In vier Jahren ist alles vorbei
Transcription
In vier Jahren ist alles vorbei
__________________________________________________________________________________________ März 2004 36. Ausgabe _________________________________________________________________________________ In vier Jahren ist alles vorbei 2004 plus 4, nach Adam Riese 2008. Ach, das ist ja noch sooo weit weg…. Gewiß, so wird mancher im Dorf denken. Die Schwabbrucker Dorferneuerung jedoch dachte anders. „Wir sprechen über Zukunft. Die Zukunft der Institution DE in Schwabbruck, unsere Zukunft im Auerbergland, darüber ob und wie wir unser Engagement gestalten wollen.“ Das war das Motto. Und so kam man zusammen, sich zu informieren, sich auszusprechen, aber auch um anzuregen. Der Sprecher der Arbeitskreise wollte ein offenes Gespräch, Fragen, wo diese erforderlich waren. Und Antworten? Nein, an diesem Abend konnten manche nicht gegeben werden, wurden auch nicht erwartet. In einem Vorabgespräch waren sich Bürgermeister Erwin Sporrer und AK-Sprecher Jochen Trumm absolut einig: Die Gelder mögen nicht mehr fließen, doch die Institution als dorfgestaltender Faktor, sie hat sich in jeder Hinsicht bewährt, sie ist im Dorf integriert und soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Noch einmal DE-Wahl, in zwei Jahren, in 2006. Gesetz ist Gesetz, wir wollten es nicht. Doch die Bitte richtete sich an jene, die bisher so Vieles erreicht haben. „Bleibt dabei, laßt uns gemeinsam mit unserem Gemeinderat auch in den letz ten zwei Jahren noch das erreichen, was möglich ist. Wir waren bisher erfolgreich, wir werden es weiterhin sein.“ Und auf der letzten Sitzung des ‚Regionalforums Auerbergland’ wurde das Ende der noch laufenden LEADER+ Förderung in 2008 eindeutig bestätigt. Dann heißt es aus und vorbei - ein „LEADER + plus …“ wird es nicht geben. Und Auerbergland, das Ungeliebte? LEADER+ geför derte Computerkurse für unsere BeFoto: Karl Schuster völkerung wird es geben - demnächst in Altenstadt. Auch die Grundschule in Soien wird an das AL-Schulnetz angeschlossen, der Schönach-Wanderweg von der Quelle bis zur Mündung steht noch auf dem Programm, der neue Sportplatz des TSV ist noch im Gespräch. Und mehr? Das ist lange noch nicht alles, und es muß lange noch nicht alles sein. Kümmern wir uns drum, gemeinsam, Bürgermeister, Gemeinderat, die Fachgruppenmitglieder und wir von der DE. Die Signale sind klar und deutlich, sie sind nicht neu, wir alle wußten es. Und nun? Bedeutet das Ende der Förderung, auch das Ende der Dorferneuerung in Schwabbruck? Und behalten wir 2008 im Gedächtnis, im Auge. Denn dann wird manches anders sein, manches nicht mehr möglich. Doch wir sollten uns heute schon darauf vorbereiten. Die Weichen für morgen werden heute gestellt. jt Von der Ungewißheit Winter im Stöber Moos über die Zukunft der ‚Direktion für Ländliche Entwicklung’ war bereits im Vorfeld informiert worden, das Ende der DE im Jahr 2008, zumindest in der bisherigen Form, ist jedoch kein Diskussionsthema mehr. März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 2 __________________________________________________________________________________________ Lieber Hund, bitte nicht hier! In eigener Sache Wer in diesen Tagen durch die Kirchgasse ging, beschaulich, den nahenden Frühling schon ein wenig verspürend, dem mußte es auffallen. Da war dieses kleine Stückchen Grün, der schmale Streifen zwischen Gehweg und Kirchhofmauer, kein Papier, kein Plastik, keine leere Zigarettenschachtel - hier hatte jemand Frühjahrsputz gehalten. Der, die, jene, wer es auch immer gewesen sein mag, ihnen sei Dank. Die „gute Stube“ unseres Dorfes, man konnte sich an ihr erfreuen. Auch Schneemänner gehen mit der Zeit, kleiden sich in ihrer Zeit mit dem was Mode war. Doch immer „second hand“, was „Nei´s“, für einen Schneemann - da hat´s noch nie g´langt. Das alte Sonntagsg´wand, für ihn war´s grad recht. Denn der, der vergeht ja doch mit der Zeit … Und dann war da noch dieser kleine Aushang, in Klarsichtfolie gehüllt, daß er auch eine Weile dem Regen, dem Schnee, den Unbillen eines Winters standhalten möge, der seine Zeit noch nicht zu Ende weiß. „Lieber Hund, bitte nicht hier!“ Und der Schreiberling bleibt stehen und lächelt, freut sich über eine wunderbare Idee, nimmt diese fünf Worte mit in seinen Tag. Wie schön, wie einfach, wie höflich und doch klar. „Lieber Hund …“. Nur, der vorbeigehende Vierbeiner, er wird es nicht lesen können. Zu hoch hängt für seine Augenhöhe diese liebenswürdige Aufforderung und mit dem geschriebenen Wort, nun, da hat er´s halt auch nicht so. Die Hundeschule, sie stellte doch ganz andere Anforderungen an ihn … So gehen wir denn davon aus: Für den Hund war´s nicht gedacht. Doch lesen kann der Mensch, das Herrchen, das Frauchen, auch der Raucher ohne Hund und der Durstige, der in vorübergehender Anonymität hier seine geleerte Flasche fallen läßt. Überflüssig geworden, schlichtweg Ballast - warum sich damit noch belasten. Spontanität ist angesagt, weg damit es wird nicht mehr gebraucht. Aha, es wird nicht mehr gebraucht. Doch braucht es die Kirchgasse, braucht es das Umfeld der Bank an der Unteren Mühle, braucht es die Bank an der Friedhofsmauer? Was war gestern Nacht angesagt? Katoffelchips, Jever light, … - der nächste Morgen, der nächste Tag, sie geben uns freudig Auskunft. Aber eigentlich wollen wir´s doch garnicht sehen, sehen trotzdem was unübersehbar ist, ärgern uns, schimpfen mit Anderen wenn´s sich so ergibt. Und sagen nichts, schreiben auch keine Aufforderungen. „Lieber Hund …“, nein, das wäre auch nicht angebracht. Unsere Hunde trinken Pils nicht aus der Nulldreier-Flasche und daß mal einer, ganz cool, mit ´ner WestKippe im Maul gesehen worden wäre, Gerüchte, nur Gerüchte. Aber wie sollten wir´s auch schreiben? „Liebe S..