- Exportinitiative Energieeffizienz
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- Exportinitiative Energieeffizienz
Zielmarktanalyse USA mit Profilen der Marktakteure Energieeffizienz in Gebäuden Bridgeport, CT 2013 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Impressum Herausgeber German American Chamber of Commerce USA- New York 75 Broad Street, 21st Floor New York, NY 10004 Telefon: +1 (212) 974-8830 Fax: +1 (212) 974-8867 E-Mail: [email protected] Internetadresse: www.gaccny.com Stand 23. August 2013 Bildnachweis AHK USA-New York Kontaktpersonen Matthew Allen, [email protected] Maria Nateva, [email protected] Autoren: Matthew Allen, AHK USA-NY Maria Nateva, AHK USA-NY Roland Köhler, AHK USA-NY Laura Jonas, AHK USA-NY Urheberrecht: Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. Bei seiner Erstellung war die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in New York (AHK USA – New York) stets bestrebt, die Urheberrechte anderer zu beachten und auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Jede Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des deutschen Urheberrechts bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Herausgebers. Haftungsausschluss: Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Geführte Interviews stellen die Meinung der Befragten dar und spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider. Unser Angebot enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich und die AHK USA – New York übernimmt keine Haftung. Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder eMail-Adressen) erhoben werden, beruht dies auf freiwilliger Basis und/oder kann online recherchiert werden. 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Im Vergleich zu Europa und Deutschland, wo in den letzten Jahren ein beständiger Rückgang der Primärenergieproduktion zu erkennen ist, sind in den USA in den vergangenen Jahren sowohl der Primärenergieverbrauch als auch die produktion ungefähr konstant geblieben. Mit knapp 118,8 Mrd. Btu lag Nordamerika im Jahre 2011 nach Asien & Ozeanien auf dem 2. Platz, gleich gefolgt von den Vereinigten Staaten mit mehr als 97.5 Mrd. Btu Primärenergieverbrauch. In 2010 belief sich der Gesamtverbrauch von Elektrizität in den USA z.B. auf 3.886 Mrd. MWh, was eine 4,4 %-ige Zunahme im Vergleich zu 2009 darstellt.1 Der Stromverbrauch sammelt sich besonders entlang der Ostküste- abgesehen von den stromintensiven Staaten Kalifornien und Texas. In den städtischen Gebieten in der Nordostregion mit Großstädten wie Washington, DC, New York City, Boston und Philadelphia leben fast 80 % der Bevölkerung. Dies sind auch die Regionen, die in Zukunft weiter wachsen werden, welches im Umkehrschluss zu einem anwachsenden Energieverbrauch führen wird. Vor diesem Hintergrund, sowie der aktuellen wirtschaftlichen Lage, hat die US-Regierung bereits damit begonnen, neue Gesetze und Regulierungen zu erlassen, um Energieverschwendung zu reduzieren und um ein Wachstum der Sektoren “Erneuerbare Energien” und “Energieeffizienz” zu fördern. Laut Experten sind Gebäude für rund 38 % der Emissionen verantwortlich und verbrauchen 72 % des gesamten Stroms. Um nachhaltig den Verbrauch zu reduzieren und wirtschaftlich zu sein, sind die Einführung und Nutzung energieeffizienter Produkte für den kommerziellen sowie privaten Häuserbau daher unumgänglich. Neben der bundesstaatlichen Ebene wurden auf lokalpolitischer Ebene, nämlich in zahlreichen Gemeinden, Kommunen und einzelnen Städten, energiepolitische Initiativen gesetzt, die langfristig den ökologischen Fußabdruck verringern sollen. Als drittkleinster Staat der USA hat Connecticut trotz seiner nur rund 3,5 Mio. Einwohner 16 der 500 Fortune Unternehmen und kann als Musterbeispiel einen großen Beitrag zum energieeffizienten Handeln leisten. Der Staat zählt an sechster Stelle des ACEE Rankings2 zu einem der fortschrittlichsten in dem Energieeffizienzbereich und hat sich bis 2020 ein RPS Ziel von 27 % gesetzt. Das innovative Program Connecticut Property Assessed Clean Energy (C-PACE)3 soll dabei dem Gewerbe- und Wohnungsbau sowie Mehrfamilienhäuserbesitzer Zugriff zu günstigen und längerfristigen Finanzierungen für Energieverbesserungen an ihren Gebäuden dienen. Bridgeport ist mit seinen 144.229 Einwohnern die größte Stadt Connecticuts und steht dabei im Zentrum der Entwicklung. Bridgeports Bürgermeister Bill Finch hat sich das Ziel gesetzt, mit dem BGreen 20204 Programm die Stadt zur saubersten, grünsten und sichersten Stadt Connecticuts zu machen und die Wirtschaft wiederzubeleben, indem die Infrastruktur verbessert wird und die Innenstadt energieeffizient renoviert wird. Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Total Primary Energy Consumption , 2010 Vgl.: American Coucil for an Energy-Efficient Economy - The State Energy Efficiency Scorecard, 2012 3 Vgl.: CPace – Home, kein Datum 4 Vgl.: BGreen - BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020, 2013 1 2 III Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Inhaltsverzeichnis Executive Summary III 1. Einleitung 1 2. Politik und Wirtschaft USA 3 2.1 Land und Leute 3 2.2 Politischer Hintergrund 3 2.2.1 Staatsaufbau 3 2.2.2 Innenpolitik 4 2.3 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung 4 2.3.1 Aktuelle wirtschaftliche Lage 5 2.3.2 Außenhandel 6 2.3.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland 6 2.3.4 Wirtschaftsförderung 7 2.4 3. Marktchancen und -hindernisse für deutsche Unternehmen Energiemarkt USA 3.1 7 10 Energie- und Umweltpolitische Rahmenbedingungen 10 3.1.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen 10 3.1.2 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt 15 3.1.3 Emissionen 17 3.2 Energieerzeugung und Verbrauch 19 3.2.1 Energieverbrauch 19 3.2.2 Energiesektoren 24 3.3 Strom: Verbrauch, Erzeugung und Kapazität 25 3.3.1 Stromverbrauch 25 3.3.2 Stromerzeugung 27 3.3.3 Stromkapazität 28 3.3.4 Windkapazität 29 3.3.5 Solarkapazität 30 3.3.6 Biokapazität 30 IV Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 3.3.7 Wasserkraftkapazität 30 3.3.8 Kernkraftwerkskapazität 30 3.3.9 Geplante Kapazitätsergänzungen nach Brennstofftyp 31 3.4 4. Energiepreise 31 Energieeffizienz USA 35 4.1 Bausektor 35 4.2 Gebäudesektor 35 4.3 Gebäudetechnik USA 36 4.3.1 Gebäudematerial und Isolation 36 4.3.2 Dachbegrünung 37 4.3.3 Fenster 38 4.3.4 Heizung, Kühlung, und Lüftungsausstattung 40 4.3.5 Beleuchtung 41 4.3.6 Aktive Solarsysteme 44 4.3.7 Geothermal 45 4.3.8 Windenergie vor Ort 45 Standards, Normen & Zertifizierung 45 4.4 4.4.1 Energy Efficiency Resources Standards (EERS) 45 4.4.2 Buildings Technology Program (BTP) 46 4.4.3 DOE Marktentwicklungsprogramme 47 4.5 5. Förderprogramme & Initiativen 49 Energieeffizienz Connecticut 50 5.1 Energiemarkt Connecticut 52 5.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen 53 5.3 Schwerpunkt Bridgeport 53 5.3.1 Gebäude in Bridgeport 54 5.3.2 Gewerbe- und Industriebau 58 5.3.3 Wohnungsbau 59 5.4 Standards, Normen & Zertifizierung Connecticut 62 V Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 5.5 Förderprogramme & Initiativen 63 5.5.1 Connecticut 63 5.5.2 Bridgeport 64 Zielmarkt USA 65 6. 6.1 USA 65 6.2 Connecticut 67 6.3 Bridgeport 71 6.3.1 Messen und Veranstaltungen 74 6.3.2 Fachpresse 74 7. Schlussbetrachtung 76 8. Anhang 77 Abkürzungsverzeichnis VII Abbildungsverzeichnis X Tabellenverzeichnis XI Quellenverzeichnis XII VI Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 1. Einleitung Die Vereinigten Staaten von Amerika befinden sich in einer Umbruchphase. Die bundesstaatliche und kommunale Politik sowie Unternehmen und Verbraucher erneuerbarer Energiequellen und energieeffizienter Technologielösungen näherten sich in den vergangenen Jahren an und erfuhren, dass Nachhaltigkeit langfristig nicht nur umweltschonend, sondern auch finanziell profitabel sein kann. Die Gesetzgebung hat mit US-Präsident Barack Obama, der sich für ein Mandat aussprach, dass sich mit sauberer Energie befasst, einen maßgeblichen Anteil am Erfolg. Das Mandat besagt, dass bis 2035 80 % der Energie aus erneuerbaren Ressourcen stammen sollen. Darüber hinaus gibt es auf bundesstaatlicher Ebene weitere positive Anzeichen dafür, dass sich die USA verstärkt in Richtung Nachhaltigkeit bewegt. Die Renewable Portfolio Standards (RPS) und Energy Efficiency Standards (EES) legen in zahlreichen US-Bundesstaaten fest, wie viel Energie aus erneuerbaren Quellen zu stammen hat und welche Effizienzmaßnahmen einzuhalten bzw. zu erreichen sind. Auch in Connecticut, Standort der AHK Geschäftsreise Energieeffizienz in Gebäuden 2013, beeinflussen beide Richtlinien eine nachhaltige Entwicklung im privaten, gewerblichen und industriellen Sektor. Die Energieeffizienzregelungen sind kompliziert und dürfen nicht unterschätzt werden. Bundesagenturen haben zahlreiche Regularien für Gebäude erlassen, die in Besitz der Regierung sind. Anders als in diesen Fällen werden die meisten Standards jedoch auf lokaler Ebene festgelegt. Musterrichtlinien für Gebäude, die von Stadt-, Bundesstaat- oder Bundesagenturen verwendet werden, werden vom International Code Council (ICC) festgelegt. Außerdem hat die Organisation damit begonnen, Green Building Codes (GBC) zu entwickeln, die bereits erfolgreich in vielen Gemeinden und Organisationen angewandt wurden. In den Vereinigten Staaten sind Gebäude für mehr als 72 % des Stromverbrauchs und geschätzte 38 % der CO2Emissionen verantwortlich. Ballungszentren wie beispielsweise die Nordostregion der USA mit Städten wie Washington, D.C., New York City, Boston und Philadelphia haben einen großen Einfluss auf den Verbrauch und die damit verbunden Ausstöße. Strengere Richtlinien und gesetzliche Änderungen haben daher eine weitreichendere Auswirkung. Bridgeport stellt als größte Stadt Connecticuts momentan eine der fortschrittlichsten Regionen für Energieeffizienzprogramme und -entwicklungen dar. An den Energierichtlinien und –standards und Regierungsprogrammen, die in der Stadt eingesetzt werden, könnte sich der Rest des Landes ein Beispiel nehmen. Energie zu sparen und Strom aus erneuerbarer Energie zu beziehen sehen viele Verbraucher, Gemeinden und Unternehmen in den USA mit einer ansteigenden Bereitschaft entgegen. Die landesweit höchsten Durchschnittsenergiepreise und die dichteste Bevölkerung sind in der Nordostregion zu finden, die somit den idealen Absatzmarkt für deutsche Produkte und Dienstleistungen darstellt. In Bridgeports Innenstadt und Außenbezirken sind viele Gebäude leer stehend oder verlassen, ineffizient und renovierungsbedürftig und können durch deutsche Spitzentechnologie saniert werden. Darüber hinaus kann das deutsche KnowHow bereits zu Beginn in die Projektentwicklung vor Ort und in der Errichtung neuer Bauwerke mit eingebunden werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen weltweiten klimapolitischen Entwicklungen und der steigenden Relevanz der Energieeffizienz wurde die Exportinitiative Energieeffizienz unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) unter der Dachmarke Energieeffizienz – Made in Germany eingerichtet. Mit der Exportinitiative Energieeffizienz unterstützt die Bundesregierung deutsche Unternehmen bei der Auslandsmarkterschließung, um energieeffiziente Produkte und Technologien Made in Germany im Ausland zu etablieren. Die vorliegende Zielmarktanalyse, die im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz durchgeführt wurde, dient zur Übersicht des Marktes Energieeffizienz in den USA und zur ersten Vorbereitung für einen US-Markteintritt. Die Arbeit 1 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 gibt zunächst einen Überblick zur Politik und Wirtschaft der USA. Des Weiteren werden die energiepolitischen Rahmenbedingungen, relevante Behörden & Organisationen sowie Förderprogramme in den USA behandelt. Darüber hinaus wird die energiepolitische Situation im Bundesstaat Connecticut mit einem Schwerpunkt auf die Stadt Bridgeport dargelegt. Die Analyse richtet sich vornehmlich an deutsche Unternehmen, die einen Markteintritt in die USA anstreben. Neben aktueller Marktsituation werden die Trends, Hürden und Potentiale, sowie erste Kontaktpunkte aufgeführt. Für weitergehende Auskünfte und Beratung stehen die Experten der AHK USA-New York gerne zur Verfügung: German American Chamber of Commerce, Inc. - New York 75 Broad Street, 21st Floor New York, NY 10004, USA URL: www.gaccny.com I www.ahk-usa.com I www.ahk.de Ansprechpartner: Matthew Allen, Director of Consulting Services Tel: (212) 974-8856, Fax: (646) 405-1017, Email: [email protected] Maria Nateva, Associate Consulting Services Tel: (212) 584-9718, Fax: (212) 974-8867, Email: [email protected] 2 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 2. Politik und Wirtschaft USA 2.1 Land und Leute Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist - mit ca. 9 Mio. Quadratkilometer haben sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA der flächenmäßig viertgrößte Staat der Welt nach Russland, Kanada und China. Trotz einer Einwohnerzahl von mehr als 300 Mio. ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des Landes mit 30 Einwohnern pro km2 relativ gering. Hauptstadt der Vereinigten Staaten von Amerika ist Washington, D.C., mit ca. 600.000 städtischen Einwohnern5 (Großraum: 4,69 Mio. Einwohner). 80 % der Bevölkerung leben in städtischen Ballungsgebieten, daher liegt die Bevölkerungsdichte beispielsweise in New York City bei mehr als 10.000 Einwohnern pro km2. Da die USA ein klassisches Einwanderungsland sind, setzt sich die Bevölkerung aus diversen Bevölkerungsgruppen aller Regionen der Welt zusammen. Ungefähr 80 % der Einwohner sind weiß (davon ca. 15 % lateinamerikanischer Herkunft), 12,9 % Afro-Amerikanisch und 4,4 % asiatisch, 1 % Ureinwohner Nordamerikas, sowie 0,2 % hawaiianischer und pazifischer Herkunft. Die unterschiedlichen Naturlandschaften und historisch gewachsenen Einwanderungsmuster führten dazu, dass die heutigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen in den Hauptregionen der USA (Nordosten, Süden, Mittlerer Westen, Südwesten und West Küste) deutlich voneinander abweichen. Obwohl es keine festgelegte Amtssprache in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf Englisch verfasst. Durch die verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen Jahren in die USA bilden diese Gruppen nun rund 15 % der Gesamteinwohnerzahl. Infolgedessen steigt die Verbreitung der spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel sind Produktetiketten sowie Anleitungen vorwiegend zweisprachig – in Englisch und Spanisch. Auch Kundendienste von verschiedenen Firmen werden verstärkt in beiden Sprachen angeboten.6 2.2 Politischer Hintergrund 2.2.1 Staatsaufbau Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen und gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken politischen Parteien den Demokraten und den Republikanern. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben. An der Spitze der Exekutive steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die Legislative, Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die Entscheidungsgewalt über die Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal aufgebaut und der oberste Gerichtshof steht an ihrer Spitze. Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl die zentrale Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen vor allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat oder sogar Landkreis, unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht unbedingt einheitlich mit der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise der Fall ist. 5 6 Vgl.: U.S. Census Bureau - State & County QuickFacts, 2013 Vgl.: USA.gov - Learn About the United States of America, 2013 3 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in tausende Landkreise untergliedert sind. In diesen Landkreisen befinden sich Städte, Gemeinden, Bezirke usw., die alle über bestimmte Steuer- und Rechtshoheiten verfügen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen, da diese in jedem Gebiet bzw. Bundesstaat auf unterschiedliche Bedingungen stoßen können.7 2.2.2 Innenpolitik Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien: den Demokraten und den Republikanern. Dritte Parteien haben es schwer bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen, stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte. Mit dem Amtseintritt von US-Präsident Barack Obama im Januar 2009 wurde ein politisches Klima des Wandels angestrebt. Er trat am 20.01.2009 sein Amt als 44. Präsident der USA an. Am 6. November 2012 wurde Obamas Präsidentschaft in den regulären Neuwahlen bestätigt und wird bis voraussichtlich 2016 US-Präsident bleiben. 8 2.3 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet. Tabelle 1 bietet eine Übersicht über die grundlegenden Daten der amerikanischen Wirtschaft mit Stand vom Juli 2012. Auch schließt sie eine Prognose des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum Jahresende mit ein. 7 8 Vgl.: Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA, kein Datum Vgl.: U.S. Embassy - Political Parties, 2009 4 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Tabelle 1: Wirtschaftsdaten USA Bevölkerung (Mio.) 316,8 Hauptstadt Washington, D.C. Korrespondenzsprachen Englisch, Spanisch BIP (Mrd. USD, 2012) 15.684,8 BIP pro Kopf (USD) 49.922,1* Bevölkerungszuwachs (2012) 0,9 % Arbeitslosenquote (2012) 8,1 % Staatsverschuldung (% des BIP) 87,9% Währungsreserven (Mrd. USD) 152,5 Warenimport (fob, Mrd. USD) 2.299 davon aus Deutschland (fob, Mrd. USD) Warenexport (fob, Mrd. USD) davon nach Deutschland (fob) 67,11 1.564 115,13 * Schätzung bzw. Prognose Quelle: Germany Trade and Invest - Wirtschaftsdaten kompakt: USA, 2013 Die USA haben in 2012 ein BIP von rund 15.600 Mrd. USD erwirtschaftet. Die Vereinigten Staaten erwirtschaften demnach ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind somit die größte Volkswirtschaft der Welt. 9 Als Nation haben die USA einen ausgeprägten Dienstleistungssektor, der 79 % zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 20 % und die Landwirtschaft rund 1 % des BIP.10 2.3.1 Aktuelle wirtschaftliche Lage Die US-Wirtschaft befindet sich auf einem moderaten Erholungskurs und ist immer noch in einer Phase der Reorganisation nach der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in der 2. Hälfte des letzten Jahrzehnts. Allerdings sind die Aussichten wieder positiver und innerhalb der Wirtschaft wird optimistisch in die Zukunft geblickt. 11 Aktuelle Prognosen lassen für das Gesamtjahr 2013 ein Wachstum des realen BIP von knapp 2 % erwarten. Für das Jahr 2014 wird ein Wachstum des BIP von über 2 % prognostiziert.12 Die Konjunkturhoffnungen beruhen auf einer gestiegenen Konsum- und Investitionsbereitschaft sowie einer weiterhin unterstützenden Rolle der Geldpolitik. Risikofaktoren bleiben die hohe öffentliche und private Verschuldung, die fortwährenden Probleme am Häusermarkt und mögliche internationale Einflüsse, wie eine Verschlimmerung der Euro-Krise. Vgl.: Central Intelligence Agency – Factbook USA, 2013 Vgl.: Central Intelligence Agency – Factbook USA, 2013 11 Vgl.: Germany Trade and Invest - Internationale Märkte, 2013 12 Vgl.: Wirtschaftsdaten kompakt: USA, 2013 9 10 5 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung bleibt allerdings die Lage am Arbeitsmarkt. Dieser lieferte zuletzt widersprüchliche Signale. Die offizielle Arbeitslosenquote hatte sich zwar bis zum April 2012 nach einem milden Winter auf 8,1 % reduziert (Durchschnitt 2011: 9,0 %), legte jedoch im Mai überraschend wieder auf 8,2 % zu. Zudem sind viele der zuletzt neu geschaffenen Arbeitsplätze relativ schlecht bezahlt, und die Beschäftigtenzahl liegt immer noch unter dem Vorkrisenniveau. Das US-Handelsbilanzdefizit hat sich in der Erholungsphase nach der Wirtschafts- und Finanzkrise wieder deutlich ausgeweitet. Zwischen 2009 und 2011 nahm es fast um die Hälfte zu und belief sich 2011 auf einen Wert von 726 Mrd. USD. Auch in der 1. Jahreshälfte 2012 hatte dieser Trend Bestand. Ein Profiteur dieser Entwicklung war Deutschland - die Exporte in die USA erreichten 2011 fast 100 Mrd. USD (+20 % gegenüber 2010). Rund 45 % des Handelsbilanzdefizits sind auf den Importüberschuss bei Erdölprodukten zurückzuführen. Deutschland ist als Lieferant für die USA vor allem bei Waren der SITC-Position 7 (Maschinenbauerzeugnisse, Elektronik und Produkte der Kfz-Industrie) stark. Im Jahr 2011 importierten die USA in dieser Kategorie deutsche Produkte im Gesamtwert von 56 Mrd. USD.13 2.3.2 Außenhandel In den letzten Jahrzehnten haben Exporte zu rund einem Viertel des Wirtschaftswachstums des Landes beigetragen. Neben Deutschland und China zählen die Vereinigten Staaten von Amerika zu den größten Exporteuren von Waren weltweit. Das gesamte Exportvolumen der USA betrug im Jahr 2012 knapp 1564 Mrd. USD. Demgegenüber stand ein Importvolumen von rund 2.299 Mrd. USD. Damit schlossen die Vereinigten Staaten 2012 mit einem Handelsdefizit in Höhe von 735 Mrd. USD ab, was im Vergleich zu den Jahren 2009 und 2010 gestiegen ist. Grund dafür ist z.B. der starke Dollarkurs im Vergleich zum sinkenden Euro als Reaktion auf die Eurokrise. 14 Die, durch die Obama-Administration initiierte, National Export Initiative sieht vor, die US-Exporte bis zum Jahr 2015 zu verdoppeln. Hierbei sollen insbesondere kleine und mittelständische Betriebe unterstützt werden. 15 2011 waren Kanada, Mexiko, China, Japan, Deutschland, Korea und Großbritannien die Hauptabnehmerländer für USWarenexporte. Die Vereinigten Staaten haben bilaterale Freihandelsabkommen mit insgesamt 15 Staaten, darunter sind Kanada, Mexiko, Singapur, Israel, Australien, Chile, die Dominikanische Republik, Honduras, Guatemala, El Salvador, Nicaragua, Jordanien, Marokko, Bahrain und Peru. 2.3.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland Deutschland und die Vereinigten Staaten sind füreinander sehr wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU. Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt ist. Prinzipiell sind die Bevölkerung und die Märkte offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen. Durch das seit dem im Jahr 2007 bestehende Transatlantic Economic Partnership Abkommen zum Abbau und zur Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU bieten sich hier zusätzliche Chancen. Der Warenhandel zwischen den USA und Deutschland hatte im Jahr 2010 ein Gesamtvolumen von 130,9 Mrd. USD, wobei Deutschland aus den USA Waren im Wert von 48,2 Mrd. USD und die USA Waren für 82,7 Mrd. USD aus Deutschland importierte. Betrachtet man die Importe der USA aus Deutschland, lässt sich feststellen, dass sich 75 % aus Maschinenbauerzeugnissen, Fahrzeugen und chemischen Erzeugnissen zusammensetzen. 