Oktober 2013 - FAU Bielefeld
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Oktober 2013 - FAU Bielefeld
Newsletter Oktober 2013 der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) Bielefeld Allgemeines Syndikat (ASY-BI): Montag, 7. und 21.Oktober, 18.30Uhr Sektion IT: Montag, 28.Oktober, 18.30Uhr alle Treffen im FAU - Büro, Metzerstr. 20, Bielefeld Anarchistisches Forum Ostwestfalen-Lippe (AFOwl), nächstes Treffen: Samstag, 12.Oktober , 14.00Uhr, im FAU-Büro, Metzerstr.20, Bielefeld Gewerkschaften in Aktion 1.) Berlin: Gegen prekäre Beschäftigung in der grünen Heinrich-Böll-Stiftung 2.) Das ist dann wohl das Mindeste? Ein Mindestlohn wird kommen – aber wird er auch wirklich helfen? 3.) Blutig bis halbgar: Schikanen in der Fastfood-Branche bei Burger King 4.) Warschau: Proteste gegen die unsoziale Regierungspolitik 5.) Serbien: Neue Repression und konstruierte Anklagen gegen ASI-IAA 6.) Italien: Das System ILVA. Wie das größte Stahlwerk Europas auf Kosten von Umwelt, Bevölkerung und Belegschaft produziert 7.) Spanien: Genug Rente für alle. Landesweiter Aktionstag 8.) Argentinien: Arbeiter/innen-Netzwerk unterstützt Eva Lopez Anarchismus 9.) Das A und O . Anarchismus und Organisierung Anarcho-Poetry 10.) Ralf Burnicki: Herzblut AntiFa / AntiRa 11.) Abschiebung Tötet! - Weg mit allen Abschiebeknästen Bundesweite antirassistische Demonstration 19. Oktober 2013 - 12 Uhr Büren, Marktplatz (bei Paderborn) 12.) Anti-Faschistischer Arbeiter und Hip Hop-Künstler von Nazis in Piräus ermordet Lesetipps 13.) „Antisemit, das geht nicht unter Menschen“. Anarchistische Positionen zu Antisemitismus, Zionismus und Israel. Jürgen Mümken | Siegbert Wolf (Hrsg.): Band 1: Von Proudhon bis zur Staatsgründung 14.) Elisée Reclus: Geschichte eines Berges, übersetzt von Michael Halfbrodt 15.) Lucien van der Walt / Michael Schmidt: Schwarze Flamme Kurznachrichten Die Kampagne der Anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr(AFRR): Zeit für Plan A Libertärer Tach mit Krach am 5.10. ab 13.00 Uhr in der B@racke, Scharnhorststr. 100 (hintenrum); Münster Fotoaktion gegen Sexismus, am 12.10., 11 – 16 Uhr, in der Altstadt (neben der Nikolaikirche), Bielefeld Freie Radios Interview mit FAU FFM zu Leiharbeit abschaffen … und der ganze Rest 17.) IT´S TIME TO ORGANIZE! Join the Union! 18.) Direkte Aktion #219 (September/Oktober 2013) 19.) Termine im Oktober Gewerkschaften in Aktion 1.) Gegen prekäre Beschäftigung in der grünen Heinrich-BöllStiftung Dasselbe in Grün? Auch bei der „grünen Ideenagentur“ Heinrich-BöllStiftung hält man offensichtlich Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen für eine gute Idee – und das ausgerechnet, als die Grünen gegen Lohndumping und für Mindestlöhne eintreten. Nachdem sich Betroffene in der FAU organisierten und und sich im Betrieb für Verbesserungen einsetzten, haben sie ihre Arbeit in der Stiftung Ende Juli verloren und sollen durch LeiharbeiterInnen ersetzt werden. (...) Zwischen dem 1.9. und dem 7.9. führten Mitglieder verschiedener syndikalistischer Organisationen europaweit Aktionen gegen prekäre Arbeitsbedingungen bei der Heinrich-Böll-Stiftung durch. So zogen GewerkschaftsaktivistInnen zum Beispiel vor Niederlassungen der Stiftung in Prag, Brüssel, Belgrad und Warschau. Dort wiesen sie unter anderem darauf hin, dass Deutschland mit seinem großen Billiglohnsektor einen heftigen Lohndruck auf andere europäische Länder ausübt. Wie festgefahren die Situation hierzulande ist, wird beispielhaft deutlich, wenn sogar eine staatlich großzügig alimentierte, sich zudem progressiv gebende, Stiftung beim Billiglohnspiel mitspielen kann. Bislang … (...) Quelle: http://www.fau.org/artikel/art_130909-124605 Illegale Leiharbeit durch Arbeitsgericht Berlin bestätigt Am 5.September wurde vor dem Arbeitsgericht Berlin einer Klage eines Kollegen auf Festanstellung durch die Heinrich-Böll-Stiftung statt gegeben. Das Gericht stellte fest, dass es sich bei dem Outsourcing-Modell der Heinrich-Böll-Stiftung nicht um einen Dienst- oder Werkvertrag handele, sondern um Leiharbeit, zu der jedoch die notwendige Erlaubnis fehlte. Das Gericht führt dazu aus: "Da das Unternehmen für Besucherservice nicht über eine Erlaubnis für die Arbeitnehmerüberlassung verfüge, bestehe […] ein Arbeitsverhältnis des Klägers mit der Heinrich-BöllStiftung." (Quelle: Pressemitteilung des Arbeitsgerichts Berlin) Der Prozess sowie der Arbeitskonflikt wurden von der FAU Berlin begleitet, in der sich MitarbeiterInnen organisiert haben um gegen die prekären Arbeitsbedingungen in der Konferenzassistenz anzukämpfen. Das Urteil bestätigte damit unsere Haltung, dass es sich bei dem Outsourcing um illegale Leiharbeit gehandelt hat, mit der Tarifstandards umgangen wurden. Der betroffene Kollege ist nun rückwirkend seit 2011 Angestellter der Heinrich-Böll-Stiftung und wird die Lohndifferenz für die letzten Jahre nachfordern. Die FAU Berlin fordert nun die Festanstellung für alle betroffenen KollegInnen und eine Bezahlung nach TVöD. Seit April stellt sich die Geschäftsführung gegen ernsthafte Verhandlungen mit der Gewerkschaft und ließ sich auch nach wochenlangem gewerkschaftlichem Druck nicht an den Verhandlungstisch bringen. "Jetzt eine Berufung gegen das Urteil einzulegen würde die grüne Maske endgültig blank legen" sagt Markus Weise, Gewerkschaftssekretär der FAU Berlin. "Die Stiftung ist nun am Zuge vernünftige Stellen für die KollegInnen zu schaffen, wenn sie weitere Klagen und Prozesse umgehen möchte". Die FAU Berlin, welche zuletzt auch die Grünen, die mehrheitlich in den Gremien der Stiftung vertreten sind, angesprochen hat, ist weiterhin zu ernsthaften Gesprächen bereit. Quelle: http://berlin.fau.org/news/heinrich-boell-stiftung-illegale-leiharbeit-durch-arbeitsgericht-berlinbestaetigt Prekäre Arbeit in der Böll-Stiftung: Gespräche zwischen FAU und HBS Freie ArbeiterInnen Union (FAU) begrüßt Gesprächsbereitschaft. FAU-Fachautoren sprechen von Prekarisierung. Am 19. September nahm die Heinrich-Böll-Stiftung (HBS) kurz vor Auslaufen der gesetzten Frist ein Verhandlungsangebot der FAU Berlin an. Die Basisgewerkschaft ist seit Monaten gegen prekäre Bedingungen in der HBS aktiv, nachdem sich Beschäftigte in ihr organisiert haben. Wir begrüßen, dass sich die Geschäftsführung endlich gesprächsbereit zeigt, und erwarten, dass nun auch Taten folgen“, meint Florian Wegner, Sekretär der FAU Berlin. Am 5. September unterlag die Stiftung bereits vor Gericht einer Klage auf Festanstellung eines Mitglieds der FAU Berlin. Das Arbeitsgericht bestätigte damit illegale Leiharbeit in der Stiftung. Der Fall erlangte bundesweite Aufmerksamkeit. Presseberichten zufolge herrschen bei der grünen Stiftung mit die prekärsten Bedingungen unter den parteinahen Stiftungen. Dennoch wurde die Geschäftsführung in den letzten Wochen nicht müde zu betonen, dass in der Stiftung keine prekären Arbeitsbedingungen bestehen. Um ihre Position über Prekarität in der Stiftung zu unterstreichen, bat die FAU Berlin daher die Fachautoren Andreas Förster und Holger Marcks, die Argumente der Heinrich-Böll-Stiftung im Konflikt mit der FAU Berlin auf ihre Stichhaltigkeit zu prüfen. In ihrer Auswertung kommen diese zu dem Ergebnis: „Der zentrale Vorwurf der Prekarisierung von Arbeitsbedingungen ist eindeutig zu bestätigen“. Förster und Marcks sind Herausgeber eines Einführungsbandes zu Leiharbeit ("Knecht zweier Herren", erschien 2011), der u.a. vom ARD-Presseclub empfohlen wird. Die FAU Berlin betont deutlich, dass der Konflikt vor Monaten hätte beigelegt werden können. „Wenn die Stiftung die grünen Positionen ernst nimmt, dann sollte es auch möglich sein zu einer Einigung zu gelangen“ so Wegner. Berlin den 20.09.2013 Quelle: http://berlin.fau.org/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung-prekaere-arbeit-in-der-boellstiftung-gespraeche-zwischen-fau-und-hbs Party: GREEN ATTACKS – WE WIN! Soli-Party für den Kampf gegen prekäre Arbeit in der grünen Böll-Stiftung Wann? 19.10.2013 um 20:00 bis 20.10.2013 um 06:00 Wo? K9, Kinzigstr. 9, Berlin-Friedrichshain (U5 Samariterstraße) Bei der Heinrich-Böll-Stiftung, der Parteistiftung der Grünen, werden seit Jahren viele KollegInnen über Drittfirmen zu prekären Bedingungen beschäftigt. Die Betroffenen haben sich in der Basisgewerkschaft FAU organisiert; gemeinsam kämpfen wir gegen Leiharbeit und Outsourcing in der „grünen Ideenagentur“. (Mehr Infos: www.berlin.fau.org/boell.) Wir feiern mit euch unsere bisherigen Erfolge in diesem Arbeitskonflikt! Mit dabei sind DJane Jenny Käsch (Punk & Friends), DJane the Bride (80ies, Pop, Alltime faves) und DJ Amok 77 (Ska, Punk, Soul). Info-Veranstaltung ab 20.00 Uhr, Party ab 22.00 Uhr Quelle: http://berlin.fau.org/termine/party-green-attacks-we-win Der Arbeitskampf im Pressespiegel Arbetaren (syndikalistischen Wochenzeitung aus Schweden) Syndikalistisk seger mot grön stiftelse (16.09.2013) http://arbetaren.se/artiklar/syndikalistisk-seger-mot-gron-stiftelse/ junge welt: Unzulässige Leiharbeit im Umfeld der Grünen Heinrich-Böll-Stiftung muß Werkvertragsmitarbeiter rückwirkend regulär einstellen http://www.jungewelt.de/2013/09-10/009.php freitag:Grüne Stiftung: Leiharbeit statt Mindestlohn http://www.freitag.de/autoren/timostukenberg/gruene-stiftung-leiharbeit-statt-mindestlohn taz: Leiharbeiter klagt sich ein: Vor Gericht bekommt ein Leiharbeiter recht, die Heinrich Böll Stiftung muss ihn einstellen http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/? ressort=ba&dig=2013%2F09%2F06%2Fa0151&cHash=b8eafd58681acd606cef587b331aa531 FAZ: Unzulässige Leiharbeit in der Heinrich-Böll-Stiftung http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/werkvertrag-unzulaessige-leiharbeit-in-der-heinrichboell-stiftung-12562944.html 2.) Das ist dann wohl das Mindeste? Ein Mindestlohn wird kommen – aber wird er auch wirklich helfen? SPD, Grüne und DGB-Gewerkschaften fordern einen Mindestlohn von 8,50 Euro und sicherlich würde ein Mindestlohn in einigen Branchen für die Angestellten einen spürbaren Lohnzuwachs bewirken. Andererseits bedeutet der angestrebte Mindestlohn von 8,50 Euro kein luxuriöses Leben für die ArbeitnehmerInnen. Die FAU-Hannover hat sich an dem Aktionstag des DGB für einen Mindestlohn mit eigenen Positionen beteiligt. Angesichts der aktuellen Debatte, daher hier ein kurzer Kommentar und ein paar Zahlen. Da viele Menschen in Niedriglohn-Sektoren aber Teilzeit arbeiten und in der Regel mit ALGII (HartzIV) aufstocken wird sich für einige in der Summe wenig ändern. Deshalb ist auch ein Argument mit dem wirtschaftsnahe Institute gerade wieder versuchen Stimmung zu machen, dass die Einführung eines Mindestlohns keine Effekt für die Beschäftigten hätte. Tatsächlich ist aber das versteckte Argument, dass