Heimatbund Ronnenberg

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Heimatbund Ronnenberg
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Heimatbund Niedersachsen e.V.
Gruppe
Ronnenberg
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Jahresrückblick
Bericht des Vorstandes
Heft 6
2014
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Frühjahrswanderung
Vortrag Peter Koch – „Indien – ein Kulturschock“
Deisterwanderung
Protokoll JHV Ortsgruppe Ronnenberg
Vortrag K. und J. Kühn – „Erich Kästner“
Wanderung rund um Bad Münder
Vortrag Klemens Weilandt - „Pflege der Deutschen Sprache“
Bericht über die 113. JHV des ›Heimatbundes Niedersachen‹
in Sehnde – Rethmar
Wanderung rund um Wilkenburg
Wanderung zur „Hämelschenburg“
Vortrag Rolf Hesse – „Island“
Tagesfahrt ins Teufelsmoor und Worpswede
Kassenbericht 2013
Wurstessen „Lütt-Jever-Scheune“
3
Vorwort
Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde der Vorstand des Heimatbundes Ronnenberg möchte ihnen mit diesem
Heft, wie in den vergangenen Jahren, die Tätigkeiten unseres Vereins
vorstellen.
Aus diesem Anlass ist die vorliegende Broschüre erstellt worden, um
alle Mitglieder über unsere im Jahr 2014 durchgeführten Veranstaltungen und Vorhaben bis zur bevorstehenden Jahreshauptversammlung am 14. März 2015 zu informieren.
Damit sollen auch die Vereinsmitglieder, die an den Veranstaltungen
nicht teilnehmen konnten, über die durchgeführten Aktivitäten
informiert und animiert werden sich am Vereinsleben stärker zu
beteiligen.
Die durchgeführten Veranstaltungen des Jahres 2014 finden in diesem
Heft noch einmal Erwähnung, und sind in der Reihenfolge in der diese
durchgeführt worden sind, nachzulesen.
4
HEIMATBUND – Die erste Wanderung in diesem Jahr führte die 18köpfige Wandergruppe rund um die über 1000-jährige alte Stadt
Pattensen. Das Fuchsbachtal und die Leineauen begleiten unsere
Wandergruppe auf unsrem Weg in Richtung Koldingen. Hier fällt
unser Blick auf das alte, hoch aufragende Amtsschloss »Coldingen«,
das in den vergangenen Jahrhunderten oft ein Zankapfel zwischen den
Hildesheimer Bischöfen und dem Welfenhaus war.
Die Wege, so heißt es in einem Faltblatt der Stadt Pattensen, haben
Schlaglöcher und Hindernisse. Der Wanderer solle bitte rücksichtsvoll
mit den absichtlich naturbelassenen Wegen umgehen. Heute kam noch
ein durch Tauwetter und Frost entstandener Eispanzer hinzu. Dem
Wegezustand zum Trotz, kamen alle Wanderer unbeschadet an ihr
Ziel. Der Ausklang dieses recht sonnigen Tages fand in der am
Marktplatz in Pattensen gelegenen Gaststätte »Ratskeller« statt. Die
hier servierten Speisen und die freundliche Bedienung, ließen die
Anstrengungen bei dieser doch rutschigen Wanderung vergessen. Die
Wandergruppe bedankte sich bei unserer Wanderführerin für die
gelungene Organisation.
GDK
Erklärungen am Wegesrand!
5
HEIMATBUND RONNENBERG
Im Zuge unserer Vortragsabende berichtete Peter Koch über eine
Reise nach Indien und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Er hatte
diese kombinierte Flug- und Kreuzfahrtreise 2012 mit seiner Frau
Monika unternommen. Der gut besuchte Vortrag in der Lütt-JeverScheune lies bei den meisten Besuchern Spannendes erwarten.
Vornehmlich Bilder vom Leben der Menschen auf der Straße wurden
vom Vortragenden gezeigt und kommentiert. Bilder von überfüllten
Zügen, oder für unsere Begriffe chaotischen Straßenverkehr,
beeindruckten die Zuhörer.
Wer schon einmal in der Indischen Hauptstadt Delhi gelandet ist,
besucht, wie in diesem Fall, die Sehenswürdigkeiten in Agra,
Bharatpur, Jaipur und Gurgaon. Natürlich zeigt Koch Bilder vom
»Palast der Winde« in Jaipur oder vom berühmtesten Mausoleum der
Welt »Taj Mahal« in Agra oder von der großen Mosche »Jama
Masjid« in Delhi.
Der zweite Teil der Reise folgte von Abu Dhabi rund um die Straße
von Ormus bis Muskat im Oman. Alles das, was wir hier an moderner
Architektur im Fernsehen zu sehen bekommen, hatte Peter Koch noch
einmal mit seiner Kamera eingefangen. Er berichtete in lebhaften
Worten wie die heutigen Khalifen mit ihren Öl-Dollars eine moderne
Welt schaffen. Dieses belegten Bilder aus Dubai, Khasab, Fudschaira
und auch aus Muscat; ein eindrucksvoller Bericht aus der arabischen
Welt.
GDK
Anmerkung für Leseratten:
Die Inderin Mary M. Kaye schrieb 1978 ihren
berühmten Roman »Palast der
Winde« und erlangte
Weltruhm.
Der Burj Khalifa ist durch seine Größe zum Zentrum
eines neuen Stadtentwicklungsgebietes mit dem
Namen Downtown Dubai geworden. Hier wurden
eine breite Mischung verschiedener Funktionen wie
Handel, Wohnen, Büros, Hotels, Einkaufen,
6
Unterhaltung und Freizeit zusammengeführt und in den letzten Jahren
20 Milliarden US-Dollar investiert.
HEIMATBUND – Bei tief hängendem Nebel über dem Deisterland
startete die Wandergruppe des Heimatbundes Ronnenberg am Freitag,
vom Bahnhof Barsinghausen aus, ihre März-Wanderung.
