burg für die Erhaltung EU-geschützter Tag

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burg für die Erhaltung EU-geschützter Tag
Gros, P.: Die Verantwortung des Bundeslandes Salzburg für die Erhaltung EU-geschützter Tagfalterarten der FFH-Richtlinie
(92/43/EWG) und Vorschlag für die Bewertung dieser Arten in der Roten Liste der gefährdeten Schmetterlinge Salzburgs.
Mitt. Haus der Natur 16: 97-115, Salzburg 2004
Die Verantwortung des Bundeslandes Salzburg für die Erhaltung EU-geschützter Tagfalterarten der FFH-Richtlinie (92/43/EWG)
und Vorschlag für die Bewertung dieser
Arten in der Roten Liste der gefährdeten
Schmetterlinge Salzburgs.
97
Patrick Gros
Zusammenfassung
Die aktuelle Verbreitung und die Gefährdung der Tagfalterarten der FFH-Richtlinie im Bundesland Salzburg wird anhand der
Fundmeldungen der letzten Jahre (vorwiegend ab 1991) diskutiert und dargestellt. Viele der entsprechenden Funde wurden ab
1987 vom Autor selbst gemeldet, und dienen als Grundlage für die vorgeschlagene Situation dieser Arten in der Roten Liste der
gefährdeten Schmetterlinge Salzburgs. Details über die Biologie und Ökologie dieser Arten, die vom Autor gesammelt wurden,
werden bekannt gegeben. Gefährdungsursachen und Schutzmaßnahmen werden diskutiert.
Summary
The present distribution and threats to the butterfly species of the Habitat directive occurring in Salzburg are discussed and
graphically displayed, including current data and reports for these species in Salzburg, in particular for the years from 1991
onwards. A considerable number of these reports were made by the author and were compiled into a concise evaluation of
the situation for the Habitat directive butterfly species red-listed for Salzburg. In addition, information sampled by the author is
given on the biology and ecology of these species. Causes of threats and required conservation efforts are discussed.
Key words
FFH-Richtlinie, Maculinea teleius, Maculinea nausithous, Euphydryas maturna, Euphydryas aurinia, Parnassius mnemosyne,
Parnassius apollo, Maculinea arion, Lopinga achine, Bundesland Salzburg, Verbreitung, Biologie, Ökologie, Gefährdung, Rote
Liste, Schutzmaßnahmen.
1. Einleitung
Durch den Beitritt in die EU hat sich Ös-
Kenntnis der Verbreitung entsprechen-
Entsprechende Daten sollen freigege-
terreich dazu verpflichtet, einen Beitrag
der Arten im Bundesland Salzburg z. T.
ben werden, um der wahren Bedeutung
zur Erhaltung EU-geschützter Lebens-
sehr lückenhaft ist. Dies trifft besonders
des Bundeslandes Salzburg für die
räume sowie Tier- und Pflanzenarten zu
auf Schmetterlinge zu, bei denen bisher
Erhaltung
leisten, die in der sogenannten Fauna-
aktuelle
lediglich
etwas näher zu rücken. Da bisher keine
Flora-Habitat-Richtlinie aufgelistet sind.
in geringem Ausmaß vorlagen. Nach-
systematische Kartierung EU-geschütz-
Zu diesem Zweck wurden ausgewählte
dem ich mich nun seit mehr als zehn
ter Schmetterlingsarten im Bundesland
Lebensräume,
entsprechende
Jahren mit der lepidopterologischen
Salzburg durchgeführt wurde, kann
Naturschutzgüter beinhalten, zu Euro-
Fauna Salzburgs beschäftige, hatte
man natürlich davon ausgehen, dass
paschutzgebieten erklärt (Natura 2000
ich die Gelegenheit, einige bislang
weitere Vorkommen von mir noch
– Schutzgebiete). Diese Auswahl wurde
unbekannte Populationen gefährdeter
unentdeckt blieben, v. a. bei inneralpin
allerdings dadurch erschwert, dass die
Schmetterlingsarten
verbreiteten Arten.
die
Verbreitungsdaten
zu
entdecken.
entsprechender
Tierarten
16. Folge 2004
98
In dieser Arbeit werden nicht nur die
Diese Arten werden europaweit als
der FFH-Richtlinie zu (bei E. aurinia
vier Tagfalterarten des Anhanges II
besonders gefährdet angesehen und
nicht bei ihrer Unterart debilis, die
der FFH-Richtlinie („Tier- und Pflan-
sind hier in breiten Gebietsstreifen ihrer
hochmontan und alpin verbreitet ist).
zenarten von gemeinschaftlichem In-
ehemaligen Areale bereits ausgestor-
Hinzu kommen auch der menschliche
teresse, für deren Erhaltung besondere
ben. Diese Arten sind an bestimmte
Besiedlungsdruck und der Straßenbau,
Schutzgebiete ausgewiesen werden
Lebensraumsbedingungen stark ge-
die ebenfalls erhebliche Flächen- und
müssen“), die in Salzburg vorkommen,
bunden, die durch traditionelle Formen
Habitatverluste verursachen können.
berücksichtigt, sondern auch die wei-
der
forstwirtschaftlichen
Habitatverkleinerung, Verminderung der
teren vier Arten Salzburgs, die nur im
Nutzung ehemals gefördert wurden
Habitatqualität, Isolierung der letzten
Anhang IV dieser Richtlinie aufgelistet
(z. B. Streuwiesenkultur, kleinräumige
Vorkommen durch Verlust zahlreicher
sind („streng zu schützende Tier- und
Waldschlagwirtschaft). Sie sind also
Habitate sind die Konsequenzen dieser
Pflanzenarten von gemeinschaftlichem
(zumindest heutzutage) auf diese spe-
negativen, anthropogenen Faktoren,
Interesse“).
zifischen Nutzungsformen angewiesen,
die die Wahrscheinlichkeit des Aus-
Eine zusätzliche Falterart, der blau-
und sind durch die Aufgabe solcher
sterbens kleinerer Restpopulationen,
extensiven Bewirtschaftungsmethoden
und damit des Zusammenbruchs der
im hohen Maß gefährdet. Nicht nur
Gesamtpopulationen einer Art von Tag
die
zu Tag erhöhen.
schillernde Feuerfalter Lycaena helle,
wurde im Zuge der EU-Osterweiterung
in den Anhängen II und IV der FFHRichtlinie aufgenommen. Diese Art, die
in Salzburg ausschließlich im Lungau
nachgewiesen ist, ist an bestimmten
Moorwiesentypen gebunden; sie gilt in
Salzburg als vom Aussterben bedroht
(Embacher 1996). L. helle wurde im
Rahmen dieser Arbeit nicht berücksichtigt.
land-
und
Aufgabe
der
Bewirtschaftung,
sondern auch die Intensivierung der
Landwirtschaft sowie Veränderungen
in den Methoden der Forstwirtschaft
führen derzeit ebenfalls zum Verlust
der kleinräumigen, vielfältigen Landschaft, die spezialisierten Tierarten wie
diesen EU-geschützten Arten Habitate
bietet. Besonders solche Arten, die
einen
Verbreitungsschwerpunkt
in
den Niederungen haben, sind von
Die untersuchten Tagfalterarten werden
diesen Nutzungsveränderungen stark
in nachfolgender Tabelle aufgelistet.
betroffen. Dies trifft bei den oben
aufgelisteten Arten des Anhanges II
Maculinea teleius
(Eschen-Scheckenfalter)
Euphydryas aurinia
(Abbiß-Scheckenfalter)
Mitteilungen aus dem
HAUS DER NATUR
vorliegende
Arbeit
ehemaligen und aktuellen Kenntnissen
über die Vorkommen entsprechender
Tagfalterarten werden durchgeführt, um
die heutige Gefährdung dieser Arten
im Bundesland Salzburg zu erläutern.
Darüber hinaus werden Details ihrer
Biologie und Ökologie, die in Salzburg
bisher wenig beachtet wurden, besprochen.
Anhang IV
(Schwarzer Apollofalter)
Anhang IV
(Apollofalter)
Anhang II&IV Maculinea arion
Anhang IV
(Thymian-Ameisenbläuling)
Anhang II Lopinga achine
(Gelbringfalter)
allerdings
nicht werden: Vergleiche zwischen
Anhang II&IV Parnassius apollo
(Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling)
Euphydryas maturna soll
Anhang II&IV Parnassius mnemosyne
(Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling)
Maculinea nausithous Eine reine Auflistung neuer Fundorte
Anhang IV
2. Methoden
In einem ersten Schritt wurde versucht,
geprüft. Gegebenenfalls wurden die
Salzburg verglichen. Es wurde dabei
eine Liste potentieller Fundorte für die
entsprechenden
mehrfach
angenommen, daß ein gemeldeter
betroffenen Schmetterlingsarten zu er-
durchsucht (z. B. zu verschiedenen
Fundort jeweils einer Population gleich-
stellen. Dies erfolgte durch Befragung
Jahreszeiten).
zustellen ist, da besonders bei alten
erfahrener Schmetterlingssammler im
Alle jeweils beobachteten Schmet-
Fundmeldungen nicht nachvollziehbar
Bundesland Salzburg und durch die
Analyse der Bestände in der Schmetterlingssammlung im Haus der Natur.
In diesem Zusammenhang sollte die
bemerkenswerte Leistung von Prof.
Embacher (Leiter der entomologischen
Arbeitsgemeinschaft
im
Haus
der
Natur) im Bereich der entomofaunistischen
Forschung
Salzburg
im
Bundesland
hervorgehoben
werden:
Durch die mühsame Anordnung der entomologischen Sammlung im Haus der
Natur und seine unermüdliche Tätigkeit
als Schmetterlingsbeobachter hat Herr
Prof. Embacher in nun mehr als dreißig Jahren Arbeit die unentbehrliche
Grundlage für solche Untersuchungen
wie die vorliegende geschaffen.
Für diese Untersuchung wurden auch
Gebiete ausgesucht, die mir aufgrund
ihrer Lage oder ihres Schutzstatus
aus
diese
verschiedenen
Gründen
Schmetterlingsarten
für
geeignet
erschienen. Darüber hinaus wurden
terlingsarten
Gebiete
wurden
aufgelistet
und anschließend in einer digitalen
Datenbank
aufgenommen.
Zuletzt
wurden diese Funddaten in das Datenbank-Programm BioOffice (Fa. Biogis)
überspielt und sind nun Bestandteil
des Biodiversitätsarchives im Haus der
Natur.
Mit Hilfe des zuvor erwähnten Programmes wurden ebenfalls die Verbreitungskarten der vorliegenden Arbeit editiert.
Diese Karten beinhalten nicht nur
meine persönlichen Funde, sondern
auch alle mir derzeit bekannten Fundmeldungen der untersuchten Tagfalterarten im Bundesland Salzburg. Diese
sind ebenfalls im Biodiversitätsarchiv
im Haus der Natur verzeichnet. Auf den
Verbreitungskarten
wurde
bezüglich
der Zeiträume entsprechender Fundmeldungen zwischen drei Kategorien
unterschieden:
bis 1970; ab 1971 bis 1990; ab 1991.
ist, ob am entsprechenden Standort von
dem entsprechenden Beobachter eine
oder mehrere Populationen angetroffen
wurden. In diesem Zusammenhang
wurden einige aktuelle Fundmeldungen
verschiedener
Standorte
in
einem
Fundort („Gebiet“) zusammengefaßt,
wenn diese Standorte sehr nah aneinander liegen: Früher wurde diesbezüglich nicht so fein unterschieden (z.
B. wurde früher ein Gebiet nordöstlich
des Untersberges, das von mir derzeit
25 verschiedene Fundorte beinhaltet,
lediglich als ein Fundort - „Wartberg“
- gehandhabt!), wobei der Anschein erweckt werden könnte, daß einige Arten
heutzutage aus mehreren Fundorten
gemeldet wurden als früher.
Als „aktuelle“ Fundmeldungen kamen
solche Meldungen in Frage, die nach
1990 gemacht wurden. Dieser Zeitraum
wurde bewußt eng ausgewählt, da die
untersuchten Arten in der letzten Dekade des 20. Jahrhundert von mir intensiv
verschiedene Botaniker nach Salz-
Beobachtungen über die Biologie und
kartiert wurden, wobei ein Vergleich
burger Fundorten bestimmter Lebens-
Ökologie der untersuchten Arten wur-
mit der Zeit „davor“ sinnvoll erschien.
raumtypen befragt: Die betroffenen
den meistens während der zahlreichen
Lediglich bei Arten, bei denen der
Schmetterlingsarten sind an bestimmte
Begehungen durchgeführt. In wenigen
Anteil eigener Beobachtungen gering
Pflanzenarten und Habitattypen gebun-
Fällen stammen sie aus geförderten
blieb (in erster Linie weil solche Arten
den, die sich pflanzensoziologisch z.
Untersuchungen (Auftraggeber: Akade-
in Salzburg weit verbreitet sind, wobei
T. eingrenzen lassen. Zur groben Lo-
mie für Naturschutz und Landschafts-
die Überprüfung jeglicher, gemeldeter
kalisierung von Beständen bestimmter
pflege - ANL -, Laufen/Bayern).
Fundorte
Pflanzenarten, die von diesen Schmet-
Die
Ge-
besonders schwierig ist!), wurden die
terlingsarten genutzt werden, wurde
fährdung der untersuchten Arten im
aus der Zeit nach 1980 stammenden
der Verbreitungsatlas der Salzburger
Bundesland Salzburg lehnte sich in
Meldungen als aktuell betrachtet.