die Profite sinken, weil den Menschen mehr bezahlt werden müsste. Ganz davon abgesehen, dass auch die Sozialkassen entlastet werden würden, wie ein Kommentar im „Spiegelfechter“ hinreichend deutlich macht. Es darf auch nicht vergessen werden, dass der Mindestlohn in erster Linie nicht die Beschäftigten, sondern die UnternehmerInnen schützt. Wird so doch eine Lohnuntergrenze gezogen, was bedeutet, dass eine Profitsteigerung durch Lohnsenkung nur bis zu einem gewissen Grad möglich ist. Natürlich bleibt immer noch die Arbeitszeitverdichtung – Beschäftigte in der Pflege, aber auch im Einzelhandel kennen das zur Genüge. Trotzdem kann der Mindestlohn gerade für die Beschäftigten im Niedriglohnsektor spürbare Verbesserungen bringen. Von daher ist die Frage, wie berechne ich einen Mindestlohn von besonderer Bedeutung. Eine Rolle spielt in der Diskussion immer wieder, dass Beschäftigte müssen von ihrer Arbeit leben können und die eingezahlten Rentenbeträge sollen nicht zu Altersarmut führen. Im folgenden also ein paar Rechenbeispiele. Bei einer Vollzeitbeschäftigung (!) mit nicht mal 1500 Euro brutto und 47 Jahren Erwerbsarbeit würden sie immer noch eine Rente unterhalb des Hartz IV Niveaus erhalten! Damit ein Brutto-Lohn netto mehr abwirft, als die momentane relative Armutsgrenze in Deutschland (ca. 950 Euro netto) wären ein Bruttoeinkommen von 1215 Euro, also ein Stundenlohn von 7,00 Euro brutto notwendig. Momentan müssen mindestens 1900 Euro brutto im Monat verdient werden, damit am Ende des Arbeitsleben die Rente nicht unter der Grundsicherung, dem HartzIV-Niveau, liegt. Das wären bei einer 40 Stundenwoche 10,90 Euro/Stunde brutto.(1) Das durchschnittliche Bruttoeinkommen in Deutschland beträgt aktuell 3391 Euro. Damit lag der Niedriglohn (laut OECD 2/3 des durchschnittlichen Brutto-Lohns) bei 2260 Euro. Ein Stundenlohn, der nicht zu einem Niedriglohn führt, muss also mehr als 13,00 Euro/Stunde brutto betragen. Das Volkseinkommen in Deutschland (BIP abzüglich Steuern und Abschreibungen) betrug 2012 umgerechnet auf die Erwerbstätigen 23,20 Euro/Stunde brutto. Es gibt also Luft nach oben. Zahlen (1) HAZ 8.8.2013, alle anderen Bundesamt für Statistik Quelle: http://www.fau.org/artikel/art_130927-103838 3.) Blutig bis halbgar: Schikanen in der Fastfood-Branche bei Burger King Die neuen Besitzer von Burger King drangsalieren Mitarbeiter und wollen Betriebsräte vertreiben. Bislang scheiterten sie aber vor den Gerichten. DORTMUND taz | Die Stimmung der oft prekär beschäftigten MitarbeiterInnen in der Burger-King-Filiale in Dortmund-Kley hätte schlechter nicht sein können: „Die Beschäftigten haben Angst. Wir wissen nicht, wie es mit uns weitergehen soll“, klagte Anfang Mai Gökmen Y., Betriebsratsvorsitzender der Filiale, die zwischen Ikea, Real und einem Küchenstudio im Gewerbepark eingezwängt ist. Heute bleibt Gökmen Y. stumm. Der alleinerziehende Schön fett – Vater eines elfjährigen Sohns bangt um seinen Job, der anders als die Gehälter bei Burger King. ihm trotz einer 39-Stunden-Woche gerade 1.200 Euro netto einbringt. Nicht einmal seinen vollen Namen will er noch in der Zeitung sehen – potenzielle neue Arbeitgeber könnten ihn wegen seines Einsatzes für Arbeitnehmerrechte bei Bewerbungen aussieben, fürchtet er. Denn sein Arbeitgeber, die Burger King GmbH mit Sitz im niedersächsischen Stade, droht dem 39-Jährigen mit fristloser Kündigung: Angeblich soll sich Gökmen Y. eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erschlichen haben, lautet der Vorwurf der Arbeitgeberseite. Dabei führt die Burger King GmbH seit Anfang Mai offenbar einen regelrechten Krieg gegen die eigenen MitarbeiterInnen. Am 2. Mai hat die Yi-Ko Holding, ein Joint Venture des aus Stade stammenden Managers Ergün Yildiz und des russischen Geschäftsmanns Alexander Kolobov, die GmbH übernommen. Deutschlandweit gehören dazu 91 Burgerbrätereien mit mehr als 3.000 Beschäftigten. Zuvor hatte die amerikanische Konzernmutter Burger King Worldwide die 91 Filialen betrieben. Doch offenbar liefen die Geschäfte schlecht: Hauptkonkurrent McDonald’s kommt bei vielen Fastfood-Freunden besser an. Personalkosten um jeden Preis drücken Besonders der als Chief Executive Officer (CEO) und General Manager firmierende Yildiz scheint den Laden über eine massive Senkung der Lohnkosten sanieren zu wollen. „Yildiz hat ein Ziel“, sagt Manfred Sträter von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Dortmund, „die Personalkosten zu drücken.“ Direkt nach der Übernahme habe Yildiz verkünden lassen, keine Tariflöhne mehr zahlen zu wollen, erinnert sich Sträter – dabei liegen die bei maximal 8,55 Euro. Die Yi-Ko-Holding wollte dagegen nur noch zwischen 6,50 und 7,50 Euro zahlen. „Außerdem sollten sämtliche Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats, etwa bei der Dienstplanaufstellung und der Urlaubsplanung, wegfallen“, ärgert sich Gewerkschaftssekretär Sträter. Doch die Anwälte der Yi-Ko-Holding scheiterten vor den Arbeitsgerichten: Betriebsräte und Gewerkschaft erwirkten einstweilige Verfügungen, nach denen Yildiz nicht einseitig kündigen darf. Jeder neue Verstoß hätten den Geschäftsmann 10.000 Euro gekostet – dabei sollen die Gerichtsverfahren die Kasse der Yi-Ko-Holding schon bis zu 180.000 Euro gekostet haben. Auch künftig werde nach Tarif bezahlt, versprach Yildiz deshalb Mitte Juni. Einsatz eines „Betriebsratskiller“ Er scheint aber auf die Einschüchterung der Betriebsräte zu setzen: Engagiert hat Yildiz den gefürchteten Arbeitsrechtler Helmut Naujocks, der sich einen Namen als „Betriebsratskiller“ gemacht hat. Der Anwalt soll angeblich immer nach der gleichen Strategie vorgehen: „Erst wird versucht, die Betriebsratsangehörigen durch falsche Vorwürfe innerhalb der Belegschaft zu isolieren“, beschreibt Christina Frank von der Gewerkschaft Ver.di die Naujocks-Strategie des Gewerkschaftszerschlagens. „Dann folgt eine ganze Serie von Abmahnungen und Kündigungen der Arbeitnehmervertreter. Dann kommen Schadenersatzklagen wegen vorgeblicher Vergehen – teilweise in Millionenhöhe“, sagt Gewerkschafterin Frank. Ihr Fazit: „Naujocks entsorgt illegal eigentlich unkündbare Arbeitnehmervertreter. Das ist sein Geschäftsmodell.“ Erwischt hat es auch den Dortmunder Betriebsratsvorsitzenden Gökmen Y. Der könne gar nicht krank gewesen sein, argumentiert Naujocks in einem Schreiben an das Dortmunder Arbeitsgericht, das der taz vorliegt. Schließlich sei die Vorgesetzte von Gökmen Y. beim selben Arzt gewesen – und sei krank geschrieben worden, obwohl sie gesund gewesen sei, argumentiert Naujocks. Kein Einzelfall Dabei ist Gökmen Y. kein Einzelfall: Auch in Augsburg, Gießen und Bochum geht die Yi-Ko-Holding mit heftigen Vorwürfen gegen Betriebsräte vor – sie sollen Geld unterschlagen, Lohn erschlichen oder Schichtleiter bedroht haben. „Vor der Übernahme gab es solche Fälle nicht“, sagt Gewerkschafter Sträter dazu. Yildiz selbst will von alledem nichts wissen. Zwischen seiner Firma und den Betriebsräten „gibt es gar keine Auseinandersetzung“, sagt er am Telefon zunächst. „Ich weiß von nichts, das machen meine Anwälte“, lacht er dann. Weitere Fragen beantworte Naujocks – doch war der bis Redaktionsschluss nicht erreichbar in Terminen verschwunden. Dass der im Kündigungsverfahren gegen Gökmen Y. ursprünglich für den heutigen Mittwoch angesetzte Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Dortmund verschoben wurde, weiß Yildiz dann aber doch. Angeregt hat die Verschiebung Rechtsanwalt Naujocks: Angeblich gebe es Vergleichsverhandlungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Einziges Problem: Gökmen Y. weiß davon nichts, … Quelle: http://taz.de/Schikanen-in-der-Fastfood-Branche/!120508/ 4.) Warschau: Proteste gegen die unsoziale Regierungspolitik In den letzten zwei Jahren haben die Arbeiter/innen in Polen schwere Rückschläge erleiden müssen: Ihr Rechtslage und die Arbeitsbedingungen wurden von der Regierung mehrfach verschlechtert. Das Rentenalter wurde auf 67 Jahre angehoben und der 8-Stunden-Tag wurde abgeschafft. Zuletzt wurde sogar eine 78-Stunden-Woche als Gesetzesentwurf eingebracht, bei der die gesamte Jahresarbeitszeit in einer kurzen Zeitspanne ohne Überstundenzuschlag abgearbeitet werden könne, während in der restlichen Zeit Ausgleichsfreizeit bei geringerem Lohn geplant ist. Diese für den Arbeitgeber gewinnbringende Vereinbarung soll dann individuell zwischen Arbeitskräften und Arbeitgebern ohne eine Beteiligung von Gewerkschaften eingegangen werden, wobei es sogar möglich ist, dass der jeweilige Betriebsrat ein solches Abkommen selbst trifft. Als gewählte Repräsentant/innen müssten diese Betriebsräte auch keine Zustimmung der Belegschaften einholen, um auf diesen Verzicht kollektiver Rechte einzugehen. Damit würden nicht nur Tarifverträge umgangen, sondern es handelt sich um einen breiten Angriff auf die organisierten Arbeiter/innen generell. Als Antwort darauf haben nun alle großen Gewerkschaften zu Aktionstagen vom 11.-14.09. aufgerufen – nicht jedoch zu einem unbefristeten Generalstreik, der eine wirkliche Gegenmacht ausüben könnte... Als Abschluss der Aktionstage findet am Samstag, 14.09., in Warschau ein großer Protest der reformistischen Gewerkschaften statt, der in Form eines Sternmarsches organisiert ist. Jede dieser Gewerkschaften, die auch an der Trilateralen Kommission für regierungsvermittelte Arbeitskämpfe teilnehmen, zieht mit einem eigenen Demonstrationszug durch die Stadt bis zur gemeinsamen Abschlußkundgebung. Die polnische Basisgewerkschaft ZSP, Mitglied der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation (IAA), wird sich an diesem Protesttag ebenfalls beteiligen. Allerdings wollen sie nicht einfach bei einer der MainstreamFraktionen mitlaufen, da diese keine Alternative bieten. Die ZSP-IAA will nämlich nicht den jetzigen Status Quo verteidigen, sondern eine neue Alternative aufbauen. Daher wird es einen alternativen Block geben, der offen für alle Gewerkschaften ist, die außerhalb der Trilateralen Kommission stehen. Alle kleinen, unabhängigen Vereinigungen, aber auch nicht-gewerkschaftlich organisierte Arbeiter/innen, sowie soziale Organsiationen außerhalb der politischen Parteien sind dabei willkommen. Die Demonstration beginnt um 11 Uhr am Präsidentenpalast und hat das Ziel sich an dem Sternmarsch zu beteiligen. Zur Unterstützung ruft die ZSP alle anderen Mitgliedsorgansationen der Gewerkschaftsinternationale IAA auf, den Kampf für einen wirklichen Generalstreik in Polen zu unterstützen. Dazu könnten Protestbriefe an die Regierung der Polnischen Republik geschrieben oder Kundgebungen vor polnischen Botschaften und Konsulaten durchgeführt werden. Update: Bereits am 12.09. hat die slowakische Priama Akcia (PA-IAA) einen Protest vor der