Lehrermappe MARY POPPINS
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Lehrermappe MARY POPPINS
©Disney / CML | Foto: George Holtz DAS BROADWAY MUSICAL NACH DEN GESCHICHTEN VON P.L. TRAVERS UND DEM FILM VON WALT DISNEY MATERIALIEN FÜR LEHRKRÄFTE 1 LIEBE LEHRERINNEN UND LEHRER! Die Geschichten um das wohl bekannteste Kindermädchen der Welt begeistern seit vielen Generationen ungebrochen ihr Publikum. Das Musical orientiert sich, wesentlich mehr als der berühmte Walt Disney Film der 60-er Jahre, an den Büchern von Pamela Travers und bietet eine Vielfalt von Themen. Es geht um Wertvorstellungen und Ideale, familiäre Turbulenzen, vor allem aber um das (Wieder-)entdecken der eigenen Phantasie. Improvisationsspiele und Übungen können nach Herzenslust miteinander kombiniert und beliebig angepasst werden. Sie wenden sich an Schülerinnen und Schüler zwischen 6 und 18 Jahren. Anspruchsvolle Übungen für die „Großen“ sind explizit gekennzeichnet. Übungsanleitungen richten sich zum Teil direkt an die SchülerInnen, um Ihnen Aufbereitungszeit zu ersparen, falls Sie Unterlagen austeilen möchten. Die vorliegende Materialienmappe soll Ihnen mit Hintergrundinformationen sowie praktischen Anregungen zur Unterrichtsgestaltung eine Unterstützung bei der Vor- und Nachbereitung Ihres Musicalbesuches von MARY POPPINS sein. Spielerische Aktivitäten sollen Teamgeist, Kommunikationsfähigkeit, das soziale Miteinander innerhalb der Klasse sowie Kreativität und Spontaneität fördern, aber auch dazu führen, dass die Sprache, die eigene Stimme, der eigene Körper entdeckt wird. Vor allem aber soll es eines: Lust auf Literatur, Theater, Musik und ihre Kombination – das MUSICAL – machen! Sie soll Lust machen, gemeinsam mehr über das Stück zu erfahren, die eigene Fantasie zu entdecken, Spaß zu haben an der Kreativität, einzelne Rollen und Szenen selbst auszuprobieren und neue Fortsetzungen zu erfinden. Ein Vorteil des Selber-Spielens ist, dass sich die Kinder in verschiedene Rollen hineinfühlen und Szenen (an-)spielen, also am eigenen Leib mit allen Sinnen erfahren können. Gemäß dem Motto, dass das Erlebnis Theater erst dann beginnen kann, wenn man begreift: Nehmen Sie diese Mappe in die Hand und haben Sie Freude am gemeinsamen hinterfragen, spielen und ausprobieren! Ein Mensch ohne Fantasie ist wie ein Vogel ohne Flügel. WILHELM RAABE Alles, was wir wollen, kann erreicht sein. Was man für unmöglich hielt, kann oft ganz leicht sein. Fühle tiefer, denke frischer. Sieh die Welt mal spielerischer. Stell sie auf den Kopf, lass sie rotieren! Alles, was wir wollen, kann passieren! – Mary Poppins und Bert – 3 INHALTSVERZEICHNIS KREATIVTEAMS. 5 BESETZUNG S. 6 INHALT S. 7 P.L. TRAVERS S. 11 VOM BUCH AUF DIE BÜHNE S. 13 FIGUREN EIN GUTBÜRGERLICHER HAUSHALT UM 1900 S. 16 S. 17 BACKSTAGE S. 19 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DIE AUFWÄRMPHASE – DAS WARM-UP DER HAUPTTEIL WAS? WER? WANN? WO? WIE und WARUM? DIE ABSCHLUSSPHASE S. 21 S. 21 S. 26 S. 27 S. 33 S. 37 S. 40 S. 42 S. 49 WEITERFÜHRENDE IDEEN S. 50 THEATERKNIGGE S. 51 LINKS UND LITERATUR S. 53 RÄTSELSPASS S. 54 4 KREATIVTEAM Originalmusik & Liedtexte RICHARD M. SHERMAN & ROBERT B. SHERMAN Buch JULIAN FELLOWES Neue Lieder, zusätzliche Liedtexte & Musik GEORGE STILES & ANTHONY DREWE Deutsche Liedtexte Deutsches Buch WOLFGANG ADENBERG RUTH DENY Mitentwickelt von CAMERON MACKINTOSH Originalproduzent für „Disney Theatrical Productions“ THOMAS SCHUMACHER Musical Supervisor STEPHEN BROOKER Musikalische Leitung Musical Supervisor für Wien KOEN SCHOOTS MARCEL VISSER Sounddesign Lichtdesign PAUL GROOTHUIS Co-Choreographie NATASHA KATZ Orchestrierung WILLIAM DAVID BROHN STEPHEN MEAR Tanz- und Gesangsarrangements GEORGE STILES Bühnen- und Kostümbild BOB CROWLEY Co-Regie & Choreographie MATTHEW BOURNE Regie RICHARD EYRE Associate Costume Designer Associate Scenic Designers CHRISTINE ROWLAND ROSALIND COOMBES & MATT KINLEY Castingdirektorin Adaptierung der Original-Regie YVONNE RITZ ANDERSEN Associate Sound Designers Associate Lighting Designer Associate Director Künstlerische Betriebsdirektorin ED CLARKE & MARCEL KROESE JAMES POWELL ADRIAN SARPLE AARON SPIVEY Choreographie Wien und Adaptierung der Original-Choreographie GEOFFREY GARRATT Regie Wien ANTHONY LYN Vereinigte Bühnen Wien, Ronacher Generaldirektor Thomas Drozda, Intendant Christian Struppeck Deutschsprachige Erstaufführung am 1. Oktober 2014 5 BRIGITTA THELEN BESETZUNG ORIGINALBESETZUNG DER DEUTSCHSPRACHIGEN ERSTAUFFÜHRUNG Mary Poppins ANNEMIEKE VAN DAM Bert DAVID BOYD George Banks REINWALD KRANNER Winifred Banks MILICA JOVANOVIC Mrs Brill Miss Andrew Admiral Boom / Generaldirektor Robertson Ay Vogelfrau TANIA GOLDEN MAAIKE SCHUURMANS DIRK LOHR NIKLAS ABEL SANDRA PIRES Jane Banks FIONA BELLA IMNITZER, KATHARINA KEMP, FILIPPA LENGYEL, META SCHUMY Michael Banks MORITZ KRAINZ, DAVID PAUL MANNHART, LORENZ POJER, JONAS ZEILER ENSEMBLE Neleus YVES ADANG Annie Adonis GREGORY ANTEMES Northbrook TOBIAS LOSERT Pfarrer CHRISTOPHER BOLAM Miss Lark ANAIS LUEKEN Nymphe HEATHER CARINO Parkwächter HANS NEBLUNG Das Fräulein PETRA CLAUWENS Mrs Corry KUDRA OWENS Katie Nanna KRISTINA DA COSTA Gärtner Von Treiber / Polizist FERNAND DELOSCH Adonis Pan ANGELO DI FIGLIA Valentin Gwendolyn LISA HABERMANN Fannie Nymphe LUCY HARRISON Ernest ESTHER HEHL KEVIN PERRY PATRICK ROBINSON GERNOT ROMIC MARIANA SOUZA JOHAN VANDAMME SWINGS EMMA HUNTER (Dance Captain), JOSEPH DOCKREE, CHRISTIAN LOUIS-JAMES, JAN-EIKE MAJERT, JO LUCY RACKHAM, SAMANTHA TURTON WEITERE BESETZUNGEN Mary Poppins LISA HABERMANN, ANAIS LUEKEN Bert George Banks Winifred Banks PETRA CLAUWENS, ANAIS LUEKEN Mrs Brill KRISTINA DA COSTA, ESTHER HEHL Miss Andrew Admiral Boom / Generaldirektor Robertson Ay CHRISTOPHER BOLAM, JOHAN VANDAMME FERNAND DELOSCH, HANS NEBLUNG PETRA CLAUWENS, ESTHER HEHL FERNAND DELOSCH, HANS NEBLUNG KEVIN PERRY, GERNOT ROMIC Vogelfrau ESTHER HEHL ES SPIELT DAS ORCHESTER DER VEREINIGTEN BÜHNEN WIEN UNTER DER LEITUNG VON KOEN SCHOOTS 6 INHALT MARY POPPINS spielt in London, um das Jahr 1900. AKT I Bert, ein geheimnisvoller Mann mit vielen Berufen, führt uns zum Kirschbaumweg Nr. 17. Hier wohnen Mr und Mrs Banks mit ihren zwei Kindern, Jane und Michael, der Köchin Mrs Brill und dem Hausdiener Robertson Ay (PROLOG / CHIM CHIM CHER-I). Michael und Jane haben ihm gegenüber wegen seiner ungepflegten Erscheinung große Vorbehalte. Mary lehrt die beiden, nicht nach dem Äußeren zu urteilen, denn die wunderbarsten Entdeckungen des Lebens sind unter der Oberfläche zu machen. Man muss nur danach suchen. Zur Verdeutlichung erwecken Mary und Bert die Skulpturen im Park zum Leben (SO EIN WUNDERSCHÖNER TAG). Die Dinge im Haus stehen nicht gut. Die Kinder haben bisher alle Kindermädchen erfolgreich in die Flucht geschlagen. So auch Katie Nanna, die gerade entnervt aus dem Haus stürmt (IN UNSEREM HAUS – Teil 1). Ein neues Kindermädchen muss gefunden werden, aber dieses Mal wollen die Kinder die Suche selbst in die Hand nehmen. Sie präsentieren den Eltern ihre eigene Anzeige (DAS PERFEKTE KINDERMÄDCHEN). Obwohl Mary das Zutrauen der Kinder gewinnt, ist bald klar: Das eigentliche Problem sitzt tiefer und hat mit der gesamten Familie zu tun. Winifred Banks spürt, dass sie sowohl ihre Kinder, als auch ihren Ehemann zu enttäuschen scheint. Es gelingt ihr aber nicht, mit ihnen zu kommunizieren. Der überaus auf Status bedachte George Banks wiederum nimmt sich nur Zeit für seine Arbeit, ohne jedoch beruflich vorwärts zu kommen. Darüber hinaus kann er überhaupt nicht verstehen, warum seine Frau ihre Rolle als Ehefrau und Mutter so schwierig findet (HOFFEN WIR, SIE BLEIBT). Mr Banks findet den Vorschlag absurd, zerreißt den Zettel und wirft ihn ins Feuer. Ein Windstoß wirbelt die Papierfetzen den Kamin hoch (IN UNSEREM HAUS – Teil 2). Einen Augenblick später erscheint Mary Poppins mit dem unversehrten Zettel in ihren Händen. Sie schafft es ruckzuck, von Mrs Banks als Kindermädchen engagiert zu werden. Mit ihrem Selbstbewusstsein und dem unerschütterlichen Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten erweist sie sich den ungezogenen Kindern mehr als gewachsen (VÖLLIG OHNE FEHLER). Im Bemühen, ihren Mann zu erfreuen, lädt Winifred die feinen Damen der Gesellschaft zum Tee ein. Die Kinder veranstalten bei den Vorbereitungen ein absolutes Chaos. Doch Mary Poppins gelingt es, mit Hilfe der beiden rasch wieder aufzuräumen. Ihr Motto, dass sich in jeder Arbeit auch ein wenig Spaß verbirgt, steckt auch die Bediensteten und sogar Winifred an (MIT ´NEM TEELÖFFEL ZUCKER). Als aber niemand zur Teegesellschaft erscheint, fühlt sich Winifred verlorener als je zuvor. Mary duldet weder Frechheit noch Ungehorsam. Im Gegenzug für gutes Benehmen eröffnet sie den Kindern eine Welt voller Magie. Während eines ersten Ausflugs in den Park treffen die drei auf Bert. 7 INHALT Am Weg nach Hause treffen die drei die rätselhafte Mrs Corry, eine Frau so alt wie die Zeit selbst, die eine magische Süßwarenhandlung betreibt, in der auch Wörter und Buchstaben verkauft werden (SUPERCALIFRAGILISTICEXPIALIGETISCH). Mary besucht gemeinsam mit den Kindern George an seinem Arbeitsplatz in der Bank (KORREKTHEIT UND ORDNUNG). Wütend über die Störung schickt er die drei wieder weg. Eine unschuldige Frage Janes lässt ihn allerdings erkennen, dass seine Werte sich im Lauf der Zeit verändert haben. Er ist nicht mehr der idealistische Mann, der er früher einmal war. Diese Erkenntnis veranlasst George bei einer Kreditvergabe zu einer riskanten Entscheidung (EIN JEDER MANN). Während Mary Poppins und die Kinder ihre unbeschwerten Abenteuer genießen, zieht die riskante Geschäftsentscheidung ihres Vaters verheerende Konsequenzen nach sich. Ihm droht die Kündigung. Winifred bietet ihre Unterstützung an, ihr frustrierter Ehemann lässt sie allerdings abblitzen. Die Kinder kommen gut gelaunt und zu Späßen aufgelegt nach Hause, provozieren damit aber unerwartet einen heftigen Wutausbruch ihres Vaters. Vor der St Paul’s Cathedral macht Mary die Kinder mit der Vogelfrau bekannt. Jane ist ihr gegenüber misstrauisch, während Michael tief davon berührt ist, dass die in Lumpen gehüllte Frau sich für noch Schwächere einsetzt (DIE VOGELFRAU). Jane und Michael reagieren darauf ebenso zornig. Die warnenden Worte Mary Poppins, ihr Temperament unter Kontrolle zu halten, sind vergessen. Die erschreckende Folge ihrer Wut wird den Kindern deutlich, als ihre Spielsachen, die auch unter ihrer Unbeherrschtheit zu leiden haben, zum Leben erwachen. Sie erteilen Jane und Michael eine Lektion, die sie nie mehr vergessen werden (SPIELT EUER SPIEL). Mary beschließt, den Kirschbaumweg zu verlassen, um die beiden zur Besinnung zu bringen (CHIM CHIM CHER-I – Reprise). Die bestürzten Kinder finden eine Nachricht, die mit „Au revoir“ schließt. Wie sie wenig später erfahren, könnte das bedeuten, dass sie Mary Poppins bald schon wiedersehen. Die beiden sind erleichtert. 