integration ihrer Klienten in den ersten Arbeitsmarkt.
Das Beratungsangebot umfasst
Themen wie Stabilisierung des
individuellen Budgets, Schuldenprävention,
Entschuldungsmöglichkeiten, Auskommen mit dem
Einkommen, Finanzkompetenz entwickeln, Krisen bewältigen sowie
Integrationsstrategien in Arbeit.
Vor allem aber öffnet es Wege aus
der Schuldenfalle.
Die Gründe, derentwegen Menschen in die Schuldenfalle geraten,
sind nach ihren Erfahrungen bei
aller Individualität der Lebensumstände immer wieder gleich: Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Tod
des Partners, Krankheit und eine
gescheiterte Selbstständigkeit. Eine
große Gruppe bilden auch Alleinerziehende, hier besonders Frauen.
Wenn mehrere dieser Faktoren zusammenkommen, führt die Spirale
häufig nach unten.
Auge-Wolf: „Die Zahlen berechnet
der Computer – das Wichtigste an
unserer Arbeit sind das Gespräch
und die Unterstützung im Umgang
mit den Gläubigern, um nach Möglichkeit Stundungen, Ratenzahlungen oder Vergleiche erzielen zu
können. Wenn das scheitert, begleiten wir unsere Klienten in das
gerichtliche Insolvenzverfahren.“
Qualifizierung für Benachteiligte:
Neue Angebote im Kompetenzfeld Reha
FOTO: Veronika Faustmann
Schuldnerberatung
im fokus
zentriert sich auf prüfungsrelevantes
und evidenzbasiertes Wissen und
grenzt sich dadurch von Angeboten
anderer Heilpraktikerschulen ab. Die
Teilnehmer bekommen ein wissenschaftlich anerkanntes Konzept an die
Hand, mit dem sie in der gesamten
Bandbreite seelischen Leids und psychischer Störungen therapeutisch arbeiten können.“
Neben der Vermittlung von Erklärungsmodellen für seelisches Leiden werden
auf der Basis der „Personzentrierten
Gesprächspsychotherapie“ auch therapeutisch wirkungsvolle Gespräche
geübt.
Hessisch Lichtenau – Drei Jahre lang
haben sie gemeinsam gearbeitet und
gelernt. Jetzt haben alle 22 Auszubildenden der Grone-Altenpflegeschule in
Hessisch Lichtenau ihre Abschlussprüfung bestanden. Und da sie alle bereits
feste Arbeitsverträge haben, beginnt
für die 22 jetzt der „Ernst des Lebens“
als Fachkräfte. Zum Abschluss betonten
die Teilnehmer, dass der Unterricht in
Lernfeldern anstelle von Unterrichtsfächern für sie besonders motivierend sei.
Darüber hinaus lässt sich in Gruppenund Projektarbeit – statt Frontalunterricht – besser und abwechslungsreicher
lernen.
Berlin – Die AFW – Akademie
für Weiterbildung GmbH – hat in
Berlin-Marzahn den Antrag für eine
neue Berufsfachschule für Altenpflege gestellt. Von April 2014 an
sollen die ersten Teilnehmer in die
dreijährige Ausbildung starten. Dr.
Hartmut Bodamer, Geschäftsführer der Grone-Tochtergesellschaft:
„Unser Schritt basiert auf langjährigen Erfahrungen bei der Ausbildung von Pflege- und Betreuungsassistenten, dem Bedarf der
kooperierenden Pflegeeinrichtungen sowie dem positiven Feedback
des örtlichen Jobcenters und der
Arbeitsagentur.“ Als Schwerpunkte
der Neugründung nannte Dr. Bodamer die verstärkte Einbindung
der größer werdenden Gruppe
der Migranten in diesem Berliner
Stadtbezirk, die verkürzte berufsbegleitende Ausbildung für tätige
Pflegehelfer sowie ein Angebot
für eine Anpassungsqualifikation
von ausländischen Pflegekräften.