“, also, verdammt unhöflich wäre das schon. Oder „Liebes Ferkelchen …“? Nein, lassen wir´s, kein Schild, kein Plakat - wie wär´s mal ohne Worte. Mit einem Papierkorb, beispielsweise … PS: Die Gemeinde wird den Papierkorb aufstellen. Ein schweigendes Angebot. Es wäre schön, wenn es verstanden würde. Jochen Trumm Das Blättle bittet um Ihre Unterstützung. Nächster Termin für Text + Bildbeiträge: 28. Mai 2004 _______________________________ ______________________________ Herausgeber und Gesamtverantwortlicher: Jochen Trumm Zur Pfannenschmiede 2 86986 Schwabbruck T/F 08868/187051/2 eMail : [email protected] Internet: www.schwabbruck.de Das „Brugger Blättle“ ist unabhängig von allen Institutionen und Vereinigungen. Alle Texte werden inhaltlich durch ihre Verfasser verantwortet,alle Tipp- Rechtschreibund Grammatikfehler gehen zu Lasten des Herausgebers. Die Verteilung erfolgt kostenlos durch die Gemeindeverwaltung Schwabbruck an alle Schwabbrucker Haushalte. Finanzielle Unterstützung durch Spendenund/oder Werbebeiträge wird gerne angenommen. Bankverbindung: Jochen Trumm - Brugger Blättle Raiffeisenbank Pfaffenwinkel eG Konto 622 109 BLZ 701 695 09 März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 3 __________________________________________________________________________________________ Die Geschichte der Kirchgasse - Teil 4 Vom Winter, gestern und heut´ … Früher war alles anders, die Kinder, die Jugend, die Alten, das Wetter. Alles halt. Und das Wetter überhaupt. Und die Winter, ja, das waren halt noch Winter, meterhoch Schnee und kein Schneepflug und … Kennen wir, diese G´schichten, die kennt doch jeder. Doch stimmt das eigentlich, was uns da so erzählt wird? So richtig können wir uns das doch nicht mehr vorstellen, wir mit unserer drohenden Klimakatastrophe, mit Wintern, die fast schneelos bleiben und der Vision von Palmen statt Buschbirken in der Seelache … Früher, vielleicht im Winter a.D. 1911, das Jahr ist nicht so genau feststellbar, nahm in der Kirchgasse die damalige Müllersfamilie vor ihrem Anwesen, der ‚Unteren Mühle’ Aufstellung für einen Fototermin. Es ist gewiß ein seltenes Dokument der Schwabbrucker Zeitgeschichte, denn wer posierte in der damaligen Zeit schon mitten im Winter. „Es kam halt grad ein Photograph vorbei“ meint heut der Socher Paul. Und Vieles war anders, ganz anders. Wir Heutigen, wir kennen nur das uns so vertraute Bild - was einstmals war, es ist nicht leicht, sich das Vergangene vorzustellen. Noch zeigten Dach und Giebel der Mühle in Ost-West-Richtung, noch drehte sich im kleinen hölzernen Anbau das Mühlrad, noch zeigte die unverputzte Südfassade das ursprüngliche Tuffsteingemäuer bis zur Fensterhöhe sowie das aufgesetzte Ziegelmauerwerk späterer Jahre. Und die kleine Esche am linken Bildrand, sie ist ein gewaltiger Stamm geworden, beschattet heute mit ihrer Krone den Fußweg zur Dorfstraße. Im Mittelpunkt der Müller, Josef Anton Socher, Großvater vom Socher Paul, dem heutigen Besitzer des Anwesens. Für dessen Sohn Michael bereits der Urgroßvater und wiederum für dessen kleine Tochter Laura, geboren im Januar dieses Jahres, gar der Ur-Ur-Großvater. Josefa, die Mutter der sechs Kinder und diese, von links: Sylvest, der Vater unseres Kirchenpflegers, daneben Peter, der in der Mühle tödlich verunglückte, Sabina, später verheiratete Holzmüller, die Mutter unserer Stotz Peppi, Magnus, der Vater vom Paul, mit dem Hut Donatus, der im 1. Weltkrieg fiel und Josef, der den Braunen hält. Er ertrank im Pfannenschmieder Weiher. Ganz links Maria Gast, die der Familie Socher eng verbunden war. Eine große, eine alte Schwabbrucker Familie, stolz zeigte sie sich vor ihrem imposanten Anwesen. Von dem Leid das über sie kommen sollte - innerhalb weniger Jahre starben drei der sechs Kinder - wußte sie damals noch nicht. > März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 4 __________________________________________________________________________________________ Vier Jahrzehnte später, Anfang der 50-er - und wieder war´s Winter. Das Dach auf der Mühle war längst aufgestockt und gedreht, zeigte nunmehr in Nord-Süd-Richtung und dort, wo die Dächer von Bauernhof und Mühle zusammenstießen, ließen gewaltige Schneeverwehungen befürchten, “daß der Dachstuhl z´sammbricht“. Und die Bilder, fotografiert mit einer ‚Box’, d e m Fotoapparat der Nachkriegszeit, kleinformatig, noch mit dem zierenden gezackten weißen Rand, sie sind uns Heutigen Beweis. Früher, da waren die Winter anders. Auch in der Kirchgasse … Ein neues Jahrtausend ist angebrochen. Unter einem strahlendblauen Himmel präsentiert sich die Kirchgasse mit geschlossener Schneedecke, zeigt sich das Dorf stolz in der Pracht seiner Fassaden. Anders als damals vor fast 100 Jahren. Doch Winter, die gibt´s weiterhin und auch die Schneeflocken fallen noch wie früher. Auch auf das Dach der „Unteren Mühle“, unter dem jetzt mit der kleinen Laura bereits die 5. Generation seit dem Winter 1911 zu Hause ist. Wird fortgesetzt / jt Der Paul erinnert sich gut. Angehängt waren sie, der Vater Magnus und er, schaufelten „gut 100 Zentner Schnee, ein Haufen, so hoch wie ein Zimmer“ vom Dach in den Hof. Fotos 2001/2004: Karl Schuster März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 5 __________________________________________________________________________________________ Die Fresken an der „Oberen Mühle“ Das Haus konnte man übersehen. Hätte man es mit seiner monotonen grauen Plattenfassade nicht in der Rubrik „absolut häßlich“, Bauart 50-er Jahre, so nach dem Krieg halt, eingeordnet es wäre der Beachtung nicht wert gewesen. Wie solch oberflächliche Sicht doch täuschen kann! Die Stellungnahme zur Renovierung dieses Anwesens des Dorferneuerungsarchitekten Hofmann aus Markt Irsee vom Oktober 1993, sie lehrt uns mit anderen Augen zu sehen. „Das Anwesen wurde mehrmals gewürdigt und von der unteren Denkmalschutzbehörde besichtigt, wobei sowohl der besondere kulturgeschichtliche als auch der baugeschichtliche Wert der Anlage hervorgehoben wurde. Innerhalb Schwabbrucks zählt es ohne Zweifel zu den ortsbildprägenden Gebäuden.“ Nein, das hätten wir nicht erwartet. Natürlich, wir haben die Schwabbrucker Chronik gelesen, wissen, 1287 erste urkundliche Erwähnung der „Oberen Mühle“, wissen noch, früher Mühle, heute Sägwerk, betrieben von Robert Kagermeier. Natürlich, der echte Brugger, hier geboren, hier aufgewachsen, er kennt so manche G´schicht rund um diese alte Mühle, weiß vom vielfachen Eigentümerwechsel, wird erzählen vom Müllerstöchterlein, das einst auf der „Unteren Mühle“ daheim, dann auf die „Obere Mühle“ heiratete und, und, … Doch was sich hinter der tristen Plattenfassade der 60-iger Jahre, als Asbestzementplatten beschrieben, verborgen hielt, das wußte keiner. Und wußte es nicht, bis zu dem einen Tag im August 2001 … Bemalungsdetail nach Abnahme der Eternitplatten Die Sanierung der Südfassade des Sägmühlwohnhauses, Burggener Straße 5, stand an, die auf einer Holzlattung als Wetterschutz aufgebrachten Platten wurden abgenommen. Und was hierbei zu Tage kam, darüber schreibt in seinem Befundbericht der später mit der Sanierung beauftragte Restaurator: „ … kam an der Südwestecke Malerei zum Vorschein. Es handelt sich um eine stehende Madonna mit Kind. Unten, seitlich der Skulptur finden sich pflanzliche Details …“. Die gerade erst begonnene Baumaßnahme, sofort wurde sie wieder gestoppt, Landratsamt und Denkmalpflege wurden eingeschaltet, vorsichtig werden weitere Malereien freigelegt. Und die Kagermeiers beschließen: Wir restaurieren! Barocke Schriftkartusche während der Freilegungsarbeiten Wie war das doch mit den Stilepochen der Architektur, der Malerei? Haben wir das im Griff, welche Epoche wann? Gewiß nicht - doch bleiben wir in Schwabbruck, durchwandern wir gedanklich