16 Vgl.: Wirtschaftsdaten kompakt - USA, 2013 Vgl.: U.S. Census Bureau - U.S. INTERNATIONAL TRADE IN GOODS AND SERVICES, 2010 15 Vgl.: U.S. Department of Commerce - The Export Promotion Cabinet’s Plan for Doubling U.S. Exports in Five Years, 2010 16 Vgl.: Hamilton, D. & Quinlan, J. - The Transatlantic Economy, 2011 13 14 6 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 2.3.4 Wirtschaftsförderung In den Vereinigten Staaten gibt es keine mit Deutschland vergleichbaren Förderungsprogramme auf nationaler Ebene. Stattdessen wird Wirtschaftsförderung hauptsächlich durch die einzelnen Bundesstaaten vorgenommen. Hierbei verwalten die Bundesstaaten individuelle Förderungsfonds. Bewerber können u. U. neben den Barmitteln aus den Förderungsfonds auch auf kommunale Mittel zurückgreifen. Auf regionaler Ebene gibt es zudem zusätzliche Förderungsprogramme in Form von Fonds, die von einem kommunalen Verbund aufgebracht werden. Zusätzliche Förderungsmaßnahmen werden u. a. durch Steuernachlässe oder sonstige Vergünstigungen wie z.B. Ermäßigungen beim Kauf von Grundstücken ermöglicht. Sowohl die Höhe der Mittel und Vergünstigungen, als auch die Regelungen zur Gewährung fallen in den verschiedenen Bundesstaaten unterschiedlich aus. Grundsätzlich werden die Entscheidungen auf Projektebene durchgeführt. Bei Ausschreibungen für ein konkretes Projekt stimmen somit bundesstaatliche, regionale und kommunale Förderverbände gemeinsam über die Förderungsmittel ab. 2.4 Marktchancen und -hindernisse für deutsche Unternehmen Als größter Binnenmarkt der Welt bieten die USA für deutsche Unternehmen aus der erneuerbaren Energiebranche Chancen, aber auch Hindernisse, die beim Markteinstieg zu beachten sind. Angefangen mit der Größe des Marktes und den daraus resultierenden logistischen Anforderungen sehen sich viele deutsche Unternehmen einer Herausforderung gegenüber. Häufig unterscheiden sich die Bedürfnisse der Verbraucher von Staat zu Staat, sodass die Anforderungen an die Produkte oftmals angepasst werden müssen. Davon sind nicht nur technische Anpassungen, sondern auch die Marketingstrategie betroffen. Oftmals sind deutsche Unternehmer stärker an technischen Details interessiert und tendieren dazu, vor Entscheidungen alle Eventualitäten und Möglichkeiten zu analysieren. Amerikaner sind oft schneller in der Entscheidungsfindung und tendieren bei der Produktwahl oftmals zum Praktischen. Im Sektor Energieeffizienz genießen deutsche Unternehmen gegenüber den US-Firmen in zahlreichen Bereichen einen Technologievorsprung. Lediglich bei Energiespeicherungssystemen und innovativen Anwendungen wie beispielsweise der Brennstoffzellentechnologie sind die USAmerikaner den deutschen einen Schritt voraus. Abgesehen von den rein kulturellen Unterschieden gibt es in den USA auch andere Aspekte, die zu beachten sind. Vertragsrecht, Haftungsrecht und technische Standards sind je nach Produkt anders als in Deutschland. Teilweise unterscheiden sich diese Regelungen auch zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Unternehmen, die in den USA tätig sind, müssen sich beispielsweise vorher über die entsprechende Rechtslage auf regionaler und nationaler Ebene informieren und die nötigen Schritte einleiten, um gegen etwaige Regressansprüche abgesichert zu sein. Sobald die rechtlichen Hürden überwunden wurden, scheint das Marktpotential unerschöpflich. Auch das Interesse von Universitäten und Institutionen an Forschungsarbeiten mit deutschen und amerikanischen Experten ist ein vielversprechender Weg, den US-Markt kennen zu lernen und den Firmennamen vor Ort zu etablieren. Das US-Standardisierungsgesetz, welches sich von dem in Europa unterscheidet, ist gesondert zu erwähnen. Zwar verfügen viele Standardisierungsorganisationen über einen hohen Standard und können auch technisch mit internationalen Standards verglichen werden, jedoch werden sie weder von allen Staaten anerkannt, noch werden alle Interessengruppen beachtet. Oftmals reicht die reine Befolgung dieser Standards nicht aus, obwohl das American National Standards Institute (ANSI) über 250 Standard-Entwicklungsorganisationen akkreditiert hat und selbst den Zugriff auf über 10.000 Standards ermöglicht. Exporteure müssen daher zusätzlich nationale und staatliche Gesetze und Vorschriften beachten. Das ANSI ist zwar ein Mitglied der internationalen Behörden ISO (International Organization for Standardization) und IEC (International Electrotechnical Commission) 17, aber diese werden kaum von normalen StandardEntwicklungsorganisationen unterschieden und stehen daher mit über 800 anderen in Konkurrenz. Das führt dazu, dass 17 Vgl.: American National Standards Institute – Home, kein Datum 7 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 es für einen deutschen Hersteller häufig schwierig ist, alle Standards zu erreichen, wenn er sein Produkt in den gesamten USA anbieten möchte. Darüber hinaus regelt der Federal Power Act der USA, dass der Aufbau und Betrieb von Anlagen für die Entwicklung, Weiterleitung und Herstellung von Energie auf Gebieten, die staatlich kontrolliert werden, von der staatlichen Regulierungsbehörde Federal Energy Regulatory Commission (FERC) lizenziert werden müssen. Diese Lizenzen werden jedoch nur an amerikanische Einwohner bzw. amerikanische Firmen vergeben. Das bedeutet für deutsche Firmen, dass sie erst eine Tochterfirma in den USA gründen müssen, um die entsprechenden Rechte zu erwerben. 18 Auch bei Importen von deutschen Produkten in die USA muss darauf geachtet werden, dass die USA in manchen Bereichen immer noch über Handelshemmnisse verfügen, wie beispielsweise ein sogenanntes local content requirement. Demnach muss bei Projekten, die für staatliche Stellen durchgeführt werden, der Stahl aus den USA stammen, auch wenn Ausnahmen möglich sind. Ähnliche Vorschriften gibt es auch durch den Buy American Act des Konjunkturprogramms 2009/2010. Deutschland ist zwar aufgrund von handelsrechtlichen Abkommen davon ausgenommen, trotzdem kann es in Einzelfällen dazu kommen, dass amerikanische Produkte bzw. Hersteller bevorzugt werden. Spezifisch im Bereich des energieeffizienten Bauens sind folgende Technologien und Dienstleistungen aus Deutschland in den USA besonders gefragt: • Tür-, Fenster- und Fassadenlösungen Großes Interesse besteht hauptsächlich an Fenstern mit Dreifachverglasung, da diese kaum in den USA verfügbar sind und momentan aus dem Ausland, unter anderem viel aus Deutschland, importiert werden. • Energieeffiziente Gebäudetechnik-Steuerungssysteme und Messnetzwerke • In städtischen Haushalten smarte Haushaltgeräte und einfache Heizmöglichkeiten • Isolierungen Lösungen in den USA sind nicht immer auf dem neuesten Stand und können nicht den höchsten Passive HouseStandards entsprechen. • LED-Beleuchtung Es besteht eine sehr hohe Nachfrage und nach innovativen Produkten und Lösungen wird immer gesucht. • Grundsätzlich Dienstleister wie Architekten, Designer und energieeffizienten Bauern mit Erfahrung Da in den USA energieeffizientes Bauen noch ein relativ neues Thema darstellt und auf ingenieurtechnischen und architektonischen Fragen oftmals keine Antwort gefunden werden kann, sind Dienstleister mit langjährigem Know-how und Referenzprojekten aus Deutschlandsehr stark gefragt. Zusammenfassend hat GTAI eine SWOT-Analyse der USA zusammengestellt, bei der die Stärken, Schwächen, Möglichkeiten und Hemmnisse des US-Marktes kompakt beleuchtet werden (siehe Abbildung 1). 18 Die AHK USA kann Sie dabei gerne beraten und unterstützen. 8 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 1: GTAI - „Wirtschaftstrends USA Jahresmitte 2012“ - SWOT Analyse US-Markt Quelle: Germany Trade & Invest - Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2013 USA, 2013 9 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 3. Energiemarkt USA 3.1 Energie- und Umweltpolitische Rahmenbedingungen 3.1.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen Die USA haben die Wichtigkeit in Bezug auf Umweltfragen erkannt und nehmen den Bereich verstärkt in das politische Rahmenprogramm mit auf. Der US-Strommarkt weist in weiten Teilen wettbewerbliche Strukturen auf. Das Ausmaß von Marktöffnung und Deregulierung unterscheidet sich jedoch in den einzelnen Bundesstaaten, abhängig von bundesstaatlichen Rechtsprechungen und unterschiedlich weit reichenden Kompetenzen der bundesstaatlichen Stromaufsichtsbehörden. Auf Bundesebene ist die FERC zuständig. Sie ist eine unabhängige, überparteiliche Bundesbehörde mit administrativer, regulierender und rechtsweisender Funktion.19 Sie reguliert folgende Bereiche: Stromtransport und Großhandelsraten Lizenzierung und Sicherheit von Staudämmen Transportraten und -dienste von Erdgaspipelines Transportraten und -dienste von Ölpipelines Die regulatorischen Anforderungen an Projekte im Bereich Erneuerbare Energien sind vielfältig und können sich je nach Standort der Anlagen erheblich unterscheiden. Von der Anfangsplanung bis zur Inbetriebnahme müssen nach Angaben von Marktkennern zwischen drei und sieben Jahre einkalkuliert werden. Es sind zahlreiche Genehmigungen auf lokaler, bundesstaatlicher und Bundesebene einzuholen. Diese betreffen die Standortwahl, Umweltaspekte, Fragen des Markteintritts und Netzzugangs bis hin zur Freigabe der Stromabnahmeverträge. Die besondere Schwierigkeit ist, dass es keine einheitlichen Vorschriften gibt, sondern sich diese von Staat zu Staat und sogar von Gemeinde zu Gemeinde teilweise stark unterscheiden. Regierungsorganisationen und Verbände auf allen Verwaltungsebenen arbeiten daran, die administrativen Hürden zu vermindern und die Genehmigungsprozeduren zu vereinheitlichen und zu vereinfachen. Vgl.: FERC - An Overview of the Federal Energy Regulatory Commission and Federal Regulation of Public Utilities in the United States, 2010 19 10 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Renewable Portfolio Standard (RPS) Abbildung 2: Renewable Portfolio Standards Übersicht USA Renewable Portfolio Standard Untergrenze Solar erforderlich Renewable Portfolio Ziele weitere Zulagen für Solar oder private erneuerbare Energielieferanten Warmwasseraufbereitung förderberechtigt inklusive weiterer erneuerbarer Energiequellen Quelle: CleanTech Finance - State clean energy policies surviving conservative attacks, so far….., 2013 Der Renewable Portfolio Standard (RPS), manchmal auch Renewable Electricity Standard genannt, ist ein flexibles, marktorientiertes Instrument, um den Ausbau von Erneuerbaren Energien zu fördern, während der Elektrizitätsmarkt wettbewerbsfähiger wird. Der RPS legt einen Mindestanteil von Erneuerbaren Energien am angebotenen Strommix der Energieversorgungsunternehmen fest, welcher im Laufe der Zeit proportional erhöht und von den einzelnen Bundesstaaten bestimmt wird.20 Da der RPS eine marktorientierte Strategie ist, integriert er sich vollständig im privaten Energiemarkt und sollte im bestmöglichen Fall zu mehr Wettbewerb, Effizienz und Innovation führen, was in letzter Instanz eine Verringerung der Preise für Erneuerbare Energien nach sich ziehen sollte. 21 Da ein RPS keine nationale Regelung ist, entscheiden die einzelnen Bundesstaaten darüber, ob und in welcher Form sie einen RPS einführen. Der untenstehenden Abbildung zufolge haben 29 Bundesstaaten sowie der District of Columbia (D.C.) und Puerto Rico einen RPS - in unterschiedlichen Varianten - eingeführt. Die roten Felder zeigen an, welche Bundesstaaten einen RPS eingeführt haben, während die orangefarbenen Felder auf Staaten hinweisen, die einen so genannten Renewable Portfolio Goal eingeführt ha20 21 Vgl.: Environmental Protection Agency – Combined Heat and Power Partnership, 2012 Vgl.: U.S. Environmental Protection Agency - Renewable Portfolio Standards, 2012 11 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 ben. Renewable Portfolio Goals sind Zielsetzungen, die nicht bindend für die Energieversorger sind.22 Die gelben Felder sind folgendermaßen zu verstehen: Der Prozentsatz zeigt die Mindestquote, die bis zu einem bestimmten Jahr erreicht werden soll. Zum Beispiel in Washington, D.C., muss bis 2020 20 % des Stroms aus Erneuerbaren Ressourcen gewonnen werden. Einen Punkt, den viele Bundesstaaten gemeinsam haben, ist das so genannte Renewable Electricity Credit (REC) Trading System (auch bekannt als Renewable Electricity Certificate). Das REC System erlaubt Betreibern von Erneuerbaren Energieanlagen und Energieversorgern, die über den Mindestanteil hinaus Erneuerbare Energie produzieren, diesen Anteil in Form von RECs an andere Stromversorger zu verkaufen, so dass auch diese ihre Quoten erreichen können. 23 Auch bei den RECs unterscheiden sich die genauen Bestimmungen und Quoten zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Energy Efficiency Resource Standards (EERS) Die Energy Efficiency Ressource Standards (EERS) sind ein Regelwerk, welches sowohl auf staatlicher als auch bundesstaatlicher Ebene langfristige Energieeffizienzziele setzt. EERS bestimmen, dass jährlich Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt werden, die zu einer festgelegten prozentualen Reduzierung des Energieverbrauchs führt. 24 Detaillierte Informationen zu den Zielen sind bei der Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (DSIRE) unter www.dsireusa.org zu finden.25 Interconnection Standards & Net Metering Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage zum Stromnetz des lokalen Stromanbieters. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische Bedingungen. Die Standards umfassen sowohl technische Voraussetzungen, als auch den eigentlichen Bewerbungsprozess des dezentralen Anbieters. Zu den technischen Voraussetzungen in diesem Rahmen gehören die zu verwendbaren Anlagen, maximale Systemgrößen, sowie die Art der Verbindung. Der Bewerbungsprozess ist ebenfalls genau durch die Standards vorgeschrieben (Zeitplan, Versicherungen, Gebühren).26 Die zu lösenden Fragen sind, inwiefern eine Einspeisung der dezentralen Anlage ins Netz möglich ist, wie die Verbindung bei einem Notfall gelöst wird und wie der Strom gezählt wird. Die meisten Bundesstaaten haben mittlerweile Interconnection Standards verabschiedet, um bestmögliche Voraussetzungen für eine einfache und sichere Einspeisung zu gewährleisten. Nach dem neuesten Stand von Januar 2012 haben bereits 43 amerikanische Staaten, D.C. und Puerto Rico Interconnection Standards etabliert.27 Einheitliche Interconnection Standards und Richtlinien sind wichtig für die Vereinfachung von Genehmigungsprozessen. Sie sind proportional zu Größe, Art und Anwendungsbereich gestaffelt und erleichtern den Benutzern die Kalkulation von Zeit und Kosten, die aufgebracht werden müssen, bis die Netzkupplung bewerkstelligt werden kann. Zudem wird durch diese Vereinheitlichung auch die Verlässlichkeit, sowie die Sicherheit des gesamten Netzes verbessert, wovon alle Beteiligten profitieren. Die FERC sieht spezielle Standards für kleine Generatoren mit einer Kapazität von bis zu 20 MW vor. Diese gelten jedoch nur für Anlagen, die auf Transmissionsebene zwischengeschaltet werden. 28 Vgl.: U.S. Department of Energy - Renewable Portfolio Goal, kein Datum Vgl.: U.S. Department of Energy - RECs, 2012; U.S. Energy Information Administration – Energy in Brief, 2011 24 Mehr dazu unter Punkt 4.4.: Standards, Normen & Zertifizierung 25 Vgl.: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency - Rules, Regulations & Policies, kein Datum 26 Vgl.: U.S. Environmental Protection Agency - Interconnection Standards Fact Sheet, 2007 27 Vgl.: Database of Incentives for Renewables & Efficiency - Interconnection Policies, 2011 28 Vgl.: Federal Energy Regulatory Commission - Qualifying Facilities, 2012 22 23 12 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Die untenstehende Abbildung zeigt die derzeitigen Regelungen in den einzelnen Staaten. Die gelben Felder zeigen den maximalen Einspeisewert in kW. Manche Bundesstaaten unterscheiden ihre Auflagen je nachdem, ob es sich um einen privaten oder industriellen Abgeber handelt. Des Weiteren ist zu beachten, dass diese Interconnection Standards lediglich für privatwirtschaftliche Energieversorger (Investor-Owned Utilities) gelten. Für erneuerbare Energieanlagen, die im Netzgebiet von öffentlichen Stromanbietern liegen, gelten die Einspeiseregelungen des jeweiligen Stromanbieters, die teilweise von Fall zu Fall ausgehandelt werden müssen. Wie Abbildung 3 zeigt, haben aktuell 43 Staaten eine solche Politik eingeführt. Abbildung 3: Interconnection Policies Übersicht USA Bundesstaatlicher Standard Bundesstaatliche Richtlinie Standard oder Richtlinie fällt nur für Net Metering Systeme an Quelle: Database of Incentives for Renewables & Efficiency – Interconnection Policies, 2011 In direktem Zusammenhang mit den Interconnection Standards steht das Net Metering. Net Metering-Auflagen legen fest, wie die Elektrizitätswerke mit dezentral eingespeistem Strom aus kleinen Anlagen zu verfahren haben. Net Metering stellt ein vereinfachtes System dar, um zusätzlichen Strom zurück an das Elektrizitätswerk zu verkaufen. Ohne diese Gesetze bräuchte ein Kunde einen Zähler für eingespeiste Elektrizität und einen für entnommene Elektrizität. Der Kunde erhält für überschüssig produzierte Elektrizität, wenn nichts anderes vereinbart wurde, in der Regel Industriepreise. Bei Anwendung von Net Metering wird nur ein Zähler gebraucht. Er dreht sich vorwärts, wenn mehr Energie gebraucht wird als bei dem Kunden erzeugt wird und dreht sich rückwärts, wenn mehr erzeugt als gebraucht wird. Aufgrund seiner Einfachheit, sowie seiner geringen Installationskosten, bietet das Net Metering ein äußerst viel versprechendes Verfahren, lokale Energiereserven mit einzubinden. Die spezifischen Regelungen in den einzelnen Bundesstaaten sind in der folgenden Abbildung aufgeführt. 43 Staaten haben eine solche Politik gemäß dieser Abbildung eingefügt. 13 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 4: Net Metering Übersicht USA Bundesstaatliche Politik Freiwilliges Programm Nur für spezielle Energieerzeugungen greifen bundesstaatliche Vorschriften Quelle: Database of Incentives for Renewables & Efficiency – Net Metering, 2013 Die gelb markierten Staaten des Schaubildes geben die maximal erlaubte Einspeisekapazität eines dezentralen Systems in kW an. Die Maximalwerte, oftmals basierend auf der Art der Erneuerbaren Energie, unterscheiden sich meist zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Falls nur eine Zahl angegeben ist bedeutet dies, dass das Net Metering auf alle Erneuerbaren Energiearten angewendet werden kann. Die genauen Regelungen in diesen Staaten sind auf der staatlichen DSIRE Webseite zu finden.29 Die mit Sternen markierten Felder geben an, dass in diesem Bundesstaat lediglich bestimmte Energieversorger (in der Regel privatwirtschaftlich geführte) dazu verpflichtet sind, Net Metering anzubieten. 29 Vgl.: Database of Incentives for Renewables & Efficiency – Home, 2013 14 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 3.1.2 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt Der amerikanische Energiemarkt verhält sich aktuell stabil, was auch für die nächsten Jahre weiterhin erwartet wird. Tabelle 2: EIA – Zusammenfassung US Energiemarkt Überblick und Aussicht des US-Energiemarkts bis 2013 Einheit 2009 2010 2011 Energieversorgung Erdölproduktion 2012 2013 Prognose Mio. Fässer pro Tag 5,36 5,51 5,69 6,34 6,73 Erdgasproduktion Mrd. ft3 pro Tag 56,38 58,87 63,01 65,23 66,00 Kohleproduktion Mio. US Tonnen 1072,8 1083,9 1094 1014 972 Mio. Fässer pro Tag 18,77 19,13 18,84 18,66 18,72 Erdgas Mrd. ft3 pro Tag 62,57 65,99 66,65 69,82 70,91 Kohle Mio. US Tonnen 997,5 1048,2 999 898 907 Strom Mrd. KWh pro Tag 10,2 10,62 10,57 10,53 10,60 erneuerbare Energien Brd. Btu 7,22 7,41 8,39 8,19 8,37 gesamter Energieverbrauch Brd. Btu 94,72 97,87 97,18 95,99 97,13 USD pro Fass 59,36 76,71 101,91 99,58 94,83 Erdgas USD pro 1.000 ft3 3,72 4,17 3,9 2,62 3,27 Kohle USD pro Mio. Btu 2,21 2,26 2,4 2,41 2,36 Energieverbrauch Flüssige Brennstoffe Energiepreise Erdöl Notiz: 1 ft3 (Kubikfuß) = 28,3 Liter; 1 US Tonne= 907.18 kg Quelle: U.S. Energy Information Administration - U.S. Energy Markets Summary, 2012 Es wird deutlich, dass die U.S. Energy Information Administration (EIA) im Gegensatz zu 2011 für das Jahr 2012 leichte Änderungen des Energieverhaltens der Amerikaner prognostiziert. Es wird eine Preissenkung für Erdöl und Erdgas erwartet, jedoch aber keine große Änderung für Kohle. Ersteres begründet jedoch voraussichtlich einen Anstieg der Erdöl und Erdgasproduktion, die Kohleproduktion hingegen ist eher rückläufig. Der Energieverbrauch zeigt, besonders in einem Zweijahresausblick betrachtet, in einigen Sektoren einen Trend nach oben, in anderen nach unten. Nach leicht rückläufig erwarteten Werten beim gesamten Energieverbrauch in 2012 wird für 2013 ein Anstieg prognostiziert. Der Verbrauch von flüssigen Brennstoffen und Strom wird konstant geschätzt, aller- 15 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 dings wird die Nutzung von Erdgas und erneuerbaren Energien aufsteigend bewertet. Nur der Konsum von Kohle soll sinken. Der US-amerikanische Mineralölkonzern ExxonMobil veröffentlichte kürzlich seine jährliche Energieprognose. Eines der Forschungsergebnisse besagt, dass der Energiebedarf im Laufe der nächsten 30 Jahre weltweit um 30 % ansteigen wird. Im Jahr 2040 werden fossile Brennstoffe, insbesondere Erdöl und Erdgas, weiterhin für 80 % der weltweiten Energiegeneration genutzt. Zudem wird in der Studie ein 60 %-iger Anstieg der Nachfrage von Erdgas prognostiziert. Damit würde 30 % des Stroms weltweit durch Erdgas produziert werden. Im Gegensatz dazu wird ein Rückgang der US-Nachfrage nach Kohle erwartet.30 Bis zum Jahr 2035 geht die EIA bei einem geschätzten jährlichen Wirtschaftswachstum von 2,6 % und unter aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regulierungen von einem kontinuierlich steigenden Energie- und Elektrizitätsbedarf in den USA aus.31 Der US-Energieverbrauch wird bis 2035 mit einer Steigerung von 10 % prognostiziert. 