Gefäßpflanzen (Wittmann et al. 1987)
ihren Grundzügen an den in der Roten
stark miteinbezogen.
Folgende
Liste der Tagfalter Europas von
wurden
Ermittlung
der
heutigen
van
99
aus
zeitlichen
Gründen
Gefährdungskategorien
berücksichtigt
(Neben
der
Die ausgewählten, potentiellen Lebens-
Sway & Warren (1999) angewendeten
deutschen Bezeichnung der Kategorien
räume wurden schließlich während
Methoden an: Der Anteil an rezenten
wurde jeweils die entsprechende, etwa
der zu erwartenden Flugzeiten der
Fundmeldungen einer Art wurde mit der
gleichzusetzende
untersuchten Tagfalterarten begangen
Gesamtanzahl aller jemals gemeldeten
Roten Liste von
und auf die Anwesenheit dieser Arten
Fundorte dieser Art im Bundesland
Bezeichnung
van
der
Sway & Warren
16. Folge 2004
100
1999 - neue Kriterien der IUCN 1994
Gefährdet (vulnerable): in 20 bis 50%
wurde die Art nach 1990 nicht mehr
- vermerkt):
der bekannten Fundorte wurde die Art
nachgewiesen.
nach 1990 nicht mehr nachgewiesen.
Für diesen Teil der vorliegenden Arbeit
endangered): in mindestens 80% der
Potentiell gefährdet (near threatened):
wurden alle mir bekannten Fundorte
bekannten Fundorte wurde die Art nach
in 15 bis 20% der bekannten Fundorte
der untersuchten Arten im Bundesland
1990 nicht mehr nachgewiesen.
wurde die Art nach 1990 nicht mehr
Salzburg berücksichtigt.
Stark gefährdet (endangered): in 50
nachgewiesen.
Die Nomenklatur wurde Karsholt &
bis 80% der bekannten Fundorte
Nicht gefährdet (least concern): in we-
Razowski (1996) entnommen.
wurde die Art nach 1990 nicht mehr
niger als 15% der bekannten Fundorte
Vom Aussterben
bedroht
(critically
nachgewiesen.
3. Ergebnisse und Diskussion
3293 Einzelmeldungen der untersuchten Arten im Bundesland Salzburg
3.1. Arten des Anhanges
II der FFH-Richtlinie
Biologie, Ökologie: Die Raupennährpflanze ist der große Wiesenknopf
aus der Zeit zwischen 1897 und 2004
Sanguisorba
wurden im Rahmen der vorliegenden
Blütenköpfen werden die Eier einzeln
Untersuchung bearbeitet. Rund ein
Viertel dieser Meldungen wurde meiner
Beobachtungsdatei (Zeitraum 1987 und
1993 bis 2004) entnommen.
Ein besonders dramatischer Rückgang
konnte beim Eschen-Scheckenfalter
Euphydryas
maturna
festgestellt
werden, wobei heutzutage nur noch 7
Gebiete mit Vorkommen dieser Art im
Bundesland Salzburg bekannt sind.
Sogar bei einer Art, die in diesem
Bundesland immer selten gewesen
ist, dem Gelbringfalter Lopinga achine,
kann trotz geringer Anzahl an Gebieten
mit aktuellem Vorkommen (10 Gebiete)
nicht von einem derart drastischen
Rückgang gesprochen werden. Die
Situation der einzelnen Arten wird im
Folgenden besprochen.
3.1.1. Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea teleius)
(Abb. 1a)
Flugzeit der Imagines: Eine Generation von (Mitte) Ende Juni bis Anfang
(Mitte) August. Dies entspricht in etwa
der Flugzeit der europaweit bekannten
Populationen dieser Art (vgl. Ebert
& Rennwald 1993, Weidemann 1995,
Tolman & Lewington 1997, Feldmann et
al. 1999). Die alpennahen Populationen
des Untersberg-Vorlandes fliegen allerdings deutlich früher, ein Phänomen,
das
bisher
weitgehend
unerkannt
oder zumindest unbeschrieben blieb:
(Mitte) Ende Mai bis Ende Juni (Anfang
Juli). Diese frühe Flugzeit konnte ich
ebenfalls bei Bayerischen Populationen
in der Nähe von Bad Reichenhall und
Berchtesgaden (ebenfalls alpennahen
Populationen!) feststellen. Fernab der
Alpen, wie z. B. in Franken (Bayern), ist
die Art selten vor Anfang bis Mitte Juli
zu beobachten (Bräu, pers. Mitt.).
den
zwischen den Blüten abgelegt. Im
Unterschied zu M. nausithous (siehe
unten) werden für die Eiablage junge,
grün bis grünrötlich gefärbte Blütenköpfe (Blüten noch geschlossen) deutlich
bevorzugt (Gros & Stöhr, 2000). Die
Raupen leben in den Blütenköpfen, von
denen sie ihre Nahrung beziehen. Im
späten Sommer (etwa zwischen Ende
August und Mitte September) verlassen
die Raupen die Pflanzen und werden
von Knotenameisen (Gattung Myrmica)
adoptiert.
Hierbei
scheint
Myrmica
scabrinodis der Hauptwirt von M.
teleius zu sein. Die Raupen „täuschen“
die Ameisen, indem sie erstens den
„Geruch“ ihrer Brut nachahmen, und
zweitens
zuckerhaltige
Substanzen
ausscheiden, von denen sich die Ameisen gerne ernähren. Im Ameisennest
fressen die Raupen von M. teleius die
Brut der Ameisen (Thomas 1995). Hier
leben sie bis ins nächste Jahr, verpuppen sich gegen Ende des Frühlings und
schlüpfen schließlich während der oben
burg: 16.05.2000, Europaschutzgebiet
erwähnten Flugzeiten aus.
(pers.
Beob.).
Spätester Fund: 25.08.1961 bei Kasern
(Mairhuber).
HAUS DER NATUR
Auf
Frühester Fund im Bundesland Salz„Untersberg-Vorland“
Mitteilungen aus dem
officinalis:
Als Nektar- und Energiequellen nutzen
die Imagines bevorzugt den Großen
Wiesenknopf Sanguisorba officinalis
und die Vogel-Wicke Vicia cracca (Gros
Dies korreliert weitgehend mit der
Gefährdung: 38% aller Fundmeldun-
& Stöhr, 2000). Gelegentlich genutzt
entsprechenden
der
gen dieser Art stammen aus der Zeit
werden weitere Blütenpflanzen, die in
Wirtsameise Myrmica scabrinodis (vgl.
nach 1990 (35% aus meiner persön-
erster Linie rötliche oder blaue Farben
Gros 2002a).
lichen Datei), wobei die nach 1990
beinhalten.
Die derzeit bekannten Populationen
gesammelten Daten als ausreichend
Habitat: M. teleius besiedelt bevorzugt
(Meldungen
magere
Wiesen
erster Linie in den Randgebieten der
(insbesondere Niedermoorwiesen) mit
Nördlichen Kalkalpen und unmittelbar
Beständen
Raupennährpflanze
nördlich davon zu finden (von Westen
(siehe oben); die Habitate sind oft in
nach Osten: Europaschutzgebiet „Un-
Pfeifengraswiesen oder in Bachdistel-
tersberg-Vorland“ bei Großgmain, Fürs-
wiesen vorzufinden. Dies scheint mit
tenbrunn bei Grödig, Stadt Salzburg
den Ansprüchen des Hauptwirtes, der
- Sam, - Gaisberg, Guggenthal und
Knotenameise Myrmica scabrinodis,
Heuberg bei Koppl, Hinterschroffenau
zu übereinstimmen: Hauptlebensraum
bei Hof, Wörlemoos bei Eugendorf,
dieser Ameise sind mesophile, nicht zu
Enzersberg und NSG Fuschlseemoor
hochgrasige Rasen- oder Saumbiotope,
bei Thalgau). In dieser Region sind
bevorzugt auf nassem Boden (Seifert
extensiv
1996). Die Habitate von M. teleius
Streuwiesen in einem sehr lockeren,
Gefährdungsursachen: Magere Streu-
werden in erster Linie als Streuwiesen
aber
vorhandenen
wiesen bilden einen der wichtigsten
bewirtschaftet, seltener handelt es
„Netzwerk“ vertreten. Im nördlicheren
Lebensräume von M. teleius. Solche
sich auch um spät oder unregelmäßig
Voralpenland sind geeignete Habitate
unproduktiven Standorte wurden früher
gemähte
etwas
nur noch sehr lokal vertreten: Derzeit
im Herbst gemäht, das Mähgut diente
Bereiche
der
feuchter
Randbereiche
intensiver
genutzten
von
Verbreitung
nach
1990)
bewirtschaftete,
immerhin
noch
sind
in
magere
betrachtet werden können, um die
aktuelle Gefährdung der Art im Bundesland Salzburg abzuschätzen. Von den
46 Fundorten von M. teleius, die jemals
in Salzburg gemeldet wurden (Zeitraum
1927-2004), konnten nach 1990 nur
noch 20 bestätigt werden. Demnach
kann die Art im Bundesland Salzburg
als
stark
gefährdet
(endangered)
angesehen werden, was mit der Einstufung in der letzten Roten Liste der
Schmetterlinge Salzburgs (Embacher
1996) übereinstimmt.
Feuchtwiesen.
bekannte Lebensräume sind um den
als Einstreu für den Stall. Nachdem
Die heutigen Habitate sind oft im
Wallersee - insbesondere im Europa-
dafür billigerer Ersatz zunehmend zur
Randbereich Salzburger Hochmoor-
schutzgebiet „Wallersee-Wenger Moor“
Verfügung stand (wie Stroh aus dem
reste zu finden, vielfach im Uferbereich
(Gros 2000) - und am Südufer des
Bereich
Salzburger Seen.
Obertrumer Sees vorzufinden. Weitere
oder nachdem die streulose Haltung
Europäische Verbreitung: West und
Populationen scheinen im nördlichen
von Rindern im Stall an Wichtigkeit
Voralpenland weitgehend erloschen zu
gewann, wurde die Streuwiesenkultur
sein. Für die Art geeignete, streuwie-
überflüssig und wurde nur noch „am
senreichere Gebiete sind dann erst an
Rande“ betrieben, vor allem in kleine-
der äußersten, nördlichen Grenze vom
ren landwirtschaftlichen Betrieben. Die
Bundesland Salzburg zu finden (Oich-
strukturellen Veränderungen, die seit
ten-Tal bis in das NSG Oichten Riede),
einigen Jahrzehnten die Landwirtschaft
wo die Art in den anschließenden,
prägen, führen jedoch dazu, daß kleine,
oberösterreichischen Europaschutzge-
traditionell bewirtschaftende Betriebe
bieten „Ettenau“ und „Wiesengebiete
immer
und Seen im Alpenvorland“ noch relativ
werden; dies verleitet viele Landwirte
gut vertreten ist (Gros 2003). Im süd-
dazu, ihre Produktion zu steigern,
licheren Salzachtal konnte die Art nur
was insbesondere in den flacheren
noch im NSG Adneter Ried bei Hallein
Bereichen des Landes Salzburg, wo M.
nachgewiesen werden.
teleius ihren Verbreitungsschwerpunkt
Im benachbarten Bayern ist M. teleius
besitzt, zur allgemeinen Intensivierung
Ostfrankreich, Nordschweiz, Zentralund
Süddeutschland,
Norditalien,
Slowakei, Ungarn, Südpolen bis Zentral- und Südural (Tolman & Lewington
1997). In Österreich ist M. teleius aus
allen
Bundesländern
nachgewiesen
(Reichl 1992). Nach Huemer & Tarmann
(1993) sind die Meldungen aus Nordtirol fraglich. Besiedelt werden in erster
Linie außeralpine Gebiete, z. T. aber
auch Talbereiche am Rand der Alpen.
Verbreitung in Salzburg (Abb. 1b):
Voralpenland; sehr lokal im Salzachtal
zwischen Puch und Golling sowie im
Saalachtal.
Die Höhenverbreitung erstreckt sich
in erster Linie von 410 bis 900m NN
(höchster
Fundort:
Gaisbergspitze
bei 1280m NN / Mairhuber, 1965).
ebenfalls noch lokal vertreten, in erster
Linie im Bereich größerer Moorgebiete
und im Uferbereich größerer Seen
(pers. Beob.).