Polnischen Botschaft in Bratislava durchgeführt. Auch in Melbourne plant die Anarchosyndikalistische Föderation (ASF-IAA) eine Aktion. Und das Allgemeine Syndikat Köln (FAU-IAA) hat ein Protestschreiben an das Polnische Generalkonsulat in Köln geschickt. Siehe auch den englischsprachigen Bericht der ZSP-IAA. Kontakt zur ZSP-IAA: http://zsp.net.pl Quelle: http://www.fau.org/artikel/art_130914-115756 5.) Serbien: Neue Repression und konstruierte Anklagen gegen ASI-IAA Das Gerichtssystem in Serbien übt weiterhin Druck auf Mitglieder der Anarchosyndikalistischen Initiative (ASIIAA) aus und hat Gerichtsverfahren gegen sie konstruiert. Da die Grundlage dieses Rechtssystems bekannt ist und da die Absichten und Ziele der Gewerkschaftsföderation klar erkennbar sind, verwundert dieses Verhalten der Gerichte nicht. Das Gerichtssystem in Serbien übt weiterhin Druck auf Mitglieder der Anarchosyndikalistischen Initiative (ASIIAA) aus und hat Gerichtsverfahren gegen sie konstruiert. Da die Grundlage dieses Rechtssystems bekannt ist und da die Absichten und Ziele der Gewerkschaftsföderation klar erkennbar sind, verwundert dieses Verhalten der Gerichte nicht. Obwohl, ein wenig verwirrend ist es schon, dass es an jeglichem Versuch mangelt, eine rationale Erklärung für die Art und Weise dieser Gerichtsverfahren und für die Arroganz des Systems abzugeben, welches jede Grenze überschreitet. Nachdem der Freispruch im Gerichtsverfahren gegen die sechs Belgrader Anarchist/innen wegen eines Angriffs auf die Griechische Botschaft vom Berufungsgericht Mitte 2011 aufgehoben worden war, wurde nun der Prozess gegen Tadej Kurepa, Sanja Dojkić, Ivan Savić, Nikola Mitrović, Ratibor Trivunac und Ivan Vulović aus politischen Gründen wieder aufgenommen. Dabei muss erwähnt werden, dass dieser Prozess unbegrenzt verlängert wurde mit dem offensichtlichen Ziel, die Angeklagten "an der Leine" zu halten. Die Anhörung vom 18.09.2013 musste jedoch vertagt werden, da die "Expert/innen" der Polizei nicht anwesend war, wobei ihre bereits vorab verfasste schriftliche Analyse ohne Zweifel zu Gunsten der Angeklagten ausfällt. Der Prozess wurde daher auf 22.01.2014 vertagt. Gleichzeitig zu diesem Gerichtsverfahren erhebt das System verschiedene andere Anklagen gegen Mitglieder der ASI-IAA, von denen diejenige gegen Ratibor Trivunac am deutlichsten die politischen Absichten dahinter entlarvt. Ihm wird vorgeworfen beim Protest gegen das NATO-Treffen in Belgrad im Juni 2011 eine Straftat namens "Behinderung eines Exekutivbeamten bei der Durchführung von Sicherheitsaufgaben" begangen zu haben. Da dutzende Augenzeug/innen und eine eindeutige Videodokumentation der Ereignisse diese Vorwürfe als gänzlich haltlos belegen, hat das Gericht beschlossen, den Prozess nur auf Grundlage der falschen Zeugenaussagen des Inspektors Saša Todorović und des Polizisten Marko Đorđević (beide vom Belgrader Polizeirevier) weiterzuführen. Die Hauptanhörung in diesem Fall wird am Montag, 23.09.2013, stattfinden. Die Anarchosyndikalistische Initiative möchte die Öffentlichkeit daher darüber informieren, dass sie diesem Druck des Staates nicht nachgeben wird und dass sie auf die Konstruktionen des serbischen Rechtssystems mit haltbaren Argumenten entschieden beantworten wird. Dabei wird sie im In- und Ausland alle gerechtfertigten Mittel nutzen, in der Absicht weiteren legalen Terror gegen ihre Mitglieder zu verhindern. Stoppt die staatliche Repression! Belgrad, 18.09.2013 Generalsekretariat der Anarchosyndikalistischen Initiative (Anarhosindikalističke inicijative), Sektion der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation Kontakt zur ASI-IAA: http://www.inicijativa.org Quelle: http://www.iwa-ait.org 6.) Italien: Das System ILVA. Wie das größte Stahlwerk Europas auf Kosten von Umwelt, Bevölkerung und Belegschaft produziert Mobilisiert von den großen italienischen Gewerkschaften FIM, FIOM, CGIL und UIM demonstrierten am 2. August 2012 ArbeiterInnen in Taranto unter dem Motto „Lieber Krebs als arbeitslos“. Auf dieser Pro-RivaDemonstration kappten die ArbeiterInnen und AnwohnerInnen, die sich nicht weiter mit der Alternative Arbeit oder Gesundheit und der bekannten Korruption zwischen dem ILVA Werk, der etablierten Politik, den Parteien und den Mehrheitsgewerkschaften abfinden wollten, das Mikrofon von Maurizio Landini, dem Chef der FIOM – Metall – Gewerkschaft. Im süditalienischen Taranto produziert Italiens größtes Stahlwerk ILVA, Teil der Riva-Group, ca. 9 Millionen Tonnen Stahl-Fertigprodukte pro Jahr. Die Riva-Gruppe betreibt auch in Henningsdorf, Brandenburg an der Havel und in Lampertheim Werke der stahlverarbeitenden Industrie. Im Besitz der Familie Riva sind weitere Stahlwerke in Italien und dem restlichen Europa. Nähert man sich der Stadt Taranto auf der E 90 von Bari aus, bestimmt schon von weitem das Stahlwerk das Bild der Stadt. Riesige Hallen und Schornsteine ergeben ein bizarres Bild eines großen Monsters, das das Leben der Menschen und die Umweltbedingungen der Region bestimmt, beschreibt Ivan, Journalist aus der Gegend um Taranto, das Werk. Seit der Privatisierung 1995 häufen sich die Meldungen über Arbeitsunfälle im Werk. So berichtete die DA #191 Januar/Februar 2009 über 44 tödliche Arbeitsunfälle seit der Privatisierung. Hinzu kommen die arbeitsbedingten Erkrankungen und Todesfälle, insbesondere Atemwegs- und Krebserkrankungen, die im direkten Zusammenhang mit der umwelt- und gesundheitsschädlichen Produktionsweise der ILVA stehen. Allein die Zahl der Krebserkrankungen in der Region beträgt schätzungsweise 500 pro Jahr. Das wurde seitens des Riva-Konzerns lange dementiert und mantra-artig auf die Investitionen in Maßnahmen zum Umweltschutz verwiesen. Eine Farce, wenn man sich die aktuellen Anklagepunkte vom Mai dieses Jahres der Mailänder Staatsanwaltschaft gegenüber Emilio Riva, Chef des Riva-Konzerns, ansieht. Die Anklagepunkte betreffen Umweltverbrechen und den Verdacht auf fahrlässige Tötung. Im Zuge des Gerichtsverfahrens wurden bereits 8,1 Milliarden Euro des Vermögens der Familie Riva eingefroren, die nach Ansicht der Mailänder Staatsanwaltschaft in Umweltschutzanlagen hätten investiert werden müssen. Diese Unterlassungen führten zu Emissionen von Dioxin und anderen Schadstoffen, die zu Umweltschäden und einer Häufung von Erkrankungen bei ArbeiterInnen und AnwohnerInnen geführt haben. Weitere 1,2 Milliarden Euro sind bereits beschlagnahmt worden oder werden noch in verschiedenen Steueroasen gesucht. Der Vorwurf gegen Emilio und seinem Bruder Adriano Riva lautet in diesem Fall auch auf Steuerhinterziehung. Klagen, Verhaftungen und Rücktritte Es stellt sich die Frage, warum immer noch Anstrengungen von der Regierung in Rom unternommen werden, den Regelbetrieb aufrechtzuerhalten, obwohl die Provinzregierung in Taranto das Werk zumindest zum Teil stilllegen wollte. Die Nichtbeachtung von richterlichen Anordnungen hat bei der ILVA scheinbar Tradition. Seit 2004 sollten mehrere Werksteile laut richterlichem Beschluss stillgelegt werden, was jedoch nicht umgesetzt wurde. Die Stilllegungen sollten dem Schutz der Gesundheit von Bevölkerung und Belegschaft dienen. Im Juli 2012 wurden Emilio Riva, sein Sohn Nicola und sechs weitere Manager verhaftet bzw. unter Hausarrest gestellt. Ein weiterer Sohn, Fabio setzte sich schon 2012 nach London ab, um sich der Verhaftung zu entziehen. Mittlerweile wurde er als Drahtzieher der Steuerhinterziehung in London verhaftet und soll in den nächsten Wochen nach Italien ausgeliefert werden. Dass die Firmenleitung des ILVA-Werkes über Jahre hinweg scheinbar unbehelligt Arbeitsschutz- und Umweltschutzauflagen verletzen konnte, zeigt, wie tief das Geflecht Politik-ILVA-Mehrheits-Gewerkschaften ist. Am 25.05.2013, dem Tag, an dem der Aufsichtsrat der ILVA zurücktrat, fand im Berliner FAU-Lokal die erste von mindestens zwei Veranstaltungen zu den verbrecherischen Machenschaften der Riva-Gruppe statt. Zu Gast waren Giovanni, Aktivist aus dem Komitee „Comitato Cittadini e Lavoratori liberie pensanti“ (Komitee freier und denkender BürgerInnen und ArbeiterInnen) und Ivan, Journalist aus Taranto. Zu der Veranstaltung des Taranto-Soli-Komitees, bestehend aus tie germany, labournet.tv und der Sektion Bau und Technik der FAU Berlin, kamen BesucherInnen aus Berlin und Riesa. Auch Arbeiter aus dem Henningsdorfer Werk, wo am 1. Mai durch ein Flugblatt auf die Situation in Taranto und die Veranstaltung im FAU-Lokal Berlin aufmerksam gemacht wurde, kamen zur Veranstaltung. Die Region wehrt sich Giovanni berichtete von den aktuellen Kämpfen der ArbeiterInnen und AnwohnerInnen in und um Taranto: „Der Druck auf die Regierung und die Werksleitung steigt, was man daran sieht, dass immer mehr Menschen bewusst unabhängig von den großen Gewerkschaften und Parteien auf die Straße gehen.“ Laut Giovanni folgten den Aufrufen des „Comitato“ im Spätsommer letzten Jahres 300 Menschen zu Kundgebungen. Am 1. Mai 2013 zogen bis zu 50.000 Menschen auf die Straßen und Plätze und setzten ein Zeichen gegen die 1.MaiKundgebungen der großen Gewerkschaften. Dabei machten Giovanni und Ivan deutlich, wie das System Riva-ILVA in Taranto über Jahre funktionieren konnte. Eine große Überraschung war es nicht, zu hören, dass die Familie Riva ein weitgestricktes Netz von finanziellen Zuwendungen aufbaute, um sich unabdingbar zu machen. So berichteten sie von Finanzhilfen der Riva-Gruppe an politische Parteien jeder Richtung von der Mitte aus. Abgesehen von diesen „Beihilfen“ war und ist das Erpressungspotential hinsichtlich der Arbeitsplätze enorm. Apulien gilt als strukturschwächste Region Italiens, und die Riva-Gruppe argumentiert mit dem Wegfall von bis zu 20.000 Arbeitsplätzen direkt in Apulien und Zehntausenden in der Zulieferindustrie. Mit dem Verlust des Arbeitsplatzes lassen sich bei den Menschen Ängste schüren. Es war ein langer Weg, so Giovanni, dass sich die Menschen in Taranto selbstorganisieren, um für Arbeitsplätze und ihre Gesundheit zu kämpfen. Schon seit vielen Jahren tragen besorgte ArbeiterInnen und AnwohnerInnen Fakten und Unterlagen zusammen, die beweisen, dass ILVA die Menschen krank macht. Für diese Menschen war es nicht immer leicht, sich Gehör zu verschaffen, denn ILVA bedeutet eben auch Lohnarbeit. Seit 50 Jahren gehört die Fabrik mit ihrem bizarren Bild und dem Schmutz zur Stadt. Vor ILVA wanderten große Teile der Bevölkerung aus oder arbeiteten unter prekärsten Bedingungen als Fischer, Landarbeiter auf einem Großbesitz oder für das Militär. So versprach ILVA zunächst ein wenig Unabhängigkeit. Die Privatisierung im Jahr 1995 nahmen viele Menschen in Taranto erleichtert auf, weil sich die ausländischen Investoren aus Japan, Indien oder Deutschland nicht durchgesetzt hatten. Dadurch