Darüber hinaus wird das Angebot
von Tages- und Firmenschulungen
im Pflege- und Gesundheitsbereich
ausgebaut.
Kombilehrgang
Detmold/Dortmund – Den Hauptschulabschluss nachholen und
gleichzeitig eine Basisqualifikation
in der Pflege durchlaufen – mit dieser doppelten Chance ermöglicht
Grone in Detmold und in Dortmund
den Kursteilnehmern den Start in
eine sichere berufliche Zukunft.
Neben der Vorbereitung auf die externe Prüfung für den Hauptschulabschluss der Klassen 9 und 10
erhalten die Teilnehmer die Qualifikationen zur Servicekraft und zur
Betreuungskraft in Pflegeheimen.
Der Kurs sieht achtstündigen Unterricht an den fünf Wochentagen mit
integrierter betrieblicher Erprobung
vor. Er beginnt jetzt im Dezember
und läuft bis Juni 2014.
Hand und Fuß
Lübeck – Eine Fortbildung „mit
Hand und Fuß“ bietet das GroneBildungszentrum für Gesundheitsund Sozialberufe mit der Fußreflexzonentherapie/ -massage. In zwei
unterschiedlichen Kursen können
sich Kosmetiker, Fußpfleger, Interessenten ohne medizinische Vorkenntnisse oder Teilnehmer mit
medizinischen Vorkenntnissen wie
Physiotherapeuten, Altenpfleger
oder Podologen mit dieser Massagetechnik vertraut machen. Dabei
werden allgemeine Behandlungstechniken ebenso vermittelt wie
die Behandlung exemplarischer
Krankheitsbilder und die Frage von
Kontraindikationen. Die Kurse laufen über zwei Wochen und umfassen jeweils 20 Stunden.
Vor Ort
vor ort
3. Interkulturelle Wohngruppe
für Kinder und Jugendliche
Grone Bremen: Vielfalt der Standorte
und Angebote in Stadt und Landkreis
Aus Spanien nach Hamburg
Hamburg – Grone Netzwerk Hamburg hat im Oktober im Inselpark Wilhelmsburg die dritte vollbetreute interkulturelle
Wohngruppe für Kinder und Jugendliche eröffnet. Elf junge Menschen von 8 bis 18 Jahren haben hier ihr neues Zuhause
gefunden. Das Projekt war in jahrelanger Zusammenarbeit vieler Beteiligter vorbereitet worden.
Bremen – Vielfalt ist der passende Begriff für die Grone-Niederlassung Bremen.
Das betrifft mit drei Standorten in der Hansestadt selbst und vier Standorten im
Landkreis Rotenburg (Wümme) die reine Zahl der Schulungsstätten.
Insgesamt stehen damit in den drei
Netzwerk-Wohngruppen 29 stationäre Plätze für 14 junge Flüchtlinge aus
dem Nahen und Mittleren Osten und
Nordafrika sowie für 15 heimische Kinder und Jugendliche zur Verfügung.
„Die Kinder- und Jugendwohnung Inselpark ist unsere älteste Projektidee
im Bereich der Hilfen zur Erziehung“,
so Andrea Franke, Prokuristin im Grone Netzwerk und verantwortlich für
die Wohnprojekte. Entstanden ist die
Idee im Rahmen der Internationalen
Bauausstellung (IBA) gemeinsam mit
„Sport ohne Grenzen e.V“.
Schon 2008 hatten sich im Rahmen des
ersten IBA-Labors Vertreter aus den Bereichen Bildung, Jugendhilfe, Sport und
Kultur in Wilhelmsburg getroffen, um
im Rahmen der IBA für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche gemeinsam Projekte zu entwickeln. Künstler,
Schulen, Handwerker, Sport ohne
Grenzen e.V., junge Basketball-Ex-Nationalspieler, gebürtige Wilhelmsburger
und Grone kamen dazu zusammen.