101
der
Getreide-Erzeugung),
weniger
konkurrenzfähig
der Landwirtschaft führt. Die Salzburger Landwirtschaft ist von der Milcherzeugung und der entsprechenden
Viehhaltung dominiert: Der Bedarf an
Heu wird gesteigert, wobei die meisten
16. Folge 2004
102
der bisher extensiv bewirtschafteten
Andere Gefährdungsquellen, die die
viert“ werden. Die Abschließung von
Flächen zur Heuproduktion melioriert
direkte Zerstörung der Habitate bewir-
entsprechenden Naturschutzverträgen
und schließlich intensiviert werden.
ken, wie die Ausweitung der Urbanisati-
mit den bewirtschaftenden Landwirten
Regelmäßige
(Produktivi-
on, der Straßenbau und die Errichtung
sollte in den nächsten Jahren weiterhin
gefördert werden.
tätssteigerung)
Düngung
entsprechende
von Freizeitanlagen (z. B. Golfplätze)
häufige Mahd sind die Folgen. Wenige,
und
sind natürlich auch zu berücksichtigen,
konkurrenzfähige Pflanzenarten wer-
auch wenn entsprechende negative
den in ihrem Wachstum gefördert und
Folgen auf die Umwelt aufgrund des
verdrängen die meisten anderen Arten,
aktuellen Naturschutzgesetzes leichter
insbesondere zahlreiche Kräuter und
unter Kontrolle zu halten sind, als
Blütenpflanzen, die für das Überleben
schleichende Veränderungen in der
Flugzeit der Imagines: Eine Gene-
der Schmetterlinge unentbehrlich sind.
landwirtschaftlichen Nutzung. Beson-
ration von (Ende Juni) Anfang Juli bis
Die häufigen und großflächigen Mah-
ders
seltener
Anfang (Mitte) August. Dies entspricht
dereignisse entziehen den Schmetter-
Schmetterlingsarten werden bei Bau-
in etwa der Flugzeit der europaweit
lingen ihre Nährpflanzen in Zeiten wo
vorhaben jedoch meistens übersehen.
bekannten Populationen dieser Art
sie für die Entwicklung ihrer Raupen
Schutzmaßnahmen:
und zur Linderung des Nektarbedarfes
der Imagines notwendig sind. Zudem
sind die mikroklimatischen Verhältnisse
in produktiven, hochwüchsigen (also
bodenschattenreicheren)
für
die
Entwicklung
Heuwiesen
der
meisten
Schmetterlingsarten ungeeignet.
Wenn
die
Melioration
kleinere
Vorkommen
Die
wichtigste
Maßnahme ist sicherlich die Förderung
der extensiven Bewirtschaftung derzeit
extensiv
bewirtschafteter,
magerer
Streuwiesen mit Vorkommen von M.
teleius, mit möglichst spätem, jährlichem Mahdzeitpunkt (Ende August in
„produktiveren“ Standorten, ab Mitte
extensiv
September oder später in magereren).
3.1.2. Dunkler WiesenknopfAmeisenbläuling
(Maculinea
nausithous) (Abb. 2a)
(vgl. Ebert & Rennwald 1993, Weidemann
1995, Tolman & Lewington 1997,
Feldmann et al. 1999). Im Juni wurden
nur vereinzelt Imagines dieser Art
gemeldet. Frühester Fund: 16.06.1955
bei Fürstenbrunn (Witzmann), ebenfalls
unmittelbar am nördlichen Fuß der
Kalkalpen; spätester Fund: 28.08.1954
bei Kasern (Mairhuber).
aus
Zwischen Beginn der Flugzeit der Ima-
Biologie, Ökologie: Die Raupennähr-
nicht
gines und dem Zeitpunkt, zu dem die
pflanze ist der große Wiesenknopf
möglich ist (z. B. begrenzte Entwäs-
Raupen ihre Futterpflanzen verlassen,
Sanguisorba officinalis. Die Entwick-
serungsmöglichkeit), wird die Bewirt-
hätte eine Mahd verheerende Folgen
lung verläuft in etwa wie bei M. teleius.
schaftung dieser Flächen oft einfach
auf die Schmetterlingspopulation. Eine
Im Unterschied zu letzterer Art (siehe
aufgelassen, wobei die darauffolgende
zweite, jährliche Mahd kann höchstens
oben) werden für die Eiablage weiter
Verbrachung, Verbuschung und an-
zwei bis drei Wochen vor der Flugzeit
entwickelte, weinrot gefärbte Blüten-
schließende Verwaldung (nicht selten
der Imagines durchgeführt werden (zum
köpfe (kurz vor der Blüte) deutlich
werden solche „Grenzertragsflächen“
Zweck einer eventuell notwendigen
bevorzugt (Gros & Stöhr, 2000). Bei M.
auch aufgeforstet, meistens einseitig
Aushagerung), um das Nachwachsen
nausithous scheint die Knotenameise
mit Fichten) ebenfalls zum Verlust der
der Vegetation zu ermöglichen. Unent-
Myrmica rubra der Hauptwirt zu sein.
Habitateignung für die meisten Wiesen-
behrlich ist ein absolutes Düngeverbot,
Als Nektar- und Energiequellen nutzen
schmetterlinge führt.
um eine Veränderung der Wiesenstruk-
die Imagines fast ausschließlich den
Dieser Sachverhalt ist die Ursache
tur und der Artenzusammensetzung
Großen
zu unterbinden. In diesem Zusam-
officinalis, auf dessen Köpfen sie auch
menhang sollten um die Lebensräume
die meiste Zeit verbringen (Gros &
Pufferzonen
um
Stöhr, 2000). Selten werden weitere
Nährstoffeinträge aus benachbarten,
Blütenpflanzen genutzt, die wie bei
intensiv genutzten Wirtschaftswiesen
M. teleius in erster Linie rötliche oder
in Grenzen halten zu können. Die Ver-
blaue Farben beinhalten.
bewirtschafteter
standörtlichen
Wiesenflächen
Gegebenheiten
dafür, daß die meisten Habitate von M.
teleius im Bundesland Salzburg bereits
zerstört wurden oder verloren gegangen sind. Die Größe der Habitate der
meisten aktuellen Vorkommen wurde
zudem oft auf ein Minimum reduziert,
die Habitatqualität wird oft durch Einsickern von Nährstoffen aus angrenzenden, intensiv genutzten Wiesenflächen
negativ beeinflußt.
Mitteilungen aus dem
HAUS DER NATUR
errichtet
werden,
besserung der Vernetzung zwischen
den Lebensräumen (Biotopverbund)
muß
ebenfalls
gefördert
werden,
indem Randbereiche intensiv genutzter
Wiesenflächen in Zukunft „extensi-
Habitat:
bevorzugt
Wiesenknopf
M.
Sanguisorba
nausithous
etwas
besiedelt
nährstoffreichere
Bereiche feuchter Wiesen (meist in
Saumposition)
mit
Beständen
der
Raupennährpflanze (siehe oben). Er
ling sowie im Saalachtal (hier lediglich
nur noch im NSG Adneter Ried bei
scheint so auch etwas flexibler als M.
ein Fund von Feldner bei Weißbach bei
Hallein nachgewiesen werden.
teleius in der Auswahl seiner Lebens-
Lofer im Jahr 1973).
räume zu sein (zumindest ist die Art
Im Voralpenland des benachbarten
Die Höhenverbreitung erstreckt sich
Bayern
in erster Linie von 399 bis 820m NN
vertreten wie im Bundesland Salzburg
(höchster Fundort: Gaisberg bei 900m
(pers. Beob.).
NN / pers. Beob., 2001).
Gefährdung:
Viele der derzeit bekannten Populati-
dungen dieser Art stammen aus der
onen (Meldungen nach 1990) sind wie
Zeit nach 1990 (52% aus meiner
bei M. teleius in den Randgebieten
persönlichen Datei), wobei die nach
der Nördlichen Kalkalpen und unmit-
1990 gesammelten Daten als ausrei-
telbar nördlich davon zu finden (von
chend betrachtet werden können, um
Westen nach Osten: Stadt-Salzburg
die aktuelle Gefährdung der Art im
- Leopoldskron und Morzg, Bergheim,
Bundesland Salzburg abzuschätzen.
Grödig, Lengfelden, Stadt-Salzburg -
Von den 54 Fundorten von M. nausit-
Sam, Söllheim, Hallwang, St. Jakob am
hous, die jemals in Salzburg gemeldet
Thurn, Guggenthal, Eugendorf, Klaus-
wurden (Zeitraum 1925-2003), konnten
bachtal bei Elsbethen, Gaisberg, Heu-
nach 1990 noch 40 bestätigt werden.
berg, Koppl, Hinterschroffenau bei Hof,
Demnach kann die Art im Bundesland
Wörlemoos bei Eugendorf, Enzersberg
Salzburg als gefährdet (vulnerable)
und NSG Fuschlseemoor bei Thalgau
angesehen
und NSG Blinklingmoos bei Strobl). Im
27% der ehemals bekannten Fundorte
nördlicheren Voralpenland sind derzeit
nach 1990 nicht mehr bestätigt werden
etwas mehr Fundorte bekannt als bei
konnten, ist M. nausithous (im Gegen-
M. teleius (von Westen nach Osten:
teil zu E. aurinia aurinia, siehe unten)
Oberndorf, Nußdorf, Oichten-Tal, NSG
allerdings sehr nah an der nächsten,
Oichten Riede, Südufer des Obertrumer
unteren
Sees, Mattsee, Schleedorf, Seekirchen,
tentiell gefährdet / near threatened).
Europaschutzgebiet
„Wallersee-Wen-
In der Roten Liste der Schmetterlinge
ger Moor“ - Gros 2000). Dies hängt
Salzburgs (Embacher 1996) wurde sie
wahrscheinlich damit zusammen, daß
noch als stark gefährdet eingestuft. Es
in diesem Gebiet Feuchtwiesen im
sollte jedoch nicht außer Betracht ge-
Durchschnitt etwas intensiver genutzt
lassen werden, daß viele der aktuellen
werden und entsprechend nährstoff-
Fundorte nur noch als „Resthabitate“
reicher sind als am unmittelbaren
ehemaliger großflächiger Lebensräume
Alpenrand, wobei diese Flächen für
anzusehen sind.
M. teleius öfter ungeeignet sind. M.
Gefährdungsursachen:
gegenüber der allgemeinen Nährstoffzunahme bewirtschafteter Wiesen nicht
so empfindlich wie M. teleius), obgleich
beide Arten oft in denselben Lebensräumen vorkommen. Die Habitate sind
meist in eher spärlich bewachsenen
Hochstaudenfluren vorzufinden. Dies
scheint ebenfalls mit den Ansprüchen
des Hauptwirtes, der Knotenameise
Myrmica rubra übereinzustimmen: nach
Seifert (1996) handelt es sich um die
häufigste und ökologisch potenteste
aller
europäischen
Myrmica-Arten,
die besonders hohe Dichten in sehr
hochgrasigen Wiesen oder Hochstaudenfluren erreicht. Die Habitate von M.
nausithous werden oft als Streuwiesen
bewirtschaftet, öfters als bei M. teleius
handelt es sich auch um spät oder
unregelmäßig gemähte Randbereiche
von etwas intensiver genutzten Feuchtwiesen.
Brachliegende
Streu-
und
Feuchtwiesen sind in den ersten Jahren
nach Aufgabe der Bewirtschaftung für
M. nausithous oft auch geeignet (vgl.
Stettmer et al. 2001).
Europäische Verbreitung: Nordspanien, Ostfrankreich, Nordschweiz, Zentral- und Süddeutschland, Tschechien,
Slowakei, Ungarn bis Zentral- und
Südural (Tolman & Lewington 1997). In
Österreich ist M. nausithous aus allen
Bundesländern
nachgewiesen,
die
Art wurde allerdings besonders selten
aus Tirol und Kärnten gemeldet (Reichl
1992). Nach Huemer & Tarmann (1993)
sind die Meldungen aus Wien fraglich.
Wie bei M. teleius werden in erster
Linie außeralpine Gebiete besiedelt,
z. T. aber auch Talbereiche am Rand
der Alpen.
nausithous kann in der untersuchten
Region sehr kleine Flächen besiedeln,
wobei insbesondere im Voralpenland
weitere Vorkommen zu erwarten sind.
M. nausithous ist ebenfalls in den an
Salzburg anschließenden, oberösterreichischen
Europaschutzgebieten
„Ettenau“ und „Wiesengebiete und
Verbreitung in Salzburg (Abb. 2b): Vo-
Seen im Alpenvorland“ noch relativ gut
ralpenland; noch lokaler als M. teleius
vertreten (Gros 2003). Im südlicheren
im Salzachtal zwischen Puch und Gol-
Salzachtal konnte die Art wie M. teleius
ist
M.
nausithous
58%
werden.
aller
Da
103
ähnlich
Fundmel-
„lediglich“
Gefährdungskategorie
(po-
Diese
entsprechen weitgehend den Gefährdungsursachen, die bei M. teleius
erwähnt wurden. Wie bereits erwähnt
ist M. nausithous gegenüber einer
moderaten Intensivierung oder der
völligen Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung etwas unempfindlicher
als M. teleius; die schleichenden,
daraus resultierenden Veränderungen
der Lebensräume führen jedoch nicht
weniger, auch wenn langsamer, zur
16. Folge 2004
104
Gefährdung der Bestände.
ehe die Imagines ausschlüpfen.
können. In Salzburg sind es meistens
Schutzmaßnahmen: Siehe M. teleius.
Als Nektar- und Energiequellen nutzen
quellreiche oder staunasse Waldlich-
Da die Flugzeit von M. nausithous
die Imagines verschiedene Blüten-
etwas später als die von M. teleius
pflanzen (Gros & Stöhr, 2000). Die
stattfindet,
entsprechende
Männchen saugen oft die Feuchtigkeit
Lebensräume generell nicht vor Mitte
an sonnigen Bodenstellen entlang von
September gemäht werden.
Waldwegen. Ansonsten ernähren sie
sollten
sich bevorzugt vom Nektar verschiede-
3.1.3.
Eschen-Scheckenfalter
(Euphydryas maturna) (Abb. 3a)
ner Sträucher (v. a. Hartriegel Cornus
sanguinea und Liguster Ligustrum vulgare) am Rand derselben Waldwege.
Flugzeit der Imagines: Eine Genera-
Die Weibchen nutzen dieselben Pflan-
tion von (Mitte) Ende Mai bis Anfang
zen, falls vorhanden scheinen sie je-
(Mitte) Juli. Die Hauptflugzeit liegt im
doch verschiedene blaugefärbte Blüten
Juni (73% aller gemeldeten Imagines).
magerer Waldwiesen zu bevorzugen (v.