Die 20köpfige Gruppe unternimmt den Aufstieg zum Kammweg vom
Naturfreundehaus im Bullerbachtal über den alten Holzabfuhrweg
Königsallee. Der vom damaligen Reichsarbeitsdienst im Auftrag des
Berliner Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten,
errichtete Weg, wurde als Versuchsobjekt mit Buchenholz gepflastert
und mit Teer vergossen. Eine Methode, die sich im Nachhinein als
nicht praktikabel erwies, da der Fäulnisprozess beim Holz sehr schnell
einsetzte. Für heutige Wandergruppen ein wunderschöner Weg in die
Höhenlagen des Deisters. Nach zirka 2,5 Stunden erreichen wir auf
der Bantorfer Höhe die Gaststätte „Deister-Alm“ und kehren ein. Eine
ausgiebige Pause mit Imbiss läst uns gestärkt den Rückweg Richtung
Bantorf antreten. Bevor unsere Gruppe die S-Bahnstation erreicht,
wird noch eine kurze Kaffeepause im „Café im Schafstall“ eingelegt.
Ein gelungener Umbau eines alten Schafstalles, die Inneneinrichtung
des Gastraums beeindruckt durch die nachempfundene Fachwerkkonstruktion mit Hölzern aus dem Deister. Der Gast gewinnt hier den
Eindruck, als hätte die Zeit der Fachwerkbauten auch unsere moderne
Zeit erreicht. Der hier durch eine freundliche Bedienung angebotene
selbstgebackene Kuchen, findet bei allen Wanderern Beifall, ein
gelungener Abschluss dieses Tages. Mittlerweile scheint auch die
Sonne und die Temperatur ist frühlingshaft angenehm.
GDK
Ein Rahmen für den Waldblick
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Heimatbund Ronnenberg
PROTOKOLL
03-14
Betreff:
Jahreshauptversammlung 2014
Besprechung vom:
aufgestellt am:
2014-03-08
2014-03-10
Teilnehmer:
47 Mitglieder des Heimatbundes gemäß
Anwesenheitsliste
TOP
1
Begrüßung
Der Vorsitzende Karl-Fr. Seemann
eröffnete die Sitzung um 17:10 Uhr
mit Begrüßung der anwesenden
Mitglieder.
Seemann
Es wird festgestellt, dass die
Einladung zur 86. Jahreshauptversammlung fristgemäß erfolgt ist
und
mit
den
anwesenden
stimmberechtigten 47 Mitgliedern die
Beschlussfähigkeit gegeben ist.
2
Ehrung verstorbener Mitglieder
der in 2013 verstorbenen Mitglieder
Heinrich Rosemeier
Horst Kleinhans
Margrid Hennecke
Ursula Algermissen
Walther Borchers
Seemann
erhoben sich die Mitglieder zum
stillen Gedenken.
3
Genehmigung des Protokolls der
JHV 2013
Das Protokoll vom 16.03.2013 wurde
von den Mitgliedern einstimmig
genehmigt.
4
Rückblick 2013 des Vorstandes
4.1 Mitgliedsentwicklung
Entwicklung des Mitgliederstandes
ergibt, dass der Bestand mit 136
8
Mitgliedern
sich
weitestgehend
erhalten hat.
Das Problem der Überalterung des
Mitgliedstandes bleibt bestehen,
deshalb die Bitte des Vorsitzenden
im Freundes- und Bekanntenkreis für
neue Mitgliedschaften zu werben.
Seemann
Seemann
4.2 Sitzungen
Weiter berichtet der Vorsitzende,
dass
eine
Vielzahl
von
Vorstandssitzungen,
Beiratssitzungen
sowie
die
monatlichen Stammtische mit Erfolg
stattgefunden haben.
Zum Stammtisch wird noch einmal
ausdrücklich eingeladen. Hier wird
auch von Zeit zu Zeit mit KommunalPolitikern diskutiert.
Weiter weist Seemann auf die
Diskussionen
mit
den
Wissenschaftlern hin, die mit unserer
Geschichte
im
Zusammenhang
stehen.
Die
herausragenden Ereignisse
2013 waren die Steleneinweihung im
Zusammenhang
mit
unserer
Jubiläumsveranstaltung.
(siehe Jubiläumsschrift)
Ein
weiterer
Erfolg
im
Zusammenhang
mit
unserer
Geschichtsforschung
war
eine
Knochenanalyse,
die
der
Heimatbund von verschiedenen
Universitäten
hat
durchführen
lassen. Dies erfolgte in enger
Zusammenarbeit mit der Stadt
Ronnenberg
und
dem
AK
Stadtgeschichte.
Ergebnis: Hinweis einer möglichen
1300jährigen Siedlungs-kontinuität.
4.3 Entwicklung von Geschichte
und Projekten
Die vom Heimatbund errichteten
9
Stelen markieren in Zukunft unseren
Stadtmittelpunkt und werden von
den
Ronnenbergern
so
auch
angenommen. Ein besonderer Dank
an
unser
ehemaliges
Vorstandsmitglied Manfred Riedel
dem wir dieses Stelen-Monument zu
verdanken haben.
Karl-Fr. Seemann verweist noch
einmal auf unseren Gründungsvater
Georg Meyer, der sich mit der
Geschichte Ronnenbergs schon
damals intensiv auseinander gesetzt
hatte.
Kühne
Breidenbroich
Der Heimatbund setzt sich für die
weitere
Nutzung
des
alten
Amtshauses in Alt-Ronnenberg ein.
Die positive Entwicklung unsere
Ortsgruppe in den letzten Jahren
wird vom Vorsitzenden hier noch
einmal hervorgehoben.
Weitere Arbeitsthemen: Anbindung
Ronnenbergs an die S-Bahnlinie S5
– der Versuch Mitglieder des
Regionsparlament
für
unsere
berechtigten Interessen einzubinden.
4.4
Mitteilung
des
stellvertretenden Vorsitzenden
Der stellvertr. Vorsitzende berichtete
über
die
Erstellung
des
Jahresrückblick-Heftes
mit
dem
Verweis
in
Zukunft
keine
Terminplanung in diesem Heft zu
veröffentlichen.
Er richtet die Frage an die
Anwesenden nach Zugriff auf unsere
Homepage – wie gehen Mitglieder
damit um?
Ergebnis: Nur wenige Mitglieder
haben Zugriff auf unsere Homepage
– hier fehlen den Älteren die
technischen Einrichtungen.
Riggert
Höfer
Kühne
4.5 Veranstaltungen
Kassenwartin Inge Breidenbroich
berichtete über die in 2013
erfolgreich
durchgeführten
10
verschiedenen Veranstaltungen und
die
in
2014
geplanten
Veranstaltungen
und
den
Jahresausflug nach Worpswede
(25.06.) und der Halbtagestur mit
Wanderung zur Marienburg (10.09.).
Einzelheiten hierzu werden noch
bekannt gegeben.
Für
die
113.