blieb die Hoffnung erhalten, dass die Brosamen des Reichtums der ILVA weiterhin in die Region fließen. Erst langsam setzte sich die Erkenntnis durch, dass sowohl vor ILVA, während der Zeit als Staatsbetrieb und unter Emilio Riva, das Werk und der Schmutz zwar in Taranto war, aber das Geld nach Rom bzw. nach der Privatisierung nach Mailand wanderte. „Die Menschen sehen mittlerweile ein, dass ein Weg gefunden werden muss, am eigenen Schicksal teilzuhaben“, kommentiert Giovanni die aktuelle Entwicklung. Ein neuer Slogan des „Comitato Cittadini e Lavoratori liberi e pensanti“ lautet passenderweise: Io non delego, io participio (Ich delegiere nicht, ich mache mit). AG Riva Quelle: http://www.direkteaktion.org/218/das-system-ilva 7.) Spanien: Genug Rente für alle. Landesweiter Aktionstag Als Anfang September 2013 die regionale CNT-IAA in Andalusien mit hundert Aktivist/innen das Gebäude der staatlichen Sozialversicherung in Sevilla besetzt hatte, war dies nur ein erster Schritt zu weiteren Demonstrationen und Kundgebungen. Mit landesweit organisierten Protestaktionen in über 30 Städten hat die spanische Basisgewerkschaft CNT/IAA am 26. September nun zur Verteidigung der Renten aufgerufen. Sie leht alle „Reformen“ bzw. Kürzungen des jetzigen Rentensystems ab, wie sie von Regierung und Arbeitgeber/innen mit Duldung der staatstragenden Gewerkschaften CC.OO und UGT immer wieder durchgesetzt werden. Auch der 1995 von einem Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und Arbeitgeber/innen vereinbarte „Pakt von Toledo“ wird von den Anarchosyndikalist/innen strikt abgelehnt, da er für die Arbeiter/innen keine Verbesserungen, sondern den Abbau bisherige Rechte bedeutet hat. Die Finanzierung der Versicherungsleistungen wurde damals grundlegend umstrukturiert und ein milliardenschwerer Reservefonds eingerichtet, der dann mit Wertpapieren an der Börse handelte. Der konservative Ministerpräsident Rajoy versucht nun in dem krisengeschüttelten Land bis Ende 2013 eine neue Rentenreform einzuführen, bei der die bisherige jährliche Rentenanpassung an die Inflationsrate abgeschafft werden soll. Damit will der spanische Staat rund 33 Milliarden Euro einsparen, wobei die neun Millionen Rentner/innen angesichts einer Inflation von momentan 2% die ganze Last dieser Kürzungen tragen müssen. In Zukunft soll dann eine Rentenerhöhung von der Anzahl und der Lebenserwartung der Rentner/innen, sowie von den jeweiligen Sozialversicherungseinnahmen abhhängig gemacht werden. Bei einer derzeitigen Arbeitslosenquote von 27% (über 6 Millionen Erwerbslose) sind in nächster Zeit jedoch kaum steigende Sozialabgaben zu erwarten. Das Rentenalter soll aber vorerst noch bei 65 Jahren belassen werden – eine Anhebung des Eintrittsalters ist wohl momentan nicht durchsetzbar, obwohl dies 2001 bereits beschlossen wurde. Aber die Sparprogramme der Europäischen Union setzen die Regierung weiter unter Druck, weitere Sozialausgaben brutal zu kürzen. Gleichzeitig wird dieser Druck an die Lohnabhängigen weitergegeben, damit sie zusätzlich private Rentenversicherungen abschließen, um mit ihrem knappen Lohn nicht nur die Staatsausgaben zu senken, sondern auch die Versicherungskonzerne mit zu finanzieren. Dabei ist die staatliche Rente wirklich keine Errungenschaft der Arbeiter/innen-Bewegung, sondern ein Ergebnis der Entmachtung der proletarischen Selbsthilfekassen gewesen. Nach dem Vorbild der Bismarck’schen Sozialgesetze (18831891) wurden in ganz Europa die Sozialssysteme der Gewerkschaften und Arbeiter/innen-Vereine ihrer eigenen wirtschaftlichen Stärke beraubt. Die staatlichen Zwangsabgaben zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung werden uns direkt vom Bruttolohn abgezogen und verhindern damit eine selbstbestimmte und kollektive Altersvorsorge. Mit kleinen Betriebsrenten und anteiligen Arbeitgeberbeiträgen wird erfolgreich versucht den Arbeitsplatz zu befrieden, wie es in den Jahrzehnten der Sozialpartnerschaft reformistischer Gewerkschaften erfolgreich eingeübt wurde. Als freiheitliche Basisgewerkschafter/innen setzten wir uns aber – in Spanien ebenso, wie in Deutschland – für ein selbstbestimmtes Leben ein, das nicht von Macht und Ausbeutung geprägt ist, sondern von gegenseitiger Hilfe und Solidarität. Die CNT-IAA hat daher anlässlich dieses Aktionstages den Kampf um ein würdevolles Altern ins Zentrum ihrer Proteste gesetzt und fordert angemessene Renten für alle. Solange es noch keine freie Förderation freier Kommunen gibt, in denen Arbeiter/innen und Nicht-Erwerbstätige auf solidarischer Grundlage eine nachhaltig soziale Wirtschaft aufbauen, müssen die bestehenden Versorgungsansprüche der Bevölkerung gegenüber den Sparmaßnahmen von Staat und Kapital immer wieder neu verteidigt werden. Dabei ist die öffentliche Kontrolle der bestehenden Sicherungssysteme ein ebenso wichtiger Punkt, wie der Ausbau von gewerkschaftlichen Netzwerken und kommunaler Selbsthilfeprojekte: Für ein gutes Leben ohne staatlichen Arbeitszwang und kapitalistische Verwertung! Allgemeines Syndikat Köln (FAU-IAA) Sektion Altenpflege http://allgemeinessyndikatkoeln.blogsport.de/sektion-altenpflege/ 8.) Argentinien: Arbeiter/innen-Netzwerk unterstützt Eva Lopez Eva ist Arbeiterin, Ernährerin und Mutter eines schulpflichtigen Mädchens, und sie hat für eine Firma mit Sitz in Deutschland gearbeitet. Das Unternehmen nennt sich "GfK" [Gesellschaft für Konsumforschung], das viertgrößte Marktforschungsunternehmen der Welt. Die Unternehmensgruppe hat über 10.000 Mitarbeiter/innen bei 115 Niederlassungen in über 100 Ländern. Die GfK wurde 1934 gegründet und hat ihren Sitz in Nürnberg. Wie viele ausgebeutete Arbeiter/innen, versuchte Eva sich mit anderen zusammenzuschließen, um für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Deshalb wurde sie verfolgt, bedrängt, ausgegrenzt, beleidigt und schließlich gekündigt. Ihre Arbeitskolleg/innen haben eine Prtotestbrief unterschrieben, in dem sie klarstellen, dass die Kündigung von Eva eigentlich eine Vergeltungsmaßnahme dafür ist, dass sie den Kampf für ihre gemeinsamen Forderungen geführt hat. Sie war ihre gewählte Sprecherin, eigentlich eine Delegierte, weshalb sie ihre Wiedereinstellung fordern und dafür auch weiter kämpfen wollen. Eva hat ihre Mitstreiter/innen nicht im Stich gelassen. Sie geht jeden Tag zu der Firma und verteilt Flugblätter, ermutigt ihre Kolleg/innen sich weiterhin für die Efüllung der Forderungen einzusetzen. Sie ist fest entschlossen weiter zu kämpfen und verkauft nun Essen vor dem Eingang zur Firma, um sich weiter zu finanzieren. Beim nationalen Arbeitsgericht Nr. 27 in der Pte Peron 990 (Caba) unter dem Vorsitz der Richterin Dr. Maria Ines Lezama ist inzwischen eine Klage wegen diskriminierender Kündigung eingereicht worden ("EVA LORENA LOPEZ C / GFK KLEIMAN SYGNOS SA S / ACTION UNDER "FILE 18647/13,). Ein Basis-Netzwerk von Arbeiter/innen, indem sich mehrere Berufsgruppen zusammengeschlossen haben, ist unter anderem dazu bestimmt, um Arbeiter/innen im Fall von Diskriminierung, Mobbing oder anderen Rechtsverletzungen zu helfen. Die Gewerkschaft FORA-IAA, die den Aufruf ebenfalls unterstützt, geht davon aus, dass Eva für sich selbst kämpft und ruft alle Gewerkschafter/innen unabhängig ihrer politischen Überzeugung dazu auf, diese kämpferische Kollegin nicht alleine zu lassen. Sie bittet daher darum, Faxe, Emails oder Anrufe an die Firma GfK zu richten, um die Ablehnung dieser gewerkschaftsfeindlichen Aktionen auszudrücken. Geschäftsadresse von GfK Kleiman Syngos in Argentinien: Florida 537 - Piso 25, Gallery Garden (C1005AAK), Buenos Aires, Tel.:+54 11 4138 8888, Fax: +54 11 4138 8800 Web: http://www.gfk-kleimansygnos.com.ar Siehe auch: http://capital.fora-ait.com.ar/2013/07/trabajador-que-lucha-no-esta-solo-2/ Anarchismus 9.) Das A und O . Anarchismus und Organisierung Du liest in dieser Zeitung oft etwas vom Organisieren des gemeinsamen Kampfes. Doch warum ist es wichtig, sich zu organisieren und mit anderen Gleichgesinnten zusammenzuschließen? Allein machen sie dich ein Grundsätzlich dürfte erstmal klar sein, dass du in welchen Belangen auch immer erfolgreicher und effektiver bist, wenn du dich mit anderen zusammentust. Egal ob du dein Fahrrad reparieren, den Garten für Gemüseanbau umgraben oder eine Blockade gegen einen Naziaufmarsch auf die Beine stellen willst: Zusammen mit anderen wird dir das alles viel besser gelingen als alleine. Das letzte Beispiel zeigt, dass es vor allem beim sozialen Engagement und dem Kampf für eine herrschaftsfreie Gesellschaft besser ist sich zu organisieren. Doch welche Partei wäre am besten dafür? Keine. Parteien sind ziemlich zähe, bürokratische und vor allem hierarchische Organisationen. Selbst wenn mensch sich dort mit den besten Absichten organisiert, so wird mensch spätestens bei Wahlen erfahren, wie machtgeil Menschen durch diese Form der Organisation werden. Damit eine Partei ihre Ziele überhaupt umsetzen kann, braucht sie viele Stimmen bei Wahlen. Dadurch beschränkt sich Parteiarbeit zunächst mal darauf den Wählern viel zu versprechen, in der Hoffnung, sie wählen die Partei. Dazu kommen interne Duelle um die besten Positionen in der Partei und wer als Spitzenkandidat*in in den Wahlkampf darf. Außerdem gibt es immer wieder Berichte über Lobbyismus, die zeigen, dass alle, die mal an der Macht waren oder auch nur daran geschnuppert haben, lieber aufs Geld achten als auf ehrenwerte Ziele. Macht macht nun mal krank. Die Grünen sind ein sehr schönes Beispiel dafür, wie eine früher recht radikale Partei zum Laufburschen für die Herrschenden wurde und ihre vorherigen Ziele aufgab und ihre Versprechen nicht einlösen konnte oder wollte. Generell muss mensch sagen, dass das parlamentarische System nicht wirklich dafür geeignet ist, emanzipatorische Änderungen in der Gesellschaft zu ermöglichen. Demokratie ist letztendlich auch nur eine weitere Form der Herrschaft und Machtausübung. Eine Beteiligung der Menschen am politischen Geschehen ist nur durch die Wahlen erwünscht und außerdem: Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten! Und was ist mit außerparlamentarischen NGOs? Die sogenannten NGOs (Non-Goverment-Organizations, also Nicht- regierungsorganisationen) sind auch sehr kritisch zu betrachten. NGOs verfolgen eigentlich immer reformistische Ziele und es fehlt eine radikale Kritik des Bestehenden, dass heißt, sie wollen beispielsweise den Kapitalismus nicht abschaffen, sondern „verbessern“ und „menschlicher“ machen. Dazu betreiben NGOs Lobbyarbeit und suchen gezielt den Kontakt zu den Herrschenden und ihren Institutionen. Sie versuchen Plätze in Gremien zu ergattern, um an einem Tisch mit der Regierung zu sitzen. Sie wollen also in gewisser Weise an der Macht teilhaben. Außerdem