Frühester Fund: 16.05.2000, Europa-
a. Taubenskabiose Scabiosa columba-
schutzgebiet „Untersberg-Vorland“ (ein
ria, Teufelabbiß Succisa pratensis und
Männchen, pers. Beob.); spätester
Bach-Kratzdistel Cirsium rivulare).
Fund: 23.08.1954 (!), Bluntautal bei
Golling (Mairhuber, Beleg vorhanden):
allerdings wohl eine völlige Ausnahme,
da vom August lediglich drei Meldungen
vorliegen, davon zwei Anfang August!
Habitat: E. maturna ist eine Waldart.
Wie beinahe alle Waldarten unter den
Schmetterlingen besiedelt sie jedoch
lediglich lichte, strukturreiche Wälder.
Hochwälder sind für Tagfalter im all-
Biologie, Ökologie: Die Raupennähr-
gemeinen ungeeignet: sie sind in der
pflanze ist die Esche Fraxinus excelsi-
Regel zu schattig und entsprechend
or. Allerdings sind lediglich Eschen mit
zu kühl für die Entwicklung eines
sehr speziellen Standortsbedingungen
sonnenbedürftigen Tagfalters; zudem
geeignet (siehe unten: „Habitat“). Die
bieten sie meistens eine zu geringe
Eier werden in Gruppen von bis zu 400
Auswahl an Pflanzenarten und keine
bis 500 Eiern an der Unterseite son-
große Strukturenvielfalt.
nenexponierter Fiederblätter abgelegt.
Die Raupen leben dann von etwa Ende
Juni bis Anfang August in einem gemeinsamen Gespinst. Nach der dritten
Häutung verlassen sie die Nährpflanze
und verstecken sich in der Streu. Hier
warten sie bis zum nächsten Frühjahr,
wo sie ab den ersten warmen Tagen
des Jahres die Blätter verschiedener,
frühaustreibender
Pflanzen
fressen
(Spitz-Wegerich Plantago lanceolata,
Kleiner Baldrian Valeriana dioica, Liguster
Ligustrum
vulgare).
Sobald
die Eschen wieder Blätter bekommen
(Etwa Ende April), dienen sie wieder
als bevorzugte Raupennährpflanzen
bis zum Ende der Larvalentwicklung
(Anfang bis Ende Mai). Das Puppenstadium kann bis zu drei Wochen dauern,
Mitteilungen aus dem
HAUS DER NATUR
tungen, die für E. maturna geeignet
sind. Diese Lichtungen müssen zudem
einen gut entwickelten, strukturierten
und
jungeschenreichen
Waldmantel
(stufiger Übergang zwischen Wald und
Lichtung) aufweisen, der schließlich als
Raupenhabitat dient (Gros 2002b). Von
Natur aus nasse und entsprechend offene Waldstrukturen sind in bestimmten
Waldtypen vorzufinden, die wohl ursprünglichere Habitate von E. maturna
im Bundesland Salzburg bildeten (z.
B. Quelleschenwald). Nachdem diese
Habitate im Zuge der Waldbewirtschaftung zunehmend verschwunden sind
(Entwässerung, Umwandlung in Fichtenbestände, vgl. Wittmann & Strobl
1990), ist das Vorkommen der Art
derzeit von der regelmäßigen Anlage
von lokalen, kleineren Waldschlägen
in größeren Waldbeständen mit zahlreichen quell- und staunassen Bereichen,
abhängig. Eine ähnliche Situation ist
im Europaschutzgebiet „UntersbergVorland“ gegeben. Dort werden auch
Waldlichtungen, die als Streuwiesen
bewirtschaftet
werden,
als
Habitat
angenommen, zudem sie öfter naturnahe Waldränder besitzen als intensiv
Für das dauerhafte Überleben einer
genutzte Waldwiesen. Sie werden von
Population von E. maturna ausschlag-
den Imagines als „Nektarweide“ genutzt
gebend ist das Vorhandensein eines
(v. a. von den Weibchen, siehe oben),
großflächigen
während geeignete Waldränder als
Lebensraumes
(nach
Settele & Reinhardt 1999 beträgt der
Flächenanspruch für eine mindestens
30 Jahre überlebensfähige Population
mehr als 60ha). Der Lebensraum muss
aus einem Mosaik geeigneter Waldlichtungen bestehen: E. maturna besiedelt
windgeschützte Waldlichtungen mit sehr
feuchtem, gleichzeitig aber warmem Mikroklima. Sind die Lichtungen zu groß,
sinkt die lokale Luftfeuchtigkeit: das
Mikroklima ist für die Entwicklung der
Raupen zu trocken; ist die Lichtung zu
klein, bekommen die Raupen zu wenig
Sonnenwärme, um sich entwickeln zu
Raupenhabitat dienen können.
Als Strukturen des Biotopverbundes
nutzt E. maturna gerne sonnige Waldund Forstwege, wo die Männchen
oft Ansitzwarten besitzen, wo sie auf
vorbeifliegende Weibchen warten.
Europäische
Verbreitung:
Ost-
frankreich, Deutschland, Tschechien,
Slowakei, Ungarn, Polen, Rumänien,
Bulgarien, einige Balkanstaaten, Südwestschweden, Südfinnland, Baltikum
bis Ural (Tolman & Lewington 1997).
In Österreich ist E. maturna bis auf
Vorarlberg aus allen Bundesländern
maturna einst verbreitet war, kommt sie
wirtschaft, die insbesondere im Fall
gemeldet (Reichl 1992), nach Huemer &
nur noch nahe der österreichischen
von Waldwiesen meist mit dem Verlust
Tarmann (1993) kommt die Art allerdings
Grenze vor (Gros, pers. Beob.).
stufiger, artenreicher Waldmäntel (Öko-
lediglich in der Steiermark, Salzburg,
Gefährdung: 60% aller Fundmeldun-
ton zwischen Wald und Wiese), die für
Ober- und Niederösterreich und in
Wien vor. Populationen wurden auch im
Burgenland nachgewiesen (Höttinger
&
Pennerstorfer
1999,
Hartmann,
pers. Mitt.). E. maturna wurde oft mit
ihrer hochmontanen Schwesterart Euphydryas intermedia verwechselt, was
offensichtlich zu Falschmeldungen (v.
a. im Bereich der Zentralalpen, wo E.
intermedia bekanntlich vorkommt) geführt hat. E. maturna besiedelt in erster
Linie außeralpine Gebiete sowie auch
gen dieser Art stammen aus der Zeit
nach 1990 (57% aus meiner persönlichen Datei), wobei die nach 1990
gesammelten Daten als ausreichend
betrachtet werden können, um die aktuelle Gefährdung der Art im Bundesland
Salzburg abzuschätzen. Von den 36
Fundorten von E. maturna, die jemals
in Salzburg gemeldet wurden (Zeitraum
1900-2004), konnten nach 1990 lediglich noch 7 bestätigt werden. Demnach
E. maturna z. T. geeignete Habitate
bieten, verknüpft ist. Zudem führt diese
Intensivierung ebenfalls zum Verlust
von Nektarquellen für die Imagines
(Umwandlung von blütenreichen Wiesen in artenarme Wirtschaftswiesen).
Im Gegenzug dazu führt ebenfalls die
völlige Aufgabe der Bewirtschaftung
von Waldwiesen auf Dauer gesehen
zum Verlust potentieller Habitate (wenn
höhere, schattenreiche Waldstrukturen
kann die Art im Bundesland Salzburg
sich einstellen).
als vom Aussterben bedroht (critically
Schutzmaßnahmen: Ein für Salzburg
Verbreitung in Salzburg (Abb. 3b):
endangered) angesehen werden, was
wichtiger Punkt wäre die Förderung der
V. a. im Übergangsbereich zwischen
mit der Einstufung in der letzten Roten
in den letzten Jahrzehnten vom Natur-
den Salzburger Kalkvoralpen und dem
Liste der Schmetterlinge Salzburgs
schutz leider etwas verpönten Wald-
eigentlichen Voralpenland (vom Un-
(Embacher 1996) übereinstimmt.
schlagwirtschaft, in Form von Anlage
tersberg-Vorland bis in das Gebiet des
Gefährdungsursachen: Ursprünglich
zahlreicher, kleinerer Waldschläge im
Talbereiche in Alpenrandgebieten.
Fuschlsees), und in Tälern im Übergangsbereich zwischen Kalkvor- und
Kalkhochalpen (Bluntautal, Lammertal
und Saalachtal nördlich von Lofer).
wohl eine Art der größeren Flußauen.
E. maturna hat entsprechende Lebensräume im Bundesland Salzburg
vor bereits längerer Zeit verloren, als
Die Höhenverbreitung erstreckt sich
Flüsse hier reguliert wurden (und damit
von 420 bis etwa 1100m NN, wobei
die natürliche Flußdynamik weitgehend
95% aller Fundorte unterhalb von 900m
unterbunden wurde). Lichte Wälder auf
NN zu finden sind.
feuchtnassem Boden, wie sie oben
Derzeit bekannte Populationen von E.
beschrieben werden (siehe „Habitat“),
maturna (Meldungen nach 1990) sind
im Bundesland Salzburg nur noch
im Europaschutzgebiet „UntersbergVorland“ bei Großgmain (unmittelbar
nördlich der Nördlichen Kalkvoralpen)
und im Einzugsgebiet der Lammer bei
Scheffau und Abtenau (kleine Populationen, pers. Beob.) zu finden. Weitere
Populationen scheinen in diesem Bundesland weitgehend erloschen zu sein.
In einzelnen Gebieten könnte vielleicht
intensiver nachgesucht werden; größere, derzeit unbekannte Vorkommen
sind aber kaum noch zu erwarten. In
Oberösterreich und in der Steiermark
ist die Art im Salzkammergut noch sehr
lokal vertreten, in Südostbayern, wo E.
die seitdem als Ersatzhabitate dienen,
sind in erster Linie durch Entwässerung
Turnus mehrerer Jahrzehnte in potentiellen E. maturna - Lebensräumen. In
diesen Gebieten ist die natürliche Verjüngung in der Regel sehr eschenreich,
was im Laufe der nach dem Waldschlag
eintretenden Sukzession geeignete Habitate für E. maturna schaffen würde (je
nach edaphischen und hygrologischen
Verhältnissen kann grob geschätzt werden, daß geeignete Raupen-Habitate
sich nach etwa 5 bis 20 Jahren nach
und Umwandlung in Fichtenforste ge-
dem Waldschlag einstellen würden).
fährdet. Wie bereits erwähnt braucht E.
Weiters sollte die extensive Bewirt-
maturna ein großes Mosaik an geeigne-
schaftung feuchter Waldwiesen und
ten Habitaten: Kleine Restpopulationen
die Pflege entsprechender Waldränder
in geeigneten, aber isolierten und
in potentiellen E. maturna - Lebensräu-
kleinflächigen Waldbereichen sind nicht
men stark gefördert werden.
dauerhaft
Die Erhaltung von Korridoren zwischen
überlebensfähig.
Gerade
diese Isolierung der letzten geeigneten
Habitate findet seit einigen Jahrzehnten
statt, gefördert durch die derzeit weitverbreitete Hochwaldbewirtschaftung,
die wie oben erwähnt das Vorkommen
von Waldschmetterlingen in der Regel
105
den einzelnen Habitaten könnte durch
die „Offenhaltung“ von bestehenden
Waldwegen (Verhinderung der Kronenschließung und Förderung stufiger, lichter Waldränder) gewährleistet werden.
behindert. Ein zusätzlicher, negativer
Faktor ist die Intensivierung der Land-
16. Folge 2004
106
3.1.4.
Abbiß-Scheckenfalter
(Euphydryas aurinia ssp. aurinia) (Abb. 4a)
Flugzeit der Imagines: Eine Generation
von (Anfang) Mitte Mai bis Mitte (Ende)
Juni.
Frühester
Fund:
28.04.1946,
Bach-Kratzdistel
rivulare,
und Mühlstein bei Elsbethen, Koppl,
Flockenblume Centaurea jacea, Steif-
Hinterschroffenau bei Hof, Oberplain-
haariger Löwenzahn Leontodon hispi-
feld, Wörlemoos bei Eugendorf, Vor-
dus, Sumpf-Vergissmeinnicht Myosotis
derschroffenau bei Ebenau, Elsenwang
palustris und Teufelskralle Phyteuma
bei Hof, Oberdorf und Thalgauberg
orbiculare (pers. Beob.).
bei Thalgau, Faistenau, Tiefbrunnau
Bluntautal bei Golling (Witzmann); spä-
Habitat:
tester Fund: 28.07.1935 bei Elsbethen
besiedelt E. aurinia bevorzugt magere
(Haidenthaler)! Die meisten, verhältnis-
Niedermoorwiesen, und ist insbesonde-
mäßig späten Funde stammen jedoch
re im Kopfbinsenried mit Beständen der
selten aus der Zeit nach Anfang Juli.
Raupennährpflanze (siehe oben) gut
Biologie, Ökologie: Die wichtigste
Raupennährpflanze ist der Teufelabbiß
Succisa pratensis. Weiters konnten
auch wiederholt junge Raupengespinste am Schwalbenwurzenzian Gentiana
asclepiadea gefunden werden (pers.
Im
Cirsium
Bundesland
Salzburg
vertreten; die Art kommt aber auch in
weiteren Feuchtwiesentypen, wie z. B.
typischen Pfeifengraswiesen oder Davallseggenrieden nicht selten vor. Die
Habitate von E. aurinia werden in erster
Linie als Streuwiesen bewirtschaftet.
