Heimatbund Ronnenberg
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Heimatbund Ronnenberg
.. .. .. .. .. Heimatbund Niedersachsen e.V. Gruppe Ronnenberg . . . . . . . Jahresrückblick Bericht des Vorstandes Heft 6 2014 . . . 2 Inhaltsverzeichnis Vorwort Frühjahrswanderung Vortrag Peter Koch – „Indien – ein Kulturschock“ Deisterwanderung Protokoll JHV Ortsgruppe Ronnenberg Vortrag K. und J. Kühn – „Erich Kästner“ Wanderung rund um Bad Münder Vortrag Klemens Weilandt - „Pflege der Deutschen Sprache“ Bericht über die 113. JHV des ›Heimatbundes Niedersachen‹ in Sehnde – Rethmar Wanderung rund um Wilkenburg Wanderung zur „Hämelschenburg“ Vortrag Rolf Hesse – „Island“ Tagesfahrt ins Teufelsmoor und Worpswede Kassenbericht 2013 Wurstessen „Lütt-Jever-Scheune“ 3 Vorwort Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde der Vorstand des Heimatbundes Ronnenberg möchte ihnen mit diesem Heft, wie in den vergangenen Jahren, die Tätigkeiten unseres Vereins vorstellen. Aus diesem Anlass ist die vorliegende Broschüre erstellt worden, um alle Mitglieder über unsere im Jahr 2014 durchgeführten Veranstaltungen und Vorhaben bis zur bevorstehenden Jahreshauptversammlung am 14. März 2015 zu informieren. Damit sollen auch die Vereinsmitglieder, die an den Veranstaltungen nicht teilnehmen konnten, über die durchgeführten Aktivitäten informiert und animiert werden sich am Vereinsleben stärker zu beteiligen. Die durchgeführten Veranstaltungen des Jahres 2014 finden in diesem Heft noch einmal Erwähnung, und sind in der Reihenfolge in der diese durchgeführt worden sind, nachzulesen. 4 HEIMATBUND – Die erste Wanderung in diesem Jahr führte die 18köpfige Wandergruppe rund um die über 1000-jährige alte Stadt Pattensen. Das Fuchsbachtal und die Leineauen begleiten unsere Wandergruppe auf unsrem Weg in Richtung Koldingen. Hier fällt unser Blick auf das alte, hoch aufragende Amtsschloss »Coldingen«, das in den vergangenen Jahrhunderten oft ein Zankapfel zwischen den Hildesheimer Bischöfen und dem Welfenhaus war. Die Wege, so heißt es in einem Faltblatt der Stadt Pattensen, haben Schlaglöcher und Hindernisse. Der Wanderer solle bitte rücksichtsvoll mit den absichtlich naturbelassenen Wegen umgehen. Heute kam noch ein durch Tauwetter und Frost entstandener Eispanzer hinzu. Dem Wegezustand zum Trotz, kamen alle Wanderer unbeschadet an ihr Ziel. Der Ausklang dieses recht sonnigen Tages fand in der am Marktplatz in Pattensen gelegenen Gaststätte »Ratskeller« statt. Die hier servierten Speisen und die freundliche Bedienung, ließen die Anstrengungen bei dieser doch rutschigen Wanderung vergessen. Die Wandergruppe bedankte sich bei unserer Wanderführerin für die gelungene Organisation. GDK Erklärungen am Wegesrand! 5 HEIMATBUND RONNENBERG Im Zuge unserer Vortragsabende berichtete Peter Koch über eine Reise nach Indien und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Er hatte diese kombinierte Flug- und Kreuzfahrtreise 2012 mit seiner Frau Monika unternommen. Der gut besuchte Vortrag in der Lütt-JeverScheune lies bei den meisten Besuchern Spannendes erwarten. Vornehmlich Bilder vom Leben der Menschen auf der Straße wurden vom Vortragenden gezeigt und kommentiert. Bilder von überfüllten Zügen, oder für unsere Begriffe chaotischen Straßenverkehr, beeindruckten die Zuhörer. Wer schon einmal in der Indischen Hauptstadt Delhi gelandet ist, besucht, wie in diesem Fall, die Sehenswürdigkeiten in Agra, Bharatpur, Jaipur und Gurgaon. Natürlich zeigt Koch Bilder vom »Palast der Winde« in Jaipur oder vom berühmtesten Mausoleum der Welt »Taj Mahal« in Agra oder von der großen Mosche »Jama Masjid« in Delhi. Der zweite Teil der Reise folgte von Abu Dhabi rund um die Straße von Ormus bis Muskat im Oman. Alles das, was wir hier an moderner Architektur im Fernsehen zu sehen bekommen, hatte Peter Koch noch einmal mit seiner Kamera eingefangen. Er berichtete in lebhaften Worten wie die heutigen Khalifen mit ihren Öl-Dollars eine moderne Welt schaffen. Dieses belegten Bilder aus Dubai, Khasab, Fudschaira und auch aus Muscat; ein eindrucksvoller Bericht aus der arabischen Welt. GDK Anmerkung für Leseratten: Die Inderin Mary M. Kaye schrieb 1978 ihren berühmten Roman »Palast der Winde« und erlangte Weltruhm. Der Burj Khalifa ist durch seine Größe zum Zentrum eines neuen Stadtentwicklungsgebietes mit dem Namen Downtown Dubai geworden. Hier wurden eine breite Mischung verschiedener Funktionen wie Handel, Wohnen, Büros, Hotels, Einkaufen, 6 Unterhaltung und Freizeit zusammengeführt und in den letzten Jahren 20 Milliarden US-Dollar investiert. HEIMATBUND – Bei tief hängendem Nebel über dem Deisterland startete die Wandergruppe des Heimatbundes Ronnenberg am Freitag, vom Bahnhof Barsinghausen aus, ihre März-Wanderung. Die 20köpfige Gruppe unternimmt den Aufstieg zum Kammweg vom Naturfreundehaus im Bullerbachtal über den alten Holzabfuhrweg Königsallee. Der vom damaligen Reichsarbeitsdienst im Auftrag des Berliner Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, errichtete