32 Schiefergas wird als Energiequelle dabei immer wichtiger. Zwischen 2009 und 2010 stieg der Anteil von aus Schiefergestein stammendem Erdgas in den USA von 16 % auf 23 % und soll laut Angaben des AEO2012 Early Release Overview bis zum Jahr 2035 auf 49 % ansteigen. Ab 2021 würden die USA unter diesem Szenario Erdgasexporteur werden. Die EIA erwartet, dass die Wellheadpreise* von Erdgas durch die kontinuierliche Erschließung lukrativer Gas- und Schiefergasvorkommen bei gleichzeitig relativ hohen Rohölpreisen in den nächsten Jahren bei ca. fünf USD pro tausend ft 3 stagnieren werden und erst ab 2023 durch die gestiegene Erdgasnachfrage und die große Anzahl von Gasbohrungen wieder steigen sollen. Trotz der günstigen Erdgaspreise und sich verschärfenden Umweltregulieren wird Kohle laut Schätzungen der EIA auch im Jahr 2035 mit ca. 43 % Anteil die wichtigste Quelle zur Stromerzeugung bleiben, relativ zu Erdgas und Erneuerbaren Energien aber an Bedeutung verloren haben. Erdgas ist der Rohstoff mit dem am schnellsten wachsenden Anteil. Mehr als 90 % der konventionellen Kraftwerke, die in den nächsten 20 Jahren gebaut werden, werden voraussichtlich durch Erdgas angetrieben.33 Auch der Anteil der Erneuerbaren Energien am Energie- und Strommix soll erheblich steigen. So soll der generelle Anstieg der elektrischen Energieerzeugung von 2010 bis 2035 zu 33 % auf dem Anstieg der Erneuerbaren Energien ausschließlich Wasserkraft basieren. Auch nach konservativen Schätzungen der EIA sollen Erneuerbare Energiequellen einschließlich konventioneller Wasserkraft im Jahr etwa 16 % zur Elektrizitätserzeugung beitragen (zurzeit liegt dieser Anteil US-weit bei 10 %).34 *Wellheadpreise sind die Preise, zu denen Erdgas an der Gasquelle (Well) verkauft wird. 30 Vgl.: ExxonMobil - Energy & technology, kein Datum 31 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2012 ; U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2011 32 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2012 33 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2011 34 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2012 ; U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2011 16 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 5: Stromerzeugung nach Energiequelle 1990-2035 (in Billion kW pro Jahr) Ausblick Erdgas Erneuerbare Energien Kohle Kernkraft Öl und andere fossile Brennstoffe Quelle: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2012 Ohne eine grundsätzliche Änderung der Politik und der Gesetzeslage wird der CO 2 Ausstoß vermutlich durch ein moderates Wirtschaftswachstum, eine zunehmende Bedeutung von Erneuerbaren Energiequellen, und einer sich verlangsamenden Nachfrage nach Energie langsam zunehmen. Nachdem die CO2 Emissionen durch die Wirtschaftskrise in den letzten Jahren zunächst abgenommen haben, wird eine erneute Steigerung erwartet, bei der der Ausstoß den Wert von 2005 im Jahr 2027 wieder erreichen soll. Die Einführung von neuen Gesetzen und neue technologische Entwicklungen könnten diese Prognosen allerdings verändern und zu abweichenden Werten führen. Auf internationaler Ebene lässt sich festhalten, dass auf der UN Klimakonferenz in Durban im Dezember 2011 durchgesetzt wurde, dass bis 2015 ein Klimaschutzabkommen erarbeitet werden soll, welches auch für Nicht-Kyoto-Staaten wie die USA verbindlich sein soll.35 Daraus resultierend könnten sich sowohl die Energieproduktion und der Energieverbrauch als auch andere Bereiche der Energiepolitik langfristig ändern. Darüber hinaus plant die Environmental Protection Agency (EPA) schon seit längerem, den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 zu regulieren. Bislang stieß sie dabei jedoch auf erhebliche Widerstände, unter anderem weil dies zu einer Erhöhung der Strompreise führen würde, was in den USA wahlpolitisch kaum durchsetzbar ist. Allerdings ist zu bemerken, dass die Befürwortung einer „grüneren Lebensweise“ durch die US-Bevölkerung zunimmt. Dieses gesellschaftliche Umdenken könnte in den nächsten Jahren zu einem energieeffizienteren politischen Kurs führen. Diese Einstellung der US-Amerikaner wurde erst im Jahr 2011 durch die Bohrinselkatastrophe im Golf von Mexiko noch zusätzlich gestärkt. 3.1.3 Emissionen Das Thema Emissionen ist sowohl wissenschaftlich als auch politisch von großer Bedeutung. Generell zeigt sich fortlaufend eine stetig positive, d.h. eine rückläufige Entwicklung aller Schadstoffausstöße. 35 Die Kohlendioxid- (CO2), Schwefeldioxid- (SO2) sowie Stickstoffoxidemissionen (NOx), die von der US Energy Information Administration (EIA) seit 1989 geschätzt werden, verbuchten 2009 die größte Minderung, die je Vgl.: Süddeutsche.de - Meilenstein oder Mogelpackung?, 2011 17 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 gemessen wurde. Der gesamte CO2-Ausstoß sank um 8,6 %. Der zu diesem Zeitpunkt gemessene Wert der Kohlekraftwerke fiel um 11 % zum Vorjahr. Dies ist größtenteils der 10,3 %-igen Abnahme des Kohleverbrauchs zuzuschreiben, was wiederum an der Abnahme der auf Kohle basierenden Energieerzeugung liegt. Stickstoff- und Schwefeloxidausstöße von Elektrizitätswerken gingen 2009 um 28,1 %, bzw. 23,8 % zurück. Für die Kohlekraftwerke waren die Rückläufe sogar noch höher: der Stickstoffausstoß ging um bis zu 34 % zurück, Schwefeloxidemission um bis zu 24,7 %.36 Kohle erzeugt weitaus mehr Emissionen pro Kilowattstunde Strom als andere genutzte Treibstoffe. SO 2 und NOxEmissionen wurden zudem durch neu installierte Vorrichtungen zur Abgasemissionssteuerung reduziert. SO2-Emissionen fielen in 2009 im Vergleich zum Vorjahr z.B. von 7.830.000 Tonnen auf 5.970.000 Tonnen. Dies ist der größte Rückgang im Jahresvergleich seit 1989 (bzw. dem Datenauswertungsbeginn der EIA). Landesweit ist die Zahl der Generatoren mit SO2-Regelungssystemen von 327, wie noch 2008, 2009 auf 384 gestiegen, was wiederum zur Senkung der Schwefeldioxidemissionen führte. Zudem zeigen die Daten für das Jahr 2009 auch eine signifikante Verringerung der Stickstoffoxid-Emissionen (NOx) zum Vorjahr. Diese sanken um 28,1 %, also von 3.330.000 auf 2.395.000 Tonnen – ein Rückgang, der damit auch einen Rekordwert seit EIA-Auswertungsbeginn darstellt. Seit 1998 wurden Schwefeldioxid-Emissionen um 55,7 % sowie Stickstoffoxid-Emissionen um 62,9 % stetig gesenkt, was zum großen Teil auf die Umsetzung des Clean Air Act Amendments von 1990 zurückzuführen ist. Die durch US-amerikanische Stromgeneratoren und kombinierte Heiz- und Energieanlagen verursachten Kohlenstoffdioxid-Emissionen konnten von 2008 bis 2009 um 8,6 % gesenkt werden. Dies entspricht einer Reduzierung von 2.484 Mio. Tonnen auf 2.270 Mio. Tonnen, und ist hauptsächlich durch den verminderten Kohleverbrauch zu erklären. Emissionen von Kohlekraftwerken sind typischerweise für 80 % der CO2-Emissionen des gesamten Energiesektors verantwortlich. Die geschätzten CO2-, SO2- und NOx-Emissionswerte wurden je nach Art und Quantität der in den Kraftwerken verbrauchten fossilen Brennstoffe bestimmt. Im Fall von SO2 und NOx spielten Boiler-Einstellungen sowie die Einrichtung bzw. der Mangel von Luftreinigungsanlagen eine große Rolle.37 36 37 Vgl.: U.S.. Energy Information Administration - Electric Power Annual, 2011 Vgl.: U.S.. Energy Information Administration - Electric Power Annual, 2011 18 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 3.2 Energieerzeugung und Verbrauch 3.2.1 Energieverbrauch Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Viertel des weltweiten Primärkonsums.38 Besonders durch den hohen Energieverbrauch gelten sie nach China als der größte CO 2 Emittent der Welt. Problematisch sind die relativ günstigen Energiepreise für fossile Brennstoffe, was es Erneuerbaren Energien erschwert, wettbewerbsfähig zu sein und sie zu großen Teilen weiterhin subventionsabhängig macht. Des Weiteren hindern die niedrigen Preise ein Umdenken hin zu mehr Umweltbewusstsein. Dies äußert sich in der häufigen Nutzung des Autos und in fehlender Isolierung der Häuser. Die USA geben jährlich über 500 Mrd. USD für Energie aus und die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr.39 Nordamerika ist mit knapp 25 Mio. km2 mehr als doppelt so groß wie der gesamte Kontinent Europas mit etwa 10 Mio. km².40 Jedoch ist Europa dagegen mit einer Gesamtpopulation von ca. 731 Mio. (Teile transkontinentaler Länder mitberücksichtigt) im Vergleich zu ganz Nordamerika mit ca. 530 Mio. führend. Nur nach der Länderpopulation gemessen liegen die Vereinigten Staaten wiederum mit mehr als 310 Mio. Einwohnern auf Platz 3 der Weltrangliste, Deutschland schafft es mit etwas über 82 Mio. Einwohnern immerhin auf Platz 15. Somit kommen die Deutschen auf knapp ein Viertel der Amerikaner.41 Die nachstehenden Tabellen der EIA zeigen die Erzeugungen (Tabelle 3) sowie Verbräuche (Tabelle 4) von Primärenergien der letzten Jahre im Vergleich zwischen Nordamerika und Europa bzw. den USA und Deutschland. Dabei ist gut zu erkennen, dass die amerikanische Primärenergie-Produktion bis auf einen kleinen Rückgang zwischen 2008 und 2009 stetig gestiegen ist. In Europa und Deutschland wiederum ist in den letzten Jahren eine beständige Reduzierung zu erkennen. Der Verbrauch blieb jedoch bisher relativ konstant. Wenn man nach den eben genannten Kriterien nun die beiden Tabellen betrachtet, so sind die proportionale Verteilung der Primärenergie-Produktion sowie vor allem auch der Primärenergie-Verbrauch auf der amerikanischen Seite enorm. Tabelle 3: Gesamte Primärenergieproduktion Tabelle: Gesamte Primärenergie-Produktion im Vergleich (in Billiarde (Brd.) Btu) 2005 2006 2007 2008 2009 Nordamerika 98,53 100,51 100,93 101,72 99,50 USA 69,61 70,96 71,59 73,42 72,65 Europa 48,64 47,36 46,36 46,51 44,65 Deutschland 5,24 5,25 5,17 4,99 4,71 Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Review, 2010 Vgl.: U.S. Department of Energy – Energy Sources, kein Datum 40 Vgl.: Lexolino – Europa, 2013 41 Vgl.: Central Intelligence Agency – Factbook Germany, 2013 38 39 19 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Alleine die USA produzierten z.B. 2009 über ein Drittel mehr Energie als im Vergleich dazu ganz Europa. In Hinsicht auf Deutschland lag das Verhältnis bei 15 Mal so viel US-Primärenergieerzeugung bei nur vier Mal so vielen Verbrauchern. Für ganz Nordamerika und Europa betrachtet lag diese sogar genau doppelt so hoch, bei immerhin noch knapp einem Drittel weniger Einwohner. Tabelle 4: Gesamter Primärenergieverbrauch Tabelle: Gesamter US-Primärenergie-Verbrauch (in Brd. Btu) 2005 2006 2007 2008 2009 Nordamerika 121,43 120,99 122,90 120,76 114,60 USA 100,45 99,79 101,53 99,40 94,55 Europa 85,84 86,44 85,84 85,74 81,06 Deutschland 14,40 14,66 14,19 14,36 13,46 Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010 Bei dem Verbrauch von Primärenergie verhält es sich ähnlich. Hier liegen die Quoten für den Vergleich GesamtNordamerika und Europa 2009 bei gut einem Drittel mehr Bedarf bei ca. einem Drittel weniger Verbraucher. Sehr auffällig ist der Kontrast zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten; hier teilt sich das Verhältnis folgendermaßen auf: die USA nutzen mit knapp 100 Brd. Btu 50 % mehr Energie pro Kopf als die Deutschen und beinahe drei Viertel der Primärenergie ganz Nordamerikas. Deutschland beansprucht mit gut 14 Brd. Btu im Vergleich dazu wiederum „nur“ ein Sechstel von Europas Primärenergie mit einem Gesamtwert von ca. 86 Brd. Btu für sich. Der Weltverbrauch liegt bei insgesamt 482,972 Brd. Btu.42 Im Jahre 2009 lag Nordamerika mit knapp 114,6 Brd. Btu nach Asien & Ozeanien auf dem 2. Platz, gefolgt von den Vereinigten Staaten mit mehr als 94,5 Brd. Btu Primärenergie-Verbrauch. Europa schließt sich mit ca. 81 Brd. Btu auf Platz 4 an. Deutschland rückt auf Platz 13 nach. Die folgenden zwei Abbildungen beziehen sich auf die Wärmeenergie und die dafür verwendeten Energieträger. Wie man Abbildung 6 entnehmen kann, macht Gas für beide Heizarten den größten Anteil aus. 42 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010 20 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 6: Private Wärmeenergie 2009 Quelle: U.S. Energy Information Administration – Residential Energy Consumption Survey Wie für den privaten Bereich zeigt auch Abbildung 7, dass für beide Heizarten im kommerziellen Bereich Gas den höchsten Anteil hat, gefolgt von Elektrizität und Öl, die aber nur etwas über 0,2 BTU ausmachen. Abbildung 7: Kommerzielle Wärmeenergie 2010 Quelle: : U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book 21 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Tabelle 5: Primärenergieaustausch nach Ursprung , 1949-2010 Tabelle: US-Netto-Import von Energie (in Brd. Btu) 1) 2006 2007 2008 2009 2010 Import 34,68 34,70 32,99 29,70 29,79 Export 4,87 5,48 7,06 6,97 8,17 Netto Import 29,81 29,22 25,93 22,74 21,62 1) vorläufige Angaben Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010 Dabei ist der Ursprung nach wie vor stark von Importen geprägt. Tabelle 4 zeigt den US-Netto-Import von Energie von 2005 bis 2009 auf. Der US-Stromverbrauch belief sich 2008 z.B. auf ca. 99,4 Brd. Btu und 2009 auf 94,5 Brd. Btu. Die Netto-Energieimporte lagen entsprechend bei 25,93 Brd. Btu, bzw. 22,74 Brd. Btu. Der US-amerikanische Energieverbrauch kann nur nicht aus eigenen Ressourcen gedeckt werden; der Rest muss importiert werden. Zu den wichtigsten Erdölimportländern gehören Kanada, Mexiko und Saudi-Arabien, wie sich ausfolgender Abbildung erkennen lässt. Abbildung 8: Top-10 US-Erdölimporte nach Land Quelle: U.S. Energy Information Administration – Today in Energy, 2011 Nach wie vor wird der Energieverbrauch hauptsächlich durch Erdöl, gefolgt von Erdgas und Kohle gedeckt (82 %), während Erneuerbare Energien nur 9 % des Verbrauchs decken (siehe folgende Abbildung 7). Innerhalb der Erneuerbaren 22 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Energien dominiert Wasserkraft mit 35 %, während Windenergie mit 13 % und Solarenergie mit 2 % noch eine untergeordnete Rolle spielen. 23 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 9: Energieverbrauch nach Energiequelle in den USA Solar Geothermie Abfall Wind Kernkraft Biotreib- Kohle stoff Erdgas Erneuerbare Energie Holz Öl Hydroelektrik Quelle: U.S. Energy Information Administration - Renewable Energy as Share of Total Primary Energy Consumption, 2011 3.2.2 Energiesektoren Die EIA veröffentlichte im Oktober 2011 die Annual Energy Review (AER). Die nachstehende Abbildung veranschaulicht die verschiedenen Energiequellen der USA und für welche Sektoren sie anteilig verwendet werden. Die unterschiedlichen Werte des Energieverbrauchs zu vorheriger Abbildung 9 resultieren daher, dass Abbildung 9 aktuellere Werte aus dem Jahr 2011 verwendet werden, während für den Primärenergiefluss nur Daten aus dem Jahr 2010 vorliegen. 24 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 10: US Primärenergiefluss nach Quelle und Sektor (Brd. Btu), 2010 Primärenergiekonsum Energieabgabe je Sektor Petroleum = Öl Natural Gas = Gas Coal = Kohle Renewable Energy = Erneuerbare Energien Nuclear Electric Power = Kernenergie Electric Retail Sales = Elektrizitätsverkäufe Electrical System Energy Losses = systembedingte Elektrizitätsverluste Quelle: U.S. Energy Information Administration – Annual Energy Review, 2011 Transportration= Transport Industrial = Industrie Residential = Privat Commercial = kommerziell Abbildung 10 zeigt, dass die Energieaufteilung in den USA stark von fossilen Kraftstoffen dominiert wird, wovon Erdöl so gut wie den gesamten Transportsektor beliefert. Die Stromquellen für die Industrie sind größtenteils zwischen Petroleum und Erdgas aufgeteilt; ein Wandel im privaten Wohn- sowie gewerblichen Sektor hat über die letzten Jahrzehnte hinweg dazu geführt hat, dass ein Großteil der Energieerzeugung mittlerweile mit Hilfe von Erdgas erfolgt. 3.3 3.3.1 Strom: Verbrauch, Erzeugung und Kapazität Stromverbrauch Im November 2011 veröffentlichte die EIA ihren Bericht über die Umsätze, Erlöse und Durchschnittspreise von Elektrizität im vergangenen Jahr. Danach belief sich 2010 der Gesamtverbrauch von Elektrizität in den USA z.B. auf 3,754 Mrd. MWh, was eine 4,7 %-ige Zunahme im Vergleich zu 2009 darstellt. 25 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 11: Gesamtabsatz der US -Stromindustrie im Einzelhandel nach Staaten Tausend MwH Stromverkauf (in tausend MwH) Quelle: U.S. Energy Information Administration – Electric Power Annual 2009, 2011 Das vorangehende Schaubild (Abbildung 11) bietet eine Übersicht über den im Jahr 2009 insgesamt veräußerten Strom in Megawattstunden in den USA; jeweils zehn Staaten unterteilt in fünf Gruppen nach Höhe der Veräußerung. Dabei wird auf den ersten Blick deutlich, dass sich der Stromverbrauch neben den zwei stromintensiven Staaten Kalifornien (CA) und Texas (TX) besonders entlang der Ostküste ballt. Im Nordosten der USA sind die größeren Staaten in den höher angelegten Gruppen platziert. Dabei führen Virginia (VA), Pennsylvania (PA) und New York State (NY) mit dem höchsten Stromverbrauch zwischen 108.462 und 143.747 MWh das Feld an, gefolgt von New Jersey (NJ) mit 75.780 MWh. Maryland (MD) und Massachusetts (MA) liegen mit 62.589 MWh, bzw. 54.359 MWh im guten Mittelfeld. National können die Zugänge auf die sich erholende Wirtschaft nach der Wirtschaftskrise zurückgeführt werden. Im Jahresvergleich nahm der Stromabsatz von 2007 auf 2008 um 0,8 % ab und im Jahre 2009 sogar um 3,6 %. Somit gab es erstmals zwei Jahre in Folge einen Rückgang zu verbuchen. Die Gesamterlöse stiegen von 353,3 Mrd. USD in 2009 auf 368,9 Mrd. USD um 4,4 % im Jahr 2010 an. Tabelle 6: Gesamter Netto Stromverbrauch Tabelle: Gesamter Netto US-Stromverbrauch (in Mrd. Kilowattstunden) 2006 2007 2008 2009 2010 Nordamerika 4.544,73 4.667,37 4.658,69 4.433,37 k.A. USA 3.816,85 3.923,81 3.906,44 3.723,80 3.889,05 Europa 3.294,62 3.334,22 3.361,28 3.209,47 k.A. 547,42 547,31 544,47 509,50 k.A. Deutschland Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010 26 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Wie Tabelle 6 zeigt, gab es 2009 insgesamt einen 4,4 %-igen Rückgang des Stromverbrauchs in den USA. Dieser wurde durch allgemeine Senkungen von 1,1 %, 2,2 %, bzw. 9,1 % in den Wohn-, Gewerbe- und Industriesektoren herbeigeführt. Der ausschlaggebende Verlust im Industriesektor war das Ergebnis der wirtschaftlich schwachen Konjunktur. 2010 ist allerdings wieder ein Anstieg von 4,4 % zu erkennen. 2009 verbrauchten die USA alleine 3.723,803 Mio. MWh, Europa dagegen nur 3.209,467 Mio. MWh für über doppelt so viele Verbraucher. Die Erlöse im Wohnbereich stiegen um 6,2 % an: Von 157,0 Mrd. USD in 2009 auf 166,8 Mrd. USD im darauffolgenden Jahr 2010. Die Erlöse des Gewerbesektors wuchsen von 2009 auf 2010 um 2 % von 132,9 Mrd. USD auf 135,6 Mrd. USD. Einnahmen des Industriesektors nahmen auch im Verlauf dieser beiden Jahre um 5 % zu, d.h. von 62,5 Mrd. USD auf 65,8 Mrd. USD.43 Der amerikanische Elektrizitätsmarkt erholte sich 2010 von dem im 2009 stärksten Rückgang seit 60 Jahren (seitdem die EIA die Daten zur Stromerzeugung archiviert.). Die Nachfrage nach Elektrizität in den USA nahm in 2010 um 4,9 % wieder zu, was die 4,2 %-igen Zunahme des BIP widerspiegelt. 3.3.2 Stromerzeugung Der von der EIA am 5. November 2011 veröffentlichte Jahresbericht über den Stromverbrauch in den USA bietet eine gute Übersicht über das Stromverhalten der Amerikaner sowie die Entwicklungen auf dem US-Energiemarkt im Jahr 2010. Tabelle 7: Gesamte Netto Stromerzeugung Tabelle: Gesamte Netto US-Stromerzeugung (in Mrd. Kilowattstunden) 2006 2007 2008 2009 2010 Nordamerika 4.902,00 5.029,98 4.998,18 4.784,29 k.A. USA 4.064,70 4.156,75 4.119,39 3.950,32 4.120,03 Europa 3.538,89 3.581,41 3.610,12 3.444,38 k.A. 593,20 593,38 594,69 546,78 576,76 Deutschland Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, 2010 Wie Tabelle 7 zeigt nahm die Netto-Stromerzeugung 2010 um 4,3 % zu; im Vergleich dazu sank sie 2009 um 4,1 %. Wo es demnach 2009 insgesamt 3.950 Mrd. MWh waren, sind es 2010 schon 4.120 Mrd. MWh. Vor den Rückgängen 2008 und 2009 - der größte Einbruch seit 60 Jahren - gab es nur zwei weitere Fälle, in denen weniger Strom produziert wurde als im Vorjahr. Dies geschah zuvor nur während den Rezessionen 1982 und 2001. Zudem ist es auch das erste Mal im bisher gemessenen Zeitraum, dass zwei Rückgänge in Folge vorkommen. Außerdem hat sich die relative Verteilung der Energiequellen verlagert; Energiegewinnung durch Erdgas hat in den vergangenen Jahren das schnellste Wachstum erlebt. 43 Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Electric Sales, Revenue, and Average Price, 2011 27 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Wie die nachstehende Abbildung zeigt, machen Kohle, Erdgas und Kernkraft 2010 zusammen einen Anteil von 86 % der gesamten Netto-Stromerzeugung aus. Von 1997 bis 2010 betrugen sie zwischen 85 % und 90 %. Abbildung 12: US-Netto-Stromerzeugung 2010 (Billion = Milliarden) nach EIA Kohle Öl Gas Andere Gase Kernenergie Hydroelektrik andere erneuerbare Energien andere Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Annual, 2011 Die Produktion aus Erneuerbaren Energien, mit Ausnahme der Wasserkraft, erlebte 2010 nach dem stetigen Zuwachs in den letzten Jahren eine erneute Steigerung von weiteren 15,9 %. Davon war die Solarenergie mit 36 % die am schnellsten wachsende Komponente. 3.3.3 Stromkapazität Die Kapazität der Stromerzeugung im Sommer ist von 2009 auf 2010 um 1,4 % auf 1.039 GW angestiegen. 28 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 13: US-Netto-Stromkapazität im Sommer 2010 Gigawatt (GW) 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 39.2% 30.5% 9.7% 7.6% 5.6% 5.2% 2.3% 0.3% Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Annual, 2011 Wie die Grafik (Abbildung 13) zeigt, dominieren Erdgas (blau) und Kohle (rot) deutlich die Stromkapazität der USA. Der Anstieg des Kohlepreises sowie die Senkung der Erdgaspreise zusammen mit den Kapazitätsüberschüssen bei hocheffizienten Gas-Kombikraftwerken haben zu dem Rückgang in der Kohleverwendung sowie der gleichzeitigen Erhöhung der Erdgaskapazität geführt. Auch wenn bundesweit betrachtet die Nutzung von Kohlekraftwerken von 2009 auf 2010 um 5,2 % gestiegen ist, so verringerte sich der Anteil der Stromerzeugung durch Kohle auf 30,5 %, der niedrigste Stand seit 1978. Ähnlich ist die Generierung aus erdgasbetriebenen Anlagen 2010 um 7,2 % gestiegen, auch wenn die gesamte Stromerzeugung mit 0,1 % so gut wie konstant geblieben ist. Der Anteil von erdgasbedingter Stromerzeugung stieg auf das höchste Niveau seit 1970. Auch hat umgekehrt die Stromerzeugung als wichtiger Sektor des Erdgasverbrauchs einen starken Anstieg verzeichnen können; von 1996 bis 2010 ist dieser Teil von 17 % auf knapp 40 % gewachsen. Zum letzteren Zeitpunkt ist die Erdgaskapazität um 1,4 % gestiegen – eine Erhöhung angeführt durch Anlagen in Kalifornien, Florida und Texas. 