östlich Faistenau, Enzersberg und NSG
Fuschlseemoor bei Thalgau, Fuschl
am See und NSG Blinklingmoos bei
Strobl). Im nördlicheren Voralpenland
sind derzeit nur noch Populationen im
NSG Oichten Riede bekannt. In dem
an Salzburg anschließenden, oberösterreichischen
Europaschutzgebiet
„Wiesengebiete und Seen im Alpenvorland“ ist E. aurinia wie M. teleius und
M. nausithous noch vertreten (Gros
2003). Im Europaschutzgebiet „Waller-
Beob.). Die Eier werden wie bei E. ma-
Europäische Verbreitung: In ganz
turna in Gelegen an der Blattunterseite
Europa bis zum 62°N verbreitet; In
der Raupennährpflanzen abgelegt. Auf
Italien (bis auf Zentralitalien, Kudrna
diesen Pflanzen leben die Raupen in
2002) und Griechenland lediglich im
einem gemeinsamen Gespinst. Nach
Norden (Tolman & Lewington 1997).
der dritten Häutung bauen sie ein Über-
In Österreich ist E. aurinia aus allen
winterungsgespinst, in dem sie bis in
Bundesländern nachgewiesen (Reichl
die ersten warmen Tage des nächsten
1992).
Frühlings bleiben. Nachdem sie dann
Verbreitung in Salzburg (Abb. 4b): V.
die
durchgemacht
können. Im südlicheren Salzachtal und
a. in den Randgebieten der Nördlichen
haben, gehen die Raupen zunehmend
in den eigentlichen Kalkvoralpen ist E.
Kalkalpen und unmittelbar nördlich
auseinander und verteilen sich auf sie
aurinia noch etwas weiter verbreitet
davon; lokal in den Kalkvor- und den
umgebende Nährpflanzen. In diesem
als M. teleius und M. nausithous, was
Kalkhochalpen im Einzugsgebiet des
Stadium können sich die Raupen von
offensichtlich etwas damit zu tun hat,
Salzachtales (südlich bis ins Blühn-
verschiedenen
daß E. aurinia nicht so wärmebedürftig
bachtal) sowie im Saalachtal bei Lofer,
wie die beiden Ameisenbläulinge ist.
Leogang und Saalfelden.
Hier fand ich Populationen im NSG
Die Höhenverbreitung erstreckt sich in
Adneter Ried bei Hallein, bei Vigaun,
erster Linie von 420 bis etwa 1100m NN
bei St. Koloman, am Rengerberg
(höchster Fundort: Seewaldsee bei St.
östlich Vigaun und bei Scheffau. In den
Koloman am 5.07.1981 bei etwa 1100m
Kalkvoralpen wären noch einige Popu-
NN - Embacher).
lationen zu erwarten, was lediglich eine
vierte
Häutung
Pflanzen
ernähren:
Zusätzlich zu den oben erwähnten
Pflanzen können sie dann an Taubenskabiose Scabiosa columbaria, Kleiner
Baldrian
Valeriana
dioica,
Clusius
Enzian Gentian clusii, von denen sie
meistens die Grundblätter fressen,
gefunden werden. Die Verpuppung
Viele der derzeit bekannten Popula-
Pflanzenstengeln.
tionen (Meldungen nach 1990) sind
Nektar-
und
Energiequellen
nutzen die Imagines einen Großteil
des Angebotes an Blütenpflanzen, die
in deren Habitaten anzutreffen sind:
z. B. Hahnenfuß Ranunculus spp.,
Taubenskabiose Scabiosa columbaria, Teufelabbiß Succisa pratensis,
Mitteilungen aus dem
HAUS DER NATUR
trotz gezielter Nachsuche nicht mehr
bestätigt werden (vgl. Gros 2000). Dort
wurde sie das letzte Mal von Embacher
am
20.06.1984
beobachtet.
Hier
scheinen die Wiesenhabitate bereits
etwas zu nährstoffreich zu sein, um E.
aurinia geeignete Habitate anbieten zu
erfolgt an umgebenden Gräsern und
Als
see-Wenger Moor“ konnte E. aurinia
gezielte Kartierung noch vorhandener
Streuwiesenbereiche klären könnte.
nach wie vor in den Randgebieten der
Im Voralpenland der benachbarten
Nördlichen Kalkalpen und unmittelbar
Bereiche Südostbayerns konnte ich E.
nördlich davon zu finden (von Westen
aurinia nur noch im Bereich eher groß-
nach
flächiger, traditionell bewirtschafteter
Osten:
schutzgebiet
Großgmain,
Europa-
„Untersberg-Vorland“,
Moorgebiete feststellen (pers. Beob.).
Walserberg bei Wals, Fürstenbrunn
Gefährdung: 43% aller Fundmeldun-
und Glanegg bei Grödig, Guggenthal
gen dieser Art stammen aus der Zeit
und Heuberg bei Koppl, Klausbachtal
nach 1990 (41% aus meiner persön-
eine Streumahd zu einem früheren
bachten. In kühlen Jahren (2004!) kann
lichen Datei), wobei die nach 1990
Zeitpunkt (z. B. im August) in der Regel
sich der Anfang der Flugzeit vermutlich
gesammelten Daten als ausreichend
keine so negativen Folgen wie bei den
bis zu etwa Mitte Juli verschieben.
betrachtet werden können, um die
Wiesenknopf-Ameisenbläulingen,
da
Frühester Fund: 10.05.1923 bei Muhr
aktuelle Gefährdung der Art im Bundes-
die Raupen von E. aurinia in der Lage
(Köstler). Der früheste und einzige
land Salzburg abzuschätzen. Von den
sind, sich von den Grundblättern der
Maifund außerhalb des Murtales wurde
80 Fundorten von E. aurinia, die jemals
Nährpflanze zu ernähren, die von der
vom Brustingerkogel im Stubachtal
in Salzburg gemeldet wurden (Zeitraum
Mahd meistens verschont bleiben. Die
am
1912-2004), konnten nach 1990 noch
Erhaltung von Bracheanteilen in den
Spätester Fund: 26.08.1991, Oberes
45 bestätigt werden. Demnach kann die
Lebensräumen von E. aurinia (Turnus-
Nassfeld bei Fusch (2200-2300m NN)
Art im Bundesland Salzburg als gefähr-
Mahd) wäre allerdings wünschenswert,
(Embacher).
det (vulnerable) angesehen werden. Da
sofern die Überwinterungsgespinste
bereits 44% der ehemals bekannten
der Raupen bei spätsommerlichen und
Biologie, Ökologie: Die Raupennähr-
Fundorte nach 1990 nicht mehr be-
tiefen Mahdereignissen z. T. erfasst
stätigt werden konnten, ist E. aurinia
und zerstört werden können. Bei etwas
(im Gegenteil zu M. nausithous, siehe
früher stattfindender Mahd scheinen die
oben) jedoch sehr nah an der nächsten,
Raupen eher in der Lage zu sein, diese
oberen Gefährdungskategorie (stark
Gespinste wieder herzustellen oder
gefährdet / endangered). In der Roten
überhaupt aufzubauen, wahrscheinlich
Liste der Schmetterlinge Salzburgs
aus dem Grund, daß es zu solchen
(Embacher 1996) wurden E. aurinia
früheren Zeitpunkten noch warm genug
aurinia und ihre kaum gefährdete
ist, um eine Aktivität der Raupen zu
alpine Unterart debilis (siehe unten) als
ermöglichen.
Da sich beide Unterarten hinsichtlich
des Habitus, der Verbreitung und der
Ökologie deutlich unterscheiden, wird
3.1.5. Alpine Unterart des AbbißScheckenfalters
(Euphydryas
aurinia debilis*)
(*) Der Name dieser Unrterart wird
des Naturschutzes als getrennt zu
von einigen Autoren als nomen nudum
behandeln.
betrachtet, wonach der richtige Name
chen weitgehend den Gefährdungsursachen die bei M. teleius erwähnt
wurden. Wie bereits angedeutet scheint
(Ortner).
pflanzen sind v. a. Enzianarten. Aus
der Schweiz werden Clusius Enzian
Gentiana clusii und Stengelloser Enzian Gentiana acaulis gemeldet (SBN
1987);
aus
Frankreich
wird
auch
Gentiana alpina gemeldet (Lafranchis
2000); Tolman & Lewington (1997)
erwähnen zusätzlich den Frühlingsenzian Gentiana verna und Primula
viscosa. Ich konnte ausgewachsene
tiana punctata am 5.06.1993 bei der
hiermit empfohlen, sie für Anliegen
Gefährdungsursachen: Diese entspre-
gemeldet
Raupen am Punktierten Enzian Gen-
eine Einheit betrachtet, wobei die Art
als nicht gefährdet angesehen wurde.
29.05.1950
glaciegenita
lauten
sollte
(Kudrna
1983). Ob es sich nun um eine Unterart
von aurinia, oder um eine eigene Art
handelt (vgl. Kudrna 1983), ist derzeit
Fuscherlacke (2300m NN) entlang der
Großglocknerhochalpenstraße finden.
Diese Pflanze, die in den Hohen Tauern
verbreitet ist, spielt hier mit Gentiana
acaulis sicherlich eine wichtige Rolle
als Raupennährpflanze von debilis.
Nach dem Ausschlüpfen leben die
Raupen ebenfalls in Gespinsten und
überwintern schließlich ein bis zweimal
(je nach Witterungsverhältnissen, siehe
nicht geklärt, Untersuchungen von
SBN 1987).
Gerber (1972) lassen jedoch vermuten,
Im Frühjahr gehen die Raupen wie
daß es sich nicht um eine eigene Art
bei der Nominatart zunehmend aus-
handelt.
einander und verteilen sich auf sie
sie unter etwas kühleren klimatischen
Flugzeit der Imagines: Eine Genera-
umgebende Nährpflanzen.
Bedingungen (in den Kalkvoralpen)
tion von (Mitte) Ende Mai bis Anfang
Die Nektaraufnahme konnte ich am
besser zurecht zu kommen als die
(Mitte) August. Je nach Höhenlage
26.06.2002 bei der Tappenkarseealm
Wiesenknopf-Ameisenbläulinge.
und Witterungsverhältnissen kann die
nahe Großarl (1800m NN) am Wald-
Flugzeit beträchtlich variieren. Wäh-
Storchschnabel Geranium sylvaticum
rend die tiefer gelegenen Populationen
beobachten.
des Murtales (etwa 1200-1400m NN)
Habitat: Im Bundesland Salzburg be-
E. aurinia gegenüber der Intensivierung
oder der Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung noch empfindlicher zu
reagieren als M. teleius; dafür scheint
Schutzmaßnahmen: Siehe M. teleius.
Bei E. aurinia sollte aufgrund der
frühen Flugzeit allerdings keine „Frühjahrsmahd“ (siehe bei M. teleius) in
Erwägung gezogen werden; dafür hätte
107
bereits im Mai fliegen, sind die anderen
bekannten, höher gelegenen Populationen nicht vor (Mitte) Ende Juni zu beo-
siedelt E. aurinia debilis alpine Rasen,
aber auch magere, eher kurzrasige
Bergmähder und Almgebiete.
16. Folge 2004
108
Europäische Verbreitung: Pyrenäen
Gefährdung: Aufgrund des Mangels
und Alpen (Tolman & Lewington 1997).
an aktuellen Daten (lediglich 23% aller
In Österreich ist E. aurinia debilis bis
bekannten Meldungen stammen aus
auf Wien und Burgenland aus allen
der Zeit nach 1990 und 29% aus der
Bundesländern nachgewiesen (Huemer
Zeit nach 1980) kann die aktuelle Si-
& Tarmann 1993).
tuation dieser Unterart bezüglich ihrer
Verbreitung in Salzburg (Abb. 5): E.
Gefährdung im Bundesland Salzburg
aurinia debilis ist in erster Linie in den
Hohen und Niederen Tauern sowie
in den Kitzbühler Alpen verbreitet;
lediglich einzelne Meldungen existieren
auch aus den Kalkhochalpen (Schafberg, Tennengebirge, Bluntautal): dort
bildet die Unterart Zwischenformen zur
Nominatart (pers. Beob.).
Die Höhenverbreitung erstreckt sich
von 1150 (Bluntautal, pers. Beob.) bis
etwa 2400m NN. Außerhalb der Kalk-
lediglich grob abgeschätzt werden: Die
alpinen Populationen sind mit hoher
Wahrscheinlichkeit
nicht
gefährdet,
die Populationen tieferer Lagen (bis
etwa
zur
natürlichen
Waldgrenze)
werden jedoch sicherlich aufgrund der
weitverbreiteten Aufgabe der Bewirtschaftung (Aufgabe der Bergmähder
und Almgebiete) sofern möglich „nach
oben“ verdrängt werden. Dies könnte
auf längere Sicht zumindest für die
3.2. Arten, die nur im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufscheinen
3.2.1. Schwarzer Apollofalter
(Parnassius mnemosyne) (Abb.
6a)
Flugzeit der Imagines: Eine Generation von (Mitte) Ende Mai bis Anfang
(Mitte) Juli. Frühester Fund: 2.05.1927
bei
Abtenau
(Pranieß);
spätester
Fund: 28.07.1938, Angertal bei Bad
Hofgastein (Beleg im Haus der Natur).
Den zweitspätesten Fund konnte ich
am 27.07.2000 am Fuß des Schmittensteins bei St. Koloman in einer Höhe
von 1200m NN machen.