Weg, wurde als Versuchsobjekt mit Buchenholz gepflastert und mit Teer vergossen. Eine Methode, die sich im Nachhinein als nicht praktikabel erwies, da der Fäulnisprozess beim Holz sehr schnell einsetzte. Für heutige Wandergruppen ein wunderschöner Weg in die Höhenlagen des Deisters. Nach zirka 2,5 Stunden erreichen wir auf der Bantorfer Höhe die Gaststätte „Deister-Alm“ und kehren ein. Eine ausgiebige Pause mit Imbiss läst uns gestärkt den Rückweg Richtung Bantorf antreten. Bevor unsere Gruppe die S-Bahnstation erreicht, wird noch eine kurze Kaffeepause im „Café im Schafstall“ eingelegt. Ein gelungener Umbau eines alten Schafstalles, die Inneneinrichtung des Gastraums beeindruckt durch die nachempfundene Fachwerkkonstruktion mit Hölzern aus dem Deister. Der Gast gewinnt hier den Eindruck, als hätte die Zeit der Fachwerkbauten auch unsere moderne Zeit erreicht. Der hier durch eine freundliche Bedienung angebotene selbstgebackene Kuchen, findet bei allen Wanderern Beifall, ein gelungener Abschluss dieses Tages. Mittlerweile scheint auch die Sonne und die Temperatur ist frühlingshaft angenehm. GDK Ein Rahmen für den Waldblick 7 Heimatbund Ronnenberg PROTOKOLL 03-14 Betreff: Jahreshauptversammlung 2014 Besprechung vom: aufgestellt am: 2014-03-08 2014-03-10 Teilnehmer: 47 Mitglieder des Heimatbundes gemäß Anwesenheitsliste TOP 1 Begrüßung Der Vorsitzende Karl-Fr. Seemann eröffnete die Sitzung um 17:10 Uhr mit Begrüßung der anwesenden Mitglieder. Seemann Es wird festgestellt, dass die Einladung zur 86. Jahreshauptversammlung fristgemäß erfolgt ist und mit den anwesenden stimmberechtigten 47 Mitgliedern die Beschlussfähigkeit gegeben ist. 2 Ehrung verstorbener Mitglieder der in 2013 verstorbenen Mitglieder Heinrich Rosemeier Horst Kleinhans Margrid Hennecke Ursula Algermissen Walther Borchers Seemann erhoben sich die Mitglieder zum stillen Gedenken. 3 Genehmigung des Protokolls der JHV 2013 Das Protokoll vom 16.03.2013 wurde von den Mitgliedern einstimmig genehmigt. 4 Rückblick 2013 des Vorstandes 4.1 Mitgliedsentwicklung Entwicklung des Mitgliederstandes ergibt, dass der Bestand mit 136 8 Mitgliedern sich weitestgehend erhalten hat. Das Problem der Überalterung des Mitgliedstandes bleibt bestehen, deshalb die Bitte des Vorsitzenden im Freundes- und Bekanntenkreis für neue Mitgliedschaften zu werben. Seemann Seemann 4.2 Sitzungen Weiter berichtet der Vorsitzende, dass eine Vielzahl von Vorstandssitzungen, Beiratssitzungen sowie die monatlichen Stammtische mit Erfolg stattgefunden haben. Zum Stammtisch wird noch einmal ausdrücklich eingeladen. Hier wird auch von Zeit zu Zeit mit KommunalPolitikern diskutiert. Weiter weist Seemann auf die Diskussionen mit den Wissenschaftlern hin, die mit unserer Geschichte im Zusammenhang stehen. Die herausragenden Ereignisse 2013 waren die Steleneinweihung im Zusammenhang mit unserer Jubiläumsveranstaltung. (siehe Jubiläumsschrift) Ein weiterer Erfolg im Zusammenhang mit unserer Geschichtsforschung war eine Knochenanalyse, die der Heimatbund von verschiedenen Universitäten hat durchführen lassen. Dies erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Ronnenberg und dem AK Stadtgeschichte. Ergebnis: Hinweis einer möglichen 1300jährigen Siedlungs-kontinuität. 4.3 Entwicklung von Geschichte und Projekten Die vom Heimatbund errichteten 9 Stelen markieren in Zukunft unseren Stadtmittelpunkt und werden von den Ronnenbergern so auch angenommen. Ein besonderer Dank an unser ehemaliges Vorstandsmitglied Manfred Riedel dem wir dieses Stelen-Monument zu verdanken haben. Karl-Fr. Seemann verweist noch einmal auf unseren Gründungsvater Georg Meyer, der sich mit der Geschichte Ronnenbergs schon damals intensiv auseinander gesetzt hatte. Kühne Breidenbroich Der Heimatbund setzt sich für die weitere Nutzung des alten Amtshauses in Alt-Ronnenberg ein. Die positive Entwicklung unsere Ortsgruppe in den letzten Jahren wird vom Vorsitzenden hier noch einmal hervorgehoben. Weitere Arbeitsthemen: Anbindung Ronnenbergs an die S-Bahnlinie S5 – der Versuch Mitglieder des Regionsparlament für unsere berechtigten Interessen einzubinden. 4.4 Mitteilung des stellvertretenden Vorsitzenden Der stellvertr. Vorsitzende berichtete über die Erstellung des Jahresrückblick-Heftes mit dem Verweis in Zukunft keine Terminplanung in diesem Heft zu veröffentlichen. Er richtet die Frage an die Anwesenden nach Zugriff auf unsere Homepage – wie gehen Mitglieder damit um? Ergebnis: Nur wenige Mitglieder haben Zugriff auf unsere Homepage – hier fehlen den Älteren die technischen Einrichtungen. Riggert Höfer Kühne 4.5 Veranstaltungen Kassenwartin Inge Breidenbroich berichtete über die in 2013 erfolgreich durchgeführten 10 verschiedenen Veranstaltungen und die in 2014 geplanten Veranstaltungen und den Jahresausflug nach Worpswede (25.06.) und der Halbtagestur mit Wanderung zur Marienburg (10.09.). Einzelheiten hierzu werden noch bekannt gegeben. Für die 113. Jahreshauptversammlung (10. Mai in Rethmar) des Heimatbundes Niedersachsen nimmt I. Breidenbroich ab sofort Anmeldungen entgegen. 