3.3.4 Windkapazität Die bis dato installierte Windenergieleistung in den USA beträgt 60,007 MW (Stand 2012). Hiervon wurden im Jahr 2011 insgesamt 6,8 GW installiert.44 Es wird erwartet, dass die USA diese Zahl im Jahr 2012 übertreffen. Allein in Q1 2012 wurden bereits 1,7 GW angeschlossen. 8,9 GW befinden sich außerdem in Bau. Die Gesamtinvestitionen in die Windindustrie im Jahr 2012 werden auf 15,6 Mrd. USD geschätzt.45 Mit einem Leistungsvolumen von insgesamt 39,1 GW behauptet Windenergie nun einen Anteil von 3,8 % der gesamten Kapazität der USA, gestiegen von weniger als drei Zehntel Prozent wie noch vor zehn Jahren. Die folgenden vier Staaten ergeben zusammen einen 45 %-igen Anteil der allgemeinen US-Windkraftkapazität: Texas (10,6 GW), Iowa (4,4 GW), Kalifornien (4,3 GW) und Oregon (2,8 GW).46 Vgl.: American Wind Energy Association – Wind Energy Facts at a glance, 2013 Vgl.: Time Science & Space - Why 2012 Will Be a Bad Year for Renewable Energy, 2011 46 Vgl.: U.S. Department of Energy – Wind Powering America, 2012 44 45 29 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 3.3.5 Solarkapazität Solarenergie ist eine schnell wachsende und relativ neue Kapazitätsquelle, wenn auch auf einer vergleichsweise kleinen Basis. Solarenergieproduzenten erwirtschafteten 2010 eine Kapazität von 941 MW; dies entspricht einem Wachstum von 52 % im Vergleich zu 2009.47 In 2012 lag die Kapazität bereits bei 2.5 GW.48 Kalifornien machte in 2009 mit 475 MW bereits bestehender Solarkapazität insgesamt 50 % der Gesamtkapazität aus, gefolgt von Nevada mit einem Anteil von 14,6 % an der Gesamtleistung.49 Zwei große Anlagen gingen 2009 in Betrieb: Zum einen die Solarenergieanlage FPL 25 MW DeSoto in Florida, die zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme als größte photovoltaische Solaranlage der Welt galt50 und zum anderen die Anlage 21-MW der Firma NRG Energy in Blythe, Kalifornien, die in nur drei Monaten erbaut wurde. Die Größenordnung von 20 MW der kürzlich hinzugekommenen Solarenergieanlagen übersteigt bei weitem den durchschnittlichen Bestand an Solaranlagen, wird jedoch von der Anzahl an geplanten Anlagen in den Schatten gestellt. Zum Beispiel will die Firma BrightSource Energy bis 2013 alle drei Einheiten ihrer 390 MW Thermalenergieanlage in Ivanpah, Kalifornien in Betrieb nehmen.51 3.3.6 Biokapazität Der Bioenergiemarkt in den USA ist ein relativ junger Markt mit großem Entwicklungspotential. Insbesondere Bereiche wie Forschung und Entwicklung werden derzeit stärker fokussiert als die produzierende Industrie. Vor allem der Biokraftstoff steht weiterhin stark im Fokus der US-Politik. Im Zuge der Präsidentschaft Barack Obamas und seiner Zusage zur Förderung von Forschung und Entwicklung von alternativen Kraftstoffen sowie einem nachhaltigeren Transportsystem, das die Abhängigkeit von ausländisch zugeführtem Öl verringert und die USA zu einer saubereren Energiewirtschaft führt, kündigte der amerikanische Energieminister Steven Chu am 14. Dezember 2010 ein neues, bis zu 30 Mio. USD schweres Förderungsprogramm für Biokraftstoff an. Im Juli 2012 wurde das Projekt auf 41 Mio. USD und 13 Projekte ausgeweitet.52 3.3.7 Wasserkraftkapazität Bedingt durch unterschiedliche Niederschlagsmengen und Schneefall schwankt die Energiegewinnung durch Wasserkraft das ganze Jahr hindurch. Insgesamt gesehen fiel die Energiegewinnung durch herkömmliche Wasserkraftanlagen (ohne Pumpspeicherwerk) von 2009 bis 2010 um 4,9 %. 3.3.8 Kernkraftwerkskapazität Seit 1999 gibt es 104 betriebsfähige Anlagen in den USA.53 2010 stieg die Kernenergiekapazität auf 101.167 MW an, bedingt durch eine Kombination von technischen Änderungen bestehender Anlagen und anderen Netzkapazitätsanpassungen. Der Fokus liegt auf bestehende Anlagen und nicht so sehr auf dem Bau neuer Kraftwerke. 54 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2011 Vgl.: National Renewable Energy Laboratory – PV Overview, 2012 49 Vgl.: U.S. Energy Information Administration- State Renewable Electricity Profiles, 2012 50 Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Electric Power Annual, 2011 51 Vgl.: BrightSourceEnergy – Projects, kein Datum 52 Vgl.: U.S. Department of Energy - Agriculture and Energy Departments Announce New Investments to Drive Innovations in Biofuels and Biobased Products , 2012 53 Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Electric Power Annual, 2011 54 Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Today in Energy, 2011 47 48 30 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 3.3.9 Geplante Kapazitätsergänzungen nach Brennstofftyp Kapazitätspläne entwickeln und verändern sich ständig, während Energieversorger auf einem dynamischen und sich schnell verändernden Markt navigieren. Jedes Jahr verlangt die EIA von den Energieversorgern einen momentanen Überblick über die zukünftigen Pläne. Abbildung 14: EIA - Geplante Kapazitätsergänzungen, 2010-2014 in den Bereichen: Kohle, Erdgas, Wind, Andere Coal = Kohle Natural Gas = Erdgas Wind = Wind Other = Anderes Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Annual, 2011 Abbildung 14 stellt die Kapazitätspläne zum 31.12.2009 dar.55 Ende 2009 plant die Energieversorgungsunternehmen zwischen 2010 und 2014 72.157 MW an Kapazität zu ergänzen. Davon sollen 48,3 % aus der Verbrennung von Erdgas (34.828 MW) und 23,1 % von Kohle (16.685 MW) erzielt werden. Für den Zeitrahmen 2010-2014 kommen geplante Ergänzungen im Bereich Windenergie auf 11.560 MW, was 16 % der gesamten geplanten Ergänzungen ausmacht. Windkraftanlagen haben einen erheblich kürzeren Planungshorizont und werden schneller gebaut als Anlagen, die durch fossile Brennstoffe betrieben werden; nur 6,2 % aller gemeldeten neuen Windkapazitätsergänzungen sind für die Zeit nach 2012 geplant. Ergänzungen im Bereich Solarenergie sollen bis 2014 4.087 MW an Kapazität erreichen. Die geplante Fertigstellung der Anlage Watts Bar 2 in 2015 würde 1.122 MW an Atomenergiekapazität ergänzen. Im Hinblick auf steigende Kosten für kapitalintensive Projekte, Bedenken bzgl. möglicher CO2- und anderer Umweltverbote, und hinsichtlich der Aussicht, dass Preise für Erdgas langfristig niedrig bleiben werden, wurde vom Bau von neuen Kohlekraftwerken abgesehen. 56 3.4 Energiepreise Die Strompreise in den USA werden von zahlreichen Faktoren, die zu Preisunterschieden in den einzelnen Bundesstaaten führen, beeinflusst. In manchen Staaten gibt es Bestimmungen, die die Höhe des Strompreises festlegen, während in anderen Staaten die Preise nur teilweise reguliert werden. Des Weiteren spielen auch Faktoren wie der Preis von Energie- 55 56 Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Electricity Generating Capacity, 2011 Vgl.: U.S. Energy Information Administration – Annual Energy Outlook, 2012 31 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 trägern, die Kosten von Bau und Instandhaltung von Kraftwerken und Übertragungsnetzen, sowie Klimabedingungen in den verschiedenen Regionen eine entscheidende Rolle. 57 Zumeist beziehen die Verbraucher den Strom zu einer saisonalen Rate, die im Sommer in der Regel höher ist als im Winter. Diese Rate ergibt sich aus der variierenden Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit unterschiedlicher Erzeugungsquellen und Kraftwerke und schwankenden Rohstoffpreisen. Die unterschiedlichen Verbrauchersektoren beziehen ihren Strom zudem zu verschiedenen Preisen. Wie sich aus den folgenden Tabellen erkennen lässt, fallen die höchsten Kosten im privaten Sektor an. Das Transportwesen und der kommerzielle Bereich nehmen Plätze zwei und drei ein. Die Industrie zahlt deutlich niedrigere Preise, weil sie einen höheren Verbrauch aufweisen und höhere Spannungen abnehmen kann (siehe Tabelle 8).58 In 2010 stieg der durchschnittliche Endverbraucherpreis für alle Kundengruppen von 9,82 US-Cent im Vorjahr um nur 0,01 US-Cent auf 9,83 US-Cent/kWh. Über eine Dreijahresperiode hinweg gesehen, d.h. von 2007 bis 2010, stieg der Durchschnittsendpreis jedoch um insgesamt 7,7 %. In 2008 erhöhte er sich in Hinsicht auf das vergangene Jahr in 47 der 50 Staaten, wohingegen er zu 2009 in 17 von den 50 Staaten wiederum sank. Tabelle 8: Elektrizitätspreise der Haushalte - USA und Deutschland im Vergleich Elektrizitätspreise für Haushalte (USD pro Kilowattstunde) Land USA 2) Deutschland 1) 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 0,084 0,087 0,090 0,095 0,104 0,106 0,113 0,115 0,115 0,136 0,176 0,198 0,212 0,222 0,263 k.A. k.A. k.A. 1) Endverbraucherpreise von Energie, inkl. Steuern. Wechselkurs des Veröffentlichungsdatums berücksichtigt. 2) Die US-Preise beinhalten bundesstaatliche und lokale Steuern, Energie- oder Nachfragegebühren, Kundenbetreuungsgebühren, Konzessionsabgaben, Kraftstoffpreisanpassungen sowie sonstige Gebühren, die dem Endverbrauchern während des gängigen Rechnungsverfahrens aufgelegt werden. Preise beinhalten keine Rechnungsabgrenzungsposten, Kredite oder andere Anpassungen, wie z.B. Erlöse aus vorherigen Perioden. Quelle: U.S. Energy Information Administration - Electricity Prices for Households for Selected Countries, 2010 Tabelle 8 zeigt, dass sich die Elektrizitätspreise im privaten Wohnsektor von 11,51 US-Cent noch in 2009 gemessen, in 2010 auf 11,54 pro US-Cent/kWh erhöhten. Tabelle 9: Elektrizitätspreise der Industrie - USA und Deutschland im Vergleich Elektrizitätspreise für die Industrie (USD pro Kilowattstunde) Land USA 1) Deutschland 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 0,049 0,051 0,053 0,057 0,062 0,064 0,070 0,068 0,068 0,049 0,065 0,077 0,084 0,094 0,109 k.A. k.A. k.A. 1) Die US-Preise beinhalten bundesstaatliche und lokale Steuern, Energie- oder Nachfragegebühren, Kundenbetreuungsgebühren, Konzessionsabgaben, Kraftstoffpreisanpassungen sowie sonstige Gebühren, die dem Endverbrauchern während des gängigen Rechnungsverfahrens aufgelegt werden. Preise beinhalten keine Rechnungsabgrenzungsposten, Kredite oder andere Anpassungen, wie z.B. Erlöse aus vorherigen Perioden. Quelle: U.S. Energy Information Administration - Electric Sales, Revenue, and Average Price, 2011 57 58 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Electricity Explained, 2011 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Electricity Explained, 2011 32 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Der durchschnittliche gewerbliche Strompreis nahmen im Vergleich zu 2010 wiederum um 0,02 US-Cent von 10,17 USCent auf 10,19 US-Cent/kWh zu. Im Gegensatz dazu haben die Durchschnittspreise der Industrie, wie in Tabelle 9 beschrieben, einen Nachlass von 0,06 % von 6,81 US-Cent auf 6,77 US-Cent/kWh verzeichnet. Tabelle 10: Durchschnittliche Energiepreise, US-Städte und Nordost-Region Nordost-Region 1) Durchschnittswert US-Städte Veränderung Preise (in USD) Veränderung seit Preise (in USD) seit (%) (%) Einheiten Jul Jun Jul Jul Jun Jul Jun Jul Jul Jun 2011 2012 2012 2011 2012 2011 2012 2012 2011 2012 3.689 3.513 3.492 -5.3 -0.6 3.662 3.473 3.453 -5.7 -0.6 1.078 0.927 0.943 -12.5 1.7 1.177 1.052 1.047 -11.0 -0.5 0.135 0.135 0.133 -1.5 -1.5 0.168 0.162 0.160 -4.8 -1.2 3.703 3.602 3.502 -5.4 -2.8 3.804 3.635 3.602 -5.3 -0.9 3.654 3.552 3.451 -5.6 -2.8 3.749 3.579 3.544 -5.5 -1.0 3.780 3.677 3.583 -5.2 -2.6 3.902 3.745 3.712 -4.9 -0.9 3.915 3.825 3.726 -4.8 -2.6 4.044 3.887 3.862 -4.5 -0.6 3.953 3.808 3.748 -5.2 -1.6 4.081 3.988 3.910 -4.2 -2.0 Energie Privatverbrauch Heizöl pro Gallone von Energieversorger geliefertes Gas pro Wärmeeinheit Strom pro kWh Benzin, alle Sorten, pro Gallone Benzin bleifrei normal pro Gallone Benzin Super pro Gallone Benzin Super Plus pro Gallone Diesel pro Gallone Zuletzt am 1.August 2012 erneuert (1 Gallone = ca. 3.79 Liter) 1) Nordost Region: Connecticut, Maine, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont Quelle: U.S. Energy Information Administration - Electric Sales, Revenue, and Average Price, 2011 In den nächsten Jahren geht die EIA davon aus, dass der Strompreis aufgrund von sehr niedrigen Erdgaspreisen – Strompreise haben die Tendenz, der Entwicklung von Brennstoffen, insbesondere von Erdgas, zu folgen – von 9,8 USCent/kWh in 2010 auf 9,2 US-Cent/kWh in 2019 fallen und bis 2035 auf 9,5 US-Cent/kWh steigen wird (inflationsbereinigt).59 Viele Experten gehen hingegen von einem weiter steigenden Strompreis aus, der dem Trend der vergangenen Jahre folgt (siehe folgende Abbildung). 59 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2012 33 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 15: Strompreisentwicklung nach Sektor in den USA Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Monthly, 2011 34 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 4. Energieeffizienz USA 4.1 Bausektor Der Bausektor macht 13,4 % des gesamten US-Bruttoinlandproduktes aus. Darin sind sowohl der Bau von Gebäuden als auch Bauvorhaben im Infrastrukturbereich enthalten. Laut der Umfrage des US Census Bureau, American Housing Survey for the United States 2009, beträgt die Zahl der US-Wohneinheiten im Jahr 2009 insgesamt 130.112.000. Die meisten dieser Gebäude wurden zwischen 1940 und 1986 erbaut. Bei drei von vier Objekten handelt es sich um Einfamilienhäuser. Die Mehrheit der in diesem Bericht untersuchten Gebäude ist zweistöckig, gefolgt von ein- und dreistöckigen Häusern. Die Durchschnittsgröße der Einfamilienhäuser betrug in 2009 158 m². 28,2 % der Objekte wurden auf einen Wert von 200.000 USD oder mehr geschätzt; demnach bewohnt die Mehrheit der Amerikaner dem niedrigen Preisniveau zuzurechnende Häuser. Lediglich 19,2 % der Wohnobjekte wurden noch vor 1920 gebaut und 5,5 % der in dem Bericht untersuchten Wohnobjekte wurden in den letzten vier Jahren errichtet. Darüber hinaus betragen die durchschnittlichen, monatlichen Stromkosten in den USA ca. 107 USD für jede Wohneinheit. Hinzu kommen im Durchschnitt 133 USD für Heizöl, sowie 73 USD für Gas pro Monat/Wohneinheit.60 Dank des American Recovery and Reinvestment Act (ARRA) 2009/2010 konnte ein tiefgreifender Rückgang der Wirtschaftsleistung im Bauwirtschaftssektor vermieden werden.61 Insgesamt stagnierte der Bausektor im Jahr 2010, was insbesondere an dem weitgehend ausgebliebenen Bau von Wohnhäusern lag. Im Jahr 2012 sind die Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um 10,1 % auf insgesamt 582,1 Mrd. USD gestiegen.62 Laut GTAI sind ungefähr 100 ausländische Baukonzerne in den USA vertreten.63 4.2 Gebäudesektor Die Genehmigungen für den Bau von privaten Wohneinheiten und Einfamilienhäusern sind im Vergleich zum Vormonat und dem Vorjahr konstant angestiegen. 54 % der Einfamilienhäuser verfügten über zwei oder mehr Stockwerke mit einem durchschnittlichen Preis von 267.900 USD in 2010. 64 Im Juni 2013 wurden US-weit (laut dem statistischen Bundesamt) 497.000 Privathäuser verkauft. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von 38.1 %.65 In den USA wurden in 2010 41 % der Primärenergie vom Gebäudesektor verbraucht. Das sind 44 % mehr als der Transport- und 36 % mehr als der Industriesektor. Die verwendete Primärenergie stammte dabei zu 75 % aus fossilen Brennstoffen, zu 16 % aus Kernkraftwerken und zu 9% aus erneuerbaren Energiequellen. Die Bauwirtschaft ist somit einer der schwerwiegendsten Emittenten von Kohlenstoffdioxid und hielt in 2009 einen Gesamtanteil von 40 %. Im Vergleich zum weltweiten Anstieg ist der prozentuale Anteil der Gebäudeindustrie in den USA mit 7,1 % in 2009 leicht rückläufig.66 Laut einer im März 2012 veröffentlichten Statistik fiel der durchschnittliche Energiepreis bei Gebäuden in 2012 auf 21,33 USD (pro Mio. Btu) und soll auch mittelfristig weiter fallen.67 Vgl.: U.S. Census Bureau – American Housing Survey (AHS), 2011 Vgl.: U.S. Census Bureau - Construction Spending, 2013 62 Vgl.: Germany Trade & Invest - Wirtschaftsdaten kompakt: USA, 2013 63 Vgl.: Germany Trade & Invest - Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2013 USA, 2013 64 Vgl.: U.S. Census Bureau - NEW RESIDENTIAL CONSTRUCTION IN JUNE 2013, 2013 65 Vgl.: U.S. Census Bureau - NEW RESIDENTIAL CONSTRUCTION IN JUNE 2013, 2013 66 Vgl.: U.S. Department of Energy – Buildings Energy Data Book, 2012 67 Vgl.: U.S. Department of Energy – Building Sector Expenditures, 2012 60 61 35 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 4.3 Gebäudetechnik USA 4.3.1 Gebäudematerial und Isolation Tabelle 11: US-Isolationen, nach Typus (Mio. Pfund) Isolationen 1992 2001 2006 1) Glasfaser 2.938 55 % 3.760 54 % 4.085 53 % Schaumstoff 1.223 23 % 1.775 25 % 1.955 26 % Zellulose 485 9% 665 9% 730 10 % Glaswolle 402 8% 445 6% 480 6% Sonstiges 309 6% 370 5% 395 5% 5.357 100 % 7.015 100 % 7.645 100 % Gesamt 1) Geschätzter Wert Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Building Materials/Insulation, 2012 Es wird ersichtlich, dass Glasfaser und Schaumstoff den US-amerikanischen Markt in Bezug auf Isolation dominieren. Zur Isolation gehören Gebäudeisolation sowie industrielle Isolation und Einrichtungs- und Ausstattungsdämmung. Das Material mit dem energieeffizientesten Resultat ist der oftmals in den USA genutzte formbare Kunststoff. Dieser hat einen Wärmedurchgangskoeffizienten (r-value) von 3,9 bis 8,2; je nachdem, welche Kunststoffmischung gebraucht wurde und welche Art der Installation angewendet wurde. Die Zahl der Anwendung von Zellulose-basierten Isolationsstoffen hat in den letzten 20 Jahren stetig zugenommen, während die Anwendungen von Glasfaser langsam zurückgegangen sind. Die Nutzung der in Tabelle 11 erwähnten Materialien hat sich in den vergangenen Jahren nur geringfügig geändert. 36 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 4.3.2 Dachbegrünung Tabelle 12: Anzahl von "Green Roofs" fertig gestellt im Jahr (Tausend SF), März 2012 Nordamerika Jahr Extensiv Intensiv Gemischt Gesamt 2004 917 406 4.9 1.327 2005 1.785 488 198.7 2.472 2006 1.957 1.033 73.8 3.064 2007 k.A. k.A. k.A. 2.408 2008 k.A. k.A. k.A. 3.182 2009 k.A. k.A. k.A. - 2010 3.109 172 312 4.341 USA Jahr Extensiv Intensiv Gemischt Total 2004 777 406 3.92 1.187 2005 1.570 476 103 2.150 2006 k.A. k.A. k.A. - 2007 k.A. k.A. k.A. 1.953 2008 k.A. k.A. k.A. 2.647 Notiz: Die vorliegenden Daten stellen eine Marktbeurteilung dar, da nicht alle Dachbegrünungen registriert werden können. Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Building Materials/Insulation, 2012 In Tabelle 12 wird unterschieden in extensive und intensive Dachbepflanzung. Die extensive Dachbegrünung umfasst den ökologischen Schutzbelag; die intensive Dachbegrünung den gestalterischen Aspekt. Eine detaillierte Erklärung ist aus dem entsprechenden Link in der Quelle zu entnehmen. Die Zahl der extensiven Dachbegrünung sowohl in Nordamerika als auch in den USA wächst seit 2004 beständig. Nach einem Anstieg der intensiven Dachbegrünung in Nordamerika im Jahr 2006, war sie in 2010 wieder rückläufig. Aktuellere Zahlen für die USA liegen noch nicht vor. 37 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 4.3.3 Fenster Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklungen der verschiedenen Fenstermaterialien bei Neubauten, Sanierungen und den Gesamtkonstruktionen. Tabelle 13: Fensterabsatz im Wohnbereich nach Rahmentypen (Mio. Stück) Aluminium Holz Vinyl Sonstiges Gesamt 1990 5,9 9,4 1,2 0,1 16,6 1995 4,7 11,6 4,8 0,3 21,4 2000 3,7 12,8 9,0 0,4 25,8 2005 6,5 9,2 17,4 1,0 34,1 2007 4,4 6,2 13,2 1,0 24,8 2009 1,9 2,5 6,3 0,7 11,4 1990 3,6 7,6 7,1 0,1 18,4 1995 3,9 9,4 9,6 0,2 23,1 2000 4,0 10,2 1,8 0,2 29,2 2005 2,4 10,0 23,2 0,9 36,4 2007 1,9 8,9 22,5 1,0 34,3 2009 1,0 6,1 19,1 1,3 27,5 1990 9,5 17,0 8,3 0,2 35,0 1995 8,6 21,0 14,4 0,5 44,5 2000 7,7 23,0 23,8 0,6 55,0 2005 8,9 19,2 40,6 1,9 70,5 2007 6,3 15,1 35,7 2,0 59,1 2009 2,9 8,6 25,5 1,9 38,9 Neubauten Sanierungen Gesamtkonstruktionen Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Windows, 2012 Aluminium und Holz sind als Material dabei sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen und Gesamtkonstruktionen rückläufig. Vinyl wird bevorzugt eingesetzt. 38 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Tabelle 14: Fensterabsatz im Wohnbereich nach Glastypen (Mio. Stück) Angaben in Mio. bzw. Steigerung zum Vorjahr in % Jahr Doppelverglaste Fenster Einfachglasfenster Versiegelte IG 1) Andere Gesamt 1980 8,6 34 % 0,0 0% 16,6 66 % 25,2 100 % 1990 4,9 14 % 12,0 34% 18,7 53 % 35,6 100 % 1993 2,8 14 % 17,2 84% 0,4 2% 20,4 100 % 1995 5,5 12 % 37,8 85 % 1,3 3% 44,5 100 % 1999 4,8 8% 55,2 89 % 2,0 3% 62,0 100 % 2001 3,9 7% 50,9 90 % 1,5 3% 56,3 100 % 2003 4,7 7% 55,9 89 % 2,2 4% 62,8 100 % 2005 4,2 6% 63,8 91% 2,5 3% 70,5 100 % 2007 2,7 5% 55,0 93 % 1,4 2% 59,1 100 % 2009 1,6 4% 36,2 93 % 1,2 3% 38,9 100 % 1) IG = insulated glazing = isolierte Verglasung Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Windows, 2012 Fenster, die in den USA installiert werden, müssen kein Isolationsglas nutzen. Jedoch ist in den letzten 25 Jahren der Anteil der nicht-isolierten Einfachglasfenster stark gesunken. Tabelle 14 zeigt auf, dass im Jahr 2009 96 % aller Wohngebäude doppel- bzw. dreifachverglaste Fenster installiert hatten. Detaillierte Informationen zum Fenster- und Türenmarkt sowie Hinweise zu Zertifizierungen und Standards können bei der Window and Door Manufacturers Association unter www.wdma.com abgerufen werden. Window and Door Manufacturers Association Stephen Kendrick Communications & Operations Associate [email protected] 39 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 4.3.4 Heizung, Kühlung, und Lüftungsausstattung Tabelle 15: US Absatz von Heizungs-. Lüftungs- und Klimasysteme nach Typ (Inklusive Exporte) 2000 2005 2007 2009 2010 Umsatz 2005 Equipment Typ (1.000s) (1.000s) (1.000s) (1.000s) (1.000s) (Mio. USD) Klimaanlagen 5.346 6.472 4.508 3.516 3419 5.837 Wärmepumpen 1.539 2.336 1.899 1.642 1.748 2.226 Luft-Luft Wärmepumpen 1.339 2.114 1.899 1.642 1748 1.869 Sole-Wasser Wärmepumpen 200 222 k.A. k.A. k.A. 357 Kühler 38 37 37 25 29 1.093 Kolbenmotor 25 24 30 20 24 462 Zentrifuge/Schraube 8 6 7 5 5 566 Absorption 5 7 k.A. k.A. k.A. 64 Heizöfen 3.681 3.624 2.866 2.231 2.509 2.144 gasgefeuert 3.104 3.512 2.782 2.175 2453 2.081 elektronisch 455 N.A. N.A. N.A. N.A. N.A. ölgefeuert 121 111 84 56 56 63 Boiler 368 370 k.A. k.A. k.A. k.A. Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Heating, Cooling, and Ventilation Equipment, 2012 Während die Anzahl der Klimaanlagen seit 2005 konstant rückläufig sind, konnte ein Anstieg bei den Wärmepumpen verzeichnet werden. Auch die Anzahl an Kühlern ist in 2010 wieder angestiegen. Grundsätzlich sind Klimaanlagen und Heizöfen die meist genutzten Anlagen. Die meisten Heizöfen in den USA werden mit Gas betrieben. Bis in die 60er Jahre wurde Heizöl in über 10 % der Fälle als Heizkraftstoff genutzt. Jedoch wird vermutet, dass diese Zahl aufgrund der vermehrten Nutzung von elektrischen Heizungen mittel- und langfristig sinken wird. Auch Erdgas wurde im Laufe der 80er Jahre, als elektrische Heizungen bereits 50 % des Marktes einnehmen konnten, weitaus weniger genutzt.68 Die Entwicklungen im US-Markt signalisieren derzeit einen verstärkten Trend hin zu Heizpumpen und weg von den herkömmlichen und vielgenutzten Heizöfen. Während Hersteller in 1990 im Vergleich zu Heizöfen lediglich 1/3 an Heizpumpen verkauft hatten, ist es in 2010 auf 3/4 angestiegen. Der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt (HVAC market) wird von sieben Firmen US-weit dominiert. Die Firma UTC/Carrier hält mit 32 % der Gasöfen und 27 % der Heizpumpen und Klimaanlagen den größten Marktanteil. Zwar werden die Geräte durch technologische Weiterentwick- 68 Vgl.: U.S. Department of Energy – Buildings Energy Data Book – Building Envelope & Equipment, 2012 40 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 lungen stets effizienter, doch wird aufgrund der langen Lebensdauer der alten Anlagen (zwischen 11 und 20 Jahren) der Wandel zu effizienteren Technologielösungen nur schrittweise voranschreiten. 69 4.3.5 Beleuchtung Dank des Energy Independence and Security Act von 2007 ist ein Wandel im US-Beleuchtungsmarkt zu verzeichnen. Das Gesetz sieht vor, dass zwischen 2012-2014 alle Glühbirnen mit einer Lichtkapazität von 360 bis 2600 Lumen (Lichtstromeinheit) um 30 % effizienter sein müssen. Seit Januar 2012 ist das Gesetz für 100-Watt Glühbirnen in Kraft, und 2014 für alle Glühbirnen ab 40-Watt.70 Tabelle 16: 2010 Watt der Lampen, Lampenanzahl pro Gebäude und Std. pro Tag Watt der Lampe Lampen pro Gebäude Std./pro Tag Res 1) Kom 2) Ind 3) Res 1) Kom 2) Ind 3) Res 1) Kom 2) Ind 3) Glühend 56 53 46 32 14 1 2 10 13 Halogen 65 68 68 2 9 0 2 12 12 Kompaktleuchtstoff 16 19 31 12 39 1 2 10 13 Linear fluoreszierend 24 37 39 5 301 283 2 11 13 Hochdruck Gasentladung 126 350 403 0 6 31 2 11 17 Andere 47 12 11 0 7 1 2 21 22 LED 11 12 11 0 7 1 2 21 22 Sonstige 54 11 0 0 0 N/A 1 15 0 Total 46 42 75 51 376 317 2 11 13 Notiz: Ein Wert von Null bedeutet weniger als 0,5. 1) Res=Residential (in Wohngebäuden) 2) Kom=Commercial (handelsgewerblich) 3) Ind=Industrial (Industriell) Quelle: U.S. Department of Energy – Buildings Energy Data Book: Lighting, 2012 Die EIA geht davon aus, dass in 2010 etwa 499 Mrd. kWh an Elektrizität für private und kommerzielle Beleuchtung verbraucht wurden. Dies entspricht etwa 18 % des gesamten Elektrizitätsverbrauchs beider Sektoren und 13 % des gesamten US-Verbrauchs. Der Verbrauch der Wohnhäuser lag dabei bei 202 Mrd. kWh, was etwa 14 % des Gesamtverbrauchs entspricht. Die restlichen 297 Mrd. kWh wurden vom kommerziellen Sektor verbraucht; darunter fallen handelsgewerbliche 69 70 Vgl.: U.S. Department of Energy – Buildings Energy Data Book – Building Envelope & Equipment, 2012 Vgl.: U.S. Department of Energy – New Lightning Standards Begin, 2012 41 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 und Verwaltungsgebäude sowie die Beleuchtung von öffentlichen Straßen und Autobahnen. Der Elektrizitätsverbrauch bei der Beleuchtung entspricht hier etwa 22 % des Gesamtverbrauchs in 2010.71 Tabelle 17: 2010 Gesamter Elektrizitätsverbrauch von Lichttechnologien nach Sektoren (TW Std. pro Jahr) Wohnbau Gewerbebau Industriebau Andere Gesamt Glühend 136 78 % 15 4% 0 0% 4 4% 156 22 % Halogen 12 7% 15 4% 0 0% 1 1% 28 4% Kompaktleuchtstoff 15 9% 16 5% 0 0% 1 1% 32 5% Linear fluoreszierend 10 6% 250 72 % 23 40 % 10 9% 294 42 % Hochdruck Gasentladung 0 0% 49 14 % 35 60 % 98 83 % 183 26 % Andere 1 1% 3 1% 0 0% 3 3% 8 1% LED 0 0% 3 1% 0 0% 2 1% 5 1% Sonstige 1 1% 0 0% k.A. k.A. 1 1% 3 0% Gesamt 175 100 % 349 100 % 58 100 % 118 100 % 700 100 % Quelle: U.S. Department of Energy – Buildings Energy Data Book: Lighting, 2012 71 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - How much electricity is used for lighting in the United States?, 2013 42 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Tabelle 18: Hauptgeräteeigentum (Mio. von Haushalten und % der US Haushalte) Geräteart 1996 2001 2005 2008 Haushalt Haushalt Haushalt Haushalt Raum Klimaanlagen 30,4 31 % 26,9 26 % 27,4 25 % 32,7 29 % Kühlschränke 96,8 98 % 100,0 96 % 104,7 96 % 111,6 99 % Tiefkühltruhen 41,9 42 % 42,8 41 % 36,1 33 % 48,5 43 % Induktionsherdplatte 65,3 66 % 69,2 66 % 71,0 65 % 68,8 61 % Gasherdplatten 38,3 39 % 39,4 38 % 42,2 39 % 45,1 40 % Mikrowellen 89,5 91 % 94,6 91 % 97,2 89 % 102,6 91 % Waschmaschinen 94,3 95 % 96,9 93 % 90,1 83 % 107,1 95 % Elektrische Trockner 60,4 61 % 61,8 59 % 67,6 62 % 69,9 62 % Gas Trockner 21,1 21 % 19,8 19 % 20,7 19 % 22,6 20 % Computer 43,5 44 % k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. Anzahl von US Haushalten 98,9 107,0 108,8 112,8 Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Appliances, 2012 Wie in der obenstehenden Tabelle 18 ersichtlich wird, hat so gut wie jeder US-Haushalt einen Kühlschrank und eine Mikrowelle. Seit dem Jahr 1990 haben über 90 % der US-Haushalte eine eigene Waschmaschine und knapp 1/3 der Bevölkerung eine eigene Klimaanlage. Computer und Laptops sind relativ neue Geräte, die mehr und mehr zur typischen ElektroAusstattung gehören. 43 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 4.3.6 Aktive Solarsysteme Aktive Solarsysteminstallationen in Gebäuden sind in den letzten zwei Jahrzehnten immer häufiger zu verzeichnen. Tabelle 19: Solaranlagenabsatz nach Typ und Markt (Tausend SF) Typ 1980 Thermischer Sonnenkollektor 1990 2000 2009 11.409 8.354 13.798 Wohnbau k.A. 5.851 7.473 10.239 Gewerbebau k.A. 295 810 974 Industriebau k.A. - 57 634 Nutzen k.A. 5.236 5 374 Andere k.A. 26 10 1.577 6.897 13.837 88.221 1.282.560 Photovoltaik (kW) Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Active Solar Systems, 2012 Es gibt einen konstanten Anstieg von Solarwärmesystemen in Wohngebäuden. Zwischen den Jahren 1990 und 2009 hat sich die Zahl der Liefereinheiten verdreifacht. Die meisten dieser Installationen wurden zur Swimmingpool-Beheizung genutzt; jedoch wurden einige auch zur Wasser- oder Wohnraumbeheizung gebraucht. Insbesondere der Markt für Gebäude-Photovoltaik-Systemen ist in den Jahren 1982-2009 gewachsen. Im dritten Quartal 2011 sind die PVInstallationen erneut auf nun über 1 GW gestiegen. Es wurden in diesem Zeitraum 449.2 MW neu installiert, was einem Anstieg von 140 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Nachdem das Wachstum im Wohnsektor in den ersten beiden Quartalen stagnierte, stieg auch dieser Bereich im dritten Quartal um 21 %.72 72 Vgl.: Germany Trade & Invest - Solarenergie in den USA mit Licht und Schatten, 2012 44 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 4.3.7 Geothermal Der Geothermie Sektor ist von 2000-2006 US-weit stabil geblieben. In den Jahren 2007-2008 konnte ein Wachstum von 3 % gemessen werden. Die letzten Zahlen stammen aus 2008. Hier betrug die aus Geothermie gewonnene Elektrizität 14,859 GWh.73 Die USA sind mit 3.187 MW Weltrangführer in Bezug auf installierte Geothermalkapazität. In 2010 stammten rund 3 % des erneuerbaren Stromverbrauchs der USA aus Geothermie. Der Großteil der installierten Kapazität befindet sich dabei im Westen der USA; Staaten wie beispielsweise Kalifornien, Nevada, Alaska, Hawaii, Idaho, Oregon, Utah und Wyoming gehören landesweit zu den Vorreitern.74 4.3.8 Windenergie vor Ort Tabelle 20: US Kleinwindeinheiten und Kapazität, März 2012 Einheiten Kapazität in kW Umsatz (Mio. USD) 2001 1) 2.100 2.100 - 2002 1) 3.100 3.100 - 2003 1) 3.200 3.200 - 2004 4.671 4.878 17.2 2005 4.324 3.285 11.1 2006 8.330 8.565 35.8 2007 9.102 9.748 43.1 2008 10.386 17.374 73.5 2009 9.820 20.375 91.0 2010 7.811 25.618 139.2 1) Geschätzter Wert Quelle: U.S. Department of Energy - Buildings Energy Data Book: Lighting, 2012 Die Anzahl der in den USA installierten Kleinwindenergieanlagen ist bis 2008 stetig gewachsen. Seitdem ist zwar ein Rückgang der Einheiten zu verzeichnen, doch stieg die Gesamtkapazität ebenso wie die Verkaufszahlen konstant. Über 80 % der Kleinwindanlagen sind 1-100 kW Turbinen. Dabei steigt die Anzahl der netzgekoppelten Kleinwindsysteme konstant. 4.4 Standards, Normen & Zertifizierung 4.4.1 Energy Efficiency Resources Standards (EERS) Die EERS sind ein Regelwerk, welches sowohl auf bundesstaatlicher Ebene als auch für die gesamten USA langfristige Energieeffizienzziele setzt. EERS bestimmen, dass jährlich Energieeffizienzmaßnahmen durchgeführt werden, die zu einer festgelegten prozentualen Reduzierung des Energieverbrauchs führt. Diese Einsparungen werden in der Regel 73 74 Vgl.: U.S. Department of Energy - 2009 Renewable Energy Data Book, 2010 Vgl.: Geothermal Energy Association - Annual US Geothermal Power Production and Development Report, 2012 45 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 durch die Nutzung der Verbraucher von Förder- und Rabattprogrammen realisiert. Im Oktober 2011 hatten 24 Staaten der USA einen EERS erlassen und fordern jährlich erkennbare Stromeinsparungen bei den Energieversorgern ein. Dabei stehen die Verringerung des Energiebedarfs (in MWh) und der Nachfrage (in MW) als auch des Gesamtenergieverbrauch und des Verbrauchs zu Spitzenlastzeiten im Vordergrund der Standards. Drei Staaten haben freiwillige Ziele. Die stärksten EERS Anforderungen bestehen in Vermont und Massachusetts, die jeweils rund 2,5 % an jährlichen Einsparungen vorschreiben.75 4.4.2 Buildings Technology Program (BTP) Energieeffizienzstandards auf bundesstaatlicher Ebene sind in den USA Teil des BTP des US Department of Energy (DOE- US-Energiebehörde). Das DOE ist seit dem 1978 festgelegten National Energy Conservation and Policy Act (NECPA) für das Festlegen von Energieeffizienz-Standards bei Geräten und Gebäuden verantwortlich.76 Appliance Efficiency Standards beziehen sich auf Geräte in Wohngebäuden, gewerblichen Gebäuden sowie in Industrieanlagen. Die folgenden vier Bereiche werden dabei abgedeckt: rechtliche Normen für Energieeinsparung, Prüfverfahren, Zertifizierung und Durchsetzung sowie Etikettierung. Dazu gehören mehr als 50 verschiedene Arten an Geräten und Ausrüstungen, die schätzungsweise 82 % des heimischen Energie-, 67 % des kommerziellen Energie-, und etwa 50 % des industriellen Energieverbrauchs in Gebäuden ausmachen. In 2010 konnten Verbraucher und Unternehmen insgesamt 15 Mrd. USD pro Jahr einsparen und der Betrag wird sich voraussichtlich bis zum Jahr 2025 verdoppeln. 77 Neben der Entwicklung von Testverfahren und der Implementierung von Standards zur Energieeinsparung, teilen sich die DOE und die Federal Trade Commission (FTC) die Verantwortung für die Beschriftung dieser Geräte. Die FTCEtikettierungsregel legt fest, dass Gerätehersteller die jeweiligen Energieverbrauchsdaten an jedem Gerät im Verkauf durch eine gelbe Etikettierung, einem sogenannten Energy Guide, kenntlich machen müssen. Diese Informationen müssen bei allen Bezugsquellen angegeben werden, auch in Katalogen und auf Internetseiten. Die Beschriftungen für die meisten Geräte müssen die geschätzten jährlichen Verbrauchskosten als primäre Angabe enthalten. 78 Mitte des Jahres wurden Seitens des FTC Modifizierungen vorgeschlagen, die beispielsweise aufzeigen, wo die Produkte legal installiert werden können, wie hoch der Wirkungsgrad ist und, dass ein Link zu einem Online-Energie-Kostenrechner verpflichtend wird.79 Bundesstaaten sind befugt, eine Befreiung der DOE-Reglementierungen zu beantragen. Die Effizienz-Standards auf staatlicher Ebene müssen allerdings strenger sein als die auf Bundesebene. Allerdings müssen diese auch nachweisen, dass diese Reglementierung keine erhebliche Belastung für die Hersteller darstellt oder zu einer Nichtverfügbarkeit von Waren führen würde. Das Building Energy Codes Program (BECP) bezieht sich auf alle neuen Gebäude und schließt zudem die Geräteausstattung mit ein.80 Das DOE ermutigt den Einsatz neuer Technologien und innovativer Gebäudepraktiken zur Verbesserung der Energieeffizienz, indem Kodes Mindestanforderungen für Neubauten und sanierte Gebäude festlegen. Das BECP arbeitet mit dem ICC, American Society of Heating, Refrigerating and Air Conditioning Engineers (ASHRAE), Illuminating Engineering Society of North America (IESNA), dem American Institute of Architects (AIA), der Bauindustrie sowie staatlichen und lokalen Behörden zur Entwicklung und Förderung strengerer und leicht verständlicheren Gebäudestandards.81 Weitere Informationen können online bei folgenden Organisationen abgerufen werden: Vgl.: American Council for an Energy-Efficient Economy - Energy Efficiency Resource Standard, 2013 Vgl.: U.S. Department of Energy - National Energy Conservation Policy Act, 2011 77 Vgl.: U.S. Department of Energy - Appliance and Equipment Standards, 2013 78 Vgl. : Federal Trade Comission - Environmental Marketing, kein Datum 79 Vgl. : Federal Trade Comission - FTC Proposes Changes to Energy Labels for Home Heating and Cooling Equipment, 2012 80 Vgl.: U.S. Department of Energy - Building Technologies Office, 2012 81 Vgl.: U.S. Department of Energy - Building Energy Codes Program, 2013 75 76 46 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 DOE – Energy Codes Program ICC – 2012 International Energy Conservation Code ASHRAE – Shaping Tomorrow’s Build Environment Today 4.4.3 DOE Marktentwicklungsprogramme Die aktuelle Strategie des US DOE in der Wachstumsförderung für den Energieeffizienzgebäudemarkt ist ein VierPunkte-Programm. Als erstes konzentriert sich das Programm auf die Identifizierung von Marktpotentialen. Im Rahmen des Building America Program82 des DOE arbeiten regierungsgesponserte Forschungsteams mit Repräsentanten aus der Industrie zusammen, um festzustellen welche Marktbereiche Unterstützung brauchen. Sie legen sich darauf fest, was die Industriestandards sind und wie diese sich von Region zu Region unterscheiden. Dazu sammelt das DOE im Rahmen der Better Building Initiative83 Informationen über bestehende Gebäudeleistungen und Investitionsmöglichkeiten im Gewerbebausektor. Sobald eine Informationsgrundlage besteht, versuchen DOE-Programme den Markt durch Standards und Erwartungen voranzutreiben. Das Building America Program unterstützt dies indem klimaspezifische Leitfäden und Fallstudien als Referenz für Hausbauer und Käufer verfasst werden und sie über die Vorteile der bewährten und aktuell verfügbaren Energieeffizienzgebäudeprodukte aufklärt. Das DOE bietet auch ein Bewertungssystem für den Energienutzen in den eigenen vier Wanden an, das Prüfer und Berater nutzen können, um standardisiert die Energiemenge und Energiekosten zu dokumentieren, die mit Effizienzverbesserungen eingespart werden können. Das DOE veröffentlicht auch Richtlinien zum Eigenheimenergie-Upgrade um Standards für die Industrie zu setzen. 84 Der nächste Schritt für das DOE ist eine Auswahl an Anreizen, die den Markt “steuern” sollen. Ein wichtiges Programm ist das Home Performance with Energy Star, das Rabatte für energieeffiziente Haushaltsgeräte und Bauprodukte bereitstellt. Das DOE erkennt auch Architekten und Baugesellschaften an, die effiziente und nachhaltige Gebäude im Rahmen des Challenge Home Program bauen.85 Das Better Buildings Program steuert den Markt auch indem es mit dem US Kongress zusammenarbeitet, um Steuervergünstigungen und Kredite hervorzubringen, die Investitionen in Effizienz-Upgrades attraktiver machen sollen. Dazu soll es auch Wettbewerbe für Kommunen und Organisationen organisieren, bei denen Strategien entwickelt werden müssen, die den Energiebedarf in ihren Gebäuden senken.86 Ein weiterer Wettbewerb, den das DOE organisiert, ist der Solar Decathlon; hier werden Universitäten eingeladen in einem Wettbewerb effiziente Niedrigkostengebäude zu bauen und diese in einem wettbewerbsfähigen Format auszustellen.87 Das DOE arbeitet letztendlich auf eine Marktadoption von Energieeffizienzprodukten in großem Umfang hin. Für dieses Ziel werden Gebäudezertifikatsstandards wie das Home Performance with Energy88 und der Energy Star for Buildings & Manufacturing Plants89 ins Leben gerufen. Das Challenge Home Program zielt auch auf eine Marktadoption ab indem es diejenigen auszeichnet, die bezahlbare, langlebige, energieeffiziente Gebäude produzieren und diese dann als Standard Vgl.: U.S. Department of Energy - Building America: Bringing Building Innovations to Market, 2013 Vgl.: U.S. Department of Energy - Better Buildings, kein Datum 84 Vgl.: U.S. Deparment of Energy - Guidelines for Home Energy Professionals, 2013 85 Vgl.: U.S. Deparment of Energy - Improving the Energy Efficiency of Residential Buildings, 2013 86 Vgl.: U.S. Department of Energy – Better Buildings, kein Datum 87 Vgl.: U.S. Deparment of Energy DOE – Solar Decathlon, 2012 88 Vgl.: EnergyStar - Home Performance with ENERGY STAR, kein Datum 89 Vgl.: EnergyStar - ENERGY STAR certification for your building, kein Datum 82 83 47 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 setzen.90 Das DOE wirkt auch bei privaten Projekten mit und arbeitet mit lokalen Forschungsorganisationen zusammen, um effiziente Gebäudesysteme in bestimmten Regionen einzuführen. Buildings America Das Buildings America-Programm fördert seit 15 Jahren Innovationen im Wohnungsbau in Bezug auf Energieeffizienz, Langlebigkeit, Qualität, Erschwinglichkeit und Komfort. Dieses Forschungsprogramm arbeitet eng mit der Industrie, wie beispielsweise den größten US-Baufirmen, zusammen, um innovative Ideen zu kommerzialisieren und langfristig auf dem Markt zu etablieren.91 Better Buildings US-Präsident Barack Obama hat diese Initiative in die Wege geleitet. CEOs, Professoren, staatliche- und lokale Entscheidungsträger können sich hier mit Ihrem Unternehmen dazu verpflichten Energie und Geld zu sparen und die besten Energiespar-Strategien publik zu machen. Teilnehmer verpflichten sich, Energieeinsparungspotentiale und ihre Fortschritte zu teilen. Im Gegenzug erhalten Sie die öffentliche Anerkennung, technische Unterstützung und Know-How Transfer über das Netzwerk.92 Home Energy Score Hier wird die Energieeffizienz des Hauses durch einen Berater auf einer Skala von 1-10 bewertet. Bei einer schlechten Bewertung im unteren Bereich werden dem Hausbesitzer einige Empfehlungen und Verbesserungsvorschläge gegeben und die potentiellen Geldersparnisse errechnet. Zusätzlich dazu können Hausbesitzer die Energieeffizienz ihrer Häuser mit Nachbarhäusern vergleichen, was den Dialog über diese Thematik anregen soll.93 Workforce Guidelines for Home Energy Upgrades Dies ist ein umfassender Leitfaden für Arbeitnehmer im energieeffizienten Wohnungsbau. Die Richtlinien beinhalten Standard-Spezifikationen für qualitativ hochwertige Arbeit; es ist zudem ein Nachschlagewerk für technische Standards und Kodes. Die Richtlinien werden unterstützend die Entwicklung und Erweiterung des Know-Hows vorantreiben und die Qualität der geleisteten Arbeit landesweit sicherstellen. Dies ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von Akkreditierungen und Arbeiterzertifizierungen für energieeffizientes Bauen.94 95 ENERGY STAR - Home Performance with Energy Star96 ENERGY STAR ist ein Gemeinschaftsprogramm der Environmental Protection Agency (EPA) und des DOE. Seit 1992 zeichnet die EPA solche Computer und Monitore mit dem ENERGY STAR aus, die deren Reglementierungen entsprechen. Dieses Modell wurde später auf zusätzliche Artikel wie Büro- und Heimprodukte sowie auf neue Gebäude ausgeweitet. Das Programm umfasst mittlerweile eine breite Palette von Produkten, darunter Beleuchtung, Heizung, Geräte und Elektronik. Seit September 2009 ist das DOE verantwortlich für die Umsetzung aller Programmerweiterungen, einschließlich der Entwicklung und Aktualisierung von Produkttestverfahren. Die EPA tritt als Vermarkter des ENERGY STAR auf. ENERGY STAR ist ein freiwilliges Programm und es gibt keine behördlichen Bestimmungen, sich diesem Prüfverfahren zu unterziehen. Jedoch gibt es hinsichtlich der Prüfung einige Mindestanforderungen. Die Prüfung muss wiederholbar Vgl.: U.S. Department of Energy - DOE Challenge Home National Program Requirements, 2012 Vgl.: U.S. Department of Energy - Building America: Bringing Building Innovations to Market, 2013 92 Vgl.: U.S. Department of Energy DOE - Better Buildings, kein Datum 93 Vgl.: U.S. Department of Energy DOE - Home Energy Score, 2013 94 Vgl.: U.S. Department of Energy DOE - Workforce Guidelines for Home Energy Upgrades, 2012 95 Vgl.: PennEnergy - Home, 2013 96 Vgl.: ENERGY STAR – Home, kein Datum 90 91 48 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 sein, repräsentativ und reproduzierbar sein, was nicht allzu schwer nachzuweisen ist. Das Verfahren muss gewährleisten, dass Technologieänderungen nicht die Standards mindern. Für das Testen der verschiedenen Produkte ist eine dritte und unabhängige Organisation zuständig, welche vom DOE kontrolliert und unterstützt wird. Zum Beispiel werden Fenster, Türen und Oberlichter von einer gemeinnützigen Organisation, des National Fenestration Rating Council, getestet. Die EPA und DOE führen zudem Tests an der Produktendkette durch, indem sie die entsprechenden Produkte im Einzelhandel erwerben und diese in Labors testen. 