sind auch NGOs hierarchisch organisiert. Sie werden von Funktionär*innen geführt und der Kontakt zur Basis, also zu den eigentlichen Unterstützer*innen, bleibt auf der Strecke. Die Arbeit der NGOs geht nicht von unten aus, sondern eben von den Funktionär*innen, welche fast schon „auf Du“ sind mit Regierungsmitgliedern. NGOs zeichnen sich also dadurch aus, dass sie am politischen System teilnehmen, anstatt es zu bekämpfen und echte Alternativen zu schaffen. Organisierungstreffen Samstag, 14.Dezember, im Bahnhof Langendeer, Wallbaumweg 108, Bochum Wie organisiert sich denn die anarchistische Bewegung? Die Frage nach der Organisation von Menschen im Kampf für eine herrschaftsfreie Gesellschaft ist eine grundlegende Frage des Anarchismus. Es gibt Anarchist*innen, die lieber in kleinen sogenannten Bezugs- oder Affi nitätsgruppen agieren. Dadurch gibt es eine recht hohe Flexibilität und es können leicht kleine spontane Aktionen durchgeführt werden. Andere Anarchist*innen versuchen beispielsweise auch Föderationen zu bilden, um Gruppen zu vernetzen und gegenseitige Hilfe und Unterstützung zu erleichtern. Dafür braucht mensch natürlich eine gewisse Struktur. Egal ob in kleinen Bezugsgruppen oder großen Föderationen: Es ist wichtig, dass Entscheidungen von allen getroffen werden und alle Menschen die gleichen Chancen haben sich einzubinden. Wir brauchen also eine horizontale Organisationsstruktur und keine Funktionär*innen oder Anführer*innen. Doch auch ohne solche formellen Führungspositionen können Hierarchien entstehen. Wissenslücken zwischen den Menschen sollten durch Bildungsarbeit geschlossen werden. Vor allem muss auch das eigene Verhalten hinterfragt werden und der Respekt anderen gegenüber immer aufrechterhalten werden. Diese Dinge müssen gemeinsam von den Gruppen bearbeitet werden, denn sonst droht eine schleichende Hierarchisierung. Außerdem kann es bei größeren Organisationen passieren, dass die Arbeit der Leute nur noch darin besteht, die Organisation selbst am Leben zu halten. Wohin gegen kleine Bezugs- und Affi nitätsgruppen sich oft in einer Vereinzelung wiederfi nden und oft weniger Kontinuität aufweisen. Eine der Stärken der anarchistischen Bewegung ist also die enorme Vielfältigkeit – inhaltlich ebenso wie praktisch. Quelle: Gai Dào Sonderausgabe – Zeit für Plan A http://fda-ifa.org/gai-dao-sonderausgabe-zeit-fuer-plan-a/ Anarcho - Poetry 10.) Ralf Burnicki: Herzblut Über die Rampe ins Innenfutter der Notaufnahme geschleust zeigt der Patient keine Bedenken, eher strenge Disziplin, die er sich von den weißen Arztkitteln abschaut, seine Gedanken umrundet vom enger werdenden Kreislauf des Personals, das mit ausgesuchten Worten zum Krisenfall vordringt. Weil es gilt, Übergänge zu schaffen und Antworten als Desinfektionsmittel bereitzustellen. Keine Störung der durch Zuständigkeiten abgesteckten Gravitationsfelder, alles läuft routinemäßig, keine längeren Distanzen zwischen Aktenlage und Hirnrinde. Der Raum zu geraden Linien zusammengenäht, die Beleuchtungen geben keine Abgründe preis & das Personal ist gewohnt, den Schmerz gründlich einzuweisen, auch die Geräusche hinterlassen keine unnötigen Ballungen oder Blutflecken, etwaige Rückstände sind sofort und umstandslos zu entfernen, wenn die Imprägnierung des Körpers beginnt. Immer wieder die am Denken entlanggezogenen Geraden, ob Flure oder Straßen, & wie angeschraubt saubere Welten mit darin aufgelösten Menschen, gestaffelten Bettgestellen & Raumgeweben ohne Krater, geordneten Ängsten. Hier wie dort jene bis zur Bruchfestigkeit vorgefertigten Ideen, Arrangements, Balancen. Die Uhrzeiten scheinen sich ohne ersichtlichen Grund abzuwechseln, unter rascher Aufwendung von Brechschalen gelingt im Übrigen ein nahezu richtungsweisender Auswurf, die sachgerechte Entwirrung des Patienten & die allmähliche Überleitung zu Denkformen mit ans Bettgestell fixierten Körperteilen, keine Havarien, die meisten Utopien verhalten sich überschaubar, entsprechend der Zimmerverteilung, der Selektion nach Altersgruppen und Pflegesatz. Pflegefälle und Sterbensabläufe werden in Sonderräumen kultiviert, was die Abwicklung immens bereinigt. Morgens sind Prämissen brustfrei zu inhalieren. Bis es gelingt, sich der Wirklichkeit schlüsselfertig zu übergeben. Ohne Lärm finden Mahlzeiten statt oder Eingriffe, verschwinden Stimmungen und Brustkörbe unter in fester Rangfolge abgeleisteten Handgriffen. Logistik. Ereignisstafetten. Der ganze Erfahrungsbankrott. Schnabeltassen, je nachdem. Nichtsdestotrotz einen Gedanken ans Fenster anbinden und warm halten oder ihn wie einen Film einlegen zwischen den Fingern, den Blick hindurchtreiben bis Blut kommt: Perspektiven schaffen, nachlassende Betäubung vielleicht. Oder den Blick durchs Fenster fausten ins Gesicht eines Nachmittags, aus einem stärkeren Pulsschlag heraus. Ohne größeres Aufsehen werden die Verluste abtransportiert. Die Toten verlagern sich nach unten, liegen dort dicht beieinander, als wären sie verabredet oder als ahmten sie sich gegenseitig nach. Das wars dann, Ende, das heißt: Der Schmerz geht in den Nebenraum, sich umziehen. Überleben meint, sich im Maßstab 1:10 ausleben, die Hoffnung bei Tisch ganz aufessen, sich Erinnerungen, Berührungen oder sonstwohin sich eine Richtung verschaffen: solange also pulst Blut noch durch die Vorhänge der Herzklappe, wird vorwärts und rückwärts apportiert. Dann wieder liegt das Schweigen enger am Hals, wirken Gesichter wie abgemagert, die Haut über einer Einsamkeit bis zum Zerreißen gespannt - das Stillhalteabkommen scheint überall dasselbe. An manchen Ängsten treiben die Nächte langsamer vorbei. Bis das Glück im weißen Kittel daherkommt und neue Spritzen verteilt voll glasklarer Gewohnheiten, die tägliche Dosis Morgen, Mittag, Abend. Man lernt, sich die Einstiche an unauffälligen Stellen zu setzen. Die Tage verschwinden in nassfarbenen Städten mit ihren selbstreinigenden Stadtteilen, wo kein Bulldozer sich in Bierdeckel verwandelt. Die Zeitungen melden: In Zukunft kein Pollenflug. Anmerkung: Vorheriger Titel: „1999“. Aus: Ralf Burnicki / Michael Halfbrodt: Die Wirklichkeit zerreißen wie einen misslungenen Schnappschuss, Edition AV, Frankf./M. 2000. Link: http://www.editionav.de/buecher/schnappschuss.htm AntiFa / AntiRa 11.) Abschiebung Tötet! - Weg mit allen Abschiebeknästen Bundesweite antirassistische Demonstration 19. Oktober 2013 - 12 Uhr Büren, Marktplatz (bei Paderborn) Wenige Monate nach den Pogromen von Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda entschied der Bürener Stadtrat, dass die ehemalige NATO-Kaserne im Wald vor Büren zu einem Abschiebegefängnis ausgebaut wird. Die Stadt hätte sich auch für eine Erstaufnahmeeinrichtung entscheiden können, aber eingesperrte Menschen waren den Bürenern damals lieber als freie Asylbewerber*innen. Der Umbau dauerte nur wenige Monate, sodass bereits Anfang 1994, also vor rund 20 Jahren, die ersten Gefangenen in Büren eingesperrt wurden. Nicht nur in Büren, in der ganzen BRD wurde das Abschieberegime zu dieser Zeit ausgebaut. Die Zahl der Abschiebegefangen stieg rasant an, ebenso wie die Zahl der Abschiebungen. Seit einigen Jahren gehen die Zahlen wieder zurück, und Abschiebeknäste werden geschlossenen oder zurückgebaut. 2012 wurde der Frauenabschiebeknast in Neuss abgewickelt und die Frauen nach Büren verlegt. Die notwendige psychologische Hilfe, die viele von ihnen dringend benötigen, nachdem sie in ihren Herkunftsländern, auf der Flucht oder in der Illegalität Opfer sexualisierter und anderer Gewalt wurden, erhalten sie in keiner Weise. Ganz im Gegenteil: Deutsche Behörden und die Haft schreiben die Gewaltgeschichten fort. Auch in der Angst vor der Abschiebung in die unerträglichen Lebenssituationen, vor denen sie geflohen sind, werden die Menschen alleine gelassen. Büren ist inzwischen der einzige Abschiebeknast in NRW, und mit 384 Haftplätzen der größte Deutschlands. Und während u.a. in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz laut über den Sinn von Abschiebehaft nachgedacht wird, machen die Ausländerbehörden hier regen Gebrauch davon. Kein anderes Bundesland nimmt so viele Menschen in Abschiebehaft wie NRW. In Büren sitzen so viele Gefangene wie in allen anderen Bundesländern zusammen. Abschiebehaft, was bedeutet das? Vom Gesetz her ist Abschiebehaft eigentlich nichts anderes als die Sicherstellung eines Verwaltungsaktes, nämlich der Abschiebung. Für die Betroffenen bedeutet dies aber, dass sie bis zu 18 Monate in Haft genommen werden, um ihre Abschiebung sicher zu stellen. Immer wieder wird ihre Haft verlängert, da die Ausländerbehörde es doch nicht schafft, die Personen abzuschieben, da Papiere fehlen, oder gerade keine Flieger in die Zielländer gehen, weil der Flughafen zerbombt ist. Für die Gefangen bedeutet dies eine ständige Perspektivlosigkeit und Unsicherheit, da sie nie wissen was passiert. Sie könnten jeden Tag abgeschoben werden, oder ihre Haft wird um weitere 3 Monate verlängert. Die alltägliche Ungewissheit und das zermürbende Warten nehmen die meisten Betroffenen als stark belastend wahr. Nicht selten kommt es innerhalb der Haft zu (Re-)Traumatisierung. Aus Furcht vor der bevorstehenden Abschiebung haben sich seit der faktischen Abschaffung des Asylrechts 1993 mehr als 60 Menschen in deutschen Abschiebeknästen das Leben genommen. Die herrschende Abschiebepolitik hat diese und viele weitere Tote zu verantworten. Am 30. August 1999 verbrannte Rachid Sbaai in einer Arrestzelle des Bürener Knastes. Er war nach einem Foulspiel auf dem Sportplatz in die Isolationshaft verlegt worden. Die genauen Umstände seines Todes lassen sich nicht mehr klären, Tatsache ist jedoch, dass Rashid kurz vor seinem Tod einen Notruf abgesetzt hat. Die Notrufzentrale war jedoch nicht besetzt, so dass jede Hilfe zu spät kam. Die BRD arbeitet derweil daran, die Verantwortung für ankommende Asylsuchende an andere EU-Staaten abzuwälzen. Die DUBLIN II-Vereinbarung schreibt vor dass Asylgesuche in dem EU-Land gestellt werden müssen, das zuerst betreten wird. Die meisten Flüchtlinge reisen über Griechenland und Italien ein, die dortigen Aufnahmekapazitäten sind jedoch begrenzt und der Umgang mit Asylsuchenden beschränkt sich oft darauf, diese zu inhaftieren und anschließend in die Obdachlosigkeit zu entlassen. Gleichzeitig wird die Grenzsicherung immer umfassender, während legale Migration an hohe Anforderungen gebunden ist. Die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX operiert mittlerweile im gesamten Mittelmeerraum und an den östlichen EU-Außengrenzen, um irreguläre Migration zu unterbinden. Mit militärischer Technologie werden Flüchtlinge aufgespürt, zur Umkehr gezwungen oder illegal zurückgeschoben. Je schärfer die Kontrollen werden, umso gefährlichere