4.6 Frühstücksrunde Die monatlich stattfindende Frühstücksrunde im Heimatmuseum, die durchschnittlich von 23 Heimatbundmitgliedern besucht und auch in 2013 von E. Riggert und K. Wesseloh mit Freude weiter geführt wird. 4.7 Wanderungen Die Wanderführerin Christa Höfer stellte kurz die in 2013 durchgeführten Wanderungen mit 15 bis 20 Mitwanderern für Wanderungen mit 8-13 km Länge vor und gab eine Vorschau über die geplanten Wanderungen und Fahrten in 2014. Hinweis: Frühlingsbearbeitung und Pflege des Blumenbeetes an der Eisdiele. 4.8 Internetforum des Heimatbundes Allen Interessierten wird, soweit die Möglichkeit besteht, empfohlen sich unter www.heimatbundronnenberg.de anzumelden und dort die ständig aktualisierten Hinweise unseres Vereines anzuschauen. 5 Bericht der Kassenwartin Die Kassenwartin Inge Breidenbroich Breidenbroich 11 trug detailliert die abgeschlossene Buchführung mit Einnahmen und Ausgaben vor. Dabei wurden auch die eingegangenen Spenden und Erlöse aus verschiedenen Veranstaltungen dargestellt. (siehe Heft Jahresrickblick) 6 7 8 Bericht der Kassenprüfer Die Kassenprüfer Leo Barnert und Ernst Hädelt haben am 17.02.14 die Prüfung der Kassenbelege durchgeführt. Dabei wurde eine ordnungsgemäße und sparsame Führung der Kasse festgestellt und Frau Breidenbroich hierfür der Dank ausgesprochen. (Vortragender Leo Barnert) Entlastung des Vorstandes Auf der Basis der vorgestellten Ergebnisse und der Kassenprüfung erfolgte die Entlastung des Vorstandes. (Einstimmig bei einer Enthaltung) Ehrung für langjährige Zugehörigkeit Dank an H. Pieper für seinen Einsatz bei Feierlichkeiten des Heimatbundes. Dank an M. Riedel für seinen Einsatz bei der Errichtung der Stelen. Barnert Barnert Seemann Der Vorstand ehrte mit großer Freude, die seit 25 Jahren dem Heimatbund Ronnenberg angehörenden Mitglieder Herrn Bernhard Beelte Frau Marga Meyer (Abwesenheit) Frau Elisabeth Schrader (Abwesenheit) Frau Käte Wesseloh mit der silbernen Uhrkunde. Ehrennadel und einer 12 10 Verschiedenes Mitglied Manfred Riedel scheidet auf eigenen Wunsch als Beiratsmitglied aus dem Beirat aus. Kritik von M. Riedel am Jahresrückblick-Heft – keine Fotos von den Stelen. Der Vorsitzende schließt den offiziellen Teil der Versammlung um 18:35 Uhr. Danach gemeinsames Essen und Unterhaltung. Vorsitzender K.- Fr. Seemann Schriftführung Gerrit-Detlef Kühne HEIMATBUND RONNENBERG Karla und Joachim Kühn vom »Calenberger Autorenkrein« halten Vortrag über Erich Kästner. Der Gastraum in der Lütt-Jever-Scheune war mit Zuhörern gut gefüllt, um dem Vortrag über Leben und Werk von Erich Kästner zu lauschen. Die beiden Vortragenden, Karla und Joachim Kühn, erzählten aus seinem sehr bewegten Leben und trugen Lyrik und Gedichte vor, die in seinen einzelnen Lebensabschnitten entstanden sind. Dieser Schriftsteller, der in seiner Jugend einmal Lehrer werden wollte, wendet sich später dem Studium der Geschichte, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaften zu. Nach seinem Studium arbeitete er als Feuilletonist bei der Neuen Leipziger Zeitung. Ihm wird gekündigt, weil er für damalige Verhältnisse ein nicht akzeptables erotisches Gedicht veröffentlicht. Er überlebt den ersten Weltkrieg, geht nach Berlin, schreibt für mehrere Tageszeitungen und 13 veröffentlicht in der damals in ganz Deutschland bekannten Zeitschrift Die Weltbühne. In der NS-Zeit bleibt er in Deutschland und wird geächtet, seine Bücher und Schriften wurden verbrannt. Die Nachkriegsjahre verbringt er in München, wo er sich besonders dem literarischen Kabarett »Die Schaubühne« zuwendet. Es folgen noch einmal erfolgreiche Jahre, etliche Kinderbücher entstehen, ehe er am 29. Juli 1974 im Klinikum Neuperlach verstirbt. Dieser literarische, unterhaltsame Abend endet nach ca. 1½ Stunden mit herzlichem Applaus. GDK Anmerkung für Leseratten: Gedichte. Mit einem Nachwort hg. v. Volker Ladenthin. Reclam, Stuttgart 1987, ISBN 3-15-008373-7. HEIMATBUND – Die 13köpfige Wandergruppe des Heimatbundes hatte sich am Freitag vorgenommen, die Umgebung von Bad Münder zu erwandern. Ausgangspunkt der Wanderung war der Parkplatz neben dem Rhomelbad. Mit einem bangen Blick zum Himmel (regnet es, oder bleibt es trocken) wanderte die Gruppe mit leichter Steigung des Weges in Richtung Mathildenthal, um dann über die Anhöhe Osterberg die Gaststätte Waldschlösschen, an der Bahnstrecke Hannover–Altenbeken gelegen, zu erreichen. Wie bei solchen Gelegenheiten üblich, kehrte unsere Gruppe hier ein, um sich zu stärken. Die Auswahl von Spargelvariationen fand bei allen 14 Wanderern großen Anklang – der Beginn der diesjährigen deutschen Spargelzeit wurde an diesem Tag genüsslich ausgekostet. Nach der Rückkehr zum Ausgangspunkt schloss sich noch ein Rundgang durch Bad Münders Kurviertel an – einschließlich einer Umrundung des Gradierwerks. Bei Kaffee, Kuchen und Eisbechern im Terassen-Café fand dieser Tag seinen Abschluss. GDK Aus der Historie: 1872 bekam Münder einen Eisenbahnanschluss an das Netz der HannoverAltenbekener Eisenbahn-Gesellschaft. 