97 Home Performance ENERGY STAR bietet Komplettlösungen für jedes Haus mit zu hohen Stromkosten und Komfortproblemen. Das Programm wird von einem lokalen Sponsor betreut, der lokale Heimwerker beauftragt, qualifizierte, umfassende Hausbewertungen durchzuführen. Die Bewertung umfasst die Heiz-und Kühlsysteme, Fenster, Isolation, Luftstrom in und aus dem Haus sowie ein Sicherheits-Check von Gasgeräten.98 Challenge Home Seit 2008 DOE Hunderte von führenden Baufirmen für ihre Leistungen im Bereich der Energieeffizienz ausgezeichnet und über 13.000 energieeffiziente Häuser und mehrere Mio. von USD an Energieeinsparungen anerkannt. Das DOE Challenge Home Program, als ehrgeizige Nachfolger des Builders Challenge-Programm, forciert strenge Anforderungen, herausragende Qualität, Komfort, Gesundheit und Langlebigkeit bei Wohnhäusern. Das DOE Challenge Home Label steht für Exzellenz im Wohnungsbau.99 4.5 Förderprogramme & Initiativen Das Programm Federal Tax Credits for Energy Efficiency räumt bestehenden und neu gebauten Haushalten Steuerersparnisse ein. Geothermale Heizpumpen, kleine Windturbinen sowie Solarstrom- und Solarthermie-Systeme erhalten eine Steuerbegünstigung von bis zu 30 % ihres Preises. Brennstoffzellen aus solchen Anlagen im Haushalt und Mikroturbinen erhalten ebenfalls eine Steuererleichterung, wenn eine Leistungssteigerung von 30 % nachgewiesen werden kann und die Kapazität mindestens 0,5 kW überschreitet. Diese Anreize sind bis zum 31. Dezember 2016 gültig.100 Weitere Förderungsmaßnahmen werden regelmäßig vom Bureau of Energy Efficiency & Renewable Energy (EERE) des DOE aktualisiert. Die aktuellsten Industrie-, Wohn- und Bundesprogramme können auf den folgenden Webseiten nachgelesen werden: EERE: http://www1.eere.energy.gov/financing DSIRE: http://www.dsireusa.org Vgl.: U.S. Department of Energy - Multi-Year Program Plan, 2010 Vgl.: Energy Star – Home Performance with ENERGYSTAR, kein Datum 99 Vgl.: U.S. Department of Energy - DOE Challenge Home National Program Requirements, 2012 100 Vgl.: EnergyStar - Federal Tax Credits for Consumer Energy Efficiency, 2013 97 98 49 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 5. Energieeffizienz Connecticut Connecticut ist der drittkleinste Staat in den USA und hat knapp 3,6 Mio. Einwohner (Stand 2012), wobei Bridgeport die größte Stadt mit einer Einwohnerzahl von rund 146.000 darstellt, gefolgt von New Haven. 101 Hauptstadt des Bundesstaates ist Hartford mit 124.775 Einwohnern. Bridgeport befindet sich an der Küste Connecticuts am Long Island Sound rund 100 km nördlich von New York City. Die angrenzenden Bundesstaaten sind New York, Massachusetts und Rhode Island. Die Entfernung zwischen Bridgeport und Hartford beträgt knapp 90 km. Abbildung 16: Connecticut im Nordosten der USA Quelle: Google Inc. Maps – Connecticut, kein Datum Connecticut hat ein BIP von 58,908 USD pro Kopf und ist somit der Staat mit dem höchsten Einkommen pro Einwohner nach dem District of Colombia.102 Den größten wirtschaftlichen Gewinn erhält Connecticut aus der Industrie. Waren die historischen Industriezweige Textilien, Tafelsilber, Nähmaschinen und Uhren, so werden heute eher Flugzeug und Helikopter-Bauteile und elektronische und IT-Artikel hergestellt. Ein Großteil der Produktion in Connecticut erfolgt für das Militär.103 Vgl.: U.S. Census Bureau - State & County QuickFacts - Connecticut, 2013 Vgl.: Bureau of Business & Economic Research - Per Capita Personal Income by State, 2013 103 Vgl.: Infoplease - Connecticut, 2013 101 102 50 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Die Landwirtschaft macht nur einen kleinen Teil der Einnahmen des Staates aus. Besonders die Versicherungswirtschaft ist wichtig im Ballungszentrum Hartford: Versicherungen wie Travelers, Aetna, The Hartford, The Phoenix Companies, Uniprise und Hartford Steam Boiler haben ihren Sitz dort. Connecticut verfügt über zwei größere Flughäfen, den Bradley International Airport nördlich von Hartford und den Tweed New Haven Regional Airport in New Haven ca. 30 Fahrminuten mit dem Auto östlich von Bridgeport. Zudem ist Connecticut über die New Haven Line an New York City angebunden. Die Fahrzeit nach Bridgeport beträgt etwa 1,5 Stunden. Abbildung 17: Streckennetz der Metro-Nord Quelle: Metropolitan Transport Authority – Metro North Railroad, kein Datum Darüber hinaus ist das Straßennetz mit mehreren Schnellstraßen gut ausgebaut und Connecticut verfügt über regionale Bussysteme in den Gemeinden und Städten. 51 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 5.1 Energiemarkt Connecticut Connecticut liegt auf dem drittletzten Platz im US-weiten Vergleich im Hinblick auf den pro-Kopf Energieverbrauch. Die Industrie in Connecticut ist insgesamt als nicht sehr energieintensiv zu beschreiben. 104 Ungefähr die Hälfte der produzierten Elektrizität in Connecticut wird vom Millstone-Kernkraftwerk mit einer Leistung von 2103 MW erzeugt. Das Millstone-Kernkraftwerk liegt im Südosten Connecticuts und ist nach einem historischen Steinbruch benannt, der in der Nähe liegt. Das Kraftwerk ist seit 1970 am Netz. Bis 2020 sollen gemäß des Renewable Portfolio Standards 27 % der Energie mithilfe erneuerbarer Energieträger produziert werden, im Jahre 2011 betrug der Anteil der nachhaltigen Energieträger am Energiemix in Connecticut gerade einmal 3 %.105 Einen Überblick über den derzeitigen Energiemix gibt Tabelle 21. Tabelle 21: Netto Energieerzeugung von Elektrizität nach Bezugsart (Stand 2011) / CT Energiequelle Erzeugte MWh Anteil an der Stromerzeugung in % Änderung zum Vorjahr in % Kohle 525.806 1,56 -6,25 Erdöl 165.81 0,49 -0,74 Erdgas 15.188.145 45,01 9,88 Andere Gase - - - Kernkraft 15.927.837 47,20 -3,03 Konventionelle Wasserkraft 567.442 1,68 0,51 Holz/Holzabfälle 835 0,00 - Sonstige Biomasse 658.872 1,95 -0,27 Pumpspeicherung 5.604 0,02 -0,01 Andere 704.867 2,09 -0,06 100,00 - Total Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration – Electric Power Annual, 2011 Der Strompreis liegt für private Haushalte bei 17,82 US-Cent/kWh, im kommerziellen Sektor bei 14,72 US-Cent/kWh und im Industriesektor bei 13,02 US-Cent/kWh. Der durchschnittliche Preis liegt bei etwa 15,68 US-Cent/kWh. Somit ist der durchschnittliche Preis um knapp 4 % pro Jahr gesunken, stellt aber den vierthöchsten Energiepreis in den USA dar.106 107 Zwar macht Kernkraft, die durch das 2.103 MW starke Millsone Kernkraftwerk gewonnen wird, mit gut 47 % den Großteil der staatlichen Energiegewinnung aus, doch konnte im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von etwas über 3 % verVgl.: U.S. Energy Information Administration - State Analysis Connecticut, 2012 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - State Analysis Connecticut, 2012 106 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Electric Power Monthly, 2012 107 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Rankings: Average Retail Price of Electricity to Residential Sector, 2013 104 105 52 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 zeichnet werden. Gleichzeitig ist anzumerken, dass die Energiegewinnung aus Erdgas deutlich anstieg. Dies hängt stark mit der Bemühung zusammen, emissionsärmere Energiequellen zu verwenden. Daher werden auch Rohstoffe wie Kohle und Erdöl immer weniger benutzt. Connecticut selbst besitzt keine fossilen Brennstoffressourcen, sondern importiert aus benachbarten Regionen.108 Obwohl diese Erneuerbaren Energien alle eine negative Entwicklung im letzten Jahr hinnehmen mussten, versucht Connecticut sein Energieportfolio in diese Richtung zu diversifizieren, vor allem durch die Bereiche Windkraft, Wasserkraft, Biomasse und Thermik.109 Wasserkraft sowie Biomasse sind momentan die wichtigsten erneuerbaren Energiequellen. Im Vergleich zu anderen Staaten verfügt Connecticut über geringe erneuerbare Energieressourcen; dennoch wird langfristig wachsendes Potential für die Energiegewinnung aus Windkraft (sowohl On- als auch Offshore) und Biomasse gesehen. Darüber hinaus liegt Connecticut in Bezug auf die mögliche Solarkraftleistung landesweit unter den Top 10 Bundesstaaten der USA.110 Insgesamt konnten bis 2012 2.069 PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 26,09 MW installiert werden.111 Einer der größten und neuesten Projekte in Bridgeport ist die vom Energieriesen Dominion im Mai 2013 eröffnete Brennstoffzellen Fabrik, die in der Innenstadt errichtet wurde und bereits die größte Anlage seiner Art in Nordamerika darstellt. Mit einer Elektrizitätsproduktion von 14.9 MW kann sie 15.000 Heime „sauber“ beheizen und trägt fundamental zu Bridgeports Wirtschaft und Entwicklung bei.112 5.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen Connecticuts Renewable Portfolio Standard (RPS) hat das Ziel bis 2020 mindestens 27 % seiner Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Dieses Ziel umfasst 20 % aus Class I-Ressourcen, die Solar- und Windenergie, Brennstoffzellen, Deponiegas, Meereswärmekraft, anaerobe Faulung und nachhaltige Biomasse umfassen. Die restlichen 3 % können aus Class II-Ressourcen stammen, einschließlich Mülldeponien und weniger nachhaltigen Biomasse-Anlagen. Außerdem müssen weitere 4 % aus Class III-Ressourcen gewonnen werden. Diese bestehen aus Kraft-Wärme-Kopplung Anlagen und Abwärmerückgewinnung.113 Darüber hinaus wurde im Jahr 2011 ein Förderprogramm in die Wege geleitet, welches die Produktion von Zero Emission Renewable Energy Credits (sogenannte ZRECs) bestimmt. Die ZRECs werden aus Solar-, Wind und Wasserkraftanlagen mit einer Kapazität von bis zu 1 MW gewonnen. Versorgungsunternehmen sind verpflichtet, langfristige Vertragsbeziehungen (15 Jahre) für den Erwerb dieser Kredite einzugehen. Diese Kredite können dann genutzt werden, um die RPSAnforderung für das Jahr der Erzeugung oder des folgenden Jahres zu erfüllen. Die maximale Auszahlung für einen ZREC liegt bei 350 USD. Unter das Low Emission Renewable Energy Credit Programm (LREC-Program) fallen auch Einrichtungen mit Brennstoffzellen, Biomasse und Deponiegasen bis zu einer Größe von 2 MW. Auch hier sollen Versorgungsunternehmen langfristige Vertragsbeziehungen (15 Jahre) eingehen und die Kredite können genutzt werden, um die RPS-Anforderung für das Jahr der Erzeugung oder des darauffolgenden Jahres zu erfüllen. Die maximale Auszahlung für einen LREC beträgt 200 USD.114 5.3 Schwerpunkt Bridgeport Bridgeport gehört noch zu der mittatlantischen Klimazone. Das Wetter ist hauptsächlich beeinflusst vom Atlantischen Ozean, den Great Lakes und dem Mittleren Westen. Die Region ist durch moderaten Temperaturen und Regenfall und Vgl.: U.S. Energy Information Administration - State Analysis, 2012 Vgl.: American Council on Renewable Energy - Renewable Energy in the 50 States, Connecticut, 2012 110 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - State Analysis, 2012 111 Vgl.: National Renewable Energy Laboratory - The Open PV Project, 2012 112 Vgl.: BGreen - Groundbreaking for Dominion Bridgeport Fuel Cell Power Station, 2013 113 Vgl.: American Council on Renewable Energy - Renewable Energy in the 50 States, Connecticut, 2012 114 Vgl.: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency – Connecticut, kein Datum 108 109 53 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 klar unterschiedlichen und vorhersagbaren Jahreszeiten gekennzeichnet, allerdings besteht die Gefahr von Hurricanes (z.B. Hurricane Sandy im Jahr 2012) oder Blizzards im Winter. Auch wenn die Klimaerwärmung grundsätzlich zu Wetterextremen führt, sind die Auswirkungen auf den mittleren Atlantik nicht klar definierbar. Trotz allem können wegen dem ansteigenden Wasserspiegel und den höheren Temperaturen im Sommer negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Ökosystem erwartet werden. Auf Grund des höheren Kühlungsbedarfs im Sommer und des erhöhten Heizbedarfs im Winter kann die Energienachfrage ansteigen. 115 5.3.1 Gebäude in Bridgeport Bridgeport hat, verglichen mit anderen Städten in Connecticut, die größte absolute Anzahl an Häusern (über 57.000). In Bridgeport besteht viel Potential für den Energieeffizienzmarkt in Gebäuden. Laut dem Connecticut Green Building Council gibt es in im Staat 847 Gebäude mit „grünen“ Aktivitäten, 171 LEED zertifizierte Bauwerke mir einer Gesamtfläche von 1,35 km2 und 200 ENERGY Star Häuser.116 Wie man an der Abbildung 18 erkennen kann, sind Gebäude für 46,6 % der Treibausemissionen im Großraum Bridgeport zuständig, gefolgt von Pendleremissionen und der Abwasserentsorgung. In der Stadt selbst, sind Gebäude sogar für 65,5 % der Abgase verantwortlich (gefolgt vom Transportsektor mit 33,3 %). Abbildung 18: Emissionen in Bridgeport nach Sektoren Emmissions = Emissionen Municipal Greenhouse Gas Emission by Sector = Gemeindetreibhausausstoß per Sektor Water/Sewage = Wasser/Abwasser Streets & Traffic Lights = Straßen & Ampeln Employee Commute = An-/Abfahrt der Mitarbeiter Fleet = Flotte Buildings = Gebäude Cityweit Greenhouse Gas Emission by Sector = Stadtweiter Treibhauseffekt pro Sektor Transportation = Verkehr Industrial = Industrie Commercial = Handel Residential = Privatsektor Quelle: U.S. Green Building Council - Connecticut, 2013 Waste + Abfall Vgl.: The Pennsylvania State University - CLIMATE CHANGE IMPACTS IN THE MID-ATLANTIC REGION – A WORKSHOP REPORT, 1997 116 Vgl.: Connecticut Green Building Council - Overview, 2013 115 54 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Tabelle 22: Private Wohneinheiten Bridgeport, New Haven, Hartford Wohneinheiten Verfügbar Wohneinheiten / (%) Einwohner 51.255 10 % 0,40 54.967 48.877 11 % 0,42 51.822 45.124 13 % 0,42 Einwohner Gesamt Bewohnt Bridgeport 144.229 57.012 New Haven 129.779 Hartford 124.775 Quelle: City-Data – Bridgeport, Conneticut, 2013 Abbildung 19: Hausverkäufe Bridgeport 2008 - 2012 Anzahl Hausverkäufe in Bridgeport, CT Preis Anzahl von Hausverkäufen pro Quartal Durschnittspreis Quelle: City-Data – Bridgeport, Conneticut, 2013 Wie Abbildung 19 erkennen lässt, waren zwar die Hausverkäufe im zweiten Quartal vom Jahr 2012 am höchsten, dafür ging der Durchschnittspreis von ca. 250.00 USD in 2008 auf 160.00 USD Ende 2012 zurück. Dies ist auf die Folgen der weltweiten Finanzkrise zurückzuführen, die insbesondere private Immobilienbesitzer in den USA stark getroffen haben. Betrachtet man Abbildung 20 lässt sich erkennen, dass 39 % der Wohnhäuser in Bridgeport vor 1939 gebaut wurden. Viele davon stehen unter Denkmalschutz. Auch die weiteren prozentualen Werte in Bezug auf das Baujahr machen deutlich, dass in Bridgeport enormes Potential für die Gebäudesanierung und damit einhergehend für energieeffiziente Maßnahmen besitzt. 55 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 20: Baujahr Wohnhäuser Bridgeport Quelle: CT.Gov - Census Housing Units, 2010 Bridgeport ist historisch gesehen, genau wie der Rest Connecticuts, eine Industriestadt gewesen. Allerdings haben die meisten Produktionsstätten auf Grund der Internationalisierung und Globalisierung in den letzten 50 Jahren die Region verlassen. Bridgeports Mayor Bill Finch hat die Absicht die Stadt mit dem Master Plan of Conservation and Development117 wiederzubeleben, zu erweitern und eine neue regionale Wirtschaft aufzubauen- muss sich aber einigen Herausforderungen stellen. Der Standort der Stadt auf halbem Wege zwischen Boston, MA und New York City stellt den größten Vorteil der Stadt dar. Zugleich liegt die Hauptherausforderung in der Zugverbindung zu diesen Metropolen. Das Anfangsziel wird es sein die Fahrtzeit nach New York zu kürzen. Deshalb kooperiert Bridgeport mit anderen Städten in Connecticut, die sich ebenfalls an der Grand Central Train route auf der Metro North Linie befinden, um das Zugmanagement und die Infrastruktur zu verbessern. Der Plan bekannt als “30-30-30” beabsichtigt die Fahrzeit zwischen New York City, Stamford, New Haven und Hartford auf jeweils 30 Minuten zu reduzieren, wodurch die jetzige Fahrtdauer zwischen New York City und Bridgeport sich von 1,5 Stunden auf 45 Minuten verringern würde. Nach Angaben von David Kooris, Director im City of Bridgeport Office of Planning & Economic Development, stellen die Stationen Harrison, NY und Stamford, CT, auf Grund ihrer hohen Anzahl von Passagieren eine Herausforderung dar. Selbst wenn der 30-30-30 Plan nicht realistisch umsetzbar sei, so könnte die Fahrzeit zwischen Bridgeport und New York City zumindest auf 55 Minuten reduziert werden, was den Standort für tägliche Pendler in die Millionenmetropole bei Weitem attraktiver machen würde.118 Darüber hinaus, hat Bridgeport den Bedarf nach Ausbau des öffentlichen Verkehrsmittelsystems innerhalb der Stadt selbst erkannt und so wurde eine neue Zuglinie vorgeschlagen, die eine 3 km 2 große Industriefläche im Norden der Stadt mit den anliegenden Vororten und dem Stadtzentrum verbinden soll. Solch ein Unternehmen würde den wirtschaftlichen Vgl.: BFJ Planning – Masterplan of conservation & Development, 2008 Vgl.: Interview mit David Kooris, Director im City of Bridgeport Office of Planning & Economic Development vom 16. Mai 2013 117 118 56 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Impuls geben, der benötigt wird, um mittelständische Pendler und Unternehmen, aber auch Investoren, in die Region anzulocken. Dieses Konzept benötigt allerdings zusätzliche finanzielle Mittel um verwirklicht zu werden. Deshalb wird der Vorschlag momentan vom Bundesstaat geprüft. Eine Herausforderung anderer Art stellt die in den letzten Jahren gesunkene Bevölkerung und die damit verbundene Steuerbemessungsgrundlage für Bridgeport dar. Daraus resultiert ein Finanzierungsmangel für Infrastrukturprojekte. Die neu geplante Zuglinie könnte dieses Problem lösen, indem es neue Einwohner, die nach New York City pendeln würden, anziehen könnte. Diese würden die Steuergrundlage erhöhen und somit weitere Entwicklungen der Stadt fördern. Deshalb versucht die Stadt mit den kleineren Gemeinden in der Umgebung, die ebenfalls vom Neuzufluss profitieren würden, zu kooperieren. Der Stadtplan besteht aus folgenden drei Teilen:119 1. 2. 3. Junge Leute in ihren Zwanzigern erreichen, die ursprünglich aus dem Gebiet sind und jetzt in New York leben. Im Zentrum Bridgeports neue Wohnkomplexe errichten und alte Wohnhäuser renovieren, die kostengünstigere Wohnungen mit besseren Konditionen anbieten als New Yorks Außenbezirke Brooklyn und Queens. Attraktive Geschäfte, aber auch Unterhaltungs- und Kulturmöglichkeiten im Stadtzentrum aufbauen, welche New Yorker Pendler als Teil ihres Lebensstils voraussetzen. Die Stadt ist bereits dabei neues Leben in die lokale Industrie zu bringen und so ziehen neue Unternehmen hauptsächlich aus den Design-, Architektur-, Landschaftsbau-, Web- und Kunstbereichen in die Innenstadt. Eine finanzielle Stütze wird von Bridgeport für Künstler in Form eines Inkubators mit Ateliers und Ausstellungsräumen angeboten. Die zwei Industrien, die von der Stadt zur Förderung anvisiert werden, sind Medizintechnik und Umwelttechnik. Momentan gibt es einen Eco Industrial Park im Süden der Stadt. Dieser umfasst eine Anzahl von kleinen Cleantech Firmen wie eine Brennstoffzellenwerk, eine Waste-to-Energy Anlage und eine Matratzenrecyclingfabrik. Neue Unternehmen wie ein Green Building Produktdistributor und eine LED-Beleuchtungsfirma sind gerade dabei sich im Park einzuquartieren. Der Industriepark hat ein Planungszuschuss für den weiteren Ausbau gewonnen und beabsichtigt eine Solaranlage zu bauen.120 Die Errichtung eines weiteren Industrieparks für die Medizintechnikbranche ist im Osten der Stadt in den nächsten zwei Jahren geplant, jedoch noch nicht offiziell verkündet. Der Bau einer medizinischen Oberschule hingegen ist bereits bewilligt. Passend dazu eröffnete im August 2013 Bürgermeister Bill Finch eine neue Oberschule mit einem Schwerpunkt auf neuen Wissenschaften und Technologien- die erste neue Schule seit über 50 Jahren in Bridgeport. Das 126 Mio. USD Projekt entspricht den neuesten Standarts und wurde mit dem LEED Gold Zertifikat vom U.S. Green Building Council versehen.121 Das Gebäude wird 120 KW aus 10 Windturbinen und Solarpanellen generieren, hat ein Green Roof Design und beim Bau wurden umweltfreundliche Baumaterialien und energieeffiziente Maschinensysteme verwendet. Der komplette Landschaftsbau wird aus lokaler Vegetation bestehen und 76 % des Geländes wird offener Raum bleiben. Ein weiteres Thema ist die Hurrikan-Bereitschaft. Nach den Hurrikans Irene und Sandy in den letzten beiden Jahren hat die Stadt die Notwendigkeit erkannt, gefährdete Gebiete von Stürmen besser zu schützen. Parks die sich am Wasser befinden, wie der Seaside Park, brauchen eine Berme um ihre Grünflächen zu schützen. Außerdem müssen die Wellenbrecher der Stadt angehoben werden um Sturmfluten aushalten zu können. Wenn diese beiden Projekte kombiniert werden könnten, könnte in Zukunft ein Großteil der Schäden vermieden werden. Einige kostengünstige Häuser, die auf Grund Vgl.: BFJ Planning – Masterplan of conservation & Development, 2008 Vgl.: BGreen - Eco-Industrial Park, 2011 121 Vgl.: Only in Bridgeport - Malloy, Finch To Celebrate Opening Of New High School Campus, 2013 119 120 57 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 ihres Alters und Standortes besonders anfällig sind, sollten renoviert werden, um sie auf dem notwendigen Gebäudestandart zu bringen. Folgende Themen werden für Unternehmen aus dem energieeffizienten Gebäudebau während des Umbauprozesses der Stadt von Interesse sein: Gebäudesystemtechnik für Mehrfamilienhäuser, Nachrüstungssysteme für existierende Gebäude, nachhaltige Architektur und Design für neue Gebäude und Unterstützung bei der Umnutzung von Industriegebäuden. 5.3.2 Gewerbe- und Industriebau Auch wenn es für Bridgeport direkt keine Angaben in Bezug auf grün zertifizierte Gewerbeprojekte gibt, kann man in Abbildung 21 erkennen, dass es in Connecticut 182 LEED kommerzielle Bauten gibt und diese in den letzten Jahren stark angestiegen sind.122 Abbildung 21: LEED registrierte und zertifizierte kommerzielle Projekte in Connecticut (Stand 1. Januar 2013) Anzahl von LEED Projekten Jahr Quelle: U.S. Green Building Council - Connecticut, 2013 Da Bridgeport in der Vergangenheit stark von Industriebauten gezeichnet war, vor allem im Osten der Stadt, sind heute viele dieser Fabriken verlassen und werden auf Grund giftiger Schadstoffe und unbezahlter Steuern der zahlungsunfähigen Besitzern nicht saniert, wie z.B. die alte Remington Fabrik. Dort gibt es in fast jeder Straße ein Wohn- sowie Gewerbebau, der unbewohnt ist. Obwohl dieser Teil der Stadt als Industriegebiet vorgesehen ist, besteht dieser Teil zudem aus vielen 2-4 Familienhäuser, die hauptsächlich gemietet werden. Viele davon wurden renoviert, 12 % der Wohngebäude stehen allerdings leer.123 Da die verlassenen alten Industriehäuser wegen der Giftgefahr nicht umfunktioniert werden können, wie so in Form einer Shoppingmall vorgeschlagen wurde, stellen sie eine große Herausforderung für die Stadt dar. Die Enterprise Zone nördlich von Stadtzentrum ist ein weiteres altes Industriegebiet in dem vier von zehn Jobs aus der Industrie stammten. Heutzutage wird die Gegend immer noch überwiegend von gewerblichen Entwicklungen und Nut- 122 123 Vgl.: U.S. Green Building Council - Connecticut, 2013 Vgl.: BridgeportCT.gov – East Side, 2013 58 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 zungen gekennzeichnet und bietet als festgelegte Connecticut Enterprise Zone Steuervorteile und Kostenreduzierungen, die neue Unternehmen in das Gebiet ziehen sollen.124 Im Theater- Bezirk stehen auch einige alte Kinos und Gebäude leer, z.B. das Poli Palace und das Majestic Theater, die im Besitz der Stadt sind. Bei einem Wertanstieg der Wohngebäude in der Innenstadt wird für diese sehr viel Potential als Ausbauprojekte gesehen. Die Mehrheit der gewerblichen Gebäude in Bridgeport ist im Besitz einer Vielzahl von Organisationen. Zwei größere davon sind Colonial Realty125 und Forstone Management.126 Noch sind nicht viele Unternehmen in der Bauindustrie Bridgeports involviert, weswegen ein beträchtliches Wachstumspotential im Markt für energieeffizientes Bauen erwartet wird. Marktpotential für deutsche Unternehmen befindet sich noch innerhalb dieser Stadtgrenze mit vielen mittelgroßen und großen Wohn,- Büro- und Einzelhandelsgebäuden und bei der Renovierung und Umfunktionierung von alten historischen Fabriken und Bauwerken. Kommerzielle Gebäude tragen zu 27,6 % der Treibhausemissionen bei (siehe Abbildung 18). Folglich würden energieeffiziente Lösungen aus Deutschland im Gewerbe- und Industriebau dem Ziel Bridgeports, zur grünen Stadt zu werden, beitragen. 