Populationen tieferer Lagen (Kalkalpen
Biologie, Ökologie: Die Raupennähr-
und Murtal) Rückgänge in den aktuel-
pflanzen sind Lerchenspornarten: In
len Beständen bedeuten. Aus diesem
den Hohen Tauern wird der Mittlere Ler-
den
Grund wird vorsichtshalber die Art
chensporn Corydalis intermedia, in den
Hohen Tauern (Meldungen nach 1990)
von mir als potentiell gefährdet (near
Salzburger Kalkalpen der Hohle Ler-
gibt
threatened) eingestuft.
chensporn Corydalis cava genutzt. Zur
hochalpen wird E. aurinia debilis kaum
unter 1600m NN beobachtet.
Aktuelle
Beobachtungen
es
aus
interessanterweise
kaum:
lediglich im Bereich der Großglocknerhochalpenstraße bei Fusch, wo
Mitglieder der entomologischen Arbeitsgemeinschaft des Haus der Natur
immer wieder aktiv sind, sind derzeit
bekannte
Populationen
vorhanden
(letzte Meldungen: Oberes Nassfeld,
2003, Mittertörl, 1996, Embacher). Dieser Meldungsrückgang beruht jedoch
mit Sicherheit lediglich auf mangelnder
Beobachtungstätigkeit. Weitere, aktuell
bekannte Populationen wurden am
Tappenkarsee bei Kleinarl (2002, pers.
Gefährdungsursachen: Aufgabe der
extensiven Bewirtschaftung von Bergmähdern und der extensiven Beweidung
von Almgebieten. Populationen höherer
Lagen können gegenwärtig als ungefährdet angesehen werden. In Zukunft
könnte die allgemeine Klimaerwärmung
vielleicht ebenfalls eine Gefährdung
alpiner Populationen darstellen.
Flugzeit von P. mnemosyne sind diese
Pflanzen meistens bereits verdorrt,
wobei vermutet wird, daß die Weibchen
die Knollen dieser Pflanzen olfaktorisch
ausmachen können, und ihre Eier dann
in der Nähe ablegen oder abfallen
lassen. Die Raupen überwintern in der
Eihülle. Im Frühjahr entwickeln sie sich
entsprechend der kurzen Erscheinungszeit der Nährpflanzen besonders rasch.
Schutzmaßnahmen: Förderung der tra-
Im Klausbachtal bei Elsbethen konnte
ditionellen, extensiven Bewirtschaftung
ich z. B. am 17.04.1996 junge Raupen
von Bergmähdern und Almgebieten.
(etwa 10mm Länge) beobachten. Am
Beob.) sowie weiter östlich im Murtal
1.05.1996 waren die meisten Raupen
bei Muhr (Embacher, 1993) festgestellt.
bereits verschwunden (Verpuppung!),
Im Bereich der Kitzbühler Alpen konnte
noch vorhandene Raupen waren aus-
Embacher E. aurinia debilis im Bereich
gewachsen (etwa 30 mm Länge).
der Schmittenhöhe bei Zell am See so-
Nektaraufnahme konnte ich an Wald-
wie bei Hinterglemm 1994 beobachten.
Storchschnabel Geranium sylvaticum,
Im Bereich der Kalkalpen konnte Em-
Bergdistel Carduus defloratus, Steif-
bacher E. aurinia debilis in der Wenger
haariger Löwenzahn Leontodon hispi-
Au bei Werfenweng beobachten, ich
dus, Gemeine Kuckucksnelke Lychnis
konnte dieses Taxon bei der Unteren
flos-cuculi,
Jochalm im Bluntautal bei Golling 1999
orbiculare und Thymian Thymus sp.
feststellen.
beobachten.
Mitteilungen aus dem
HAUS DER NATUR
Teufelskralle
Phyteuma
Habitat:
Salzburg
Rotgülden bei Muhr – Embacher & Gros
ten Liste der Schmetterlinge Salzburgs
besiedelt P. mnemosyne extensiv be-
Im
Bundesland
2002). In den Hohen Tauern gibt es
(Embacher 1996) wurde P. mnemosyne
wirtschaftete Wiesenbereiche mit guten
ansonsten lediglich alte Meldungen aus
als gefährdet eingestuft.
Beständen der Raupennährpflanze, die
dem Stubachtal bei Uttendorf (1948,
spät (ab etwa Juli) oder nur gelegentlich
Feichtenberger) und bei Bad Hofga-
Gefährdungsursachen: Intensivierung
gemäht, z. T. auch extensiv beweidet
stein
werden. Die Habitate sind in der Regel
Im Saalachtal (Kalkalpen) dürfte P.
etwas nährstoffreich und besitzen eine
mnemosyne auch noch vertreten sein,
gut ausgebildete Streuschicht, in der
die
sich die Raupen vermutlich verpuppen.
(die Art war früher bei Weißbach bei
Die Lebensräume befinden sich oft in
Lofer außerordentlich häufig) scheinen
frischen Waldwiesen. Ausgesprochen
jedoch stark zurückgegangen zu sein
feuchte oder zu trockene Wiesen wer-
(Feldner, pers. Mitt.).
den scheinbar gemieden.
Gefährdung: Aufgrund des Mangels an
sicherlich eine der Hauptursachen für
Europäische Verbreitung: Pyrenäen,
aktuellen Daten (lediglich 9% aller be-
das Verschwinden ehemaliger Habi-
Zentralmassiv, Alpen, Italien und Nord-
kannten Meldungen stammen aus der
tate. Das Habitat der letztbekannten
sizilien bis Südpolen, Balkanstaaten,
Zeit nach 1990 und 12% aus der Zeit
Population am nördlichen Rand der
Griechenland und lokal in Skandi-
nach 1980) kann die aktuelle Situation
Osterhorngruppe (in dieser Region
navien sowie im Baltikum bis in den
dieser Art bezüglich ihrer Gefährdung
war die Art bis in die 70. Jahre häufig!),
Zentralural (Tolman & Lewington 1997).
im Bundesland Salzburg lediglich grob
wurde vor etwa drei Jahren mit Fichten
In Österreich ist P. mnemosyne aus
abgeschätzt werden. Um zu dieser
aufgeforstet, womit die entsprechende
allen
Bundesländern
nachgewiesen
(1938,
bekannten
Sammler
unbekannt).
Populationsbestände
(oder völlige Aufgabe – Grenzertragsflächen) der Bewirtschaftung der
Lebensräume, Aufgabe der extensiven
Beweidung in niederen Almgebieten,
Aufforstung der Habitatflächen. Die
Umwandlung mäßig nährstoffreicher,
spät oder nur gelegentlich gemähter
Wiesenflächen in stärker gedüngte,
mehrmähdige
Wirtschaftswiesen
ist
Abschätzung zu gelangen werden hier
Population zum Aussterben verurteilt
(Reichl 1992).
alle Daten als aktuell berücksichtigt,
wurde. In den Hohen Tauern könnte
Verbreitung in Salzburg (Abb. 6b): P.
die aus der Zeit nach 1980 stammen.
die
Die Fülle an Daten, die aus früheren
bestimmter Bereiche (mehr Rinder für
Zeiten entstand, findet ihren Ursprung
längere Zeiten auf der selben Fläche)
allerdings auch in der ehemaligen eif-
und die gleichzeitige Aufgabe weiterer
rigen Sammeltätigkeit Apollo-liebender
Almgebiete eine Gefährdung für P.
Entomologen! Heutzutage ist die Art
mnemosyne darstellen.
jedoch tatsächlich nicht mehr so leicht
Schutzmaßnahmen: Förderung der ex-
mnemosyne ist in erster Linie aus den
Salzburger Kalkalpen und unmittelbar
nördlich davon gemeldet. Einzelene
Populationen sind auch aus wenigen
Tälern der Hohen Tauern bekannt.
Die Höhenverbreitung erstreckt sich von
420 (Stadt Salzburg, Josefiau) bis etwa
2000m NN (Stubachtal). Außerhalb der
Hohen Tauern wurde P. mnemosyne
kaum über 1600m NN gemeldet.
zu finden, wie vor etwa 30 Jahren
(Embacher, pers. Mitt.). Von den 73
Fundorten von P. mnemosyne, die
jemals in Salzburg gemeldet wurden
(Zeitraum 1908-2004), konnten nach
Intensivierung
der
Beweidung
tensiven Bewirtschaftung in den letzten
Lebensräumen: extensive, schonende
Beweidung ohne zusätzliche Düngung
in Almgebieten sowie Förderung der
traditionellen
Bewirtschaftung
von
Aktuelle Meldungen (nach 1990) gibt
1980 noch 30 (noch 36 nach 1970)
es aus verschiedenen Bereichen der
bestätigt werden. Demnach sollte die
Salzburger Kalkalpen und aus der Stadt
Art im Bundesland Salzburg als stark
Salzburg (Stadt Salzburg - Hellbrunn, -
gefährdet
Gaisberg, Klausbachtal bei Elsbethen,
werden. P. mnemosyne ist z. B. in
Koppl, Gaißau bei Krispl, Faistenau,
Rand- und Talbereichen der Kalkalpen
Tiefbrunnau östlich Faistenau, Hin-
wegen der dortigen Intensivierung der
3.2.2. Apollofalter (Parnassius
apollo) (Abb. 7a)
tersee,
Bad-Dürnberg,
Landwirtschaft bereits weitgehend erlo-
Bluntautal bei Golling, Schmittenstein
Flugzeit der Imagines: Eine Genera-
schen. Da „lediglich“ 59% der ehemals
bei St. Koloman, Birgkar bei Mühlbach,
tion von (Ende Mai) Anfang Juni bis
bekannten Fundorte nach 1980 nicht
Lungötz bei Annaberg) sowie aus
Ende August (Anfang September). Die
mehr bestätigt werden konnten, ist P.
den Hohen Tauern und dem Lungau
Hauptflugzeit findet zwischen etwa
mnemosyne allerdings sehr nah an der
(Kaprunertal – Neufund im Juni 2004,
Mitte Juni und Anfang August statt.
nächsten, unteren Gefährdungskatego-
pers. Beob., Ferleitental bei Fusch,
Frühester Fund: 20.05.1934, Bluntautal
rie (gefährdet / vulnerable). In der Ro-
bei Golling (Haidenthaler); spätester
Fuschlsee,
(endangered)
angesehen
109
Bergmähdern; späte Mahd (nicht vor
Juli) mit sehr mäßiger Düngung tiefer
gelegener Habitate.
16. Folge 2004
110
Fund: 5.10.1941 (!), Schafberg bei St.
apollo - Habitate spielen.
Gilgen (Witzmann). In der Regel sind
Europäische
die Imagines dieser Art nach Ende
August selten anzutreffen.
meisten
Verbreitung:
Gebirgsregionen
aktuell berücksichtigt, die aus der Zeit
In
den
zwischen
Spanien und Südskandinavien, auf der
Biologie, Ökologie: In Salzburg ist die
Balkanhalbinsel und in Griechenland;
Raupennährpflanze der weiße Mauer-
außerhalb von Europa erreicht die Art
pfeffer (Sedum album). Die Eier werden
im Osten Westsibirien (Tolman & Lew-
laut Literatur in der Nähe der Nähr-
ington
pflanzen abgelegt, wo sie schließlich
aus allen Bundesländern nachgewiesen
überwintern. Die Raupen entwickeln
(Reichl 1992, Huemer & Tarmann 1993).
sich nach der Schneeschmelze und
Verbreitung in Salzburg (Abb. 7b):
sind etwa im Mai verpuppungsreif. Sie
sind sehr sonnenbedürftig und wärmen
sich bei wolkenlosem Wetter oft an
Steinen in der Nähe der Nährpflanze
(pers. Beob.).
1997). In Österreich ist P. apollo
P.apollo ist in erster Linie in den Kalkalpen verbreitet, einige Populationen sind
allerdings aus dem Salzachtal zwischen
Bischofshofen und Taxenbach bekannt,
weitere Populationen wurden in einigen
nach 1980 stammen. Die Fülle an
Daten, die in früheren Zeiten entstand,
findet allerdings noch stärker als bei
P. mnemosyne ihren Ursprung in der
ehemaligen eifrigen Sammeltätigkeit
Apollo-liebender Entomologen! Heutzutage ist die Art aber ebenfalls nicht
mehr so leicht zu finden, wie vor etwa
30 Jahren (Embacher, pers. Mitt.).
Ein deutliches Zeichen dafür ist die
Tatsache, daß diese Art bereits in den
60er Jahren auf dem Gaisberg ausgestorben ist! Von den 70 Fundorten von
P. apollo, die jemals in Salzburg gemeldet wurden (Zeitraum 1897-2003),
konnten nach 1980 noch 20 (noch 24
Die Nektaraufnahme erfolgt oft an
Tälern der Hohen Tauern (dort kommt
rotblau gefärbten Blüten: Ich konnte
die Art sehr lokal vor) bis in den Lungau
sie an Bergdistel Carduus defloratus
nachgewiesen.
beobachten.
Die Höhenverbreitung erstreckt sich in
angesehen werden. P. apollo ist wie P.
Habitat: P. apollo ist in Gebieten mit
erster Linie von 470 bis etwa 2000m
mnemosyne in Rand- und Talbereichen
kalkreicher Bodengrundlage zu finden.
NN.
der Kalkalpen wegen dem Verlust
Als so genannte xerothermophile Art
Aktuelle Meldungen (nach 1990) gibt
geeigneter Habitate bereits weitgehend
es aus verschiedenen Bereichen der
erloschen. In höheren Lagen (v. a.