1936 erhielt Münder den Status einer Kurstadt, aus Münder wurde Bad Münder. Heute besitzt der Kurort eine reizvolle Altstadt mit historischen Fachwerkhäusern und Sandsteinbauten aus der Weserrenaissance. Die Stadt lebt heute, außer von der Glas- und Möbelindustrie, hauptsächlich vom Gesundheitswesen und dem Tourismus. Glasindustrie Münder: Gesiegelte Glasflaschen der Glashütte, links Getränkeflasche von 1875 mit Preußischem Adler, rechts zwei hannoversche Bouteillen von 1800 und 1767 mit Welfenross. HEIMATBUND RONNENBERG Pflege der deutschen Sprache. Diese Thematik, die zu den Kernaufgaben des Heimatbundes zählt, stand wieder einmal im Mittelpunkt unserer letzten Mittwochveranstaltung. Mit Klemens Weilandt aus Uetze war ein profunder Kenner dieser Thematik als Gastreferent geladen, der seit seiner Pensionierung 2003 aus dem Schuldienst die Auseinandersetzung mit unnötigen Fremdwörtern und grammatikalischen Entstellungen zu seiner zweiten Lebensaufgabe gemacht hat. Auf humorvolle Weise und getragen von Toleranz unterscheidet er dabei grundsätzlich zwischen Begriffen, die bereits mit deutschen 15 Wörtern belegt sind und solchen, für die die Deutsche Sprache keine Alternative bietet. Während er die Einbürgerung fremder Ersatzwörter konsequent ablehnt, toleriert er die Alternativlosen. Überhaupt sieht er die aktuellen Probleme zum einen in der fremden Überlagerung primär durch Anglizismen, andererseits aber auch in den grammatikalischen Entstellungen der Medien-Titel und Werbespots. Seine Kritik trifft die gesamte Bandbreite unserer Gesellschaft, angefangen bei den Schulen/Hochschulen (Kritik ist kein Gift, sondern Medizin, auch wenn sie bitter schmeckt), Medien (Kontrolleure der Macht oder Macht außer Kontrolle?), der Wirtschaft, Politik (Politiker und Journalisten teilen das traurige Schicksal, das sie oft heute schon über Dinge reden, die sie erst morgen ganz verstehen), dem Sport (vom Superlativ über den Superstar zum Supergau) bis zum höchsten Repräsentanten unserer Republik. Der Referent listet bei seinem zweiten Besuch in Ronnenberg dann auch die Anglizismen in vier Kategorien auf: → Lehnwörter, die bereits der deutschen Sprache angepasst sind wie relaxen, klonen, outen. → Fremdwörter, die sich unverändert einnisten wie Scanner, Highlight, Shop, Gentleman, Countdown. → Denglisch, ein Mix aus Deutsch und Englisch, meist aus dem amerikanischen entlehnt, in England weitgehend unbekannt wie Bahncard, Family-Tarif, Infopool, Crashkurs, Sommer-Hit, Promotion-Aktion, Haarspray. → Pseudowörter, klingen englisch und sehen so aus, sind aber in England nicht bekannt wie Handy. KFS 16 Bericht von der 113. Jahreshauptversammlung des HBN am 10. Mai in Sehnde-Rethmar In seinem Rechenschaftsbericht ließ HBN-Präsident Heinz-Siegfried Strelow noch einmal die Aktivitäten des Heimatbundes im zurückliegenden Jahr Revue passieren. Die Arbeit in Präsidium, HLRedaktion und Geschäftsstelle verlief problemlos und routiniert, wofür allen Ehrenamtlichen und den Damen des Büros ein herzliches Dankeschön gebühre. Zahlreiche örtliche Veranstaltungen seien von Präsidiumsmitgliedern besucht worden, und manche Gruppe stellte bewundernswerte Aktionen auf die Beine. Als Beispiele unter vielen erwähnte Strelow die Einweihung des Bürgerhauses in GroßBuchholz, die Erweiterung des Süntelbuchen-Arboretums bei Bad Münder, den Antrag auf Weltkulturerbestätte Bad Pyrmonts, einen gelungenen musikalischen Frühschoppen auf dem Gelände des Teerkuhlenmuseums in Hänigsen und die großangelegte Jubiläumsfeier der Gruppe Barsinghausen. Über die Aktivitäten der Gruppen könne man in den zurückliegenden Ausgaben von HEIMATLAND nachlesen; die viermal jährlich erscheinende Zeitschrift bleibe ein wichtiges Medium für den Verein. Aber auch die jeden ersten Freitag eines Monats angebotenen Gesprächs-Nachmittage des Präsidiums in der Geschäftsstelle sollten noch mehr genutzt werden. „Man kann da bei einer Tasse Kaffee locker mit uns über Ideen, Wünsche und Anliegen plaudern“, so Strelow. Unter den „größeren“ Veranstaltungen des zurückliegenden Jahres nannte der HBN-Präsident den Vortragsabend mit dem Historischen Museum über „Hannovers Umgang mit seiner Architektur nach 1945“, den außerordentlich gut besuchten Borgentricktag 2013, die Mehrtagesfahrten nach Holland (Haus Doorn) und ins Wendland (200. Jahrestag Göhrde-Schlacht) sowie die Teilnahme am „Tag der Niedersachsen“ in Goslar. Außerdem besuchten Präsidiumsmitglieder mehrere Fachtagungen unseres Dachverbandes NHB sowie den neu eingerichteten „tour fixe“ des niedersächsischen Umweltministeriums. Unsere Ende 2012 erfolgte Anerkennung als klageberechtigter 17 Naturschutzverband habe das Maß an Arbeit vor allem für den Schriftführer Bruno Hanne erhöht, der uns im „grünen Sektor“ vertritt. In die Zukunft blickend schloss der Präsident, dass gerade bei den Umweltthemen für den HBN noch wichtige Fragen anstehen, beispielsweise unsere Positionierung zu den geplanten neuen großen Stromtrassen von der Küste nach Süddeutschland oder dem „Fracking“. Als Verein, dem neben dem Naturschutz auch die Kulturlandschaftspflege am Herzen liegt, sei der HBN auch „natürlicher Verbündeter der traditionellen ländlichen Berufe, der bäuerlichen Familienbetriebe, Imker und Schafzüchter. Denn diese leisten Heimatpflege im besten Sinne. Und auch wir wollen keine agrarindustrielle und gentechnische Monokultur, sondern die gewachsene Vielfalt bei alten Obstsorten, Haustierrassen und im vielgliedrigen Landschaftsbild. Denn das macht Heimatqualität aus.