5.3.3 Wohnungsbau Bridgeport bietet großes Marktpotential für energieeffiziente Produkte und Leistungen im Wohnungsbaubereich. Die Aufteilung der rund 57.000 Wohneinheiten in der Stadt ist Abbildung 22 zu entnehmen. Über 30 % der Gebäude sind Einfamilienhäuser, den größten Anteil machen jedoch Mehrfamilienhäuser mit zwei bis vier Wohneinheiten aus. Vgl.: BridgeportCT.gov – East Side, 2013 Vgl.: Colonial Realty – Home, kein Datum 126 Vgl.: Forstone Management – Home, 2013 124 125 59 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 22: Prozentuale Aufteilung Gebäude Bridgeport Gebäudeart 10% Einfamilienhaus, freistehend 25% Einfamilienhaus, nicht freistehend 19% Mehrfamilienhaus, 2-4 Wohneinheiten 8% Mehrfamilienhaus, 5-49 Wohnungen Mehrfamilienhaus, mehr als 50 Wohneinheiten 38% Quelle: BGreen - BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020, S. 127, 2013 Die meisten neuen Einfamilienhäuser wurden in Bridgeport im Jahr 2006 gebaut, insgesamt 100 mit einem Durchschnittswert von 82.200 USD. In den folgenden Jahren sind die Neubauten von Einfamilienhäusern drastisch zurückgegangen, bedingt durch die Finanzkrise, die ihren Ursprung in den USA hatte und neben der Finanzwirtschaft vor allem starke Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft hatte. Im Jahr 2012 wurden in Bridgeport 22 neue Einfamilienhäuser gebaut, die einen Durchschnittswert von 80.900 USD hatten.127 127 City-Data – Bridgeport, Connecticut, 2013 60 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildung 23: Neubaugenehmigungen pro 10000 Einwohner 30 25 20 15 Bridgeport Connecticut 10 5 0 Quelle: City-Data – Bridgeport, Connecticut, 2013 Wie Abbildung 23 zeigt, hat Bridgeport im Vergleich zum übrigen Connecticut deutlich weniger Neubaugenehmigungen ausgesprochen, wobei die Differenz zu vergangenen Jahre geringer geworden ist. Im Gegensatz dazu werden mit Renovierungsprojekt und Umwandlungen alter Gebäude neue Wohnflächen geschaffen und die Innenstadt wird wiederbelebt. So schufen die Wiedereinsetzungsprojekte in der 333 State Street und dem City Trust Block 118 neue Wohneinheiten und verschönern nun das Bild des Stadtzentrums.128 Die Hollow Nachbarschaft, die sich nordwestlich von der Innenstadt befindet, ist zwar mit einem Quadratkilometer flächenmäßig eine der kleinsten Gegenden, aber zugleich die bevölkerungsreichste der Stadt. Die große Anzahl an Hausbewohnern, die sogleich auch Eigentümer sind, stellt in Bridgeport ein großes Sanierungspotential dar. Diese Hausbesitzer profitieren mehr von Kostensenkungen aus Energieverbesserungen als Eigentümer, die diesen Nachlass an Mieter weitergeben. Aufgrund der einfacheren vertraglichen Handhabung mit den Eigentümern sind Einfamilienhäuser übersichtlicher auszubauen als Wohnsiedlungen. Das ansteigende Bewusstsein für Sparmöglichkeiten aus energieeffizienten Technologielösungen wird vermutlich dazu führen, dass ein Großteil dieser Neubauten effizientere Produkte und Leistungen aus den Gebieten der Architektur, Beleuchtung, Isolation, Ablöten, Energiemanagement und Heizung, Kühlung und Ventilation erfordern wird. Im Großraum Bridgeport-Stamford-Norwalk befinden sich bereits insgesamt 2042 ENERGY STAR zertifizierte Wohneinheiten, das heißt auf Energieeffizienz wird besonders viel Wert gelegt.129 128 129 Vgl.: BridgeportCT.gov – Downtown, 2013 Vgl.: Energy Star - Builders in Bridgeport-Stamford-Norwalk, 2013 61 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 5.4 Standards, Normen & Zertifizierung Connecticut Im Jahr 2013 hat Connecticut einen umfassenden Bericht zur Energieeffizienz veröffentlicht. 130 Durch innovative Finanzinstrumente, wie beispielsweise dem Aufbau der ersten Bank, die sich vornehmlich mit der Finanzierung und Kreditierung von energieeffizienten und grünen Projekten befasst, dem Ausbau verschiedener Programme zum energieeffizienten Bauen oder der Festlegung von Richtlinien sowohl für Neubauten als auch die Sanierung von Gebäuden, soll der Bundesstaat Connecticut zukunftsfähig aufgestellt werden. Kapitel 10 des von Connecticut veröffentlichten Berichts bezieht sich dabei auf die Energieeffizienz, wobei neben Gebäuden viel auf den Energiemix eingegangen wird. Allerdings werden auch die unterschiedlichen Fördermaßnahmen herausgestellt und in Bezug auf eine energieeffiziente Strategie folgende Empfehlungen gegeben (Auswahl): 1. Eine ausreichende und langfristige Finanzierung von energieeffizienten Maßnahmen 2. Den Umbau und die Optimierung bestehender Förderprogramme, um einen bestmöglichen Mitteleinsatz zu garantieren 3. Die Entwicklung von Finanzierungsinstrumenten, um private Investitionen in energieeffiziente Maßnahmen lukrativer zu machen 4. Die Bewertung von öffentlichen Gebäuden hinsichtlich der Energieeffizienz im gesamten Bundesstaat 5. Die Entwicklung von Programmen zur Förderung von energiesparenden Maßnahmen 6. Implementierung von energieeffiziente Maßnahmen in öffentlichen Gebäuden Damit sind die wichtigsten Maßnahmen in Connecticut in einem Masterplan festgelegt. Weitere Informationen können über den Bundesstaat Connecticut angefragt werden: The Connecticut Department of Energy and Environmental Protection 79 Elm Street Hartford, CT 06106-5127 Tel.: +1 860-424-3000 [email protected] Zudem hat Connecticut im Juni 2011 entschieden, die internationalen Bauordnungsstandards zu adaptieren. Bauordnungen regeln Anforderungen, die bei einem Bauvorhaben zu beachten sind. Weitere Informationen und Details erteilt: Office of the State Building Inspector Dept. of Construction Services Joseph V. Cassidy 1111 Country Club Road Middletown, CT 06457 Tel.: +1 860-685-8310 Vgl.: The Connecticut Department of Energy and Environmental Protection - Comprehensive Energy Strategy for Connecticut, 2013 130 62 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 5.5 Förderprogramme & Initiativen 5.5.1 Connecticut Insgesamt lässt sich auch in Connecticut über die letzten Jahre hinweg ein Trend zu nachhaltigerem Haushalten und energiebewussterem Leben erkennen. Dies zeichnet sich unter anderem auch an den zahlreichen Initiativen und Maßnahmen ab, um erneuerbare Energieträger stärker voranzutreiben. In Connecticut ist das Department of Energy and Environmental Protection (DEEP) Ansprechpartner hinsichtlich Fragen zu Energie und Umwelt und den entsprechenden Förderprogrammen: Connecticuts Renewable Portfolio Standard (RPS) haben das Ziel bis 2020 mindestens 27% der Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Dieses Ziel umfasst 20 % aus Class I-Ressourcen, die Solar- und Windenergie, Brennstoffzellen, Deponiegas, Meereswärmekraft, anaerobe Faulung und nachhaltige Biomasse. Die restlichen 3 % können aus Class II-Ressourcen stammen, einschließlich Mülldeponien und weniger nachhaltigen Biomasse-Anlagen. Außerdem müssen weitere 4 % aus Class III-Ressourcen gewonnen werden. Diese bestehen aus Kraft-Wärme-Kopplung Anlagen und Abwärmerückgewinnung. Darüber hinaus wurde im Jahr 2011 ein Förderprogramm in die Wege geleitet, welches die Produktion von Zero Emission Renewable Energy Credits (sogenannte ZRECs) bestimmt. Die ZRECs werden aus Solar-, Wind und Wasserkraftanlagen mit einer Kapazität von bis zu 1 MW gewonnen. Versorgungsunternehmen sind verpflichtet, langfristige Vertragsbeziehungen (15 Jahre) für den Erwerb dieser Kredite einzugehen. Diese Kredite können dann genutzt werden, um die RPSAnforderung für das Jahr der Erzeugung oder des folgenden Jahres zu erfüllen. Die maximale Auszahlung für einen ZREC liegt bei 350 USD. Unter das Low Emission Renewable Energy Credit Programm (LREC-Program) fallen auch Einrichtungen mit Brennstoffzellen, Biomasse und Deponiegasen bis zu einer Größe von 2 MW. Auch hier sollen Versorgungsunternehmen langfristige Vertragsbeziehungen (15 Jahre) eingehen und die Kredite können genutzt werden, um die RPS-Anforderung für das Jahr der Erzeugung oder des darauffolgenden Jahres zu erfüllen. Die maximale Auszahlung für einen LREC beträgt 200 USD.131 Das C-PACE Förderprogramm unterstützt Eigentümer gewerblicher und privater Immobilien bei der Aufrüstung und Sanierung der Gebäude mit erneuerbaren und energieeffizienten Lösungen. Insgesamt haben 17 Städte in Connecticut das C-PACE Förderprogramm eingeführt. Voraussetzung, um sich für Förderungen zu qualifizieren ist, dass die geplanten Maßnahmen den Energieverbrauch des Gebäudes reduzieren, d.h. der Energieverbrauch zumindest geringer ausfällt als vorher. Genaue Aussagen, welche Technologien förderberechtigt sind, sind der detaillierten Programmbeschreibung zu entnehmen, grundsätzlich werden aber alle energieeffizienten Maßnahmen folgender Bereiche gefördert 132: Beleuchtung Heizung und Klimaanlagen Wasserheizsysteme Gebäudedämmung und -abdichtung Gebäudetechnik und -steuerung Erneuerbare Energiesysteme Die Clean Energy Finance and Investment Authority (CEFIA) arbeitet daran, sauberere, günstigere und zuverlässige Energiequellen in Connecticut voranzutreiben und ist Initiator des Connecticut Energy Efficiency Fund (CEEF) 133: Der CEEF fördert Maßnahmen, die die effiziente Verwendung von Energie unterstützen. Hierzu wird eine Vielzahl von finanziellen Instrumenten angeboten.134 Vgl.: Database of State Incentives for Renewables & Efficiency – Connecticut, kein Datum Vgl.: CPace – Home, kein Datum 133 Vgl.: Energize Connecticut - Clean Energy Finance and Investment Authority, 2013 131 132 63 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Das Green Building Tax Credit Programm ist ein Förderprogramm, das für Gebäudeeigentümer und –konstrukteure eine Steuergutschrift vorsieht, falls Maßnahmen gemäß des U.S. Green Building Council’s Leadership in Environmental and Energy Design (LEED) Gold Standard umgesetzt werden.135 Dem LEED liegt ein Bewertungssystem zugrunde, das aus den fünf Kategorien Nachhaltigkeit, Wassereffizienz, Energie, Material und Umweltaspekte innerhalb des Wohnraums besteht. Um den Gold Standard zu erreichen, müssen zwischen 60-79 Punkte von 100 möglichen Punkten innerhalb dieser Kategorien erzielt werden.136 Allgemeine Information zu Förderprogrammen in Connecticut rund um effiziente Energie und Erneuerbare Energien bietet die Website http://www.energizect.com/. 5.5.2 Bridgeport Bridgeport hat mit dem Programm BGreen 2020 einen Maßnahmenkatalog veröffentlicht, der die Instrumente und Zielsetzungen, die Mayor Bill Finch 2008 formuliert hat, für einen nachhaltigeren Umgang mit Energie bündelt.137 Diese Ziele sollen vornehmlich durch öffentliche und private Partnerschaften erreicht werden (Public-Private-Partnerships, PPP). Neben den positiven Auswirkungen auf die Umwelt bietet die Umsetzung der Ziele auch Einsparmöglichkeiten für die lokale Wirtschaft durch den verringerten Energieverbauch. Den kompletten Masterplan kann man unter folgendem Link (siehe Fußnote) einsehen.138 Kapitel 10 des BGreen 2020 bezieht sich auf den Wohnungsmarkt in Bridgeport und die geplanten Maßnahmen, wobei sich die Zielsetzungen vor allem auf siedlungspolitische und weniger auf energieeffiziente Maßnahmen bezieht. Grundsätzlich ist BGreen 2020 als politische Ausrichtung und Masterplan für die zukünftige Entwicklung Bridgeports zu sehen. Als Förderprogramme hat Bridgeport als eine der elf Städte in Connecticut das C-PACE Programm, das unter Kapitel 5.5.1 näher vorgestellt wird, umgesetzt. Nähere Informationen hierzu können eingeholt werden bei: David Kooris Director of the Office of Planning and Econonic Development 999 Broad St Bridgeport, CT 06604 Tel.: +1 203-576-7221 [email protected] Außerdem gibt es noch ein spezielles Förderprogramm für Solarenergie in Bridgeport, solarize Bridgeport. Dieses Förderprogramm bietet finanzielle Unterstützung für verschiedene Ausbauten im Solarbereich für Privatanwender. Dabei sind sowohl Kredite als auch vergünstigte Installationspauschalen für Solaranlagen von dem Programm vorgesehen.139 Vgl.: Energize Connecticut - Clean Energy Finance and Investment Authority, 2013 Vgl.: Connecticut Department of Energy & Environmental Protection - Green Buildings Tax Credit Program, 2013 136 Vgl.: U.S. Green Building Council – LEED, 2013 137 Vgl.: BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020 Appendices, 2013 138 Vgl.: BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020, 2013 139 Vgl.: Solarize Connecticut –Financing Options Solarize Bridgeport, kein Datum 134 135 64 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 6. Zielmarkt USA In den Vereinigten Staaten gibt es zahlreiche Behörden, Verbände und Organisationen, die sich mit dem Thema Energie und Energieeffizienz beschäftigen und Unternehmen sowie Konsumenten bei Fragen und Projektvorhaben in diesem Bereich unterstützen. Im Folgenden sollen die verschiedensten Behörden, Verbände und Organisationen der Baubranche und für den Bereich Energie und Energieeffizienz mit einer Angabe von Kontaktdaten vorgestellt werden. Für weitere Informationen einzelner Organisationen und bei konkreten Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die angegebene Kontaktadresse/-telefonnummer. 6.1 USA American Institute of Architects (AIA) Mit Hauptsitz in Washington, D.C., ist die AIA seit 1857 die führende professionelle Mitgliederorganisation für zugelassene Architekten, aufstrebende Berufstätige und alliierte Partner. Jonathan Watson (Advertising & Partnership Information) 1735 New York Ave., NW Washington, DC 20006 Tel: +1 202-626-7300 www.aia.org [email protected] American Council for an Energy-Efficient Economy Der American Council for an Energy-Efficient Economy ist eine Non-for-Profit-Organisation, die als Katalysator dient, um Energieeffiziente Gesetzesvorlagen, Programme, Technologien, Investitionen und Verhaltensmuster voran zu treiben. Jennifer Thorne Amann (Buildings Program Director) 529 14th Street N.W. Suite 600 Washington, D.C. 20045 Tel: +1 202-507-4000 www.aceee.org [email protected] American Society of Heating, Refrigerating and Air Conditioning Engineers (ASHRAE) ASHRAE wurde 1894 gegründet und ist ein Bautechnologie-Verband mit mehr als 50.000 Mitgliedern weltweit. Der Fokus liegt auf Bausystemen, Energieeffizienz, Raumluftqualität und Nachhaltigkeit in der Industrie. Jodi Scott (Public Relations) 1791 Tullie Circle, N.E. Atlanta, GA 30329 Tel: +1 404-636-8400 www.ashrae.org [email protected] 65 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Department of Energy (DOE) Das DOE ist ein Ministerium innerhalb der Bundesregierung der Vereinigten Staaten, verantwortlich für Energie und Nuklearsicherheit. Scot Gregory Minos (Senior Policy & Communications Specialist) 1000 Independence Ave. SW 6B Washington, DC 20585 Tel: +1 202-586-2097 www.energy.gov [email protected] International Code Council (ICC) Der ICC ist ein Mitgliederverein und unterstützt die Bausicherheitsgemeinde und Bauindustrie dabei, eine sichere, nachhaltige und erschwingliche Bauweise sicherzustellen. Dies wird durch die Entwicklung von Design, Bau und ComplianceCodes und Standards erreicht. Viele US-Gemeinden und globale Märkte arbeiten mit diesen international anerkannten Codes. Richard P. Weiland (CEO) 500 New Jersey Avenue, NW 6th Floor Washington, DC 20001 Tel: +1 202-370-1800 www.iccsafe.org [email protected] Illuminating Engineering Society of North America (IESNA) IESNA ist seit über 100 Jahren die anerkannte technische Behörde für Beleuchtung. Ihr Ziel ist es Informationen über alle Aspekte guter Beleuchtungspraktiken an ihre Mitglieder, die Beleuchtungsindustrie und die Endverbraucher durch eine Vielzahl von Programmen, Publikationen und Leistungen zu kommunizieren. Clayton Gordon (Marketing Manager) 120 Wall Street, Floor 17 New York, NY 10005-4001 Tel: +1 212-248-5000 www.iesna.org [email protected] 66 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 National Council of Architectural Registration Boards (NCARB) Das NCARB ist eine Non-Profit Corporation, welche die Architectural Registration Boards der 50 Staaten, dem District of Columbia, Guam, Puerto Rico und der US Virgin Islands vereinigt. Das Aufgabenspektrum umfasst das Gesundheitswesen, die allgemeine Sicherheit und das Gemeinwohl zu schützen, beispielsweise durch Reglementierungen der Architektur. Greg G. Hall (Director, Education) 1801 K Street NW Suite 700K Washington, DC 20006 Tel: +1 202-783-6500 www.ncarb.org [email protected] US Energy Information Administration (EIA) Die EIA ist ein Ableger des DOE und Verantwortlich für statistische und analytische Angelegenheiten. Renee Miller (Statistical Methods) 1000 Independence Ave. SW. Washington. , DC 20585 Tel: +1 202-586-6070 www.eia.gov [email protected] US Environmental Protection Agency (USEPA) Die EPA bzw. USEPA ist eine unabhängige Behörde der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zum Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit. Lisa P. Jackson (Administrator) Ariel Rios Building 1200 Pennsylvania Avenue. N. W. Mail Code: 1101A Washington. DC 20460 Tel: +1 202-564-4700 www.epa.gov [email protected] 6.2 Connecticut American Institute of Architects (AIA), Connecticut Die AIA ist eine US-weite Vereinigung von Architekten, die eine Niederlassung in Connecticut unterhält. Diane Harp Jones (CEO) 370 James Street, Suite 402 New Haven, CT 06513 Tel: +1 203-865-2195 www.aiact.org [email protected] 67 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 BPC Green Builders, LLC Seit der Gründung des Unternehmens vor über 12 Jahren liegt der Fokus auf dem Bau und der Renovierung von energieeffizienten und grünen Gebäuden. Mike Tolle 523 Danbury Road Wilton, CT 06897 Tel.: +1 203-563-9909 www.bpcgreenbuilders.com [email protected] Amenta Emma Architects Amenta Emma Architects spezialisiert sich auf Kunden aus dem Handelsgewerbe und entwirft meist Verkaufsflächen oder Bürogebäude. Außerdem sind sie Mitglied im Conneticut Green Building Council. Robert A. Emma, AIA, LEED AP (Principle) 201 Ann Ucello Street Hartford, CT 06103 Tel: +1 860-549-4725 www.amentaemma.com Connecticut Clean Energy Die Mission von Connecticut Clean Energy ist es, den Govenour in seinen Plänen zu unterstützen, den Staat durch strategische Finanzierung mit sauberer, günstiger und verlässlicher Energie zu versorgen. 300 Main Street, 4th Floor Stamford, CT 06901 Tel: +1 860-563-0015 www.ctcleanenergy.com Connecticut Green Building Council (CTGBC) Das CTGBC ist eine Non-Profit-Organisation, die die Lebensqualität in Connecticut durch intelligent konstruierte und nachhaltige Gebäude erhöhen will. Judy Swann (Executive Director) P.O. Box 152 Rocky Hill, CT 06067 www.ctgbc.org [email protected] Connecticut Department of Energy and Environmental Protection Das Umweltministerium in Connecticut bietet Hilfestellung und Unterstützung in Fragen rund um Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Govenor Dannel P. Malloy 79 Elm Street Hartford, CT 06106 Tel: +1 860-424-3000 www.ct.gov [email protected] 68 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Danziger Homes, Inc. Mit über 200 fertiggestellten Häusern in Bridgeport sowie zahlreichen renovierten und sanierten Gebäuden, ist Danziger ein erfahrenen Partner rund um energieeffizientes Bauen. Kim J. Danziger (President) 136 Mt Pleasant Rd Newtown, CT +1 203-426-9100 http://danzigerhomes.com Energize Connecticut Energize Connecticut ist eine Initiative, die Bewohnern des Staates helfen will, intelligente Energieentscheidungen zu treffen. Dafür stellt die Organisation Informationen und Ressourcen zur Verfügung. 300 Main Street, 4th Floor Stamford, CT 06901 Tel: +1 860-563-0015 www.energizect.com Granoff Architects Grandoff Architekts ist eine Architekturfirma mit Fokus auf nachhaltiges und grünes Design. Außerdem sind sie Mitglied im Conneticut Green Building Council. Rich Granoff, AIA, LEED AP (President) 30 West Putnam Avenue Greenwich, CT 06830 Tel: +1 203-625-9460 www.granoffarchitects.com [email protected] MBH Architects MBH Architects ist ein Universaldienstleister im Bereich Architektur. Die Firma bietet Gebäude- und Innendesign für alle Gebäudetypen, mit einem Fokus auf umweltfreundliche Planung. Michael B. Herlands, AIA (Principle) 433 S. Main Street # 301 West Hartford, CT 06521 Tel: +1 860-521-1400 www.mbharchitecture.com [email protected] National Electric Contractor Association (NECA), Connecticut Die NECA ist eine US-weite Vereinigung, die die Interessen der Elektrobranche repräsentiert und fördert. CT Chapter NECA, Inc. 101 Centerpoint Drive, Suite 108 Middletown, CT 06457 Tel: +1 860-635-1117 www.necact.org 69 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Northeast Sustainable Energy Association (NESEA) Die NESEA, gegründet im Jahr 1974, ist die führende Organisation im Nordosten der USA, um nachhaltige Technologien und nachhaltiges Bauen zu fördern. Jennifer Marrapese 50 Miles Street Greenfield, MA 01301 Tel: +1 413-774-6053 www.nesea.org [email protected] Silver Petrucelli + Associates Silver Petrucelli + Associates bietet Architekturdienstleistungen für das Handelsgewerbe, Bildungsinstitutionen, Behörden, Wohnhäuser und andere Projekte. Die Firma hat bereits Projekte in 169 Städten in Connecticut abgeschlossen und ist außerdem in den angrenzenden Staaten Neuenglands aktiv. Silver + Petrucelli ist führend auf dem Feld des nachhaltigen Designs. Bill Silver 3190 Whitney Avenue Hamden, CT 06518 Tel: +1 203-230-9007 www.silverpetrucelli.com [email protected] Sustainable Engineering Solutions, LLC Sustainable Engineering Solutions bietet Ingenieurservices, die zu einer effizienten, effektiven und optimal ausgerichteten Gebäude- und Equipmentleistung führen. 