Jahreshauptversammlung (10. Mai in
Rethmar)
des
Heimatbundes
Niedersachsen
nimmt
I.
Breidenbroich
ab
sofort
Anmeldungen entgegen.
4.6 Frühstücksrunde
Die
monatlich
stattfindende
Frühstücksrunde im Heimatmuseum,
die
durchschnittlich
von
23
Heimatbundmitgliedern besucht und
auch in 2013 von E. Riggert und K.
Wesseloh mit Freude weiter geführt
wird.
4.7 Wanderungen
Die Wanderführerin Christa Höfer
stellte
kurz
die
in
2013
durchgeführten Wanderungen mit 15
bis
20
Mitwanderern
für
Wanderungen mit 8-13 km Länge
vor und gab eine Vorschau über die
geplanten
Wanderungen
und
Fahrten in 2014.
Hinweis: Frühlingsbearbeitung und
Pflege des Blumenbeetes an der
Eisdiele.
4.8
Internetforum
des
Heimatbundes
Allen Interessierten wird, soweit die
Möglichkeit besteht, empfohlen sich
unter
www.heimatbundronnenberg.de anzumelden und dort
die ständig aktualisierten Hinweise
unseres Vereines anzuschauen.
5
Bericht der Kassenwartin
Die Kassenwartin Inge Breidenbroich
Breidenbroich
11
trug detailliert die abgeschlossene
Buchführung mit Einnahmen und
Ausgaben vor.
Dabei
wurden
auch
die
eingegangenen Spenden und Erlöse
aus verschiedenen Veranstaltungen
dargestellt.
(siehe Heft Jahresrickblick)
6
7
8
Bericht der Kassenprüfer
Die Kassenprüfer Leo Barnert und
Ernst Hädelt haben am 17.02.14 die
Prüfung
der
Kassenbelege
durchgeführt. Dabei wurde eine
ordnungsgemäße und sparsame
Führung der Kasse festgestellt und
Frau Breidenbroich hierfür der Dank
ausgesprochen.
(Vortragender Leo Barnert)
Entlastung des Vorstandes
Auf der Basis der vorgestellten
Ergebnisse und der Kassenprüfung
erfolgte
die
Entlastung
des
Vorstandes.
(Einstimmig bei einer Enthaltung)
Ehrung
für
langjährige
Zugehörigkeit
Dank an H. Pieper für seinen Einsatz
bei
Feierlichkeiten
des
Heimatbundes.
Dank an M. Riedel für seinen Einsatz
bei der Errichtung der Stelen.
Barnert
Barnert
Seemann
Der Vorstand ehrte mit großer
Freude, die seit 25 Jahren dem
Heimatbund
Ronnenberg
angehörenden Mitglieder
Herrn Bernhard Beelte
Frau Marga Meyer (Abwesenheit)
Frau Elisabeth Schrader (Abwesenheit)
Frau Käte Wesseloh
mit der silbernen
Uhrkunde.
Ehrennadel
und
einer
12
10
Verschiedenes
Mitglied Manfred Riedel scheidet auf
eigenen Wunsch als Beiratsmitglied
aus dem Beirat aus.
Kritik
von
M.
Riedel
am
Jahresrückblick-Heft – keine Fotos
von den Stelen.
Der Vorsitzende schließt den
offiziellen Teil der Versammlung um
18:35 Uhr.
Danach gemeinsames Essen und
Unterhaltung.
Vorsitzender K.- Fr. Seemann
Schriftführung Gerrit-Detlef Kühne
HEIMATBUND RONNENBERG
Karla und Joachim Kühn vom »Calenberger Autorenkrein«
halten Vortrag über Erich Kästner.
Der Gastraum in der Lütt-Jever-Scheune war mit Zuhörern gut gefüllt,
um dem Vortrag über Leben und Werk von Erich Kästner zu lauschen.
Die beiden Vortragenden, Karla und Joachim Kühn, erzählten aus
seinem sehr bewegten Leben und trugen Lyrik und Gedichte vor, die
in seinen einzelnen Lebensabschnitten entstanden sind. Dieser
Schriftsteller, der in seiner Jugend einmal Lehrer werden wollte,
wendet sich später dem Studium der Geschichte, Philosophie,
Germanistik und Theaterwissenschaften zu. Nach seinem Studium
arbeitete er als Feuilletonist bei der Neuen Leipziger Zeitung. Ihm
wird gekündigt, weil er für damalige Verhältnisse ein nicht
akzeptables erotisches Gedicht veröffentlicht. Er überlebt den ersten
Weltkrieg, geht nach Berlin, schreibt für mehrere Tageszeitungen und
13
veröffentlicht in der damals in ganz Deutschland bekannten Zeitschrift
Die Weltbühne.
In der NS-Zeit bleibt er in Deutschland und wird geächtet, seine
Bücher und Schriften wurden verbrannt.
Die Nachkriegsjahre verbringt er in München, wo er sich besonders
dem literarischen Kabarett »Die Schaubühne« zuwendet. Es folgen
noch einmal erfolgreiche Jahre, etliche Kinderbücher entstehen, ehe er
am 29. Juli 1974 im Klinikum Neuperlach verstirbt.
Dieser literarische, unterhaltsame Abend endet nach ca. 1½ Stunden
mit herzlichem Applaus.
GDK
Anmerkung für Leseratten:
Gedichte. Mit einem Nachwort hg. v. Volker Ladenthin. Reclam,
Stuttgart 1987, ISBN 3-15-008373-7.
HEIMATBUND – Die 13köpfige Wandergruppe des Heimatbundes
hatte sich am Freitag vorgenommen, die Umgebung von Bad Münder
zu erwandern.
Ausgangspunkt der Wanderung war der Parkplatz neben dem
Rhomelbad. Mit einem bangen Blick zum Himmel (regnet es, oder
bleibt es trocken) wanderte die Gruppe mit leichter Steigung des
Weges in Richtung Mathildenthal, um dann über die Anhöhe
Osterberg die Gaststätte Waldschlösschen, an der Bahnstrecke
Hannover–Altenbeken gelegen, zu erreichen. Wie bei solchen
Gelegenheiten üblich, kehrte unsere Gruppe hier ein, um sich zu
stärken. Die Auswahl von Spargelvariationen fand bei allen
14
Wanderern großen Anklang – der Beginn der diesjährigen deutschen
Spargelzeit wurde an diesem Tag genüsslich ausgekostet.