“ Schatzmeister Achim Müller erstattete anschließend den Kassenbericht. Im zurückliegenden Jahr habe sich die finanzielle Lage deutlich entspannt, wenngleich bei Einnahmen in Höhe von 49.467,25 Euro gegenüber Ausgaben von 54.706,35 Euro das Ziel, schwarze Zahlen zu schreiben, noch nicht erreicht wurde. Allerdings zeichne sich eine finanziell bessere Zukunft ab, da es künftig beim größten Posten, den Personalkosten, zu einer Entlastung kommen wird. Denn unsere zweite Angestellte, Gabriele Hübscher, habe im März das Angebot einer neuen Festanstellung bei einem anderen Arbeitgeber angenommen. „Wir haben diese nette und zuverlässige Angestellte nur ungern ziehen lassen. Ihre Stelle soll aber nicht mehr neu besetzt werden, was erhebliche Einsparungen bedeutet“, so Müller. Die Arbeit in der Geschäftsstelle wird Susanne Schwallach als hauptamtliche Kraft aber nach eigenen Worten bei Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer auch leisten können. Heimatland Abgedruckt sind hier der Rechenschafts- und Kassenbericht – siehe Heft 2/Juni 2014 18 HEIMATBUND – Ausgangspunkt für die Juli-Wanderung war Arnum. Vorbei an erntebereiten Feldern steuerte die 17köpfige Wandergruppe die im letzten Jahr recht gut restaurierte Ruine des ›Graf Carl von Alten-Mausoleum‹ im NSG Hemmingen an. Der hier tätige Förderverein hat mit großem Aufwand diese Ruine vor dem endgültigen Verfall gerettet. Das Mausoleum ist für Wanderer und Radfahrer ohne weiteres zugänglich. Weiter führte der Weg Richtung Wilkenburg mit seinem Rittergut und der darauf befindlichen St. Vitus Kirche aus den 12. Jahrhundert. Weiter führte die Wanderung vorbei an die durch Kiesabbau entstandene Seenlandschaft. Hier hat sich ein Naturparadies entwickelt, welches nicht nur von der Tier- und Vogelwelt belebt wird, sondern auch von Anglern und Erholungssuchen genutzt werden darf. Die Beobachtungsplattform am Steinfeldsee bot allen Naturliebhabern die Möglichkeit die z. Zt. anwesenden Wasservögel zu beobachten. Bei trockener Witterung lassen sich die Wanderwege rund um die Seenlandschaft von Wilkenburg und Arnum gut belaufen. Nach einer weiteren Stunde, entlang des Bohnenkampsees und der Arnumer Landwehr, erreicht unsere Gruppe das Ausflugslokal ›CARRÉ‹ um ein kräftigendes Mittagessen einzunehmen. Dieser wunderschöne, sonnige Tag fand seinen Abschluss in dem vor der Ronnenberger Haustür gelegenen Erdbeer-Caffé. Diese köstlichen Sommerfrüchte, mit etwas Sahne serviert, erfreuen jeden vorbeikommenden Wanderer. GDK Geschichte: Wilkenburg wurde erstmals urkundlich 1140 als Welekenborch (Burg des Weleko) erwähnt. Neben der Siedlung gab es bereits früh eine Burganlage. Wie auch die nahe Stadt Hannover ist Welekenborch an der Leine entstanden. Das langsam fließende Wasser wurde in den Burggraben umgeleitet und bot so zusätzlichen Schutz. Strategische Bedeutung hatte die Welekenborch, da sie sich in der östlichen Ecke des Bistums Minden befand. Am gegenüberliegenden Ufer lagen das Bistum Hildesheim und die Besitzungen der Herzöge von Braunschweig. Die Burgherren konnten den Handel auf der damals schiffbaren Leine und den Verkehr auf zwei Handelswegen (Bremen - Sachsen, Lübeck - Frankfurt) kontrollieren, die sich in der Nähe kreuzten. Die Burg, aus der das spätere Rittergut Wilkenburg hervorging, war von 1240 bis 1911 im Besitz der Familie von Alten.1 1 Aus Internetauftritt Wilkenburg 19 HEIMATBUND – Die Augustwanderung des Heimatbundes begann diesmal am S-Bahnhof Emmerthal. Die 17 Wanderfreunde hatten sich das am Niedersachenweg gelegene Renaissance-Schloss Hämelschenburg als Wanderziel ausgesucht. Die Wanderroute führte bei herrlichem Sommerwetter durch die liebliche Landschaft des Weserberglandes. Dann plötzlich, gut erkennbar auf dem Berg Woldau über dem Tal der Emmer öffnet sich der Blick auf die Schlossanlage, die sich harmonisch zwischen Fluss und Bergrücken einfügt. Beim Näherkommen überrascht die Größe dieser Anlage mit seinen Wirtschaftsgebäuden, Gartenanlagen und der freistehenden Schlosskapelle (1563) - ein Juwel der Weserrenaissance. Nach unserer Rückkehr nach Ronnenberg lud unser Wanderehepaar Alexandra und Herrmann Pieper zu einem sommerlichen ›sundowner‹ ein. Ein unvergesslicher Abend für alle Teilnehmer. Hierfür noch einmal unser aller Dank. Geschichtliche Daten Zwischen 1409 und 1414 erbauten die Grafen von Everstein auf dem Berg Woldau über dem Tal der Emmer die Burg Hemersen, die ab 1437 in den Besitz der Ritterfamilie Klencke überging, die aus Thedinghausen stammt und dort bis in das Jahr 1260 zurückverfolgt werden kann. 1487 geriet die Burg in die Große Stadtfehde und damit in die Gegenpartei der Welfen. Sie wurde unter Herzog Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg zerstört. Danach ließ die Ritterfamilie Klencke die Burg Hemersen wieder aufbauen. Der ab dann geführte Name Hämelschenburg entstand aus Dialektveränderungen des ursprünglichen Namens Hemersenburg, der wiederum aus dem Herrmann sin Burg nach Herrmann von Everstein entstanden war. 1544 brannte die gesamte Anlage, einschließlich der tiefer gelegenen Schlosskirche, vollständig nieder. 