Niederlassungsleiterin Thea Ohle ist seit
2001 bei Grone. Sie verweist auf die insgesamt positive Entwicklung, die der
Standort in Bremen selbst und im Land­
kreis genommen hat. So ist der Standort
Bremen Ost, der seit 2006 besteht, in
den vergangenen drei Jahren stetig gewachsen. Heute sind hier 1.300 Quadrat­
meter Fläche angemietet, auf denen
zehn feste und zahlreiche freie Mitar­
beiter wirken.
Bremen Nord und Bremen Mitte, der erst
im Juni 2013 eröffnete jüngste Standort
in der Hansestadt, sowie Bildungsstätten
in Bremervörde, Zeven und zwei in
Rotenburg komplettieren das Angebot
der Niederlassung.
Mehrere Standorte bestehen erst seit
Mitte 2012 – da hatte die Niederlassung
den Zuschlag für ihr zurzeit wichtigstes
Projekt bekommen: das vom Euro­pä­
ischen Sozialfonds (ESF) und dem Land­
kreis Rotenburg (Wümme) geförderte
Pro Aktiv Center „PACE“, das in Bremer­
vörde, Rotenburg und Zeven angeboten
wird.
Hamburg – Seit dem 1. August ist Javier
Carboneras Auszubildender zum Hotelund Restaurantfachmann im Jungen
Hotel in Hamburg-St. Georg. „Das hat
sehr gut geklappt mit Herrn Carboneras“,
sagt Oliver Kohrs, Geschäftsführer des
Grone Bildungszentrums für Qualifizier­ung und Integration und im Grone
Unternehmensverbund verantwortlich
für die Grone-Employment Services for
Immigrants to Germany (GES).
Seit Sommer hatte Grone zusammen mit
anderen Projektpartnern in Spanien und
Portugal arbeitssuchende Kandidaten
ausgesucht und zu Praktika nach
Deutschland geholt. Für 15 Spanier und
zwei Portugiesen begann wie für den
aus Albacete in Kastilien-La Mancha
stammenden Carboneras am 1. August
die Ausbildung in Deutschland.
Gut vier Monate später gibt es einen er-
mutigenden Zwischenstand: „Wir haben
offenbar eine durchweg gute Wahl getroffen“, sagt Kohrs, „die Quote der
Rückkehrer ist sehr gering.“ 2014 werde
Grone das Projekt in den Bereichen
Gastronomie sowie Alten- und Gesund­
heitspflege fortsetzen und auch weitere
Branchen integrieren.
Götz Diederichs, Geschäftsführender
Direktor des Jungen Hotels Hamburg:
„Wir beteiligen uns sehr gern an dem
Projekt. Als Arbeitgeber geben wir
Menschen Chancen – und zwar unabhängig davon, ob es sich um Ausländer,
Menschen mit Behinderung oder andere
Minderheiten oder Benachteiligte handelt. Dabei erleben wir jeden Tag aufs
Neue, wie sehr Vielfalt das Leben bereichert. Das gilt auch für Javier Carbone­
ras, der sich in kurzer Zeit hervorragend
in unser Team eingefügt hat.“
Lübeck – Vom Drehbuch bis zum
Schnitt: Filme entstehen als komplexe
Teamleistung. Die 17 Auszubildenden
des Lübecker Unternehmens Bockholdt
Gebäudedienste haben im Juni gemeinsam unter fachlicher Anleitung einen
Kriminalfilm gedreht.
Eine ungewöhnliche Maßnahme für
junge Auszubildende einer Reinigungsfirma. Aber nicht ungewöhnlich für
die von Grone in Lübeck angebotenen
Sommercamps, in die Bockholdt seit
jetzt vier Jahren seine Auszubildenden
zum Kompetenztraining schickt.