8 INHALT AKT II Winifred engagiert Georges früheres Kindermädchen als Nachfolgerin der plötzlich abgereisten Mary, im Irrglauben ihren Mann damit zu erfreuen (IN UNSEREM HAUS – Reprise). Die von George hochgelobte Miss Andrew entpuppt sich aber als sadistische Tyrannin, die den Erziehungsansatz „mit ‘nem Teelöffel Zucker“ zugunsten ihres eigenen, schrecklichen Elixiers schroff zurückweist (KRAUTSAFT UND FISCHÖL – Teil 1). Bei ihrem nächsten Abenteuer stellt Bert den Kindern seine Freunde, die Rauchfangkehrer, vor (CHIM CHIM CHER-I – Reprise). Jane und Michael begreifen, dass diese, wie Schutzengel, immer über ihnen wachen werden (SCHRITT FÜR SCHRITT). Verängstigt fliehen die Kinder in den Park, direkt in die Arme von Bert, der sie wieder aufheitert und Michael hilft, sich seinen Traum vom Drachensteigen zu erfüllen (DRACHENSTEIGEN). Bert hilft George, sich an seine Kindheit zu erinnern und über den Mann, der aus ihm wurde, zu reflektieren. George bedankt sich und schüttelt Bert die Hand. Diese Geste verbindet die beiden über alle Standesgrenzen hinweg – und bringt Glück (EIN JEDER MANN / MIT ´NEM TEELÖFFEL ZUCKER – Reprise). Plötzlich kommt Mary Poppins, an der Drachenschnur vom Himmel herabgleitend, zurück. Sie weiß, dass die Kinder dazugelernt haben. George bereitet sich auf sein Treffen mit dem Generaldirektor der Bank vor, um seine Entlassung entgegen zu nehmen. Winifred erzählt den Kindern, wie gerne sie ihren Ehemann dabei begleiten und unterstützen würde, er es aber verboten habe. Außerdem entspräche es nicht dem, was von einer Frau erwartet werde. Die Kinder bestärken ihre Mutter darin, Beschränkungen im Leben nicht einfach hinzunehmen, sondern zu tun, was sie für richtig hält (ALLES, WAS WIR WOLLEN, KANN PASSIEREN). Daraufhin eilt Winifred davon. George hat ebenfalls vor Miss Andrew Reißaus genommen und wandert ziellos und deprimiert umher (NUR EIN VERSAGER). Winifred, die nach ihm sucht, verfehlt ihn knapp. Sie versteht ihren Ehemann jetzt viel besser, nachdem sie erkannt hat, welche Verletzungen ihm als kleiner Junge zugefügt wurden. Ihre Selbstsicherheit ist zurückgekehrt und sie will nun für ihn kämpfen (MRS BANKS ZU SEIN). In einer gewaltigen Auseinandersetzung bietet Mary der furchterregenden Miss Andrew die Stirn und schickt sie wieder dahin zurück, wo sie herkam (KRAUTSAFT UND FISCHÖL – Teil 2). George ist auch nach Hause zurückgekehrt und froh darüber, Mary Poppins an ihrer Stelle vor zu finden (VÖLLIG OHNE FEHLER – Reprise). Währenddessen unternimmt Mary mit Jane und Michael einen letzten Ausflug: Sie nimmt sie mit in den Himmel, wo sie auf die Laternenanzünder treffen, die die Sterne am Firmament erstrahlen lassen. Von dort aus werden sie zu unsichtbaren Zeugen des schicksalhaften Termins ihres Vaters in der Bank. 9 INHALT George ist sprachlos, als er die Wahrheit erfährt: Er hat die Bank nicht ruiniert, sondern ihr vielmehr mit seiner Entscheidung ein Vermögen verdient. Das Direktorium ist begeistert. Winifred, wild entschlossen ihren Ehemann zu verteidigen, findet ihn als Held der Stunde vor. George erkennt, dass er seine Frau unterschätzt hat und entschuldigt sich bei ihr. Gemeinsam mit den Kindern kehren sie nach Hause zurück – eine geeinte, fröhliche Familie, die bereit ist, gemeinsam in eine bessere Zukunft zu gehen. Mary weiß, dass ihre Aufgabe nun erfüllt ist (MIT ‘NEM TEELÖFFEL ZUCKER – Reprise). Mit Bedauern verabschiedet sie sich von Bert und macht sich auf den Weg, um ihren Zauber auch in andere Familien zu bringen. Jane findet als Abschiedsgeschenk ein Medaillon, mit einem Foto, das die Kinder mit Mary zeigt. Michael ist begeistert, dass sein Vater nicht nur einen Drachen für ihn gebaut hat, sondern diesen auch gemeinsam mit ihm steigen lassen will (FINALE). Beide Kinder schauen ihren glücklich tanzenden Eltern zu. All‘ ihre Wünsche schicken sie einer Sternschnuppe mit auf den Weg – einer Sternschnuppe, die wir als liebe, vertraute Gestalt erkennen: Mary Poppins – weit in die Lüfte steigend und bereit für ihr nächstes Abenteuer … 10 P.L. TRAVERS stammt wohl von ihrer Großtante, die stets zu sagen pflegte: „Spit spot, into bed.“ – Auch ihre Tante könnte sie zu der Figur Mary Poppins inspiriert haben. 1940 adoptierte sie einen von zwei Zwillingsbrüdern einer mittellosen irischen Familie und gab ihm den Namen Camillus Travers. Während des Zweiten Weltkrieges lebte sie mit ihm in den USA, wo sie im britischen Informationsministerium tätig war. Hier soll sie Roy Oliver Disney, der ältere Bruder von Walt, zum ersten Mal kontaktiert haben, da er die Rechte an Mary Poppins erwerben wollte. Pamela Lynwood Travers wurde 1899, anderen Quellen zufolge 1906, als Helen Lyndon Goff in Queensland, Australien, als älteste von drei Töchtern geboren. Ihr Vater, Travers Goff, war Bankangestellter mit irischen Wurzeln, der der aufgrund seiner Alkoholkrankheit beruflich zunehmend erfolgloser wurde. Ihre Mutter, Margaret Agnes Morehead, war die Schwester des Premiers von Queensland. Pamela verbrachte die ersten Jahre ihres Lebens in einem wohlhabenden Milieu. Als sie sieben Jahre alt war, starb Travers Goff und ließ die Familie in schlechten finanziellen Verhältnissen zurück. Nach ihrer Rückkehr nach England wurde sie Anhängerin des griechisch-armenischen Esoterikers Georges I. Gurdjieff, der Schriftsteller, Komponist und Choreograph war. Ihr Sohn Camillus erfuhr erst mit 17 Jahren durch einen Zufall, dass er adoptiert worden war und einen Zwillingsbruder namens Anthony hatte. Pamela wollte den Kontakt zwischen den beiden unterbinden, hatte damit aber keinen Erfolg. In den 1920er Jahren zog Pamela nach England und arbeitete als Schauspielerin, Tänzerin und Schriftstellerin – unter einem Pseudonym, dem Vornamen ihres Vaters: Pamela Lyndon (P.L.) Travers. 1964 wurde nach langem Hin und Her der „MaryPoppins“-Film von Walt Disney ins Kino gebracht, der vornehmlich auf dem ersten Teil der Buchreihe basiert. P.L. Travers ließ es sich nicht nehmen, an dessen Drehbuchkonzeption mitzuwirken. Dennoch war sie mit dem Endergebnis nicht zufrieden – die Umsetzung war ihr zu gekünstelt, zu kitschig. Der Film „Saving Mr. Banks“ (2013) mit Emma Thompson als P.L. Travers und Tom Hanks als Walt Disney thematisiert diese gemeinsame Arbeit. Internationale Bekanntheit erlangte sie durch ihre Kinderbruchreihe rund um das zauberhafte Kindermädchen Mary Poppins. Bereits der erste Band, der 1934 erschien, wurde ein Erfolg. In den Jahren 1935 und 1943 erschienen Fortsetzungen. Aufgrund der großen Nachfrage ihrer Leserschaft schrieb sie weitere fünf Bände. Durch den „Mary Poppins“-Film wurde auch der Theater- und Musicalproduzent Cameron Mackintosh auf den Stoff aufmerksam und kam auf die Idee, mit Elementen aus den Büchern von Travers sowie aus dem Film von Walt Disney ein Musical zu erschaffen (siehe: Vom Buch auf die Bühne). Travers empfand tiefe Bewunderung für den Autor James Matthew Barrie, der die Figur „Peter Pan“ erschaffen hatte. Und tatsächlich war ihr erster Herausgeber ein Mann namens Peter Llewelyn Davies – Barries Adoptivsohn. 1977 erhielt P.L. Travers für ihr literarisches Wirken die Auszeichnung Officer of the Order of the British Empire (OBE). In einer BBC-Radio-Sendung erklärte Travers 1977, dass sie den Namen „Mary Poppins“ bereits für ihre als Kind geschriebenen Geschichten erfunden hatte. Der Spruch „Best foot forward. Spit spot” (in der deutschen Version: „Schokoladenseite! Hopp-hopp“) Travers starb 1996 in London. Der letzte „Mary Poppins“-Band war 8 Jahre zuvor erschienen. 11 P. L. TRAVERS BIBLIOGRAFIE: •Mary •Mary •Mary •Mary •Mary •Mary •Mary •Mary Poppins, 1934 Poppins Comes Back, 1935 Poppins Opens the Door, 1943 Poppins in the Park, 1952 Poppins from A to Z, 1962 Poppins in the Kitchen, 1975 Poppins in Cherry Tree Lane, 1982 Poppins and the House Next Door, 1988 •I Go By The Sea, I Go By Land, 1941 •Aunt Sass, 1941 •Ah Wong, New York, 1943 •Johnny Delaney, New York, 1944 •Moscow Excursion, New York, 1934 •The Fox at the Manger, 1963 •In Search of the Hero: The Continuing Relevance of Myth and Fairy Tales, 1970 •Friend Monkey, 1971 •George Ivanovitch Gurdjieff, 1973 •About The Sleeping Beauty, 1975 •Two Pairs of Shoes, 1980 •What the Bee Knows: Reflections on Myth, Symbol and Story, 1989 12 VOM BUCH AUF DIE BÜHNE CAMERON MACKINTOSH Originalproduzent und Co-Entwickler von MARY POPPINS, Oktober 2014 Ich kam vor 40 Jahren zum ersten Mal mit Mary Poppins in Berührung, als ich den bezaubernden Film von Walt Disney sah. Damals war ich gerade mit der Schule fertig geworden. Die Figur der Mary war derart außergewöhnlich, dass ich weder sie noch die wunderbaren Lieder der Gebrüder Sherman aus dem Kopf kriegen konnte. Ich war interessiert genug, den ursprünglichen Roman zu lesen, und ich stellte zu meiner Überraschung fest, dass es mehrere Bücher und viele weitere Geschichten, Figuren und Abenteuer gab, als in der Verfilmung vorkamen. Kurz nachdem P. L. Travers das erste Poppins-Buch im Jahr 1934 herausgebracht hatte, sprach sie Bea Lillie wegen einer möglichen Verkörperung der Figur auf der Bühne an, und im Jahr 1948 schrieb der damals 18-jährige Stephen Sondheim mehrere Lieder für eine eigene Bearbeitung, die allerdings nie zur Vollendung gelangte. Ich versuchte schon vor 30 Jahren zum ersten Mal, mir die Bühnenrechte an Mary Poppins zu sichern, so wie zahlreiche andere Produzenten auch, hatte aber keinen Erfolg. Während der nächsten 15 Jahre schwirrte Mary immer in meinem Kopf herum, aber erst im Jahr 1993 konnte ich endlich ihre Erfinderin, Pamela Travers, kennen lernen, die damals selbst schon 93 Jahre alt war. Sie saß am Fenster ihres Hauses im Londoner Stadtteil Chelsea, das in einer Straße stand, die mit dem Kirschbaumweg eine frappante Ähnlichkeit hatte, eine gebrechliche aber äußerst helle und aufmerksame Dame, die mich von Kopf bis Fuß musterte und mir viele Fragen über ihre Figuren und die Art vom Musical stellte, die mir vorschwebte. Als ich versuchte, Informationen aus ihr herauszulocken, kam ich mir vor wie Michael und Jane Banks, die darauf warten, dass man ihnen sagt: „Ihr habt bestanden!“ Vorgehensweise hatte ich kein Interesse. Ihr zwiespältiges Verhältnis zur Verfilmung ist ja bekannt, aber ich hatte stets das Gefühl, dass sie ihr besser gefiel, als sie öffentlich zugeben wollte. Auf jeden Fall, als sie die Geschichte für eine filmische Fortsetzung schrieb, die aber niemals gedreht wurde, hatte sie überhaupt nichts dagegen, dass sie in der Edwardianischen Zeit spielen sollte und nicht in den 1930er Jahren wie in den Romanen. In den 1990er Jahren war mir also die Möglichkeit zum Greifen nahe, mir neben den DisneyRechten auch noch die Rechte von Frau Travers zu sichern und folglich hatte ich mehrere Gespräche mit Michael Eisner (damaliger Vorstand von Disney). Obwohl allen die Idee gefiel, war die Zeit dafür noch nicht reif. In meinen 35 Jahren als Produzent habe ich gelernt, dass solche Verzögerungen generell etwas Positives sind. Wann immer eine Show ein Erfolg wird, ist dies in hohem Maße dem Schicksal zu verdanken – durch den Beinahe-Zusammenbruch des Bankenwesens 2008 ist das Dilemma des Mr Banks in unserer Story brennend aktuell geworden. Auch wenn zu dem Zeitpunkt noch keine Vereinbarung zwischen Disney und mir bestand, konnte ich die Zeit nutzen, um mich intensiv mit den Büchern auseinanderzusetzen und zu versuchen, eine Struktur für ein Bühnenstück zu finden. Im Zuge mehrerer Gespräche befand Pamela, dass sie mir ihr großes Werk anvertrauen konnte (wobei sie niemals behauptete, Mary geschaffen zu haben; sie sagte nur, „Mary ist einfach erschienen“) und mir gelang es, sie zu überzeugen, dass eine Bühnenversion nur aus einer Kombination von ihren Geschichten mit den wesentlichen Elementen und Liedern aus dem Film entstehen und somit etwas völlig Neues werden könnte. Bis dahin hatte sie immer die Ansicht vertreten, dass eine Bühnenversion eine komplett neue Musik brauchen würde und an dieser Allmählich wurde ein Muster erkennbar: Viele der Geschichten behandeln ähnliche Themen und ich erkannte die Möglichkeit, einige Geschichten zu 13 VOM BUCH AUF DIE BÜHNE kombinieren, um bestimmte vorhandene Lieder für die Bühne zu bearbeiten und ihnen somit eine andere narrative Funktion als im Film zu verleihen. Es würde ja nie möglich oder wünschenswert sein, die grandiose und innovative Mischung aus Real- und Trickfilm auf die Bühne zu bringen. Wieder war es Pamela, die mir zur Lösung verhalf. Ihre Geschichten und ihre Gespräche sind und waren alle mit Anspielungen auf Tanz gespickt, der natürlich die perfekte theatrale Ausdrucksform für die magischen Reisen rund um den Kirschbaumweg ist. Die zweite frühe Entscheidung entstammte der Erkenntnis, dass ich es nur schaffen würde, der Show neues musikalisches Leben einzuhauchen, wenn es gelänge, Songschreiber zu finden, die die Musik der Sherman-Brüder liebten und neues Material schreiben könnten, das sowohl die Songs, als auch Witz, Stil