2 2 Aus dem Internet 20 HEIMATBUND RONNENBERG Der Dia-Vortrag von Rolf Hesse über Island in der „Lütt-Jever-Scheune“ brachte den Zuschauern ein Land am Rande Europas etwas näher. Hesse zeigte Bilder von aktiven und ruhenden Vulkanen, von großen Gletscherformationen, Geysiren und grandiosen Landschaften. Das Gesicht dieser Insel wird geprägt vom vulkanischen Untergrund, denn sie liegt genau auf einer Nahtstelle der Erdplattentektonik. Viel Zeit widmet Hesse in seinem Vortrag der Geschichte dieser Insel, ihrer ersten Besiedelung und die Entstehung der germanischen Sagenwelt (Die Edda). Von hieraus brachen die Seefahrer vom Volk der Wikinger auf und erreichten die Ostküste Nordamerikas. Seine Bilder zeigen die alten Thingplätze und heiligen Orte, die heute noch von jedem Isländer verehrt werden. Hesse vergisst nicht die Tier und die nur hier vorkommende Vogelwelt zu zeigen, oft gelingen ihm eindrucksvolle Aufnahmen. Sein eineinhalbstündiger Vortrag endete mit kräftigem Applaus. Einige Zuschauer hatten selbst schon Islanderfahrungen gesammelt und für andere war es eine Gelegenheit sich über unsere schöne Welt unterrichten zu lassen. Die Vortragenden: Rolf Hesse mit Ehefrau GDK HEIMATBUND RONNENBERG – Tagesfahrt ins Teufelsmoor und ein Besuch im Künstlerdorf Worpswede. Bei überwiegend gutem Wetter hatten sich 38 Heimatbundmitglieder entschlossen eine Busfahrt ins Teufelsmoor zu unternehmen. Unser Bus brachte uns als erstes zum Anleger Tietjens Hütte direkt am Flüsschen Hamme, in der Nähe von Osterholz-Scharmbeck gelegen. 21 Hier bestiegen alle Mitreisende drei Adolphsdorfer Torfschifferbote, um eine ruhige und den Naturschönheiten zugewandte Kahnfahrt zu genießen. Die Wasserwege rund um das Flüsschen Hamme wurden 1750 von dem Moorkommissar Christian Findorff angelegt. Das Moor wurde besiedelt und somit auch Torf abgebaut, den gewonnenen Torf transportierten die Moorbauern auf dem Wasserweg bis Bremen um ihn hier zu verkaufen. Heute dienen die Wasserwege dem Tourismus, so auch uns, die dieses so entstandene Landschaftsbild genießen konnten. Nach einer etwa eineinhalbstündigen Kahnfahrt bringt uns unser Bus nach Worpswede zum gemeinsamen Mittagessen. Wir kehren in einem der berühmten, historischen Gasthäuser, die es in Worpswede gibt, ein. Bernhard Hoetger läst dieses Haus 1915 erbauen. Es entsteht ein Gebäude mit sehr eigenwilligen Bauformen, die schon damals Bewunderung oder Kopfschütteln hervorriefen. Es sollte eine neue Kunst und ein neues Lebensgefühl geschaffen werden, das war das Anliegen der jungen Worpsweder Künstler. Sein »Café Worpswede«, das sich Hoetger damals als Atelier erbauen lies, dient heute der Gastronomie. Bevor sich 1889 in Worpswede Künstler ansiedelten, gehörte dieser kleine Ort zu den Moordörfern weitab von jedem Kultureinfluss. Diese unberührte Natur begeisterte die damalige Künstlerwelt. Viele später bekannt gewordene Künstler malten immer wieder diese Landschaft. Um hier einige zu nennen: Heinrich Vogeler, Fritz Mackensen, Hans am Ende, Otto Modersohn, Fritz Overbeck und nicht zu vergessen, Paula Modersohn-Becker die sich als Frau in der Künstlerwelt einen Namen machte. Bei einem Rundgang durch das Künstlerdorf besucht unsere Gruppe ihre Grabstelle auf dem Worpsweder Friedhof. Kein geringerer als Bernhard Hoetger schuf den Grabstein für diese große, schon früh verstorbene Künstlerin. Nach unserem Rundgang entspannten sich die meisten Teilnehmer noch bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wein. Die Rückfahrt gestaltet sich ohne Stau auf der Autobahn, und so erreicht unsere Reisegruppe pünktlich, zum Abendessen und zum Anstoß des Spiels zur Vorrunde der Fußballweltmeisterschaft, Ronnenberg. 