„Die Erhöhung der Teamfähigkeit, die
Vertiefung der so wichtigen sozialen
Kompetenzen stehen dabei im Vordergrund“, erklärt Barbara Lentwojt,
Personalreferentin bei Bockholdt. „Wir
fordern unsere Auszubildenden heraus, sich neuen Herausforderungen zu
6
stellen und dabei ihre Kompetenzen zu
entdecken und einzusetzen.“ GroneProjektleiterin Wiltrud SommerfeldKnutz: „Dem Unternehmen geht es
auch darum, mit Hilfe der Camps den
eigenen Nachwuchs für die Fach- und
Führungskräfteebene zu entwickeln.“
Bei den Teilnehmern sind die CampTage ausgesprochen beliebt. Fabian
von Appen, Auszubildender im kaufmännischen Bereich, erinnert sich:
„Zuerst waren wir skeptisch, doch bald
haben alle Gefallen an ihren Aufgaben
und Rollen gefunden und haben eigene
Ideen entwickelt.“
Genau das soll mit dem Kompetenztraining erreicht werden. „Plötzlich erleben
unsere Auszubildenden ganz andere
Seiten an sich selbst, derer sie sich zuvor noch gar nicht bewusst waren“, so
Barbara Lentwojt.
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
FOTO: Wolfgang Meyer-Piehl
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Gespräch mit Dortmunder Hauptschülern
e­ instiegsbe­glei­tung bei Grone in Dort­
mund: „Die Quote der Hauptschüler,
die ohne Um­wege eine ungeförderte
Aus­bildung aufnehmen, ist mit dem
Projekt von 13 Prozent auf heute 24 Pro­
zent gestiegen. Bei den von uns be-
Thüringen – Seit über zehn Jahren trainiert Grone im Auftrag von Justizministe­
rien und der Bundesagentur für Arbeit
Straf­gefangene und Haftentlassene. Da­
für hat der Unternehmensverbund unter
anderem standardisierte und anerkannte Kompetenzfeststellungsverfahren
und Qualifizierungsangebote entwickelt.
„Am Start für einen Neuanfang“ steht
als Motto über diesen Angeboten, die
Strafgefangenen eine berufliche Zukunft
ermöglichen sollen. Berufsvorbereitung,
Qualifizierung und Übergangs­ma­nage­
ment führt Grone in den hessischen Jus­
tiz­­vollzugsanstalten Schwalmstadt, Geln­
­­hausen, Frankfurt und Weiterstadt durch.
In Niedersachsen gibt es Projekte in Sali­
nen­moor und Lingen, in Nord­rhein-West­
falen in Schwerte, in Thürin­gen in Gera
und Untermaßfeld sowie in der Jugend­
straf­anstalt Ichtershausen.
Hier hat Grone im Oktober ein auf den
ersten Blick ungewöhnliches Projekt angeboten: Unterricht im Fach „Existenz­
gründung“.
Hintergrund: Der Traum von der eigenen
Firma macht auch vor Gefängnismauern
nicht halt. Sie­ben interessierte Strafge­
fangene setzten sich unter Anleitung mit
dem Thema auseinander und konnten
dabei prüfen, ob ihre Vorstellungen eine
Reali­sie­rungs­chance haben. Letztlich
half ihnen das Coaching, die Frage zu
be­antworten, ob die Selbstständigkeit
für sie nach der Entlassung eine Perspek­
tive bietet.
„Zurzeit werden zwei weitere neue
Grone-Angebote für Strafgefangene erprobt sowie weitere entwickelt“, sagt
Frank Mansius, der als Geschäftsführer
Grone Thüringen für die Angebote in den
Justizvollzugsanstalten insgesamt verantwortlich ist. „Das Job-Speed-Dating“,
so Mansius, „bringt Straf­gefangene, die
treuten Schülern liegt sie sogar bei 60
Prozent.“
Minister­prä­sidentin Kraft: „Das Beispiel
in Dort­mund zeigt, dass solche Erfolge
auch flächendeckend in ganz NordrheinWestfalen möglich sind.“
Jenny fand über „PACE“ in den Traumberuf
Bremervörde – Jenny hat im August
in Hannover eine Ausbildung in ihrem
Wunschberuf als Malerin und Lackiererin begonnen. Das verdankt die heute
17-Jährige auch der Beratung und Begleitung durch das „Pro Aktiv Center“
PACE, das Grone Niedersachsen in
Bremervörde, Rotenburg und Zeven
anbietet. Das vom Landkreis Rotenburg
(Wümme) und dem ESF geförderte Projekt wendet sich an junge Menschen,
die Hilfe brauchen.