Dorf und Zeit. Die erste europäische Stilepoche des Mittelalters, die Romanik (Spätromanik 1150-1250), wir finden sie noch im Turm von St. Walburga, an die daran anschließende Gotik (Spätgotik 1350 1500) erinnern noch ein einziges Fenster mit seiner spitzbogigen Charakteristik und die Jahreszahl 1493 über dem Hochaltar. Das 16. Jahrhundert, es war das Zeitalter der Renaissance, ihm folgte mit dem 17., bis weit hinein ins 18., der Barock (Spätbarock 1600 1750), ein Zeitraum, in dem auch unsere Pfarrkirche (1686/87) barockisiert wurde. > März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 6 __________________________________________________________________________________________ Die zeitlichen Angaben der einzelnen Epochen, sie variieren auch in der Literatur gewaltig, können jedoch für Schwabbruck einen vorstellbaren Zeitrahmen vermitteln. Gehen wir davon aus, daß sich Stilrichtungen, sowohl der Architektur als auch der Malerei nicht gerade in ihrer Frühzeit auf dem tiefen Lande zeigten, so lassen sich auch die Aussagen des Restaurators zur zeitlichen Zuordnung der Fresken an der „Oberen Mühle“ problemlos in die jeweils späte Phase einordnen. Als Malerei des Spätbarock, in die Zeit ab 1750, ist der heilige Joseph mit dem Kinde eingestuft, ebenso der im Original kopflose St. Florian. Dieser vom Restaurator in absoluter Eigenmächtigkeit nachgemalte Körperteil ist in jeder Hinsicht unpassend, auch untragbar und muß wieder entfernt werden. Es waren die Bausünden früherer Jahre, die ein großartiges Fassadenemsemble brachial und unwiederbringlich zerstörten. Die alten rundbogigen Renaissance-/Barockfenster wurden abgemauert, die Fensterhöhen geändert, die sechsteiligen Fenster teilweise durch „was G´scheits“ ersetzt. Eine Teilerneuerung des Mauerwerks trug seinen Anteil zur Zerstörung bei. So sind auch die aufgedeckten Fresken aus unterschiedlichen Stilepochen des Mittelalters nicht mehr vollständig und durch mehrfache Putzerneuerung und vielfache, auch farblich völlig unterschiedliche Überkalkung (rosa, ocker, cremefarben, dunkelblau usw.), verschleiert. Hl. Florian nach Freilegung und chemischer Nachreinigung Fotos: Hans Pfister, Heinrichshofen Das untere Detail einer Muttergottes mit ausgestelltem Rock ist ein Werk der Renaissance - liegt schichtenmäßig unter der Barockbemalung. Auf dieser Ebene sind weitere Dekorationen vorhanden, die jedoch, ohne die Barockübermalung zu zerstören, nicht freigelegt werden können. Und die auch nur teilerhaltene reich gestaltete Schriftkartusche ist schwer zu entziffern, ist zudem ohne Jahreszahl. Hl. Joseph nach der Freilegung 2002 Gönnen wir uns noch einen Blick in die Zeit, einen Blick über das Dorf hinaus. Der HochRenessaince, ihr verdanken wir eines der berühmtesten Gemälde der Welt: Die Mona Lisa. > März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 7 __________________________________________________________________________________________ In diesen Jahren schuf Michelangelo die großartigen Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan und ein unbekannter ländlicher Künstler hinterließ uns an einer Schwabbrucker Hausfassade als vielfarbiges buntes Andachtsbild eine heute gesichts- und körperlose Muttergottes. Es kam der Barock, brachte die heute berühmten niederländischen Maler wie Rembrandt und Rubens hervor und erst um die hundert Jahre später, im Spätbarock, Joseph mit dem Kinde und einen brandlöschenden heiligen Florian. Die Offenlegungen an der alten Südfassade, sie schweigen und doch erzählen sie dem aufmerksamen Betrachter die Geschichte eines vormals reichen Besitztums. Diese Malereien, sie lassen uns die ehemalige Größe dieses Anwesens nur erahnen, erinnern an Macht und Ansehen jener, welche die „Obere Mühle“ dereinst ihr eigen nannten. Diese vermutlich älteste Schwabbrucker Mühle, auch sie ist nur ein Baustein im vielteiligen Puzzle der Geschichte des alten Brugge. Doch sie ist das Nadelöhr, durch welches der geschichtliche Faden des Dorfes von seiner Gründerzeit bis ins vorige Jahrhundert gezogen werden muß. Da führt kein Weg dran vorbei. Die ganze Geschichte von der Frühzeit des Dorfes, sie ist zu umfangreich - sie wird ein andermal erzählt werden. Doch du o Wanderer, der du des Weges kommst, bleib einen Moment stehen … und schau. Ganz tief, Schicht für Schicht, zeigt sich dir hier Größe und Reichtum einer vergangenen Zeit eines einstmals kleinen Bauerndorfes. Das vorige Jahrhundert, unsere Altvorderen, sie zerstörten Vieles, unwiederbringlich - und es geschah aus zu verzeihender Unwissenheit. Unsere Zeit jedoch, sie weiß! Und so sollten wir uns von dem Wenigen, das uns noch verblieb, nicht verächtlich abwenden, sondern sollten stolz sein auf das, was uns hier erhalten wird. Unsere moderne standardisierte Welt, das Heute, es kann dem Dorf kaum noch eine Identität geben. Doch ein Großteil der Identität des Dorfs von heute, unseres Schwabbrucks, die liegt in seiner Vergangenheit. Jochen Trumm Fotos nach der Restaurierung: Magnus Socher März 2004/ 36. Ausgabe / Seite 8 __________________________________________________________________________________________ LANDJUGEND SCHWABBRUCK in der Bayrischen Jungbauernschaft Am 3. Januar 2004 fand im Gasthaus „Rafael“ die diesjährige Generalversammlung der Landjugend Schwabbruck statt. 1. Vorstand Thomas Rehm eröffnete die Versammlung an der 42 Mitglieder teilnahmen. Es folgten die Berichte der Schriftführerin, Simone Meichelböck und des Kassiers Stefan Meichelböck über das Geschehen im vergangenen Jahr. Unser Jugendvertreter und Wahlleiter Norbert Essich entlastete die alte Vorstandschaft und die Neuwahl brachte folgendes Ergebnis. 1. Vorstand: 2. Vorstand: 1. Mädchenvertreterin: 2. Mädchenvertreterin: Kassier: Schriftführerin: Hubert Pfettrisch Matthias Andrä Eva-Maria Leichter Birgit Leichter Stefan Meichelböck Kathrin Rößle Beisitzer: Andreas Feustle, Thomas Heiland Jan Anders Abschließende Worte von Bürgermeister Erwin Sporrer und Jugendvertreter Norbert Essich brachten die Versammlung langsam ihrem Ende entgegen und mit dem letzten Thema, Wünsche und Anträge, wurde noch ein Rauchverbot im Landjugendraum beschlossen. Kathrin Rößle März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 9 __________________________________________________________________________________________ Spielplatzbau – es geht dem Ende zu!! Auch wenn es nicht direkt so aussieht, aber inzwischen geht der Winter dem Ende zu und unser Spielplatz erhält demnächst den letzten Feinschliff. Wenn alle Spielgeräte bestückt sind, die restlichen Baumaßnahmen abgeschlossen, die letzten gefährlichen Stellen beseitigt, die Bedienungsanleitung geschrieben und gedruckt ist und die GUV den Spielplatz abgenommen hat (ihn also für unbedenklich erklärt), dann kann man, nach