Salzburger Kalkalpen (Pürzlbach bei
in den Kalkalpen) gibt es allerdings
Weißbach, Falkenstein bei St. Gilgen,
mit hoher Wahrscheinlichkeit einer
Bluntautal und Luegwinkl bei Golling,
natürlichen
Rengerberg bei Vigaun, Seewaldsee
geeignete Lebensräume, die aufgrund
und Trattberg bei St. Koloman, Schwar-
ihrer
zer Berg bei Scheffau, Gamsfeld bei
bleiben. Aus diesem Grund, und auf-
Rußbach, Eisriesenwelt bei Werfen),
grund der oben erwähnten, ehemaligen
aus dem Bereich der Hohen Tauern
eifrigen Sammeltätigkeit, die zusätzlich
(Geißbachtal bei Rauris, Großarlbach-
die Ergebnisse etwas ins Negative
tal bei St. Johann und Tappenkarsee
verschiebt, wird die Art von mir lediglich
bei Kleinarl) und aus dem Lungau
als gefährdet (vulnerable) angesehen.
(Muhr). Im benachbarten Nationalpark
Gefährdungsursachen: Maßnahmen
Berchtesgaden (Bayern) ist P. apollo
der Befestigung labiler Hänge und des
lokal gut vertreten (pers. Beob.).
Lawinenschutzes sind aus menschli-
Gefährdung: Aufgrund des Mangels
cher Sicht unentbehrlich, können aber
an aktuellen Daten (lediglich 4% aller
auch
bekannten Meldungen stammen aus
dass Habitate von P. apollo durch
der Zeit nach 1990 und 8% aus der Zeit
Aufforstung oder durch „Zuwachsen“
nach 1980) kann die aktuelle Situation
im Rahmen des Sukzessionsablaufes
dieser Art bezüglich ihrer Gefährdung
verschwinden. Die Intensivierung bzw.
im Bundesland Salzburg ebenfalls nur
die Aufgabe der Beweidung (z. B. Auf-
grob abgeschätzt werden. Um zu dieser
gabe unproduktiver Almgebiete) sowie
Abschätzung zu gelangen, werden wie
Aufforstungen in Lebensräumen von
hier bei P. mnemosyne alle Daten als
P. apollo führen zum Rückgang geeig-
(Settele & Reinhardt 1999) braucht
P. apollo besonders trockenwarme
Lebensräume. Im Bundesland Salzburg besiedelt P.apollo in erster Linie
sonnenexponierte Schutthalden oder
karg bewachsene, steinreiche Flächen
in Hanglagen, die allesamt meistens
durch regelmäßig abgehende Lawinen
(„Lawinarwiesen“)
oder
Steinstürze
offen gehalten werden. Diese sind
v. a. als Raupenhabitate von großer
Bedeutung. Als Pionierpflanze ist der
Weiße Mauerpfeffer in solchen Lebensräumen meist häufig anzutreffen.
Weiters spielen auch sehr magere,
extensiv beweidete und blütenreiche
Magerwiesen in der Nähe der oben
erwähnten Habitate eine Rolle als Nektarweide für die Imagines, z. T. auch für
die Raupen, wenn sie mit genügend
steinigen Bereichen als Substrat für
die Raupennährpflanze versehen sind.
Aufgelassene Steinbrüche geeigneter
Lagen können in den ersten Sukzessionsjahren ebenfalls eine Rolle als P.
Mitteilungen aus dem
HAUS DER NATUR
nach 1970) bestätigt werden. Demnach
sollte die Art im Bundesland Salzburg
als
stark
gefährdet
Dynamik
(endangered)
unterliegende,
Unzugänglichkeit
gelegentlich
dazu
unentdeckt
beitragen,
neter, steiniger Rohböden und sind als
Myrmica sabuleti zu sein (vgl. Thomas
fer, Pürzlbach bei Weißbach, Leogang
wichtige Ursachen seines Rückganges
et al. 1989). Die weitere Entwicklung
und Grießensee westlich Leogang,
zu betrachten. Weiters sind geeignete
erfolgt in etwa wie bei M. teleius (siehe
Stadt Salzburg - Gaisberg, Klausbach-
Raupenhabitate allein nutzlos, wenn
dort).
tal und Mühlstein bei Elsbethen, Koppl,
angrenzend keine mageren, blüten-
Nektaraufnahme konnte ich an Feld-
Gaißau bei Krispl, Unterlangenberg
reichen Bereiche vorhanden sind, die
den Imagines als Nektarweide dienen
können. Diese sind ebenfalls durch die
Intensivierung der Landwirtschaft und
forstwirtschaftliche Maßnahmen stark
bedroht.
Thymian
Thymus
pulegioides,
an
unbestimmtem Thymian Thymus sp.,
an
Gewöhnlichem
Dost
Origanum
vulgare, Heilziest Betonica officinalis,
Esparsette Onobrychis viciifolia, Gewöhnlicher Braunelle Prunella vulgaris
Schutzmaßnahmen: Förderung der ex-
und Tauben-Skabiose Scabiosa colum-
tensiven Bewirtschaftung in den letzten
baria beobachten.
Lebensräumen: extensive, schonende
Habitat: Im Bundesland Salzburg be-
Beweidung ohne zusätzliche Düngung
in Almgebieten sowie Förderung der
traditionellen
Bewirtschaftung
von
Bergmähdern als Nektarweiden für die
Imagines, Entfernung des aufkommenden Gehölzes und keine Aufforstungen
in aktuellen und potentiellen Habitaten,
Förderung der natürlichen Dynamik in
„Lawinarwiesen“ (siehe oben) und in
von der Art besiedelten Schutthalden.
siedelt M. arion extensiv bewirtschaftete, blütenreiche Magerweiden auf eher
trockenen, gut besonnten Böden. Auf
magerem Boden wird das Aufkommen
von Thymianpolstern, die vom Vieh
nicht gefressen werden, durch die
Beweidung gefördert.
Europäische Verbreitung: Nord- und
Zentralspanien,
Italien,
Nord-
und
Zentralgriechenland bis Südschweden,
Südfinnland und vom Baltikum bis in
3.2.3.
Thymian-Ameisenbläuling
den südlichen Ural (Tolman & Lewington
(Maculinea arion) (Abb. 8a)
1997). In Österreich ist M. arion aus
Flugzeit der Imagines: Eine Genera-
allen
Bundesländern
nachgewiesen
bei
Kuchl,
Birgkar
bei
Mühlbach,
Rengerberg bei Vigaun, Seewaldsee,
Tauglboden und Trattberg bei St. Koloman, Tauernscharte bei Werfenweng,
Gamsfeld bei Rußbach), aus dem
Pinzgauer Salzachtal (Wengerberg bei
Piesendorf, Neumayer, pers. Mitt.), aus
dem Bereich der Hohen Tauern (Ferleitental und Oberes Nassfeld bei Fusch,
Seidlwinkl- und Hüttwinkltal bei Rauris)
und aus dem Lungau (Rotgülden bei
Muhr). Im benachbarten Nationalpark
Berchtesgaden (Bayern) und im benachbarten Teil Nordtirols ist M. arion
lokal gut vertreten (pers. Beob.).
Gefährdung: Aufgrund des Mangels an
aktuellen Daten (lediglich 27% aller bekannten Meldungen stammen aus der
Zeit nach 1990) werden bei dieser Art
die Meldungen nach 1980 (38% aller
bekannten Meldungen) berücksichtigt,
um ihre aktuelle Situation bezüglich der
Gefährdung im Bundesland Salzburg
abzuschätzen. Von den 91 Fundorten
tion von (Anfang) Mitte Juni bis Anfang
(Reichl 1992, Huemer & Tarmann 1993).
(Mitte) August. Die Hauptflugzeit findet
Verbreitung in Salzburg (Abb. 8b):
meldet wurden (Zeitraum 1912-2004),
zwischen etwa Ende Juni und Juli statt.
M. arion ist im gesamten Bundesland
konnten nach 1980 noch 45 bestätigt
Frühester Fund: 2.06.2003, Pürzlbach
Salzburg verbreitet, mit Schwerpunkt
werden. Demnach sollte die Art im
bei Weißbach (pers. Beob.); spätester
in den Kalkalpen. Im Alpenvorland
Bundesland Salzburg als stark gefähr-
Fund: 10.09.1954, Gaisbergspitze bei
scheinen
Lebensräume
det (endangered) angesehen werden.
Salzburg (Amanshauser).
allerdings weitgehend verschwunden
Da die Art im Bundesland Salzburg
Biologie,
zu sein, wobei die Art dort seit 1971
jedoch weit verbreitet ist, kann noch
(Weng am Wallersee, Embacher) nicht
mit einigen, derzeit unbekannten Popu-
Gaisberg konnte ich z. B. die Eiablage
mehr bestätigt werden konnte.
lationen gerechnet werden. Zusätzlich
an Feld-Thymian Thymus pulegioides
Die Höhenverbreitung erstreckt sich in
muß festgestellt werden, daß „lediglich“
beobachten. Weiters wird allerdings
erster Linie von 410 bis beinahe 2300m
51% der ehemals bekannten Fundorte
auch der Gewöhnliche Dost Origanum
NN. In den Kalkalpen steigt die Art
nach 1980 nicht mehr bestätigt werden
vulgare angenommen (pers. Beob.).
selten über 1700m NN.
konnten, wobei M. arion sehr nah an
Die Eier werden einzeln an den Blüten
Aktuelle Meldungen (nach 1990) gibt
Ökologie:
Die
Raupen-
nährpflanzen sind Thymianarten. Am
abgelegt. Im Spätsommer klettern die
Raupen von der Pflanze herunter und
werden wie bei M. teleius von Knotenameisen adoptiert (SBN 1987). Die
Hauptwirtsameise von M. arion scheint
geeignete
es aus verschiedenen Bereichen der
Salzburger
Kalkalpen
(Heutal
und
Unkenbachtal bei Unken, Paß Strub,
Dietrichshorn und Scheffsnoth bei Lo-
111
von M. arion, die jemals in Salzburg ge-
der nächsten, unteren Gefährdungskategorie
(gefährdet
/
vulnerable)
steht: so wird M. arion im Bundesland
Salzburg von mir lediglich als gefährdet
angesehen.
16. Folge 2004
112
Gefährdungsursachen: Diese liegen
Die Raupe entwickelt sich bis zum drit-
Saalachau bei Wals (1934, Sammler
in erster Linie in der Aufgabe bzw.
ten Larvalstadium, in dem sie schließ-
unbekannt)
der Intensivierung der Beweidung von
lich überwintert. Im Frühjahr entwickelt
Kalkalpen gefunden wurde. Ähnlich E.
Magerwiesen
sie sich ab den ersten warmen Tagen
maturna (siehe oben) dürfte L. achine
Die
und
allgemeine
in
Almgebieten.
Intensivierung
der
etwas
außerhalb
der
weiter bis zur Verpuppung, die etwa
in den Augebieten regulierter Flüsse
Landwirtschaft hat im Voralpenland in
zwischen Mai und Juni erfolgt.
des Voralpenlandes keine Lebensräu-
erster Linie durch Nährstoffeintrag zum
Die Nektaraufnahme wird bei dieser Art
me mehr vorfinden.
selten beobachtet (vgl. Ebert & Renn-
Die Höhenverbreitung erstreckt sich
1993). Wie viele andere Falterar-
von 425 bis etwa 900m NN. Im benach-
ten des Waldes saugen die Imagines
barten Tirol (westliche Loferer Steinber-
meistens an feuchter Erde entlang von
ge) konnte ich die Art 1995 bis zu einer
lichten Waldwegen, in erster Linie dort,
Höhe von 1220m NN beobachten.
wo Urin- oder Kotspuren zu finden sind
Aktuelle Meldungen (nach 1990) gibt
Verlust der letzten geeigneten, mageren Rasen geführt. Weitere Habitate,
die aufgrund ihrer Magerkeit als unproduktiv bezeichnet werden können,
wurden aufgeforstet. Der Rückgang der
traditionellen Bergmähder-Kultur trägt
sicherlich auch dazu bei, dass magere,
kurzwüchsige
Bergwiesen,
die
als
Habitat für M. arion auch geeignet sein
können, immer seltener werden.
Schutzmaßnahmen: Förderung der
extensiven Beweidung des mageren,
eher trockenen und sonnenexponierten
Offenlandes, ohne zusätzliche Düngung, mit regelmäßigen Maßnahmen
der Entbuschung (z. B. Schwenden
in
Almgebieten).
traditionellen
Förderung
der
Bewirtschaftung
von
Bergmähdern.
wald
(pers. Beob.).
es aus verschiedenen Bereichen der
Habitat: L. achine ist wie E. maturna
Salzburger Kalkalpen (Steinpass bei
(siehe oben) eine Waldart: Sie besie-
Unken, Au und Scheffsnoth bei Lofer,
delt lichte Wälder mit gut entwickelter
Obsthurn bei St. Martin bei Lofer, Sto-
Gras- und Krautschicht. L. achine
issen bei Weißbach, Großgmain, Eu-
kommt in erster Linie in lichten Schnee-
ropaschutzgebiet „Untersberg-Vorland“
heide-Kiefernwäldern vor, sie ist aber
bei Großgmain, Tauglbach bei Kuchl,
auch in lichten Wäldern mit feuchterem
Abtenau, Stegenwald bei Werfen). Im
Untergrund (z. B. Quellwäldern) zu
benachbarten Landkreis Berchtesga-
finden. Ausschlaggebend scheint die
den (Bayern) und im benachbarten Teil
Anwesenheit einer artenreichen, nicht
Nordtirols ist L. achine ebenfalls sehr
allzu üppig wachsenden Grasschicht
lokal anzutreffen (pers. Beob.).