und Fantasie der Dialoge von P. L. Travers ergänzen würde. Als ideales Team stellten sich George Stiles und Anthony Drewe heraus, die ich seit unserer ersten Zusammenarbeit für das Musical JUST SO, nach den Stories von Rudyard Kipling, seit Jahren kannte. Als sie erfuhren, dass ich die Show eventuell inszenieren würde, schrieben sie den Song „Völlig ohne Fehler“ (Orig.: „Practically Perfect“) auf gut Glück. Sie übergaben ihn mir 1993 – und warteten geduldig. Ich hielt ihn für „völlig ohne Fehler“ und genau in dem Stil gehalten, der für die Show gebraucht wird. Zur Zeit wird das Lied genauso gespielt, wie es damals als Demo präsentiert wurde und ist zu einem zentralen Mary-Poppins-Song geworden. Unterstützung erfuhr ich, dass Michael Eisner eine Schwäche für Mary Poppins hat, die ihn dazu veranlasste, unsere Pläne trotz seiner früheren Zurückhaltung voranzutreiben. Um mit Mary weiter zu kommen, brauchten wir einen Buchautor, der nicht nur den vorhandenen Stoff straffen, sondern auch seinen eigenen Stil nahtlos einfügen würde. Wieder dachte ich an einen alten Freund, Julian Fellowes. Zwar hatten wir noch nie zusammengearbeitet, aber ich bewunderte ihn als Schauspieler und, als Gosford Park ins Kino kam, stellte ich freudig fest, dass er auch ein immens talentierter Autor ist. In seinem Drehbuch hatte Julian es prächtig verstanden, die verschiedenen Handlungsstränge miteinander zu verweben, und das mit einem echten Gespür für die Epoche, in der die Geschichte spielt und mit komödiantischem Drive. Der Film überzeugte mich davon, dass er die perfekte Wahl für unsere ähnlich ungewöhnliche Aufgabe war. Als Nächstes brauchten wir eine ganz besondere Mischung von Talenten für die Inszenierung. Von Anfang an hatte ich gehofft, dass Richard Eyre an der Regie von MARY POPPINS interessiert sein würde. Er war von der Idee sofort fasziniert und fand sowohl die Bücher, als auch die ungewöhnliche Herausforderung unwiderstehlich, ein Stück auf die Bühne zu bringen, das die Geschichte einer Familie erzählt und gleichzeitig mitreißendes Tanztheater bietet. In Wahrheit brauchte die Show zwei Regisseure und deswegen war ich erleichtert und sehr froh, als Matthew Bourne und Richard sich zu einer Zusammenarbeit bereit erklärten, um aus der Mischung von Real- und Trickfilm der Kinoversion eine gleichwertige Bühnen-Version zu kreieren. Uns war klar, dass äußerst vielfältige Choreographien erforderlich sein würden. Zu diesem Zweck wurde eine weitere Zusammenarbeit in die Wege geleitet, diesmal zwischen Stephen Mear und Matthew, deren ganz persönliche Stile sich wunderbar ergänzen. Für uns alle war sofort klar, dass der herausragend fantasievolle Bühnenbildner Bob Crowley die richtige Wahl war, um den zauberhaften Geschichten ein einzigartiges Erscheinungsbild zu verleihen. Zum Schluss stellten wir den Rest unseres Teams zusammen. Der legendäre BroadwayArrangeur Bill Brohn und der Licht-Designer Howard Harrison haben alle zum Erfolg vieler meiner früheren Im Dezember 2001, fast zehn Jahre nach meiner ersten Begegnung mit Pamela, kam – genau wie Mary aus heiterem Himmel – eine weitere ganz besondere Persönlichkeit in mein Leben. Tom Schumacher, neuer Chef von Disney Theatrical, kam nach London – nicht um einen Vertrag zu unterzeichnen, sondern um herauszufinden, was ich plante. Als ich ihm erklärte, wonach ich suchte, wurde klar, dass wir beide das gleiche wollten: Eine Show, die vertraut und überraschend zugleich ist, die das Beste aus den Büchern und dem Film zu etwas Neuem verschmilzt. Das Treatment, das ich konzipierte, wurde ein grober Ausgangspunkt für unsere Show. Tom war von George und Anthony genauso begeistert wie ich und das Projekt nahm sehr schnell Fahrt auf. Eine Zusammenarbeit dieser Art war für Disney klarerweise ungewöhnlich, aber durch Toms enthusiastische 14 VOM BUCH AUF DIE BÜHNE Produktionen beigetragen. Mit Richard als Leiter eines so erfahrenen Teams wussten Tom und ich, dass die Show in den besten Händen war. Als kleines Mädchen im ländlichen Queensland, Australien, hatte Pamela die Märchen aus der Büchersammlung ihrer Familie geradezu verschlungen. Ihre Lieblingsgeschichten waren jene der Gebrüder Grimm und sie nannte alle Märchen „Grims“, wodurch in der Familie das Wort „grim“, zu Deutsch „grauenvoll“, zur generellen Bezeichnung für das Erzählen von Geschichten wurde. Pamelas eigene Geschichten fast hundert Jahre später auf die Bühne zu bringen war aber alles andere als grauenvoll. Wir alle hatten eine fantastische und aufregende Zeit. Am Tag, als Richard begann, die geprobten Szenen zusammenzustellen, hörte ich ihn sagen: „Das tut richtig gut.“ – Ich denke, Pamela Travers hätte das auch so empfunden. Im Januar 2003 fingen wir an. Zu Beginn pendelte ich zwischen Julian, George und Anthony, bis wir genug Material beisammen hatten, um mit der Verbindung von Dialogen und Liedern zu beginnen. Ich hatte George und Anthony die Aufgabe erteilt, ein Lied pro Woche zu schreiben, und wie durch ein Wunder hielten sie sich beinahe daran! Bald arbeiteten alle drei zusammen und wurden von regelmäßigen Einwürfen meinerseits angespornt. Alle paar Wochen trafen wir uns und legten die Früchte unserer Arbeit Richard, Matthew, Tom und Bob zur Begutachtung vor. Danach brachen wir wieder auf, um unsere Hausaufgaben zu machen. Unser Ziel war eine Leseprobe des ersten Entwurfs im September 2003. Auch wenn die Leseprobe zeigte, dass mehr Arbeit notwendig war, war auch klar, dass wir eine Show hatten. Die neuen Nummern von George und Anthony fügten sich nahtlos in den Stil der ursprünglichen Lieder der Sherman-Brüder ein. Man konnte nicht sagen, wer was geschrieben hatte, und die Sherman-Brüder waren hocherfreut und hilfsbereit. Für die Wiener Produktion wollten Tom und ich eine Besetzung finden, die Star-Qualität hat, bekannte Namen waren da zweitrangig. Es ist wirklich schwierig, in die Fußstapfen von Julie Andrews und Dick van Dyke, den Stars des Films, treten zu müssen und ich freue mich, wie gut dies in Wien gelingt. Der englische Theater- und Musicalproduzent Cameron Mackintosh hat neben MARY POPPINS viele weitere Erfolgsmusicals wie CATS, LES MISERABLES und DAS PHANTOM DER OPER produziert. 15 FIGUREN MARY POPPINS WINIFRED BANKS Alles, was wir wollen, kann passieren. Lasst uns dieses Leben doch ausprobieren! Jeden neuen Morgen, jeden Atemzug. Wer das Leben je erlebt hat, der kriegt nie genug. – MARY POPPINS – MISS ANDREW Mary Poppins ist das hübsche und besonders schlaue Kindermädchen der Familie Banks. Sie ist etwas verschroben, aber außergewöhnlich, manchmal sogar etwas unheimlich, jedoch zur selben Zeit magisch anziehend. Sie ist praktisch perfekt und meint wortwörtlich das, was sie sagt. Winifred ist eine liebevolle, jedoch sehr beschäftigte Mutter. Sie ist sehr darauf bedacht, dem Wunsch ihres Mannes, nur in der besten Gesellschaft zu verkehren, nachzukommen. Sie hat das Gefühl, weder den Ansprüchen ihres Mannes, noch denen ihrer Kinder gerecht zu werden. Miss Andrew ist das ehemalige Kindermädchen von George. Sie ist eine anmaßende Dame mit einer lauten, trompetenartigen Stimme und grimmigem Mund. Eine Tyrannin, die nur eine Art kennt, die Dinge zu erledigen – nämlich ihre eigene. BERT MRS BRILL UND ROBERTSON AY Bert ist der warmherzige Freund von Mary Poppins. Er ist immer in der Nähe, um die Kinder und das Treiben am Kirschbaumweg zu beobachten. Er geht einer Vielzahl an Berufen nach, darunter Pflastermaler, Rauchfangkehrer und Drehorgel-Spieler. Mrs Brill ist die Haushälterin und Köchin der Familie Banks. Sie beschwert sich ständig, dass das Personal für das Haus unterbesetzt ist. Die meiste Zeit zeigt sie sich einschüchternd und schikaniert ihre Mitmenschen, doch unter ihrer harten Schale verbirgt sich ein warmer Charakter. Sie hat keine hohe Meinung von Kindermädchen im Allgemeinen und von Mary Poppins – zumindest anfangs – im Besonderen. Glücklich ist der, der tut, was er liebt. So lernte ich jeden Beruf, den es gibt. – BERT – JANE UND MICHAEL BANKS Robertson Ay ist der tollpatschige, aber liebenswürdige Hausdiener der Familie, dem es mitunter schwer fällt, Mrs Brills Anweisungen richtig zu befolgen. Jane und Michael sind die Kinder von George und Winifred Banks. Jane ist überschwänglich und willensstark, neigt aber gelegentlich zum Snobismus. Michael ist süß und frech. Er liebt seinen Vater sehr und versucht, wie er zu sein. WEITERE FIGUREN Admiral Boom Miss Lark Willoughby Valentine Neleus John Northbrook Generaldirektor Von Treiber Vogelfrau GEORGE BANKS George ist ein leitender Bankangestellter. Er glaubt fest daran, dass er die perfekte Kindheit hatte, mag diese Ansicht vielleicht auch falsch sein. Setzt er Regeln auch mit eiserner Faust durch, verbirgt sich unter seiner rauen Schale doch ein weicher Kern. Er verbringt nicht viel Zeit mit seinen Kindern und raucht am Abend lieber seine Pfeife vorm Kamin oder widmet sich seiner Arbeit. Manchmal ist er zerstreut und vergisst daher oft seine Sachen. 16 FIGUREN EIN GUTBÜRGERLICHER HAUSHALT UM 1900 Nun habt ihr einige der Charaktere aus MARY POPPINS näher kennengelernt. Kindermädchen, Köchinnen, Hausdiener und Co. waren tatsächlich fester Bestandteil eines Haushalts der höheren Mittel- und Oberschicht im England des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts. Wie also sah ein Haushalt der „Upper Class“ und „Upper Middle Class“ aus? Lernt einige Berufe näher kennen, die charakteristischerweise vertreten waren: DER BUTLER Der Butler war in der Regel der älteste und bestbezahlteste unter den Bediensteten. Er war für den Einlass zuständig und empfing die Gäste, sein korrektes Auftreten war also von äußerster Wichtigkeit. Zudem achtete er auf das Familiensilber und das Porzellan, behielt die Angestellten im Auge und assistierte, wenn das Essen gereicht wurde, wobei er hinter dem Stuhl des Hausherren stand und auf seine nächsten Anweisungen wartete. die Erziehung ihrer Schützlinge ebenso wie um ihre Mahlzeiten, die Kleidung und darum, dass sie ihre Medizin einnahmen. Ihre Eltern bekamen die Kinder hingegen nur für kurze Zeit pro Tag zu Gesicht. Daher hatten die Nannies weitaus größeren Einfluss auf die persönliche Entwicklung der Kinder. Obwohl die Arbeit der Kindermädchen sehr wichtig war, wurden sie meist nicht sonderlich gut bezahlt. Dafür erhielten sie eine recht komfortable Unterkunft im Haus der Familie und hatten in der Regel mehr freie Tage als andere Bedienstete. DIE HAUSHÄLTERIN Die Haushälterin war die zweitwichtigste Person unter den Bediensteten und arbeitete eng mit dem Butler zusammen. Sämtliche weibliche Angestellte hatten ihren Anweisungen Folge zu leisten. Sie war für die Sauberkeit im Haus verantwortlich, achtete auf die Vorräte und das Inventar des Haushalts und sorgte dafür, dass tägliche Abläufe funktionierten. DIE KÖCHIN In Absprache mit der Dame des Hauses wählte die Köchin die Mahlzeiten aus und bereitete diese zu. Zudem überwachte sie gemeinsam mit der Haushälterin die Lebensmittelvorräte und deren korrekte Lagerung. Sie hatte somit eine sehr wichtige Position im Haushalt inne. DAS KINDERMÄDCHEN Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte eine durchschnittliche englische Familie etwa sechs bis sieben Kinder – je wohlhabender die Familie war, umso mehr Kinder konnte sie sich leisten. Um diese zu versorgen, wurden in den gehobenen Kreisen Kindermädchen eingestellt – sogenannte „Nannies“ wie Mary Poppins wurden „in“: Wer etwas auf sich hielt, beschäftigte eine oder gar mehrere davon. Das Kindermädchen kümmerte sich tagtäglich um DER HAUSDIENER Der Hausdiener war dem Butler unterstellt. Er war dafür zuständig, kleinere Aufgaben im Haushalt zu erledigen, beispielsweise das Silber zu polieren, Öllampen zu reinigen und aufzufüllen und den Tisch für das Abendessen zu decken. 