viel Placker- und Werkelei, doch auch schon mal an´s Feiern denken. Und so kommt´s, dass am Samstag, den 22. Mai 2004 um 14:00 Uhr unser Spielplatz durch unseren Pfarrer Beirer ganz offiziell und feierlich mit einer Segnung der Öffentlichkeit – unseren Kindern halt – übergeben wird. (Ausweichtermin: So., 23.05. – 14:00 Uhr Bitte auf eventuelle gesonderte Anschläge achten!) Wir – d. h. das gesamte Spielplatzbauteam – laden hiermit alle Brugger BürgerInnen, alle SpenderInnen, alle Interessierten und natürlich alle Kinder ... ich glaube die wissen sich dann schon zu beschäftigen ... recht herzlich zu Kaffee und Kuchen, und zu späterer Stunde zum Grillen und zum Kartoffelbraten am Lagerfeuer ein. Andreas Erl P.S.: Wir hätten da noch jemanden, der ein Kruzifix zimmern würde. Wenn sich jetzt noch einer fände, der in seinem Speicher nachsieht, ob er eine Christusfigur als Spende (oder als Dauerleihgabe) für den Spielplatz übrig hat, dann möge er, bis Mitte April, die Figur beim Rößle Gottfried abgeben – zwecks maßnehmen. März 2004 / 36. Ausgabe / Seite10 __________________________________________________________________________________________ Traditionelle Nikolausfeier mit Ehrungen verdienter Vereinsmitglieder Am 06.12.03 feierte der TSV 67 Schwabbruck mit all seinen Aktiven die traditionelle Nikolausfeier um sich für die geleistete Arbeit und ihren Einsatz des zurückliegenden Jahres zu bedanken. In diesem festlichen Rahmen wurden drei Aktive des Vereins in besonderer Weise geehrt. Ein Urgestein des TSV Schwabbruck galt es in Anschluss mit der Ehrennadel des BLSV in Gold zu ehren. Sachlich, kompetent und die Ruhe in Person ist Manfred Meichelböck seit 25 Jahren Hauptkassier und 3. Vorstand. Günther Lang betonte zurecht, dass dies nicht alltäglich sei und dass es ein Glücksfall ist so einen „ Profi“ in der Vorstandschaft zu haben. Nicht Stunden, Tage, Wochen oder Monate sondern Jahre sind es die Manfred Meichelböck von seiner Freizeit für den Verein „geopfert“ hat. 1. Vorstand Günther Lang ehrte … Wolfgang Leier und Manfred Meichelböck mit Ehefrauen Für 15 Jahre Vorstandsarbeit als Antreiber, Vorausdenker und kritischer Betrachter ehrte 1. Vorstand Günther Lang seinen Stellvertreter Wolfgang Leier mit der Ehrennadel des BLSV in Silber. In seiner Laudatio führte er aus, dass Wolfgang Leier immer in „ vorderster Front „ tatkräftig und unermüdlich den Verein in allen Belangen vorwärts bringt. Mit den Worten „ ich kann mir keinen besseren Stellvertreter vorstellen als dich“ und dem Wunsch, dass beide noch ein paar Jahre zum Wohle des Vereins zusammenarbeiten mögen, überreichte er mit dem Hinweis auf die Leidenschaft zu Italien und seiner Speisekarte einen Gutschein für ein paar Stunden dolce faniente. Ehefrau Fini erhielt einen Blumenstrauß. „Du hast am Aufbau des Vereins wesentlich mitgearbeitet und schon in jungen Jahren Verantwortung übernommen“, würdigte er dieses aussergewöhnliche Engagement. Mit einem Gutschein für ein paar Tage Erholung in Südtirol für ihn und seine Frau Maria, dankte er im Namen des Vereins. Dritter im Bunde war Norbert Essich, der für 10 Jahre Abteilungsleiter Ski in Abwesenheit mit der Ehrennadel in Bronze geehrt wurde. Bei der anschließenden Tombola und dem Auftritt des Nikolaus mit seinen wilden Gesellen endete die gelungene Veranstaltung. Marianne Rudolf März 2004 / 36. Ausgabe / Seite11 __________________________________________________________________________________________ TSV 67 Schwabbruck - Abt. Fußball Volker Rudolf ist neuer C-Jugend-Trainer Wer sucht der findet. Für die Verantwortlichen des TSV 67 Schwabbruck, Abteilung Fußball, ist das Suchen oft eine schwere Geduldsprobe. Suchen, wo eigentlich Nichts zu finden ist … Und trotzdem - die C-Jugend des Vereins, sie brauchte einen Trainer. Dringend! Doch irgendwann bewahrheitete sich das alte Sprichwort wieder einmal mehr. „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott“. So muß sich wohl auch der TSV gesagt haben, denn jene, die er jetzt fand, die fand er in den eigenen Reihen. Volker Rudolf, in Warendorf hatte er einen drei-wöchigen Lehrgang besucht, war jetzt ‚Fachsportleiter Fußball’, ging nach Oberhaching in die Sportschule des BLSV (Bayerischer Landessportverband), drückte noch einmal die Schulbank. „Ich war mit meinen 45 Jahren der absolute Oldie unter lauter Jungen“ so der Volker danach. Es störte ihn nicht, er wollte seinen „Schein“!!! Zahlte die Lehrgangskosten aus eigener Tasche, hängte sich noch mal so richtig rein - und war erfolgreich. Verließ die Sportschule mit einer Leistungssport-Lizenz in der Tasche, hatte nunmehr die Berechtigung, Fußball in den höchsten Amateurklassen bis einschließlich Landesliga zu trainieren. Der neu gebackene Trainer war ein gefragter Mann und andere Vereine, die ihn auch haben wollten, gab´s zur Genüge. Doch das Schwabbrucker Problem brannte unter den Nägeln. Weiterhin. Volker Rudolf entschied sich für den eigenen Verein, verzichtete auf eine mögliche Trainerkarriere andernorts, sagte „Ja“ als man ihn bat, doch die eigene C-Jugend zu trainieren. Und in Zusammenarbeit mit Robert Breitschädel übernahm er umgehend das Training der Schwabbrucker C-Jugend. Solch einen qualifizierten Trainer für seine C-Jugend gewonnen zu haben, für den TSV ist das geradezu ein Volltreffer. Wie jeder Verein muß auch dieser in seiner Jugend den Grundstock sehen, auf dem die Zukunft gestaltet werden kann. Und dieser Jugend eine fundierte fußballerische Ausbildung zu geben, das war und ist prioritäre Zielsetzung der Verantwortlichen. Dies Ziel ist erreicht. Bleibt noch dem Team Volker Rudolf / Robert Breitschädel viel Freude, aber auch Erfolg, bei ihrer neuen Aufgabe zu wünschen und zu hoffen, daß ihnen auch die Eltern der von ihnen Betreuten verständnisvoll zur Seite stehen. jt März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 12 __________________________________________________________________________________________ Es waren die Damen der Tennisabteilung, die die Idee vom Nachtturnier auf´s Tablett brachten. Gespielt hatten sie noch keines, dazu war es zu lange her, daß ein solches von den Brugger Tennislern ausgetragen wurde. Damals, vor neun Jahren, da hatte sich die Geschichte einfach totgelaufen, aus langen, begeisternden Tennisnächten war schlußendlich ein etwas lahmer Tennisnachmittag in Lechbruck geworden. Da hörte man dann einfach auf… Die ZweierMannschaften, als Mixed gedacht, scheiterten am Damenmangel und so wurde eben auch mal zwei Herren vorübergehende Gemeinsamkeit verordnet. Ansonsten, Ehepartner und Mannschaftsspieler, Schwächere und „Profis“ in den zwei Gruppen - daß es gut eingeteilt war zeigte die allgemeine Zufriedenheit. Doch es gab Erinnerungen und aus diesen wurde ein „Man könnte doch wieder …“. Gotthard Leichter, der Vorstand der Abteilung kümmerte sich um den Platz, sprach mit der Sportheimwirtin, bekam hier und dort das erwünschte ok, ließ den entsprechenden Aushang fertigen: Tennis-Nachtturnier 2004, Montag, 5. Januar, in der Tennishalle Schongau. Ab 19:00 Uhr machten sich die Turnierspieler in lockeren Trainingsspielchen warm bis dann um 22:00 Uhr der „Anpfiff“ erfolgte. Schlag auf Schlag, im wahrsten Sinne des Wortes, gingen die Bälle über bzw. ins Netz, gingen die Mannschaften auf den Platz, zählten ihre erreichten Punkte im 1,2,3-Modus, verließen diesen nach 13 Minuten wieder. Die Nächsten bitte …, sechsmal hatte jede Mannschaft anzutreten. Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da … 5 Gruppe A: 1. Köhler Zenzi/Sebralla Martin 2. Leichter Gotthard, Opelz Helmut 3. Huber Christian / Sebralla Michael Gruppe B: 1. Zwick Ingrid / Kindler Christoph 2. Höfler Hannelore / Höfler Georg 3. Brack Sybille / Brack Hubert Das Interesse war groß, die Zahl der Anrufe wuchs. 26, 27…, 30 - es wurden noch mehr. Doch dann kam´s wie immer, die krankheitsbedingte Absage und weil´s eh schon so viele waren, verzichtete der Eine oder die Andere. 28 blieben und das Turniermanagement, 1. Vorstand und Sportwart Karlheinz Leichter, feilte am Zeitplan, zählte die Viertelstunden, Martin Sebralla fertigte die notwendigen Listen am Computer. 13 Minuten Spielzeit, zwei Minuten Zeit für den Wechsel, Beginn 22:00 Uhr, zwei Gruppen auf zwei Plätzen. Ende 3:30 Uhr, an einem Dienstagmorgen, an Heilig Drei König, am Feiertag. „Dös paßt!“ 3:30 Uhr, Dienstagmorgen, ein letzter Schlag, ein letzter Punkt. Verloren, gewonnen, egal. Die Stimmung war ganz gut, ein dickes Lob erhielten die Organisatoren und die Matadore, auch die meisten Damen, liefen dann noch im Sportheim ein. Zur Preisverteilung, zu´d Weißwürst. Vom Weißbier jedoch hat der Gotthard nix g´sagt und wann´s nach Hause gingen, davon auch nix. Also, Vorstand sein - und dann kann er sich gar nimmer so recht erinnern … Aber erzählt hat er dann doch noch, daß es ein Jubiläumsjahr sei für die Tennisabteilung, die jetzt 30 Jahre besteht und daß am 2. April Jahreshauptversammlung wäre, mit Neuwahlen zur Vorstandschaft. „15 Jahre Gotthard, dös reicht“, meint der Gotthard. Aber ob ihm da die andern wohl zustimmen werden, trotz der „Gedächtnislücken“, das darf bezweifelt werden! Ja und 10 Jahre Auerbergland-Tennisturnier, auch das findet in Brugg statt, einen Tag lang. Und das vereinseigene Schleiferlturnier, das Übliche halt. Doch bis dahin muß´ erst mal Frühling werden und der Platz gesandet und, und, und … jt/GL März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 13 __________________________________________________________________________________________ Die ‚Power Girls’ In den Fußstapfen der Dance Girls Am Aschermittwoch ist bekanntlich alles vorbei, wie schon in dem bekannten Karnevalschlager besungen trifft dies auch für unsere Power Girls zu. Für unseren Nachwuchs ist eine erfolgreiche Saison 2004 zu Ende gegangen. Nach ihrem Debüt im vergangenen Jahr konnten sie mit viel Fleiß, Engagement und Leistungswillen in diesem Jahr ihr Publikum begeistern. Jung an Jahren, aber schon heiß begehrt, konnten sie ihr Können bei mehreren Auftritten demonstrieren. Power pur … Helena Endt, Marlena Weihntrager, Patrizia Weber, Franziska Meichelböck, Frauenkränzchen Am Samstag, den 13. Januar war es wieder soweit, wie jedes Jahr hatte die Frauengruppe im Landvolk Schwabbruck zum Frauenkränzle beim Schäferwirt eingeladen. Mit einem Glas Sekt zu Beginn wurden die vielen maskierten Frauen herzlich begrüßt. Ein unterhaltsames Programm nahm nun seinen Lauf. Los ging´s mit einem Gedicht über die Schweinekrankheit, vorgetragen von unserer Doris Heiland Als nächstes kamen die Power-Girls mit ihrem Tanz einstudiert von Birgit Geiger. Weiter ging´s mit dem Sketch „Die Fastenkur“, gespielt von Maria Beer und Ingrid Zwick. Hervorragend trainiert und musikalisch eingestellt durch Brigitte Geiger und ausgestattet mit den Kostümen ihrer Vorbilder sorgten sie für manches Highlight. Ihre Vorstellungen sorgten stets für tosendem Beifall, merkte man doch gleich, ihre Freude und ihre Liebe zum Tanz, die den Funken sofort auf das Publikum überspringen ließ. Wir wünschen dieser hoffnungsvollen Truppe, dass sie auch in Zukunft uns mit Ihren Darbietungen begeistert und genauso erfolgreich wie unsere Dance Girls Schwabbruck repräsentiert. Marianne Rudolf Madeleine Heiland, Katja Mayrock, Elena Leichter, nicht auf dem Bild Franziska Zwick Ein weiterer Höhepunkt waren Klavierstücke der besonderen Art, einfühlsam von zwei Pianisten vorgetragen. Zwei Spätheimkehrer hatten in der nächsten Einlage eine „schwierige Geburt“ zu meistern, die aufgetretenen Schwierigkeiten konnten Gott sei Dank noch geklärt werden. Natürlich durfte die Schwabbrucker Showtanzgruppe „Dance Girls“ nicht fehlen, die uns ihr neu einstudiertes Programm schwungsvoll vorstellten. Unser Musiker spielte fleißig zum Tanz auf und die Zeit verging wie im Flug. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Alle, die mit uns gefeiert haben. PS. Der Termin für´s nächste Kränzle steht schon. Frauengruppe im Landvolk März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 14 __________________________________________________________________________________________ Wie´s denn so war ? Das Jahr 2003 der ‚Fischer von Bruck’ Draußen im Angelrevier der ‚Fischer von Bruck’ präsentiert sich ein Wintertraum. Föhnig blaut der Himmel über geschlossener Schneedecke, die Spuren in der Loipe sind leicht verweht, die Temperatur erzeugt Frühlingssehnsucht. Doch wir sitzen drin, es ist der letzte Tag im Januar, die Wärme im Raum bringt die Fußbodenheizung. Und der Schleich Magnus, Vorstand der ‚Fischer von Bruck’, erzählt vom vergangenen Jahr, von diesem so außergewöhnlichen Sommer 2003, da wir fast zuviel Sonne und viel zu wenig Regen hatten. „Ein kleines Hochwasser mit der Schneeschmelze, damit die Forellen ein gutes Laichbett haben - das war unsere Erwartung für´s Frühjahr 2003. Sie hatte sich nicht erfüllt, den Schnee schleckte die Sonne weg, kein Hochwasser und kaum ein Tropfen Regen. Dann kam dieser Extremsommer, wieder regnete es kaum, grad gab´s mal 40 Liter Regen, noch rechtzeitig zum Königsfischen. Doch dann monatelang kein Tropfen…“. Erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen. Die alte Spruchweisheit, sie gilt auch für unsere Fischer: Bachreinigung ist angesagt, davor wird keine Angel ausgeworfen, wird keine Forelle, kein Saibling aus Brugger Gewässern gezogen. „Seit 25 Jahren ist dies die erste Arbeit im Jahr!“ Dosen, Flaschen, Kunststoffartikel, Folien - das ist so der Großteil dessen was sie in und an den Bächen, aber auch an Wegen und Straßen entlang ihres wässrigen Reviers, an und in Schönach, Reigerbach, Dotteranger- und Kaltenbach finden. „Die Bäche sind verhältnismäßig sauber, es sind mehr die Straßenränder.