Routen müssen die Menschen nehmen. Das europäische Grenzregime produziert so Leichen, um den Wohlstand ihrer Bürger*innen zu schützen. Das Mittelmeer ist zum Massengrab geworden, und die Verantwortlichen sitzen in Berlin und Brüssel. Rassismus tötet! Abschiebeknäste sind Ausdruck einer rassistischen Politik gegenüber Geflüchteten und Migrant*innen. Sie selektieren ankommende Menschen nach Nützlichkeitskriterien und den Erfordernissen des Kapitals. Sie stellen außerdem sicher, dass Menschen die aus Angst und Not in die BRD geflohen sind, gegen ihren Willen in Elend, Folter und Tod abgeschoben werden. Abschiebehaft gehört ersatzlos abgeschafft! Abschiebungen müssen verhindert werden und die Betroffen müssen ein bedingungsloses Bleiberecht bekommen! Zu einer neuen Welle von selbstorganisierten Protesten ist es seit März 2012 gekommen, nach dem Selbstmord eines Iraners in einem Würzburger Lager. Mit mehreren Märschen quer durch Deutschland und Protestzeltlagern in den Innenstädten, mit Hungersteiks und einem öffentlichen Tribunal haben Geflüchtete seitdem gegen ihre Isolation in den Lagern, gegen die Residenzpflicht und für ein Bleiberecht protestiert. Viele dieser Aktionen dauern an, und die Verantwortlichen geraten zunehmend unter Druck. Auch verschiedene Protestaktionen gegen Abschiebungen gelangten in den letzten Wochen und Monaten in die Öffentlichkeit und zeigen erste Erfolge. Wir werden uns nicht auf die Versprechungen von Politik und Verwaltung verlassen. So haben Grüne und SPD in NRW angekündigt die Haftbedingungen im Abschiebgefängnis Büren stark zu verbessern. Herausgekommen ist ein Koalitionsvertrag, der im Endeffekt besagt, dass man sich in Zukunft an geltende Gesetzte halten will. Bleiberecht wird weiterhin von selbstorganierten Strukturen erkämpft werden müssen. Wir werden wiederkommen, bis auch der letzte Gefangene frei ist! Abschiebehaft abschaffen – Abschiebeknäste schließen! Quelle: http://buerendemo.blogsport.de/aufruf/ 12.) Anti-Faschistischer Arbeiter und Hip Hop-Künstler von Nazis in Piräus ermordet Pavlos Fyssas, ein 34-jährige Antifaschist und Hip-Hop-Künstler (Killah P), wurde vom Xrysi Avgi Neonazis in Keratsini, einem Arbeiterviertel in Piräus ermordet. Augenzeugenbericht: Gegen 24:00 wurde eine Gruppe von 15-20 Faschisten, bekleidet mit schwarzen T-Shirts , schwarzen Hosen und Militär Stiefel, am P. Tsaldari Straße abgesetzt. Während dieser Zeit kam Killah P mit seiner Freundin zu Fuß in Begleitung eines anderen Paares, als er von den Faschisten entdeckt wurde,diese schrien: „was hast du hier zu suchen, Du weißt es gibt keinen Platz für dich in dieser Gegend.“ Die Faschisten jagten die beiden Paare die P.Tsaldari Strasse runter in Richtung GR. Lampraki Avenue. Dort kamen aus einer anderen Straße eine neue Gruppe von ungefähr 10 Xrysi Avgi Faschisten, welche die gejagten umzingelten. Zu dieser Zeit fuhr ein Auto entgegen gesetzt die Einbahnstraße hoch, hielt an, der Fahrer stieg aus und stach Killah P einmal ins Herz und einmal in den Bauch. (der Einstich auf seinen Bauch hatte Form eines umgedrehten „L“). Die ganze Szene fand in Anwesenheit von DIAS Einheiten statt (Motorrad Cops), die erst im nach hinein und erst als ein Großteil der Faschisten entfernt hatten eingriffen. Und den Mörder verhafteten. (laut einigen Zeugen deutete Killah P noch im Schockzustand auf den Mörder) Der Mörder wurde mit dem blutigen Messer in der Hand verhaftet und von Zeugen als Mitglied von Xrysi Avgi identifiziert. Der Krankenwagen kam erst nach 35 Minuten und Pavlos (Killah P.) wurde im Nikaia Krankenhaus für tot erklärt. Ein Aufruf zu einer Versammlung am Tatort wurde für heute 18:00 Uhr ausgerufen. ( P. Tsaldari Straße 60, (von Athen, mit den öffentlichen Bus B18 von Ralli-Salaminas oder Γ18 von Gr. Lampraki, von Piräus über öffentliche Bus 824 oder 826)). Es gibt auch Aufrufe zu Demo’s in Thessaloniki, Lesbos, Patras und anderen Städten. Es ist kaum verwunderlich das die griechische Polizei nichts tat um die Nazigewalt von Xrysi Avgi zu verhindern, entweder aktiv teilnehmend oder oder die Aktion deckend die Aussieht wie eine Todesfalle für einen bekannten radikalen, Mitglied der Metallbau Gewerkschaft und AntiFa Hip Hop Künstler in einem Arbeiterviertel. Ganz in der Nähe des Ortes wo vor ein paar Tagen 8 Mitglieder der Kommunistischen Partei (KKE) ebenfalls brutal von Xrysi Avgi Nazis überfallen wurden. (Xrysi Avgi wird weitgehend durch die griechischen Kapitalisten, der Regierung und der Kirche unterstützt, als „Vollstrecker“ gegen die Militanten, die Arbeitnehmer und die Armen, und mehr als Hälfte der Polizei stimmen offen für diese Neonazi Partei) Es ist auch kaum verwunderlich das die Massenmedien dazu schweigen oder das Attentat als eine Auseinandersetzung über Fußball darstellen. Es sind die gleichen Massenmedien, die jede menschenfeindliche Aktivität von Xrysi Avgi als „Opposition gegen das System der Fehler“ zu fördern und in letzter Zeit als einen realistischen Regierungspartner für die Zukunft darzustellen. Sie sind natürlich die Stimme ihrer Besitzer, die gleichen wenigen Familien von Kapitalisten, Besitzer einer Unmenge von Tankern, Banken, und Hotels, die die rechte Regierung und ihr verbrecherisches kleines Gegenstück auf den Straßen Xrysi Avgi unterstützen. Eine goldene Gelegenheit um die Rechte der Arbeiter loszuwerden und Griechenland in ein richtiges Arbeitslager unter nationalistischen und religiösen Kitsch zu verwandeln. Quelle: http://afunke.blogsport.de/2013/09/18/griechenland-faschistischer-mord-an-killah-p/ Lesetipps 13.) „Antisemit, das geht nicht unter Menschen“. Anarchistische Positionen zu Antisemitismus, Zionismus und Israel. Jürgen Mümken | Siegbert Wolf (Hrsg.): Band 1: Von Proudhon bis zur Staatsgründung Der vorliegende Band beleuchtet das Verhältnis des neuzeitlichen Anarchismus seit der Französischen Revolution von 1789 zu Antisemitismus, Judentum und Zionismus bis zur Shoah. Thematisch aufgegliedert ist er in fünf Abschnitte: „Anarchisten und Antisemitismus“, „Anarchisten über Antisemitismus“, „Anarchismus und Zionismus“, „Anarchismus und Judentum“ und „Anarchismus, Nationalismus und Zweiter Weltkrieg“. Verlag Edition AV, http://www.edition-av.de/buecher/anarchistische_positionen_1.html ISBN 978-3-86841-088-4, 301 Seiten, 18 € 14.) Elisée Reclus: Geschichte eines Berges, übersetzt von Michael Halfbrodt Die Höhe, wo ich mich am liebsten niederließ, war nicht der höchste Gipfelpunkt, wo man Platz nimmt wie ein König auf dem Thron, um die zu seinen Füßen hingestreckten Weiten seines Reiches zu betrachten. Ich fühlte mich wohler auf der nächsthöheren Erhebung, von wo mein Blick zugleich über niedrigere Flanken schweifen konnte, um dann Grat um Grat die hohen Wände emporzusteigen zu der in Himmelsblau getauchten Spitze. Dort musste ich das Gefühl von Stolz nicht unterdrücken, das mich auf dem Scheitelpunkt des Berges unwillkürlich überkommen hätte, sondern gönnte meinen Augen das Vergnügen, sich satt zusehen am Anblick des Schönen, das Schnee und Felsen, Wälder und Weiden mir boten. Ich verweilte auf halbem Wege zwischen den Sphären von Erde und Himmel und fühlte mich frei, ohne einsam zu sein. Nirgendwo sonst ergriff mein Herz ein so süßes Gefühl des Friedens. Verlag Edition AV, http://www.edition-av.de/buecher/reclus.html ISBN 978-3-86841-087-7, 143 Seiten, 16 € 15.) Lucien van der Walt / Michael Schmidt: Schwarze Flamme Revolutionäre Klassenpolitik im Anarchismus und Syndikalismus Aus dem Englischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Andreas Förster und Holger Marcks »Eine wohldurchdachte und nuancierte Studie der intellektuellen, politischen und Sozialgeschichte des Anarchismus.« Steven Hirsch, University of Pittsburgh Schwarze Flamme ist eine Geschichte der Gegenmacht: die Südafrikaner Lucien van der Walt und Michael Schmidt legen eine umfassende Systematik und internationale Geschichte des Anarchismus und eine Auseinandersetzung mit Kernfragen wie Organisierung, Strategie und Taktik vor. Vom 19. Jahrhundert bis zu heutigen antikapitalistischen Bewegungen zeichnen sie anarchistische Traditionen und seine zeitgenössischen Formen nach und untersuchen anarchistische Positionen zu Rasse, Gender, Klasse und Imperialismus. Durch ihre entschieden konzeptionelle Herangehensweise stellen sie die bisherige Geschichtsschreibung in einen neuen Rahmen. Mit seinem großen Umfang und der internationalen Dimension der Materialsammlung – auch zu Lateinamerika, Asien und Afrika gibt es umfassende Informationen – darf das Buch bereits jetzt als Standardwerk anarchistischer Geschichtsschreibung gelten: systematisch, kontrovers und ausgesprochen gut lesbar. Bereits vor dem Erscheinen auf Deutsch machte das Buch auch hierzulande Furore, weil manche Rezensenten den Anarchismus durch van der Walt & Schmidt in ein “syndikalistisches Korsett” gezwängt sehen. Dieser “konservativen Haltung der Besprechungen” entgegnen die Übersetzer im Nachwort." Ein Standardwerk zur Theorie und Praxis des weltweiten Anarchosyndikalismus der letzten 150 Jahre! Verlag Edition Nautilus http://www.edition-nautilus.de/programm/politik/buch-978-3-89401-783-5.html ISBN 978-3-89401-783-5, 560 Seiten, € (D) 39,90€ Kurznachrichten Die Kampagne der Anarchistischen Föderation Rhein/Ruhr (AFRR): Zeit für Plan A Immer wieder hören und lesen wir etwas über Anarchie. Mal trifft sie sich zu Tausenden diskutierend und hilosophierend in St. Imier, mal „occupiert“ oder blockiert sie Straßen, Plätze und ganze Bankenviertel. Oder wir hören, dass die Anarchie angeblich in Somalia „herrsche“ oder, dass sie im modernen Wilden Westen Motorradgangs bildet. Oft wird sie fälschlicherweise auch einfach mit Chaos und Zerstörung gleichgesetzt. Aber stimmt das so? Warum diese widersprüchlichen Darstellungen? Was ist Anarchie eigentlich? Welche Ziele verfolgen Anarchist*innen, warum und wie organisieren sie sich und vor Allem: Lässt sich Anarchie verwirklichen? Diese und viele andere Fragen werden uns Anarchist*innen immer wieder gestellt. Mit unserer Kampagne „Zeit für Plan A“ wollen wir versuchen diese Fragen zu beantworten und einen Einblick in die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Idee der Anarchie wagen. Einerseits wollen wir so eine breite Öffentlichkeit erreichen und über anarchistische Ideale aufklären. Andererseits wollen wir den aktuellen Organisierungsprozess im Rhein/Ruhr Gebiet vorstellen und vorrantreiben. Neben allgemeinen Einführungen und diversen Blicken “zurück und nach vorne” wollen wir die Anarchie und ihre Organisationsmöglichkeiten vorstellen und einen Überblick über verschiedene Themen und anarchistischen Haltungen dazu darstellen. Vor allem aber wollen wir euch einladen mit uns zu diskutieren. Welche Wünsche und Bedürfnisse haben wir und wie können wir diese fernab von Stellvertreterpolitik erfüllen. Terminplan: Samstag, 5.Oktober, 21.00Uhr: Eröffnungsparty mit Sookee, The Sentiments und DJ`s! Party im AZ Mühlheim, Auerstraße 51, Mülheim an der Ruhr Mittwoch, 9.Oktober, 20.00Uhr: Wer sich nicht wehrt der lebt verkehrt. Eine Einführung in den Anarcho-Syndikalismus (Vortrag)., im Solaris, Kopernikisstr. 