Zunächst war Jenny skeptisch. Doch
dann merkte sie, dass sie bei „PACE“
ernst genommen wurde. Sie erstellte
mit ihrer Fallbetreuerin eine Liste von
potenziellen
Ausbildungsbetrieben
und erarbeitete ihre Bewerbungsunterlagen. Auf das Vorstellungsgespräch
wurde die junge Frau bei PACE so gut
vorbereitet, dass sie gleich einen Praktikumsplatz erhielt. Danach gab es
keinen Zweifel: Die 17-Jährige bekam
ihren Ausbildungsplatz.
FOTO: Grone
Camp-Teilnehmer mit Projektleiterin Wiltrud Sommerfeld-Knutz (rechts hinten)
Dortmund – NRW-Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft hat sich in der Dort­
munder Hauptschule Wickede über den
Stand der zentralen Landes­vorhaben
„Kein Abschluss ohne An­schluss“ und
„Kein Kind zurücklassen“ informiert.
Dabei sprach sie auch mit Schülern, die
seit Anfang 2009 von Grone bei der
Berufseinstiegsbegleitung betreut werden. Dortmund ist Referenzkommune
im neuen Übergangssystem NRW.
Mit Erfolg: Die Quote der Schulab­gäng­
er­innen und Schulabgänger ohne Haupt­
schulabschluss wurde deutlich auf 6,7
Prozent gesenkt. Hinzu kommen die
deutlich gestiegenen Ver­mittlungen in
ungeförderte Ausbildung.
Carsten Mees, Fachbereichsleiter Berufs­
Niederlassungsleiterin Thea Ohle
Jenny mit einem PACE-“Casemanager“
Thea Ohle: „Frauen und Wirtschaft sind
eine starke, zukunftsweisende Verbin­
dung. Dahingehend beraten wir Unter­
nehmen und sensibilisieren sie für die
Etablierung innovativer, frauen- und familienbewusster Strukturen.“ Die Nie­
der­­lassungsleiterin macht einen weiteren Aspekt der Koordinierungsstelle
deutlich: „Wir wollen damit auch einen
nachhaltigen Beitrag zur Gleichstellung
zwi­s chen Frauen und Männern, zur
Nicht­dis­kriminierung und damit auch
zur Stär­kung des wirtschaftlichen und
demo­grafi­schen Potenzials der Region
leis­ten“, so Thea Ohle.
Bei aller Vielfalt der Aufgaben sieht
Thea Ohle doch einen gemeinsamen
Nenner. Die Diplom-Pädagogin der
Fachrichtung Erwachsenenbildung benennt das Besondere ihrer jetzt zwölfjährigen Ar­beit für die Stiftung GroneSchule: „Ein berufliches Zuhause zu haben, in dem der qualitative Anspruch an
die Projekte und die Wertschätzung der
Teilnehmer­innen und Teilnehmer selbstverständlich sind.“
Der Neuanfang beginnt schon in der Vollzugsanstalt
FOTO: Grone
FOTO: Bockholdt
Bockholdt: Krimi im Camp Ministerpräsidentin besucht Hauptschüler
In diesem besonderen Projekt wird jungen Menschen im Alter von 14 bis 26
Jahren, die keine Ausbildung und keine
Arbeit, dafür aber Beratungsbedarf haben, individuell, kostenfrei und vertraulich geholfen.
Ebenfalls seit Mitte 2012 bietet Grone
Bremen mit dem „Förderzentrum für
Alleinerziehende“ Müttern und Vätern,
die langzeitarbeitslos und alleinerziehend sind, praktische Hilfen beim Wie­
der­einstieg in den Arbeitsmarkt.