Nach der Rückkehr zum Ausgangspunkt schloss sich noch ein
Rundgang durch Bad Münders Kurviertel an – einschließlich einer
Umrundung des Gradierwerks. Bei Kaffee, Kuchen und Eisbechern im
Terassen-Café fand dieser Tag seinen Abschluss.
GDK
Aus der Historie: 1872 bekam Münder einen
Eisenbahnanschluss an das Netz der HannoverAltenbekener Eisenbahn-Gesellschaft. 1936
erhielt Münder den Status einer Kurstadt, aus
Münder wurde Bad Münder. Heute besitzt der
Kurort eine reizvolle Altstadt mit historischen
Fachwerkhäusern und Sandsteinbauten aus der
Weserrenaissance. Die Stadt lebt heute, außer
von der Glas- und Möbelindustrie, hauptsächlich
vom Gesundheitswesen und dem Tourismus.
Glasindustrie Münder: Gesiegelte Glasflaschen der Glashütte,
links Getränkeflasche von 1875 mit Preußischem Adler, rechts
zwei hannoversche Bouteillen von 1800 und 1767 mit Welfenross.
HEIMATBUND RONNENBERG
Pflege der deutschen Sprache. Diese Thematik, die zu den
Kernaufgaben des Heimatbundes zählt, stand wieder einmal im
Mittelpunkt unserer letzten Mittwochveranstaltung.
Mit Klemens Weilandt aus Uetze war ein profunder Kenner dieser
Thematik als Gastreferent geladen, der seit seiner Pensionierung 2003
aus dem Schuldienst die Auseinandersetzung mit unnötigen Fremdwörtern und grammatikalischen Entstellungen zu seiner zweiten
Lebensaufgabe gemacht hat.
Auf humorvolle Weise und getragen von Toleranz unterscheidet er
dabei grundsätzlich zwischen Begriffen, die bereits mit deutschen
15
Wörtern belegt sind und solchen, für die die Deutsche Sprache keine
Alternative bietet. Während er die Einbürgerung fremder Ersatzwörter
konsequent ablehnt, toleriert er die Alternativlosen. Überhaupt sieht er
die aktuellen Probleme zum einen in der fremden Überlagerung
primär durch Anglizismen, andererseits aber auch in den grammatikalischen Entstellungen der Medien-Titel und Werbespots.
Seine Kritik trifft die gesamte Bandbreite unserer Gesellschaft, angefangen bei den Schulen/Hochschulen (Kritik ist kein Gift, sondern
Medizin, auch wenn sie bitter schmeckt), Medien (Kontrolleure der
Macht oder Macht außer Kontrolle?), der Wirtschaft,
Politik
(Politiker und Journalisten teilen das traurige Schicksal, das sie oft
heute schon über Dinge reden, die sie erst morgen ganz verstehen),
dem Sport (vom Superlativ über den Superstar zum Supergau) bis zum
höchsten Repräsentanten unserer Republik.
Der Referent listet bei seinem zweiten Besuch in Ronnenberg dann
auch die Anglizismen in vier Kategorien auf:
→ Lehnwörter, die bereits der deutschen Sprache angepasst sind wie
relaxen, klonen, outen.
→ Fremdwörter, die sich unverändert einnisten wie Scanner,
Highlight, Shop, Gentleman, Countdown.
→ Denglisch, ein Mix aus Deutsch und Englisch, meist aus dem
amerikanischen entlehnt, in England weitgehend unbekannt wie
Bahncard, Family-Tarif, Infopool, Crashkurs, Sommer-Hit,
Promotion-Aktion, Haarspray.
→ Pseudowörter, klingen englisch und sehen so aus, sind aber in
England nicht bekannt wie Handy.
KFS
16
Bericht von der 113. Jahreshauptversammlung des HBN am
10. Mai in Sehnde-Rethmar
In seinem Rechenschaftsbericht ließ HBN-Präsident Heinz-Siegfried
Strelow noch einmal die Aktivitäten des Heimatbundes im
zurückliegenden Jahr Revue passieren. Die Arbeit in Präsidium, HLRedaktion und Geschäftsstelle verlief problemlos und routiniert,
wofür allen Ehrenamtlichen und den Damen des Büros ein herzliches
Dankeschön gebühre. Zahlreiche örtliche Veranstaltungen seien von
Präsidiumsmitgliedern besucht worden, und manche Gruppe stellte
bewundernswerte Aktionen auf die Beine. Als Beispiele unter vielen
erwähnte Strelow die Einweihung des Bürgerhauses in GroßBuchholz, die Erweiterung des Süntelbuchen-Arboretums bei Bad
Münder, den Antrag auf Weltkulturerbestätte Bad Pyrmonts, einen
gelungenen musikalischen Frühschoppen auf dem Gelände des
Teerkuhlenmuseums in Hänigsen und die großangelegte
Jubiläumsfeier der Gruppe Barsinghausen. Über die Aktivitäten der
Gruppen könne man in den zurückliegenden Ausgaben von
HEIMATLAND nachlesen; die viermal jährlich erscheinende
Zeitschrift bleibe ein wichtiges Medium für den Verein. Aber auch die
jeden ersten Freitag eines Monats angebotenen Gesprächs-Nachmittage des Präsidiums in der Geschäftsstelle sollten noch mehr genutzt
werden. „Man kann da bei einer Tasse Kaffee locker mit uns über
Ideen, Wünsche und Anliegen plaudern“, so Strelow.
Unter den „größeren“ Veranstaltungen des zurückliegenden Jahres
nannte der HBN-Präsident den Vortragsabend mit dem Historischen
Museum über „Hannovers Umgang mit seiner Architektur nach
1945“, den außerordentlich gut besuchten Borgentricktag 2013, die
Mehrtagesfahrten nach Holland (Haus Doorn) und ins Wendland (200.
Jahrestag Göhrde-Schlacht) sowie die Teilnahme am „Tag der
Niedersachsen“ in Goslar. Außerdem besuchten Präsidiumsmitglieder
mehrere Fachtagungen unseres Dachverbandes NHB sowie den neu
eingerichteten „tour fixe“ des niedersächsischen Umweltministeriums.
Unsere Ende 2012 erfolgte Anerkennung als klageberechtigter
17
Naturschutzverband habe das Maß an Arbeit vor allem für den
Schriftführer Bruno Hanne erhöht, der uns im „grünen Sektor“ vertritt.