“ Trotzdem sind es jedes Jahr so an die 300 bis 400 kg Wegwerfmaterial, mit dem, durch wessen Bequemlichkeit oder Dummheit auch immer, hier die Natur „verschönert“ wurde. Geradezu als „Klein-Erbenschwang“ wird ein Platz nahe der Ingenrieder Straße, an der Einfahrt zum Engenschwang immer wieder genutzt. Fahrräder, zentnerweise Metall- und Kunststoffteile, ein vollverschweißtes Paket Räucherlachs und als höchst seltsame Literaturbeigabe, fertig für die Altpapiersammlung, die Zeitschrift für den Mann. Die größte Überraschung jedoch ist eine komplette Büroeinrichtung, Stuhl, Schreibtisch, Regal und Schrank, abgelagert hinter einer Hecke. Sie wurde von der EVA abgeholt. Eisen, Zeitungen, Plastik, Glas u.a., kostenfrei wäre dies zu entsorgen, über die Abholung oder direkt in Erbenschwang. Jenen jedoch zu begegnen, die solche Sauerei hinterlassen, darauf würd´ sich der Magnus freuen, wobei diese wiederum an dieser Begegnung wohl kaum viel Freude haben dürften… Nach der Pflicht die Kür, doch immer noch ging´s auch im Frühjahr 2003 nicht darum, den Fisch aus dem Wasser zu ziehen. Im Gegenteil, erstmal brachten die Fischer Fische in ihre Gewässer hinein. Der alljährliche Forellenbesatz erfolgt in der Regel im Reigerbach mit seinen vielen Gumpen, doch in diesem Jahr wurde ein Großteil der Fische wegen des geringen Wasserstandes in der Schönach ausgesetzt. „Möglichst nah an der oberen Fischereigrenze“ meint der Magnus, „da, wo die Fische einen möglichst langen Abwanderungsweg haben. Auf keinen Fall jedoch unterhalb des Dorfes - da freuen sich nur die Anderen über unseren Besatz.“ 14 Tage nach dem Einsetzen der Fische ist immer noch Gewässersperre für die 20 Angler im Verein, von „Fischgerechtigkeit“ spricht ihr Vorstand. „In dieser Zeit können sie sich noch verteilen - doch danach, da heißt´s dann wirklich „Petri Heil“, dann erst ist „Anfischen“. Für die Bäche, für die Fischer jedoch war´s in diesem Jahr kaum optimal. Was kam war die große Trockenheit, im Mai, im Juni, Mitte Juli war der obere Reigerbach so gut wie ausgetrocknet, nur noch ein dürftiges Rinnsal. Eine Notabfischung wurde zum Gebot der Stunde und mit dem Kescher holten 1. Vorstand und Gewässerwart Adolf Soller die Tiere aus den noch verbliebenen niederigen Pfützen, setzten sie um in den Dotterangerbach. Der Dotterangerbach, seine Zuflüsse (Quellen) haben immer noch die beste Wasserführung, nur ihm war es zu verdanken, daß der untere Reigerbach nicht ebenfalls austrocknete. Und trotzdem war Letzterer in diesem Sommer fast zum stehenden Gewässer geworden. Das Wasser erwärmte sich auf nahezu 25°, verkrautete völlig und durch die massive Sonneneinstrahlung wuchs die Fadenalge, legte sich als schleimiger, stinkender Teppich über das wuchernde Bachkraut. Erst die starken Regenfälle Anfang Oktober spülten den Bach wieder frei. Dies unerfreuliche Naturereignis, lang wird´s wohl in Erinnerung bleiben, denn ... „das gab´s noch nie.“ > März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 15 __________________________________________________________________________________________ Apropo Dotterangerbach, da war doch die eine Geschichte … Magnus Schleich wiegelt ab: „ Seit 1990/91 gibt es in Ingenried eine Behelfskläranlage, die damals überhaupt erst auf Drängen der Gemeinde Schwabbruck gebaut wurde, damit gab´s hin und wieder Probleme. Doch jetzt hoffen wir auf den Bau der neuen mechanisch-biologischen Anlage und darauf, daß die Zustände der vergangenen Jahre dann für immer Vergangenheit sind.“ Wer schon nicht fischt, soll wenigstens arbeiten. Und der Rückblick auf den vergangenen Sommer, er hat in den Erzählungen des Magnus Schleich viel mit Arbeit zu tun. „Bachputzen“, eine alljährliche Aufgabe, zu der die ‚Fischer von Bruck’ pachtvertraglich verpflichtet sind. „Bachputzen, das ist eine enorm schwere Arbeit, doch wenn man nichts tut, wachsen die Bäche zu.“ Wer den Lauf der Schönach vom Pröbstl (Schwabsoien) ab durch das Mösla verfolgt, der findet im niedrig klaren Wasserlauf unverschmutzten Kies-/Sand-Untergrund. Doch nach den ersten Schwellen staut das Wasser in flachen Gumpen, fließt langsamer, der Bach beginnt schlammig zu werden. Und Schwabbruck zu, auf der Höhe vom Stöber Wald, zeigen sich teilweise massive Schlammansammlungen - die Ursache für das gewaltige Wachstums des Wasserkrauts. Und es gedeiht prachtvoll in diesen großen Schlammfeldern einer hier verlangsamt fließenden Schönach. Das Kraut muß raus, der Schlamm muß raus. Früher, da war das Schararbeit, Aufgabe der Bauern, deren Felder am Bach lagen. Würde nicht geputzt, die anliegenden Wiesen würden völlig vernässen. „Die Möser beim Stöber Wald, nördlich der Ingenrieder Brücke, sie wären unbefahrbar, könnten nicht mehr gemäht werden.“ Doch das Frühjahr, der Sommer 2003, sie brachten alles andere als Hochwasser. Das Kaut mit den Misthaken aus dem Wasser zu ziehen Schwerstarbeit. Und wer hierbei in den Schlammfeldern stecken bleibt, der muß von den Anderen rausgezogen werden. Alleine kommt er nicht mehr raus. Und der Schlamm ist ohne Bagger sowieso nicht zu bewältigen. Bis zu 50 cm dieser mulmigen Masse muß hier ausgebaggert werden, um dem Bachlauf seine ursprüngliche Tiefe wiederzugeben. Doch der Baggereinsatz ist nur dort möglich, wo die Uferfestigkeit dies auch zuläßt. „Der Reigerbach“, so der Magnus, „liegt heute tiefer als vor dem Pfingsthochwasser von 1999, hat heute ein größeres Fassungsvermögen.“ Es kam der Herbst, der Oktober der wieder Wasser in die Bäche brachte und die Fischer, sie hatten sich noch Weiteres vorgenommen: Den „Strauchschnitt“ am innerörtlichen Bachufer. Und so fiel manch schon recht stämmige Anflugesche der Motorsäge zum Opfer, was zuviel war, das wurde ausgelichtet. Und den Arbeitseifer der Fischer unterstützend skellettierten die Esel auf der angrenzenden Wiese das ihnen überlassene Geäst, den Rest verzehrten, kostenlos, die gierigen Flammen des Blockkraftwerks. „Die Fischerei war sehr eingeschränkt, das Fangergebnis überhaupt nicht mit anderen Jahren vergleichbar.