53, Düsseldorf-Bilk Freitag, 11.Oktober, 19.00 Uhr Religionskritik aus anarchistischer Sicht im Subversiv, Bochumer Straße 126, Gelsenkirchen Montag, 14.Oktober, 20.00 Uhr: Städte für Menschen, nicht für den Profit Vortrag im Tarantabbabu, Humboldstr.44, Dortmund Donnerstag, 17.Oktober, 19.00 Uhr Sozialökologie im 35blumen, Blumenstraße 35, 47798 Krefeld Samstag, 19.Oktober, 19.00 Uhr: Was ist die Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen? im AZ Wuppertal, Markomannenstraße 3, 42105 Wuppertal Freitag, 25.Oktober, 19.00 Uhr: Schwarzer Tresen mit Film: „Die Strategie der krummen Gurke“ Trotz Allem, Augustastraße 58, 58452 Witten Dienstag, 29.Oktober, 19.15 Uhr: Black Cat Blues und andere Gedichte Alsenwohnzimmer, Alsenstraße 27, Bochum Mittwoch, 30.Oktober, 20.00 Uhr: Black Cat Blues und andere Gedichte im Solaris, Kopernikusstraße 53, 40225 Düsseldorf-Bilk Quelle: http://zeit-fuer-plan-a.de/ Libertärer Tach mit Krach am Samstag, 5.10. ab 13.00 Uhr in der B@racke, Scharnhorststr. 100 (hintenrum), Münster, Vorträge (Eintritt frei) 13:00 13:45: Frauen und Terrorismus' 14:00 14:45: Die anarchistische Literatur des Bürgerkriegs (1936-1939) und ihr Spanienbild 15:00 15:45: Machojungs und Kopftuchmädchen -- vom Wissen über Geschlecht, Kultur und ihre Intersektionalität 15.45 16:30: Kaffee & Kuchen 16:30 17:15: ¡RESISTENCIA!: Südmexiko: Umweltzerstörung, Marginalisierung und indigener Widerstand 17:30 18:15: Kollektivbetriebe mehr als ein gemütliches Plätzchen im Kapitalismus? 18:30 19:15: Kriege, Krisen, Klassenkampf: Feministische Fragen Ca. 19.30 Uhr: Kollektives Abendessen. Ab. ca 20.00 Uhr: Soli-Konzert für das Interkulturelle Zentrum Don Quijote und die EZLN präsentiert von "einfach machen!" Eintritt: 5,- € mit: Daddy Longleg (melodischer Politpunk aus Berlin/Münster) ČornakruŠwa (garagenscreamo aus Berlin) Pisse (lo-fi-punk aus Leipzig) Fotoaktion gegen Sexismus, am 12.10., 11 – 16 Uhr, in der Altstadt (neben der Nikolaikirche), Bielefeld Am 12.10. findet eine Fotoaktion gegen Sexismus in der Altstadt (neben der Nikolaikirche) statt. Kommt bitte zahlreich, gebt ein Statement gegen Sexismus ab und lasst Euch fotografieren! 11-16 Uhr! Freie Radios Interview mit FAU FFM zu Leiharbeit abschaffen Interview mit Rolf Schneider von der FAU Frankfurt zur Leiharbeit abschaffen Kampagne der FAU. Zur Zeit laufen die Tarifverhandlungen der DGB Gewerkschaften mit den Leiharbeitsfirmen. LeiharbeiterInnen bekommen auf Grund des miesen Tarifs 30-50% weniger Lohn als die Festangestellten für dieselbe Tätigkeit. Gäbe es keinen Tarifvertrag, müssten die LeiharbeiterInnen denselben Lohn für dieselbe Arbeit bekommen. Das Interview kann bei freie Radios nach gehört werden. Quelle: http://www.fau.org/artikel/art_130908-234511 ...und der ganze Rest 17.) Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union (FAU) Bielefeld Treffen des Allgemeinen Syndikats (ASY-BI): Montag, 7. und 21.Oktober, 18.30Uhr Treffen der Sektion IT: Montag, 28.Oktober , 18.30Uhr im FAU-Büro, Metzerstr. 20, Bielefeld Kontakt: faubi-kontakt[ät]fau.org Web: www.fau-bielefeld.de.vu oder http://faubielefeld.blogsport.de/ Die FAU ist eine anarcho-syndikalistische Gewerkschaftsföderation, die aus lokalen Syndikaten und Gruppen besteht. Interesse? Einfach vorbeikommen und reinhören, mitreden, mitmachen! selb(A)machen / Anarcho-Syndikalistische Jugend (sAm/ASJ) Wir treffen uns jeden zweiten Dienstag (immer in den geraden (Kalenderwochen) um 18.30h, http://selbamachen.blogsport.eu/ nächste Treffen: 1. Oktober, 18:30 Uhr, im Infoladen Anschlag, Heeper Str. 132, Bielefeld 15. Oktober, 18:30 Uhr, Ort folgt 29. Oktober, 18:30 Uhr, FAU Büro, Metzerstr. 20, Bielefeld Für die Zukunft planen wir einen monatlichen schwarz roten Tresen an verschiedenen Orten in OWL und mit wechselndem Programm. Immer mit leckerem Essen, geselligem Beisammensein und Zeit uns kennenzulernen und sich auszutauschen. Glück und Freiheit! Anarchistisches Forum Ostwestfalen-Lippe (AFOwl) Im Februar 2013 haben sich die Gruppen FAU Bielefeld, „Dosenträger“ Bielefeld, Infoladen Anschlag, HartzIV-Betroffene Herford und das [libertäres netzwerk lippe] sowie Einzelpersonen getroffen. Ziel dieses Treffens war und ist das gemeinsame Kennenlernen und das Vernetzen von anarchistischen Diskussionen und Aktivitäten, Gruppen und Einzelpersonen in Ostwestfalen-Lippe im Anarchistischen Forum OWL (AFOwl). Zu unserem nächsten Treffen am Samstag, 12.Oktober , 14.00 Uhr, im FAU-Büro, metzerstr.20, Bielefeld bist du als Einzelperson oder seid ihr als Gruppe herzlich eingeladen. Viva la Anarchia! Kontakt: [email protected] Web: http://afowl.noblogs.org IT´S TIME TO ORGANIZE ! 18.) Direkte Aktion #219, September/Oktober 2013 Zu kaufen gibt es die Direkte Aktion in OWL, soweit uns bekannt: in Bielefeld: Eulenspiegel, Buchladen, Hagenbruchstr. 7 FAU-Büro, Metzerstr. 20 mondo, buchladen & galerie, Elsa-Brändström-Str. 23 Schwerpunkt: Prekäre Arbeit Das Schwerpunktthema „Prekäre Arbeit“ der DA 219 ist kein wirklich neues Thema, aber es betrifft immer mehr Menschen. Im Schwerpunkt beschäftigt sich die Direkte Aktion mit Arbeit auf Abruf, studentischen Hilfskräften, prekärer Arbeitswelt in Indien und dem Diskurs um prekäre Arbeit im Spanien des frühen 20. Jahrhunderts. Außerdem geht es in der neuesten Ausgabe um Leiharbeit bei der grünen Heinrich-Böll-Stiftung, Arbeitskämpfe mit und nach "Occupy Wall Street" sowie das selbstverwaltete ehemalige Staatsfernsehen in Griechenland. Aus dem Inhalt Betrieb und Gesellschaft • Kampf um eine neue Zukunft: Interview mit AktivistInnen von „Lampedusa in Hamburg“ • Tagelöhner an der kurzen Leine? Arbeit auf Abruf – kein rechtsfreier Raum • Das Elend im studentischen Hilfskräftemilieu: Die prekären Beschäftigungsbedingungen in den deutschen Universitäten ziehen sich durch bis hin zu den studentischen Hilfskräften • Prekäre Arbeit gibt’s auch in Grün: Konflikt um Outsourcing und Leiharbeit bei der Heinrich-Böll-Stiftung Zeitlupe • Selber schuld: Ein historischer Blick auf den Diskurs um Krise und prekäre Arbeit im Spanien des frühen 20. Jahrhunderts Globales • 70 Tage selbstverwaltetes Staatsfernsehen: Die Auseinandersetzung um die griechische Sendeanstalt ERT hat zu einer erstaunlichen politischen Dynamik geführt • New York: Arbeitskämpfe mit und nach Occupy Wall Street: Interview mit Dave Haaks, Mitglied der Industrial Workers of the World (IWW) und Aktivist bei Occupy Your Workplace • Entgrenzte Ausbeutung: Gendersensibler Querschnitt der prekären Arbeitswelt in Indien Hintergrund • Prekäre Arbeit und die Transformation des Arbeitsmarktes: Was versteht man unter dem Begriff „prekäre Arbeit“? Kultur • Die Kunst des Widerstands: Judith Malina, das Living Theatre und der Dokumentarfilm Resist! • Der Libelle Geburtstag: Wir feiern 10 Jahre selbstorganisiertes Chaos Bezug Die Direkte Aktion gibt es an diversen Verkaufsstellen, als Abonnement (9 Euro im Jahr) oder als kostenloses Probeheft. Weitere Informationen und das vollständige Inhaltsverzeichnis auf www.direkteaktion.org/ 19.) Termine im Oktober Dienstag, 1.Oktober, 18.30 Uhr: selb(A)machen / Anarcho-Syndikalistische Jugend (sAm/ASJ) im Infoladen Anschlag, Heeperstr.132, Bielefeld, http://selbamachen.blogsport.eu/ Mittwoch, 2.Oktober, 19.30 Uhr: Plenum Attac Bielefeld Raum 104, 1.OG, in der Bürger_innenwache, Rolandstr. 16 , (am Siegfriedsplatz) www.attac-bielefeld.de/ Donnerstag, 3.Oktober, 14.00Uhr: Kein Grund zum Feiern: Gegen Staat, Nation und Kapital Proteste gegen die Einheitsfeierlichkeiten in Stuttgart, Antinationale Demonstration, Keplerstr. (Uni), www.oct3.net Donnerstag, 3.Oktober, 20.00Uhr: Donnerstagskneipe im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ Freitag,, 4.Oktober, 11.00 Uhr: Schulung /Fachtag der BAG Prekäre Lebenslagen zur Rechtsdurchsetzung Rechtsbeugung in der BRD: Arbeitsmigration und der EFA-Vorbehalt der Bundesregierung im Zusammenhang mit „Hartz IV“" in der Bürger_innen_wache Bielefeld, Rolandstr. 16, Bielefeld, www.bi-buergerwache.de Freitag,, 4.Oktober, 20.00 Uhr: MORE THAN LIFE, BRENAYS PROPAGANDA, DEPARTURES... Krabbelgruppe Entertainement präsentiert MORE THAN LIFE [modern hardcore | uk | purgatory rec.] BERNAYS PROPAGANDA [post punk | macedonia | moonlee rec.] DEPARTURES [modern hardcore | uk | no sleep rec.] SWAN DIVE [shoegazing noise rock | usa + uk] im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ Samstag, 5.Oktober, 12.30Uhr: Solidarisches Essen „Stadtteilkantine für alle“ im Begegnungszentrum Bültmannshof, Jakob-Kaiser-Str.2, Bielefeld Sozialforum Bielefeld lädt ein: Eine andere Welt ist möglich. Ein anderes Bielefeld ist möglich. http://sozialforumbielefeld.blogsport.de/ Samstag, 5.Oktober, 15.30Uhr: Jubiläumskonzert: 25 Jahre Löffelpiraten Das besondere Kulturkonzert für Jung und Alt Bürgerinitiative Bürgerwache e.V., , Siegfriedplatz bei Regen findet das Konzert im Saal der Bürgerwache statt. Eintritt frei, Austrittspende erwünscht http://www.bi-buergerwache.de/ Samstag, 5.Oktober, 21.30Uhr: Peter Sarach sings Leonard Cohen in der Extra - Bluesbar, Siekerstr.20, Bielefeld, http://extrablues.wordpress.com/ Sonntag, 6.Oktober, 14.00 – 17.00Uhr: 7. Repair Café in der Bürger/innen/wache, Rolandstr.16, Bielefeld, von Transition Town, http://www.ttbielefeld.de Sonntag, 6.Oktober, 21.30 Uhr: Mojo Juju Vintage Rock ‘n’ Roll licks, howling jazz and grinding juke-joint blues in der Extra - Bluesbar, Siekerstr.20, Bielefeld, http://extrablues.wordpress.com/ Montag, 7.Oktober, 18.30 Uhr: Treffen des Allgemeinen Syndikats in der FAU Bielefeld im FAU-Büro, Metzerstr. 20 (Ecke Mühlenstr.), Bielefeld, www.fau-bielefeld.de.vu Montag, 7.Oktober, 20.00 Uhr: Zwischen den Grenzen. Zu Fuß durch Israel und Palästina Der Journalist Martin Schäuble berichtet über seine spannende Wanderung -, Palästinas und Israel. Martin Schäuble wurde 1978 geboren. Politikstudium in Berlin, Israel und Palästina; Promotion im Fach Politik. Martin Schäuble, Zwischen Grenzen, Hanser 17,90 € im Buchladen Eulenspiegel , Hagenbruchstraße 7 , Eintritt 8,–/6,– € , www.buchladen-eulenspiegel.de Montag, 7.Oktober , 20.00Uhr: „Wilder Streik – das ist Revolution“. Lesung von [association critique] mit Dieter Breag Roter Montag in der Extra - Bluesbar, Siekerstr.20, Bielefeld, http://rotermontag.blogsport.de Dienstag, 8.Oktober, 17.30 Uhr: Treffen des Sozialforums Bielefeld im DIDF in der August Bebel Str. 74, Bielefeld, in dem Gebäude der AWO, http://sozialforumbielefeld.blogsport.de/ Dienstag, 8.Oktober, 17.30 Uhr: »Wohnprojekt Nº 5« (Treffen) in der Bürger_innen_wache Bielefeld, Rolandstr. 