In die Zukunft blickend schloss der Präsident, dass gerade bei den
Umweltthemen für den HBN noch wichtige Fragen anstehen,
beispielsweise unsere Positionierung zu den geplanten neuen großen
Stromtrassen von der Küste nach Süddeutschland oder dem
„Fracking“. Als Verein, dem neben dem Naturschutz auch die
Kulturlandschaftspflege am Herzen liegt, sei der HBN auch „natürlicher Verbündeter der traditionellen ländlichen Berufe, der
bäuerlichen Familienbetriebe, Imker und Schafzüchter. Denn diese
leisten Heimatpflege im besten Sinne. Und auch wir wollen keine
agrarindustrielle und gentechnische Monokultur, sondern die
gewachsene Vielfalt bei alten Obstsorten, Haustierrassen und im
vielgliedrigen Landschaftsbild. Denn das macht Heimatqualität aus.“
Schatzmeister Achim Müller erstattete anschließend den
Kassenbericht. Im zurückliegenden Jahr habe sich die finanzielle
Lage deutlich entspannt, wenngleich bei Einnahmen in Höhe von
49.467,25 Euro gegenüber Ausgaben von 54.706,35 Euro das Ziel,
schwarze Zahlen zu schreiben, noch nicht erreicht wurde. Allerdings
zeichne sich eine finanziell bessere Zukunft ab, da es künftig beim
größten Posten, den Personalkosten, zu einer Entlastung kommen
wird. Denn unsere zweite Angestellte, Gabriele Hübscher, habe im
März das Angebot einer neuen Festanstellung bei einem anderen
Arbeitgeber angenommen. „Wir haben diese nette und zuverlässige
Angestellte nur ungern ziehen lassen. Ihre Stelle soll aber nicht mehr
neu besetzt werden, was erhebliche Einsparungen bedeutet“, so
Müller. Die Arbeit in der Geschäftsstelle wird Susanne Schwallach als
hauptamtliche Kraft aber nach eigenen Worten bei Unterstützung
durch ehrenamtliche Helfer auch leisten können.
Heimatland
Abgedruckt sind hier der Rechenschafts- und Kassenbericht – siehe Heft 2/Juni 2014
18
HEIMATBUND – Ausgangspunkt für die Juli-Wanderung war
Arnum. Vorbei an erntebereiten Feldern steuerte die 17köpfige
Wandergruppe die im letzten Jahr recht gut restaurierte Ruine des
›Graf Carl von Alten-Mausoleum‹ im NSG Hemmingen an. Der hier
tätige Förderverein hat mit großem Aufwand diese Ruine vor dem
endgültigen Verfall gerettet. Das Mausoleum ist für Wanderer und
Radfahrer ohne weiteres zugänglich. Weiter führte der Weg Richtung
Wilkenburg mit seinem Rittergut und der darauf befindlichen St. Vitus
Kirche aus den 12. Jahrhundert.
Weiter führte die Wanderung vorbei an die durch Kiesabbau entstandene Seenlandschaft. Hier hat sich ein Naturparadies entwickelt,
welches nicht nur von der Tier- und Vogelwelt belebt wird, sondern
auch von Anglern und Erholungssuchen genutzt werden darf. Die
Beobachtungsplattform am Steinfeldsee
bot
allen
Naturliebhabern
die
Möglichkeit die z. Zt. anwesenden
Wasservögel zu beobachten. Bei
trockener Witterung lassen sich die
Wanderwege
rund
um
die
Seenlandschaft von Wilkenburg und
Arnum gut belaufen. Nach einer
weiteren Stunde, entlang des Bohnenkampsees und der Arnumer
Landwehr, erreicht unsere Gruppe das Ausflugslokal ›CARRÉ‹ um
ein kräftigendes Mittagessen einzunehmen. Dieser wunderschöne,
sonnige Tag fand seinen Abschluss in dem vor der Ronnenberger
Haustür gelegenen Erdbeer-Caffé. Diese köstlichen Sommerfrüchte,
mit etwas Sahne serviert, erfreuen jeden vorbeikommenden Wanderer.
GDK
Geschichte:
Wilkenburg wurde erstmals urkundlich 1140 als Welekenborch (Burg des Weleko) erwähnt. Neben der Siedlung
gab es bereits früh eine Burganlage. Wie auch die nahe Stadt Hannover ist Welekenborch an der Leine
entstanden. Das langsam fließende Wasser wurde in den Burggraben umgeleitet und bot so zusätzlichen Schutz.
Strategische Bedeutung hatte die Welekenborch, da sie sich in der östlichen Ecke des Bistums Minden befand.
Am gegenüberliegenden Ufer lagen das Bistum Hildesheim und die Besitzungen der Herzöge von
Braunschweig. Die Burgherren konnten den Handel auf der damals schiffbaren Leine und den Verkehr auf zwei
Handelswegen (Bremen - Sachsen, Lübeck - Frankfurt) kontrollieren, die sich in der Nähe kreuzten. Die Burg,
aus der das spätere Rittergut Wilkenburg hervorging, war von 1240 bis 1911 im Besitz der Familie von Alten.1
1
Aus Internetauftritt Wilkenburg
19
HEIMATBUND – Die Augustwanderung des Heimatbundes begann
diesmal am S-Bahnhof Emmerthal. Die 17 Wanderfreunde hatten sich
das am Niedersachenweg gelegene Renaissance-Schloss Hämelschenburg als Wanderziel ausgesucht. Die Wanderroute führte bei herrlichem Sommerwetter durch die liebliche Landschaft des Weserberglandes. Dann plötzlich, gut erkennbar auf dem Berg Woldau über dem
Tal der Emmer öffnet sich der Blick auf die Schlossanlage, die sich
harmonisch zwischen Fluss und Bergrücken einfügt. Beim Näherkommen überrascht die Größe dieser Anlage mit seinen Wirtschaftsgebäuden, Gartenanlagen und der freistehenden Schlosskapelle (1563)
- ein Juwel der Weserrenaissance.
Nach unserer Rückkehr nach Ronnenberg lud unser Wanderehepaar
Alexandra und Herrmann Pieper zu einem sommerlichen ›sundowner‹
ein. Ein unvergesslicher Abend für alle Teilnehmer. Hierfür noch
einmal unser aller Dank.