17 FIGUREN DAS HAUSMÄDCHEN DIE RAUCHFANGKEHRER Das Hausmädchen übernahm ebenfalls kleinere Aufgaben im Haushalt. Sie war etwa für die Wäsche, die Reinigung der Zimmer und der Feuerstellen zuständig. Das Hausmädchen war in der Regel etwas jünger als die Haushälterin und ihr Lohn war geringer. Rauchfangkehrer waren kein fester Bestandteil eines Haushalts, doch die Familien der höheren Mittelund Oberschicht stellten sie regelmäßig ein, um die Kamine von Ruß befreien zu lassen. Dies war eine gefährliche Arbeit und zudem mit vielerlei gesundheitlichen Risiken, wie beispielsweise Atem- und Lungenbeschwerden verbunden. 18 BACKSTAGE BÜHNE In 612 Manntagen – ein Manntag entspricht etwa 8 Stunden Arbeit – wurde das Bühnenbild für MARY POPPINS aus insgesamt 12 Sattelschleppern entladen und aufgebaut. Das Gesamtgewicht der Bühnendekoration inklusive des Bühnenbodens beträgt 16.000 kg. Das entspricht in etwa dem Gewicht von sieben afrikanischen Elefanten oder 160.000 Kugeln Schokoladeneis! Das schwerste Bühnenelement ist das Haus der Familie Banks mit 1.700 kg (5.666 Packungen Gummibären). BELEUCHTUNG 548 Scheinwerfer, davon 93 Movinglights, wurden nicht nur rund um die Bühne, sondern auch vor und über ihr installiert und programmiert. Insgesamt stehen 280.000 Watt für rund 400 Lichtstimmungen zur Verfügung. 48 Maschinen fügen während der Vorstellung die Bühnenbildteile zu 52 Bildern zusammen und machen dabei 355 Bewegungen in insgesamt 140 Minuten. Damit das einwandfrei funktioniert, müssen Bühnentechniker und Maschinen präzise aufeinander abgestimmt sein, jeder Handgriff muss sitzen. TON 48 Mikroports, das sind kleine, drahtlose Mikrofone, die direkt an den Köpfen, manchmal auch an den Oberkörpern der Darsteller befestigt werden, tragen den Ton von der Bühne zu insgesamt 124 Lautsprechern. Die Lautsprecher besitzen 50.000 Watt Leistung und werden vom Mischpult über 256 Kanäle angesteuert. Eine ganz besondere Herausforderung ist die Umsetzung der Personenflüge, insbesondere im Zuschauerraum. Was leicht aussieht, muss sorgfältig durchdacht und entwickelt sein, damit weder Zuschauer noch Darsteller gefährdet werden. Vor allem für die Szene, in der Bert kopfüber steppt, ist das Zusammenspiel von Mensch und Maschine besonders wichtig. Auch die Küchentricks wirken nur bei äußerster Perfektion – und wie fliegt eigentlich ein Drache ohne Wind und wo kommt die Sternschnuppe her? – Das Zusammenspiel von Schauspiel, Musik, Choreographie, Licht und Technik muss jeden Abend einwandfrei ablaufen, damit Mary Poppins auf der Bühne ihren Zauber verbreiten kann. 12 MitarbeiterInnen der Bühnentechnik sind hierfür pro Vorstellung im Einsatz: 8 Techniker, 2 Requisiteure und 2 Maschinisten. Erneut kommt auch die Raumsteuerung der Gesangsstimmen zum Einsatz, eine Besonderheit der Vereinigten Bühnen Wien. Dabei werden die SängerInnen aufgrund einer aufwändigen Softwaresteuerung exakt lokalisiert, sei es vorne an der Rampe oder in der Mitte der Bühne. Die Zuschauer hören die Stimmen also immer von dort, wo sich die Person wirklich aufhält, so wie man es beispielsweise vom Kino mit Surround-Sound gewöhnt ist. 19 BACKSTAGE MASKE UND KOSTÜM Für MARY POPPINS wurden aus England rund 420 Damen- und Herrenkostüme (im Stil von 1912) aus hochwertigen Materialien angeliefert, für jeden Darsteller überdies ein passendes Paar Steppschuhe. Die Fluggurte für Mary und Bert kommen ebenfalls aus England und wurden zusätzlich vom Österreichischen TÜV geprüft. denen DarstellerInnen besonders schnell ihr Kostüm wechseln müssen, insbesondere während des fantasiereichen Ausflugs in den Park („So ein wunderschöner Tag“). Hierfür wurde eigens eine Blackbox hinter der Bühne erbaut, um den Darstellern einen möglichst schnellen Umzug zu vereinfachen. Die Schnellumzüge bedingen zudem, dass die DarstellerInnen aufgrund der Zeitnot das Um- und Neuschminken mitunter selbst übernehmen, oder zumindest mitschminken müssen. Die Kostüme für Jane, Neleus, und die Statuen und Pane wurden von der Kostümabteilung der Vereinigten Bühnen Wien neu angefertigt, ebenso wie die Kostüme der Laternenanzünder, die die Sterne am Firmament erstrahlen lassen. Rund 6000 SwarovskySterne wurden hierfür in Handarbeit verarbeitet. Auch der Aufputz der Hüte und die Kostüme für das Lied „So ein wunderschöner Tag“ wurden in Handarbeit gestaltet und größtenteils in Wien bemalt. Statuen, Nymphen und Pane bekommen das gesamte Gesicht in der jeweils zu ihrem Trikot passenden Farbe geschminkt. Eine besondere Herausforderung für die Maske stellen auch die Bärte und Perücken der Figuren dar: Die Herren tragen abwechselnd verschiedene Bärte, die Damen haben Perücken, die kunstvoll von den MaskenbildnerInnen der Vereinigten Bühnen Wien im Ronacher frisiert wurden. Eine besondere Herausforderung stellen die zahlreichen Schnellumzüge dar. Das sind Situationen, in 20 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG Eine Spiel-Einheit sollte idealerweise aus einer Aufwärmphase, einem Hauptteil und einem Abschluss bestehen. Diese drei Phasen sollten sich thematisch ergänzen und aufeinander aufbauen. und Jugendliche, die sich nicht gleich trauen, vor der Klasse zu agieren, können sich so langsam an die Spielsituation gewöhnen. Grundsätzlich wichtig ist: Niemand sollte lange darüber nachdenken, was er machen will, sondern spontan entscheiden. Es gibt kein „richtig“ und „falsch“! Wesentlich ist es, der Fantasie freien Lauf zu lassen. SpielleiterIn der Übungen muss nicht zwingend der/die LehrerIn sein, auch ein/e SchülerIn kann diese Funktion übernehmen. In diesem Fall sollten sich die SpielleiterInnen abwechseln. Auch Kinder DIE AUFWÄRMPHASE – DAS WARM-UP Die Aufwärmphase dient dem Ankommen im Raum und im Thema. Die Warm-up Übung kann bereits inhaltlich auf den Hauptteil abzielen oder idealerweise sogar in diesen münden. Zu Beginn der Aufwärmphase sind Lockerungs-, Assoziations- und Bewegungsübungen angesagt. Anschließend ist eine kurze Konzentrationsübung empfehlenswert. STOP AND GO Dies ist eine „stille“ Übung. 1.) Schiebt Tische und Stühle beiseite. 2.)Geht locker durch den Raum. Versucht, diesen so gut wie möglich auszufüllen und nicht traubenförmig aneinander zu kleben. Nehmt den Raum wahr: Was ist das für ein Raum? Wie fühlt sich der Boden unter euch an? Wer geht neben, hinter, vor euch? 3.)Sucht euch eine Partnerin oder einen Partner und nehmt Blickkontakt zu ihr oder ihm auf. 4.)Nähert euch einander, geht eine Zeit lang Seite an Seite durch den Raum und trennt euch wieder. Verständigt euch dabei nur über eure Blicke. 5.)Sucht euch einen neuen Partner und beginnt wieder bei Punkt 3. Variation: Nähert euch einander, bis der Augenkontakt wieder gelöst wird. Dann sucht euch einen neuen Blickkontakt. Eure Augen sollten dabei niemals frei im Raum „umherwandern“. 21 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DIE AUFWÄRMPHASE – DAS WARM-UP POSE ZU POSE 1.) Dreht Musik auf und verteilt euch im Raum. Bewegt euch locker. 2.)Wenn die Musik stoppt, stellt euch in Dreier- oder Vierergruppen zusammen und nehmt gemeinsam eine Pose ein. 3.)Ziel dabei ist es, zusammen etwas darzustellen, beispielsweise eine Szene aus MARY POPPINS. 4.)Schwieriger wird es, wenn zusätzliche Aufgaben dazukommen, z.B.: beim nächsten Musikstopp dürfen pro Gruppe nur vier Füße den Boden berühren… Variation: Ihr könnt euch stattdessen auch von Pose zu Pose fortbewegen – statt durch den Raum zu gehen, begebt ihr euch hierfür von einer Körperhaltung in die nächste und bewegt euch so von Gruppenbild zu Gruppenbild durch den Raum. SPOTS IN MOVEMENT FREEZE Die Szene friert ein („to freeze“ = etwas einfrieren). 1.) Es gibt 10 verschiedene Geschwindigkeitsstufen: 1 (Zeitlupe) bis 10 (schnellstmögliches Gehen). Ihr startet bei einer 5 (mittelmäßig schnell). 2.)Wenn das Wort „Freeze!“ fällt, erstarren alle augen blicklich in der Position, in der sie gerade sind. 3.)Im Freeze wird eine neue Geschwindigkeitsstufe und eine weitere Spielangabe vorgegeben, z.B.: •Gehen, als wäre euer Körper aus Gummi •Euch beim Gehen ganz klein/groß machen •Euch vorstellen, auf Sand/Pudding/Wasser zu gehen •Gehen wie ein Roboter, ganz angespannt und „eckig“ •Gehen als hättet ihr zu große/kleine Schuhe an •„Glasscheibentransport“: transportiert zu zweit eine imaginäre große, schwere Glasscheibe unversehrt an das andere Ende des Raumes. Wichtig: Genügend Zeit einplanen, damit sich die SchülerInnen in den verschiedenen Geschwindigkeiten zurecht finden können. Insbesondere die mittleren Geschwindigkeiten, also die Abstufung beispielsweise zwischen 2 und 3, gut zu treffen, ist eine wahre Herausforderung und gleichzeitig eine sehr gute Körperübung! 22 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DIE AUFWÄRMPHASE – DAS WARM-UP KLATSCHNETZ Ein Klatschnetz zu bilden ist ein kurzes Spiel, das Spaß machen soll und dem Fokussieren und Wachwerden dient. 1.)Stellt euch bequem in einen Kreis. Ihr solltet eine Armlänge Platz um euch herum haben. 2.)Gebt euch einen Impuls – ein Klatschen – weiter: Sucht euch jemanden aus, dem/der ihr den Klatscher „schicken“ wollt. Stellt Blickkontakt her und wendet euch der- oder demjenigen zu. Bleibt hierfür auf eurer Position stehen und dreht euch nur aus der Hüfte heraus. Klatscht kraftvoll in die Hände und „schickt“ das Klatschen weiter. 3.)Das Kind, das das Klatschen bekommt, gibt diesen Impuls sofort an ein nächstes Kind weiter. 4.)Ziel: Als Gruppe einen gemeinsamen Rhythmus finden. Das Klatschen kann entweder im Kreis weitergegeben oder quer durch den Raum geschickt werden. Zusätzliche Schwierigkeit: Merkt euch, von wem ihr den Impuls bekommen habt. Der/die SpielleiterIn fängt das Klatschen an einer Stelle ein und es geht rückwärts – bis zu der- oder demjenigen, die/der das Klatschen ursprünglich geschickt hat! Könnt ihr die umgekehrte Reihenfolge einhalten? ASSOZIATIONSSPIEL Dieses Spiel geht reihum. 1.) Ein Kind beginnt und nennt einen Begriff. 2.)Sein/e Sitznachbar/in sagt daraufhin das erstbeste Wort, das ihm/ihr dazu einfällt. 3.)Das nächste Kind schließt mit einer Assoziation zu dem letztgenannten Begriff an, usw. Nachbereitung: Nennt einen Begriff, der mit MARY POPPINS in Verbindung steht und spinnt daraus eure Assoziationskette. Zusätzliche Schwierigkeit: Ein Begriff, der bereits gefallen ist, darf nicht noch einmal genannt werden! 23 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DIE AUFWÄRMPHASE – DAS WARM-UP PANTOMIME EINMAL ANDERS … 1.)Bildet einen Kreis. 2.)Eine/r von euch tritt in die Mitte des Kreises und ahmt pantomimisch eine Tätigkeit nach, spielt z.B. Klavier. 3.)Sein/e Nachbar/in fragt nach kurzer Zeit: „Was machst du gerade?“. 4.) Der/die in der Mitte antwortet daraufhin etwas völlig anderes, durchaus auch Absurdes, z.B.: „Ich führe meinen Hund aus“. 5.)Daraufhin muss der/diejenige, der/die die Frage gestellt hat, in die Mitte des Kreises und die genannte Antwort pantomimisch darstellen, in diesem Fall also einen Hund ausführen. 6.)Der/die Nächste fragt wieder: „Was machst du gerade?“ und bekommt eine ebenso absurde Antwort, die er/sie dann pantomimisch darstellt. Gebt eure Antworten schnell und überlegt nicht lange, dann ist dies ein sehr lustiges Spiel, das auflockert und die Fantasie ankurbelt! CHORISCHER DIALOG 1.) Teilt euch in zwei gleichgroße Gruppen. 2.)Stellt euch mit etwa 5 Meter Distanz gegenüber einander auf. 3.)Eine/r von euch geht ein paar Schritte auf die andere Gruppe zu und nimmt eine spontane Pose ein. Später könnt ihr hierzu auch einen Laut oder ein Wort in einer bestimmten Gefühlslage sagen. 4.)Blickenergie und Körperspannung auf die Gegengruppe fokussieren! 5.)Haltet die Spannung, bis eure Gruppenmitglieder in einem gemeinsamen Impuls euren Körperausdruck und die Stimme chorisch – alle zusammen – verstärken. 6.)Anschließend zieht sich die gesamte Gruppe in einem gemeinsamen Impuls zurück und die andere Gruppe „antwortet“. Ziel: Es sollte sich ein schneller Dialog zwischen beiden Gruppen entwickeln, der auf Posen, Lauten, Wörtern und Emotionen beruht. Wichtig: Sprecht euch nicht ab, sondern versucht, anhand der Spannung zu erspüren, wann der gemeinsame Impuls ausgeführt wird. Der Körper ist hier oftmals kreativer als der Kopf! 24 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DIE AUFWÄRMPHASE – DAS WARM-UP ISOLATIONSÜBUNG 1.)Aus dem Gehen heraus erstarren. 