113 Waters View Drive Wethersfield, CT 06109 Tel: +1 860-270-0413 www.sustainable-eng.com [email protected] 70 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 The Institute for Sustainable Energy Das Institut spezialisiert sich auf die Verbreitung von Informationsmaterial zum Thema Energie und Energieeffizienz und leistet einen wichtigen Beitrag zur Bildung der Bevölkerung. Das Ziel der Einrichtung ist es, das Energieprofil und die Nachhaltigkeit im Staat Connecticut zu fördern. Rochelle Giménez (Dean) 83 Windham Rd. Willimantic, CT 06226 Tel: +1 860-465-0252 www.easternct.edu [email protected] Yale University: The Yale School of Forestry & Environmental Studies Die Yale School of Forestry & Environmental Studies bietet Master- und Doktorprogramme an. Die Fakultät dient als Fokuspunkt für die lokale, regionale und globale Forschung in Umweltfragen. Peter Crane (Dean) 195 Prospect Street New Haven, CT 06511 Tel: +1 203-432-5100 environment.yale.edu [email protected] 6.3 Bridgeport Antinozzi Associates Antinozzi Associates ist ein Architekturbüro mit zwei Standorten in Neuengland. Die Firma bietet sowohl Innendesign, als auch traditionelle Architekturdienstleitungen an und ist Mitglied des U.S. Green Building Council. George Perham (Vice president) 271 Fairfield Avenue Bridgeport, CT 06604 Tel: +1 203-377-1300 www.antinozzi.com [email protected] BGreen Bridgeport BGreen 2020 ist das Resultat einer privaten und öffentlichen Partnerschaft zwischen der Stadt Bridgeport und dem Bridgeport Regional Business Council (einem Zusammenschluss von lokalen Firmen). BGreen hat das Ziel die Infrastruktur der Stadt zu modernisieren, Wohlstand zu schaffen, die städtischen Vorzüge auszubauen, die Umwelt zu schützen und das Stadtbild zu revitalisieren ohne den historischen Charakter der Stadt zu verlieren. Tel: +1 203-356-0390 www.bgreenbridgeport.org [email protected] 71 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Bridgeport Housing Authority Die Mission der Housing Authority ist es, hochwertige und bezahlbare Wohnmöglichkeiten zu entwicklen und dabei Autarkie und Nachbarschaft-Revitalisierung zu schaffen. Jimmy Miller 150 Highland Ave, Bridgeport, CT 06604 Tel: +1 203-337-8900 www.bridgeporthousing.org [email protected] Greater Bridgeport Community Enterprises, Inc. Die Greater Bridgeport Community Enterprises, Inc. hat es sich zur Aufgabe gemacht, Arbeitsplätze zu schaffen, in dem sie neuen “grünen” Firmen bei der Gründung hilft und zum Wachstum beiträgt. Adrienne Farrar Houël (President & CEO) 570 Barnum Avenue, 2nd floor Bridgeport, CT 06608 Tel: +1 203-212-3858 www.greenteambpt.com [email protected] Gulick Building and Development, LLC. Gulick ist ein Bauunternehmen, welches neben den traditionellen Dienstleitungen auch Gebäudemanagement und Heimwerkerdienstleistungen anbietet. Die Firma hat außerdem einen speziellen Service, in dem es bestehende Gebäude inspiziert und energieeffiziente Produkte einbaut um Energiekosten zu sparen. Das Unternehmen erhielt besondere Aufmerksamkeit durch die Beteiligung in der amerikanischen TV-Serie Extreme Makeover Home Edition. 1069 Connecticut Avenue Building 4, Suite 102 Bridgeport, CT 06607 Tel: +1 203-583-4567 www.gulickbd.com Kuchma Corporation Kuchma ist seit 40 Jahren eines der führenden Bauunternehmen in Bridgeport und ist neben den traditionellen Baudienstleistungen auch auf Gebäudemanagement spezialisiert und besitzt selbst einige Immobilien in der Gegend. Philip Kuchma (CEO) 166 Elm Street Bridgeport, CT 06604 Tel: +1 203-366-3761 www.kuchmacorporation.com [email protected] 72 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 M&O Corporation Die M&O Corporation entwickelt und installiert komplexe Klimaanlagen für eine Vielzahl von Kunden aus der Industrie, dem Handelsgewerbe und für Institutionen. Allan DeCaprio (Vice President) 164 Alex Street , Bridgeport, CT 06607 Tel: +1 203-367-4292 www.mocorp.net [email protected] Santa Energy Corporation Santa Energy ist ein Energieunternehmen, welches seit 1940 Connecticut und Neuengland mit Heizöl, Kraftstoffen, Erdgas und Elektrizität versorgt. Thomas S. Santa (President & CEO) 154 Admiral Street Bridgeport, CT 06605 Tel: +1 203-362-3332 www.santaenergy.com [email protected] University of Bridgeport Die Universität wurde 1927 gegründet und beherbergt rund 5600 Studenten. Die Universität ist besonders bekannt für die hohe Anzahl an internationalen Studenten und dem diversen kulturellen Hintergrund, von dem seine Studenten kommen. Die Abteilung Electrical Engineering beschäftigt sich mit dem Thema Energieeffizienz. Thomas J. Ward (Dean) 126 Park Avenue Bridgeport, CT 06604 Tel: +1-800-392-3582 www.bridgeport.edu [email protected] Viking Construction Inc. Viking Construction Inc. ist ein Bauunternehmen mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit. Viking arbeitet unter dem LEED Prinzip und ist als Green Contractor zertifiziert. Besonders umweltfreundliche und energieeffiziente Projekte werden von Viking umgesetzt. Jason T. Shaplen (CEO) 1387 Seaview Avenue Bridgeport, CT 06607 Tel: +1 203-353-0260 www.vikingconstruction.net 73 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 6.3.1 Messen und Veranstaltungen Abx2013 – Architecture Boston Expo, Boston, MA: 19. - 21. Nov 2013 www.abexpo.com ACEEE National Conference on Energy Efficiency as a Resource, Nashville, TN: 22. - 24. September 2013 www.aceee.org/conferences/2013/eer Behavior, Energy, and Climate Change Conference, Sacramento, CA: 18. - 20. November 2013 www.beccconference.org/ Building Energy 2014 (BE14), Boston, MA: 4. – 6. März 2014 www.nesea.org/buildingenergy/ Lacey Alternative Energy Fair, Woodland Square, WA: Termin wird noch bekanntgegeben www.ci.lacey.wa.us/living-in-lacey/the-community/arts-and-events/lacey_alternative_energy_fair National Symposium on Market Transformation, Baltimore, MD: 30. März – 1. April 2014 Baltimore, MD www.aceee.org/conferences/2014/mt 2013 Living Green Expo: Termin wird noch bekannt gegeben www.livinggreenexpo.mn/exhibitor-info/registration 6.3.2 Fachpresse Autoblog Green – http://green.autoblog.com/ Neuigkeiten der Automobilindustrie bezüglich energieeffizienter Technologien und alternativen Brennstoffen. B2B Renewables - www.renewablesb2b.com/ahk_usa Tagesaktuelle Übersicht zu den wichtigsten Nachrichten in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz aus den USA und aller Welt. Celsias Expert Articles – www.celsias.com Neuigkeiten und Meinungen zum Thema Erneuerbare Energien und Klimawandel. CleanTechnica – www.cleantechnica.com Neuigkeiten und Meinungen zum Thema Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit. Cleanthinking.de – www.cleanthinking.de Neuigkeiten über erneuerbaren Energien in deutscher Sprache. Earth2Tech – www.gigaom.com/cleantech Neuigkeiten und Meinungen bezüglich Erneuerbarer Energien, Nachhaltigkeit und Umwelt. 74 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Eco Geek – www.ecogeek.org Neuigkeiten und Meinungen zum Thema Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit. Green Car Congress – www.greencarcongress.com Technische Artikel über die Konstruktion von “grünen Automobilen“ (Batterien, Hybrid-Autos, Kraftstoffsysteme etc.) Greentech Media – www.greentechmedia.com Bekannte und respektierte Publikation über die Erneuerbare Energie- und Energieeffizienzindustrie. Inhabitat – www.inhabitat.com Nachhaltigkeits-Blog mit Schwerpunkt auf New York. Große Auswahl an Artikeln, in der Regel die erste Website für Projektankündigungen in der Region. Enthält aber auch Artikel über Entwicklungen in Europa. Popular Science – www.popsci.com Bekannte und respektierte amerikanische Wissenschafts- und Technikpublikationen. Große Auswahl an Artikeln, unter anderem zum Thema Erneuerbare Energie und Energieeffizienz. Renewable Energy World – www.renewableenergyworld.com Bekannte internationale Publikation über den erneuerbare Energiesektor. Treehugger – www.treehugger.com Genereller Nachhaltigkeits-Blog betrieben vom Discovery Channel. Bekannt und solide finanziert, allerdings variiert die Qualität der Artikel. 75 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 7. Schlussbetrachtung Auch fünf Jahre nach der Finanzkriese hat sich die Bau- und Immobilienbranche in den USA noch nicht vollständig erholen können. Trotz Barack Obamas Konjunkturprogramm 2011, welches massive Investitionen (circa 74 Mrd. USD für energiebezogene Ausgaben über zehn Jahre, davon ungefähr 16 Mrd. USD für Energieeffizienz) zur Kürzung des Energieverbrauchs und zum Kampf gegen den Klimawandel ankündigte, steht die Regierung staatlichen Finanzhilfen für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz gespalten gegenüber. Es gibt allerdings einige wichtige Meilensteine der US-Regierung zur Beihilfe Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Zum Beispiel sollen Regierungsgebäude sowie rund 1 Mio. Haushalte jährlich energieeffizienter werden und dabei in den nächsten 10 Jahren gleichzeitig rund 5 Mio. Arbeitsplätze entstehen, jedoch konzentrieren sich diese auf Betrieben aus den USA. Für deutsche Produktlösungen und deutsches Know-How im energieeffizienten Gebäudemarkt ist der erfolgreiche Markteintritt nicht nur aus diesen Gründen nicht ganz einfach. Unterschiede im Käuferverhalten müssen, neben Hürden im Bereich der Projektförderung und –finanzierung, berücksichtigt werden. In den USA wird der Hauskauf nicht wie in Deutschland als Investition oder lebenslange Anschaffung betrachtet, sondern Gebäude wechseln über die Jahrzehnte hinweg durchaus mehrfach den Eigentümer. Deshalb wird auf Nachhaltigkeit nicht viel Wert gelegt und oftmals sind viele Gebäude nur rudimentär isoliert und mit veralteten Kühl- und Heizungssystemen sowie einfach verglasten Fenstern ausgestattet. In Deutschland dagegen treibt die Kosteneinsparung durch energieeffizientes Bauen und Renovieren die Nachfrage von Konsumenten an energieeffiziente Produkte. Für den preissensiblen Amerikaner ist es demgemäß bedeutend, dass sich Maßnahmen zur Erhöhung der Effizienz schon kurzfristig nach wenigen Jahren rentieren. Sicherlich ist es in den USA nicht leicht Fuß zu fassen, doch stellen sie einen Markt mit unerschöpflichem Potential dar. Auch ungeachtet der Staatssubventionen ist das Potential des US-Markts für Energieeffizienz sehr groß. Gebäude sind in den USA für knapp 38 % des Energieverbrauches und 72 % des Elektrizitätskonsums verantwortlich und die EIA schätzt, dass der Elektrizitätsbedarf von Gebäuden bis 2025 sogar 75 % betragen wird. Dies bedeutet, dass Energieeffizienz in Gebäuden bei steigenden Energiepreisen, knappen Energieressourcen und dem Willen unabhängig zu sein von Ölimporten eine immer wichtigere Rolle einnehmen wird. Sobald mehr Städte wie Bridgeport, CT und Baufirmen das Potential der Energieeinsparung in Gebäuden erkennen und beginnen effizientere Bauweisen und Baumaterialien anzuwenden, wird der US-Markt für Energieeffizienz einen beachtlichen Aufschwung erleben. Insbesondere in den Ballungsräumen im Nordosten mit Großstädten wie New York, Washington DC, Philadelphia und Boston besteht großes Potential für auf Gebäude spezialisierte Unternehmen der Energieeffizienzbranche. Auch sind die Energiepreise im Nordosten der USA landesweit unter den Höchsten. Das steigende Qualitäts- und Umweltbewusstsein amerikanischer Auftraggeber begünstigt die Position deutscher Unternehmen. Die deutsche Industrie hat frühzeitig in energieeffiziente Technik investiert. Laut einer Umfrage des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) stammen ein Fünftel aller umwelttechnologischen Anwendungen in der Welt aus Deutschland. Deutschland besitzt besonders im Bereich des energieeffizienten Bauens einen hohen Technologie- und Wissensvorsprung gegenüber den USA. Da dies der US-Industrie bewusst ist, genießen deutsche Produkte sowie Architektur- und Ingenieursdienstleistungen landesweit ein großes Ansehen. 76 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 8. Anhang 77 Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abkürzungsverzeichnis ACEEE American Council for an Energy-Efficient-Economy AEO2012 Annual Energy Outlook 2012 AHK Auslandshandelskammern AHS American Housing Survey AIA American Institute of Architects ANSI American National Standards Institute AP Accredited Professional ARRA American Recovery and Reinvestment Act ASHRAE American Society of Heating, Refrigerating and Air BECP Building Energy Codes Program BIP Bruttoinlandsprodukt BLS U.S. Bureau of Labor Statistics BMWi Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie Brd. Billiarde BTP Buildings Technology Program CEEF Connecticut Energy Efficiency Fund CEFIA Clean Energy Finance and Investment Authority CEO Chief Executive Officer CO2 Kohlenstoffdioxid CT Connecticut DC District of Columbia DEEP Department of Energy and Environmental Protection d.h. Das heißt DOE U.S. Department of Energy DSIRE Database of State Incentives for Renewables & Efficiency EERE Office of Energy Efficiency & Renewable Energy EES Energy Efficiency Standards EERS Energy Efficiency Resources Standards VII Conditioning Engineers Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 EIA U.S. Energy Information Administration EPA Environmental Protection Agency FERC Federal Energy Regulatory Commission fob Freight on board FTC Federal Trade Commission ft3 Kubikfuß GBC Green Building Codes GTAI German Trade and Invest GW Gigawatt GWh Gigawattstunde HVAC-Markt Heizungs- Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt ICC International Code Council IEC International Electrotechnical Commission IECC International Energy Conservation Code IESNA Illuminating Engineering Society of North America IG Insulated glazing (isolierte Verglasung) Inkl. inklusive ISO International Organization for Standardization k.A. keine Angabe km2 Quadratkilometer kW Kilowatt kWh Kilowattstunde LEED Leadership in Energy and Environmental Design LREC Low Emission Renewable Energy Credit MA Massachusetts MD Maryland Mio. Millionen Mrd. Milliarde MW Megawatt MWh Megawattstunde VIII Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 NCARB National Council of Architectural Registration Boards NECA National Electric Contractor Association NECPA National Energy Conservation and Policy Act NESEA Northeast Sustainable Energy Assosiation NJ New Jersey NOx Stickoxide NY New York PPP Public-Private-Partnership PV Photovoltaik RPS Renewable Portfolio Standards SO2 Schwefeldioxid Std. Stunden SWOT Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Bedrohungen) Tab. Tabelle TW Terrawatt u. a. unter Anderem UN United Nations u. U. unter Umständen US United States USA United States of America USD U.S. Dollar USEPA U.S. Environmental Protection Agency VA Virginia VDE Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik z. B. zum Beispiel ZREC Zero Admission Renewable Energy Credits IX Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: GTAI - „Wirtschaftstrends USA Jahresmitte 2012“ - SWOT Analyse US-Markt 9 Abbildung 2: Renewable Portfolio Standards Übersicht USA 11 Abbildung 3: Interconnection Policies Übersicht USA 13 Abbildung 4: Net Metering Übersicht USA 14 Abbildung 5: Stromerzeugung nach Energiequelle 1990-2035 (in Billion kW pro Jahr) 17 Abbildung 6: Private Wärmeenergie 2009 21 Abbildung 7: Kommerzielle Wärmeenergie 2010 21 Abbildung 8: Top-10 US-Erdölimporte nach Land 22 Abbildung 9: Energieverbrauch nach Energiequelle in den USA 24 Abbildung 10: US Primärenergiefluss nach Quelle und Sektor (Brd. Btu), 2010 25 Abbildung 11: Gesamtabsatz der US -Stromindustrie im Einzelhandel nach Staaten 26 Abbildung 12: US-Netto-Stromerzeugung 2010 (Billion = Milliarden) nach EIA 28 Abbildung 13: US-Netto-Stromkapazität im Sommer 2010 29 Abbildung 14: EIA - Geplante Kapazitätsergänzungen, 2010-2014 in den Bereichen: Kohle, Erdgas, Wind, Andere 31 Abbildung 15: Strompreisentwicklung nach Sektor in den USA 34 Abbildung 16: Connecticut im Nordosten der USA 50 Abbildung 17: Streckennetz der Metro-Nord 51 Abbildung 18: Emissionen in Bridgeport nach Sektoren 54 Abbildung 19: Hausverkäufe Bridgeport 2008 - 2012 55 Abbildung 20: Baujahr Wohnhäuser Bridgeport 56 Abbildung 21: LEED registrierte und zertifizierte kommerzielle Projekte in Connecticut (Stand 1. Januar 2013) 58 Abbildung 22: Prozentuale Aufteilung Gebäude Bridgeport 60 Abbildung 23: Neubaugenehmigungen pro 10000 Einwohner 61 X Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Wirtschaftsdaten USA ..................................................................................................................................................5 Tabelle 2: EIA – Zusammenfassung US Energiemarkt ............................................................................................................. 15 Tabelle 3: Gesamte Primärenergieproduktion .......................................................................................................................... 19 Tabelle 4: Gesamter Primärenergieverbrauch.......................................................................................................................... 20 Tabelle 5: Primärenergieaustausch nach Ursprung , 1949-2010 ............................................................................................ 22 Tabelle 6: Gesamter Netto Stromverbrauch ............................................................................................................................. 26 Tabelle 7: Gesamte Netto Stromerzeugung ...............................................................................................................................27 Tabelle 8: Elektrizitätspreise der Haushalte - USA und Deutschland im Vergleich .............................................................. 32 Tabelle 9: Elektrizitätspreise der Industrie - USA und Deutschland im Vergleich ................................................................ 32 Tabelle 10: Durchschnittliche Energiepreise, US-Städte und Nordost-Region ...................................................................... 33 Tabelle 11: US-Isolationen, nach Typus (Mio. Pfund) .............................................................................................................. 36 Tabelle 12: Anzahl von "Green Roofs" fertig gestellt im Jahr (Tausend SF), März 2012 ........................................................37 Tabelle 13: Fensterabsatz im Wohnbereich nach Rahmentypen (Mio. Stück) ....................................................................... 38 Tabelle 14: Fensterabsatz im Wohnbereich nach Glastypen (Mio. Stück) .............................................................................. 39 Tabelle 15: US Absatz von Heizungs-. Lüftungs- und Klimasysteme nach Typ (Inklusive Exporte) .................................... 40 Tabelle 16: 2010 Watt der Lampen, Lampenanzahl pro Gebäude und Std. pro Tag ............................................................... 41 Tabelle 17: 2010 Gesamter Elektrizitätsverbrauch von Lichttechnologien nach Sektoren (TW Std. pro Jahr).................... 42 Tabelle 18: Hauptgeräteeigentum (Mio. von Haushalten und % der US Haushalte) ............................................................. 43 Tabelle 19: Solaranlagenabsatz nach Typ und Markt (Tausend SF) ....................................................................................... 44 Tabelle 20: US Kleinwindeinheiten und Kapazität, März 2012 ............................................................................................... 45 Tabelle 21: Netto Energieerzeugung von Elektrizität nach Bezugsart (Stand 2011) / CT ...................................................... 52 Tabelle 22: Private Wohneinheiten Bridgeport, New Haven, Hartford ...................................................................................55 XI Zielmarktanalyse Energieeffizienz in Gebäuden, Bridgeport, CT 2013 Quellenverzeichnis American Council for an Energy-Efficient Economy Energy Efficiency Resource Standard, 2013, abgerufen am 14.8.2013 http://www.aceee.org/sector/state-policy/energy-efficiency-resource-standard Renewable Energy in the 50 States, Connecticut, 2012, abgerufen am 20.8.2013 http://acore.org/files/pdfs/states/Connecticut.pdf The State Energy Efficiency Scorecard, 2012, abgerufen am 13.8.2013 http://aceee.org/sector/state-policy/scorecard American National Standards Institute – Home, kein Datum, abgerufen am 14.8.2013 http://www.ansi.org/about_ansi/overview/overview.aspx?menuid=1 American Wind Energy Association – Wind Energy Facts at a glance, 2013, abgerufen am 14.8.2013 http://www.awea.org/Resources/Content.aspx?ItemNumber=5059&navItemNumber=744 BFJ Planning – Masterplan of conservation & Development, 2008, abgerufen am 20.8.2013 http://www.bridgeportct.gov/filestorage/89019/89751/94961/103639/MasterPlanofConservationandDevelopment.pdf BGreen BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020, 2013, abgerufen am 20.8.2013 http://library.rpa.org/pdf/BGreen-2020.pdf BGreen 2020 a sustainability plan for Bridgeport, Connecticut 2020 Appendices, 2013, abgerufen am 20.8.2013 http://www.bridgeportct.gov/filestorage/89019/97299/104131/BGreen-2020-Appendices.pdf Groundbreaking for Dominion Bridgeport Fuel Cell Power Station, 2013, abgerufen am 20.8.2013 http://www.bgreenbridgeport.org/news/2013/5/1/groundbreaking-for-dominion-bridgeport-fuel-cell-powerstati.html Eco-Industrial Park, 2011, abgerufen am 20.8.2013 http://www.bgreenbridgeport.org/news/2011/9/20/eco-industrial-park.html BridgeportCT.gov East Side, 2013, abgerufen am 20.8.2013 http://www.bridgeportct.gov/content/89013/89319/89337.aspx Downtown, 20103, abgerufen am 20.8.2013 http://www.bridgeportct.gov/content/89013/89319/126763.aspx BrightSourceEnergy – Projects, kein Datum, abgerufen am 14.8.2013 http://www.brightsourceenergy.com/projects Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA, kein Datum, abgerufen am 13.8.2013 http://www.bpb.de/themen/LYW388,0,0,USA.html Bureau of Business & Economic Research - 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