Geschichtliche Daten
Zwischen 1409 und 1414 erbauten die Grafen von Everstein auf dem Berg Woldau über dem Tal der Emmer die
Burg Hemersen, die ab 1437 in den Besitz der Ritterfamilie Klencke überging, die aus Thedinghausen stammt
und dort bis in das Jahr 1260 zurückverfolgt werden kann. 1487 geriet die Burg in die Große Stadtfehde und
damit in die Gegenpartei der Welfen. Sie wurde unter Herzog Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg zerstört.
Danach ließ die Ritterfamilie Klencke die Burg Hemersen wieder aufbauen. Der ab dann geführte Name
Hämelschenburg entstand aus Dialektveränderungen des ursprünglichen Namens Hemersenburg, der wiederum
aus dem Herrmann sin Burg nach Herrmann von Everstein entstanden war. 1544 brannte die gesamte Anlage,
einschließlich der tiefer gelegenen Schlosskirche, vollständig nieder. 2
2
Aus dem Internet
20
HEIMATBUND RONNENBERG Der Dia-Vortrag von Rolf
Hesse über Island in der „Lütt-Jever-Scheune“ brachte den Zuschauern ein Land am Rande Europas etwas näher. Hesse zeigte Bilder von
aktiven und ruhenden Vulkanen, von großen Gletscherformationen,
Geysiren und grandiosen Landschaften. Das Gesicht dieser Insel wird
geprägt vom vulkanischen Untergrund, denn sie liegt genau auf einer
Nahtstelle der Erdplattentektonik.
Viel Zeit widmet Hesse in seinem Vortrag der Geschichte dieser Insel,
ihrer ersten Besiedelung und die Entstehung der germanischen
Sagenwelt (Die Edda). Von hieraus brachen die Seefahrer vom Volk
der Wikinger auf und erreichten die Ostküste Nordamerikas. Seine
Bilder zeigen die alten Thingplätze und heiligen Orte, die heute noch
von jedem Isländer verehrt werden.
Hesse vergisst nicht die Tier und die nur hier vorkommende Vogelwelt zu zeigen, oft gelingen ihm eindrucksvolle Aufnahmen. Sein
eineinhalbstündiger Vortrag endete mit kräftigem Applaus. Einige
Zuschauer hatten selbst schon
Islanderfahrungen gesammelt und
für andere war es eine
Gelegenheit sich über unsere
schöne Welt unterrichten zu
lassen.
Die Vortragenden:
Rolf Hesse mit Ehefrau
GDK
HEIMATBUND RONNENBERG – Tagesfahrt ins Teufelsmoor und
ein Besuch im Künstlerdorf Worpswede.
Bei überwiegend gutem Wetter hatten sich 38 Heimatbundmitglieder
entschlossen eine Busfahrt ins Teufelsmoor zu unternehmen. Unser
Bus brachte uns als erstes zum Anleger Tietjens Hütte direkt am
Flüsschen Hamme, in der Nähe von Osterholz-Scharmbeck gelegen.
21
Hier bestiegen alle Mitreisende drei Adolphsdorfer Torfschifferbote,
um eine ruhige und den Naturschönheiten zugewandte Kahnfahrt zu
genießen. Die Wasserwege rund um das Flüsschen Hamme wurden
1750 von dem Moorkommissar Christian Findorff angelegt. Das Moor
wurde besiedelt und somit auch Torf abgebaut, den gewonnenen Torf
transportierten die Moorbauern auf dem Wasserweg bis Bremen um
ihn hier zu verkaufen. Heute dienen die Wasserwege dem Tourismus,
so auch uns, die dieses so entstandene Landschaftsbild genießen
konnten.
Nach einer etwa eineinhalbstündigen Kahnfahrt bringt uns unser Bus
nach Worpswede zum gemeinsamen Mittagessen. Wir kehren in
einem der berühmten, historischen Gasthäuser, die es in Worpswede
gibt, ein. Bernhard Hoetger läst dieses Haus 1915 erbauen. Es entsteht
ein Gebäude mit sehr eigenwilligen Bauformen, die schon damals
Bewunderung oder Kopfschütteln hervorriefen. Es sollte eine neue
Kunst und ein neues Lebensgefühl geschaffen werden, das war das
Anliegen der jungen Worpsweder Künstler. Sein »Café Worpswede«,
das sich Hoetger damals als Atelier erbauen lies, dient heute der
Gastronomie.
Bevor sich 1889 in Worpswede Künstler ansiedelten, gehörte dieser
kleine Ort zu den Moordörfern weitab von jedem Kultureinfluss.
Diese unberührte Natur begeisterte die damalige Künstlerwelt. Viele
später bekannt gewordene Künstler malten immer wieder diese
Landschaft. Um hier einige zu nennen: Heinrich Vogeler, Fritz
Mackensen, Hans am Ende, Otto Modersohn, Fritz Overbeck und
nicht zu vergessen, Paula Modersohn-Becker die sich als Frau in der
Künstlerwelt einen Namen machte.
Bei einem Rundgang durch das Künstlerdorf besucht unsere Gruppe
ihre Grabstelle auf dem Worpsweder Friedhof. Kein geringerer als
Bernhard Hoetger schuf den Grabstein für diese große, schon früh
verstorbene Künstlerin.
Nach unserem Rundgang entspannten sich die meisten Teilnehmer
noch bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wein. Die Rückfahrt
gestaltet sich ohne Stau auf der Autobahn, und so erreicht unsere
Reisegruppe pünktlich, zum Abendessen und zum Anstoß des Spiels
zur Vorrunde der Fußballweltmeisterschaft, Ronnenberg.
22
Bilder: Caffé Worpswede – Käseglocke
Jubiläumsjahr 2014
Bis vor 125 Jahren war der Ort ein unbekanntes und ärmliches Moordorf. Doch dann geschah 1889 das völlig
Unerwartete: Drei junge Maler aus Düsseldorf, die den Sommer in Worpswede verbracht hatten, waren so
begeistert von dem Ort, der kargen, urtümlichen Landschaft und ihren dramatischen Himmelsstimmungen, dass
sie beschlossen, sich hier niederzulassen. Wie viele andere Künstler in Europa kehrten sie den Großstädten und
Kunstakademien den Rücken, um eine von der Natur inspirierte Kunst zu schaffen. Innerhalb weniger Jahre
wurde Worpswede zu einer Pilgerstätte für Künstler und Sinnsucher und zur bekanntesten Künstlerkolonie
Deutschlands.3
3
Aus Internetauftritt Worpswede
23
Kassenbericht für das Jahr 2013
Ausgaben
Summe
2.144,00
50,00
20,00
2.214,00
Präsente
Geburtstage, Jubiläen u. a. an Mitglieder
Vereinsjubiläen und Abschied BGM
333,36
119,95
453,31
Blumen und Geldspenden
Trauerfälle Mitglieder
137,50
137,50
Geschäftsbedarf
Fotokopien
Briefporto
Bürobedarf – Bankgeb., Briefumschläge u. a.