2.)Versucht, verschiedene Körperteile isoliert zu bewegen: zunächst nur die große Zehe, dann nur den rechten/linken Fuß, Beine, Hüfte, Bauch, Brustkorb, Schultern, Arme, Hals, Kopf etc... DURCHZÄHLEN Ziel ist die Wahrnehmung der anderen Beteiligten. Die gesamte Klasse soll von 1 bis 10 durchzählen, Aktion und Reaktion sollen aufeinander abgestimmt werden. 1.)Ihr dürft euch nicht verständigen, wer die nächste Zahl sagt, weder mit Blicken, Worten, oder Gesten. Versucht, ähnlich wie bei der chorischen Übung, zu erspüren, ob gerade jemand die nächste Zahl sagen will. 2.) Wenn zwei Kinder gleichzeitig eine Zahl ansagen, muss wieder bei 1 begonnen werden. Wenn ihr zusammen zu 10 kommt, könnt ihr stolz auf euch sein! WIE EIN LUFTBALLON… 1.) Schließt die Augen und legt die Hände auf den Bauch. 2.)Atmet tief ein und stellt euch vor, der Atem fließt direkt in euren Bauch. 3.)Dieser bläht sich daraufhin auf, wie ein großer Luftballon, in den Luft geblasen wird. 4.)Atmet langsam wieder aus und spürt wie sich der Bauch dabei wieder einzieht, so als würde die Luft aus dem Luftballon wieder herausströmen. Diese Konzentrations- und Atemübung kann ausgeschmückt und beliebig oft wiederholt werden. Sie eignet sich sehr gut als Ausgangsbasis für weitere Übungen – z.B. können sich die Kinder mit geschlossenen Augen mental das Stück ins Gedächtnis rufen, wenn nachher damit gearbeitet werden soll: Lasst die Augen weiterhin geschlossen und atmet ruhig ein und aus. Geht, mit geschlossenen Augen und nur für euch, das auf der Bühne Gesehene durch, von vorne bis hinten. Was ist euch besonders aufgefallen? Was war unklar? Wo habt ihr euch gut gefühlt? Gab es eine Stelle, die euch besonders berührt hat? Ihr müsst nichts dazu sagen, geht es nur für euch durch. Lasst euch Zeit! Wenn ihr am Ende des Stückes angekommen seid, macht die Augen auf und schaut nach vorne – als Signal, dass ihr fertig seid. 25 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DIE AUFWÄRMPHASE – DAS WARM-UP | DER HAUPTTEIL In dieser entspannten Haltung können auch Figuren vergegenwärtigt werden: Sucht euch eine Figur aus dem Stück aus und geht mit ihr das gesamte Stück durch. Wo tritt sie auf? Wie tritt sie auf? Wie benimmt sie sich? Was geht wohl in den einzelnen Szenen in ihr vor, wie steht sie zu den anderen Charakteren? Von hier aus kann man hervorragend weiterarbeiten und z.B. einzelne Szenen improvisieren oder in Figurenspiele, Charakterstudien und Diskussionen eintauchen. DER HAUPTTEIL Die folgenden (Spiel-)Ideen für die Vor- und Nachbereitung des Musicals sollen den SchülerInnen ein besseres Verständnis für die Vorgänge und Beweggründe der Figuren liefern und sind daher gegliedert nach: WAS? WER? WANN? WO? WIE UND WESHALB? Die vorgestellten Übungen ermöglichen nicht nur ein besseres Verständnis für das Musical, sondern schulen auch Körpergefühl, Sprache, Stimme, Kreativität und Spontaneität. Vor allem jüngere Kinder sollten zum Fantasieren angeregt werden. Bei den Improvisationsspielen ist es besonders wichtig, gut auf die SpielpartnerInnen einzugehen, einander zuzuhören und einander wahrzunehmen, um eine Szene gemeinsam spielen zu können. Daher sind Impro-Spiele auch sehr förderlich für den Klassenzusammenhalt. IMPROVISATION: Die Kunst, aus dem Stegreif, also ohne große Vorbereitung, eine Szene zu spielen. Die Handlung kann in groben Zügen vorgegeben sein oder sich erst im Spiel entwickeln. Grundsätzlich gilt bei Impro-Übungen: Nicht viel darüber nachdenken, was ihr machen wollt! Lasst eurer Fantasie freien Lauf. Wie auch schon bei den Warm-Up Übungen gibt es kein „richtig“ und „falsch“. Tipp: Gerade schüchternen Kindern fällt es oft schwer, vor ihren KlassenkameradInnen zu spielen. Da gilt es: helfen, ermutigen und loben. Überlegen Sie sich, wie sie trotzdem in das Geschehen integriert werden können – bspw. als IdeengeberInnen, etc.! 26 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL WAS? NACHGESPRÄCH Ehe Fragen geklärt werden, können die SchülerInnen ihre Augen schließen und reihum ihre intensivste Erinnerung, ihr intensivstes Bild aus der Inszenierung beschreiben. Hier finden sich bereits viele Anknüpfungspunkte für das darauffolgende Gespräch. Bei diesem geht es nicht darum, richtige Antworten zu geben, sondern das Gesehene und Erlebte zu beschreiben. Was hat wie, warum, wodurch gewirkt? Erste Fragen: •Welchen Eindruck habt ihr mitgenommen? •Was hat euch am meisten berührt? Welche Stelle ist euch im Gedächtnis geblieben und weshalb? •Welche Gedanken gingen euch während der Vorstellung durch den Kopf? •Wie war das Bühnenbild, welche Spielmöglichkeiten hat es den DarstellerInnen geboten? •Welche Zaubertricks waren in das Stück eingebaut? Könnt ihr euch vorstellen, wie diese eventuell bewerkstelligt werden könnten? •Wie könnte man die Musik beschreiben? Welche Wirkung hatte sie auf das Publikum? •Was ist/war euer Lieblingslied? Habt ihr vielleicht sogar einen Ohrwurm mitgenommen? •Wie wirkten die Kostüme auf euch? Was sagen sie über die verschiedenen Figuren, die sie tragen, aus? •Hat sich das Licht verändert? Wenn ja, wann und mit welcher Wirkung? Fragen zu den einzelnen Themen in MARY POPPINS: •Was erzählt die Geschichte über die damalige Gesellschaft? •Weshalb will George ein Kindermädchen beschäftigen? Wie stellt er sich dieses vor und wie ändert sich seine Einstellung im Laufe des Stückes? •Wieso ist Mary Poppins bei der Familie Banks gelandet? •Wie verändert sie die Familie? Welchen Einfluss hat sie? Hilft ihr jemand dabei? •Weshalb haben Jane und Michael bisher alle Kindermädchen verscheucht? Wieso reagieren sie bei Mary anders? •Wie verbreitet Mary ihre „Magie“? Worin besteht ihre Magie? Sind nur „Zaubertricks“ damit gemeint? •Weshalb ist Mary, trotz der fantastischen Abenteuer, die sie mit den Kindern erlebt, manchmal sehr streng zu Jane und Michael? •Weshalb steht Winifred ihrem Mann in der Bank bei? •In welche Figur könnt ihr euch am besten hineinversetzen? In welche am schwersten? •Wie ist Miss Andrew im Unterschied zu Mary inszeniert? •Wie würde die Familie Banks in der heutigen Zeit aussehen? Was wäre das für eine Familie und wer könnte ihr helfen? 27 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL STATUEN, STATUEN! Als Mary mit Michael und Jane in den Park geht, wird aus einem vermeintlich langweiligen Nachmittag ein fantastisches Spektakel: Statuen erwachen plötzlich zum Leben und beginnen, zu tanzen! Statuen sind von einem Bildhauer geschaffene, dreidimensionale Skulpturen, die oftmals berühmte Personen aus der Geschichte oder der Mythologie zeigen. Seit einem halben Jahrhundert warte ich darauf, an so einem herrlichen Tag einen Spaziergang zu machen! – NELEUS – WER WAR NELEUS? Neleus ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie. Er ist der Sohn der Tyro und des Meeresgottes Poseidon und der Zwillingsbruder des Pelias. Tyro, eigentlich vermählt mit König Kretheus von Iolkos, wurde von Poseidon getäuscht, indem er die Gestalt des Flussgottes Enipeus annahm, in den sie sich verliebt hatte. In der Gestalt des Enipeus verführte Poseidon Tyro und zeugte die unehelichen Zwillinge Neleus und Pelias. Nach ihrer Geburt setzte Tyro, aus Angst vor dem Zorn ihres Mannes, beide Kinder auf einem Berg aus. Eine Dienstmagd fand sie dort und zog sie auf. Was denkt ihr: Weshalb kommt ausgerechnet die Statue des Neleus in MARY POPPINS vor? 28 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL STATUEN UND STANDBILDER 1.)Verteilt euch im Raum. 2.) Stellt euch locker und entspannt auf. Ihr braucht mindestens eine Armlänge Platz um euch herum! 3.) Der/die SpielleiterIn nennt einen Begriff aus dem Musical, z.B. „Kirschbaumweg“, „Küchenchaos“, „Rauchfangkehrer“. 4.) Nehmt spontan eine Pose ein, die euch dazu einfällt und verharrt in dieser Position. Versucht dabei, eure Körperhaltung und euren Gesichtsausdruck aufeinander abzustimmen! Ihr werdet staunen, wie unterschiedlich und vielfältig die Posen sind, die Mitgliedern der Klasse zu ein und demselben Begriff einfallen! Variation: Ebenso könnt ihr zusammen ein großes Standbild bilden: 1.) Ein Kind beginnt und stellt sich als Statue in die Mitte des Raumes. 2.) Ein zweites Kind stellt sich dazu und ergänzt das Standbild usw., bis alle Kinder zusammen eine gemeinsame Szene in Standbildern darstellen. Was gezeigt werden soll, soll sich spontan aus der Situation heraus ergeben. Die Statuen- und Standbilderübungen eignen sich auch zur Vorbereitung! Lasst euch anschließend bei eurem Musical-Besuch überraschen, ob die Vorgänge auf der Bühne euren Standbildern ähneln! STATUEN RATEN 1.) Bildet Zweiergruppen. 2.)A ist der/die BildhauerIn. B ist „formbares Material”. 3.)A „formt” aus B eine Statue. 4.)B soll erraten, was oder wen sie/er darstellt – z.B. Mrs Banks, als sie das Chaos in der Küche sieht. Variationen: • Alternativ kann auch eine bestimmte Szene, oder ein bestimmtes Thema vorgegeben werden. Die Ergebnisse können dann auf einem Rundgang besichtigt werden. • Such dir einen anderen Mythos oder eine Geschichte aus und versuche, diese/n mit einer Abfolge an Statuen/Standbildern zu erzählen. • Such dir eine andere bekannte Statue aus, z.B. die Sphinx oder die Freiheitsstatue, und lass die anderen raten, was du darstellst. • Was würde die Statue sagen, wenn sie zum Leben erwachen würde? Überlegt euch einen Satz dazu! 29 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL EIN TABLEAU VIVANT KREIEREN 1.) 2 – 3 Kinder stellen spontan ein Tableau dar: Sie erstarren zu einem Standbild, das eine Situation aus MARY POPPINS zeigt. 2.)Die Zuschauer dürfen raten, um welche Szene es sich handelt. Wenn ihr von allen Standbildern ein Foto macht und sie chronologisch aneinanderreiht, könnt ihr damit die Geschichte von MARY POPPINS nacherzählen! Hierzu wären auch Utensilien großartig: Überlegt euch, wie einige Requisiten aus dem Stück gebastelt und arrangiert werden könnten. Ein Tableau Vivant ist ein „lebendes Bild“, d.h. Personen stellen z. B. ein Kunstwerk in einem Standbild nach. Tableaus kamen Ende des 18. Jahrhunderts in Mode! NONVERBALE SZENEN 1.) Spielt Szenen aus MARY POPPINS nur mittels eurer Körperhaltung und eurem Gesichtsausdruck – also ohne dabei zu sprechen – nach. 2.)Die Zuschauer dürfen anschließend raten, um welche Szenen es sich handelt. 3.)Eure Szenen könnt ihr auch aus dem eben gestalteten Tableau heraus spielen. SHORT CUTS 1.)Bildet Kleingruppen von jeweils 3–5 Kindern. 2.)Jede Gruppe entscheidet sich für eine Szene aus MARY POPPINS und spielt diese spontan nach. 3.)Die Szenen sollen nicht länger als 3–5 Minuten dauern! Ihr könnt dabei vom Original abweichen und die Geschichte erweitern oder fortführen. Probiert Verschiedenes aus! Versucht euch an einzelne Szenen und so viele Details wie möglich zu erinnern. Überlegt euch für eure jeweiligen Szenen stets folgende Dinge: Wer, Was, Wo, Wie? Ihr könnt Stichworte dazu auf unterschiedlich gefärbte Zettel schreiben, bspw. Ideen zu „Was?“ auf blaues Papier, Ideen zu „Wer?“ auf rotes usw.. Die Kärtchen der einzelnen Farben werden dann jeweils in ein Gefäß gegeben. – Wenn nun eine neue Szene gespielt werden soll, ziehen die DarstellerInnen vorab aus jeder Kategorie ein Kärtchen. Auf diese Weise können die lustigsten Kombinationen entstehen! 30 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL …. mit Regie Nach der ersten Runde an Improvisationen gibt es nun in jeder Gruppe einen oder zwei Regisseure, die sich überlegen, wie man das zu Zeigende am besten umsetzt. Überlegt euch ruhig etwas Ausgefallenes, so wird das Ganze noch lustiger! … mit Genre Switch In diesem Spiel geht es nicht darum, Szenen im jeweiligen Genre perfekt zu spielen, sondern um den Spaß am Parodieren von unterschiedlichen Genres! PARODIE Bei einer Parodie werden die Besonderheiten eines Werkes oder einer Person mit Humor wiedergegeben – das heißt, typische Eigenschaften des Originals werden überzeichnet und lustig dargestellt. 