(also auf eher magerem Boden) in
Gefährdung: 38% aller Fundmeldun-
halbschattiger Lage zu sein (Habitat
3.2.4. Gelbringfalter
achine) (Abb. 9a)
(Lopinga
Flugzeit der Imagines: Eine Generation von (Mitte) Ende Juni bis Mitte
(Ende) Juli. Frühester Fund: 7.06.1998,
Europaschutzgebiet
„Untersberg-Vor-
land“ (Mörtelmaier); spätester Fund:
24.07.1980 bei Lofer (Feldner).
Biologie, Ökologie: Die Raupen fressen Gräser, wobei die Bestimmungsschwierigkeit bei Gräsern dazu geführt
hat, dass die genauen Raupennährpflanzen nach wie vor schlecht bekannt
sind. In der Literatur werden meist
Gräserarten unproduktiver Standorte
(„Magergräser“) erwähnt (vgl. Weidemann
1995). Ich konnte die Art z. B. er-
folgreich an einer Seggenart Carex sp.
(sehr wahrscheinlich Carex alba) züchten. Die Eier werden einzeln abgelegt.
Mitteilungen aus dem
HAUS DER NATUR
der Raupen). Die Imagines fliegen
ebenfalls in halbschattigen Waldbereichen und scheinen offene Bereiche zu
meiden: In strukturreichen Waldmänteln
feuchter Wiesen des Europaschutzgebietes „Untersberg-Vorland“ fliegen sie
meistens durch das lichte Geäst, und
sind dabei oft schwer zu beobachten
(pers. Beob.).
gen dieser Art stammen aus der Zeit
nach 1990 (36% stammen aus meiner
persönlichen Datei), wobei die nach
1990 gesammelten Daten als ausreichend betrachtet werden können, um
die aktuelle Gefährdung der Art im
Bundesland Salzburg abschätzen zu
können. Von den 23 Fundorten von
L. achine, die jemals in Salzburg gemeldet wurden (Zeitraum 1934-2003),
Europäische Verbreitung: Nordspani-
konnten nach 1990 noch 10 bestätigt
en (?), Frankreich, Schweiz, Norditali-
werden. Demnach kann die Art im Bun-
en, Deutschland bis Südostschweden,
desland Salzburg als stark gefährdet
Baltikum, Südfinnland, Balkanhalbinsel
(endangered) angesehen werden, was
bis nach Rußland (Tolman & Lewington
zudem aufgrund der geringen Anzahl
1997). In Österreich ist L. achine aus
an aktuellen Fundorten gerechtfertigt
allen
erscheint.
Bundesländern
nachgewiesen
(Reichl 1992, Huemer & Tarmann 1993).
Gefährdungsursachen:
Verbreitung in Salzburg (Abb. 9b):
ist die Art in erster Linie durch das
Eine Art der Kalkalpen, die lediglich in
Zuwachsen geeigneter Habitate. Die
Hallwang (1957, Mairhuber) und in der
allgemeine Entwicklung des Waldbe-
Gefährdet
standes zum Hochwald führt zu deren
achine derzeit etwas weniger gefährdet
bewirtschaftet und nicht aufgeforstet
Verlust. Vor allem in den Feuchtwäldern
zu sein.
werden. In den Feuchtwäldern im
Schutzmaßnahmen: Förderung lichter,
Randbereich der Kalkalpen sollte die
im Randbereich der Kalkalpen ist die
Art durch den Verlust strukturreicher,
lichter Wälder stark gefährdet. Die
Düngung „bis an den Waldrand“ und
der Verlust von stufigen, artenreichen
Übergängen zwischen Wald und Wiese
hat in Waldwiesen, die von der Intensivierung der Landwirtschaft betroffen
sind, ebenfalls zum Verlust geeigneter
Habitate geführt. In den SchneeheideKiefernwäldern, die meist von Natur
aus licht und grasreich sind, scheint L.
strukturreicher
Wälder.
Förderung
eines stufigen und sträucherreichen
Überganges zwischen Wald und Wiese
(Ökoton) in Waldwiesen; Verzicht auf
Intensivierung der landwirtschaftlichen
Bewirtschaftung
noch
vorhandener,
magerer Waldwiesen, und v. a. Verzicht
auf Düngung bis an den Rand entsprechender Ökotone. Diese Wiesen
sollten
gleichzeitig
aber
weiterhin
Bewirtschaftung
durch
Anlage
Waldschläge
kleiner
113
regelmäßige
ohne
anschließende Aufforstung, wie sie in
bestimmten Waldbereichen am nördlichen Fuß des Untersbergs vorbildlich
durchgeführt wird, gefördert werden.
Diese Bewirtschaftungsform führt zu
einer größeren Waldstrukturenvielfalt:
v. a. lichte, junge Waldbereiche sind
dadurch gut vertreten.
4. Naturschutzfachliches Fazit:
Alle Tagfalterarten der FFH-Richtlinie,
Dafür sollte allerdings rasch gehandelt
rien wurde wie in der Roten Liste von
die im Bundesland Salzburg jemals
werden, und konkrete Maßnahmen des
Embacher (1996) durchgeführt (in der
nachgewiesen wurden, kommen hier
Naturschutzes durchgesetzt werden,
Tabelle nach der Abkürzung RL).
weiterhin noch vor. Obwohl ihre Bestän-
um den Rückgang dieser Arten bis zu
de meistens deutlich zurückgegangen
einem unwiederbringlichen Punkt nicht
sind, sind sie meistens noch mit größe-
weiterhin zu fördern!
ren, wenn auch einzelnen Populationen
Die systematische Kartierung gefähr-
vertreten, wobei ein noch vertretbares
deter Schmetterlingsarten Salzburgs
Entwicklungspotential vorhanden ist.
würde in einem ersten Schritt die
Das ist nicht selbstverständlich: in vie-
Kennzeichnung
len Regionen Europas sind diese Arten
sensibler Zonen ermöglichen, die bei
schon längst ausgestorben, in anderen
verschiedenen Vorhaben, die negative
sind sie mit lediglich kümmerlichen
Auswirkungen auf Fauna und Flora ha-
Restpopulationen
ben können, besonders berücksichtigt
vertreten,
deren
dauerhaftes Überleben nicht mehr zu
sichern ist. Das ist im Bundesland
Salzburg glücklicherweise nicht der
Fall, und es bleibt zu hoffen, dass die
Chance, Populationen seltener Arten
für die Zukunft zu erhalten, nicht durch
falsche politische und wirtschaftliche
Entscheidungen zunichte gemacht wird.
entsprechender
werden müßten.
Besonders erfreulich ist die derzeit
verhältnismäßig
hohe
Anzahl
an
Populationen der Tieflandunterart des
Abbiß-Scheckenfalters
(Euphydryas
aurinia ssp. aurinia): Mit zahlreichen
Fundorten dieser Unterart (vorwiegend
im nördlichen Randbereich der Salzburger Kalkalpen), die im Rahmen dieser
Arbeit in 45 Populationen zusammengefasst wurden, bildet Salzburg einen
der „hot-spots“ des Abbiß-Scheckenfal-
Die folgende Tabelle fasst die im
ters in Österreich (vgl. Höttinger & Pen-
Rahmen vorliegender Untersuchung
nerstorfer
erarbeiteten
eine entsprechend hohe Verantwortung
Gefährdungskategorien
1999, 2003) und trägt hier
für die Salzburger Tagfalterarten der
für die Erhaltung dieser Art.
FFH-Richtlinie zusammen. Die Num-
Sehr bedeutsam ist ebenfalls die
merierung der verschiedenen Katego-
große (Meta-?) Population des Eschen-
Maculinea teleius
Stark gefährdet (endangered)
RL2
Maculinea nausithous
Gefährdet (vulnerable)
RL3
Euphydryas maturna
Vom Aussterben bedroht (critically endangered)
RL1
Euphydryas aurinia aurinia Gefährdet (vulnerable)
RL3
Euphydryas aurinia debilis
Potentiell gefährdet (near threatened)
RL4
Parnassius mnemosyne
Stark gefährdet (endangered)
RL2
Parnassius apollo
Gefährdet (vulnerable)
RL3
Maculinea arion
Gefährdet (vulnerable)
RL3
Lopinga achine
Stark gefährdet (endangered)
RL2
16. Folge 2004
114
Scheckenfalters Euphydryas maturna
zahlreiche, mehr oder weniger unge-
Ansonsten werden diese Arten über
im Europaschutzgebiet „Untersberg-
störte alpine Habitate besitzt, erscheint
kurz oder lang aus unserer Landschaft
Vorland“. Hier besiedelt die Art ein
mir
verschwinden.
insgesamt über 1000ha großes Areal
Maculinea arion die Art zu sein, die
Vielfältigkeit dieser Landschaft (sie
(Gros, 2002b), in dem über 30 einzel-
aufgrund der weiten Verbreitung im
kann am Vorkommen dieser Tagfalter-
ne, besiedelte Flächen unterschieden
Bundesland Salzburg derzeit am „we-
arten gemessen werden!), die auch die
werden können (Gros, pers. Beob.).
nigsten“ in ihrem Bestand gefährdet ist.
Qualität des Bundeslandes Salzburg
Zudem handelt es sich um eine grenz-
Die weiteren Salzburger Tagfalterarten
als touristischen Standort ausmacht,
überschreitende Population, da einige
der FFH-Richtlinie besitzen allerdings
dauerhaft verloren gehen.
Flächen im angrenzenden Landkreis
alle noch international bedeutsame,
Berchtesgaden
ebenfalls
der
Thymian-Ameisenbläuling
besiedelt
oft noch mehr oder weniger zusam-
sind (Gros 2002b). Dadurch würde
menhängende Vorkommen in diesem
dieses Vorkommen wie kein anderes
Bundesland, deren Erhaltung allerdings
die einzigartige Chance bieten, ein
durch
Europaschutzgebiet im engeren Sinn
die Zukunft gesichert werden muss.
(mit Einbeziehung deutscher und öster-
Die
reichischer Bereiche) zu errichten!
kleinparzellierten und nicht ertragsori-
Abgesehen von der alpinen Unterart
entierten Bewirtschaftung derzeit noch
des Abbiß-Scheckenfalters E. aurinia
debilis, die sehr wahrscheinlich noch
adäquates
Förderung
Management
der
Zudem
würde
die
für
traditionellen,
bestehender, entsprechender Habitate
sollte dabei höchste Priorität erlangen.
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115
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Anschrift des Verfassers
Mag. Dr. Patrick Gros
Haus der Natur
Museumsplatz 5
A-5020 Salzburg
e-mail: [email protected]
16. Folge 2004
Abb. 1a. Helle Wiesenknopf-Ameisenbläulinge
Maculinea teleius bei der Paarung (Foto: P.
Gros).
Abb. 1b. Bekannte Fundorte des Hellen
Wiesenknopf-Ameisenbläulings Maculinea
teleius im Bundesland Salzburg.
Abb. 2a. Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling Maculinea nausithous. Der
Falter sitzt am Großen Wiesenknopf
Sanguisorba officinalis, der Nährpflanze
seiner Raupen (Foto: P. Gros).
Abb. 2b. Bekannte Fundorte des Dunklen
Wiesenknopf-Ameisenbläulings
Maculinea
nausithous im Bundesland Salzburg.
Abb. 3a. Eschen-Scheckenfalter Euphydryas maturna
beim Saugen am feuchten Boden eines Waldweges
(Foto: P. Gros).
Abb. 4a. Abbiß-Scheckenfalter Euphydryas aurinia
(Unterart aurinia). Der Falter sitzt an einer Mehlprimel
Primula farinosa, einer typischen Art der Kalkniedermoore (Foto: P. Gros).
Abb. 3b. Bekannte Fundorte des EschenScheckenfalters Euphydryas maturna im
Bundesland Salzburg.
Abb. 4b. Bekannte Fundorte des AbbißScheckenfalters Euphydryas aurinia im
Bundesland Salzburg.
Abb. 5. Bekannte Fundorte der alpinen
Unterart
des
Abbiß-Scheckenfalters
Euphydryas aurinia debilis im Bundesland
Salzburg.
Abb. 6a. Schwarzer Apollofalter Parnassius mnemosy- Abb. 7a. Apollofalter Parnassius apollo in Abwehrstelne (Foto: P. Gros).
lung (Foto: P. Gros).
Abb. 6b. Bekannte Fundorte des Schwarzen
Apollofalters Parnassius mnemosyne im
Bundesland Salzburg.
Abb. 7b. Bekannte Fundorte des Apollofalters Parnassius apollo im Bundesland
Salzburg.
Abb. 9a. Gelbringfalter Lopinga achine beim Ruhen
im Gras (Foto: P. Gros)
Abb. 8a. Thymian-Ameisenbläuling Maculinea arion.
Der Falter sitzt am Feldthymian Thymus pulegioides,
der Nährpflanze seiner Raupen (Foto: P. Gros).
Abb. 9b. Bekannte Fundorte des Gelbringfalters Lopinga achine im Bundesland
Salzburg.
Abb. 8b. Bekannte Fundorte des Thymian-Ameisenbläulings Maculinea arion im
Bundesland Salzburg.
Legende der Karten:
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Fundmeldungen bis 1970
Fundmeldungen ab 1971 bis 1990
Fundmeldungen ab 1991