Versicherungsbeiträge
Homepage – Pflege
Homepage - Telekomgebühren
Abo – Zeitschrift Niedersachsen
Update MSA Verein
104,85
94,40
168,44
110,68
120,00
119,76
19,20
122,57
Veranstaltungen
Vorträge
359,30
359,30
1.120,00
6.754,85
760,00
478,34
228,14
318,92
164,22
9.824,47
Mitgliedsbeiträge 2013 u. älter
Spenden allgemein
Spenden Regenschirme
Spenden Vorträge / Veranstaltungen
Spenden Ronnenberg-Broschüre
Zinsen
Eigenanteile Busfahrt
Spenden Wappenstelen
Spenden 85jähr. Jubiläum
Anteilige Einnahmen Sommerfest
Erstattung Rechn. Knochenanalyse Stadt
Ronnenberg
Gesamt
Einnahmen
3.749,00
310,70
75,00
417,06
5,00
36,42
1.295,00
2.435,00
457,00
1.437,50
760,00
10.977,68
Beiträge
Heimatbund Niedersachsen
Museumsverein Ronnenberg
Verein für Denkmalpflege Weetzen
Sonstiges
Busfahrt Mühlenmuseum
Gesamtkosten für Wappenstelen
Rechnung Analyse Knochenfunde
Anteilige Kosten für Sommerfest
Kosten für 85jähr. Jubiläum
Kosten für Schaukasten Museum
Druckkosten Jahresrückblick
Gesamt
859,90
10.977,68
13.848,48
24
Kassenbestand am 01.01.2013
Einnahmen
Ausgaben
Kassenbestand am 31.12.2013
13.316,62
10.977.68
-13.848,48
10.445,82
Barkasse
Girokonto
Sparbuch 403 676 010
Sparbuch 7204 310 522
1,64
2.159,39
2.464,79
5.820,00
*10.445,82
*In dieser Summe sind folgende Zweckgebundene Mittel enthalten:
Reisekasse
Rückstellung Abschlussarbeit Siedlungskontinuität
Abgrenzung Kosten Schmiedezaun (in 2014 bezahlt)
Rückstellung für Geschichtsforschung
und Literatur
514,00
3.000,00
1.378,81
2.500,00
7.392,81
Ronnenberg, im Januar 2014
HEIMATBUND RONNENBERG – Die diesjährige Halbtagesfahrt
des Heimatbundes führte uns am Freitag zu der in der Nähe
Nordstemmens gelegenen Marienburg. Die hier z. Z. stattfindende
Ausstellung »Der Weg zur Krone« war Anlass und Antrieb diesen
Ausflug zu unternehmen.
In diesem Jahr feiert das Welfenhaus das 300-jährige Jubiläum der
Personalunion zwischen Hannover und Großbritannien. Außerdem
jährt sich zum 200sten mal die Erhebung Hannovers zum Königreich.
Schloss Marienburg nimmt diese beiden Jubiläen
zum Anlass, die Geschichte des Hauses Hannover
in einer eigenen Ausstellung zu präsentieren.
Sehenswert die repräsentativen Räume des
Schlosses
mit
seinen
Bildergalerien und nur im
Jubiläumsjahr
hier
im
Schloss zu bewundern, die
Welfenkrone,
die
zur
25
Hochzeit von Georg V. mit Marie von Sachsen-Altenburg 1842 von
seinem Vater Ernst-August für dieses Ereignis in Auftrag gegeben
wurde. Nach der Niederlage im Preußisch-Welfischen Krieg 1866
wurden die welfischen Gebiete von Preußen annektiert und Georg V.
ging mit seinem Sohn Ernst-August nach Gmunden (Österreich) ins
Exil. Das Königreich Hannover hatte aufgehört zu existieren.
Die neu geschaffenen Machtinsignien (Krone, Prinzessinnenkrone und
Szepter) folgen später auf verschlungenen Wegen den Repräsentanten
des Hauses Hannover, zuerst nach London und später nach Wien.
Unsere Besuchergruppe war recht angetan von dem was hier, in den
Räumen dieses vom hannoverschen Baumeister Conrad Wilhelm Hase
und seinem Nachfolger Edwin Oppler für Königin Marie errichteten
neogotischen Burganlage, gezeigt wird. Einen ausführlichen
Überblick über die Geschichte der Welfendynastie wird hier von
kompetenten Schlossführungskräften vermittelt.
Der Weg der Kronjuwelen – nachzulesen:
Wie das geschah, berichtete W. von Hassell im Jahr 1901
in seiner „Geschichte des Königreichs Hannover“.
HEIMATBUND RONNENBERG Eingeweihten war schon
immer bekannt, dass in Niedersachsen Wein angebaut wurde.
Siegfried Strelow konnte, bei seinem Vortrag in der „Lütt-JeverScheune“, etliche Orte in unserer unmittelbaren Umgebung benennen,
deren Flurstücke oder Straßennamen heute noch auf einen hier
stattgefundenen Weinan-bau hinweisen. Bekannt ist, dass etwa vom
9. bis ins 14. Jahrhundert ein vergleichsweise mildes Klima in unserer
Region herrschte. Diese Periode wird
auch Mittelalterliche Warmzeit oder
Mittelalterliches
Klimaop-timum
genannt. Das verhältnismäßig warme
Klima begünstigte nicht nur einen
Bevölkerungszuwachs, auch Weinreben
gediehen nun auch an Weser und Elbe.
26
In ganz Europa blühte der Weinbau. Bedeutende Rebflächen
entstanden in der Nähe der Städte, um den lokalen Markt beliefern zu
können. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass der Wein wegen
seines Alkoholgehaltes oft keimärmer und sauberer als Wasser war,
stieg seine Beliebtheit noch weiter.
Strelow erwähnte in seinem Vortrag einige Niedersächsische Orte die
heute noch auf Weintradition bauen. So z. B. Hitzacker (Elbe) die auf
ihrem Weinberg seit mehreren Jahrhunderten Wein anbauen. Einmal
im Jahr wird die Weinlese mit der amtierenden Weinkönigin gefeiert.