1.)Improvisiert eine Szene aus MARY POPPINS. 2.)Während ihr spielt, dürfen die Zuschauer jeder zeit in die Hände klatschen – woraufhin die Szene einfriert. 3.)Nun kann das „Publikum“ ein Genre nennen, in dem weiter gespielt werden soll. 4.)Passt euer Spiel an das jeweilige Genre an! Hier einige Ideen: Westernfilm, Horrorfilm, Liebesfilm, Kinderprogramm, Komödie, Oper, Ballett…. … mit Einklatschen 1.)Während eine Szene improvisiert wird, können die Zuschauer jederzeit deutlich in die Hände klatschen und die Szene einfrieren lassen. 2.)Daraufhin kann der Klatschende als eine beliebige Figur in die Szene einsteigen. 3.)Die Spielenden werden daraufhin wieder lebendig und die Szene entwickelt sich durch neue Charaktere und/oder Ideen weiter. 4.) Wenn ihr hingegen nicht mehr mitspielen wollt, muss sich eure Rolle eine gute Ausrede einfallen lassen, weshalb sie nun gehen muss: ein dringender Termin in der Bank, das Essen, das auf dem Herd steht...? Abschluss des Spieles: •Wenn alle Spielenden einmal eingewechselt wurden. •Besser: Versucht selbst, ein Ende zu finden. Jede Szene hat einen Anfang, einen Mittelteil und einen Schluss, sie steuert also einem Höhepunkt entgegen, an dem etwas Besonderes passiert und findet danach ihren Abschluss. Versucht, diesen Abschluss zusammen zu finden. Variationen: • Nachdem eine Szene improvisiert wurde, werden Rollen getauscht. Wie wirkt sich die Figur, die ihr vorher gespielt habt, auf eure jetzige Darstellung aus? •Spielt in zwei Gruppen die gleiche Szene bevor und nachdem Mary bei der Familie Banks war – wie verändert sie sich? 31 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL WERBUNGEN ERFINDEN 1.) Überlegt euch, wie eine Werbung aussieht. Sie erzählt idealerweise eine kurze Geschichte und hat einen prägnanten Slogan, also einen Satz, der dem Zuschauer in Erinnerung bleibt, sowie Musikuntermalung. 2.)Wie könnte z. B. eine Werbung aussehen, die Bert für einen seiner Berufe macht? 3.)Überlegt euch in Kleingruppen jeweils eine Idee und studiert eure Werbung ein, ehe ihr sie eurer Klasse vorführt. 4.)Die beste Werbung kann dann per Abstimmung ermittelt und gekürt werden. IMPRO-SPIEL: GEGENSTAND IM MITTELPUNKT 1.)Sucht euch einen Gegenstand aus MARY POPPINS aus. Vielleicht könnt ihr einen solchen oder ähnlichen sogar in der Schule/Klasse finden oder basteln, z.B. einen Papageienkopf gestalten und an einem Regenschirm befestigen? Wenn nicht: nehmt stellvertretend etwas, das euch an diesen Gegenstand erinnert. 2.)Das ausgewählte Requisit bildet nun den Mittelpunkt einer improvisierten Szene, die im Haushalt der Familie Banks spielt. Wenn nicht so viele Gegenstände zusammengekommen sind, entwickeln mehrere Gruppen ihre Geschichten um dasselbe Objekt. Das kann sehr spannend werden, denn oft entstehen vollkommen unterschiedliche Szenen, obwohl sie vom gleichen Objekt ausgehen! EINEN COMIC ODER EINE COLLAGE GESTALTEN Comics erzählen eine Geschichte und zeigen uns dabei mit viel visueller Kraft auf ganz besondere Weise, was gerade vor sich geht und wie sich die Figuren dabei fühlen. Gestaltet einen MARY POPPINS-Comic-Strip – entweder in Kleingruppen oder zusammen als Klasse, indem ihr die einzelnen Szenen untereinander aufteilt! Alternativ könnt ihr auch eine Collage zu einer bestimmten Szene zusammenstellen. Bei einer Collage werden verschiedene Elemente auf ein Blatt Papier oder ein Plakat aufgeklebt. Welche Szene hat euch am meisten beeindruckt oder berührt? Sammelt Zeitungsartikel, Fotos, Bilder, Zitate… alles, was ihr mit dieser Szene in Verbindung bringt. Klebt das von euch Zusammengetragene auf ein Plakat. Ihr könnt dieses nach Herzenslust gestalten! 32 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL WER? Holt die Figuren aus MARY POPPINS in euer Klassenzimmer! Jede Figur erzählt eine Geschichte anders. Sie bewegt sich, spricht und denkt auf ihre ganz eigene Weise. Probiert es aus! Der „Raumlauf als Figur“ eignet sich hervorragend, um in die folgenden Übungen einzusteigen und kann auch als Aufwärmspiel Anwendung finden. Auch die bereits beschriebene Statuenarbeit kann gut als Einstieg dienen! RAUMLAUF ALS FIGUR (NACHBEREITUNG) 1.) Verteilt euch locker im Raum. 2.)Erinnert euch an die Figuren aus MARY POPPINS. Wie haben sie sich bewegt? Wie war ihre Körperhaltung? Wie haben sie auf andere Charaktere reagiert? 3.)Der/die Spielleiterin teilt den Spielenden einzelne Figuren aus MARY POPPINS zu. 4.)Versucht nun, euch so im Raum zu bewegen, wie die genannte Figur: • Versucht, eure Gangart, euren Blick, eure Mimik zunehmend zu verfeinern. • Was denkt die Figur? Wie bewegt sie sich? Wie reagiert sie auf andere Figuren? 5.)Wenn „Freeze!“ ertönt: Erstarrt und sagt der Reihe nach einen Satz, den diese Figur typischer Weise sagen würde. Variation: Sucht euch eigenständig eine Figur aus ohne zu verraten, welche. Könnt ihr alle Figuren, die sich eure Mitschüler ausgesucht haben, erraten? DIE FIGUREN ALS STATUEN 1.)Sucht euch einen Charakter aus MARY POPPINS aus. 2.)Versucht, diese Figur als Statue darzustellen. Nehm seine Körperhaltung an, seinen Blick, seine Mimik. 3.)Lasst eure KlassenkameradInnen raten, wessen Statue ihr darstellt! 33 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL DER ERSTE EINDRUCK Wenn uns eine Person zum ersten Mal begegnet, gewinnen wir innerhalb weniger Sekunden einen „ersten Eindruck“ von ihr. Nicht immer muss sich dieser bewahrheiten. Was in jemandem vorgeht, zeigt sich oft erst später, führt aber dazu, dass wir die Person besser kennen und verstehen lernen – und sie vielleicht sogar mit neuen Augen sehen. Wenn sich im Theater der Vorhang öffnet, das Bühnenlicht angeht, Musik ertönt und wir zum ersten Mal die Charaktere zu Gesicht bekommen, bilden wir uns ebenfalls in den ersten Sekunden instinktiv eine Meinung. Eine Figur erscheint uns beispielsweise besonders sympathisch oder unsympathisch. Mit fortschreitender Handlung lernen wir jedoch die Charaktere besser kennen und verstehen, wieso sie so handeln, was in ihnen vorgeht, was sie bewegt. Es kann sein, dass sich unser erster Eindruck dadurch bestätigt, es kann aber auch sein, dass wir unsere Meinung über sie ändern. Was waren eure ersten Eindrücke von den Figuren aus MARY POPPINS? Hat sich eure Meinung über sie im Laufe des Stückes bestätigt oder verändert? Wenn ja: wie und wodurch? Schreibt ein paar Sätze, in denen ihr euren ersten Eindruck von den folgenden Figuren mit eurer Meinung vergleicht, die ihr jetzt über sie habt: ERSTER EINDRUCK AKTUELLER EINDRUCK BERT JANE UND MICHAEL WINIFRED BANKS GEORGE BANKS MISS ANDREW Variationen: • Beschreibe jene ersten Eindrücke, die die Charaktere wohl voneinander hatten und wie sich diese im Laufe des Stückes verändert haben könnten! •Ist es euch schon mal so gegangen, dass sich euer erster Eindruck über eine Person geändert hat, als ihr sie besser kennen gelernt habt? 34 Anfangs haben Jane und Michael wegen seiner ungepflegten Erscheinung große Vorbehalte gegenüber Bert. Ihre Meinung ändert sich aber im Laufe des Stückes und Bert wird zu einem guten Freund und Helfer. IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL INTERVIEWS MIT DEN FIGUREN 1.)Bildet einen Sesselkreis mit einem Stuhl in der Mitte. 2.)Sucht euch eine Figur aus MARY POPPINS aus und versetzt euch in diese hinein. 3.)Nehmt der Reihe nach auf dem Stuhl in der Mitte Platz und stellt euch in eurer Rolle vor. Versucht dabei, so dazusitzen und zu sprechen, wie es eurer Figur entspricht. Achtet auf eure Körperhaltung! Wie sitzt bspw. George auf seinem Stuhl? Gerade? Mit hängenden Schultern? Welche Wörter würde er benützen? Wie spricht er und wie reagiert er auf Fragen? 4.)Das Publikum kann die Figur nun zu verschiedenen Vorkommnissen des Stückes interviewen, z.B. Michael und Jane, warum sie vor Katie Nanna weglaufen. Diskutiert anschließend in der Klasse über die verschiedenen Figuren, ihr Handeln, ihr Denken, ihr Fühlen. Was sind eure Ansichten und Meinungen über die Charaktere? Sind ihre Handlungen nachvollziehbar? Warum (nicht)? Variationen: •Anstatt die Charaktere zu spielen, könnt ihr auch Tagebucheinträge schreiben: Sucht euch eine Figur und ein Ereignis aus und schreibt aus der Sicht eurer Figur einen Tagebucheintrag, in dem sie ihre Gefühle und Eindrücke festhält. •Beschreibt die Charaktere aus MARY POPPINS mit zehn Adjektiven. Wie können diese Adjektive dabei helfen, eine Szene nachzustellen? • Wie würden die Figuren auf heutige Ereignisse reagieren? Stellt ihnen Fragen, die die heutige Zeit betreffen oder schreibt darüber einen Tagebucheintrag. 35 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL IMPRO-SPIEL: STREITGESPRÄCH MIT SPIELKARTEN 1.)Ihr braucht dazu einen Tisch, zwei Stühle und einen Kartenstapel mit Spielkarten von der Wertigkeit 2 – Ass. 2 ist die niedrigste Karte, Ass die höchste. 2.)Mischt den Kartenstapel gut durch und legt ihn in die Mitte des Tisches. 3.)Zwei von euch suchen sich jeweils eine Rolle aus dem Stück aus und nehmen einander gegenüber auf den Stühlen Platz. So sitzen sich dann beispielsweise Robertson Ay und Jane gegenüber. Die Ausgangssituation ist dann besonders spannend, wenn eine Figur an sich schon höher gestellt ist als die andere. 4.)Ohne sich vorab auszumachen, über was gestritten wird, zieht der Höhergestellte die oberste Spielkarte vom Stapel und agiert je nach Höhe der Karte: •Ist es eine niedrige Karte, wie eine 2 oder 3, verhält er oder sie sich unterwürfig, entschuldigt sich kleinlaut, sitzt mit zusammengezogenen Schultern da und macht sich „klein“. •Ist es eine hohe Karte, wie ein König oder ein Ass, kann euer Selbstbewusstsein durch nichts gebremst werden. •Die anderen Karten entsprechen den jeweiligen Abstufungen z.B.: Jane (zieht einen König): „Du hast mein Bett nicht gemacht! Was fällt dir ein!?“ Roberston Ay (zieht eine 4): „Es tut mir leid, ich hatte so viel zu tun, ich musste noch die Schuhe polieren!“ Jane (zieht eine 2): „Oh, tut mir leid, ich wollte nicht so schreien. Es ist in Ordnung, es stört mich gar nicht, dass mein Zimmer nicht aufgeräumt ist, wirklich!“ Robertson Ay (zieht eine Dame): „Das will ich auch hoffen!“ … In diesem Spiel geht es vor allem darum, wie ihr etwas sagt. Das betrifft auch die Körperhaltung. Versucht also, euch bei einer 2 wirklich anders hinzusetzen und zu verhalten als bei einem Ass. 36 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL WANN? EINE ZEITUNG ERSTELLEN MARY POPPINS spielt in London um das Jahr 1900, das heißt, zu einer Zeit, in der es noch kein Internet oder Fernsehen gab und selbst das Radio noch in seinen Kinderschuhen steckte. Woher also bezogen die Leute ihr Wissen über tagesaktuelles Geschehen? – Vor allem aus der Zeitung! Um 1900 gab es in London Dutzende Zeitungen, die die Leute mit Neuigkeiten versorgten. Kreiert eine eigene Zeitung für den Kirschbaumweg! 1.)Holt euch Anregungen für die Gestaltung des Titelblattes sowie des Inhalts bei aktuellen Zeitungen. Wie sieht das Titelblatt aus? Was ist darauf vermerkt? Dort findet sich beispielsweise das Datum, die Wettervorhersage für den aktuellen Tag, eventuell Fotos und auf alle Fälle eine aussagekräftige Schlagzeile! 2.)Teilt verschiedene Artikel untereinander auf, so leisten alle einen Beitrag zur gemeinsamen Zeitung. Ihr könnt die Artikel entweder vorher zuteilen oder euch eigenständig ein Thema aussuchen, über das ihr schreiben möchtet. 3.)Fügt die Artikel zusammen. 