“ So zieht Magnus Schleich sein Fazit und fährt fort: „So ein Jahr ist nicht im Sinne der Fischer, ist für die Fischer nicht gut, auch nicht für die Fische. Die Nahrung war nicht da, denn nur fließendes Wasser bringt genügend Nahrung und auch die Schönach hatte nicht mehr die Wassermenge früherer Jahre, hatte sich gegenüber anderen Jahren geradezu halbiert. Das Jahr 2003, nein - das war ganz g´wiß nicht das Jahr der ‚Fischer von Bruck’…“. jt/MS An dieser Stelle wird der Wunsch des Magnus Schleich nach einem kleinen Hochwasser nur allzu verständlich. Die Schlammablagerungen würden weggespült, das Wasserkraut entwurzelt und zumindest teilweise weggeschwemmt - das erwartete Frühjahrshochwasser, es hätte das beschwerliche Bachputzen der Fischer doch wesentlich erleichtert. Und der darunterliegende Kiesgrund böte den Forellen wieder optimale Lebensbedingungen. Musikkapelle sagt „Danke“ Die Musikkappelle wünscht auf diesem Wege nochmals allen Schwabbruckern ein gutes, erfolgreiches und gesundes Jahr 2004. Wir bedanken uns ganz herzlich für die großzügigen Spenden und für die vielen guten Wünsche an Silvester. Alfred Breitschädel März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 16 __________________________________________________________________________________________ Invasion in Schwabbruck?!?! Ist´s euch schon aufgefallen? Nahezu vor jedes zweite Haus in Schwabbruck haben sie sich gesellt, die kleinen hölzernen Türwächter. Gar zu schön sind sie anzusehen, und mit einer brennenden Kerze bewehrt spenden sie viele kleine Lichter in Schwabbruck. Doch wo kommen sie her? Geboren wurden sie in einer Brugger Werkstatt, noch nackt und unbekleidet, noch ohne Kerze, als Türwächterbabys eben. Nach kurzer Verschnaufzeit fanden sie alle den Weg in den Kindergarten St. Walburga. Dort bemühten sich viele kleine Kinderhände – mit Erfolg, aus den nackten Wächtern, farbenfrohe, bemützte, vorweihnachtliche Lichtspender für unsere Türen zu machen. Und wie fanden die kleinen Holzgesellen den Weg vor unsere Türen? Dazu verhalf ihnen der „Erste Schwabbrucker Adventsbasar“ vom 29.11.03, ein kleiner aber wohlfeiner Weihnachtsmarkt mit sechs Buden, direkt vor unserem Kindergarten. Für die weihnachtliche Stimmung des Marktes sorgten nicht nur die schön herausgeputzten Buden mit ihrer festlichen Beleuchtung, sondern auch der leichte weiße Belag, der sich noch am Vorabend einstellte, als sich ein Trupp freiwilliger Helfer aus dem Kindergartenteam, dem Elternbeirat, Väter und Opas, zusammenfand, um die Buden aufzubauen. Dabei erwiesen sich die Holzhäusel aus Altenstadt (ein herzliches Dankeschön an die Altenstädter Pfarrgemeinde) als ziemlich „schwere Brocken“, die durchaus einem mittelschweren Schneesturm hätten trotzen können. Wenn soviel umgesetzt wird (nicht nur an Glühwein), dann bleibt doch einiges in den Kassen hängen. Der Erlös des Weihnachtsmarktes kommt unseren Kleinsten im Kindergarten zugute. Mehrere hundert Besucher fanden sich im Kreis der Verkaufsstände zusammen. Dass sich der größte Andrang ausgerechnet vor dem Glühweinstand entwickelte ... Angeboten wurden sowohl kulinarische Leckerbissen wie Lebkuchen, Plätzchen, Stollen, Waffeln, gebrannte Mandeln, Marmeladen, Liköre, Würstchen, oder die heißen Maroni von Herrn Basetti aus Schwabsoien. Aber nicht nur an das leibliche Wohl war gedacht, von den Brugger Bürgern gab´s viel Selbstgebasteltes wie Weihnachtsgeschenke aus Ton, Stoff und anderen Materialien, Gläser, Lichterketten, Kerzen, jede Menge Christbaumschmuck, Kränze und Gestecke des Pfarrgemeinderates (übrigens völlig ausverkauft) ... Unser Weihnachtsbasar ... ein voller Erfolg ... und vielleicht der Auftakt zu einer neuen Brugger Tradition. Für den Elternbeirat Text und Foto (oben): Andreas Erl Fotos: Cornelia Dreher März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 17 __________________________________________________________________________________________ Fahrten-Programm 2004 für Senioren / Jung-Senioren von Schwabbruck 11. Mai Dienstag Freising Stadtführung mit Domkirche und Kreuzgang, Residenz, Asam-Festsaal, Gartenlehrschau in Weihenstephan Nachmittags Franz Josef-Strauß Flughafen Abfahrt 8.00 Uhr Fahrpreis mit Stadtführung EUR 10,00 Anmeldungen bis 31.03.2004 15. Juni Dienstag 3-Tagesfahrt Meran Brenner, Kloster Neustift bei Brixen mit Führung, Bozen, Eppan, Montiggler See, WeinkellerBesichtigung St. Michael, Niederlana – Pfarrkirche mit gotischem Flügelaltar von Hans Schnatterpeck. Übernachtung im Hotel Siegler im Thurm (10 Min. zum Zentrum) 2. Tag Besuch der Gärten von Schloß Trauttmansdorff, Schenna mit Schloß und Mausoleum, Nachmittags zur freien Verfügung in Meran 3. Tag Dorf Tirol – Wanderung zum Schloß Tirol oder zurück über Falkenweg. Rückfahrt durch den Vinschgau nach Mals und Burgeis mit Besuch der Benediktinerabtei Marienberg, Reschenpass, Prutz, Autobahn-Rasthaus Trofana bei Imst, Bichlbach Abfahrt 6.30 Uhr Fahrpreis mit Übernachtung, Frühstück, Abendessen, Eintritte EUR 110,00 Anmeldungen bis 31.03.2004 Anzahlung EUR 10,00 14. Juli AK 8 – SENIOREN 21. September Dienstag 2-Tagesfahrt ins Salzkammergut Fahrt über Irschenberg (kurze Rastpause) vorbei an Salzburg zur Wallfahrtskirche Maria Plain. Mittagessen beim Mohrenwirt in Fuschl am See. Weiter geht die Fahrt nach St. Gilgen, mit dem Schiff nach St. Wolfgang (Wallfahrtskirche mit Pacher- und Schwanthaler-Altar), Besuch des Hotels „Im Weissen Rössl“ – Übernachtung im Hotel „Aberseehof“. 2. Tag Bad Ischl mit Stadtführung, anschl. am Attersee entlang zum Mondsee mit Besuch der bekannten Kloster- und Dorfkirche. Nach dem Mittagessen erfolgt die Rückfahrt, letzter Halt im Gasthaus Kröll in Irschenberg. Abfahrt 6.30 Uhr Fahrpreis mit Übernachtung, Abendessen EUR 70,00 12. Oktober Frühstück, Dienstag Fahrt in’s Blaue Abfahrt 7.30 Uhr Fahrpreis EUR 10,00 Anmeldungen für sämtliche Fahrten bei Frau Breitschädel unter der Telefon-Nummer 713. Mittwoch Neresheim Fahrt über die Autobahn Kempten, Ulm, Heidenheim – Benediktiner-Abteikirche St. Ulrich und Afra Neresheim, anschl. auf der Schwäbischen Albstraße nach Nördlingen. Nach dem Mittagessen Weiterfahrt zur Wallfahrtskirche „Maria Brünnlein“. Rückfahrt über Harburg nach Donauwörth mit kurzem Stadtrundgang. Abfahrt 7.00 Uhr Fahrpreis EUR 10,00 3. Juli Samstag Theaterfahrt „Schwabenkinder“ Fahrt zur Aufführung „Schwabenkinder“ nach Elbingenalb Vorstellung um 21.00 Uhr Busfahrt und Karte 1. Kat. EUR 30,00 Abfahrt ab Schwabbruck Anmeldungen sind direkt an Omnibus Sprenzel unter der Telefon-Nummer 08860/16 88 zu richten. März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 18 __________________________________________________________________________________________ 28 Kinder + eine Oma An diesem Dienstagnachmittag war Strahlen angesagt. Dabei ließ sich alles eigentlich recht zaghaft an, versprach nicht allzuviel kleine Besucher. Doch es wurden mehr …, und mehr…, und mehr. Schon drängten sie sich zu zweit auf einen Stuhl, schlußendlich waren es dann 28, in Worten: „Achtundzwanzig“. Die Zahl, sie machte geradezu fassungslos. Dieser Andrang, ganz ehrlich, das mußte der Kopf erstmal verkraften. Am Ende unserer dritten Lesesaison einen solchen „Durchbruch“, das hätten wir uns nicht mal im Traum erhofft. Und wir, die wir im Hintergrund die Szenerie beobachteten, hörten zwar die Geschichte von ‚Pinocchio, dem hölzernen langnasigen Bengel, hörten auch, daß ‚Pumuckl’ angesagt war - und den kannten natürlich alle. Wir jedoch hörten nur, Kinder umstanden im engen Kreis die vorgezeigten Bilder - doch wer las hier eigentlich? Oma Heidi aus Tutzing, gerne zu Gast bei unseren 19 Uhr-Terminen, irgendwann entschloß sie sich: „Ich lese für eure Kinder.