22 Bilder: Caffé Worpswede – Käseglocke Jubiläumsjahr 2014 Bis vor 125 Jahren war der Ort ein unbekanntes und ärmliches Moordorf. Doch dann geschah 1889 das völlig Unerwartete: Drei junge Maler aus Düsseldorf, die den Sommer in Worpswede verbracht hatten, waren so begeistert von dem Ort, der kargen, urtümlichen Landschaft und ihren dramatischen Himmelsstimmungen, dass sie beschlossen, sich hier niederzulassen. Wie viele andere Künstler in Europa kehrten sie den Großstädten und Kunstakademien den Rücken, um eine von der Natur inspirierte Kunst zu schaffen. Innerhalb weniger Jahre wurde Worpswede zu einer Pilgerstätte für Künstler und Sinnsucher und zur bekanntesten Künstlerkolonie Deutschlands.3 3 Aus Internetauftritt Worpswede 23 Kassenbericht für das Jahr 2013 Ausgaben Summe 2.144,00 50,00 20,00 2.214,00 Präsente Geburtstage, Jubiläen u. a. an Mitglieder Vereinsjubiläen und Abschied BGM 333,36 119,95 453,31 Blumen und Geldspenden Trauerfälle Mitglieder 137,50 137,50 Geschäftsbedarf Fotokopien Briefporto Bürobedarf – Bankgeb., Briefumschläge u. a. Versicherungsbeiträge Homepage – Pflege Homepage - Telekomgebühren Abo – Zeitschrift Niedersachsen Update MSA Verein 104,85 94,40 168,44 110,68 120,00 119,76 19,20 122,57 Veranstaltungen Vorträge 359,30 359,30 1.120,00 6.754,85 760,00 478,34 228,14 318,92 164,22 9.824,47 Mitgliedsbeiträge 2013 u. älter Spenden allgemein Spenden Regenschirme Spenden Vorträge / Veranstaltungen Spenden Ronnenberg-Broschüre Zinsen Eigenanteile Busfahrt Spenden Wappenstelen Spenden 85jähr. Jubiläum Anteilige Einnahmen Sommerfest Erstattung Rechn. Knochenanalyse Stadt Ronnenberg Gesamt Einnahmen 3.749,00 310,70 75,00 417,06 5,00 36,42 1.295,00 2.435,00 457,00 1.437,50 760,00 10.977,68 Beiträge Heimatbund Niedersachsen Museumsverein Ronnenberg Verein für Denkmalpflege Weetzen Sonstiges Busfahrt Mühlenmuseum Gesamtkosten für Wappenstelen Rechnung Analyse Knochenfunde Anteilige Kosten für Sommerfest Kosten für 85jähr. Jubiläum Kosten für Schaukasten Museum Druckkosten Jahresrückblick Gesamt 859,90 10.977,68 13.848,48 24 Kassenbestand am 01.01.2013 Einnahmen Ausgaben Kassenbestand am 31.12.2013 13.316,62 10.977.68 -13.848,48 10.445,82 Barkasse Girokonto Sparbuch 403 676 010 Sparbuch 7204 310 522 1,64 2.159,39 2.464,79 5.820,00 *10.445,82 *In dieser Summe sind folgende Zweckgebundene Mittel enthalten: Reisekasse Rückstellung Abschlussarbeit Siedlungskontinuität Abgrenzung Kosten Schmiedezaun (in 2014 bezahlt) Rückstellung für Geschichtsforschung und Literatur 514,00 3.000,00 1.378,81 2.500,00 7.392,81 Ronnenberg, im Januar 2014 HEIMATBUND RONNENBERG – Die diesjährige Halbtagesfahrt des Heimatbundes führte uns am Freitag zu der in der Nähe Nordstemmens gelegenen Marienburg. Die hier z. Z. stattfindende Ausstellung »Der Weg zur Krone« war Anlass und Antrieb diesen Ausflug zu unternehmen. In diesem Jahr feiert das Welfenhaus das 300-jährige Jubiläum der Personalunion zwischen Hannover und Großbritannien. Außerdem jährt sich zum 200sten mal die Erhebung Hannovers zum Königreich. Schloss Marienburg nimmt diese beiden Jubiläen zum Anlass, die Geschichte des Hauses Hannover in einer eigenen Ausstellung zu präsentieren. Sehenswert die repräsentativen Räume des Schlosses mit seinen Bildergalerien und nur im Jubiläumsjahr hier im Schloss zu bewundern, die Welfenkrone, die zur 25 Hochzeit von Georg V. mit Marie von Sachsen-Altenburg 1842 von seinem Vater Ernst-August für dieses Ereignis in Auftrag gegeben wurde. Nach der Niederlage im Preußisch-Welfischen Krieg 1866 wurden die welfischen Gebiete von Preußen annektiert und Georg V. ging mit seinem Sohn Ernst-August nach Gmunden (Österreich) ins Exil. Das Königreich Hannover hatte aufgehört zu existieren. Die neu geschaffenen Machtinsignien (Krone, Prinzessinnenkrone und Szepter) folgen später auf verschlungenen Wegen den Repräsentanten des Hauses Hannover, zuerst nach London und später nach Wien. Unsere Besuchergruppe war recht angetan von dem was hier, in den Räumen dieses vom hannoverschen Baumeister Conrad Wilhelm Hase und seinem Nachfolger Edwin Oppler für Königin Marie errichteten neogotischen Burganlage, gezeigt wird. Einen ausführlichen Überblick über die Geschichte der Welfendynastie wird hier von kompetenten Schlossführungskräften vermittelt. Der Weg der Kronjuwelen – nachzulesen: Wie das geschah, berichtete W. von Hassell im Jahr 1901 in seiner „Geschichte des Königreichs Hannover“. HEIMATBUND RONNENBERG Eingeweihten war schon immer bekannt, dass in Niedersachsen Wein angebaut wurde. Siegfried Strelow konnte, bei seinem Vortrag in der „Lütt-JeverScheune“, etliche Orte in unserer unmittelbaren Umgebung benennen, deren Flurstücke oder Straßennamen heute noch auf einen hier stattgefundenen Weinan-bau hinweisen. Bekannt ist, dass etwa vom 9. bis ins 14. Jahrhundert ein vergleichsweise mildes Klima in unserer Region herrschte. Diese Periode wird auch Mittelalterliche Warmzeit oder Mittelalterliches Klimaop-timum genannt. Das verhältnismäßig warme Klima begünstigte nicht nur einen Bevölkerungszuwachs, auch Weinreben gediehen nun auch an Weser und Elbe. 26 In ganz Europa blühte der Weinbau. Bedeutende Rebflächen entstanden in der Nähe der Städte, um den lokalen Markt beliefern zu können. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass der Wein wegen seines Alkoholgehaltes oft keimärmer und sauberer als Wasser war, stieg seine Beliebtheit noch weiter. Strelow erwähnte in seinem Vortrag einige Niedersächsische Orte die heute noch auf Weintradition bauen. So z. B. Hitzacker (Elbe) die auf ihrem Weinberg seit mehreren Jahrhunderten Wein anbauen. Einmal im Jahr wird die Weinlese mit der amtierenden Weinkönigin gefeiert. Oder Warberg (Elm) wo ein kleiner Weinberg jedes Jahr für eine Traubenernte sorgt. Auch das im Wendland gelegene Lüchow besaß einen Weinberg genauso Celle oder Hildesheim (Magdalenen-Garten) und nicht zu vergessen Ronnenberg (Weingarten). All diese kleinen Weinberge erzielten keinen großen Ertrag, versorgten aber die herzoglichen Höfe mit genießbarem Wein. Auch die Kirchen brauchten Messwein, den der Weinbauer in unmittelbarer Nähe anbauen konnte. Es entfielen lange, teure Transportwege aus dem Süden Deutschlands oder gar aus Italien oder Frankreich. GDK HEIMATBUND – Der Oktober-Wandertag führte unsere 16köpfige Wandergruppe über eine der schönsten Wanderwege des Deisters, den Roswithaweg bis hin zur Gaststätte „Ziegenbuche“. Dieser Pilgerweg benannt nach der um 938 geborenen „Hrotsvitha“ führt, an der Sonnenseite des Deisters mit Blick ins Deister-Sünteltal vorbei, in Richtung Bad Gandersheim (Harz). Ein Stück des Weges wandern wir über den Europäischen Fernwanderweg E1, der von Flensburg kommend, bis Genua gut ausgebaut ist. Ausgangspunkt dieser Wanderung war das Göbeldenkmal an der Deisterpforte. Johann Heinrich Christoph Conrad Göbel wird am 20. April 1818 in Springe geboren, und stirbt am 4. Dezember 1893 in New York. Ihm wird die Erfindung der Glühlampe zugeschrieben. Er brachte als Erster einen Kohleglüh-faden in 27 einem Vakuum gepumpten Glaskolben zum leuchten. Das Patent für diesen Lampentyp hatte sich aber 1880 Thomas Alva Edison gesichert. Gruppenfoto: Karl-Hiller-Hütte Ziegenbuche - Ziegenzoo Trotz fehlender Sonne, aber auf trockenen Wegen, genossen alle Beteiligten diesen Wandertag. Vor dem Rückweg versammelten sich alle Wanderer zu einer stärkenden Mittagpause in der Gaststätte „Ziegenbuche“. GDK HEIMATBUND – Bäcker-Familie Camprad stiftet den Besuchern der Stelenmonumente eine weitere Sitzbank aus Stein. Damit hat der kleine Platz vor den Stadtteilstelen ein zum Verweilen einladendes Gesicht bekommen. Die kleine Einweihungsfeierlichkeit fand unter Anwesenheit der Familien Camprad, den Vorstandsmitgliedern des Heimatbundes und der Pressevertreterin der CZ in der letzten Woche statt. Auf die Frage nach der Spendeninitiative antwortete Thomas Camprad spontan: „Wir begrüßen die Bemühungen des Heimatbundes um die Dorfgeschichte“. Seine Familie habe „sofort Nägel mit Köpfen gemacht“, als dieser Spendenwunsch vom Heimatbund an ihn herangetragen wurde. Bei dem kleinen Sektumtrunk bedankte sich Karl-Friedrich Seemann noch einmal bei den Spendern u.a. auch für ihre Verbundenheit mit dem Heimatbund. Bei dem locker geführten Gesprächen während der Feier wies Seemann auch noch einmal auf die für uns unzufrieden verlaufenden Grundstücksgrenzen an Ronnenbergs Naturdenkmal ›Beekequelle‹ hin, denn der Erhalt, die Pflege und der Zugang für interessierte Bürger liegen dem Heimatbund sehr 28 am Herzen. Der Heimatbund möchte mithelfen, diesem Ort ein freundliches, lebenswertes Antlitz zu verpassen und zu erhalten. Allen Besuchern unseres Stadtmittelpunktes empfehlen wir, die neuen Sitzgelegenheiten zu nutzen und in Besitz zu nehmen. GDK Bilder von den Einweihungsfestlichkeiten: HEIMATBUND – Das diesjähriges Wurst- und Grünkohlessen fand in diesem Jahr in unserem Vereinslokal „Lütt-Jever-Scheune“ statt. Einunddreißig Liebhaber dieser norddeutschen Tradition, in der Fastenzeit Würste zu verzehren, hatten sich versammelt, um bei angeregten Gesprächen eine Wurstplatte oder Grünkohl mit Beilagen zu verzehren. Wer Anfang des 16. Jahrhunderts Fleisch oder Wurst in der Fastenzeit verspeiste, beging eine schwere Ordnungswidrigkeit. Trotz oder gerade wegen dieser strengen Sitten, wagten einige Mutige sich über diese religiöse Anordnung hinweg zusetzen. Das erste Wurstessen, auch Froschauer Wurstessen, fand 1522 am ersten Sonntag der Fastenzeit (9. März 1522) in Zürich statt. Dabei wurde im Hause des Druckers Christoph Froschauer von Angehörigen der Zürcher Ehrbarkeit und im Beisein mehrerer Geistlicher demonstrativ gegen das geltende Abstinenzgebot verstoßen. Der Reformator Huldrych Zwingli war anwesend, nahm aber am Wurstessen selbst nicht teil. Das Wurstessen hat für die Reformation in der Schweiz wie die reformierte Kirche allgemein eine ähnlich bedeutende Rolle wie der Wittenberger Thesenanschlag für die Reformation in Deutschland und die lutherischen Kirchen. GDK 29 Allen die mitgeholfen haben, unseren Verein mit ihrem idealistischen und unentgeltlichen Einsatz zu unterstützen, sei an dieser Stelle unser aller Dank ausgesprochen. 30 Der Vorstand Vorsitzender: Karl-Friedrich Seemann Tel.: 05109 7176 Stellvertretender Vorsitzender: Gerrit-Detlef Kühne Tel.: 05109 9281 Schatzmeisterin: Inge Breidenbroich Tel.: 05109 1032 Stellvertretende Schatzmeisterin und Wanderführerin: Christa Höfer Tel.: 05109 7213 Schriftführer: Gerrit-Detlef Kühne Tel.: 05109 9281 Internetauftritt: Hans-Dieter Belusa Tel.: 05109 7269 Internetadresse: www.heimatbund-ronnenberg.de 31 32