4.)Gestaltet gemeinsam ein Titelblatt – und fertig ist eure persönliche Kirschaumweg-Zeitung. Vielleicht fällt euch noch ein guter Name für sie ein? Hier findet ihr Ideen und Anregungen für eure Artikel: Tagesaktuelles Geschehen Was ist 1910 geschehen? Nützt das Internet oder Bibliotheken für eure Recherche! Einige der wichtigen Themen dieser Zeit betrafen beispielsweise: Die Rolle der Frau in der Gesellschaft Die wirtschaftliche Situation Englands Die Rolle Großbritanniens im Weltgeschehen Die Rolle der Kindermädchen Klassenunterschiede innerhalb der britischen Gesellschaft Sucht euch jeweils ein Thema davon aus oder wählt ein eigenes und gestaltet einen Zeitungsartikel darüber, inklusive Text und Bildern (zum Beispiel ausgedruckt aus dem Internet oder aus Büchern kopiert). Versucht, in einem zweiten Schritt, zu beschreiben, wie die Vorkommnisse die Charaktere aus MARY POPPINS geprägt haben könnten. 37 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL „Kummerecke“ Die „Kummerecke“ ist eine Rubrik, in der auf die Fragen und Sorgen der LeserInnen eingegangen wird. Wer könnte in so einer Kummerecke den Fragenden Tipps geben? Bert, Mary Poppins, Mr und Mrs Banks, Admiral Boom, Miss Andrew? • Sucht euch einen Charakter aus. • Überlegt euch Fragen, die man dieser Figur stellen könnte. • Gebt in der Rolle eurer Figur Ratschläge an eure LeserInnen! Die Ratschläge dürfen ruhig übertrieben-lustig sein! Als Gruppenarbeit: • Teilt die Klasse in zwei Hälften. • Eine Gruppe schreibt Briefe an die verschiedenen Charaktere und bittet darin um Rat – z.B. könnt ihr Fragen stellen wie: Brauchen Familien Kindermädchen? Wie sollten Kinder ihre Spielsachen behandeln? Sollten Eltern mit ihren Kindern spielen? Wie wichtig sind Hausübungen? • Die andere Gruppe beantwortet die Briefe aus ihren zugeteilten, gelosten oder selbst ausgesuchten Rollen heraus. Werbung In jeder Zeitung gibt es auch Werbung. Wer könnte in eurer Zeitung seine Werbung abdrucken wollen, und was bietet er/sie an? Falls ihr bereits eine Werbung von Bert gestaltet habt, könnt ihr diese an dieser Stelle in eure Zeitung einbauen! Wie könnte seine Werbung in der Kirschbaumweg-Zeitung aussehen? Welche Figuren könnten neben Bert für ihre Dienste Werbung machen? Wetterbericht Mary Poppins bleibt solange, bis der Wind sich dreht. Wie ist das Wetter am Kirschbaumweg? Sonnig und mit leichten Wind, ideal, um Drachen steigen zu lassen? Oder wird sich der Wind bald drehen? Gestaltet euren Wetterbericht für die Kirschbaumweg-Post. Horoskop Was sagen die Sterne für die verschiedenen Charaktere voraus? Lasst eurer Fantasie freien Lauf! 38 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL VERSUCHT EUCH ALS LICHTDESIGNER Stellt euch vor, ihr arbeitet als LichtdesignerIn am Theater. Welche Möglichkeiten gibt es, auf der Bühne verschiedene Tages- oder Jahreszeiten zu simulieren? Probiert es aus! 1.)Ihr benötigt dazu 2–3 Schreibtisch- oder Taschenlampen und Cellophan in verschiedenen Farben. 2.)Benützt euer Licht und das Cellophan um verschiedene Farbkombinationen auszuprobieren: Wie kann man den Morgen aussehen lassen im Unterschied zum Abend? Wie könnte man zeigen, dass die Handlung im Winter/im Sommer spielt? Licht kann uns auch etwas über die Gefühle der Figuren verraten. Nachbereitung: Erinnert euch an einzelne Szenen aus dem Musical. Wie hat sich die Lichtgebung im Laufe des Stückes verändert und was drückte sie in den jeweiligen Szenen aus (z. B.: als Miss Andrew ankam, George Banks sich traurig auf die Parkbank setzte, etc.)? Eine Übung für die Älteren: Kindermädchen heute Ihr denkt, ein Kindermädchen zu haben, ist überholt? Kindermädchen sind heutzutage gar nicht so selten, wie man vielleicht denkt! In einer Zeit, in der Eltern nicht selten beruflich überlastet sind und lange arbeiten müssen, oder ihre Kinder allein erziehen, sind sie oft ein wahrer Segen für Familien! Es gibt viele verschiedene Internetseiten, die die Pflichten und Aufgaben von Kindermädchen beschreiben: Verwendet das Internet und erkundigt euch, wie verschiedene Länder die Rolle des Kindermädchens definieren. Worauf wird Wert gelegt? Wo gibt es Unterschiede? 39 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL WO? MARY POPPINS spielt in London rund um den Kirschbaumweg, wo die Familie Banks lebt. Hört euch das folgende Zitat aus dem Buch von P.L. Travers an und achtet darauf, welche Bilder in euch dazu entstehen. Malt sie anschließend auf ein Blatt Papier oder beschreibt sie einander. Wenn du den Kirschbaumweg suchst, so brauchst du nur den Schutzmann an der Straßenkreuzung zu fragen. Er wird seinen Helm ein bisschen beiseite rücken, sich nachdenklich am Kopf kratzen, dann seinen dicken, weißbehandschuhten Finger ausstrecken und sagen: »Erst rechts, dann zweite Querstraße links, dann wieder scharf rechts und du bist da. Guten Morgen.« Und richtig, wenn du genau seiner Beschreibung folgst, dann bist du da. Ein Schritt noch – und du stehst mitten auf dem Kirschbaumweg. Auf der einen Seite ziehen sich die Häuser entlang, auf der anderen der Park, und dazwischen, in der Mitte, tanzen die Kirschbäume auf dich zu. Wenn du Nummer 17 suchst – und höchstwahrscheinlich tust du das gerade, denn unsere ganze Geschichte spielt sich dort ab – so ist das Haus leicht zu finden… – P.L. TRAVERS, MARY POPPINS, 1934 – SZENEN ZEICHNEN 1.) Überlegt euch: Welche Schauplätze kommen im Musical vor? 2.) Malt einen Bühnenrahmen. 3.) Auf dieser Bühne könnt ihr euer eigenes Bühnenbild zu einer Szene eurer Wahl entwerfen! Ihr könnt entweder versuchen, etwas zu malen, was man auf einer echten Bühne umsetzen könnte oder aber einfach eurer Fantasie freien Lauf lassen! BÜHNENBILD BASTELN In einem alten Schuhkarton könnt ihr mit Kreativität, Fantasie und ein wenig handwerklichem Geschick euer eigenes Bühnenbild zu einer Szene eurer Wahl einrichten: 1.) Schneidet eine lange Seite der Schachtel weg und schon habt ihr eure Bühne inklusive Rück- und Seitenwände. 2.) Überlegt euch, dass die DarstellerInnen auch auf die Bühne gelangen müssen! 3.) Richtet nun eure Szene ein. Bastelt und gestaltet nach Herzenslust euer Bühnenbild und eure Requisiten, am besten aus (vielleicht bemaltem) Karton. Falls ihr das Buch gelesen oder euch den Film angesehen habt, stellt Vergleiche an: Wie haben die Szenen im Film gewirkt, wie habt ihr sie euch beim Lesen vorgestellt und wie wurden sie auf der Bühne umgesetzt? 40 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL SPOTS IN MOVEMENT Die Spots in Movement-Übung, die ihr bereits vom Warm-up kennt, kann auch bestens dazu dienen, euch an den Orten aus MARY POPPINS auszuprobieren! 1.) Im Freeze nennt der/die SpielleiterIn verschiedene Spielorte aus dem Musical, bspw. „in der Bank“ oder „im Park“. 2.) Ihr löst euch aus dem Freeze und bewegt euch so, als wärt ihr an diesem Ort. 3.) Überlegt euch: Was für Figuren gibt es dort? Wie ist die Stimmung? Was verrät eure Körperhaltung darüber? EUER EIGENES FANTASTISCHES ABENTEUER 1.) Seht euch ein Foto oder ein Bild einer Landschaft an. 2.) Lasst eurer Fantasie freien Lauf: Was befindet sich dahinter? Wie sieht es dort aus? 3.) Eure Vorstellung könnt ihr zeichnen oder eurem Sitznachbar oder eurer Sitznachbarin beschreiben. 4.)Wer möchte, kann sie als Regisseur inszenieren: Nehmt euch so viele DarstellerInnen aus dem Publikum, wie ihr für eure Gestaltung braucht, und inszeniert euer Bild. 41 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL WIE UND WARUM? Warum handeln Figuren so, wie sie handeln? Und wie wird uns das erzählt? SHORT CUTS MIT INTERVIEWFRAGEN 1.)Stellt einen Stuhl an den „Bühnenrand“ – dieser ist der sogenannte „Hot Seat“. 2.)3–4 SchülerInnen improvisieren eine Szene. 3.)Durch Klatschen im Publikum wird die Szene „eingefroren“. 5.)Im Freeze können einzelne DarstellerInnen auf den Hot Seat gesetzt und zu der Szene, die gerade gespielt wird, befragt werden, z.B.: • Wieso hat die Figur gerade so gehandelt? • Was denkt sie über andere Figuren? • Fühlt sie sich gerade wohl oder unwohl? EUER EIGENES SUPERCALIFRAGILISTICEXPIALIGETISCH Mary Poppins kreiert im Stück mit Jane und Michael ihr eigenes, ganz persönliches Wort: „SUPERCALIFRAGILISTICEXPIALIGETISCH“. Sogar George übernimmt dieses Wort und freut sich wie ein kleines Kind, als er es dem Bankdirektor als Antwort auf die Frage nach seinem Zauberwort geben kann. Es gibt Wörter oder Sätze, mit denen wir etwas Besonderes verbinden. Oftmals teilen wir diese Wörter mit jemand anderem, unseren Freunden oder unserer Familie. Mit 34 Buchstaben erschafft ihr eine Welt. Drum reiht sie aneinander, grade so, wie’s euch gefällt. – BERT – 42 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL Auch ihr könnt euch euer eigenes magisches Wort, euren Glücksbringer erfinden! Und so geht’s: 1.)Denkt an einen besonders glücklichen Moment zurück, einen, an den ihr euch immer erinnern werdet, weil er so schön war. Beschreibt diesen Moment oder dieses Ereignis in einem kurzen Satz: 2.)Notiert 5 Wörter, die dieses Ereignis besonders gut beschreiben. Versucht, nicht nur einsilbige Wörter zu finden: 1. 2. 3. 4. 5. 3.)Teilt die Wörter in Silben: 1. wun der schön 2. 3. 4. 4.)Nun sucht euch einzelne Wortteile wild durcheinander heraus und bildet damit eine Kette, so wie es euch in den Sinn kommt. – Jede/r kann so ihr/sein ganz persönliches Glückswort kreieren. 43 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL Übungen für die Älteren: MUSICALSONGS Im Musical wird vieles durch Lieder erzählt. Manche Songs treiben vor allem die Handlung voran, manche lassen uns ein bisschen besser in die Figuren hineinspüren und machen ihre Handlungen für uns verständlicher. Sie lassen uns hinter ihre Fassade blicken. Mrs Banks beispielsweise verrät uns in einem stillen Moment ihre Zweifel: „Mrs Banks zu sein, was heißt das für mich? Wenn es um was eig‘nes geht, versag ich fürchterlich. Und seine ‚besten Kreise‘ – lieber sag ich dankend nein. Sie machen es nicht angenehmer, Mrs Banks zu sein.“ Was erfahren wir nun durch die Songs über die Charaktere und ihre Beweggründe? Verwendet diese Liste, um euch gemeinsam Gedanken zu machen, was wir durch die folgenden Lieder über die einzelnen Charaktere lernen und wie das jeweilige Lied zur Weiterentwicklung der Handlung beiträgt: LIEDTITELEINSICHTEN Akt I PROLOG / CHIM CHIM CHER-I IN UNSEREM HAUS TEIL 1 IN UNSEREM HAUS TEIL 2 VÖLLIG OHNE FEHLER SO EIN WUNDERSCHÖNER TAG HOFFEN WIR, SIE BLEIBT MIT ‘NEM TEELÖFFEL ZUCKER KORREKTHEIT UND ORDNUNG EIN JEDER MANN DIE VOGELFRAU SUPERCALIFRAGILISTICEXPIALIGETISCH SPIELT EUER SPIEL CHIM CHIM CHER-I (REPRISE) 44 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL LIEDTITELEINSICHTEN Akt 2 IN UNSEREM HAUS (REPRISE) KRAUTSAFT UND FISCHÖL TEIL 1 DRACHENSTEIGEN NUR EIN VERSAGER KRAUTSAFT UND FISCHÖL TEIL 2 VÖLLIG OHNE FEHLER (REPRISE) CHIM CHIM CHER-I (REPRISE) SCHRITT FÜR SCHRITT EIN JEDER MANN / MIT ‘NEM TEELÖFFEL ZUCKER (REPRISE) ALLES, WAS WIR WOLLEN, KANN PASSIEREN MIT ‘NEM TEELÖFFEL ZUCKER (REPRISE) FINALE Variationen: • Anstatt eure Ergebnisse aufzuschreiben: Nehmt auf dem „Hot Seat“ Platz und teilt der Klasse mit, wie sich eure Figur in dem jeweiligen Lied fühlt. Diese Übung eignet sich auch gut zur Erarbeitung der Figuren! • Auch durch Tanz werden im Musical Gefühle ausgedrückt. Fällt euch eine Stelle ein, wo dies der Fall war? Welche Bewegungen wurden eingesetzt, um etwas Bestimmtes auszudrücken? • Überlegt euch zusammen: Kann man durch Musik/Tanz erkennen, wie und ob sich Charaktere im Laufe des Stückes verändern? Fällt euch ein Beispiel ein? 45 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL DAS BUCH, DER FILM, DAS MUSICAL MARY POPPINS ist als Kinderbuchreihe, als Film und als Musical erschienen. Das Musical enthält Elemente sowohl aus der Verfilmung als auch aus den Büchern und ist daher etwas ernster als die Filmversion und konzentriert sich deutlich mehr auf die Eltern George und Winifred Banks. Im Vergleich zum Film kommen einige Szenen nicht vor, beispielsweise die schwebende Teeparty bei Marys Onkel Albert. Dafür wurden andere Abenteuer aus der Kinderbuchreihe hinzugefügt, z.B. der Besuch in Mrs Corrys Gesprächsstoffhandlung. Auch wurden neue Musiktitel eigens für das Musical geschrieben und komponiert, so etwa: „In unserem Haus“ „Völlig ohne Fehler“ und „Krautsaft und Fischöl“, oder aber bestehende Lieder an anderen Stellen eingebaut: Mary singt „Mit ´nem Teelöffel Zucker“ im Musical nicht während des Zimmeraufräumens, sondern das Lied begleitet die Beseitigung des Chaos in der Küche. Falls ihr euch mit den Büchern, und/oder dem Film zusätzlich zum Musical beschäftigt habt, überlegt zusammen: Was passiert in den Büchern, im Film und im Musical? Worauf wird jeweils besonders Wert gelegt? Wo sind die Unterschiede? Wie beeinflussen nicht zuletzt verschiedene Formate ein und dieselbe Geschichte? Der Roman: Fiktive Geschichten in schriftlicher Form, deren Handlung und Figuren allein durch die Fantasie des Autors begrenzt werden. Die geschriebene Form bietet sich perfekt dafür an, Gedanken und Gefühle der Figuren ausführlich zu beschreiben. Der Leser oder die Leserin kann sich auf Basis des Gelesenen eigene Vorstellungen machen und seiner/ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Der Film: Im Film ist (durch Schnitt, Kameraführung und Special Effects) praktisch alles realisierbar. Im Fall von MARY POPPINS kombinierten Walt Disney und sein Team für die Fantasiewelten, die Mary Poppins erschafft, reale Filmsequenzen mit Animationen. Im Film können die Zuschauer Reaktionen, das Aussehen der Figuren und die Orte der Handlung sehen, sie müssen sich diese nicht, wie beim Lesen eines Buches, selber vorstellen. Allerdings hat der Zuseher keine Möglichkeit zu entscheiden, in einer Szene etwas anderes anzuschauen, als vorgegeben ist. Spricht Mary z. B. mit Bert, haben wir keine Möglichkeit, seine Reaktion zu sehen, solange uns nur Mary gezeigt wird. Das Musical: Das Musical vereint Elemente aus Schauspiel, Gesang, Tanz und Musik. Handlung und Lieder sind ineinander verwoben. Anders als beim Film ist der Zuschauer live dabei und jede Vorstellung ist ein einzigartiges Erlebnis – da keine der anderen vollkommen gleicht. Und auch jeder Zuseher nimmt eine Vorstellung anders wahr, als der andere. Da er selbst bestimmt, welche Figuren und Handlungen er in den jeweiligen Szenen vorrangig beobachtet. In wie fern unterscheiden sich diese drei Formen voneinander? In wie fern sind sie sich ähnlich? Wo liegen ihre Möglichkeiten? Was macht jede Form auf ihre Art besonders? Wie beeinflusst die Form, wie die Geschichte erzählt werden kann? Tipp: Hier sind vor allem die Unterschiede zwischen Film und Theater maßgeblich. (Wie z. B. werden Zeitsprünge im Theater gezeigt, wie im Film? Im Film kann eine Figur in beliebig vielen Kostümen in Erscheinung treten. Im Theater benötigt sie Zeit, um sich umzuziehen, etc…) 46 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL ÄHNLICHKEITEN UNTERSCHIEDE Die Notizen, die ihr euch gemacht habt, könnt ihr für das folgende Diagramm nutzen. Falls ihr die Bücher gelesen, den Film und das Musical gesehen habt, könnt ihr alle drei Formate auch inhaltlich vergleichen! Natürlich ist das auch nur mit Film/Musical oder Buch/Musical möglich. Das Diagramm eignet sich auch gut, um damit ein Plakat zu gestalten! 47 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DER HAUPTTEIL FILM Details, die nur im Film und im Musical zu finden waren Details, die nur im Film zu finden waren MUSICAL BUCH Details, die nur im Musical zu finden waren Details, die überall zu finden waren Details, die nur im Film und im Buch zu finden waren Details, die nur im Buch zu finden waren Details, die nur im Musical und im Buch zu finden waren Nützt dieses Diagramm als Ausgangspunkt für eine Diskussion über verschiedene Formate! Was ist eure Meinung: Welches Format erzählt die Geschichte am besten und weshalb? 48 IDEEN ZUR VOR- UND/ODER NACHBEREITUNG DIE ABSCHLUSSPHASE Am Ende einer (Spiel-)Einheit sollte ein reflexiver Abschluss stehen. Empfehlenswert ist eine Feedbackrunde, während der die gesamte Klasse die Gelegenheit bekommen soll, das Gespielte und Erlebte Revue passieren zu lassen. – Was hat besonders gut gefallen? Wo war etwas unangenehm? Tipp: Die Reflexions- oder Feedbackrunde macht nur dann Sinn, wenn sie über den Standarddialog („Wie hat es dir gefallen?“ – „Gut.“) hinausgeht. Das bedeutet vor allem: Genau nachfragen! Versuchen Sie, die Erfahrung Ihrer SchülerInnen gemeinsam mit ihnen zu benennen und auch darüber zu sprechen, was ihnen nicht gut gefallen hat. Falls nur einsilbige Antworten kommen: Haken Sie nach und sprechen Sie die SchülerInnen direkt an. Gehen Sie auf eine bestimmte Szene ein und fragen Sie explizit: „Wie war das für dich, als…?“. Planen Sie für diese Phase mindestens 10 Minuten ein, damit Sie genügend Zeit für die Reflexion haben! EIN-SATZ-GESCHICHTE Eine schöne Übung ist die Ein-Satz-Geschichte. Sie eignet sich hervorragend als abrundender Abschluss einer Einheit. Ziel: Gemeinsam soll die Geschichte von MARY POPPINS, eine Fortsetzung oder eine Variation erzählt werden. Reihum darf jede/r SchülerIn einen Satz beisteuern. Die Schwierigkeit liegt darin, eine „runde“ Geschichte zu erzählen – mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. 49 WEITERFÜHRENDE IDEEN MIT GESCHICHTEN SPIELEN… FORTSETZEN Wie könnte das Leben der Charaktere nach dem Ende des Musicals weitergehen? Wo könnte Mary Poppins als nächstes hingehen? Wie geht es mit den Bewohnern des Kirschbaumweges weiter? Eure Ideen könnt ihr in Geschichten niederschreiben, improvisieren, oder bildnerisch auf Plakaten gestalten. INS HIER UND JETZT ÜBERTRAGEN Was wäre, wenn MARY POPPINS in der heutigen Zeit spielen würde? Inwiefern würde sich die Geschichte verändern? Wer wäre Mary Poppins in der heutigen Zeit? Was für eine Familie wären die Banks? Welche Familien würde Mary besuchen und weshalb? Bildet Gruppen und macht euch Gedanken dazu, schreibt eure Ideen auf und überlegt, wie man sie in einer Szene umsetzen könnte. DIE „ECHTE“ MARY POPPINS Ladet ein Kindermädchen oder ein Au-pair-Mädchen ein, um über ihren Beruf zu sprechen. Stellt euch vor, ihr seid eine Familie, die nach einem Kindermädchen Ausschau hält. Worauf würdet ihr achten? Was wäre euch wichtig? Wie würde euer Inserat aussehen? Habt ihr in eurem Leben, eurem Umfeld, auch eine Person wie Mary Poppins? Jemanden, der euch Ratschläge gibt, euch in neue Welten führt, dem ihr vertrauen könnt? Wie zeichnet der- oder diejenige sich aus? Was bedeutet diese Person für euch? Northbrook spricht in der Bank von dem „wahren“ Wert des Geldes. Wie meint er das? Was ist für euch der „wahre“ Wert des Geldes? Was würdet ihr mit Geld anfangen, das man euch schenkt? Wen könntet ihr damit glücklich machen? 50 THEATERKNIGGE Wie ist das eigentlich im Theater? Für einen reibungslosen Ablauf des Theaterbesuches haben wir hier einige wichtige Fakten für Euch zusammengestellt. PLATZWAHL ESSEN UND TRINKEN Wir bitten darum ausschließlich den Platz einzunehmen, der auf dem Ticket zu finden ist. Eine freie Platzwahl ist nicht erlaubt! Theater ist nicht Kino! Die DarstellerInnen spielen gerade in diesem Moment nur für Euch, und nicht nur Ihr seht und hört, was die Schauspieler machen – auch sie sehen und hören alles, was Ihr macht. Essen und Trinken ist deshalb im Theatersaal nicht erlaubt. Auch das Mitbringen von Fremdgetränken und -speisen ist im ganzen Haus nicht gestattet. PÜNKTLICHKEIT Kommt bitte rechtzeitig vor Beginn der Vorstellung ins Theater, damit Ihr genügend Zeit habt, Eure Jacken und Taschen an der Garderobe abzugeben und in Ruhe Eure Plätze zu finden. FOTOS UND FILME Das Fotografieren oder Filmen während einer Theatervorstellung ist aus bildrechtlichen Gründen sowie sowie aus Sicherheitsgründen nicht gestattet! GARDEROBE Taschen, Rucksäcke, und Jacken haben im Theatersaal nichts verloren. Bitte gebt eure Sachen vor der Vorstellung an der Garderobe ab. Hinweis: Wertgegenstände sollten nicht bei der Garderobe abgegeben werden. TOILETTE Damit es nicht während der Vorstellung zu störendem Rein- und Rauslaufen kommt, bitten wir Euch, vor der Vorstellung auf die Toilette zu gehen oder die Pause dazu zu nutzen. Das Verlassen des Theatersaals während einer laufenden Vorstellung sollte nur in äußerst dringenden Fällen erfolgen. Das Personal ist angewiesen, Euch erst zur nächsten Möglichkeit den Wiedereinlass zu gewähren, also z.B. zur Pause. KLEIDUNG Wir freuen uns, wenn Ihr Euch für den Theaterbesuch am Abend ein bisschen schicker anzieht als gewöhnlich – schließlich ist das Theater etwas Außergewöhnliches. 51 THEATERKNIGGE GESPRÄCHE HAUSVERWEIS Gespräche während der Vorstellung stören die anderen ZuschauerInnen und die DarstellerInnen. Merkt Euch, worüber Ihr reden wollt und hebt Euch die Gespräche für die Pause und für nach der Vorstellung auf. Bei einem Verstoß gegen unsere Verhaltensregeln oder bei anderem Verhalten, das die anwesenden Gäste unseres Theaters stört, behalten wir uns einen Hausverweis vor. Viele Menschen am Theater tragen dazu bei, dass aus der Veranstaltung ein für das Publikum und alle Beteiligten gelungenes Ereignis wird. Mit diesen einfachen Hinweisen könnt Ihr wesentlich dazu beitragen! Wir wünschen Euch viel Vergnügen bei einer unserer Musicalproduktionen! HANDY Nichts ist peinlicher als ein Handy, das plötzlich losklingelt. Also bitte, Handys ausschalten, sobald Ihr den Theatersaal betretet. Das Stummschalten reicht nicht aus, da auch das Vibrieren in der Hosentasche ablenkt und die Funkstrahlung des Handys die Technik des Theaters stört. HINWEIS FÜR DIE LEHRKRÄFTE Eine Schulbescheinigung vom Rektorat muss die/der verantwortliche LehrerIn mitführen und auf Verlangen am Eingang vorzeigen. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler und Begleitpersonen sollten in der Bestätigung vermerkt sein. APPLAUS Der Applaus ist der wohlverdiente Lohn der SchauspielerInnen für ihre Leistung. Euch kostet er nichts, also seid großzügig mit Applaus, wenn Euch die Vorstellung gefallen hat, und verlasst nicht sofort den Saal, wenn der Vorhang gefallen ist. 52 LINKS UND LITERATUR SEKUNDÄRLITERATUR Fuker, Birgit, „From page to screen to stage”, Dipl.-Arb, Universität Wien 2012 LINKS http://en.wikipedia.org/wiki/Edwardian_era http://disney.wikia.com/wiki/Category:Mary_Poppins_characters http://www.biography.com/people/pl-travers-21358293 http://en.wikipedia.org/wiki/P._L._Travers http://www.britannica.com/EBchecked/topic/603648/PL-Travers IMPRESSUM Materialien zur Produktion MARY POPPINS im RONACHER Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien GmbH Generaldirektor: Thomas Drozda Intendant: Christian Struppeck Redaktion: Barbara Walter, Alexandra Riener, Elisabeth Gruber Unterrichtsideen: Barbara Walter Grafik: Nadine Dellitsch Bildnachweis: Produktionsfotos © VBW / Deen Van Meer S. 11: P.L. Travers © unbekannt | S. 13: Sir Cameron Mackintosh © Tolga Akmen S. 19/39: Backstagefotos © Daniel Marhold | S. 20: Figurinen © Bob Crowley S. 51: Zuschauerraum Ronacher © Paul Ott 53 RÄTSELSPASS 13 11 3 7 19 23 17 9 1 1 10 6 21 25 7 15/14 2 9 18 12 22 5 2 16 11 4 24 6 3 20 5 8 8 10 4 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 1. Neleus‘ Vater ist ... 2. Miss Larks Hund heißt ... 3. Hier wohnt die Familie Banks. 4. Caruso ist eine ... 5. Michael isst nicht gerne ... 6. Mary Poppins besitzt einen Schirm mit einem ... 7. Einer von Berts Berufen ist ... 8. Bringen Glück. 9. Erwachen im Park zum Leben. 10. Jane und Michael treffen im Park Queen ... 11. Michael möchte mit seinem Vater gerne ... 12. Versüßt jede Arbeit: ein ... (2 Wörter) 13. Janes „Medizin“ schmeckt nach ... 14. Jane und Michael besuchen ihren Vater in der ... 15. Kann man in Mrs Corrys Laden kaufen: ... 16. Supercalifragilistic... 17. Alles, was wir wollen, kann ... 18. Winifreds früherer Beruf. 19. Aus welcher Widrichtung kommt Mary Poppins? 20.Wer oder was ist Valentin? 21. Was bekommt Michael zum Abschied von Mary Poppins? 22.Wer schrieb die Kinderbuchreihe „Mary Poppins“? P.L. ... 23.George dachte, er wird gefeuert, doch dann bekommt er überraschend eine ... 24.In welcher Stadt spielt MARY POPPINS? 25.Miss Andrews schwört auf Krautsaft und ... 54