Besonderes Augenmerk legt Thea Ohle
auch auf die seit Januar 2013 bestehende „Koordinierungsstelle Frauen & Wirt­
schaft“ im Landkreis Rotenburg (Wüm­
me), die sie leitet. Die aus Mitteln des
Europäischen Fonds für regionale Ent­
wicklung und dieses niedersächsischen
Landkreises geförderte Koor­dinier­ungs­
stelle unterstützt Frauen jeden Alters
und jeder Natio­nali­tät, insbesondere
Berufs­rück­kehrende sowie Be­schäftigte
in der Elternzeit bei ihrer beruflichen Ent­
wicklung und beim Wieder­einstieg in
den Arbeitsmarkt.
FOTO: Grone
Javier Carboneras bei der Arbeit im „Jungen Hotel“ St. Georg
Es gilt aber auch für die Maßnahmen, die dort von den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern überwiegend im Auftrag der jeweiligen Job-Centren Bremen und
Landkreis Rotenburg angeboten werden.
Gera – Neun 1,50 mal 1,50 Meter große Holzpuzzles mit Motiven aus dem Stadtbild von
Gera haben Strafgefangene der JVA Gera in einem von Grone geleiteten Projekt gefertigt.
Die Puzzles wurden beim Tierpark- und Dahlienfest im September an die Stadtverwaltung
übergeben. Sie sollen künftig auf Stadtfesten oder zeitlich begrenzt in Kinder- und
Jugendeinrichtungen genutzt werden. Im Bild: Tierparkleiter Ulrich Fischer, Jürgen Frank,
ehem. Leiter JVA Gera, Dr. Roswitha Malarski von Grone Thüringen, Andreas Budan, Leiter
JVA Gera, Sozialdezernentin Sandra Schöneich, Lutz Böhmer von Grone und Anke Freitag,
Vorsitzende des Vereins Zusammenhalt Gera (v.l.n.r.).
7
IMPRESSUM
Das Haus der Inselakademie
Andrea Franke: „Die Chemie stimmte
sofort und seitdem arbeiten wir daran,
Bildung, Sport und Jugendwohnen miteinander zu verbinden.“
Das Projekt wurde in den folgenden
Jahren u.a. mit intensiver Unterstützung durch die Heimaufsicht und Trägerberatung weiterentwickelt. Auf Ini­
tiative der „Benno und Inge Behrens
Stiftung“ konnte der Bau der „Inselakademie“ als Bildungs-, Wohn- und
Sportstätte für Kinder und Jugendliche
ermöglicht werden.
„Genau dort, auf dem zentralen IBAund igs-Gelände, befindet sich die WG
Inselpark“, sagt Franke. „Ein Team von
sechs Pädagogen und einer Hauswirtschafterin kümmert sich um das seelische und körperliche Wohl der Kinder.
Unser interkultureller Bildungsansatz
und die Möglichkeit, gemeinsam mit
‘Sport ohne Grenzen e.V.’ vernetzt und
kreativ zusammenzuarbeiten, trägt
Früchte. Die WG-Plätze sind heiß begehrt und zwei Monate nach Eröffnung
bereits belegt.“
FOTO: BKM
Standort wächst seit Jahren – Erfolg mit PACE und Frauen-Koodinierungsstelle
FOTO: Grone
Hilfen zur Erziehung für sozial benachteiligte junge Menschen
vor der Entlassung stehen, und Arbeit­
geber zusammen. In­haftierte erhalten
die Möglichkeit, sich gut vorbereitet potenziellen Arbeitge­bern zu präsentieren.
Arbeitgeber, die be­reit sind, auch ehemalige Strafge­fang­ene einzustellen, erhalten im Gegen­zug die Möglichkeit,
praktisch ohne Streu­ver­lust vakantes
Per­sonal anzuwerben.“
Das Angebot „Perspektive 45 plus“ richtet sich an Strafgefangene vor der Ent­
lassung, die über 45 Jahre alt sind. Sie
sollen auf die Herausforderungen „draußen“ vorbereitet werden.