16, Bielefeld, Raum 104, 1.OG, www.bi-buergerwache.de Mittwoch, 9. Oktober, 19.00Uhr: EU-US-Freihandelszone Vortrag von Prof. Dr. Andreas Fisahn im Murnausaal der VHS Bielefeld, Ravensberger Park, Attac Bielefeld, www.attac-bielefeld.de/ Donnerstag, 10. Oktober, 20.00Uhr: Donnerstagskneipe im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ Freitag, 11.Oktober, 21.30 Uhr: DJ Bibi Holm in der Extra - Bluesbar, Siekerstr.20, Bielefeld, http://extrablues.wordpress.com/ Samstag, 12.Oktober , 12.30Uhr: Solidarisches Essen „Stadtteilkantine für alle“ im Begegnungszentrum Bültmannshof, Jakob-Kaiser-Str.2, Bielefeld Sozialforum Bielefeld lädt ein: Eine andere Welt ist möglich. Ein anderes Bielefeld ist möglich. http://sozialforumbielefeld.blogsport.de/ Samstag, 12.Oktober, 20.00Uhr: KONZERT: Gruppe80 + Dave & Mighty + Kommando Affenfaust im Jugend- und Kulturzentrum Oerlinghausen e.V., Detmolder Straße 102, Oerlinghausen, http://jzo.de/ Samstag, 12.Oktober, 20.00Uhr: Pete Ross and the Sapphire in der Extra - Bluesbar, Siekerstr.20, Bielefeld, http://extrablues.wordpress.com/ Samstag, 12.Oktober, 23.00Uhr: A Communist Party – Party ist keine Parteisache Ein Teil der Erlöse ist für das FlaFla in Herford und das AZ Köln bestimmt. Außerdem wird die Veranstaltungsreihe Roter Oktober durch die Party finanziert, die sich dem Thema „Kritik und der Krise des Kommunismus“ widmet. Unterstützt werden wir an diesem Abend durch ein ausgewogenes Lineup wunderbarer DJ(ane)s: Arthur Andersen [Techno | Hamburg | All You Can Dance] Schit [Minimal, Techno, Schitno | Köln | Aesthetik & Zerstoerung] Joanna [Techno, House | Bielefeld | club!ajz] Tobias Nowak [Techno | Berlin | sonicsubversion] Kai Camino [Deep, Garage, House | Hannover | We ♥ Cmmnsm] im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ Sonntag, 13.Oktober, 19.00 Uhr: Open Stage Rockin’ Blues Session in der Extra - Bluesbar, Siekerstr.20, Bielefeld, http://extrablues.wordpress.com/ Dienstag, 15. Oktober, 18.30 Uhr: selb(A)machen / Anarcho-Syndikalistische Jugend (sAm/ASJ) Ort folgt, Bielefeld, http://selbamachen.blogsport.eu/ Dienstag, 15. Oktober, 20.00 Uhr: Hausversammlung im AJZ Heeperstr.132, Bielefeld, http://ajz-bielefeld.de/ Mittwoch, 16.Oktober, 19.30 h: Plenum Attac Bielefeld Raum 104, 1.OG, in der Bürger_innenwache, Rolandstr. 16 , (am Siegfriedsplatz) www.attac-bielefeld.de/ Donnerstag, 17. Oktober, 20.00Uhr: Donnerstagskneipe im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ Samstag, 19.Oktober, 10.30Uhr: (Un-) Verzichtbares Wachstum? Was bedeutet Post-Wachstumsgesellschaft individuell und global gesehen? Spannender Workshop Das* Welthaus Bielefeld* in Kooperation mit *Transition Town Bielefeld*, *attac* und dem *Sozialforum Bielefeld* lädt ein, diese Frage gemeinsam zu diskutieren. Ansetzend bei individuellen Erfahrungen, Bedürfnissen und Wünschen soll die Diskussion von der individuellen Ebene weiter geführt werden zu Überlegungen für mögliche politische Prozesse und damit verbundene Aktivitäten im lokalen und globalen Kontext. Der Workshop ist in einem abwechslungsreichen Methoden-Mix gehalten und steht allen offen, die für sich persönlich oder als Teil einer Initiative an der Diskussion teilnehmen wollen. im Welthaus Bielefeld, August-Bebel-Str. 62, Bielefeld mehr Infos, Preis & Anmeldung (bis zum 10.10.!), www.welthaus.de/termine/ Samstag, 19.Oktober, 12.30Uhr: Solidarisches Essen „Stadtteilkantine für alle“ im Begegnungszentrum Bültmannshof, Jakob-Kaiser-Str.2, Bielefeld Sozialforum Bielefeld lädt ein: Eine andere Welt ist möglich. Ein anderes Bielefeld ist möglich. Samstag, 19.Oktober, ab 20.00Uhr: Info + Soli-Party für den Kampf gegen prekäre Arbeit in der grünen Böll-Stiftung Wir feiern mit euch unsere bisherigen Erfolge in diesem Arbeitskonflikt! Mit dabei sind DJane Jenny Käsch (Punk & Friends), DJane the Bride (80ies, Pop, Alltime faves) und DJ Amok 77 (Ska, Punk, Soul). InfoVeranstaltung ab 20.00 Uhr, Party ab 22.00 Uhr in der K9, Kinzigstr. 9, Berlin-Friedrichshain (U5 Samariterstraße), mehr Infos: www.berlin.fau.org/boell Samstag, 19.Oktober, 21.30 Uhr: Kings of Winter Folkrock in der Extra - Bluesbar, Siekerstr.20, Bielefeld, http://extrablues.wordpress.com/ Sonntag, 20.Oktober, 16.00Uhr: GOLDUST, NIGHTSLUG, DEAD IN THE DIRT, DEATHRITE Krabbelgruppe Entertainement präsentiert a sunday hardcore matinee GOLDUST Record Release Show!!! [blackend hardcore | fahrradstadt münster | per koro rec.] NIGHTSLUG [sludge | feat. members of THE NOW DENIAL, ENFOLD, ROCKOUTFIT, HYBRIS | hagen + bielefeld | per koro rec.] DEATHRITE [grinding hardcore | ruinenstadt dresden | per koro rec.] DEAD IN THE DIRT [xvx grinding hardcore | usa | southern lord rec.] DEPRAVATION [blackend hardcore | giessen | life & death rec.] UNRU [black metal crust | bielefeld | caligari rec.] im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ Montag, 21.Oktober, 18.30 Uhr: Treffen des Allgemeinen Syndikats in der FAU Bielefeld im FAU-Büro, Metzerstr. 20 (Ecke Mühlenstr.), Bielefeld, www.fau-bielefeld.de.vu Dienstag, 22.Oktober, 17.30 Uhr: Treffen des Sozialforums Bielefeld im DIDF in der August Bebel Str. 74, Bielefeld, in dem Gebäude der AWO, http://sozialforumbielefeld.blogsport.de/ Donnerstag, 24. Oktober, 20.00Uhr: Donnerstagskneipe im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ Freitag, 25.Oktober, 19.00: Warum ist der chinesische Sozialismus gescheitert. Vortrag mit Renate Dillmann, im Rahmen der Veranstaltungsreihe Roter Oktober Gruppe Kritik & Intervention, in der Bürger*innenwache http://kritikundintervention.org/artikel/roter-oktober Samstag, 26.Oktober, ab 10.00Uhr: Warum ist der chinesische Sozialismus gescheitert. Vortrag von Renate Dillmann, im Rahmen der Veranstaltungsreihe Roter Oktober Gruppe Kritik & Intervention, in der Uni-Bielefeld http://kritikundintervention.org/artikel/roter-oktober Samstag, 26.Oktober, 12.30Uhr: Solidarisches Essen „Stadtteilkantine für alle“ im Begegnungszentrum Bültmannshof, Jakob-Kaiser-Str.2, Bielefeld Sozialforum Bielefeld lädt ein: Eine andere Welt ist möglich. Ein anderes Bielefeld ist möglich. Samstag, 26.Oktober, ab 15.00Uhr: Tausch- und Trödelmarkt. Der letzte Flohmarkt auf dem Siegfriedplatz in diesem Jahr Veranstalter: Bürgerinitiative Bürgerwache e.V., www.bi-buergerwache.de Sonntag, 27.Oktober, 19.00 Uhr: Filmabend im JZ Oerlinghausen Infos folgen auf http://jzo.de/ Dienstag, 29. Oktober, 18.30 Uhr: selb(A)machen / Anarcho-Syndikalistische Jugend (sAm/ASJ) im FAU Büro, Metzerstr. 20, Bielefeld, http://selbamachen.blogsport.eu/ Dienstag, 29.Oktober, 19.00Uhr: Kommunismus – oder wo soll das bloß hinführen? Vortrag mit Rüdiger Mats im Rahmen der Veranstaltungsreihe Roter Oktober Gruppe Kritik & Intervention, in der Bürger*innenwache http://kritikundintervention.org/artikel/roter-oktober Donnerstag, 31.Oktober, 19.00Uhr: Revolution ist keine Parteisache Vortrag mit Ewgeniy Kasakov im Rahmen der Veranstaltungsreihe Roter Oktober Gruppe Kritik & Intervention, in der Bürger*innenwache http://kritikundintervention.org/artikel/roter-oktober Donnerstag, 31.Oktober, 23.00Uhr: Halloween Ska Konzert im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ Vorschau November Montag, 4.November , 20.00Uhr: This is madness! Kapitalismus und die Pathologisierung der Psyche? von AG Freie Bildung, im Roten Montag in der Extra - Bluesbar, Siekerstr.20, Bielefeld, http://rotermontag.blogsport.de Freitag. 22.November, 21.00Uhr: The Movement + Black Gaffa + Toolylooly and the McBobbies. Das 3. Konzert der Konzertgruppe "Schublade Punk"! im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ Samstag, 23.November: Eröffnung des FAU – Büros in der Metzerstr.20, Bielefeld, mit Sekt und Selters, Schnittchen ohne Kaviar, Musik, Lesung, Vortrag u.v.m., www.fau-bielefeld.de.vu oder http://faubielefeld.blogsport.de/ Samstag, 23.November, 20.00Uhr: Zeckenrap Gala im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ Donnerstag, 28.November, 20.00Uhr: SIENA ROOT + TBA Freedom Run Concerts & AStA Bielefeld präsentieren: SIENA ROOT im AJZ Bielefeld, Heeperstr.132, http://ajz-bielefeld.de/ 15. – 17. November: Anti-Knast-Tage 2013 Die Angst vor den fürchterlichen Konsequenzen, dem Knast, hält den Hass auf die Barbarei in Gewaltfantasien gefangen. im Infoladen Anschlag, Heeperstr.132, Bielefeld, http://infoladenanschlag.wordpress.com/ Links www.fau.org www.direkteaktion.org http://zuchthaus.free.de/syndikat-a http://www.editionblackbox.de.vu/ http://www.wobblies.de/ barrikade #8, Juni 2013 Inhaltsverzeichnis: 4 Wer war KARL ROCHE? Zu seinem 150. Geburtstag 10 »Die Arbeitsmänner. Wer schafft das Gold zutage« – JOHANN MOST 12 Im Sturm – Jahre des Exils. RUDOLF ROCKER in London 1894-1914. 22 IACOV CAPLAN – JACOB CAPLAN 24 Ein Besuch in London (Juli 1910) – BEN L. REITMAN 26 Offener Brief an die CNT – ALEXANDER SCHAPIRO (1937) 28 Die UdSSR und die CNT: eine gewissenlose Haltung – ALEXANDER SCHAPIRO 30 Border crossings: Nachdenken über die Inter-Brigadisten – HELEN GRAHAM 36 Mit der Centuria ‚Erich Mühsam‘ – ROBERT MICHAELIS 43 LUCÍA SÁNCHEZ SAORNIL – HELEN GRAHAM 45 Übersetzte Gedichte von LUCÍA SÁNCHEZ SAORNIL 46 Zur Geschichte des Anarcho-Syndikalismus in Deutschland – HANS JÜRGEN DEGEN 52 Die Ermordung von ERNST VIERING und PAUL ZINKE im KZ Neuengamme in Hamburg 1945 53 Rezensionen: Feindliche Brüder (II) – Massenstreik Berlin 1919 zu beziehen: http://syndikalismus.wordpress.com/, Kontakt: barrikade [arruba] gmx.org Mitmachen Komm einfach bei uns vorbei wenn du mitmachen möchtest. Wir treffen uns jeden Dienstag um 18 Uhr. Treffpunkt ist die AStA-Galerie (C1). Persönlich triffst Du uns auch immer während unserer Café-Zeit (Café Caracol: Mittwoch von 14:00 bis 17:00 Uhr in C02-206.). www.ag-freie-bildung.org/ Antira AG an der Uni Bielefeld (AG des AStA), Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld http://moveandresist.wordpress.com/ E-Mail: gegenabschiebung(at)riseup.net eulenspiegel Buchladen. Hagenbruchstr.7 • 33602 Bielefeld, Tel.: 0521 / 17 50 49 • Fax.: 0521 / 13 35 10 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Montag - Freitag: 9.30 - 18.30 Uhr • Samstag: 10.00 - 16.00 Uhr mondo buchhandlung & galerie Elsa-Brändström-Str. 23 33602 Bielefeld Tel. 0521.64163 fax. 0521.64193 [email protected] geöffnet: mo-fr 11.00 - 18.00 sa 11.00 – 14.00 Somerurlaub: Das mondo ist vom 5. bis 18. August geschlossen. Ab Montag, dem 19. 8. sind wir wieder für Sie/Euch da. 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