Oder Warberg (Elm) wo ein kleiner Weinberg jedes Jahr für eine
Traubenernte sorgt. Auch das im Wendland gelegene Lüchow besaß
einen Weinberg genauso Celle oder Hildesheim (Magdalenen-Garten)
und nicht zu vergessen Ronnenberg (Weingarten). All diese kleinen
Weinberge erzielten keinen großen Ertrag, versorgten aber die
herzoglichen Höfe mit genießbarem Wein. Auch die Kirchen
brauchten Messwein, den der Weinbauer in unmittelbarer Nähe
anbauen konnte. Es entfielen lange, teure Transportwege aus dem
Süden Deutschlands oder gar aus Italien oder Frankreich.
GDK
HEIMATBUND – Der Oktober-Wandertag führte unsere 16köpfige
Wandergruppe über eine der schönsten Wanderwege des Deisters, den
Roswithaweg bis hin zur Gaststätte „Ziegenbuche“. Dieser Pilgerweg
benannt nach der um 938 geborenen „Hrotsvitha“ führt, an der
Sonnenseite des Deisters mit Blick ins Deister-Sünteltal vorbei, in
Richtung Bad Gandersheim (Harz). Ein Stück des Weges wandern wir
über den Europäischen Fernwanderweg E1, der von Flensburg
kommend, bis Genua gut ausgebaut ist. Ausgangspunkt dieser Wanderung war das Göbeldenkmal an der Deisterpforte. Johann Heinrich
Christoph Conrad Göbel wird am 20.
April 1818 in Springe geboren, und
stirbt am 4. Dezember 1893 in New
York. Ihm wird die Erfindung der
Glühlampe zugeschrieben. Er brachte
als Erster einen Kohleglüh-faden in
27
einem Vakuum gepumpten Glaskolben zum leuchten. Das Patent für
diesen Lampentyp hatte sich aber 1880 Thomas Alva Edison
gesichert.
Gruppenfoto: Karl-Hiller-Hütte
Ziegenbuche - Ziegenzoo
Trotz fehlender Sonne, aber auf trockenen Wegen, genossen alle
Beteiligten diesen Wandertag. Vor dem Rückweg versammelten sich
alle Wanderer zu einer stärkenden Mittagpause in der Gaststätte
„Ziegenbuche“.
GDK
HEIMATBUND – Bäcker-Familie Camprad stiftet den Besuchern der
Stelenmonumente eine weitere Sitzbank aus Stein. Damit hat der
kleine Platz vor den Stadtteilstelen ein zum Verweilen einladendes
Gesicht bekommen. Die kleine Einweihungsfeierlichkeit fand unter
Anwesenheit der Familien Camprad, den Vorstandsmitgliedern des
Heimatbundes und der Pressevertreterin der CZ in der letzten Woche
statt. Auf die Frage nach der Spendeninitiative antwortete Thomas
Camprad spontan: „Wir begrüßen die Bemühungen des Heimatbundes
um die Dorfgeschichte“. Seine Familie habe „sofort Nägel mit Köpfen
gemacht“, als dieser Spendenwunsch vom Heimatbund an ihn
herangetragen wurde. Bei dem kleinen Sektumtrunk bedankte sich
Karl-Friedrich Seemann noch einmal bei den Spendern u.a. auch für
ihre Verbundenheit mit dem Heimatbund. Bei dem locker geführten
Gesprächen während der Feier wies Seemann auch noch einmal auf
die für uns unzufrieden verlaufenden Grundstücksgrenzen an Ronnenbergs Naturdenkmal ›Beekequelle‹ hin, denn der Erhalt, die Pflege
und der Zugang für interessierte Bürger liegen dem Heimatbund sehr
28
am Herzen. Der Heimatbund möchte mithelfen, diesem Ort ein
freundliches, lebenswertes Antlitz zu verpassen und zu erhalten.
Allen Besuchern unseres Stadtmittelpunktes empfehlen wir, die neuen
Sitzgelegenheiten zu nutzen und in Besitz zu nehmen.
GDK
Bilder von den Einweihungsfestlichkeiten:
HEIMATBUND – Das diesjähriges Wurst- und Grünkohlessen fand
in diesem Jahr in unserem Vereinslokal „Lütt-Jever-Scheune“ statt.
Einunddreißig Liebhaber dieser norddeutschen Tradition, in der
Fastenzeit Würste zu verzehren, hatten sich versammelt, um bei
angeregten Gesprächen eine Wurstplatte oder Grünkohl mit Beilagen
zu verzehren.
Wer Anfang des 16. Jahrhunderts Fleisch oder Wurst in der Fastenzeit
verspeiste, beging eine schwere Ordnungswidrigkeit. Trotz oder
gerade wegen dieser strengen Sitten, wagten einige Mutige sich über
diese religiöse Anordnung hinweg zusetzen. Das erste Wurstessen,
auch Froschauer Wurstessen, fand 1522 am ersten Sonntag der
Fastenzeit (9. März 1522) in Zürich statt. Dabei wurde im Hause des
Druckers Christoph Froschauer von Angehörigen der Zürcher
Ehrbarkeit und im Beisein mehrerer Geistlicher demonstrativ gegen
das geltende Abstinenzgebot verstoßen. Der Reformator Huldrych
Zwingli war anwesend, nahm aber am Wurstessen selbst nicht teil.
Das Wurstessen hat für die Reformation in der Schweiz wie die
reformierte Kirche allgemein eine ähnlich bedeutende Rolle wie der
Wittenberger Thesenanschlag für die Reformation in Deutschland und
die lutherischen Kirchen.
GDK
29
Allen die mitgeholfen haben, unseren Verein mit ihrem idealistischen und
unentgeltlichen Einsatz zu unterstützen, sei an dieser Stelle unser aller Dank
ausgesprochen.
30
Der Vorstand
Vorsitzender:
Karl-Friedrich Seemann
Tel.: 05109 7176
Stellvertretender Vorsitzender:
Gerrit-Detlef Kühne
Tel.: 05109 9281
Schatzmeisterin:
Inge Breidenbroich
Tel.: 05109 1032
Stellvertretende Schatzmeisterin und
Wanderführerin:
Christa Höfer
Tel.: 05109 7213
Schriftführer:
Gerrit-Detlef Kühne
Tel.: 05109 9281
Internetauftritt:
Hans-Dieter Belusa
Tel.: 05109 7269
Internetadresse:
www.heimatbund-ronnenberg.de
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