Dazu gehören eine persönliche Standort­
bestimmung einschließlich eines Kom­
petenz- und Fähigkeitenprofils, Akti­
vierung und Motivation, Hilfen bei der
Inte­grationsplanung sowie Bewer­bungs­
training und vor allem ein intensives
Coaching für die Phase des Über­gangs
aus dem Strafvollzug in ein Arbeitsver­
hält­nis.
Grone Magazin
Eine Publikation des Unternehmensverbunds Stiftung Grone-Schule
HERAUSGEBER:
Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg
VERANTWORTLICH /REDAKTION:
Meta Märtens, Tel. 040 23707-338, [email protected]
TEXTE/GESTALTUNG:
BKM GbR – Beratung, Kommunikation, Medien, www.hamburg-bkm.de
DRUCK:
Hartung Druck+Medien GmbH, Hamburg, www.hartung-online.de
Im Grone Magazin verzichten wir aus Gründen der Lesbarkeit auf die weibliche Form.
Personalien
Volker Böhm ist seit
1. September 2013 Leiter
des Standortes Schwerin
der Grone-Bildungs­
zentren MecklenburgVorpommern GmbH
– gemeinnützig –
Michael Klören arbeitet
seit dem 1. September
2013 als Leiter Produkt­
entwicklung Gesund­
heits- und Sozial­berufe
für den Grone-Unterneh­
mensverbund mit Büro in
Lübeck
Andreas Klug, Justitiar in
der Grone Service- und
Verwaltungsgesellschaft
mbH, wurde mit Wirkung
zum 1. November 2013
zum Prokuristen ernannt
Jubiläen
25 Jahre
Björn Ohde, Sachbearbeiter Rechnungswesen,
Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft
mbH, Hamburg
10 Jahre
Katharina Feuerlein, Dozentin, Grone-Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe GmbH – gemeinnützig –, Hamburg
Mark Halledt, Geschäftsführer, Grone Serviceund Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg
Nicole Weinreich, Verwaltungsangestellte,
Grone-Bildungszentren Mecklenburg-Vorpommern GmbH – gemeinnützig –, Rostock
Herzlichen Dank
Nach 24 Jahren in den verschiedensten
Leitungsfunktionen für die Stiftung GroneSchule beendet Rechtsanwalt Heinz-Wilhelm
Andresen sein aktives Arbeitsleben bei Grone
zum Jahresende. In seiner Funktion als
Justiziar und Geschäftsführer der zentralen
Dienstleistungsgesellschaft der GroneUnternehmensgruppe hat er die Geschicke
von Grone maßgeblich und erfolgreich gestaltet und geprägt. Die Leistungen von HeinzWilhelm Andresen wurden im Rahmen eines
festlichen Empfangs, zu dem viele – auch ehemalige – Weggefährten eingeladen waren,
vom Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums
Wolfgang Prill, vom Stiftungsvorstand Achim
Albrecht sowie vom Geschäftsführer der
Grone Service- und Verwaltungsgesellschaft
Marc Halledt gewürdigt.
VOR ORT
Miteinander – Füreinander. Gemeinsam etwas bewegen!
Grone hält bundesweit viele Angebote zum Abbau des Fachkräftemangels im Gesundheits- und Pflegebereich bereit
Mit einer Fülle von bundesweiten Angeboten reagiert Grone auf den Fachkräftemangel in der
Gesund­heits­branche. Mittlerweile werden an elf staatlich anerkannten Berufsfachschulen für Alten­
pflege Fach­­kräfte aus- und fortgebildet.