“ Nun saß sie mittendrin, unsichtbar für uns, auf mitgebrachtem Sitzkissen, las, erzählte, erklärte, plauderte mit denen, die sie umringten, bis eine einzelne kleine Stimme fragte: „Wann gibt´s denn Kuchen???“ Danach waren´s alle zufrieden, unsere Kinder, die wieder Arme voll Bücher nach Hause schleppten, Bücher, zu denen so mancher begleitende Erziehungsberechtigte nur bemerken konnte: „Das hast Du aber doch schon so oft gehabt!“. Kinder denken da anders. Ziel erreicht, meinte unsere Vorlese-Oma, freute sich über ihr so absolut gelungenes Debüt und versprach wiederzukommen. Ziel erreicht meinte auch unsere Antonie: 79 Leserkarten füllen mittlerweile ihren Karteikasten und „Das sind die Kinder …“ stellte sie begeistert fest. Ziel erreicht, jubelte auch der Verfasser dieser Zeilen und erzählte es jedem und jeder: „28 Kinder, 28 …!!!“ Der Abend brachte dann die letzte ErwachsenenLesung dieser „Saison“ - die Dorfbücherei geht in ihre große Sommerpause. März 2004 / 36. Ausgabe / Seite 19 __________________________________________________________________________________________ Manfred Karlinger, heute in Bernbeuren zu Hause, seine G´schich-ten aus dem Leben, von der eigenen Kinder- und Jugendzeit im oberbairischen Miesbach, sie erheiterten, verwunderten ob des, was so alles geschieht und erfreuten auch ob seines so herrlichen, echt boarischen Dialekts, mit dem er seine Erinnerungen vortrug. Einer der G´schichten aufgeschrieben hat, die sonst längst vergessen wären, einer, der diese aber auch so großartig erzählen kann, hier in der Dorfbücherei öffnete er, „zum ersten Mal“, eine weitere Schublade seiner literarischen Fähigkeiten. Das Haiku, eine ganz besondere Form der japanischen Poesie, ihm ist es geradezu Leidenschaft - seit 20 Jahren. Und mag es auch nicht jedem zugesagt haben, doch welche Bilder hier im 5-7-5-Silben-Rhythmus mit wenigen Worten „gemalt“ wurden, das war schon beeindruckend. Noch in diesem Jahr wird unser Bernbeurer Gast in Schloß Nymphenburg lesen, die Gebrüder Rehm werden singen und wer die bairische Volksmusikszene kennt, der weiß aus diesem Zusammenhang, welch schreibender und lesender Hochkaräter an diesem Abend bei uns weilte. Auch sie kamen wieder an diesem Abend, Dietrich Kothe, unser „Dichter zum Anfassen“ aus Hohenfurch, er war die Januarlesung und Dieter Führer aus Schongau, dessen so faszinierendes Märchenerzählen im Februar unvergeßliche Eindrücke hinterließ. Und sein Angebot, für uns einen ‚Balladen-Abend’ zu gestalten - klar, daß wir sofort und begeistert angenommen haben. Daß durch die Dorfbücherei an solchen Abenden nicht nur wortgewaltig der Dichter Stimme hallt, sondern auch leise Töne musikalisch den Abend untermalen - es dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben. „Unsere“ kleine Landsberger Hausmusik, Marlene Endt, Keybord und Elke Hartmann, sie hatten an diesem Abend Angelika Kössel als zweite Altblockflöte mitgebracht, versetzte ihre Zuhörer in die Zeit um 1700, an den Hof Ludwig XIV. in Paris. Und nachdem als „staader Rausschmeißer“ das ‚Sandmännchen’ von G.Ph. Telemann verklungen war, da war´s mal wieder schade, daß’ schon wieder vorbei war. Und wir, die dabei waren, waren ihnen dankbar. Für ihre Zeit, für ihre Musik. Jochen Trumm Wir hatten ihn eingeladen, seine Absage per email aber war verständlich … DANKE FUER DIE INFO.IST MIR LEIDER ZU WEIT.ICH WUENSCHE EUCH VIEL SPASS. VIELE GRUESSE AUS DEM SCHOENEN REUNION. CHRISTOPH KINDLER Schwabbruck Das Panoramadorf an der Schönach Eine Auerbergland Mitgliedsgemeinde Gewerbegebiet in Schwabbruck Der Gemeinderat hat die 5. Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung des Bebauungsplanes „Gewerbegebiet Brucker Berg“ beschlossen. Durch diese vorgenannten Bauleitplanungen soll die Ansiedlung eines weiteren Betriebs westlich des Sägewerks Pröbstl im Norden von Schwabbruck ermöglicht werden. Mit der Erstellung des Bebauungsplanes und der Änderung des Flächennutzungsplanes wurde das Architekturbüro Hörner in Schongau beauftragt. Die vorgezogene Bürgerbeteiligung ist bereits durchgeführt worden. Änderung des Bebauungsplanes „Altenstadter Straße“ Im Rahmen eines Bauvorhabens im St.-MartinWeg war die Änderung des Bebauungsplanes „Altenstadter Straße“ erforderlich. Dabei wurde nicht nur dem Antrag der Bauherrin zugestimmt, sondern auch grundsätzlich beschlossen, dass künftig Türen, Fenster und Tore in diesem Baugebiet nicht mehr in Holzbauweise ausgeführt sein müssen. Kanalsanierung in der Straße „Am Eschbach“ Im Rahmen der bevorstehenden Erneuerung der Straße „Am Eschbach“ wurde auch der Zustand des Kanals per Kamera überprüft. Dabei mussten zum Teil erhebliche Mängel festgestellt werden, die jetzt zusammen mit dieser Dorferneuerungsmaßnahme behoben werden müssen. Laut Kostenschätzung muss mit 21.500.-- € gerechnet werden. Neuer Wasserwart Unser langgedienter und auch verdienter Wasserwart Johann Fischer konnte aus verständlichen Gründen das Amt des Wasserwarts nicht mehr ausführen. Auf seinen Vorschlag hin wurde Karl Siegl angesprochen, der jetzt nach Zustimmung durch den Gemeinderat das Amt übernommen hat. Ich bin mir sicher, dass damit ein kompetenter und zuverlässiger Nachfolger von Johann Fischer gefunden werden konnte. Johann Fischer, der die aufgelöste Wassergenossenschaft bereits leitete und dann bei der Gemeinde als Wasserwart fungierte, hat in vielen (unbezahlten) Stunden maßgeblich für den Aufbau und Erhalt unserer Wassernetzes und dessen Versorgung beigetragen. Ich möchte mich im Namen der Gemeinde bei Johann Fischer sehr herzlich dafür bedanken. Karl Siegl danke ich für die Übernahme des Amtes. Altpapiersammlung Das Ergebnis der Altpapiersammlung 2003 wurden der Gemeinde mitgeteilt, wobei Schwabbruck mit 77 kg/EW einen Mittelplatz im Landkreis belegte. Nach Rücksprache mit dem TSV Schwabbruck und auch der Feststellung durch die EVA ist allerdings der Trend erkennbar, dass das Trennen von Papier und Pappe auch bei uns manchen Bürgern noch Schwierigkeiten macht. Ich appelliere deshalb nochmals eindringlich an die Bürger, Papier und Pappe getrennt zur Sammlung bereit zu stellen. Der Gemeinde ist auch bekannt, in welchen Häusern das nicht funktioniert bzw. wo sich sogar Restmüll in der Sammelware befindet. Durch ein ordentliches Trennen ersparen Sie dem TSV Schwabbruck für dessen Engagement und hohe Leistungsfähigkeit bei jeder Witterung Ärger und Mehrarbeit für diese wichtige finanzielle Unterstützung unseres Sportvereins. Ihr Bürgermeister Erwin Sporrer