Weitere Fachschulen sind in Gründung. Ebenso werden Krankenpfleger, Ergo- und Physiotherapeuten,
Masseure und med. Bademeister in Kooperation mit ambulanten und stationären Gesundheits­ein­
richtungen qualifiziert unter dem Motto „Miteinander – Füreinander. Gemeinsam etwas bewegen.“
In fast allen Bereichen sorgt die große Nach­frage nach gut ausgebildeten Fachkräften für hervorragende Chancen im Arbeitsmarkt. Erfahrene und sehr gut geschulte festangestellte Mitarbeiter bilden dabei den stabilen Kern in unser­en Bildungszentren. Sie kommen aus der Praxis und reflektieren ihr Wissen ständig neu. Unter­stützung erhalten sie von interdisziplinär arbeitenden Fachkräften
mit unterschiedlicher Branchen­kompe­tenz und einem Netzwerk aus Therapeuten und Ärzten auf
Honorarbasis.
Bergen auf Rügen
Stralsund
Rostock
Lübeck
Aurich
Schwerin
Hamburg
Bremen
Lüneburg
Munster
Berlin
Unsere Qualifizierungsangebote
Gesundheit und Pflege
Bielefeld
Detmold
Ausbildung/Umschulung
Dortmund
Staatlich anerkannte/-r Physiotherapeut/-in
Staatlich anerkannte/-r Ergotherapeut/-in
Staatlich anerkannte/-r Masseur/-in
und med. Bademeister/-in
Hessisch-Lichtenau
Staatlich anerkannte/-r Kranken- und
Altenpflegehelfer/-in
Staatlich anerkannte/-r Altenpflegehelfer/-in
Erfurt
Gotha
Staatlich anerkannte/-r Altenpfleger/-in
Weimar
Weiterbildungen
Gerontopsychiatrische Fachkraft
Hygienebeauftragte/-r in Pflegeeinrichtungen
Leitende Pflegefachkraft in stationären
und ambulanten Einrichtungen
Pflegeberater/-in nach § 7a SGB XI
Rüsselsheim
Pflegefachkraft für außerklinische Beatmung
nach S2
Pflegemanager/-in
Palliative Care
Präventionsmanager/-in für Stress und
Stressbewältigung
Praxisanleiter/-in in der Altenpflege
Prüfungsvorbereitende Ausbildung – Psychiatrie
und Psychotherapie
Serviceassistent/-in im Gesundheitswesen
Schwerpunkt Psychiatrie
Qualitätsmanagement Hauswirtschaft und Pflege
Fortbildungen Bewegung
Der Gang des älteren Menschen
Gelenkmessung nach der Neutral-Null-Methode
Kinästhetik in der Pflege
Kontrakturen und deren Prophylaxe
Bobath-Konzept – Lagerung und Transfer
von Patienten nach Schlaganfall
Rückenschule für Pflegende
Fortbildungen Kommunikation
8
G RO N E W I SS E N , DAS S I E W E I T E R B R I N GT
Pflegedokumentation
Fachkraft für Kommunikation im Sozialund Gesundheitswesen
Kommunikation in der Pflege
Validation – Kommunikation mit Demenzkranken
Fortbildungen Pflege (Ausschnitt)
Alltagsgestaltung und Beschäftigung bei Demenz
Assistent/-in für Pflege und Hauswirtschaft
Basale Stimulation
Betreuungskraft nach § 87b SGB XI
Biografiearbeit
Dekubitusprophylaxe
Demenzerkrankungen
Diabetes mellitus
Ernährung bei Kau- und Schluckstörungen
Fachassistent/-in für Wellness und Wellnessprodukte
Fachkraft für Qualitätsmanagement im Sozialund Gesundheitswesen
Gesundheitsberater/-in
Inkontinenzversorgung nach Expertenstandard
Mobile Hauskrankenpflege
MRSA und ESBL
Patienten mit PEG-Sonden
Pflege von Schlaganfallpatienten
Pflegerische Unterstützung für Schmerzpatienten
Präventionsmanager/-in für Diabetes mellitus Typ 2
Stomaversorgung
Sturzprävention in Pflegeeinrichtungen
Wellness für Menschen im höheren Lebensalter
Wellness-Trainer/-in